- 147 - Elektrochemie 22 Grundlagen Wir wollen uns hier mit der Elektrochemie wässriger Elektrolytlösungen und darin befindlicher Elektroden befassen. Unter einem Elektrolyten versteht man eine in Lösung in Ionen dissoziierende Verbindung, z. B. ein Salz. Als Elektrodenmaterial kommen Metalle und & hier nicht behandelte & Halbleiter in Frage. Was passiert beim Eintauchen eines Metalls in eine wässrige Salzlösung? Zur Vereinfachung wird angenommen, dass die Salzlösung als Kation nur das Elektrodenmaterial enthalten möge. Abhängig vom Metall wird entweder Metall aufgelöst und geht als Kation in Lösung, wobei die Lösung positiv und die Elektrode negativ geladen werden, oder es scheiden sich Kationen als Metall auf der Elektrode ab, wobei Lösung und Elektrode umgekehrt geladen werden wie im ersten Fall. Dieser Auflösungs- bzw. Abscheidungsprozess kommt dann zum Stillstand, wenn die Freie Enthalpie des Systems minimal ist. Diese wird durch das Glied Mdq in der GFFF wegen des Ladungstransports und i. a. nur unerheblich durch das Glied G:idni wegen der im Vergleich zu den in der Lösung vorliegenden Stoffmengen nur geringen Stoffmengenänderung verändert. Anschaulich kann man sich das entstehende Abb. 108 Elektrode in einer ElekGleichgewicht so vorstellen, dass z. B. der Austritt der Me- trolytlösung tallkationen aus der Elektrode durch die immer stärker werdende positive Ladung der Lösung erschwert wird und schließlich zum Stillstand kommt. Die sich einstellende Potenzialdifferenz oder Spannung zwischen Elektrode und Elektrolytlösung ist mit einfachen Mitteln nicht bestimmbar. Eine der Zuführungen zum Spannungsmessgerät muss offensichtlich in die Elektrolytlösung getaucht werden, wodurch eine zweite Elektrode entsteht. Spannungen sind grundsätzlich nur zwischen Elektroden messbar. Als nächstes soll der Verlauf des Potenzials in der Nähe der Elektrodenoberfläche diskutiert werden. Beispielsweise möge die Elektrode durch Abscheidung von Metallionen positiv geladen sein. Diese positive Ladung der Elektrode zieht nun Anionen (allg. Gegenionen) aus der Lösung an. Helmholtz nahm an, dass sich diese Anionen als fest adsorbierte Schicht auf die Elektrode legen. Den Potenzialverlauf in dieser Schicht kann man näherungsweise wie in einem Plattenkondensator mit dem Anionenradius als Plattenabstand berechnen. Dieses einfache Helmholtzsche Modell ("Helmholtzsche Doppelschicht") ergibt daher eine lineare Abhängigkeit des Potenzials von der Ortskoordinate x. Im verfeinerten Modell von Gouy und Chapman wird angenommen, dass die Gegenionen nicht fest auf der Abb. 109 Ladungen und Potenzial auf eiElektrodenoberfläche adsorbiert sind, sondern sich ner Elektrodenoberfläche nach Helmholtz wegen ihrer thermischen Energie entsprechend der Boltzmann-Verteilung in der Nähe der Elektrodenoberfläche verteilen. - 148 (22.1) Abb. 110 Ladungen und Potenzial nach Gouy und Chapman Abb. 111 Ladungen und Potenzial nach Stern Hierbei stellen co die Gegenionen-Konzentration beim Potenzial M = 0, , die Energie eines Ions im elektrischen Feld und zi seine Ladung mit Vorzeichen in Elementarladungseinheiten e dar. Kompliziert wird die weitere Berechnung dadurch, dass die Gegenionen selbst wieder über die Laplace-Gleichung das Potenzial beeinflussen. Das Ergebnis ist ein kontinuierlicher Abfall des Potenzials. Ein Fehler der Berechnung ist sicher, dass die Gegenionen als unendlich klein angesehen werden und daher mit ihren Ladungszentren bis an die Elektrodenoberfläche vordringen können. Schließlich wird im Modell von Stern eine Kombination des Helmholtzschen und des Gouy-Chapmanschen Modells vorgenommen. Dabei wird angenommen, dass ein Teil der Gegenionen fest an der Oberfläche adorbiert ist und dort zu einem linearen Potenzialabfall führen. Nach außen schließt sich dann ein Bereich mit kontinuierlich verteilten Gegenionen an. Die Potenzialänderung innerhalb dieses Bereichs wird als Zeta-Potenzial . bezeichnet, das in mehreren Theorien eine Rolle spielt. Für die Untersuchung von elektrochemischen Gleichgewichten, d. h. von Gleichgewichten, bei denen der Übertritt von Ionen über eine Phasengrenze Elektrode/Elektrolytlösung mit unterschiedlichen Potenzialen erfolgt, hat sich die Einführung einer neuen Größe als günstig erwiesen. Bislang waren Gleichgewichte mit Hilfe des chemischen Potenzials behandelt worden. Bei den elektrochemischen Gleichgewichten ist nun eine Veränderung der Stoffmenge immer mit Ladungsänderungen verbunden, d. h. die ni und q sind nicht mehr unabhängig voneinander variierbar, sondern gekoppelt. Es gilt (22.2) wobei Mi das Potenzial der Phase darstellt, in der die Stoffmengenänderung vorgenommen wird. zi ist die Ladung des Ions wie oben. (22.3) ist die Faradaysche Konstante. Sie stellt die Ladung eines Mols Elektronen dar. ziF ist daher die Ladung eines Mols der Ionensorte i. Es liegt daher nahe, den Inhalt der Klammer in Gl. (22.2) zu einer neuen Größe & dem elektrochemischen Potenzial & zusammenzufassen. - 149 (22.4) Entsprechend den Überlegungen in den Kap. 5.3 und 5.4 lauten die Gleichgewichtsbedingungen für eine Ionensorte i in den unterschiedlich geladenen Phasen N und O (22.5) und für ein heterogenes Gleichgewicht in unterschiedlich geladenen Phasen (22.6) Diese Gleichgewichtsbedingungen gehen im Fall ungeladener Teilchen (zi = 0) oder potenzialgleicher Phasen (Mi = const.) in die "normalen" Gleichgewichtsbedingungen über. - 150 - 23 Elektrische Leitfähigkeit wässriger Elektrolytlösungen 23.1 Grundlagen Die folgenden Gleichungen sollten eigentlich bekannt sein, sind es häufig jedoch nicht. Das Ohmsche Gesetz (23.1.1) berechnet aus der Spannung U und dem Strom I den Widerstand R. Im allgemeinen & aber nicht immer & ist der Widerstand eines gegebenen Systems eine von Spannung und Strom unabhängige Größe. Spannungen werden in Volt (V), Ströme in Ampere (A) und Widerstände in Ohm (S) gemessen. Für einen homogenen stabförmigen oder allgemein prismatischen Körper der Länge l mit dem Querschnitt A (von area) gilt (23.1.2) wobei D den spezifischen Widerstand mit der Einheit Sm darstellt. Der spezifische Widerstand und sein Reziprokwert, die elektrische Leitfähigkeit 6, (23.1.3) stellen materialspezifische Größen dar, die i. a nicht mehr von U, I, l und A abhängen; sehr wohl hängen sie von Temperatur, Druck und Elektrolytkonzentration ab. In den Gleichungen der Elektrochemie wird üblicherweise die elektrische Leitfähigkeit verwendet. Eine elegante Schreibweise der drei Gl. (23.1.1) bis (23.1.3) ergibt sich aus der Zusammenfassung (23.1.4) oder (23.1.5) wobei j die Stromdichte (23.1.6) und E die elektrische Feldstärke (23.1.7) darstellen. 23.2 Messung der elektrischen Leitfähigkeit Hierbei gibt es zwei Probleme zu bewältigen. 1. Die Probengeometrie Gl. (23.1.2) zur Bestimmung des spezifischen Widerstands bzw. der elektrischen Leitfähigkeit ist in dieser Form nur für prismatische Proben mit definierter Länge und Querschnitt verwendbar. Das könnte man im Prinzip auch so für eine Elektrolytlösung einrichten, indem man sie in ein Glasrohr füllt und die Enden mit zwei planparallelen Elektroden verschließt. Messungen mit derartigen Probengeometrien sind jedoch bereits häufig durchgeführt worden, so dass die elektrische Leitfähigkeit einer Reihe von Standardlösungen sehr genau bekannt ist (z. B. von 0,1 m KCl-Lösung). Um die zu - 151 verwendende Leitfähigkeitszelle zu eichen, werden die zu untersuchende Lösung und die Standardlösung vermessen. Es gilt (23.2.1) 2. Die Widerstandsmessung Im Prinzip beruhen Widerstandsmessungen & auch in Brückenschaltungen & auf einer Messung des Verhältnisses U/I. Wie bereits diskutiert, treten nun Potenzialsprünge an den Phasengrenzen Elektrode/Elektrolytlösung auf, so dass die gemessene Spannung nicht mit der den Strom in der Elektrolytlösung verursachenden Spannung übereinstimmt. Diese Schwierigkeit ließe sich im Prinzip durch eine Messung bei verschiedenen Stromstärken, u. a. bei I = 0, bewältigen. Weitere Schwierigkeiten entstehen durch den Stromfluss, der zu einer Elektrolyse führt und dadurch Veränderungen an den Elektroden durch Metallabscheidung und eine Verarmung der Elektrolytlösung an der betreffenden Ionensorte bewirken kann. Alles das lässt sich durch eine Messung mit Wechselstrom verhindern. Ist die Stromdichte genügend klein und die Frequenz der Wechselspannung genügend hoch (üblicherweise 1 & 10 kHz), so kommt es nicht mehr zu einer Elektrolyse an den Elektroden, sondern die Kapazität der Doppelschicht an den Elektroden nimmt die Ladungen auf und gibt sie wieder ab. Unterstützt wird dies durch eine große Elektrodenoberfläche, die zumeist aus Platin mit elektrolytisch abgeschiedenem Platinschwarz besteht. Abb. 112 zeigt eine Messzelle, deren Zellkonstante nicht von der Füllhöhe im Becherglas abhängt. Abb. 112 Technische Ausführung einer Leitfähigkeitsmesszelle 23.3 Berechnung der elektrischen Leitfähigkeit aus molekularen Eigenschaften Die Kraft Ki auf ein Ion i mit der Ladung qi = zie im elektrischen Feld E beträgt (23.3.1) zi ist mit einem Vorzeichen behaftet. Diese Kraft führt zu einer Bewegung des Ions durch die Elektrolytlösung mit der Geschwindigkeit Li. Zur Berechnung der Geschwindigkeit wird das Stokessche Gesetz (23.3.2) verwendet, wobei 0 die Viskosität der Lösung und ri den Ionenradius darstellen und eine laminare Strömung vorausgesetzt wird. An und für sich gilt das Stokessche Gesetz nur für Kugeln mit makroskopischer Größe. Für nicht kugelförmige Körper stellt ri den hydrodynamisch äquivalenten Radius dar. Weiterhin sind die Ionen und die Lösungsmittelmoleküle von vergleichbarer Größe. Theorie und Experiment zeigen, dass die dadurch verursachten Fehler für die mittlere Geschwindigkeit nicht allzu groß sind. Schwerwiegender ist die Wechselwirkung der Ionenladung mit möglichen Dipolen des Lösungsmittels. Dies führt bei der Bewegung der Ionen zu einer permanenten Umorientierung der Lösungsmittelmoleküle in der Nähe des sich bewegenden Ions. Die folgenden Gleichungen sind daher - 152 bezüglich ihrer Möglichkeiten zur Berechnung von Absolutwerten für die elektrische Leitfähigkeit nicht zu ernst zu nehmen. Eliminierung der Kraft aus den beiden Gleichungen ergibt (23.3.3) Li und E sind an und für sich Vektoren und das Vorzeichen von zi bewirkt für positive Ionen eine Bewegung in Feldrichtung und für negative eine entgegengesetzte Bewegung. Die mittleren Geschwindigkeiten der Ionen sind normalerweise gering. Dies ist ganz ähnlich wie bei der Bewegung der Elektronen in einem metallischen Leiter. Legt man eine Spannung an die Enden eines Drahtes an, so breitet sich das entstehende Feld fast mit Lichtgeschwindigkeit aus; die Bewegung der Elektronen ist jedoch langsam. Für die mittlere Geschwindigkeit der Ionen in einer Elektrolytlösung gilt bei E = 100 V/cm, zi = 1, 0 = 1 m Pa s und ri = 2 Å (23.3.4) also eine relativ geringe Geschwindigkeit. Als nächstes wird die Beweglichkeit (23.3.5) definiert. Sie stellt die auf die Feldstärke bezogene Geschwindigkeit eines Ions dar. Der Absolutwert wird gebildet, um eine positive Beweglichkeit für positive und negative Ionen zu erhalten. Mit Gl. (23.3.3) folgt (23.3.6) Da auf der rechten Seite dieser Gleichung nur noch ionen- und lösungsmittelspezifische Eigenschaften stehen, hängt die Beweglichkeit nur noch davon ab. Natürlich ist die Beweglichkeit über die Viskosität stark von der Temperatur abhängig. Eine Diskussion der Abhängigkeit vom Ionenradius wird im Kap. 23.6 im Zusammenhang mit der molaren Leitfähigkeit erfolgen. Für die weitere Berechnung wird angenommen, dass ein starker Elektrolyt, d. h. eine 100 %-ige Dissoziation, vorliegen möge und die Elektrolytkonzentration so gering sei, dass die interionische Wechselwirkung entsprechend dem Coulombschen Gesetz vernachlässigbar gering ist. Die Dissoziation des Elektrolyten erfolge entsprechend wobei K und A für Kation bzw. Anion stehen und die < die Zahl der Kation- bzw. Anion-Einheiten im Elektrolyten angibt (<+ = 2 und <& = 1 für Na2SO4). In einer Sekunde schaffen es nun alle Kationen aus einem Zylinder der Länge L+ und alle Anionen aus einem Zylinder der Länge L& die Querschnittsfläche A zu erreichen. Der Abb. 113 Wanderung von Ionen gesamte Strom in der Elektrolytlösung ist daher - 153 - (23.3.7) und (23.3.8) Im Prinzip gestattet diese Gleichung zusammen mit Gl. (23.3.6) die Berechnung der elektrischen Leitfähigkeit aus den molekularen Eigenschaften der Ionen und der Viskosität der Lösung. Wegen der Schwierigkeit mit den Ionenradien und den Wechselwirkungen der Ionen mit dem Lösungsmittel ist dies jedoch von geringer Bedeutung. Gl. (23.3.8) alleine ist jedoch im Rahmen der Annahmen, die für ihre Berechnung getroffen wurden, exakt. Gl. (23.3.8) legt die Einführung der molaren Leitfähigkeit (23.3.9) nahe. Es gilt (23.3.10) Wie die Beweglichkeit hängt die molare Leitfähigkeit starker Elektrolyte bei geringen Konzentrationen nur noch vom Elektrolyten und dem Lösungsmittel, jedoch nicht von der Elektrolytkonzentration selber ab. Die Einheit der molaren Leitfähigkeit ist wegen (23.3.11) (23.3.12) Oft wird die molare Leitfähigkeit in cm2/S mol angegeben. Früher & und häufig auch noch heute & wurde die Äquivalentleitfähigkeit verwendet, bei der nicht durch die molare Konzentration, sondern durch die Äquivalentkonzentration geteilt wurde. Die entsprechende Einheit war m2/S val. Für 1,1-Elektrolyte stimmen die beiden Größen in den Zahlenwerten überein. Bei einer Kupfersulfat-Lösung mit einem 2,2-Elektrolyten ist die Äquivalentleitfähigkeit dagegen um den Faktor 2 kleiner als die molare Leitfähigkeit. Entsprechend den IUPAC-Normen (International Union of Pure and Applied Chemistry) soll die Äquivalentleitfähigkeit wegen der unscharfen Definition des Äquivalentbegriffs nicht mehr verwendet werden. Gl. (23.3.10) zeigt, dass sich die molare Leitfähigkeit additiv aus den Anteilen von Anion und Kation zusammensetzt. Es ist daher sinnvoll, molare Leitfähigkeiten für die Kationen und Anionen zu definieren. (23.3.13) und (23.3.14) Die <+ bzw. <& entfallen in Gl. (23.3.13), da natürlich auf die molaren Konzentrationen von Kation und - 154 Anion bezogen wird und nicht auf die <+- bzw. <& -fach größeren Werte in der molaren Elektrolytlösung. Wegen der Elektroneutralität des Elektrolyten gilt (23.3.15) Gl. (23.3.14) würde es gestatten, die molare Leitfähigkeit und damit auch die Leitfähigkeit von Elektrolytlösungen in einfacher Weise zu berechnen, wenn die molaren Leitfähigkeiten der Kationen und Anionen tabelliert wären. Aus Leitfähigkeitsmessungen allein ist die Bestimmung dieser Größen nicht möglich. Es lassen sich immer nur die Summen der molaren Leitfähigkeiten von Kationen und Anionen und die Differenzen für verschiedene Kationen bzw. Anionen bestimmen. So gilt z. B. 7NaCl = 126,43 cm2 S&1mol&1 bei 25 oC in unendlicher Verdünnung in Wasser 7KCl = 149,81 " und daher 7K+ & 7Na+ = 23,38 cm2 S&1mol&1 Die Bestimmung der molaren Leitfähigkeiten der Kationen und Anionen ist mit zwei verschiedenen Verfahren möglich, die im Prinzip einfach zu erklären sind, deren vollständiges Verständnis jedoch einige Mühe macht. Letzteres wird im folgenden versucht. 23.4 Die Hittorfschen Überführungszahlen Unter den Überführungszahlen t+ und t& versteht man den Anteil der Kationen bzw. Anionen am Ladungstransport in der Elektrolytlösung. Die Größen werden wie folgt definiert (23.4.1) wobei I+ und I& den von den Kationen bzw. Anionen getragenen Strom darstellen. Es gilt (23.4.2) Die Bestimmung der Überführungszahlen ist mit einem zuerst von Hittorf beschriebenen Gerät möglich, in dem die durch den unterschiedlichen Ladungstransport bewirkten Konzentrationsänderungen des Elektrolyten gemessen werden. Abb. 114 zeigt eine solche Apparatur, in der der Kathodenraum K, der Anodenraum A und der mittlere Teil M voneinander abtrennbar sind und einzeln nach Durchfluss einer Ladungsmenge bezüglich der ElektrolytkonzenAbb. 114 Gerät von Hittorf tration analysiert werden können. Die Auswertung des Experiments wird dadurch kompliziert, dass sie davon abhängt, ob die Ionen an den Elektroden nicht abgeschieden werden (Na+) oder abgeschieden werden (Cu2+). Im ersten Fall kommt es zu einer Anreicherung und im zweiten Fall zu einer Verarmung im entsprechenden Elektrodenraum, da im zweiten Fall die abgeschiedene Menge zu 100 % der durchgesetzten Ladung entspricht und die durch den Ladungstransport zugewanderte Menge wegen t± < 1 kleiner ist. Als Beispiel soll die Auswertung eines Hittorfschen Experiments an einer HCl-Lösung beschrieben werden. Hier liegt der einfache Fall eines 1,1-Elektrolyten vor und beide Ionen werden abgeschieden. Das darAbb. 115 Auswirkung der Überführung - 155 gestellte Schema 115 zeigt die umgesetzten Stoffmengen, wobei aus Gründen der Übersichtlichkeit H2 und Cl2 atomar geschrieben wurden. Die umgesetzten Stoffmengen betragen: )nH+ = (t+ & 1) q/F = &t&q/F Kathodenraum: )nCl& = &t&q/F )nH+ = &t+q/F )nAHCl = &t+q/F Anodenraum: & K )nHCl = &t&q/F )nCl& = (t & 1) q/F = &t q/F + Zusammen ergeben die Stoffmengenänderungen in den beiden Elektrodenräumen gerade die Menge HCl, die als H2 und Cl2 abgeschieden wird. Die Überführungszahlen lassen sich aus dem Verhältnis der Stoffmengenänderungen (23.4.3) und Gl. (23.4.2) bestimmen. Die Bestimmung der Überführungszahlen mit dem Hittorfschen Verfahren soll noch auf den Fall mehrwertiger Ionen entsprechend (23.4.4) ausgedehnt werden, wobei angenommen wird, dass die Kationen und Anionen an den Elektroden abgeschieden werden. Die durchgesetzte Ladung soll <+*z+*F = <&*z&*F betragen. So wird an Anode und Kathode zusammen gerade 1 mol Elektrolyt abgeschieden. Die von den Kationen transportierte Ladung ist t+<+*z+*F. Dies entspricht der Stoffmenge t+<+ mol Kationen. Da <+ mol Kationen abgeschieden werden, ist die Änderung der Stoffmenge der Kationen im Kathodenraum (t+ & 1)<+ = &t&<+ mol. Die Änderung der Stoffmenge der Anionen beträgt &t&<& mol, d. h. es verschwindet im Kathodenraum (&)t& mol Elektrolyt. Im Anodenraum verschwindet entsprechend (&)t+ mol Elektrolyt. Gl. (23.4.3) gilt daher für Elektrolyte mit beliebiger Wertigkeit der Ionen, wenn Kation und Anion abgeschieden werden. Falls die Ionen nicht oder nur Kation oder Anion abgeschieden werden, ergeben sich andere Zusammenhänge, die hier nicht weiter untersucht werden sollen. Die Bestimmung der Einzelionenleitfähigkeiten geschieht mit den Überführungszahlen wie folgt. Entsprechend Gl. (23.3.7) gilt für die Kationen (23.4.5) und daher (23.4.6) und wegen Gl. (23.3.15) (23.4.7) Weiterhin folgt mit Gl. (23.3.13) und (23.3.10) - 156 - (23.4.8) schließlich (23.4.9) Bei höher konzentrierten Lösungen entstehen mit der Hittorfschen Methode Fehler bei der Bestimmung der Überführungszahlen durch die Solvatation der Ionen. Insbesondere in wässriger Lösung wird durch die wandernden Ionen Wasser transportiert, was zu unterschiedlichen Verdünnungen im Kathoden- und Anodenraum führen kann. 23.5 Die Methode der wandernden Grenzfläche Eine weitere Methode zur Bestimmung der Einzelionenleitfähigkeiten besteht in einer mehr oder weniger direkten Messung der Beweglichkeiten. Die Wanderung einer Reihe von Ionen kann man durch ihre Färbung (MnO4&, Pikrat, Cu2+, . . .) oder mittels radioaktiver Markierung direkt beobachten. Dazu muss eine Grenzfläche dieser Lösung mit einer nicht oder anders gefärbten bzw. markierten Lösung vorhanden sein. Diese zweite Lösung darf kein reines Wasser sein. In diesem Fall würde durch eine Anhäufung von Ladung an der Grenzfläche sofort das Feld über der Elektrolytlösung zusammenbrechen und über dem Wasser stehen bleiben, das einen hohen Widerstand aufweist. Dies entspricht dem Verhalten von zwei hintereinander geschalteten Widerständen von sehr ungleicher Größe. Da durch die beiden Widerstände der gleiche Strom fließen muss, bricht über dem niederohmigen Widerstand die Spannung zusammen. Soll beispielsweise die Beweglichkeit des Kations im 1,1-Elektrolyten KA bestimmt werden, so erzeugt man eine Grenzfläche mit einer gleich konzentrierten Lösung von KNA, wobei die Beweglichkeit von KN geringer als die von K sein soll und die Richtung des elektrischen Feldes so gerichtet ist, dass die KatioAbb. 116 Wanderung einer Elek- nen in die KA-Richtung wandern. Wegen der größeren Leitfähigkeit von KA ist das elektrische Feld dort etwas geringer. Ein trolytgrenzfläche Kation K, das in den KNA-Bereich gelangt, wird dort wegen seiner größeren Wanderungsgeschwindigkeit wieder heraus wandern. Das umgekehrte gilt für die KN. Aus diesem Grund kann sich auch keine ionenfreie Zone zwischen KA und KNA ausbilden. Die dort entstehende hohe Feldstärke würde die KN sofort hinein wandern lassen. Das Verfahren bewirkt daher, dass die Grenzfläche nicht durch Diffusion unscharf wird, sondern während des Experiments eher schärfer wird. Bestimmt man nun eigentlich die Wanderungsgeschwindigkeit der K oder der KN? Die Ströme im KA- und KNA-Raum und damit auch die Wanderungsgeschwindigkeiten der K und KN müssen gleich sein. Unterschiedlich und unbekannt sind nur die Feldstärken in den beiden Räumen, so dass eine direkte Bestimmung der Beweglichkeiten unmöglich ist. Daher wird auf der anderen Seite eine zweite Grenzfläche gegen eine KANLösung eingerichtet, wobei auch die Beweglichkeit von AN Abb. 117 Methode der wandernetwas geringer als die von A sein soll. Im Experiment werden den Grenzfläche - 157 die Geschwindigkeiten beider Grenzflächen bei konstanter angelegter Spannung verfolgt. Die K und A wandern nun im gleichen Feld und es gilt (23.5.1) Man erhält also nicht die Beweglichkeit, sondern die Überführungszahl und kann mit dieser wie im vorhergehenden Kapitel die Einzelionenleitfähigkeiten bestimmen. Eine andere Möglichkeit besteht darin, nur eine Grenzfläche zu erzeugen und zu beobachten und zusätzlich die durch die Lösung geflossene Ladung zu bestimmen. Die zur Auswertung für 1,1Elektrolyte benutzte Gleichung enthält auf beiden Seiten die von den Kationen transportierte Ladung (23.5.2) wobei y+ die von der Grenzfläche während des Experiments zurückgelegte Strecke und q die durchgesetzte Ladung bedeuten. Auch diese Methode ergibt die Überführungszahl. Gl. (23.5.2) kann durch Differenziation nach der Zeit auch in der Form (23.5.3) geschrieben werden. Zur Messtechnik sei noch folgendes bemerkt. Bei gefärbten oder markierten Ionen dürfen dies K oder KN sein. Oft lässt sich die Grenzfläche auch durch Unterschiede in den Brechungsindizes detektieren. Eine mechanische Durchmischung der Lösungen über die Grenzfläche hinweg lässt sich durch eine passende Anordnung der meist unterschiedlich dichten Lösungen im Schwerefeld der Erde vermeiden. Bei der Vermessung von zwei Grenzflächen können sich in einem U-Rohr beide Vergleichslösungen oben befinden. Eine Füllung des U-Rohrs ohne Durchmischung kann durch Unterschichtung erreicht werden, indem man die Messlösung durch ein Füllrohr, das an der tiefsten Stelle des U-Rohrs endet, zulaufen lässt. Eine andere Konstruktion verwendet zwei aufeinander gepresste Scheiben, in die jeweils ein Rohr eingelassen ist, das mit Elektrolytlösung gefüllt ist. Zu Beginn des Experiments werden die anfänglich versetzt stehenden Rohrenden übereinander gedreht. Auch hier wird die dichtere Lösung unten eingefüllt. Abb. 118 Erzeugung einer Grenzfläche zwischen zwei Elektrolyten 23.6 Die molaren Leitfähigkeiten von Kationen und Anionen Die folgende Tabelle enthält eine Zusammenstellung der molaren Leitfähigkeiten einiger Kationen und Anionen bei 25 oC und unendlicher Verdünnung in Wasser. - 158 Kation 7+/cm2S&1mol&1 Anion 7&/cm2S&1mol&1 H+ 349,6 OH& 198,3 Li+ 38,7 F& 55,4 Na+ 50,1 Cl& 76,4 K+ 73,5 Br& 78,1 Rb+ 77,7 I& 76,8 Cs+ 77,2 NO3& 71,5 Mg2+ 106,0 ClO3& 64,6 Ca2+ 118,9 BrO3& 55,7 Sr2+ 118,8 IO3& 40,5 Ba2+ 127,2 ClO4& 67,4 Cu2+ 107,2 IO4& 54,5 Zn2+ 105,6 SO42& 160,0 La3+ 209,1 CO32& 138,6 NH4+ 73,5 Acetat 40,9 N(CH3)4+ 44,9 Benzoat 32,4 N(C2H5)4+ 32,7 Pikrat 30,4 N(C3H7)4+ 23,4 N(C4H9)4+ 19,5 Wie bereits diskutiert verändert die interionische Wechselwirkung die Leitfähigkeit bei höheren Konzentrationen. Die Tabelle enthält die Grenzwerte für niedrige Ionenkonzentrationen oder & wie häufig gesagt wird & den Grenzwert bei unendlicher Verdünnung. Die molare Leitfähigkeit aller "normal" großer, einwertiger Ionen liegt zwischen 40 und 80 cm2S&1mol&1. Drastisch fällt aus dieser Regel das H+ -Ion heraus, das einen besonderen Wanderungsmechanismus über die Wasserstoffbrücken aufweist. Die schematische Darstellung dieses Mechanismus zeigt, dass durch die alleinige Verschiebung von Elektronenpaaren im Endeffekt die Ladung eines Hydroniumions über große Entfernung verschoben werden kann. Die Ladung eines Ions wirkt sich quadratisch aus, % da Gl. (23.3.13) und (23.3.6) Abb. 119 Bewegung der H im Wasser (23.6.1) - 159 ergeben. Die Wirkung erkennt man in der obigen Tabelle z. B. beim Lanthan-Ion. Diese Abhängigkeit wurde früher durch die Angabe der Äquivalentleitfähigkeit teilweise ausgeglichen. Auch heute findet man noch häufig Tabellen mit Angaben der molaren Leitfähigkeit für beispielsweise ½Ca2+. Die Abhängigkeit vom Ionenradius entsprechend Gl. (23.6.1) sieht man gut bei den Tetraalkylammonium-Ionen. Der entsprechende Vergleich in der Reihe der Alkali-Ionen ergibt dagegen nicht das erwartete Ergebnis, da die molare Leitfähigkeit von Li+ bis Rb+ ansteigt! Dies hängt damit zusammen, dass das kleine Lithium-Ion eine erheblich dickere Hydrathülle ausbildet als die größeren Alkali-Ionen. Da die Hydrathülle bei der Wanderung der Ionen mitbewegt wird, muss in Gl. (23.6.1) der Radius der hydratisierten Ionen verwendet werden. Bei den relativ großen Tetraalkylammonium-Ionen ist die Hydratisierung erheblich geringer und man beobachtet die erwartete Abhängigkeit vom Ionenradius. Ähnliche Effekte werden bei den Anionen beobachtet. Das OH&-Ion fällt wegen eines dem H+-Ion ähnlichen Wanderungsmechanismus heraus. Die Halogenide zeigen die "falsche" Abhängigkeit vom Ionenradius. Beim Vergleich der molaren Leitfähigkeiten eines Ions bei unendlicher Verdünnung in verschiedenen Lösungsmitteln sollte wegen Gl. (23.6.1) (23.6.2) gelten. Diese Gleichung ist unter dem Namen "Waldensche Regel" bekannt. Sie gilt nur für große Ionen gut, da bei den kleineren Ionen die Radien der solvatisierten Ionen in unterschiedlichen Lösungsmitteln doch stark schwanken. Die Bestimmung der molaren Leitfähigkeiten bei unendlicher Verdünnung stellt in Lösungsmitteln mit niedriger Dielektrizitätskonstante eine enorme Schwierigkeit dar. Bei nicht zu großen Ansprüchen an die Genauigkeit können jedoch mit der Waldenschen Regel für bestimmte Lösungsmittel fehlende Messungen mit Hilfe von Messungen in anderen Lösungsmitteln über die üblicherweise bekannten Viskositäten abgeschätzt werden. Die starke Temperaturabhängigkeit der elektrischen Leitfähigkeit wird im wesentlichen durch die Abhängigkeit der Viskosität von der Temperatur verursacht. 23.7 Die Konzentrationsabhängigkeit der molaren Leitfähigkeit 23.7.1 Starke Elektrolyte Starke Elektrolyte, wie NaCl und HCl, zeigen in wässriger Lösung im Bereich geringer Konzentrationen keine Abhängigkeit der molaren Leitfähigkeit von der Konzentration. Dies würde man auch so entsprechend Gl. (23.3.10) erwarten. Bei höheren Konzentrationen zeigen sich jedoch Abweichungen. Ab wann dies der Fall ist, hängt von den Ansprüchen an die Genauigkeit ab. In wässrigen Lösungen von 1,1-Elektrolyten findet man bei Konzentrationen von 0,01 mol/dm3 Abweichungen von einigen % im Vergleich zur molaren Leitfähigkeit bei unendlicher Verdünnung. Experimentelle Untersuchungen zeigen, dass die Konzentrationsabhängigkeit bei höher geladenen Ionen (z. B. CuSO4) und in Lösungsmitteln mit niedriger Dielektrizitätskonstante erheblich früher beginnt. Kohlrausch stellte fest, dass die Konzentrationsabhängigkeit sehr gut mit der Gleichung (23.7.1.1) beschrieben werden kann, wobei 74 die Leitfähigkeit bei unendlicher Verdünnung und k eine systemabhängige Konstante darstellen (Gesetz von Kohlrausch oder Wurzel-c-Gesetz). Es hat dann einen längeren Streit gegeben, wodurch diese Konzentrationsabhängigkeit bedingt wird. Anfänglich glaubte man, dass sowohl die starken als auch die schwachen Elektrolyte bei höheren Konzentrationen ungeladene Aggregate bilden oder & von der anderen Seite aus gesehen & dass die Dissoziation doch nicht zu 100 % erfolgt. Debye und Hückel (1923) und später Onsager konnten jedoch zeigen, dass die Verminderung der molaren Leitfähigkeit mit der interionischen Wechselwirkung entsprechend dem Coulombschen Gesetz zusammenhängt. Die Anziehung ungleichartig geladener Ionen bewirkt, dass sich bei höheren Konzentrationen Kationen und Anionen nicht mehr unabhängig voneinander - 160 bewegen, sondern sich bevorzugt in geringem gegenseitigen Abstand befinden, so dass die Ladung der Ionen nicht mehr voll wirksam wird, was zu einer Verminderung der molaren elektrischen Leitfähigkeit führt. Die genaue Durchrechnung (siehe PCIII) ergibt alle experimentellen Befunde, so z. B. die Steigung der Geraden des Kohlrauschen Gesetzes, die Abhängigkeit von der Ionenladung und der Dielektrizitätskonstante des Lösungsmittels. 23.7.2 Schwache Elektrolyte Bei den schwachen Elektrolyten tritt der bereits bei den starken Elektrolyten diskutierte Effekt auf: die unvollständige Dissoziation. Da man bei der Berechnung der molaren Leitfähigkeit durch die Gesamtkonzentration an dissoziierten und undissoziierten Teilchen teilt, führt dies zu einer starken Abhängigkeit der molaren Leitfähigkeit von der Konzentration. Bei kleinen Dissoziationskonstanten kann dieser Effekt auch schon bei sehr geringen Konzentrationen auftreten. Als Beispiel soll die molare Leitfähigkeit der Lösung einer schwachen Säure, z. B. Essigsäure, untersucht werden. (23.7.2.1) (23.7.2.2) Der Dissoziationsgrad beträgt (23.7.2.3) wobei co die Gesamtkonzentration der Säure darstellt. Der Dissoziationsgrad lässt sich nun relativ einfach aus der molaren Leitfähigkeit 7 bei der entsprechenden Konzentration und dem Wert 74 bei unendlicher Verdünnung bestimmen. (23.7.2.4) Diese Gleichung erhält man durch folgende Argumentation. 74 entspricht der molaren Leitfähigkeit bei vollständiger Dissoziation. Ist nur der Anteil " dissoziiert, so sinken die Konzentrationen der Ionen um den Faktor " und entsprechend auch die Leitfähigkeit. Der Divisor c in Gl. (23.3.9) entspricht hier co und ändert sich nicht! Ostwald konnte in seiner klassischen Untersuchung über die Leitfähigkeit schwacher Säuren mit dieser Methode sowohl die Dissoziationskonstante der Säure als auch 74 bestimmen. Kap. 16.7.2 wird der Zusammenhang zwischen Dissoziationsgrad und Gesamtkonzentration entnommen. (23.7.2.5) Einsetzen der molaren Leitfähigkeiten ergibt (23.7.2.6) Daraus folgt (23.7.2.7) und schließlich - 161 (23.7.2.8) Dies Gleichung ist unter dem Namen "Ostwaldsches Verdünnungsgesetz" bekannt. Die Auftragung von 1/7 auf der Ordinate und 7co auf der Abszisse sollte eine Gerade ergeben. Aus dem Achsenabschnitt 1/74 und der Steigung 1/KS74 2 sind die Dissoziationskonstante und der Grenzwert der Leitfähigkeit bei unendlicher Verdünnung zugänglich. Das Experiment ergibt im Fall der Essigsäure für co-Werte bis zu einigen 10&2 mol/dm3 sehr gut eine Gerade. Danach werden die interionische Wechselwirkung, die das MWG und die molare Leitfähigkeit beeinflussen, deutlich bemerkbar. Dass das Ostwaldsche Verdünnungsgesetz bis in diesen Bereich über- Abb. 120 Zum Ostwaldschen Verhaupt gilt, ist eine Folge der schwachen Dissoziation der dünnungsgesetz Essigsäure, die bei etwa 1 % liegt. 74 ist einerseits aus diesen Messungen zugänglich; andererseits kann es aus der molaren Leitfähigkeit der starken Elektrolyte NaCH3COO, NaCl und HCl berechnet werden. (23.7.2.9) Die Werte stimmen innerhalb der experimentellen Fehler überein, wobei die Bestimmung über die starken Elektrolyte trotz der mehrfachen Differenz- und Summenbildung genauer ist, da die Extrapolation der molaren Leitfähigkeit starker Elektrolyte auf unendliche Verdünnung erheblich sicherer ist. 23.8 Anwendung von elektrischen Leitfähigkeitsmessungen Leitfähigkeitsmessungen werden in der Analytik zur Bestimmung des Endpunkts bei der Titration von Ionenlösungen eingesetzt. Abb. 121 Titration von NaOH- mit HClLösung Abb. 122 Titration von Na2SO4- mit BaCl2Lösung Beim ersten Beispiel werden anfänglich die gut leitenden OH&-Ionen durch die schlechter leitenden Cl&-Ionen ersetzt. Nach dem Äquivalenzpunkt ergibt der Säurezusatz einen starken Leitfähigkeitsanstieg. Beim zweiten Beispiel wird anfänglich SO42& durch Cl& ersetzt, da BaSO4 ausfällt. Wegen - 162 7(SO42&) = 160 und 7(Cl&) = 76 cm2S&1mol&1 ändert sich die Leitfähigkeit kaum. Der Anstieg nach dem Äquivalenzpunkt wird durch den BaCl2-Zusatz bewirkt. Leitfähigkeitsmessungen dienen zur Bestimmung der Konzentration von Ionen für die Bestimmung von Löslichkeitsprodukten. Sie werden in der Kinetik bei der Untersuchung von Reaktionen, an denen Ionen beteiligt sind, wegen der Schnelligkeit und Empfindlichkeit der Messmethode eingesetzt. Sie werden bei der Bestimmung der Wasserqualität eingesetzt und dienen in der Industrie häufig zur kontinuierlichen Konzentrationsbestimmung von Elektrolytlösungen. Die wichtigste Anwendung war jedoch die Aufklärung des Aufbaus der Elektrolytlösungen um 1900. - 163 - 24 Elektromotorische Kräfte von elektrochemischen Zellen 24.1 Grundlagen Unter einer elektrochemischen Zelle versteht man ein System, das im einfachsten Fall aus einer Elektrolytlösung und zwei Elektroden besteht. Unter der elektromotorischen Kraft (EMK) dieser Zelle versteht man die Spannung, die zwischen den Elektroden ohne Stromfluss messbar ist. Die EMK ist vorzeichenbehaftet. Zur Bestimmung des Vorzeichens stellt man sich die Zelle in waagerechter Anordnung aufgebaut oder aufgezeichnet vor und definiert als EMK das Potenzial der rechten bezüglich der linken Elektrode. Schließt man daher ein Spannungsmessgerät mit dem Minuspol an die linke Elektrode und dem Pluspol an die rechte, so ist bei einer positiven Spannungsanzeige die EMK positiv. Beim umgedrehten Aufbau der Zelle ändert sich daher das Vorzeichen der EMK eines gegebenen Systems. Die Bezeichnung "Elektromotorische Kraft" ist schlecht gewählt, da sie den Betrieb eines Elektromotors mit einem Stromfluss impliziert. Sie hat sich jedoch durchgesetzt. Passender ist eigentlich die seltener verwendete Bezeichnung "Reversible Zellspannung", die jedoch leider mit dem umgekehrten Vorzeichen definiert worden ist. Die Messung der EMK wurde früher mit aufwändigen und teuren Kompensatoren durchgeführt, in denen eine feste Spannung durch hochpräzise Widerstandsdekaden so geteilt wurde, dass sie der Zellspannung entsprach. Die Gleichheit der Spannungen wurde mit einem empfindlichen Spiegelgalvanometer, das schließlich keinen Ausschlag mehr zeigte, detektiert. Heute ist die Messung mit digitalen Voltmetern ohne Schwierigkeiten mit 6-stelliger Genauigkeit und direkter Anzeige preiswert möglich. Diese Digitalvoltmeter weisen sehr hochohmige Eingangsstufen aus, so dass der Stromfluss vernachlässigt werden kann. Zu einer elektrochemischen Zelle gehört eine Zellreaktion. Es wird sich bald zeigen, dass die Freie Reaktionsenthalpie dieser Zellreaktion mit der EMK verknüpft ist. Da die EMK vorzeichenbehaftet ist, muss die Richtung der Zellreaktion und damit das Vorzeichen aller Reaktionsgrößen festgelegt werden. Eine "natürliche Richtung" der Zellreaktion gibt es nicht. Im stromlosen Zustand läuft in der Zelle keine Reaktion ab; sie ist im Gleichgewicht. Legt man die EMK als Spannung an die Zelle, so passiert auch nichts. Wählt man die angelegte Spannung etwas kleiner oder größer als die EMK, so läuft in der Zelle eine bestimmte Reaktion bzw. die dazugehörige Umkehrreaktion ab. Schließlich könnte man noch die bei kurzgeschlossenen Elektroden ablaufende Reaktion als Zellreaktion bezeichnen. Dies hat den schwerwiegenden Nachteil, dass man die Zellreaktion vor der Untersuchung der Zelle überhaupt nicht formulieren kann. Die Definition für die Richtung der Zellreaktion ist die folgende: Die Zellreaktion für eine gegebene Zelle ist so hinzuschreiben, dass bei der Reaktion in der Zelle positive Ladung von links nach rechts transportiert wird. Baut man daher die Zelle in umgekehrter Richtung auf, so ändert sich sowohl das Vorzeichen der EMK als auch die Richtung der Zellreaktion und damit das Vorzeichen der Freien Reaktionsenthalpie. In dem zu entwickelnden Zusammenhang zwischen )G und der EMK ist das Vorzeichen so zu wählen, dass es dieser Definition entspricht. Weiterhin hat man noch eine Kurzschreibweise für die Beschreibung von Zellen eingeführt. Dabei werden die in der Zelle auftretenden Phasen mit senkrechten & seltener schrägen & Strichen getrennt aufgeführt. Die Phasen werden durch die in ihnen auftretenden Verbindungen, die durch Kommata getrennt werden, gekennzeichnet. Im folgenden sind drei Beispiele samt den zugehörigen Zellreaktionen aufgeführt. - 164 - Abb. 123 Elektrochemische Zelle Abb. 124 Elektrochemische Zelle Abb. 125 Elektrochemische Zelle Zwischen den linken und rechten Elektrolytlösungen befindet sich jeweils ein Diaphragma, welches die mechanische Durchmischung der Elektrolytlösungen verhindert, den Ladungstransport zwischen den Lösungen aber erlaubt. Diaphragmen bestehen aus feinporigen Glasfritten oder unglasiertem Ton. - 165 24.2 EMK und Freie Reaktionsenthalpie Wegen der großen Variabilität der elektrochemischen Zellen soll der Zusammenhang zwischen der EMK und der Freien Reaktionsenthalpie an einem Beispiel, dem Beispiel I des vorigen Kapitels, hergeleitet werden. Es wird angenommen, dass die beiden Elektrolytlösungen wegen ihres Kontakts durch die Diaphragmen hindurch auf gleichem Potenzial liegen. Die genaue Analyse in Kap. 24.3 zeigt, dass dies nur angenähert zutrifft. Die Potenzialsprünge zwischen den Elektroden und den Elektrolytlösungen stellen sich so ein, dass sich die Reaktionen (24.2.1) im Gleichgewicht befinden. Wegen der Beteiligung unterschiedlicher geladener Phasen sind zur Beschreibung der Gleichgewichte die elektrochemischen Potenziale heranzuziehen. (24.2.2) wobei das elektrochemische Potenzial der Elektronen im Metall Me bezeichnet. Differenz- bildung nach Multiplikation der rechten Gleichung mit dem Faktor 2 ergibt (24.2.3) Auf der rechten Seite dürfen alle elektrochemischen Potenziale durch die chemischen Potenziale ersetzt werden, da die Metallatome in Gl. (24.2.3) ungeladen sind (zi = 0) und die Ionen sich in Lösungen mit gleichen Potenzialen befinden, so dass die elektrischen Anteile bei der Differenzbildung herausfallen. Es gilt daher (24.2.4) Die rechte Seite stellt bei p, T = const. die Freie Reaktionsenthalpie (24.2.5) für die Zellreaktion (24.2.6) dar. Gl. (24.2.5) wurde in ähnlicher Form bereits öfter benutzt. Die hier verwendete Formulierung erhält man wie folgt. Es gilt unter Konstanthaltung aller anderen extensiven Variablen (24.2.7) und daher (24.2.8) Gl. (24.2.4) kann daher in der Form (24.2.9) oder (24.2.10) dargestellt werden, wobei für die EMK traditionsgemäß das Symbol E (nicht optimal wegen der Verwechselungsgefahr mit den Symbolen für die Feldstärke und die Energie) verwendet wird. Das chemische Potenzial der Elektronen in Kupfer und Silber stimmt bei gleicher Temperatur weitgehend, aber nicht exakt überein. Dies erkennt man mit folgendem Gedankenexperiment. Werden Kupfer und - 166 Silber miteinander in Kontakt gebracht, so bildet sich eine geringe Spannung (Kontaktspannung) zwischen den Metallen aus. Die elektrochemischen Potenziale der Elektronen in den beiden Metallen müssen im Gleichgewicht übereinstimmen, d. h. die chemischen Potenziale unterschieden sich gerade um den mit F multiplizierten (kleinen) Potenzialsprung zwischen den Metallen. Auf der anderen Seite erfolgt die Messung der EMK gar nicht zwischen Kupfer und Silber, sondern zwischen zwei Kupferdrähten, die mit den Elektroden verbunden sind und zu dem Messgerät führen, d. h. der gesamte Zellaufbau ist (24.2.11) mit der Zellreaktion (24.2.12) und der Gleichgewichtsbedingung (24.2.13) wobei als Drahtmaterial Me geschrieben wurde, um keine Verwirrung wegen der zufälligen Gleichheit des Drahtmaterials mit dem einen Elektrodenmaterial zu stiften. Gl. (24.2.13) stimmt mit Gl. (24.2.3) bis auf die chemischen Potenziale der Elektronen in den jetzt gleichen Metallen überein. In der Gl. (24.2.10) entsprechenden Gl. fallen daher die chemischen Potenziale heraus. Bezeichnet man nun und auch in allen zukünftigen Fällen mit E die Spannung zwischen den Zuleitungen aus gleichem Material, so gilt (24.2.14) Im allgemeinen Fall entsteht daraus (24.2.15) n ist die vorzeichenfreie Zahl der in der Zellreaktion umgesetzten Elektronen. Gl. (24.2.15) ist die fundamentale Verbindung zwischen Elektrochemie und Thermodynamik. Sie gestattet die Zurückführung der Berechnung elektromotorischer Kräfte auf die der Freien Reaktionsenthalpien. Die folgende Überlegung zeigt, dass das Vorzeichen in Gl. (24.2.15) korrekt ist. Läuft die Zellreaktion freiwillig ab, so ist )G negativ. Da bei einem freiwilligen Ablauf positive Ladung von links nach rechts wandert, wird die rechte Elektrode positiv geladen, d. h. E wird positiv sein und dieses entspricht auch der EMK, die man bei einem negativen )G mit Gl. (24.2.15) berechnet. Eine sehr einfache und nicht so präzise Herleitung von Gl. (24.2.15) ist über die in Kap. 14 eingeführte maximale oder reversible Arbeit möglich. )G ist gerade die reversible Arbeit unter Ausschluß der Volumenarbeit. Wirkt die Zelle bei p, T = const. mit der Umgebung außer der Volumenarbeit nur durch den Austausch von Ladungen wechsel, so gilt (24.2.16) wobei nF die für den Umsatz von 1 mol umgesetzte Ladung darstellt. Das Vorzeichen muss gewählt werden, da nF im Gegensatz zu dq in Mdq ein festes Vorzeichen aufweist. Das korrekte Vorzeichen wird wie oben diskutiert gewählt. Merke: Bei der hier verwendeten Definition der EMK und Zellreaktion gibt es Zellen mit freiwillig ablaufenden Zellreaktionen mit positiver EMK und Zellen mit nicht freiwillig ablaufenden Zellreaktionen mit negativer EMK. 24.3 Die Nernstsche Gleichung Zur Nernstschen Gleichung gelangt man von Gl. (24.2.15) aus mit der zu Gl. (16.1.25) analogen Gleichung für die Freie Reaktionsenthalpie unter Verwendung der Molalitäten in Lösungen. Im Prinzip könnte man als Konzentrationsmaß auch die Molaritäten benutzen; wegen der Definition des Standardzustands mit Molalitäten ist dies jedoch ungünstiger. - 167 - (24.3.1) Dabei wird vorausgesetzt, dass sich die Elektrolytlösung ideal verhält. Dies ist bei den hier vorliegenden Elektrolytlösungen nur bei sehr geringen Konzentrationen der Fall. Mit Gl. (24.2.15) folgt (24.3.2) oder (24.3.3) Für den ersten Term der rechten Seite wird üblicherweise das Symbol Es eingeführt. (24.3.4) Das ist die berühmte Nernstsche Gleichung. Es, die Standard-EMK, ist die EMK der Zelle, wenn alle Reaktanden mit der Standardmolalität & genauer der Standardaktivität & vorliegen. Oft werden & nicht korrekt, da im ln eine dimensionsbehaftete Größe für den Fall G<i 0 steht & die Standardkonzentrationen nicht mitgeschrieben und anstelle der Molalität wird die Molarität verwendet. Da die Nernstsche Gleichung in der vorliegenden Form sowieso nur für verdünnte Lösungen angewendet werden darf, ist letzteres für wässrige Lösungen erlaubt. (24.3.5) Um die Größe RT/F nicht immer berechnen zu müssen und um einfacher mit Zehnerlogarithmen hantieren zu können, wird dieser Ausdruck für eine mittlere Temperatur von t = 25 oC zusammen mit der Umrechnung des Logarithmus berechnet. (24.3.6) d. h. bei etwa 25 oC gilt (24.3.7) Es folgen einige Bemerkungen zur Nernstschen Gleichung. Ähnlich wie bei den heterogenen Gleichgewichten gibt es auch Zellen, in denen variable Zusammensetzungen nicht nur in der flüssigen, sondern auch in gasförmigen oder festen Phasen auftreten. Genau wie dort beschreibt man die Zusammensetzung dieser Phasen durch Drücke in der Form pi/ps (wie z. B. bei der im Kap. 24.4.2 behandelten Wasserstoffelektrode) bzw. xi (wie z. B. bei den im Kap. 24.4.6 behandelten Amalgamelektroden). Die Laufvariable i läuft über alle Reaktanden, die in der Zellreaktion auftreten. Die Elektrodenmaterialien brauchen dabei i. a. nicht berücksichtigt zu werden, da die entsprechenden Molenbrüche meist 1 betragen (siehe jedoch Kap. 24.4.6 über die Amalgamelektroden). Die Zahl der übergehenden Elektronen n erkennt man am besten, wenn man die Zellreaktion in die in den beiden Halbzellen ablaufenden Teilreaktionen zerlegt. n entspricht der Zahl der in diesen Teilreaktionen auftretenden Elektronen. Schließlich muss die bei der Ableitung angenommene Gleichheit der Potenziale der Elektrolytlösungen - 168 näher untersucht werden. Es wird sich zeigen, dass die Gleichheit mit der Diaphragma-Methode nicht gewährleistet ist. Warum? Die untersuchte Zelle soll zwei Elektrolytlösungen mit gleichen Elektrolyten (AgNO3) unterschiedlicher Konzentration enthalten (Beispiel II in Kap. 24.1). Über das Diaphragma setzt eine Diffusion der Ionen ein, wobei der makroskopisch beobachtbare Teilchenstrom von der konzentrierten zur verdünnten Lösung fließt. Da nun die Nitrat-Ionen schneller als die Silber-Ionen diffundieren, wird negative Ladung von rechts nach links verschoben, d. h. die linke Elektrolytlösung wird negativ geladen. Dieser Prozess läuft so lange ab, bis die schnelleren Nitrat-Ionen durch das entstehende Feld so stark gebremst werden, dass sie genauso schnell diffundieren wie die mit erhöhter Geschwindigkeit diffundierenden Silber-Ionen. Es entsteht das sog. Diffusionspotenzial. Eine Möglichkeit, diesen Effekt zu berücksichtigen, besteht darin, das entstehende Diffusionspotenzial zu berechnen und die Nernstsche Gleichung entsprechend zu modifizieren. Dies wird im Kap. 24.4.9 erfolgen. Eine andere Möglichkeit besteht darin, das Diffusionspotenzial zu vermeiden. Dies geschieht dadurch, dass die Lösungen durch eine Elektrolytlösung getrennt werden, die einen Elektrolyten mit hoher Konzentration enthält, bei dem Kation und Anion gleich schnell diffundieren. Diese ist z. B. bei KNO3 und NH4NO3 der Fall. Eine Lösung mit diesen Salzen erzeugt gegen reines Wasser ein vernachlässigbar kleines Diffusionspotenzial. Das Diffusionspotenzial der zu vermessenden Elektrolytlösung ist jedoch noch vorhanden. Nun sind die Konzentrationen der zu vermessenden Lösungen i. a. um mehrere Zehnerpotenzen geringer als die der KNO3-Lösung. Die an der Grenzfläche entstehenden Spannungen verhalten sich so, wie wenn man eine Spannungsquelle (Diffusionspotenzial der zu vermessenden Lösung) mit einem merklichen Innenwiderstand mit einem gut leitenden Draht kurzschließt. Im Endeffekt sieht man vom Diffusionspotenzial der zu vermessenden Lösung nichts mehr. Im Experiment setzt man zur Abgrenzung der jetzt drei Lösungen keine Diaphragmen mehr ein, sondern verwendet einen mit der KNO3-Lösung gefüllten Heber (auch als Salzbrücke bezeichnet). In diesem Heber befindet sich eine 10 %-ige KNO3-Lösung, die mit 1 % Agar-Agar, einem Polysaccharid, versetzt ist. Trotz der geringen Agar-Agar-Konzentration entsteht ein bei Raumtemperatur nicht mehr fließfähiges Gel, während die hohe elektrische Leitfähigkeit der KNO3-Lösung erhalten bleibt. Der Heber mit dem Gel ist leicht handhabbar. Abb. 126 zeigt die in zwei Bechergläsern vollständig getrennten Halbzellen, die mit dem Heber verbunden sind. Die Kurzschreibweise für diese Zelle ist: Abb. 126 Zellverbindung mit Heber Es bleibt noch die Frage zu beantworten, woher man weiß, dass die Kationen und Anionen einer KNO3-Lösung gleiche Diffusionskoeffizienten aufweisen. Zwischen den Diffusionskoeffizienten und der Beweglichkeit gibt es eine enge Beziehung, deren Herleitung hier nur angedeutet werden soll (näheres dazu in der PCII bei den Transporterscheinungen). Ähnlich wie die Beweglichkeit das Verhältnis Kraft im elektrischen Feld zur Hemmung der Bewegung durch die Viskosität ist, ist der Diffusionskoeffizient das Verhältnis der thermischen Energie kT zur Bewegungshemmung (24.3.8) - 169 Diese Gleichung ist unter dem Namen Stokes-Einstein-Beziehung bekannt. Für den interessierenden 1,1-Elektrolyten gilt daher (24.3.9) und daher (24.3.10) Für einen 1,1-Elektrolyten mit gleichen Diffusionskoeffizienten muss daher die Überführungszahl 1/2 betragen. Dies ist für KNO3 entsprechend der Tabelle in Kap. 23.6 für unendliche Verdünnung etwa der Fall. Messungen bei höheren Konzentrationen haben ergeben, dass dies auch für einen weiten Konzentrationsbereich gilt. Verbleibende kleine Diffusionspotenziale fallen außerdem durch die Differenzbildung an den beiden Schenkeln des Hebers heraus. Um die Nernstsche Gleichung anwenden zu können, ist die Kenntnis der Standard-EMK Es für die interessierende Zelle notwendig. Im Prinzip könnte man diese für jede Zelle vermessen; dies wäre jedoch wegen der Unzahl von Zellkombinationen eine langwierige Aufgabe. Eine andere Idee wäre, diese Messung für jede Halbzelle, d. h. jeweils nur einer Elektrolytlösung mit einer Elektrode entsprechend einer Hälfte von Abb. 126 zu vermessen. Dies ist nicht möglich, da entsprechend den Ausführungen in den Grundlagen in Kap. 22 nur Spannungen zwischen Elektroden gemessen werden können. Man hat sich daher eine bestimmte Halbzelle ausgesucht und alle Halbzellen unter Standardbedingungen gegen diese Referenzhalbzelle vermessen. Als Referenzhalbzelle wurde die Normalwasserstoffelektrode gewählt. Da Wasserstoff als Gas nicht als Elektrode eingesetzt werden kann, wird eine von Wasserstoff umspülte Pt-Elektrode eingesetzt. Diese ist aus Preisgründen als Blech ausgebildet und erhält eine Platinierung zur Vergrößerung der Oberfläche wie bei den Leitfähigkeitsmesszellen. Etwas Wasserstoff löst sich im Platin und kann so elektrochemisch nutzbar gemacht werden. Da das Potenzial der Elektrode vom Wasserstoffdruck und der H+-Konzentration abhängt, müssen beide festgelegt werden. Beim Druck ist dieses 1 atm × 1,013 bar aus historischen Gründen. Bezüglich der Abb. 127 Wasserstoffelektrode Konzentration der H+-Ionen stand man vor der Schwierigkeit, dass auch bei mäßig konzentrierten Säuren keine idealen Lösungen mehr vorliegen, d. h. die Wirkung einer 1m-HCl- und einer ½m-H2SO4-Lösung sind deutlich unterschiedlich. Dies ist auch der Fall, wenn anstelle der Molaritäten die Molalitäten verwendet werden. Das korrekte Konzentrationsmaß ist die Aktivität, die anstelle der Molarität bzw. Molalität im chemischen Potenzial eingesetzt zur korrekten Konzentrationsabhängigkeit führt. Näheres dazu gibt es erst in der PCIII. Die Aktivität der Standardlösung soll 1 mol/kg betragen. Im Falle der Salzsäure erhält man bei einer Temperatur von 25 oC eine Lösung mit der Aktivität 1 mol/kg bei Auflösung von 1,19 mol HCl in 1 kg Wasser. Die Normalwasserstoffelektrode ist in jedem Labor aufbaubar und hat sich als äußerst reproduzierbar erwiesen, so dass der Nachteil des etwas größeren Aufwands im Vergleich zu anderen Referenzelektroden aufgewogen wird. Auch bei den Halbzellen muss das Problem mit den Aktivitäten beachtet werden. Unter Standardbedingungen soll auch hier nicht die Konzentration, sondern die Aktivität 1 mol/kg betragen. Da die zugehörige Konzentration häufig nicht bekannt ist, wird bei geringen Konzentrationen unter idealen Bedingungen gemessen und mit der Nernstschen Gleichung auf Standardbedingungen umgerechnet. - 170 Da Alkalielektroden in Wasser nicht stabil sind, muss hier anders vorgegangen werden (z. B. durch den Einsatz von Amalgamen). Die folgende Tabelle enthält eine Zusammenstellung von Standardpotenzialen Eo gegen die Normalwasserstoffelektrode bei 25 oC. Auch die Bezeichnung "Standardpotenzial" ist ungünstig gewählt worden, da die Größe kein Potenzial darstellt, sondern eine Spannung gegen die Normalwasserstoffelektrode. Dass die Angaben in der Tabelle teils 2- und teils 4-stellig sind, hängt mit der unterschiedlichen Messgenauigkeit bei den einzelnen Elektroden zusammen. Die Normalwasserstoffelektrode weist definitionsgemäß das Standardpotenzial 0 V auf. Halbzelle Eo/V Halbzelle Eo/V Li+/Li &3,045 Mn2+/Mn &1,18 Rb+/Rb &2,925 Zn2+/Zn &0,7628 K+/K &2,924 Fe2+/Fe &0,44 Cs+ &2,923 Sn2+/Sn &0,1364 Ba2+/Ba &2,90 Pb2+/Pb &0,1263 Sr2+/Sr &2,89 Fe3+/Fe &0,036 Ca2+/Ca &2,87 H+/H2 0,0000 Na+/Na &2,7109 Cu2+/Cu 0,3402 Mg2+/Mg &2,375 Ag+/Ag 0,7996 Al3+/Al in 0,1 m NaOH &1,66 Au3+/Au 1,42 Die Halbzellen sind in der Tabelle in der Reihe der Standardpotenziale angeordnet. Diese Anordnung bezeichnet man als Spannungsreihe. Unedle Metalle weisen negative Standardpotenziale auf. Schließt man die Elektroden einer Zelle aus solch einer Halbzelle und der Normalwasserstoffelektrode kurz, so wird permanent das unedle Metall aufgelöst und Wasserstoff entsteht. Bei edlen Metallen verläuft der Prozess in der umgekehrten Richtung. Die stärksten Metalle (Rb, Cs) weisen nicht die negativsten Standardpotenziale auf. Setzt man als Maß für die Metallstärke das Ionisierungspotenzial an, so geht in die Metallstärke die Differenz der Energien des neutralen Metallatoms und des Metallkations, beides in der Gasphase, ein. Bei den Standardpotenzialen ist dagegen nach der Freien Enthalpiedifferenz zwischen festem Metall und solvatisiertem Kation gefragt. Da das kleine Li+-Ion sehr viel besser solvatisiert wird als die größeren Ionen, ist bei Li das Standardpotenzial am negativsten. Weiterhin ist die Entropieänderung durch die höhere Entropie des Solvats in der Solvathülle zu beachten. Im Prinzip lassen sich die Standardpotenziale aus den Freien Bildungsenthalpien der Tabelle im Anhang berechnen. Zum Beispiel gilt für die Zelle mit der Zellreaktion (24.3.11) mit Lösungen der Aktivität 1 mol/kg (24.3.12) (24.3.13) Das stimmt mit dem Tabellenwert 0,3402 V sehr gut überein. Im Hinblick auf die Bestimmung dieser - 171 Messwerte ist das natürlich Unsinn, da die Freien Bildungsenthalpien der Ionen gerade aus den leicht zugänglichen EMK-Messungen bestimmt werden. Die obige Übereinstimmung ist nur deswegen nicht besser, weil die Daten aus verschiedenen Quellen stammen. Wie bestimmt man die Standard-EMK und die EMK einer Zelle, die keine Wasserstoffelektrode enthält? Dies soll am Beispiel der Zelle I des Kap. 24.1 diskutiert werden. Die Konzentrationsangaben sollen Aktivitäten sein. In einem Gedankenexperiment wird die Zelle (24.3.14) untersucht. Jede der Halbzellen enthält eine Normalwasserstoffelektrode. Durch die Gegeneinanderschaltung fallen deren Potenziale heraus, d. h. die EMK dieser Zelle entspricht der des zu untersuchenden Beispiels. Für die Standard-EMK der Doppelzelle gilt daher (24.3.15) d. h. die Standard-EMK-Werte von Zellen findet man einfach durch Differenzbildung aus den entsprechenden Standardpotenzialen. Insgesamt ergibt die Nernstsche Gleichung für das Beispiel bei 25 oC (24.3.16) 24.4 Spezielle Zellen In diesem Kapitel sollen einige wichtige Zellen besprochen werden. Dabei wird angenommen, dass 1) das Diffusionspotenzial ausgeschaltet ist und 2) die Lösungen sich ideal verhalten. 24.4.1 Konzentrationsketten Eine Konzentrationskette enthält zwei Elektroden aus dem gleichen Metall, die in zwei unterschiedlich konzentrierte Salzlösungen dieses Metalls tauchen. Ein Beispiel ist die in Kap. 24.1 als Beispiel II gezeigte Zelle. Ihre allgemeine Beschreibung ist (24.4.1.1) mit der Zellreaktion (24.4.1.2) Die Nernstsche Gleichung ergibt (24.4.1.3) Im Fall einwertiger Metallionen ergibt sich pro Zehnerpotenz Konzentrationsunterschied eine EMK von 0,059 V. Bei höherwertigen Metallionen verringert sich dieser Wert um den Faktor z. Das Vorzeichen der EMK ist positiv, wenn die Konzentration rechts höher als links ist. Dies ist verständlich, da bei der rechten, höher konzentrierten Lösung die Tendenz zur Abscheidung der Ionen - 172 größer ist, was zu einer positiven EMK führt. Interessant wird der Fall, wenn eine der Konzentrationen verschwindet!? 24.4.2 Wasserstoffelektrode Hier soll eine Wasserstoffelektrode mit beliebigen H+-Konzentrationen und Wasserstoffdrücken gegen eine Normalwasserstoffelektrode geschaltet werden. (24.4.2.1) Die Zellreaktion ist (24.4.2.2) und es gilt (24.4.2.3) Da links eine Normalwasserstoffelektrode vorliegen soll, folgt (24.4.2.4) wobei der Druck in atm (. bar) und die Konzentration im mol/dm3 einzusetzen sind. 24.4.3 Elektroden 2. Art Bei den Elektroden (oder besser Halbzellen) 2. Art wird die Konzentration der elektrochemisch wirksamen Ionen über ein Löslichkeitsprodukt durch eine andere Ionensorte festgelegt. Beispiel III des Kap. 24.1 zeigt eine solche Silberchlorid-Elektrode, in der die Silberionen-Konzentration über die KCl-Konzentration festgelegt wird. Ob das Silberchlorid sich direkt auf der Silberelektrode als Film befindet oder als Bodenkörper vorliegt, ist unerheblich. Es gilt (24.4.3.1) d. h. die Silberchlorid-Halbzelle verhält sich wie eine Chlorelektrode. Mit Hilfe der Elektroden 2. Art kann man so analytische Verfahren für Ionen aufbauen, für die es keine direkten elektrochemischen Verfahren gibt. Umgekehrt kann mit Hilfe von Gl. (24.4.3.1) bei bekannter Chlorid-Konzentration und bekanntem Standardpotenzial der Silberelektrode das Löslichkeitsprodukt bestimmt werden. Eine sehr einfache pH-Wert-Messung verwendet eine Antimon-Elektrode. Antimon überzieht sich in wässriger Lösung sofort mit einem Sb2O3-Film. Für die Löslichkeit von Sb2O3 gilt (24.4.3.2) und (24.4.3.3) und daher - 173 - (24.4.3.4) Für die Antimonhalbzelle (24.4.3.5) gegen eine Normalwasserstoffelektrode gilt (24.4.3.6) und unter Verwendung des Löslichkeitsprodukts wird daraus (24.4.3.7) (24.4.3.8) Dies führt zu einem sehr einfachen Verfahren für die pH-Messung. Leider ist die Genauigkeit dieses Verfahrens nur mäßig. 24.4.4 Kalomelelektrode Die Kalomelelektrode ist eine Referenzelektrode, die für viele Zwecke anstelle der Normalwasserstoffelektrode eingesetzt wird. Ihren prinzipiellen Aufbau zeigt Abb. 128. Sie stellt eine Quecksilberelektrode 2. Art dar, bei der die QuecksilberionenKonzentration über das Löslichkeitsprodukt von Kalomel, Hg2Cl2, bestimmt wird. Die Cl&-Ionen-Konzentration wird durch eine 1 molare oder gesättigte KCl-Lösung festgelegt. Sie liefert eine sehr stabile und nur wenig von der Temperatur abhängige Spannung. Im Vergleich zur Wasserstoffelektrode erspart man sich das Arbeiten mit dem gasförmigen Wasserstoff. Abb. 128 Kalomelelektrode 24.4.5 Redoxzellen Redoxreaktionen wie (24.4.5.1) laufen beim Zusammengeben der entsprechenden Lösungen direkt, ohne an eine Elektrode gebunden zu sein, ab. Die Kopplung an eine Elektrode gelingt wie folgt. Von der Platinelektrode weiß man, dass das eigentliche Pt4+/Pt-Potenzial sich nicht richtig einstellt. Dies hängt damit zusammen, dass Pt eine äußerst geringe Tendenz zeigt, in Lösung zu gehen und auf der anderen Seite sich kaum Pt-Ionen in Lösung befinden. Jedes andere elektrochemische Gleichgewicht, das sich an der Pt-Elektrode einstellt, zwingt ihr daher ihr Potenzial auf. Siehe dazu auch die Diskussion bei den Amalgamelektroden im - 174 nächsten Kapitel. Die Pt-Elektrode ist als platiniertes Pt-Blech ausgebildet. Jede Halbzelle der Redoxzelle enthält ein Teilsystem (24.4.5.2) des gesamten Redoxsystems. Ohne einen Stromfluss durch die Elektroden ist die Redoxreaktion nicht möglich. Die Pt-Elektroden werden jeweils so geladen, dass sie mit ihren Elektronen im Gleichgewicht mit einer der Teilreaktionen stehen. Für die gesamte Zelle gilt (24.4.5.3) Die Standard-EMK lässt sich mit 1-aktiven oder verdünnten Lösungen bestimmen. Ist Es bekannt, so lässt sich die Gleichgewichtskonstante der Abb. 129 Zelle mit zwei räumlich getrennt abZellreaktion einfach bestimmen. Bei direkter laufenden Redoxreaktionen Vereinigung der Lösungen liegt Gleichgewicht vor, wenn (24.4.5.4) In der elektrochemischen Zelle dann, wenn (24.4.5.5) gilt. Chemisches und elektrochemisches Gleichgewicht stimmen daher dann überein, wenn die Potenziale der beiden Elektroden gleich sind, d. h. die Spannung verschwindet. Daher gilt (24.4.5.6) oder (24.4.5.7) Man hat so ein sehr einfaches Verfahren in der Hand, mit dem Massenwirkungskonstanten bestimmt werden können. Bei Reaktionen, bei denen mehrere Elektronen ausgetauscht werden, ist dies in Gl. (24.4.5.7) zu berücksichtigen. 24.4.6 Amalgamelektroden Unter einer Amalgamelektrode versteht man eine Elektrode, bei der das interessierende Metall als Amalgam vorliegt (siehe Abb. 130). Wie bei der Pt-Elektrode ist hier zu diskutieren, ob sich das Zn2+/Zn-, das Hg/Hg22+- oder das Hg/Hg2+-Potenzial einstellt. Natürlich kann sich nur ein Potenzial einstellen und zwar so, dass sich für den Hg2+-Fall die Reaktion (24.4.6.1) im Gleichgewicht befindet. Da nun Zink unedler als Quecksilber ist, ist die Hg2+-Konzentration im Gleichgewicht sehr klein im Abb. 130 Amalgamelektrode - 175 Verhältnis zur Zn2+-Konzentration. Die als Verunreinigung vorhandene Hg2+-Konzentration wird durch Reaktion entsprechend Gl. (24.4.6.1) so verändert, dass sie der Gleichgewichtskonzentration entspricht. Die Konzentrationen im Amalgam und die Zn2+-Konzentration in der Lösung werden daher nur unwesentlich geändert. Das sich einstellende Elektrodenpotenzial wird daher durch die eingesetzte Zinkkonzentration im Amalgam und die Zink2+-Konzentration in der Lösung bestimmt. Schaltet man nun die Amalgamelektrode als rechte Elektrode gegen eine Normalwasserstoffelektrode, so ist die Zellreaktion (24.4.6.2) und die EMK wird (24.4.6.3) d. h. hier geht der Zink-Molenbruch im Amalgam ein. Ob hier der Zink-Molenbruch oder die ZinkKonzentration gewählt wird, ist freigestellt. Eine unterschiedliche Wahl des Konzentrationsmaßes verändert natürlich den Wert der Standard-EMK. Wie bei den im Kap. 24.4.1 besprochenen Konzentrationsketten in Lösung kann man Amalgamketten bilden, bei denen Amalgam-Elektroden mit unterschiedlichen Metall-Konzentrationen in eine Salzlösung eintauchen. Amalgam-Elektroden haben eine große technische Bedeutung bei der NaClElektrolyse (siehe Kap. 25). 24.4.7 Glaselektrode Glaselektroden sind üblicherweise industriell gefertigte Elektroden, mit denen pH-Werte hochpräzise gemessen werden können. Die eigentliche Glaselektrode besteht aus einem dünnwandigen Glaskölbchen aus einem Glas mit möglichst hoher elektrischer Leitfähigkeit. Weiterhin soll das Glas in Wasser an der Oberfläche eine Quellschicht ausbilden, in der ein Teil der Na+-Ionen durch H+-Ionen ausgetauscht und merkbare Mengen Wasser eingelagert wird. Für übliche Gerätegläser ist diese Eigenschaft höchst unerwünscht. Auch zwischen den Lösungen findet eine Wanderung von H+Ionen statt, indem z. B. ein H+ aus der inneren Lösung in die Quellschicht diffundiert und dort ein Na+ in Bewegung setzt, das durch das Glas diffundiert. An der äußeren Quellschicht angekommen, setzt es dort ein H+ frei. Es bildet sich daher ein Gleichgewicht zwischen den H+ in den beiden Lösungen aus und die Spannung zwischen den beiden Lösungen stellt sich so Abb. 131 Glaslektrode ein, dass die elektrochemischen Potenziale der H+ innen und außen übereinstimmen. Es gilt daher (24.4.7.1) (24.4.7.2) (24.4.7.3) (24.4.7.4) - 176 - (24.4.7.5) Auch für diesen Fall ergibt sich die EMK aus der Nernstschen Gleichung. Schwierigkeiten mit nichtidealen Lösungen gibt es nicht, da für reale Systeme sowohl in der Nernstschen Gleichung als auch beim pH-Wert Aktivitäten zu verwenden sind. Die Messung der EMK muss nun mit zwei Elektroden erfolgen. Früher bestand das Messsystem auch aus zwei Elektroden, von denen sich die eine bereits im Kölbchen befand und die andere neben dem Kölbchen in die zu untersuchende Lösung eingetaucht wurde. Als Elektroden werden üblicherweise Silberchlorid-Elektroden verwendet. Heute werden Einstabmessketten verwendet, in denen beide Elektroden in einer Glasapparatur untergebracht sind. Die technische Ausführung ist in Abb. 132 schematisch dargestellt. Die innere Elektrode enthält das Silberchlorid als Überzug auf dem Silber. Das Kaliumchlorid wird dem Puffer zugesetzt. Die äußere Silber-Elektrode befindet sich in einer KCl-Lösung in dem Abb. 132 Technische Ausführung der Glaselekäußeren Rohr, das über ein Diaphragma den Kon- trode takt der KCl-Lösung mit der zu untersuchenden Lösung herstellt. Das Silberchlorid ist als Bodenkörper zugefügt. Im unbenutzten Zustand ist diese Einstabmesskette in einer Lösung aufzubewahren, die der Lösung im Außenrohr entspricht, um eine permanente Verdünnung durch Diffusion zu verhindern. Wegen des symmetrischen Aufbaus gilt im Prinzip Gl. (24.4.7.5) auch für die gesamte Messkette. Die Erfahrung zeigt jedoch, dass durch geringfügige Unterschiede in den Quellschichten sog. Asymmetriepotenziale entstehen. Durch eine Eichung mit einer Pufferlösung in der Nähe des erwarteten pH-Werts der zu untersuchenden Lösung werden diese Fehler beseitigt. An guten Geräten lässt sich auch der Einfluss der Temperatur der Lösung (siehe Gl. (24.4.7.5)) korrigieren. Die Messunsicherheit guter Geräte liegt unter 0,01 pH. Reduzierende und oxidierende Substanzen haben kaum einen Einfluss auf die Messgenauigkeit. Lediglich der Umfang des pH-Messbereichs unterliegt gewissen Einschränkungen. In stark alkalischen Lösungen löst sich die Quellschicht auf, in stark sauren Lösungen treten Fehler durch Säureeinlagerung in die Quellschicht auf. Durch Verwendung besonderer Glassorten können spezielle Messketten für diese Sonderfälle gefertigt werden. 24.4.8 Eine Zelle zur Bestimmung des Ionenprodukts des Wassers Zur Bestimmung des Ionenprodukts des Wassers verwendet man eine Zelle vom Typ (24.4.8.1) Bei 25 oC findet man im Experiment E = &0,5874 V für diese Zelle. Nach der Nernstschen Gleichung gilt (24.4.8.2) Die Auflösung nach KW ergibt - 177 (24.4.8.3) Für Präzisionsbestimmungen müssen Korrekturen für die Nichtidealität der Lösungen angebracht werden. 24.4.9 Konzentrationskette mit Überführung Unter einer Zelle mit Überführung versteht man eine Zelle, in der das Diffusionspotenzial nicht ausgeschaltet wird. Die Bezeichnung "mit Überführung" entstand daraus, dass hier die Überführungszahlen wirksam werden. Alle bisher in Kap. 24.4 behandelten Zellen waren "Zellen ohne Überführung". Zur Bestimmung der EMK einer Konzentrationskette mit Überführung könnte man das Diffusionspotenzial über die unterschiedlichen Diffusionskoeffizienten bzw. Beweglichkeiten der Kationen und Anionen berechnen und zur Nernstschen Gleichung addieren. Dieser Weg ist jedoch sehr aufwändig. Dagegen führt eine thermodynamische Argumentation relativ schnell zum Ziel. Der bisherige Weg zur Nernstschen Gleichung bestand darin, )G in der für alle Systeme gültigen Gl. (24.2.15) mit Hilfe der chemischen Potenziale zu berechnen. Das soll jetzt etwas anders erfolgen. Dazu betrachten wir zuerst eine Zelle ohne Überführung, in der die diffusionspotenzialfreie Verbindung der Elektrolytlösungen z. B. mit einem Heber realisiert ist. In der Zelle möge ein z,z-wertiger Elektrolyt in sehr großer Menge vorliegen, so dass der elektrochemische Umsatz von 1 mol für die Zellreaktion (24.4.9.1) Abb. 133 Konzentrationskette mit Überführung die Konzentrationen in den Zellen nur unwesentlich verändern möge. Die reversible elektrische Arbeit ist (24.4.9.2) wobei die Reversibilität durch einen sehr kleinen Stromfluss über lange Zeiten erreicht wird. Es möge c2 > c1 gelten. Die elektrochemische Reaktion bewirkt dann bei einem Umsatz von 1 mol eine Verarmung an Salz auf der rechten Seite und eine Zunahme auf der linken Seite um jeweils ½ mol, da z. B. auf der rechten Seite 1 mol abgeschieden wird und ½ mol zuwandert. Die gleichen Stoffmengenänderungen kann man mit der Osmose erzielen und auch dabei reversible Arbeit gewinnen. Der osmotische Druck (24.4.9.3) wird mit der gleichen Formel wie der Druck eines Idealen Gases berechnet. Auch die bei einer Gasexpansion gewinnbare Arbeit lässt sich bei der Osmose gewinnen, indem in einem Gedankenexperiment eine Verschiebung der Membran unter dem Einfluss der osmotischen Kraft zugelassen wird. Analog zu den Idealen Gasen gilt (24.4.9.4) bei der Verdünnung von c2 auf c1. Da die im elektrochemischen Experiment umgesetzte Stoffmenge ½ mol Kationen und ½ mol Anionen beträgt, ist die insgesamt umgesetzte Stoffmenge 1 mol. Gleichsetzung der beiden Arbeiten nach (24.4.9.2) und (24.4.9.4) ergibt - 178 - (24.4.9.5) oder (24.4.9.6) d. h. man erhält auch mit diesem Verfahren die aus der Nernstschen Gleichung folgende Gl. (24.4.1.3). Das Verfahren funktioniert also. Zur Berechnung der EMK der Zelle mit Überführung wird die diffusionspotenzialfreie Verbindung durch ein Diaphragma, welches das Diffusionspotenzial entstehen lässt, ersetzt. Gl. (24.4.9.2) bleibt erhalten. Bei der osmotischen Arbeit ist zu berücksichtigen, dass beim elektrochemischen Experiment die Elektrolyt-Verarmung auf der c2-Seite t+ & 1 = &t& beträgt. Für die entsprechende osmotische Arbeit gilt daher (24.4.9.7) Die 2 entsteht wieder durch Berücksichtigung der Kationen und Anionen. Insgesamt gilt daher (24.4.9.8) oder (24.4.9.9) Dies ist die EMK einer Konzentrationskette mit Überführung. Das Diffusionspotenzial erhält man durch Differenzbildung zur EMK der Zelle ohne Überführung. (24.4.9.10) Mit etwas mehr Aufwand lässt sich zeigen, dass diese Gleichung für beliebige Elektrolyte und nicht nur für z,z-wertige Elektrolyte gilt. Wie bereits früher gezeigt, verschwindet das Diffusionspotenzial für t+ = t& = ½. Das Vorzeichen des Diffusionspotenzials ist in Ordnung. Angenommen wird c2 > c1, d. h. eine Diffusion nach links. Ist t& > t+, so wird negative Ladung nach links (oder positive nach rechts) verschoben, d. h. Gl. (24.4.9.10) und diese Überlegung ergeben eine positive EMK. Im Prinzip stellt die Messung der EMK einer Zelle mit Überführung eine Möglichkeit dar, Überführungszahlen zu messen. Das Verfahren erreicht jedoch wegen einiger Probleme an der Phasengrenze zwischen den Flüssigkeiten nicht die Genauigkeit der früher beschriebenen Verfahren. 24.5 Die Bestimmung von Reaktionsgrößen aus EMK-Messungen Der Zusammenhang zwischen der Freien Reaktionsenthalpie )G und der EMK einer Zelle ist bereits aus Kap. 24.2 bekannt. (24.5.1) Insbesondere gilt für den Standardzustand (24.5.2) - 179 Die Freie Reaktionsenthalpie des Wasserstoffions in wässriger Lösung mit der Aktivität 1 mol/kg wird dabei per definitionem Null gesetzt. Oft werden Sie für diesen Zustand auch die Bezeichnung "in idealisierter wässriger Lösung bei 1 mol/kg" finden. Diese Definition ermöglicht eine direkte Messung der Freien Bildungsenthalpien von Ionen mit Hilfe von EMK-Messungen gegen die Normalwasserstoffelektrode, bei der die H+-Ionen genau unter den gerade definierten Bedingungen vorliegen sollen. Zum Beispiel findet man für die Li+/Li-Halbzelle Es = &3,045 V. Daraus folgt (24.5.3) Die Zellreaktion für die Li+/Li-Halbzelle gegen die Normalwasserstoffelektrode ist (24.5.4) und daher (24.5.5) Dementsprechend ergibt die Tabelle im Anhang den korrekten Wert von &293,76 kJ/mol für )GB. Die anderen Reaktionsgrößen lassen sich mit Hilfe der Temperaturabhängigkeit der EMK gewinnen. (24.5.6) wobei der Index s bedeutet, dass die Ableitung bei der Standardtemperatur und dem Standarddruck zu bilden ist. Schließlich wird die Reaktionsenthalpie aus )Gs und )Ss berechnet. (24.5.7) (24.5.8) Wegen der teilweise sehr hohen Messgenauigkeit der EMK-Werte können so genaue kalorische Daten mit wenig Aufwand gewonnen werden. Elektrochemische Bestimmungen lassen sich oft auch an Systemen durchführen, die auf den ersten Blick nicht dafür geeignet erscheinen. Ein Beispiel ist die Reaktion (24.5.9) Zu dieser Zellreaktion gehört die Kette (24.5.10) d. h. eine Kalomelelektrode gegen eine Silberchloridelektrode geschaltet. Die sehr genau messbaren EMK-Werte erlauben die Bestimmung von )G, )H und )S für die obige Reaktion. Die Bestimmung von )Fs und )Us ist nicht so einfach möglich, da elektrochemische Zellen üblicherweise bei p,T = const. betrieben werden. 25 Elektrolyse Unter einer Elektrolyse versteht man eine chemische Reaktion, die in einer Zelle durch einen von außen aufgeprägten Strom bewirkt wird. Die für eine Elektrolyse benötigten Spannungen stehen im engen Zusammenhang mit den im vorigen Kapitel diskutierten EMK-Werten. - 180 Dies soll am Beispiel, das bereits in Kap. 24.1 behandelt wurde, diskutiert werden. Legt man an die Elektroden die EMK von etwa +0,46 V, so passiert nichts. Das System befindet sich im Gleichgewicht. Legt man eine größere Spannung an, so fließt ein Strom. In der Zelle wird die Ladung durch die Cu2+-, Ag+-, SO42&- und NO3&-Ionen transportiert. Über die Phasengrenze zu den Elektroden hin finden die Teilreaktionen (25.1) statt. Insgesamt findet also die Reaktion (25.2) Abb. 134 Elektrolyse in einer elektrochemischen Zelle d. h. die Umkehrreaktion zur Zellreaktion statt. Ist die Spannung kleiner als die EMK, so fließt der Strom in die umgekehrte Richtung und die entsprechende Umkehrreaktion, d. h. die Zellreaktion, läuft ab. Das Diagramm zeigt den Strom I als Funktion der Spannung U. Die Gerade entspricht der Gleichung (25.3) wobei R den Innenwiderstand der Zelle darstellt, der im wesentlichen durch die endliche elektrische Leitfähigkeit Abb. 135 Strom/Spannungskurve bei des Elektrolyten bewirkt wird. Wie bereits in Kap. 23.2 einer Elektrolyse diskutiert, gilt das Ohmsche Gesetz nur für den am Innenwiderstand abfallenden Teil der Spannung. Lässt man den Strom eine Weile fließen, so kommt es durch die Elektrolyse und die Ionenwanderung & wie beim Hittorfschen Verfahren zur Messung der Überführungszahlen diskutiert & zu Änderungen der Konzentrationen im Kathoden- und Anodenraum. Dies verändert selbstverständlich die EMK in Gl. (25.3) und die I,U-Abhängigkeit im obigen Diagramm. Eine Gerade erhält man daher nur für eine festgehaltene Zusammensetzung der Elektrolytlösung. Für die praktische Durchführung von Elektrolysen sind Zellkonstruktionen wie die obige ungeeignet, da es erstens durch die Ionenwanderung zu einer Vermischung der Ionen in den beiden Halbräumen kommt und zweitens das Diaphragma bzw. der Heber große Innenwiderstände bewirken. Üblicherweise werden daher für die Elektrolyse zwei Elektroden in einen Elektrolyten getaucht. Typische Beispiele sind die Wasserelektrolyse mit Schwefelsäure als Elektrolyt und die Abscheidung von Kupfer aus einer Kupfersulfat-Lösung an einer Pt-Gitterelektrode für die gravimetrische Analyse. - 181 - Abb. 136 Elektrolyse von Wasser Abb. 137 Abscheidung von Kupfer durch Elektrolyse Für die an den Elektroden abgeschiedenen Stoffmengen n gilt z. B. für ein Metall, dessen Kation z Elementarladungen trägt, beim Durchsatz der Ladung q (25.4) Diese heute als selbstverständlich erscheinende Beziehung wurde von Faraday um 1833 in der Frühzeit der Elektrochemie empirisch gefunden. Das war der Beginn der quantitativen Elektrochemie. Die beiden Faradayschen Gesetze lauten: 1) Die Masse der elektrolytischen Zersetzungsprodukte ist der durchgesetzten Ladung proportional. 2) Die durch gleiche Ladungen abgeschiedenen Massen verschiedener Stoffe verhalten sich wie die durch die Ladungszahlen dividierten molaren Massen. Zur Berechnung der für die Wasserelektrolyse notwendigen Spannung wird die EMK für die Zellreaktion (25.5) berechnet (25.6) Mit dem Standardpotenzial für die Sauerstoffelektrode (OH&*O2*Pt) von Es = 0,40 V und pH2 = pO2 = 1 atm folgt (25.7) Legt man diese Spannung an, so ist das System im Gleichgewicht. Legt man eine größere Spannung an & z. B. &1,4 V &, so passiert auch nichts. Es gibt eine Reihe von Effekten (Durchtrittsüberspannung, Diffusionsüberspannung, Konzentrationsüberspannung, näheres in der PC IV), welche die Zersetzungsspannung größer als die EMK machen. Bei der Wasserelektrolyse ist der Effekt mit 0,5 V besonders groß. - 182 Wie sieht nun für dieses System das I,U-Diagramm aus? Legt man keine Spannung an, d. h. schließt die Elektroden kurz, so passiert hier nichts im Gegensatz zu den Zellen, die im Kap. 24.1 gezeigt wurden. Dies hängt damit zusammen, dass sich weder Sauerstoff noch Wasserstoff im Kontakt mit den Elektroden befindet, wenn er dort nicht erzeugt wird. Die Kette ist völlig symmetrisch aufgebaut und daher im Gleichgewicht. Unter 1,23 bzw. 1,7 V Abb. 138 Strom/Spannungskurve bei einer passiert unabhängig davon in welcher Richtung die Elektrolyse Spannung im wesentlichen nichts. Die nach der Nernstschen Gleichungen entstehenden H2- und O2Drücke sind erheblich kleiner als 1 bar, so dass die Elektrolyse nach Erreichen dieser Drücke zum Stillstand kommt. Durch die Wegdiffusion der Gase von den Elektroden muss immer etwas Gas nachgeliefert werden, so dass permanent ein sehr kleiner Strom, der sog. Reststrom, fließt. Bei Spannungen größer als 1,7 V kommt es zur Elektrolyse mit einer linearen I,U-Abhängigkeit. Es folgt die Beschreibung einiger technisch wichtiger Elektrolysen. Elektrolytische Raffination des Kupfers Das aus Kupfererzen gewonnene Kupfer enthält eine Reihe von Verunreinigungen (z. B. Zn, Sn, Fe, Ag, Au, Pt), die vor einer Verwendung des Kupfers entfernt werden müssen. Insbesondere in der Elektrotechnik verwendetes Kupfer muss hochrein sein, um bei der Verwendung als Leitermaterial einen möglichst geringen Widerstand aufzuweisen. Ein sehr effektives Reinigungsverfahren ist die elektrolytische Kupferraffination. Hierbei werden in einer schwefelsauren Kupfersulfat-Lösung abwechselnd Platten des zu reinigenden Rohmaterials und dünne Bleche aus bereits gereinigtem Kupfer eingehängt. An diese Plattenpakete wird eine Spannung von einigen 100 mV mit dem Rohkupfer als Anode gelegt. Die Rohkupferelektrode löst sich dabei auf und Kupfer scheidet sich auf dem Kupferblech ab. Die unedleren Metalle, wie Zn, Sn und Fe lösen sich auf, werden jedoch nicht abgeschieden. Die edleren Metalle Ag, Au und Pt lösen sich nicht auf, werden jedoch durch die Auflösung der Elektrode freigesetzt und sinken als Anodenschlamm auf den Boden des Elektrolysegefäßes. Der Anodenschlamm ist ein wertvolles Material für die Gewinnung der Edelmetalle. Die Abscheidung der unedleren Metalle erfolgt deswegen nicht, weil an der Kathode die Spannung sich so einstellt, dass gerade Kupfer abgeschieden wird. Legt man eine höhere Spannung an die Zelle, so fließt ein höherer Strom durch die Zelle und es fällt eine höhere Spannung am Innenwiderstand der Zelle ab. Die Potenzialdifferenz zwischen Elektrolytlösung und Feinkupferelektrode ändert sich, so lange Kupfer abgeschieden werden kann, jedoch nicht und reicht daher nicht aus, um die unedleren Metalle abzuscheiden. Im Prinzip reicht eine beliebig kleine Spannung aus, um die Elektrolyse in Gang zu halten. Es fließt dann auch leider nur ein sehr kleiner Strom und die Stoffumsätze werden gering. Die in der Praxis verwendeten Spannungen sind ein ökonomischer Kompromiß. NaCl-Elektrolyse Zur Gewinnung von Chlor und Natronlauge werden wässrige Lösungen von Natriumchlorid elektrolysiert. Eine direkte Elektrolyse der wässrigen Lösung führt zu unerwünschten Produkten. Das an der Anode entstehende Chlor würde mit der verbleibenden Natronlauge entsprechend (25.8) reagieren. Das kann durch verschiedene Methoden umgangen werden. - 183 1) Das Amalgamverfahren Beim Amalgamverfahren wird Quecksilber als Kathode benutzt. Das bewirkt erstens einen deutlichen Anstieg des negativen Na/Na+-Potenzials durch die Verdünnung des Natriums und zweitens eine Herabsetzung des Wasserstoffpotenzials durch eine sehr große Überspannung von 0,57 V für die Abscheidung. Zusätzlich liegen die Na+- und H+-Ionen in sehr unterschiedlichen Konzentrationen im neutralen Elektrolyten vor. An der Kathode entsteht daher Natriumamalgam und kein Wasserstoff. Die Elektrolyse erfolgt in Gefäßen mit schwach geneigten Böden, auf denen eine zusammenhängende Quecksilberschicht als Kathode fließt. Die Anoden aus Titan mit einer Beschichtung aus Platinoxid zur Verringerung der Überspannung des Chlors werden von oben in die Elektrolytlösung eingehängt. Die ablaufende Elektrolysereaktion ist (25.9) Da keine Natronlauge bei diesem Primärschritt entsteht, kann das gebildete Chlor nicht mit dieser reagieren. Da Chlor als Gas nach oben steigt, ist auch eine Reaktion mit dem Natriumamalgam nicht zu befürchten. Das Natriumamalgam wird von der tiefsten Stelle des Elektrolysegefäßes in ein zweites Gefäß geleitet, in dem mit Wasser und Graphit eine Hydrolyse entsprechend (25.10) erfolgt. Als Nebenprodukt wird Wasserstoff produziert und das Quecksilber steht wieder für die Elektrolyse zur Verfügung. Die entstehende Natronlauge ist vollständig chlorfrei. Würde man die Hydrolyse ohne Graphitzusatz versuchen, so würde aus den gerade geschilderten Gründen wegen der Überspannung für die Wasserstoffabscheidung nichts passieren. Da nun die Überspannung für die Abscheidung des Wasserstoffs am Graphit kleiner als am Quecksilber ist, läuft die Reaktion ab. Der Nachteil des Amalgamverfahrens gegenüber anderen Verfahren ist die auch im störungsfreien Betrieb erfolgende Abgabe von Quecksilber und die potentielle Gefährdung durch das Quecksilber bei Betriebsstörungen. Durch Optimierung der Verfahrenstechnik hat man die permanente Quecksilberabgabe äußerst klein gemacht. Die Natriumchloridsole wird im Kreislauf geführt und nur das umgesetzte Natriumchlorid wird ersetzt. Durch eine langsame Verunreinigung muss die Sole doch ab und zu vollständig ersetzt werden. Sie enthält geringe Mengen Quecksilber. Weiterhin gibt die gesamte Anlage Quecksilber in Dampfform ab. Die Abgabe an die Umwelt lässt sich durch eine Abscheidung aus der die Anlage verlassenden Luft verhindern. Die meisten in der BRD produzierenden Anlagen arbeiten nach dem Amalgamverfahren. Für Neuanlagen kommt nur noch das Diaphragma-Verfahren in Frage. Der Ersatz der Altanlagen durch Neuanlagen nach dem Diaphragma-Verfahren kommt wegen der immensen Kosten nicht in Frage. 2) Das Diaphragma-Verfahren Beim Diaphragma-Verfahren werden der Kathoden- und Anodenraum durch ein Diaphragma (Ionenaustauschermembran oder eine poröse Zementwand, die durch Abbinden einer Zement/ NaCl-Mischung und Herauslösen des NaCl hergestellt wird) getrennt. Durch die Elektrolyse werden im Kathodenraum Hydroxyl-Ionen gebildet, Cl& wandert ab und Na+ wandert zu. Nach einer sehr langen Elektrolysedauer würde hier reine Natronlauge entstehen. Im Anodenraum wird Cl2 abgeschieden, Cl& wandert zu und Na+ wandert weg. Der Anodenraum verarmt daher an Abb. 139 NaCl-Elektrolyse nach dem DiaIonen. Mit steigender Elektrolysedauer wird Sau- phragma-Verfahren erstoff anstelle von Chlor abgeschieden. - 184 Aus ökonomischen Gründen versucht man nicht, bereits in der Elektrolysezelle reine Natronlauge zu produzieren. Im kontinuierlichen Verfahren fließt im Anodenraum permanent NaCl-Sole zu. So wird die Verarmung an Ionen vermieden und es entsteht reines Chlor. Im Kathodenraum fließt permanent eine NaOH/NaCl-Lösung ab, die in weiteren Verfahrensschritten (Einengen und Ausfällen das NaCl) aufbereitet werden muss. Der Vorteil dieses Verfahrens ist die vollständige Vermeidung des Quecksilbers; der Nachteil ist die aufwändige Reinigung der chloridhaltigen Natronlauge. Aluminiumherstellung Viele Metalle können wegen ihrer stark negativen Standardpotenziale nicht durch eine Elektrolyse der wässrigen Lösung gewonnen werden. In diesen Fällen wird häufig eine Elektrolyse der Schmelze vorgenommen. Zur Gewinnung von Aluminium wird eine Schmelzflusselektrolyse des Al2O3 durchgeführt. Da der Schmelzpunkt von Al2O3 mit 2045 oC für die technische Durchführung zu hoch liegt, verwendet man eine Mischung mit Na3AlF6 (Kryolith), dessen Schmelzpunkt bei 1000 oC liegt und dessen eutektische Mischung mit 18,5 % Al2O3 bei 935 oC schmilzt. Die Elektrolysereaktion mit der niedrigsten Spannung ist (25.11) Na und F2 werden daher nicht gebildet, so dass das "Lösungsmittel" Kryolith in der Schmelze verbleibt. Den schematischen Aufbau der Elektrolyseapparatur zeigt Abb. 140. An der Kathode wird Al3+ zu Al reduziert; an der Anode O2& zu Sauerstoff oxidiert. Wegen der hohen Temperatur sind besondere Vorsichtsmaßregeln zum Schutz der Zellkonstruktion und des entstehenden Aluminiums zu treffen. Das als Kathode dienende Elektrolysegefäß besteht aus Eisen und ist innen mit Graphit ausgekleidet. Da die Dichte des geschmolzenen Aluminiums höher als die der Salzschmelze ist, sammelt sich das Aluminium unten und wird durch die Salzschmelze vor Oxidation Abb. 140 Schmelzflusselektrolyse von Al2O3 geschützt. Der anodisch entstehende Sauerstoff reagiert bei 1000 oC mit dem Graphit unter Bildung von CO, so dass die Anoden bei der Elektrolyse verbraucht werden. Die EMK für die Zelle beträgt etwa 2,2 V, die angelegte Spannung jedoch 6 V. Die zusätzliche Spannung fällt am Innenwiderstand der Salzschmelze und den Elektroden ab. Die dabei freiwerdende Wärme dient zur Heizung des Gefäßes. Zur Herstellung von 1 kg Aluminium werden etwa 16 kWh verbraucht! Müssten die Aluminiumhersteller den Haushaltstarif für die benötigte elektrische Energie bezahlen, wäre Aluminium gegenüber anderen Materialien nicht konkurrenzfähig. Für die Stromerzeuger hat die Stromabnahme durch eine Aluminiumhütte den Vorteil der kontinuierlichen, hohen Abnahme. Der für die kWh geforderte Preis ist daher erheblich geringer als für Kleinverbraucher. Das fertige Produkt aus Aluminium erhält oft in einem weiteren elektrochemischen Prozess mit dem Eloxal-Verfahren (Elektrisch oxidiertes Aluminium) eine Al2O3-Schutzschicht. Galvanik Viele Metalle und Kunststoffe erhalten mit galvanischen Verfahren schützende Metallüberzüge. Eine Besprechung dieser Verfahren soll hier nicht erfolgen. - 185 - 26 Batterien, Akkumulatoren und Brennstoffzellen Batterien und Akkumulatoren sind elektrochemische Energiespeicher, wobei die Akkumulatoren im Gegensatz zu den Batterien wiederaufladbar sind. Bei den Brennstoffzellen werden die elektrochemischen Reaktanden kontinuierlich zugeführt. 26.1 Batterien Die heute erhältliche Vielfalt von Batterien ist eine Folge der sehr unterschiedlichen Anforderungen an die Batterien. Die wesentlichen Merkmale einer Batterie sind: & Spannung & Energiedichte & Belastbarkeit & Lagerfähigkeit & Auslaufsicherheit & Preis Die Energiedichte gibt die von der Batterie lieferbare Energie bezogen auf das Batterievolumen oder die Batteriemasse an. Die Belastbarkeit ist ein Maß für die von der Batterie maximal lieferbare Leistung. Viele Batterien werden nach langer Lagerung oder Entladung undicht und können benachbarte Bauteile zerstören. In manchen Geräten wird die Batterie nur sehr wenig belastet (Armbanduhren, Taschenrechner). In diesen Fällen ist oft die Lagerfähigkeit die begrenzende Größe für die Anwendungsdauer. Der Preis hängt von den geforderten Eigenschaften der Batterie ab. Er kann in speziellen Fällen mehrere 10 000,- pro kWh betragen! Im folgenden werden einige Batterietypen besprochen. Die Zink-Braunstein-Batterie Die (saure) Zink-Braunstein-Batterie war über viele Jahrzehnte die Standardbatterie. Ihren Aufbau zeigt Abb. 141. Als Elektrolyt dient ein Ammoniumchlorid-Gel, das durch Hydrolyse leicht sauer & deswegen der Name & reagiert. Die Kathode besteht aus einem Zinkzylinder, der sich bei der Stromabnahme entsprechend (26.1.1) auflöst, wobei sich das schwerlösliche Zn(NH3)2Cl2 bildet. Der als Anode dienende Graphitstab ist nicht elektrochemisch wirksam, sondern dient nur als inerter Leiter. Die anodische Reaktion ist (26.1.2) Abb. 141 Saure Zink-Braunstein-Batterie d. h. die Reduktion des vierwertigen zum dreiwertigen Mangan. Der zur Erhöhung der elektrischen Leitfähigkeit mit etwas Graphit versetzte Braunstein befindet sich in einem Beutel aus lockerem Gewebe und umgibt die gesamte Anode. Die Zellspannung beträgt etwa 1,6 V; die Klemmenspannung, d. h. die Spannung bei einer definierten Stromabnahme, liegt bei etwa 1,2 V. Die saure Zink-Braunstein-Batterie erlaubt nur die Abnahme mäßiger Stromstärken. Dies hängt damit zusammen, dass erstens die elektrische Leitfähigkeit des NH4Cl-Gels nicht sehr groß ist und dass zweitens beim kathodischen und anodischen Prozess NH3, Cl& und H+ & insgesamt jedoch NH4Cl & - 186 verbraucht werden und zum Reaktionsort diffundieren müssen. Während einer starken Stromabnahme sinkt die Klemmenspannung merkbar ab und erholt sich dann im Lauf einiger Stunden. Die Lagerfähigkeit von Zink-Braunstein-Batterien ist nur mäßig. Auch ohne Stromabnahme laufen in der Batterie Prozesse ab, die zu einer Entladung führen. Die wichtigste Reaktion ist (26.1.3) Trotz der Überspannung für die Wasserstoffentwicklung am Zink läuft diese Reaktion langsam ab. Der Wasserstoff wird durch den Braunstein zu Wasser oxidiert, so dass im Endeffekt der gleiche Prozess, wie bei der Entladung abläuft. Diese Auflösung des Zinks läuft besonders effektiv ab, wenn das Zink Spuren anderer Metalle, wie z. B. Eisen, enthält. Früher wurde diese Zinkauflösung durch Amalgamierung des Zinks reduziert. Das ist heute aus Gründen des Umweltschutzes nicht mehr akzeptabel und es werden andere Verfahren angewendet. Die Energiedichte der Zink-Braunstein-Batterie ist hoch und konnte durch konstruktive und "chemische" Maßnahmen im Laufe ihrer langen Entwicklung drastisch verbessert werden, z. B. zwischen 1960 und 1980 um den Faktor 2! Das größte Problem der Zink-Braunstein-Batterie ist die Auslaufsicherheit nach Entladung. Ist Braunstein im Unterschuss vorhanden, so läuft bei einer Stromabnahme nach Verbrauch des Braunsteins an der Anode die Reaktion (26.1.4) ab, d. h. die Batterie bläht sich auf. Ist Ammoniumchlorid im Unterschuss vorhanden, so wird der Innenwiderstand bereits vor der vollständigen Entladung relativ groß, so dass die Klemmenspannung frühzeitig absinkt. Wäre Zink im Unterschuss vorhanden, würde sich der Zinkzylinder auflösen. Dieses Problem kann man mit dem Nachteil einer Vergrößerung des Gewichts dadurch beheben, dass die Batterie von einem Stahlblechgehäuse umgeben ist, das jedoch im sauren Medium auch nicht vollständig korrosionsfest ist. Teilweise lässt sich die Gewichtserhöhung durch einen umgekehrten Aufbau der Batterie beheben: Innen befindet sich ein Zinkblech und außen der Braunstein, der vom Stahlblechgehäuse umschlossen wird. Der Graphitstab entfällt. Ein kleiner Nachteil besteht darin, dass bei dieser Batterieform der Zylindermantel nicht wie bei der normalen Batterie auf dem Kathodenpotenzial ("auf Masse") liegt, sondern auf Anodenpotenzial. Dadurch möglicherweise bewirkte Kurzschlüsse kann man durch eine dünne Kunststoffhülle vermeiden. Die alkalische Zink-Braunstein-Batterie Im Gegensatz zur sauren Zelle enthält sie KOH als Elektrolyten. Dadurch erreicht man einen geringeren Innenwiderstand und eine höhere Klemmenspannung. Auch lässt sich die Batterie bei niedrigeren Temperaturen betreiben. Die Batterie wird meist umgekehrt aufgebaut (siehe Abb. 142). Die gesamte Zellreaktion ist (26.1.5) Dieser Batterietyp ist etwas teurer als der saure, da das Stahlgefäß die aggressive KOH mit Sicherheit einschließen muss. Stahl ist unter alkalischen Bedingungen stabil gegen Korrosion. Die alkalische Zink-Silberoxid-Batterie Wegen der teuren "Zutaten" ist dies keine Batterie für die Abb. 142 Alkalische Zink-BraunsteinBatterie - 187 Taschenlampe. Sie wird als Knopfzelle in Armbanduhren und Taschenrechnern eingesetzt. Die Zellreaktion ist (26.1.6) Abb. 143 Alkalische Zink-Silberoxid-Batterie Die EMK und Klemmenspannung betragen 1,8 bzw. 1,5 V. Bei dieser Batterie wird der Elektrolyt durch die Zellreaktion nicht verändert. Die Selbstentladung dieser Zelle ist sehr gering. Silber und Silberoxid sind stabil in Gegenwart von KOH. Zink ist unter diesen Bedingungen auch weitgehend stabil. Die Batterie weist daher eine sehr lange Lagerfähigkeit auf. Die Lithium-Silberchromat-Batterie Bei der Verwendung von Lithium als Kathodenmaterial muss aus den bekannten Gründen auf Wasser als Lösungsmittel verzichtet werden. Verwendet wird z. B. Propylencarbonat mit Lithiumperchlorat als Elektrolyten. Als Anode wird Silberchromat verwendet und die Enladungsreaktion ist (26.1.7) d. h. Li wird bei der Entladung oxidiert und Ag+ reduziert. Die Zellspannung und die Klemmenspannung betragen 3,3 bzw. 3,2 V, wobei die zulässigen Ströme wegen der geringen Leitfähigkeit der Elektrolytlösung gering sind. Energiedichte, Selbstentladung (< 1% pro Jahr!) und Auslaufsicherheit sind optimal, so dass dieser Batterietyp in Herzschrittmachern eingesetzt werden darf. Der Aufbau der Knopfzelle entspricht etwa dem der oben gezeigten Zink-Silberoxid-Batterie. Ein nicht zu unterschätzender Vorteil ist, dass nach Verbrauch des Silberchromats weiter Strom durch Reduktion des Chrom(VI) geliefert wird. Die Klemmenspannung sinkt dann auf 2,5 V ab. Viele Systeme bleiben dann noch betriebsbereit, so dass der Batterieersatz dann noch vor dem völligen Ausfall der Gerätefunktion möglich ist. 26.2 Akkumulatoren Akkumulatoren sind wiederaufladbare elektrochemische Energiespeicher. Wegen der Wiederaufladbarkeit sind bei den Akkumulatoren über die bei den Batterien diskutierten Eigenschaften hinaus weitere Merkmale von Interesse: & Zykluszahl & Energieausbeute & Tiefentladbarkeit Die beiden ersten Begriffe sind selbsterklärend. Bei der Ladung und Entladung eines Akkumulators ändert sich die chemische Zusammensetzung der Elektroden. Die damit verbundenen Änderungen der Kristallstruktur und die makroskopischen Volumenänderungen wirken sich auf die Struktur der Elektroden aus. Nach vielen Zyklen summieren sich die meist kleinen Strukturänderungen zu groben Verformungen der Elektroden. Die Elektroden können zu einem Schlamm zerfallen, der sich auf dem Gefäßboden sammelt, oder es wachsen Erhebungen aus den Elektroden heraus, die zu Kurzschlüssen führen. Tiefentladungen, d. h. weitgehend vollständige Entladungen, können bestimmte Akkumulatoren nach wenigen Zyklen unbrauchbar machen. Der Bleiakkumulator Der geladene Bleiakkumulator besteht aus einem Bleiplattenpaket und einem Blei(IV)-oxidplattenpaket mit 40 Gew.-%-iger Schwefelsäure als Elektrolyten. Der geladene Akkumulator weist eine Spannung von etwa 2,15 V auf. Im entladenen Zustand bestehen Kathode und Anode aus Blei(II)-sulfat und die Konzentration der Schwefelsäure ist auf 16 % gesunken. Die Entladungsreaktion ist - 188 (26.2.1) Im einzelnen laufen an den Elektroden die folgenden Reaktionen ab: (26.2.2) (26.2.3) Der Ladungszustand eines Akkumulators kann über die sich ändernde Elektrolytdichte bestimmt werden. Im fast vollständig entladenen Zustand beträgt die Spannung bei stromloser Messung 1,98 V. Um die Elektrodenoberfläche groß und damit den Innenwiderstand möglichst klein zu halten, werden die Elektroden auf einem Bleigitter aufgebaut, in welches poröse Blei- bzw. Blei(IV)-oxidmasse eingebracht wird. Die Porosität ist auch nötig, um das PbSO4 mit seinem größeren molaren Volumen aufnehmen zu können. PbSO4 ist leider kein sehr guter Leiter, so dass der im geladenen Zustand geringe Innenwiderstand bei der Entladung stark zunimmt. Bei ungünstigen Zellkonstruktionen erreicht man aus diesem Grund nur 10 % der theoretisch möglichen Amperestundenzahl. Akkumulatoren für KFZs müssen auf hohe Entladeströme ausgelegt werden. Für einen größeren Dieselmotor werden durchaus 300 A zum Anlassen benötigt. Man erreicht diese Stromstärken durch eine große Elektrodenoberfläche, einen Elektrolyten mit möglichst großer Leitfähigkeit und sehr geringe Elektrodenabstände. Die geringen Elektrodenabstände erhöhen die Gefahr eines Kurzschlusses. Deswegen befinden sich zwischen den Elektroden Scheider oder Separatoren, die selbst Isolatoren sind, aber durch ihre Porosität den Durchtritt der Ionen erlauben. Als Material wird z. B. gesintertes PVC verwendet. Eine der auftretenden Nebenreaktionen ist die bei hohen Ladespannungen bewirkte Wasserzersetzung. Hohe Ladespannungen werden verwendet, um einen hohen Ladestrom zu erzielen und um die volle Kapazität des Akkumulators zu erreichen. Durch die Wasserzersetzung erhöht sich die Schwefelsäurekonzentration mit der Folge, dass eine Umkristallisation des PbSO4 unter Ausbildung einer grobkristallinen Form auftritt. Schließlich sinkt auch der Schwefelsäurespiegel im Akkumulator, so dass die Elektroden zum Teil aus der Schwefelsäure herausragen. Sogenannte wartungsfreie Batterien tragen in ihren Stopfen Katalysatoren, welche die Rekombination von Wasserstoff und Sauerstoff bewirken. In der Praxis zeigt sich, dass doch ein Teil der gebildeten Gase austritt und auch Wasser bei hohen Temperaturen (z. B. im Motorraum eines KFZs) verdampft. Die Konstruktion vollständig geschlossener Batterien ist möglich. Die dabei auftretenden Probleme sind insbesondere bei großen Akkumulatoren bislang nicht vollständig gelöst. So werden durch die Selbstentladungsreaktionen (26.2.4) (26.2.5) auch Wasserstoff und Sauerstoff, möglicherweise jedoch im nichtstöchiometrischen Verhältnis, gebildet. Dies würde zu einem Überdruck im Akkumulator führen. Der Bleiakkumulator weist eine Reihe guter Eigenschaften auf. & Hohe Zykluszahl & Gute Energieausbeute & Hohe volumenbezogene Energiedichte & Sehr hohe Entladeströme & Preisgünstigkeit Die massenbezogene Energiedichte ist leider nicht sehr hoch. Dies steht seiner Verwendung in elektromotorisch betriebenen KFZs im Wege. - 189 Insgesamt stellt der Bleiakkumulator nach über 100 Jahren Entwicklungszeit (Erfindung durch Planté im Jahr 1859) einen elektrochemischen Energiespeicher mit hervorragenden Eigenschaften dar. Der einzige Nachteil ist die nicht sehr große massenbezogene Energiedichte. Direkt neben einer Bleihütte zu wohnen, soll auch nicht sehr gesund sein. Der Nickel-Cadmium-Akkumulator Der Nickel-Cadmium-Akkumulator besteht im geladenen Zustand aus Plattenpaketen aus Cadmium und Nickel(III)-oxidhydroxid NiO(OH). Die Materialien befinden sich in den Löchern eines nickelplattierten Stahlgitters. Als Elektrolytlösung wird wässrige Kalilauge (20 - 28 Gew.-%) verwendet. Die Spannung beträgt im geladenen Zustand 1,30 V. Die Entladungsreaktion ist (26.2.6) Der Elektrolyt KOH wird daher bei der Entladung nicht verbraucht. Zwar wird Wasser verbraucht; wegen des großen Wasserüberschusses in der Elektrolytlösung wirkt sich das jedoch kaum aus. Die weitgehend konstante Konzentration der Elektrolytlösung bewirkt, dass die Klemmenspannung des Nickel-Cadmium-Akkumulators während der Entladung kaum abnimmt. Umgekehrt kann man den Ladungszustand dieses Akkumulators nicht so einfach wie beim Bleiakkumulator bestimmen. Der Nickel-Cadmium-Akkumulator ist wegen des hohen Cadmiumpreises bei gleicher Speicherkapazität etwa 10-fach so teuer wie ein Bleiakkumulator. Seine Vorteile gegenüber dem Bleiakkumulator sind die folgenden. 1) Beim Nickel-Cadmium-Akkumulator treten kaum Nebenreaktionen auf, die zu einer Gasentwicklung führen könnten. Nickel-Cadmium-Akkumulatoren sind daher wirklich nahezu wartungsfrei und können gasdicht verschlossen gebaut werden. Sehr große Akkumulatoren werden jedoch auch mit Gasauslaß konstruiert. Im Fall der gasdichten Akkumulatoren bestehen die Elektroden aus gesintertem Nickel, dessen Poren mit dem eigentlichen Elektrodenmaterial gefüllt sind. Die Herstellung dieser Elektroden ist relativ teuer. 2) Nickel-Cadmium-Akkumulatoren können ohne Schaden überladen werden. Das Überladen führt zu Wasserverlusten. Da die KOH-Konzentration nicht sehr kritisch ist, stellt ein geringer Wasserverlust keine Gefahr dar. Bei ordnungsgemäßem Betrieb werden Wartungsintervalle von 5 bis 8 Jahren erreicht. 3) Lade- und Entladestrom dürfen sehr hoch sein. 4) Die Zykluszahl liegt bei offenen Systemen mit mehreren Tausend sehr hoch. 5) Nickel-Cadmium-Akkumulatoren lassen sich bei tieferen Temperaturen als Bleiakkumulatoren betreiben. Für die Anwendung bei tiefen Temperaturen werden die hohen KOH-Konzentrationen des oben angegebenen Bereichs gewählt. 26.3 Brennstoffzellen Brennstoffzellen sind Batterien mit einer kontinuierlichen Zufuhr und Abfuhr der Reaktanden. Da sich die kontinuierliche Zufuhr eines festen Elektrodenmaterials in der Praxis kaum verwirklichen lässt, sind die zugeführten Brennstoffe gasförmig oder flüssig. Für stationäre Systeme kommen sowohl gasförmige als auch flüssige Brennstoffe in Frage, da beide in stationären Anlagen gelagert werden können. Bei Brennstoffzellen für mobile Systeme bereitet die Lagerung gasförmiger Brennstoffe, wie H2, in Druckgasbehältern, im gekühlten Zustand als Flüssigkeit oder in Form von Hydriden Probleme. Das große Ziel der Brennstoffzellenentwicklung ist es daher, eine Brennstoffzelle mit akzeptablem Preis für flüssige Brennstoffe, wie Methanol oder sogar Kohlenwasserstoffe, auf den Markt zu bringen. Dies ist bisher noch nicht gelungen. Im folgenden soll die Wasserstoff-Sauerstoff-Brennstoffzelle besprochen werden. Im Prinzip stellt sie nichts anderes als eine Kombination einer Wasserstoff- und einer Sauerstoffelelektrode mit kontinuierlicher Gaszufuhr dar. Für einen Einsatz in der Praxis ist folgendes zu beachten. 1) Kein oder ein nur geringer Einsatz von Edelmetallen. - 190 2) Entfernung des gebildeten Wassers ohne den Elektrolyten zu verdünnen. 3) Zulässige Stromdichte an den Elektroden so hoch, dass das Volumen der Brennstoffzelle einem praktischen Einsatz nicht im Wege steht. 4) Temperatur der Zelle möglichst bei Raumtemperatur. Die Abbildungen 144 und 145 zeigen den schematischen Aufbau einer Wasserstoff-SauerstoffBrennstoffzelle und einen stark vergrößerten Ausschnitt der Wasserstoffelektrode. Abb. 144 Wasserstoff-Sauerstoff-Brennstoffzelle Abb. 145 Wasserstoff-Elektrolyt-Grenzfläche Etwas vereinfachend entsprechen die an den Elektroden ablaufenden Reaktionen denen der bereits früher besprochenen Reaktionen an der Wasserstoff- bzw. Sauerstoffelektrode. (26.3.1) (26.3.2) die in der Summe (26.3.3) ergeben. Die Wasserbildung erfolgt nicht direkt, sondern in zwei Teilschritten mit Elektronenabgabe bzw. -aufnahme an den Elektroden. Theoretisch liefert diese Zelle 1,23 V (siehe Gl. 25.7). Im stromlosen Zustand liefert sie in der Praxis etwas über 1 V, bei akzeptabler Stromabnahme jedoch etwas unter 1 V. Die niedrige Spannung im stromlosen Zustand hängt teilweise damit zusammen, dass die Sauerstoffreduktion an der Anode nicht direkt, sondern zum großen Teil über Wasserstoffperoxid als Zwischenstufe nach (26.3.4) verläuft. Die Teilreaktionen (26.3.1) und (26.3.2) können wegen der Teilnahme von Gasen, Ionen und Elektronen nur an einer Dreiphasen-Grenzfläche Gas/Elektrolytlösung/Elektrode (genauer ist dies eine etwas verbreiterte Dreiphasen-Linie) stattfinden. Die Größe dieser Dreiphasen-Grenzfläche bedingt im Endeffekt den maximalen Strom, den die Zelle liefern kann. Durch die Verwendung poröser Metalle erreicht man überhaupt erst für die Praxis interessante Stromstärken. Wegen der Porosität der Elektroden besteht die Gefahr, dass der Elektrolyt in den Gasraum läuft oder Gas in die Elektrolytlösung eintritt. Verhindert wird dies, indem erstens die Innenflächen der Poren auf - 191 einer Seite hydrophob und auf der anderen hydrophil gemacht werden, zweitens die Gasdrücke korrekt eingestellt werden und drittens eine Abstufung der Porendurchmesser in Abhängigkeit vom Ort innerhalb der Elektrode vorgesehen wird. Als Elektrolyt werden Basen, z. B. KOH, oder Säuren, z. B. Phosphorsäure, verwendet. Die Kinetik an den Elektrodenoberflächen soll hier nicht diskutiert werden. Das Experiment zeigt, dass man für die praktische Anwendung ausreichende Stromdichten bei Raumtemperatur nur mit Edelmetallen wie Pt erreicht. Elektroden mit dem preisgünstigeren Nickel ergeben erst bei höheren Temperaturen akzeptable Stromstärken. Wie entfernt man das gebildete Wasser, bevor es von der Elektrolytlösung aufgenommen wird und diese daher aufgearbeitet werden muss? Schreibt man die Teilreaktionen für einen sauren Elektrolyten auf (26.3.5) (26.3.6) so sieht man, dass das Wasser an der Anode gebildet wird. Bei einem alkalischen Elektrolyten wird es an der Kathode frei. Die Abführung des Wassers stellt bei diesen Zellen ein zentrales Problem dar. Ein Teil des Wassers wird immer vom Elektrolyten aufgenommen und verdünnt diesen insbesondere in den Poren. Wegen des schwächer sauren pH-Werts sinkt die Zellspannung ab. Bei Zellen mit höheren Temperaturen kann man den größten Teil des Wassers durch Verdunstung in die Brennstoffgase hinein entfernen. Die Abtrennung des Wassers aus den Gasen, die in einem Kreislauf geführt werden, ist mit einfachen Mitteln möglich. Das Problem der Wasserentfernung lässt sich mit anderen Elektrolytformen besser lösen. Anstelle einer flüssigen Elektrolytlösung wird eine Ionenaustauscher-Membran mit schwammförmiger Struktur verwendet. Die Poren des Schwamms sind mit Wasser gefüllt. Je nach Art des Ionenaustauschers wird er mit H+- oder OH&-Ionen beladen. Diese befinden sich als Gegenionen im Wasser in der Nähe der an die Polymerkette gebundenen Carboxylat-, Sulfonat- oder quartären Ammonium-Gruppen. Sie sind beweglich, können jedoch wegen der Elektroneutralität nicht aus dem Schwamm verschwinden. Dem gebildeten Wasser bleibt nichts anderes übrig, als aus der Elektrode zu treten, ohne die Gegenionen mitzunehmen. Es wird dort von einem System von Dochten aufgesaugt und einem Sammelbecken zugeführt. Nach einer Reinigung kann es dann, z. B. bei Weltraumflügen, weiter verwendet werden. Neben den Brennstoffzellen für Gase sind heute eine Reihe von Zellen für Flüssigkeiten entwickelt worden. Ihren praktischen Einsatz in mobilen Systemen verhindern noch diverse Probleme. Eine Besprechung dieser Zellen soll hier nicht erfolgen. - 192 - 27 Tabellenanhang Die Daten wurden Kortüm/Lachmann, Einführung in die chemische Thermodynamik, entnommen. 27.1 Bildungsenthalpien, Entropien und Freie Bildungsenthalpien anorganischer Verbindungen unter Standardbedingungen Die Standardbedingungen sind p = 1 atm, T = 298,15 K. Der Aggregatzustand wird mit folgenden Abkürzungen angegeben: g = gasförmig; fl = flüssig; f = fest; aq = in idealisierter wässriger Lösung bei = 1 mol/kg. Die Angaben erfolgen bei )HB und )GB in kJ/mol, bei s in J/mol K. Verbindung Zustand )HB Ag . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Ag+ . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Ag2O . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . AgH . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . AgF . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . AgF@2H2O . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . AgCl . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . AgBr . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . AgI . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Ag2S, " . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Ag2S, ß . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Ag2SO4 . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Ag2SeO4 . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . AgNO3 . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Ag2CO3 . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . AgCN . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Ag(CN)2& . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . f aq f g f f f f f f f f f f f f aq 0 105,90 &30,57 283,3 202,9 &800,0 &127,04 &99,50 &62,38 &31,80 &29,33 &713,37 &396,22 &123,14 &506,14 146,19 269,9 s 42,70 73,93 121,71 204,43 83,7 159,0 96,11 107,11 114,2 145,6 150,2 200,0 202,1 140,92 167,4 83,7 205,0 Al . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Al3+ . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . "Al2O3 (Korund) . . . . . . . . . . . . . . . . . . Al2O3@3H2O (Hydrargillit) . . . . . . . . . . . AlF3 . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . AlCl3 . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . AlBr3 . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Al2O3@SiO2 (Andalusit) . . . . . . . . . . . . . . AlN . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Al2(SO4)3 . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . f aq f f f f f f f f 0 &524,7 &1675,27 &2567,7 &1510,42 &705,63 &527,18 &2592,07 &317,98 &3434,98 28,32 &313,4 50,94 140,21 66,48 109,29 180,23 93,22 20,15 239,32 Ar . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . g As, ", met. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . As4O6, oktaedrisch . . . . . . . . . . . . . . . . . As2O5 . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . AsO43& . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . HAsO42& . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . H2AsO4& . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . AsCl3 . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . f f f aq aq aq fl Au . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . f 0 0 &1313,53 &914,6 &870,3 &898,7 &904,6 &335,6 0 154,72 35,2 214,2 105,4 &144,8 3,8 117,2 233,5 47,36 )GB 0 77,11 &10,82 254,4 &184,9 &665,3 &109,72 &96,11 &66,32 &40,25 &39,16 &615,76 &286,6 &32,17 &437,14 164,01 301,46 0 &481,2 &1581,88 &2292,4 &1431,15 &630,06 &504,39 &2444,54 &287,00 &3091,93 0 0 &1152,11 &772,4 &636,0 &707,1 &748,5 &295,0 0 - 193 Au(OH)2 . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Au2O3 . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . AuCl4& . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . AuBr4& . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Au(CN)2 . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . f f aq aq aq &418,4 80,8 &325,5 &190,4 244,3 121,3 125,5 255,2 313,8 414,2 &290,0 163,2 &235,1 &159,4 215,5 B ............................... B2O3 . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . B2H6 . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . B5H9 . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . H3BO3 . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . H2BO3& . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . BF3 . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . BF4& . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . BCl3 . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . BBr3 . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . BN . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . f f g g f aq g aq g g f 0 &1270,4 41,00 73,22 &1093,99 &1053,5 &1135,62 &1527,2 &402,96 &204,18 &250,91 5,87 53,85 233,09 275,32 88,74 30,5 254,24 167,4 290,07 324,21 14,79 0 &1191,29 91,80 175,07 968,61 &910,65 &1119,30 &1435,1 &387,98 &231,01 &225,03 Ba . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Ba2+ . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . BaO . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . BaCl2 . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . BaCl2@2H2O . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . BaSO4 . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Ba(NO3)2 . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . BaCO3 . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . f aq f f f f f f 0 &538,36 &558,1 &860,06 &1461,68 &1465,2 &991,86 &1218,8 64,9 12,6 70,3 125,5 202,9 132,2 213,8 112,1 0 &561,28 &529,07 &811,49 &1296,41 &1353,73 &795,59 &1139,51 Be . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . f BeO . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . f 0 &598,73 Bi . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Bi2O3 . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . BiCl3 . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . BiCl3 . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . BiOCl . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . BiCl . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . BiBr . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . BiI . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . BiS . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . f f f g f g g g f 0 &577,0 &379,11 &270,70 &365,3 44,8 53,1 66,9 &183,3 56,9 151,5 189,5 356,9 86,2 246,4 257,7 265,3 147,7 0 &496,6 &318,95 &260,2 &322,2 21,8 15,82 46,0 &164,8 Br2 . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Br2 . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Br . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Br& . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . HBr . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . BrCl . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . BrO3& . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . fl g g aq g g aq 0 30,91 111,88 &120,92 &36,44 &14,64 &40,2 152,08 245,38 174,91 80,71 198,59 239,90 162,8 0 3,13 82,42 &102,93 &53,49 &0,95 45,6 0 1,90 714,99 5,69 2,45 157,99 0 2,88 669,58 C, Graphit . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . f C, Diamant . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . f C ............................... g 9,54 14,13 0 569,53 - 194 CO . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . CO2 . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . CO32& . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . HCO3& . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . CF4 . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . CCl4 . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . CCl4 . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . CS2 . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . CS2 . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . COS . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . CN& . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . HCN . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . HCN . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . CNO& . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . CNCl . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . C2N2 . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . g g aq aq g fl g fl g g aq fl g aq g g &110,53 &393,52 &676,26 &691,11 &933,20 &139,3 &95,98 87,9 117,07 &138,41 151,0 105,44 135,14 &140,2 137,95 309,07 197,54 213,69 &53,1 95,0 261,31 214,43 309,70 151,04 237,79 231,47 118,0 112,84 201,72 130,1 236,22 241,46 &137,16 &394,40 &528,10 &587,06 &888,54 &68,6 &53,67 63,6 66,91 &165,64 165,7 121,34 124,71 &98,7 131,00 297,55 Ca . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Ca2+ . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . CaO . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . CaH2 . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Ca(OH)2 . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . CaF2 . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . CaCl2 . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . CaS . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . CaSO4, Anhydrid . . . . . . . . . . . . . . . . . . CaSO4@H2O . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Ca(NO3)2 . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Ca(NO2)2@2H2O . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Ca3(PO4)2, " . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . CaC2 . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . CaCO3, Calcit . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . CaSiO3, " . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . CaCrO4 . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . f aq f f f f f f f f f f f f f f f 0 &542,96 &635,5 &188,7 &986,6 &1225,91 &795,80 &482,4 &1432,6 &2021,3 &937,2 &1539,7 &4126,3 &62,8 &1207,1 &1579,0 &1379,0 41,56 &55,2 39,7 41,8 76,1 68,57 104,60 56,5 106,7 193,97 193,3 269,0 241,0 70,3 92,9 87,4 133,9 0 &553,04 &604,2 &149,8 &896,6 &1173,53 &748,12 &477,4 &1320,5 &1795,8 &741,8 &1228,0 &3889,9 &67,8 &1128,8 &1495,4 &1277,4 Cd . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Cd2+ . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . CdO . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Cd(OH)2 . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . CdCl2 . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . CdCl2@H2O . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . CdS . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . CdSO4 . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . CdSO4@H2O . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . CdCO3 . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . f aq f f f f f f f f 0 &72,38 &254,64 &557,56 &389,11 &686,72 &144,3 &926,17 &1231,64 &747,68 51,76 &61,09 54,8 95,4 118,4 170,7 71,1 137,2 172,0 105,4 0 &77,66 &224,97 &470,45 &342,50 &586,22 &140,6 &819,94 &1066,17 &669,4 0 &727,2 69,62 &184,1 0 &713,4 Ce . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . f Ce3+ . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . aq Cl2 . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . g Cl . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . g 0 121,01 222,96 165,08 0 105,03 - 195 Cl& . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . ClO2& . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . ClO2 . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . ClO3& . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . ClO4& . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Cl2O . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . HCl . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . ClF . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . ClF3 . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . aq g aq aq aq g g g g &167,46 104,60 &69,0 &98,32 &131,42 87,86 &92,31 &50,79 &158,87 Co . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Co2+ . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . CoO . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . CoCl2 . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . CoSO4 . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . [Co(NH3)5@H2O]3+ . . . . . . . . . . . . . . . . . . [Co(NH3)5Cl]2+ . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Co3C . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . f aq f f f aq aq f 0 &67,4 &239,3 &325,5 &868,2 &807,1 &678,2 39,7 Cr . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Cr2O3 . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . CrO42& . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Cr2O72& . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . HCrO4& . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . CrCl2 . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . CrCl3 . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . f f aq aq aq f f 0 &1128,4 &863,2 &1460,6 &890,4 &395,64 &563,2 23,85 81,17 38,5 213,8 69,0 114,6 125,5 0 &1046,8 &706,3 &1257,3 &742,7 &356,27 &493,7 Cs . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Cs+ . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . CsH . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . CsClO4 . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . CsBr . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . CsI . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . f aq g f f f 0 &247,7 121,3 &434,55 &394,6 &336,8 85,15 133,1 214,43 175,27 121,3 129,7 0 &281,58 &102,1 &306,14 &382,8 &333,0 Cu . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Cu2+ . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Cu+ . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Cu2O . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . CuO . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . CuCl . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . CuBr . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . CuI . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . CuS . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Cu2S . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . CuSO4 . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . CuSO4@5H2O . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . [Cu(NH3)4]2+ . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . CuCO3 . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . f aq aq f f f f f f f f f aq f 0 64,39 51,9 &170,29 &155,85 &134,7 &105,0 &67,8 &48,5 &79,5 &769,9 &2277,98 &334,3 &595,0 33,11 &98,7 &26,4 92,94 42,61 91,6 91,6 96,7 66,5 120,9 113,4 305,4 806,7 87,9 0 64,98 50,2 &147,69 &128,12 &118,8 &99,62 &69,54 &49,0 &86,2 &661,9 &1879,9 &256,1 &518,0 0 78,91 202,70 158,64 0 61,83 F2 . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . g F ............................... g 55,10 257,12 100,4 163,2 182,0 267,86 186,79 217,84 281,50 30,04 &155,2 43,9 106,3 113,4 307,1 402,1 124,7 &131,17 385,90 14,6 &2,59 &10,75 105,04 &95,30 &52,29 &118,90 0 &51,0 &213,0 &282,0 &761,5 &443,9 &360,2 31,0 - 196 F& . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . aq HF . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . g Fe . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Fe2+ . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Fe3+ . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . FeO . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Fe2O3 . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Fe3O4 . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Fe(OH)2 . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . FeCl2 . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . FeS, " . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . FeS2, Pyrit . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Fe3C, Cementit . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . FeCO3 . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Fe2SiO4 . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . f aq aq f f f f f f f f f f Ga . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . f Gd . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . f Gd3+ . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . aq Ge . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . f H2 . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . H............................... H+ . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . D2 . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . D............................... HD . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . OH . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . OH& . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . H2O . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . H2O . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . D2O . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . D2O . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . HDO . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . HDO . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . g g aq g g g g aq fl g fl g fl g He . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . g Hg . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Hg . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . HgO, gelb . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . HgO, rot . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . HgH . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Hg2Cl2 . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Hg2Br2 . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Hg2I2 . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . HgS, rot . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . HgS, schwarz . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . fl g f f g f f f f f &329,11 &272,55 &9,6 173,67 &276,5 &274,64 0 &87,9 &47,7 &272,04 &825,5 &1120,9 &574,0 &341,0 &95,06 &177,90 20,9 &747,68 &1438,0 27,32 &113,4 &293,3 60,75 87,40 145,3 87,9 119,7 67,4 53,1 107,5 92,9 148,1 0 &84,94 &10,54 &251,45 &743,58 &1017,51 &492,03 &302,1 &97,57 &166,69 14,6 &673,88 &1338,0 0 0 &706,3 42,7 58,6 &197,1 0 0 &688,7 0 42,4 0 0 217,99 0 0 221,68 0,16 39,46 &229,95 &285,84 &241,83 &294,61 &249,21 &290,34 &245,75 130,57 114,61 0 144,78 123,24 143,68 183,59 &10,54 69,94 188,72 75,99 198,23 79,29 199,41 0 203,28 0 0 206,51 &1,64 34,76 &157,32 &237,19 &228,60 &243,53 &234,58 &242,36 &233,58 0 126,05 0 0 61,30 &90,21 &90,71 238,49 &264,93 &204,18 &120,96 &58,16 &53,97 76,03 174,87 73,22 71,96 219,60 192,54 218,75 239,3 77,8 79,1 0 31,84 &58,79 &58,91 215,15 &210,52 &178,68 &112,05 &49,20 &46,61 - 197 Hg2SO4 . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . f &741,99 200,75 &624,29 I2 . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . I ............................... I2 . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . I& . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . I3& . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . IO3& . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . HI . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . ICl . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . IBr . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . ICl3 . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 0 106,85 62,44 &55,94 &51,9 &230,1 26,36 17,51 40,88 &88,28 116,14 180,68 260,58 109,37 173,6 115,9 206,48 247,46 258,84 172,0 0 70,29 19,38 &51,67 &51,51 &135,6 1,57 &5,72 3,71 &22,43 f g g aq aq aq g g g f In . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . f In3+ . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . aq In(OH)3 . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . f Ir . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . f K............................... K............................... K+ . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . KH . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . KF . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . KHF2 . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . KCl . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . KClO3 . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . KClO4 . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . KBr . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . KBrO3 . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . KI . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . KIO3 . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . K2SO4 . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . KNO3 . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . K2PtCl6 . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . KMnO4 . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . KAl(SO4)2 . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . f g aq g f f f f f f f f f f f f f f Kr . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . g La . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . f La3+ . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . aq Li . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Li+ . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . LiH . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . LiOH . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . LiF . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . LiCl@H2O . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Li2CO3 . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . f aq f f f f f 0 &99,2 &895,4 0 0 89,16 &251,21 125,5 &562,58 &920,40 &436,68 &391,20 &430,12 &393,80 &332,2 &327,90 &508,4 &1433,69 &492,71 &1259,4 &813,4 &2465,38 0 0 &737,2 0 &278,45 &90,63 &487,23 &616,93 &712,58 &1215,62 52,3 &259,4 104,6 36,4 64,67 160,23 102,5 197,9 66,57 104,27 82,55 142,97 151,04 95,94 149,16 106,39 151,46 175,7 132,93 333,9 171,71 204,6 163,97 56,90 &184,1 29,10 14,2 20,04 50,2 35,66 103,8 90,37 0 &133,9 &761,5 0 0 60,67 &282,04 105,23 &532,87 &852,16 &408,78 &289,66 &300,37 &380,43 &243,5 &323,03 &425,1 &1315,87 &392,88 &1108,8 &713,58 &2235,22 0 0 &723,4 0 &293,76 &68,46 &443,9 &588,67 &632,6 &1132,36 - 198 Mg . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Mg2+ . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . MgO . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Mg(OH)2 . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . MgCl2 . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . MgCl2@6H2O . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . MgSO4 . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Mg(NO3)2 . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . MgCO3 . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . MgSiO3 . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . f aq f f f f f f f f 0 &461,96 &601,24 &924,66 &641,62 &2499,61 &1261,79 &789,60 &1112,9 &1548,92 32,69 &118,0 26,94 63,14 89,63 366,1 91,40 164,0 65,7 67,77 0 &455,97 &568,96 &833,7 &592,12 &2115,60 &1147,51 &588,35 &1029,3 &1462,07 Mn, " . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Mn2+ . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . MnO . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Mn3O4 . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . MnO2 . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . MnO4& . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . MnS, grün . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . MnSO4 . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . MnCO3 . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . MnSiO3 . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . f aq f f f aq f f f f 0 &218,8 &384,9 &1386,6 &520,9 &518,4 &204,2 &1063,74 &895,0 &1265,7 32,01 &83,7 &60,2 148,5 53,1 190,0 78,2 112,1 85,8 89,1 0 &223,4 &363,2 &1280,3 &466,1 &425,1 &208,8 &955,96 &817,6 &1185,3 Mo . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . MoO3 . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . MoS2 . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Mo2C . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . f f f f 0 &745,17 &232,2 18,0 28,61 77,76 63,2 82,4 0 &668,13 &225,1 12,1 N2 . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . N............................... N2O . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . NO . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . NO2 . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . N2O4 . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . NO3& . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . N2O22& . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . NH3 . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . NH4+ . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . N3H . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . HNO3 . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . HNO3@H2O . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . NH4Cl . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . NOCl . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . NOBr . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . (NH4)2SO4 . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . g g g g g g aq aq g aq g fl fl f g g f 0 472,65 82,05 90,29 33,10 9,08 &206,56 &10,84 &45,90 &132,8 294,1 &173,23 &472,62 &315,39 51,76 82,13 &1179,30 191,50 153,19 219,85 210,65 239,92 304,28 146,4 27,61 192,60 112,84 237,40 155,60 216,86 94,6 261,61 273,41 220,29 0 455,51 104,16 86,60 51,24 97,72 &110,50 138,1 &16,38 &79,50 328,44 &79,91 &328,07 &203,89 66,11 82,42 &900,35 Na . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Na . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Na+ . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Na2O . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . NaH . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . NaOH@H2O . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . f g aq f g f 0 107,76 &239,66 &417,98 125,02 &732,91 51,47 153,61 60,2 75,04 187,99 84,5 0 77,30 &261,88 &379,11 103,68 &623,42 - 199 NaF . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . NaCl . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Na2SO3 . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Na2SO4 (V) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Na2SO4@10H2O . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . NaNO3 . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Na2CO3 . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . NaHCO3 . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Na2SiO3 . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . NaBH4 . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . f f f f f f f f f f Ne . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . g Ni . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Ni2+ . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . NiO . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Ni(OH)2 . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . NiCl2 . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . NiCl2@6H2O . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . NiSO4 . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . NiSO4@6H2O, blau . . . . . . . . . . . . . . . . . f aq f f f f f f Nb . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . f &575,38 &411,12 &1090,4 &1387,21 &4324,08 &466,68 &1130,77 &947,7 &1561,43 &191,84 0 0 64,0 &244,3 &538,1 &315,9 &2116,3 &891,2 &2688,2 51,21 72,12 146,0 149,64 592,87 116,3 138,80 102,1 113,85 101,39 146,22 29,87 &159,4 38,58 79,5 107,1 314,6 77,8 305,9 &545,09 &384,04 &1002,1 &1269,35 &3643,97 &365,89 &1048,08 &851,9 &1467,38 &127,11 0 0 &46,4 &216,3 &453,1 &272,4 &1717,5 &773,6 &2221,7 0 37,7 0 O2 . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . O............................... O3 . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . OH . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . OH& . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . H2O . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . H2O . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . g g g g aq fl g 0 249,19 142,67 39,46 &229,95 &285,84 &241,83 205,03 160,95 238,82 183,59 &10,54 69,94 188,72 0 231,77 163,16 34,76 &157,32 &237,19 &228,60 Os . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . OsO4, weiß . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . OsO4, gelb . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . OsO4 . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . f f f g 0 &383,7 &390,8 &334,3 32,6 145,2 124,3 274,5 0 &295,0 &295,8 &284,1 P, rot . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . P ............................... P2 . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . P4 . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . PH3 . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . PCl3 . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . PCl5 . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . POCl3 . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . PBr3 . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . PN . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . f g g g g g g g g g 0 333,86 178,57 128,75 22,89 &271,12 &342,72 &542,38 &128,45 +104,78 22,80 163,09 218,03 279,88 210,20 311,57 364,19 325,38 348,13 211,03 0 292,03 127,16 72,50 25,41 &257,50 &278,32 &502,31 &157,36 +77,21 0 1,63 &217,84 64,79 21,34 67,42 0 &24,31 &188,07 Pb . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . f Pb2+ . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . aq PbO, gelb . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . f - 200 PbO, rot . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . PbO2 . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Pb3O4 . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . PbCl2 . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . PbBr2 . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . PbI2 . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . PbS . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . PbSO4 . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . PbCO3 . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . PbSiO3 . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . f f f f f f f f f f Pd . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . f &219,27 &270,06 &733,50 &360,66 &276,45 &175,12 &94,31 &918,39 &700,0 &1082,8 0 65,24 76,47 210,85 135,98 161,75 175,18 91,2 147,3 131,0 113,0 37,2 &188,84 &212,42 &616,16 &315,42 &259,97 &173,41 &92,68 &811,24 &626,3 &1000,0 0 Pt . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Pt(OH)2 . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . PtCl42& . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . PtCl62& . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . f f aq aq 0 &364,8 &516,3 &700,4 41,8 110,9 175,7 220,1 0 &285,3 &384,5 &515,1 Ra . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Ra2+ . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . RaCl2@2H2O . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . RaSO4 . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Ra(NO3)2 . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . f aq f f f 0 &527,2 &1468,6 &1472,8 &991,6 71,1 54,4 209,2 142,3 217,6 0 &562,7 &1304,2 &1364,0 &796,2 Rb . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Rb+ . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . RbClO3 . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . RbClO4 . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . RbBr . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . RbI . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . f aq f f f f 0 &246,4 &392,5 &434,7 &389,1 &328,4 76,23 124,3 151,9 160,7 108,28 118,03 0 &280,3 &290,0 &304,2 &376,35 &323,4 Re . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . f 0 41,84 0 Rh . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . f 0 31,80 0 Rn . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . g 0 176,15 0 Ru . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . f 0 28,9 0 0 0,30 278,99 129,03 41,8 6,86 &296,84 &395,76 &624,3 &907,5 &644,3 &686,2 31,93 32,55 167,72 228,07 22,2 221,84 248,10 256,66 43,5 17,2 121,3 238,5 0 0,10 238,50 80,07 83,7 19,20 &300,16 &371,07 &497,1 &741,99 &532,2 &577,4 S, rhombisch . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . S, monoklin . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . S ............................... S2 . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . S2& . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . SO . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . SO2 . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . SO3 . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . SO32& . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . SO42& . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . S2O32& . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . S2O42& . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . f f g g aq g g g aq aq aq aq - 201 S4O62& . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . H2S . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . HS& . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . HSO3& . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . HSO4& . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . SF6 . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . aq g aq aq aq g &1213,4 &20,42 &17,66 &627,98 &885,75 &1220,85 259,4 205,65 61,1 132,38 126,86 291,68 &1030,5 &33,28 12,59 &527,31 &752,87 &1116,99 Sb . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Sb2O5 . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . SbCl3 . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . SbCl3 . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . f f f g 0 &980,7 &382,17 &314,7 43,9 125,1 186,2 338,1 0 &838,9 &324,76 &302,5 Se, grau . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Se . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Se2& . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Se2 . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . SeO32& . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . SeO42& . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . H2Se . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . HSe& . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . HSeO3& . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . HSeO4& . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . SeF6 . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . f g aq g aq aq g aq aq aq g 0 202,25 132,2 138,66 &512,08 &607,9 85,8 102,9 &516,7 &598,7 &1029,3 41,8 176,61 83,7 251,96 16,3 23,8 221,3 177,0 127,2 92,0 314,22 0 162,21 155,6 88,49 &373,76 &441,08 71,1 98,62 &411,3 &452,7 &928,8 Si . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . SiO . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . SiO2, Quarz . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . SiO2, Kristobalit, ß . . . . . . . . . . . . . . . . . SiO2, Tridymit . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . SiH4 . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . SiF4 . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . SiCl4 . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . SiCl4 . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . SiC hexag., " . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . f g f f f g g fl g f 0 &100,42 &910,86 &905,49 &856,88 32,64 &1614,94 &640,15 &657,31 &71,55 18,82 211,47 44,59 50,05 43,35 204,13 282,14 239,32 330,83 16,48 0 &127,29 &856,48 &853,67 &802,91 55,16 &1572,58 &572,79 &617,38 &69,15 Sn, weiß . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Sn, grau . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . SnO . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . SnO2 . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Sn(OH)2 . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . SnCl4 . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . SnS . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . f f f f f fl f 0 2,5 &286,2 &580,7 &578,6 &545,2 &77,8 51,42 44,8 56,5 52,3 96,7 258,6 98,7 0 4,6 &257,3 &519,7 &492,0 &474,0 &82,4 Sr . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Sr2+ . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . SrO . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . SrH . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . SrCl2 . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . SrSO4 . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . SrCO3 . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . f aq f g f f f 0 &545,51 &590,4 219,2 &828,4 &1444,7 &1218,4 52,3 &39,3 54,4 206,82 117,2 121,8 97,1 0 &557,94 &560,45 191,2 &781,78 &1334,91 &1138,26 - 202 Ta . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . f Ta2O5 . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . f 0 &2091,6 41,4 143,05 0 &1969,0 Te . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Te . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Te2 . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . TeO2 . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . H2Te . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . H2TeO3 . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . H2TeO4@2H2O . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . TeF6 . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 0 199,2 171,5 &325,05 154,4 &605,4 &1282,8 &1318,0 49,71 182,59 268,07 71,09 234,30 199,6 196,6 337,52 0 159,4 121,3 &270,29 138,1 &484,1 &1026,3 &1221,7 f g g f g f f g Th . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . f 0 56,9 0 Ti, " . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . TiO2, Rutil . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Ti2O3 . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Ti3O5 . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . TiCl4 . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . TiN . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . TiC . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . FeTiO3 . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . f f f f fl f f f 0 &944,75 &1520,84 &2459,15 &804,16 &337,65 &184,10 &1207,08 30,65 50,34 78,78 129,43 252,40 30,23 24,23 105,86 0 &889,49 &1434,36 &2317,50 &737,33 &308,98 &180,49 &1125,08 Tl . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Tl . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Tl+ . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Tl3+ . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Tl2O . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . TlH . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . TlOH . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . TlCl . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . TlBr . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . TlI . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . TlNO3 . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . f g aq aq f g f f f f f 0 181,33 5,77 115,9 &175,3 200,8 &238,1 &204,97 &172,4 &124,3 &242,71 64,22 180,87 127,2 &443,5 99,6 215,02 72,4 108,4 119,7 123,0 159,8 0 146,57 &32,51 209,28 &136,06 175,7 &190,46 &184,97 &166,44 &124,35 &151,00 U............................... U3+ . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . UO2 . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . UO2+ . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . UO22+ . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . UO3 . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . UF3 . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . UF6 . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . UF6 . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . UCl3 . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . UCl6 . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . UBr6 . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . UI3 . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . UO2SO4@3H2O . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . UO2(NO3)2 . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . UN . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . f aq f aq aq f f f g f f f f f f f 50,33 &125,5 77,8 50,2 &71,1 98,62 108,8 227,82 379,74 158,95 285,8 205,0 234,3 263,6 276,1 75,3 0 &520,5 &1075,3 &994,2 &989,1 &1184,1 &1418,4 &2033,4 &2029,2 &823,8 &1010,4 &689,31 &482,4 &2451,8 &1142,7 &313,8 0 &514,6 &1129,7 &1035,1 &1047,7 &1263,6 &1493,7 &2163,1 &2112,9 &891,2 &1139,7 &711,7 &479,9 &2789,9 &1377,4 &334,7 - 203 U2N3 . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . f V............................... V2O3 . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . V2O4 . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . V2O5 . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . VCl2 . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . VCl3 . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . VN . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . NH4VO3 . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . f f f f f f f f &891,2 121,3 &811,7 0 &1213,4 &1439,3 &1560,6 &451,9 &573,2 &171,5 &1051,0 29,33 98,66 103,14 131,0 97,1 131,0 37,28 140,6 0 &1133,9 &1330,5 &1439,3 &405,8 &502,1 &146,4 &886,2 W .............................. f WO3 . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . f WS2 . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . f 0 &842,91 &193,7 32,66 75,91 96,2 0 &764,11 &193,3 X............................... g 0 169,58 0 Zr . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . ZrO2 . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . ZrCl4 . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . ZrN . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . f f f f 0 &1097,46 &979,77 &365,26 38,97 50,36 181,42 38,86 0 &1039,73 &889,29 &336,69 Zn . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Zn . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Zn2+ . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . ZnO . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . ZnH . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . ZnCl2 . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . ZnBr2 . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . ZnI2 . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . ZnS . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . ZnSO4 . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . ZnSO4@7H2O . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . ZnCO3 . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . f g aq f g f f f f f f f 0 130,50 &152,42 &347,98 227,6 &415,89 &327,06 &209,12 &202,9 &978,55 &3075,7 &812,5 41,63 160,87 &106,48 43,9 203,76 108,4 137,40 159,0 57,7 124,7 386,6 82,4 0 94,93 &147,28 &318,19 198,7 &369,28 &310,41 &209,24 &198,3 &871,57 &2560,2 &731,4 - 204 27.2 Bildungsenthalpien, Entropien und Freie Bildungsenthalpien organischer Verbindungen unter Standardbedingungen Verbindung Kohlenwasserstoffe Methan . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Ethan . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Propan . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . n-Butan . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 2-Methylpropan . . . . . . . . . . . . . n-Pentan . . . . . . . . . . . . . . . . . . . n-Pentan . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 2-Methylbutan . . . . . . . . . . . . . . 2-Methylbutan . . . . . . . . . . . . . . 2,2-Dimethylpropan . . . . . . . . . . n-Hexan . . . . . . . . . . . . . . . . . . . n-Hexan . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 2-Methylpentan . . . . . . . . . . . . . 2-Methylpentan . . . . . . . . . . . . . 3-Methylpentan . . . . . . . . . . . . . 3-Methylpentan . . . . . . . . . . . . . 2,2-Dimethylbutan . . . . . . . . . . . 2,2-Dimethylbutan . . . . . . . . . . . 2,3-Dimethylbutan . . . . . . . . . . . 2,3-Dimethylbutan . . . . . . . . . . . n-Heptan . . . . . . . . . . . . . . . . . . . n-Heptan . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 2-Methylhexan . . . . . . . . . . . . . . 2-Methylhexan . . . . . . . . . . . . . . 3-Methylhexan . . . . . . . . . . . . . . 3-Methylhexan . . . . . . . . . . . . . . 3-Ethylpentan . . . . . . . . . . . . . . . 3-Ethylpentan . . . . . . . . . . . . . . . 2,2-Dimethylpentan . . . . . . . . . . 2,2-Dimethylpentan . . . . . . . . . . 2,2,3-Trimethylbutan . . . . . . . . . 2,2,3-Trimethylbutan . . . . . . . . . n-Octan . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . n-Octan . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 2-Methylheptan . . . . . . . . . . . . . 2,2-Dimethylhexan . . . . . . . . . . . 2,2,3-Trimethylpentan . . . . . . . . 2,2,3,3-Tetramethylbutan . . . . . . n-Nonan . . . . . . . . . . . . . . . . . . . n-Dekan . . . . . . . . . . . . . . . . . . . n-Pentadekan . . . . . . . . . . . . . . . n-Eicosan . . . . . . . . . . . . . . . . . . Cyclopentan . . . . . . . . . . . . . . . . Cyclohexan . . . . . . . . . . . . . . . . . Ethylen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Formel CH4 C2H6 C3H8 C4H10 C4H10 C5H12 C5H12 C5H12 C5H12 C5H12 C6H14 C6H14 C6H14 C6H14 C6H14 C6H14 C6H14 C6H14 C6H14 C6H14 C7H16 C7H16 C7H16 C7H16 C7H16 C7H16 C7H16 C7H16 C7H16 C7H16 C7H16 C7H16 C8H18 C8H18 C8H18 C8H18 C8H18 C8H18 C9H20 C10H22 C15H32 C20H42 C5H10 C6H12 C2H4 Zustand )HB g g g g g g fl g fl g g fl g fl g fl g fl g fl g fl g fl g fl g fl g fl g fl g fl g g g g g g g g g g g &78,87 &84,68 &103,85 &124,73 &131,59 &146,44 &173,05 &154,47 &179,28 &165,98 &167,19 &198,82 &174,31 &204,26 &171,63 &202,00 &185,56 &213,38 &177,78 &207,02 &187,82 &224,39 &194,97 &229,83 &l92,30 &227,40 &189,70 &224,97 &206,23 &238,70 &204,85 &236,94 &208,45 &249,95 &215,48 &224,72 &220,12 &225,89 &229,03 &249,66 &352,75 &455,76 &77,24 &123,14 52,3 s 186,15 229,49 269,91 310,03 294,64 348,40 262,71 343,00 261,00 306,39 386,81 294,30 379,28 289,57 379,78 289,62 358,65 272,71 365,39 277,27 425,26 326,02 416,89 320,41 424,13 327,31 412,00 315,18 391,62 299,16 386,85 295,93 463,67 357,73 455,26 431,20 425,18 394,72 502,08 540,53 732,62 924,75 292,88 298,24 2l9,45 )GB &50,81 &32,89 &23,47 &15,69 &17,99 &8,20 &9,25 &14,64 &15,02 &15,23 0,21 &3,81 &4,64 &7,87 &2,13 &5,61 &9,75 &11,97 &3,97 &6,95 8,74 1,76 4,10 &1,97 4,60 &1,63 10,84 4,44 0,38 &4,52 3,18 &1,80 17,32 7,41 12,80 10,71 17,11 20,42 25,86 34,43 77,32 120,12 38,62 31,76 68,12 - 205 20,42 &0,13 &6,99 &11,17 &16,90 111,92 226,73 185,43 147,99 82,93 49,04 50,00 12,01 29,79 &12,47 19,00 &24,43 17,24 &25,44 17,95 &24,43 &16,07 &63,51 147,78 266,94 305,60 300,83 296,48 293,59 278,74 200,83 248,11 283,30 269,20 172,80 319,74 219,58 360,45 255,18 352,75 246,48 357,69 252,17 352,42 247,36 385,56 273,42 345,10 62,72 71,50 65,86 62,97 58,07 152,42 209,20 193,76 187,15 129,66 124,52 122,30 114,14 130,58 119,70 122,09 110,33 118,67 107,65 121,13 110,08 117,86 103,89 213,80 Alkohole, Aldehyde, Säuren, Ether Methanol . . . . . . . . . . . . . . . . . . CH3OH Methanol . . . . . . . . . . . . . . . . . . CH3OH Ethanol . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . C2H5OH Ethanol . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . C2H5OH Glykol . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . (CH2OH)2 Ethylenoxid . . . . . . . . . . . . . . . . C2H4O Formaldehyd . . . . . . . . . . . . . . . CH2O Acetaldehyd . . . . . . . . . . . . . . . . C2H4O Ameisensäure . . . . . . . . . . . . . . . HCOOH Ameisensäure, dimer . . . . . . . . . (HCOOH)2 Ameisensäure . . . . . . . . . . . . . . . HCOOH Formiat-Ion . . . . . . . . . . . . . . . . HCOO& Essigsäure . . . . . . . . . . . . . . . . . . CH3COOH Essigsäure . . . . . . . . . . . . . . . . . . CH3COOH Oxalsäure . . . . . . . . . . . . . . . . . . (COOH)2 Oxalat-Ion . . . . . . . . . . . . . . . . . C2O42& Hydrogenoxalat-Ion . . . . . . . . . . HC2O4& Aminoessigsäure . . . . . . . . . . . . C2H5O2N Dimethylether . . . . . . . . . . . . . . . (CH3)2O Dimethylether-hydrochlorid . . . . (CH3)2O@HCl g &201,17 fl &238,57 g &235,31 fl &277,65 fl &454,30 g &51,00 g &115,90 g &166,36 g &362,63 g &785,34 fl &409,20 aq &410,03 fl &487,02 g &437,35 fl &826,76 aq &824,25 aq &817,97 f &528,56 g &185,35 g &297,48 237,65 126,78 282,00 160,67 166,94 243,09 218,66 265,68 251,04 347,69 128,95 91,63 159,83 282,50 120,08 51,04 153,55 109,20 266,60 373,63 &161,88 &166,23 &168,62 &174,77 &322,67 &11,67 &110,04 &133,72 &335,72 &685,34 &346,02 &334,72 &392,46 &315,52 &697,89 &674,88 &699,15 &370,74 &114,22 &205,43 Halogenverbindungen Tetrafluormethan . . . . . . . . . . . . CF4 Chlormethan . . . . . . . . . . . . . . . . CH3Cl Dichlormethan . . . . . . . . . . . . . . CH2Cl2 g &933,20 g &86,44 g &95,52 261,31 234,25 270,18 &888,54 &62,95 &68,97 Propylen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 1-Buten . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . cis-2-Buten . . . . . . . . . . . . . . . . . trans-2-Buten . . . . . . . . . . . . . . . 2-Methyl-2-Propen . . . . . . . . . . . 1,3-Butadien . . . . . . . . . . . . . . . . Acetylen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Methylacetylen . . . . . . . . . . . . . . Dimethylacetylen . . . . . . . . . . . . Benzol . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Benzol . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Toluol . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Toluol . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Ethylbenzol . . . . . . . . . . . . . . . . Ethylbenzol . . . . . . . . . . . . . . . . o-Xylol . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . o-Xylol . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . m-Xylol . . . . . . . . . . . . . . . . . . . m-Xylol . . . . . . . . . . . . . . . . . . . p-Xylol . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . p-Xylol . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Mesitylen . . . . . . . . . . . . . . . . . . Mesitylen . . . . . . . . . . . . . . . . . . Styrol . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . C3H6 C4H8 C4H8 C4H8 C4H8 C4H6 C2H2 C3H4 C4H6 C6H6 C6H6 C7H8 C7H8 C8H10 C8H10 C8H10 C8H10 C8H10 C8H10 C8H10 C8H10 C9H12 C9H12 C8H8 g g g g g g g g g g fl g fl g fl g fl g fl g fl g fl g - 206 Dichlormethan . . . . . . . . . . . . . . Trichlormethan . . . . . . . . . . . . . . Trichlormethan . . . . . . . . . . . . . . Tetrachlormethan . . . . . . . . . . . . Tetrachlormethan . . . . . . . . . . . . Brommethan . . . . . . . . . . . . . . . . Iodmethan . . . . . . . . . . . . . . . . . . Chlorethan . . . . . . . . . . . . . . . . . 1,2-Dichlorethan . . . . . . . . . . . . 1,2-Dibromethan . . . . . . . . . . . . CH2Cl2 CHCl3 CHCl3 CCl4 CCl4 CH3Br CH3I C2H5Cl C2H4Cl2 C2H4Br2 fl g fl g fl g g g fl fl &117,15 &103,18 &131,80 &95,98 &139,33 &35,56 20,50 &105,02 &166,10 &80,75 178,66 295,51 202,92 309,70 214,43 245,77 254,60 275,73 208,53 223,30 &63,18 &70,41 &71,55 &53,67 &68,62 &25,94 22,18 &53,14 &80,33 &20,88 Stickstoffverbindungen Cyanwasserstoff . . . . . . . . . . . . . Cyanwasserstoff . . . . . . . . . . . . . Cyanid-Ion . . . . . . . . . . . . . . . . . Methylamin . . . . . . . . . . . . . . . . Dimethylamin . . . . . . . . . . . . . . . Trimethylamin . . . . . . . . . . . . . . Nitromethan . . . . . . . . . . . . . . . . Harnstoff . . . . . . . . . . . . . . . . . . Chlorcyan . . . . . . . . . . . . . . . . . . Iodcyan . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Iodcyan . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Acetonitril . . . . . . . . . . . . . . . . . Acetonitril . . . . . . . . . . . . . . . . . HCN HCN CN& CH3NH2 HN(CH3)2 N(CH3)3 CH3NO2 CO(NH2)2 CNCl CNI CNI C2H3N C2H3N g 135,14 fl 105,44 aq 151,04 g &28,03 g &27,61 g &46,02 fl &89,04 f &333,17 g 137,95 g 225,94 f 169,03 g 87,86 fl 53,14 201,72 112,84 117,99 241,63 273,17 288,78 171,96 104,60 236,22 257,23 128,87 243,43 144,35 124,71 121,34 165,69 27,61 58,99 76,73 9,46 &197,15 131,00 196,79 178,24 105,44 100,42 - 207 27.3 Molwärmen einiger Gase Molwärmen cp einiger Gase zwischen 300 und 1500 K in J/mol K in der Darstellung Die Konstanten sind in J/mol Kn + 1 angegeben. Gas Formel Wasserstoff . . . . . . . . . . . . . . . . . . Deuterium . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Sauerstoff . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Stickstoff . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Chlor . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Brom . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Chlorwasserstoff . . . . . . . . . . . . . Bromwasserstoff . . . . . . . . . . . . . Wasserdampf . . . . . . . . . . . . . . . . Kohlenmonoxid . . . . . . . . . . . . . . Kohlendioxid . . . . . . . . . . . . . . . . Distickstoffmonoxid . . . . . . . . . . Schwefeldioxid . . . . . . . . . . . . . . . Schwefeltrioxid1 . . . . . . . . . . . . . . Schwefelwasserstoff . . . . . . . . . . . Cyanwasserstoff . . . . . . . . . . . . . . Ammoniak . . . . . . . . . . . . . . . . . . Methan . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Ethan . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Propan . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . n-Butan . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . n-Pentan . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . n-Hexan . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . n-Heptan . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . n-Octan . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Ethylen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Benzol . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Toluol . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . o-Xylol . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . m-Xylol . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . p-Xylol . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Mesitylen2 . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Pyridin . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Methanol . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Ethanol . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Aceton . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 1 bis 1200 K; 2 bis 1000 K a0 H2 29,066 D2 28,577 O2 25,723 N2 27,296 Cl2 31,698 Br2 35,242 HCl 28,167 HBr 27,522 H2O 30,359 CO 26,861 CO2 21,556 N2O 27,317 SO2 25,719 SO3 15,075 H2S 28,719 HCN 24,995 NH3 25,895 CH4 17,451 C2H6 5,351 C3H8 &5,058 C4H10 &0,050 C5H12 0,414 C6H14 1,790 C7H16 3,125 C8H18 4,452 C2H4 11,322 C6H6 &39,656 C7H8 &37,363 C8H10 &16,276 C8H10 &31,941 C8H10 &29,501 C9H12 &25,154 C5H5N &12,619 CH3OH 18,401 C2H5OH 14,970 (CH3)2CO 8,468 103@a1 &0,837 0,879 12,979 5,230 10,142 4,075 1,810 3,996 9,615 6,966 63,697 43,995 57,923 151,921 16,117 42,710 32,581 60,459 177,669 308,503 387,045 480,298 570,497 661,013 751,492 122,005 501,787 573,346 599,442 639,943 624,395 692,084 368,539 101,562 208,560 269,454 106@a2 2,012 1,958 &3,862 &0,004 &4,038 &1,487 1,547 0,662 1,184 &0,820 &40,505 &14,941 &38,087 &120,616 3,284 &18,062 &3,046 1,117 &68,701 &161,779 &200,824 &255,002 &306,009 &357,435 &408,768 &37,903 &337,657 &362,669 &350,933 &386,321 &367,569 &390,451 &161,774 &28,681 &71,090 &143,448 109@a3 9,678 36,187 &2,653 &7,205 8,514 33,309 40,610 52,815 63,994 75,324 86,605 85,462 87,056 78,948 89,144 82,705 84,157 29,631