prostatakrebs

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PROSTATAKREBS
PROSTATAKREBS
DIAGNOSE • THERAPIE • NACHSORGE • HILFE
Österreichische Krebshilfe – seit 1910
„Die Not unserer Krebskranken wird immer größer, wir müssen etwas tun, um
sie zu lindern. Könnten wir nicht zusammenkommen, um darüber zu sprechen?“
Diese Zeilen schrieb Hofrat Prof. Dr. Julius Hochenegg an seinen Kollegen Hofrat
Prof. Dr. Anton Freiherr von Eiselsberg. Es war ein trüber Novembertag im Jahr
1909 gewesen, und Prof. Hochenegg hatte wie so oft eine Krebspatientin daheim
besucht und die Not, die er dort sah, hatte ihn tief betroffen gemacht.
Infolgedessen gründeten am 20. 12. 1910 die Ärzte Prof. Dr. Julius Hochenegg,
Hofrat Prof. Dr. Anton Freiherr von Eiselsberg, Hofrat Prof. Dr. Richard Paltauf,
Prof. Dr. Alexander Fraenkel, Prim. Doz. Dr. Ludwig Teleky und Dr. Josef Winter
die heutige Österreichische Krebshilfe.
Damals wie heute ist es eine der Hauptaufgaben der Österreichischen Krebshilfe,
Patienten und Angehörige zu begleiten, sie zu unterstützen und für sie da zu sein.
Rund 100 kompetente Berater stehen Patienten und Angehörigen in rund
50 Krebshilfe-Beratungsstellen mit einem umfangreichen Beratungs- und
Betreuungs­angebot zur Verfügung.
Darüber hinaus tragen Erkenntnisse aus den von der Österreichischen Krebshilfe
finanzierten Forschungsprojekten zur Verbesserung von Diagnose und Therapie bei.
Die Österreichische Krebshilfe finanziert sich zum großen Teil durch private Spenden,
deren ordnungsgemäße und verantwortungsvolle Verwendung von unabhängigen
Wirtschaftsprüfern jährlich bestätigt wird. Die Krebshilfe ist stolzer Träger des Österreichischen Spendengütesiegels.
Ein Wort zur Einleitung
Wenn Sie diese Broschüre angefordert haben, bedeutet das
wahrscheinlich, dass Sie oder ein Angehöriger leider an
Prostatakrebs erkrankt sind und sich verständlicherweise große
Sorgen machen. Es bedeutet aber auch, dass Sie sich über
die Erkrankung informieren wollen, und das ist eine gute
Entscheidung. Wir wollen Sie mit dieser Broschüre über die
Erkrankung und mögliche Therapiemaßnahmen informieren,
damit Sie gemeinsam mit Ihrem Arzt/Ihrer Ärztin den Weg
wählen, der Ihnen die bestmögliche Lebensqualität bietet.
Prim. Univ.-Prof. Dr. Paul SEVELDA
Präsident der Österreichischen Krebshilfe
Haben Sie ein Problem mit Ihrer Prostata? Haben Sie einen
Partner mit einem solchen Problem? Dann ist diese Broschüre
vielleicht der Beginn einer wichtigen Information. Die Quellen
sind unabhängig und geben Aufschluss über wichtige Themen
im Zusammenhang mit Prostatakrebs. Suchen Sie das Gespräch
mit Ihrem Arzt, und stellen Sie gezielte Fragen zu Ihrer individuellen Situation. Je besser ein Patient informiert ist, desto
besser versteht er die einzelnen Schritte der Diagnostik und
Therapie seiner Erkrankung.
Prim. Dr. Wolfgang LOIDL
Präsident der Österreichischen Gesellschaft für Urologie und Andrologie
Mit der vorliegenden Broschüre haben wir versucht, Betroffenen
und Interessierten möglichst umfassende Informationen zum
sehr komplexen Thema Prostatakarzinom zu bieten. Wichtig
zu wissen: Für jeden Patienten wird ein maßgeschneiderter
Behandlungsplan entworfen, es muss nicht immer gleich
operiert werden. Gemeinsam mit dem Arzt/der Ärztin Ihres
Vertrauens soll der optimale Weg gefunden werden, um diese
Erkrankung zu bekämpfen.
Dr. Karl DORFINGER
Präsident des Berufsverbandes der Österreichischen Urologen
Was ist Krebs?
Inhaltsverzeichnis
Was ist Krebs?
Kanzerogene =
krebserregende Substanzen; u. a. chemische
Substanzen, Strahlen,
Viren, Inhaltsstoffe des
Tabakrauchs und der
Nahrungsmittel(-zubereitung), UV-Licht,
Infektionen
Die Entstehung von Krebs ist ein
komplexer Prozess, dem vielfältige
Ursachen zugrunde liegen. Krebs
wird heute als eine Erkrankung
des Erbmaterials von Zellen angesehen. Wenn „Reparaturmechanismen“ des Körpers ausgeschaltet
oder ineffektiv sind, können Kanzerogene eine bleibende Veränderung des Erbmaterials bewirken.
Diese Veränderung der Erbinformation wird bei der Zellteilung
auf die Tochterzellen übertragen.
So entstehen Zellen, die eine
genetische Mutation (Veränderung) tragen. Diese Veränderungen
können dazu führen, dass „Krebsgene“ (Onkogene) aktiviert bzw.
krebsunterdrückende Gene (Suppressorgene) inaktiviert werden.
Es gibt Hinweise, dass Krebs
klonalen Ursprungs ist, d. h. von
einer Ursprungszelle ausgeht –
die mehreren schädlichen Einflüssen ausgesetzt sein muss – damit
die Zelle die Eigenschaft der Malignität (Bösartigkeit) erlangt.
Dabei spielt der Zeitfaktor eine
wesentliche Rolle. Die Tatsache,
dass Krebserkrankungen im Alter
drastisch zunehmen, kann auch
dadurch erklärt werden, dass es
viele Jahre dauert, bis die zahlrei-
4
chen Veränderungen sich in einer
bösartigen Entartung von Zellen
und schließlich als Krebserkrankung manifestieren.
Sicher ist, dass Krebs
heute kein Todesurteil
mehr sein muss.
Moderne medizinische Geräte, Erfahrung und Wissen der Mediziner
und neueste Behandlungsmethoden haben in den letzten Jahren zu
deutlich höheren Heilungschancen geführt. Das österreichische
Gesundheitssystem zählt zu den
besten der Welt, die meisten
Untersuchungen und Behandlungsmethoden werden von den
Krankenkassen bezahlt.
Für die Österreichische Krebshilfe
und die Österreichische Urologie
stellt der Zugang zu all diesen
Errungenschaften ein Grundrecht
jedes Menschen dar, das es mit
aller Kraft zu erhalten gilt.
Einleitung
Prostatakrebs in Österreich
Prostatakrebs in Österreich
Wenn Sie diese Broschüre in
Händen halten, dann sind Sie –
oder ein Angehöriger von Ihnen –
möglicherweise von Prostatakrebs
betroffen. Mit dieser Diagnose
sind Sie jedoch nicht allein.
Prostatakrebs ist in Österreich
die häufigste Krebserkrankung
des Mannes: Etwa 5.000 Männer
erkranken jährlich daran (4.820,
Statistik Austria, 2011).
Insgesamt liegt die Inzidenz von
Krebserkrankungen in Österreich
bei Männern und Frauen knapp
über dem EU-Durchschnitt, die
Mortalität von Krebserkrankungen
hingegen darunter.
Österreich verfügt über eines der
besten Gesundheitssysteme weltweit. Den hohen Qualitätsstandard
der medizinischen Versorgung im
Bereich der Krebserkrankung in
Österreich spiegelt die Fünf-Jah-
res-Überlebensrate wider: Sie liegt
deutlich über dem Durchschnitt
der EU-Länder, nur Schweden
weist eine noch bessere Überlebensrate auf.
Epidemiologie =
griech. „Lehre von
dem, was über das
Volk gekommen ist”,
Lehre von Häufigkeit
und Ursachen von
Krankheiten in der
Bevölkerung
Mehr Erkrankungen,
weniger Todesfälle
Dafür gibt es mehrere Gründe:
•Männer leben heute länger als
noch vor zwanzig Jahren und
„erleben“ daher die Krebserkrankung.
•Viele Erkrankungen werden
heute früher entdeckt. Daher
erhöhen sich die Heilungs- und
Überlebenschancen.
•Neue medikamentöse Therapien
tragen wesentlich zur Verbesserung des Krankheitsverlaufes bei
(Heilung).
Krebsinzidenz bei Männern: Die 4 häufigsten Ursachen
Inzidenz =
Maß für ein Neuauftreten von Tumoren
in einer bestimmten Bevölkerung
(Neuerkrankungen,
die jährlich gemeldet
werden) während eines
bestimmten Zeitraumes
(meist ein Jahr)
Mortalität =
lat. „mortalitas“ das
Sterben, bezeichnet
die Zahl der Todesfälle
bei einer Erkrankung/
Jahr. Bei Prostatakrebs
sind dies rund 1.200
Patienten im Jahr.
27,6 %
Abteilung für Epidemiologie
Zentrum für Public Health
Med. Universität Wien
Quelle: Statistik Austria, n = 18.916, Stand: 2007
13 %
6,4 %
8,3 %
4.
3.
Blasenkrebs
Dickdarmkrebs
1.
2.
Lungenkrebs
Prostatakrebs
Anatomie der Prostata
Inhaltsverzeichnis
Die Prostata
Die Prostata (= Vorsteherdrüse) gehört zu den inneren Geschlechtsorganen des Mannes, genauso wie
Hoden, Nebenhoden, Samenleiter,
Samenblasen (= Bläschendrüsen)
und kleinere Drüsen in der Umgebung der Harnröhre. Dagegen
werden Glied (Penis), Hodensack und Harnröhre als äußere
männliche Geschlechtsorgane
bezeichnet.
Die gesunde Prostata hat etwa die
Größe und Form einer Kastanie
und wiegt maximal bis 20 Gramm.
Sie liegt zwischen der Harnblase
und dem Beckenboden, der den
äußeren Schließmuskel der Harnröhre bildet. Hinter ihr befindet
sich der Mastdarm, vor ihr der
Unterrand des Schambeins, mit
dem sie fest verbunden ist.
Die Prostata umhüllt den Beginn
der Harnröhre und besteht aus
zahlreichen Drüsen, gefäßreichem
Bindegewebe und Muskelfasern,
eingehüllt in eine feste, bindegewebige Kapsel. Die Drüsen münden
einzeln in die Harnröhre neben
dem Samenhügel. Der Samenleiter und der Ausführungsgang der
Samenblase bilden zusammen das
Spritzkanälchen, das die Prostata
durchzieht und auf dem Samenhügel in die Harnröhre mündet.
Die Blut- und Lymphgefäße der
Prostata stehen in enger Verbindung mit denen der Harnblase
und des Mastdarms. Die Nervenversorgung der Prostata erfolgt
durch Fasern des unwillkürlichen
Nervensystems (Sympathikus und
Parasympathikus).
Samenleiter
Blase
Blasenhals
Samenblasen
Prostata
äußerer Schließmuskel
Enddarm
Harnröhre
Nebenhoden
Hoden
Die männlichen Geschlechtsorgane, Bild: Universität Münster, Klinik für Urologie
6
Einleitung
Diagnose
Diagnose „Krebs“ ... was nun?
Die Diagnose Krebs verängstigt
und schockiert Patienten und
Angehörige wie kaum eine andere
Erkrankung. Meist wird alles, was
jemals zum Thema Krebs gehört
wurde, abgerufen.
Dieser Schockzustand hält meist
einige Tage an. An das aufklärende
Gespräch, das der Arzt mit Patient
und Angehörigen geführt hat,
erinnert man sich oft schwer oder
nur bruchstückhaft. Daher ist es
wichtig, immer wieder Fragen zu
stellen, lieber einmal mehr als zu
wenig.
Sie haben das Recht, Fragen
zu stellen. Es geht um Ihre
Gesundheit!
Es ist wichtig, dass Sie die
Therapie und mögliche Nebenwirkungen verstehen und Ihrem
Arzt rückmelden, wie es Ihnen
während der Therapie geht, ob
Sie Schmerzen haben oder unter
Nebenwirkungen der Therapie
leiden.
„Chemie“ haben. Wenn dies der
Fall ist oder Ihr Arzt nicht in für
Sie ausreichender Art und Weise
auf Ihre Fragen eingeht, dann
nützen Sie die Möglichkeit, eine
Zweit­meinung einzuholen.
Ein vertrauensvolles
Arzt-Patienten-Verhältnis
trägt wesentlich zum Erfolg
der Therapie bei!
In unserem Gesundheitssystem
stehen mo­dernste medizinische
Geräte, Erfahrung und Wissen der
Medi­ziner und neueste Behand­
lungsmethoden jedem Österreicher
uneingeschränkt zur Verfügung.
Die meisten Unter­su­chungen und
Behandlungs­metho­den werden
von den Kassen bezahlt.
Vertrauen Sie bitte darauf, dass Sie
nicht alleine sind. Die Berater und
Beraterinnen der Österreichischen
Krebshilfe sind österreichweit
kostenlos für Sie da, nehmen sich
Zeit, hören zu und helfen.
Es liegt in der Natur der Menschen, dass es mitunter auch vorkommen kann, dass Sie mit Ihrem
behan­deln­den Arzt einfach keine
7
Inhaltsverzeichnis
Diagnose
Diagnoseverfahren
Die Verdachtsdiagnose Prostatakrebs kann aufgrund der digitalen
rektalen Tastuntersuchung
(DRU) und aufgrund eines erhöhten PSA-Wertes gestellt werden.
Wenn der Arzt eine Verhärtung
ertastet hat, kann diese mittels
Ultraschall untersucht und zur Abklärung können Proben entnommen werden.
PSA-(prostataspezifisches
Antigen)-Wert
Ein wichtiges Verfahren für die
Diagnose ist die Bestimmung des
PSA-Wertes im Blut.
Das prostataspezifische Antigen
(PSA) ist ein Eiweiß, das ausschließlich von Prostatazellen gebildet wird. Krebszellen der Prostata sind imstande, etwa die 10-fache
Menge an PSA zu produzieren im
Vergleich zu normalen Prostatazellen. Diese Erkenntnis macht man
sich bei der Früherkennung zunutze, indem bei einer Blutabnahme
der PSA-Wert bestimmt wird.
Nicht jede Erhöhung des
PSA-Wertes bedeutet Prostatakrebs. Es gibt eine Reihe von
Faktoren, die den PSA-Wert falsch
positiv erscheinen lassen. Nur
Ihr Arzt kann die Bedeutung des
8
Befundes klären und über die
weiteren eventuell erforderlichen
Maßnahmen informieren.
Auf jeden Fall sollten vor der
Blutabnahme folgende Punkte
beachtet werden:
a)keine sexuellen Aktivitäten und
Radfahren in den letzten drei
Tagen
b)keine instrumentellen Eingriffe
in der Harnröhre eine Woche
zuvor
c)keine Operationen an Blase und
Prostata innerhalb der letzten
sechs Wochen
d)keine regelmäßige Einnahme
von hohen Mengen Vitamin C
(> 1 g pro Tag), Magnesium,
Kalzium, Selen
e)Lebensalter (evtl. alterskorrigierter PSA-Wert)
Aussagekraft des PSA-Tests
Der PSA-Test hat eine sehr hohe
Aussagekraft, allerdings ist er
nicht unfehlbar. Es kann sowohl
zu falsch positiven als auch falsch
negativen Ergebnissen kommen.
Bei grenzwertigen oder schwer interpretierbaren PSA-Werten ist der
entscheidende Faktor das Verhalten des PSA über einen bestimmten Zeitraum, üblicherweise
Einleitung
ein Jahr. Aus dem Ausmaß des
Anstieges lässt sich dann meist eine
genauere Konsequenz hinsichtlich
der Notwendigkeit einer Biopsie
ziehen.
Der normale PSA-Wert wurde
in zahlreichen Studien mit 4 ng/
ml festgesetzt. In der größten und
wichtigsten Studie, die zum Thema
Früherkennung von Prostatakrebs
jemals durchgeführt wurde, wurde
dieser Normalwert auf 3 ng/ml
herabgesetzt. In kleineren Studien
wurden auch alterskorrigierte
Normalwerte verwendet, die auch
in der Routine häufig verwendet
werden. Grundsätzlich ist aber
ein Anstieg des PSA-Wertes im
Zeitverlauf der wichtigste Faktor,
um über eine Prostatabiopsie zu
entscheiden. Daher sind mehrere
PSA-Werte nach bestimmten
Zeitintervallen sehr hilfreich.
Ultraschallgezielte
Prostatabiopsie
Für die Gewebeentnahme aus
der Prostata (Prostatabiopsie) wird
in Rücken- oder Seitenlage eine
etwa fingerdicke spezielle Ultraschallsonde in den Mastdarm
eingeführt. Aufgesetzt auf die
Ultraschallsonde ist ein Biopsiegerät, eine Art „Pistole“, mit der
blitzschnell und automatisch mit
Diagnose
einer dünnen Stanznadel Prostatagewebe entnommen werden kann.
Nachdem der Arzt mittels
Ultraschall Größe, Lage und
Form der Prostata beurteilt hat,
entnimmt er unter Bildkontrolle
gleichmäßig verteilt in der Regel
10–12 Proben. Dieser Eingriff
wird unter örtlicher Betäubung
durchgeführt und ist daher kaum
schmerzhaft.
Die Gewebeproben werden
anschließend zur feingeweblichen
Untersuchung eingesandt. Diese
mikroskopische Untersuchung
(Histologie) gibt Aufschluss darüber, ob Prostatakrebs vorliegt und
wie seine biologischen Eigenschaften sind. Der histologische Befund liegt dann meist einige Tage
nach der Biopsieabnahme vor.
Ausführliche Information über Früherkennungsuntersuchungen
gibt Ihnen die Broschüre „Diagnoseverfahren“. Sie ist kostenlos
erhältlich unter
www.krebshilfe.net.
Nach dem Eingriff können
Blutbeimengungen in Harn oder
Stuhl auftreten, die jedoch nach
einigen Tagen wieder verschwinden. Blutige Verfärbung der
Samenflüssigkeit kann auch noch
wochenlang erkennbar bleiben.
Diese Blutbeimengungen sind
unbedenklich. Gelegentlich kann
es auch zu Fieber oder einer
Infektion der Prostata kommen.
In seltenen Fällen gelangen Keime
9
Diagnose
Inhaltsverzeichnis
Diagnoseverfahren
Sind Sie sich
über eine Untersuchung im Unklaren, sprechen
Sie mit Ihrem
Arzt. Er informiert
Sie über alle
wichtigen Fragen
zur Diagnosesicherung. Und
wenden Sie sich
an die Beratungsstelle der Österreichischen Krebshilfe in Ihrer Nähe.
Wir sind kostenlos
für Sie da!
auch in die Blutbahn und lösen
dort eine Blutvergiftung, die so
genannte „Urosepsis“ aus. Da dies
eine lebensbedrohliche Erkrankung
ist, sollte im Falle von Fieber
und/oder Schmerzen im Bereich
des Unterbauches umgehend
ärztlicher Rat eingeholt werden.
Um Infektionen vorzubeugen,
wird normalerweise die Einnahme
eines vorbeugenden Antibiotikums
empfohlen.
Weiterführende
Untersuchungen
Hat die histologische Untersuchung der Gewebeproben tatsächlich Prostatakrebs ergeben, ist
es für die Behandlungsplanung
wesentlich zu wissen, wie weit sich
der Tumor örtlich ausgebreitet hat,
wie seine biologischen Eigenschaften sind (mehr oder weniger bösartig) und ob sich möglicherweise
schon Absiedelungen (Metastasen)
in den nahe gelegenen Lymphknoten des Beckens oder in anderen
Körperregionen gebildet haben.
Um diese Fragen zu beantworten,
können weiterführende Untersuchungen durchgeführt werden:
Schnittbilduntersuchungen
Mithilfe hochauflösender
Schnittbilduntersuchungen
10
(Computertomografie, Magnetresonanztomografie, Positronenemissionstomografie) lassen
sich Ausdehnung des Tumors
und mögliche Absiedelungen
in Lymphknoten, Knochen oder
anderen Organen erkennen. Diese
Technologien werden vor allem
bei Hochrisikotumoren eingesetzt.
Die Wahl des jeweiligen Untersuchungsverfahrens hängt von der
Fragestellung, gesundheitlichen
Voraussetzungen und deren Verfügbarkeit ab.
Blutabnahme
Die Blutabnahme dient zur Feststellung, ob die Laborparameter
(Blutbild, Leber-, Nierenwerte
etc.) im Bereich der Norm sind.
Multiparametrische
Magnetresonanztomografie
(MpMRT)
Mit diesem modernen bildgebenden Verfahren werden mit
Magnettechnik Schnittbilder des
Körpers erzeugt. Mithilfe eines
speziellen Kontrastmittels können in mehreren Schritten, die in
einer großen Untersuchungsröhre
erfolgen, genaue Bilder der anatomischen Beschaffenheit und
auch des Stoffwechsels in der
Prostata erzeugt werden. Damit
lassen sich auffällige Areale in
Einleitung
der Prostata entdecken und
markieren.
Mithilfe der so genannten Fusionstechnologie werden die Bilder von
MRT und Ultraschall „übereinandergelegt“, um anschließend
gezielte Proben aus den auffälligen
Arealen in der Prostata entnehmen
zu können, entweder mit der Prostatabiopsie-Technik oder mittels
einer perinealen, stereotaktischen
Biopsie (dabei wird die Prostata
in Narkose von vorne durch den
Damm punktiert).
Die Methode der Fusionsbiopsie wird in absehbarer Zeit zur
Routinediagnostik gehören, da die
vorliegenden Daten vielversprechend sind – vor allem, weil damit
Tumoren höheren Risikos mit
größerer Treffsicherheit entdeckt
werden können. Niedrigrisikotumoren werden hingegen seltener
gefunden, was dem Patienten
hinsichtlich Therapiewahl Vorteile
bringen kann.
Knochenszintigrafie
Die Knochenszintigrafie kommt
bei höheren PSA-Werten zum
Einsatz. Mittels Radioisotopenuntersuchung (Knochenscan) lassen
sich Knochenmetastasen nachweisen. Dazu werden geringe Mengen
einer radioaktiven Substanz in
Diagnose
die Blutbahn gespritzt, die sich
bevorzugt in krankhaft veränderten
Knochenbezirken anreichert. Eine
spezielle Kamera, die radioaktive Strahlung registriert, ortet
metastasenverdächtige Regionen.
Diese Untersuchung ist nicht
belastend, die Strahlung klingt
sehr rasch ab.
Weitere Behandlungsplanung
Es ist wichtig zu wissen, ob
Lymphknoten im Beckenraum
befallen sind. Allerdings lässt sich
dies weder auf Röntgenbildern
noch mit einer Computertomografie eindeutig diagnostizieren.
Manchmal bringt hier erst der
histologische Befund der Lymphknoten Klarheit. Ist eine Operation zur Entfernung des Tumors
geplant, werden dabei meist auch
die verdächtigen Lymphknoten
entnommen.
Weiters sind Röntgenaufnahmen des Thorax und allgemeine
Blutuntersuchungen zur weiteren
Behandlungsplanung wichtig. Sie
dienen vor allem auch der Prüfung
des allgemeinen Gesundheitszustandes, zum Beispiel zur Feststellung der Narkosefähigkeit vor
einer Operation (OP-Freigabe).
11
Klassifikation des Tumors
Inhaltsverzeichnis
Klassifikation des Tumors
Fachärzte verwenden verschiedene
Begriffe (Staging, Grading, Stadieneinteilung oder Tumorklassifikation), um festzustellen, wie weit
sich der Krebs ausgebreitet hat.
Stadieneinteilung:
Stadium A:
Kein tastbarer Tumor,
Karzinom nur zufällig
bei Biopsie oder Prostatektomie entdeckt
Stadium B:
Tumor auf die Prostata
beschränkt, ohne
Kapseldurchbruch,
Metastasen in den
Lymphknoten möglich
Stadium C:
Kapselüberschreitender
Tumor, lymphogene
Metastasen häufig
Stadium D:
Nachweisbare Metastasen
Die Beurteilung des Tumorstadiums nach der TNM-Klassifikation berücksichtigt Tumorgröße und örtliche Ausdehnung,
Lymphknotenbefall und Metastasen. Die Einteilung erfolgt daher
in:
T = Tumor
N = regionale Lymphknoten*
M = Metastasen
*N = Noduli (lat.) = Knoten
Die Ziffern hinter den Buchstaben
stehen für Größe und Ausdehnung (T 1–4), Zahl und Lage der
befallenen Lymphknoten
(N 0–1) und das Vorhandensein oder Fehlen von entfernten
Metastasen (M0 oder M1). T1 N0
M0 bezeichnet zum Beispiel einen
kleinen Tumor ohne Lymphknotenbefall und Metastasen.
Eine exakte Beurteilung des Tumor-Stadiums (T) ist erst nach der
operativen Entfernung des Tumors
möglich. Im Befund steht dann
vor den Ziffern ein kleines „p“ für
pathologisch gesichert.
BEGRIFFE ZU „T“, „N“, „M“
•T1 = Tumor ist zufälliger histologischer Befund
•T1a = Tumor in weniger als 5 % der Gewebsprobe
•T1b= Tumor in mehr als 5 % der Gewebsprobe
•T1c = Tumor durch Nadelbiopsie festgestellt
•T2 = Tumor auf die Vorsteherdrüse begrenzt
•T2a = Tumor in einem Lappen
•T2b= Tumor in mehr als 50 % eines Lappens
•T2c = Tumor in beiden Lappen
•T3 = Tumor durchbricht die Prostatakapsel oder die Samenblasen
•T4 =Tumor ist auch in Nachbarstrukturen wie z. B. in Blasenhals,
Beckenwand etc.
• N0 = keine regionären Lymphknotenmetastasen
• N1 = Metastasen in Lymphknoten nachweisbar (bis 2 cm)
• M0 = keine Fernmetastasen
• M1 = Fernmetastasen nachweisbar
12
Einleitung
Behandlungsplanung
Behandlungsplanung
Ihr Arzt wird mit Ihnen ausführlich über Ihren Befund und die
geplanten Behandlungsschritte
sprechen. Scheuen Sie sich nicht,
Fragen zu stellen. Sie haben das
Recht, sich ausführlich informieren zu lassen.
Manchmal lässt der Spitalsalltag
nicht zu, dass sich Ihr Arzt ausreichend Zeit für Sie nehmen kann.
Sie haben aber den Anspruch, über
die Möglichkeiten der Therapie,
weitere Vorgehensweisen sowie die
Risiken und Nebenwirkungen der
einzelnen Behandlungsverfahren
aufgeklärt zu werden.
Treffen Sie gemeinsam mit Ihrem
Arzt eine Entscheidung. Nehmen
Sie sich ausreichend Zeit, um sich
über die möglichen Therapieformen zu informieren.
Therapiewahl
Die Wahl der Behandlung richtet
sich nach dem Ergebnis der
feingeweblichen Untersuchung
(histologischer Befund), nach der
Ausbreitung des Tumors, aber auch
nach Ihrem Alter, Ihrem Gesundheitszustand und anderen persönlichen Faktoren.
Die wesentlichen Möglichkeiten
sind Beobachtung (achtsames
Zuwarten, aktive Überwachung, s.
u.), Operation, Bestrahlung
(S. 17) und medikamentöse Therapie, hauptsächlich Hormonentzug
(S. 20). Diese Verfahren können
auch kombiniert werden.
Welche Therapie jeweils in Frage
kommt, sollte Ihr Arzt anhand
der vorliegenden Untersuchungsergebnisse ausführlich mit Ihnen
besprechen.
Manchmal stehen mehrere Möglichkeiten zur Verfügung, die im
Hinblick auf die Heilungschancen ähnliche Ergebnisse haben.
Welche letztendlich ausgewählt
wird, sollten Sie mit Ihrem Arzt
gemeinsam entscheiden, da hier
auch individuelle Faktoren und
nicht ausschließlich die medizinischen Daten den Ausschlag
geben können.
Achtsames Zuwarten
(„watchful waiting“)
Das Hinauszögern einer Therapie
bezeichnet man als abwartendes
Beobachten („watch and wait“
oder „watchful waiting“). Diese
Methode beschränkt sich darauf,
13
Behandlungsplanung
eine rein symptomatische Therapie
durchzuführen, sobald die Erkrankung Beschwerden verursacht.
Dies kommt vor allem bei sehr
alten Patienten mit niedrig aggressivem Prostatakrebs in Frage.
Aktives Überwachen
(„active surveillance“)
Aktive Überwachung bedeutet,
dass ein beschwerdefreier Patient mit einem Prostatakarzinom
niedrigen Risikos zunächst nicht
behandelt, sondern engmaschig
urologisch und mit wiederholter
Biopsie überwacht wird. Schreitet
die Erkrankung voran, setzt eine
Behandlung ein, ohne die Möglichkeit auf Heilung zu gefährden.
Nach derzeitigem Wissensstand
benötigen 2/3 der so überwachten
Patienten keine weitere Therapie.
Diese Methode ist dazu geeignet,
unnötige Behandlungen (Operation, Bestrahlung, Hormontherapie
etc.) zu vermeiden.
14
Inhaltsverzeichnis
Patientenrechte
Es zählt zu Ihren Rechten, in Ihre
Befunde Einblick zu nehmen.
Sprechen Sie mir Ihrem Arzt über
die notwendigen Untersuchungen
zur genauen Diagnose und zur
Behandlungsplanung. Fragen Sie
nach, wenn Sie etwas nicht verstanden haben!
Auch die Berater der
Österreichischen Krebshilfe stehen
Ihnen nach den Gesprächen
mit Ihrem Arzt zur Seite. Es ist
hilfreich, nach dem Arztgespräch
noch einmal alle Maßnahmen
und Folgeerscheinungen in Ruhe
durchzudenken.
Lassen Sie sich helfen – die Österreichische Krebshilfe ist für Sie da!
Einleitung
Therapieformen
Operation
Die wichtigste chirurgische Behandlungsmethode ist die radikale
Prostatektomie, bei der neben der
Prostata selbst auch die Samenbläschen entfernt werden. Diese
Operation ist besonders erfolgversprechend, wenn der Tumor auf
die Prostata beschränkt ist.
Wird bei der Operation der Tumor
vollständig entfernt, besteht eine
hohe Chance auf dauerhafte
Heilung. Der PSA-Wert fällt meist
innerhalb von sechs Wochen auf
einen nicht messbaren Wert ab.
Operation durch die
Bauchdecke
Prostata, Samenbläschen und
Beckenlymphknoten werden hier
durch einen Bauchschnitt oberhalb
des Schambeins entfernt. Die bei
der Operation durchtrennte Harnröhre wird danach wieder mit dem
Blasenausgang verbunden.
Im Rahmen der Operation können
Lymphknoten im Becken entfernt
und feingeweblich auf das Vorliegen von Tumorzellen untersucht
werden.
Operation vom Damm her
Eine andere Möglichkeit ist die
Operation vom Damm her, also
durch das Gewebe zwischen After
und Hodensack. Die Entfernung
der Beckenlymphknoten erfolgt
hier durch einen weiteren Schnitt
oberhalb des Schambeins.
Die Dammschnitt-Operation ist
nur für ein frühes Stadium geeignet, bei dem das Karzinom noch
in der Prostatakapsel sitzt. Das
umliegende Gewebe darf hier nicht
durch frühere Bestrahlungen vorgeschädigt sein, weil dann wegen
der Zellzerstörung im Bindegewebe die Nähte schlechter halten und
schwerer heilen.
Schlüsselloch-Operation
Die so genannte Schlüsselloch-Technik bezeichnet die endoskopische Operation („laparoskopische radikale Prostatektomie“),
wobei durch kleine Hautschnitte
verlängerte Instrumente mit hochauflösender Videotechnik in den
Körper eingeführt werden und die
Operation auf diesem Weg erfolgt.
Vorteil ist die rasche Rehabilitation, da kein größerer Bauchschnitt
erforderlich ist. Alle übrigen
Endoskop/
endoskopisch =
biegsames optisches
Instrument zur Untersuchung von Körper­
innenräumen. Die
Optik des Endoskops
wird über eine Kamera
mit einem Monitor
verbunden.
15
Therapieformen
Parameter und Komplikationen
unterscheiden sich nicht von der
ebenbürtigen, offenen Operationstechnik. Je nach Verfügbarkeit
kann die endoskopische Operation
auch mit einem Hightech-Roboter
durchgeführt werden („roboterassistierte laparoskopische Prostatektomie“). Die Voraussetzungen sind
die gleichen wie bei den anderen
Operationszugängen.
Mögliche Operationsfolgen
Dank verbesserter Operationstechniken kommt es heute wesentlich
seltener zu belastenden Folgeerscheinungen der Operation. Die
häufigste Folge ist ungewollter
Harnverlust (= Inkontinenz)
durch die Schädigung des äußeren
Schließmuskels.
Zu vorübergehender mehr oder
weniger ausgeprägter Harninkontinenz kommt es in jedem Fall
unmittelbar nach der radikalen
Operation, da anfänglich die
Reflexe gestört sind, die sonst
zu einer schnellen Reaktion des
Schließmuskels führen. Es kann
Tage, Wochen und manchmal bis
zu einem halben Jahr dauern, bis
der Schließmuskel wieder seine
volle Funktion übernimmt.
16
Inhaltsverzeichnis
Der Verlust der Erektionsfähigkeit (= Impotenz) entsteht durch
die Schädigung der Nerven bei
der Operation. Eine „nervenschonende“ Operation bei geeignetem
Stadium hat gute Chancen, die
Potenz zu erhalten, kann aber
seriöserweise nicht versprochen
werden.
Manchmal kehrt die Erektionsfähigkeit nach einem halben bis
einem Jahr durch Regeneration
von Nervenfasern wieder zurück.
Da der Eingriff in einem intensiv
durchbluteten Gebiet erfolgt,
kann es manchmal zu starken
Blutungen kommen, die eine
Blutkonserve notwendig machen
können.
Sprechen Sie mit Ihrem Arzt!
Wenn Sie an Folgeerscheinungen leiden, zögern Sie
nicht, mit ihm ein offenes
Gespräch zu führen – auch
wenn es Ihren Intimbereich
betrifft! Die meisten Folgeerscheinungen lassen sich
zumindest lindern.
Einleitung
Therapieformen
Strahlentherapie
Wann kommt die Strahlentherapie zum Einsatz?
Die Strahlentherapie ist bei Tumoren, die auf die Prostata begrenzt
sind, eine mögliche Alternative
zur Operation und bietet wahrscheinlich vergleichbare Heilungschancen. Sprechen Sie daher
unbedingt vor der Behandlungsplanung mit Ihrem Arzt!
Die Strahlentherapie hat auf
längere Sicht ähnliche Nebenwirkungen wie die Operation. Das
heißt, auch hier muss mit Folgeerscheinungen wie dem Verlust
der Potenz und Harninkontinenz
gerechnet werden (S. 18).
Bei lokal schon weiter fortgeschrittenen Tumoren wird die
Strahlentherapie häufig zusätzlich zur Operation („adjuvant“)
eingesetzt. Das reduziert das Risiko
eines erneuten Krebswachstums im
operierten Gebiet.
Bestrahlung von außen:
Teletherapie
In der Regel erfolgt die Bestrahlung der Tumorregion von außen.
Die Gesamtstrahlendosis wird auf
kleine Einzeldosen über einen be-
stimmten Zeitraum verteilt.
Um das Normalgewebe so weit wie
möglich zu schonen, wird für jeden
Patienten eine individuelle Planung
der Strahlentherapie durchgeführt.
Dies betrifft die Zahl der Bestrahlungsfelder, die Abschirmungen zur
Schonung von gesundem Gewebe
und weitere technisch-physikalische
Maßnahmen.
Die Bestrahlung wird meist ambulant durchgeführt. Bis der PSAWert deutlich sinkt, kann es – im
Gegensatz zur Operation – Monate dauern.
Bestrahlung von innen:
Brachytherapie
Die Brachytherapie kommt
vor allem beim auf die Prostata
begrenzten Tumor zum Einsatz.
Dabei werden Strahlenquellen
(„Seeds“) direkt an den Tumor herangebracht. Diese kleinen Kapseln
mit radioaktiven Substanzen (meist
radioaktives Jod oder Palladium)
werden unter Ultraschallkontrolle
mithilfe von Hohlnadeln vom
Damm her an vorher genau berechnete Positionen in die Prostata
eingeführt. Dieser Vorgang erfolgt
in Voll- oder Teilnarkose.
Lesen Sie mehr über
Wirkungen und
Nebenwirkungen in der
Krebshilfe-Broschüre
„Strahlen gegen Krebs“.
Kurative
Strahlentherapie:
dient zur definitiven
Vernichtung von
Tumorzellen. Entweder
in Kombination mit
einer Operation und/
oder medikamentöser
Therapie.
Adjuvante
Strahlentherapie:
dient zur Vernichtung
von Tumorresten nach
der Operation.
17
Therapieformen
Je nach Größe der Prostata kommen bis zu 80 Seeds zur Anwendung. Die Bestrahlungsintensität
ist vor Ort wesentlich höher als bei
der Bestrahlung von außen. Die
Reichweite ist dagegen nur kurz,
die Strahlung klingt rasch ab.
Mögliche Nebenwirkungen
Durch eine
Strahlentherapie
werden Sie NICHT
radioaktiv!
Die exakte computergesteuerte
Bestrahlungsplanung ermöglicht
es, die Strahlenwirkung auf das
gewünschte Gebiet – den Tumor – zu begrenzen und das
umliegende gesunde Gewebe
weitgehend zu schonen. Dennoch
lassen sich Nebenwirkungen einer
Strahlentherapie leider nicht vollständig vermeiden.
Kurzfristig sind wegen der schädigenden Wirkung der Strahlen auf
die Schleimhäute vorübergehende
Entzündungen der Blase und des
Darms möglich. Diese klingen
aber meist innerhalb von vier
Wochen wieder ab.
Selten entwickeln sich chronische
„Strahlenentzündungen“, besonders im Enddarm und in der Blase.
Anders als nach der Operation
kommt es nach der Bestrahlung
eher zur Harndrangsymptomatik
18
Inhaltsverzeichnis
mit gehäuftem Wasserlassen bis
hin zur Dranginkontinenz. Etwa
die Hälfte der Betroffenen haben
Erektionsprobleme.
Sprechen Sie mit Ihrem Arzt
über die zu erwartenden Nebenwirkungen der Strahlentherapie.
Sie haben das Recht, alle offenen
Fragen mit ihm zu besprechen
und die Wahl der Therapie
mitzubestimmen! Zur besseren
Beurteilung der Therapienebenwirkungen soll Ihnen nebenstehende
Tabelle helfen.
Einleitung
Therapieformen
THERAPIEFOLGEN UND NEBENWIRKUNGEN IM VERGLEICH:
OPERATION <—> STRAHLENTHERAPIE
Inkontinenz
•Durch sorgfältige Operationstechnik und konsequentes Beckenbodentraining (S. 27)
kann eine länger anhaltende und möglicherweise bleibende Harninkontinenz nach
der Operation größtenteils vermieden werden.
•Nach Operation oder Strahlentherapie sind nur rund 3–5 % der Patienten von
Inkontinenz betroffen.
•Als Folge der Operation vom Damm aus kann es - selten - zu einer mehr oder
weniger ausgeprägten Stuhlinkontinenz oder Kontinenzschwäche kommen.
• Nach der Strahlentherapie kann es zu chronischen Enddarmreizungen kommen.
Erektionsstörungen
•Die Libido bleibt nach Bestrahlung oder Operation ebenso erhalten wie die
Orgasmusfähigkeit. Die Ejakulation bleibt allerdings nach der Operation aus und ist
nach der Bestrahlung verringert.
•Die Erektionsfähigkeit bzw. Dauer und Qualität der Erektion können sowohl
nach der Operation als auch nach der Strahlentherapie beeinträchtigt sein.
Bedenken Sie aber bitte, dass Potenz und Libido insgesamt mit dem Alter und mit
Begleiterkrankungen wie Durchblutungsstörungen, Zuckerkrankheit usw. nachlassen
können.
•Völlige Impotenz tritt nach der Strahlentherapie viel später (1 bis 2 Jahre) auf als
nach der Operation.
•Beachten Sie bei der Entscheidung für oder gegen eine Operation, dass eine
Strahlentherapie nicht selten mit einer Antihormontherapie kombiniert wird.
Diese kann ebenfalls Auswirkungen auf die Erektionsfähigkeit sowie weitere
Nebenwirkungen haben (S. 22).
19
Therapieformen
Inhaltsverzeichnis
Hormonentzugstherapie
Prim. Univ.-Prof. Dr.
Shahrokh F. Shariat,
Vorstand der Abt.
für Urologie, Comprehensive Cancer
Center, AKH Wien
Die Früherkennung
durch das PS-A
Screening kann nachweislich die Sterberate
bei Prostatakrebs
senken. Um dabei
möglichst vielen zu
helfen und so wenigen
wie möglich zu
schaden, sollten nur
jene Männer gescreent
werden, die davon
auch profitieren können. Als Basis für diese
Entscheidung dient
dabei das Gespräch
zwischen Arzt und Patient. Nicht alle Männer
bei denen Prostatakrebs diagnostiziert
wird, benötigen auch
wirklich einen Eingriff.
Falls doch, sollte dieser
in einem Zentrum für
Krebserkrankungen
durchgeführt werden.
20
Die Hormonentzugstherapie wird
dann eingesetzt, wenn das Prostatakarzinom zum Diagnosezeitpunkt bereits Lymphknoten- oder
Knochenmetastasen gesetzt hat. In
diesem Fall ist eine lokale Behandlung durch Operation und/oder
Strahlentherapie nicht ausreichend.
Daher wird lindernd („palliativ“)
eine Hormonentzugstherapie
eingesetzt.
Rund 80 % der Patienten sprechen
auf diese Form der Behandlung an.
Allerdings werden viele Krebszellen
nach monate- oder jahrelanger
Therapie „hormontaub“ (hormonresistent), d. h. ihr Wachstum ist
dann nicht mehr von Testosteron
abhängig. So verliert die Antihormontherapie mit der Zeit an
Wirkung, und es entsteht eine
Therapieresistenz.
Grundlage für eine Hormonentzugstherapie ist die Tatsache, dass
das männliche Geschlechtshormon
Testosteron und dessen Abbauprodukte (Metaboliten) nicht nur
für die Funktion der gesunden
Prostata erforderlich sind, sondern
auch das Wachstum des Tumors
fördern.
Operative Entfernung
der Hoden (Orchiektomie)
Durch die Ausschaltung der
Testosteronbildung in den
Hoden (siehe „Entfernung der
Hoden“) und/oder durch die Gabe
von Substanzen, die die Wirkung des Hormons blockieren
(siehe Kapitel „Medikamentöse
Hormonblockade“), lässt sich das
Wachstum des Prostatakrebses in
den meisten Fällen – oft für Jahre
– zum Stillstand bringen. Diese
Hormontherapie wirkt eigentlich
als „Antihormontherapie“ bzw. als
„Hormonentzugstherapie“.
Die beidseitige Ausschälung der
Hoden ist die älteste Form der
Hormontherapie zur Behandlung
des Prostatakarzinoms. Der Blutspiegel des männlichen Hormons
(Testosteron) wird durch Entfernung des hormonproduzierenden
Gewebes in den „Kastrationsbereich“ abgesenkt und führt normalerweise zu einer deutlichen Verbesserung von krankheitsbedingten
Symptomen wie z.B. Schmerzen
bei Knochenmetastasen.
Dieser Eingriff kann für die Betroffenen eine erhebliche psychische
Belastung darstellen und wird
daher in der Regel durch die Gabe
von hormonhemmenden
Medikamenten ersetzt.
Einleitung
Medikamentöse
Hormonblockade
Die Testosteronbildung in den
Hoden wird durch ein Zwischenhirnhormon, das Gonadotropin-Releasing-Hormon (meist nur mit
der Abkürzung GnRH benannt),
auf dem Weg über die Hirnanhangdrüse (Hypophyse) angeregt.
Bei der medikamentösen Blockade
werden so genannte GnRH-Analoga verabreicht. Das sind dem
natürlichen GnRH ähnliche,
synthetische Substanzen, die die
Testosteronproduktion in den
Hoden zum Erliegen bringen.
Diese Wirkung hält so lange an,
wie die Behandlung fortgeführt
wird. Die GnRH-Analoga werden
als Depotpräparate mittels Spritze
unter die Bauchdecke verabreicht.
Diese Depotspritze wird je nach
Formulierung des Inhaltes in
monatlichen bis sechsmonatlichen
Abständen verabreicht. Das Depot
gibt den Wirkstoff langsam und
kontinuierlich frei.
Bei fortgeschrittenen Tumoren ist
die Hormonblockade eine Dauertherapie. Sie wird in der Regel so
lange fortgeführt, wie sie Wirkung
zeigt. Erst wenn die Nachuntersu-
Therapieformen
chungen ergeben, dass der Tumor
trotz Ausschöpfung der antihormonellen Maßnahmen weiterwächst oder sich neue Metastasen
gebildet haben, muss die Strategie
geändert werden.
Der Erfolg der Behandlung wird
auch am PSA-Wert gemessen.
Dieser sollte dabei weitgehend normale bzw. stabile Werte erreichen.
Steigt er über mehrere Messungen
hinweg an, kann es sein, dass der
Tumor „hormontaub“ geworden
ist.
Gonadotropinreleasing-Hormon
wurde früher als
LH-NH oder auch
als luteinisierendes
Hormon benannt.
Antiandrogenbehandlung
Neben den Hoden bildet auch
die Nebenniere das männliche
Geschlechtshormon Testosteron
und dessen Metaboliten. So ist
verständlich, dass trotz Behandlung mit GnRH-Analoga noch
geringe Mengen von männlichen
Geschlechtshormonen im Körper
zirkulieren.
Deshalb kann die Therapie mit
GnRH-Analoga dauerhaft mit
einem Antiandrogen kombiniert
werden, um auch die Resthormonwirkung zu unterbinden. Auf diese
Weise kann man den Krebs völlig
unter Hormonentzug setzen.
Antiandrogene:
blockieren die Wirkung
von männlichen
Geschlechtshormonen
(Androgene) wie
z. B. Testosteron an
Prostatakarzinomzellen. Dadurch wird
das Krebswachstum
gehemmt.
21
Therapieformen
Nebenwirkungen von
Antihormontherapien
Mögliche Nebenwirkungen der
Hormontherapie sind Hitzewallungen, Gewichtszunahme,
Abnahme des sexuellen Antriebs
(Libido) und Impotenz, Osteoporose, kognitive Funktionsstörungen (Verminderungen der
mentalen Leistungsfähigkeit) und
Inhaltsverzeichnis
Anämie. Diese Symptome und
Folgeerscheinungen sind individuell unterschiedlich ausgeprägt.
Die Auswirkungen der einzelnen
antihormonellen Therapien sind
unterschiedlich. Die nachfolgende
Übersicht stellt Ihnen die möglichen Nebenwirkungen von GnRH-Analoga und Antiandrogenen
gegenüber.
THERAPIEFOLGEN UND NEBENWIRKUNGEN IM VERGLEICH:
GnRH-ANALOGA <—> ANTIANDROGENE
•Die Behandlung mit GnRH-Analoga führt häufig zu Hitze­
wallungen, bei Antiandrogenen deutlich seltener.
•Viele Patienten mit Antiandrogenbehandlung klagen über
Spannungsschmerzen in der Brust und mehr oder weniger starkes
Anschwellen der Brustdrüsen (= Gynäkomastie). Es wird daher in
bestimmten Fällen eine Bestrahlung der Brustdrüsen vor Therapiebeginn durchgeführt.
•Bei den Antiandrogenen bleiben Libido und Potenz häufiger erhalten und werden weniger stark beeinträchtigt. Hingegen sind bei
GnRH-Analoga der Verlust der Libido und Erektionsstörungen
typische Folgen der Behandlung, da fast kein Testosteron mehr im
Körper ist.
•Der totale Testosteronentzug durch GnRH-Analoga kann zu einer
Abnahme der Knochendichte (Osteoporose) führen. Dies trifft bei
den Antiandrogenen nicht zu.
22
Einleitung
Therapieformen
Weitere Therapieansätze
Örtliche Thermotherapie
der Prostata
Die unter dieser Bezeichnung
zusammengefassten Behandlungsansätze (Hyperthermie, Kryotherapie, fokussierter Ultraschall)
unterschiedlicher Technologien
verfolgen alle dasselbe Ziel: Mit
starker Änderung der Temperatur
(Überhitzung oder Vereisung) in
der Prostata soll der Tumor samt
umgebendem Gewebe mit nur
örtlicher Behandlung zerstört, und
Behandlungsnebenwirkungen reduziert werden. Bisher gibt es aber
keine überzeugenden Studienergebnisse, die diese Methoden als
Behandlungsroutine rechtfertigen.
Grundsätzlich sind diese Verfahren daher als experimentell anzusehen und sollten ausschließlich
im Rahmen kontrollierter Studienprotokolle nach internationalem wissenschaftlichem Standard
angeboten werden.
Hochintensivierte fokussierte
Ultraschallchirurgie (HIFU)
Die gezielte Abtragung von
Prostatagewebe mit intensivem
Ultraschall ist ein Verfahren, das
ähnlich der Methode zur Zertrümmerung von Nierensteinen ist.
Die Behandlung erfolgt in
Teilnarkose, bei der der Arzt den
Ultraschallkopf durch den Enddarm einführt. Im Rahmen dieses
einmaligen Eingriffs „verbrennt“
der Ultraschall gezielt das Prostatagewebe. Die Behandlung kann
ambulant durchgeführt und bei
Bedarf wiederholt werden. HIFU
kommt vor allem für jene Patienten in Frage, deren Tumor auf
die Prostata begrenzt ist und die
eine Operation ablehnen.
Kältetherapie (Kryotherapie)
Die Zerstörung der Prostata durch
Vereisung (= Kryotherapie) ist
ebenfalls eine mögliche Alternative
für Patienten, die eine Operation
ablehnen oder für die aus medizinischen Gründen eine Operation
nicht infrage kommt. Der Tumor
sollte hier allerdings noch auf das
Organ begrenzt sein.
In ein oder zwei Sitzungen werden
in Narkose und unter Ultraschallkontrolle Sonden in die Prostata
eingeführt, die mit flüssigem Stickstoff in einer Temperatur von ca.
–195° C gefüllt und dort etwa 10
bis 15 Minuten belassen werden.
Prinzipiell kann auch die Kältetherapie wiederholt angewandt
werden.
Priv.-Doz. Dr. Anton
PONHOLZER, Arbeitskreis Urologische
Onkologie der Österr.
Gesellschaft für Urologie und Andrologie
Wir bedanken uns
ganz herzlich bei den
Mitarbeitern und
Helfern der Österreichischen Krebshilfe für
ihre tagtägliche Hilfe
für Betroffene. Auch
die neue Broschüre ist
hervorragend gelungen
und mit ihren Informationen und Angeboten
ein wesentlicher Baustein im Umgang mit
den vielfältigen Fragen
und Sorgen unserer
Patienten.
23
Therapieformen
Inhaltsverzeichnis
Weitere Therapieansätze
Zielgerichtete Therapien
Um die Erfolge in
der Behandlung von
Prostatakrebs zu
verbessern und die
Nebenwirkungen zu
senken, werden laufend neue Verfahren im
Rahmen von klinischen
Studien erprobt. Der
Erfolg dieser Methoden
ist noch relativ unklar,
da noch keine Langzeitbeobachtungen
vorliegen. Sprechen Sie
mit Ihrem Arzt, ob ein
neuer Therapieansatz
für Ihre individuelle
Therapieplanung in
Frage kommt.
Besonders der unheilbare, fortschreitende und hormonentzugsunempfindliche Prostatakrebs stellt
für Patienten wie für deren Ärzte
eine große Herausforderung dar,
weshalb unermüdlich nach neuen,
wirksameren und verträglichen
Medikamenten und Behandlungsmethoden gesucht wird. Mit
den so genannten zielgerichteten
Therapien soll das Tumorwachstum gezielt verhindert werden.
Dabei wurden zunächst spezifische
Eigenschaften der Krebszellen erforscht, die – wenn man sie gezielt
unterbricht – zu einem Wachstumsstopp führen. In den letzten
Jahren konnten gleich mehrere,
vielversprechende Medikamente
entwickelt werden. Dazu gehören
die sekundäre Hormontherapie
ebenso wie die Radium- und die
Vakzinetherapie.
Sekundäre
Hormonentzugstherapie
Mehr Informationen
gibt Ihnen die Broschüre „Klinische Studien“.
Sie ist kostenlos unter
www.krebshilfe.net
erhältlich.
24
Darunter versteht man die Verabreichung von Substanzen, die den
Hormonstoffwechsel innerhalb der
Prostatakarzinomzelle beeinflussen.
Mit diesen Behandlungsformen
kann eine deutliche Verlängerung
des Überlebens mit einem fortgeschrittenen, kastrationsresistenten
Prostatakarzinom erzielt werden.
Dabei sind diese Medikamente
im Vergleich zur Chemotherapie, die ebenfalls als Alternative
zur Behandlung im unheilbaren
Krebsstadium zur Verfügung steht,
deutlich nebenwirkungsärmer.
Radiumtherapie
Ebenfalls neu entwickelt wurde die
Behandlung von Knochenmetastasen mit einer Radionuklid-Therapie. Dabei wird die Substanz Alpharadin, die aufgrund ihrer dem
Kalzium ähnlichen Eigenschaften
in wachsendes Knochengewebe
eingebaut wird und mit 223Radium
gekoppelt ist, verabreicht. Dieser „Alphastrahler“ hat nur eine
kurze Wirkdauer im Körper, ehe er
zerfällt. Durch die freigesetzte Alphastrahlung wird die Mikroumgebung im Bereich von wachsenden
Knochen (also vor allem Knochenmetastasen) behandelt. Auch diese
neue Behandlungsmethode wird
derzeit intensiv beforscht.
Vakzinetherapie
Die Entwicklung einer Impfung
gegen Krebs ist und war bisher ein
mühsamer Weg, der jahrzehntelang mit relativ geringem therapeutischem Erfolg beschritten wurde.
Ziel dabei ist die Stimulation
Einleitung
Therapieformen
Weitere Therapieansätze
der körpereigenen Abwehr gegen
Krebszellen.
2010 erregten die klinischen
Ergebnisse der Vakzinetherapie
mit dendritischen Zellen beim
fortgeschrittenen Prostatakarzinom
großes Aufsehen. Der „Impfstoff“,
der zur Therapie eingesetzt wird,
ist ein autologes zelluläres Produkt,
das für jeden Patienten individuell
aus seinen Blutzellen hergestellt
wird.
Derzeit wird diese Therapie besonders kritisch – auch in der
EU – auf Wirksamkeit und Nutzen für den Patienten überprüft.
Qualitätspartnerschaft
Urologie
Noch gibt es aber wenige Erfahrungen mit dem Verlauf dieser
Behandlungen bzw. dem Wechsel
verschiedener Medikamente. Aus
diesem Grund haben der Arbeitskreis für Urologische Onkologie
der Österreichischen Gesellschaft
für Urologie und Andrologie und
der Berufsverband der Österreichischen Urologen gemeinsam
eine wissenschaftliche Plattform
für Versorgungsforschung, die
„Qualitätspartnerschaft Urologie“
(QuaPU) gegründet. Mithilfe einer
Onlinedatenbank werden anony-
misierte Daten zu Behandlungsverläufen verschiedener Krankheitsstadien des Prostatakarzinoms
– im Besonderen die Anwendung
neuer Medikamente – gesammelt
und wissenschaftlich ausgewertet.
Dadurch soll die rasche Sammlung größerer Datenmengen und
Erfahrungen sowie die optimale
Behandlungsqualität für die Patienten gewährleistet werden.
Chemotherapie
Als Chemotherapie bezeichnet
man die Behandlung von Erkrankungen mit chemischen Stoffen
(Arzneimitteln). Sie hatte ihre
Anfänge in den fünfziger Jahren
des 20. Jahrhunderts, als auf Basis
von Kampfstoffen Medikamente
entwickelt wurden, die eine forcierte Zellteilung hemmen
(= Zytostatika).
Bei Prostatakrebs spielt die
Chemotherapie eine eher untergeordnete Rolle. Sie kommt in
jenen Fällen zum Einsatz, wenn
die antihormonelle Therapie nicht
mehr hilft und die Erkrankung
fortschreitet.
Es ist das Ziel, mit
dieser Plattform ein
Netzwerk zu bilden, um klinische
Studien auf dem
Gebiet der Urologie und Andrologie
zu unterstützen,
alle drei Bereiche
(niedergelassene
Ärzte, Spitalsabteilungen und Universitätskliniken)
in einem Netzwerk
zu verzahnen, um
eine effiziente
Verbundforschung
zu organisieren
und zukünftig
auch randomisierte
Studien über dieses
Netzwerk zu organisieren.
Mehr Informationen dazu finden
Sie unter www.quapu.at
Das Prostatakarzinom ist nicht
so empfindlich für Chemotherapie wie andere Tumoren. In
den letzten Jahren haben aber
25
Schmerztherapie
LEBEN
leben
MIT
mitDER
derDIAGNOSE
diagnose KREBS
krebs
LEBEN MIT DER DIAGNOSE KREBS
ÖSTERREICHISCHE KREBSHILFE
„Leben mit der
Diagnose Krebs“.
Die Broschüre ist
kostenlos unter
www.krebshilfe.net
oder unter
Tel. (01) 796 64 50
erhältlich.
Lesen Sie mehr über
die Chemotherapie
in der Broschüre
„Chemotherapie bei
Krebs“.
26
Studien gezeigt, dass ein Teil der
Patienten doch einen Nutzen von
der Chemotherapie hat. Oft lassen
sich damit tumor- und metastasenbedingte Symptome, wie zum
Beispiel Schmerzen, gut lindern.
Bei der Chemotherapie bei Prostatakrebs werden verschiedene
Sub­stanzen allein oder in Kombination eingesetzt.
Therapie und Prävention
von Knochenmetastasen
Fortgeschrittene Prostatakarzinome bilden häufig Metastasen
in den Knochen. Diese können
starke Schmerzen verursachen und
schädigen den Knochen, sodass es
leicht zu Knochenbrüchen kommt.
Eine Bestrahlung der Metastasen
hemmt die Bruchgefahr und verfestigt die Knochen wieder. Auch
mit der Gabe von bestimmten
radioaktiven Substanzen können
Rückbildungen der Knochentumoren erreicht werden (Radionuklidtherapie).
Beide Methoden sind auch
wirksame Mittel zur Schmerzbekämpfung. Darüber hinaus kann
die Gabe von Substanzen, die den
Knochenabbau hemmen (Bisphosphonate wie z. B. Zoledronsäure),
das Risiko von Komplikationen
durch Knochenmetastasen verrin-
Inhaltsverzeichnis
gern und Schmerzen lindern. Eine
neue Methode ist der Einsatz eines
monoklonalen Antikörperpräparates, das krebsbedingte Knochenschäden wirksam verhindert.
Schmerztherapie
Viele Patienten meinen, dass
Schmerzen mit dem Fortschreiten
der Krebserkrankung „normal“
sind. Daher ertragen sie diese
lieber, als dass sie darüber mit
ihrem Arzt sprechen. Diese Ängste
können jedoch meist entkräftet
werden, weil Schmerzen unterschiedliche Ursachen haben
können. Deshalb sollten Sie alle
neu auftretenden oder sich verschlimmernden Schmerzen immer
abklären. Eine gute Diagnostik
der Schmerzursachen ist wichtig,
weil Schmerzen in Art und Ursache vielfältig sind und dementsprechend auch unterschiedlich behandelt werden. Der erste Schritt für
eine erfolgreiche Behandlung ist
das Gespräch mit Ihrem Arzt. Er
wird Sie über Schmerzursachen
und die Behandlungsmöglichkeiten informieren.
Einleitung
Behandlung von Nebenwirkungen
Behandlung von Therapiefolgen
Inkontinenz
Impotenz
Viele Patienten klagen nach der
operativen Entfernung der Prostata
über die Unfähigkeit, den Urin
vollständig zurückhalten zu können. Diese Inkontinenz bildet sich
meist innerhalb von Wochen oder
Monaten zurück, kann jedoch
auch dauerhaft bestehen bleiben.
Vor allem nach der chirurgischen
Entfernung der Prostata verlieren
viele Patienten die Erektionsfähigkeit. Dieses Problem kann
allerdings auch durch psychische
Faktoren ausgelöst werden:
Beeinträchtigungen des Sexuallebens sind nach Krebsoperationen
keine Seltenheit. Auch wenn nach
der Operation eine Inkontinenz
besteht, kann dies Auswirkungen
auf sexuellen Antrieb und Potenz
haben.
Normalerweise treten dabei relativ
geringe Urinmengen unkontrolliert aus. Ursache ist eine Schädigung des äußeren Schließmuskels.
Der ungewollte Harnfluss tritt vor
allem unter körperlicher Belastung,
beim Husten, Niesen und Pressen
auf, also immer dann, wenn der
Druck im Bauchraum erhöht ist.
Man spricht daher von Stress- oder
Belastungsinkontinenz.
Beckenbodentraining
Dieses Training hat nichts mit
Sport oder Kondition zu tun, sondern lehrt, die Beckenbodenmuskulatur gezielt einzusetzen. Fragen
Sie Ihren Arzt nach Physio- therapeuten, die Sie anhand spezieller
An- und Entspannungsübungen
schon vor der Operation lehren,
die Beckenbodenmuskulatur zu
trainieren. Die Physiotherapeuten
können Sie schon im Spital betreuen.
sexuALITÄTuNDKreBs
SExUALITÄT UND KREBS
Die KrebshilfeBroschüre „Sexualität
und Krebs“ informiert
Sie über Möglichkeiten,
Ihre Sexualität wieder
neu gestalten zu
können.
Mit einer Reihe von Methoden
und Hilfsmitteln lässt sich auch
nach Durchtrennung des Nervenbündels künstlich eine Erektion
herbeiführen, die einen befriedigenden Geschlechtsverkehr ermöglicht. Seit einigen Jahren stehen
Medikamente zur Behandlung von
Erektionsstörungen zur Verfügung.
Für ihre Wirksamkeit ist Voraussetzung, dass die Nervenversorgung der Schwellkörper wenigstens
teilweise erhalten ist. Bei vollständiger Durchtrennung der Nervenbündel sind sie unwirksam.
Scheuen Sie sich nicht, mit
Ihrem Arzt über Möglichkeiten
zur Behandlung von Impotenz
zu sprechen.
27
Komplementäre Methoden
Inhaltsverzeichnis
Ergänzend ja, anstelle nein!
Komplementäre Methoden
Die KrebshilfeBroschüre „Das ABC
der komplementären
Maßnahmen“ gibt
Ihnen umfangreiche
Informationen über
sinnvolle ergänzende
Therapien. Sie ist
kostenlos bei der
Österreichischen
Krebshilfe erhältlich.
Ein aufgeschlossener Arzt wird
durchaus dafür Verständnis haben,
wenn Sie ergänzend zur Schulmedizin komplementäre Methoden
wie z. B. Mistelpräparate und
andere Pflanzeninhaltsstoffe, Enzyme, Vitamine, Antioxidanzien,
Spurenelemente und Methoden
der traditionellen chinesischen
Medizin (TCM) – um nur einige
zu nennen – anwenden wollen.
Wichtig dabei ist, dass Sie dies mit
Ihrem behandelnden Arzt besprechen, nicht zuletzt deswegen, weil
im Einzelfall Unverträglichkeiten
mit anderen Medikamenten auftreten können. Bedenken Sie aber,
dass die Komplementärmedizin
niemals Ersatz für Ihre Therapie
sein kann.
Naturheilverfahren
Schulmedizin und
Naturheilkunde
müssen einander
nicht ausschließen.
28
Naturheilverfahren gebrauchen
als Heilreize Naturfaktoren wie
Wärme und Kälte, Licht und Luft,
Wasser und Erde, Bewegung und
Ruhe, Ernährung und Nahrungsenthaltung, Heilpflanzen und
heilsame seelische Einflüsse.
All diese ergänzenden Therapien
haben das Ziel, das Wohlbefinden und damit die Lebensqualität zu verbessern bzw. Nebenwirkungen von Chemo- und
Strahlentherapie zu vermindern.
Keine dieser (Natur-)Heilver­
fahren kann jedoch den Anspruch stellen, die Krebserkrankung zu heilen.
Alternative Methoden
Die theoretische Erklärung der
Alternativmedizin beruht meist auf
Spekulationen bzw. unbewiesenen
biologischen Theorien. Da die
Wirkungen nicht nachgewiesen
sind, zum Teil auch lebensgefährliche Komplikationen nach ihrer
Anwendung auftreten können und
nicht zuletzt auch mit hohen Kosten gerechnet werden muss, sind
alternativmedizinische Behandlungen bei Krebspatienten sehr
kritisch zu beurteilen!
Achtung vor Wunderheilern!
Seien Sie äußerst skeptisch, wenn
„alternative“ Behandlungen viel
Geld kosten, wenn im Rahmen
der Behandlung auf geheime
Quellen hingewiesen wird, wenn
Heilung versprochen wird und
wenn man Ihnen den Rat gibt,
andere Therapien zugunsten der
„alternativen“ Behandlung abzubrechen. Das kann nicht nur viel
Geld, sondern auch Ihr Leben
kosten!
Einleitung
App „KrebsHILFE“
Neu: App „KrebsHILFE“
Seit vielen Jahren bündeln die
Österreichische Krebshilfe, die
Initiative Leben mit Krebs und die
Klinische Abteilung für Onkologie
an der Klinik für Innere Medizin
I der Medizinischen Universität
Wien ihr Wissen für Patientenbroschüren und das Internet. Mit
der 1. deutschsprachigen App
für KrebspatientInnen stehen
nun gesicherte Informationen in
kompakter und mobiler Form für
Android und für iOS-Smartphones
und Tablets in den jeweiligen AppStores kostenlos zur Verfügung.
Ereignisse erfasst und wichtige
Termine vermerkt und gemanagt werden. In persönlichen
Checklisten können Tipps aus
der App direkt abgespeichert und
mit Terminen versehen werden.
In einem Tagebuch kann der
Verlauf der wichtigsten Nebenwirkungen „Übelkeit“, „Müdigkeit“,
„Schmerzen“ und die psychische
Verfassung eingetragen und – auf
Wunsch – direkt an den behandelnden Arzt gesendet werden.
Entspannungsmusik rundet das
Serviceangebot ab.
App „KrebsHILFE“
Die App gibt Informationen über
Erkrankung und Therapie und
umfangreiche Hilfestellungen und
Tipps zu Themen wie u. a. Nebenwirkungen, Ernährung, Krebs
und Beruf oder die Soforthilfe der
Krebshilfe. In einer persönlichen
Ecke kann der Krankheitsverlauf
aufgezeichnet, krankheitsrelevante
Derzeit ist die App für Bauchspeicheldrüsen-, Brust-, Gebärmutter-,
Prostata-, Darm-, Haut-, Lymphom, Lungen- und Leberkrebspatienten eingerichtet und wird
regelmäßig um weitere Krebsarten
ergänzt.
Univ.-Prof. Dr. Paul
SEVELDA, Univ.-Prof.
Dr. Gabriela KORNEK,
Univ.-Prof. Dr. Dr. h. c.
Christoph ZIELINSKI
Wenn Sie diese App
ausgewählt haben, sind
Sie vermutlich auf der
Suche nach Informationen und Hilfe zum
Thema Krebs. Die Österreichische Krebshilfe,
die Initiative Leben mit
Krebs und die Klinische
Abteilung für Onkologie
an der Klinik für Innere
Medizin I als Teil des
Comprehensive Cancer
Center der Medizinischen Universität Wien
und des Allgemeinen
Krankenhauses haben
diese App entwickelt,
damit Sie die gesicherten Informationen nun
auch in kompakter Form
auf Ihrem Smartphone
abrufbereit haben. Nutzen Sie die zahlreichen
Hilfsangebote und
Tipps! Und teilen Sie uns
bitte Wünsche und Anregungen mit, damit wir
gemeinsam diese erste
App für Krebspatient­Innen weiterentwickeln
können.
29
Nachsorge
Inhaltsverzeichnis
Nachsorge
Unter Nachsorge versteht man
regelmäßige Arztbesuche zur individuellen Beratung und Kontrolle
der Genesung. Sie ist deshalb so
wichtig, um Nebenwirkungen
einer Behandlung zu erkennen
und eine gezielte Rehabilitation
durchzuführen. Besonders gilt es,
ein mögliches Wiederauftreten der
Erkrankung (= Rezidiv) frühzeitig/
rechtzeitig zu erkennen.
Ihr Arzt erstellt Ihnen einen individuellen Nachsorgeplan, in dem
die Art, Ausdehnung sowie die
biologischen Eigenschaften Ihrer
Krebserkrankung und auch die Art
der erhaltenen Therapien berücksichtigt werden.
Je nach Stadium der Erkrankung
und nach Art der durchgeführten
30
Therapie bedarf es individueller
Nachsorgeuntersuchungen in
unterschiedlichen Zeitabständen.
Fragen Sie Ihren behandelnden
Arzt, wann und in welchen Abständen Sie welche Untersuchungen machen lassen sollen.
Eine grobe Empfehlung, von der
im Individualfall abzuweichen ist,
sieht Nachsorgeuntersuchungen in
den ersten beiden Jahren nach der
Operation oder Bestrahlung vierteljährlich, später in halbjährlichen
und dann in jährlichen Abständen
vor.
Bei Beschwerden sollten Sie die
Nachsorgetermine jedoch nicht
erst abwarten, sondern sofort
Ihren Arzt aufsuchen!
NACHSORGEPLAN
1.– 2. Jahr
3.– 5. Jahr
ab 6. Jahr
Digital-rektale
Prostata-Untersuchung
¼-jährlich
½-jährlich
jährlich
PSA-Test
¼-jährlich
½-jährlich
jährlich
Einleitung
Hodenkrebs
Hodenkrebs
Hodenkrebs ist die häufigste
Krebserkrankung des Mannes zwischen dem 15. und 40. Lebensjahr.
In Österreich erkranken jährlich
etwa 300 Männer an Hodenkrebs
(das sind 1,7 % der Krebsfälle
gesamt).
Man unterscheidet zwei Typen von
Hodenkrebs, der auch als maligner Keimzelltumor bezeichnet
wird: Das Seminom (40–50 % der
Fälle), das von den samenbildenden Zellen (Spermatozyten) ausgeht und den nichtseminomatöse
Hodenkrebs (= Nichtseminom),
der seinen Ursprung in den frühen
(embryonalen) Keimzellen hat
(50 % der Fälle).
Diagnose
Die Diagnose erfolgt durch klinische und Laboruntersuchung,
Tastbefund, Ultraschall oder
Blutabnahme und Magnetresonanztomografie.
Es ist wichtig zu wissen, dass auch
zahlreiche gutartige Erkrankungen
sowohl im Ultraschall als auch
bei der Tumormarkerbestimmung
einen bösartigen Tumor vortäuschen können. Die endgültige
Diagnose kann daher nur der
histologische Befund ergeben.
Therapie
Die Behandlung hängt von der
Tumorart (Seminom oder Nichtseminom) und vom Stadium
der Erkrankung ab. Die chirurgische Therapie – Entfernung des
erkrankten Hodens – steht dabei
im Vordergrund. Lymphknoten
im hinteren Bauchraum können
ebenfalls durch eine Operation
entfernt werden.
Entsprechend der Ausbreitung der
Erkrankung (Stadium) bzw. bei
einem möglichen Rückfall wird
zusätzlich noch Strahlen- und/oder
Chemotherapie verabreicht.
Hodenkrebs kann in den meisten
Fällen geheilt werden. Männer
mit Seminomen haben auch bei
weit fortgeschrittener Erkrankung
eine Überlebenschance von 80 bis
90 %.
Patienten mit Nichtseminom haben im frühen Stadium eine 3-Jahres-Überlebensrate nach Chemotherapie von 98 %. Bei minimaler
Ausbreitung (Metastasierung) liegt
die Rate etwa bei 90 %.
31
Blasenkrebs
Inhaltsverzeichnis
Blasenkrebs
Blasentumoren können
mit hoher diagnostischer Genauigkeit
durch Blasenspiegelung
(Zystoskopie) erkannt
werden, wobei die Untersuchung heute mit
flexiblen Instrumenten
wenig belastend und
ohne Narkose durchgeführt werden kann.
Probleme ergeben
sich lediglich bei sehr
flachen Tumoren oder
beim „Carcinoma in
situ“, bei denen nur
die Schleimhaut ohne
Erhabenheit bösartig
verändert ist. Diese
Tumoren machen nur
7 % aller Blasentumoren aus, sie sind aber
besonders bösartig
und eine Verzögerung
der Diagnosestellung
ist in dieser Situation
problematisch. Durch
Untersuchungen des
Harnes auf bösartige
Zellen können Tumoren
dieser Art nur vermutet
werden.
Männer sind von Blasenkrebs
zwei- bis dreimal häufiger betroffen als Frauen. In den letzten
20 Jahren konnte in den Industrieländern insgesamt eine Zunahme
an Blasenkrebsfällen beobachtet
werden. Man führt dies auf die
Risikofaktoren Tabak- und übermäßiger Alkoholkonsum zurück.
In Österreich wurde (2009) bei
1.198 Männern Blasenkrebs dia­
gnostiziert.
Zwei Formen
Prinzipiell unterscheidet man beim
Blasenkrebs zwei Formen:
Nichtmuskelinvasives
Blasenkarzinom (NMIBC)
Diese Form von Blasenkrebs ist
sehr häufig (80 % der Blasenkrebsformen) und sehr gut therapierbar.
Allerdings kommt es bei dieser
Krebsform sehr oft zu Rückfällen
(= Rezidiv), d. h. es ist sehr wichtig, dass Sie auch nach erfolgter
Therapie regelmäßig zur Kontrolle
gehen.
Muskelinvasiver Blasenkrebs
Diese Form des Blasenkrebses
zeichnet sich – sofern nicht radikal
operiert wurde – durch ein starkes
invasives Wachstum aus.
32
Diagnose
Die Diagnose erfolgt mittels Harnbefund (Blut = Mikro-/Makrohämaturie, Urinzytologie = Nachweis
von Krebszellen), Ultraschall- und
Röntgenuntersuchung der harnableitenden Wege (Urografie) und
Blasenspiegelung (Zystoskopie)
mit Gewebsentnahme (Biopsie).
Darüber hinaus sind Ultraschall
und Computertomografie weitere
bildgebende Maßnahmen zur
Diagnose und zur Feststellung der
Erkrankungsausbreitung. Eine Gewebsentnahme (Biopsie) und die
histologische Untersuchung sichert
die Diagnose.
Neue Diagnoseverfahren
Gerade die Diagnose mittels
Blasenspiegelung wurde in den
letzten Jahren immens verbessert.
Dadurch kann Blasenkrebs immer
früher diagnostiziert und auch
besser geheilt werden.
Die „Blaulichtzystoskopie“ oder
auch „Fluoreszenzzystoskopie“
ermöglicht eine sichere Früherkennung von sämtlichen Tumoren
– auch von dem schwerer erkennbaren oberflächlichen Blasenkrebs.
Dabei wird eine fotoaktive Subs-
Einleitung
tanz über einen Katheter in die
Blase eingebracht. Tumorzellen
nehmen diese Substanz vermehrt
auf und leuchten in blauem Licht.
Dadurch ist eine bessere Erkennbarkeit und somit auch eine
vollständigere Entfernung des
Tumorgewebes gewährleistet.
Blasenkrebs
krankung Chemo-, Strahlentherapie oder eine kombinierte Therapie
(Strahlen- mit Chemotherapie
oder anderen Therapieverfahren)
empfohlen.
Bei der FluoreszenzZystoskopie wird eine
fotoaktive Substanz vor
der Spiegelung in die
Blase eingebracht, die
in Tumoren angereichert wird, sodass diese
bei Anleuchten mit
Blaulicht rot aufleuchten. Dadurch wird die
diagnostische Genauigkeit der Zystoskopie
wesentlich erhöht.
Therapie
Ein Tumor der Blaseninnenschicht (Schleimhaut) kann endoskopisch durch die Harnröhre
(= transurethrale Resektion) chirurgisch abgetragen werden. Da diese
Tumoren die Eigenschaft haben,
häufig wieder aufzutreten (Rezidivneigung), ist die regelmäßige
Kontrolle notwendig. In bestimmten Situationen wird die Instillation von Medikamenten in die Blase
(Chemo- und/oder Immuntherapeutika) zur Verhinderung eines
Rückfalls vorgenommen.
Bei aggressivem Blasenkrebs, der
in die Muskulatur der Blasenwand
eingewachsen ist, kann eine Teilresektion notwendig sein, manchmal
auch eine vollständige Entfernung
der Blase (= Zystektomie). Die
Harnableitung erfolgt dann über
ein Darmstück oder eine implantierte Ersatzblase. Darüber hinaus
werden je nach Stadium der Er-
In einer europaweiten
Studie wurden um
25 % mehr Carcinomae in situ und flache
Karzinome mit diesem
Verfahren aufgedeckt.
Lesen Sie mehr dazu in den kostenlosen
Krebshilfe-Broschüren „Chemotherapie bei
Krebs“ und „Strahlen gegen Krebs“.
33
Lassen Sie sich helfen
Inhaltsverzeichnis
Lassen Sie sich helfen!
Das psychologische Angebot
an den Krebshilfe-Beratungsstellen und in den
Spitälern sollte
von Beginn der
Erkrankung an
zum Standardbetreuungsangebot
– auch für Angehörige – zählen.
Psychoonkologie:
die Lehre von
den psychischen
Auswirkungen von
Krebserkrankungen,
von Krankheitsbewältigung und ihren
Bedingungsfaktoren
und von Möglichkeiten
der psychologischen
und psychotherapeutischen Unterstützung
von Krebspatienten.
34
In vielen Fällen ist es ratsam, eine
psychische, psychologische und
psychotherapeutische Unterstützung anzunehmen, um die bei der
Krankheit anfallenden Probleme
besser bewältigen zu können.
Dafür wurde die Psychoonkologie
entwickelt.
Aufgaben der
Psychoonkologie
Die Psychoonkologie bezieht
sich auf das Themengebiet der
seelischen Belastungen, die mit
einer Krebserkrankung zusammenhängen, und ihren Folgen. Die
„Psychologie in der Onkologie“
und in der Praxis ist eine relativ
junge Wissenschaft.
Die wichtigste Aufgabe der
Psychoonkologie ist die Unterstützung des Patienten bei konkreten
seelischen Problemen aufgrund der
Krebserkrankung. Die psychoonkologische Betreuung richtet sich
daher immer nach Ihren Bedürfnissen und Möglichkeiten.
In den Beratungsstellen der Österreichischen Krebshilfe können Sie
psychoonkologische Hilfe kostenfrei in Anspruch nehmen. Darüber
hinaus können Ihnen die Berater
auch weitere psychologische Spezialdisziplinen empfehlen.
Die Berater achten auf das
Gleichgewicht zwischen Lebensfreude und dem Verlust von
Lebensqualität durch die Krebstherapie. Denn es ist wichtig, dass
Sie auch in dieser schwierigen Zeit
über ein Maß an Lebensfreude
verfügen!
Warum Psychoonkologie?
In jedem Krankheits- und Therapieverlauf gibt es besondere Belastungen, für deren Bewältigung
eine psychologisch-psychotherapeutische Unterstützung hilfreich
ist. Die Psychoonkologie beschäftigt sich mit diesen seelischen
Belastungsfaktoren. Sie bietet aber
auch Hilfestellungen bei belastenden Gefühlen und Problemen im
familiären und sozialen Bereich,
die durch die Krebserkrankung
verursacht oder verstärkt werden.
Die psychoonkologische
Beratung
Die Form und das Ausmaß der
psychoonkologischen Betreuung
richten sich immer nach Ihrem
Wunsch und Ihren Problemen
und sind daher von Fall zu Fall
verschieden.
Einleitung
Lassen Sie sich helfen
Lassen Sie sich helfen!
In einem Fall können es regelmäßige psychotherapeutische
Gespräche sein, die sich über einen
Zeitraum von mehreren Wochen/
Monaten hinziehen können.
In einem anderen Fall kann die
psychoonkologische Hilfe nach
wenigen Gesprächen beendet sein.
Es kann auch der Fall sein, dass
aufgrund einer akut auftretenden
Belastungssituation eine kurzfristige medikamentöse Therapie mit
mehreren ambulanten Kontrollen
durchgeführt wird.
Was kostet
psychoonkologische Hilfe?
In den Beratungsstellen der Österreichischen Krebshilfe können
Sie psychoonkologische Hilfe
kostenlos in Anspruch nehmen.
Besuchen Sie einen niedergelassenen Psychotherapeuten, können Sie sein Honorar bei Ihrer
Krankenkasse zur Rückvergütung
einreichen. Die Höhe der Rückvergütung ist in den einzelnen
Bundesländern unterschiedlich.
WAS BRINGT EINE BERATUNG?
Die Berater der Österreichischen Krebshilfe sind Diätologen,
Lebens- und Sozialberater, Klinische Psychologen, Psychothera­
peuten und Sozialarbeiter. Sie begleiten Sie und Ihre Familie in
allen Phasen der Krebserkrankung.
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Eine Krebserkrankung stellt
nicht nur für Sie,
sondern auch für
Ihr gesamtes Umfeld eine große
Herausforderung
dar – gemeinsam
lassen sich Ängste
und Sorgen leichter besprechen
und bearbeiten.
Scheuen Sie
sich daher nicht,
einmal bei uns
vorbeizuschauen
und Kontakt aufzunehmen!
Sie bleiben nicht allein
Sie finden Gehör bei Fachberatern, die ausreichend Zeit haben
Sie erfahren Mitgefühl und erleben Bestärkung
Sie werden durch das Mitteilen von belastenden Gefühlen entlastet
Sie erlernen Entspannungstechniken
Ihre Probleme werden strukturiert, Lösungsstrategien erarbeitet
Sie erhalten jederzeit Fachinformationen
Sie bekommen Vernetzung zu anderen Experten
Ihre Motivation und Hoffnung wird belebt
Sie werden in der Verständigung mit den Ärzten ermutigt
die Kommunikation in Ihrer Familie wird erleichtert
Sie können Ihr Lachen wiederfinden
Sie können Ihre Lebensqualität wiedergewinnen
35
Soforthilfe-Fonds
Inhaltsverzeichnis
Rasche und unbürokratische Hilfe
Karin ISAK
Klinische Psychologin
Sprecherin der Krebshilfe-BeraterInnen
Die Diagnose Krebs
bedeutet für Erkrankte
und Angehörige einen
unerwarteten Sturz aus
der Realität und aus
dem gewohnten Alltag.
Nichts ist mehr so, wie
es vorher war. Unsicherheit, Hilflosigkeit
und vor allem Angst
sind vorherrschende
Gefühle. Daher ist es
so wichtig, ab diesem
Zeitpunkt ein „Netz
zu spannen“, in dem
sich Patienten und ihre
Angehörigen gehalten
und getragen fühlen.
Dieses tragfähige Netz
setzt sich aus Familie,
Freunden/Bekannten,
Arbeitskollegen sowie
einem professionellen
Betreuungsteam
bestehend aus Ärzten,
Pflegenden, Psychoonkologen und anderen
Experten zusammen.
>>
36
Zweckgewidmete Spenden von
Privatpersonen und Firmen geben
uns dankenswerterweise die Möglichkeit, neben kompetenter und
einfühlsamer Beratung von KrebspatientInnen und Angehörigen
auch finanzielle Unterstützung
für jene Menschen anzubieten,
die aufgrund der Krebserkrankung unverschuldet in finanzielle
Not geraten sind.
Dieser Krebshilfe-SoforthilfeFonds wurde geschaffen, weil – vor
allem in den letzen Jahren – eine
zunehmend schwierige finanzielle
Situation für viele Krebspatienten und Angehörige entstand.
Viele verlieren unverschuldet den
Arbeitsplatz oder können die zusätzlichen, durch die Erkrankung
entstehenden Kosten (z. B. Rezeptgebühren, Fahrtspesen, Perücken,
u. v. m.), nicht finanzieren.
SOFORTHILFE-FONDS DER ÖSTERREICHISCHEN KREBSHILFE
Der Krebshilfe-Vorstand und der Spendengütesiegelprüfer haben für
die Gewährung finanzieller Unterstützung Richtlinien verabschiedet.
Lebensmittelpunkt muss in Österreich sein
persönliche Vorsprache in einer Krebshilfe-Beratungsstelle
Vorlage der aktuellen medizinischen Befunde

Einkommensnachweis (auch des Ehepartners und/oder im
gleichen Haushalt lebender Menschen)
alle anderen rechtlichen Ansprüche müssen ausgeschöpft sein

Nachweis jener Kosten/zusätzlicher Ausgaben/nachweislicher
Gehaltseinbußen, die aufgrund der Krebserkrankung entstanden
sind und zu der Notlage führen

schriftliche Begründung/Ansuchen (das gemeinsam mit einer
Krebshilfe-Beraterin erstellt wird)
Kosten für Alternativmedizin werden nicht übernommen
die Krebshilfe behält sich vor, fallweise weitere Nachweise und/
oder Unterlagen einzufordern, die zur Beurteilung notwendig sind
Einleitung
Soforthilfe-Fonds
Einleitung
Rasche und unbürokratische Hilfe
Die Überprüfung der Unterlagen
erfolgt sowohl medizinisch als auch
sozialrechtlich im „8-Augen-Prinzip“ innerhalb kürzestmöglicher
Zeit, in der Regel innerhalb von
sieben Tagen ab Erhalt des Antrages
und der Unterlagen.
Der Antragsteller erteilt das Einverständnis, dass die vorgelegten Unterlagen durch die Krebshilfe überprüft werden dürfen. Die Krebshilfe
verpflichtet sich, die Daten nicht
an Dritte weiterzugeben. In den
letzten Jahren erhielten hunderte
Menschen finanzielle Hilfe aus dem
Krebshilfe-Soforthilfe-Fonds. Es
mussten lediglich rund 25 Anträge
abgelehnt werden, weil die finanzielle Notlage, in der sich die/der
Antragsteller/in befand, nicht in
unmittelbarem Zusammenhang mit
der Krebserkrankung entstand.
Die Krebshilfe-Berater haben
in diesen Fällen den Kontakt zu
zuständigen Organisationen oder
Einrichtungen hergestellt (z. B.
Schuldnerberatung).
BEISPIEL DER SOFORTHILFE
Rudolf W., verheiratet, 48 Jahre, erhielt im Februar die Diagnose Prostatakrebs.
Es folgten Operation und Bestrahlungen. Herr W. war während der medizinischen
Behandlung arbeitsunfähig und wurde daraufhin von seinem Dienstgeber
gekündigt. Derzeit bezieht Rudolf W. Krankengeld, durch den massiven
Einkommensverlust (ein großer Teil des Einkommens von Herrn W. bestand aus
Überstunden-/Zulagenzahlungen) hat sich in den letzten Monaten eine große
Lücke im Haushaltsbudget gebildet. Frau W. ist berufstätig, allerdings reichen
ihr Einkommen und das Krankengeld nicht aus, um alle laufenden Kosten
plus die durch die Krankheit entstandenen Mehrkosten (wie Selbstbehalt beim
Spitalsaufenthalt, Fahrtkosten, Medikamente usw.) zu decken.
>>
Patienten haben das
verständliche Bedürfnis
nach – und das Recht
auf – Information und
Klarheit bezüglich der
bevorstehenden Therapie seitens fachlich und
menschlich hochkompetenter Teams. Wir
bieten diese wertvolle
Vernetzung an. Patienten und Angehörige
erhalten medizinische,
psychologische, ernährungstherapeutische
und sozialrechtliche
Hifestellungen, d. h.
rasche, unkomplizierte
und kostenlose „Hilfe
unter einem Dach“.
Selbstverständlich
spielt oft auch die
finanzielle Situation von
Patienten eine große
Rolle. Die Spenden, die
wir erhalten, geben
uns die Möglichkeit,
krankheitsbezogene
Kosten (Rezeptgebühren, Fahrtspesen,
medizin. Behelfe etc.)
zu verringern.
Die Österreichische Krebshilfe hilft Familie W. in dieser schwierigen Situation mit einer einmaligen finanziellen Auszahlung von 1.000 Euro, um die
finanzielle Notlage bis zu einer erneuten Arbeitsaufnahme von Herrn W. zu
überbrücken.
Für die Österreichische Krebshilfe ist der sorgsame Umgang mit Spenden
selbstverständlich. Dass dem so ist, wird jedes Jahr von unabhängigen
Rechnungsprüfern und dem Österreichischen Spendengütesiegelprüfer
geprüft und bestätigt.
37
Selbsthilfegruppen
Inhaltsverzeichnis
Selbsthilfegruppen Prostatakrebs
Die Österreichische Krebshilfe steht
allen Krebspatienten und Angehörigen jederzeit für Rat und Hilfe
zur Verfügung (Kontaktdaten siehe
nachstehende Seiten).
Ekkehard F. Büchler
Vorstand Dach­
verband Selbsthilfe
Prostatakrebs
Im September 1997
trafen sich erstmals
Prostatakrebspatienten
zum Erfahrungsaustausch. Medizinisch
hat sich gerade in
den letzten Jahren
unwahrscheinlich viel
entwickelt. Patienten
haben bei uns die
Möglichkeit, sich
tabulos mit anderen
Patienten auszutauschen. Bei Vorträgen
erklären uns hoch
qualifizierte Mediziner
unsere Erkrankung und
beantworten auch Fragen. Wir stehen zweimal wöchentlich zwei
Stunden Ratsuchenden
zur Verfügung.
www.prostatakrebse.at
38
Wenn Sie das Bedürfnis haben, sich
mit anderen Prostatakrebspatienten
auszutauschen, können Sie sich
jederzeit an Selbsthilfegruppen wenden. Nachstehend eine Zusammenstellung der uns bekannten Gruppen
bzw. Ansprechpartner.
SELBSTHILFE PROSTATAKREBS
Ekkehard F. Büchler,
Obere Augartenstraße 26–28,
A-1020 Wien,
Tel. und Fax: +43 1/333 10 10,
[email protected],
www.prostatakrebse.at,
Bürodienst:
jeden Dienstag: 17:00–19:00, jeden Donnerstag: 10:00–12:00
BURGENLAND
Prostatakrebs Selbsthilfe Burgenland
St. Martin-Gasse 14,
7132 Frauenkirchen
Herbert Hauser,
[email protected]
Tel.: 01/333 10 10, 02172/33 36
0699/10 12 92 73
NIEDERÖSTERREICH
Kurt Hieß,
Selbsthilfe Prostatakrebs NÖ
Wiener Neustädter Straße 57/3
2731 St. Egyden am Steinfeld
Mobil: 0680/230 02 93
[email protected],
www.prostatakrebse.at
Bürodienst:
jeden Dienstag: 17:00–19:00
jeden Donnerstag: 10:00–12:00
Plattform Hodenkrebs Austria
Korngasse 11/2/6,
2405 Bad Deutsch-Altenburg,
[email protected],
0699/11 51 81 35
OBERÖSTERREICH
SHG Prostatakrebs
Mühlviertler Alm
Wolfgang König,
Tel: 07953/288
[email protected]
Selbsthilfe Prostatakrebs –
SHG OÖ
Ekkehard F. Büchler oder
Mag.a Esther Sandrieser
Tel: 01/333 10 10 oder
0732/76 77 43 39
[email protected],
[email protected]
Einleitung
KÄRNTEN
Selbsthilfe Kärnten, Peter Brunner,
Kempfstraße 23, 9020 Klagenfurt
Tel. 0676/35 80 05 81,
[email protected]
www.prostatakrebse.at
STEIERMARK
Selbsthilfegruppe „PRO.MANN“,
Ernst Likowetz,
Tel.: 0316/71 44 60
www.promann.at;
SHG Prostata –
Männerberatung Obersteiermark
Wolfgang Adelmann
www.maennerberatung.at
Tel.: 0316/83 14 14 bzw.
0699/12 63 08 02
VORARLBERG
Selbsthilfe Prostatakrebs,
www.vsprostatakrebs.at,
[email protected]
Schruns:
Emil Kessler,
[email protected]
Tel.(1): 05556/759 13
Tel.(2): 0664/515 56 80
Göfis:
Karl Lobak, Tel.: 05522/327 97
[email protected]
Selbsthilfegruppen
Feldkirch:
Emil Bickel, Tel.: 05522/798 08
[email protected]
Rankweil:
Hans Tschernig,
Tel.: 0664/121 49 65
[email protected]
Weiler:
Herbert Schwärzler,
Tel.: 0669/19 07 59 67
[email protected]
Koblach:
Harald Minatti, Tel.: 05523/548 48
[email protected]
Dornbirn:
Armin Hinterauer,
Tel.: 0699/18 11 81 34
[email protected]
Für Salzburg und Wien
sind uns derzeit keine
regionalen Selbsthilfegruppen bekannt.
Wenn Sie eine Selbsthilfegruppe kennen,
die derzeit nicht aufgelistet ist, kontaktieren
Sie uns bitte, und wir
werden diese sehr
gerne aufnehmen.
Dornbirn:
Arno Masal, Tel.: 0676/505 03 15
[email protected]
Wolfurt:
Herbert Guldenschuh,
Tel.: 05574/649 89
[email protected]
Bezau:
Erwin Feldkircher,Tel.: 05514/23 61
[email protected]
39
Selbsthilfegruppen
Inhaltsverzeichnis
Selbsthilfegruppen Prostatakrebs
TIROL
Selbsthilfegruppe Prostatakrebs
Ing. Johannes Kuba,
6020 Innsbruck
Burghard-Breitner-Str. 13/9/Top 37
Tel.: 0650/641 13 13,
[email protected]
Treffen in Innsbruck: jeden letzten
Donnerstag im Monat 19.00 Uhr,
Pirminstube, Radetzkystraße 47.
Betroffenengruppe Unterland
Steurer Walter, Tel.: 05332/ 729 52,
[email protected].
Treffen jeden letzten Dienstag im
Monat um 19.00 Uhr im Restaurant Waldruhe, Wörglerstraße 8,
Kirchbichl.
Selbsthilfegruppe Osttirol
Hatz Ludwig,
Tel: 0664/73 46 48 49
[email protected],
Treffen jeden 2. Montag im Monat,
19.00 Uhr,
Wartschensiedlung 5,
9900 Gaimberg
40
Einleitung
Österreichische Urologie
Österreichische Urologie
ÖSTERREICHISCHE GESELLSCHAFT
FÜR UROLOGIE UND ANDROLOGIE
Prim. Prof. Dr. Stephan Madersbacher,
Abteilung für Urologie und Andrologie,
SMZ Süd, Kaiser-Franz-Josef-Spital,
Kundratstraße 3, 1100 Wien,
[email protected], www.uro.at
ARBEITSKREIS FÜR UROLOGISCHE ONKOLOGIE DER
ÖSTERREICHISCHEN GESELLSCHAFT FÜR UROLOGIE
UND ANDROLOGIE
Priv. Doz. Dr. Anton Ponholzer,
Abteilung für Urologie und Andrologie,
Krankenhaus der Barmherzigen Brüder Wien,
1020 Wien, Johannes-von-Gott-Platz 1,
[email protected],
www.auo.or.at
BERUFSVERBAND DER ÖSTERREICHISCHEN UROLOGEN
Dr. Karl Dorfinger,
Perfektastraße 28/1, 1230 Wien,
[email protected],
www.urologisch.at
QUALITÄTSPARTNERSCHAFT UROLOGIE
www.quapu.at
41
Inhaltsverzeichnis
Die Österreichische Krebshilfe.
Beratungsstellen im BURGENLAND
7202 Bad Sauerbrunn, Hartiggasse 4
Tel.: (0650) 244 08 21 (auch mobile Beratung)
Fax: (02625)300-8536
E-Mail: [email protected]
www.krebshilfe-bgld.at
Beratungsstellen in OBERÖSTERREICH
4020 Linz, Harrachstraße 13
Tel.: (0732) 77 77 56-0
Fax.: (0732) 77 77 56-4
E-Mail: [email protected]
E-Mail: [email protected]
www.krebshilfe-ooe.at
7000 Eisenstadt, Esterhazyplatz 3
Tel.: (0650) 244 08 21
7400 Oberwart, Evang. Kirchengasse 8–10 (Hospiz)
Tel.: (0650) 525 22 99
Beratungsstelle in KÄRNTEN
Voranmeldung zur persönlichen Beratung
für alle Beratungsstellen in Kärnten unter:
Tel.: (0463) 50 70 78, Fax: (0463) 50 70 78-4
E-Mail: [email protected]
4240 Freistadt, Zemannstr. 27 (Rotes Kreuz)
Tel.: (0664) 452 76 34
E-Mail: [email protected]
9400 Wolfsberg, Paul-Hackhofer-Str. 9 (LKH)
Persönliche Beratung nach tel. Voranmeldung
9330 Althofen, Moorweg 30 (Humanomed Zentrum)
Persönliche Beratung nach tel. Voranmeldung
9300 St.Veit/Glan, Schillerplatz 2 (Ord. Dr. Schlegl)
Persönliche Beratung nach tel. Voranmeldung
Beratungsstellen in NIEDERÖSTERREICH
2700 Wr. Neustadt, Wiener Straße 69, (in der NÖGKK)
Notfalltelefon: (0664) 323 7230
Tel.: (050899) 2297 oder 2279, Fax: (050899) 2281
E-Mail: [email protected]
www.krebshilfe-noe.at
3100 St. Pölten, Kremser Landstr. 3 (bei NÖGKK)
Tel. & Fax: (02742) 77404
E-Mail: [email protected]
3680 Persenbeug, Kirchenstr. 34, (Alte Schule Gottsdorf )
Tel. & Fax: (07412) 561 39
E-Mail: [email protected]
2130 Mistelbach, Roseggerstraße 46
Tel.: (050899) 1389
E-Mail: [email protected]
3580 Horn, Stephan-Weykerstorffer-Gasse 3
(in der GKK Horn), Tel.: (050899)-0889
E-Mail: [email protected]
42
5280 Braunau, Jahnstr. 1 (GKK)
Tel.: (0664) 44 66 334
E-Mail: [email protected]
4070 Eferding, Vor dem Linzer Tor 10 (Rotes Kreuz),
Tel.: (0664) 166 78 22
E-Mail: [email protected]
9020 Klagenfurt, Bahnhofstr. 24/4
www. krebshilfe-ktn.at
3340 Waidhofen/Ybbs, Ybbsitzer Str. 112
(AöKH Waidhofen/Ybbs, Verwaltungstrakt)
Tel. & Fax: (07442) 541 06
E-Mail: [email protected]
4820 Bad Ischl, Bahnhofstr. 12 (GKK)
Tel.: (06132) 236 14
E-Mail: [email protected]
4810 Gmunden, M.-v.-Aichholz-Str. 48 (Rotes Kreuz),
Tel.: (0664) 547 47 07
E-Mail: [email protected]
4560 Kirchdorf, Krankenhausstr. 11 (Rotes Kreuz)
Tel.: (0732) 77 77 56-0
E-Mail: [email protected]
4320 Perg, Johann-Paur-Str. 1, (Beratungsstelle Famos)
Tel.: (0664) 166 78 22
E-Mail: [email protected]
4910 Ried/Innkreis, Hohenzeller Str. 3 (Rotes Kreuz)
Tel.: (0664) 446 63 34
E-Mail: [email protected]
4150 Rohrbach, Krankenhausstr. 4 (Rotes Kreuz)
Tel.: (0699) 12 80 20 68
E-Mail: [email protected]
4780 Schärding, Tummelplatzstr. 9 (FIM – Familien- &
Sozialzentrum), Tel.: (0664) 446 63 34
E-Mail: [email protected]
4400 Steyr, Redtenbachergasse 5 (Rotes Kreuz)
Tel.: (0664) 911 10 29
E-Mail: [email protected]
4840 Vöcklabruck, Ferdinand-Öttl-Str. 15 (GKK)
Tel.: (0664) 547 47 07
E-Mail: [email protected]
4600 Wels, Grieskirchner Str. (Rotes Kreuz)
Tel.: (0664) 547 47 07
E-Mail: [email protected]
www.krebshilfe.net
Einleitung
Österreichweit
Beratungsstellen in SALZBURG
5020 Salzburg, Mertenstr. 13
Montag-Freitag von 9.00–16.00 Uhr
www.krebshilfe-sbg.at
5110 Oberndorf, KH Oberndorf, Paracelsusstr. 37
Persönliche Beratung nach tel. Voranmeldung
jeden Donnerstag nachmittag
5400 Hallein, KH Hallein, Bürgermeisterstr. 34
Persönliche Beratung nach tel. Voranmeldung,
jeden 2. Montag im Monat
5580 Tamsweg, Sozialzentrum Q4, Postgasse 4
Persönliche Beratung nach tel. Voranmeldung
jeden 2. Montag im Monat
5620 Schwarzach, St. Veiter Straße 3, Haus Luise
Persönliche Beratung nach tel. Voranmeldung
jeden 1. und 3. Mittwoch im Monat.
5700 Zell am See, Lohninghof/Thumersbach,
Seeuferstraße 6. Persönliche Beratung nach tel. Voranmeldung,
jeden 1. und 3. Mittwoch im Monat.
Voranmeldung zur persönlichen Beratung
für alle Beratungsstellen in Salzburg unter:
Tel.: (0662) 87 35 36 oder
E-Mail: [email protected]
Beratungsstellen in der STEIERMARK
8042 Graz, Rudolf-Hans-Bartsch-Str. 15-17
Tel.: (0316) 47 44 33-0, Fax: (0316) 47 44 33-10
E-Mail: [email protected]
E-Mail: [email protected]
8280 Fürstenfeld, Felber Weg 4 (Rotes Kreuz)
Tel.: (0316) 47 44 33-0 oder (0664) 141 60 08
E-Mail: [email protected]
8230 Hartberg, Rotkreuzpl. 1, (Rotes Kreuz)
Tel.: (0316) 47 44 33-0 oder 0664/141 60 08
E-Mail: [email protected]
8750 Judenburg, Burggasse 102, (Rotes Kreuz)
Tel.: (0316) 47 44 33-0 oder 0664/822 35 06
E-Mail: [email protected]
8700 Leoben, Hirschgraben 5, (Senioren- u. Pflegewohnheim)
Tel.: (0316) 47 44 33-0 oder 0664/822 35 06
E-Mail: [email protected]
8900 Liezen, diverse Standorte im Bezirk: Informationen
unter Tel. 0681/81 96 14 02 oder (0316) 47 44 33–0,
E-Mail: [email protected]
für Sie da:
8680 Mürzzuschlag, Grazer Straße 34 (Rotes Kreuz)
Tel.: (0316) 47 44 33-0 oder 0664/822 35 06
E-Mail: [email protected]
Terminvereinbarung für alle weiteren Bezirke:
Tel.: (0316) 47 44 33-0 oder 0664/822 35 06
E-Mail: [email protected]
Beratungsstellen in TIROL
6020 Innsbruck, Wilhelm-Greil-Straße 25/5
Krebshilfe-Telefon: +43 (512) 57 77 68
Tel. & Fax: (0512) 57 77 68 oder (0699) 181 35 33
E-Mail: [email protected]
www.krebshilfe-tirol.at
Psychoonkologische Beratung installiert in folgenden
Sozial- und Gesundheitssprengeln:
Telfs: Kirchstraße 12, Tel.: (05262) 654 79
Imst: Pfarrgasse 10, Tel.: (05412) 610 06
Landeck: Schulhausplatz 11, Tel.: (05442) 666 00
Wörgl: Fritz-Atzl.Str. 6, Tel.: (05332) 746 72
Lienz: Schweizergasse 10,
Dr. G. Glantschnig – (04852) 646 01,
Mag. I. Winkler – (0676) 936 74 02
Schwaz: Dr. Fritz Melcher, Fuggergasse 2,
Tel.: (0664) 985 20 10
Jenbach: Mag. Beate Astl, Schalserstraße 21,
Tel.:(0650) 720 53 03
Kitzbühel: Dr. Astrid Erharter, Therapiezentrum Kogler,
Hornweg 28, Tel. 0681/10 40 59 38
Beratungsstellen in VORARLBERG
6850 Dornbirn, Rathausplatz 4,
Tel. (05572) 20 23 88, Fax: (05572) 20 23 88-14
E-Mail: [email protected]
www.krebshilfe-vbg.at
6700 Bludenz, Klarenbrunnstr. 12
Tel. (05572) 20 23 88
E-Mail: [email protected]
Beratungsstelle in WIEN
1180 Wien, Theresiengasse 46
Tel.: (01) 408 70 48, Fax: (01) 408 22 41
Hotline: (0800) 699 900
E-Mail: [email protected]
www.krebshilfe-wien.at
Österreichische Krebshilfe Dachverband
1010 Wien, Tuchlauben 19
Tel.: (01) 796 64 50, Fax: (01) 796 64 50-9
E-Mail: [email protected], www.krebshilfe.net
Die Österreichische Krebshilfe ist österreichweit für Sie da:
Mo.–Do. von 9.00–12.00 Uhr und 13.00–16.00 Uhr, Fr. 9.00–12.00 Uhr
Die Österreichische Krebshilfe dankt allen Experten
für die Zusammenarbeit und Unterstützung!
Haftungsausschluss: Die Inhalte dieser Broschüre wurden mit größter Sorgfalt und unter Berücksichtigung
der jeweils aktuellen medizinischen Entwicklungen von unseren Expertinnen und Experten bzw. von unserer
Redaktion erstellt. Die Österreichische Krebshilfe-Krebsgesellschaft kann dennoch keinerlei Gewähr für die
Richtigkeit, Vollständigkeit, Korrektheit, letzte Aktualität und Qualität sämtlicher Inhalte sowie jeglicher
von ihr erteilten Auskünfte und jeglichen von ihr erteilten Rates übernehmen. Eine Haftung für Schäden,
die durch Rat, Information und Auskunft der Österreichischen Krebshilfe-Krebsgesellschaft verursacht
wurden, ist ausgeschlossen.
Achtung: Nur aufgrund der besseren Lesbarkeit wird in der vorliegenden Broschüre die weibliche oder
männliche Substantivform gebraucht. Die Ausführungen gelten natürlich auch entsprechend für Ärzte,
Ärztinnen usw.
IMPRESSUM:06/15
Herausgeber und Verleger: Österreichische Krebshilfe, Tuchlauben 19, A-1010 Wien,
Tel.: +43 (1) 796 64 50 Fax: +43 (1) 796 64 50-9, E-Mail: [email protected], www.krebshilfe.net
Wissenschaftliche Redaktionsleitung: Univ.-Prof. Dr. Michael Micksche,
Redaktion: Doris Kiefhaber, Gestaltung: Gorillas – die Agentur, Druck: offset5020
Fotos: Falls nicht anders gekennzeichnet, Österreichische Krebshilfe, Cover: Thinkstock by Getty Images
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