Nerventropfen „Jacoby“ 2. Qualitative und quantitative Zusammensetzung 1 g (=40 Tropfen) enthält: 250 mg Asa foetida D 6, 250 mg Crataegus D 4, 250 mg Lycopus virginicus D 3, 250 mg Passiflora incarnata D 4 Sonstige Bestandteile: Ethanol, Gesamtethanolgehalt 48% (G/G) Die vollständige Auflistung der sonstigen Bestandteile siehe Abschnitt 6.1. 3. Darreichungsform Farblose Tropfen zum Einnehmen, Lösung, Homöopathische Arzneispezialität 4. KLINISCHE ANGABEN 4.1 Anwendungsgebiete Die Anwendungsgebiete leiten sich von den homöopathischen Arzneimittelbildern ab. Dazu gehören: • Innere Unruhe mit Herzklopfen, Angstgefühle, Erregtheit, inneres Zittern, Würgegefühl im Brust-raum und in der Kehle, • neuro-vegetative Störungen mit Blähungen, Aufstoßen, Würgen, Magen-Darm-Verkrampfungen, Ängstlichkeit, Verkrampftheit, • nervöse Schlafstörungen, oberflächlicher, unruhiger Schlaf, Einschlafstörungen, nächtliches Herzklopfen, • nervöse Herzbeschwerden, Herzunruhe, Herzklopfen, • Kreislaufschwäche mit rascher Ermüdung, Schwindel,. Die Anwendung dieses homöopathischen Arzneimittels in den genannten Anwendungsgebieten beruht ausschließlich auf homöopathischer Erfahrung. Bei schweren Formen dieser Erkrankungen ist eine klinisch belegte Therapie angezeigt. 4.2 Dosierung, Art und Dauer der Anwendung a) Kinder ab 6 Jahren: 5 Tropfen als Einzeldosis in Wasser verdünnt einnehmen b) Jugendliche ab 12 Jahren und Erwachsene: 10 Tropfen als Einzeldosis einnehmen Kurmäßig zur allgemeinen Beruhigung: 3 mal täglich; bei ausgeprägten Beschwerden: viertel- oder halbstündlich (maximal 8 mal täglich) bis eine deutlichere Besserung eintritt. Danach nach eigenem Ermessen 3-5 mal täglich. Die Anwendung von Nerventropfen „Jacoby“ bei Kindern unter 6 Jahren wird nicht empfohlen, da keine ausreichenden Daten vorliegen. Dauer der Anwendung: Bis zur vollständigen Beschwerdefreiheit. Einnahmevorschriften: – Tropfen direkt auf die Zunge geben oder mit sehr wenig Wasser verdünnt einnehmen. Für Kinder stets verdünnen. – Mit der Zunge auf die umliegenden Schleimhäute verteilen. – Darf auch auf nüchternen Magen eingenommen werden. 4.3 Gegenanzeigen Überempfindlichkeit gegen einen der Wirkstoffe oder einen der sonstigen Bestandteile des Präparates. 4.4 Besondere Warnhinweise und Vorsichtsmaßnahmen für die Anwendung Dieses Arzneimittel enthält pro Einzeldosis (10 Tropfen) 120 mg Alkohol und darf daher Alkoholkranken nicht gegeben werden. Der Alkoholgehalt ist bei Schwangeren bzw. Stillenden sowie bei Kindern und Patienten mit erhöhtem Risiko auf Grund einer Lebererkrankung oder Epilepsie zu berücksichtigen. Charakteristischerweise kann, insbesondere nach Beginn der Behandlung mit homöopathischen Arzneimitteln, eine vorübergehende Verstärkung der bestehenden Krankheitszeichen auftreten. Solche Reaktionen sind harmlos. Maßnahmen bei anfänglicher Symptomverstärkung 1. Präparat nicht mehr einnehmen bis die Reaktion abgeklungen ist. 2. Einmal 10 Tropfen (bei Kindern 5 Tropfen) einnehmen. Wirkung abwarten. 3. Bei Wiederholung der Reaktion gleiches Verhalten wie unter 1. und 2. beschrieben. 4. Wird keine Reaktion mehr verspürt, die Empfehlungen unter Abschnitt 4.2 „Dosierung, Art und Dauer der Anwendung“ einhalten. Jede längere Behandlung mit einem homöopathischen Arzneimittel sollte von einem homöopathisch erfahrenen Arzt kontrolliert werden, da bei nicht indizierter Einnahme unerwünschte Arzneimittel-Prüfsymptome (neue Symptome) auftreten können. Die Anwendung von Nerventropfen „Jacoby“ bei Kindern unter 6 Jahren wird nicht empfohlen, da keine ausreichenden Daten vorliegen. 4.5 Wechselwirkungen mit anderen Arzneimitteln und sonstige Wechselwirkungen Keine bekannt. 4.6 Schwangerschaft und Stillzeit Daten über die Anwendung in der Schwangerschaft und Stillzeit liegen nicht vor. Es liegen keine Hinweise für ein besonderes Risiko für die Anwendung während der Schwangerschaft und Stillzeit vor. Bei der Anwendung in der Schwangerschaft und Stillzeit ist Vorsicht geboten. 4.7 Auswirkungen auf die Verkehrstüchtigkeit und die Fähigkeit zum Bedienen von Maschinen Nerventropfen „Jacoby“ haben keinen oder vernachlässigbaren Einfluss auf die Verkehrstüchtigkeit und das Bedienen von Maschinen. Der Alkoholgehalt von 48% G/G ist zu beachten. 4.8 Nebenwirkungen Keine bekannt. 4.9 Überdosierung Es wurden keine Fälle von Überdosierung berichtet. 5. PHARMAKOLOGISCHE EIGENSCHAFTEN 5.1 Pharmakodynamische Eigenschaften Pharmakotherapeutische Gruppe: Andere Herzmittel, Kombinationen ATC-Code: C01EX Die Homöopathie versteht sich als Regulationstherapie. Die Erkenntnisse über die Heilwirkung von homöopathischen Einzelmitteln, die aus Pflanzen, Tieren und Mineralien stammen, werden durch Arzneimittelprüfungen am gesunden Menschen (Arzneimittel-Prüfungssymptome), durch Anwendung am Kranken und aufgrund von Erkenntnissen der Toxikologie gewonnen. Die Zusammenfassung ergibt das Arzneimittelbild als Grundlage der homöopathischen Medizin. Die Wirksamkeit ist bei Übereinstimmung von Krankheitsbild und Arzneimittelbild nicht an die Dosis-größe gebunden, sondern an die Häufigkeit der DosisWiederholung. Das Kombinationsmittel Nerven-tropfen „Jacoby“ ist eine homöopathische Arzneispezialität und setzt sich aus homöopathischen Einzelmitteln zusammen. Kombinationsmittel entsprechen der gewohnten klinischen Verordnung nach Indikationen. Dabei werden solche homöopathische Einzelmittel gemischt, die vergleichbare Anwendungsgebiete haben. Asa foetida Asa foetida (Asant, Stinkasant) ist eine in Mittelasien beheimatete Pflanze, welche zur Familie der Umbelliferen gehört. In der Homöopathie wird der eingetrocknete Milchsaft verwendet. Asa foetida wirkt bevorzugt auf das vegetative Nervensystem und den Magen-Darmkanal. Die Hauptwirkungen dieser pflanzlichen Droge betreffen Globusgefühl (Gefühl von Kugel im Rachen), nervöse Herz- und Magen-Darmbeschwerden, die gleichzeitig auftreten, Zahnfleischentzündungen durch Stress, Magenschleimhautentzündung und Blähungen. Crataegus Crataegus oxyacantha, Weißdorn (Fam. Rosaceae), wächst in Europa. Zur Essenz werden die reifen Früchte verwendet. Crataegus mongyna ist in Bezug auf die chemisch und pharmakologisch wichtigen Stoffe beinahe identisch anzusehen; dasselbe gilt für die zahlreichen Bastardformen beider Arten. Crataegus wirkt bevorzugt auf das Herz, die Herzkranzgefäße und Hirngefäße. Die Hauptindikationen sind arteriosklerotische Beschwerden, geschwächtes Altersherz, Bluthochdruck, Angina pectoris, nervöse Herz- und Kreislaufstörungen und Herzmuskelentzündungen nach Herdinfektionen. Lycopus virginicus Der Virginische Wolfsfuß (Lycopus virginicus) ist eine in Nordamerika, den gemäßigten Zonen Europas, Asien und Australiens beheimatete Pflanze. Sie gehört zur Familie der Labiatae und zeigt bevorzugte Wirkungen auf das vegetative Nervensystem, das Herz und die Schilddrüse. Die Haupt-indikationen sind demnach vegetative Dystonie, Schilddrüsenüberfunktion, beschleunigter Puls sowie Bluthochdruck. Passiflora incarnata Passiflora incarnata (Fam. Passifloraceae) ist im südlichen Nordamerika heimisch. Verwendet werden die oberirdischen frischen Pflanzenteile. Wirksame Bestandteile sind Indolalkaloide, Flavone, Sterine, wenig ätherisches Öl. Bei Schlaflosigkeit infolge nervöser Unruhe und Reizbarkeit des Nervensystems in vielen Fällen bewährt. 5.2 Pharmakokinetische Eigenschaften Keine bekannt. 5.3 Präklinische Daten zur Sicherheit Aufgrund der hohen Verdünnungen sind für die Anwendung am Menschen keine besonderen Gefahren zu erkennen. 6. PHARMAZEUTISCHE ANGABEN 6.1 Liste der sonstigen Bestandteile Wasser, Ethanol 6.2 Inkompatibilitäten Keine bekannt. 6.3 Dauer der Haltbarkeit 60 Monate 6.4 Besondere Vorsichtsmaßnahmen für die Aufbewahrung Nicht über 25° C lagern. Nicht in der Nähe starker elektromagnetischer Felder lagern (Fernseher, Computerbildschirme, Mikrowellenherde). 6.5 Art und Inhalt des Behältnisses Braunglasfläschen mit Kombischraubverschluss aus Polypropylen und Kombitropfeinsatz aus Polyethylen mit 50 ml Inhalt 6.6 Besondere Vorsichtsmaßnahmen für die Beseitigung Keine besonderen Hinweise 7. Inhaber der Zulassung: Jacoby Pharmazeutika, Hallein. 8. Zulassungsnummer: 3–00336 9. Datum der Erteilung der Zulassung/Verlängerung der Zulassung: 2. April 2009. Verschreibungspflicht/Apothekenpflicht: Rezeptfrei, apothekenpflichtig.