Untersuchung korrelierter Elektronensysteme im Rahmen der Dynamischen Molekularfeld{Theorie Von der Mathematisch-Naturwissenschaftlichen Fakultat der Universitat Augsburg zur Erlangung eines Doktorgrades der Naturwissenschaften genehmigte Dissertation von Diplom{Physiker Karsten Held aus Clausthal{Zellerfeld 2 Referent: Professor Dr. D. Vollhardt Koreferenten: Professor Dr. U. Eckern, Professor Dr. W. Metzner Tag der mundlichen Prufung: 26. Juli 1999 i Inhaltsverzeichnis Einleitung 1 Methoden 1.1 1.2 1.3 1.4 Dynamische Molekularfeld{Theorie . . . . . . . . . . . . . . Quanten{Monte{Carlo{Algorithmus fur Mehrband{Modelle . Quanten{Monte{Carlo{Algorithmus fur Manganat{Modelle . Maximum{Entropie{Methode . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 2 Mikroskopische Ursachen des Ferromagnetismus 2.1 2.2 2.3 2.4 2.5 Einfuhrung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Hundsche Kopplung und orbitale Entartung . . . . . . . . . . . Vergleich verschiedener Mechanismen fur den Ferromagnetismus Dichteabhangiges Hupfen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Diskussion und Zusammenfassung . . . . . . . . . . . . . . . . . 3 Metamagnetismus in stark anisotropen Antiferromagneten 3.1 3.2 3.3 3.4 3.5 3.6 Einfuhrung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Storungstheorie bei starker Kopplung . . . . . . . . . . Von schwacher zu starker Kopplung bei halber Fullung Metallischer Metamagnetismus abseits halber Fullung . A nderung der elektronischen Kompressibilitat . . . . . Diskussion und Zusammenfassung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 1 7 . 7 . 11 . 22 . 26 . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 29 29 36 49 53 57 61 61 69 72 76 78 81 4 Kondo{Volumen{Kollaps{ und Mott{U bergangs{Modell fur Cer 85 4.1 Einfuhrung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 4.2 Dynamische Molekularfeld{Theorie fur das Periodische Anderson{ Modell . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 4.3 Der Mott-U bergang im Periodischen Anderson{Modell . . . . . . . . 4.4 A hnlichkeit der Phasendiagramme des Periodischen Anderson{ und Hubbard{Modells . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 4.5 Thermodynamik und Spin{Spin{Korrelationsfunktion . . . . . . . . . 85 92 98 106 110 ii INHALTSVERZEICHNIS 4.6 Diskussion und Zusammenfassung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 115 5 Elektronische Korrelationen in Manganaten 5.1 5.2 5.3 5.4 5.5 5.6 Einfuhrung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Dynamische Molekularfeld{Theorie fur Manganat{Modelle Spektralfunktion in der paramagnetischen Phase . . . . . . Optische Leitfahigkeit in der paramagnetischen Phase . . . Vom Doppelaustausch zum Superaustausch . . . . . . . . . Diskussion und Zusammenfassung . . . . . . . . . . . . . . Zusammenfassung Literaturverzeichnis Veroentlichungen Lebenslauf Danksagung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 119 119 133 136 139 142 147 149 153 165 167 169 1 Einleitung Ein Festkorper besteht aus makroskopisch vielen positiv geladenen Atomkernen und negativ geladenen Elektronen. Dabei ist die Bewegung der Atomkerne wegen ihrer 104{ bis 105{fach groeren Masse sehr viel trager als die der Elektronen. Fur das Elektronensystem erscheinen die langsamen Schwingungen der Atomkerne (Phononen) daher naherungsweise eingefroren, d. h. alle Atomkerne haben xierte Koordinaten. Dies ist die adiabatische Naherung von Born und Oppenheimer (1927), in der das Elektronensystem und die Gitterdynamik der Atomkerne entkoppeln. Die vorliegende Arbeit beschaftigt sich ausschlielich mit dem Elektronensystem. Die meisten dieser Elektronen sind als Kern{Elektronen wegen der starken Coulomb{Anziehung fest an die Atomkerne gebunden. Sie bilden mit den Atomkernen eine Einheit, ein Ion. Es verbleiben wenige bewegliche Valenz{Elektronen, die jedoch aufgrund ihrer Beweglichkeit die elektrischen, magnetischen sowie einen Teil der thermodynamischen Eigenschaften des Festkorpers bestimmen. Bei der Beschreibung der Valenz{Elektronen sind drei Energie{Beitrage wichtig. Ihre Beweglichkeit wird durch die kinetische Energie beschrieben. Sie bewegen sich nicht frei, sondern erfahren ein durch die Kern{Elektronen abgeschirmtes Coulomb{Potential der Atomkerne. Auerdem wird jedes Valenz{Elektron von den ubrigen Valenz{Elektronen abgestoen. Es ist gerade diese Coulomb{Abstoung, die eine vollstandige quantenmechanische Behandlung der Valenz{Elektronen verhindert. Bedingt durch die Coulomb{Abstoung sind die Valenz{Elektronen nicht unabhangig voneinander, sondern die Bewegung jedes einzelnen ist mit der der anderen Valenz{ Elektronen korreliert. In einigen Festkorpersystemen ist die Coulomb{Abstoung im Vergleich zu den beiden anderen Energie{Beitragen weniger entscheidend. Zur Beschreibung dieser Systeme lat sich eine statische Molekularfeld{Naherung wie die Hartree{Fock{Approximation oder die Lokale Dichte{Approximation sehr erfolgreich anwenden. In diesen Naherungen wird die Coulomb{Wechselwirkung mit den einzelnen Valenz{ Elektron ersetzt durch den Eekt, den eine mittlere (zeitlich konstante) Dichte der Elektronen hatte. Korrelationen zwischen den einzelnen Valenz{Elektronen werden vernachlassigt. 2 Einleitung In anderen Festkorpersystemen ist diese Naherung dagegen zu grob. Insbesondere in Systemen mit Valenz{Elektronen in 3d{ und 4f{Orbitalen ist die Coulomb{ Abstoung gro, weil diese Orbitale eine geringe raumliche Ausdehnung und zwei Elektronen im selben Orbital daher einen kleinen Abstand haben. Dies sind die stark korrelierten Elektronensysteme. Zu den besonderen Eigenschaften dieser Systeme gehoren das Schwere{Fermionen{Verhalten in vielen 4f{Elementen und {Verbindungen, die Hoch{Temperatur{Supraleitung in Kupraten und der Metall{Isolator{U bergang in Vanadaten. Die Theorie stark korrelierter Elektronensysteme beruht in aller Regel auf vereinfachten Modellen mit wenigen Orbitalen und einer lokalen Coulomb{ Abstoung, die die Wechselwirkung zwischen weiter entfernten Elektronen vernachlassigt. In den Jahren seit ihrer Begrundung durch Metzner und Vollhardt (1989) hat sich die Dynamische Molekularfeld{Theorie (DMFT) als ein zuverlassiges Naherungsverfahren zur Behandlung stark korrelierter Elektronen{Modelle erwiesen. Diese Theorie wird exakt fur ein unendlich{dimensionales Gitter der Atomkerne und ist kontrolliert durch den Parameter 1=d (d: Dimension des Gitters). Als statischer Grenzfall bei schwacher Coulomb{Abstoung ist die Hartree{Fock{Approximation in der DMFT enthalten. Im Gegensatz zur Hartree{Fock{Approximation ist das mittlere Feld aber nicht durch eine zeitlich konstante Dichte der Elektronen, sondern durch eine dynamische, zeitabhangige mittlere Dichte gegeben. Damit werden Korrelationen zwischen den Elektronen beschrieben, die wegen der Coulomb{Abstoung die Tendenz haben, sich nicht gleichzeitig am selben Atomkern aufzuhalten. Bei sehr starker Coulomb{ Abstoung und einer ganzzahligen Anzahl von Valenz{Elektronen pro Kern{Gitterplatz lassen sich die stark korrelierten Elektronen{Modelle auf eektive Modelle mit Spin{ und Orbital{Freiheitsgraden reduzieren. Die Weisssche Molekularfeld{Theorie dieser eektiven Modelle ist als Grenzfall ebenfalls in der DMFT enthalten. In dieser Arbeit werden im Rahmen der DMFT mehrere Modelle untersucht: mikroskopische Modelle fur den Ferromagnetismus der U bergangsmetalle, das Hubbard{ Modell mit Vorzugsrichtung als ein einfaches Modell fur stark anisotrope Antiferromagneten, das Periodische Anderson{Modell als Modell fur das Schwere{Fermionen{ System Cer sowie ein elektronisches Modell zur Beschreibung von Manganaten. Die Selbstkonsistenz{Gleichungen der DMFT werden dabei numerisch exakt mit Hilfe von Quanten{Monte{Carlo(QMC){Simulationen gelost. Erganzt wird dies bei schwacher und bei starker Coulomb{Abstoung durch storungstheoretische Analysen. Dies sind die Hartree{Fock{Approximation, die Weisssche Molekularfeld{Theorie fur die eektiven Modelle mit Spin{ und Orbital{Freiheitsgraden sowie daruber hinaus fur den Metamagnetismus die Storungstheorie vierter Ordnung in der kinetischen Energie. Einleitung 3 Aufbau der Arbeit Kapitel 1 rekapituliert die Dynamische Molekularfeld{Theorie und stellt ein in dieser Arbeit entwickeltes Quanten{Monte{Carlo{Verfahren fur Mehrband{Modelle mit und ohne einen zusatzlichen lokalisierten Spin vor. Bei diesem Algorithmus wachst der Aufwand kubisch mit der Anzahl der Orbitale, innerhalb derer die Coulomb{ Abstoung der Elektronen berucksichtigt wird. Bei der Leistungsfahigkeit heutiger Computer ist die Behandlung von bis zu ca. funf Orbitalen mit Wechselwirkung moglich. In den Kapiteln 2 bis 5 werden vier verschiedene festkorperphysikalische Phanomene analysiert. Jedes dieser Kapitel kann unabhangig von den anderen gelesen werden und beginnt mit einer ausfuhrlichen Einfuhrung in die Problemstellung. Das ist in Kapitel 2 die Frage nach dem mikroskopischen Mechanismus fur den Ferromagnetismus der U bergangsmetalle. Es werden neue Ergebnisse zum Mechanismus einer lokalen Hundschen Austausch{Wechselwirkung bei orbitaler Entartung vorgestellt. Selbst in dem einfachsten Modell dieser Art, dem Zweiband{Hubbard{Modell mit Hundscher Kopplung, war bislang abseits von der viertel Fullung (ein Valenz{ Elektron pro Atomkern) wenig bekannt. In dieser Arbeit werden Ferromagnetismus und orbitale Ordnung bei beliebigen Fullungen studiert. Die Veranderung mit wachsender Coulomb{Abstoung und die steigende Tendenz zum Ferromagnetismus beim U bergang von zwei zu funf Orbitalen werden untersucht. Der mikroskopische Mechanismus der Hundschen Kopplung wird mit zwei weiteren moglichen Ursachen fur den Ferromagnetismus verglichen. Hierbei handelt es sich um eine asymmetrische Zustandsdichte, die bereits im Einband{Hubbard{Modell zum Ferromagnetismus fuhren kann, und um die Austausch{Wechselwirkung zwischen Elektronen auf benachbarten Gitterplatzen. Gegenubergestellt werden das Phasendiagramm in Abhangigkeit von Temperatur und Coulomb{Wechselwirkung, die Spektralfunktion und die qualitative A nderung der U bergangstemperatur zum Ferromagnetismus mit wachsendem Abstand der Atomkerne. Charakteristika und Gemeinsamkeiten der drei mikroskopischen Mechanismen werden herausgearbeitet. Erganzend wird ein weiterer moglicher Mechanismus, das dichteabhangige Hupfen, in der Hartree{Fock{Approximation behandelt. Kapitel 3 prasentiert neue Ergebnisse fur das einfachste Korrelationsmodell zur Beschreibung metamagnetischer Phasenubergange in stark anisotropen Antiferromagneten, das Hubbard{Modell mit Vorzugsrichtung. Das Hubbard{Modell ist ein generisches Modell fur den Antiferromagnetismus. Bei einem halbgefullten Band liegt ein antiferromagnetischer Isolator vor, der bei schwacher Coulomb{Wechselwirkung 4 Einleitung einem bandartigen Slater{Antiferromagneten und bei starker Coulomb{Wechselwirkung einem spinartigen Heisenberg{Antiferromagneten entspricht. Abseits halber Fullung liegt daruber hinaus ein antiferromagnetisches Metall vor. Werden die Kongurationen auf solche mit einer mittleren Magnetisierung entlang einer Vorzugsrichtung beschrankt, so lat sich die experimentelle Magnetisierungskurve im Magnetfeld fur stark anisotrope Antiferromagneten beschreiben. Der Schwerpunkt von Kapitel 3 liegt auf der A nderung des metamagnetischen Phasenubergangs beim U bergang vom Slater{ zum Heisenberg{Antiferromagneten bei halber Fullung, den metamagnetischen Phasenubergangen in metallischen Systemen sowie den drastischen A nderungen der Leitfahigkeit am metamagnetischen Phasenubergang. Das letztgenannte Phanomen wird anhand der elektronischen Kompressibilitat untersucht. Die Resultate von Kapitel 4 wurden wahrend eines Forschungsaufenthaltes an der University of California, Davis, in Zusammenarbeit mit Scalettar, McMahan und Huscroft gewonnen. Aus Bandstrukturrechnungen mit Lokaler Dichte{Approximation zum Schwere{Fermionen{Metall Cer wurden Parameter fur das Periodische Anderson{Modell bestimmt. Mit wachsendem Druck kommt es im Cer{Festkorper zu einer drastischen A nderung des Volumens um 15%, dem Volumen{Kollaps. Die Bandstrukturrechnungen zeigen, da sich im Bereich des U bergangs in erster Linie die Hybridisierung zwischen den 4d{ und 5f{Orbitalen andert. Hauptresultat von Kapitel 4 ist, da das Periodische Anderson{Modell mit sich andernder Hybridisierung einen U bergang aufweist, der sehr ahnlich zum Mott{U bergang des Hubbard{Modells ist. In einem detaillierten Vergleich von halbgefulltem Periodischen Anderson{ und Hubbard{Modell bei endlichen Temperaturen wird das Verhalten der Spektralfunktion, des Quasiteilchen{Gewichts, des lokalen magnetischen Moments und der elektronischen Kompressibilitat am Mott{U bergang sowie das Phasendiagramm in Abhangigkeit von Temperatur und Hybridisierung analysiert. Die A hnlichkeit der beiden Modelle ist von Bedeutung fur die Theorie des Volumen{Kollapses in Cer. Denn das Periodische Anderson{Modell bzw. seine Storstellen{Approximation bildet die Grundlage fur das Kondo{Volumen{Kollaps{Szenario von Allen und Martin (1982) sowie von Lavagna, Lacroix und Cyrot (1983). Kontrovers zu diesem Szenario wird das Mott{U bergangs{Modell von Johansson (1974) diskutiert. Das einfachste Modell fur diesen Mott{U bergang ist wiederum das Hubbard{Modell. Die starke A hnlichkeit von Periodischem Anderson{ und Hubbard{Modell bei halber Fullung zeigt, da dem Kondo{Volumen{Kollaps{ und dem Mott{U bergangs{Szenario ein ahnliches physikalisches Verhalten zugrunde liegt. Die beiden Szenarien sind nicht unvereinbar, wie in der Literatur von Johansson, Abrikosov, Alden, Ruban und Skriver (1995) sowie Allen und Liu (1992) bislang angenommen wurde. Am betrachteten U bergang von beweglichen (itineranten) f{Elektronen zu lokalisierten f{Elektronen wird auch die Energie des Periodischen{Anderson{Modells in Abhangigkeit vom Volumen berechnet, um zu untersuchen, ob es wie im Kondo{Volumen{Kollaps{Szenario zu einer thermodynamischen Instabilitat kommen kann. Einleitung 5 Kapitel 5 basiert auf einem elektronischen Modell zur Beschreibung von Manganaten wie La1 xCaxMnO3 . In diesem Korrelationsmodell werden drei Valenz{Elektronen in den drei Mangan{t2g{Orbitalen, die nur einen geringen U berlapp mit den benachbarten Sauersto{Orbitalen haben, durch einen lokalisierten Spin{3=2 approximiert. Je nach Calcium{Dotierung x bendet sich bis zu ein zusatzliches Elektron in den beiden eg {Orbitalen des Mangans. Der U berlapp dieser Orbitale mit dem p{Orbital des Sauerstos fuhrt zu einem eektiven Hupfprozess zwischen den eg { Orbitalen auf verschiedenen Gitterplatzen. Die eg{Elektronen sind also beweglich und damit mageblich fur die elektrischen und magnetischen Eigenschaften der Manganate verantwortlich. Bisher wurde die Coulomb{Wechselwirkung zwischen den eg { Elektronen, d. h. deren Korrelation, in der Literatur weitestgehend vernachlassigt. Bei der Ca-Dotierung x = 0, d. h. genau einem eg {Elektron pro Mangan{Ion, ist die Coulomb{Wechselwirkung in Rechnungen zu eektiven Kugel'{Khomski{Modellen mit Spin{ und Orbital{Freiheitsgraden allerdings implizit enthalten. In diesen Modellen fuhrt der Superaustausch zum Magnetismus und zur orbitalen Ordnung. Bereits ohne Coulomb{Wechselwirkung liegt ein kompliziertes Modell mit orbitaler Entartung und einer Hundschen Kopplung an die t2g {Spins, das ferromagnetische Kondo{ Gitter{Modell, vor. Anderson und Hasegawa (1955) zeigten, da in diesem Modell der Doppelaustausch den Ferromagnetismus stabilisiert. Ein Resultat der vorliegenden Arbeit ist nun, da die Coulomb{Wechselwirkung der eg {Elektronen sehr wohl wichtig ist. Die elektronischen Korrelationen fuhren zu einer ausgepragten Verschiebung von spektralem Gewicht in der paramagnetischen Spektralfunktion. Daruber hinaus ergibt sich im mikroskopischen Mechanismus fur den Ferromagnetismus der Manganate ein U bergang vom Doppel{ zum Superaustausch. Das ferromagnetische Kondo{Gitter{Modell beschreibt daher die Manganate nur fur eine Dotierung x > 0:5 korrekt. 7 Kapitel 1 Methoden 1.1 Dynamische Molekularfeld{Theorie Betrachtet man ein dreidimensionales Kristall{Gitter, so ist die Anzahl der nachsten Nachbarn (Koordinationszahl Z ) typischerweise von der Groenordnung 10, z. B. Z =6 fur das einfach kubische und Z =12 fur das achenzentriert kubische Gitter. Fur die Verallgemeinerung des kubischen Gitters auf beliebige Dimensionen d, das hyperkubische Gitter, gilt Z = 2d. Der Limes hoher Dimensionen d ! 1 ist daher mit dem Limes Z ! 1 identisch. In diesem Limes wird die Kopplung eines Gitterplatzes an das restliche Gitter durch ein mittleres Feld aller Gitterplatze beschrieben. Diese Molekularfeld{Theorie, die im Limes hoher Dimensionen exakt ist, stellt bei der Anwendung auf p das dreidimensionale Problem ein Naherungsverfahren dar, das im Parameter 1= Z kontrolliert wird. Bevor die Dynamische Molekularfeld{Theorie (DMFT) fur elektronische Modelle detaillierter besprochen wird, soll zunachst kurz auf die Weisssche Molekularfeld{Theorie fur Spin{Modelle eingegangen werden. Weisssche Molekularfeld{Theorie Das einfachste quantenmechanische Spin{Modell ist das Heisenberg{Modell mit einer Kopplung J zwischen den Spins S^ i benachbarter Gitterplatze i und j 1 X H^ Heisenberg = J S^ iS^ j : hij i (1.1) Damit im Limes Z ! 1 die Energie pro Gitterplatz nicht-trivial, d. h. 0 oder 1, wird, mu J skaliert werden wie J = J =Z . Fur Z ! 1 verschwindet nach dem p zentralen Grenzwertsatz der Einu eines einzigen Nachbar{Gitterplatzes wie 1= Z 1 Die Summe uber hij i ist dabei so deniert, da jedes Paar n achster Nachbarn i j zweimal auftritt. Quantenmechanische Operatoren werden mit einem Hut \^" gekennzeichnet. 8 1. Methoden im Vergleich zum Mittelwert uber alle Z {Nachbarn, d. h. Fluktuationen zwischen benachbarten Gitterplatzen entfallen. Damit gilt die Hartree{Entkopplung S^ iS^ j ! hS^ iiS^ j + S^ ihS^ j i hS^ iihS^ j i (1.2) mit dem Erwartungswert des Spin{Operators hS^ i i. Durch Wahl der Quantisierungsachse, z. B. in z{Richtung, reduziert sich das Heisenberg{Modell auf das Ising{Modell mit einer Freien Energie, die einem Molekularfeld{Hamilton{Operator HMF = 2J X ^z i Si hi + J X i hS^iz ihi (1.3) entspricht (Brout, 1960). Das mittlere Feld hi ist dabei durch die gemittelte Magnetisierung auf den Nachst{Nachbar{Gitterplatzen von i (j 2 NNi) gegeben: hi = Z1 X j 2NNi hS^jz i: (1.4) Die physikalische Losung ist diejenige mit minimaler Freier Energie (inverse Temperatur = 1=T; kB 1) F =e HMF : (1.5) Die Minimierung nach hi fuhrt fur ein ferromagnetisches System (J > 0) auf die von Weiss (1907) phanomenologisch aufgestellte Selbstkonsistenz{Bedingung hS^iz i = jS z j tanh(2J hS^iz i) (1.6) Fur Siz = 1 betragt die Curie{Temperatur damit TC = 2J . Dies ist die exakte kritische Temperatur des unendlich{dimensionalen Systems und eine gute Approximation fur das dreidimensionale System, insbesondere fur die Vorhersage der richtigen langreichweitigen Ordnung und fur die kritischen Temperaturen des U bergangs in die geordnete Phase. So weicht die Neel{Temperatur des antiferromagnetischen Heisenberg{Modells (J < 0) in der Weissschen{Molekularfeld{Theorie (TN = 2jJ j) von der des dreidimensionalen Systems um 30% bis 40% ab. Dies zeigt der Vergleich von TN = 2jJ j mit der Hochtemperatur{Entwicklung [TN = 1:28jJ j nach Hasegawa (1989)], mit der Spin{Fluktuations{Theorie [TN = 1:32jJ j nach Singh (1998)] und der Quanten{Monte{Carlo{Simulation [TN = 1:26jJ j nach Sandvik (1998)]. Nichtsdestoweniger fuhren Spin{Fluktuationen zu qualitativ verschiedenen kritischen Exponenten und Abweichungen vom Neel{Grundzustand, s. z. B. Mattis (1981). 1.1. Dynamische Molekularfeld{Theorie 9 Elektronische Modelle Auch fur Modelle korrelierter Elektronen stellt sich die Frage nach einer Molekularfeld{Theorie, die fur Z ! 1 exakt wird. Im Gegensatz zu den oben betrachteten Spin{Modellen wird hier aber die Hartree{Fock{Entkopplung der lokalen Dichte{ Dichte{Wechselwirkung in Analogie zu den Spin{Modellen, Glg. (1.2), fur Z ! 1 nicht exakt, sondern eine wesentlich kompliziertere Dynamische Molekularfeld{Theorie. Den ersten Schritt auf dem Weg zu dieser Molekularfeld{Theorie fur elektronische Modelle, wie dem Hubbard{Modell2 mit Coulomb{Wechselwirkung U und kinetischer Energie t X X H^ Hubbard = t c^yi c^j + U n^i" n^ i#; (1.7) hij i i leisteten Metzner und Vollhardt (1989), die eine nicht{triviale Skalierung der kinetischen Energie (1.8) t = pt Z fur das hyperkubische Gitter einfuhrten. Diese fuhrt auf die nicht{wechselwirkende Zustandsdichte bei der Energie E E2 N 0 (E ) = p 1 e 2t 2 : (1.9) 2 t Auerdem wurde gezeigt, da die wesentliche Vereinfachung fur Z ! 1 eine rein lokale Selbstenergie ist (k: Impuls; !: Frequenz): (k; !) Z !1 ! (!): (1.10) Muller-Hartmann (1989) zeigte, da auf allgemeineren Gittern die Erhaltung des Impulses in unendlichen Dimensionen irrelevant wird und nur die lokale Wechselwirkung dynamisch bleibt, wahrend die Nachst{Nachbar{Dichte{Dichte{Wechselwirkung sich auf den Hartree{Beitrag reduziert. Ein weiterer entscheidender Schritt war die Ausarbeitung einer Molekularfeld{Theorie von Janis und Vollhardt (1992), Jarrell (1992) sowie Georges und Kotliar (1992). Fur ein allgemeines System mit M Bandern (Band{ Index ) 3, Dispersionsrelation k und lokalen Coulomb{Wechselwirkungen U , V0 und F0 , X y X X H^ = k c^k c^k + U n^ i"n^i# + (V0 0 F0 ) n^i n^i0 0 ; (1.11) hij i i i;< 0 ;0 In der zweiten Quantisierung (s. z. B. Negele und Orland (1987)) sind c^j und c^yi Vernichtungs{ und Erzeugungsoperatoren fur ein Elektron am Gitterplatz j (i) mit Spin ; n^ i = c^yi c^i . 3 Der Hamilton{Operator enth alt alle lokalen Dichte{Dichte{Wechselwirkungen und wird in Kapitel 2, s. a. Abb. 2.1, eingefuhrt. 2 10 1. Methoden ist diese Dynamische Molekularfeld{Theorie durch ein lokales Einplatz{Problem in einem eektiven Medium, der Selbstenergie , gegeben. Dabei lat sich die Green{ Funktion G durch ein Funktional{Integral uber Grassmann{Varibalen und bei imaginaren Zeiten bzw. Matsubara{Frequenzen !n = (2n + 1)= (s. Negele und Orland (1987)) ausdrucken: 1 Z 1 Z D[]D[ ]n n exp A[ ; ; G ] Gn = mit G 1 = G 1 + , A[; ; G 1] = X ;n U 1 n Gn n X Z 0 X Z = Z (1.13) " ( ) " ( ) # ( ) # ( ) Z ( ) (V0 0 F0) d < 0 ;0 und der Zustandssumme Z d (1.12) 0 ( ) 0 0 ( ) 0 0 ( ) D[]D[] exp A[; ; G 1 ] (1.14) Selbstenergie und Green{Funktion mussen dabei selbstkonsistent die k{summierte Dyson{Gleichung, X Gn = (21 )3 (i!n + n k ) 1 ; (1.15) k erfullen. Mit dieser Selbstkonsistenz{Bedingung ist die DMFT eine erhaltende Naherung im Sinne von Baym und Kadano (1961). Die beiden Gleichungen (1.12) und (1.15) lassen sich iterativ losen, wenn zweimal die Hilfsgleichung G 1 = G 1 + eingeschoben wird (zur Losung des DMFT{ Iterationsschemas s. Abschnitt 1.3 oder das Struktogramm Anhang A aus Held (1995)). Jarrell (1992) sowie Georges und Kotliar (1992) erkannten, da das Einplatz{ Problem, Glg. (1.12), aquivalent zu einem Storstellen{Anderson{Modell ist und sich damit mit den Standard{Methoden fur das Storstellen{Modell behandeln lat. Dies sind insbesondere die Storungstheorie zweiter Ordnung, die Quanten{Monte{Carlo{ Simulation nach Hirsch und Fye (1986), die exakte Diagonalisierung kleiner Systeme, die \Non{Crossing"{Approximation und die numerische Renormierungsgruppe. Diese 1.2. Quanten{Monte{Carlo{Algorithmus fur Mehrband{Modelle 11 Losungsmethoden erlaubten eine auerst erfolgreiche Anwendung der DMFT auf Probleme der Festkorperphysik wie den Metall{Isolator{U bergang, Antiferro{ und Ferromagnetismus im Hubbard{Modell, die Kondo{Physik des Periodischen Anderson{ Modells und die Verknupfung von Bandstruktur{Rechnungen mit der DMFT, s. die U bersichtsartikel von Vollhardt (1993), Pruschke, Jarrell und Freericks (1995) sowie Georges, Kotliar, Krauth und Rozenberg (1996), zusatzlich Vollhardt, Blumer, Held, Kollar, Schlipf, Ulmke und Wahle (1999) fur den Ferromagnetismus, Furukawa (1998) fur das Kondo{Gitter{Modell sowie Anisimov, Poteryaev, Korotin, Anokhin und Kotliar (1997) fur die Verbindung mit Bandstruktur{Rechnungen. 1.2 Quanten{Monte{Carlo{Algorithmus fur Mehrband{Modelle Das lokale M{Band{Modell, Glg. (1.11), lat sich mit einem Quanten{Monte{Carlo{ (QMC{)Algorithmus nach dem Konzept von Hirsch und Fye (1986) numerisch exakt losen. Als Grundlage fur die Entwicklung des hier vorgestellten Mehrband{QMC{ Algorithmus diente Ulmke (1995) und Georges et al. (1996). Zeitdiskretisierung und Trotter{Zerlegung Fur die numerische Losung mu zunachst eine Trotter{Diskretisierung der imagin aren R Zeit in Intervalle der Groe = = erfolgen. Damit wird das Integral 0 d P zu der Summe l=1 mit l = l , und die einzelnen Terme aus Glg. (1.12) lassen sich nach der Trotter{Suzuki{Formel (Suzuki, 1976) e fA^+B^ g = Y l=1 e A^ e B^ + O( 2 ) (1.16) mit Operatoren A^ und B^ separieren, was im Limes ! 0 exakt wird. Hubbard{Stratonovich{Transformation Jeder der insgesamt M (2M 1) Wechselwirkungs{Terme der Form U , V0 oder V0 F0 lat sich nach der Trotter{Zerlegung mit Hilfe der ublichen Hubbard{Stratonovich{ Transformation entkoppeln. Die hier verwendete diskrete Form lautet: 2 expf V;0 0 ( l l 0 0 l 0 0 l ) g = 2 1 X expf 0 0 sl (1.17) ; ; 0 0 ( l l 0 0 l 0 0 l )g; 2 sl =1 ; 0 0 12 1. Methoden mit cosh(;00 ) = exp( (V;0 0 )=2) und 8U 0 0 > > < V0 F0 ffuurr 0 => und und 0 = : (1.18) V;0 0 = > V 0 > und 0 6= f u r 0 :0 sonst Auf diese Weise erhalt man anstelle von Glg. (1.12) eine hochdimensionale Summe uber M (2M 1) Hilfsfelder sl;0 0 . Die Green{Funktion zwischen den Zeiten 1 = l1 und 2 = l2 Gl1 l2 = G (1 2 ) (1.19) wird zu4 X X X Z 1 D D G = ~~ l1 l2 Z l exp (X l0 l00 wobei Z die Zustandssumme Z= X l X ~~ l1 ~~ l2 ( 0 ;0 )>( 00 ;00 ) sl00 00 ;0 0 =1 s l0 Ml 0 l00 l00 Z X ( 0 ;0 )>( 00 ;00 ) sl00 00 ;0 0 =1 ) ; D D exp (1.20) (X l0 l00 s l0 Ml 0 l00 l00 ) ist. Hierbei bezeichnet s den Vektor der Hilfsfeld{Kongurationen, M s die Matrix mit den Elementen X s Mll (1.21) ;00 ~;0 0 sl;0 0 ; 0 = 2 G1 + ll0 ll0 0 0 und ~;0 0 = 2(0 + 0 [ 0 ]) 1 = 1 liefert fur die beiden an der Hubbard{ Stratonovich{Transformation beteiligten Dichten das entgegengesetzte Vorzeichen. Eine genauere Analyse des Storstellen{Modells fuhrt zu folgendem Ausdruck fur M s , der bis auf O( ) mit Glg. (1.21) ubereinstimmt (s. Georges et al. (1996)): M s = 2 G1 + e mit den Elementen der Matrix ~ s X ~s ll0 = ll0 4 0 0 ~ s +1 e ~ s ;0 0 ~;0 0 sl;00 : ( 0 ; 0 ) > ( 00 ; 00 ) bedeutet die Einschrankung 0 > 00 oder 0 = 00 fur 0 > 00 . (1.22) (1.23) 1.2. Quanten{Monte{Carlo{Algorithmus fur Mehrband{Modelle 13 Wicksches Theorem Da die Fermionen in Glg. (1.20) nur noch quadratisch eingehen, kann das Funktionalintegral durch eine einfache Gausssche Integration bzw. das Wicksche Theorem berechnet werden (s. z. B. Negele und Orland (1987)). Das quantenmechanische Problem reduziert sich nach der Integration uber die Grassmann{Variablen auf ein Matrix{Problem: X X X s 1 Y det M s : (1.24) (M ) G =1 ~~ l1 l2 Z l ~~ ( 0 ;0 )>( 00 ;00 ) sl 00 00 ;0 0 =1 l1 l2 Monte{Carlo{Simulation Als Schwierigkeit verbleibt die hochdimensionale Summe in Glg. (1.24) von exponentiell vielen (insgesamt 2M (2M 1) ) Summanden. Bereits fur ein Zweiband{Modell ist eine vollstandige Summation nur fur 4 moglich. Dies entspricht bei akzeptablen Diskretisierungen = = extrem hohen, wenig interessanten Temperaturen. Als Losung bietet sich die Monte{Carlo{Simulation an. Diese ist ein sehr ezientes Verfahren, um hochdimensionale Summen oder Integrale zu berechnen. Dabei wird der Integrand F (x) in eine normierte Wahrscheinlichkeitsverteilung P und einen Restterm O aufgeteilt: Z mit dx F (x) = Z Z dx O(x) P (x) <O>P dx P (x) = 1 und P (x) 0: (1.25) (1.26) In der statistischen Physik ist das Boltzmann-Gewicht haug die geeignete Wahl fur P : P (x) = 1 exp( E (x)): (1.27) Z Fur die zu berechnende Summe, Glg. (1.24), entspricht dies Y P (s) = 1 det Ms Z und O(s)~~l1 l2 = (M~s~ ) 1 (1.28) : l1 l2 (1.29) 14 1. Methoden Gibt es in Glg. (1.28) auch negative Determinaten, so mu in Glg. (1.28) der Betrag der Determinate genommen werden, und deren Vorzeichen dem Matrixelement (1.29) zugeschlagen werden. Wahrend bei der ublichen Integration uber alle moglichen Kongurationen summiert wird, werden bei der Monte{Carlo{Simulation Kongurationen xi nach der Wahrscheinlichkeitsverteilung P (x) erzeugt, und die betrachtete Observable O(x) uber die stochastisch erzeugten xi gemittelt. Dabei werden die relevanten Bereiche des Phasenraumes mit einem groen Boltzmann{Gewicht starker berucksichtigt als die mit einem kleinen, wahrend bei der ublichen Integration die allermeisten Summanden praktisch keinen Beitrag zum Integral liefern (weil sie exponentiell klein sind). Daher stammt auch die Bezeichnung importance-sampling. Nach dem Zentralen Grenzwertsatz erhalt man bei der Berucksichtigung von N statistisch unabhangigen Summanden fur den Mittelwert <O>P = N1 N X i=1 xi 2P (x) O(x ) p1 i N q <O2 >P <O>2P : (1.30) Dabei ist der Fehler und damit die benotigte Anzahl der Summanden N nahezu unabhangig von der Dimension des Integrals. Aus diesem Grund wachst der Rechenaufwand bei der Monte{Carlo-Simulation im Gegensatz zu einer gewohnlichen Integration nicht exponentiell, sondern lediglich polynominal5 mit der Dimension des Integrals. Neben diesem groen Vorteil zeigt Glg.(1.30) auch die Schwachstellen der Monte{ Carlo{Simulation auf: Je kleiner das Verhaltnis von Signal zu Rauschen ist, d. h. von p < O >P zu <O2 >P <O>2P , desto groer wird der Fehler. Dies ist insbesondere bei dem sogenannten Vorzeichen{Problem der Fall. Bei diesem gibt es Bereiche des Phasenraumes mit positiven und negativen O(x), die sich nahezu aufheben und zu einem kleinen Mittelwert < O >P fuhren, wahrend die Standardabweichung p <O2 >P <O>2P gro ist. Markov{Proze Die Realisierung von nach P (x) verteilten Kongurationen erfolgt mit einem Markov{ Proze. Wurde x realisiert, so wird eine neue Konguration y mit einer Wahrscheinlichkeit P (x ! y) = min f1; P (y)=P (x)g (1.31) Der Aufwand zur Berechnung statistisch unabhangiger Kongurationen xi sowie von O wachst mit zunehmender Systemgroe im allgemeinen polynominal. 5 1.2. Quanten{Monte{Carlo{Algorithmus fur Mehrband{Modelle 15 akzeptiert. Da bei diesem Verfahren nach Metropolis, Rosenbluth, Rosenbluth, Teller und Teller (1953) die detaillierte Bilanz P (x)P (x ! y) = P (y)P (y ! x) (1.32) erfullt wird, erzeugt der Markov{Proze Kongurationen, die der Verteilung P (x) genugen.6 \Single"{Spinip Fur die Monte{Carlo{Integration uber die Hilfsfelder in Glg. (1.24) wird der Quotient 0 s P (y)0=P (x), d. h. det M = det M s , sowie der Zusammenhang von (M s ) 1 und (M s ) 1 benotigt. Um den Rechenaufwand zu minimieren, bietet es sich an, beim U bergang s ! s0 nur eine einzige Hilfsfeld{Komponente zu andern. Mit M s0 = = h ~ i 1 ~ 0 h ~ i 1 ~ 0 M e e +1 e e 9 8 > > > > = < h i 0 ~ 1 ~ 1 s s e M >1 + 1 [M ] e 1 > > {z }> | ; : s0 s | {z 0 } s s A s s s s s s s (1.33) ergibt sich fur den Quotienten der Determinanten: s0 det M s0 s R = det M s = det A : (1.34) (M s0 ) 1 = (As0 s) 1(M s ) 1 : (1.35) s0 s Die neue Matrix (M s0 ) 1 lautet: s0 s , Glg. (1.33), geht die Matrix In der Formel fur A s0s = e ~ s 1e 0 ~ s 1 (1.36) ein. Diese hat bei dem Flip eines einzigen Hilfsfeldes sl0000;00 ! sl00 00 ;00 eine sehr einfache Struktur. Sie besteht im wesentlichen aus Nullen und hat uberhaupt nur fur ein Band mit Spin{Komponente einen Matrix{Eintrag ungleich Null, wenn Eine zusatzliche Bedingung ist, da uber eine Reihe von U bergangen aus jeder Start{ jede mogliche Ziel{Konguration erreicht werden kann. Damit ist ein endliches System ergodisch. 6 16 1. Methoden = 00 und = 00 oder 0 = 0 und = 0 . In diesem Fall ist nur eine einzige Komponente der Matrix ss ungleich Null, die gleichzeitige l{l{Komponente l s0 s = expf2 ll ; 0 0 ~; 0 0 s; 0 0 g 1 (1.37) fur = 0 und = 0 bzw. 0s sll = expf20000 ; ~0000; sl0000; g 1 (1.38) fur = 00 und = 00 . Damit hat auch As0 s, Glg. (1.33), eine einfache Struktur. Sind und von dem Flip des Hilfsfeldes sl00 00;00 betroen, so gilt mit dem oben denierten s0 s s ) 1 ] 0 00 s0 s : s0 s = 0 00 + 0 00 [(M Al 0 l00 l l ll l l ll ll ll (1.39) s0 s : Dies fuhrt direkt auf einen Ausdruck fur den Quotienten R s0 s = det As0 s = 1 [(M s ) 1 ] s0 s : R ll ll (1.40) Um die Akzeptanzwahrscheinlichkeit fur den Flip sl0000;00 ! sl00 00;00 , Glg. (1.31), zu berechnen, ist sowohl fur Rs00s0 als auch fur Rs000s00 jeweils nur eine Additions{ und s ) 1 Multiplikations{Operation erforderlich, wobei jeweils ein Element der Matrix (M benotigt wird. Mit Hilfe einer Entwicklung nach Minoren lat sich aus Glg. (1.39) auch leicht die inverse Matrix (As0s) 1 = 0 00 + sll0s [(M s ) 1] 0 00 0 00 (1.41) l l ll l l ll ll l0 l00 s0 s R berechnen. Mit Hilfe von Glg. (1.35) erhalt man hieraus nach der Akzeptanz der neuen Hilfsfeld{Konguration s0 die neue Matrix s0 s s 1 ll s 1 (1.42) [(M 0l l00 + s0 s [(M ) ]l0 l l0 l [M ) ]ll00 : R Diese kann mit 2 + O() Multiplikations{ und Additions{Operationen berechnet werden. Der Gesamtaufwand des Algorithmus betragt somit in fuhrender Ordnung in s0 1 ) ]l0 l00 = (M s ) 1 2A M (2M 1)3 Anzahl der MC-Sweeps: (1.43) Hierbei wird in einem Monte{Carlo{Sweep jedes Hilfsfeld im Mittel einmal auf einen Flip uberpruft. A ist die mittlere auftretende U bergangswahrscheinlichkeit (die Akzeptanzrate). Nachdem eine Start{Konguration der Hilfsfelder ausgewurfelt wurde, 1.2. Quanten{Monte{Carlo{Algorithmus fur Mehrband{Modelle 17 werden zur Thermalisierung je nach Starke der stochastischen Fluktuationen zunachst 2.000-20.000 Monte{Carlo{Sweeps durchgefuhrt. Danach wird die Green{Funktion 0 1 s und ihr statistischer Fehler aus dem Mittel von (M ) uber 20.000-200.000 Monte{ Carlo{Sweeps berechnet. Typischerweise mu die QMC{Simulation funf bis zehnmal mit der Selbstkonsistenz{Gleichung (1.15) iteriert werden, bevor eine Konvergenz von 5 10 3 in der Groe G 1 gema der Summennorm erreicht wird. Suszeptibilitaten Eine allgemeine Suszeptibilitat berechnet sich aus der Ableitung des Ordnungsparameters mx nach dem zugehorigen Feld x. Der Ordnungsparameter setzt sich dabei aus den mittleren Elektronendichten hn^ i in Abhangigkeit von Spin , Orbital und Untergitterindex 2 fA; B g = f1; 1g zusammen: 1 X f x @ hn i = 1 T X f x @Gn : x = x = @m @x 2 @x 2 n @x (1.44) In dieser Arbeit wurden die Instabilitaten bezuglich folgender Realisierungen des Feldes x untersucht 8 H 9 9 8 > > > > > > > Hst > = < = < x H (3 2 ) (1.45) fur x 2 > OO > : f 2 > > H (1 ) + (3 2 ) > > > > : ; ; : 1 Dabei beschreiben x = H und x = Hst ferro{ bzw. antiferromagnetische Suszeptibilitat, x = HOO eine alternierende orbitale Suszeptibilitat, die fur das Zweiband{ Modell mit 2 f1; 2g untersucht wurde, x = H eine gemischte ferromagnetische und orbitale Suszeptibilitat mit verschiedenen Anteilen 2 [0; 1] und x = die elektronische Kompressibilitat. Aus den beiden Selbstkonsistenz{Gleichungen der DMFT (1.15) und (1.12) bzw. (1.24) werden durch Dierentiation nach dem Feld x zwei entsprechende Gleichungen fur @G=@x erzeugt. Die Ableitung des Funktional{Integrals, Glg. (1.12), liefert @Gn = T X @x 0 0 n0 0 0 0 x 0 0 0 ; n; n n mit der dynamischen Antwortfunktion des eektiven Mediums @ f(G ) 1 + g x n = @x n n (1.46) (1.47) 18 1. Methoden und der Zwei{Teilchen{Korrelationsfunktion 0 0 0 = h n n 0 0 n0 0 0 n0i hn n i h 0 0 n0 0 0 n0 i: (1.48) n; n Bei diesen Gleichungen fallt auf, da die dynamische Antwortfunktion in der DMFT keine Kopplung verschiedener k{Vektoren beschreibt. Eine k{Abhangigkeit kann jedoch implizit uber das externe Feld entstehen. Bei den hier untersuchten Suszeptibilitaten ist dies k = (0; 0) fur die ferromagnetische Suszeptibilitat und die Kompressibilitat sowie k = (; ; ) fur die alternierende orbitale und die antiferromagnetische Suszeptibilitat. Bei der Ableitung der zweiten Selbstkonsistenz{Gleichung, der Dyson{Gleichung (1.15), nach x ist es sinnvoll, die Groe x x zn = i!n + + f (1.49) n einzufuhren. Man erhalt: @Gn = x + @Gn =@x f x + n n 2 @x ( G ) n @G n =@x x x f n ; (1.50) n + (G n)2 mit X zn 2k =z n 2 ; (1.51) n = (21 )3 k X 1 n = (2)3 zn 2k =z n 2 2 =(z n )2: (1.52) k Da Glg. (1.50) lediglich verschiedene Untergitter koppelt, aber diagonal in n, und ist, kann diese Gleichung problemlos nach @Gn =@x aufgelost werden: @Gn = X R0 (f x x (1.53) n 0 0 n ) @x 0 mit der 2 2 Matrix R in 2 fA; B g = f1; 1g Rn = (det Dn) 1DnT n; wobei D und T wie folgt deniert sind: 0 An Bn 1 (GBn 2 ) ( G Bn )2 Dn = @ Bn An 1 (GAn (GAn )2 )2 Tn = An An Bn Bn ! : (1.54) 1 A; (1.55) (1.56) 1.2. Quanten{Monte{Carlo{Algorithmus fur Mehrband{Modelle 19 Wird @G=@x aus Glg. (1.53) in die andere Selbstkonsistenz{Gleichung (1.46) eingesetzt, so folgt eine Gleichung fur die dynamische Antwortfunktion : X 0 0 f x0 Rn = X n 0 0 0 n0 0 + 0 T 0 0 0 nn0 0 0 Rn n; n o x00 0 n0 : (1.57) Aus dieser Gleichung erhalt man durch Inversion einer 4M 4M Matrix . Mit Hilfe von lat sich aus den Glgn. (1.46) oder (1.53) @G=@x bestimmen, was dann die Berechnung der Suszeptibilitat, Glg. (1.44), erlaubt. Beim Phasenubergang in die geordnete Phase divergiert die entsprechende Suszeptibilitat. Mit einem Curie{ Weiss{Fit wird in dieser Arbeit die kritische Temperatur fur den Phasenubergang, d. h. der Nulldurchgang der inversen Suszeptibilitat, bestimmt. Eine ausfuhrliche Beschreibung der Fehlerrechnung inklusive Extrapolation ! 0 und Curie{Weiss{ Fit, wie sie in der vorliegenden Arbeit angewandt wurde, ndet man bei Held (1995) und Blumer (1996). An dieser Stelle sollen in Abb. 1.1 und | fur den Algorithmus fur die Manganate | in Abb. 1.3 (s. u.) lediglich typische \Least{Square"{Fits zur Extrapolation ! 0 der QMC{Daten angegeben werden, wie sie zur Gewinnung der Resultate in Kapitel 2 bzw. Kapitel 5 durchgefuhrt wurden. In Kapitel 4 wird explizit auf die {Extrapolation eingegangen. Test des Algorithmus Um die korrekte Implementation des neuen Algorithmus zu validieren, wurden folgende bekannte Ergebnisse reproduziert: Die Green{Funktion im atomaren Limes: Mit Hilfe der Spektraldarstellung (s. z. B. Rickayzen (1988)) X G=1=" (!) = Z1 ! E +1 E 1 + e(En Em ) n m mn jhnjc^y=1=" jmij2e (Em Nm ) (1.58) lat sich die Green{Funktion auf einfache Weise aus den Eigenfunktionen hmj und den Eigenwerten Em mit zugehoriger Teilchenzahl Nm berechnen. Fur das Zweiband{System ist Nm 2 f1; ::; 4g. Der Operator c^y=1=" schrankt die beteiligten Zustande hmj und hnj mit einem nicht{verschwindenden Beitrag in Glg. (1.58) stark ein. Der Algorithmus wurde im atomaren Limes fur verschiedene Werte von U , V0 , F0 und anhand der Green{Funktion (1.58) fur Matsubara{Frequenzen uberpruft. Die Suszeptibilitat und Green{Funktion fur das Einband{Modell wurde fur die Bethe{Zustandsdichte und die asymmetrische Zustandsdichte aus Wahle, Blumer, Schlipf, Held und Vollhardt (1998) reproduziert. 20 1. Methoden 0.3 0.25 0.2 χ−1 0.15 0.1 0.05 0 0 0.05 0.1 0.15 0.2 0.25 0.3 0.35 0.4 0.45 0.5 ∆τ Abbildung 1.1: Exemplarische Extrapolationen ! 0 der Suszeptibilitat des Zweiband{ Modells (1.11) fur U = 6, V0 = 4:5, F0 = 1:5, n = 1 und T = 0:2 (orbitale Suszeptibilitat; Quadrate), U =12, V0 =9, F0 =3, n =1 und T =0:33 (orbitale Suszeptibilitat; Kreise) sowie U =12, V0 =9, F0 =3, n =1:5 und T =0:17 (ferromagnetische Suszeptibilitat; Dreiecke). Die von Rozenberg (1997) ohne F0 {Term berechnete (n){Kurve des Metall{ Isolator{Ubergangs im Zweiband{Modell wurde fur U = V0 = 6 und = 4 (U = 3 bzw. = 8 in Einheiten von Rozenberg (1997)) im Rahmen des Fehlers reproduziert, s. Abb.1.2. Die Suszeptibilitat und Green{Funktion im wechselwirkungsfreien Grenzfall wurden reproduziert. Die Konsistenz der ferromagnetischen Suszeptibilitat wurde durch Vergleich mit der numerischen Dierenziation der Magnetisierung nach dem Magnetfeld uberpruft. 1.2. Quanten{Monte{Carlo{Algorithmus fur Mehrband{Modelle 21 3.2 3 2.8 n 2.6 2.4 2.2 2 0 1 2 3 4 5 µ−3/2 U 6 7 8 Abbildung 1.2: Teilchen{Dichte n als Funktion des chemischen Potentials im Zweiband{ Hubbard{Modell. Bei n = 2 und n = 3 (bzw. n = 1 aufgrund der Teilchen{Loch{ Symmetrie) wird die Kompressibilitat = @n=@ extrem klein. Das System ist bei diesen Dichten isolierend. Spinip{Term Neben den lokalen Dichte{Dichte{Wechselwirkungen des Hamilton{Operators (1.11) tritt wegen der SU(2){Symmetrie auch ein Spinip{Term der Form X y H^ SF = F0 (1.59) c^i c^i0 c^yi0 0 c^i0 i;< 0 ;6=0 auf. Fur diesen Term ist die ubliche Hubbard{Stratonovich{Transformation nicht anwendbar. Eine alternative Entkopplung wurde von Motome und Imada (1997) vorgeschlagen. Diese vermeidet ein Vorzeichen{Problem der Monte{Carlo{Simulation im symmetrischen Fall halber Fullung, hat aber ein Phasen{Problem mit komplexen Gewichten abseits p halber Fullung. Anstelle dieser Entkopplung wurde daher ein Ansatz mit = F0 versucht: exp F0 l l 0 l 0 l = 1 X exp f l + 0 0 ( l ; l 2 s=1 : l 0 l ) (1.60) 22 1. Methoden Dieser Ansatz fuhrt im Gegensatz zu dem in Abschnitt 1.2 beschriebenen auf einen wesentlich komplizierteren Quanten{Monte{Carlo{Algorithmus, da auch Green{Funktionen der Form G"#l1 l2 auftreten, die Spinip{Prozesse beschreiben und die zuvor separierten Green{Funktionen Gl1 l2 Gl1 l2 koppeln. Anstelle von 2M Matrizen der Groe treten M Matrizen der Groe 2 2 auf. Deniert man f ~ l = ll0 X < 0 fl ;0 + X > 0 fl 0 ! ; ; (1.61) 0s so erhalt man anstelle des einkomponentigen sll aus Glg. (1.38) eine 2 2 Matrix in der Spin{Komponente s0 f 0 sf ll = e ~ fll e ~ sll 1e 0 ~ fll e 0 ~ sll 1: (1.62) 1 Die Berechnung der U bergangswahrscheinlichkeit und der neuen Matrix (M sf ) bei einem Flip eines Hilfsfeldes f;0 0 ! f;0 0 oder s;0000 ! s;0 0 hat die Form s f sf 1 von Glg. (1.40) und Glg. (1.42), wobei (M sf jetzt 2 2 Matrizen in ) und ll der Spin{Komponente sind. Durch die Kopplung der Spin{Komponenten kommt es 1 zu groen Fluktuationen in (M sf ) , denn der Gewichtsfaktor P (sf ) / Y det M sf (1.63) hat in etwa gleich viele positive und negative Beitrage. Selbst fur hohe Temperaturen von = 2 und fur kleine Coulomb{Wechselwirkung U = 2, V0 = 1 und F0 = 0:5 wird das mittlere Vorzeichen extrem klein. Aufgrund dieses Vorzeichenproblems konnten keine Monte{Carlo{Simulationen mit Spinip{Term durchgefuhrt werden. 1.3 Quanten{Monte{Carlo{Algorithmus fur Manganat{Modelle Einteilchen{Green{Funktion Koppeln die elektronischen Freiheitsgrade mit der Hundschen Kopplung J an einen zusatzlichen Ising{Spin S z = 1, wie in Kapitel 5, Glg. (5.9), so wird das lokale Problem, Glg. (1.12), modiziert: Gn = 1 XZ z 1 Z Sz =1 D[]D[ ]n n exp A[ ; ; S ; G ] (1.64) 1.3. Quanten{Monte{Carlo{Algorithmus fur Manganat{Modelle mit G 1 = G 1 + und A[; ; S z ; G 1 ] = X n U n G X Z 0 X 1 z n + JS d (1.65) n " ( ) " ( ) # ( ) # ( ) Z ( ) (V0 0 F0 ) d < 0 ;0 23 0 ( ) 0 0 ( ) 0 0 ( ): Entsprechend mu fur die Berechnung der Zustandssumme ebenfalls uber S z = 1 summiert werden. Die Selbstkonsistenz{Gleichung, d. h. die k{integrierte Dyson{ Gleichung (1.15), bleibt unverandert. Das Einplatz{Problem, Glg. (1.64), lat sich in der paramagnetischen Phase durch folgenden Quanten{Monte{Carlo{Algorithmus losen: 1. Berechne G 1 = G 1 + . 2. Bilde G~ 1 = G 1 + J . 3. Fuhre mit G~ 1 den in Abschnitt 1.2 beschriebenen Quanten{Monte{Carlo{ Algorithmus zur Berechnung von G aus. 4. Da in der paramagnetischen Phase das Gewicht fur die beiden Kongurationen S z = 1 gleich ist, und unter Vertauschung S z ! S z die Symmetrie G ! G gilt, erhalt man die paramagnetische Green{Funktion aus der Mittelung G = 21 (G" + G# ). 5. Berechne = G 1 G 1. 6. Berechne G aus mit der k{integrierten Dyson{Gleichung (1.15). 7. Fahre mit dem neuen G und bei Schritt 1. fort, bis sich das neue und alte G 1 um weniger als 10 3 unterscheiden (in der Summen{Norm uber alle Matsubara{ Frequenzen). In diesem Algorithmus sind zusatzlich zwei Fourier{Transformationen notwendig, um von der Darstellung in Matsubara{Frequenzen zu der in imaginarer Zeit zu wechseln und vice versa. Bei diesen Fourier{Transformationen wird die Glattung nach Ulmke (1995), s. dort Anhang B, verwendet. 24 1. Methoden Suszeptibilitaten Mit dem gleichen Vorgehen wie fur den Mehrband{Algorithmus lassen sich auch die Suszeptibilitaten in der paramagnetischen Phase bei Anwesenheit eines zusatzlichen Spins berechnen. Ebenso wie bei den Einteilchen{Green{Funktionen andert sich auch die Ableitung der Dyson{Gleichung nach dem externen Feld x nicht, Glg. (1.50) bzw. (1.53) bleibt unverandert. Der zusatzliche Spin modiziert dagegen die Zweiteilchen{Korrelations{Funktion , die in Glg. (1.46) den Zusammenhang zwischen dynamischer Antwort{Funktion und @G=@x beschreibt. Die Rechnung mit zusatzlichem Spin ergibt X 0 0 0 = 1 0 0 iS z h n; n n n n n 2 Sz =1 X X hnn iSz h00 n0 00 n0 iS0z : (1.66) S z =1 S 0 z =1 Wird im Quanten{Monte{Carlo{Algorithmus diese Zweiteilchen{Korrelation berechnet, so liefert Glg. (1.57) die dynamische Antwortfunktion . Aus lat sich mit Glg. (1.53) oder (1.46) die Ableitung der Green{Funktion @G=@x bestimmen. Daraus wiederum folgt mit Glg. (1.44) die Suszeptibilitat x. Betrachtet wurden auch Felder, die neben einer Kopplung an die elektronischen Freiheitsgrade auch an den lokalisierten Spin koppeln (insbesondere die Kopplung eines Magnetfeldes an den lokalisierten Spin mit Lande{Faktor gS ). Dies fuhrt zu zusatzlichen Beitragen in Glg. (1.66). Abb. 1.3 zeigt Extrapolationen ! 0 des QMC{Algorithmus fur Manganate, wie sie zur Erzeugung der Ergebnisse in Kapitel 5 durchgefuhrt wurden. Test des Algorithmus Um die korrekte Implementation des Algorithmus zu validieren, wurden mit dem neuen Algorithmus folgende bekannte Ergebnisse reproduziert: Der atomare Limes fuhrt fur J ! 1 auf besonders einfache Ergebnisse. In diesem Fall sind die elektronischen Freiheitsgrade vollstandig entlang der z{ Richtung polarisiert. Im verwendeten Zweiband{Modell ist die Magnetisierung der Elektronen m = 2S z . Dies fuhrt mit dem Lande{Faktor gS fur den Spin und ge = 1 fur die Elektronen auf eine Energie E = (2 + gs)S z H (1.67) Fur S z = 1 ergeben sich daraus die Magnetisierung der Elektronen m = 2 tanh( (2 + gs)H ) (1.68) 1.3. Quanten{Monte{Carlo{Algorithmus fur Manganat{Modelle 25 0.5 0.4 χ −1 n = 0.4, T = 0.200 n = 0.8, T = 0.200 n = 0.9, T = 0.167 n = 0.4, T = 0.100 0.3 0.2 0.1 0 0 0.05 0.1 0.15 0.2 0.25 ∆τ Abbildung 1.3: Exemplarische Extrapolationen ! 0 fur U = 8, V0 = 6, F0 = 1, J = 2 und Bethe{Bandbreite W = 4 bei verschiedenen Temperaturen und Elektronen{ Dichten [Hamilton{Operator (5.9)], wie sie fur das Phasendiagramm Abb. 5.12 in Kapitel 5 durchgefuhrt wurden. und die Suszeptibilitat H = @m=@H = 2(2 + gs): (1.69) Dieses Ergebnis wurde reproduziert. Fur U = V0 = F0 = 0 erhalt man das Kondo{Gitter{Modell, das sich nach Furukawa (1994), s. a. Furukawa (1998), exakt losen lat. Diese Losung wird in Abschnitt 5.2 vorgestellt. Die korrekte Berechnung der Suszeptibilitat wurde uberpruft, s. Tabelle 1.1. Die Abweichung zwischen dem analytischen Resultat und dem mit dem QMC{Algorithmus berechneten betragt weniger als 0:01. Die Ursache hierfur ist die Extrapolation von . Eine approximative Suszeptibilitat in der Hartree{Fock{Theorie fur tiefe Temperaturen erhalt man, wenn man die Fermi{Funktion durch eine Stufenfunktion nahert. Dies fuhrt auf 0 + gS J ) : = 2N1 (2)(1 (1.70) 0 N ( ) J 2 Die starke Abweichung der Hartree{Fock{Theorie von der DMFT des Kondo{ Gitter{Modells selbst bei einer kleinen Kopplung J ist uberraschend. 26 Parameter = 0, gS = 3, J = 0 = 0, gS = 3, J = 0:1 = 0, gS = 3, J = 0:2 = 0, gS = 3, J = 0:3 = 0, gS = 0, J = 0 = 0, gS = 0, J = 0:1 = 0, gS = 0, J = 0:2 = 0, gS = 0, J = 0:3 = 0:5, gS = 3, J = 0 = 0:5, gS = 3, J = 0:1 = 0:5, gS = 3, J = 0:2 = 0:5, gS = 3, J = 0:3 1. Methoden QMC 0.62 2.15 3.60 4.88 0.62 0.65 0.73 0.85 0.60 2.08 3.52 4.83 exakt 0.63 2.15 3.60 4.88 0.63 0.66 0.74 0.86 0.61 2.09 3.52 4.83 HF 0.63 2.28 4.64 9.63 0.63 0.67 0.80 1.17 0.61 2.20 4.45 9.09 Tabelle 1.1: Vergleich der ferromagnetischen Suzeptibilitat des QMC{Algorithmus mit der analytischen Auswertung (s. Abbschnitt 5.2) und der Hartree{Fock{Approximation fur das ferromagnetische Kondo{Gitter{Modell mit Ising{Spin ( = 8). 1.4 Maximum{Entropie{Methode In der Quanten{Monte{Carlo{Simulation wird die Green{Funktion in Abhangigkeit der imaginaren Zeiten bzw. der imaginaren Matsubara{Frequenzen berechnet. Von physikalischem Interesse ist das Verhalten des Imaginarteils (Im) der Green{Funktion bei reellen Frequenzen, da sich hieraus die Spektralfunktion A(!) = 1 ImG(!) (1.71) berechnen lat. Diese Spektralfunktion (gefaltet mit der Fermi{Funktion) wird mit dem experimentell gemessenen Photoemissions{Spektrum (! < ) bzw. dem inversen Photoemissions{Spektrum (! > ) identiziert. Um aus der Green{Funktion bei imaginaren Frequenzen i!n die Green{Funktion bei reellen Frequenzen zu berechnen, ist eine analytische Fortsetzung notig. Ware eine explizite analytische Form der Green{Funktion bekannt, so ware diese analytische Fortsetzung trivial. Es muten lediglich die reellen Frequenzen ! anstelle der Matsubara{Frequenzen i!n eingesetzt werden. Ein Verfahren, das dies ausnutzt, besteht darin, die Green{Funktion durch eine Pade{Approximation auf eine analytische Form zu bringen. Bei der Quanten{Monte{Carlo{Simulation ist dies aufgrund der statistischen Fehler und der schlechten Konditionierung des Problems der analytischen Fortsetzung nicht die geeignete Methode. Als Standard{Verfahren zur analytischen Fortsetzung der Quanten{Monte{Carlo{Daten hat sich daher die Maximum{ 1.4. Maximum{Entropie{Methode 27 Entropie{Methode durchgesetzt. Einen sehr schonen und ausfuhrlichen U berblick uber die Anwendung der Maximum{Entropie{Methode zur analytischen Fortsetzung von Quanten{Monte{Carlo{Daten ndet man bei Jarrell und Gubernatis (1996). Ausgangspunkt ist die Spektral{Darstellung der Green{Funktion nach Fouriertransformation: Z1 expf ( !)g (1.72) G( ) = d! 1 + expf ( !)g A(!): 1 Diese Gleichung zeigt bereits, warum das Problem der analytischen Fortsetzung schlecht konditioniert ist. Der Kern obiger Faltung wird fur groe Frequenzen ! extrem klein, so da sich A nderungen in A(!) kaum auf die Green{Funktion auswirken. Umgekehrt bedeutet dies, da kleinste A nderungen und statistische Fehler in G( ) oder auch ein unzureichender {Grid die Spektralfunktion A(!) bei groen Frequenzen stark beeinut. Fur kleine Frequenzen ist dies nicht der Fall, hier lat sich A(!) sehr genau bestimmen. Um dieses Problem behandeln zu konnen, wird die Maximum{Entropie{Methode verwendet. Dabei wird A(!) > 0 als Wahrscheinlichkeitsdichte in einem Intervall [ !0 =2; !0=2] interpretiert. A priori, das heit ohne Berucksichtigung der gemessenen G( ){Werte, wird die Entropie S= Z !0 =2 !0 =2 d! A(!) ln A(!) !0 (1.73) bzw. die Wahrscheinlichkeit P (A) / exp(TS ) mit Parameter T maximiert. Damit sind alle Frequenzen ! gleich wahrscheinlich: A(!) = 1=!0. Neben dieser a priori Modellierung mu A(!) im Rahmen des Fehlers naturlich das simulierte G( ) beschreiben. Die bedingte Wahrscheinlichkeit hierfur ist mit Gaussschem Fehler in G P (GjA) = e 21 2 ; (1.74) wobei 2 die quadratische Abweichung von dem aus A(!) berechneten G( ) und dem gemessenen G( ) ist. Nach dem Satz von Bayes ergibt sich aus a priori und bedingter Wahrscheinlichkeit die a posteriori Wahrscheinlichkeit, da A(!) die korrekte Spektralfunktion ist, wenn G( ) gemessen wurde: (1.75) P (AjG) / P (GjA)P (A) / eTS 21 : Dies kann als Verteilung nach einer Gibbsschen Freien Energie interpretiert werden. Bei der Maximum{Entropie{Methode wird nun das Prinzip des maximalen a posteriori Schatzers aus der Bayes{Statistik angewandt, d. h. es wird die Spektralfunktion gesucht, die die Wahrscheinlichkeit P (AjG) maximiert. In dieser Arbeit wird das Maximum{Entropie{Programm von Sandvik verwendet. 29 Kapitel 2 Mikroskopische Ursachen des Ferromagnetismus 2.1 Einfuhrung Die U bergangsmetalle Eisen, Kobalt und Nickel zeigen metallischen Ferromagnetismus unterhalb der Curie{Temperatur Tc 103K bzw. 0:1eV (kB 1). Wegen dieser Energieskala kommen nur die kinetische Energie und die Coulomb{Wechselwirkung als mikroskopische Ursache fur den Ferromagnetismus in Frage. Insbesondere ist die magnetische Dipol{Wechselwirkung zwischen den Elektronen{Spins um zwei Groenordnungen zu klein. Ein weiterer wichtiger Bestandteil einer mikroskopischen Theorie ist die quantenmechanische Natur und das Pauli{Prinzip, denn nach dem Bohr{van{ Leeuwen{Theorem (s. Mattis (1981)) kann es in einem klassischen System keinen Ferromagnetismus geben. Wie konnen nun die spin{unabhangige Coulomb{Wechselwirkung und die kinetische Energie zu einer ferromagnetischen Ausrichtung der Elektronen{Spins fuhren? Verschiedene mikroskopische Mechanismen, die gerade dies leisten, werden in den folgenden Abschnitten dieser Einfuhrung vorgestellt. Hubbard{Modell mit asymmetrischer Zustandsdichte Bei der Erforschung der Frage nach den mikroskopischen Ursachen des metallischen Ferromagnetismus hat es in den letzten Jahren erhebliche Fortschritte gegeben: Es wurde gezeigt, da das Einband{Hubbard{Modell unter bestimmten Voraussetzungen an die kinetische Energie, insbesondere eine asymmetrische Zustandsdichte mit hohem spektralen Gewicht in der Nahe der Bandkanten, Ferromagnetismus zeigt. Bereits die Vater des Hubbard{Modells, Gutzwiller (1963), Hubbard (1963) und Kanamori (1963), fuhrten dieses Modell ein, um Ferromagnetismus in U bergangsmetallen zu beschreiben. Bis vor kurzem war jedoch lediglich gesichert, da nach dem 30 2. Mikroskopische Ursachen des Ferromagnetismus Theorem von Nagaoka (1965; 1966) das Hubbard{Modell bei unendlicher Coulomb{ Wechselwirkung (U = 1) und ein bis auf ein Loch halbgefullten Band einen ferromagnetischen Grundzustand hat. Ein unbefriedigender Aspekt dieses Theorems ist die Tatsache, da es sich nicht auf eine endliche Lochdichte im thermodynamischen Limes anwenden lat. Das erneute Interesse an der Frage, ob im Einband{Hubbard{ Modell,1 X X H^ Hubbard = tij c^yi c^j + U n^i" n^ i#; (2.1) hij i i Ferromagnetismus stabilisiert wird, wurde von Lieb (1989) initiiert. Lieb zeigte, da Ferrimagnetismus vorliegt, wenn der Transfer (Hupfproze) tij zwischen zwei Untergittern mit unterschiedlicher Anzahl von Gitterplatzen erfolgt. Durch die Beschrankung auf eine stark idealisierte Zustandsdichte mit einem achen, entarteten Band konnten Mielke (1991; 1992; 1993), Tasaki (1992) und beide Autoren zusammen (1993) (s. a. den U bersichtsartikel von Tasaki (1998)) Ferromagnetismus im Hubbard{Modell mit exakten Methoden nachweisen. Bei der untersuchten Zustandsdichte mit Delta{Peak sind ferromagnetische und paramagnetische Phasen bei U = 0 entartet. Eine beliebig kleine Coulomb{Wechselwirkung U erhoht die Energie der paramagnetischen Phase. Der Grundzustand ist ferromagnetisch. Einen anderen Weg zum Ferromagnetismus zeigte Muller-Hartmann (1995) auf. Er untersuchte ein t{t0 {Hubbard{Modell in einer Dimension und fand fur U = 1 im Limes einer verschwindenden Elektronendichte (n ! 0) Ferromagnetismus. Dieses Szenario wurde von Pieri, Daul, Baeriswyl, Dzierzawa und Fazekas (1996) in zwei und drei Dimensionen untersucht. Ein Hubbard{Modell mit unterschiedlichen lokalen Potentialen auf zwei Untergittern untersuchten Penc, Shiba, Mila und Tsukagoshi (1996). Bei viertel Fullung, groer Coulomb{Wechselwirkung und groem lokalen Potential sind die Gitterplatze des einen Untergitters genau einfach besetzt. In diesem Fall ist eine Storungstheorie bei starker Kopplung moglich. Es liegt Ferromagnetismus vor. Wertvolle Hinweise auf Bedingungen an das Gitter bzw. die Zustandsdichte fur den Ferromagnetismus geben auch variationelle Untersuchungen der Stabilitat des vollstandig polarisierten Ferromagneten (s. Hanisch, Uhrig und Muller-Hartmann (1997) und Referenzen darin). Insbesondere konnte die Instabilitat des vollstandig polarisierten Ferromagneten gegenuber einem einzelnen Spinip{Proze in der Dynamischen Molekularfeld{Theorie (DMFT) exakt behandelt werden (Uhrig, 1996). Neben diesen Arbeiten leisteten numerische Untersuchungen einen sehr wichtigen Beitrag. Diese mussen sich nicht auf Spezialfalle beschranken und erlauben eine detaillierte Untersuchung des Einues der Zustandsdichte. In einer (Daul und NoIn der zweiten Quantisierung (s. z. B. Negele und Orland (1987)) sind c^j und c^yj Vernichtungs{ und Erzeugungsoperatoren fur ein Elektron am Gitterplatz j (i) mit Spin ; n^ i = c^yi c^i . Die Summe hij i zahlt Paare nachster Nachbarn zweimal (als i j und j i). 1 2.1. Einfuhrung 31 ack, 1998), zwei (Hlubina, Sorella und Guinea, 1997) und unendlichen Dimensionen bzw. der DMFT (Ulmke, 1998) wurde Ferromagnetismus abseits halber Fullung bei einer asymmetrischen Zustandsdichte, wie sie z. B. in \Tight{Binding"{Bandern mit Nachst{ und U bernachst{Nachbar{Hupfen auftritt, gefunden. Neben der Asymmetrie ist ein hohes spektrales Gewicht in der Nahe der Bandkanten wichtig (Wahle et al., 1998). Fur extrem groe Coulomb{Wechselwirkungen (U groer als die siebenfache eektive Bandbreite) wurde von Obermeier, Pruschke und Keller (1997) mit der \Non{Crossing"{Approximation (NCA) in der DMFT auch fur eine symmetrische Zustandsdichte abseits halber Fullung Ferromagnetismus gefunden. Gemeinsam zeigen diese Arbeiten, da das Hubbard{Modell das minimale Modell fur den Ferromagnetismus ist. Die Schwierigkeit, da Ferromagnetismus ein Stark{ Kopplungs{Problem ist und in einer einfachen Storungstheorie2 nicht zuganglich ist, konnte durch moderne Methoden der Vielteilchen{Theorie uberwunden werden. Nachst{Nachbar{Austausch Fur reale Ferromagnete kann erwartet werden, da weitere Mechanismen, die uber das Einband{Hubbard{Modell hinausgehen, wichtig sind und fur den Ferromagnetismus in Eisen, Kobalt und Nickel ebenfalls als mikroskopische Ursachen in Frage kommen. Vor allem sind dies die Austausch{Integrale der Coulomb{Wechselwirkung V (r r0). So zog Heisenberg (1928) den Austausch zwischen Elektronen auf benachbarten 0 Gitterplatzen i und j (i: Wannier{Wellenfunktionen; r, r Ortskoordinaten) F= Z d3 r Z d3 r0 i (r)j (r0) V (r r0) i(r0)j (r) (2.2) zur mikroskopischen Erklarung des Ferromagnetismus heran und lieferte den ersten mikroskopischen Erklarungsansatz fur den Ferromagnetismus. In zweiter Quantisierung fuhrt das Austausch{Integral (2.2) zwischen nachsten Nachbarn hij i auf den Term X y y H^ F = F (2.3) c^i c^j0 c^i0 c^j : P hij i0 Mit s^i = 0 cyi 0 ci0 ( : Vektor der Pauli{Matrizen) lat sich Glg. (2.3) auch schreiben als X (2.4) H^ F = 2F s^is^j + 14 n^in^j : hij i Storungstheorie bei starker Kopplung ist fur das Hubbard{Modell bei halber Fullung moglich, liefert jedoch einen antiferromagnetischen Austausch J = 4t2 =U . 2 32 2. Mikroskopische Ursachen des Ferromagnetismus Diese ferromagnetische Kopplung zwischen benachbarten Spins fuhrt auf naturliche Weise zum Ferromagnetismus. Allerdings ist der Austausch zwischen nachsten Nachbarn sehr klein.3 Summiert uber Z nachste Nachbarn ist FZ von der Groenordnung 0:1eV. Prinzipiell ist dies gerade genug, um die Curie{Temperaturen der U bergangsmetalle im Bereich von 1000K ( 0:1eV) zu erklaren. In der Literatur vertreten Campbell, Gammel und Loh Jr. (1988; 1990) die Meinung, da dieser Term wegen seiner geringen Groe nicht die Hauptursache des Ferromagnetismus ist, wahrend Hirsch (1989a; 1989b; 1997; 1999), Tang und Hirsch (1990) sowie Amadon und Hirsch (1996) diesen Term fur den Ferromagnetismus verantwortlich machen. Da F wesentlich kleiner als die elektronische Bandbreite der U bergangsmetalle ist, kann F allein nicht zu einem groeren magnetischen Moment fuhren. Es mussen vorgeformte magnetische Momente existieren, die durch F lediglich ausgerichtet werden. Da die Bildung magnetischer Momente durch den U {Term des Hubbard{Modells bewirkt wird, lautet das minimale mikroskopische Modell zur Erklarung des Ferromagnetismus durch Nachst{Nachbar{Austausch X H^ = H^ Hubbard 2F s^is^j : (2.5) hij i Lokaler Austausch: Hundsche Kopplung Einen anderen, wesentlich groeren Austausch{Term schlugen Slater (1936) und van Vleck (1953) als mikroskopische Ursache fur den Ferromagnetismus vor: den lokalen Austausch zwischen Elektronen auf dem gleichen Gitterplatz aber in verschiedenen Orbitalen. Dieser Term ist von der Groenordnung 1eV in U bergangsmetallen und fuhrt im Atom gema der 1. Hundschen Regel zur Bildung eines magnetischen Moments. Die Idee ist, da das Hupfen der Elektronen oder Locher dieses lokale magnetische Moment auf ein globales magnetisches Moment, d. h. eine langreichweitige ferromagnetische Ordnung im Festkorper, ubertragt. Konkrete Rechnungen begannen mit Roth (1966), die ein Zweiband{Hubbard{Modell ( : Bandindex) mit Hundscher Kopplung F0 und Coulomb{Abstoung zwischen den Orbitalen V0 betrachtete: H^ = t X hij i +V0 c^yi c^j + U X i;< 0 ;0 X i n^i" n^i# n^ i n^i00 + F0 X i;< 0 ;0 c^yi c^yi00 c^i0 c^i0 : (2.6) Abb. 2.1 veranschaulicht die lokalen Wechselwirkungsterme. Roth (1966) untersuchte dieses Modell in der Hartree{Fock{Approximation und beobachtete eine Instabilitat Nach Rechnungen von Slater (1936) und Abschatzungen von Hubbard (1963) ist F zwei Groenordnungen kleiner als U . 3 2.1. Einfuhrung 33 U ν=1 V0 - F0 V0 ν=2 Abbildung 2.1: Schema der lokalen Coulomb{Kopplungen im Zweiband{Hubbard{ Modell. U beschreibt die lokale Coulomb{Abstoung zwischen zwei Elektronen im gleichen Orbital, V0 die zwischen Elektronen in verschiedenen Orbitalen und F0 den Energiegewinn bei der Bildung eines lokalen magnetischen Moments. des Ferromagneten gegenuber einer zusatzlichen orbitalen Ordnung fur V0 U=2 F0 =2 > 0 bei T = 0 und viertel Fullung. Der Ferromagnet mit einer zusatzlichen orbitalen Ordnung kann in diesem Modell bei starker Kopplung storungstheoretisch verstanden werden. Betrachtet man fur U > V0 > F0 t zwei Elektronen auf zwei Gitterplatzen in zwei Bandern, so ndet man, da der Grundzustand eine ferromagnetische Spinausrichtung und eine alternierende Besetzung der Orbitale hat, s. Abb. 2.2. Die Erweiterung dieser Storungstheorie auf das Gitter fuhrt bei viertel Fullung nach Kugel' und Khomski (1973) sowie Cyrot und Lyon-Caen (1975) zu einem eektiven (Kugel'{Khomski{)Hamilton{Operator mit Spin{ und Orbital{Freiheitsgraden. Entkoppelt man die Spin{ und Orbital{Freiheitsgrade in einer selbstkonsistenten Feld{Naherung (Kugel' und Khomski, 1973) oder behandelt man den eektiven Hamilton{Operator in der Weissschen Molekularfeld{Naherung, d. h. vernachlassigt man die Korrelationen zwischen verschiedenen Gitterplatzen (Cyrot und LyonCaen, 1975), so ndet man einen isolierenden Grundzustand mit ferromagnetischer und orbitaler Ordnung. Im Gegensatz zur Hartree-Fock{Theorie, d. h. der Storungstheorie bei schwacher Kopplung, sagen die Stark{Kopplungs{Ansatze voraus, da zuerst die orbitale Ordnung und dann bei tieferen Temperaturen auch Ferromagnetismus stabilisiert wird. Die exakte Diagonalisierung kleiner eindimensionaler Systeme bestatigt einen ferromagnetischen Grundzustand bei viertel Bandfullung (Gill und 34 2. Mikroskopische Ursachen des Ferromagnetismus =1 =2 " E = 0 " " # 2t2 =U " # 2t2 =V0 " " 2t2 =(V0 F0) Abbildung 2.2: Energiegewinn in Storungstheorie zweiter Ordnung in t fur vier Kongu- rationen mit zwei Elektronen auf zwei Gitterplatzen. Angegeben sind die Energien Ising{ artiger orbitaler und Spin{Kongurationen cyi=1 cyi=2 0 0 j0i. Der Grundzustand bei starker Kopplung auf zwei Gitterplatzen ist 21 cy11" cy22" cy12" cy21" j0i. Seine Energie ist 4t2 =(V0 F0 ) (Die Rotationen dieses Zustandes im Spin{Raum haben die gleiche Energie und sind ebenfalls Grundzustande). Scalapino, 1987; Kuei und Scalettar, 1997; Hirsch, 1997). Abseits viertel und halber Fullung kann zwar eine kanonische Transformation auf einen eektiven Hamilton{Operator ohne Doppelbesetzungen durchgefuhrt werden (Chao, Spalek und Oles, 1977), diese Transformation fuhrt jedoch auf einen komplizierten Hamilton{Operator, der nur bei viertel und halber Fullung untersucht wurde. Es ist die hohe Entartung im atomaren Limes, die eine einfache Storungstheorie in t verhindert. Die Physik des Zweiband{Modells abseits viertel und halber Fullung ist deshalb bislang wesentlich schlechter verstanden. Exakt bekannt ist nach einem Theorem von Muller-Hartmann (1995), da in einer Dimension bei U = 1 der Grundzustand fur 0 < n < 2 ferromagnetisch ist. Fruhere Versionen dieses Theorems mit einem kleineren Gultigkeitsbereich stammen von Kubo (1982) und Lacroix-Lyon-Caen und Cyrot (1976). Die Ergebnisse der exakten Diagonalisierung (Hirsch, 1997) in einer Dimension (sechs Gitterplatze) unterhalb von viertel Fullung (n < 1) hangen stark von den Randbedingungen ab. Bei oenen, nicht aber bei periodischen Randbedingungen, wird Ferromagnetismus gefunden. Mumoi und Kubo (1998) haben in der DMFT mit Hilfe der Lanczos{Methode einen ferromagnetischen Grundzustand bei n = 1:2 sowie eine ferromagnetische und orbitale Ordnung bei n = 1 gefunden. In einer Reihe weiterer Untersuchungen mit approximativen Methoden wurde ebenfalls Ferromagnetismus abseits von viertel Fullung gefunden: in der Hartree{Fock{Theorie (Cyrot und Lyon-Caen, 1975; Oles, 1983), in einer verallgemeinerten Hartree{Fock{Theorie (Fleck, Oles und Hedin, 1997), mit komplexeren Wellenfunktionen (Okabe, 1997), mit dem lokalen Ansatz (Stollho und Thalmeier, 1981; Oles, 1981; Oles und Stollho, 1984) und in der Gutzwiller{Approximation 2.1. Einfuhrung 35 (Bunemann und Weber, 1997; Bunemann, Gebhard und Weber, 1997; Bunemann, Weber und Gebhard, 1998). Doppelaustausch Einen weiteren Mechanismus, basierend auf einem lokalen Austausch, schlug Zener (1951a) vor. In diesem Szenario fuhrt nicht der Austausch innerhalb der d{Orbitale, sondern der Austausch zwischen lokalisierten d{Spins mit itineranten s{Elektronen zur ferromagnetischen Ausrichtung der d{ und s{Elektronen. Der itinerante Charakter der s{Elektronen fuhrt bei diesem Mechanismus zur langreichweitigen ferromagnetischen Ordnung. Wegen der groen Ausdehnung der s{Orbitale ist dieser lokale Austausch jedoch klein. Experimentell zeigt die Magnetisierung der U bergangsmetalle auch keinen Beitrag der s{Elektronen zum magnetischen Moment. Daher wird dieses Szenario fur die U bergangsmetalle nicht mehr diskutiert. Fur Manganate mit Perowskit{Struktur ist aber das gleiche Szenario relevant, wobei die t2g {Elektronen den lokalisierten Spin bilden, und die eg {Elektronen die Leitungselektronen sind. Dieses wurde als Doppel{Austausch von Zener (1951b) eingefuhrt. Der Doppel{Austausch wird im Zusammenhang mit den Manganaten in Kapitel 5 ausfuhrlich erortert. Weitere Nachst{Nachbar{Terme In einem Einband{Modell gibt es neben dem Austausch{Integral, Glg. 2.2, auch noch weitere Coulomb{Integrale zwischen benachbarten Gitterplatzen, s. z. B. Vollhardt, Blumer, Held, Kollar, Schlipf und Ulmke (1997). Das grote Integral fuhrt auf einen Dichte{Dichte{Term X (2.7) n^i n^j0 ; H^ V = V hij i0 der fur den Ferromagnetismus aber keine wesentliche Rolle spielt, s. Wahle et al. (1998) und Referenzen darin. Ein weiterer Term, das dichteabhangige Hupfen (\bond{ charge site{charge interaction"), X H^ X = X n^i + n^j c^yi c^j ; (2.8) hij i kann jedoch fur den Ferromagnetismus von Bedeutung sein. Dieser X {Term reduziert die Bandbreite (beschrieben durch t) und damit den antiferromagnetischen Superaustausch des Hubbard{Modells. Dadurch wird die Groe des benotigten Nachst{ Nachbar{Austausches F fur einen ferromagnetischen Gesamt{Austausch 2 Fges. = 4(t U X ) 2F < 0 (2.9) 36 2. Mikroskopische Ursachen des Ferromagnetismus im halbgefullten Hubbard{Modell mit Nachst{Nachbar{Wechselwirkung wesentlich verringert. Strack und Vollhardt (1994; 1995) sowie de Boer und Schadschneider (1995) konnten exakte, hinreichende Kriterien fur einen ferromagnetischen Grundzustand im halbgefullten Einband{Hubbard{Modell mit X {, F { und weiteren Termen herleiten. Kollar (1998) konnte daruber hinaus hinreichende Kriterien bei halber Fullung mit einem zusatzlichen Loch und orbitaler Entartung bestimmen. Er untersuchte den X {Term auch mit der Gutzwiller{Wellenfunktion und fand (auch ohne U {Term) Ferromagnetismus. U berblick In Abschnitt 2.2 wird die Hundsche Kopplung bei einer orbitalen Entartung in der DMFT als mikroskopischer Mechanismus fur den Ferromagnetismus analysiert. Es werden folgende Fragen beantwortet: \Wie stabil ist der Ferromagnetismus abseits der gut untersuchten viertel Fullung?" und \Tritt bei viertel Fullung wie in der Hartree{Fock{Approximation bei hoheren Temperaturen zunachst Ferromagnetismus oder wie in der Weissschen Molekularfeld{Theorie der eektiven Kugel'{Khomski{ Modelle zunachst orbitale Ordnung auf?". In Abschnitt 2.3 werden drei mikroskopische Mechanismen fur den Ferromagnetismus verglichen: das Hubbard{Modell mit einer asymmetrischen Zustandsdichte, Glg. (2.1), der Nachst{Nachbar{Austausch, Glg. (2.5), und die Hundsche Kopplung bei orbitaler Entartung, Glg. (2.6). Erganzend folgen in Abschnitt 2.4 einfache Hartree-Fock{Betrachtungen zum dichteabhangigen Hupfen zwischen Nachsten{Nachbarn, Glg. (2.8). Abschnitt 2.5 fat die Ergebnisse zusammen. Der Doppelaustausch wird in Kapitel 5 im Zusammenhang mit den Manganaten untersucht. 2.2 Hundsche Kopplung und orbitale Entartung Im folgenden wird die Hundsche Kopplung als mikroskopischer Mechanismus fur den Ferromagnetismus in der DMFT mit dem Quanten{Monte{Carlo{Algorithmus aus Kapitel 1.2 studiert. Dies geschieht anhand des Hamilton{Operators (2.6) mit einer Beschrankung auf eine Ising{artige Hundsche Kopplung, d. h. der F0{Term reduziert sich auf H^ F = F0 X i < 0 n^i n^i0 : (2.10) Diese Beschrankung auf einen nicht SU(2){invarianten Term ist in der Literatur durchaus gebrauchlich und implizit beispielsweise in der Hartree{Fock{Approximation und der Weissschen Molekularfeld{Theorie enthalten. Bei schwacher und starker Kopplung, wo sich die DMFT auf diese beiden Theorien reduziert, hat diese 2.2. Hundsche Kopplung und orbitale Entartung 37 0.16 0.12 PM T 0.08 FM 0.04 0 0 1 2 F0 3 4 5 Abbildung 2.3: T {F0 Phasendiagramm des Zweiband{Hubbard{Modells mit Hundscher Kopplung F0 bei U = 9, V0 = 5 und n = 1:25 (FM: Ferromagnetimus; PM: Paramagnetismus). Das kritische F0 fur den Ferromagnetismus bei Temperatur T = 0 wurde durch Interpolation zwischen der Curie{Temperatur bei F0 = 2 und der negativen Curie{Temperatur bei F0 = 1 bestimmt. Fur F0 > V0 wurde eine unphysikalische Anziehung zwischen Elektronen in verschiedenen Orbitalen mit gleichem Spin entstehen. Beschrankung also keinen Einu auf die kritische Temperatur. Deshalb kann man auch fur mittlere Kopplungsstarken erwarten, da die kritischen Temperaturen, die in diesem Abschnitt berechnet werden, nicht wesentlich durch die Approximation einer Ising{artigen Hundschen Kopplung beeinut werden. Um den Mechanismus der Hundschen Kopplung bei orbitaler Entartung klar von dem der asymmetrischen Zustandsdichte im Hubbard{Modell zu trennen, wird im folgenden das Bethe{Gitter mit einer halb{elliptischen, symmetrischen Zustandsdichte p N 0 () = 2t1 2 (2t)2 2 verwendet; t 1 legt die Energieskala fest. In der Tat zeigt das Zweiband{Modell ohne Hundsche{Kopplung keinen Ferromagnetismus bei U = 9, V0 = 5 und einer mittleren Elektronendichte pro Gitterplatz von n = 1:25 (s. Abb. 2.3).4 Eine kleine Hundsche Kopplung von F0 = 1:61 0:15 ist allerdings ausDie U bergangstemperaturen werden durch Untersuchung der Instabilitat der paramagnetischen Phase gegenuber langreichweitiger Ordnung bestimmt. Bei dieser Instabilitat divergiert die entsprechende Suszeptibilitat. 4 38 2. Mikroskopische Ursachen des Ferromagnetismus reichend, um Ferromagnetismus zu stabilisieren. Dieser Wert ist erheblich kleiner als der von Kuei und Scalettar (1997): Die eindimensionale Kette mit sechs Gitterplatzen bei n = 1 und U = V0 + F0 zeigt unterhalb von F0 8 keinen Ferromagnetismus.5 Das in dieser Arbeit berechnete F0 stimmt mit den Ergebnissen von Hirsch (1997) uberein: In einer Dimension bei n = 1(1:5) auf sechs (vier) Gitterplatzen und fur U = V0 + 2F0 ndet man keinen Ferromagnetismus unterhalb von F0 1:5(2).6 Das berechnete F0 ist auch konsistent mit den Resultaten von Mumoi und Kubo (1998), die bei einer Fullung n = 1:2 in der DMFT Ferromagnetismus fur F0 = 1:4 nden. Abb. 2.4 zeigt das magnetische T {n{Phasendiagramm fur U = 9, V0 = 5 und eine relativ groe Hundsche Kopplung F0 = 4. Ferromagnetismus tritt in einem groen Dichtebereich auf. Die viertel Fullung (n = 1), bei der die Storungstheorie in t moglich ist und Ferromagnetismus zeigt, ist keinesfalls ausgezeichnet. Insbesondere liegt das Maximum der Curie{Temperatur oberhalb von viertel Fullung. Typische Curie{Temperaturen sind 0:1eV bei einer Bandbreite von 4eV (t = 1eV). Dies entspricht etwa 1000K und ist von der Groenordnung der Curie{Temperatur der U bergangsmetalle. In der Nahe halber Fullung unterdruckt der antiferromagnetische Superaustausch die ferromagnetische Ordnung. Ein Neel{Antiferromagnet mit einer AB{ Untergitter{Struktur wird stabilisiert. Die Quanten{Monte{Carlo{Simulation deutet darauf hin, da sich die Kurven der Curie{ und Neel{Temperatur bei endlichen Temperaturen und n 1:85 treen. Fur n = 1:85 zeigt die paramagnetische Phase auch eine Instabilitat gegenuber Ferromagnetismus. Die extrapolierte Curie{ Temperatur liegt jedoch etwas tiefer als die Neel{Temperatur. Bevor der Ferromagnetismus auftritt, wird das System antiferromagnetisch. In der antiferromagnetischen Phase wird die ferromagnetische Suszeptibilitat dann modiziert und divergiert nicht mehr. Da Ferromagnetismus und Antiferromagnetismus konkurrierende, sich ausschlieende Phasen sind, kann man erwarten, da bei tieferen Temperaturen ein Phasenubergang erster Ordnung zwischen diesen Phasen auftritt. Auerdem ist mit einer Phasenseparation zwischen Ferromagnetismus und Antiferromagnetismus, wie sie im Kondo{Gitter{Modell auftritt (Dagotto, Yunoki und Moreo, 1998), zu rechnen, da Ferromagnetismus bei n 1:3 und Antiferromagnetismus bei n = 2 am stabilsten ist. Abb. 2.5 zeigt zum Vergleich das Hartree{Fock{Phasendiagramm. Fur das Bethe{ Gitter mit einer unendlichen Anzahl nachster Nachbarn ist die DMFT exakt. Die Unterschiede zu Abb. 2.4 beruhen also auf Unzulanglichkeiten der Hartree{Fock{ Naherung, die als selbstkonsistente Storungstheorie erster Ordnung in U bei groeren Coulomb{Wechselwirkungen nur beschrankt aussagekraftig ist. Qualitativ falsch In auf die eektive Bandbreite reskalierten Einheiten. Die Beziehungen zwischen U , V0 und F0 entsprechen einer Invarianz des Hamilton{Operators gegenuber orbitalen Drehungen: Glg. (2.6) ist invariant bei U = V0 + F0 ; fur U = V0 + 2F0 ist dies ein erweiterter Hamilton{Operator, der ein orbitales Paar{Hupfen berucksichtigt, dessen Coulomb{ Integral gleich F0 ist. 5 6 2.2. Hundsche Kopplung und orbitale Entartung 39 0.25 0.2 PM AFM 0.15 T 0.1 FM 0.05 0 0 0.5 1 n 1.5 2 Abbildung 2.4: T {n{Phasendiagramm fur U = 9, V0 = 5 und F0 = 4 (PM: Paramagnet; FM: Ferromagnet; AFM: Antiferromagnet). Wegen der Teilchen{Loch{Symmetrie ist das Phasendiagramm symmetrisch um halbe Fullung (n = 2). 3.5 3 2.5 PM AFM 2 T 1.5 1 FM 0.5 0 0 0.5 1 n 1.5 2 Abbildung 2.5: T {n{Phasendiagramm fur U = 9, V0 = 5 und F0 = 4 in der Hartree{Fock{ Approximation. Die gepunktete Linie beschreibt einen Phasenubergang erster Ordnung, die beiden anderen einen zweiter Ordnung. 40 2. Mikroskopische Ursachen des Ferromagnetismus beschreibt die Hartree{Fock{Naherung den U bergangsbereich vom Ferro{ zum Antiferromagnetismus: Es gibt keinen antiferromagnetischen Superaustausch, der den Ferromagnetismus in der Nahe halber Fullung unterdruckt; der Antiferromagnetismus ist in diesem Bereich lediglich energetisch gunstiger. Quantitativ um eine Groenordnung zu gro sind die U bergangstemperaturen. In der Hartree{Fock{Naherung gibt es einen Phasenubergang erster Ordnung zwischen Ferromagnetismus und Antiferromagnetismus, wie oben diskutiert. Orbitale Ordnung Bei viertel Fullung sagt die Weisssche Molekularfeld{Theorie fur das eektive Kugel'{ Khomski{Modell mit sinkender Temperatur eine Instabilitat des Paramagneten gegenuber einer schachbrettartig alternierenden orbitaler Ordnung voraus, wahrend die Hartree{Fock{Theorie eine Instabilitat gegenuber Ferromagnetismus zeigt. Bei T = 0 und | im Fall der Hartree{Fock{Theorie | hinreichend kleinem F0 ndet man mit beiden Ansatzen eine gemischte ferromagnetische und orbitale Ordnung. Die DMFT beinhaltet diese beiden Storungstheorien bei schwacher bzw. starker Kopplung U und ist daher geeignet, den Widerspruch ferromagnetische gegen orbitale Instabilitat des Paramagneten aufzuklaren. Da man auch | wie im Grundzustand | eine gemischte ferromagnetische und orbitale Ordnung erwarten kann, wird die Instabilitat gegenuber einer allgemeinen gemischten Ordnung untersucht. Dabei beschreibt ein Parameter 2 [0; 1] den Anteil der orbitalen Ordnung in einem Feld h, das an die ferromagnetische Spin{ und alternierende orbitale Dichte ankoppelt: X H^ = h n^ i f(1 ) + g i (2.11) mit = ( 1)i = 1 auf dem A{ bzw. B{Untergitter. Eine Instabilitat gegenuber dieser gemischten Ordnung wird in Form einer Divergenz in der korrespondierenden Suszeptibilitat, d. h. der zweiten Ableitung des Grokanonischen Potentials nach dem Feld h, 2 = L1 @@h 2 (2.12) beobachtet; L bezeichnet die Anzahl der Gitterplatze. In Abb. 2.6 ist die kritische Temperatur Tc fur diese Instabilitat ([(Tc; )] 1 = 0) fur U = 9, V0 = 5, F0 = 4 und n = 1 als Funktion von aufgetragen. Das Maximum von Tc() liefert den physikalisch relevanten Wert von , bei dem der Paramagnet instabil gegenuber langreichweitiger Ordnung wird. In Abb. 2.6 hat Tc ein Maximum bei = 0, was einer reinen ferromagnetischen Ordnung entspricht. Es ndet ein U bergang von der paramagnetischen in die ferromagnetische Phase bei Tc = 0:13 2.2. Hundsche Kopplung und orbitale Entartung 41 0.16 0.14 0.12 0.1 Tc 0.08 0.06 0.04 0.02 0 0 0.2 0.4 δ 0.6 0.8 1 Abbildung 2.6: Kritische Temperatur der Instabilitat gegenuber gemischter ferromagne- tischer (FM) und orbitaler Ordnung (OO) fur U = 9, V0 = 5, F0 = 4 und n = 1 (=0: FM; = 1: OO). Der Fehler ist von der Groe der Symbole. 0.16 0.14 0.12 0.1 Tc 0.08 0.06 0.04 0.02 0 0 0.2 0.4 δ 0.6 0.8 1 Abbildung 2.7: Wie in Abb. 2.6, aber fur U = 8, V0 = 6, F0 = 2 und n = 1. 42 2. Mikroskopische Ursachen des Ferromagnetismus statt. Dies entspricht qualitativ dem Ergebnis der Hartree{Fock{Approximation, die fur dieses groe F0 auch bei T = 0 keine zusatzliche orbitale Ordnung voraussagt, da V0 U=2 F0 =2 < 0 ist. Da hier nur in der paramagnetischen Phase gerechnet wurde, kann keine Aussage uber eine gemischte ferromagnetische und orbitale Ordnung bei tieferen Temperaturen getroen werden. Die ferromagnetische Instabilitat der ungeordneten Phase widerspricht der Weissschen Molekularfeld{Theorie, die eine orbitale Instabilitat voraussagt. Diese Theorie, d. h. die storungstheoretische Entwicklung in Potenzen von t, wird kontrolliert durch die Groe des Parameters t =(V0 F0 ). Bei den verwendeten Parametern ist t=(V0 F0 ) = 1, also nicht klein. Daher ist es nicht verwunderlich, da die Stark{Kopplungs{Theorie nicht die richtige langreichweitige Ordnung voraussagt. Aufgrund dieser U berlegungen kann jedoch erwartet werden, da mit einem kleineren F0 das Szenario der Weissschen Molekularfeld{Theorie angenommen wird. In der Tat ndet man in Abb. 2.7 fur F0 = 2 (U = 8, V0 = 6 und n = 1) eine Instabilitat gegenuber einer reinen (alternierenden) orbitalen Ordnung (Tc ist maximal fur = 1). Das T {n{Phasendiagramm (Abb. 2.8) fur diese Coulomb{Wechselwirkungen setzt sich aus orbitaler Ordnung in der Nahe von viertel Fullung, antiferromagnetischer Ordnung im Bereich halber Fullung und Ferromagnetismus zwischen diesen Phasen zusammen. Die ferromagnetische Phase ist bei dieser kleineren aber auch realistischeren Hundschen Kopplung bereits erheblich reduziert. Das Phasendiagramm Abb. 2.8 wurde von Zol, Pruschke und Keller (1999) bestatigt, wobei anstelle der QMC{ Simulation die \Non{Crossing"{Approximation zur Losung der DMFT{Gleichungen verwendet wurde. In der \Non{Crossing"{Approximation konnte Zol et al. (1999) zeigen, da die Spinip{Beitrage der Hundschen Kopplung einen nur sehr kleinen Einu auf die kritische Temperatur der Phasenubergange haben. Diese Beitrage wurden in den QMC{Simulationen nicht berucksichtigt. Der U bergang vom Ferromagnetismus zur orbitalen Ordnung bei n 1:2 fuhrt erneut auf die Frage nach einer gemischten Ordnung. Wie in Abb. 2.6 und 2.7 fur n = 1 ndet man auch fur n = 1:2 in Abb. 2.9 keine gemischte Ordnung. Direkt am U bergang von ferromagnetischer zu orbitaler Ordnung ist die Instabilitat sowohl gegenuber einer reinen ferromagnetischen Ordnung ( = 0) als auch gegenuber einer reinen orbitalen Ordnung ( = 1) groer als die gegenuber einer gemischten Ordnung (0 < < 1). Dies zeigen die beiden Maxima bei = 0 und = 1 in Abb. 2.9. Daraus kann man schlieen, da das Zweiband{Hubbard{Modell mit Hundscher Kopplung entweder eine Instabilitat gegenuber reiner ferromagnetischer oder reiner orbitaler Ordnung zeigt. Im Gegensatz zu Ferro{ und Antiferromagnetismus schlieen sich orbitale Ordnung und Ferromagnetismus aber nicht aus und konnen sich sogar gegenseitig verstarken. Dies fuhrt zu einem gemischt{geordneten Grundzustand in der Hartree{Fock{Approximation und der Weissschen Molekularfeld{Approximation bei n = 1. Da letztere einen kontrollierten Ansatz darstellt, der fur groe Coulomb{ Wechselwirkung das richtige Ergebnis liefert, mu auch der DMFT{Grundzustand 2.2. Hundsche Kopplung und orbitale Entartung 43 0.35 0.3 AFM 0.25 0.2 T 0.15 OO 0.1 FM 0.05 0 0 0.5 1 1.5 2 n Abbildung 2.8: T {n{Phasendiagramm fur U = 8, V0 = 6, F0 = 2 und n = 1. Zusatzlich zu den Phasen aus Abb. 2.4 wird eine schachbrettartig{alternierende orbitale Ordnung (OO) gefunden. 0.05 0.045 0.04 0.035 0.03 Tc 0.025 0.02 0.015 0.01 0.005 0 0 0.2 0.4 δ 0.6 0.8 1 Abbildung 2.9: Wie in Abb. 2.6, aber fur U = 8, V0 = 6, F0 = 2 und n = 1:2. 44 2. Mikroskopische Ursachen des Ferromagnetismus bei groen Coulomb{Wechselwirkungen und n = 1 ferromagnetisch und orbital geordnet sein. Eine Besonderheit ergibt sich bei n = 0:9. Die orbitale Suszeptibilitat bei hoheren Temperaturen, Abb. 2.10, verhalt sich Curie{Weiss{artig. Aus der Extrapolation bei hoheren Temperaturen wurde man eine orbitale Ordnung bei T 0:04 erwarten. Bevor es jedoch zu dieser orbitalen Ordnung kommt, andert die inverse Suszeptibilitat ihr Verhalten und steigt wieder an (die Suszeptibilitat fallt ab). Bei n = 0:9 gibt es keine orbitale Ordnung. Wie kann man dieses Minimum in der inversen orbitalen Suszeptibilitat erklaren? In Abb. 2.10 ist zusatzlich die Spektralfunktion an drei charakteristischen Punkten abgebildet. In der Spektralfunktion entwickelt sich eine Kondo{ artige Resonanz. Da die Hundsche Kopplung der Bildung lokaler Spin{Singuletts entgegenwirkt, kann man erwarten, da es sich nicht um einen Kondo{Eekt der Spin{Freiheitsgrade handelt. Ein Kondo{Eekt in den orbitalen Freiheitsgraden ist hingegen plausibel und wurde auch das Verhalten der inversen Suszeptibilitat erklaren: Die wachsende Resonanz an der Fermi{Kante geht in diesem Szenario mit einer Abschirmung der orbitalen Momente einher. Diese Abschirmung fuhrt wiederum zu einer reduzierten orbitalen Suszeptibilitat. Von mittlerer zu starker Kopplung Mit wachsender Coulomb{Wechselwirkung und bei viertel Fullung beschreibt die Weisssche Molekularfeld{Theorie des eektiven Kugel'{Khomski{Modells das Zweiband{Hubbard{Modells in der DMFT genauer. Das eektive Modell mit orbitalem Freiheitsgrad (z = 12 fur das 1. bzw. 2. Orbital) lautet (s. Gill und Scalapino (1987)): 2 X 1 4 t 1 z z ^ He = U s^is^j 4 ^i ^j + 4 hij i 2 X 2 t 3 1 + V F hiji s^is^j + 4 ^ i^ j 4 2t2 X s^ s^ 1 ^z ^z 1 1 ^+ ^ + ^ ^+ : (2.13) i j 4 2 i j i j V + F hiji i j 4 Untersucht man diesen Hamilton{Operator in der Weissschen Molekularfeld{Theorie und nimmt eine ferromagnetische oder schachbrettartig{alternierende orbitale Ordnung mit hs^zj i = m2 ; hs^+j i = hs^j i = 0; (2.14) h^jz i = 2 ; h^j+i = h^j i = 0 (2.15) 2.2. Hundsche Kopplung und orbitale Entartung 45 0.45 0.4 A(ω) 0.35 0.3 0.4 0.3 0.2 0.1 0 −4 −2 0 2 4 6 8 10 ω χ−1 0.25 A(ω) 0.2 A(ω) 0.15 0.1 0.4 0.3 0.2 0.1 0 0.4 0.3 0.2 0.1 0 −4 −2 0 2 4 6 8 10 ω −4 −2 0 2 4 6 8 10 ω 0.05 0 0 0.05 0.1 0.15 0.2 0.25 0.3 0.35 T Abbildung 2.10: Inverse orbitale Suszeptibilitat 1 als Funktion der Temperatur T fur U = 8, V0 = 6, F0 = 2 und n = 0:9. Dargestellt ist auch die Spektralfunktion A(!) als Funktion der Frequenz relativ zum chemischen Potential bei drei verschiedenen Temperaturen (T = 0:05, T = 0:14 und T = 0:25). Eine Extrapolation der inversen Suszeptibilitat bei hohen Temperaturen wurde eine Nullstelle, also einen Phasenubergang in die orbital{ geordnete Phase bei Tc 0:05 vorhersagen. Bevor dieser Ubergang stattndet, steigt die inverse Suszeptibilitat jedoch wieder an. Gleichzeitig bildet sich in der Spektralfunktion (die mit der Maximum{Entropie{Methode berechnet wurde) eine Resonanz an der Fermi{ Kante. 46 2. Mikroskopische Ursachen des Ferromagnetismus an, so erhalt man mit Z Nachst{Nachbar{Platzen eine Energie pro Gitterplatz H^ i WMF = 4Js szi iz Z m 2Jsszi Z m 2J iz Z + konst. (2.16) mit den Kopplungskonstanten 4t2 2t2 2 2 t 1 (2.17) Js = 8 U + V F V + F ; 4t2 2t2 2 1 2 t Js = 8 U + V F V + F ; (2.18) 4t2 2t2 2 2 t 1 (2.19) J = 8 U + 3 V F + V + F : Berechnet man nun die Magnetisierung m bzw. die orbitale Ordnung selbstkonsistent nach X X z H^i WMF m = 1 2s e ; (2.20) Z sz = 1 z = 1 = Z1 Z = X2 iX2 i i szi = 21 iz = 21 X X szi = 12 iz = 12 e 2iz e H^ i WMF H^ i WMF ; ; (2.21) (2.22) so erhalt man als U bergangstemperatur fur ferromagnetische (orbitale) Ordnung TC (TOO ) = Js(J ). Da J die grote der drei Kopplungskonstanten ist, setzt die orbitale Ordnung bei der hochsten Temperatur ein. In Abb. 2.11 wird nun dargestellt, wie sich die U bergangstemperatur des Zweiband{ Hubbard{Modells zur alternierenden orbitalen und ferromagnetischen Phase mit der Coulomb{Wechselwirkung U andert. Die orbitale U bergangs{Temperatur bei n = 1 wird ab U 10 gut durch die Weisssche Molekularfeld{Theorie des eektiven Kugel'{ Khomski{Modells beschrieben: TOO = 2J / t2 =U . Die Curie{Temperatur bei n = 1:5 verhalt sich anders: Mit wachsender Coulomb{Wechselwirkung sind nur noch Kongurationen mit der minimalen Anzahl von lokalen Doppelbesetzungen erlaubt. Diese Doppelbesetzungen mussen wegen der Hundschen Kopplung zusatzlich ein lokales magnetisches Moment haben. Eine starke Coulomb{Wechselwirkung fuhrt auf diese Einschrankung der Kongurationen, hat aber im reduzierten Hilbert{Raum keinen Einu mehr. Es ist die kinetische Energie, welche die lokalen magnetischen Momente im reduzierten Hilbert{Raum ordnet. Daher sattigt die Curie{Temperatur im Limes groer Coulomb{Wechselwirkung mit einem Grenzwert proportional zu t. Da TOO / t2 =U und TC / t ist, kann bei einer A nderung der Coulomb{Wechselwirkung die orbitale Phase im Verhaltnis zur ferromagnetischen Phase beliebig klein werden. 2.2. Hundsche Kopplung und orbitale Entartung 47 0.25 0.2 WMF 0.15 T 0.1 OO (n=1) 0.05 FM (n=1.5) 0 0 2 4 6 8 U 10 12 14 16 Abbildung 2.11: Kritische Temperatur fur den Ubergang zur orbitalen (OO) und ferroma- gnetischen (FM) Ordnung bei n = 1 bzw. n = 1:5 als Funktion von U mit V0 = 3=4 U und F0 = 1=4 U . Zum Vergleich ist die kritische Temperatur in der Weissschen Molekularfeld{ Theorie (WMF) aufgetragen. Von zwei zu funf Bandern Es soll nun untersucht werden, wie die Ergebnisse fur das Zweiband{Modell mit zunehmender Anzahl der Bander skalieren. Im halbgefullten Mehrband{Modell ist der Energiegewinn eines lokalen magnetischen Moments durch die Hundsche Kopplung im Hamilton{Operator (2.6) 1 F0. Fur funf Bander steigt der Energiegewinn bereits auf 10 F0 an (allgemein: M (M 1)=2 F0). Der Einu der Hundschen Kopplung wachst also sehr stark an. Dies hat naturlich einen erheblichen Einu auf die Curie{ Temperatur, s. Abb. 2.12. Beim U bergang von zwei auf funf Bander wachst TC um den Faktor 5. Bei den verwendeten Parametern und einer Bandbreite von 4eV (t = 1) entspricht dies einer U bergangstemperatur von fast 3000K. Diese ist in etwa um den Faktor 3 groer als die Curie{Temperaturen der U bergangsmetalle. Mogliche Ursachen fur das U berschatzen der Curie{Temperatur sind: 1. Die DMFT berucksichtigt zeitliche, vernachlassigt jedoch raumliche Fluktuationen, welche die U bergangstemperatur zusatzlich verringern. Dies ist genau entgegengesetzt zur Spinuktuations{Theorie, die raumliche Fluktuationen beruck- 48 2. Mikroskopische Ursachen des Ferromagnetismus 0.4 0.35 0.3 0.25 Tc 0.2 0.15 0.1 0.05 0 0 1 2 3 4 5 6 M Abbildung 2.12: Kritische Temperatur als Funktion der Anzahl der Bander M fur n = 3=4 M ; U =8, V0 =6 und F0 =2 (Quadrate) sowie U =4, V0 =3 und F0 =1 (Kreis). sichtigt und zeitliche Korrelationen vernachlassigt, s. die U bersichtsarbeiten von Moriya (1985) und Jelitto und Ziegler (1983). Letztendlich fuhren sowohl raumliche als auch zeitliche Fluktuationen zu einer Verringerung der U bergangstemperatur. 2. Das Verhaltnis von Coulomb{Wechselwirkung zur Bandbreite (U; V0 2W ) entspricht typischen Werten fur U bergangsmetall{Oxide. Bei U bergangsmetallen wird eine etwas kleinere Coulomb{Wechselwirkung (U; V0 W ) und F0 1 aus Bandstrukturrechnungen bestimmt (Anisimov und Gunnarsson, 1991). 3. Eine Kristallfeld{Aufspaltung wurde nicht berucksichtigt. Der zweite Eekt verringert die Curie{Temperatur um ca. 20%, wenn die Coulomb{ Wechselwirkung halbiert wird (s. Abb. 2.12). Eine Kristallfeld{Aufspaltung kann erheblich drastischere Konsequenzen haben. Geht man von einer kubischen Symmetrie aus, so liegen die drei t2g{Bander energetisch niedriger als die beiden eg{Bander. Sind die Bander drei bis funf die t2g {Bander und erweitert man das Funfband{Modell (2.6) 2.3. Vergleich verschiedener Mechanismen fur den Ferromagnetismus 49 um eine energetische Absenkung der t2g {Bander um , was durch XX n^i H^ = 5 i=3 i (2.23) beschrieben wird, so ndet man in der QMC{Rechnung fur n = 3:75, U = 4, V0 = 3, F0 = 1 und = 2 anstelle der ferromagnetischen Ordnung eine antiferromagnetische. Die Ursache hierfur ist, da bei der verwendeten Fullung von n = 3:75 die drei t2g {Bander in etwa halbgefullt sind. Dies fuhrt zu einem antiferromagnetischen Superaustausch zwischen den t2g {Bandern, der bei diesen Parametern uber den ferromagnetischen Austausch dominiert. Dieses Modell ist mit den in Kapitel 5 untersuchten Erweiterungen des Kondo{Gitter{Modells verwandt. In Kapitel 5 werden die halbgefullten t2g{Bander durch lokalisierte Spins ersetzt. 2.3 Vergleich verschiedener Mechanismen fur den Ferromagnetismus In diesem Abschnitt wird die Hundschen Kopplung bei einer orbitalen Entartung mit zwei weiteren Mechanismen fur den Ferromagnetismus verglichen: der asymmetrischen Zustandsdichte im Einband{Hubbard{Modell, Glg. (2.1), und dem Nachst{ Nachbar{Austausch in einem Einband{Modell, Glg. (2.5). Alle Ergebnisse wurden mit der gleichen Methode, QMC{Simulationen in der DMFT, gewonnen. Unterschiede und Gemeinsamkeiten der drei mikroskopischen Mechanismen fur den Ferromagnetismus werden in diesem Abschnitt herausgearbeitet. { {Phasendiagramm T n Abb. 2.13 vergleicht das T {n{Phasendiagramm (n: Anzahl der Elektronen pro Gitterplatz) bis zur halben Fullung im jeweiligen Modell. Das Hubbard{Modell mit asymmetrischer Zustandsdichte und die Hundsche Kopplung bei orbitaler Entartung, zeigen ein erstaunlich ahnliches Phasendiagramm mit Ferromagnetismus abseits halber Bandfullung und Antiferromagnetismus in der Nahe halber Bandfullung. Dies entspricht auch der einfachen experimentellen Beobachtung, da Mangan und Chrom antiferromagnetisch sind und ein in etwa halbgefulltes d{Band haben, wahrend Eisen, Kobalt und Nickel ferromagnetisch und nicht halbgefullt sind. Ein ganz anderes Phasendiagramm ndet man, wenn der Ferromagnetismus durch den Nachst{Nachbar{Austausch stabilisiert wird. Bei diesem Mechanismus tritt Ferromagnetismus nur in der Nahe halber Fullung auf. Bei tiefen Temperaturen und halber Fullung wird das System zudem isolierend. Der Nachst{Nachbar{Austausch 50 2. Mikroskopische Ursachen des Ferromagnetismus 0.07 0.14 0.06 0.12 PM 0.05 U=6 U=8 0.1 AFM 0.04 0.08 T T 0.03 PM 0.06 FM 0.02 0.04 0.01 0.02 0 FM 0 0 0.2 0.4 0.6 0.8 1 n 0 0.2 0.4 0.6 0.8 1 n Abbildung 2.13: Magnetisches T {n{Pha- 0.25 0.2 PM AFM 0.15 T 0.1 FM 0.05 0 0 0.5 1 n 1.5 2 sendiagramm verschiedener mikroskopischer Mechanismen fur den Ferromagnetismus. Links oben: Hubbard{Modell mit asymmetrischer dreidimensionaler fcc-Zustandsdichte achst{Nachbar{Transfer t0 = t=4 mit Ubern und U = 6 nach Ulmke (1998). Links unten: Zweiband{Modell mit Hundscher Kopplung F0 = 4 (U = 9, V0 = 5, symmetrische Bethe{ Zustandsdichte). Rechts: Nachst{Nachbar{ Austausch{Wechselwirkung F = FZ = 0:5 (symmetrische Bethe{Zustandsdichte) nach Blumer (1998). kann also nicht der relevante Mechanismus fur den metallischen Ferromagnetismus der U bergangsmetalle sein. Spektralfunktion Um weitere Charakteristika der mikroskopischen Mechanismen herauszuarbeiten, werden in Abb. 2.14 die Spektralfunktionen N (!) verglichen. Wieder zeigen das Hubbard{ Modell mit asymmetrischer Zustandsdichte und die Hundsche Kopplung ein ahnliches Verhalten. Das Spektrum der Minoritats{Spins hat einen Peak an der Fermi{Kante und ein Satellitenband bei hoheren Frequenzen. 2.3. Vergleich verschiedener Mechanismen fur den Ferromagnetismus 0.3 1.2 Spin ↑ Spin ↓ 1 Spin ↑ Spin ↓ 0.25 0.2 0.8 N 51 N 0.6 0.15 0.4 0.1 0.2 0.05 0 0 −2 0 2 ω 4 6 8 10 −6 −4 −2 0 ω 2 4 6 Abbildung 2.14: Spektralfunktion verschie0.4 Band1/Spin↑ Band2/Spin↑ Band1/Spin↓ Band2/Spin↓ 0.35 0.3 0.25 N 0.2 0.15 0.1 0.05 0 −5 0 5 ω 10 15 20 dener mikroskopischer Mechanismen fur den Ferromagnetismus (das chemische Potential liegt bei ! = 0). Links oben: Hubbard{ Modell mit asymmetrischer fcc-Zustandsdichte mit U = 4, n = 0:6 und T = 0:04 nach Ulmke (1998). Links unten: Zweiband{Modell mit Hundscher Kopplung F0 = 4 (U = 9, V0 = 5, n = 1:25, T = 0:09, Bethe{Zustandsdichte). Die Unterschiede zwischen Band 1 und Band 2 beruhen auf dem statistischen Fehler der QMC{Simulation. Rechts: Nachst{Nachbar{ Austausch{Wechselwirkung F = FZ = 0:5 (n =1, T =0:07, Bethe{Zustandsdichte). Qualitative Abhangigkeit vom Gitterabstand Abschlieend soll qualitativ untersucht werden, wie sich die Curie{Temperatur bei einer A nderung des Gitterabstands verhalt. Mit dem Gitterabstand andert sich der U berlapp q der Wellenfunktionen zwischen benachbarten Gitterplatzen. Eine einfache qualitative Annahme ist, da der Nachst{Nachbar{Transfer t linear und der Nachst{ Nachbar{Austausch F quadratisch mit q wachst, weil bei der Berechnung von t und F der U berlapp zwischen nachsten Nachbarn einmal bzw. zweimal eingeht. Damit ist F = ZF / t 2. Im folgenden wird die Energieskala mit U = 1 festgesetzt, da sich die lokale Coulomb{Wechselwirkung mit einer A nderung des Gitterabstandes i. d. R. nicht stark andert. Konkret wird F = 3t2 gewahlt, da F dann typischerweise eine Groenordnung kleiner als U ist. Abb. 2.15 zeigt das Verhalten der Curie{Temperatur als Funktion von t / q. Im Hubbard{Modell mit asymmetrischer 52 2. Mikroskopische Ursachen des Ferromagnetismus 0.02 0.015 T PM 0.01 0.005 FM 0 0 0.05 0.1 0.15 t* 0.2 0.25 0.3 Abbildung 2.15: Curie{Temperatur als Funktion von t (U 1). Quadrate: Nachst{ Nachbar{Austausch (n = 1, Bethe{Zustandsdichte) nach Wahle et al. (1998); Kreise: Hubbard{Modell mit asymmetrischer Modell{Zustandsdichte (Asymmetrie{Parameter a = 0:98; n = 0:4) nach Wahle et al. (1998); Rauten: Zweiband{Modell mit Hundscher Kopplung (F0 = 1=4 U , V0 = 3=4 U , n = 1:5, Bethe{Zustandsdichte). Zustandsdichte und im Zweiband{Modell mit Hundscher Kopplung verschwindet die ferromagnetische Phase, wenn der U berlapp der Wellenfunktionen und damit die kinetische Energie zu gro wird. Andererseits ist die Curie{Temperatur proportional zur kinetischen Energie (zu t) fur kleine t und verschwindet fur t ! 0. Im Zwischenbereich ergibt sich ein charakteristisches Maximum. Dies entspricht auch der experimentellen Situation, da Ferromagnetismus in d{ und f{Elektronensystemen mit einem geringen Nachst{Nachbar{U berlapp auftritt. Anders ist hingegen das Verhalten, wenn der Nachst{Nachbar{Austausch den Ferromagnetismus stabilisiert. In diesem Fall wachst die Curie{Temperatur mit zunehmendem U berlapp an. Ware dies der zugrunde liegende Mechanismus, so wurde man eine starkere Tendenz zum Ferromagnetismus in den s{ und p{Schalen erwarten. Dieser Vergleich zeigt, da der Nachst{Nachbar{Austausch als mikroskopische Ursache fur den metallischen Ferromagnetismus der U bergangsmetalle nicht in Frage kommt. Die beiden anderen Mechanismen, Hubbard{Modell mit asymmetrischer Zustandsdichte und Hundsche Kopplung bei einer orbitalen Entartung, zeigen ein 2.4. Dichteabhangiges Hupfen 53 erstaunlich ahnliches physikalisches Verhalten. Zumindest in den drei betrachteten Groen, T {n{Phasendiagramm, Spektralfunktion und Abhangigkeit vom Gitterabstand, gibt es kein fur nur einen Mechanismus charakteristisches Verhalten. Ein solches charakteristisches Verhalten hatte in der vorgestellten qualitativen Studie einen Anhaltspunkt fur den mikroskopischen Mechanismus von Ferromagnetismus in U bergangsmetallen geben konnen. So bleibt die Frage, ob die asymmetrische Zustandsdichte oder die Hundsche Kopplung oder beide zusammen den Ferromagnetismus in Eisen, Kobalt und Nickel stabilisieren, unbeantwortet. 2.4 Dichteabhangiges Hupfen Im folgenden wird der Vergleich des letzten Abschnitts um einen weiteren mikroskopischen Mechanismus, das dichteabhangige Hupfen X , erganzt. Amadon und Hirsch (1996) haben diesen Term bereits in der Hartree-Fock{Approximation und mit exakter Diagonalisierung kleiner Systeme untersucht. Dabei haben die Autoren mit wachsendem X auch die kinetische Energie t erhoht, so da die Bandbreite in der paramagnetischen Phase in der Hartree{Fock{Theorie konstant bleibt. Mit dieser Reskalierung der kinetischen Energie bei groer Coulomb{Wechselwirkung U kommen Amadon und Hirsch (1996) zu dem Schlu, da der X {Term den Ferromagnetismus destabilisiert. In der DMFT skaliert der X {Term wie die kinetische Energie mit p X = X = Z . Dies fuhrt, wie das Feynman{Diagramm in Abb. 2.16 zeigt, im Limes hoher Koordinationszahl zu einer nicht{lokalen Selbstenergie. Eine Analyse dieses Terms in der DMFT steht noch aus. In diesem Abschnitt werden die Mechanismen, durch die der X {Term Ferromagnetismus stabilisiert, detailliert in der Hartree{Fock{ Theorie analysiert, ohne wie bei Amadon und Hirsch (1996) die kinetische Energie zu reskalieren. Ausgangspunkt ist dabei das Einband{Modell: X H^ = tij c^yi c^j + U hij i X i n^i" n^ i# + X X hij i n^i + n^ j c^y c^ : i j + h.c. (2.24) In der Hartree{Fock{Approximation besteht die Selbstenergie nur aus den Hartree{ Diagrammen Abb. 2.16a und 2.16b. Denn bei einer Slater{Determinante mit Magnetisierung in z{Richtung verschwinden die Spinip{Terme (die Fock{Terme). Man erhalt mit den nachsten Nachbarn von i (j 2 NNi) ii = U hn^i i + X X j 2NNi hc^yj c^i i; ij = X hn^i i + hn^j i (2.25) (2.26) 54 2. Mikroskopische Ursachen des Ferromagnetismus a) b) c) k i i i j j i j i i j j i Abbildung 2.16: Feynmann{Diagramme fur die Green{Funktion mit X {Term. Geschlangelte Linien geben die Wechselwirkung X , gerade Linien die Green{Funktion, i(j ) den Gitterplatz und " (#) die Spin{Ausrichtung an. Abb. a) und b) sind die beiden Hartree{ Diagramme, in denen eine mittlere lokale Dichte an den Nachst{Nachbar{Transfer koppelt und vice versa. Abb. c) ist ein Beispiel fur einen nicht{lokalen Beitrag zur Selbstenergie. achsten{Nachbarn k eines Gitterplatzes i gibt es fur das Bethe{Gitter geFur einen Ubern nau einen Gitterplatz j , der diese verbindet. Fur das hyperkubische Gitter gibt es genau zwei Moglichkeiten fur j . In d{Dimensionen skaliert das Diagramm also wie X 2 = X 2 =d. Es ist also von der gleichen Groenordnung wie die nicht{wechselwirkende Green{Funktion zwischen i und k und liefert einen nicht{lokalen Beitrag zur Selbstenergie. und den Hartree{Fock{Hamilton{Operator X ij y X HHF = t 1 + t c^i c^j + ii n^i : i hij i (2.27) Dieses Einteilchen{Problem lat sich durch eine Fourier{Transformation (Ri: Ortsvektor am Gitterplatz i; L: Anzahl der Gitterplatze) X ikRi e c^i (2.28) c^k = p1 L i diagonalisieren: )! ( X X 2 X 1 0 1+ HHF = t L k0 hn^k i k n^k + k ( X ) ! ) X (1 X 2 X 1 U L hn^k0 i + t L k0 hn^k0 i n^k ; k k0 k0 2.4. Dichteabhangiges Hupfen 55 wobei L die Anzahl der Gitterplatze, Ri der Gittervektor fur den Gitterplatz i und k die nicht{wechselwirkenden Einteilchen{Energien sind. Dies fuhrt auf die Einteilchen{ Energien des wechselwirkenden Systems ~k = k 1 + 2X n m + U n m + 2X E ; t 2 2 t (2.29) wobei die Teilchendichte n, die Magnetisierung m und die kinetische Energie E selbstkonsistent zu bestimmen sind: n = m = XZ d N 0() f (~ ); X Z d N 0 () f (~ ); Z E = d N 0 () f (~ ): (2.30) (2.31) (2.32) Hierbei bezeichnet f (~ ) = 1=(1+exp[ ~ ]) die Fermi{Verteilung. Anhand der Hartree{ Fock{Einteilchen{Energien (2.29) erkennt man zwei Mechanismen, die den Ferromagnetismus unterstutzen. Zum einen bewirkt der X {Term eine spinabhangige Reduzierung der Bandbreite und damit eine Erhohung der Zustandsdichte an der Fermi{ Kante. Zum anderen bewirkt der X {Term wie auch der U {Term eine Verschiebung von Minoritats{ und Majoritatsband gegeneinander; dies fuhrt so in der Hartree{ Fock{ bzw. Stoner{Theorie zum Ferromagnetismus. Dies zeigt sich auch in der Zustandsdichte des wechselwirkenden Systems, s. Abb. 2.17: 0 N (~) = d d~N ((~)) Um + 2X E ! ~ + 1 2 t 0 = : (2.33) N x x 1 + t (n m) 1 + t (n m) Bei T = 0 lassen sich die Selbstkonsistenz{Gleichungen (2.29) sowie (2.31) und (2.32) einfach losen. Eine Besetzung der wechselwirkenden Hartree{Fock{Zustande bis zur Fermi{Energie (~k F ) entspricht einer Besetzung der nicht{wechselwirkenden Energien fur k F + U2 m + 2Xt E : 1 + Xt (n m) (2.34) Diese Beziehung folgt aus der Inversion von Glg. (2.29), wenn die Konstante Un=2 der Fermi{Energie F zugeschlagen wird. Eine Entwicklung der beiden Glgn. (2.31) 56 2. Mikroskopische Ursachen des Ferromagnetismus 1 ↑−spin ↓−spin 0.8 0.6 N(ε) 0.4 0.2 0 −3 −2 −1 0 ε 1 2 3 Abbildung 2.17: Skizze der Hartree{Fock{Zustandsdichte N () mit X und U {Term. Der X {Term fuhrt neben einer spinabhangigen Verschiebung der Bander auch zu einer spinabhangigen Renormierung der Bandbreite um den Faktor 1 + xt (n m). und (2.32) in erster Ordnung in m und E E fuhrt mit der Zustandsdichte an der Fermi{Kante ! 1 F N~ = N (2.35) X 1 + t n 1 + Xt n bis auf Korrekturen von O(m2 ) + O([E E ]2 ) auf " # 2X 2 X f m = N~ Um + t X m + t (E E ) ; (2.36) 1 + tn " # 2X 2 X f F E E = N~ X Um + t X m + t (E E ) : (2.37) 1 + tn 1 + tn Lost man Glg. (2.37) nach E E auf und setzt das Ergebnis in Glg. (2.36) ein, so erhalt man 3 !2 f 2X N ~ t 1+ Xt n 5 m: (2.38) m = N~ U + 2Xt fX 41 + 1 + tn 1 2Xt N~ 1+fXt n 2.5. Diskussion und Zusammenfassung 57 Damit eine Losung mit nicht{verschwindender Magnetisierung existiert, mu der Koezient vor m in Glg. (2.38) groer als eins sein.7 Dies ist das Stoner{Kriterium mit X {Term: # " 1 2 X 2 X ~ fX : (2.39) N U + t fX ~ 1 t 1 + tn 1 + tn N Das hieraus resultierende T = 0{Phasendiagramm ist in Abb. 2.18 dargestellt. Der X {Term fuhrt zu einer Vergroerung der ferromagnetischen Phase und liefert auch ohne U {Term Ferromagnetismus in der Hartree{Fock{Approximation. Bei einer kleinen Coulomb{Wechselwirkung ist die Tendenz zum Ferromagnetismus unterhalb von halber Fullung am starksten. Fur groe Coulomb{Wechselwirkung zeigt sich dagegen bei halber Fullung (n = 1) die starkste Tendenz. In diesem Bereich groer Coulomb{Wechselwirkung beruht der Ferromagnetismus auf der starren Verschiebung der Bander fur Majoritats{ und Minoritats{Spin mit U . Dies ist ein Artefakt der Hartree{Fock{Theorie, die nur durch eine Symmetriebrechung die Bildung von zwei Bandern bei U=2 beschreiben kann. In einer korrekten Theorie mussen sich oberes und unteres Hubbard{Band bei U=2 dagegen auch in der paramagnetischen Phase mit wachsender Coulomb{Wechselwirkung bilden. Die Gutzwiller{Approximation fur dieses System nach Kollar (1998) sagt voraus, da fur halbe Fullung auch mit X {Term uberhaupt kein Ferromagnetismus vorliegt und stattdessen ein Metall{Isolator{U bergang a la Brinkman und Rice (1970) auftritt. Auch fur n = 0:8 wird die Tendenz zum Ferromagnetismus in der Hartree{Fock{Approximation deutlich uberschatzt, s. Abb. 2.19. 2.5 Diskussion und Zusammenfassung In diesem Kapitel wurden die ersten DMFT{Ergebnisse zur Hundschen Kopplung bei orbitaler Entartung als mikroskopische Ursache fur den Ferromagnetismus prasentiert. Wahrend der Ferromagnetismus bei viertel Fullung durch Storungstheorie bei starker Coulomb{Wechselwirkung (Kugel'{Khomski{Modelle) analysiert und verstanden werden kann, beschrankten sich die Untersuchungen abseits von dieser Fullung bislang vor allem auf storungstheoretische Ansatze bei schwacher Coulomb{ Wechselwirkung und variationelle Analysen8 . Eine nicht perturbative Analyse ist aber fur ein Phanomen wie den Ferromagnetismus, der bei mittlerer bis starker Coulomb{Wechselwirkung auftritt, notig. Neben einem Nagaoka{ahnlichen Theorem (Muller-Hartmann, 1995), da bei U = 1 in einer Dimension einen ferromagnetischen Grundzustand voraussagt, standen fur das Zweiband{Hubbard{Modell mit m. 7 Der m3 {Beitrag fuhrt dann zu einer Losung des Iterationsschemas mit endlicher Magnetisierung 8 Diese sind ebenfalls mit zunehmender Coulomb{Wechselwirkung immer weniger zuverlassig. 58 2. Mikroskopische Ursachen des Ferromagnetismus 1 n=1 n=0.5 n=0.25 0.8 0.6 FM X 0.4 PM 0.2 0 0 1 2 U 3 4 Abbildung 2.18: X {U {Phasendiagramm des Hubbard{Modells bei T = 0 fur verschiedene Elektronendichten n (FM: ferromagnetische Phase; PM: paramagnetische Phase). 1 FM 0.8 Hartree−Fock−−Approximation Gutzwiller−Approximation 0.6 X 0.4 PM 0.2 0 0 1 2 3 4 U Abbildung 2.19: X {U {Phasendiagramm fur n = 0:8 wie in Abb. 2.17 im Vergleich mit der Gutzwiller{Approximation nach Kollar (1998). Die Ergebnisse zur Gutzwiller{ Approximation zeigen, da die Hartree{Fock{Approximation die Tendenz zum Ferromagnetismus deutlich u berschatzt. 2.5. Diskussion und Zusammenfassung 59 Hundscher Kopplung bislang Resultate aus der exakten Diagonalisierung eindimensionaler Systeme zur Verfugung. Komplementar zu diesen eindimensionalen Ergebnissen zeigen die neuen DMFT{Resultate, die im Limes unendlicher Raumdimension exakt werden, da Ferromagnetismus in einem groen Bereich elektronischer Dichten stabil ist. Die maximale U bergangstemperatur, d. h. die maximale Tendenz zum Ferromagnetismus, wird oberhalb von viertel Fullung beobachtet. Die viertel Fullung ist also keinesfalls ein ausgezeichneter Punkt mit einer besonders groen Tendenz zum Ferromagnetismus, wie dies beispielsweise die halbe Fullung fur den Antiferromagnetismus ist. Neben Ferromagnetismus wurde im Zweiband{Modell eine schachbrettartig alternierende orbitale Ordnung gefunden. Im Gegensatz zum Ferromagnetismus ist die orbitale Ordnung in der Tat auf einen kleinen Bereich in der Nahe von viertel Fullung beschrankt. Je nach Groe der Hundschen Kopplung wurden bei viertel Fullung zwei Szenarien beobachtet. Bei einer starken Hundschen Kopplung gibt es einen U bergang von der ungeordneten paramagnetischen Phase zu einer Phase mit reinem Ferromagnetismus ohne orbitale Ordnung. Dies entspricht dem Hartree{ Fock{Szenario. Bei einer schwachen Hundschen Kopplung erfolgt dagegen ein U bergang in eine Phase mit reiner orbitaler Ordnung. Dies entspricht der Vorhersage der Weissschen Molekularfeld{Theorie fur das Kugel'{Khomski-Modell. Eine gemischte orbitale und ferromagnetische Ordnung entwickelt sich nicht direkt aus der ungeordneten Phase. Das hier mit QMC{Simulationen gewonnene T {n{Phasendiagramm des Zweiband{Modells wurde in NCA{Rechnungen von Zol et al. (1999) bestatigt. Eine weitere DMFT{Studie von Mumoi und Kubo (1998), die den Grundzustand analysiert, wurde kurz nach den hier vorgestellten Ergebnissen veroentlicht. Die Autoren fanden einen Grundzustand mit ferromagnetischer und orbitaler Ordnung bei T = 0 und n = 1. Neben dem Zweiband{Modell wurden auch Modelle mit drei und funf Bandern analysiert. Dabei verstarkt sich die Tendenz zum Ferromagnetismus durch den Mechanismus der Hundschen Kopplung dramatisch. Bei typischen Parametern fur U bergangsmetalle ergeben sich Curie{Temperaturen von 2000K bis 3000K. Ein weiterer mikroskopischer Mechanismus fur den Ferromagnetismus, das dichteabhangige Hupfen (\bond{charge site{charge interaction"), zeigt in der Hartree{ Fock{Approximation zwei Eekte, die den Ferromagnetismus stabilisieren. Zum einen kommt es wie in der Stoner{Theorie zu einer spinabhangigen Verschiebung der Bander, zum anderen wird deren Breite zusatzlich renormiert. Drei mikroskopische Mechanismen fur den Ferromagnetismus, die Hundsche Kopplung bei einer orbitalen Entartung, eine asymmetrische Zustandsdichte im Hubbard{ Modell und der Nachst{Nachbar{Austausch, wurden anhand des T {n{Phasendiagramms, der Spektralfunktion und einer qualitativen Analyse der A nderung der Curie{Temperatur mit dem U berlapp der Wellenfunktion verglichen. Dabei zeigt der Mechanismus des Nachst{Nachbar{Austausches ein deutlich abweichendes Verhalten 60 2. Mikroskopische Ursachen des Ferromagnetismus und kann den metallischen Ferromagnetismus der U bergangsmetalle nicht erklaren. Im Gegensatz dazu sind die physikalischen Observablen der beiden anderen Mechanismen erstaunlich ahnlich. Insbesondere konnte keine fur nur einen Mechanismus charakteristische Eigenschaft gefunden werden. Dies hatte in der vorgestellten qualitativen Studie verschiedener Modelle im Vergleich mit dem Experiment moglicherweise eine Aussage uber die mikroskopische Ursache des Ferromagnetismus in Eisen, Kobalt und Nickel erlaubt. Die Frage, ob die Hundsche Kopplung bei einer orbitalen Entartung oder die asymmetrische Zustandsdichte oder beide Mechanismen zusammen die hauptsachliche Ursache fur den Ferromagnetismus der U bergangsmetalle ist, bleibt damit oen. 61 Kapitel 3 Metamagnetismus in stark anisotropen Antiferromagneten 3.1 Einfuhrung Der Name \Metamagnetismus" wurde von Becquerel und van den Handel (1939) eingefuhrt, die ein anomales Magnetisierungsverhalten von Mesitinspat, dem Karbonat von Eisen und Magnesium, im Magnetfeld beobachteten: Bei einer Temperatur von 1.5 Kelvin steigt die magnetische Suszeptibilitat in diesem System auch in einem Magnetfeld von 2 Teslar noch an. Ein solches konkaves, nicht{lineares Verhalten der Magnetisierung (s. Abb. 3.1) konnte nicht im Rahmen der gangigen Theorien des Para{ und Ferromagnetismus erklart werden. Becquerel und van den Handel (1939) nannten das Phanomen daher auf Vorschlag von Kramers (s. Becquerel (1940)) \Metamagnetismus". Zumindest die qualitative theoretische Erklarung des Metamagnetismus ist alter als der Begri selbst. Neel (1932) und Landau (1933) schlugen unabhangig voneinander das Konzept der antiferromagnetischen Ordnung vor, um das ungewohnliche Verhalten der magnetischen Suszeptibilitat in bestimmten Materialien zu erklaren. Zur Beschreibung von Metallen wie Chrom und Mangan nahm Neel (1932) eine entgegengerichtete Magnetisierung auf zwei Untergittern, die schachbrettartige Neel{Ordnung, an. Landau (1933) andererseits sagte fur Isolatoren wie EisenII {, Kobalt{ und Nickel{Chlorid die korrekte magnetische Struktur voraus: ferromagnetische Schichten, deren Magnetisierungsrichtung von Schicht zu Schicht antiferromagnetisch alterniert. Fur diese beiden antiferromagnetischen Ordnungen verschwindet die totale Magnetisierung. Landau (1933) beschrieb daruber hinaus qualitativ das Verhalten dieses Antiferromagneten im Magnetfeld. Unter der Annahme einer schwachen antiferromagnetischen Kopplung zwischen den ferromagnetischen Schichten kann ein kleines Magnetfeld von der Groenordnung der antiferromagnetischen Kopplung die Magnetisierung der Schichten, deren magnetisches Moment dem 62 3. Metamagnetismus in stark anisotropen Antiferromagneten 1.0 0.8 m 2. Ordnung 1. Ordnung 0.6 0.4 0.2 0.0 1.5 χ 2. Ordnung 1. Ordnung 1.0 0.5 0.0 0.0 0.2 0.4 0.6 0.8 1.0 H Abbildung 3.1: (a) Schematisches Verhalten der Magnetisierung m (pro Atom) im Ma- gnetfeld H bei einem metamagnetischen Phasenubergang erster bzw. zweiter Ordnung (durchgezogene bzw. gestrichelte Linie). Die Magnetisierung steigt am metamagnetischen Phasenubergang stark an. (b) Die Suszeptibilitat (H ) = @m(H )=@H hat ein charakteristisches Maximum. 3.1. Einfuhrung 63 Magnetfeld entgegengerichtet ist, umklappen. Dies fuhrt zu einem starken Anwachsen der totalen Magnetisierung, d. h. zu dem von Becquerel und van den Handel (1939) beobachteten metamagnetischen Verhalten. Stark anisotrope Antiferromagneten Ein qualitativ ahnliches Verhalten wie in Mesitinspat und ein noch drastischeres metamagnetisches Verhalten wurde spater in vielen anderen Systemen beobachtet. Prototypen sind dabei die Metamagneten FeCl2 und Dy3Al5O12 (DAG) (s. den U bersichtsartikel von Stryjewski und Giordano (1977)). Bei diesen Isolatoren bilden die Valenz{Elektronen lokalisierte magnetische Momente am Fe{ bzw. Dy{Ion. Die Spin{ Bahn{Kopplung bewirkt, da diese magnetischen Momente entlang einer Vorzugsrichtung (\Easy{Axis") e ausgerichtet sind. Unter dem Einu eines genugend starken Magnetfeldes entlang der Vorzugsrichtung H k e verschwindet nun die antiferromagnetische Ausrichtung der Momente, d. h. die antiferromagnetische Magnetisierung mAF k H . Es kommt zu dem von Landau (1933) beschriebenen U bergang. Dieser metamagnetische U bergang kann ein Phasenubergang erster oder zweiter Ordnung sein. In den beiden oben angegebenen Prototypen ndet man sogar beides: bei tiefen Temperaturen ist der Phasenubergang erster und bei hohen Temperaturen zweiter Ordnung. Neben diesen isolierenden Systemen gibt es auch metallische Antiferromagneten mit einer starken Anisotropie im Spin{Raum, die ein metamagnetisches Verhalten zeigen. Dies sind insbesondere Uran{Verbindungen (Stryjewski und Giordano, 1977; Sechovsky, Havela, Prokes, Nakotte, de Boer und Bruck, 1994), SmMn2 Ge2 (Brabers, Nolten, Kayzel, Lenczowski, Buschow und de Boer, 1994) und vermutlich auch TbRh2 xIrxSi2 (Ivanov, Vinokurova und Szytula, 1995). Klassikation von Metamagneten Eine moderne Denition spricht generell von einem \metamagnetischen U bergang", wenn die magnetische Suszeptibilitat (H ) = @m(H )=@H bei einem Magnetfeld Hc ein Maximum hat, was mit einer starken Erhohung der Magnetisierung m(H ) fur H > Hc einhergeht (s. Abb.3.1; s. die U bersichtsarbeit von Luthi, Thalmeier, Bruls und Weber (1990)). Mit dieser Denition ist Metamagnetismus ein sehr allgemeines Phanomen, das in den unterschiedlichsten Systemen auftritt. 1. Die oben vorgestellten stark anisotropen Antiferromagneten sind die \klassischen" Metamagneten. 2. Auch Antiferromagneten ohne eine starke Anisotropie zeigen einen metamagnetischen U bergang. Allerdings klappt in diesen Systemen nicht die Magnetisierungsrichtung eines Untergitters um, sondern bei Anlegen eines Magnet feldes H k mAF kommt es zu einem Spin{Flop{Ubergang in eine Phase mit 64 3. Metamagnetismus in stark anisotropen Antiferromagneten m k H ? mAF . Da in dieser Phase die totale Magnetisierung m groer ist, 3. 4. 5. 6. minimiert ein Spin{Flop die Energie bei einer kleinen magnetischen Anisotropie, d. h. einer kleinen magnetokristallinen Energie ES.O. = K sin2 ; (3.1) wobei der Winkel zwischen dem magnetischen Moment und der Vorzugsrichtung ist, s. Bruno (1989). Eine gut lesbare Einfuhrung in die Theorie der magnetischen Anisotropie ndet man bei Bruno (1993). Ein Beispiel eines Antiferromagneten mit Spin{Flop{U bergang ist La2CuO4 (Luthi et al., 1990; Thio, Thurston, Preyer, Picone, Jenssen, Gabbe, Chen, Kastner, Birgenau und Aharony, 1988). Die wohl einfachste theoretische Erklarung eines metamagnetischen Verhaltens ist eine Zustandsdichte mit einem Minimum an der Fermi{Kante f . Mit zunehmendem Magnetfeld erhoht sich die Zustandsdichte bei f H . Die Suszeptibilitat steigt und zeigt damit ein metamagnetisches Verhalten. Diese Art des Metamagnetismus ndet man beispielsweise im eindimensionalen Hubbard{ Modell bei U = 0. Takahashi (1969) wies mit dem Bethe{Ansatz nach, da die Coulomb{Wechselwirkung diesen U bergang zu einem Phasenubergang erster Ordnung verstarkt. Einen metamagnetischen Phasenubergang erster Ordnung im Hubbard{Modell zeigt auch die Gutzwiller{Approximation (Vollhardt, 1984). Im Gegensatz zum Bethe{Ansatz ist in dieser Naherung der metamagnetische Phasenubergang je doch mit dem Mott{Ubergang identisch. Ein solches Szenario fanden auch Laloux, Georges und Krauth (1994) mit Hilfe der exakten Diagonalisierung in der Dynamischen Molekularfeld{Theorie (DMFT). Die Autoren erklaren diese metamagnetischen U bergange durch die Existenz von zwei Losungen, d. h. Isolator und Metall, mit einer unterschiedlichen Suszeptibilitat, zwischen denen es zu einem Phasenubergang erster Ordnung kommt. Berucksichtigt man neben der besonderen Zustandsdichte aus 3.) die Coulomb{ Wechselwirkung im Rahmen der Random{Phasen{Approximation, so erhalt man die Theorie des Itineranten Elektronen{Metamagnetismus von Wohlfarth und Rhodes (1962). Diese beschreibt metamagnetische Phasenubergange erster und zweiter Ordnung in paramagnetischen Systemen und wird zur Beschreibung von stark austausch{erhohten Paramagneten wie TiBe2 und YCo2 (Acker, Huguenin, Pelizzone und Smith, 1981; Sakakibara, Goto, Yoshimura und Fukamichi, 1990) angewandt. Eine weitere wichtige Klasse metamagnetischer Systeme sind bestimmte Schwer{ Fermionen{Systeme wie CeRu2 Si2 und UPt3 (s. Luthi et al. (1990)). Ohka- 3.1. Einfuhrung 65 wa (1989) schlug als Erklarung fur den Metamagnetismus in diesen Schwer{ Fermionen{Systemen einen Mechanismus analog zum Kondo{Volumen{Kollaps (der ausfuhrlich in Kapitel 4 besprochen wird) in Verbindung mit einem ferromagnetischen Austausch vor. Bei diesem Erklarungsansatz wird der metamagnetische U bergang von einer starken Volumen{Ausdehnung begleitet. Auch in Kondo{Isolatoren wie YbB12 kommt es zu einem metamagnetischen U bergang, der mit einem Isolator{Metall{U bergang einhergeht (Sugiyama, Date, Iga, Kasaya und Kasuya, 1988). In diesen Systemen verursacht die Kondo{ Singulett{Bildung neben einem Ladungs{Gap auch ein Spin{Gap, d. h. eine verschwindende magnetische Suszeptibilitat bei H = 0. Wird das auere Magnetfeld H groer als das Spin{Gap, so steigt die Magnetisierung stark an. Das System ist metamagnetisch. Eine quantitative Beschreibung dieses Metamagnetismus inklusive von Plateaus fur n 6= 2 in selbstkonsistenter Storungstheorie zweiter Ordnung kombiniert mit der DMFT ndet man bei Czycholl, Qin und Schweitzer (1993). Weitere Resultate dieser Storungstheorie und die numerische Behandlung mit exakter Diagonalisierung (innerhalb der DMFT) zeigen Saso und Itoh (1996) sowie Saso (1997a; 1997b). Stark anisotrope antiferromagnetische Isolatoren Nach dem Exkurs uber verschiedene Arten metamagnetischer Systeme soll nun die Theorie stark anisotroper Metamagnete, die ein sehr reichhaltiges Phasendiagramm mit Phasenubergangen erster und zweiter Ordnung zeigen, besprochen werden. Die theoretische Beschreibung begann mit Landau (1937), der das komplexe multikritische Verhalten phanomenologisch im Rahmen der Landau{Theorie der Phasenubergange beschrieb. U ber diese phanomenologische Theorie hinaus, in Richtung zu einer mikroskopischeren Beschreibung, gehen Untersuchungen des Ising{Modells. Hiermit lassen sich isolierende Metamagneten mit einer starken Anisotropie modellieren. Um das experimentelle Szenario mit Phasenubergangen erster und zweiter Ordnung zu beschreiben, reicht ein einfaches Ising{Modell mit antiferromagnetischer Spin{Kopplung jedoch nicht aus. Benotigt wird ein Modell mit antiferromagnetischer und ferromagnetischer Wechselwirkung, z. B. eine antiferromagnetische Kopplung J zwischen Z nachsten Nachbarn und eine ferromagnetische Kopplung J 0 zwischen Z 0 ubernachsten Nachbarn1 0X X H = J2 SiSj J2 Si Sj : (3.2) hij i hhij ii Alternativ ist auch ein Modell mit einer ferromagnetischen Kopplung innerhalb von antiferromagnetisch gekoppelten Schichten moglich. In der Weissschen Molekularfeld{ 1 In den Summen hij i bzw. hhij ii wird jedes Paar Ising{Spins S S n bernachster i j achster bzw. u Nachbarn zweimal gezahlt. 66 3. Metamagnetismus in stark anisotropen Antiferromagneten " H " a) TCP AF H P b) CE AF BCE ! T TN P ! T TN Abbildung 3.2: Schematisches H {T {Phasendiagramm von (a) dem typischen Ising{ Metamagneten und (b) dem Ising{Modell mit einer nur schwachen ferromagnetischen Kopplung. Durchgezogene Linie: metamagnetischer Phasenubergang erster Ordnung; gestrichelte Linie: zweiter Ordnung; AF: antiferromagnetische Phase; P: paramagnetische Phase. Naherung sind diese beiden Modelle aquivalent. Eine sehr detaillierte Untersuchung dieser Molekularfeld{Naherung von Kincaid und Cohen (1974) zeigt, da das H { T {Phasendiagramm (H : inneres Magnetfeld; T : Temperatur) zwei unterschiedliche Topologien haben kann. Ist die ferromagnetische Kopplung stark (Z 0 J 0 > 3=5 ZJ ), so enden die Phasenubergange erster Ordnung in einem trikritischen Punkt (TCP, Griths (1970)), oberhalb dessen die Phasenubergange zweiter Ordnung sind (s. Abb. 3.2a). Bei einer schwacheren ferromagnetischen Kopplung (Z 0J 0 < 3=5 ZJ ) spaltet dieser TCP auf in einen bikritischen Endpunkt (BCE) der Phasenubergange erster Ordnung und einen kritischen Endpunkt (CE) der Phasenubergange zweiter Ordnung (s. Abb. 3.2b). Geht man uber die Molekularfeld{Theorie hinaus, so konnten numerische Monte{ Carlo{Untersuchungen von Herrmann und Landau (1993), Selke und Dasgupta (1995), Selke (1996) sowie Pleimling und Selke (1997) ein Szenario mit BCE und CE, s. Abb. 3.2b, nicht bestatigen. Zwar beobachteten Pleimling und Selke (1997) ein Maximum in der U bergangslinie zweiter Ordnung, wie in Abb. 3.2b. Statt eines Phasenubergangs erster Ordnung innerhalb der antiferromagnetischen Phase fanden die Autoren aber nur starke nicht{kritische Fluktuationen, d. h. BCE und CE fallen zusammen. Das Szenario aus Abb. 3.2b ist sehr ahnlich zu dem experimentellen Phasendiagramm von FeBr2 (Fert, Carrara, Lanusse, Mischler und Redoules, 1973; Vettier, Alberts und 3.1. Einfuhrung 67 Bloch, 1973). Fur FeBr2 zeigen Magnetisierungsmessungen von de Azevedo, Binek, Kushauer, Kleemann und Bertrand (1995) sowie Pelloth, Brand, Takele, de Azevedo, Kleemann, Binek, Kushauer und Bertrand (1995) jedoch lediglich eine Anomalie innerhalb der antiferromagnetischen Phase. Im Gegensatz hierzu deuten Messungen der spezischen Warme von Katori, Katsumata und Katori (1996), Neutronenstreu{ Messungen von Katsumata, Katori, Shapiro und Shirane (1997) sowie die Faraday{ Mikroskopie von Petracic, Binek und Kleemann (1997) auf einen Phasenubergang erster Ordnung innerhalb der antiferromagnetischen Phase hin, was Abb. 3.2b entspricht. In einer neueren Arbeit von Petracic, Binek, Kleemann, Neuhausen und Lueken (1998) wurde dieser Widerspruch in den experimentellen Ergebnissen aufgeklart. Die Phasenubergange erster Ordnung in der Magnetisierung und spezischen Warme treten auf, wenn das Magnetfeld nicht entlang der Vorzugsrichtung e angelegt wird. Fur H k e k mAF gibt es dagegen nur starke, nicht{kritische Fluktuationen. Die Experimente fur H k e entsprechen damit den numerischen Ergebnissen zum Ising{ Modell, die besagen, da der Molekularfeld{U bergang zwischen CE und BCE durch raumliche Fluktuationen unterdruckt wird. Die experimentellen Ergebnisse im Falle eines Winkels zwischen H und e konnten von Pleimling und Selke (1999) mit einem Spin{Flop{Zustand in einem anisotropen Spin{1{Heisenberg{Modell beschrieben werden. Stark anisotrope antiferromagnetische Metalle Metamagnetische Phasenubergange in stark anisotropen antiferromagnetischen Metallen, wie z. B. Uran{Verbindungen, wurden bislang hauptsachlich durch die semi{ phanomenologische Theorie des Itineranten Elektronen{Metamagnetismus von Moriya und Usami (1977) beschrieben. Bei diesem antiferromagnetischen Analogon zu der Theorie von Wohlfarth und Rhodes (1962) wird die Coulomb{Wechselwirkung U in der Random{Phasen{Approximation (RPA) berucksichtigt. Dies fuhrt zu einer Modikation der ferro{ und antiferromagnetischen Suszeptibilitat (F bzw. AF ) 1 = 1 U 1 = 1 U; (3.3) 0 F F AF 0AF gegenuber der Suszeptibilitat ohne Wechselwirkung (0F bzw. 0AF ). Unter der Annahme einer kleinen antiferromagnetischen und ferromagnetischen Magnetisierung (mAF und m) wird eine Landau{Theorie mit Freier Energie F (m; mAF ) = 21 m2 + 21 m2AF + a m4 + a0 m4AF F AF 2 2 +b m mAF + b0 (m mAF )2 Hm (3.4) aufgestellt. Letztendlich basiert die Theorie des itineranten Elektronen{Metamagnetismus auf dieser Landau{Theorie, die mit geeigneten Parametern Phasenubergange 68 3. Metamagnetismus in stark anisotropen Antiferromagneten erster und zweiter Ordnung beschreibt. Ein quantenmechanisches Modell korrelierter Elektronen, das auf den mikroskopischen Ursachen des Antiferromagnetismus, d. h. Coulomb{Wechselwirkung und kinetische Energie beruht, schlugen Held, Ulmke und Vollhardt (1996) zur Beschreibung metamagnetischer Phasenubergange vor: das Hubbard{Modell mit Vorzugsrichtung. Das Hubbard{Modell, Glg. (1.7), ist das generische Modell fur den Antiferromagnetismus. Bei halber Fullung und einer Zustandsdichte mit Nesting{Instabilitat zeigt das Modell eine antiferromagnetische, isolierende Phase. Dieser antiferromagnetische Isolator entspricht bei starker Coulomb{Wechselwirkung einem Heisenberg{ Spin{Antiferromagneten und bei schwacher Coulomb{Wechselwirkung einem bandartigen Slater{Antiferromagneten mit einem Gap an der Fermi{Kante (Hartree{ Fock{Theorie). Abseits halber Fullung wird dieser Antiferromagnet metallisch. Das Hubbard{Modell beschreibt also trotz seiner Einfachheit vier verschiedene antiferromagnetische Phasen (metallisch oder isolierend; bandartig oder spinartig) und den U bergang zwischen diesen. Das Hubbard{Modell selbst ist isotrop im Spin{Raum (SU(2){symmetrisch) und kann daher nicht das Verhalten stark anisotroper Antiferromagneten modellieren. Die totale und die antiferromagnetische Magnetisierung des isotropen Modells zeigen einen Phasenubergang zweiter Ordnung (Giesekus und Brandt, 1993). Die Beschreibung des Metamagnetismus stark anisotroper Antiferromagneten ist moglich, wenn man sich auf die Phasen mit einer mittleren Untergittermagnetisierung entlang einer Vorzugsrichtung mAF k m k e (k H ) beschrankt. Wahrend diese Phasen im Standard{Hubbard{Modell eine hohere Energie als die mit mAF ? m k e (k H ) haben, werden sie durch die Energie der magnetischen Anisotropie, Glg. (3.1), energetisch bevorzugt. Bei hinreichend starker Anisotropie liegt also die Phase mAF k m k e (k H ) vor. Im Hubbard{Modell mit Vorzugsrichtung wird die Existenz einer Vorzugsrichtung oder \Easy-Axis" angenommen. Deren Ursache, die Spin{Bahn{ Kopplung, wird nicht mikroskopisch berucksichtigt. Held et al. (1996) untersuchten metamagnetische Phasenubergange im Hubbard{ Modell mit Vorzugsrichtung numerisch im Rahmen der DMFT und beobachteten bei einer Coulomb{Wechselwirkung von der Groe der Bandbreite das Szenario aus Abb. 3.2b. In der Hartree{Fock{Approximation wurde die benotigte Anisotropie{ Energie, die zur Stabilisierung der Phase mAF k m k e (k H ) benotigt wird, zu 10 2eV abgeschatzt, wenn Coulomb{Wechselwirkung und Bandbreite von der Groenordnung 1eV sind. Eine magnetische Anisotropie{Energie von dieser Groe ist realistisch, da die Spin{Bahn{Kopplung sogar bis zu 10 1eV erreichen kann. Bostanov und van Dongen (1999) studierten detailliert das metamagnetische Verhalten in der Hartree{Fock{Theorie und fanden ebenfalls Phasenubergange erster und zweiter Ordnung, die sich in einem trikritischen Punkt wie in Abb. 3.2a treen. Mit wachsender Coulomb{Wechselwirkung nimmt der Bereich mit Phasenubergangen zweiter Ordnung in der Hartree{Fock{Approximation immer starker ab. In U bereinstimmung 3.2. Storungstheorie bei starker Kopplung 69 mit Held et al. (1996) fanden Bagedorn und Hetzel (1997; 1998) einen metamagnetischen Phasenubergang erster Ordnung im zweidimensionalen Hubbard{Modell mit Vorzugsrichtung bei T = 0 mit der Projektions{Quanten{Monte{Carlo{Technik. Im folgenden Abschnitt 3.2 wird der metamagnetische U bergang im Hubbard{ Modell mit Vorzugsrichtung in Storungstheorie bei starker Kopplung in Ordnung t4 =U 3 analysiert. Abschnitt 3.3 beschaftigt sich detailliert mit dem U bergang von starker zu schwacher Coulomb{Wechselwirkung, d. h. dem U bergang vom spin{ zum bandartigen Metamagneten. In Abschnitt 3.4 wird schlielich der Metamagnetismus in der metallischen Phase abseits halber Bandfullung und in Abschnitt 3.5 die A nderung der elektronischen Kompressibilitat am metamagnetischen Phasenubergang untersucht. 3.2 Storungstheorie bei starker Kopplung Bei halber Bandfullung ist im Hubbard{Modell eine Storungstheorie in der kinetischen Energie bzw. im Transfer t um den atomaren Limes, der aus einem lokalisierten Elektron auf jedem Gitterplatz besteht, moglich. In zweiter Ordnung ergibt sich ein eektives Heisenberg{Modell mit einem antiferromagnetischen Superaustausch der Starke J = 4t2=U X X H^ Heisenberg = J2 S^i S^j 2H S^iz ; hij i i (3.5) zwischen den Spins S^iz = 12 (^ni" n^ i#), S^ix = 21 (^cyi"c^i# + c^yi#c^i" ) und S^iy = 2i (^cyi" c^i# c^yi#c^i" ). Geht man fur das Hubbard{Modell von der DMFT aus, so erhalt man entsprechend die Weisssche Molekularfeld{Theorie fur das eektive Heisenberg{Modell bei starker Kopplung. Nimmt man daruber hinaus eine Vorzugsrichtung e mit Magnetfeld H k e an, so treten keine Phasen mit Spin{Flop auf. Daher reduziert sich das Heisenberg{Modell in der Weissschen Molekularfeld{Theorie auf das Ising{Modell. Wie in der Literatur bekannt (Kincaid und Cohen, 1975; Lawrie und Sarbach, 1984), sind die metamagnetischen Phasenubergange in diesem Modell ohne zusatzliche ferromagnetische Kopplung fur T > 0 zweiter Ordnung und lediglich bei T = 0 erster Ordnung. Dies entspricht der Darstellung aus Abb. 3.2a mit einer trikritischen Temperatur Tt = 0, jedoch nicht den experimentellen Resultaten in metamagnetischen Isolatoren wie FeBr2 bzw. den Ergebnissen zum Ising{Modell mit zusatzlicher ferromagnetischer Kopplung oder dem theoretisch im Hubbard{Modell mit Vorzugsrichtung gefundenen Verhalten mit Phasenubergangen erster Ordnung fur T > 0. In der Weissschen Molekularfeld{Theorie kann das Verhalten der Ising{Modelle in einer einfachen Art und Weise verstanden werden. Im Grundzustand ist die Energie pro 70 3. Metamagnetismus in stark anisotropen Antiferromagneten Gitterplatz E (m; mAF ) = J8 (m2 m2AF ) Hm; (3.6) wobei J = ZJ = 4t2 =U ist; m und mAF ist durch die Untergittermagnetisierungen ( = 1 fur die beiden Untergitter) gegeben: X m = 21 n ; X 1 mAF = 2 n : (3.7) (3.8) Die Minimierung der Energie (3.6) nach der ferro{ und antiferromagnetischen Magnetisierung m und mAF zeigt, da eine maximale antiferromagnetische Magnetisierung (mAF = 1, m = 0) die niedrigste Energie fur H < J =4 hat, wahrend der vollstandig polarisierte Ferromagnet (mAF = 0, m = 1) energetisch am gunstigsten fur H > J =4 ist. Dadurch wird bei H = J =4 ein Phasenubergang erster Ordnung induziert. Bei diesem Magnetfeld liegt eine hohe Entartung vor, weil alle Realisierungen mit m + mAF = 1 die gleiche Energie haben. Fur T > 0 werden wegen der Entropie Phasen mit einer gemischten ferro{ und antiferromagnetischen Magnetisierung bevorzugt, weil die beiden vollstandig polarisierten Phasen mit m = 1 bzw. mAF = 1 nur durch eine einzige Konguration realisiert werden konnen. Eine gemischte Magnetisierung mit m + mAF = 1 wird jedoch durch verschiedene Kongurationen erreicht. Daher erhalt man fur T > 0 in der Nahe von H = J =4 eine sich kontinuierlich andernde Magnetisierung: Tt = 0. Ein trikritischer Punkt mit Tt > 0 wird nur bei einer zusatzlichen ferromagnetischen Kopplung J 0 beobachtet. Diese ferromagnetische Kopplung bevorzugt energetisch sowohl eine rein antiferromagnetische als auch eine rein ferromagnetische Phase gegenuber gemischten Phasen mit m + mAF = 1. Dies fuhrt bei T = 0 zu einem Hysterese{Bereich, in dem beide Phasen stabil gegenuber der Bildung von Phasen mit m < 1 bzw. mAF < 1 sind. Dieser Hysterese{Bereich und die damit verbundenen Phasenubergange erster Ordnung verschwinden erst bei einer Temperatur Tt > 0. Wahrend die ferromagnetische Kopplung zwischen ubernachsten Nachbarn J 0 ad{ hoc in den Ising{Modellen zur Beschreibung des Metamagnetismus angesetzt wird, tritt diese im Hubbard{Modell in der nachsten Ordnung der Storungstheorie (t4 =U 3 ) auf naturliche Weise auf. Dies legt die Vermutung nahe, da diese Ordnung der Storungstheorie das Phasendiagramm Abb. 3.2a oder 3.2b liefert. Neben dem J 0 { Term treten in dieser Ordnung aber noch weitere Terme auf: eine Kopplung zwischen vier Spins auf verschiedenen Gitterplatzen. Nach Takahashi (1977) und van Dongen 3.2. Storungstheorie bei starker Kopplung 71 (1994) ergibt sich fur ein hyperkubisches Gitter der Hamilton{Operator J X Q + J0 X Q 0 4 hiji ij 4 i; 06= i+ ;i+ 4 X + t 3 A (Q12 Q34 + Q14 Q23 Q13Q24 ) ; U t2 f2g Zt4 J = 4 U + B U3 ; 4 J 0 = 4 Ut 3 C: Heff = (3.9) (3.10) (3.11) Hierbei ist Qij der Hermitesche Operator 1 ^ ^ Qij = 2 Si Sj 4 : (3.12) und 0 sind jeweils Gittervektoren zwischen einem Gitterplatz i und einem nachsten Nachbarn. 2 ist eine Plaquette von vier im Uhrzeigersinn benachbarten Gitterplatzen f1; 2; 3; 4g.2 Fur ein hyperkubisches Gitter ergeben sich nach van Dongen (1994) die Kopplungskonstanten A = 20, B = 4 und C = 2. Fur ein Bethe{Gitter entfallen hingegen die Plaquetten (A = 0) und die Kopplung zwischen ubernachsten Gitterplatzen J 0 wird antiferromagnetisch mit C = 1, da es keine geschlossenen Schleifen gibt. Um die metamagnetischen Phasenubergange des eektiven Stark{Kopplungs{ Modells (3.9) zu untersuchen, wird im folgenden von einer gemischten ferro{ und antiferromagnetischen Magnetisierung entlang einer Vorzugsrichtung ausgegangen. Diese Phase hat die Energie3 1 1 16 B m2 16 B m2 E = 21 U1 m2 21 U1 m2AF + 32 AF U3 +A m4 2 A m2 m2AF 2 A m2 + A m4AF + 6 A m2AF 16 C m2 16 C m2AF H m + konst.: (3.13) Anhand dieser Formel erkennt man, da die ferromagnetische Kopplung zwischen ubernachsten Nachbarn C sowohl vollstandig polarisierten Ferromagnetismus als auch vollstandig polarisierten Antiferromagnetismus energetisch bevorzugt. Im Gegensatz hierzu unterstutzt der Plaquetten{Beitrag A eine gemischte Phase mit ferro{ und antiferromagnetischer Magnetisierung. Wahrend C wie in den Spin{Modellen die 2 Jede Plaquette wird nur einmal gezahlt. t 1 legt die Energieskala fest. 3 72 3. Metamagnetismus in stark anisotropen Antiferromagneten Tendenz zu Phasenubergangen erster Ordnung zwischen Ferro{ und Antiferromagnetismus also erhoht, wird diese Tendenz durch den konkurrierenden Term A unterdruckt. Zur Bestimmung des Grundzustandes mu die Energie nun nach m und mAF minimiert werden. Dabei mussen die Randbedingungen jmj 1 und mAF 1 jmj erfullt werden, d. h. keines der Untergitter darf eine Magnetisierung groer 1 haben. Dierenziert man E nach mAF , so ndet man drei Nullstellen von @E=@mAF : ein Maximum bei mAF = 0 und zwei Minima bei r 2 2 mAF = 8 U + A m A3 A + 8 B + 8 C : (3.14) Fur eine hinreichend groe Kopplung U (U > 2 fur A = 20, B = 4 und C = 2) liegen diese Minima auerhalb des zugelassenen Wertebereichs mAF 1 jmj. Die Energie wird daher minimal am Rande des Wertebereichs, d. h. fur mAF = 1 jmj. Setzt man diesen Wert in Glg. (3.13) ein, so liefert die Minimierung nach m den Grundzustand m = 8 > <0 1 > :A 2C fur H 21 A+2 CU+23 U 2+2 B fur H C +UU32+B 2 U 2 2 B+2 H U 3 sonst A 4C (3.15) mAF = 1 m: (3.16) Mit wachsendem Magnetfeld zeigt der Grundzustand einen Phasenubergang zweiter Ordnung fur A > 4C . Diese Bedingung ist sowohl fur das hyperkubische als auch fur das Bethe{Gitter erfullt. Die Terme, die uber die Storungstheorie zweiter Ordnung bzw. das Ising{Modell mit antiferromagnetischer Kopplung J hinausgehen, fuhren also nicht zu Phasenubergangen erster Ordnung bei endlichen Temperaturen. Im Gegenteil, selbst bei T = 0 bewirken sie Phasenubergange zweiter Ordnung. 3.3 Von schwacher zu starker Kopplung bei halber Fullung Wahrend das halbgefullte Hubbard{Modell mit Vorzugsrichtung bei starker Kopplung nur metamagnetische Phasenubergange zweiter Ordnung zeigt, ndet man bei schwacher Kopplung vorwiegend Phasenubergange erster Ordnung (Held, 1995). Eine genauere Untersuchung im Rahmen der Hartree{Fock{Approximation von Bostanov und van Dongen (1999) ergab, da die Hartree{Fock{Theorie bei sehr kleiner Coulomb{Wechselwirkung im Grenzfall U ! 0 zunachst einen trikritischen Punkt mit Tt = 0:56 TN (TN : Neel{Temperatur) zeigt. Mit wachsender Coulomb{Wechselwirkung nimmt der Bereich mit Phasenubergangen zweiter Ordnung schnell ab, und bei U = 4 gilt bereits Tt = 0:97 TN (fur ein Bethe{Gitter mit Bandbreite W = 4), d. h. es 3.3. Von schwacher zu starker Kopplung bei halber Fullung 73 liegen fast nur noch Phasenubergange erster Ordnung vor. Dieses Szenario bei schwacher und das Szenario mit Phasenubergangen zweiter Ordnung bei starker Kopplung sind als Grenzfalle in der Dynamischen Molekularfeld{Theorie (DMFT) enthalten. Bei mittlerer Kopplung ist eine analytische Losung der DMFT nicht moglich, und eine exakte Behandlung kann nur numerisch erfolgen. Wie in der Hartree{Fock{ oder der Weissschen Molekularfeld{Theorie kann man sich auch in der DMFT auf die Untersuchung bestimmter Phasen beschranken. Mit einer Vorzugsrichtung bzw. \Easy{ Axis" in z{Richtung sind das die Phasen mit verschwindender Magnetisierung in x{ und y{Richtung, d. h. auf beiden Untergittern verschwindet die Green{Funktion G"# = G#" = 0: (3.17) Abb. 3.3a zeigt die Magnetisierungskurve m(H ) fur U = 2 und eine Bethe{ Zustandsdichte der Bandbreite W = 4 (t 1). Unterhalb der Neel{Temperatur TN = 0:114 0:006 zeigt die Magnetisierungskurve ein metamagnetisches Verhalten: In einem kleinen Magnetfeld wird die Magnetisierung exponentiell mit abnehmender Temperatur unterdruckt. Dann steigt die Magnetisierung stark an, und die ferromagnetische Suszeptibilitat (H ) = @m(H )=@H wird bei dem kritischen Magnetfeld Hc des metamagnetischen Phasenubergangs maximal. Abb. 3.3 zeigt exemplarisch jeweils einen Phasenubergang erster und zweiter Ordnung. Eine genauere Analyse von vielen Magnetisierungskurven zeigt fur U = 2, da der metamagnetische Phasenubergang zweiter Ordnung fur 1=14 T TN und erster Ordnung fur 0 T 1=14 ist. Bei Hc verschwindet der Ordnungsparameter des Phasenubergangs, die antiferromagnetische Magnetisierung, s. Abb. 3.3b. Aus dieser mAF (H ){Kurve wurde das kritische Magnetfeld Hc berechnet. Fur die Phasenubergange zweiter Ordnung wurde ein Quadratwurzel{Fit in der Nahe des U bergangs angenommen und fur die Phasenubergange erster Ordnung wurde Hc aus dem Mittelwert des Hysterese{Gebietes bestimmt. Aus den Werten von Hc wiederum wurde das metamagnetische Phasendiagramm, Abb. 3.4, bestimmt. Abb. 3.4 zeigt, wie sich das Phasendiagramm mit der Coulomb{Wechselwirkung U andert. Die Ergebnisse fur U = 4 (Abb. 3.4a) wurden bereits in Held et al. (1996) gefunden und sind hier nur zum Vergleich angegeben. Fur diese Coulomb{ Wechselwirkung ndet man Phasenubergange erster Ordnung fur 0 < T < 1=16 und Phasenubergange zweiter Ordnung fur 1=8 < T < TN 1=5. Daneben zeigt sich im Bereich mittlerer Temperaturen 1=16 < T < 1=8 ein noch komplizierteres Magnetisierungsverhalten. Wenn die statistischen Fehler der QMC{Methode auch eine denitive Aussage schwer machen, so deuten die Ergebnisse doch auf zwei U bergange hin: einen Phasenubergang erster Ordnung [zwischen einer Phase mit sehr kleiner Magnetisierung m 0 (AFI ) und einer antiferromagnetischen Phase mit reduziertem mAF und deutlich groerer Magnetisierung m > 0 (AFII )] sowie einen weiteren Phasenubergang zweiter Ordnung bei einem groeren Magnetfeld, bei dem die an- 74 3. Metamagnetismus in stark anisotropen Antiferromagneten 0.15 T=1/5 T=1/12 T=1/16 0.10 m 0.05 a) 0 0.50 0.40 0.30 mAF 0.20 0 b) T=1/24 T=1/32 0.10 0 0.04 0.08 0.12 H Abbildung 3.3: QMC{Ergebnisse mit Fehlerbalken fur (a) die Magnetisierung und fur (b) die antiferromagnetische Magnetisierung als Funktion des Magnetfeldes bei verschiedenen Temperaturen und U = 2 (halbe Bandbreite). 3.3. Von schwacher zu starker Kopplung bei halber Fullung a) 0.3 75 U=4 CE AFII 0.2 P BCE H 0.1 AFI 0 0.3 b) 0.2 U=3 H U=2 0.1 0 0 0.05 0.10 0.15 T 0.20 Abbildung 3.4: H {T {Phasendiagramm fur das Hubbard{Modell mit Vorzugsrichtung in der DMFT. fur (a) U = 4 und (b) U = 2 und 3. Gestrichelte Linien bezeichnen Phasenubergange zweiter, durchgezogene Phasenubergange erster Ordnung. AFI und AFII sind antiferromagnetische Phasen mit unterschiedlicher Magnetisierung, P ist die paramagnetische Phase. BCE und CE geben den bikritischen und kritischen Endpunkt an. Die Ergebnisse zu U = 3 wurden in der Diplomarbeit Blumer (1996) gewonnen. 76 3. Metamagnetismus in stark anisotropen Antiferromagneten tiferromagnetische Magnetisierung vollstandig verschwindet. Diese Ergebnisse korrespondieren mit dem Szenario der Abb. 3.2b. Fur U = 2 wurden Phasenubergange erster Ordnung in dem Intervall 0 < T 1=16 und solche zweiter Ordnung im Bereich 1=14 < T < TN = 0:11 0:01 gefunden (s. Abb. 3.4b). Fur diese Coulomb{ Wechselwirkung ist der Bereich mit zwei aufeinander folgenden Phasenubergangen bei zwei kritischen Magnetfeldern verschwunden oder sehr klein geworden. Dieses Resultat ist ahnlich zu dem Schema aus Abb. 3.2a. Das Phasendiagramm fur U = 3 (Abb. 3.4b) zeigt einige Charakteristika des Szenarios aus Abb. 3.2b bzw. des Phasendiagramms fur U = 4. Insbesondere gibt es ein Maximum in der Kurve der Phasenubergange zweiter Ordnung, und die Linien erster und zweiter Ordnung haben im Schnittpunkt eine unterschiedliche Steigung. Ein Bereich mit zwei aufeinander folgenden U bergangen konnte in den numerischen Daten nicht festgemacht werden. Damit liegt das Phasendiagramm fur U = 3 zwischen den Szenarien der Abb. 3.2a und Abb. 3.2b. Aus diesen drei Phasendiagrammen kann quantitativ der U bergang von mittlerer zu schwacher Kopplung analysiert werden. Dazu ist in Abb. 3.5 die Neel{ Temperatur bei H = 0 (Kreise) und die Temperatur Tc des kritischen Punktes, bei der die metamagnetischen Phasenubergange zweiter Ordnung enden, (Quadrate) eingezeichnet. Tc ist also gerade die Temperatur des kritischen Endpunktes bzw. des trikritischen Punktes in Abb. 3.2a bzw. 3.2b. Unterhalb von Tc ist der metamagnetische Phasenubergang in einem externen Feld erster und oberhalb zweiter Ordnung. Abb. 3.5 zeigt, wie mit abnehmender Coulomb{Wechselwirkung der Bereich mit Phasenubergangen zweiter Ordnung (Tc < T < TN ) immer weiter abnimmt, wahrend der Bereich mit Phasenubergangen erster Ordnung nahezu konstant bleibt. Auf diese Weise erfolgt der U bergang zum Hartree{Fock{Szenario, das bei diesen Coulomb{ Wechselwirkungen fast ausschlielich Phasenubergange erster Ordnung zeigt. Das Hartree{Fock{Szenario sagt nach Bostanov und van Dongen (1999) auch, da fur noch kleinere Coulomb{Wechselwirkungen der Bereich mit Phasenubergangen zweiter Ordnung wieder ansteigt. 3.4 Metallischer Metamagnetismus abseits halber Fullung Bislang wurden die metamagnetischen Phasenubergange im Hubbard{Modell mit Vorzugsrichtung nur im isolierenden Fall halber Fullung untersucht. Eine Starke dieser Theorie korrelierter Elektronen ist aber gerade, da im Gegensatz zu den Spin{ Modellen auch metallische Metamagneten mikroskopisch beschrieben werden konnen. Abseits halber Fullung bleibt die kommensurable antiferromagnetische Phase in einem groen Parameterbereich stabil, insbesondere in dem untersuchten Bereich mit 3.4. Metallischer Metamagnetismus abseits halber Fullung 77 0.25 0.20 T TN 0.15 0.10 0.05 0 Tc 0 2.0 4.0 6.0 8.0 U Abbildung 3.5: Neel{Temperatur TN (Kreise) und (tri{)kritische Temperatur Tc (Rauten) als Funktion der Coulomb{Wechselwirkung U . Oberhalb von TN ist das System paramagnetisch. In dem Temperatur{Bereich Tc < T < TN nden in einem aueren Magnetfeld metamagnetische Phasenubergange zweiter Ordnung statt, diese sind erster Ordnung fur T < Tc . Dotierung = j1 nj 0:075 und Temperatur T 1=32. Neben dem Antiferromagnetismus werden im Hubbard{Modell in der DMFT zwar inkommensurable magnetische Phasen und Phasenseparation gefunden. Eine inkommensurable Phase sagen Freericks und Jarrell (1995) aber nur bei noch tieferen Temperaturen als den hier betrachteten voraus. Auch eine Phasenseparation, die im Rahmen der Hartree| Fock{Theorie und Storungstheorie zweiter Ordnung bei konstantem Ordnungsparameter von van Dongen (1995) bei T = 0 gefunden wurde, tritt fur T 1=32 nicht auf. Dies zeigt die n(){Kurve in Abb. 3.6, die ein monotones Verhalten ohne Sprung zeigt. Wurde Phasenseparation auftreten, so mute die elektronische Kompressibilitat = @n=@ negativ werden oder eine Hysterese vorliegen. Abb. 3.6 zeigt auch, da der dotierte Antiferromagnet metallisch wird, denn in einem Isolator wie bei n = 1 wurde die Kompressibilitat verschwinden bzw. exponentiell klein in 1=T sein. Die Magnetisierungskurve des metallischen Metamagneten unterscheidet sich erheblich von der des isolierenden Metamagneten. So zeigt Abb. 3.7a fur = 0:05 eine deutlich groere Magnetisierung bei kleinen Feldern als fur den metamagnetischen Isolator ( = 0). In der Tat ist der metamagnetische Phasenubergang in der Magnetisierung wesentlich schwacher ausgepragt. Die Erklarung 78 3. Metamagnetismus in stark anisotropen Antiferromagneten 1.3 1.2 T=1/7 T=1/10 T=1/16 n 1.1 1.0 2.0 2.4 2.8 µ 3.2 3.6 Abbildung 3.6: Teilchendichte n als Funktion des chemischen Potentials im Grokano- nischen Ensemble. Bei den untersuchten Temperaturen liegt Antiferromagnetismus in der Nahe halber Fullung und Paramagnetismus fur = j1 nj > 0:075 vor. Es gibt kein Anzeichen fur eine Phasenseparation. Auch fur T = 1=32 (nicht dargestellt) wurde kein Indiz auf Phasenseparation gefunden. hierfur ist, da der metallische Metamagnet kein \Slater{Gap" an der Fermi{Kante hat, und die homogene magnetische Suszeptibilitat damit wesentlich weniger durch die antiferromagnetische Ordnung unterdruckt wird als bei halber Fullung. Der metamagnetische Phasenubergang ist jedoch deutlich sichtbar in der antiferromagnetischen Magnetisierung mAF (H ) (Abb. 3.7b). Aus der Kurve mAF (H ) wurde das Phasendiagramm (Abb. 3.8) konstruiert. Im Vergleich zu halber Fullung ndet der metamagnetische Phasenubergang mit zunehmender Dotierung bei immer kleineren Temperaturen und Magnetfeldern statt. Das charakteristische Maximum in der Linie der Phasenubergange zweiter Ordnung bleibt auch mit Dotierung bestehen. Phasenubergange erster Ordnung wurden fur T 1=32 nicht gefunden. Sie konnen aber fur noch tiefere Temperaturen auftreten. 3.5 A nderung der elektronischen Kompressibilitat Mit dem metamagnetischen Phasenubergang kann eine A nderung in der elektrischen Leitfahigkeit des Systems einhergehen. Um diesen interessanten Eekt zu studieren, wird im folgenden die A nderung der elektronischen Kompressibilitat mit wachsen- 3.5. Anderung der elektronischen Kompressibilitat 79 0.15 δ=0 δ=0.05 0.10 m 0.05 a) 0 0.40 0.30 mAF 0.20 δ=0 δ=0.05 0.10 0 0 0.04 b) 0.08 H 0.12 Abbildung 3.7: (a) Magnetisierung m und (b) antiferromagnetische Magnetisierung mAF als Funktion des aueren Magnetfeldes H fur U = 2 und T = 1=16. Im Gegensatz zu halber Fullung (Dotierung = 0) wird die Magnetisierung abseits halber Fullung bei = 0:05 durch die antiferromagnetische Ordnung gegenuber der paramagnetischen Magnetisierung kaum reduziert. 80 3. Metamagnetismus in stark anisotropen Antiferromagneten a) 0.3 δ=0 CE AFII 0.2 P BCE H 0.1 AFI 0 0.3 δ=0.025 δ=0.05 δ=0.075 0.2 H 0.1 b) 0 0 0.05 0.10 0.15 0.20 T Abbildung 3.8: Anderung des metamagnetischen H {T {Phasendiagramms mit Dotierung fur U = 4. Abb. (a) wiederholt zum Vergleich das Phasendiagramm Abb. 3.4a bei halber Fullung. Abb. (b) zeigt die Phasenubergange zweiter Ordnung, deren H {T {Bereich mit der Dotierung rasch abnimmt. Fur T = 1=32 konnten im Rahmen des numerischen Fehlers noch keine Phasenubergange erster Ordnung gefunden werden. 3.6. Diskussion und Zusammenfassung 81 dem Magnetfeld H untersucht. Diese ist ein Indiz dafur, ob das System isolierend oder metallisch ist. Im Falle eines Isolators ist = 0 bei T = 0 und exponentiell klein bei Temperaturen, die kleiner als das antiferromagnetische Gap sind. In einem einfachen Metall wie einer Fermi{Flussigkeit ist dagegen proportional zur Zustandsdichte an der Fermi{Kante und damit auch zum Drude{Gewicht der Leitfahigkeit. Eine endliche Kompressibilitat ist damit in aller Regel mit einem metallischen Verhalten verbunden. Es gibt aber auch Ausnahmen. So lassen sich beispielsweise in einem durch Unordnung induzierten Anderson{Isolator Niveaus an der Fermi{Kante besetzen. ist also endlich. Die Niveaus an der Fermi{Kante sind aber lokalisiert und tragen nicht zur Leitfahigkeit bei. Abb. 3.9 zeigt die elektronische Kompressibilitat als Funktion des Magnetfeldes H bei U = 2. Bei halber Fullung ( = 0) steigt die Kompressibilitat mit wachsendem Magnetfeld. Bei tieferen Temperaturen ist dieser Anstieg besonders ausgepragt. So ist bei T = 1=25 fur ein Magnetfeld unterhalb des metamagnetischen Phasenubergangs beinahe Null. Das System ist ein Isolator. Am metamagnetischen Phasenubergang kommt es dann zu einem starken Anstieg der Kompressibilitat, zu einem Isolator{ Metall{U bergang im Magnetfeld. Bei hoheren Temperaturen wie z. B. T = 1=14 ist dieser Isolator{Metall{U bergang in der Kompressibilitat nicht so deutlich zu sehen, da aufgrund eines kleineren antiferromagnetischen Gaps und der hoheren Temperatur auch bei H = 0 relativ gro ist. Nicht abgebildet ist der U bergang bei U = 4, wo die Kompressibilitat sowohl vor als auch nach dem metamagnetischen Phasenubergang sehr klein ist (0 < < 0:03 fur T = 1=8). Bei dieser groeren Coulomb{Wechselwirkung sind die Elektronen im wesentlichen als Spins lokalisiert, und beim metamagnetischen Phasenubergang andern die Spins lediglich ihre Orientierung. Einen solchen metamagnetischen Isolator{Isolator{U bergang beschreiben auch die eektiven Spin{Modelle, die man im Grenzfall groer Coulomb{Wechselwirkung erhalt. Abseits halber Fullung beobachtet man ein ganz anderes Verhalten der elektronischen Kompressibilitat. Fur = 0:05 sinkt mit wachsendem H um ca. 50% am metamagnetischen Phasenubergang. Abseits halber Fullung ndet also ein U bergang von einem antiferromagnetischen Metall zu einem Metall mit homogener Magnetisierung statt. 3.6 Diskussion und Zusammenfassung In diesem Kapitel wurden metamagnetische Phasenubergange in stark anisotropen Antiferromagneten anhand des Hubbard{Modells mit Vorzugsrichtung untersucht. Diese quantenmechanische Behandlung in einem Modell korrelierter Elektronen unterscheidet sich erheblich von der traditionellen Beschreibung im Rahmen von Spin{ Modellen oder der (semi{)phanomenologischen Landau{Theorie der Phasenubergange. Insbesondere konnen qualitativ verschiedene Metamagneten in einem einzigen 82 3. Metamagnetismus in stark anisotropen Antiferromagneten 0.75 δ=0.05 T=1/14 T=1/25 ∂n/∂µ 0.50 0.25 δ=0 0 0 0.04 0.08 0.12 H Abbildung 3.9: Anderung der elektronischen Kompressibilitat mit dem Magnetfeld H fur U = 2 bei halber Fullung ( = 0) und abseits von halber Fullung ( = 0:05). Fur = 0 sind Resultate bei T = 1=14 (durchgezogene Linie) und T = 1=25 (gestrichelte Linie) eingetragen, fur = 0:05 nur diejenigen bei T = 1=14. Die Pfeile geben den me tamagnetischen Phasenubergang an. Dieser Ubergang ist bei halber Fullung gleichzeitig ein Isolator{Metall{Ubergang und abseits halber Fullung ein Metall{Metall{Ubergang mit einer starken Anderung der elektronischen Kompressibilitat. einfachen Modell beschrieben werden: bandartige und spinartige Metamagneten, die metallisch oder isolierend sein konnen. Der U bergang zwischen dem Band{ und dem Spin{Bild erfolgt mit wachsender Coulomb{Wechselwirkung U . Bei halber Fullung liegt ein metamagnetischer Isolator und abseits halber Fullung ein Metall vor. Der U bergang zwischen diesen verschiedenen Bereichen ist eng verknupft mit zwei fundamentalen experimentellen Parametern, dem Druck (U=t nimmt mit wachsendem Druck ab) und der Dotierung. Ein Spin{Modell kann dagegen nur isolierende Metamagnete mit lokalisierten Momenten beschreiben. Dies ist ein Grenzfall des mikroskopischen Modells korrelierter Elektronen. Dieser Grenzfall wurde in Abschnitt 3.2 in Storungstheorie bis zu Beitragen von einschlielich t4=U 3 analysiert. Es wurde in der Weissschen Molekularfeld{Theorie gezeigt, da die metamagnetischen Phasenubergange in diesem Bereich selbst bei T = 0 von zweiter Ordnung sind. In Abschnitt 3.3 wurde die A nderung des metamagnetischen H {T {Phasendiagramms bei halber Fullung in der DMFT mit QMC{Simulationen studiert. Bei U = 4 ist die Struktur des Phasendiagramms ahnlich zu dem von FeBr2 (Fert et al., 1973; Vettier 3.6. Diskussion und Zusammenfassung 83 et al., 1973; de Azevedo et al., 1995; Pelloth et al., 1995; Katori et al., 1996; Katsumata et al., 1997) bzw. dem Ising{Modell (Kincaid und Cohen, 1974; Kincaid und Cohen, 1975; Selke, 1996) mit schwacher ferromagnetischer Wechselwirkung. Die Anwendung einer Molekularfeld{Theorie, die im Limes groer Koordinationszahl exakt wird, erscheint fur FeBr2 besonders gerechtfertigt, da dieses System 20 aquivalente Gitterplatze in zwei benachbarten Eisen{Ebenen hat (Hernandez, Diep und Bertrand, 1993). Mit sinkender Coulomb{Wechselwirkung U nimmt der Bereich mit Phasenubergangen zweiter Ordnung immer weiter ab. Das Maximum in der Phasenubergangslinie zweiter Ordnung verschwindet. Damit ahnelt das Phasendiagramm bei U = 2 dem von FeCl2 (Stryjewski und Giordano, 1977). Diese Beobachtung stimmt mit der Hartree{Fock{Theorie uberein, die fur diese Coulomb{Wechselwirkung einen trikritischen Punkt wie in FeCl2 vorhersagt. Abseits halber Fullung wurden in Abschnitt 3.4 metamagnetische Phasenubergange in metallischen Systemen wie z. B. Uran{Verbindungen (Sechovsky et al., 1994; Brabers et al., 1994) untersucht. Fur die mikroskopische Beschreibung dieser Systeme ist eine Theorie korrelierter Elektronen, wie das Hubbard{Modell, notwendig. Ein wesentlicher Unterschied zu den metamagnetischen Isolatoren tritt bereits in der Magnetisierungskurve m(H ) auf. Der metamagnetische U bergang in den metallischen Systemen ist in m(H ) wesentlich weniger ausgepragt. Die Ursache hierfur ist, da es keine Energielucke an der Fermi{Kante gibt. Mit wachsender Dotierung nehmen die kritischen Magnetfelder und Temperaturen fur den metamagnetischen Phasenubergang rasch ab. Mit dem metamagnetischen Phasenubergang einher geht eine deutliche A nderung der Leitfahigkeit des Systems. Anhand der elektronischen Kompressibilitat wurden im Hubbard{Modell mit Vorzugsrichtung drei verschiedene Szenarien beobachtet: 1. Fur den spinartigen isolierenden Metamagneten (U 4 bei halber Fullung) ndet ein U bergang von einem antiferromagnetischen Isolator zu einem Isolator mit einem groen (ferro{)magnetischen Moment statt. 2. Ebenfalls bei halber Fullung, aber fur eine geringere Coulomb{Wechselwirkung (z. B. U = 2), wurde gleichzeitig mit dem Verschwinden der antiferromagnetischen Ordnung am metamagnetischen Phasenubergang ein Isolator{Metall{ U bergang beobachtet. Ein solches Phanomen tritt beispielsweise in der antiferromagnetischen Phase des kolossalen Magnetowiderstand{(CMR{)Systems La1 xCaxMnO3 auf. In der Nahe von x = 0:5 kann durch das Anlegen eines Magnetfeldes die antiferromagnetische Ordnung unterdruckt werden, wobei der Widerstand um einige Groenordnungen abnimmt, s. Schier, Ramirez, Bao und Cheong (1995) sowie Ramirez (1997). Da La1 xCaxMnO3 keine ausgepragte magnetische Anisotropie zeigt, ist die Behandlung im Rahmen eines Modells mit \Easy{Axis" sicherlich nicht gerechtfertigt. Das Hubbard{Modell 84 3. Metamagnetismus in stark anisotropen Antiferromagneten mit Vorzugsrichtung beschreibt aber sowohl den isolierenden Antiferromagneten als Ausgangspunkt als auch das Metall mit ferromagnetischer Ausrichtung der lokalen Momente am Endpunkt des U bergangs qualitativ korrekt. 3. Abseits halber Fullung andert sich die elektronische Kompressibilitat am metamagnetischen Phasenubergang um 50% bei U = 2 und Dotierung = 0:05. Ein solcher Metall{Metall{U bergang mit einer starken A nderung des Widerstandes wird in verschiedenen stark anisotropen Metamagneten beobachtet, z. B. in UPdGe, s. Sechovsky et al. (1994). Auch in metamagnetischen Schichtsystemen tritt ein solcher gigantischer Magnetowiderstands{(GMR{)Eekt auf und wird bislang durch die Theorie der spinabhangigen Streuung von Levy und Zhang (1995) oder durch Bandeekte theoretisch beschrieben. Die Ergebnisse aus Abschnitt 3.5 zeigen, da auch elektronische Korrelationen eine solche A nderung des Widerstandes im Magnetfeld verursachen konnen. 85 Kapitel 4 Kondo{Volumen{Kollaps{ und Mott{U bergangs{Modell fur Cer: Vergleich von Periodischem Anderson{ und Hubbard{Modell 4.1 Einfuhrung Volumen{Kollaps in Cer Im Seltenerd{Metall Cer (Ce) kommt es mit wachsendem Druck zu einem auergewohnlichen Volumen{Kollaps. Bei 0.9 GPa und Raumtemperatur andert sich das Volumen um 15%, s. Abb. 4.1 nach Olsen, Gerward, Benedict und Itie (1985). Es ndet ein Phasenubergang erster Ordnung zwischen einer kubisch{achenzentrierten (fcc) {Phase bei niedrigem Druck und einer fcc {Phase bei hohem Druck statt. Einen ahnlichen U bergang mit 9% Volumenanderung ndet man im Nachbarelement Praseodym (Pr) bei 573K (Soderlind, 1998). Die vorherrschende Meinung in der Literatur1 ist, da es sich im Fall von Ce um einen isostrukturellen U bergang handelt, der durch die A nderung des Elektronensystems hervorgerufen wird. Von Eliashberg und Capellmann (1998) wurde dies in Frage gestellt. Diese Autoren argumentierten auf Basis der experimentell von Davis und Adams (1964) beobachteten groeren A nderung der Kompressibilitat in der {Phase, da {Ce eine symmetriegebrochene, verdrehte Struktur hat. Diese Struktur wurde jedoch experimentell in Ce bisher nicht beobachtet. In Praseodym, das ein f{Elektron mehr als Ce hat, ndet man eine solche verdrehte fcc{Struktur, allerdings in der { und nicht in der {Phase, s. McMahan S. z. B. Benedict, Grosshans und Holzapfel (1986) sowie McMahan, Huscroft, Scalettar und Pollock (1998). 1 86 Kondo{Volumen{Kollaps{ und Mott{Ubergangs{Modell fur Cer Abbildung 4.1: P (V ){Isotherme von Ce bei Raumtemperatur, entnommen aus Olsen et al. (1985). Die gefullten und leeren Quadrate bezeichnen die { bzw. {Phase mit derselben fcc Struktur. Die anderen Symbole bezeichnen andere strukturelle Phasen. et al. (1998) und Referenzen darin. In dieser Arbeit wird daher davon ausgegangen, da der {{U bergang in Ce isostrukturell ist. Diese Einfuhrung gibt einen U berblick uber die moglichen elektronischen Ursachen. Den elektronischen Modellen ist gemein, da sich mit dem Volumen das Verhaltnis von Coulomb{Wechselwirkung zu f{Elektronen{Bandbreite oder f{d{Hybridisierung andert. U ber den genauen mikroskopischen Mechanismus besteht jedoch eine erhebliche Kontroverse. \Promotional"{Modell Das \Promotional"{Modell nach Zachariasen (1949) und Pauling (1947) versucht, den {{U bergang durch eine A nderung der elektronischen Konguration von 4f 1(spd)3 nach 4f 0(spd)4 zu erklaren. Experimentelle Ergebnisse (Koskenmaki und Gschneider 4.1. Einfuhrung 87 Jr., 1979) und Bandstruktur-Rechnungen mit Lokaler Dichte{Approximation (LDA) (Johansson, 1974) bestatigen allerdings nicht, da sich die Anzahl der f{Elektronen in der Nahe des {{U bergangs entsprechend stark andert. Mott{U bergangs{Modell Aufgrund dieser experimentellen Erkenntnisse und der LDA{Rechnungen schlug Johansson (1974) das Mott{U bergangs{Modell vor. Dieses Modell geht von einem Mott{ U bergang zwischen zwei verschiedenen (meta{)stabilen Phasen aus: einer itineranten {Phase, die durch ein traditionelles (Einteilchen{)Bandbild beschrieben wird, und einer {Phase, in der ein f{Elektron pro Ce{Atom lokalisiert ist. Bei diesem Szenario verschwindet das lokale magnetische Moment der {Phase beim U bergang in die itinerante {Phase. Wahrend die {Phase bei T = 0 zunachst metastabil ist (s. Abb. 4.2 nach Johansson et al. (1995)), gewinnt sie aufgrund der groeren Entropie mit steigender Temperatur erheblich mehr freie Energie als die {Phase. Bei einer kritischen Temperatur erfolgt ein { {Phasenubergang erster Ordnung. Die Freie Energie F (V; T ) = ELDA(V; T =0) TS (4.1) ist durch die LDA{Energie ELDA bei T = 0 und in der {Phase durch einen zusatzlichen Entropie{Term S = kB ln(2J + 1) (4.2) mit J = 5=2 gegeben. Bei dem Phasenubergang erster Ordnung andert sich das Ce{Volumen erheblich, s. Abb. 4.2. In der aktuellen Ausarbeitung dieses Szenarios (Johansson et al., 1995) wird die {Phase durch die Dichtefunktional{Theorie mit Gradienten{Korrektur (GGA) beschrieben. In der {Phase wird das lokalisierte Elektron dem Kern zugeschlagen, und die ubrigen Elektronen werden im Rahmen der LDA behandelt. Das lokalisierte Elektron wird neben dem Entropie{Term, Glg. (4.2), zusatzlich durch einen adjustierbaren Parameter E , der dem Term E (V; T = 0) in Glg. (4.1) zugeschlagen wird, berucksichtigt. Diese Berechnung, welche die genaue Bandstruktur einbezieht, ergibt eine gute U bereinstimmung mit der experimentell gewonnenen Pc(T ) Kurve fur den Volumen{Kollaps. Eine verbesserte Beschreibung der {Phase kann im Rahmen der selbstwechselwirkungs{korrigierten Lokalen Dichte{Naherung (SIC{LDA) erfolgen (Szotek, Temmerman und Winter, 1994; Svane, 1994; Svane, 1996; Soderlind, 1998). In diesen Berechnungen ergibt sich ebenfalls ein Energieunterschied zwischen { und {Phase in der richtigen Groenordnung, d. h. mRy (10 2eV). Allerdings ist dieser erheblich geringer als bei Johansson et al. (1995), und die {Phase ist | im Gegensatz zum Experiment | fur alle Temperaturen bei Atmospharendruck sogar stabiler als die {Phase ((Svane, 1994) bzw. (Szotek et al., 1994)). 88 Kondo{Volumen{Kollaps{ und Mott{Ubergangs{Modell fur Cer Abbildung 4.2: Energie und freie Energie fur { und {Ce als Funktion des Volumens aus Johansson et al. (1995). Der Bereich zwischen den beiden Losungen wird durch ein Legierungs{Modell der Form Cex Ce1 x beschrieben, so da sich eine einzige F (V ){Kurve ergibt. Der Volumen{Kollaps entsteht in diesem Modell durch die Absenkung der Energie der bei T = 0 metastabilen {Losung mit wachsender Temperatur. Ursache hierfur ist die hohere Entropie. 4.1. Einfuhrung 89 Diese Berechnungen konnen als ein ausgefeilter | und durchaus erfolgreicher | Versuch angesehen werden, einen Mott{U bergang in Ce, d. h. ein Problem hoch{ korrelierter Elektronen, im Rahmen eines letztendlich auf einem Einteilchen{Bild beruhenden Verfahrens zu beschreiben. Insbesondere in der Nahe des { {U bergangs konnen elektronische Korrelationen allerdings eine groere Rolle spielen als in diesem Mott{U bergangs{Modell angenommen wurde. Zu beachten ist weiterhin, da die Beschreibung der { und {Phase mit Hilfe zweier unterschiedlicher Methoden bereits von zwei verschiedenen (meta{)stabilen Losungen ausgeht. Das Ergebnis eines Phasenubergangs erster Ordnung zwischen diesen beiden verschiedenen Losungen wird also bereits per constructionem hineingesteckt. Kondo{Volumen{Kollaps{Modell Kontrovers zum Mott{U bergangs{Modell wird das Szenario eines Kondo{Volumen{ Kollapses (KVC) diskutiert. Dieses Modell des { {U bergangs wurde von Allen und Martin (1982) sowie von Lavagna, Lacroix und Cyrot (1983) vorgeschlagen. Dabei werden die f{Elektronen durch das Kondo{Modell und in neueren Arbeiten (Allen und Liu, 1992; Liu, Allen, Gunnarson, Christensen und Andersen, 1992) auch durch ein Storstellen-Anderson{Modell beschrieben. Der Unterschied zwischen { und {Phase beruht auf einer unterschiedlich groen f{d{Hybridisierung bzw. Kondo{ Austausch{Konstante J , die vom Volumen abhangt. Dies fuhrt im Kondo{Modell zu stark verschiedenen Kondo{Temperaturen 1 TK / exp N (0) (4.3) J in der und {Phase, wobei N (0) die d{Elektronen{Zustandsdichte an der Fermi{ Kante ist.2 Der Kondo{Eekt fuhrt zu einem anomalen Beitrag zur Grundzustandsenergie EK TK bzw. zur Freien Energie FK . Dieser anomale Beitrag bildet zusammen mit dem normalen Beitrag, der z. B. durch den Kompressionsmodul BN 280 kbar (bei VN = 36A3) der Nachbarelemente La und Pr beschrieben werden kann, die Freie Energie 2 (4.4) F (V; T ) = 21 BN (V V VN ) + FK (V; T ): N Beim KVC{Szenario entsteht der Volumen{Kollaps nun durch eine thermodynamische Instabilitat des Systems gegenuber einer Volumenanderung. Er tritt auf, Die Kondo{Temperatur fur { und {Ce kann dabei aus der Breite der quasi{elastischen magnetischen Streuung in Neutronenstreu{Experimenten bestimmt werden, / TK . Aus Glg. (4.3) werden dann die entsprechenden Austausch{Konstanten J in der { und {Phase bestimmt. Im experimentell nicht zuganglichen Volumenbereich zwischen diesen Phasen wird exponentiell (Lavagna et al., 1983) bzw. nach einem Potenzgesetz (Allen und Martin, 1982) interpoliert. 2 90 Kondo{Volumen{Kollaps{ und Mott{Ubergangs{Modell fur Cer Abbildung 4.3: Anomaler Beitrag aufgrund des Kondo{Eekts im Single{Impurity{ Anderson{Modell zur Energie in Abhangigkeit vom Volumen nach Allen und Liu (1992). Egs : Grundzustandsenergie des Kondo{Singuletts in Ce; EgsLa Pr: f{Elektronen{Beitrag in La und Pr, der im Kompressionsmodul BN berucksichtigt wird. Der anomale Beitrag Egs EgsLa Pr stimmt naherungsweise mit TK uberein. wenn @ 2 F (V; T )=@V 2 < 0 ist. In diesem Fall wird die Energie durch eine Maxwell{ Konstruktion minimiert, d. h. es ist energetisch gunstiger, wenn das System in eine Phase mit kleinerem und eine mit groerem Volumen separiert. Damit es zu einem KVC kommt, mu der anomale Beitrag @ 2 FK (V; T )=@V 2 den stets positiven Beitrag des normalen Terms kompensieren. Aufgrund der starken Abhangigkeit der Kondo{ Temperatur vom Volumen ist dies moglich (s. Abb. 4.3). Abb. 4.4 nach Allen und Liu (1992) zeigt die P (V ) = @F (V; T )=@V Isothermen mit der Maxwell{Konstruktion. Die Behandlung mit Hilfe des Single{Impurity{ Anderson{Modells erlaubt auch die Beschreibung des Ce{Spektrums (Liu et al., 1992), das in der {Phase eine Resonanz in der Nahe der Fermi{Kante aufweist [s. Abb. 4.5 nach Wuilloud, Moser, Schneider und Baer (1983) sowie Hillebrecht, Fuggle, Sawatzky und Campagna (1984)]. In diesem Kapitel soll der Volumen{Kollaps in Ce mit Hilfe des Periodischen Anderson{Modells (PAM) untersucht werden. Dies ist die Verallgemeinerung des Single{Impurity{Anderson{Modells auf das Gitter und damit das dem Kondo{Volumen{Kollaps zugrundeliegende Modell. Abschnitt 4.2 bespricht das PAM, dessen Behandlung im Rahmen der Dyamischen Molekularfeld{Theorie (DMFT) und die DMFT{Literatur zum PAM. Abschnitt 4.3 prasentiert einen Mott{U bergang im PAM 4.1. Einfuhrung 91 Abbildung 4.4: Im Rahmen des Kondo{Volumen{Kollaps{Modells berechnete P (V ){ Isothermen (durchgezogen) und Maxwell{Konstruktion (gestrichelt) nach Allen und Liu (1992). Abbildung 4.5: Isochromatisches Bremsstrahlungs{Spektrum (BIS) von Ce als Funktion der Frequenz in eV. Links: {Ce nach Wuilloud et al. (1983); rechts: {Ce nach Wuilloud et al. (1983) und Hillebrecht et al. (1984). 92 Kondo{Volumen{Kollaps{ und Mott{Ubergangs{Modell fur Cer bei endlichen Temperaturen. Abschnitt 4.4 zeigt die A hnlichkeit der beobachteten Phasen und U bergange des PAM mit denen des Hubbard{Modells auf. In Abschnitt 4.5 werden die Energie, die spezische Warme und die Spin{Spin{Korrelations{ Funktion berechnet und teilweise mit den QMC{Simulationen fur das 43{Gitter verglichen. Die wichtigsten Ergebnisse werden in Abschnitt 4.6 zusammengefat und die Implikationen fur das KVC{ und Mott{U bergangs{Modell besprochen. 4.2 Dynamische Molekularfeld{Theorie fur das Periodische Anderson{Modell Periodisches Anderson{Modell Das PAM ist das minimale Modell korrelierter Elektronen zur Beschreibung von f{ Elektronensystemen. In diesem Modell wird die detaillierte orbitale Struktur vernachlassigt. Stattdessen werden die (s{, p{, d{)Leitungselektronen{Bander durch ein einziges Band mit Dispersion dk und die f{Elektronen durch ein atomares spinentartetes Niveau f beschrieben. Die Leitungs{Elektronen mit Impuls k und die f{Elektronen hybridisieren mit Starke Vk. Neben den Einteilchen{Potentialen gibt es eine lokale Coulomb-Abstoung Uf zwischen zwei f{Elektronen. In zweiter Quantisierung werden diese Terme im Grokanonischen Ensemble mit chemischem Potential durch den Hamilton{Operator H^ PAM = X k k n^kd + f + Uf X i X n^fi" n^ fi# i n^ fi + X i X k Vk (d^yk f^k + f^ky d^k ) n^ fi + n^di (4.5) ausgedruckt. Dabei ist n^dk (^nfi ) der Besetzungszahl{Operator fur Leitungs{Elektronen (f{Elektronen) im k{Raum (am Gitterplatz i) mit Spin , dyk bzw. dk ist der Erzeugungs{ bzw. der Vernichtungs{Operator fur Leitungs{Elektronen mit Impuls k und Spin , fky bzw. fk der fur f{Elektronen. Die Verwendung von d fur die Leitungs{Elektronen deutet an, da in Ce die d{Elektronen am starksten mit den f{Elektronen hybridisieren (McMahan et al., 1998). Der Ansatz eines einzigen f{ Niveaus erscheint fur Ce eher gerechtfertigt als fur andere Seltenerd{Metalle, da Ce eine elektronische Konguration mit einem f{Elektron hat, und somit Multiplett{ Aufspaltungen eine geringere Rolle als in den Nachbar{Elementen spielen. Die d{ Bander werden in dieser Arbeit durch ein einfaches \Tight{Binding"{Band mit einem Nachst{Nachbar{Transfers tdd auf dem einfach kubischen Gitter (scc) beschrieben: Dynamische Molekularfeld{Theorie fur das Periodische Anderson{Modell 93 dk = 2tdd [cos(kx) + cos(ky ) + cos(kz )]: (4.6) Der Hamilton{Operator (4.5) ist fur f = 0 und = U=2 symmetrisch unter einer Teilchen{Loch{Transformation. Dieses symmetrische PAM hat die Eigenschaft, da die f{ und d{Niveaus fur alle Temperaturen T , f{d{Hybridisierungen Vk , CoulombWechselwirkungen Uf und Hupfamplituden tdd im Mittel halb besetzt sind, d. h. hn^f i = hn^d i = 1. f{d{Hybridisierung Die Wahl der f{d{Hybridisierungen Vk soll etwas detaillierter erortert werden. Die gebrauchlichste Hybridisierung ist eine konstante Hybridisierung Vk = tdf : (4.7) Im Ortsraum entspricht dies einem lokalen U berlapp zwischen d{ und f{Elektronen am gleichen Gitterplatz. Dies vereinfacht zwar viele Berechnungen, ist aber auch unphysikalisch. Denn dieser U berlapp verschwindet gerade, weil die f{ und d{Orbitale orthogonal zueinander sind. Der grote nicht{verschwindende U berlapp ist damit der Nachst{Nachbar{U berlapp. Ein Nachst{Nachbar{U berlapp wird durch Vk = 2tdf [cos(kx) + cos(ky ) + cos(kz )] (4.8) beschrieben. Diese Wahl der Hybridisierung berucksichtigt allerdings nicht, da die d{Orbitale eine gerade und die f{Orbitale eine ungerade Paritat haben. Damit hat das Transfer{Integral in positiver x{Richtung gegenuber dem in negativer x{Richtung das entgegengesetzte Vorzeichen. Man erhalt einen sin(kx){Term anstelle des cos(kx){ Terms. Unter Vernachlassigung der Richtungsabhangigkeit der Transfer{Integrale, die durch das Dipol{ und das Quadrupol{Moment der Orbitale verursacht wird, erhalt man Vk = 2itdf [sin(kx) + sin(ky ) + sin(kz )]: (4.9) In Abb. 4.6 sind die wechselwirkungsfreien (Uf = 0), frequenz{abhangigen f{ Elektronen{Spektralfunktionen Af (!) des symmetrischen PAM fur die drei eingefuhrten Hybridisierungen angegeben. Die Spektralfunktionen wurden aus dem Imaginarteil der f{f{Komponente (in Glg. (4.10) entspricht dies der 1{1{Komponente) der Green{Funktion Z Z 1 1 3 1 G(!) = 83 d k (! Hk ) = 83 d3 k ! Vk Vk ! dk 1 (4.10) Kondo{Volumen{Kollaps{ und Mott{Ubergangs{Modell fur Cer 94 0.25 0.2 0.15 Af (ω) 0.1 0.05 0 −10 −5 0 ω 5 10 Abbildung 4.6: Wechselwirkungsfreie Spektralfunktionen Af (!) fur konstante (durchge- zogene Linie), sinus{formige (gestrichelte Linie) und cosinus{formige (gepunktete Linie) Hybridisierung bei tdd = 1 und tdf = 1. via Z 1 1 1 Af (!) = Im Gff (!) = Im 83 d3k 1 Vk2 ! ! dk (4.11) bestimmt. Die drei Spektralfunktionen unterscheiden sich wesentlich. Bei der konstanten Hybridisierung, Glg. (4.7), existiert ein Gap an der Fermi{Kante. Das System ist damit sogar bei Uf = 0 ein Isolator. Die sinus{formige Hybridisierung, Glg. (4.9), fuhrt zu einem Quasi{Gap. Nur die cosinus{formige Hybridisierung, Glg. (4.8), hat eine endliche Zustandsdichte an der Fermi{Kante (! = 0) und beschreibt ein Metall. Die Ursache des metallischen bzw. isolierenden Verhaltens wird klarer, wenn man die Einteilchen{Energien im k{Raum, d. h. die Eigenwerte der 2 2{Matrix aus Glg. (4.10) berechnet. Die Einteilchen{Energien ergeben sich zu: s = k V2+ k d 2 d k k 2 + 2: (4.12) Dynamische Molekularfeld{Theorie fur das Periodische Anderson{Modell 95 Fur das symmetrische PAM liegt die Fermi-Energie bei F = 0. Eine konstante Hybridisierung Vk = tdf bewirkt nun ein Aufsplitten von + und . Es existiert eine Energielucke an der Fermi{Kante von der Groe s t2df d 2 max dmax; (4.13) 2 wobei dmax die obere Bandkante des d{Elektronen{Bandes ist, d. h. nach Glg. (4.6) dmax = 6 tdd . Fur die cosinus{formige Nachst{Nachbar{Hybridisierung ist dagegen Vk = 0 an der Fermi{Kante. Damit verschwindet die Wurzel in Glg. (4.12) an der Fermi{Kante und folglich die Aufspaltung der Bander. Es liegt ein Metall vor. Dieser qualitative Unterschied bleibt auch mit Coulomb{Wechselwirkung bestehen, wenn eine Fermi{Flussigkeits{Phase vorliegt, s. a. Hewson (1993). Dann ist die Selbstenergie in hinreichender Nahe zur Fermi{Kante gegeben durch die linearen Terme einer Taylor{Reihe (!; k) = @! (! ) + rk (k kF ): (4.14) Dies fuhrt auf eine modizierte Green{Funktion (~! = ! ) =2 + !~ @ !~ r (k k ) !~ k F G k (! ) = 1 Vk : Vk !~ dk Die Pole dieser Green{Funktion liegen bei den Quasiteilchen{Energien s = k ZV 2 + k d + Z r ( k k ) 2 d + Z r ( k k ) k F k F k + k ; 2 2 (4.15) (4.16) wobei Z = 1 @! 1 das Quasiteilchen-Gewicht ist. Da k kF an der Fermi{Kante verschwindet, hangt die Existenz oder Nichtexistenz eines Gaps auch in der Fermip Flussigkeit nur von dem Verhalten des um Z renormierten Vk ab. Das Metall bei Uf = 0 bleibt auch mit Wechselwirkung ein Metall, der Isolator bleibt ein Isolator. Im Falle einer k{unabhangigen Selbstenergie ist die f{f{Komponente der Green{ Funktion bis auf die Renormierung durch das Quasiteilchen{Gewicht mit der wechselwirkungsfreien Green-Funktion identisch: Z 1 Z ff Gk (!) = 83 d3k (4.17) 2 : !~ Z rk (k kF ) !~ZVkdk Um mit dem symmetrischen PAM ein Metall wie Ce zu beschreiben, ist von den drei angefuhrten Hybridisierungs{Funktionen die cosinus{formige, Glg. (4.8), die einzig mogliche. 96 Kondo{Volumen{Kollaps{ und Mott{Ubergangs{Modell fur Cer Dynamische Molekularfeld{Theorie In der DMFT werden die f{Elektronen des PAM durch das Einplatz{Problem Z 1 ff G = D[ ]D[ ] eA[ ; ;G 1]; (4.18) n Z n n beschrieben (Georges et al., 1996), wobei n die Matsubara{Frequenz !n = (2n+1)= indiziert, G 1 = G 1 + und A[ ; ; G 1] = X ;n 1 n Gn n Z Uf d "( ) " ( ) # ( ) # ( ) (4.19) 0 ist. Das atomare Einplatz{Modell der DMFT, Glg. (4.18), fur das PAM ist mit dem des Hubbard{Modells, Glg. (1.12), identisch (zur Denition von Z , , n und s. dort). Fur die folgenden Ergebnisse wurde dieses Einplatz{Problem mit QMC{Simulationen gelost (s. Abschnitt 1.2). Der Unterschied zwischen PAM und Hubbard{ Modell besteht in einer unterschiedlichen Selbstkonsistenz{Gleichung, d. h. in einer unterschiedlichen Ankopplung an das Gitter. Fur das PAM lautet diese Selbstkonsistenz{Gleichung Z 1 1 ff G (!) = 83 d3 k (4.20) 2 : ! + f n !+Vk dk In den Gleichungen (4.18) und (4.20) tauchen die d{Elektronen nicht mehr auf. Da diese nur quadratisch in die eektive Wirkung eingehen, konnten sie ausintegriert werden. Es verbleibt ein eektives Einband{Problem der f{Elektronen mit einem retardierten Potential, das in Frequenz{Darstellung die Form Vk2=(! + dk ) hat. DMFT{Literatur zum Periodischen Anderson{Modell Das PAM wurde in der DMFT mit konstanter Hybridisierung, Glg. (4.7), intensiv untersucht. Die meisten Arbeiten betrachteten dabei das symmetrische PAM. Fur konstante Hybridisierung ist das System ein Kondo{Isolator. An dieser Stelle sollen einige wichtige Arbeiten kurz besprochen werden. Jarrell, Akhlaghpour und Pruschke (1993) untersuchten das symmetrische PAM mit QMC-Simulationen und beobachteten die Entwicklung eines Gaps innerhalb der Quasiteilchen{Resonanz an der Fermi{ Kante mit sinkender Temperatur. Mit diesem Ladungs{Gap geht ein magnetisches Spin{Gap der gleichen Groe einher. Weitere Ergebnisse sind ein Skalenverhalten der spezischen Warme und die Instabilitat gegenuber antiferromagnetischer Ordnung. Die antiferromagnetische Ordnung, insbesondere das TN {tdf {Phasendiagramm, wurde von Sun, Yang und Hong (1993) im Rahmen der Slave{Bosonen{Molekularfeld{ Theorie untersucht. Eine weitere Untersuchung der antiferromagnetischen Instabilitat Dynamische Molekularfeld{Theorie fur das Periodische Anderson{Modell 97 des symmetrischen PAM, insbesondere das Uf {tdf {Phasendiagramm bei T = 0, ndet man bei Rozenberg (1995). In dieser Arbeit wurde das Einplatz{Problem durch exakte Diagonalisierung des entsprechenden Storstellen{Anderson{Modells gelost. Im Gegensatz zum Hubbard{Modell mit \Perfect{Nesting"{Zustandsdichte tritt bei der verwendeten konstanten Hybridisierung Antiferromagnetismus erst ab einer endlichen Coulomb{Wechselwirkung auf. Unterhalb eines kritischen Uf / t2df liegt ein paramagnetischer Kondo{Isolator vor, oberhalb dieses kritischen Uf ein antiferromagnetischer Isolator. Eine ausfuhrliche Diskussion des symmetrischen PAM anhand von QMC{Ergebnissen ndet man bei Jarrell (1995). Das Hybridisierungs{Gap in der paramagnetischen Phase wird dort ausfuhrlich diskutiert, ebenso die magnetischen Eigenschaften. Das TN {Uf {Phasendiagramm zeigt ein kritisches Uf , oberhalb dessen eine antiferromagnetische Instabilitat existiert. Wie im Hubbard{Modell zeigt die TN (Uf ){Kurve ein Maximum. Czycholl et al. (1993) untersuchten erstmals das asymmetrische PAM. In selbstkonsistenter Storungstheorie zweiter Ordnung in der Coulomb{Wechselwirkung Uf untersuchten sie die magnetische Suszeptibilitat, den Widerstand und die Hall-Konstante als Funktion der Temperatur. Ein interessantes Ergebnis ist auch das metamagnetische Verhalten (s. a. Kapitel 3) bei und in der Nahe halber Fullung, d. h. das des symmetrischen PAM. Aufgrund des mit dem Ladungs{Gap einhergehenden Spin{Gap ist die Magnetisierung bei kleineren Magnetfeldern zunachst gering. Mit wachsendem Magnetfeld wird das Spin{Gap uberwunden, die Magnetisierung steigt stark an. Der Metamagnetismus des symmetrischen PAM wurde ebenfalls intensiv von Saso (1997a; 1997b) mit Hilfe der gleichen storungstheoretischen Behandlung und exakter Diagonalisierung untersucht. Eine weitere storungstheoretische Behandlung mit Hilfe der iterierten Storungstheorie (IPT) ndet man bei Georges et al. (1996). Das berechnete Spektrum zeigt, im Gegensatz zu typischen Ergebnissen3 der von Czycholl et al. (1993) verwendeten selbstkonsistenten Storungstheorie, in qualitativer U bereinstimmung mit den QMC{Simulationen von Jarrell et al. (1993) neben der zentralen Resonanz mit Gap zwei Satelliten bei Uf =2. Einen detaillierten Vergleich zwischen asymmetrischem PAM und Storstellen{ Anderson{Modell ndet man bei Tahvildar-Zadeh, Freericks und Jarrell (1997; 1998). Die QMC{Simulationen zeigen insbesondere, da die Kondo{Temperatur des PAM wesentlich kleiner ist als die des Storstellen{Anderson{Modells und da die zentrale Kondo{Resonanz im PAM weniger stark temperaturabhangig ist. TahvildarZadeh, Freericks und Jarrell (1997) berechnen auch das magnetische T {hn^di{Phasendiagramm bei hn^f i 1 mit Antiferromagnetismus in der Nahe des symmetrischen Punktes hn^d i = 1 und Ferromagnetismus in der Nahe der Viertel{Fullung, d. h. hn^d i = 0:5. Eine neuere Arbeit von Tahvildar-Zadeh, Jarrell und Freericks Spektralfunktionen zur selbstkonsistenten Storungstheorie zweiter Ordnung in korrelierten Elektronensystemen geben Schweitzer und Czycholl (1990) an. 3 Kondo{Volumen{Kollaps{ und Mott{Ubergangs{Modell fur Cer 98 (1998) zeigt eine supraleitende Instabilitat des PAM. 4.3 Der Mott-U bergang im Periodischen Anderson{Modell Lokales Moment Wenn nicht anders angegeben, wird in der folgenden DMFT{Analyse des symmetrischen PAM, Glg. (4.5), die cosinus{formige Nachst{Nachbar{Hybridisierung, Glg. (4.8), verwendet. Die Energieskala wird durch tdd 1 gesetzt und U = 6 gewahlt. In eV entspricht dies realistischen Parametern fur Ce, das in LDA{Rechnungen vor allem eine A nderung von tdf mit dem Volumen zeigt (McMahan et al., 1998). Alle Rechnungen wurden in der paramagnetischen Phase durchgefuhrt, z. T. bei Temperaturen, bei denen eigentlich antiferromagnetische Ordnung vorliegt. In diesem Fall entsprechen die Rechnungen einem Modell mit identischer Zustandsdichte, in dem Antiferromagnetismus jedoch durch eine geeignete Dispersionsrelation frustriert wird,4 wie bei ahnlichen Untersuchungen von Georges et al. (1996) fur das Hubbard{Modell. Eine Analyse der antiferromagnetischen Instabilitat der paramagnetischen Phase wird in Kapitel 4.4 nachgeholt. Die Vergleiche mit dem Hubbard{Modell, Glg. (1.7), beziehen sich auf das einfach{kubische Modell mit Nachst{Nachbar{Transfer t, d. h. mit der gleichen Dispersionsrelation wie die der d{Elektronen im PAM, Glg. (4.6). Die Coulomb{Wechselwirkung U unterdruckt Doppelbesetzungen hn^i"n^i# i und fuhrt so zur Bildung eines lokalen magnetischen Moments hm2z i = h(^ni" n^i# )2i = hn^i" +^ni#i 2hn^i"n^i#i. Abb. 4.7 zeigt dieses lokale Moment fur drei verschiedene Werte der Hybridisierung als Funktion der QMC{Diskretisierung . Physikalisch relevant ist naturlich nur der extrapolierte Wert ! 0. Das Hauptergebnis von Abb. 4.7 ist, da der extrapolierte Wert sich von dem Wert bei = 0:125 in etwa um die SymbolGroe, d. h. um hm2z i = 0:005, unterscheidet. Wegen der geringen {Abhangigkeit wird daher nachstehend |auer bei der Bestimmung der antiferromagnetischen Suszeptibilitat| auf eine {Extrapolation verzichtet und bei = 0:125 gerechnet. Die Ausbildung eines magnetischen Moments mit wachsender Coulomb Wechselwirkung U bzw. abnehmendem tdf bei konstantem Uf = 6 zeigt Abb. 4.8. In der Hartree{Fock{Approximation (exakt fur tdf = 0) werden elektronische Korrelationen vernachlassigt, d. h. hn^i" n^i# i = hn^i" ihn^i#i und damit hm2z i = 12 . Dies ist zugleich der Grenzwert von hm2z i bei kleinen Coulomb{Wechselwirkungen Uf bzw. groen Hybridisierungen tdf . Andererseits sind im atomaren Limes bei kleinen tdf die DoppelbeJede Zustandsdichte lat sich durch verschiedene Dispersionsrelationen realisieren, s. z. B. Wahle et al. (1998). 4 4.3. Der Mott-Ubergang im Periodischen Anderson{Modell 99 1 0.95 0.9 0.85 0.8 2 <mZ > 0.75 0.7 0.65 0.6 0.55 0.5 0 0.05 0.1 ∆τ 0.15 0.2 0.25 Abbildung 4.7: Extrapolation ! 0 des lokalen magnetischen Moments hm2z i bei tdf = 1:5 (Quadrate), tdf = 1 (Kreise) und tdf = 0:6 (Dreiecke). Die Fehlerbalken geben den statistischen Fehler an und gehen praktisch nicht u ber die Liniendicke hinaus. setzungen vollstandig unterdruckt. Es liegen entkoppelte Spins mit hm2z i = 1 vor. Abb. 4.8 zeigt einen kontinuierlichen U bergang zwischen diesen beiden Grenzfallen itineranter und lokalisierter f{Elektronen. Die DMFT{Ergebnisse stimmen bei kleinen tdf hervorragend mit den QMC{Rechnungen von McMahan et al. (1998) auf dem 43{Gitter mit periodischer Fortsetzung uberein. Bei groeren tdf ergeben sich dagegen Abweichungen, die moglicherweise durch das | hier wichtiger werdende | \Finite{Size{Scaling" bedingt sind. Normalerweise nimmt die Anzahl der Doppelbesetzungen mit sinkender Temperatur wegen der geringeren Bedeutung der Entropie ab, das magnetische Moment also zu. Fur kleine tdf wird dieses Verhalten in Abb. 4.9 auch beobachtet. Im Gegensatz dazu nimmt fur groere tdf das magnetische Moment mit der Temperatur signikant ab. Die Ursache fur dieses Verhalten ist der Kondo{Eekt: Durch die Hybridisierung tdf werden die lokalen f{Elektronen{Momente mit sinkender Temperatur auf einer Nieder{Energieskala abgeschirmt. Gleichzeitig bildet sich in der f{Elektronen{ Spektralfunktion eine zentrale Abrikosov{Suhl{Resonanz. Kondo{Volumen{Kollaps{ und Mott{Ubergangs{Modell fur Cer 100 1 0.95 0.9 0.85 0.8 2 <mZ > 0.75 0.7 0.65 QMC DMFT 0.6 0.55 0.5 0 0.2 0.4 0.6 0.8 tfd 1 1.2 1.4 1.6 Abbildung 4.8: Vergleich zwischen DMFT und endlich{dimensionaler QMC{Simulation fur das lokale magnetische Moment hm2z i als Funktion der Hybridisierung tdf . 1 0.95 0.9 2 <mZ > 0.85 0.8 T=0.1 T=0.2 T=0.4 0.75 0.7 0.65 0 0.2 0.4 0.6 0.8 tfd 1 1.2 1.4 1.6 Abbildung 4.9: Lokales magnetisches Moment hm2z i als Funktion der Hybridisierung tdf bei verschiedenen Temperaturen in der DMFT. 4.3. Der Mott-Ubergang im Periodischen Anderson{Modell 101 Spektralfunktion Abb. 4.10 zeigt die Spektralfunktion der f{Elektronen des PAM fur zwei unterschiedliche Hybridisierungs{Starken. Bei einer kleinen Hybridisierungs{Starke von tdf = 0:3 liegen in Abb. 4.10a zwei schmale Bander bei U=2 vor. Dies entspricht einer Phase mit lokalisierten f{Elektronen. Ist die Hybridisierung starker (tdf = 1 in Abb. 4.10b), so bildet sich zusatzlich eine zentrale Abrikosov{Suhl{Resonanz an der Fermi{ Kante. Im Gegensatz zum PAM mit konstanter Hybridisierung zeigt das PAM mit Nachst{Nachbar{Hybridisierung in Abb. 4.10b keine Aufspaltung dieser Resonanz. Die f{Elektronen sind daher itinerant und tragen zur Leitfahigkeit des Systems bei. Mit der Ausnahme einer Reduktion der Spektralfunktion an der Fermi{Kante stimmen die Ergebnisse der DMFT hervorragend mit den QMC{Simulationen fur das 43{Gitter uberein. Die Spektralfunktion des PAM mit Nachst{Nachbar{Hybridisierung ist erstaunlich ahnlich zu der des Hubbard{Modells. Dies trit sowohl auf die Phase mit itineranten als auch auf die mit lokalisierten f{Elektronen zu, s. die Nebenbilder in Abb. 4.10a und b. In diesem Abschnitt wird daher der U bergang zwischen lokalisierten und itineranten f{Elektronen im PAM und Hubbard{Modell ausfuhrlich verglichen. Abb. 4.11 stellt fur das PAM dar, wie die Quasiteilchen{Resonanz mit abnehmendem tdf zunachst schmaler wird und schlielich vollstandig verschwindet. Aus metallischen f{Elektronen werden lokalisierte f{Elektronen. Dieser U bergang wird durch den wachsenden Einu der Coulomb{Wechselwirkung mit Uf =tdf induziert, ist also ein Mott{U bergang.5 Im Hubbard{Modell wurde eine Phase ahnlich der von tdf = 0:65, bei der die Quasiteilchen{Resonanz bereits verschwunden ist, die Spektralfunktion aber noch endlich ist, von Schlipf, Jarrell, van Dongen, Blumer, Kehrein, Pruschke und Vollhardt (1999) als Indiz fur Nicht{Fermi{Flusssigkeits{Verhalten gedeutet. Quasiteilchen{Gewicht und Kompressibilitat Bei dem Mott{U bergang andert die Selbstenergie ihr Verhalten (s. Abb. 4.12). Fur groe Hybridisierung tdf liegt bei kleinen Frequenzen ein lineares Fermi{Flussigkeits{ Verhalten mit einem Realteil Re(!) / ! (bei hinreichend kleinen !) bzw., als Funktion der Matsubara{Frequenzen, mit einem Imaginarteil Im(i!n) / !n vor. Fur kleine Hybridisierung tdf divergiert hingegen. Genauer quantizieren lat sich dieser U bergang durch das Quasiteilchen{Gewicht Z = (1 @ (!)=@!) 1 , d. h. durch das spektrale Gewicht der zentralen Abrikosov{ Suhl{Resonanz. Zur Berechnung von Z wird @ (!)=@! durch den Dierenzenquotienten Im(i!0 )=!0 und alternativ durch einen \Least{Square"{Fit 3. Ordnung in !n berechnet. Einen U berblick uber den Mott{U bergang liefert Gebhard (1997) sowie Imada, Fujimori und Tokura (1998). 5 Kondo{Volumen{Kollaps{ und Mott{Ubergangs{Modell fur Cer 102 0.35 0.3 (a) A 0.25 ω 0.2 Af(ω) 0.15 0.1 0.05 0 −6 −4 −2 0 2 4 6 8 10 ω 0.16 (b) 0.14 A 0.12 0.1 ω Af(ω) 0.08 0.06 0.04 0.02 0 −8 −6 −4 −2 0 2 4 6 8 ω Abbildung 4.10: Spektralfunktion A(!) (Frequenzen ! relativ zur Fermi{Energie) der f{Elektronen des PAM fur Uf = 6, T = 0:2 sowie tdf = 0:3 (a) und tdf = 1:0 (b). Dargestellt sind die mit Hilfe der Maximum{Entropie{Methode gewonnenen Resultate der DMFT (durchgezogene Linie) und der QMC{Simulation des 43 {Gitters nach Huscroft et al. (1999) (gestrichelte Linie). Das \Inset" stellt die entsprechende Spektralfunktion fur das Hubbard{ Modell mit U = 6, T = 0:2 und tff = 0:3 (a) bzw. tff = 1:0 (b) dar. 4.3. Der Mott-Ubergang im Periodischen Anderson{Modell 103 0.25 tdf = 1.00 tdf = 0.80 tdf = 0.75 0.2 0.15 A(ω) 0.1 0.05 0 −8 −6 −4 −2 0 2 4 6 8 6 8 ω 0.25 tdf = 0.75 tdf = 0.65 0.2 0.15 A(ω) 0.1 0.05 0 −8 −6 −4 −2 0 ω 2 4 Abbildung 4.11: Anderung der Spektralfunktion A(!) mit tdf beim Ubergang von itine- ranten zu lokalisierten f{Elektronen. Kondo{Volumen{Kollaps{ und Mott{Ubergangs{Modell fur Cer 104 4 tfd tfd tfd tfd tfd tfd 3.5 3 2.5 =1 = 0.80 = 0.75 = 0.70 = 0.65 = 0.55 − Im Σ 2 1.5 1 0.5 0 0 5 10 ω 15 20 Abbildung 4.12: Selbstenergie des PAM als Funktion der Matsubara{Frequenzen bei T = 0:15 und verschiedenen Hybridisierungen. Abb. 4.13 zeigt explizit, wie das Quasiteilchen{Gewicht mit abnehmendem tdf bei tdf 0:65 verschwindet.6 Der Mott{U bergang des PAM mit Nachst{Nachbar{ Hybridisierung ist dem des Hubbard{Modells sehr ahnlich. Bemerkenswerterweise verschwindet das Quasiteilchen{Gewicht auch im PAM mit konstanter (lokaler) Hybridisierung auf ahnliche Art. Das in diesem Modell vorhandene Band{Gap innerhalb der Quasiteilchen{Resonanz ergibt sich aus der Hybridisierung und scheint keinen entscheidenden Einu auf das wechselwirkungsbedingte Quasiteilchen{Gewicht zu haben. Eine aussagekraftige Groe fur den Metall{Isolator U bergang ist die elektronische Kompressibilitat = @n=@. Sie mit das Ausma, in dem einem System durch eine kleine Potentialanderung Elektronen beigefugt werden konnen. Bei einer Energielucke in der Zustandsdichte ist die Kompressibilitat exponentiell klein. In einem Metall erwartet man dagegen eine endliche Kompressibilitat. Abb. 4.14 zeigt die Kompressibilitat der f{Elektronen im PAM. Der Mott{U bergang bei tdf 0:65 ist deutlich zu erkennen. Wiederum ergibt sich fur das PAM mit Nachst{Nachbar{Hybridisierung ein ahnliches Verhalten wie im Hubbard{Modell. Im Gegensatz hierzu ist die Kompressibilitat fur das PAM mit konstanter Hybridisierung fur alle tdf sehr klein. Bei 6 Z verschwindet wegen der Art der Berechnung nie vollstandig. 4.3. Der Mott-Ubergang im Periodischen Anderson{Modell 105 1 0.8 0.6 Z 0.4 0.2 0 0.2 0.4 0.6 0.8 1 1.2 1.4 1.6 t Abbildung 4.13: Verschwinden des Quasiteilchen{Gewichts Z bei T = 0:15 fur das Hubbard{Modell (gefullte Quadrate) und mit t tdf fur das PAM (nicht{gefullte Quadrate: Nachst{Nachbar{Hybridisierung; Dreiecke: konstante Hybridisierung). 0.14 0.12 0.1 κf 0.08 0.06 0.04 0.02 0 0 0.2 0.4 0.6 0.8 t 1 1.2 1.4 1.6 Abbildung 4.14: Kompressibilitat der f{Elektronen f = @nf =@ bei T = 0:15 fur das Hubbard{Modell (gefullte Quadrate) und mit t tdf fur das PAM (nicht{gefullte Quadrate: Nachst{Nachbar{Hybridisierung; Dreiecke: konstante Hybridisierung). 106 Kondo{Volumen{Kollaps{ und Mott{Ubergangs{Modell fur Cer groen tdf ist die Ursache hierfur die durch die Hybridisierung bedingte Energielucke innerhalb der Abrikosov{Suhl{Resonanz. Bei kleinen tdf andererseits deutet das Verschwinden des Quasiteilchen{Gewichts Z einen U bergang in eine Phase mit lokalisierten Elektronen ahnlich der des Mott{Isolators im Hubbard{Modell an, d. h. es ndet in diesem Modell ein U bergang von einem Band{ zu einem Mott{Isolator statt. 4.4 A hnlichkeit der Phasendiagramme des Periodischen Anderson{ und Hubbard{Modells Extrapolation von ! 0 Neben dem bisher analysierten U bergang von itineranten zu lokalisierten f{Elektronen gibt es im PAM eine Instabilitat gegenuber antiferromagnetischer Ordnung. In der paramagnetischen Phase beobachtet man dabei eine Divergenz der antiferromagnetischen Suszeptibilitat. Da die antiferromagnetische Suszeptibilitat (zur Berechnung s. Kapitel 1.2) typischerweise relativ stark vom unphysikalischen Diskretisierungsparameter abhangig ist, wurde fur diese Groe eine Extrapolation ! 0 durchgefuhrt. Abb. 4.15 zeigt diese Extrapolation exemplarisch fur drei Hybridisierungsstarken und T = 0:15. Wie beim lokalen magnetischen Moment ist die { Abhangigkeit bei kleinerer und mittlerer Hybridisierung zu vernachlassigen. Erst bei groerer Hybridisierung beobachtet man eine deutliche Abhangigkeit. Die folgenden Ergebnisse fur die antiferromagnetische Suszeptibilitat und die Neel{Temperatur sind nach = 0 extrapoliert. Letztendlich ergab sich jedoch fur die Neel{Temperatur nur ein kleine Abweichung vom Wert bei = 0:125. In Abb. 4.17 (s.u.) liegt diese Abweichung auch bei den groeren Hybridisierungen innerhalb der Symbol{Groe. Bestimmung von TN Bei der Neel{Temperatur TN divergiert die antiferromagnetische Suszeptibilitat in der DMFT mit einem kritischen Exponenten 1, d. h. in der Nahe von TN gilt AF = a (T TN ) 1 : (4.21) Dementsprechend zeigt die inverse Suszeptibilitat, AF1 , ein lineares Verhalten, das mittels eines einfachen \Least{Square"{Fits die genaue Bestimmung von TN ermoglicht. Abb. 4.16 zeigt diesen Fit und die verwendeten QMC{Daten im Bereich T = 0:1 bis T = 0:3. Bei tdf = 0:4 ergibt sich eine etwas groere Unsicherheit, weil die Suszeptibilitat nur bis T = 0:1 berechnet wurde und die Neel{Temperatur mit TN = 0:02 erheblich kleiner ist. Bei tdf = 1:4 ist ein lineares Verhalten im Bereich T 0:3 nicht mehr gegeben. Daher wurde dieser Datenpunkt bei der Bestimmung von TN nicht berucksichtigt. Ahnlichkeit der Phasendiagramme des PAM und Hubbard{Modells 107 0.2 0.15 0.1 χAF −1 0.05 0 −0.05 0 0.05 0.1 0.15 0.2 0.25 ∆τ Abbildung 4.15: ! 0{Extrapolation der inversen antiferromagnetischen Suszeptibi1 litat AF bei T = 0:15 (tdf = 0:4: Dreiecke; tdf = 0:8: Kreise und tdf = 1:2: Quadrate). Bestimmung des Mott{U bergangs Als Kriterium fur den Mott{U bergang wird eine A nderung in Im(i!n ) (s. Abb. 4.12) mit tdf herangezogen: Fur Im(i!0 ) < Im(i!1 ) sind die f{Elektronen itinerant, die erste Hybridisierungs{Starke, bei der Im(i!0 ) > Im(i!1 ) ist, wird als Mott{U bergang identiziert. Ein Vorteil gegenuber einer Bestimmung des Mott{U bergangs auf Basis des Quasiteilchen|Gewichts aus Abb. 4.13 ist die Eindeutigkeit und Einfachheit dieses Kriteriums. Phasendiagramm Die auf diese Weise gewonnene Neel{Temperatur und das kritische tdf des Mott{U bergangs bilden das T {tdf {Phasendiagramm des symmetrischen PAM, Abb. 4.17.7 Vergleicht man die in der DMFT gewonnene Neel{Temperatur mit dem Bereich, in dem das 43 {Gitter langreichweitige, antiferromagnetische Korrelationen zeigt, so ergibt Der in der antiferromagnetischen Phase eingezeichnete Mott{U bergang wurde nur in einem Modell mit gleicher Zustandsdichte aber einer Dispersionsrelation, die eine antiferromagnetische Ordnung verhindert, beobachtet. 7 Kondo{Volumen{Kollaps{ und Mott{Ubergangs{Modell fur Cer 108 0.4 tdf tdf tdf tdf tdf 0.3 0.2 χAF −1 = 0.40 = 0.50 = 0.60 = 0.65 = 0.70 0.1 0 −0.1 −0.2 0 0.05 0.1 0.15 T 0.2 0.25 0.3 0.1 0.15 T 0.2 0.25 0.3 0.6 tdf tdf tdf tdf tdf 0.5 0.4 χAF −1 = 0.8 = 0.9 = 1.0 = 1.2 = 1.4 0.3 0.2 0.1 0 −0.1 0 0.05 Abbildung 4.16: Inverse antiferromagnetischen Suszeptibilitat AF1 gegen T (QMC{ Daten: Symbole; \Least{Square"{Fit: Linien). Ahnlichkeit der Phasendiagramme des PAM und Hubbard{Modells 109 0.03 0.025 0.02 PMM T/tdf 0.015 PMI 0.01 AFI 0.005 0 0 2 4 6 8 10 Uf/tdf 12 14 16 Abbildung 4.17: T {Uf {Phasendiagramm des PAM mit paramagnetischem Isolator (PMI), paramagnetischem Metall (PMM) und antiferromagnetischem Isolator (AFI). Die gefullten (nicht{gefullten) Rauten geben Punkte mit (ohne) antiferromagnetischer Ordnung auf dem 43 Gitter an. 0.07 0.06 0.05 PMM PMI 0.04 T/W 0.03 AFI 0.02 0.01 0 0 0.5 1 1.5 U/W 2 2.5 3 Abbildung 4.18: T {U {Phasendiagramm des Hubbard{Modells auf dem Bethe{Gitter mit Bandbreite W nach Schlipf et al. (1999) und Ulmke et al. (1996) (Bezeichnung der Phasen wie in Abb. 4.17). 110 Kondo{Volumen{Kollaps{ und Mott{Ubergangs{Modell fur Cer sich eine gute U bereinstimmung. A hnlich wie im Hubbard Modell, Abb. 4.17, gibt es im PAM mit Nachst{Nachbar{Hybridisierung eine \Perfect{Nesting"{Instabilitat bei schwacher Kopplung (Uf =tdf ) und eine antiferromagnetische (RKKY{)Spin{Kopplung bei starker Coulomb{Wechselwirkung. Diese fuhrt auf TN / t4df =Uf3 , wahrend der Anderson{Superaustausch im Hubbard{Modell TN / t2=U liefert. Wie im Hubbard{ Modell ergibt der U bergang von schwacher zu starker Kopplung ein Maximum in TN . In beiden Modellen ndet ein U bergang von itineranten zu lokalisierten Elektronen statt. Dies ist der fur das Hubbard{Modell bekannte Mott-U bergang und in der Sprache der Kondo{Physik das Kreuzen der Kondo{Temperatur mit sich anderndem tdf . Der numerische Vergleich zeigt, da die Physik der f{Elektronen des PAM mit Nachst{Nachbar{Hybridisierung und die des Hubbard{Modells sehr ahnlich sind. Auch wenn die Temperatur{ und Hybridisierungs{Skalen unterschiedlich sind, so ist doch die Topologie der Phasendiagramme sehr ahnlich. Ein Unterschied besteht darin, da der Mott{U bergang im Hubbard{Modell vollstandig innerhalb der antiferromagnetischen Phase liegt. Zu beachten ist dabei, da der Mott{U bergang nur bis zu einer bestimmten Temperatur klar zu identizieren ist und die Neel{Temperatur im Hubbard{Modell bei ahnlichen Breiten der f{Spektren hoher liegt. Auch das intensiv untersuchte PAM mit konstanter Hybridisierung zeigt eine ahnliche Physik mit Antiferromagnetismus und einem Verschwinden der Abrikosov{ Suhl{Resonanz. Wesentliche Details, wie die Notwendigkeit eines endlichen Uf fur den Antiferromagneten und die zusatzliche Energielucke innerhalb der Abrikosov{ Suhl{Resonanz, sind jedoch unterschiedlich. 4.5 Thermodynamik und Spin{Spin{Korrelationsfunktion Energie Die Untersuchungen zum PAM werden in diesem Kapitel um die thermodynamischen Groen Energie und spezische Warme sowie die Nachst{Nachbar{Spin{Korrelation zwischen den f{Elektronen erganzt. Im Grokanonischen Ensemble wird die Energie aus der Doppelbesetzung sowie den k{abhangigen Green{Funktionen berechnet. Pro Gitterplatz ergibt sich fur das PAM, Glg. (4.5), in der paramagnetischen Phase: X E = (21)3 dk hn^kd i + f hn^kf i + Vk hd^yk f^k i + Vkhf^ky d^k i + Uf hn^f " n^f # i k X df + 2 ff + f + = (2)3 dk 1 + Gdd k ( =0 ) + 1 + Gk ( =0 ) + 2Vk 1 + Gk ( =0 ) k + Uf hn^f " n^f # i: (4.22) 4.5. Thermodynamik und Spin{Spin{Korrelationsfunktion 111 Die hierbei auftretenden spin{unabhangigen Green{Funktionen lassen sich aus den frequenz{abhangigen Green{Funktionen, Glg. (4.15), 1 ; (4.23) Gff 2 kn = i!n + f n i!n+Vk dk 1 Gdd ; (4.24) 2 kn = i!n + dk i!n+Vkf n (4.25) Gdfkn = (i! + d )(i! V+k f ) V 2 n n n k k durch Fouriertransformation (!n ! ) bestimmen. Um das charakteristische Verhalten der Energie am Mott{U bergang besser herauszuarbeiten, wurde in Abb. 4.19 die Hartree{Fock{Energie abgezogen. Im atomaren Limes tdf ! 0 bilden sich lokalisierte Spins, und die Wechselwirkungsenergie verschwindet. Diese Energie | aber nicht die Entropie | wird korrekt von der antiferromagnetischen Hartree{Fock{Losung beschrieben. Mit wachsendem tdf ndet jedoch der Mott{U bergang statt, und die lokalen Momente werden durch den Kondo{ Eekt abgeschirmt. Da die Hartree{Fock{Losung weiterhin Antiferromagnetismus zeigt, sinkt die DMFT{ bzw. QMC{Energie gegenuber der Hartree{Fock{Energie deutlich ab, s. Abb. 4.19. Der Vergleich zwischen DMFT und endlich{dimensionalen QMC{Simulation zeigt eine qualitative U bereinstimmung. Bei groeren tdf beruht die quantitative Dierenz moglicherweise auf \Finite{Size"{Eekten, denn in der Storungstheorie nach Steiner, Albers, Scalapino und Sham (1991) gibt es in der dargestellten Energiedierenz einen quantitativen Unterschied von (E EAF{HF) 0:1 zwischen einem 43{ und einem 83{Gitter (McMahan et al., 1998). Die DMFT zeigt ein kleines Maximum in der Energiedierenz nahe des Mott{U bergangs. In der QMC{Simulation ist dieses Maximum bei hoheren Temperaturen ebenfalls vorhanden (Huscroft et al., 1999), bei T = 0:15 jedoch nahezu verschwunden. Eine mogliche Erklarung hierfur sind antiferromagnetische Korrelationen, die zu einer geringeren Energiedierenz gegenuber der antiferromagnetischen Hartree{Fock{Losung fuhren konnen. Das stark konkave Verhalten der Energie am Mott{U bergang bei tdf 0:7 kann wie im Kondo{Volumen{Kollaps{Szenario zu einer thermodynamischen Instabilitat und damit zu einem Phasenubergang erster Ordnung von itineranten zu lokalisierten Elektronen fuhren. Da die Hartree{Fock{Approximation die Energie der lokalisierten Phase fur kleine tdf gut beschreibt, kann die Energiedierenz zwischen der DMFT und der Hartree{Fock{Approximation auch als Energiedierenz zwischen der Phase mit minimaler Energie (lokalisierte oder itinerante Phase) und der lokalisierten Phase interpretiert werden: E = min(Elok.; Eit.) Elok. : (4.26) Kondo{Volumen{Kollaps{ und Mott{Ubergangs{Modell fur Cer 112 0.05 0 E−EAF−HF −0.05 −0.1 −0.15 −0.2 −0.25 −0.3 −0.35 0 0.2 0.4 0.6 0.8 1 1.2 1.4 tfd Abbildung 4.19: Energiedierenz EDMFT EAF{HF und EQMC EAF{HF gegen tdf fur T = 0:15 in der DMFT (nicht-gefullte Quadrate) und zum Vergleich fur T = 0:167 auf dem 43 {Gitter (gefullte Quadrate) nach Huscroft et al. (1999). Mit der aus der Bandstruktur{Rechnung von McMahan et al. (1998) gewonnenen Beziehung tdf / V 2 kann aus der Steigung der Energiedierenz am Mott{U bergang die Druckdierenz zwischen itineranter und lokalisierter Phase berechnet werden: V P = 1 @ E = @ E : (4.27) 2 2 @ ln V @ ln tdf Aus der Energiedierenz fur die DMFT ergibt sich damit V P=2 0:5eV, wahrend fur das 43{Gitter V P=2 0:3eV ist. Diese Werte sind nicht inkonsistent mit der experimentellen P (V ){Kurve. Extrapoliert man die experimentelle Kurve der { und {Phase aus Abb 4.1 in die Region des Phasenubergangs erster Ordnung, so erhalt man V P=2 0:5eV (McMahan et al., 1998). Spezische Warme Aus der berechneten Energie kann die spezische Warme durch den Dierenzenquotienten CV = E=T naherungsweise berechnet werden. Die spezische Warme ist in Abb. 4.20 als Funktion der Temperatur aufgetragen. Bei tdf = 1 zeigt die spezische Warme neben einem breiten Maximum bei T 1:5 ein weiteres bzw. eine 4.5. Thermodynamik und Spin{Spin{Korrelationsfunktion 113 1 0.8 0.6 CV tdf = 0.4 tdf = 1 0.4 0.2 0 0 0.5 1 1.5 2 2.5 3 3.5 T Abbildung 4.20: Spezische Warme CV als Funktion der Temperatur T in der DMFT. Schulter bei T 0:65. Diese Schulter ist fur tdf = 0:4 verschwunden und fallt in den Temperatur{Bereich, in dem sich die zentrale Kondo{Resonanz bildet. Spin{Spin{Korrelationsfunktion Abschlieend wird die Korrelationsfunktion hsdi sfj i zwischen f{ und d{Spins auf benachbarten Gitterplatzen i und j berechnet. Dabei ist X X sdi = 21 dyi 0 di0 und sfi = 21 fiy 0 fi0 (4.28) 0 0 mit Pauli{Matrizen . In der DMFT verschwinden Vertex{Korrekturen zu dieser Nachst{Nachbar{Korrelationsfunktion. Daher verbleibt in der paramagnetischen Phase lediglich der unkorrelierte Anteil hs+di sfj i = hdyi"di# fjy#fj"i DMFT = hdyi"fj"i hfjy#di#i = (1 + Gdfij )2: (4.29) (4.30) (4.31) Kondo{Volumen{Kollaps{ und Mott{Ubergangs{Modell fur Cer 114 0 U=0 DMFT QMC −0.01 <sd sf> −0.02 −0.03 −0.04 −0.05 −0.06 0 0.5 1 tdf 1.5 2 Abbildung 4.21: f{d{Spin{Spin{Korrelation hsdi sfj i zwischen Nachsten{Nachbarn i und j als Funktion der Hybridisierung tdf bei T = 0:1 (QMC nach Huscroft et al. (1999) bei T = 0:13). Diese f{d{Green{Funktion zwischen nachsten Nachbarn kann aus der k{abhangigen Green{Funktion berechnet werden, wobei wegen der kubischen Symmetrie ohne Einschrankung der Allgemeinheit j als nachster Nachbar in x{Richtung gewahlt werden kann: Z 1 df y 1 + Gij = hdi"fj"i = 83 d3k hdyk" fk" cos(kx)i: (4.32) Fur die f{d{Spin{Spin{Korrelation ergibt sich in der paramagnetischen Phase insgesamt: hsdi sfj i = 12 hs+di sfj i + hsdi s+fj i + hszdi szfj i (4.33) (4.34) = 23 hs+di sfj i = 32 (1 + Gdfij )2: Der Unterschied zwischen DMFT und U = 0 bzw. der paramagnetischen Hartree{ Fock{Losung (gleiches Gdf wie bei U = 0) besteht darin, da die wechselwirkende Green{Funktion in Glg. (4.34) eingeht. Dies fuhrt in Abb. 4.21 zu einer Verringerung des Betrags der f{d{Spin{Spin{Korrelation. Ein ganz anderes Verhalten zeigt 4.6. Diskussion und Zusammenfassung 115 die numerische Losung des 43{Gitters. Die f{d{Spin{Spin{Korrelation ist (vom Betrag) erheblich groer und zeigt bei mittleren tdf ein Maximum. Im dargestellten tdf {Bereich ist dieses Maximum kaum sichtbar. Fur den Grenzwert tdf ! 1 erhalt man jedoch wieder den U =0{Wert, da der Einu von tdd und U verschwindet. Fur den Grenzfall U = 0 konnen \Finite{Size"{Eekte abgeschatzt werden: Bei tdf = 1:6 und T = 0:1 ergibt sich fur das 43 {Gitter hsdi sfj i = 0:033, wahrend im thermodynamischen Limes hsdi sfj i = 0:035 ist. Dies erklart nicht die groe Dierenz und das Maximum bei mittleren tdf . Letzteres beruht auf in der DMFT vernachlassigten Nachst{Nachbar{Korrelationen und der antiferromagnetischen Ordnung, denn die DMFT{Resultate beziehen sich auf die paramagnetische Phase. 4.6 Diskussion und Zusammenfassung Vergleich zwischen DMFT und QMC Vergleicht man die Ergebnisse der QMC{Simulation fur das 43{Gitter mit periodischer Fortsetzung und die der DMFT, so ergeben sich zwei Bereiche mit Abweichungen. Bei groerer Hybridisierung tdf ist das lokale magnetische Moment in der DMFT kleiner als in der QMC{Rechnung (Abb. 4.8), ebenso die Energiedierenz zur Hartree{Fock{Approximation (Abb. 4.19). Die Ursache hierfur liegt vermutlich in Skalierungseekten, da der Einu des Gitters mit wachsendem tdf groer wird, und damit der Unterschied vom thermodynamischen Limes (DMFT) zum 43{Gitter mit periodischer Fortsetzung (QMC). Ein starkes Indiz fur diese Erklarung ist, da auch in Storungstheorie ein solcher Skalierungseekt beobachtet wird (McMahan et al., 1998). Die andere Abweichung liegt im Bereich mittlerer tdf und ist weniger eindeutig zu erklaren. In diesem Bereich zeigt die QMC{Simulation eine kleine aber noch signikante Aufspaltung der Spektralfunktion an der Fermi{Kante (Abb. 4.10), ein Maximum in der Kurve E EAF{HF (Abb. 4.19) und eine ausgepragte antiferromagnetische Korrelation zwischen den Spins der d{ und f{Elektronen auf benachbarten Gitterplatzen (Abb. 4.21). Diese Abweichungen beruhen moglicherweise auf kurzreichweitigen antiferromagnetischen Korrelationen oberhalb der Neel{Temperatur. Abgesehen von diesen Unterschieden in einigen Observablen fur bestimmte Parameterbereichen ist die U bereinstimmung zwischen DMFT und QMC{Rechnung hervorragend. Dies spricht fur die Genauigkeit beider Methoden: die Gute der DMFT und die gute Approximation des thermodynamischen Limes mit einem periodisch fortgesetzten 43{Gitter. 116 Kondo{Volumen{Kollaps{ und Mott{Ubergangs{Modell fur Cer Vergleich zwischen Periodischem Anderson{ und Hubbard{ Modell Integriert man im Periodischen Anderson{Modell die d{Elektronen aus, so reduziert sich das Zweiband{Modell auf ein eektives Einband{Modell mit einem retardierten Einteilchen{Potential der f{Elektronen. Die Spektralfunktion dieser f{ Elektronen des Periodischen Anderson{Modells mit Nachst{Nachbar{Hybridisierung und die des Einband{Hubbard{Modells sind bei halber Bandfullung sehr ahnlich. Aufgrund der beobachteten A hnlichkeit in der Spektralfunktion wurde der U bergang zwischen itineranten f{Elektronen zu lokalisierten f{Elektronen in beiden Modellen detailliert verglichen. Dieser U bergang wird durch den wachsenden Einu der Coulomb{Wechselwirkung (mit wachsendem Uf =tdf bzw. U=t) induziert. Ein solcher U bergang wird als Mott{U bergang bezeichnet. In der Sprache der Kondo{ Physik ist dieser U bergang gerade das Kreuzen der Kondo{Temperatur mit dem sich andernden tdf , d.h. die Temperatur liegt fur kleine tdf im lokalisierten Bereich oberhalb der Kondo{Temperatur und fur groe tdf im itineranten Bereich unterhalb der Kondo{Temperatur. In der elektronischen Kompressibilitat, dem Quasiteilchen{ Gewicht und dem lokalen magnetischen Moment ergibt sich fur beide Modelle ein sehr ahnliches Verhalten am Mott{U bergang. Dies deutet darauf hin, da PAM und Hubbard{Modell bei halber Bandfullung eine gleichartige Physik beschreiben. Ein entsprechender U bergang mit einem Verschwinden des Quasiteilchen{Gewichts an der Fermi{Kante wurde auch im PAM mit konstanter Hybridisierung gefunden. Allerdings ist dieses Modell bei halber Fullung immer ein Isolator: bei groem tdf ein Band{Isolator, bei kleinem tdf ein Isolator mit lokalisierten Elektronen wie beim Mott{Hubbard{Isolator. Implikationen fur Kondo{Volumen{Kollaps{ und Mott{U bergangs{Szenarien Die A hnlichkeit des PAM und des Hubbard{Modells hat Implikationen fur die Theorie des Volumen{Kollaps in Cer. Denn diese beiden Modelle bilden gerade die Grundlage fur die beiden konkurrierenden Szenarien, die fur den Volumen{Kollaps in der Literatur diskutiert werden. Dem Szenario eines Kondo{Volumen{Kollapses nach Allen und Martin (1982) sowie Lavagna et al. (1983) liegt das \Single{Impurity"{Anderson{ Modell, also die Storstellen{Approximation des PAM, zu Grunde. Das Hubbard{ Modell andererseits ist das einfachste Modell fur einen Mott{U bergang. Ein Mott{ U bergangs{Szenario wird aber gerade von Johansson (1974) fur den Volumen{Kollaps in Cer verantwortlich gemacht. Der Vergleich von PAM und Hubbard{Modell zeigt ein ahnliches physikalisches Verhalten in beiden Modellen. Die beiden Szenarien sind also nicht unvereinbar, wie in der Literatur von Johansson et al. (1995) sowie Allen und Liu (1992) bislang angenommen wurde. 4.6. Diskussion und Zusammenfassung 117 Das Szenario eines Mott{U bergangs wurde im Zusammenhang mit Cer im Rahmen von Bandstruktur{Rechnungen untersucht (Szotek et al., 1994; Svane, 1994). Dies entspricht einer Molekularfeld{Losung des Hubbard{Modells, in welcher der Mott{U bergang zwischen einer lokalisierten Phase mit oberem und unterem Hubbard{ Band und einer itineranten Phase mit einer einfachen Ein{Peak{Struktur in der Spektralfunktion erfolgt. Gleichzeitig verschwindet das lokale magnetische Moment am U bergang. Die Untersuchung in diesem Kapitel zeigt, da unabhangig von der Art der Hybridisierung, die fur den U bergang verantwortlich ist (tff im Hubbard{Modell oder tdf im PAM), eine korrelierte Losung stets Kondo{artige Eigenschaften in der itineranten Phase zeigt, insbesondere eine zentrale Abrikosov{Suhl{Resonanz und ein Fortbestehen eines lokalen magnetischen Moments am U bergang. Fur das Hubbard{ Modell wurde die Abwesenheit eines Phasenubergangs erster Ordnung kurzlich von Schlipf et al. (1999) in einer grundlichen Studie gezeigt. Auch im PAM liegt bei den betrachteten endlichen Temperaturen kein Phasenubergang erster Ordnung vor. Man ndet jedoch wie im Kondo{Volumen{Kollaps{Szenario am Mott{U bergang eine stark konkave Energie. Dies kann zu einer thermodynamischen Instabilitat und damit zu einem Volumen{Kollaps fuhren. Obwohl die Lokale Dichte{Approximation keine Kondo{artigen Eigenschaften in der itineranten Phase beschreibt, stimmt die von Soderlind (1998) berechnete Abhangigkeit der Energie von der Kristallstruktur exzellent mit dem Experiment uberein. Auf Basis der beobachteten A hnlichkeit des Mott{U bergangs im Hubbard{Modell und PAM kann man spekulieren, ob der Mott{U bergang erster Ordnung in V2O3 (s. Rice und McWhan (1970) und Referenzen darin), fur den das Hubbard{Modell vielleicht ein geeignetes Modell ist, die gleiche physikalische Ursache hat wie der Volumen{Kollaps in Ce. Insbesondere, ob der Phasenubergang erster Ordnung in V2 O3 durch eine ahnliche thermodynamische Instabilitat in der Nahe des Mott{U bergangs bedingt wird (bezuglich der c{Gitterkonstante) wie im Szenario eines Kondo{ Volumen{Kollapses fur Ce. 119 Kapitel 5 Elektronische Korrelationen in Manganaten 5.1 Einfuhrung Kolossaler Magnetowiderstand Der Magnetowiderstand, also die A nderung der Leitfahigkeit im Magnetfeld, ist von erheblicher technologischer Bedeutung. Insbesondere basieren die Lesekopfe der neuesten Festplattengeneration, die 1997 vorgestellt wurden (Spooner, 1997) und Speicherkapazitaten von uber 20GB haben, auf dem \gigantischen Magnetowiderstand" (GMR). In diesen Lesekopfen ermoglicht der GMR{Eekt die Umsetzung der magnetischen Information auf der Festplatte in ein elektronisches Signal. Verursacht wird dieser Eekt durch die parallele Ausrichtung ferromagnetischer Schichten im Magnetfeld, die ohne Magnetfeld antiferromagnetisch alternieren. Dabei andert sich mit der magnetischen Struktur auch der Widerstand. Eine Ausfuhrliche Darstellung des GMR ndet man bei Sechovsky, Havela, Prokes, Nakotte, de Boer und Bruck (1994) sowie Levy und Zhang (1995). Ein sehr groer Magnetowiderstand wird auch in den Manganaten R1 xMx MnO3 (R2fLa,Pr,Nd ...g und M2fCa,Sr,Ba,Pb ...g) mit Perowskit{Struktur (Abb. 5.1) gefunden. Wegen der Bedeutung des Magnetowiderstands wurden diese Systeme in den letzten Jahren sehr intensiv studiert. Den ersten neueren Arbeiten (Kusters, Singelton, Keen, McGreevy und Hayes, 1989; Chahara, Ohno, Kasai und Kozono, 1993; von Helmolt, Wecker, Holzapfel, Schultz und Samwer, 1993; Jin, McCormack, Tiefel und Ramesh, 1994; Jin, Tiefel, McCormack, Fastnacht, Ramesh und Chen, 1994; Schiffer, Ramirez, Bao und Cheong, 1995) folgten mehr als 400 weitere in den letzten funf Jahren, s. die U bersichtsartikel von Ramirez (1997) und Nagaev (1996). Um den Magnetowiderstand der Manganate von dem der GMR{Materialien zu unterscheiden, schlugen Jin, McCormack, Tiefel und Ramesh (1994) die Bezeichnung \kolossaler Ma- 120 5. Elektronische Korrelationen in Manganaten gnetowiderstand" (CMR) vor. In den CMR{Maganaten kommt es zu einem U bergang von einem paramagnetischen Isolator1 bei hohen Temperaturen zu einem ferromagnetischen Metall bei tiefen Temperaturen (Abb. 5.2). Neben der Temperatur kann auch ein Magnetfeld diesen Isolator{Metall{U bergang, bei dem sich der Widerstand um eine Groenordnung und mehr andert, induzieren. Erstmals wurde dieses Verhalten bereits in den funfziger Jahren von Jonker und van Santen beobachtet (Jonker und van Santen, 1950; van Santen und Jonker, 1950). Das eigentliche Problem, den CMR zu verstehen, liegt in der Erklarung der ungewohnlichen Eigenschaften der paramagnetischen Phase. Erste theoretische Ansatze zur Beschreibung des paramagnetischen Isolators oder bestimmter Aspekte dieser Phase beruhen auf: 1. Lokalisierung der Leitungselektronen durch die Bildung von Gitter{ oder Jahn{ Teller{Polaronen (Millis, Littlewood und Shraiman, 1995; Millis, Shraiman und Mueller, 1996; Roder, Zang und Bishop, 1996; Lee und Min, 1997; Alexandrov und Bratkovsky, 1999) oder magnetischen Polaronen (Kusters et al., 1989). 2. Anderson{Lokalisierung durch die Spinunordnung der paramagnetischen Phase (Varma, 1996) auch in Verbindung mit Ladungsunordnung (Sheng, Xing, Sheng und Ting, 1997; Li, Zhang, Bishop und Soukoulis, 1997) oder Summierung der Berry-Phase beim Hupfproze der Leitungselektronen (Muller-Hartmann und Dagotto, 1996). 3. Phasenseparation in Nanodomanen (Dagotto, Yunoki und Moreo, 1998) z. B. in Verbindung mit einer spinabhangiger Streuung zwischen den Nanodomanen (Furukawa, 1998). 4. Reduzierung des Drude-Gewichts aufgrund einer anisotropen Dispersion in der Nahe eines Mott-U bergangs (Imada, 1998). 5. Isolierendes Verhalten durch Ladungsordnung bei x = 0:5 (Khomski und Sawatzky, 1997). Der 1. Erklarungsansatz erscheint besonders vielversprechend, da z. B. durch Isotopenaustausch O16 /O18 ein erheblicher Einu der Gitterfreiheitsgrade auf die ferromagnetische U bergangstemperatur nachgewiesen werden konnte (Zhao, Conder, Keller und Muller, 1996). Keiner dieser Ansatze kann jedoch bei einer realistischen Die paramagnetische Phase soll hier als Isolator bezeichnet werden, weil der Widerstand mit abnehmender Temperatur T wachst: @=@T < 0. Im Gegensatz zu einem gewohnlichen Isolator oder Halbleiter, zeigen die Manganate bei einer endlichen Dotierung 0 < x < 1 jedoch ein sehr kleines spektrales Gewicht in der Nahe der Fermi{Kante sowohl in Experimenten zur Photoemissions{ Spektroskopie (Park, Chen, Cheong, Bao, Meigs, Chakarian und Idzerda, 1996) als auch zur optischen Leitfahigkeit (Kim, Jung und Noh, 1998). 1 5.1. Einfuhrung 121 Abbildung 5.1: Perowskit{Struktur von LaMnO3 reproduziert aus Satpathy et al. (1996). Jedes Mn{Ion ist oktaedrisch von sechs Sauersto{Ionen umgeben. Die magnetischen Momente des Mn bilden ferromagnetische Schichten, die antiferromagnetisch koppeln. Abbildung 5.2: Magnetisches und elektronisches Phasendiagramm von La1 x CaxMnO3 in Abhangigkeit von der Temperatur T und der Ca{Dotierung x nach Schier et al. (1995). P: Paramagnet; AF: Antiferromagnet; F: Ferromagnet; CO: Ladungs{Ordnung. I: Isolator; M: Metall. 122 5. Elektronische Korrelationen in Manganaten Wahl der Parameter die ungewohnlichen Eigenschaften des isolierenden Paramagneten (@=@T < 0), der ein Gap bzw. ein sehr kleines Gewicht an der Fermi{Kante im Photoemissions-Spektrum (Park et al., 1996) und in der optischen Leitfahigkeit (Kim et al., 1998) aufweist (s. Abb. 5.3), erklaren. Im Gegensatz zum GMR ist das isolierende Verhalten der paramagnetischen Phase und damit der CMR noch nicht wirklich verstanden. Im folgenden erfolgt eine Beschrankung auf die elektronischen Freiheitsgrade der CMR{Manganate mit Perowskit{Struktur, die das komplexe magnetische Phasendiagramm aus Abb. 5.2 zeigen. Insbesondere sollen die mikroskopischen Ursachen des Ferromagnetismus diskutiert werden. Als Grundlage hierfur werden zunachst die Konzepte des Doppel{ und Superaustausches sowie die Literatur hierzu vorgestellt. Doppelaustausch{Transfer 2+ 3+=4+ O2 werden die Mangan{Ionen oktaedrisch von In den Perowskiten R3+ 1 xMx Mn 3 sechs Sauersto{Ionen umgeben, s. Abb. 5.1. In dieser kubischen Symmetrie hybridisieren die zwei eg {Orbitale des Mangans (d3z2 r2 { und dx2 y2 {Orbital) relativ stark mit den p{Orbitalen des Sauerstos, weil der U berlapp zwischen diesen Orbitalen gro ist. Diese Hybridisierung fuhrt zusammen mit der Coulomb-Abstoung zwischen Mangan{Elektronen und Sauersto{Ion zu einer Anhebung der eg {Energie gegenuber dem t2g {Niveau des Mangans. In einer vereinfachten Beschreibung wird davon ausgegangen, da das dreiwertige Seltenerd{Element R und das zweiwertige Metall M die elektronischen Eigenschaften des Systems nur durch die A nderung der Ladungstrager{Konzentration auf den (gemischt{valenten) Mn{Ionen{Platzen und u. U. durch die A nderung der Gitterkonstante beeinut. Die p{Orbitale des Sauerstos sind, obwohl vollstandig gefullt, fur den eektiven Elektronen{Transfer zwischen den Mangan{Platzen verantwortlich. Zener (1951b) schlug fur den Transfer eines Elektrons von einem Mangan{Ion zu einem anderen, d. h. fur " Mn eig '$ &% "# O p Mn ! '$ &% "# Mn O p " , Mn ejg einen Mechanismus vor, den er \Doppelaustausch" nannte. Betrachtet man zunachst als Transfer einen Proze, bei dem das Mangan{Elektron direkt vom Gitterplatz i 5.1. Einfuhrung 123 Abbildung 5.3: Schematische Darstellung des Spektrums von La1 xSrxMnO3 mit Sauersto 2p und Mangan eg sowie t2g {Bandern auf Basis von Photoemissions{ und Sauersto{ 1s{Rontgen{Absorptions{Spektrum (XAS) nach Saitoh et al. (1995). Fur x = 0 (LaMnO3 ) und x = 1 (SrMnO3) gibt es eine Energielucke an der Fermi{Kante. Erstaunlicherweise bleibt die Zustandsdichte an der Fermi{Kante trotzt Dotierung x sehr gering. Das System ist isolator{ahnlich, mit einem (Quasi{)Gap an der Fermi{Kante. zum Gitterplatz j wechselt, so wird dieser Transfer durch den direkten U berlapp Z d3r1 d3r2 ejg (r1 )p(r2 ) H^ eig (r1)p(r2) (5.1) beschrieben. Hierbei bezeichnet egi(j) bzw. p die eg {Wellenfunktion am Gitterplatz i(j ) bzw. das p{Orbital, r1 bzw. r2 sind die Koordinaten der beiden Elektronen mit Spin ", und H^ ist der Hamilton{Operator. Da die d{Orbitale stark lokalisiert sind, uberlappen eig (r1) und ejg (r1 ) praktisch nicht. Aus diesem Grund verschwindet der direkte Transferproze Glg. (5.1). Werden Mangan{ und Sauersto{Elektron im Endzustand 124 5. Elektronische Korrelationen in Manganaten jedoch vertauscht, so erhalt man den Transferproze eig ! p und gleichzeitig p ! ejg . Dies entspricht dem Austausch{Integral Z d3r1 d3r2 ejg (r2)p(r1) H^ eig (r1 )p(r2 ): (5.2) Bei diesem Integral gibt es nur noch einen U berlapp zwischen benachbarten p{ und eg {Orbitalen. Deshalb ist dieser von Zener vorgeschlagene Doppelaustausch{Transfer prinzipiell moglich. Anderson und Hasegawa (1955) wandten allerdings berechtigterweise ein, da der Doppelaustausch{Transfer in einer Basis aus orthonormierten Funktionen, d. h. Z d3r r r i 1 eg ( 1 )p( 1 ) = 0 bzw. Z d3r2 ejg (r2 )p(r2 ) = 0; (5.3) verschwindet. Mit einem Einteilchen{Hamilton{Operator H^ = H^ 0(r1)+H^ 0(r2) zerfallt das Integral (5.2) namlich in ein Produkt, wobei der eine Faktor gerade der p{d{U berlapp, Glg. (5.3), und der andere das p{d{Integral uber den Hamilton{Operator ist. Fur orthonormierte Funktionen verschwindet nun der p{d{U berlapp, Glg. (5.3), und damit auch der Doppelaustausch{Transfer. Anderson und Hasegawa schlugen alternativ zum Doppelaustausch{Transfer, der erster Ordnung in H^ ist, einen Proze zweiter Ordnung in H^ vor: " "# ! " # " E = O!Mn ! "# " mit der Ladungstransfer{Energie E = O!Mn, die fur den Transfer eines Elektrons vom Sauersto{ auf ein Mangan{Ion benotigt wird. In Storungstheorie zweiter Ordnung ergibt sich aus diesem Proze ein eektiver Mangan{Transfer t der Groe R d3r ej (r )Hp R 3 ^ ig (r1 ) t2dp 2 g 2 ^ (r2 ) d r1 p(r1 )He = (5.4) t= O!Mn O!Mn ; wobei tpd der Transferproze zwischen Sauersto{ und Mangan eg {Orbital ist. Mit tpd 1:5eV und O!Mn 5:5 eV erfolgt eine Abschatzung des eektiven Transfers zu t 0:5 eV (s. Feiner und Oles (1999) und Referenzen darin). Doppelaustausch{Modell Der Mn{Mn{Transfer wird begunstigt, wenn das lokale magnetische Moment der d{ Elektronen gema der 1. Hundschen Regel vor und nach diesem Transfer maximal 5.1. Einfuhrung 125 ist, d. h. wenn die t2g {Spins ferromagnetisch ausgerichtet sind. Da der Elektronen{ Transfer die kinetische Energie absenkt, wird durch diesen \Doppelaustausch{Mechanismus" nach Zener (1951b) Ferromagnetismus stabilisiert. Anderson und Hasegawa (1955) arbeiteten diese Argumentation aus und leiteten das Doppelaustausch{ Modell aus einem Modell mit Mn{Mn{Transfer und Hundscher Kopplung ab. In diesem Abschnitt soll dieser Weg vom ferromagnetischen Kondo{Gitter{Modell zum Doppelaustausch{Modell rekapituliert werden. Mn3+=4+ hat vier bzw. drei d{Elektronen. Die energetisch tiefer gelegenen t2g { Orbitale sind demnach halbgefullt und bilden aufgrund der Hundschen Kopplung ein magnetisches Moment. Wegen des geringen U berlapps mit den Sauersto{Orbitalen erscheint es gerechtfertigt, dieses Moment als einen lokalisierten Spin{3=2 zu modellieren. Alle weiteren d{Elektronen fullen dann die eg {Orbitale. Sie koppeln an die lokalisierten Spins via Hundscher Kopplung J und delokalisieren durch den Doppelaustausch{Transfer t. Dies wird durch das ferromagnetische Kondo{Gitter{ Modell mit zwei eg {Bandern und einem t2g{Spin pro Gitterplatz beschrieben: H^ KLM = t 2 X X =1 hij i c^y i c^j 2J 2 X X =1 i s^i S^ i; (5.5) s. a. Abb. 5.4. Hierbei ist c^yi bzw. c^i der Erzeugungs{ bzw. der Vernichtungs{ Operator fur ein Elektron mit Spin am Gitterplatz i im eg {Orbital , s^i = 1 P 0 c^y 0 c^ 0 mit Pauli{Matrix ist der Spin der e {Elektronen, und S der g i 2 i i t2g {Spin. Fur das Transfermatrix{Element t wurde eine einfache Form gewahlt, die diagonal in den Orbitalen ist und keine Richtungsabhangigkeit berucksichtigt. Im Grenzfall starker Kopplung (J t) reduziert sich das Kondo{Gitter{Modell auf das Doppelaustausch{Modell. Dabei approximiert man i. d. R. zunachst den Spin{3=2 durch einen klassischen Spin. Dieser hat dann eine wohldenierte Richtung, und die eg {Elektronen werden bedingt durch die starke Kopplung entlang des t2g { Spins ausgerichtet. Ist das eg {Elektron am Ausgangs{Gitterplatz im Zustand sz = 1=2, so kann nur der Anteil transferiert werden, der in Richtung des Spins des Ziel{ Gitterplatzes zeigt (s. Abb. 5.5). Das ist gerade der sz 0 = 1=2{Anteil in einem um den Winkel rotierten Koordinaten{System, wobei der Winkel zwischen den beiden benachbarten t2g {Spins ist. Eine Rotation im Spin{Raum wird durch die unitare Transformation =2 sin =2 U^ = cos sin =2 cos =2 (5.6) beschrieben. Die Projektion auf den Anteil des eg{Elektrons mit paralleler Ausrich- 126 5. Elektronische Korrelationen in Manganaten eg J t2g t " ! " j " j Mn3+ Mn4+ Abbildung 5.4: Skizze zum ferromagnetischen Kondo{Gitter-Modell mit dem Transfer t zwischen den eg {Orbitalen benachbarter Mn{Gitterplatze und der lokalen Hundschen Kopplung J an die t2g {Spins. eg t2g t θ Abbildung 5.5: Skizze zum Doppelaustausch{Modell. Nur die Komponente des eg { Elektrons entlang der Richtung des t2g {Spins kann von einem Mn{Ion zum anderen transferiert werden. 5.1. Einfuhrung 127 tung zum Spin des Ziel{Gitterplatzes, d. h. mit sz 0 = 1=2, liefert 1 1 ^ 0 ;U 0 = cos =2: Verallgemeinert man diese U berlegung auf das Gitter, so erhalt man das Doppelaustausch{Modell (Anderson und Hasegawa, 1955) H^ DE = t 2 X X =1 hij i cos 2ij c^yi c^j : (5.7) Hierbei bezeichnet ij den Winkel zwischen den klassischen Spins benachbarter Mangan{Platze, und c^yi (^cj ) erzeugt (vernichtet) ein eg {Elektron in Richtung des klassischen Spins. Liegt eine ferromagnetische Ausrichtung der Spins vor (ij = 0; cos(ij =2) = 1), so ist der Gewinn an kinetischer Energie der eg{Elektronen maximal. Liegt dagegen eine antiferromagnetische Ausrichtung vor (ij = ; cos(ij =2) = 0), so kann keine kinetische Energie gewonnen werden. Diese U berlegung zeigt, da das Doppelaustausch{Modell den Ferromagnetismus stabilisiert. Dies ist neben den detailliert in Kapitel 2 besprochenen Mechanismen eine weitere mikroskopische Ursache fur den Ferromagnetismus. Dieser mikroskopische Mechanismus, der auf dem Doppelaustausch{Transfer und der Hundschen Kopplung beruht, wird als Doppelaustausch bezeichnet. Von de Gennes (1960) wurde eine Erweiterung des Doppelaustausch{Modells, Glg. (5.7), um einen antiferromagnetischen Superaustausch X H^ = Jt2g S^ iS^ j hij i (5.8) zwischen den lokalisierten t2g {Spins auf benachbarten Gitterplatzen betrachtet. Dieser Superaustausch entsteht, wenn der erheblich kleinere Transferproze zwischen den t2g {Elektronen in zweiter Ordnung Storungstheorie berucksichtigt wird. Nach de Gennes fuhrt das Wechselspiel von antiferromagnetischem Superaustausch und ferromagnetischem Doppelaustausch zu einer gekanteten Spin{Phase. In den letzten Jahren wurde das ferromagnetische Kondo{Gitter{Modell und das Doppelaustausch{Modell mit einem Leitungsband intensiv untersucht. Furukawa (1994) loste das ferromagnetische Kondo{Gitter{Modell exakt im Rahmen der Dynamischen Molekularfeld{Theorie. Diese Losung wird im nachsten Abschnitt vorgestellt. In der Arbeit (Furukawa, 1994) und in folgenden Publikationen von Furukawa (einen detaillierten U berblick uber diese Publikationen bietet Furukawa (1998)) 128 5. Elektronische Korrelationen in Manganaten Abbildung 5.6: Curie{Ubergangstemperatur (in Bezug auf die Bandbreite W ) fur die ferromagnetische Ordnung als Funktion der Ca{Dotierung x bzw. der mittleren Anzahl eg {Elektronen n = 1 x fur das ferromagnetische Kondo{Gitter{Modell mit einem einzigen eg {Band und J = 1 nach Furukawa (1998) (durchgezogene Linie). Die gestrichelte Linie ist eine analytische Fitkurve der Form Tc / x(1 x). Bei x = 0 und x = 1 (ein bzw. kein eg {Elektron pro Gitterplatz) ist das durch die t2g {Spins spin{polarisierte Leitungsband vollstandig gefullt bzw. leer. Es kann durch eine ferromagnetische Ordnung der t2g {Spins daher keine kinetische Energie gewonnen werden: Tc = 0. Bei x = 0:5 ist das Leitungsband halb gefullt, der Gewinn an kinetischer Energie und Tc sind maximal. Bei einer endlichen Kopplung J entsteht eine zusatzliche antiferromagnetische Phase bei x = 0 und Phasenseparation zwischen Antiferromagnetismus und Ferromagnetismus. werden u. a. die Spektralfunktion und die optische Leitfahigkeit in der para{ und ferromagnetischen Phase, der Widerstand, die Magnetisierung als Funktion der Temperatur, das T {x{Phasendiagramm mit para{, ferro{ und antiferromagnetischer Phase (s. Abb. 5.6) sowie die Moglichkeit einer Phasenseparation untersucht. Der Aspekt der Phasenseparation im Kondo{Gitter{Modell wurde detailliert von Dagotto und Mitarbeitern ausgearbeitet: Die Monte{Carlo{Simulation, die Dynamische Molekularfeld{Theorie, die Dichte{Matrix{Renormierungs{Gruppe (DMRG) und die Lanczos{Methode zeigen Phasenseparation zwischen einer antiferromagnetischen Phase mit einem Leitungs{Elektron pro Gitterplatz (Dotierung x = 0) und einer ferromagnetischen Phase mit weniger Leitungs{Elektronen (s. Yunoki, Hu, Malevezzi, Moreo, Furukawa und Dagotto (1998), weitere Arbeiten werden bei Dagotto et al. (1998) besprochen). Arovas und Guinea (1998) fanden im Rahmen der 5.1. Einfuhrung 129 Schwinger{Bosonen{Molekularfeld{Theorie, da die von de Gennes (1960) gefundene Phase mit gekantetem Spin ebenfalls instabil gegen Phasenseparation ist. MullerHartmann und Dagotto (1996) leiteten einen eektiven Doppelaustausch{Hamilton{ Operator her, der die Berry{Phase quantenmechanischer t2g {Spins berucksichtigt. Monte{Carlo{Simulationen dieses Hamilton{Operators von Calderon und Brey (1998) zeigen jedoch, da die Berry{Phase die Curie{Temperatur nur unwesentlich andert. Neben diesen Arbeiten zum Kondo{Gitter{Modell mit einem Leitungs{Orbital gibt es neuere Arbeiten, die beide eg{Orbitale berucksichtigen. In Molekularfeld{ Theorie untersuchten van den Brink und Khomski (1999) ein solches Modell fur eine Dotierung x / 1, d. h. eine geringe Ladungstragerkonzentration. Yunoki, Moreo und Dagotto (1998) studierten Phasenseparation mit Monte{Carlo{Simulationen. Wahrend im Modell mit einem Leitungsband bei x = 0 kein Ferromagnetismus vorliegt (s. Abb. 5.6), ist in dem Modell mit zwei Bandern der kinetische Energiegewinn gerade hier maximal2. Es liegt damit Ferromagnetismus und keine Phasenseparation vor. Yunoki, Moreo und Dagotto (1998) konnten allerdings zeigen, da durch eine sehr groe Jahn{Teller{Kopplung (> 2eV) eine Reduktion auf ein eektives Einband{ Modell moglich ist. Dieses zeigt dann wieder Antiferromagnetismus bei x = 0 und Phasenseparation zwischen diesem Antiferromagneten und dem Ferromagneten bei x > 0. Modell korrelierter Elektronen fur Manganate Ein sehr wichtiger elektronischer Beitrag wird im Kondo{Gitter{Modell vernachlassigt: die Coulomb{Abstoung der eg{Elektronen. Insbesondere bei geringer Dotierung x, d. h. einer mittleren Besetzung von fast einem Leitungs{Elektron, treten im Kondo{Gitter{Modell Doppelbesetzungen auf. Diese werden jedoch durch die Coulomb{Wechselwirkung erheblich reduziert. Ein elektronisches Modell fur Manganate mit zusatzlicher Coulomb{Wechselwirkung innerhalb der eg Orbitale beschreibt der Hamilton{Operator H^ = t +U 2 X X =1 hij i 2 XX =1 i c^y i c^j n^ i"n^i# + 2J 2 X X =1 i X i ~ s^i S^ i (V0 ~ F0 ) n^ i1 n^i2~ : (5.9) Hierbei ist die erste Zeile gerade das Kondo{Gitter{Modell (5.5), U (V0 ) ist die intra{ (inter{) orbitale Coulomb{Abstoung und F0 eine Ising{artige Hundsche{Kopplung (s. a. Abb. 2.1); n^i = c^yi c^i . Wegen der starken Hundschen Kopplung sind Doppelbesetzungen innerhalb eines Orbitals selten, denn diese Kongurationen haben 2 F ur J t entspricht x = 0 fur das Zweiband{Modell x = 0:5 fur das Einband{Modell 130 5. Elektronische Korrelationen in Manganaten kein maximales magnetisches Moment. Der U {Term spielt daher eine geringere Rolle. Wichtig ist hingegen der V0 {Term, der einer lokalen Doppelbesetzung (auch mit maximalem magnetischen Moment) in zwei verschiedenen Orbitalen entgegen wirkt. Bandstruktur{Rechnungen liefern eine ungefahre Abschatzung der Parameter. Nach Satpathy et al. (1996) gilt U; V0 8 10eV, F0 ; J 1eV und fur die eg { Bandbreite W 1 2eV. Singh und Pickett (1998) bestatigen eine eg {Bandbreite von dieser Groe. Mit dem gleichen Ansatz wie bei den Bandstruktur{Rechnungen, d. h. U = EN +1 + EN 1 2EN mit der Gesamtenergie E bei N (1) Elektronen, kann die Coulomb{Wechselwirkung auch experimentell aus der Dierenz von Photo{ Emissions{ (fur die Energie EN EN 1 ) und Rontgenstrahl{Absorptions{Spektrum (fur die Energie EN +1 EN ) abgeschatzt werden. Bocqeut, Mizokawa, Saitoh, Namatame und Fujimori (1992) sowie Saitoh et al. (1995) bestimmten in U bereinstimmung mit den Bandstruktur{Rechnungen folgende Werte der Coulomb-Wechselwirkung: U 7:5eV und F0 0:7eV. Wesentlich groer als bei den Bandstruktur{Rechnungen sind hingegen die experimentell von Park et al. (1996) sowie Saitoh, Sekiyama, Kobayashi, Mizokawa, Fujimori, Sarma, Takeda und Takano (1997) bestimmten eg { Bandbreiten von W 3eV und W 4eV fur La1 xSrxMnO3 . Einen vergleichbaren Wert liefert die Abschatzung von Feiner und Oles (1999) nach Glg. (5.4) (W 4eV bzw. t 0:5eV). Superaustausch in Kugel'{Khomski{artigen Modellen Fur x = 0 ist im atomaren Limes des Modells (5.9) jeder Gitterplatz mit einem Leitungs{Elektron besetzt. Im Fall starker Kopplung (U > V > F0 ; J t) kann der Transfer t in Storungstheorie zweiter Ordnung berucksichtigt werden. Abb. 5.7 zeigt wie in Kapitel 2, Abb. 2.2, vier Kongurationen des Zweiplatz{Modells mit zwei Leitungs{Elektronen und den Energiegewinn in Storungstheorie zweiter Ordnung. Der Unterschied zu Abb. 2.2 ist der zusatzliche t2g {Spin, der die Energien modiziert. Am Grundzustand, einer alternierenden orbitalen Besetzung mit ferromagnetischer Ausrichtung der Spins, andert dies nichts. Die vollstandige Beschreibung des Gitter{Modells (5.9) in Storungstheorie zweiter Ordnung in t fuhrt auf Kugel'{Khomski{artige Modelle mit Spin{ und Orbital{ Freiheitsgraden, wobei die Kopplung zwischen diesen Freiheitsgraden durch Storungstheorie zweiter Ordnung in t entsteht. Dieser Superaustausch ist ein anderer Mechanismus fur den Magnetismus als der Doppelaustausch. Eine sprachliche Subtilitat ist, da fur beide der Doppelaustausch{Transfer t eine wichtige Rolle spielt. Ishihara, Inoue und Maekawa (1997) sowie Shiina, Nishitani und Shiba (1997) leiteten Kugel'{Khomski{artige Modelle unter Berucksichtigung des t2g{Spins ab. In beiden Arbeiten wurden die eektiven Modelle in einer Molekularfeld{Theorie behandelt, bei der ein orbitales Molekularfeld angesetzt und daraus die magnetische Ordnung berechnet wurde. Eine zwischen 3x2 r2 und 3y2 r2 schachbrettartig{ 5.1. Einfuhrung 131 " " " # " j " j " j j # E = 0 t2 2 U +2 J " " j # j # 2 V0 t+22 J " " j " " j 2 V0t2F0 Abbildung 5.7: Vier Kongurationen mit zwei Leitungs{Elektronen auf zwei Gitterplatzen und deren Energiegewinn in Storungstheorie zweiter Ordnung in t unter Berucksichtigung des t2g {Spins. Der Grundzustand hat eine ferromagnetische Spinausrichtung und eine alternierende Besetzung der Orbitale. alternierende orbitale Ordnung entspricht in der eg {Basis (3z2 r2, x2 y2) einer gekanteten Ordnung. Diese Ordnung wird aufgrund der beobachteten Jahn{ Teller{Verzerrung erwartet und fuhrt zu einer ferromagnetischen Ordnung der Spin{ Freiheitsgrade. Ein zusatzlicher antiferromagnetischer Superaustausch zwischen den t2g {Spins [Hamilton{Operator (5.8)] kann jedoch die | aufgrund der planaren Orbital{Struktur | schwache ferromagnetische Kopplung in z{Richtung uberwinden. Dies fuhrt dann zu einer Phase ferromagnetischer Schichten mit alternierender Magnetisierungsrichtung, dem experimentell beobachteten (A{Typ{)Antiferromagneten (s. Abb. 5.1). Feiner und Oles (1999) fanden, da der (A{Typ{)Antiferromagnet statt durch den antiferromagnetischen Superaustausch auch durch eine tetragonale Verzerrung stabilisiert werden kann. In jedem Fall sind Terme notig, die uber den Hamilton{Operator (5.9) hinausgehen, um anstelle von Ferromagnetismus Antiferromagnetismus zu stabilisieren. Literatur zu Modellen mit elektronischen Korrelationen Die besprochenen Kugel'{Khomski{artigen Modelle mit Spin{ und Orbital{Freiheitsgraden sind nur ein Grenzfall der zugrunde liegenden elektronischen Modelle. Elektronische Modelle mit Coulomb{Wechselwirkung wie etwa Hamilton{Operator (5.9), also stark korrelierte Systeme, sind im Kontext der CMR{Materialien bislang kaum untersucht worden. Einige Arbeiten beschaftigen sich mit der spin{polarisierten ferro- 132 5. Elektronische Korrelationen in Manganaten magnetischen Phase. So untersuchte Rozenberg (1998) den Metall{Isolator{U bergang im CMR{Modell (5.9) ohne t2g {Spin und ohne Hundsche{Kopplung F0 in der Dynamischen Molekularfeld{Theorie (DMFT). Die ferromagnetische Phase, die gerade durch die vernachlassigten Terme entsteht, wurde dabei durch ein aueres Magnetfeld stabilisiert. Weitere Arbeiten in der vollstandig spin{polarisierten Phase ndet man etwa bei Motome und Imada (1999) und Imada (1998), die ein Hubbard{Modell mit zwei orbitalen anstelle der ublichen Spin{Freiheitsgrade untersuchten. Mit Quanten{Monte{ Carlo{(QMC{)Simulationen (Motome und Imada, 1999) wurde auerdem die isolierende Phase bei x = 0 untersucht. Daruberhinaus konnte Imada (1998) unter Voraussetzung einer anisotropen Dispersion k mit einem Skalenansatz in der Nahe zum Mott{U bergang eine Phase mit einem kleinen Drude{Gewicht bei einem gleichzeitig kleinen Sommerfeld{Koezienten der spezischen Warme beschreiben. Dies wird auch experimentell beobachtet und widerspricht einem einfachen Quasiteilchen{Bild, in dem das Drude{Gewicht antiproportional und der lineare Koezient der spezischen Warme proportional zum Quasiteilchen{Gewicht ist. Eine perturbative Berechnung der optischen Leitfahigkeit des orbitalen Hubbard{ Modells bei schwacher Coulomb{Wechselwirkung ndet man bei Takahashi und Shiba (1998). Kilian und Khaliullin (1998) berechneten ebenfalls die optische Leitfahigkeit in einem verwandten Modell, dem orbitalen t{J {Modell mit der \Slave"{Boson{ Molekularfeld{Theorie. Auerdem studierten Wurth und Muller-Hartmann (1998) die Instabilitat der vollstandigen Spin{Polarisation in einem Einband{Kondo{Gitter{ Modell mit zusatzlicher Hubbard{Wechselwirkung variationell. Aufbau des Kapitels Im folgenden wird nun das elektronische Modell fur Manganate, Glg. (5.9), im Rahmen der DMFT bei endlichen Temperaturen untersucht. Abschnitt 5.2 bespricht zunachst die analytische Losung des ferromagnetischen Kondo{Gitter{Modells nach Furukawa (1994) und dann die numerische Losung des elektronischen Modells fur Manganate in der DMFT. In den Abschnitten 5.3 und 5.4 werden neue Ergebnisse fur die Spektralfunktion bzw. die optische Leitfahigkeit in der paramagnetischen Phase prasentiert. Insbesondere wird untersucht, welchen Einu elektronische Korrelationen haben, die im ferromagnetischen Kondo{Gitter{Modell nicht berucksichtigt werden. Abschnitt 5.5 behandelt den U bergang zur ferromagnetischen Phase. Das wichtigste Resultat ist, da sich die mikroskopische Ursache fur den Ferromagnetismus mit Ca{Dotierung x vom Doppelaustausch des Kondo{Gitter{Modells bei x / 1 zum Superaustausch Kugel'{Khomski{artiger Modelle bei x = 0 andert. 5.2. Dynamische Molekularfeld{Theorie fur Manganat{Modelle 133 5.2 Dynamische Molekularfeld{Theorie fur Manganat{Modelle Analytische Losung des Kondo{Gitter{Modells Das Kondo{Gitter{Modell, Glg. (5.5), lat sich nach Furukawa (1994) in der DMFT analytisch losen. Der Grund hierfur ist, da das Einplatz{Problem von eg {Elektronen und t2g {Spin in der DMFT fur den Hamilton{Operator, Glg. (5.5), mit einem klassischen oder Ising{artigen t2g {Spin Siz = 1 fur jede Spin{Richtung ein Einteilchen{ Problem ist. Die lokale Green{Funktion fur Orbital , Spin und Matsubara{Frequenz !n = (2n+1)= lautet als Funktional{Integral uber den Grassmann{Variablen und (s. Negele und Orland (1987)): XZ 1 D[ ]D[ ] G = n Z Siz =1 exp (X 0 0 n0 n n 1 0 0 n 0 G 0 0 n 0 0 0 n 0 + J X 0 0 n0 0 z 0 0 n0 0 0 n0 Si ) (5.10) mit G 1 = G 1 + (: Selbstenergie; G: Green{Funktion) und der Zustandssumme Z= XZ Siz =1 D[ ]D[ ] exp (X 0 0 n0 1 0 0 n0 G 0 0 n0 0 0 n0 + J X 0 0 n0 0 z 0 0 n0 0 0 n0 Si ) : Dieses Einteilchen{Problem hat fur einen Ising{Spin Siz eine eektive Wirkung, die quadratisch in den Grassmann{Variablen und ist. Damit lat es sich durch eine einfache Gauss{Integration losen. Mit jSiz j = 1 ergibt sich: Gn = h Gn1 + JSiz 1iSiz = 12 G 1 1+ J + 12 G 1 1 J : (5.11) n n Die gleiche Formel (5.11) erhalt man auch, wenn die Mittelung h iSiz uber den Winkel eines klassischen Spins anstelle eines Ising{Spins Siz erfolgt. Fur den Spin{3/2 der t2g {Elektronen kann man erwarten das Quanten{Fluktuationen bereits weniger stark sind als z. B. fur einen Spin{1/2 und die klassische Behandlung daher eine gute Approximation ist. Die Gleichung (5.11) ist selbstkonsistent mit der k{integrierten Dyson{Gleichung Gn = Z1 1 0 d" i! + N (") n n " (5.12) 134 5. Elektronische Korrelationen in Manganaten zu losen. Je nach verwendeter Zustandsdichte kann die Losung vollstandig analytisch oder beliebig genau durch ein einfaches Iterationsschema geschehen. Auf letztere Weise wurden die Ergebnisse zur paramagnetischen Zustandsdichte des Kondo{Gitter{ Modells mit Bethe{Zustandsdichte in Abschnitt 5.3 gewonnen. Suszeptibilitat Die nachfolgenden Schritte unterscheiden sich von Furukawa (1998), bei dem das auere Feld nur an die t2g {Spins koppelt. In der paramagnetischen Phase ist die Green{Funktion Gn unabhangig vom Spin und Orbital{Index . Ein kleines Magnetfeld h fuhrt zu einer entsprechend kleinen A nderung der Green{Funktion Gn = Gn + mn h: (5.13) Dabei ist mn eine im allgemeinen frequenzabhangige Magnetisierung. Fur die Bethe{ Zustandsdichte fuhrt die k{integrierte Dyson{Gleichung auf (s. Georges et al. (1996)) Gn1 = Gn1 + n = i!n + + h t2 Gn = i!n + + h t2 Gn t2 mnh: (5.14) Setzt man diese Form der k{integrierten Dyson{Gleichung in Glg. (5.11) ein, so erhalt man eine einzige Selbstkonsistenz{Gleichung fur das Kondo{Gitter{Modell in der DMFT: Gn + mnh 1 = i! + + h t2 G t2m h + JS z n n n i Siz X det[G" 1 + JS z ] det[G# 1 JS z ] expfgS S z hg = P ~z det[G 1 + J S~z ] det[G 1 J S~z ] expfg S~z hg S z " # S S i! + + h t2 G1 t2 m h + JS z n n n X Qn00 i!n0 + + 0h t2Gn0 t20mn0 h + 0JS z expfgS S z hg = P z Q 00 00 i! 00 + + 00h t2G 00 t200m 00 h + 00J S~z expfg S~z hg S n n n z S~ n S i! + + h t2 G1 t2 m h + JS z : (5.15) n n n Hierbei ist gS der Lande{Faktor fur den t2g {Spin, der die Starke der Kopplung dieses Spins an das Magnetfeld beschreibt. Die Determinaten und die Exponentialfunktion entstammen der Mittelung h iSiz , bei der gema Glg. (5.10) ein Funktionalintegral 5.2. Dynamische Molekularfeld{Theorie fur Manganat{Modelle 135 uber Matsubara{Frequenzen eingeht. Bei der letzten Umformung ist zu beachten, da G diagonal in n ist und keine Abhangigkeit von und besteht. Entwickelt man in dem Ausdruck (5.15) die einzelnen Terme in h, so erhalt man bis auf Terme von der Ordnung h2 Gn + mnh P 2 0 mn0 h+0 h t X 1 + n00 i!n0 + t2Gn0 +0JSz f1 + gS S z hg = P ~z 1 + Q 00 00 t200mn00 h+00h f1 + g S~z hg Sz S S n i!n00 + t2 Gn00 +00 J S~z ! 2 m h + h t 1 n i! + t2 G + JS z 2 n n i!n + t Gn + JS z 2 2 = (i! i!+n+ t2 Gt )G2 n J 2 + h n (i! + n t2G )2 + J 2 gS J n n 2 m 0 + 1) ( t n f(i! + t2 G )2 J 2 g2 (i! + t2G )2 J 2 n +2J 2 X n0 n t2 mn0 + 1 f(i!n + t2Gn)2 n #n 1 J 2 g2 (i!n + t2Gn)2 J 2 : (5.16) Der Quotientenvergleich fur den h0 und den h1 Term liefert zwei Iterationsschemata, um zunachst 2 Gn= (i! i!+n+ t2Gt )G2 n J 2 (5.17) n n und daraus dann auch mn zu berechnen. Letzteres fuhrt direkt auf die ferromagnetische Suszeptibilitat X X X = @ [n"@h n# ] = @ [G" ( = 0+)@h G#( = 0+)] = 4 mnei!n 0+ : n (5.18) Mit diesem analytischen Ausdruck fur die ferromagnetische Suszeptibilitat wurde die korrekte Implementation des QMC{Algorithmus, wie in Abschnitt 1.3 beschrieben, uberpruft. Numerische Losung eines Modells mit elektronischen Korrelationen Wird zusatzlich zum Kondo{Gitter{Modell die Coulomb{Abstoung innerhalb der eg {Orbitale in dem elektronischen Modell (5.9) berucksichtigt, so erhalt man ein 136 5. Elektronische Korrelationen in Manganaten entsprechend komplizierteres Einplatz{Problem. Anstelle von Glg. (5.10) lautet die Green{Funktion des korrelierten Systems XZ 1 D[]D[] exp A[; ; S z ; G 1] (5.19) G = Z Sz =1 mit Zustandssumme Z und X A[; ; S z ; G 1 ] = n n U n n n G X Z 0 X 1 z n + JS d " ( ) " ( ) # ( ) # ( ) Z ( ) (V0 0 F0 ) d < 0 ;0 (5.20) n 0 ( ) 0 0 ( ) 0 0 ( ): Die Selbstkonsistenzgleichung, die k{integrierte Dyson{Gleichung (5.12), andert sich nicht. Fur die folgenden Resultate wurde das Einplatz{Problem (5.19) numerisch mit Hilfe von Quanten{Monte{Carlo{(QMC{)Simulationen gelost und mit der Selbstkonsistenzgleichung (5.12) bis zur Konvergenz iteriert. Der hierzu entwickelte QMC{ Algorithmus wurde in Abschnitt 1.3 vorgestellt. 5.3 Spektralfunktion in der paramagnetischen Phase In diesem und dem folgenden Abschnitt soll der Einu elektronischer Korrelationen, d. h. der Coulomb{Wechselwirkungen innerhalb der eg {Orbitale, auf die Eigenschaften der paramagnetischen Phase mit Hilfe der Dynamischen Molekularfeld{Theorie untersucht werden. Diese Coulomb{Wechselwirkungen werden im ferromagnetischen Kondo{Gitter{Modell gerade vernachlassigt, obwohl sie mit U; V0 8eV die grote Energieskala bilden. Ein geeignetes elektronisches Modell fur die Manganate, das die Coulomb{Abstoung berucksichtigt, ist der Hamilton{Operator (5.9). Bei der numerischen QMC{Losung der DMFT{Gleichungen wurde die Green{ Funktion G(i!n) in Abhangigkeit von imaginaren Frequenzen i!n bestimmt. Mit Hilfe der Maximum{Entropie{Methode (s. Abschnitt 1.4) konnte hieraus die Green{ Funktion G(!) bei reellen Frequenzen ! gewonnen werden. Deren Imaginarteil ImG(!) entspricht wiederum der Spektralfunktion der Einteilchen{Anregungen A(!) = 1 ImG(!): (5.21) 5.3. Spektralfunktion in der paramagnetischen Phase 137 Multipliziert mit der Fermi{Funktion liefert A(!) einen theoretischen Ausdruck fur das Photoemissions{Spektrum. Abb. 5.8 zeigt die Spektralfunktion A(!) in der paramagnetischen Phase fur eine eg {Elektronen{Dichte n = 0:7 (Ca{Dotierung x = 0:3), eine Bethe{Zustandsdichte mit Bandbreite W = 4, Coulomb{Wechselwirkungen in den eg {Orbitalen von U = 8, F0 = 1 und V0 = U 2F0 = 6. Hierbei wurden alle Einheiten auf die Bandbreite bezogen, was in eV (mit der experimentell beobachteten Bandbreite) realistischen Parametern fur Manganate wie LaxCa1 xMnO3 entspricht (Bandstrukturrechnungen sagen dagegen W = 1 2eV voraus; s. S. 130). Um den Einu der Hundschen Kopplung J zwischen eg {Elektronen und t2g {Spin zu studieren, sind in Abb. 5.8 Ergebnisse fur zwei unterschiedliche Kopplungsstarken J = 1 und J = 2 dargestellt.3 Zum Vergleich ist die Spektralfunktion des ferromagnetischen Kondo{Gitter{Modells ohne elektronische Korrelationen angegeben. In diesem Modell kommt es mit zunehmendem J zu einer Aufspaltung der halb{elliptischen Zustandsdichte in zwei Bander mit Abstand 2J . Wird die Coulomb{Wechselwirkung innerhalb der eg {Bander berucksichtigt, so andert sich das Spektrum drastisch. Es bildet sich ein Satelliten{Band im Bereich der Starke der Coulomb{Wechselwirkung V0 . Dieses beschreibt Einteilchen{Anregungen mit einer lokalen Doppelbesetzung. Aufgrund der Ungenauigkeit der Maximum{ Entropie{Methode bei groeren Frequenzen, lat sich allerdings nicht denitiv sagen, ob dieses Satelliten{Band aus einer einzigen breiten Struktur besteht, wie Abb. 5.8 suggeriert, oder noch eine innere Struktur mit mehreren Maxima besitzt. Genauer ist die Maximum{Entropie{Methode dagegen in der Nahe der Fermi{Energie (! = 0). Hier reduzieren die elektronischen Korrelationen das spektrale Gewicht in einem Bereich von ! = 2 (eV), wobei die Spektralfunktion an der Fermi{Kante selbst nahezu unverandert bleibt. Es entsteht ein ausgepragter Peak an der Fermi{Kante. Insgesamt ergibt sich eine deutliche Verbreiterung der eg {Bander durch elektronische Korrelationen. Aus diesem Grund wurde die Rechnung fur die Bandbreite W = 2, die Bandstrukturrechnungen liefern, wiederholt. Abb. 5.9 zeigt, da auch fur eine nicht{wechselwirkende Bandbreite von W = 2 die Coulomb{Wechselwirkung zu breiten Bandern fuhrt. Moglicherweise ist der Unterschied zwischen Experiment (W = 3 4eV fur " und #{Band) und Bandstrukturrechnung (W = 1 2eV) also durch die elektronischen Korrelationen bedingt, die die Breite der eg{Bander erhohen. Die Temperaturabhangigkeit der Spektren ist gering. Fur das Kondo{Gitter{Modell ist das Spektrum sogar vollstandig unabhangig von der Temperatur. Nicht erklaren konnen die Spektren Abb. 5.8 und Abb. 5.9 die experimentelle Beobachtung einer Energielucke an der Fermi{Kante, innerhalb der sich nur sehr wenig Dies liegt oberhalb und unterhalb von J = 3=2, was fur F0 = 1 einer Hundschen Kopplung entspricht, die unabhangig von den beteiligten Orbitalen ist. Da der t2g {Spin drei Elektronen beschreibt, gilt J jSz j 3=2F0. Hier ist jSZ j 1. 3 138 5. Elektronische Korrelationen in Manganaten 0.3 U=0 U=8, T=0.2 U=8, T=0.05 0.25 0.2 A(ω) 0.15 0.1 0.05 0.3 0 U=0 U=8, T=0.2 U=8, T=0.1 0.25 0.2 A(ω) 0.15 0.1 0.05 0 −2 0 2 4 6 8 10 12 ω Abbildung 5.8: Spektralfunktion A(!) als Funktion der Frequenz ! relativ zur Fermi{ Energie des elektronischen Modells fur Manganate (5.9) bei einer Ca{Dotierung x = 0:3 (n = 0:7), einer Bethe{Zustandsdichte mit Bandbreite W = 4, Coulomb{Wechselwirkungen zwischen den eg {Orbitalen von U = 8, F0 = 1 und V0 = U 2F0 = 6 sowie einer Kopplung der eg {Elektronen an den t2g {Spin der Starke J = 1 (oben) bzw. J = 2 (unten). Zum Vergleich ist die Spektralfunktion des ferromagnetischen Kondo{Gitter{Modells (U = F0 = V0 = 0; gepunktete Kurve) eingetragen. Elektronische Korrelationen fuhren zu einem oberen Satelliten{Band im Bereich der Coulomb{Wechselwirkung V0 und auch zu einer Reduktion des spektralen Gewichts im unteren Band in der Umgebung der Fermi{Energie. 5.4. Optische Leitfahigkeit in der paramagnetischen Phase 139 0.5 0.45 U=0 U=8, T=0.2 U=8, T=0.125 0.4 0.35 0.3 A(ω) 0.25 0.2 0.15 0.1 0.05 0 −2 0 2 4 6 8 10 12 14 ω Abbildung 5.9: Spektralfunktion A(!) als Funktion der Frequenz ! (Fermi{Energie bei ! = 0) fur x = 0:3 (n = 0:7), W = 2, U = 8, F0 = 1, V0 = U 2F0 = 6 und J = 3=2. Die gepunktete Kurve ist die Spektralfunktion des ferromagnetischen Kondo{Gitter{Modells (U = F0 = V0 = 0). spektrales Gewicht bendet, s. Abb. 5.3. Diese Energielucke oder Quasi{Energielucke bei verschiedenen Dotierungen x ist ein Charakteristikum der ungewohnlichen paramagnetischen Phase der Manganate. Eine andere experimentelle Beobachtung aus Abb. 5.3 wird jedoch korrekt beschrieben: Bei Berucksichtigung der elektronischen Korrelationen wird fur x = 0:3 spektrales Gewicht aus dem unteren eg {Band in das obere transferiert. 5.4 Optische Leitfahigkeit in der paramagnetischen Phase Aus dem Imaginarteil der Green{Funktion bzw. der Spektralfunktion wurde mittels Kramers{Kronig{Transformation auch deren Realteil und daraus die Selbstenergie in Abhangigkeit von reellen Frequenzen ! berechnet. Der Imaginarteil der Selbstenergie an der Fermi{Kante ist fur das ferromagnetische Kondo{Gitter{Modell (5.5) und auch fur das Modell mit elektronischen Korrelationen (5.9) endlich. Die Anregungen des 140 5. Elektronische Korrelationen in Manganaten Kondo{Gitter{Modells bei kleinen Energien lassen sich also nicht durch Quasiteilchen im Rahmen einer Fermi{Flussigkeits{Theorie beschreiben. Der Grund hierfur ist, da die t2g {Spins in der hochentarteten paramagnetischen Phase ungeordnet sind, und daher die Eigenzustande der eg {Elektronen keinen festen Impuls haben konnen. Genau der gleiche Mechanismus fuhrt auch im Falikov{Kimball{Modell, das in der DMFT die gleiche Selbstenergie wie das Kondo{Gitter{Modell hat (Furukawa, 1994), zu einem Verhalten, das nicht durch eine Fermi{Flussigkeit beschrieben werden kann. Aus der Selbstenergie bei reellen Frequenzen ! lat sich die Green{Funktion der paramagnetischen Phase in Abhangigkeit des Impulses k berechnen: (5.22) Gk (!) = ! + (1!) + i : k Hierbei dient = 1=100 der kunstlichen Verbreiterung von Delta{Peaks in der Green{ Funktion auf eine endliche Breite und Hohe. Da in der DMFT Vertex{Korrekturen zur optischen Leitfahigkeit (!) entfallen, lat sich (!) direkt aus der k{abhangigen Green{Funktion bestimmen, s. Georges et al. (1996): Z Z 0 1 1 Re(!)= 83 d3k d!0 ImGk(!0)ImGk (!0 + !) f (!) f!(! + !) 1 1 (5.23) mit der Fermi{Funktion f (!) = 1=[1 + exp(!)]. Glg. (5.23) enthalt gerade den Beitrag des einfachen Teilchen{Loch{Diagramms zur optischen Leitfahigkeit [Gk (!0+ !) ist der Propagator des Teilchens; Gk (!0) der des Lochs]. Zur Berechnung der optischen Leitfahigkeit nach dem beschriebenen Vorgehen wurde ein Programm von Blumer verwendet. Abb. 5.10 zeigt die optische Leitfahigkeit bei einer Ca{Dotierung x = 0:3 (n = 0:7), einer Bandbreite W = 2, Coulomb{Wechselwirkungen U = 8, F0 = 1, V0 = U 2F0 = 6 und einer Kopplungsstarke an den t2g{Spin J = 3=2. Bereits im Kondo{Gitter{Modell (gepunktete Kurve) ist die optische Leitfahigkeit bei kleinen Frequenzen gegenuber dem nicht{wechselwirkenden Modell (gestrichpunktete Kurve) erheblich reduziert. Anstelle des Drude{Peaks des nicht{wechselwirkenden Systems (J = 0; gestrichpunktete Linie) mit einer Gleichstrom{Leitfahigkeit von (0) 12 bei T = 0:125 ( = 1=100) betragt die Gleichstrom{Leitfahigkeit im Kondo{Gitter{ Modell lediglich (0) 0:23. Der Grund hierfur sind starke Streuungen der eg { Elektronen an den ungeordneten t2g {Spins bzw. ein endlicher Imaginarteil der Selbstenergie bei der Fermi{Energie. Da sich die Anregungen des Kondo{Gitter{Modells nicht als Quasiteilchen einer Fermi{Flussigkeit beschreiben lassen, verliert aber auch das Konzept eines Drude{Peaks in der optischen Leitfahigkeit, der antiproportional zum Quasiteilchen{Gewicht ist und fur T ! 0 zu einem Delta{Peak wird, seine 5.4. Optische Leitfahigkeit in der paramagnetischen Phase 141 0.3 U=0, T=0.125 U=8, T=0.2 U=8, T=0.125 J=0 , T=0.125 0.25 0.2 σ(ω) 0.15 0.1 0.05 0 0 1 2 3 4 5 6 ω Abbildung 5.10: Optische Leitfahigkeit (!) bei Ca{Dotierung x = 0:3 (n = 0:7) fur zwei Temperaturen und die Parameter aus Abb. 5.9, d. h. Bandbreite W = 2, Coulomb{ Wechselwirkungen U = 8, F0 = 1, V0 = U 2F0 = 6 und J = 3=2. Die optische Leitfahigkeit bei kleinen Frequenzen ! reduziert sich gegenuber dem Kondo{Gitter{Modell (U = F0 = V0 = 0; gepunktete Kurve) um einen Faktor zwei. (!) unterscheidet sich erheblich von dem Drude{Peak des nicht{wechselwirkenden Systems (J = 0 und U = F0 = V0 = 0; gestrichpunktete Kurve) mit (0) 12 bei T = 0:125. Grundlage. Stattdessen ist die Gleichstrom{Leitfahigkeit in der paramagnetischen Phase des Kondo{Gitter{Modells nahezu unabhangig von der Temperatur. Zwei Beitrage zur optischen Leitfahigkeit sind in Abb. 5.10 fur das Kondo{Gitter{ Modell zu erkennen. Bis zu einer Frequenz von ! 1 tragen Teilchen{Loch{Paare aus dem unteren Band des Spektrums der Abb. 5.9 zur optischen Leitfahigkeit bei. In der Umgebung von ! = 3(= 2J ) fuhren Locher im unteren Band zusammen mit Teilchen im oberen Band zu einem zusatzlichen Beitrag in der optischen Leitfahigkeit. Die elektronischen Korrelationen reduzieren die optische Leitfahigkeit bei kleinen Frequenzen noch einmal um den Faktor zwei auf (0) 0:13 fur T = 0:125. Noch dramatischere Konsequenzen haben die elektronischen Korrelationen fur den zweiten Peak bei ! = 3. Die Coulomb{Wechselwirkung fuhrt anstelle des schmalen oberen Bandes des Kondo{Gitter{Modells auf ein breites Anregungsspektrum im Bereich der Coulomb{Wechselwirkungsstarke (Abb. 5.9). Damit verschwindet der Peak in der optischen Leitfahigkeit bei ! = 3. Stattdessen gibt es eine sehr ache Struktur, 142 5. Elektronische Korrelationen in Manganaten die in der !{Skala von Abb. 5.10 gerade noch erkennbar ist. Auch mit elektronischen Korrelationen wird keine starke A nderung der optischen Leitfahigkeit mit der Temperatur beobachtet. 5.5 Vom Doppelaustausch zum Superaustausch Nachdem der Einu von elektronischen Korrelationen in der paramagnetischen Phase besprochen wurde, soll in diesem Abschnitt deren Bedeutung fur den Ferromagnetismus analysiert werden. In der Einfuhrung, Abschnitt 5.1, wurden zwei Mechanismen, die zum Ferromagnetismus in Manganaten fuhren, diskutiert: der Doppelaustausch im Kondo{Gitter{Modell und der Superaustausch in Kugel'{Khomski{artigen Modellen. Beides ist in dem elektronischen Modell fur Manganate (5.9) als Grenzfall enthalten. Ohne Coulomb{Wechselwirkungen innerhalb der beiden eg {Orbitale reduziert sich der Hamilton{Operator (5.9) auf das Kondo{Gitter{Modell (5.5). In welchen Grenzfallen kann die lokale Coulomb{Abstoung innerhalb und zwischen den beiden eg { Orbitale (U bzw. V0) vernachlassigt werden? Da V0 und U mit ca. 8eV die grote Energieskala bilden, sind die entsprechenden Beitrage nur dann klein, wenn es keine Doppelbesetzungen innerhalb eines Orbitals bzw. in zwei verschiedenen Orbitalen am gleichen Gitterplatz gibt. Fur den U {Term verhindert gerade die Hundsche Kopplung J mit dem t2g {Spin eine Doppelbesetzung mit zwei Elektronen entgegengesetzten Spins, weil diese kein maximales lokales magnetische Moment haben. Der U {Term spielt also generell bei einer vorhandenen starken Hundschen Kopplung nur eine untergeordnete Rolle. Im Gegensatz dazu verhindert der V0{Term auch Kongurationen mit zwei eg {Elektronen auf dem gleichen Gitterplatz, deren Spins gleichgerichtet sind. Diese Kongurationen haben im Kondo{Gitter{Modell mit zwei Bandern inkorrekterweise keine um V0 erhohte Energie. Nur wenn bei einer geringen Anzahl eg {Elektronen solche Kongurationen selten sind, also bei Ca{Dotierung x / 1, kann das Kondo{ Gitter{Modell (5.5) die Eigenschaften des allgemeineren Modells fur Manganate (5.9) gut beschreiben. Die eektiven Modelle vom Kugel'{Khomski{Typ bilden gerade den entgegengesetzten Grenzfall lokalisierter Elektronen bei x = 0. Sie konnen aus dem allgemeinen elektronischen Modell (5.9) durch Storungstheorie in der kinetischen Energie abgeleitet werden. Abseits der viertel Fullung mit einem eg {Elektron pro Gitterplatz (x = 0) werden die Elektronen beweglich, und anstelle der Kugel'{Khomski{artigen Modelle wurde die Storungstheorie in der kinetischen Energie wesentlich kompliziertere Modelle vom Typ des t{J {Modells mit einer zusatzlichen kinetischen Energie in einem reduzierten Hilbert{Raum ohne lokale Doppelbesetzungen liefern. Hier verliert das eektive Modell vom Kugel'{Khomski{Typ seine Anwendbarkeit. Die Curie{Temperatur in diesem Grenzfall starker Kopplung lat sich auf sehr ein- 5.5. Vom Doppelaustausch zum Superaustausch 143 fache Art im Rahmen der Weissschen Molekularfeld{Theorie berechnen. Fur eine starke Hundsche Kopplung an einen t2g{Ising{Spin bilden die vier Kongurationen aus Abb. 5.7 [zusammen mit den Kongurationen, die durch die Transformationen ("!#) und ( = 1; = 2) ! ( = 2; = 1) entstehen] alle moglichen Kongurationen zwischen zwei benachbarten Gitterplatzen. Ist eine alternierende orbitale Ordnung vorgegeben, so sind nur noch die letzten beiden Kongurationen aus Abb. 5.7 erlaubt. Bei einer Magnetisierung m haben von den Z Nachbargitterplatzen im Mittel Z (1+ m)=2 einen "{Spin und Z (1 m)=2 einen #{Spin. In der Weissschen Molekularfeld{Theorie gewinnt ein "{Spin also Z (1+ m)=2-mal die Energie t2 =(V0 F0 ) und Z (1 m)=2-mal t2 =(V0 +2J ) in Storungstheorie zweiter Ordnung in t. Die Gesamtenergie des "{Spins betragt damit 2 2 (5.24) E" = Z 1 +2 m V t F Z 1 2 m V +t 2J : 0 0 0 Entsprechend hat ein #{Spin in der Weissschen Molekularfeld{Theorie die Energie 2 2 E# = Z 1 2 m V t F Z 1 +2 m V +t 2J : (5.25) 0 0 0 Dies fuhrt zu einer statistischen Besetzung von "{ und #{Spin gema dem Boltzmann{ Gewicht expf E g und damit zu einer Magnetisierung Zt2 2 Zt m = tanh f (E# E" )g = tanh V F V + 2J m : 0 0 0 (5.26) Die kritische Temperatur fur das Einsetzen der ferromagnetischen Ordnung bei vorhandener orbitaler Ordnung ist also in der Weissschen Molekularfeld{Theorie durch 2 2 (5.27) Tc = V Zt F V Zt 0 0 0 + 2J gegeben. Wurde bei hoheren Temperaturen nicht zunachst eine orbitale Ordnung eintreten, so wurden ohne orbitale Ordnung auch die Kongurationen eins und zwei in Abb. 5.7 beitragen. Die Curie{Temperatur ware 2 2 Zt2 : Tc = V Zt F V Zt (5.28) U 0 0 0 + 2J Im Gegensatz zum Grenzfall der Weissschen Molekularfeld{Theorie bei x = 0 und starker Kopplung erfordert die Losung des elektronischen Modells fur Manganate (5.9) in der DMFT aufwendige numerische Simulationen. Die Curie{Temperaturen mussen dabei mit Hilfe eines Curie{Weiss{Fits aus den numerischen Daten bestimmt werden. Dieser Zwischenschritt ist in Abb. 5.11 dargestellt. 144 5. Elektronische Korrelationen in Manganaten 1.2 n=0.2 n=0.3 n=0.4 n=0.5 1 0.8 χ −1 0.6 0.4 0.2 0 0 0.05 0.1 0.15 0.2 0.25 0.15 0.2 0.25 T 0.5 0.45 n=0.6 n=0.7 n=0.8 n=0.9 0.4 0.35 0.3 χ −1 0.25 0.2 0.15 0.1 0.05 0 0 0.05 0.1 T Abbildung 5.11: Curie{Weiss{Fit der Form a(T=Tc 1) an die inverse ferromagnetische Suszeptibilitat 1 als Funktion der Temperatur zur Bestimmung der Ubergangstemperatur Tc in die ferromagnetisch geordnete Phase. Das so fur verschiedene Elektronendichten n bestimmte Tc ist in Abb. 5.12 aufgetragen. 5.5. Vom Doppelaustausch zum Superaustausch 145 0.25 0.2 PM 0.15 T 0.1 FM 0.05 0 0 0.2 0.4 0.6 0.8 1 x Abbildung 5.12: Curie{Temperatur fur den Ubergang vom Paramagneten (PM) zum Ferromagneten (FM) als Funktion der Ca-Dotierung x bzw. der mittleren Elektronen{ Dichte n = 1 x. Gestrichelte Kurve: Kondo{Gitter{Modell mit Bandbreite W = 2 und J = 3=2; gefullten Quadrate: Modell korrelierter Elektronen (5.9) mit zusatzlichen Coulomb{Wechselwirkungen U = 8, V0 = 6, F0 = 1 in den eg {Orbitalen; Kreis: Weisssche Molekularfeld{Theorie dieses Modells. Das Modell korrelierter Elektronen beschreibt den Ubergang vom Doppelaustausch des Kondo{Gitter{Modells bei x / 1 zum Superaustausch Kugel'{Khomski{artiger Modelle bei x = 0. Abb. 5.12 zeigt die so gewonnene Curie{Temperatur, bei der ferromagnetische Ordnung einsetzt, in Abhangigkeit von der Ca{Dotierung x bzw. der mittleren Anzahl eg {Elektronen n = 1 x. Zusatzlich sind die zwei Grenzfalle des elektronischen Modells fur Manganate (5.9) angegeben: das Kondo{Gitter{Modell (5.5) (s. Abschnitt 5.2) und die Weisssche Molekularfeld{Theorie bei x = 0, Glg. (5.27). Fur das Kondo{ Gitter{Modell ist die Curie{Temperatur fur eine groe Hundsche Kopplung J proportional zur kinetischen Energie t und maximal bei x 0, da bei dieser Dotierung mit einem eg {Elektron pro Gitterplatz ein Maximum an kinetischer Energie gewonnen werden kann. Dies wird aber durch die, im Kondo{Gitter{Modell nicht berucksichtigte, Coulomb{Abstoung verhindert. Anstelle einer Curie Temperatur Tc / t liefert die Weisssche Molekularfeld{Theorie fur x = 0 und starke Coulomb{Wechselwirkung nach Glg. (5.27) Tc = Zt2=(V0 F0) Zt2 =(V0 + 2J ). Da die kinetische Energie t klein im Vergleich zu der Coulomb{Wechselwirkung V0 ist, ist diese Curie{Temperatur we- 146 5. Elektronische Korrelationen in Manganaten 0.25 0.2 PM 0.15 T 0.1 FM 0.05 0 0 0.2 0.4 0.6 0.8 1 x Abbildung 5.13: Wie in Abb. 5.12 aber mit einer Bandbreite W = 4 (gepunktete Linie: Fitkurve). sentlich kleiner als die Energieskala t bzw. die Curie{Temperatur des Kondo{Gitter{ Modells. Das elektronische Modell fur Manganate (5.9) beschreibt in Abb. 5.12 das vollstandige Verhalten fur alle Ca{Dotierungen x. Fur x ' 0:5 ist die Vorhersage des Kondo{ Gitter{Modells approximativ richtig. Fur geringere Ca{Dotierungen spielen elektronische Korrelationen eine wichtige Rolle und das Kondo{Gitter{Modell uberschatzt die Curie{Temperatur deutlich (bis zu einem Faktor 6 bis 7 bei x = 0). In diesem Bereich ist der Doppelaustausch nicht mehr die mikroskopische Ursache fur den Ferromagnetismus. Es kommt zu einem U bergang zum Superaustausch bei x = 0 mit einer deutlich geringeren Curie{Temperatur. Bedingt durch diesen U bergang vom Doppelaustausch zum Superaustausch zeigt die Curie{Temperatur in Abhangigkeit von der Ca{Dotierung x ein Maximum, wie es auch experimentell im Phasendiagramm von La1 xCaxMnO3 (Abb. 5.2) beobachtet wird. Dieses Maximum liegt allerdings bei einer groeren Ca{Dotierung als im Experiment. Ein anderer Eekt, der ebenfalls ein solches Maximum in Tc erzeugen kann, ist die Jahn{Teller{Kopplung, die im Bereich x 0 eine Rolle spielt und das Zweiband{Modell auf ein eektives Einband{Modell mit geringerer kinetischer Energie und Curie{Temperatur reduzieren kann. Nicht dargestellt ist im T {x{Phasendiagramm, Abb. 5.12, eine orbitale Ord- 5.6. Diskussion und Zusammenfassung 147 nung, die in der Weissschen Molekularfeld{Theorie der eektiven Spin{ und Orbital{ Modelle bei x = 0 zusatzlich zur ferromagnetischen Ordnung auftritt. Die QMC{ Simulationen zeigen bei x = 0:1 ebenfalls eine Instabilitat der ungeordneten Phase gegenuber orbitaler Ordnung. Die orbitale Ordnung ist allerdings bereits bei x = 0:2 verschwunden. Nicht berucksichtigt wird in dem elektronischen Modell (5.9) eine antiferromagnetische Kopplung zwischen den t2g {Spins, wie sie der Hamilton{Operator (5.8) beschreibt. Diese Kopplung fuhrt auf naturliche Weise zum Antiferromagnetismus bei x = 0, wo keine eg{Elektronen vorliegen, und bei x = 1, falls die antiferromagnetische Kopplung starker als der Superaustausch ist. Derartige antiferromagnetische Phasen werden in La1 xCaxMnO3 (Abb. 5.2) beobachtet. Abb. 5.13 zeigt das T {x{Phasendiagramm bei einer doppelt so groen Bandbreite W = 4. Es zeigt sich ein ahnliches Maximum in der Curie{Temperatur, wobei die absolute Temperatur des Maximums um ca. 60% groer ist. Dies entspricht bei einer doppelten Bandbreite nicht ganz einem Faktor zwei, da die Curie{Temperatur des Kondo{Gitter{Modells nur fur J t wie Tc / t skaliert. Die Bedingung J t ist in Abb. 5.13 aber nicht mehr erfullt. Deutlicher ist der Anstieg der Curie{Temperatur bei kleinen Dotierungen x um einen Faktor 3 bis 4, wo fur den Superaustausch Tc / t2 =V0 skaliert. 5.6 Diskussion und Zusammenfassung Die theoretische Beschreibung der elektronischen Freiheitsgrade in dotierten Manganaten wie z. B. La1 xCaxMnO3 basiert bislang mageblich auf dem ferromagnetischen Kondo{Gitter{Modell, bei dem der Doppelaustausch fur die ferromagnetische Ordnung verantwortlich ist. In diesem Kapitel wurde gezeigt, da elektronische Korrelationen, die im Kondo{Gitter{Modell vernachlassigt werden, sehr wohl wichtig sind. Insbesondere ist die Coulomb{Abstoung V0 zwischen zwei Elektronen in verschiedenen Orbitalen von erheblicher Bedeutung. In der paramagnetischen Phase bewirkt diese Coulomb{Abstoung zwischen den eg {Elektronen einen Satelliten{Peak bei ! V0 im Spektrum (Abb. 5.8). Auerdem wird das spektrale Gewicht in einem Bereich um die Fermi{Energie von ! = 2 | nicht jedoch an der Fermi{Energie selbst | deutlich reduziert und die Breite der Bander erhoht. Moglicherweise sind elektronische Korrelationen daher die Ursache dafur, da Bandstrukturrechnungen wesentlich schmalere eg {Bander liefern, als experimentell beobachtet wird. Wie im Experiment (Abb. 5.3) ergibt sich eine Verschiebung von spektralem Gewicht aus dem unteren eg{Band ins obere. Die optische Leitfahigkeit (Abb. 5.10) bei kleinen Frequenzen wird durch elektronische Korrelationen um den Faktor zwei reduziert. Ein weiterer Peak in der optischen Leitfahigkeit des Kondo{Gitter{Modells bei ! = 2J geht uber in eine breite Struktur mit einer sehr kleinen optischen Leitfahigkeit. Die Leitfahigkeit unterscheidet sich 148 5. Elektronische Korrelationen in Manganaten bereits im Kondo{Gitter{Modell deutlich von dem Drude{Peak des wechselwirkungsfreien Systems ohne Hundsche Kopplung an den t2g{Spin, denn die paramagnetische Phase lat sich nicht in einem einfachen Quasiteilchen{Bild einer Fermi{Flussigkeit beschreiben. Auch wenn die paramagnetische Phase des elektronischen Modells fur die Manganate (5.9) keine Fermi{Flussigkeit ist, so erklart sie doch nicht die ungewohnlichen Eigenschaften der paramagnetischen isolierenden Phase der CMR{Manganate, die im Bereich der Fermi{Energie nur ein extrem kleines spektrales Gewicht in der Photoemissions{Spektroskopie und der optischen Leitfahigkeit zeigen. Gitterfreiheitsgrade, die in dieser Arbeit nicht berucksichtigt wurden, konnen hierfur moglicherweise eine wichtige Rolle spielen. Bislang gibt es in der Literatur aber noch keine mikroskopische Theorie, die die ungewohnlichen Eigenschaften der paramagnetischen Phase beschreibt. Fur die mikroskopische Ursache des Ferromagnetismus wurde in dieser Arbeit ein Ubergang vom Doppelaustausch des Kondo{Gitter{Modells zum Superaustausch bei Ca{Dotierung x = 0 gefunden. Das Kondo{Gitter{Modell liefert nur eine verlaliche Curie{Temperatur fur eine Ca{Dotierung x > 0:5 bzw. eine eg {Elektronendichte pro Gitterplatz von n < 0:5. In diesem Bereich sind Doppelbesetzungen selten und die Coulomb{Abstoung V0 spielt eine weniger wichtige Rolle. Das Modell mit elektronischen Korrelationen kann fur n < 0:5 durch das Kondo{Gitter{Modell approximativ beschrieben werden. Der Transferproze zwischen den Mangan{Gitterplatzen t erfolgt indirekt uber die Sauersto{Orbitale und ist daher klein gegenuber der Coulomb{Wechselwirkung V0. Aus diesem Grund ist der Superaustausch bei x = 0 (Tc / t2 =V0) in den Manganaten erheblich kleiner als der Doppelaustausch (Tc / t). Dies fuhrt beim U bergang vom Doppelaustausch zum Superaustausch zu einem Maximum in der Curie{Temperatur als Funktion der Ca{Dotierung (Abb. 5.12). Dieses Maximum wird experimentell in La1 xCaxMnO3 beobachtet (Abb. 5.2). Die Theorie sagt allerdings eine etwas zu groe Ca{Dotierung x fur dieses Maximum voraus. Die Ursache fur diese Diskrepanz liegt moglicherweise in einer antiferromagnetischen Kopplung zwischen benachbarten t2g { Spins, die hier nicht betrachtet wurde. Diese antiferromagnetische Kopplung fuhrt auch zu zusatzlichen antiferromagnetischen Phasen bei x 0 und x 1, wie sie experimentell in La1 xCaxMnO3 beobachtet werden. 149 Zusammenfassung Zu den mikroskopischen Ursachen des Ferromagnetismus In Kapitel 2 wurde in der Dynamischen Molekularfeld{Theorie (DMFT) gezeigt, da die Hundsche Kopplung bei einer orbitalen Entartung ein sehr eektiver Mechanismus zur Stabilisierung ferromagnetischer Ordnung in einem groen Bereich elektronischer Dichten ist. Bei typischen Parameterwerten fur U bergangsmetalle, d. h. einer Coulomb{Wechselwirkung von U = 4eV, einer Hundsche Kopplung von F0 = 1eV und einer Bandbreite von 4eV, ergeben sich fur das Funfband{Modell U bergangstemperaturen von ca. 2000K. Bislang war der Mechanismus einer Hundschen Kopplung bei orbitaler Entartung vor allem bei viertel Fullung in einem Zweiband{Modell mit eektiven Kugel'{Khomski{Modellen beschrieben worden. Diese Fullung ist jedoch keineswegs ausgezeichnet fur den Ferromagnetismus, wohl aber fur eine alternierende orbitale Ordnung, denn letztere ist nur in der Nahe von viertel Fullung stabil. Ein detaillierter Vergleich von drei moglichen Ursachen fur den Ferromagnetismus in der DMFT zeigt, da die Hundsche Kopplung bei orbitaler Entartung und eine asymmetrische Zustandsdichte sehr ahnliche Phasendiagramme und Spektralfunktionen haben. Der dritte untersuchte Mechanismus, die Nachst{Nachbar{Austausch{ Wechselwirkung, weicht deutlich von den beiden anderen ab und kann nicht die Ursache fur den metallischen Ferromagnetismus in Eisen, Kobalt und Nickel sein. Ob die Hundsche Kopplung bei orbitaler Entartung oder eine asymmetrische Zustandsdichte oder beide Mechanismen zusammen mageblich fur den Ferromagnetismus der U bergangsmetalle sind, bleibt nach wie vor oen. Zum Metamagnetismus stark anisotroper Antiferromagneten In einem aueren Magnetfeld H verschwindet die antiferromagnetische Ordnung des Hubbard{Modells mit Vorzugsrichtung in einem metamagnetischen Phasenubergang. In diesem Modell ndet bei halber Fullung mit abnehmender Coulomb{Wechselwirkung U ein U bergang von einem spinartigen Heisenberg{Antiferromagneten zu einem bandartigen Slater{Antiferromagneten statt. Dabei fuhren die Ergebnisse aus Kapitel 3 auf folgendes Szenario fur die Ordnung des metamagnetischen Phasenubergangs: Bei starker Coulomb{Wechselwirkung U zeigt die Storungstheorie vierter Ord- 150 Zusammenfassung nung ausschlielich metamagnetische Phasenubergange zweiter Ordnung. Bei mittlerer Coulomb{Wechselwirkung (U =Bandbreite) liegen in der DMFT bei tiefen Temperaturen T Phasenubergange erster und bei hoherer Temperatur Phasenubergange zweiter Ordnung vor. Mit weiter abnehmender Coulomb{Wechselwirkung nimmt der Bereich mit Phasenubergangen zweiter Ordnung weiter ab, es liegen fast ausschlielich Phasenubergange erster Ordnung vor. Dies sagt auch die Hartree{Fock{Approximation in diesem Bereich voraus, die fur U ! 0 nach Bostanov und van Dongen (1999) eine erneute Zunahme der Phasenubergange zweiter Ordnung zeigt. Am metamagnetischen Phasenubergang andert sich die Leitfahigkeit des Systems zum Teil erheblich. Im Bereich des Slater{Antiferromagneten fur kleine Coulomb{ Wechselwirkung kommt es zu einem Isolator{Metall{U bergang im Magnetfeld, wahrend im Bereich des Heisenberg{Antiferromagneten fur groe Coulomb{Wechselwirkung ein U bergang von einem antiferromagnetischen Isolator zu einem ferromagnetischen Isolator beobachtet wird. In Kapitel 3 wurde auch das metamagnetische Verhalten abseits halber Fullung untersucht. Hier liegt bei nicht zu tiefen Temperaturen und nicht zu groen Dotierungen ein antiferromagnetisches Metall vor. In dieser metallischen Phase ist der metamagnetische Phasenubergang in der Magnetisierungskurve m(H ) wesentlich weniger ausgepragt. Wie schon im Fall des metamagnetischen Isolators andert sich auch im metamagnetischen Metall die elektronische Kompressibilitat am Phasenubergang stark. Dies deutet auf einen U bergang zwischen zwei Phasen mit stark verschiedener Leitfahigkeit. Zum Kondo{Volumen{Kollaps{ und Mott-U bergangs{Modell Integriert man die d{Elektronen des Periodischen Anderson{Modells (PAM) aus, so reduziert sich dieses auf ein eektives Einband{Modell mit einem retardierten Potential. In Kapitel 4 wurde anhand des numerischen Vergleichs in der DMFT gezeigt, da dieses im Vergleich zum Einband{Hubbard{Modell etwas kompliziertere Potential bei halber Bandfullung und endlichen Temperaturen nicht zu einem Unterschied im physikalischen Verhalten der beiden Modelle fuhrt. Im Gegenteil, die elektronische Kompressibilitat, die Spektralfunktion und das Quasiteilchen{Gewicht (bzw. die effektive Masse) verhalten sich in beiden Modellen am Mott{U bergang sehr ahnlich. Die Phasendiagramme in Abhangigkeit von der Temperatur und dem Verhaltnis aus Wechselwirkung und f{d{ (PAM) bzw. f{f{ Hybridisierung (Hubbard{Modell) mit Mott{U bergang und antiferromagnetischer Ordnung sind topologisch identisch. Die beobachtete A hnlichkeit ist von Bedeutung fur die Theorie des Volumen{ Kollapses in Cer, denn die beiden kontrovers in der Literatur diskutierten Szenarien eines Mott-U bergangs und eines Kondo{Volumen{Kollapses beruhen gerade auf dem Mott{U bergang des Hubbard{Modells und der Storstellen{Approximation des PAM. Kapitel 4 zeigt, da diese Szenarien nicht widerspruchlich sondern ahnlich sind. Zusammenfassung 151 Am Mott{U bergang wurde in der Energie als Funktion der Hybridisierung tdf bzw. des Volumens eine stark konkave Struktur beobachtet. Diese kann wie im Kondo{ Volumen{Kollaps{Szenario zu einer thermodynamischen Instabilitat und damit zu einem Phasenubergang zwischen einer itineranten und einer lokalisierten Phase bei zwei verschiedenen Volumina fuhren. Die berechnete Druck{Volumen{Dierenz zwischen itineranter und lokalisierter Phase V P=2 = 0:5eV ist mit der experimentellen V (P ){Kurve konsistent. Zu den elektronischen Modellen fur Manganate Der Doppelaustausch{Mechanismus, wie er durch das ferromagnetische Kondo{Gitter{Modell beschrieben wird, wurde bislang hauptsachlich fur die ferromagnetische Ordnung in Manganaten wie z. B. La1 xCaxMnO3 verantwortlich gemacht. In Kapitel 3 wurde gezeigt, da elektronische Korrelationen, die im Kondo{Gitter{Modell vernachlassigt werden, sehr wohl wichtig sind. Insbesondere ergibt sich mit abnehmender Ca{Dotierung ein U bergang vom Doppelaustausch im Bereich 0:5 < x < 1 zum Superaustausch bei x 0 als mikroskopischer Mechanismus fur den Ferromagnetismus. Da der eektive Mangan{Mangan{Transfer t klein ist gegenuber der Coulomb{ Wechselwirkung V0 , ist der Superaustausch (Curie{Temperatur Tc / t2 =V0) erheblich kleiner als der Doppelaustausch (Tc / t). Es kommt daher zu einem charakteristischen Maximum in der Curie{Temperatur als Funktion der Ca{Dotierung, wie dies experimentell | allerdings bei einer etwas kleineren Ca{Dotierung | in La1 xCaxMnO3 beobachtet wird (Schier et al., 1995). Auch in der paramagnetischen Phase sind elektronische Korrelationen wichtig. Sie fuhren zu einem Satelliten{Peak in der Spektralfunktion und einer deutlichen Reduktion des spektralen Gewichts in der Umgebung der Fermi{Energie. Daruber hinaus wird die optische Leitfahigkeit bei kleinen Frequenzen durch elektronische Korrelationen um einen Faktor zwei reduziert und ein weiteres Maximum in der optischen Leitfahigkeit des Kondo{Gitter{Modells bei hoheren Frequenzen extrem abgeschwacht. Zwar entspricht die paramagnetische Phase nicht einer einfachen Fermi{ Fussigkeit, sondern hat eine Selbstenergie mit endlichem Imaginarteil an der Fermi{ Energie. Trotzdem lassen sich mit dem Modell korrelierter Elektronen die ungewohnlichen Eigenschaften der paramagnetischen isolierenden Phase der Manganate mit einem extrem kleinen spektralen Gewicht an der Fermi{Kante nicht beschreiben. 153 Literaturverzeichnis Acker, F., R. Huguenin, M. Pelizzone und J. L. Smith, 1981, Phys. Rev. B 24, 5404. Alexandrov, A. S. und A. M. Bratkovsky, 1999, Phys. Rev. Lett. 82, 141. Allen, J. W. und L. Z. Liu, 1992, Phys. Rev. B 46, 5047. Allen, J. W. und R. M. Martin, 1982, Phys. Rev. Lett. 49, 1106. Amadon, J. C. und J. E. Hirsch, 1996, Phys. Rev. B 54, 6364. Anderson, P. W. und H. Hasegawa, 1955, Phys. Rev. 100, 675. Anisimov, V. I., A. I. Poteryaev, M. A. Korotin, A. O. Anokhin und G. Kotliar, 1997, J. Phys. Cond. Matter 9, 7359. Anisimov, V. I. und O. Gunnarsson, 1991, Phys. Rev. B 43, 7570. Arovas, D. P. und F. Guinea, 1998, Phys. Rev. B 58, 9150. Bagedorn, F. und R. E. Hetzel, 1997, Phys. Rev. B 56, 10005. Bagedorn, F. und R. E. Hetzel, 1998, Phys. Rev. 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Lebenslauf 167 Lebenslauf Name Geburtsdatum Geburtsort Staatsangehorigkeit Karsten Held 20. Juli 1971 Clausthal{Zellerfeld deutsch Ausbildung Aug. 77 { Jul. 81 Aug. 81 { Mai 90 Okt. 90 { Apr. 95 Jun. 96 { Jul. 99 Grundschule Bremerhohe, Clausthal{Zellerfeld. Schillergymnasium, Munster. Abschlu: Abitur. Studium der Physik an der RWTH Aachen. Diplomarbeit bei Professor Dr. D. Vollhardt, RWTH Aachen, zum Thema \Quanten{Monte{ Carlo{Simulationen des Hubbard{Modells mit Nachst{Nachbar{Wechselwirkung: Metamagnetische und metallische Phasen". Abschlu: Diplom mit Auszeichnung. Promotion bei Professor Dr. D. Vollhardt, Universitat Augsburg (bis Aug. 1996 RWTH Aachen). Abschlu: Dr. rer. nat. (summa cum laude). Anstellungen Okt. 91 { Feb. 95 Mai 95 { Mai 96 Studentische Hilfskraft an der RWTH Aachen. Zivildienst am Institut fur Medizin des FZ{Julich im Bereich MR{ und PET{Bildverarbeitung. 168 Lebenslauf Sep. 95 { Mai 96 Jun. 96 { Aug. 96 seit Aug. 96 Aug. 98 { Nov. 98 Nebentatigkeit als wissenschaftlicher Angestellter an der RWTH Aachen. Wissenschaftlicher Angestellter an der RWTH Aachen. Wissenschaftlicher Mitarbeiter an der Universitat Augsburg. Bis Juli 1998 System{Administrator am Lehrstuhl Theoretische Physik III. Forschungsaufenthalt bei Professor Dr. R. Scalettar, University of California, Davis, USA. Danksagung 169 Danksagung Herrn Professor Dr. D. Vollhardt mochte ich fur die interessante Themenstellung, seine stete Diskussionsbereitschaft und Unterstutzung und den Raum fur eigene Initiativen wahrend der letzten drei Jahre in Aachen und Augsburg danken. Er ermoglichte mir auch die Teilnahme an diversen Workshops und Konferenzen sowie meinen Forschungsaufenthalt an der Univerity of California, Davis. Professor Dr. Richard Scalettar, Dr. Andy McMahan und Dr. Carey Huscroft machten durch Ihre groe Gastfreundschaft und die vielen anregenden Diskussionen die Zeit in Davis und Livermore zu einem besonderen Erlebnis. Bei Herrn Professor Dr. U. Eckern mochte ich mich fur die U bernahme des Koreferats bedanken. Besonders wichtig waren mir die vielen Diskussionen und die gemeinsamen Projekte mit meinen Freunden und Kollegen Dr. Martin Ulmke, Nils Blumer und Dr. Jan Schlipf. Dr. Marcus Kollar, Privat{Dozent Dr. Peter van Dongen, Professor Dr. A. Kampf, Joachim Wahle, Vladimir Bostanov, Walter Hofstetter und allen anderen Kollegen in Aachen und Augsburg danke ich fur viele hilfreiche Gesprache und Anregungen sowie die oene und freundliche Atmosphare am Lehrstuhl. Das U berlassen des Maximum{Entropie{Programms durch Dr. A. Sandvik war eine wertvolle Hilfe fur diese Arbeit. Nicht zuletzt geht mein Dank an Julia und Annika Held fur Ihre liebevolle Unterstutzung in den letzten Jahren.