Investition in Innovation und Wachstum

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Investition in Innovation
und Wachstum
Geschäftsbericht 2006
Der RWE-Konzern – ein Kurzportrait
Wir sind eines der führenden Strom- und Gasunternehmen
in Europa. Im vergangenen Jahr haben unsere 69.000
Mitarbeiter einen Umsatz von rund 44 Mrd. € erwirtschaftet. Unsere wichtigsten Märkte für die Erzeugung
sowie den Vertrieb und Handel von Energie liegen in
Deutschland, Großbritannien und Zentralosteuropa.
Hier setzen 20 Millionen Stromkunden und 10 Millionen
Gaskunden auf unsere Produkte. Und auf ein hohes Maß
an Versorgungssicherheit. Mit unserer eigenen Gas- und
Ölproduktion in Europa und Nordafrika leisten wir dazu
einen immer wichtigeren Beitrag. Zukünftig konzentrieren wir uns noch stärker auf das Energiegeschäft.
Nachdem wir uns erfolgreich von Thames Water getrennt
haben, ist für 2007 auch der Verkauf von American Water
geplant. Das gibt uns zusätzliche Schubkraft für hohe
Investitionen – in langfristige Versorgungssicherheit und
profitables Wachstum.
Investitionen sind das Hauptthema dieses Geschäftsberichts.
Der auf der Titelseite abgebildete Kühlturm eines Kraftwerks steht stellvertretend
für das größte Investitionsprogramm in der Geschichte von RWE.
Unternehmensbereiche des RWE-Konzerns ab 1. Januar 2007
RWE AG (Group Center)
RWE
Power
RWE
Dea
RWE
Gas
Midstream
RWE
Trading
RWE
Energy
RWE
npower
RWE
Systems
RWE Power ist der größte deutsche
RWE Gas Midstream ist seit
RWE npower verantwortet unser
Stromproduzent. Das Unternehmen
Januar 2007 verantwortlich für die
Energiegeschäft in Großbritannien.
fördert Braunkohle und erzeugt
kommerzielle Optimierung unseres
Das Unternehmen verfügt über ein
Strom aus Kohle, Kernkraft, Gas und
Gasbeschaffungs-, Gastransport- und
integriertes Geschäftsmodell. Dazu
regenerativen Energien.
Gasspeichergeschäfts, soweit es nicht
gehören sowohl die Erzeugung
reguliert ist.
von Strom aus Kohle, Gas, Öl und
RWE Dea fördert Gas und Öl mit
erneuerbaren Energien als auch der
Schwerpunkt in Europa und Nordafrika.
RWE Trading ist einer der führenden
In der Berichterstattung zum
europäischen Energiehändler. Wir
abgelaufenen Geschäftsjahr ist
handeln die Energieträger Strom, Gas,
RWE Systems ist unser interner
RWE Dea noch als Business Unit
Kohle und Mineralöl in physischer Form
Dienstleister. Die Aufgaben reichen
der RWE Power erfasst.
sowie Energiederivate zur Absicherung
von der Informationstechnik und
von Preisrisiken.
der Immobilienverwaltung über den
Vertrieb von Strom und Gas.
zentralen Einkauf bis hin zu PersonalRWE Energy ist unsere Vertriebsund Netzgesellschaft in Kontinentaleuropa. Die Gesellschaft ist in zwölf
Regionen inner- und außerhalb
Deutschlands tätig. Wir bieten Strom,
Gas, Wasser und die damit verbundenen
Dienstleistungen aus einer Hand an.
Der Bereich Wasser ist hier nicht mehr aufgeführt.
Er besteht im Wesentlichen aus unserer nordamerikanischen Gesellschaft
American Water, die wir über die Börse veräußern wollen.
und Infrastrukturdienstleistungen.
Der RWE-Konzern
Eckdaten 2006 auf einen Blick
•
•
•
•
•
Verkauf von Thames Water erfolgreich abgeschlossen
Betriebliches Konzernergebnis legt um 14 % zu
Nettoergebnis wegen Sondereffekten erheblich über Vorjahresniveau
Dividendenvorschlag gegenüber Vorjahr auf 3,50 € je Aktie verdoppelt
Zum Jahresende Nettofinanzvermögen von 4,7 Mrd. €
RWE-Konzern
2006
20051
+/in %
Außenumsatz
Mio.€
44.256
39.487
12,1
Deutschland
Mio.€
26.607
23.034
15,5
Außerhalb Deutschlands
Mio.€
17.649
16.453
7,3
Mio.€
7.861
7.095
10,8
Betriebliches Ergebnis
Mio.€
6.106
5.371
13,7
Ergebnis fortgeführter Aktivitäten vor Steuern
Mio.€
3.657
3.156
15,9
Nettoergebnis
Mio.€
3.847
2.231
72,4
Nachhaltiges Nettoergebnis2
Mio.€
2.466
2.257
9,3
Return on Capital Employed (ROCE)
%
18,7
16,6
–
Kapitalkosten vor Steuern
%
9,0
9,0
–
EBITDA
Wertbeitrag
Mio.€
3.169
2.451
29,3
Betrieblich gebundenes Vermögen (Capital Employed)
Mio.€
32.764
32.444
1,0
Cash Flow aus laufender Geschäftstätigkeit
Mio.€
6.783
5.304
27,9
Investitionen
Mio.€
4.728
4.143
14,1
In Sachanlagen
Mio.€
4.494
3.667
22,6
In Finanzanlagen
Mio.€
234
476
-50,8
Mio.€
2.289
1.637
39,8
Ergebnis je Aktie
€
6,84
3,97
72,3
Nachhaltiges Ergebnis je Aktie
€
4,38
4,01
9,2
Dividende je Aktie
€
100,0
Free Cash Flow3
3,50
1,75
31.12.06
31.12.05
4
Nettofinanzschulden
Mio.€
-4.720
11.438
-141,3
Nettoschulden5
Mio.€
6.864
23.435
-70,7
68.534
85.928
-20,2
Mitarbeiter
6
1 Angepasste Werte; siehe Erläuterungen auf Seite 44
2 Nettoergebnis bereinigt um das durch Sondereinflüsse geprägte neutrale Ergebnis sowie um Einmaleffekte im Finanzergebnis,
beim Steueraufwand und beim Ergebnis aus nicht fortgeführten Aktivitäten
3 Cash Flow aus laufender Geschäftstätigkeit abzgl. Investitionen in Sachanlagen
4 Dividendenvorschlag für das Geschäftsjahr 2006 der RWE AG, vorbehaltlich der Zustimmung durch die Hauptversammlung
am 18. April 2007
5 Nettofinanzschulden/-vermögen zuzügl. der Rückstellungen für Pensionen und für ähnliche Verpflichtungen
6 Umgerechnet in Vollzeitstellen
Weichen stellen für die Energie der Zukunft
Die Aufgabe ist gewaltig: Im deutschen Kraftwerkspark warten insgesamt rund 60.000 Megawatt auf Ersatz.
Allein bei RWE muss mehr als die Hälfte der Kapazitäten erneuert werden. Um diese Aufgabe zu bewältigen,
setzen wir allein bis 2012 mit bis zu 25 Milliarden Euro das größte Investitionsprogramm unserer Geschichte
um. Davon entfällt ein großer Teil auf den Bau von Kraftwerken. Neue, effizientere Technologien helfen, den
Herausforderungen Klimaschutz, Versorgungssicherheit und Wirtschaftlichkeit gerecht zu werden. Das weltweit
größte Braunkohlekraftwerk mit optimierter Anlagentechnik, das schon 2010 ans Netz gehen wird, spielt dabei
eine ebenso große Rolle wie das für 2014 geplante nahezu CO2-freie Kohlekraftwerk. Im Jahr 2020 schließlich
sollen 20 Prozent des erzeugten Stroms aus erneuerbaren Energien stammen. Das ist das Ziel der EU-Kommission. Wir wollen einen wichtigen Beitrag dazu leisten. Von Wasser- und Windkraft über Biomasse-Anlagen bis
hin zu Erdwärme und Wellenkraft wenden wir jede Technologie an, deren Einsatz langfristig wirtschaftlich ist.
Denn wir wollen klimaschonende Versorgungssicherheit, die sich rechnet – für unsere Kunden, unsere Aktionäre und unsere Mitarbeiter.
Lesen Sie mehr dazu im RWE Spezial auf den Seiten 119 bis 140.
2006
I N H A LT
A N U N S E R E I N V E S TO R E N
LAG EB ER ICHT
UNSERE VERANT WORTUNG
4 Brief des Vorstandsvorsitzenden
8 Der RWE-Vorstand
10 RWE am Kapitalmarkt
19
23
35
44
45
62
96 Bericht des Aufsichtsrats
101 Corporate Governance
inkl. Vergütungsbericht
(Teil des Lageberichts)
112 Mitarbeiter
114 Nachhaltigkeit
64
71
74
78
84
Strategie und Struktur
Rahmenbedingungen
Wesentliche Ereignisse
Anmerkungen zur Berichtsweise
Geschäftsentwicklung
Eckdaten der Unternehmensbereiche auf einen Blick
Finanzen und Investitionen
Erläuterungen zur Vermögens-,
Finanz- und Ertragslage der
RWE AG (Holding)
Mitarbeiter, Forschung und
Entwicklung, Beschaffung
Risikomanagement
Ausblick 2007
Zeichenerklärung:
Querverweis auf das
Querverweis
Internetverweis
RWE Spezial
mit Seitenzahlangabe
(www.rwe.com)
01 Investor Relations > Finanzberichte
02 Konzern > Forschung und Entwicklung
03 Investor Relations > Häufige Fragen > Sonstiges
04 Investor Relations > Aktie > Corporate Governance
05 Konzern > Verantwortung
RWE SPEZIAL
KO N Z E R N A BSC H L USS
W E I T E R E I N F O R M AT I O N E N
120 Vom Kraftwerk bis zum Haushalt
126 Interview mit Harry Roels:
„Wir planen für Generationen”
130 Waschen, trennen, lagern
134 Auf neuen Wegen
138 Klimaschutz weltweit
142
143
144
145
146
201
202 Wesentliche Beteiligungen
205 Wertmanagement-Konzept des
RWE-Konzerns
207 Organe und weitere Gremien
215 Glossar
218 Schlagwortverzeichnis
220 Impressum
Finanzkalender
Fünf-Jahres-Übersicht
(Teil des Lageberichts)
Gewinn- und Verlustrechnung
Bilanz
Kapitalflussrechnung
Veränderung des Eigenkapitals
Anhang
Bestätigungsvermerk
4
Brief des Vorstandsvorsitzenden
Harry Roels
wenn wir nicht nur auf das letzte Geschäftsjahr, sondern auch auf die Jahre zuvor zurückblicken, wird eines deutlich: Grundlegende ökonomische und politische Veränderungen,
aber auch die zunehmende Geschwindigkeit in der Entwicklung unserer Märkte sind zu
Dauerthemen geworden. Wir leben und arbeiten in einer spannenden Zeit, in der die
Weichen für die Energie-Infrastruktur der nächsten Jahrzehnte auf nationaler und europäischer Ebene neu gestellt werden müssen. Das erfordert langfristiges Denken und
Handeln in großen Dimensionen. Denn Kraftwerke und Netze sind die Lebensadern
moderner Volkswirtschaften. Gleichzeitig strebt die Konsolidierungswelle in unserer
Branche einem neuen Höhepunkt zu. Außerdem vergeht kaum ein Tag, an dem wir
nicht mit neuen energiepolitischen Themen konfrontiert werden. Sie sehen: Unsere
Wettbewerbsbedingungen werden sich zukünftig grundlegend verändern.
Für uns war 2006 deshalb ein wirklich herausforderndes Jahr. Aber auch ein besonders
erfolgreiches: Wir haben es geschafft, bei allen Finanzzielen, die wir uns für die vergangenen drei Jahre gesetzt hatten, über die Ziellinie zu gehen. Die Messlatte von durchschnittlich 5 % organischem Wachstum beim betrieblichen Ergebnis haben wir mit einem
Durchschnittswert von rund 12 % für die Jahre 2004 bis 2006 deutlich übertroffen. Dass
wir unser Kostensenkungsziel von rund 700 Mio. € vor wenigen Monaten erreicht haben,
hat dazu einen wesentlichen Beitrag geleistet. Der Erfolg von RWE ist auch Ihr Erfolg:
Für die Dividende hatten wir uns eine Steigerung von durchschnittlich mindestens 15 %
pro Jahr zum Ziel gesetzt. Inklusive unseres Dividendenvorschlags für 2006 in Höhe von
3,50 € je Aktie würden wir über diesen Zeitraum ein Plus von 41% erreichen. Das ist im
europäischen Energiesektor ein herausragender Wert.
An unsere Investoren
Lagebericht
Unsere Verantwortung
RWE Spezial
Konzernabschluss
Weitere Informationen
5
Mit der Investitionsoffensive wollen wir auch unsere führenden Marktpositionen sichern.
RWE zählt zu den größten europäischen Energieversorgern. Das soll auch so bleiben.
Etwa ein Drittel der geplanten Investitionen sind für Wachstumsprojekte vorgesehen. Das
sehen wir als den derzeit erfolgversprechendsten Weg, um profitabel zu wachsen. Oder
anders ausgedrückt: Mit einem Kraftwerksneubau-Projekt, zum Beispiel in Deutschland
oder den Niederlanden, oder der Ausweitung unserer Gasproduktion in Ägypten erzielen
wir für Sie, unsere Aktionäre, mit großer Wahrscheinlichkeit eine langfristig höhere Rendite als mit einem Unternehmenskauf zu einem unangemessen hohen Preis. Meine Vorstandskollegen und ich sind überzeugt davon, dass der aktuell überhitzte Akquisitionsmarkt nur wenige ausreichend attraktive Wachstumschancen bietet. Aber dort, wo dies
der Fall ist, sind wir dabei. Der geplante Kauf des deutschen Gasversorgers Saar Ferngas
ist ein Beispiel dafür, dass Werthaltigkeit für uns das wichtigste Kaufkriterium ist – auch
Lagebericht
Unsere Verantwortung
RWE Spezial
Konzernabschluss
Sie fragen zu Recht: Was heißt das konkret? Und wie will sich RWE behaupten, wenn in
der Presse täglich über anstehende Übernahmen und Zusammenschlüsse von großen
Energieversorgern geschrieben wird? Die Antwort mag für Sie unspektakulär klingen:
indem wir in unsere gewachsenen Stärken investieren. Wir haben RWE zu einem der
schlagkräftigsten Energiekonzerne in Europa gemacht. Unsere Bilanz ist solide wie seit
Jahren nicht mehr, unsere Mitarbeiter sind in puncto Kompetenz und Performance auf
Top-Niveau und unsere Geschäftsprozesse wesentlich schneller und effizienter als noch
vor wenigen Jahren. Das sind gute Voraussetzungen, um organisch weiter zu wachsen.
Dazu planen wir eine Investitionsoffensive in einer Dimension, die in der RWE-Geschichte
einmalig ist: Wir wollen in den nächsten fünf Jahren bis zu 25 Mrd. € in Kraftwerke,
Stromnetze, Pipelines, die Exploration neuer Gas- und Öllagerstätten sowie LNG-Aktivitäten investieren – davon in Deutschland so viel wie kein anderer privater Investor.
In diesem Zusammenhang möchte ich auch den neuen Unternehmensbereich
RWE Gas Midstream erwähnen. In dieser neuen Einheit bündeln wir seit Januar 2007
alle Aktivitäten rund um den Großhandel, den Transport und die Speicherung von Gas,
soweit sie nicht reguliert sind. Sie soll uns als Plattform für Wachstumsprojekte im
internationalen Gasmarkt dienen. Hier konnten wir bisher nicht integriert auftreten.
Weitere Informationen
Zu den Meilensteinen des vergangenen Geschäftsjahres gehört auch der erfolgreiche
Verkauf von Thames Water. Mit einem Buchgewinn von rund 700 Mio. € haben wir unsere
eigenen Erwartungen übertroffen. Den Verkauf von American Water haben wir auf den
Weg gebracht. Ich bin zuversichtlich, dass wir Ihnen im zweiten Halbjahr mehr dazu
sagen können. Mit diesen Schritten konzentrieren wir nicht nur das Portfolio auf unsere
traditionellen Kerngeschäfte Strom und Gas; wir verbessern auch unsere Finanzkraft ganz
erheblich. Noch vor einem Jahr haben wir Nettofinanzschulden von über 11 Mrd. € ausgewiesen. Heute verfügen wir über ein Nettofinanzvermögen von knapp 5 Mrd. €. Diese
finanzielle Flexibilität haben wir uns seit 2003 hart erarbeitet. Sie eröffnet uns neue
Optionen. Damit ist der Weg frei für weiteres profitables Wachstum in unserem Kerngeschäft.
An unsere Investoren
• Brief des Vorstandsvorsitzenden
6
Brief des Vorstandsvorsitzenden
wenn es einen langen Atem braucht. Unser Aktienkurs bestätigt diese Strategie: Er hat
sich seit März 2003 mehr als vervierfacht.
Unsere Investitionsoffensive hat noch einen weiteren Aspekt: Wir wollen mit der Erneuerung und Erweiterung der Energie-Infrastruktur wesentlich zur Versorgungssicherheit
in unseren Regionen beitragen. Wir sind uns bewusst, dass dies angesichts des hohen
Ersatzbedarfs bei Kraftwerken und Netzen Teil unserer Verantwortung als Energieunternehmen ist. Aber auch wegen der gestiegenen politischen Risiken bei der internationalen Gasbeschaffung. Versorgungssicherheit ist außerdem zu einem wichtigen Thema auf
der politischen Agenda geworden, national und auf europäischer Ebene. Hinzu kommt,
dass gerade in den letzten Monaten Klimaschutzthemen mit einer Intensität diskutiert
worden sind, die es vorher nicht gegeben hat. Die Ausgestaltung des Emissionshandels
ist dabei einer der zentralen Streitpunkte. Leider wird die Diskussion – besonders in
Deutschland – oft wenig sachlich geführt. Wir vertreten hier eine klare Position: Erneuerbare Energien müssen ausgebaut, Maßnahmen zum Energiesparen massiv gefördert und
alle Möglichkeiten zur Schonung von Klima und Ressourcen genutzt werden. Aber mit
Augenmaß und bitte ohne Dogma. Versorgungssicherheit lässt sich ohne den Einsatz
von Kohle und Kernenergie in den nächsten Jahrzehnten nicht garantieren. Erst recht
nicht, wenn wettbewerbsfähige Energiekosten das Ziel sind. Deutschland ist keine Insel;
selbst eine isolierte europäische Sichtweise reicht heute nicht mehr aus. Der Strom- und
der Gasmarkt unterliegen immer mehr auch globalen Trends, bei denen alle Zeichen auf
langfristig hohe Energiepreise deuten. Es ist höchste Zeit, dass jetzt die richtigen Entscheidungen für die Infrastruktur von morgen getroffen werden.
Ich kann allerdings nicht erkennen, dass von politischer Seite dafür die entsprechenden
Rahmenbedingungen geschaffen werden. Im Gegenteil: Der Entwurf für den von 2008
bis 2012 geltenden deutschen Nationalen Allokationsplan für den Emissionshandel erhöht das wirtschaftliche Risiko für Kraftwerksneubau-Projekte ganz erheblich. Auch die
aktuellen Diskussionen um die Verschärfung des deutschen Kartellrechts und eine möglicherweise erzwungene Abgabe von Strom- und Gasnetzen sorgen dafür, dass wichtige
Investitionsentscheidungen überdacht werden müssen. Übrigens verschlechtern sich
die Investitionsbedingungen nicht nur für etablierte deutsche Energieunternehmen,
sondern auch für neue Anbieter. Welche Nachteile das mittelfristig für die Energieversorgung und die Weiterentwicklung des Wettbewerbs hat, darauf weisen wir im Dialog
mit Vertretern der Politik und der Öffentlichkeit unaufhörlich hin. Leider sind konstruktive Gespräche angesichts des Unmuts über hohe Energiepreise, für den ich persönlich
Verständnis habe, eher die Ausnahme.
An unsere Investoren
Lagebericht
Unsere Verantwortung
RWE Spezial
Konzernabschluss
Weitere Informationen
7
Lagebericht
Mit freundlichem Gruß
Konzernabschluss
Harry Roels
Vorstandsvorsitzender der RWE AG
Weitere Informationen
Setzen können Sie auch auf die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter des RWE-Konzerns.
Für ihre Leistung, ihre Flexibilität und ihr Engagement möchte ich mich an dieser Stelle
ausdrücklich bedanken. Sie können auf das Erreichte mit Recht stolz sein. Auch wenn
es noch viel anzupacken gilt – RWE hat auch im neuen Geschäftsjahr und darüber hinaus
gute Chancen, zu den Spitzenunternehmen der Branche zu zählen.
Unsere Verantwortung
Angesichts der soliden Ertragsentwicklung sind wir auch für die Dividende zuversichtlich. Unser Dividendenvorschlag für das Geschäftsjahr 2007 wird sich an einer Ausschüttungsquote von 70 bis 80 % des nachhaltigen Nettoergebnisses orientieren.
Voraussetzung ist, dass wir die Mehrheit von American Water erfolgreich am Markt
platzieren können. Auch danach soll RWE ein attraktiver Dividendentitel bleiben. Unser
Ziel ist es, Ihnen mit unserem ertragstarken integrierten Geschäftsmodell ein stabiles
Investment zu bieten, auf das Sie auch längerfristig setzen können.
RWE Spezial
Zurück zu operativen Themen. Für die nächsten Jahre haben wir uns wieder anspruchsvolle Ziele gesetzt. Wir wollen das betriebliche Ergebnis um durchschnittlich 5 % pro
Jahr durch organisches Wachstum steigern. Außerdem arbeiten wir weiter daran, unsere
Effizienz zu verbessern. Bis 2010 wollen wir Maßnahmen umsetzen, mit denen wir das
jährliche Ergebnisniveau um insgesamt 600 Mio. € verbessern. Ein wesentlicher Teil
davon entfällt auf Maßnahmen, mit denen wir die Leistungsfähigkeit unserer regulierten
deutschen Strom- und Gasnetze erhöhen. Damit wollen wir den Tarifsenkungen der
deutschen Regulierungsbehörde zumindest teilweise entgegenwirken.
An unsere Investoren
• Brief des Vorstandsvorsitzenden
Essen, 12. Februar 2007
8
Der RWE-Vorstand
Der RWE-Vorstand
Harry Roels
Dr. Klaus Sturany
Jan Zilius
Berthold Bonekamp
Alwin Fitting
An unsere Investoren
Lagebericht
Unsere Verantwortung
RWE Spezial
Konzernabschluss
Weitere Informationen
9
Berthold Bonekamp, geboren 1950 in Billerbeck (Kreis Coesfeld), Studium des Maschinenbaus und der Betriebswirtschaftslehre, seit 1998 Mitglied des Vorstands der
RWE Rheinbraun AG, seit 2000 Mitglied des Vorstands der RWE Power AG, Vorstandsvorsitzender der RWE Power AG bis März 2004, seit April 2004 Vorstandsvorsitzender
der RWE Energy AG und Mitglied des Vorstands der RWE AG.
Alwin Fitting, geboren 1953 in Westhofen (Rheinhessen), seit 1974 im RWE-Konzern,
Ausbildung zum Elektromeister, 1996 Vorsitzender des Gesamtbetriebsrats der
RWE Energie AG, seit 2000 Mitglied des Vorstands und Arbeitsdirektor der
RWE Power AG, seit August 2005 Mitglied des Vorstands und Arbeitsdirektor der
RWE AG. Konzernressorts: Personalmanagement, Sicherheit.
Dr. Rolf Pohlig, geboren 1952 in Solingen, Studium der Wirtschaftswissenschaften,
bis 1991 bei der Franz Haniel & Cie. GmbH, 1992 Direktor Finanzen der GEHE AG
(heute Celesio AG), 1993 bis 2000 Generalbevollmächtigter der VEBA AG, 2000 bis 2006
Generalbevollmächtigter Mergers & Acquisitions der E.ON AG, Mitglied des Vorstands
der RWE AG seit Januar 2007 (und daher links nicht abgebildet) und Finanzvorstand ab
Mai 2007.
Lagebericht
Unsere Verantwortung
RWE Spezial
Jan Zilius, geboren 1946 in Marburg, Studium der Rechtswissenschaften, seit 1990 im
RWE-Konzern, zunächst als Mitglied des Vorstands und Arbeitsdirektor der RWE Rheinbraun AG, seit April 1998 Mitglied des Vorstands der RWE AG und seit Februar 2005
Vorstandsvorsitzender der RWE Power AG.
Konzernabschluss
Dr. Klaus Sturany, geboren 1946 in Wehrda (Hessen), Studium der Mathematik, 1997
bis 1999 Sprecher des Vorstands der GEA AG, seit Dezember 1999 Mitglied des Vorstands
der RWE AG. Konzernressorts: Controlling, Finanzen, Risikomanagement, Investor
Relations, Rechnungswesen, Steuern, Versicherungen.
Weitere Informationen
Harry Roels, geboren 1948 in den Niederlanden, graduierte 1971 in physikalischer
Chemie, insgesamt 30 Jahre tätig für die Royal Dutch/Shell-Unternehmensgruppe, im
Juli 1999 Ernennung zum Geschäftsführer der Royal Dutch Petroleum Company und
Vorstandsmitglied der Royal Dutch/Shell-Unternehmensgruppe, seit 1. Februar 2003
Vorstandsvorsitzender der RWE AG. Konzernressorts: Konzernstrategie, Mergers &
Acquisitions, Recht/Organangelegenheiten, Group CIO, Kommunikation/Public
Affairs, Umwelt- und Energiepolitik, Diversity Office, Führungskräftemanagement,
Revision.
An unsere Investoren
• Der RWE-Vorstand
RWE am Kapitalmarkt
RWE erneut mit starker Performance am
Aktien- und Kreditmarkt
Die RWE-Aktien zeigten im dritten Jahr in Folge eine überdurchschnittliche Wertentwicklung. Die Stammaktie erreichte eine Performance von 37%, die Vorzugsaktie
von 36%. Zum Vergleich: Der DAX legte um 22 % zu. Die Kreditmärkte honorierten
unsere solide Finanzpolitik mit niedrigen Credit-Default-Swap*-Preisen.
215
Performance der RWE-Aktien
im Vergleich zu den
Indizes DAX 30 und
Dow Jones STOXX Utilities
in %
50
40
30
20
RWE-Stammaktie
10
RWE-Vorzugsaktie
Der Deutsche Aktienindex schloss zum
vierten Mal in Folge
über Vorjahr.
12
.0
2.
07
31
.1
2.
06
.0
6
30
.0
9
30
.0
6
.0
6
0
.0
6
DAX 30
31
.0
3
Dow Jones STOXX Utilities
31
.1
2.
05
10
Deutscher Aktienindex dank starkem zweiten Halbjahr deutlich im Plus. Der seit
2003 beobachtete Aufwärtstrend an den Börsen hat sich 2006 fortgesetzt. Der deutsche
Leitindex DAX 30 schloss am 29. Dezember, dem letzten Handelstag des Jahres, mit
6.597 Punkten und erreichte damit den höchsten Jahresendstand seit 1999. Für 2006
ergibt sich daraus eine Performance von 22 %. Mit dieser Wertentwicklung liegt der DAX
auch international in der Spitzengruppe der Marktindizes. Übernahmeaktivitäten und optimistische Konjunkturerwartungen sorgten Anfang 2006 für deutliche Kurszuwächse. Im Mai
und Juni musste der DAX diese Gewinne allerdings wieder abgeben. Besonders die Zinsanhebungen der Notenbanken in den USA und im Euro-Raum trübten die Stimmung der Anleger. Belastend wirkten auch die haussierenden Rohölpreise, die wegen der Zuspitzung des
Libanon-Konflikts neue Rekordstände erreichten. Mit dem Abklingen der Nahostkrise im
August entspannte sich die Lage an den Ölmärkten. Rückläufige Rohstoffpreise, gute Konjunkturdaten und verbesserte Gewinnaussichten der Unternehmen waren die Basis für einen
abermaligen Börsenaufschwung, der über das Jahresende hinaus anhielt.
An unsere Investoren
Lagebericht
Unsere Verantwortung
RWE Spezial
Konzernabschluss
Weitere Informationen
11
Aktienindizes
Gewichtung
in %
Anleihenindizes
Gewichtung
in %
DAX
5,7
iBoxx Euro Utilities
9,9
Dow Jones EURO STOXX 50
1,8
MSCI Euro Credit Corporate
1,0
Dow Jones STOXX Utilities
8,4
MSCI Eurosterling Credit Corporate
1,4
Langfristrendite der RWE-Aktien liegt weit über Marktentwicklung. Langfristig orientierte Anleger, die vor zehn Jahren RWE-Stammaktien im Wert von 10.000 € erworben und
ihre Dividenden reinvestiert haben, verfügten zum 31. Dezember 2006 über ein Vermögen
von 32.726 €. Bei Anlage des gleichen Betrags in Vorzüge hätte sich das Depot auf 36.809 €
erhöht. Dies entspricht einer durchschnittlichen Jahresrendite von 12,6 % bzw. 13,9 %. Die
vergleichbare Wertentwicklung des DAX liegt bei 8,6 %.
Performance der RWE-Aktien und wichtiger Indizes bis Ende 2006
in % p.a.
1 Jahr
5 Jahre
10 Jahre
RWE-Stammaktie
36,8
18,2
12,6
RWE-Vorzugsaktie
35,9
22,4
13,9
DAX 30
22,0
5,0
8,6
Dow Jones EURO STOXX 50
18,0
4,0
10,5
Dow Jones EUROPE STOXX 50
13,6
2,7
9,6
Dow Jones STOXX
20,8
6,7
10,3
Dow Jones STOXX Utilities
39,9
15,3
14,0
0,3
4,8
5,2
REXP
1
1 Index für den Markt der Staatspapiere am deutschen Rentenmarkt
Lagebericht
Unsere Verantwortung
RWE Spezial
Gewichtung der RWE-Aktien und RWE-Anleihen in wichtigen Indizes
Stand: 31.12.2006
Konzernabschluss
RWE-Stammaktien erbrachten 37% Rendite. Die RWE-Aktien entwickelten sich auch im
abgelaufenen Jahr wesentlich besser als der Gesamtmarkt. Ende 2006 notierten die Stämme
bei 83,50 € und damit um 33% über dem Schlusskurs des Vorjahres. Sie erreichten somit
eine Performance (Rendite inkl. Dividende) von 37 %. Die Vorzugsaktien gingen zum Jahresende mit 72,00 € aus dem Handel, was einer Performance von 36 % entspricht. Vor allem
die günstigen Ertragsperspektiven in der deutschen Stromerzeugung sowie der erfolgreiche
Verkauf unseres britischen Wassergeschäfts trugen zum guten Kursverlauf bei. Damit blieben die RWE-Titel geringfügig hinter dem Branchenindex Dow Jones STOXX Utilities (+40 %)
zurück. Dieser zeigte u.a. wegen Übernahme- und Fusionsspekulationen im europäischen
Versorgersektor eine besonders starke Performance. Am 15. Dezember 2006 notierten die
RWE-Stämme mit 89,85 € auf einem neuen Allzeithoch. Seither haben sie wieder etwas
nachgegeben. Für Verunsicherung sorgte u.a. die angestrebte Verschärfung der Rahmenbedingungen im Emissionshandel ab 2008. Auch Forderungen von Politikern nach massiven
Eingriffen in den deutschen Energiemarkt belasteten das Anlegervertrauen.
Weitere Informationen
RWE-Stämme und
RWE-Vorzüge schlossen
mit deutlichem
Renditeplus ab.
An unsere Investoren
• RWE am Kapitalmarkt
12
RWE am Kapitalmarkt
Kennzahlen der RWE-Aktien1
2006
2005
2004
2003
2002
€
6,84
3,97
3,80
1,69
1,87
Cash Flow aus laufender Geschäftstätigkeit je Aktie
€
12,06
9,43
8,76
9,41
10,55
Dividende je Aktie
€
3,503
1,75
1,50
1,25
1,104
Kurs zum Ende des Geschäftsjahres
€
83,50
62,55
40,70
31,37
24,70
Höchstkurs
€
89,85
63,24
43,50
31,97
43,80
Tiefstkurs
€
61,56
41,10
29,70
17,68
24,12
Kurs zum Ende des Geschäftsjahres
€
72,00
54,44
34,21
27,95
20,75
Höchstkurs
€
73,91
55,09
36,94
28,20
34,49
Ergebnis je Aktie2
Börsenkurse Stammaktie
Börsenkurse Vorzugsaktie
Tiefstkurs
Ausschüttung
Anzahl der Aktien zum Ende des Geschäftsjahres
Stammaktien
Vorzugsaktien
Börsenkapitalisierung zum Ende des Geschäftsjahres
1
2
3
4
€
54,18
34,79
25,96
16,48
20,01
Mio.€
1.9683
984
844
703
619
Mio.
562,4
562,4
562,4
562,4
562,4
Mio.
523,4
523,4
523,4
523,4
523,4
Mio.
39,0
39,0
39,0
39,0
39,0
Mrd.€
46,5
34,9
22,6
17,5
13,7
Bezogen auf die gewichtete Anzahl der im Umlauf befindlichen Aktien
Die Werte nach 2003 enthalten wegen IFRS-Umstellung keine planmäßigen Firmenwert-Abschreibungen mehr.
Dividendenvorschlag für das Geschäftsjahr 2006, vorbehaltlich der Zustimmung durch die Hauptversammlung am 18. April 2007
Inkl. Bonus von 0,10 €
Wir werden der Hauptversammlung für das
Geschäftsjahr 2006
eine Dividende von
3,50 € vorschlagen.
60
Ausschüttung verdoppelt. Aufsichtsrat und Vorstand der RWE AG werden der Hauptversammlung am 18. April 2007 für das Geschäftsjahr 2006 eine Dividende von 3,50 € je Aktie
vorschlagen. Das entspricht einer Verdopplung gegenüber dem Vorjahr. Bezogen auf das
nachhaltige Nettoergebnis* ergibt sich eine Ausschüttungsquote von 80 %. Hiermit liegen
wir am oberen Ende der für die Geschäftsjahre 2006 und 2007 angestrebten Zielquote von
70 bis 80 %. Legt man die Jahresschlusskurse 2006 zugrunde, ergibt sich eine Dividendenrendite von 4,2 % für Stamm- und 4,9 % für Vorzugsaktien. Damit nimmt RWE weiterhin
einen Spitzenplatz unter den DAX-Unternehmen ein.
Aktionärsbasis in Nordamerika und Großbritannien deutlich ausgebaut. Ende 2006
befanden sich 56 % der RWE-Aktien im Besitz von institutionellen Anlegern. Mit 30 % des
Kapitals entfiel davon der größte Teil auf Investoren in Nordamerika und Großbritannien;
das ist deutlich mehr als im Vorjahr (19 %). Institutionelle Anleger in Deutschland hielten
13% des Kapitals (Vorjahr: 26 %). Die verbleibenden 13% entfielen hauptsächlich auf
Investoren in Kontinentaleuropa. Darüber hinaus wurden 28 % des Kapitals von Kommunen
gehalten (Vorjahr: 31%), während der Anteil der Privat- und Belegschaftsaktionäre unverändert bei 16 % lag. Der Prozentsatz der Stammaktien in Streubesitz (Free Float) beläuft sich
auf 89 %.
An unsere Investoren
Lagebericht
Unsere Verantwortung
RWE Spezial
Konzernabschluss
Weitere Informationen
13
Privataktionäre 14
* Quelle: Aktionärsstrukturerhebung im Dezember 2006
Entwicklung des fünfjährigen
RWE-Credit-Default-Swaps (CDS)
40
im Vergleich zum
CDS-Branchenindex
iTraxx Europe Energy
30
in Basispunkten
20
10
12
.0
2.
07
31
.1
2.
06
30
.0
9
.0
6
0
.0
6
iTraxx Europe Energy
30
.0
6
RWE
.0
6
216
31
.0
3
217
Rückgang der Credit-Default-Swap-Preise. Auch die Kreditmärkte waren zeitweise von
Zinsängsten und Übernahmeaktivitäten geprägt. Dies führte im ersten Quartal zu leicht
erhöhten Preisen für Credit Default Swaps (CDS), die zur Absicherung von Kreditrisiken
eingesetzt werden. Hierbei ist anzumerken, dass Übernahmen negative Auswirkungen auf
die Bonitätseinstufungen der akquirierenden Unternehmen haben können. Die Zinsängste
zeigten sich in erhöhten Spreads* für Unternehmensanleihen, von denen unsere Anleihen
ebenfalls betroffen waren. Ab dem zweiten Quartal verringerten sich die CDS-Preise wieder.
Dies spiegelt sich in der Entwicklung des CDS-Branchenindex iTraxx Europe Energy wider,
der im Jahresverlauf um acht auf 16 Basispunkte fiel. Auch die Preise für die Absicherung
des RWE-Kreditrisikos gaben nach. Ende 2006 notierten die fünfjährigen CDS für RWE bei
15 Basispunkten und damit um sieben Basispunkte unter dem Stand zu Jahresbeginn. Im
Berichtszeitraum handelten sie um durchschnittlich vier Basispunkte unter dem Branchenindex. Wir führen dies u.a. auf unsere solide Finanzlage und das starke Single-A-Rating*
zurück.
31
.1
2.
05
Niedrige Credit-DefaultSwap-Preise spiegeln
die hohe Bonität von
RWE wider.
Lagebericht
Belegschaftsaktionäre 2
Unsere Verantwortung
16 Großbritannien
14 USA/Kanada
13 Deutschland
12 Kontinentaleuropa ohne Deutschland
1 Sonstige Länder
RWE Spezial
56 Institutionelle Aktionäre:
Sonstige kommunale
Aktionäre 18
Konzernabschluss
RW Energie-Beteiligungsgesellschaft mbH 10
Weitere Informationen
Aktionärsstruktur RWE AG* in %
An unsere Investoren
• RWE am Kapitalmarkt
14
RWE am Kapitalmarkt
Energiepolitische Themen und unsere Wachstumsstrategie standen
im Fokus der Kommunikation mit Investoren
und Analysten.
Investor-Relations-Arbeit erneut ausgezeichnet. Die Schwerpunkte unserer Kommunikationsarbeit lagen 2006 auf der Erläuterung aktueller energiepolitischer Themen und unserer
zukünftigen Wachstumsstrategie. Wir haben Investoren und Analysten durch Bereitstellung
von Informationsmaterial und Vermittlung von Gesprächen mit RWE-Experten dabei unterstützt, zu einer sachgerechten Einschätzung dieser Themen zu gelangen. Insgesamt standen wir Investoren an 24 Finanzplätzen auf über 50 Roadshows und zwölf Konferenzen
sowie in zahlreichen Einzelgesprächen Rede und Antwort. Mit dem „RWE Credit Day“ haben
wir erstmals unseren Anleiheinvestoren und Kreditanalysten eine gesonderte Informationsveranstaltung angeboten.
Analysten und Investoren honorieren die Qualität unserer Kommunikationsarbeit.
So belegte RWE bei den beiden wichtigsten Investor-Relations-Marktumfragen des
Finanzinformationsanbieters Thomson Financial Extel und des Fachmagazins
„Institutional Investor“ wie schon im Vorjahr jeweils den ersten Platz im europäischen Versorgersektor.
Energie für die Zukunft:
2 010
Effizienz bei der Energieerzeugung:
Ab 2010 steigern wir mit zwei neuen Braunkohlekraftwerksblöcken den
Wirkungsgrad gegenüber älteren Anlagen um rund zwölf Prozentpunkte.
Effizienz in der Energiewirtschaft heißt, so sparsam wie möglich mit den Ressourcen umzugehen und
damit zum nachhaltigen Klimaschutz beizutragen. Um den Vorrat an wertvollen fossilen Brennstoffen
effizient zu nutzen und so das Klima zu entlasten, optimiert RWE kontinuierlich den Einsatz von Energie:
bei der Förderung fossiler Brennstoffe, bei ihrer Umwandlung in Energie und beim Transport. Denn wir
sind uns der Verantwortung, die wir tragen, bewusst.
Lesen Sie mehr dazu im RWE Spezial auf den Seiten 120 bis 125.
EFFIZIENZ:
Weniger Ressourcenverbrauch,
mehr Klimaschutz
18
Strategie und Struktur
Organisches Wachstum im Fokus
Das Geschäftsjahr 2006 war in zweierlei Hinsicht ein Jahr, in dem wir wichtige Fortschritte gemacht haben. Zum einen haben wir die Ertragskraft des Unternehmens
weiter deutlich verbessert: Beim betrieblichen Ergebnis haben wir ein Plus von 14%
erzielt. Das stärkt unsere Ausgangsbasis für Investitionen in zukünftiges Wachstum
und ermöglicht eine attraktive Dividende. Zum anderen sind wir beim geplanten
Ausstieg aus dem Wassergeschäft vorangekommen: Wir haben Thames Water veräußert und den Verkauf von American Water auf den Weg gebracht. Das sind insgesamt gute Voraussetzungen für den Erfolg unseres Energiegeschäfts auch im neuen
Geschäftsjahr.
LAG EB ER ICHT
19
23
35
44
45
62
64
71
74
78
84
Strategie und Struktur
Rahmenbedingungen
Wesentliche Ereignisse
Anmerkungen zur Berichtsweise
Geschäftsentwicklung
Eckdaten der Unternehmensbereiche auf einen Blick
Finanzen und Investitionen
Erläuterungen zur Vermögens-, Finanz- und Ertragslage der RWE AG (Holding)
Mitarbeiter, Forschung und Entwicklung, Beschaffung
Risikomanagement
Ausblick 2007
An unsere Investoren
Lagebericht
Unsere Verantwortung
RWE Spezial
Konzernabschluss
Weitere Informationen
19
35
Konzentration auf Strom und Gas. Ende 2005 haben wir die strategische Entscheidung
getroffen, uns aus dem Wassergeschäft in Großbritannien und Nordamerika zurückzuziehen.
Mit dem Verkauf von Thames Water in Großbritannien Ende 2006 haben wir den ersten
Teilschritt umgesetzt.* Außerdem nehmen wir an, bis Ende 2007 die Mehrheit an American
Water verkaufen zu können. Wir werden unsere Kernkompetenzen zukünftig noch stärker auf
die zusammenwachsenden Strom- und Gasmärkte in Europa ausrichten. Dort, wo wir unseren Kunden in Kontinentaleuropa schon heute ein integriertes Angebot von Strom-, Gasund Wasserdienstleistungen bieten können, bleibt Wasser jedoch Teil unseres Geschäftsmodells.
Fokussierung auf europäische Kernmärkte. Unser regionaler Fokus reicht von Großbritannien bis Osteuropa. Hier wollen wir unsere Marktanteile sichern und weiter ausbauen. Dieser Länderfokus erlaubt uns eine ausgewogene Präsenz in reifen und in wachsenden Märkten. Angesichts der langen Investitionszyklen in unseren Geschäftsfeldern engagieren wir
uns nur dort, wo sich uns langfristig sowohl attraktive Ertragsperspektiven als auch verlässliche Rahmenbedingungen bieten.
In unseren wichtigsten
Märkten zählen wir
jeweils zu den Top 3
der Energieversorger.
Führende Marktpositionen. Unsere wichtigsten Märkte für die Erzeugung sowie den
Handel und Vertrieb von Energie sind derzeit Deutschland, Großbritannien und Zentralosteuropa. Gemessen am Absatz zählen wir hier mit mindestens einem unserer beiden
Hauptprodukte Strom oder Gas zu den drei größten Anbietern. Der Vorteil: Dank unserer
führenden Positionen haben wir einen Volumen- und Kostenvorsprung. Dadurch erwirtschaften wir auch bei hohem Preisdruck gute Wertbeiträge.
Lagebericht
Unsere Verantwortung
Klares strategisches Ziel vor Augen. In diesem aktuell besonders herausfordernden
Umfeld wollen wir unsere gute Marktstellung sichern und Wachstumschancen nutzen.
Um das zu erreichen, folgen wir fünf strategischen Leitlinien:
• Wir konzentrieren unsere Aktivitäten vor allem auf Strom und Gas.
• Wir fokussieren uns auf unsere europäischen Kernmärkte.
• Dort, wo wir tätig sind, streben wir führende Marktpositionen an.
• Wir wollen auf allen wesentlichen Stufen der Wertschöpfungskette erfolgreich sein und
unseren Kunden Strom und Gas aus einer Hand anbieten („integriertes Geschäftsmodell“).
• Unser Ziel ist, den Unternehmenswert kontinuierlich zu steigern.
RWE Spezial
Wir konzentrieren uns
auf unsere gewachsenen Stärken: das Stromund Gasgeschäft in
Europa.
Konzernabschluss
Schon heute zählt RWE zu den führenden integrierten Strom- und Gasunternehmen
in Europa. Das soll auch in Zukunft so bleiben. Dennoch – die Rahmenbedingungen
werden sich für uns in den kommenden Jahren stark verändern: Wir gehen davon aus,
dass der Wettbewerb intensiver wird und die Ansprüche unserer Kunden weiter steigen; zudem werden die politischen und regulatorischen Vorgaben komplexer. Gleichzeitig wächst der Energiebinnenmarkt in Europa immer mehr zusammen, wodurch
sich für uns als multiregional aufgestelltes Unternehmen zusätzliche Perspektiven
eröffnen.
Weitere Informationen
Strategie und Struktur
An unsere Investoren
• Strategie und Struktur
20
Strategie und Struktur
Wir sind auf allen
Stufen der Wertschöpfungskette
Energie aktiv.
Marktpositionen des RWE-Konzerns
Strom
Gas
Deutschland
Nr. 1
Nr. 2
Großbritannien
Nr. 2
Nr. 3
Zentralosteuropa
Nr. 2 in Ungarn
Nr. 3 in der Slowakei
Startposition in Polen
Nr. 1 in Tschechien
Führende Position in Ungarn
Europa insgesamt
Nr. 3
Nr. 6
Integriertes Geschäftsmodell. Unsere Aktivitäten sind vertikal integriert, d.h. wir decken
alle wesentlichen Stufen der Wertschöpfungskette ab. So sind wir z.B. bei Strom nicht nur
Erzeuger, sondern auch Händler sowie Netz- und Vertriebsgesellschaft. Durch die vertikale
Aufstellung können wir Marktschwankungen auf einzelnen Wertschöpfungsstufen flexibler
ausgleichen und Synergien nutzen. Durch horizontale Integration, also z.B. durch den Vertrieb von Strom und Gas durch ein und dieselbe Konzerngesellschaft, erzielen wir weitere
Synergien. Auch unsere Strom- und Gasnetze fassen wir auf der Ebene der Verteilnetze in
gemeinsamen Unternehmen zusammen. Die regionale Ausrichtung dieser Vertriebs- und
Verteilnetzgesellschaften ermöglicht es uns außerdem, eine besonders enge Beziehung zu
unseren Kunden aufzubauen und zu pflegen.
Präsenz auf allen Wertschöpfungsstufen im Energiegeschäft
Upstream (Erzeugung)
Gas- und
Ölförderung
Gas Midstream
(Kommerzielle
Optimierung von
Beschaffung,
Transport und
Speicherung)
Energiehandel
Stromerzeugung
Überregionale
und regionale
Strom- und Gasnetze
Kontinentaleuropa
RWE
Power
RWE
Dea
RWE
Gas Midstream
RWE
Trading
RWE
Energy
Großbritannien
RWE
npower
Anleger profitieren von
unserer Ausrichtung auf
langfristige Wertsteigerung.
Strom- und
Gasvertrieb
RWE
npower
Nachhaltige Steigerung des Unternehmenswertes. Die langfristige Wertsteigerung im
Interesse unserer Investoren steht im Mittelpunkt der RWE-Strategie. Um dieses Ziel zu
erreichen, verfolgen wir drei Ansätze:
1. Kontinuierliche Optimierung des bestehenden Geschäfts: Unsere Projekte zur „operativen Exzellenz“ sind darauf ausgerichtet, Geschäftsprozesse effizienter zu gestalten und
Kosten zu senken sowie wichtige wertsteigernde Faktoren zu identifizieren, um so Ansatzpunkte für zusätzliche Verbesserungen zu finden.
2. Rechtzeitige Investitionen in Wachstum: Wir müssen heute durch Investitionen unsere
Marktposition von morgen sichern. Nur so werden wir auch in Zukunft stabile und attraktive Renditen erzielen. Im Mittelpunkt stehen hierbei unsere Kraftwerks- und Netzaktivitäten sowie die Gas- und Ölförderung.
An unsere Investoren
Lagebericht
Unsere Verantwortung
RWE Spezial
Konzernabschluss
Weitere Informationen
21
Sieben Unternehmensbereiche aktiv im Markt. Unsere sieben Unternehmensbereiche
verantworten das operative Geschäft des RWE-Konzerns und steuern die Business Units,
die ihnen nachgeordnet sind:
216
215
• RWE Power umfasst unsere kontinentaleuropäische Stromerzeugung inklusive der Braunkohleförderung.
• RWE Dea fördert Gas und Öl innerhalb und außerhalb Europas. Damit sichern wir einen
wachsenden Teil unseres Gasabsatzes im Konzern ab. Im Jahresabschluss 2006 berichten
wir über RWE Dea innerhalb des Unternehmensbereichs RWE Power.
• RWE Gas Midstream ist zum 1. Januar 2007 an den Start gegangen. Hier erfolgt die kommerzielle Optimierung aller nicht-regulierten Gasaktivitäten. Dabei handelt es sich um
Beschaffungs-, Transport- und Speicherverträge sowie das LNG*-Geschäft. Mit der Konzentration unserer Gasaktivitäten in einem eigenen Unternehmensbereich können wir die
Marktstellung von RWE im internationalen Gasgeschäft deutlich stärken. Wir wollen diesen Unternehmensbereich mit RWE Trading zusammenfassen, sobald die Weiterentwicklung des kontinentaleuropäischen Gashandelsmarktes eine solche Zusammenlegung
sinnvoll erscheinen lässt. RWE Gas Midstream wird in der unterjährigen Berichterstattung
zunächst RWE Energy zugeordnet.
• RWE Trading ist als Energiehändler unsere Drehscheibe für alle handelbaren Commodities* wie Strom, Gas, Kohle und Mineralöl. Im Geschäftsbericht 2006 weisen wir
RWE Trading innerhalb des Unternehmensbereichs RWE Power aus.
• RWE Energy ist die Vertriebs- und Netzgesellschaft für Kontinentaleuropa und versorgt
unsere dort ansässigen Kunden mit Strom, Gas und Wasser. Unter dem Dach des Unternehmens operieren sechs integrierte Regionalgesellschaften in Deutschland und sechs
weitere in unseren kontinentaleuropäischen Märkten. Der überregionale Strom- und Gastransport ist jeweils in einer eigenständigen Gesellschaft gebündelt.
Lagebericht
Unsere Verantwortung
RWE Spezial
Der Wertbeitrag ist das zentrale Steuerungsinstrument bei RWE. Er ergibt sich aus der Rendite unserer Unternehmensbereiche auf das eingesetzte Vermögen abzüglich der Kapitalkosten. Der Wertbeitrag ist neben weiteren, individuell vereinbarten Zielen auch Maßstab
für die leistungsorientierte Entlohnung unserer Führungskräfte und außertariflichen Mitarbeiter. Durch die regelmäßige Überprüfung der Zielvorgaben wird der Beitrag der einzelnen
Bereiche und ihres Managements zum Unternehmenserfolg sichtbar. Details über das Wertmanagement bei RWE erläutern wir auf den Seiten 56/57 und 205/206.
Konzernabschluss
3. Selektive wertschaffende Akquisitionen: Wir sondieren kontinuierlich Möglichkeiten,
unser bestehendes Portfolio durch Zukäufe zu erweitern. Dabei halten wir an unseren
strengen strategischen und finanziellen Akquisitionskriterien fest. So müssen Akquisitionen spätestens im dritten Jahr ihrer vollständigen Einbeziehung mindestens ihre
Kapitalkosten verdienen. Außerdem darf der Zukauf ein Single-A-Rating nicht gefährden.
Unter den aktuellen Marktbedingungen ist allerdings Geduld geboten: Das Privatisierungstempo in Osteuropa ist moderat und auch in anderen Regionen sind die Möglichkeiten für externes Wachstum begrenzt, das Bieterinteresse aber groß. Das führt zu
hohen Kaufpreisen.
Weitere Informationen
Wir wollen auch durch
Akquisitionen wachsen. Derzeit sind die
Möglichkeiten dafür
wegen hoher Kaufpreise jedoch begrenzt.
An unsere Investoren
• Strategie und Struktur
22
Strategie und Struktur · Rahmenbedingungen
• RWE npower verantwortet die Stromerzeugung sowie den Strom- und Gasvertrieb im
britischen Markt.
• RWE Systems erbringt interne Dienstleistungen für die anderen Unternehmensbereiche.
In der Finanzberichterstattung ist das Unternehmen in der Position „Sonstige, Konsolidierung“ enthalten.
214
Die RWE AG ist die Management-Holding des RWE-Konzerns und nimmt als solche zentrale
Leitungsfunktionen wahr: z.B. Konzernentwicklung/Mergers & Acquisitions, Finanzierung,
Controlling sowie Führungskräfteentwicklung und Kommunikation. Grundlegende strategische und operative Entscheidungen werden im Group Business Committee (GBC) vorbereitet. Dem GBC gehören der Konzernvorstand, die Vorstandsvorsitzenden bzw. Vorsitzenden
der Geschäftsführung der Unternehmensbereiche sowie der Leiter Konzernstrategie/
Mergers & Acquisitions und der Leiter der Rechtsabteilung an.*
Strategische Ausrichtung des RWE-Konzerns nach Regionen
■ Märkte mit RWE-Präsenz
An unsere Investoren
Lagebericht
Unsere Verantwortung
RWE Spezial
Konzernabschluss
Weitere Informationen
23
• Das Bruttoinlandsprodukt (BIP) der Eurozone lag 2006 um geschätzte 2,7 % über dem
Vergleichswert des Vorjahres. Damit hat sich die Wachstumsrate annähernd verdoppelt.
Getragen wird der Aufschwung vor allem von den Anlageinvestitionen und vom Export.
Hinzu kam eine leichte Belebung des privaten Konsums.
• Das deutsche BIP wuchs real um 2,7 % und damit so stark wie seit dem Jahr 2000 nicht
mehr. Positive Impulse aus Außenhandel und Industrieproduktion übertrugen sich über
die Ausrüstungsinvestitionen auf die Binnennachfrage. Die Bauwirtschaft zeigte nach
zehnjähriger Flaute erste Erholungstendenzen. Der bislang schwache Konsum zog etwas an.
• Auch in Großbritannien ist die Wirtschaft um 2,7 % gewachsen. Bei hoher Kapazitätsauslastung und guter Ertragslage in den Unternehmen trugen auch hier vor allem die
Investitionen zur konjunkturellen Belebung bei.
• In den Volkswirtschaften Zentralosteuropas entwickelte sich die Konjunktur weiter dynamisch. Die meisten dieser Staaten profitieren davon, dass sie international wettbewerbsfähiger geworden sind. Die Folge sind hohe Wachstumsraten, besonders in der Industrieproduktion und beim Export. Von den RWE-Märkten in Zentralosteuropa zeigte die Slowakei die größte Dynamik. Nach vorläufigen Schätzungen ist hier das BIP um knapp 8 %
gestiegen. Für Tschechien wird das Wachstum auf 6 %, für Polen auf 5 % und für Ungarn
auf 4% veranschlagt.
• Die Konjunktur in den USA kühlte sich nach dynamischem Jahresbeginn ab. Niedrige reale
Einkommens- und Vermögenszuwächse dämpften zuletzt das Konsumklima. Ein weiterer
konjunkturbestimmender Faktor war die restriktive Geldpolitik der US-Notenbank, die zu
einer Verteuerung von Konsumentenkrediten und einer Erhöhung der Refinanzierungskosten von Unternehmen führte. Dennoch lag das BIP der USA 2006 um 3,4% über dem
Vorjahresniveau.
Lagebericht
Unsere Verantwortung
Robustes Wachstum in den RWE-Kernmärkten. Der seit 2003 zu beobachtende weltweite
Konjunkturaufschwung setzte sich 2006 fort. Mit geschätzten 3,7 bis 3,9 % fiel das reale
Wachstum der Weltwirtschaft sogar etwas höher aus als im Vorjahr. Während die US-Wirtschaft nach den jüngsten Zinserhöhungen etwas an Dynamik einbüßte, hat sich das Expansionstempo in unseren europäischen Kernmärkten teilweise noch verstärkt. Im Einzelnen
zeigte sich folgendes Bild:
RWE Spezial
In unseren Kernmärkten Deutschland und
Großbritannien ist
die Wirtschaft um
geschätzte 2,7%
gewachsen.
Konzernabschluss
Konjunkturelle Entwicklung
Weitere Informationen
Rahmenbedingungen
An unsere Investoren
• Strategie und Struktur
• Rahmenbedingungen
24
Rahmenbedingungen
Konjunkturbewegungen haben allerdings nur begrenzte Auswirkungen auf unsere Geschäftsentwicklung. Der Energieverbrauch reagiert auf Änderungen des BIP generell unterproportional. Die wirtschaftliche Dynamik schlägt sich vor allem in der Nachfrage von Industrieunternehmen nieder. Bei Haushalten hängt der Energieverbrauch hauptsächlich von der
Witterung ab. Noch geringer sind die Konjunktureinflüsse im Wassergeschäft.
Nachfrage- und Preisentwicklung
Die gute Industriekonjunktur regte den
Stromverbrauch an.
Milde Witterung im vierten Quartal dämpft Energienachfrage. Die Entwicklung des
Energieverbrauchs in unseren europäischen Kernmärkten wurde 2006 durch gegenläufige
Effekte geprägt. Die gute Industriekonjunktur wirkte nachfragesteigernd, vor allem am
Strommarkt; demgegenüber regte das hohe Energiepreisniveau zu einem eher sparsamen
Verbrauch an. Der Bedarf an Heizgas und Heizstrom war rückläufig oder stagnierte. Zwar
herrschten zu Jahresbeginn noch überdurchschnittlich kühle Temperaturen, im vierten
Quartal jedoch war die Witterung extrem mild.
In Deutschland lag der Stromverbrauch wegen der guten Industriekonjunktur um etwa
0,5 % über dem Vorjahresniveau. Die Nachfrage nach Erdgas erhöhte sich um 1,5 %.
Wesentliche Zuwächse verzeichneten die Sektoren Stromerzeugung und Industrie. Der
Gasverbrauch der Haushalte und des Gewerbes bewegte sich auf Vorjahresniveau. Hier
zeigten sich gegenläufige Effekte aus der kühlen Witterung zum Jahresanfang und dem
milden Wetter im vierten Quartal.
Auch in Großbritannien hat sich der Stromverbrauch um 0,5 % erhöht. Dagegen verringerte
sich die Gasnachfrage um geschätzte 5 %. Hier hat das hohe Preisniveau für Kraftwerksgas
zu Substitutionseffekten in der Stromerzeugung geführt.
In den Energiemärkten in Zentralosteuropa löste die günstige Konjunkturentwicklung
wesentlich stärkere Nachfrageeffekte aus. Der Stromverbrauch in Polen und der Slowakei
erhöhte sich um jeweils 4%, der in Ungarn um 1,3%. Beim Gas zeigten sich dämpfende
Einflüsse durch das hohe Preisniveau und die milde Witterung im vierten Quartal. In
Tschechien und Ungarn stagnierte daher der Verbrauch.
215
Rohölnotierungen nach Rekordständen im August wieder rückläufig. Die stark gestiegene Rohstoffnachfrage von Schwellenländern wie China, Indien oder Brasilien prägte auch
2006 die Entwicklung an den internationalen Energiemärkten. Die Folge waren starke Preisausschläge, insbesondere beim Rohöl. Ein Barrel* der Sorte Brent kostete im Jahresmittel
65 US$ – das sind 20 % mehr als 2005 und mehr als doppelt so viel wie im Durchschnitt der
An unsere Investoren
Lagebericht
Unsere Verantwortung
RWE Spezial
Konzernabschluss
Weitere Informationen
25
216
215
Am britischen Erdgas-Spotmarkt* lagen die Preise 2006 zunächst erheblich über dem Vorjahresniveau. Im ersten Quartal wurde der Vergleichswert von 2005 um mehr als 80 % übertroffen. Ausschlaggebende Faktoren hierfür waren die kalte Witterung in diesem Zeitraum,
hohe Rohölpreise und der Ausfall des größten Gasspeichers in Großbritannien. Im Jahresverlauf beruhigte sich die Lage wieder. Wegen der außergewöhnlich milden Witterung und
der Inbetriebnahme neuer Import-Pipelines aus Norwegen und den Niederlanden bewegten sich die Notierungen im vierten Quartal deutlich unterhalb des Vorjahresniveaus. Wegen
typischer Verzögerungen bei der Preisanpassung war das Endkundengeschäft vor allem von
der Spotmarkt-Hausse* in der ersten Jahreshälfte geprägt. Britische Haushaltskunden mussten im Jahresdurchschnitt 33% mehr für Erdgas bezahlen als 2005.
Steinkohlepreise weiter auf hohem Niveau. Die Steinkohlepreise im Rotterdamer
Spothandel stiegen 2006 zunächst an, stabilisierten sich ab August aber zwischen 65 und
70 US$ je metrische Tonne (inkl. Fracht und Versicherung bis Rotterdam). Im Jahresdurchschnitt lagen sie bei 64 US$ gegenüber 61 US$ im Vorjahr. Die Seefrachtraten sind im langfristigen Vergleich nach wie vor hoch. Hier kommt die rege Rohstoffnachfrage aus China
und Indien zum Tragen. Der verstärkte Ausbau der Schiffsflotte konnte mit der gestiegenen
Nachfrage nach Transportleistungen bisher nicht Schritt halten. Für die Standardroute Südafrika-Rotterdam wurden 2006 durchschnittlich 16 US$ je Tonne berechnet, so viel wie im
Vorjahr. Allerdings war auch hier im Jahresverlauf eine steigende Tendenz zu beobachten.
Für unsere langfristigen Strombezugsverträge aus deutscher Steinkohle ist der vom Bundesamt für Wirtschaft und Ausfuhrkontrolle (BAFA)* ermittelte Preis maßgeblich. Dieser folgt
Lagebericht
Unsere Verantwortung
RWE Spezial
217
Deutlich erhöhte Gaspreise. Die kontinentaleuropäischen Gasnotierungen folgen der
Preisentwicklung am Ölmarkt mit einer Zeitverzögerung von mehreren Monaten. Die Grenzübergangspreise nach Deutschland lagen im Berichtsjahr um durchschnittlich 33% über
dem Niveau von 2005. Diese Entwicklung spiegelte sich auch in den Endkundenpreisen
wider: Für Privathaushalte in Deutschland erhöhten sich die Entgelte im Jahresdurchschnitt
um 18 %, für Industriekunden um 29 %. In Tschechien legt eine unabhängige Regulierungsbehörde die Gaspreise quartalsweise fest. Sie orientiert sich dabei vor allem an den Notierungen am internationalen Ölmarkt und den maßgeblichen Wechselkursen. Tschechische
Haushaltskunden mussten 17 % mehr bezahlen als 2005.
Konzernabschluss
Die Gaspreise lagen im
Jahresdurchschnitt auf
hohem Niveau.
Weitere Informationen
vergangenen zehn Jahre. Hauptgrund war der erwähnte Nachfrageanstieg bei nur knappen
freien Produktionskapazitäten der Ölförderstaaten. Daneben belasteten politische Unruhen
in Nigeria, der Streit um das iranische Atomprogramm und besonders die Kriegshandlungen im Libanon die Märkte. Anfang August erreichte das Barrel Brent einen Rekordpreis
von 79 US$. Mit wachsenden Vorratsbeständen und nachlassenden Spannungen im Nahen
Osten gaben die Ölnotierungen wieder deutlich nach. Ende 2006 lagen sie nahe der
60-Dollar-Marke und damit auf demselben Niveau wie zu Jahresbeginn.
An unsere Investoren
• Rahmenbedingungen
Rahmenbedingungen
der Entwicklung am Spotmarkt, allerdings mit einer Verzögerung von mehreren Monaten.
Die BAFA-Notierungen lagen im Durchschnitt der ersten drei Quartale bei 61 € je Tonne
Steinkohleeinheit. Ein ähnlicher Wert wird für das vierte Quartal erwartet. Damit würde der
BAFA-Preis für 2006 unter dem Vorjahreswert (65 €) liegen.
CO2-Emissionshandel: Seit April 2006 stark verringerte Preise. Der Markt für CO2-Emissionsberechtigungen war von starken Preisausschlägen geprägt. In den ersten Monaten
2006 zeigte sich ein deutlicher Aufwärtstrend. Zertifikate für 2007 erreichten Rekordnotierungen von 31 € je Tonne CO2. Diese Entwicklung war insbesondere auf das hohe Preisniveau bei Kraftwerksgas zurückzuführen, das britische Erzeuger zu einer stärkeren Verstromung von Steinkohle veranlasste; verglichen mit Gas verursacht diese jedoch höhere
Emissionen. Die Marktteilnehmer rechneten deshalb verstärkt mit einer Knappheit der in
der ersten CO2-Handelsperiode (2005 bis 2007) verfügbaren Zertifikate. Ende April 2006
wurde allerdings deutlich, dass der CO2-Ausstoß einzelner EU-Staaten 2005 erheblich niedriger ausgefallen war als erwartet. Die Folge: der massivste Preiseinbruch seit Start des
Emissionshandels. Innerhalb weniger Tage büßten die 2007er-Zertifikate mehr als die Hälfte
ihres Wertes ein. Danach stabilisierten sich die Notierungen bei 15 bis 18 €, gaben im vierten Quartal aber nochmals deutlich nach. Insgesamt ergibt sich für 2006 ein Durchschnittspreis von 18 €, was in etwa dem Niveau des Vorjahres entspricht. Zertifikate für 2008
konnten sich nach ebenfalls deutlichem Preisrückgang im April bis Jahresende oberhalb der
15-Euro-Marke behaupten. Der Grund dafür ist, dass für die 2008 startende zweite Handelsperiode eine deutlich knappere Zertifikatezuteilung erwartet wird. Im Durchschnitt des
Berichtsjahres wurden 2008er-Zertifikate mit über 20 € je Tonne CO2 gehandelt.
Entwicklung der Preise für
CO2-Zertifikate im
europäischen Emissionshandel
in €/Tonne CO2
40
30
20
Zertifikate für 2007
10
Zertifikate für 2008
0
31
.1
2.
06
Quelle: RWE Trading
31
.1
2.
05
Die Preise für CO2-Zertifikate zeigten starke
Schwankungen, die
sich auf den Strommarkt übertrugen.
01
.0
1.
05
26
An unsere Investoren
Lagebericht
Unsere Verantwortung
RWE Spezial
Konzernabschluss
Weitere Informationen
27
100
80
60
Spitzenlast
40
Grundlast
20
Monatsdurchschnittswerte
Quelle: Energiebörse EEX (Leipzig)
0
Handelsjahr 2004
217
216
217
Handelsjahr 2005
Handelsjahr 2006
Im Spothandel* an der deutschen Energiebörse EEX wurden Grundlastkontrakte 2006 mit
durchschnittlich 51 € je Megawattstunde* (MWh) abgerechnet. Gegenüber dem Vergleichszeitraum des Vorjahres entspricht dies einer Preissteigerung von 10 %. Spitzenlaststrom
verteuerte sich um 16 % auf durchschnittlich 73 €. Auch im deutschen Terminhandel* lagen
die Notierungen weit über dem Vorjahresniveau. Der Preis für den 2007er-Kontrakt im
Grundlastbereich erreichte bis zum Kurssturz im Emissionshandel Ende April ein Spitzenniveau von 60 € je MWh. Er fiel danach kurzzeitig unter die 50-Euro-Marke und pendelte
anschließend im Korridor von 50 bis 60 €.
RWE verkauft den Strom größtenteils auf Termin. Für unsere Erlöse im Berichtsjahr war
daher maßgeblich, zu welchen Preisen Lieferkontrakte für 2006 in vorangegangenen Jahren
abgerechnet wurden. Im Handelszeitraum 2004/2005 ergab sich hier am Markt ein Durchschnittswert von 38 € je MWh Grundlaststrom. Zum Vergleich: Der 2005er-Kontrakt wurde in
den beiden Vorjahren im Mittel mit 31 € je MWh gehandelt. Somit waren Terminverkäufe für
2006 um über 20 % teurer als Kontrakte für 2005.
RWE Spezial
Unsere Verantwortung
140
120
Konzernabschluss
Spotpreise am
Strom-Großhandelsmarkt
in Deutschland
in €/MWh
Lagebericht
Hausse an den europäischen Strombörsen. Das hohe Preisniveau an den Brennstoffmärkten und der CO2-Emissionshandel prägten im vergangenen Jahr das Geschehen an
den europäischen Strombörsen. Im Spothandel machten sich außerdem extreme Witterungsverhältnisse bemerkbar: So sorgten überdurchschnittlich niedrige Temperaturen
im ersten Quartal für einen steigenden Strombedarf. Im Juli beeinträchtigten Hitze und
Trockenheit die Stromerzeugung. Die genannten Faktoren führten zu teilweise erheblichen
Preiserhöhungen an den europäischen Strom-Großhandelsmärkten.
Weitere Informationen
Hohe Brennstoffkosten,
Witterungseffekte und
der CO2-Emissionshandel prägten die Strompreisentwicklung am
Großhandelsmarkt.
An unsere Investoren
• Rahmenbedingungen
28
Rahmenbedingungen
Ein-Jahres-Terminpreise am
Strom-Großhandelsmarkt
in Deutschland
in €/MWh
100
Terminkontrakt für 2005
Terminkontrakt für 2006
Terminkontrakt für 2007
Handelsjahr 2004
Handelsjahr 2005
Handelsjahr 2006
80
60
40
Spitzenlast
Grundlast
Monatsdurchschnittswerte
Quelle: RWE Trading
20
0
Die Strompreise für Endkunden und Weiterverteiler in Deutschland spiegeln die Entwicklung
am Großhandelsmarkt wider. Wegen wesentlich höherer Strombeschaffungskosten und gestiegener Belastungen aus dem Gesetz zur Förderung erneuerbarer Energien haben die Versorger ihre Entgelte in allen Kundensegmenten angehoben. Die Preise für Haushalte und
kleine Gewerbebetriebe waren 2006 um durchschnittlich 4% höher als im Vorjahr. Industrieunternehmen mussten 12 % mehr bezahlen; bei Stromlieferungen an diese Kundengruppe ist der Anteil der Strombeschaffungskosten am Gesamtpreis besonders hoch. Lässt man
staatliche Belastungen unberücksichtigt, lagen die durchschnittlichen Nettostrompreise für
Industriekunden in etwa auf dem Niveau von 1998, dem Jahr der Liberalisierung des deutschen Energiemarktes. Die Preise für Haushaltskunden waren 8 % niedriger als 1998.
Spotpreise am
Strom-Großhandelsmarkt
in Großbritannien
in £/MWh
100
80
60
40
Spitzenlast
Grundlast
Monatsdurchschnittswerte
Quelle: RWE Trading
20
0
Handelsjahr 2004
In Großbritannien
beeinflusste vor allem
das Gaspreisniveau die
Entwicklung der Stromnotierungen.
Handelsjahr 2005
Handelsjahr 2006
Britische Strompreise nach Rekordständen wieder rückläufig. An der britischen Strombörse bewegten sich die Notierungen zunächst auf extrem hohem Niveau, zeigten im Jahresverlauf aber einen klaren Abwärtstrend. Neben Witterungseinflüssen und CO2-Kosten
war dafür vor allem die Entwicklung am Gasmarkt ausschlaggebend. In Großbritannien
haben Gaskraftwerke starken Einfluss auf die Bildung des Strompreises, besonders in den
Wintermonaten. Am Spotmarkt wurden Grundlastkontrakte im Jahresdurchschnitt mit
An unsere Investoren
Lagebericht
Unsere Verantwortung
RWE Spezial
Konzernabschluss
Weitere Informationen
29
Terminkontrakt für 2005
Terminkontrakt für 2006
Terminkontrakt für 2007
Handelsjahr 2004
Handelsjahr 2005
Handelsjahr 2006
Unsere Verantwortung
100
80
60
40
Spitzenlast
0
RWE verkauft die Stromproduktion der unternehmenseigenen britischen Kraftwerke – ähnlich wie in Deutschland – nahezu ausschließlich auf Termin. Die im abgelaufenen Geschäftsjahr erzielten Erlöse werden somit dadurch bestimmt, wie sich der Terminpreis für Lieferungen 2006 in den Vorjahren entwickelt hat. Im Handelszeitraum 2004/2005 lag er am
Markt bei durchschnittlich 35 £ (52 €) je MWh Grundlaststrom; für den 2005er-Kontrakt
beträgt der Vergleichswert 24 £ (36 €). Daraus ergibt sich für Stromlieferungen 2006 ein
Preisanstieg von 45 %.
Die Stromrechnung für
britische Endkunden
reflektierte den
Preisanstieg auf den
Beschaffungsmärkten.
Die Entwicklung der britischen Großhandelsnotierungen schlug zeitverzögert auch auf das
Endkundengeschäft durch. Angesichts stark gestiegener Beschaffungskosten haben die
Stromversorger ihre Preise angehoben. Die durchschnittliche Stromrechnung von Haushaltsund Gewerbekunden war 2006 um 22 % höher als im Vorjahr. Industrie- und Geschäftskunden hatten noch größere Steigerungen zu verkraften, da sich die Preise hier generell zügiger
an die Entwicklung am Großhandelsmarkt anpassen.
Angezogen haben die Strompreise auch in unseren Märkten in Zentralosteuropa. In Ungarn
mussten Privathaushalte 14% mehr bezahlen, in der Slowakei 5 % und in Polen 3%.
RWE Spezial
Monatsdurchschnittswerte
Quelle: RWE Trading
20
Konzernabschluss
Grundlast
Weitere Informationen
Ein-Jahres-Terminpreise am
Strom-Großhandelsmarkt
in Großbritannien
in £/MWh
Lagebericht
40 £ (59 €) je MWh gehandelt, also zu einem um 6 % höheren Preis als 2005. Spitzenlaststrom verteuerte sich um 9 % auf 52 £ (76 €). Auch am Terminmarkt lagen die Preise
im Durchschnitt über denen des Vorjahres. Wer sich für 2007 mit Grundlaststrom eindeckte, musste im April 2006 bis zu 57 £ (83 €) je MWh bezahlen. Durch den Preisrutsch
im Emissionshandel und die seit Juni rückläufigen Gasnotierungen verbilligte sich der
2007er-Kontrakt allerdings wieder deutlich. Zum Jahresende wurde er mit 33 £ (49 €) je
MWh gehandelt.
An unsere Investoren
• Rahmenbedingungen
30
Rahmenbedingungen
Wachstum im regulierten Wassermarkt durch Infrastruktur-Investitionen. Der Markt
für regulierte Wasser- und Abwasserdienstleistungen ist grundsätzlich sehr stabil. Die
wesentlichen Wachstumspotenziale im Wassergeschäft ergeben sich aus Investitionen in die
Verbesserung der Netzinfrastruktur, die von der öffentlichen Hand durch die Bewilligung
höherer Tarife vergütet werden.
Politische Rahmenbedingungen
215
Ab 2009 sollen für die
Bestimmung der deutschen Netzentgelte
nicht mehr nur die individuellen Kosten maßgeblich sein, sondern
auch die der effizientesten Netzbetreiber.
Das politische Umfeld ist ein Schlüsselfaktor für unser Geschäft. Im zurückliegenden Jahr
war die regulatorische Gestaltung des Energiemarktes eines der zentralen Themen auf der
politischen Agenda in Brüssel und Berlin. Im Mittelpunkt stand dabei die Ausgestaltung des
europäischen CO2-Handelssystems für die Jahre 2008 bis 2012, über die im laufenden Jahr
endgültig entschieden wird. Auf nationaler Ebene kommt der Detaillierung der sogenannten
Anreizregulierung* im deutschen Netzgeschäft besondere Bedeutung zu. Auch hier werden
2007 die Weichen gestellt.
Ausgestaltung der Anreizregulierung für deutsche Strom- und Gasnetze. Maßgeblich für
die langfristige Ertragsentwicklung in unserem deutschen Netzgeschäft ist die Detaillierung
der Anreizregulierung, die an die Stelle der bisher rein kostenbasierten Entgeltkalkulation
treten wird. Am 30. Juni legte die Bundesnetzagentur ihren Vorschlag zum künftigen Regulierungsmodell dem Bundeswirtschaftsministerium (BMWi) vor. Das BMWi erarbeitete auf
dieser Grundlage erste Eckpunkte der erforderlichen Rechtsverordnung, die im November
veröffentlicht wurden. Nach den Vorstellungen von Netzagentur und BMWi sollen 2007 die
Kosten nochmals auf Basis des bisherigen Verfahrens geprüft und neue Bescheide für 2008
erteilt werden. Zum 1. Januar 2009 wird dann für die Kalkulation der Netzentgelte nicht
mehr ausschließlich die individuelle Kostenbasis entscheidend sein, sondern auch die
von Netzbetreibern, denen die Bundesnetzagentur Effizienz bescheinigt. Die übrigen Netzbetreiber müssen nach aktueller Einschätzung innerhalb von zwei vierjährigen Regulierungsperioden das Effizienzniveau dieser „Benchmark“-Unternehmen erreichen. Die maximal
zulässigen Erlöse der Netzbetreiber werden daher im Verlauf der Regulierungsperioden
kontinuierlich begrenzt.
Aus unserer Sicht ist das dargestellte Modell nicht geeignet, positive Anreize für Effizienzsteigerungen zu setzen. Dafür mangelt es an der notwendigen Erreichbarkeit und Übertreffbarkeit der Vorgaben durch die Netzbetreiber, obwohl dies explizit im Energiewirtschaftsgesetz vorgesehen ist. Zudem ist – entgegen der Einschätzung durch die Bundesnetzagentur – keine hinreichende Planungssicherheit für die anstehenden Netzinvestitionen
erkennbar. Problematisch ist auch die beabsichtigte Ungleichbehandlung der Netzbetreiber:
So sollen Unternehmen mit weniger als jeweils 10.000 angeschlossenen Netzkunden im
Strom- oder Gasbereich ein Wahlrecht erhalten, ob sie der Anreizregulierung unterliegen.
Wir erläutern unsere Sichtweise auf politischer Ebene und arbeiten außerdem an Maßnahmen, um auf die zukünftigen Vorgaben der Anreizregulierung reagieren zu können.
An unsere Investoren
Lagebericht
Unsere Verantwortung
RWE Spezial
Konzernabschluss
Weitere Informationen
31
Novellierung des deutschen Gesetzes gegen Wettbewerbsbeschränkungen geplant.
Das Bundeswirtschaftsministerium sieht gesetzgeberischen Handlungsbedarf, die Preismissbrauchskontrolle im Energiesektor zu verschärfen. Deshalb hat das Ministerium im Herbst
2006 einen Entwurf zur Ergänzung des Gesetzes gegen Wettbewerbsbeschränkungen (GWB)
vorgelegt. Hiernach soll u.a. eine verstärkte staatliche Kostenkontrolle von Energiepreisen
erfolgen. Ferner sollen die Kartellbehörden bereits dann eingreifen dürfen, wenn ein Energieversorger höhere Preise fordert als andere Versorgungsunternehmen, auch wenn die
Preisabweichung nicht erheblich ist. Zudem ist geplant, eine Umkehr der Beweislast speziell
für die Energiewirtschaft einzuführen. Bislang muss das Kartellamt einen entsprechenden
Nachweis erbringen; künftig soll es Aufgabe der Energieversorger sein, die Angemessenheit
ihrer Preise nachzuweisen. Wir lehnen diese Vorschläge entschieden ab. Sie widersprechen
der Vorgabe durch die EU, im europäischen Energiesektor eine Preisbildung nach marktwirtschaftlichen Prinzipien zu ermöglichen. In letzter Konsequenz können die Vorschläge des
BMWi zu einer Abschottung des deutschen Marktes führen und dringend benötigte Investitionen in Kraftwerke gefährden.
Abmahnung durch das Bundeskartellamt. RWE hat im Dezember 2006 eine Abmahnung
durch das Bundeskartellamts erhalten. Hierin wird uns eine unrechtmäßige Berücksichtigung
von CO2-Kosten in Industriestrompreisen im Kalenderjahr 2005 vorgeworfen. Wir widersprechen der Auffassung des Bundeskartellamts nachdrücklich. Ähnlich wie das Bundeswirtschaftsministerium ignoriert auch das Kartellamt die Grundlagen der wettbewerblichen
Preisbildung auf dem Strommarkt und lässt außerdem den für eine erfolgreiche Klimaschutzpolitik in Europa notwendigen Anreizmechanismus des Emissionshandels außer Acht. Dieser
Handel kann nur funktionieren, wenn sich die Preise für CO2-Zertifikate in den wirtschaftlichen Entscheidungen über den Einsatz der verschiedenen Kraftwerke niederschlagen. Der
Emissionshandel hat damit auch politisch gewollte Strompreiseffekte, die dazu führen, dass
Lagebericht
Unsere Verantwortung
RWE Spezial
Neues Modell für den vereinfachten Zugang zu deutschen Gasnetzen. Die Bundesnetzagentur hat im November 2006 weitere Entscheidungen getroffen, um eine einfachere
Nutzung der deutschen Gasnetze zu ermöglichen. Das „Zweivertragsmodell“ sieht vor, dass
für die Netznutzung lediglich ein Einspeise- und ein Entnahmevertrag notwendig sind. Kurzfristig ist die dadurch erforderliche Umstellung der bisherigen Gaslieferverträge zwar mit
einem hohen Aufwand verbunden; auf längere Sicht jedoch wird das neue Modell den Gasnetzzugang wesentlich vereinfachen. Dadurch wird sich der Wettbewerb im Gasmarkt
voraussichtlich stark beleben.
Konzernabschluss
Das neue Modell der
Bundesnetzagentur für
einen vereinfachten
Gasnetzzugang wird
den Wettbewerb im
deutschen Gasmarkt
voraussichtlich stark
beleben.
Weitere Informationen
Verordnung für den Netzanschluss neuer deutscher Kraftwerke. Das Bundeswirtschaftsministerium will 2007 eine neue Netzanschlussverordnung für Kraftwerke erlassen. Der aktuelle Entwurf sieht den diskriminierungsfreien Netzanschluss aller Kraftwerke auf Grundlage
klar geregelter Verfahrensschritte vor. Sollte es wegen zu geringer Netzkapazitäten zu Engpässen im Übertragungsnetz kommen, so sollen neue Kraftwerke zu Lasten älterer Anlagen
bei der Netznutzung bevorzugt werden. Eine derartige Diskriminierung von Bestandsanlagen lehnen wir als wettbewerbsverzerrend ab.
An unsere Investoren
• Rahmenbedingungen
32
Rahmenbedingungen
über Energieeinsparungen und Investitionen in emissionsärmere Kraftwerke gezielt Klimaschutz betrieben wird. Gegen eine mögliche Verfügung des Bundeskartellamts wird RWE
Rechtsmittel einlegen.
EU-Kommission veröffentlicht Emissionsbilanzen für 2005. Mitte Mai 2006 hat die EUKommission die Emissionsbilanzen von 21 der 25 am Emissionshandel teilnehmenden Staaten vorgelegt. Daraus geht hervor, dass der CO2-Ausstoß 2005 in Europa trotz widriger Wetterverhältnisse und hoher Gaspreise deutlich unter der Obergrenze lag, für die Zertifikate
vergeben worden waren. Die EU-Kommission beziffert den Überschuss vorläufig auf 44 Mio.
Tonnen bei Emissionen von 1.785 Mio. Tonnen. Lediglich Großbritannien, Irland, Spanien
und Italien weisen für 2005 nennenswerte Defizite auf. Deutschland, mit 474 Mio. Tonnen
Europas größter Emittent, kommt auf einen Überschuss von 21 Mio. Tonnen. Davon sind
9 Mio. Tonnen auf Klimaschutzanstrengungen der beteiligten Unternehmen zurückzuführen.
Die restlichen 12 Mio. Tonnen sind Folge von Sonderregelungen im deutschen Zuteilungsgesetz, die teilweise zu einer Überausstattung mit Zertifikaten führten. Die Bundesregierung geht jedoch davon aus, dass der weitaus größte Teil dieser Zertifikate von der Deutschen Emissionshandelsstelle rückwirkend eingezogen werden kann.
EU-Kommission trifft erste Entscheidungen über Nationale Allokationspläne für 2008
bis 2012. Deutschland hat fristgerecht zum 30. Juni 2006 den ersten Entwurf des Nationalen Allokationsplans II (NAP II) für die zweite Periode des CO2-Emissionshandels von
2008 bis 2012 bei der Europäischen Kommission zur Genehmigung vorgelegt. Die britische
Regierung reichte ihren Entwurf am 21. August 2006 ein. Am 29. November veröffentlichte
die EU-Kommission ihre Entscheidung über die Entwürfe von zehn der künftig 27 am Emissionshandel teilnehmenden Staaten. Während der britische Plan nahezu unverändert genehmigt
wurde, hat die EU-Kommission für Deutschland eine Verschärfung der Rahmenbedingungen
angemahnt. Dies hat die Bundesregierung zu einer grundsätzlichen Überarbeitung ihres
Allokationsplans veranlasst, deren Ergebnisse bis Jahresmitte 2007 in ein neues Zuteilungsgesetz überführt werden sollen.
Die Bundesregierung
wird dem deutschen
Energiesektor ab 2008
deutlich weniger CO2Emissionsberechtigungen zuteilen.
Die Entscheidung der EU-Kommission zum deutschen NAP-Entwurf sieht u.a. eine Absenkung der jährlichen Gesamtzuteilungsmenge auf 453 Mio. Tonnen CO2 vor. Gegenüber dem
aktuellen Allokationsplan für die erste Handelsperiode würde das zu einer erheblichen
Reduzierung der Zertifikate-Zuteilung für den Energiesektor führen. Zudem hat die Kommission deutlich gemacht, dass sie Zuteilungsgarantien, die sich auf den Zeitraum nach 2012
auswirken, aus Wettbewerbsgründen ablehnt. Die Bundesregierung hat die Vorgaben der
Kommission akzeptiert. Sie plant nun, die Vergabe von Emissionsrechten für Neu- und Altanlagen ab 2008 auf ein sogenanntes „Benchmark-System“ umzustellen. Dabei sollen brennstoffabhängige Normwerte angewendet werden, die sich an der besten verfügbaren Technik
An unsere Investoren
Lagebericht
Unsere Verantwortung
RWE Spezial
Konzernabschluss
Weitere Informationen
33
Europäische Union präsentiert Entwürfe zur künftigen Energiemarktliberalisierung
und Klimaschutzstrategie. Die Europäische Kommission sieht energiepolitischen Handlungsbedarf aufgrund steigender Öl- und Gaspreise, wachsender Abhängigkeit von EnergieImporten und Klimarisiken. Zudem will sie den Wettbewerb zwischen den Versorgern
weiter intensivieren. Folglich sind wesentliche Kernelemente der von der EU-Kommission
am 10. Januar 2007 vorgelegten Strategiepapiere die Bekämpfung der Klimaveränderung,
die Verbesserung der Versorgungssicherheit und die Erhöhung des Wettbewerbs. Das entsprechende rechtliche Instrumentarium soll innerhalb von drei Jahren verabschiedet werden. Zu den notwendigen Schritten gehört nach Ansicht der Kommission auch eine eigentumsrechtliche Trennung (Ownership Unbundling) der Strom- und Gasnetze von anderen
Einheiten eines Energieversorgungsunternehmens. Insgesamt enthält das sogenannte
„Energiepaket“ der EU neben einem übergeordneten strategischen Grundsatzdokument zehn
Berichte, Mitteilungen und Programme. Darunter sind der Fortschrittsbericht zur Verwirklichung eines Energiebinnenmarktes und der Abschlussbericht der Sektoruntersuchung. Im
Zuge letztgenannter Untersuchung prüft die Kommission seit Juni 2005 die Wettbewerbssituation auf den europäischen Strom- und Gasmärkten. Die Europäische Union wird ihre
Positionen während der Frühjahrstagung des Europäischen Rates im März 2007 weiter
konkretisieren. Unter Berücksichtigung der Diskussionsergebnisse im Rat sollen dann Vorschläge für entsprechende Rechtsvorschriften ausgearbeitet werden.
Lagebericht
Die EU-Kommission
spricht sich dafür aus,
den Netzbetrieb von
den anderen Aktivitäten der Energieversorger eigentumsrechtlich
zu trennen. Wir sind
der Auffassung, dass
dies nicht dazu beitragen würde, den Wettbewerb zu stärken.
Unsere Verantwortung
Der von der EU gebilligte britische Entwurf für den Nationalen Allokationsplan legt die
jährliche Gesamtzuteilung auf 246,2 Mio. Tonnen CO2 fest. Darin enthalten sind 9,5 Mio.
Tonnen für Anlagen, die bisher noch nicht vom Emissionshandel erfasst wurden. Ohne
ihre Berücksichtigung liegt die jährliche Gesamtzuteilungsmenge bei 236,7 Mio. Tonnen –
gegenüber 245,5 Mio. Tonnen im NAP I. Diese Emissionsminderung soll vollständig von
der Energiewirtschaft getragen werden. Die britische Regierung plant, 7 % der Zertifikate
per Auktion zu vergeben. Die versteigerten Mengen sollen ausschließlich aus dem Emissionsbudget der Energiewirtschaft stammen. Für den Einsatz von Zertifikaten aus JI- oder
CDM-Projekten ist eine Obergrenze von 8 % vorgesehen.
RWE Spezial
Auch in Großbritannien
soll der Energiesektor
ab 2008 schärferen
Rahmenbedingungen
im Emissionshandel
unterliegen.
Konzernabschluss
215
Weitere Informationen
216
ausrichten. Bei der Abschätzung der künftigen Betriebsdauer soll für Altanlagen die jahresdurchschnittliche Auslastung in der Zeit von 2000 bis 2005 zugrunde gelegt werden.
Die Zuteilung für Neuanlagen soll dagegen auf Standardauslastungsfaktoren beruhen.
Anlagenbetreiber dürfen ihre Abgabeverpflichtungen auch mit Zertifikaten erfüllen, die
sie durch Klimaschutzprojekte außerhalb Deutschlands im Rahmen der „Joint Implementation“* (JI) und des „Clean Development Mechanism“* (CDM) erworben haben. Die
Bundesregierung plant hier eine auf die anlagenspezifische Zuteilungsmenge bezogene
Obergrenze von 20 %.
An unsere Investoren
• Rahmenbedingungen
34
Rahmenbedingungen · Wesentliche Ereignisse
Wir unterstützen alle politischen Maßnahmen, die den Wettbewerb in der EU stärken und
einen Beitrag zu einer ökonomisch wie ökologisch sinnvollen Klimastrategie leisten. Eine
eigentumsrechtliche Entflechtung der Strom- und Gasnetze von den Bereichen Erzeugung
und Vertrieb führt aus unserer Sicht jedoch nicht zu mehr Wettbewerb. Bereits 2003 hat
RWE damit begonnen, die Transport- und Verteilnetze für Strom und Gas in rechtlich eigenständige Gesellschaften zu überführen und sie vom Vertrieb abzutrennen. Damit haben wir
der von der Europäischen Kommission formulierten Anforderung der gesellschaftsrechtlichen
Entflechtung (Legal Unbundling) als einer der ersten Netzbetreiber entsprochen. Außerdem
gewähren wir bereits heute einen diskriminierungsfreien Zugang zu unseren Netzen.
An unsere Investoren
Lagebericht
Unsere Verantwortung
RWE Spezial
Konzernabschluss
Weitere Informationen
35
Unser nordamerikanisches Wassergeschäft wollen wir über einen Börsengang in den USA
veräußern. Diese Transaktion bedarf der Zustimmung der Regulierungskommissionen von
13 der 29 US-Bundesstaaten, in denen American Water tätig ist, und des Aufsichtsrats der
RWE AG. Inzwischen haben sieben Bundesstaaten grünes Licht gegeben. Wir arbeiten auf
einen Börsengang im Jahr 2007 hin. Die Umsetzung dieses Zeitplans hängt jedoch vom
Marktumfeld, dem Verlauf des regulatorischen Zustimmungsprozesses, der Umsetzung der
Anforderungen des Sarbanes-Oxley-Gesetzes und dem Zulassungsverfahren bei der USBörsenaufsicht SEC ab.
RWE Solutions veräußert. Im August 2006 hat RWE Energy die Unternehmen der
RWE Solutions an den Finanzinvestor Advent International verkauft. Advent übernahm
damit die SAG-Gruppe, Nukem, RWE Industrie-Lösungen, Lahmeyer International und
RWE Space Solar Power. Diese Gesellschaften erzielten 2005 einen Umsatz von 1,7 Mrd.€.
Ausstieg aus dem Ölgeschäft in Kasachstan. Im Juli 2006 hat RWE Dea ihren 25-prozentigen Anteil an dem Gemeinschaftsunternehmen KazGerMunai (KGM) in Kasachstan an die
kasachische Kazmunaigas veräußert. KGM fördert seit Ende 1998 Öl in Zentralkasachstan.
Wir sind weiterhin an Aktivitäten in der Region um das Kaspische Meer interessiert, wollen
uns dort aber auf die Gasförderung konzentrieren.
Trennung vom Harpen-Immobiliengeschäft. Im Dezember 2006 haben wir das Immobiliengeschäft von Harpen an ein Bieterkonsortium bestehend aus den Vermögensverwaltern
Whitehall Funds und Cerberus veräußert. Durch den Verkauf werden im RWE-Konzern Erlöse
von rund 40 Mio. € wegfallen. Harpen war seit der Abspaltung des Energiebereichs im Mai
2006 auf das Immobiliengeschäft fokussiert, das nicht zu unseren Kernaktivitäten zählt.
Das frühere Harpen-Geschäft im Bereich der dezentralen Energieversorgung gehört nun zur
RWE Key Account Contracting GmbH, einer Tochter der RWE Energy, während die Aktivitäten
rund um die Stromerzeugung auf Basis regenerativer Energien in die RWE Power integriert
wurden.
Lagebericht
Unsere Verantwortung
RWE Spezial
Erfolgreicher Verkauf von Thames Water – Börsengang von American Water geplant.
Am 1. Dezember 2006 haben wir unseren britischen Wasserversorger Thames Water veräußert.
Käufer war Kemble Water Limited, ein Konsortium unter der Führung von Macquarie’s
European Infrastructure Funds. Auf Basis des Preises von 4,8 Mrd. £ und Nettofinanzverbindlichkeiten in Höhe von 3,2 Mrd.£ beträgt der Transaktionswert 8,0 Mrd.£. Dies entspricht
11,9 Mrd. €. Wir erzielten damit einen Buchgewinn von 0,7 Mrd. €. Der Verkauf umfasst das
Geschäft von Thames Water in Großbritannien und weitere Wasseraktivitäten außerhalb
Nordamerikas. Das kontinentaleuropäische Geschäft von Thames Water ist bereits zu Beginn
des Geschäftsjahres 2006 in die RWE Energy integriert worden. Das im vergangenen Geschäftsjahr erzielte Nachsteuerergebnis, der Buchgewinn sowie Erträge im Zusammenhang mit
der Auflösung von Sicherungsgeschäften für Thames Water sind im „Ergebnis nicht fortgeführter Aktivitäten“ (1,3 Mrd. €) ausgewiesen.
Konzernabschluss
Ende 2006 haben wir
Thames Water mit
einem Buchgewinn von
0,7 Mrd. € veräußert.
Weitere Informationen
Wesentliche Ereignisse
An unsere Investoren
• Rahmenbedingungen
• Wesentliche Ereignisse
36
Wesentliche Ereignisse
Erwerb von Saar Ferngas. Im Mai 2006 haben wir mit der RAG AG vereinbart, dass die von
ihr gehaltene 77 %-Beteiligung an der Saar Ferngas AG auf uns übertragen wird. Die Transaktion muss allerdings u.a. noch vom Kartellamt genehmigt werden. Saar Ferngas ist ein
regionales Gasversorgungsunternehmen mit Sitz in Saarbrücken; Kunden sind Energieversorgungsunternehmen, Industriebetriebe und Kraftwerksbetreiber, vor allem in Rheinland-Pfalz,
im Saarland und in Bayern. Im Geschäftsjahr 2005 hat Saar Ferngas 45 Mrd. Kilowattstunden Gas verkauft.
216
Einstieg in den Markt für verflüssigtes Erdgas (LNG*). Das Geschäft rund um die Verflüssigung, Verschiffung und Regasifizierung von Erdgas wird zukünftig immer wichtiger für
die Gasversorgung in Europa. Deshalb arbeiten wir daran, in diesen Markt einzusteigen. So
beteiligen wir uns an einem Projekt zur Errichtung einer Anlage zur Regasifizierung von verflüssigtem Erdgas (Liquefied Natural Gas, LNG) im Rotterdamer Hafen. RWE und die niederländische Projektgesellschaft Gate Terminal B.V. haben dazu im Juni 2006 eine entsprechende Vereinbarung getroffen. Danach wird RWE Kapital in Höhe von 10 % in die Projektgesellschaft einbringen. Das Engagement sieht für uns eine jährliche Regasifizierungskapazität
zur Einspeisung in das europäische Netz von 3 Mrd. m3 Erdgas vor. Der Betrieb der Anlage
soll 2010 aufgenommen werden. Darüber hinaus ist RWE an einem LNG-Projekt in Kroatien
beteiligt.
Ende November haben wir einen weiteren Schritt zum Aufbau unserer europäischen LNGAktivitäten unternommen. RWE hat mit dem US-Unternehmen Excelerate Energy einen
Vertrag zur Vermarktung der gesamten Gasmenge geschlossen, die Excelerate an seinem
britischen Terminal Teesport in Teesside anliefert. Unser Partner verfügt über speziell
konstruierte LNG-Tanker zur direkten Regasifizierung an Bord. Dadurch entfällt der Investitionsaufwand für Großanlagen an Land und das Gas kann flexibler vermarktet werden.
Im Februar 2007 wurde das neue Terminal mit einer täglichen Lieferkapazität von rund
11 Mio. m3 in Betrieb genommen. Dies entspricht etwa 3% des täglichen Spitzenbedarfs
in Großbritannien.
Auch für unsere eigene Gasproduktion bietet das LNG-Geschäft attraktive Möglichkeiten.
RWE plant, einen wesentlichen Teil seiner künftigen nordafrikanischen Fördermengen als
verflüssigtes Erdgas in anderen Regionen zu vermarkten. Voraussetzung ist der Zugang zu
Verflüssigungskapazitäten. Deshalb streben wir eine Beteiligung an der Erweiterung einer
der bestehenden Anlagen in Ägypten an.
Die neue RWE Gas Midstream ist verantwortlich für die kommerzielle Optimierung unseres
Gasbeschaffungs-, Gastransport- und Gasspeichergeschäfts, soweit
es nicht reguliert ist.
Neue Gesellschaft steuert Gas-Midstreamgeschäft. Um unsere Position am Gasmarkt zu
stärken, haben wir beschlossen, unser Gas-Midstreamgeschäft in einer neuen Gesellschaft
zusammenzufassen. Die RWE Gas Midstream GmbH ist zum 1. Januar 2007 an den Start
gegangen. Der Begriff „Midstream“ bezeichnet den Großhandel, den Transport und die
Speicherung von Gas. Derzeit umfasst das Geschäft der RWE Gas Midstream die gesamten
Beschaffungsverträge mit Dritten sowie Transport-, Transit- und Speicherverträge, soweit
es sich nicht um regulierte Aktivitäten handelt. Im neuen Unternehmen gebündelt werden
An unsere Investoren
Lagebericht
Unsere Verantwortung
RWE Spezial
Konzernabschluss
Weitere Informationen
37
Wir planen eine Reihe
von Großprojekten, um
unseren Kraftwerkspark
zu modernisieren und
auszubauen. Dadurch
leisten wir einen wichtigen Beitrag zu Klimaschutz und Versorgungssicherheit.
Investitionsoffensive im Kraftwerksgeschäft. Vor dem Hintergrund wachsender Klimaschutzanforderungen und zunehmend knapper Erzeugungskapazitäten planen wir eine
Investitionsoffensive zur Modernisierung und zum Ausbau unseres europäischen Kraftwerksparks. Seit Ende 2005 haben wir eine Reihe neuer Vorhaben bekanntgegeben, durch
die sich das Investitionsvolumen in der Stromerzeugung in den nächsten fünf Jahren deutlich erhöhen würde. Sie ergänzen bereits gestartete Projekte, so vor allem den Anfang 2006
begonnenen Bau eines Braunkohlekraftwerks am Standort Neurath bei Köln. Die Verwirklichung der neuen Vorhaben steht aber teilweise noch unter Vorbehalt. Insbesondere dürfen die politischen Rahmenbedingungen nicht ihre Wirtschaftlichkeit gefährden.
Lagebericht
Unsere Verantwortung
RWE Spezial
Gaspipeline von Tschechien nach Belgien geplant. Im Februar 2007 haben wir angekündigt, dass wir den Bau einer Gaspipeline von Tschechien nach Belgien planen. Die Gaspipeline soll in Sayda an der tschechischen Grenze beginnen, über Werne führen und im Raum
Aachen an das belgische System angeschlossen werden. Wir würden damit eine direkte
Verbindung zwischen dem tschechischen und dem deutschen Gastransportnetz der RWE
Energy schaffen. Die Pipeline böte außerdem optimale Voraussetzungen für den Bezug zusätzlicher Gasmengen aus Russland, aber auch aus dem Nahen und Mittleren Osten sowie
möglicherweise Ägypten. So könnten Gasmengen aus unterschiedlichen Quellen nach
Deutschland, Großbritannien und in die Benelux-Länder geliefert werden. Die Investitionen
für das Projekt würden sich voraussichtlich auf 1 Mrd. € belaufen. Die neue Pipeline könnte
im Herbst 2011 den Betrieb aufnehmen und nach derzeitigem Planungsstand 5 Mrd. m3 Gas
pro Jahr transportieren. Sie soll auch Dritten diskriminierungsfrei offenstehen. Noch in diesem Jahr können diese ihr Interesse an der Nutzung der Pipeline anmelden und sich Kapazitäten sichern. So kann RWE Energy die Transportleistung im weiteren Planungsprozess
Kundenwünschen anpassen. Wir haben den Bau der Leitung allerdings unter den Vorbehalt
gestellt, dass diese zumindest teilweise von der Netzregulierung ausgenommen wird. Dies
ist möglich, wenn durch die Pipeline die Versorgungssicherheit oder der Wettbewerb verbessert wird. Die Regulierungsausnahme ist vor allem im Sinne Dritter, die die Transportkapazität langfristig nutzen wollen.
Konzernabschluss
Gasversorgung in Tschechien langfristig gesichert. Ende Dezember 2006 haben wir unseren Vertrag mit der russischen Gazprom über den Bezug von Gas in Tschechien bis 2035
verlängert. Der Kontrakt hat einen Lieferumfang von 9 Mrd. m3 pro Jahr. Außerdem haben
wir uns mit Gazprom vertraglich darauf verständigt, unsere Zusammenarbeit beim Transit
von russischem Erdgas ebenfalls bis 2035 fortzusetzen. Rund ein Drittel der russischen
Erdgaslieferungen nach Westeuropa werden durch unser tschechisches Gasnetz geleitet.
Weitere Informationen
zunächst der Gaseinkauf für das Vertriebsgeschäft der RWE Energy und für die Kraftwerke
von RWE Power, die kommerzielle Steuerung des Gasabsatzes der RWE Dea, das LNGGeschäft und die wirtschaftliche Optimierung zwischen den verschiedenen Absatzkanälen
einschließlich des Gasgroßhandels. Wir wollen die Midstream-Gesellschaft mit RWE Trading
zusammenfassen, sobald die Weiterentwicklung des kontinentaleuropäischen Gas-Handelsmarktes eine solche Zusammenlegung als sinnvoll erscheinen lässt.
An unsere Investoren
• Wesentliche Ereignisse
38
Wesentliche Ereignisse
Im Einzelnen handelt es sich um folgende Projekte:
• An unserem deutschen Standort Hamm wollen wir einen Steinkohle-Doppelblock mit
einer Gesamtnettoleistung von 1.530 MW errichten. Vorgesehen ist ein Investitionsvolumen von 2,0 Mrd. €. Der kommerzielle Betrieb soll 2012 aufgenommen werden.
• Gegenwärtig erwägen wir den Bau eines weiteren Steinkohle-Doppelblocks in Deutschland. Wir würden die 1.530-MW-Anlage an unserem Standort Ensdorf im Saarland errichten. Nach heutigem Planungsstand wären dafür Investitionen in Höhe von 2,0 Mrd. €
erforderlich. Das Kraftwerk könnte frühestens 2012 in Betrieb gehen.
• An unserem deutschen Standort Lingen wollen wir ein Gas-und-Dampf-Kraftwerk mit
875 MW Kapazität und einer Pipeline für den flexiblen Erdgasbezug bauen. Die Investitionen belaufen sich auf rund 500 Mio. €. Die erforderlichen Genehmigungen liegen
vor. Der Baubeginn soll im April 2007 stattfinden, die Inbetriebnahme 2009.
• In den Niederlanden planen wir den Bau eines Steinkohle-Doppelblocks am Küstenstandort Eemshaven. Die Anlage soll über eine Leistung von 1.560 MW verfügen und eine
Zufeuerung mit Biomasse ermöglichen. Das Kraftwerk könnte 2012 den Betrieb aufnehmen. Die Investitionssumme würde sich auf ca. 2,2 Mrd. € belaufen.
• In Großbritannien will RWE npower mit einem Investitionsvolumen von mehr als 1,3 Mrd.€
ihre Erzeugungskapazität um fast ein Viertel erhöhen. Rund 1,2 Mrd. € sind für den Bau
eines Gas-und-Dampf-Kraftwerks vorgesehen, der noch in diesem Jahr beginnen soll. Wir
prüfen derzeit zwei mögliche Standorte: Staythorpe in der Nähe von Newark in Nottinghamshire und Pembroke im Westen von Wales. Das Kraftwerk mit einer Leistung von maximal
2.000 MW soll im Jahr 2009 in Betrieb genommen werden. Zusätzlich investiert unsere
britische Tochter rund 150 Mio. € in drei neue Windparks mit einer Gesamtkapazität von
100 MW. Die Anlagen sollen 2008 ans Netz gehen.
Wir wollen das weltweit
erste nahezu CO2-freie
Großkraftwerk auf Kohlebasis bauen.
Großtechnischer Einstieg in die nahezu CO2-freie Stromerzeugung. Mit dem Bau eines
annähernd CO2-freien Kohlekraftwerks wollen wir innovative Wege bei der klimaschonenden
Stromproduktion gehen. RWE Power plant die weltweit erste großtechnische Anlage mit
integrierter Kohlevergasung und CO2-Abtrennung. Teil des Projekts ist auch die Erdeinlagerung des Kohlendioxids. Das Kraftwerk mit einer voraussichtlichen Leistung von etwa
450 MW soll bei einem optimalen Planungs- und Umsetzungsverlauf 2014 in Betrieb gehen.
Wir veranschlagen das Investitionsvolumen für das Gesamtvorhaben (inkl. Transport und
Speicherung von CO2) auf rund 1 Mrd. €. Auch unser britischer Energieversorger RWE npower
prüft den Einsatz CO2-freier Kohlekraftwerkstechnologie. Im Rahmen einer Machbarkeitsstudie wird untersucht, ob beim 1.000-MW-Steinkohlekraftwerk in Tilbury eine Abtrennung
des Kohlendioxids aus dem Rauchgas möglich ist.
An unsere Investoren
Lagebericht
Unsere Verantwortung
RWE Spezial
Konzernabschluss
Weitere Informationen
39
Bundesnetzagentur genehmigt erstmals Netzentgelte. Das Energiewirtschaftsgesetz legt
fest, dass Strom- und Gasnetzbetreiber ihre Netzentgelte von der Bundesnetzagentur oder
von Regulierungsbehörden auf Länderebene genehmigen lassen müssen. Im November 2005
haben wir Anträge zur Genehmigung unserer Strom- und Gasnetzentgelte bei der Bundesnetzagentur gestellt. Die Bewilligungsverfahren erwiesen sich als sehr zeitaufwendig. So
waren die Entgelte der meisten Strom- und Gasnetzbetreiber bis Ende 2006 noch nicht
genehmigt. Dagegen ist über die Netzentgeltanträge unseres Übertragungsnetzbetreibers
im Bereich Strom und unserer Regionalgesellschaften (Strom und Gas) bereits weitestgehend
entschieden worden.
Lagebericht
Unsere Verantwortung
RWE Spezial
RWE Energy startet deutschlandweiten Vertrieb per Internet. Im Dezember 2006 haben
wir einen wichtigen Schritt zum Ausbau unseres Stromvertriebs unternommen: RWE Energy
hat mit den Stadtwerken Mainz die vollständige Übernahme der eprimo GmbH vereinbart.
Der Kauf muss allerdings noch vom Kartellamt genehmigt werden. eprimo wird derzeit von
der Überlandwerk Groß-Gerau GmbH gehalten, die zu je 50 % den Stadtwerken Mainz und
der RWE Energy gehört. eprimo tritt am Markt mit einem innovativen, internetbasierten
Geschäftsmodell auf. Die Gesellschaft versorgt derzeit über 130.000 Privat- und Geschäftskunden mit Strom. Im abgelaufenen Geschäftsjahr erwirtschaftete sie einen Umsatz von
112 Mio. €. Wir planen, mit diesem Vertriebskanal unsere Aktivitäten wertorientiert auszubauen und damit attraktive Produkte in neue Regionen zu bringen. Noch in diesem Jahr
wollen wir auch Gas über eprimo vermarkten.
Konzernabschluss
Laufzeitverlängerung für Kernkraftwerk Biblis A beantragt. RWE Power hat die Bundesregierung im September 2006 um Zustimmung zu einer Verlängerung der Laufzeit von
Block A des Kernkraftwerks Biblis gebeten. Unsere Kraftwerkstochter will 30 Terawattstunden
(TWh) aus dem Stromkontingent des im Rückbau befindlichen RWE-Kernkraftwerks MülheimKärlich auf die Anlage in Biblis übertragen. Dies ist im Rahmen des Atomgesetzes möglich,
setzt aber die Genehmigung durch die Bundesministerien für Umwelt und für Wirtschaft
sowie durch das Kanzleramt voraus. Die Kernenergievereinbarung von Bundesregierung und
Energiewirtschaft führte zur Stilllegung unseres Kraftwerks Mülheim-Kärlich. Als Ausgleich
hierfür hat RWE ein Strommengenkontingent von rund 107 TWh erhalten, das zur Übertragung auf andere Kernkraftwerke bestimmt ist.
Weitere Informationen
RWE beteiligt deutsche Kommunen an geplantem Großkraftwerk. Im Rahmen der geplanten Kraftwerksneubauten haben wir unseren kommunalen Kunden angeboten, sich
am Bau eines der neuen Steinkohlekraftwerke in Deutschland zu beteiligen. Im Dezember
wurde zwischen RWE Power und 25 Stadtwerken eine entsprechende Absichtserklärung
unterzeichnet. Die Stadtwerke sollen dabei über eine Kapazität von rund 350 MW verfügen.
Baubetreuung und Betrieb der Anlage werden von RWE übernommen.
An unsere Investoren
• Wesentliche Ereignisse
40
Wesentliche Ereignisse
Bei der RWE Transportnetz Strom wurden die beantragten Kosten um 9 % gekürzt. Bei
unseren Betreibergesellschaften von Stromverteilnetzen betrugen die Kürzungen zwischen
10 und 14%. Die Bescheide gelten bis zum 31. Dezember 2007. Die Stromnetzregulierung
minderte unsere Erlöse im Vergleich zum Vorjahr um 165 Mio. €. Weil die Kürzungen erst
im Laufe der zweiten Jahreshälfte 2006 wirksam wurden, kamen sie noch nicht in vollem
Umfang zum Tragen. Für 2007 erwarten wir im Stromnetz Umsatzeinbußen von 600 Mio.€
verglichen mit dem Erlösniveau vor Beginn der Netzregulierung.
Im Bereich Gas wurden Ende 2006 die Anträge unserer Verteilnetzbetreiber Mitgas,
RWE Westfalen-Weser-Ems und Süwag beschieden. Für das Gasverteilnetz von RWE Rhein-Ruhr
hat uns die Bundesnetzagentur Anfang 2007 abschließend mitgeteilt, welche Kosten sie
anerkennen wird. Die Bescheide gelten bis 31. März 2008. Der Regulierer hat unsere beantragten Kosten im Durchschnitt um 19 % gekürzt. Für 2006 ergaben sich Einbußen von
15 Mio. €. Im laufenden Geschäftsjahr werden sich die negativen Umsatzeffekte auf
100 Mio. € summieren.
Im Jahr 2007 wird die
deutsche Netzregulierung für RWE zu
Erlöseinbußen von rund
700 Mio. € führen.
Gegenüber den Netzerlösen vor Beginn der Regulierung werden die Kürzungen der Stromund Gasnetzentgelte damit voraussichtlich zu Einbußen von insgesamt 700 Mio. € führen.
Sie stellen erhebliche Eingriffe in unser Netzgeschäft dar. Bei der Festlegung der zulässigen
Entgelte hat die Bundesnetzagentur einzelne Kalkulationselemente einseitig zulasten der
Netzbetreiber ausgelegt. Wir wollen die negativen Auswirkungen aus der Anwendung des
Energiewirtschaftsgesetzes durch Maßnahmen zur Kostensenkung und Effizienzverbesserung
innerhalb der RWE Energy teilweise kompensieren.
Personelle Veränderungen im Vorstand der RWE AG. Der Aufsichtsrat der RWE AG hat im
Dezember Dr. Rolf Pohlig (53) mit Wirkung zum 1. Januar 2007 zum Mitglied des Vorstands
bestellt. Zum 1. Mai 2007 wird Rolf Pohlig die Nachfolge von Dr. Klaus Sturany (60) als
Finanzvorstand der Gesellschaft antreten. Zuletzt war Rolf Pohlig Generalbevollmächtigter
der E.ON AG und dort insbesondere für den Bereich „Mergers & Acquisitions“ zuständig.
Klaus Sturany wird zum 30. April 2007 in den Ruhestand treten. Der Aufsichtsrat hat außerdem beschlossen, Dr. Ulrich Jobs (53) mit Wirkung zum 1. April 2007 zum Mitglied des Vorstands der RWE AG zu bestellen. Ulrich Jobs wird zum 1. Mai 2007 die Nachfolge von Jan
Zilius (60) im Vorstand der Gesellschaft und als Vorstandsvorsitzender der RWE Power AG
antreten. Derzeit ist Ulrich Jobs Vorstandsvorsitzender der RWE Transgas. Jan Zilius wird
zum 30. April 2007 in den Ruhestand treten.
Energie für die Zukunft:
2 012
Innovationen durch Investitionen:
Bis zum Jahr 2012 will RWE bis zu 25 Milliarden Euro in Kraftwerke,
in Netze, in Forschung und Entwicklung investieren.
Für die kommenden Jahre hat sich der RWE-Konzern das größte Investitions- und Innovationsprogramm
seiner Geschichte auf die Agenda geschrieben. Mit diesem Programm werden wir unsere Vorreiterrolle
im deutschen und europäischen Energiesektor ausbauen – und Tausende von Arbeitsplätzen sichern.
RWE vertraut dabei auf verlässliche politische und gesellschaftliche Rahmenbedingungen, insbesondere
am Standort Deutschland. Denn nur so können wir Kraftwerke planen und bauen, nur so können wir Netze
erneuern und erweitern, die bis über die Mitte des Jahrhunderts hinaus eine sichere Energieversorgung
gewährleisten.
Lesen Sie mehr dazu im RWE Spezial auf den Seiten 126 bis 129.
INVE S T I T IONEN:
25.000.000.000 €
44
Anmerkungen zur Berichtsweise · Geschäftsentwicklung
Anmerkungen zur Berichtsweise
Unsere Berichterstattung für 2006 ist durch mehrere nicht operative Sondereffekte beeinflusst. Unter anderem ergaben sich die folgenden Veränderungen:
216
• Den früheren Unternehmensbereich „RWE Thames Water“ haben wir in „Bereich Wasser“
umbenannt. Nach den jüngsten Desinvestments und einer Umgliederung der RWE Aqua
(siehe unten) ist hier 2006 nur noch das Geschäft von American Water erfasst. Die britische
Thames Water haben wir zum 1. Dezember 2006 verkauft. Ebenfalls im Berichtsjahr veräußert wurden die Wasseraktivitäten in Chile, den Vereinigten Arabischen Emiraten, Spanien
und China. Nach Vorgaben der International Financial Reporting Standards (IFRS) weisen
wir Thames Water und die anderen veräußerten Wasserunternehmen inklusive der Entkonsolidierungsergebnisse in der Gewinn- und Verlustrechnung unter den „nicht fortgeführten
Aktivitäten“ aus. Damit sind diese Gesellschaften nicht mehr in den Zahlen für Umsatz,
EBITDA*, betriebliches Ergebnis, neutrales Ergebnis, Finanzergebnis und Ertragsteuern enthalten. Die Vorjahreswerte haben wir entsprechend angepasst. In der Kapitalflussrechnung
und den Investitionen sind die veräußerten Wasserunternehmen dagegen gemäß IFRS weiterhin berücksichtigt.
• Mit Wirkung zum 1. Januar 2006 haben wir Aktivitäten aus anderen Unternehmensbereichen in die RWE Energy umgegliedert: zum einen RWE Aqua (zuvor im Bereich Wasser),
die unsere Minderheitsbeteiligung an den Berliner Wasserbetrieben hält, zum anderen
das Geschäft der Harpen AG mit dezentraler Energieversorgung (zuvor bei RWE Power).
159
• Nach dem internationalen Rechnungslegungsstandard IAS 32 begründen Verträge, die
den RWE-Konzern zum Kauf eigener Anteile verpflichten, Verbindlichkeiten. Diese Vorschrift ist auch auf früher geschlossene Kontrakte anzuwenden, in denen wir mit Minderheitsgesellschaftern der RWE Energy den Terminkauf ihrer Anteile vereinbart oder ihnen
entsprechende Andienungsrechte (Put-Optionen) eingeräumt haben. Um die möglichen
Kaufpreisverpflichtungen abzubilden, haben wir diese Minderheitenanteile im Berichtsjahr
aus dem Eigenkapital in die Verbindlichkeiten umgegliedert. Zusätzlich wurde in Höhe
der Differenz zwischen dem Barwert der Verbindlichkeiten und dem Buchwert der Minderheitenanteile ein Geschäfts- oder Firmenwert aktiviert. Diese Bilanzierungsänderungen
mindern die Ergebnisanteile anderer Gesellschafter, aber auch das Finanzergebnis des
RWE-Konzerns, während das Nettoergebnis unverändert bleibt. Die Vorjahreszahlen waren
rückwirkend anzupassen. Detaillierte Erläuterungen hierzu enthält der Anhang.*
An unsere Investoren
Lagebericht
Unsere Verantwortung
RWE Spezial
Konzernabschluss
Weitere Informationen
45
Gesamt
Deutschland
Steinkohle
9.471
9.471
4.415
13.986
9.571
Braunkohle
10.712
10.015
–
10.729
10.015
Kernenergie
6.308
6.308
–
6.308
6.308
Gas
3.706
3.706
2.931
6.892
3.960
Wasserkraft, Öl, Sonstige
3.067
2.872
2.026
5.519
3.298
33.264
32.372
9.372
43.434
33.152
Gesamt
3
1 Bei RWE Power sind auch Kapazitäten von Kraftwerken enthalten, die sich nicht in RWE-Eigentum befinden, über deren Einsatz wir
aber aufgrund langfristiger Vereinbarungen frei verfügen können. Ende 2006 waren dies 6.483 MW aus Steinkohle und 2.261 MW
aus Wasserkraft, Öl, Sonstigem.
2 Inkl. deutscher Erzeugungskapazitäten der RWE Energy
3 Nicht berücksichtigt ist, dass RWE npower mit 33% an einer Projektgesellschaft beteiligt ist, die zum Ende des Berichtsjahres über
392 MW Windkraftkapazität verfügte.
Verglichen mit 2005
haben wir mehr Strom
aus Steinkohle erzeugt
und weniger aus Gas.
Stromerzeugung trotz ungeplanter Stillstände leicht über Vorjahresniveau. Der
RWE-Konzern hat im abgelaufenen Geschäftsjahr 223,7 Mrd. Kilowattstunden (kWh) Strom
produziert, 2 % mehr als 2005. Eigenerzeugung und Fremdbezüge summieren sich zu einem
Stromaufkommen von 329,8 Mrd. kWh.
Mit 184,0 Mrd. kWh steuerte RWE Power 82 % zur gesamten Eigenerzeugung bei. Darin enthalten ist auch die Produktion von Kraftwerken, die sich nicht in RWE-Eigentum befinden,
über deren Einsatz wir aber aufgrund langfristiger Vereinbarungen frei verfügen können.
RWE Power hat etwa so viel Strom produziert wie im Vorjahr. Stark erhöht haben wir unsere
Erzeugung aus Steinkohle, da wir hier von günstigen Marktbedingungen profitieren konnten. Auch bei der Kernenergie legten wir zu. Im Jahr 2005 hatten wir den Block Biblis B
wegen Revisionsarbeiten für mehrere Monate vom Netz genommen. Allerdings war das
Kraftwerk Biblis auch 2006 nur eingeschränkt verfügbar. Im Oktober 2006 haben wir bei
einer Revision des Blocks A entdeckt, dass Spezialdübel zur Befestigung von Anlagenkomponenten Montagemängel aufweisen. Eine detaillierte Überprüfung hat ergeben, dass auch
Block B betroffen ist. Deshalb haben wir auch diesen Block vom Netz genommen. Die Beseitigung der Montagemängel wird voraussichtlich bis zum Sommer 2007 andauern. Die ausgefallene Produktion haben wir durch Zukauf über den Großhandelsmarkt ersetzt. Das
gemäß Kernenergievereinbarung mit der Bundesregierung noch bestehende Erzeugungskontingent für Biblis bleibt von dem Stillstand unberührt. Es kann zu einem späteren Zeitpunkt
genutzt werden. Die Produktion unserer Gaskraftwerke haben wir wegen schwacher Margen
zurückgefahren. Hintergrund war das hohe Preisniveau bei Kraftwerksgas. Rückläufig war
auch die Stromproduktion aus Braunkohle, u.a. wegen planmäßiger Revisionsstillstände.
Hinzu kamen Produktionsausfälle durch einen Brand am Standort Niederaußem.
Lagebericht
Deutschland
RWE-Konzern2
Unsere Verantwortung
Gesamt
RWE npower
RWE Spezial
RWE Power1
Konzernabschluss
Kraftwerkskapazität nach
Primärenergieträgern
Stand: 31.12.2006 in MW
Weitere Informationen
Geschäftsentwicklung
An unsere Investoren
• Anmerkungen zur Berichtsweise
• Geschäftsentwicklung
46
Geschäftsentwicklung
RWE Power verfügte am 31. Dezember 2006 über eine Erzeugungskapazität von 33.264 MW.
Das ist etwas weniger als im Vorjahr, u.a. wegen Stilllegung eines Braunkohleblocks in
Frimmersdorf. Mit 32 % der Kapazität ist Braunkohle der wichtigste Energieträger der
RWE Power, gefolgt von Steinkohle mit 28 %, Kernenergie mit 19 % und Gas mit 11%.
Regenerative Energien machen rund 3% der Kraftwerksleistung aus.
RWE npower erzeugte im Berichtsjahr 36,5 Mrd. kWh Strom und damit 9 % mehr als im Vorjahr. Das Unternehmen erhöhte die Auslastung seiner Steinkohlekraftwerke, um günstige
Marktbedingungen zu nutzen. Allerdings waren die Blöcke in Aberthaw und Tilbury wegen
Transformatorenschäden zeitweise vom Netz. Wegen günstiger Margen hat RWE npower
auch verstärkt ölbefeuerte Anlagen eingesetzt. Die Stromerzeugung aus Erdgas war leicht
rückläufig, obwohl uns das im November 2005 erworbene 420-MW-Gaskraftwerk Great
Yarmouth erstmals ganzjährig zur Verfügung stand. Grund war zum einen das hohe Gaspreisniveau, durch das die Gasverstromung weniger wirtschaftlich wurde. Hinzu kamen
außerplanmäßige Stillstände an den Standorten Didcot und Little Barford.
Die Kraftwerkskapazitäten von RWE npower summierten sich Ende 2006 auf 9.372 MW.
Davon entfielen 47 % auf Steinkohle, 31% auf Gas, 21% auf Öl und 1% auf regenerative
Energien. In diesen Zahlen nicht berücksichtigt sind Kapazitäten von Windanlagen
(392 MW), an denen RWE npower über eine Projektgesellschaft mit 33% beteiligt ist.
RWE Energy trug mit 3,2 Mrd. kWh geringfügig zur Stromproduktion bei. Diese Mengen
sind im Wesentlichen deutschen Regionalgesellschaften zuzuordnen.
Stromaufkommen nach
Primärenergieträgern
in Mrd. kWh
RWE Power1
RWE npower
RWE-Konzern2
2006
2005
2006
2005
2006
2005
Eigenerzeugung
184,0
183,2
36,5
33,4
223,7
219,5
Braunkohle
72,9
76,0
–
–
72,9
76,0
Steinkohle
50,1
45,4
20,8
17,8
71,6
64,0
Kernenergie
47,3
45,1
–
–
47,3
45,1
Gas
8,7
11,3
14,4
14,8
24,3
27,3
Wasserkraft, Öl, Sonstige
5,0
5,4
1,3
0,8
7,6
7,1
–
–
23,5
25,6
106,1
98,3
184,0
183,2
60,0
59,0
329,8
317,8
Konzernexterner Strombezug
Gesamt
3
3
1 Bei RWE Power sind auch Bezüge von Kraftwerken enthalten, die sich nicht in RWE-Eigentum befinden, über deren Einsatz wir aber
aufgrund langfristiger Vereinbarungen frei verfügen können. 2006 waren dies 31,1 Mrd. kWh aus Steinkohle und 2,5 Mrd. kWh aus
Wasserkraft, Öl, Sonstigem.
2 Inkl. Erzeugungs- und Bezugsmengen von Regionalgesellschaften der RWE Energy
3 Strombezug der RWE npower im Wesentlichen über RWE Trading
An unsere Investoren
Lagebericht
Unsere Verantwortung
RWE Spezial
Konzernabschluss
Weitere Informationen
47
Außenabsatz Strom nach Kunden
in Mrd. kWh
RWE Power1
RWE Energy
RWE npower
RWE-Konzern
2006
2005
2006
2005
2006
2005
2006
2005
Privat- und Gewerbekunden
0,4
0,5
38,2
39,0
22,3
22,3
61,1
61,9
Industrie- und Geschäftskunden
2,3
7,8
58,5
59,9
34,1
32,6
94,9
100,3
Weiterverteiler
13,7
14,0
62,0
51,7
–
0,4
75,7
66,1
Stromhandel
80,4
70,8
–
–
–
–
80,4
70,8
Gesamt
96,8
93,1
158,7
150,6
56,4
55,3
312,1
299,1
1 Inkl. RWE Trading
Trotz extrem milder
Witterung im vierten
Quartal lag der Stromabsatz von RWE Energy
und RWE npower über
dem Vorjahresniveau.
Stromabsatz um 4% gestiegen. Im Geschäftsjahr 2006 haben wir 312,1 Mrd. kWh Strom
an konzernexterne Kunden geliefert. Der Stromabsatz liegt typischerweise etwas unter dem
Stromaufkommen; zurückzuführen ist dies auf Netzverluste sowie auf Eigenverbrauch bei
der Braunkohleförderung und in Pumpwasserkraftwerken. Gegenüber dem Vorjahr hat sich
unser Stromabsatz um 4% erhöht. Sämtliche im Energiegeschäft tätigen Unternehmensbereiche konnten zulegen.
RWE Power erzielte 2006 einen Außenabsatz von 96,8 Mrd. kWh. Darin nicht berücksichtigt
ist der Handel mit fremdbezogenem Strom. Gegenüber 2005 konnte der Bereich 4% mehr
Strom absetzen – bei annähernd unveränderten Erzeugungsmengen. Hintergrund ist der
steigende Anteil der Stromproduktion, die von RWE Trading am Großhandelsmarkt abgesetzt wird, während sich die konzerninternen Verkäufe verringert haben.
Lagebericht
Unsere Verantwortung
RWE Spezial
Konzernabschluss
217
Gasförderung um 27% gesteigert – Ölproduktion rückläufig. Unsere dem Unternehmensbereich RWE Power zugeordnete Upstream*-Gesellschaft RWE Dea hat 2.977 Mio. m3
Gas gefördert, 27 % mehr als im Vorjahr. Dazu trug bei, dass wir 2005 und 2006 jeweils im
Herbst die Produktion in Nordsee-Gasfeldern vor Großbritannien aufgenommen haben.
Gestiegen sind auch unsere deutschen Fördermengen: Anfang 2006 konnten wir – zusätzlich
zu den langfristig kontrahierten Gasmengen – größere Volumina am Spotmarkt platzieren,
um witterungsbedingte Mehrnachfrage zu bedienen. Auch unsere deutsche Sommerproduktion lag über Vorjahr. Beim Rohöl gingen die Fördermengen dagegen um 18 % auf
3.805 Tsd. m3 zurück. Hauptgrund ist, dass im norwegischen Ölfeld „Snorre“ die Anteile
zwischen den Konsortialpartnern nach vertraglicher Prüfung neu festgelegt wurden. Die
uns zustehenden Mengen haben sich dadurch verringert. Der Verkauf unserer Ölförderaktivitäten in Kasachstan trug ebenfalls zur Verringerung der Ölmengen bei. Hinzu kamen
natürliche Förderrückgänge im Zuge der Ausschöpfung bestehender Reserven.
Weitere Informationen
Emissionsbilanz und Zukauf von CO2-Zertifikaten für die Stromproduktion. Im Geschäftsjahr 2006 lag der CO2-Ausstoß der RWE-eigenen Kraftwerke bei 149 Mio. Tonnen;
2005 waren es 150 Mio. Tonnen. Wir erhielten eine Zertifikatezuteilung von 141 Mio. Tonnen,
gegenüber 142 Mio. Tonnen im Vorjahr. Daraus ergibt sich für 2006 eine Unterausstattung in
Höhe von 8 Mio. Tonnen CO2, für die wir am Markt Zertifikate zukaufen mussten.
An unsere Investoren
• Geschäftsentwicklung
48
Geschäftsentwicklung
216
RWE Energy lieferte 158,7 Mrd. kWh Strom, 5 % mehr als 2005. Gestiegen ist insbesondere
der Absatz von Strom, der nach dem Gesetz zur Förderung erneuerbarer Energien (EEG) und
dem Kraft-Wärme-Kopplung*-Gesetz (KWK-G) in unser Netz eingespeist wurde. Dies erklärt
den deutlichen Zuwachs bei den Lieferungen an Weiterverteiler. In den übrigen Kundensegmenten mussten wir leichte Rückgänge hinnehmen. Dazu hat auch die milde Witterung zum
Jahresende beigetragen. Im deutschen Vertriebsgeschäft konnten zudem nicht alle ausgelaufenen Verträge verlängert werden. Einige Kunden, die bis dahin ihren gesamten Bedarf
bei uns gedeckt hatten, bezogen Strom teilweise von anderen Versorgern. Allerdings
gewannen wir auch einige Großkunden hinzu. Bei unseren Vertriebsgesellschaften außerhalb Deutschlands entwickelten sich die Mengen insgesamt stabil. In Ungarn trugen Anbieterwechsel im Zuge der Marktliberalisierung dazu bei, dass wir weniger Strom verkauft
haben. Dem standen Absatzsteigerungen im wachstumsstarken polnischen Markt
gegenüber.
Ende 2006 versorgte RWE Energy mit ihren Beteiligungsgesellschaften 15,8 Millionen
Stromkunden. Das sind geringfügig mehr als im Vorjahr. Der Anstieg ist hauptsächlich auf
die Akquise neuer Kunden in Polen und den Niederlanden zurückzuführen. In unserem
Hauptmarkt Deutschland beziehen derzeit 11,9 Millionen Kunden Strom von uns. In Ungarn
sind es 2,1 Millionen, in Polen 0,8 Millionen und in der Slowakei 0,6 Millionen.
RWE npower verkaufte im abgelaufenen Geschäftsjahr 56,4 Mrd. kWh Strom. Das waren
2 % mehr als im Vorjahr. Der Zuwachs stammte ausschließlich aus dem Geschäft mit Industrie- und Geschäftskunden. Hier war die Nachfrage pro Kunde deutlich gestiegen. Im
Geschäft mit Privathaushalten und kleinen Gewerbebetrieben blieb der Absatz nahezu
unverändert. Mengenzuwächse durch Akquise neuer Kunden wurden durch witterungsund preisbedingte Verbrauchsrückgänge neutralisiert.
Ende 2006 bezogen 4,1 Millionen Haushaltskunden Strom von RWE npower gegenüber
3,9 Millionen im Vorjahr. Wir erreichten damit einen Marktanteil von 16 %. Die Zahl der
Industrie-, Geschäfts- und Gewerbekunden verringerte sich um 40.000 auf 348.000.
Stromabsatz des RWE-Konzerns nach Regionen 2006 (2005) in %
Übrige 2,7 (2,4)
Ungarn 5,1 (5,6)
Großbritannien 18,1 (18,5)
74,1 (73,5) Deutschland
An unsere Investoren
Lagebericht
Unsere Verantwortung
RWE Spezial
Konzernabschluss
Weitere Informationen
49
2006
2005
2006
2005
2006
2005
2006
2005
–
–
70,5
73,5
41,4
39,7
111,9
113,2
3,5
3,3
110,4
104,7
8,7
8,0
122,6
116,0
Weiterverteiler
21,5
17,0
104,9
110,6
–
–
126,4
127,6
Gesamt
25,0
20,3
285,8
288,8
50,1
47,7
360,9
356,8
1 Inkl. RWE Trading
Unser Gasabsatz lag
etwas über Vorjahr,
u.a. weil RWE npower
den Kundenstamm
deutlich vergrößern
konnte.
Gasabsatz leicht verbessert. RWE hat im Berichtsjahr 360,9 Mrd. kWh Erdgas abgesetzt.
Wir lagen damit geringfügig über dem Vorjahresniveau. Zurückzuführen ist das u.a. auf die
erfolgreiche Akquise neuer Kunden in Großbritannien.
Bei RWE Power entspricht der Gasabsatz im Wesentlichen den von RWE Dea geförderten
und an Weiterverteiler oder Endkunden vermarkteten Mengen. Hinzu kommen geringe
Volumina bei RWE Trading, die von der tschechischen RWE Transgas und RWE Dea bezogen
und am Großhandelsmarkt abgesetzt werden. Die Gaslieferungen des Unternehmensbereichs summierten sich auf 25,0 Mrd. kWh. Damit lagen sie um 23% über dem Vorjahresniveau. Hier spiegelt sich die verstärkte Fördertätigkeit der RWE Dea wider.
Der Gasabsatz der RWE Energy lag mit 285,8 Mrd. kWh geringfügig unter dem Vorjahreswert. Dazu trug der witterungsbedingte Nachfragerückgang im vierten Quartal bei.
Außerdem haben die gestiegenen Gaspreise zahlreiche Kunden zu einem sparsameren
Verbrauch veranlasst. Positiv wirkte die erstmals ganzjährige Belieferung eines Gas-undDampf-Kraftwerks in Antwerpen, das im August 2005 in Betrieb gegangen war.
Gegenwärtig versorgt RWE Energy gemeinsam mit ihren Beteiligungsgesellschaften
7,7 Millionen Kunden mit Gas – rund 0,6 Millionen weniger als im Vorjahr. Grund ist, dass
wir uns im Rahmen eines Tauschgeschäfts von Beteiligungen an Gasversorgern in Tschechien und Ungarn getrennt haben. Unsere Hauptmärkte sind Deutschland mit 3,1 Millionen
und Tschechien mit 2,3 Millionen Kunden.
RWE npower hat 50,1 Mrd. kWh Gas verkauft und damit trotz des dämpfenden Witterungseinflusses den Vorjahreswert um 5 % übertroffen. Dabei kam uns zugute, dass wir unseren
Kundenstamm im Segment der Privathaushalte weiter ausbauen konnten.
Insgesamt bezogen zum Jahresende 2,5 Millionen Haushaltskunden Gas bei RWE npower.
Das sind 0,4 Millionen mehr als im Vorjahr. Der Marktanteil von RWE npower lag damit
bei 11%. Rund 2,1 Millionen britische Haushaltskunden beziehen bei uns sowohl Strom
als auch Gas. Gegenüber 2005 ist das ein Plus von 0,5 Millionen. Wir führen dies auf eine
erfolgreiche Markenstrategie und verbesserten Kundenservice zurück.
Lagebericht
RWE-Konzern
Unsere Verantwortung
RWE npower
RWE Spezial
Industrie- und Geschäftskunden
RWE Energy
Konzernabschluss
Privat- und Gewerbekunden
RWE Power1
Weitere Informationen
Außenabsatz Gas nach Kunden
in Mrd. kWh
An unsere Investoren
• Geschäftsentwicklung
50
Geschäftsentwicklung
Gasabsatz des RWE-Konzerns nach Regionen 2006 (2005) in %
Übrige 6,8 (6,5)
Großbritannien 15,5 (13,7)
51,0 (51,7) Deutschland
Tschechien 26,7 (28,1)
Umsatz um 12 % gesteigert. Der RWE-Konzern erwirtschaftete 2006 einen Außenumsatz
von 44,3 Mrd. €. Das sind 12 % mehr als im Vorjahr. In unserer im Februar 2006 veröffentlichten Umsatzprognose waren wir von einem Wert in der Größenordnung des Vorjahres ausgegangen. Wegen preisbedingter Mehrerlöse im Strom- und Gasgeschäft der RWE Energy
wurde diese Prognose deutlich übertroffen. Wie bereits erläutert, ist Thames Water im
Konzernumsatz von 2005 und 2006 nicht mehr berücksichtigt.
Außenumsatz
in Mio. €
2006
2005
+/in %
RWE Power
6.574
6.832
-3,8
4.855
5.254
-7,6
Stromerzeugung1
RWE Dea
1.719
1.578
8,9
RWE Energy
27.398
24.318
12,7
Regionen Deutschland
16.309
14.838
9,9
Regionen International
4.869
4.077
19,4
Transport Strom/Gas
5.196
3.502
48,4
RWE Solutions
821
1.707
-51,9
Sonstige, Konsolidierung
203
194
4,6
RWE npower
8.485
6.382
33,0
Bereich Wasser
1.702
1.8782
-9,4
Sonstige
RWE-Konzern
97
77
26,0
44.256
39.4872
12,1
25.771
22.238
15,9
971
971
–
12.055
9.385
28,4
Davon:
Stromerlöse
Direkte Stromsteuer
Gaserlöse
1 Inkl. RWE Trading
2 Angepasster Wert; Thames Water und die anderen im Jahr 2006 veräußerten Wasseraktivitäten sind nicht berücksichtigt.
An unsere Investoren
Lagebericht
Unsere Verantwortung
RWE Spezial
Konzernabschluss
Weitere Informationen
51
1 Angepasste Werte; siehe Erläuterung auf Seite 44
Bereinigt um
nicht operative
Sondereffekte hat sich
der Konzernumsatz
um 16 % erhöht.
Höhere Preise für Strom, Gas und Wasser sowie leichte Absatzverbesserungen waren ausschlaggebend für den Anstieg der Konzernerlöse. Etwas abgeschwächt wurde der Zuwachs
durch Entkonsolidierungen, vor allem durch den Verkauf der niederländischen Kohlehandelsgesellschaft SSM Coal im Dezember 2005 (-779 Mio. €) bei RWE Power und bei RWE Energy
die Veräußerung von RWE Solutions im August 2006 (- 612 Mio. €). Änderungen der EuroWechselkurse zum US-Dollar und zum britischen Pfund hatten keine nennenswerten Auswirkungen. Der Dollar wurde zum durchschnittlichen Kurs von 1,26 US$/€ gehandelt. Die USWährung büßte damit gegenüber 2005 (1,24 US$/€) etwas an Wert ein. Das britische Pfund
notierte auf dem Niveau des Vorjahres. Hier betrug das Umtauschverhältnis 0,68 £/€.
Operativ, d.h. bereinigt um Sondereffekte und Wechselkursänderungen, erhöhte sich der
Außenumsatz des RWE-Konzerns um 16 %.
Zur Entwicklung des Umsatzes der Unternehmensbereiche:
Die konzernexternen Erlöse von RWE Power verringerten sich um 4% auf 6.574 Mio. €.
Zuzuordnen ist das der Business Unit Stromerzeugung (inklusive RWE Trading), die einen
Rückgang um 8 % verzeichnete. Wichtigster Einzeleffekt war hier der Verkauf von SSM Coal.
Außerdem haben wir das Harpen-Geschäft mit dezentraler Energieversorgung auf RWE Energy
übertragen (-162 Mio. €). Bereinigt um diese Sondereinflüsse konnten wir unsere Erlöse in
der Business Unit Stromerzeugung um 13% steigern. Basis dafür war die Strompreisentwicklung am Großhandelsmarkt. Der Umsatz von RWE Dea lag um 9% über dem Vorjahresniveau,
vor allem wegen gestiegener Öl- und Gaspreise sowie höherer Gasfördermengen. Gegenläufig wirkte der Rückgang der Ölproduktion.
Der Außenumsatz der RWE Energy stieg um 13% auf 27,4 Mrd. €. Die Stromerlöse des
Bereichs erhöhten sich um 12 % auf 15,8 Mrd. €. Hauptfaktoren dafür waren Preisanpassungen, mit denen wir gestiegene Beschaffungskosten an unsere Kunden weitergegeben haben.
Unsere deutschen Regionalgesellschaften haben zum 1. Januar 2006 ihre allgemeinen Tarife
für Haushalte und kleine Gewerbebetriebe angehoben. Die Preisgenehmigungen der Länder
Lagebericht
Großbritannien 20,3 (16,4)
Unsere Verantwortung
60,1 (58,3) Deutschland
RWE Spezial
Übriges Europa 14,7 (18,4)
0,9 (1,2) Übrige
Konzernabschluss
Nordamerika 4,0 (5,7)
Weitere Informationen
Umsatz des RWE-Konzerns nach Regionen 2006 (20051) in %
An unsere Investoren
• Geschäftsentwicklung
52
Geschäftsentwicklung
blieben allerdings meist deutlich hinter den Anträgen zurück. Der Süwag Energie AG wurde
die Genehmigung für eine Tarifanpassung für 2006 verweigert. Stärker noch als im Stromgeschäft war die Umsatzdynamik bei den Gasaktivitäten. Hier stiegen die Erlöse der RWE
Energy – trotz leicht verringerter Liefermengen – um 24% auf 9,7 Mrd. €. Ausschlaggebend
dafür waren Preisanpassungen aufgrund erhöhter Beschaffungskosten, die sich aus der
Ölpreisbindung unserer Gasbezugsverträge ergeben.
RWE npower steigerte den Außenumsatz um 33 % auf 8.485 Mio. €. Die Stromerlöse erhöhten sich von 4.820 Mio. € auf 6.174 Mio. €, die Gaserlöse von 1.221 Mio. € auf 1.777 Mio. €.
Wegen gestiegener Beschaffungskosten hat unser britischer Energieversorger jeweils zum
1. Januar, 1. April und 1. Oktober 2006 die Entgelte im Strom- und Gasvertrieb angehoben.
Hinzu kamen positive Mengeneffekte durch die Akquise neuer Kunden.
44
Der Bereich Wasser erzielte 2006 einen Umsatz von 1.702 Mio. €. Wegen der erläuterten
Anpassungen* ist hier nur noch das Geschäft von American Water erfasst. Der Vorjahreswert
enthält allerdings noch andere Aktivitäten, so u.a. die zum 1. Januar 2006 in die RWE Energy
umgegliederte RWE Aqua. Dies und weitere Sondereffekte hatten zur Folge, dass sich der
Umsatz um 9 % verringerte. Rein operativ haben sich die Erlöse geringfügig erhöht. Ausschlaggebend dafür waren von den Regulierungsbehörden genehmigte Tarifanhebungen.
EBITDA
in Mio. €
2006
2005
+/in %
RWE Power
3.372
2.800
20,4
2.574
2.158
19,3
Stromerzeugung1
RWE Dea
798
642
24,3
3.177
3.142
1,1
1.856
1.954
-5,0
Regionen International
495
476
4,0
Transport Strom/Gas
952
621
53,3
-23
132
-117,4
-103
-41
-151,2
RWE Energy
Regionen Deutschland
RWE Solutions
Sonstige, Konsolidierung
RWE npower
658
561
17,3
Bereich Wasser
689
8162
-15,6
Sonstige, Konsolidierung
RWE-Konzern
-35
-224
84,4
7.861
7.0952
10,8
1 Inkl. RWE Trading
2 Angepasster Wert; Thames Water und die anderen im Jahr 2006 veräußerten Wasseraktivitäten sind nicht enthalten.
An unsere Investoren
Lagebericht
Unsere Verantwortung
RWE Spezial
Konzernabschluss
Weitere Informationen
53
2006
20051
+/in %
Ergebnis der betrieblichen Tätigkeit
4.902
4.001
22,5
+ Beteiligungsergebnis
790
736
7,3
- Neutrales Ergebnis
414
634
-34,7
6.106
5.371
13,7
-386
-447
13,6
Betriebliches Ergebnis
- Betriebliches Beteiligungsergebnis
+ Betriebliche Abschreibungen
2.141
2.171
-1,4
EBITDA
7.861
7.095
10,8
Lagebericht
Überleitung vom Ergebnis der
betrieblichen Tätigkeit zum EBITDA
in Mio. €
An unsere Investoren
• Geschäftsentwicklung
Betriebliches Ergebnis
in Mio.€
2006
2005
+/in %
RWE Power
2.744
2.112
29,9
2.132
1.667
27,9
Stromerzeugung1
RWE Dea
RWE Energy
Regionen Deutschland
612
445
37,5
2.506
2.507
0,0
1.427
1.609
-11,3
Regionen International
403
381
5,8
Transport Strom/Gas
761
452
68,4
RWE Solutions
-27
113
-123,9
-58
-48
-20,8
RWE npower
Sonstige, Konsolidierung
512
437
17,2
Bereich Wasser
425
586
-27,5
Sonstige, Konsolidierung
RWE-Konzern
2
-81
-271
70,1
6.106
5.3712
13,7
1 Inkl. RWE Trading
2 Angepasster Wert; Thames Water und die anderen im Jahr 2006 veräußerten Wasseraktivitäten sind nicht enthalten.
RWE Spezial
Konzernabschluss
Betriebliches Ergebnis und EBITDA deutlich über Vorjahr. Die Ertragsdynamik in der
Stromerzeugung war ausschlaggebend dafür, dass sich unser Konzernergebnis im Berichtsjahr weiter verbesserte. Das EBITDA erhöhte sich um 11% auf 7.861 Mio. €, das betriebliche
Ergebnis um 14% auf 6.106 Mio. €. Damit lagen wir etwas über der ursprünglich prognostizierten Bandbreite. Besonders RWE npower schloss über unseren Erwartungen ab.
Währungseffekte beeinflussten die Ergebnisentwicklung nur unwesentlich. Bereinigt um alle
nicht operativen Effekte, insbesondere aus dem Verkauf von RWE Solutions, stieg das
EBITDA um 14% an. Das betriebliche Ergebnis hat sich auf dieser Basis um 17% verbessert.
Weitere Informationen
Unser betriebliches
Ergebnis lag um 14%
über dem Vorjahresniveau. Ohne Sondereffekte wäre es um
17 % gestiegen.
Unsere Verantwortung
1 Angepasste Werte; Thames Water und die anderen im Jahr 2006 veräußerten Wasseraktivitäten sind nicht enthalten.
54
Geschäftsentwicklung
Zum betrieblichen Ergebnis der Unternehmensbereiche:
Der Bereich RWE Power
schloss wegen der
Marktpreisentwicklung
bei Strom, Öl und Gas
deutlich über Vorjahr
ab.
45
RWE Power erzielte 2006 ein betriebliches Ergebnis von 2.744 Mio. €. Gegenüber dem Vorjahreswert ist das ein Anstieg um 30 %. Auf Ebene der Business Units zeigte sich folgende
Entwicklung:
• Stromerzeugung (inkl. RWE Trading): Das betriebliche Ergebnis dieser Business Unit
erhöhte sich um 28 %. Ausschlaggebend dafür waren Margenverbesserungen durch die
Strompreisentwicklung am Großhandelsmarkt. Allerdings mussten wir auch einige Belastungen verkraften. Im vierten Quartal haben außerplanmäßige Stillstände beider Blöcke
des Kernkraftwerks Biblis* zu erheblichen Produktionsausfällen geführt. Unser betriebliches Ergebnis wurde dadurch um rund 280 Mio. € gemindert. Außerdem hatten wir
zusätzliche Kosten auf der Beschaffungsseite: Gestiegene Brennstoffpreise schlugen
gegenüber dem Vorjahr mit ca. 70 Mio. € zu Buche. Der Aufwand für den Zukauf von
CO2-Emissionsrechten hat sich auf etwa 80 Mio. € verdoppelt. Darin enthalten sind die
Zertifikatekosten für Kraftwerke, die sich nicht in RWE-Eigentum befinden, über deren
Einsatz wir aber aufgrund langfristiger Vereinbarungen frei verfügen können. Auch die
Kosten für Personal und Kraftwerkswartung stiegen. RWE Trading konnte an das gute
Vorjahresergebnis anknüpfen.
• RWE Dea: Die fortgesetzte Preis-Hausse am Öl- und Gasmarkt schlug sich in einer deutlichen Ertragsverbesserung unserer Upstream-Aktivitäten nieder. Außerdem profitierte
RWE Dea von der Ausweitung ihrer Gasproduktion. Dem standen aber auch negative
Ergebniseinflüsse gegenüber, vor allem aus dem Rückgang der Ölfördermengen sowie
aus gestiegenen Förderabgaben und Explorationskosten.
RWE Energy konnte
trotz Belastungen aus
der deutschen Netzregulierung das Ergebnisniveau des Vorjahres
halten. Ein Grund
waren Margenverbesserungen
im tschechischen
Gasgeschäft.
RWE Energy erwirtschaftete ein betriebliches Ergebnis von 2.506 Mio. € und schloss damit
trotz Belastungen aus der deutschen Netzregulierung auf Vorjahreshöhe ab. Dazu beigetragen hat die Eingliederung der RWE Aqua und des Harpen-Geschäfts mit dezentralen Energien, während die Entkonsolidierung von RWE Solutions gegenläufig wirkte. Rechnet man
alle nicht operativen Effekte heraus, ergibt sich eine Ergebnisverbesserung von 4%, u.a.
wegen Kostensenkungen. Außerdem haben sich die Margen im tschechischen Gasgeschäft
verbessert. Die im Verlauf der zweiten Jahreshälfte vorgenommenen Entgeltkürzungen
durch die Bundesnetzagentur führten gegenüber 2005 zu einer Belastung von 180 Mio. €.
Auf Ebene der Business Units zeigte sich folgende Ergebnisentwicklung:
• Regionen Deutschland: Die deutschen Regionalgesellschaften der RWE Energy schlossen
um 11% unter Vorjahr ab. Hier schlugen die erwähnten regulatorischen Entgeltkürzungen
im Verteilnetzgeschäft zu Buche. Durch Kostensenkungen und Effizienzsteigerungen konnten wir diese Effekte etwas abfedern.
An unsere Investoren
Lagebericht
Unsere Verantwortung
RWE Spezial
Konzernabschluss
Weitere Informationen
55
Bei RWE npower hat
sich die Ertragslage in
der Stromerzeugung
deutlich verbessert.
RWE npower konnte um 17 % auf 512 Mio. € zulegen und hat damit unsere Prognose vom
Februar 2006 übertroffen. Wir hatten eine Stabilisierung des Ergebnisses auf Vorjahreshöhe
erwartet. Die deutlich bessere Entwicklung ist der Stromerzeugung zuzuordnen. RWE npower
schloss hier weit über Vorjahr ab. Wir profitierten von den gestiegenen Notierungen an den
Großhandelsmärkten und erzielten außerdem wesentlich höhere Erträge aus der kurzfristigen
Optimierung unserer Kauf- und Verkaufspositionen. Allerdings hatten wir auch Belastungen
aus ungeplanten Kraftwerksstillständen. Der Aufwand für den Zukauf von CO2-Emissionsrechten betrug ca. 170 Mio.€, gegenüber rund 130 Mio. € im Vorjahr. Im Endkundengeschäft,
dem zweiten Standbein von RWE npower, erhöhte sich der Margendruck. Der Hintergrund
sind gestiegene Preise im Strom- und Gaseinkauf, die nicht in voller Höhe oder nur mit Verzögerung an die Endkunden weitergegeben werden konnten.
American Water hatte
Kostensteigerungen zu
verkraften, die bislang
nicht an die Kunden
weitergegeben werden
konnten.
Der Bereich Wasser hat ein betriebliches Ergebnis von 425 Mio. € erwirtschaftet, das ausschließlich American Water zuzurechnen ist. Der Vorjahresvergleich ist durch nicht operative
Sonderfaktoren verzerrt, insbesondere die Übertragung von RWE Aqua auf RWE Energy. Für
American Water allein ergibt sich – trotz Tarifanhebungen – ein währungsbereinigter Ergebnisrückgang um 12 %. Die Ursachen sind gestiegene Energie- und Materialkosten sowie Aufwand für weitere Verbesserungen beim Kundenservice. Im Zuge der Investitionstätigkeit
von American Water erhöhten sich zudem die Abschreibungen. American Water konnte
diese Belastungen noch nicht an die Kunden weitergeben, berücksichtigt sie aber in den
aktuellen und künftigen Tarifanträgen.
Lagebericht
Unsere Verantwortung
RWE Spezial
• Die inzwischen verkauften RWE Solutions-Gesellschaften schlossen mit einem betrieblichen
Verlust von 27 Mio. € ab. Wir haben sie im dritten Quartal 2006 entkonsolidiert.
Konzernabschluss
• Transport Strom/Gas: Diese Position umfasst unsere deutschen Transportnetze für Strom
und Gas sowie den Gastransport und Gashandel der tschechischen RWE Transgas. Darin
enthalten sind auch zwei neue Gesellschaften: RWE Key Account GmbH, auf die wir
zum 1. April 2005 das Großkundengeschäft der RWE Solutions übertragen haben, und
RWE Key Account Contracting GmbH mit den früheren Harpen-Aktivitäten im Bereich der
dezentralen Energieversorgung. Das unter „Transport Strom/Gas“ ausgewiesene Ergebnis
erhöhte sich u.a. wegen Sondereffekten um 68 %. Außerdem hat der tschechische Regulierer RWE Transgas höhere Margen im Geschäft mit den Regionalverteilern zugestanden.
Damit wurden Belastungen aus dem Vorjahr ausgeglichen, die 2005 noch nicht in den
Preisen berücksichtigt waren. Im deutschen Stromtransportnetz mussten wir allerdings
regulatorische Entgeltkürzungen hinnehmen.
Weitere Informationen
• Regionen International: Im kontinentaleuropäischen Vertriebsgeschäft außerhalb
Deutschlands verbesserte sich unser betriebliches Ergebnis um 6 %. Das deutliche Plus
ist u.a. den regionalen Gasverteilern in Tschechien zuzuordnen, denen der Regulierer
höhere Vertriebsmargen genehmigt hat.
An unsere Investoren
• Geschäftsentwicklung
56
Geschäftsentwicklung
Kennzahlen
des Wertmanagements1
im Geschäftsjahr 2006
in Mio.€
in %
Kapitalkosten
vor Steuern
in %
in %
Absoluter
Wertbeitrag
2006
in Mio.€
RWE Power 2
2.7443
6.976
39,5
10,5
29,0
2.023
1.328
RWE Energy
2.506
13.994
17,9
9,0
8,9
1.246
1.4314
RWE npower
512
6.969
7,3
10,0
-2,7
-185
-227
Bereich Wasser
425
7.607
5,6
7,5
-1,9
-145
-1165
Sonstige, Konsolidierung
-81
-2.782
–
–
–
230
355
6.1063
32.764
18,7
9,0
9,7
3.169
2.4515
RWE-Konzern
Betriebliches
Ergebnis
Betriebliches
Vermögen
in Mio.€
ROCE
Relativer
Wertbeitrag
Absoluter
Wertbeitrag
2005
in Mio.€
1 Siehe Erläuterung zum Wertmanagement des RWE-Konzerns auf den Seiten 205 und 206
2 Inkl. RWE Dea und RWE Trading
3 Für die Ermittlung von ROCE und Wertbeitrag sind Zinserträge aus Leasingforderungen in Höhe von 12 Mio. € hinzuzurechnen.
4 Angepasster Wert auf Basis des neuen Kapitalkostensatzes von 9 %
5 Angepasster Wert; Thames Water und die anderen im Jahr 2006 veräußerten Wasseraktivitäten sind nicht berücksichtigt.
Unsere Kapitalrendite
war mit 18,7 % mehr
als doppelt so hoch
wie die Kapitalkosten.
ROCE-Ziel für 2006 übertroffen. Auch 2006 konnten wir den Wert des Unternehmens
deutlich steigern. Wir messen dies an der Rendite auf das eingesetzte Kapital, dem Return
on Capital Employed (ROCE). Der ROCE lag im Berichtsjahr bei 18,7 % und damit weit über
den Konzern-Kapitalkosten von 9,0 % vor Steuern. Ausschlaggebend dafür ist die gute operative Ertragslage. Hinzu kommt aber auch, dass wir wegen des hohen Bestands an abgeschriebenen Anlagen ein vergleichsweise niedriges betriebliches Vermögen ausweisen.
Unser Ziel für 2006, einen ROCE von mindestens 14,0 % zu erreichen, haben wir klar übertroffen.
Die starke operative Performance zeigt sich besonders an der Entwicklung des absoluten
Wertbeitrags, der zentralen Steuerungsgröße für alle Konzernaktivitäten. Je höher der Wertbeitrag, desto attraktiver ist die jeweilige Aktivität für unser Portfolio. Er ist zentrales Kriterium für die Beurteilung von Investitionen und Bestimmungsgröße für die Bonuszahlungen
an unsere Führungskräfte. Der Wertbeitrag ergibt sich, wenn man die Differenz von ROCE
und Kapitalkosten mit dem betrieblich gebundenen Vermögen multipliziert. Thames Water
wurde – entsprechend der Vorgehensweise beim betrieblichen Ergebnis – aus dem Betriebsvermögen für 2005 und 2006 herausgerechnet. Für das Geschäftsjahr 2006 beläuft sich der
Wertbeitrag des RWE-Konzerns auf 3.169 Mio. €. Das sind 718 Mio. € bzw. 29 % mehr als 2005.
An unsere Investoren
Lagebericht
Unsere Verantwortung
RWE Spezial
Konzernabschluss
Weitere Informationen
57
• RWE npower konnte im abgelaufenen Geschäftsjahr noch nicht die Kapitalkosten decken.
Der britische Energieversorger schloss mit einem Wertbeitrag von -185 Mio. € ab. Gegenüber dem Vorjahr ist das eine leichte Verbesserung, die auf der positiven Ergebnisentwicklung basiert. Allerdings erhöhte sich auch das jahresdurchschnittliche Betriebsvermögen,
insbesondere durch den Erwerb des Gaskraftwerks Great Yarmouth Ende 2005.
• Der Bereich Wasser blieb ebenfalls unter den Kapitalkosten. Der Wertbeitrag belief sich
auf -145 Mio. € und lag damit unter dem 2005 erreichten Niveau. Hauptgrund ist der operative Ergebnisrückgang bei American Water. Auch die vermehrte Investitionstätigkeit
wirkte wertbeitragsmindernd, weil die Maßnahmen unmittelbar zu einer Erhöhung des
Betriebsvermögens führen, während die positiven Ergebniseffekte erst später eintreten.
Lagebericht
Unsere Verantwortung
RWE Spezial
• RWE Energy erwirtschaftete einen Wertbeitrag von 1.246 Mio. €. Dabei wurde ein Kapitalkostensatz von 9,0 % vor Steuern angewendet. Bisher hatten wir 10,0 % zugrunde gelegt.
Mit der Absenkung des Kapitalkostensatzes berücksichtigen wir das aktuelle Risikoprofil
des regulierten Geschäfts. Gegenüber dem Wertbeitrag des Vorjahres, den wir entsprechend angepasst haben, ergibt sich ein Rückgang um 185 Mio.€, obwohl das Ergebnisniveau der RWE Energy unverändert blieb. Der Grund: Der Bereich weist ein gestiegenes
betriebliches Vermögen aus, u.a. wegen der Einbeziehung der RWE Aqua und des von
Harpen übernommenen Geschäfts mit dezentraler Energieversorgung.
Konzernabschluss
• RWE Power lieferte mit 2.023 Mio. € den maßgeblichen Beitrag zur Wertsteigerung im
RWE-Konzern. Gegenüber dem Vorjahr konnte der Bereich um 695 Mio. € zulegen. Dies
spiegelt vor allem die verbesserte Ertragslage unserer deutschen Stromerzeugung und
des Upstream-Geschäfts der RWE Dea wider.
Weitere Informationen
Zur Entwicklung der Wertbeiträge der Unternehmensbereiche:
An unsere Investoren
• Geschäftsentwicklung
58
Geschäftsentwicklung
Neutrales Ergebnis
in Mio. €
Veräußerungsgewinne
Firmenwert-Abschreibungen
2006
20051
+/in Mio. €
463
272
191
-6
-759
753
Restrukturierungen, Sonstige
-871
-147
-724
Neutrales Ergebnis
-414
-634
220
1 Angepasste Zahlen; siehe Erläuterung auf Seite 44
Positive Sondereffekte
prägten die Entwicklung
beim Nettoergebnis,
vor allem der Verkauf
von Thames Water.
Nettoergebnis um 72 % verbessert. Die Überleitung vom betrieblichen Ergebnis zum Nettoergebnis ist geprägt von positiven Sondereinflüssen aus dem Verkauf von Thames Water
und aus einer Steuerrechtsänderung. Einmalbelastungen im neutralen Ergebnis bremsten
den Ergebnisanstieg.
Das neutrale Ergebnis verbesserte sich um 220 Mio. € auf - 414 Mio. €. Seine einzelnen
Positionen entwickelten sich folgendermaßen:
• Die Veräußerungsgewinne erhöhten sich um 191 Mio. € auf 463 Mio. €. Dazu hat vor allem
der Verkauf der 25 %-Beteiligung der RWE Dea an der Ölfördergesellschaft KazGerMunai in
Kasachstan beigetragen. Ein weiterer Buchgewinn fiel an, als sich RWE Power von Anteilen
an der Technologiesparte des Uran-Anreicherers Urenco trennte. Auch der Verkauf nicht
betriebsnotwendiger Grundstücke durch RWE npower schlug positiv zu Buche.
• Im Berichtszeitraum haben wir nur geringfügige Abschreibungen auf Firmenwerte vorgenommen, die RWE Systems zuzuordnen sind. Der Vorjahreswert enthält dagegen noch
eine Belastung von 759 Mio. €, die auf American Water entfiel.
• Das unter der Position „Restrukturierungen, Sonstige“ ausgewiesene Ergebnis verschlechterte sich um 724 Mio. € auf - 871 Mio. €. Der Hauptgrund ist, dass wir im Geschäftsjahr
2006 umfangreiche Rückstellungen bilden mussten. Davon entfallen 180 Mio. € auf
Reorganisationsmaßnahmen, mit denen wir die negative Ergebniswirkung der deutschen
Netzregulierung begrenzen wollen. Weitere 90 Mio. € stehen im Zusammenhang mit
Altersteilzeitregelungen bei RWE Power. Die Erträge aus der Veränderung der KernenergieRückstellungen haben sich von 396 Mio. € auf 164 Mio. € mehr als halbiert. Auf den
Kundenstamm von RWE npower wurden planmäßige Abschreibungen von 327 Mio. €
vorgenommen (Vorjahr: 328 Mio. €).
An unsere Investoren
Lagebericht
Unsere Verantwortung
RWE Spezial
Konzernabschluss
Weitere Informationen
59
2006
20051
+/in %
Zinserträge
2.102
1.306
60,9
Zinsaufwendungen
-2.824
-2.048
-37,9
-722
-742
2,7
-1.143
-1.247
8,3
-170
408
-141,7
-2.035
-1.581
-28,7
Zinsergebnis
Zinsanteil an den langfristigen Rückstellungen
Übriges Finanzergebnis
Finanzergebnis
Unsere fortgeführten Aktivitäten erwirtschafteten ein Ergebnis vor Steuern in Höhe von
3.657 Mio. €. Das sind 16 % mehr als im Vorjahr. Die Steuerquote sank von 34 auf 27 %.
Der deutliche Rückgang ergibt sich aus einer Änderung der deutschen Steuergesetzgebung.
Nach alter Rechtslage konnten Kapitalgesellschaften ihre in früheren Jahren angesammelten
Körperschaftsteuerguthaben nur insoweit aktivieren, als durch Dividendenzahlungen Erstattungsansprüche gegenüber dem Fiskus entstanden. Der Gesetzgeber hat nun festgelegt,
dass die Guthaben – unabhängig von Dividendenzahlungen – ab 2008 über einen Zeitraum
von zehn Jahren ausbezahlt werden und daher in voller Höhe mit dem Barwert zu aktivieren
sind.* In unserer Konzernbilanz zum 31. Dezember 2006 entstand dadurch eine Forderung
von 636 Mio.€ und in der Gewinn- und Verlustrechnung ein gleich hoher einmaliger Steuerertrag.
Nach Steuern stieg das Ergebnis unserer fortgeführten Aktivitäten um 29 % auf 2.675 Mio.€.
Aus nicht fortgeführten Aktivitäten erzielten wir einen Gewinn von 1.338 Mio. €. Das laufende Ergebnis von Thames Water und die gesamten Erträge aus den anderen im Berichtsjahr veräußerten Wasserunternehmen gehen hier mit 330 Mio. € ein. Enthalten ist außerdem
der Entkonsolidierungserfolg aus dem Verkauf von Thames Water in Höhe von 991 Mio. €.
Davon entfallen 725 Mio. € auf den Buchgewinn und 266 Mio. € auf Erträge im Zusammenhang mit der Auflösung von Sicherungsinstrumenten. Die Ergebnisanteile anderer Gesellschafter gingen von 224 Mio. € auf 166 Mio. € zurück.
Unsere Verantwortung
RWE Spezial
03
Finanzergebnis wegen Wegfall von Einmalerträgen unter Vorjahr. Das Finanzergebnis
belief sich auf - 2.035 Mio. €. Gegenüber dem Vorjahr ist das eine Verschlechterung um
454 Mio. €. Hier kam zum Tragen, dass wir 2005 in hohem Umfang Buchgewinne aus der
Veräußerung von Wertpapieren realisiert hatten. Der vermehrte Einsatz von Zinsderivaten
führte zu einer deutlichen Erhöhung sowohl der Zinserträge als auch der Zinsaufwendungen. Im Saldo hat sich das Zinsergebnis leicht verbessert, u.a. weil wir Finanzierungen von
Tochtergesellschaften abgelöst und durch günstigere Refinanzierungen ersetzt haben. Allerdings hatten wir auch Mehraufwendungen durch das gestiegene Marktzinsniveau im Kurzfristbereich. Der Rückgang der Zinsanteile an den langfristigen Rückstellungen beeinflusste
das Finanzergebnis ebenfalls positiv.
Konzernabschluss
Das Finanzergebnis sank
um 29%. Allerdings enthielt der Vorjahreswert
hohe Buchgewinne aus
dem Verkauf von Wertpapieren.
Weitere Informationen
1 Angepasste Zahlen; siehe Erläuterung auf den Seiten 44 und 159
Lagebericht
Finanzergebnis
in Mio.€
An unsere Investoren
• Geschäftsentwicklung
60
Geschäftsentwicklung
Der RWE-Konzern kommt damit auf ein Nettoergebnis von 3.847 Mio. €. Gegenüber dem
vorangegangenen Geschäftsjahr hat es sich um 72 % erhöht. Das ist weit mehr als ursprünglich prognostiziert. Grund sind die erwähnten Sondereffekte: der vorzeitige Verkauf von
Thames Water und Änderungen in der Steuergesetzgebung. Das Ergebnis je Aktie stieg
von 3,97 € auf 6,84 €.
Überleitung zum Nettoergebnis
2006
20051
+/in %
6.106
5.371
13,7
Betriebliches Ergebnis
Mio.€
Neutrales Ergebnis
Mio.€
-414
-634
34,7
Finanzergebnis
Mio.€
-2.035
-1.581
-28,7
Ergebnis fortgeführter Aktivitäten vor Steuern
Mio.€
3.657
3.156
15,9
Ertragsteuern
Mio.€
-982
-1.086
9,6
Ergebnis fortgeführter Aktivitäten
Mio.€
2.675
2.070
29,2
Ergebnis nicht fortgeführter Aktivitäten
Mio.€
1.338
385
247,5
Ergebnis
Mio.€
4.013
2.455
63,5
Mio.€
166
224
-25,9
Ergebnisanteile anderer Gesellschafter
Nettoergebnis
Mio.€
3.847
2.231
72,4
Nachhaltiges Nettoergebnis
Mio.€
2.466
2.257
9,3
Ergebnis je Aktie
€
6,84
3,97
72,3
Steuerquote
%
27
34
-20,6
2
1 Angepasste Zahlen; siehe Erläuterung auf den Seiten 44 und 159
2 Ergebnisanteile der RWE-Aktionäre
Das nachhaltige Nettoergebnis erhöhte sich
auf 2.466 Mio.€.
Das entspricht 4,38 €
je Aktie.
Das für unsere Dividendenpolitik maßgebliche nachhaltige Nettoergebnis ergibt sich, wenn
man das Nettoergebnis um das durch Sondereinflüsse geprägte neutrale Ergebnis sowie
um Einmaleffekte im Finanzergebnis und bei den Steuern bereinigt. Auch der Entkonsolidierungserfolg aus dem Verkauf von Thames Water bleibt unberücksichtigt. Der Ergebnisbeitrag aus dem laufenden Geschäft des Wasserversorgers ist hier allerdings weiterhin
enthalten. Im Berichtsjahr belief sich das nachhaltige Nettoergebnis auf 2.466 Mio. €.
Das sind 9 % mehr als 2005.
An unsere Investoren
Lagebericht
Unsere Verantwortung
RWE Spezial
Konzernabschluss
Weitere Informationen
61
Gesamt
150
160
190
500
Akquisitionssynergien
60
30
50
40
180
Gesamt
60
180
210
230
680
Kostensenkungsprogramme erfolgreich abgeschlossen – neues Programm gestartet.
Eine permanente Kostenkontrolle und die Realisierung von Einsparpotenzialen sind unerlässlich, um unsere Wettbewerbs- und Investitionsfähigkeit langfristig zu sichern. Dazu haben
wir auch 2006 umfangreiche Maßnahmen ergriffen. So konnten wir zwei in Vorjahren gestartete Kostensenkungsprogramme plangemäß abschließen. Wir hatten uns vorgenommen,
mit beiden Programmen das jährliche Kostenniveau bis Ende 2006 um insgesamt 680 Mio. €
abzusenken:
• Das erste Programm mit einem Zielvolumen von 500 Mio. € umfasste Maßnahmen im
Rahmen der 2003 gestarteten Reorganisation des RWE-Konzerns. Im Mittelpunkt standen
dabei das deutsche Energiegeschäft, die Wasseraktivitäten und der IT-Bereich.
• Mit dem zweiten, 2002 begonnenen Programm nutzen wir Synergiepotenziale aus den
Großakquisitionen der vergangenen Jahre. Das Einsparziel wurde auf 180 Mio. € veranschlagt. Davon waren 100 Mio. € für die Zusammenlegung von Querschnittsfunktionen
der britischen Unternehmen RWE npower und Thames Water eingeplant. Auf unsere
tschechischen Gasgesellschaften entfiel ein Zielvolumen von 80 Mio. €.
Zu Beginn des Geschäftsjahres 2006 hatten wir bereits 450 Mio. € eingespart. Die noch
ausstehenden 230 Mio. € konnten wir trotz des Verkaufs von Thames Water und des geplanten Börsengangs von American Water in voller Höhe realisieren. Weggefallenes Synergiepotenzial im Wasserbereich haben wir durch zusätzliche Maßnahmen im Energiegeschäft
ausgeglichen.
Parallel zu den laufenden Programmen haben wir 2006 zusätzliches Potenzial ermittelt, um
unsere Effizienz weiter zu steigern. Das Resultat ist ein neues Programm, mit dem wir bis
2010 das betriebliche Ergebnis um insgesamt 600 Mio. € verbessern wollen (siehe Seite 86).
Lagebericht
2006
Unsere Verantwortung
Im Geschäftsjahr
2006 haben wir
Kostensenkungen von
230 Mio.€ erzielt.
2005
RWE Spezial
Reorganisation
2004
Konzernabschluss
2003
Weitere Informationen
Jährliche Kostensenkungen
in Mio.€
An unsere Investoren
• Geschäftsentwicklung
62
Eckdaten der Unternehmensbereiche auf einen Blick
Eckdaten der Unternehmensbereiche auf einen Blick
RWE Power1
2006
2005
+/in %
6.574
6.832
-3,8
Außenumsatz
Mio.€
Leistungen für andere Konzernunternehmen
Mio.€
8.531
6.323
34,9
Gesamtumsatz
Mio.€
15.105
13.155
14,8
EBITDA
Mio.€
3.372
2.800
20,4
Betriebliches Ergebnis
Mio.€
2.744
2.112
29,9
Return on Capital Employed (ROCE)
%
39,5
28,3
–
Kapitalkosten vor Steuern
%
10,5
10,5
–
Wertbeitrag
Mio.€
2.023
1.328
52,3
Betrieblich gebundenes Vermögen (Capital Employed)
Mio.€
6.976
7.468
-6,6
Investitionen
Mio.€
1.307
842
55,2
In Sachanlagen
Mio.€
1.302
842
54,6
In Finanzanlagen
Mio.€
–
Mitarbeiter2
5
–
31.12.06
31.12.05
18.467
18.702
-1,3
2006
2005
+/in %
1 Inkl. RWE Dea und RWE Trading
2 Umgerechnet in Vollzeitstellen
RWE Energy
Außenumsatz
Mio.€
27.398
24.318
12,7
Leistungen für andere Konzernunternehmen
Mio.€
748
865
-13,5
Gesamtumsatz
Mio.€
28.146
25.183
11,8
EBITDA
Mio.€
3.177
3.142
1,1
Betriebliches Ergebnis
Mio.€
2.506
2.507
0,0
Return on Capital Employed (ROCE)
%
17,9
21,0
–
Kapitalkosten vor Steuern
%
9,0
9,0
Wertbeitrag
Mio.€
1.246
1.4311
Betrieblich gebundenes Vermögen (Capital Employed)
Mio.€
13.994
11.962
17,0
Investitionen
Mio.€
1.461
1.238
18,0
In Sachanlagen
Mio.€
1.174
1.064
10,3
In Finanzanlagen
Mio.€
64,9
Mitarbeiter2
1 Angepasster Wert; siehe Erläuterung auf Seite 57
2 Umgerechnet in Vollzeitstellen
1
–
-12,9
287
174
31.12.06
31.12.05
28.418
37.598
-24,4
An unsere Investoren
Lagebericht
Unsere Verantwortung
RWE Spezial
Konzernabschluss
Weitere Informationen
63
Außenumsatz
Mio.€
8.485
6.382
33,0
Leistungen für andere Konzernunternehmen
Mio.€
8
3
166,7
Gesamtumsatz
Mio.€
8.493
6.385
33,0
EBITDA
Mio.€
658
561
17,3
Betriebliches Ergebnis
Mio.€
512
437
17,2
Return on Capital Employed (ROCE)
%
7,3
6,6
–
Kapitalkosten vor Steuern
%
10,0
10,0
–
Wertbeitrag
Mio.€
-185
-227
18,5
Betrieblich gebundenes Vermögen (Capital Employed)
Mio.€
6.969
6.645
4,9
Investitionen
Mio.€
407
542
-24,9
In Sachanlagen
Mio.€
396
315
25,7
In Finanzanlagen
Mio.€
-95,2
Mitarbeiter1
11
227
31.12.06
31.12.05
11.624
10.125
14,8
2006
20051
+/in %
1 Umgerechnet in Vollzeitstellen
Bereich Wasser
Außenumsatz
Mio.€
1.702
1.878
-9,4
Leistungen für andere Konzernunternehmen
Mio.€
–
4
–
Gesamtumsatz
Mio.€
1.702
1.883
-9,6
EBITDA
Mio.€
689
816
-15,6
Betriebliches Ergebnis
Mio.€
425
586
-27,5
Return on Capital Employed (ROCE)
%
5,6
6,3
–
Kapitalkosten vor Steuern
%
7,5
7,5
–
Wertbeitrag
Mio.€
-145
-116
-25,0
Betrieblich gebundenes Vermögen (Capital Employed)
Mio.€
7.607
9.352
-18,7
Investitionen
Mio.€
1.588
1.405
13,0
In Sachanlagen
Mio.€
1.584
1.388
14,1
In Finanzanlagen
Mio.€
-76,5
Mitarbeiter2
4
17
31.12.06
31.12.05
6.809
16.306
1 Angepasste Werte; Thames Water und die anderen im Jahr 2006 veräußerten Wasseraktivitäten
sind als „nicht fortgeführte Aktivitäten“ ausgewiesen.
2 Umgerechnet in Vollzeitstellen
-58,2
Unsere Verantwortung
+/in %
RWE Spezial
2005
Konzernabschluss
2006
Weitere Informationen
RWE npower
Lagebericht
An unsere Investoren
• Eckdaten der Unternehmensbereiche auf einen Blick
64
Finanzen und Investitionen
Finanzen und Investitionen
Zentrale Finanzierung. Die Finanzierung des RWE-Konzerns verantwortet zentral die RWE AG.
Nur in Einzelfällen nehmen unsere Tochtergesellschaften Kapital direkt auf, etwa wenn die
Nutzung lokaler Kredit- und Kapitalmärkte wirtschaftlich vorteilhaft ist. Daneben übernimmt
die RWE AG die Koordination, wenn Konzerngesellschaften Haftungsverhältnisse eingehen,
indem sie Garantien oder Patronatserklärungen abgeben. Die Bündelung dieser Aufgaben
ist Grundvoraussetzung für eine zentrale Steuerung und Überwachung von Risiken. Außerdem stärken wir damit unsere Verhandlungsposition gegenüber Kreditinstituten und anderen Marktteilnehmern.
215
215
217
Moody’s und Standard
& Poor’s haben unsere
hohe Bonität bestätigt.
216
Finanzielle Flexibilität. Wir verfügen über einen hohen und stabilen Mittelzufluss aus
laufender Geschäftstätigkeit sowie über flexible Finanzierungsinstrumente. Mit einem DebtIssuance-Programm* über 20 Mrd. € beschaffen wir langfristige Mittel am Kapitalmarkt.
Für die kurzfristige Finanzierung am Geldmarkt steht uns ein Commercial-Paper-Programm*
über 5 Mrd. US$ zur Verfügung. Zum Jahresende 2006 hatten wir 14,5 Mrd. € aus dem
Debt-Issuance-Programm und 0,3 Mrd. € aus dem Commercial-Paper-Programm in Anspruch
genommen. Darüber hinaus besteht eine syndizierte Kreditlinie* über 4 Mrd. €, die als Liquiditätsreserve dient. Die eine Hälfte dieser Kreditlinie hat eine Laufzeit von 364 Tagen, die
andere von fünf Jahren. Die genannten Finanzierungsprogramme und die Kreditlinie verpflichten uns nicht zur Einhaltung von definierten Zinszahlungs-, Verschuldungs- oder Mindestkapitalgrenzen, bei deren Verletzung wir zur vorzeitigen Rückzahlung oder Stellung von
Sicherheiten verpflichtet wären. Ebenso wenig müssen wir ein vorgegebenes Rating-Niveau
einhalten.
Hohes Kredit-Rating. Bonitätsprüfungen durch unabhängige Rating-Agenturen haben
einen maßgeblichen Einfluss auf die Möglichkeiten eines Unternehmens, sich Fremdkapital
zu beschaffen. Je besser die Bewertung, desto leichter der Zugang zu den internationalen
Kreditmärkten und desto kostengünstiger die Aufnahme von Mitteln. Daher profitieren wir
davon, dass uns die beiden führenden Rating-Agenturen Moody’s und Standard & Poor’s
eine hohe Bonität bescheinigen. Dies drückt sich in unserem starken Single-A-Rating* aus,
das sich seit Ende 2002 nicht verändert hat. Beide Rating-Agenturen haben ihre Einschätzungen zuletzt im Oktober (Standard & Poor’s) und im November 2006 (Moody’s) bestätigt.
Die folgende Tabelle zeigt unsere aktuellen Bonitätsbewertungen:
Kredit-Rating
Moody’s
Standard & Poor’s
Langfristig
A1 / stabiler Ausblick
A+ / negativer Ausblick
Kurzfristig
P-1 / stabiler Ausblick
A-1 / negativer Ausblick
An unsere Investoren
Lagebericht
Unsere Verantwortung
RWE Spezial
Konzernabschluss
Weitere Informationen
65
Unsere neue Schuldenobergrenze beträgt
22 bis 24 Mrd.€. Diese
berücksichtigt die Ausgliederung von Pensionsverpflichtungen.
Neue Schuldenobergrenze berücksichtigt Externalisierung der Pensionsverpflichtungen.
Durch die Externalisierung der Pensionsverpflichtungen werden sich auf der Aktivseite der
Bilanz unsere liquiden Mittel und auf der Passivseite die Pensionsrückstellungen verringern.
In unserer Nettofinanzposition spiegelt sich jedoch nur der erstgenannte Effekt wider; der
Rückgang unserer Rückstellungen bleibt dagegen unberücksichtigt. Dies nehmen wir zum
Anlass, uns bei der Kommunikation einer Schuldenobergrenze nicht mehr auf die Nettofinanzverbindlichkeiten zu beziehen. Basis soll künftig die Nettofinanzposition zuzüglich
der Pensionsverpflichtungen sein. Wir sprechen hier von „Nettoschulden“ bzw. „Nettovermögen“. Für die Nettoschulden legen wir eine Obergrenze von 22 bis 24 Mrd. € fest.
Lagebericht
Externalisierung der Pensionsverpflichtungen. Im laufenden Geschäftsjahr werden wir für
Teile unserer Pensionsverpflichtungen eine Kapitaldeckung einführen. Dies wird zunächst
über ein Contractual Trust Arrangement (CTA) geschehen. Dabei wird eine Treuhandvereinbarung mit dem speziell für diesen Zweck gegründeten RWE Pensionstreuhand e.V. getroffen. Auf diesen übertragen wir Mittel, die der Finanzierung der Pensionszusagen an unsere
Mitarbeiter dienen. Die Mittel sind zweckgebunden, eine anderweitige Nutzung ist daher
nicht möglich. Im weiteren Jahresverlauf planen wir außerdem die Gründung eines Pensionsfonds, auf den wir die Pensionsverpflichtungen für unsere bereits in den Ruhestand
getretenen Mitarbeiter übertragen werden; die Deckungsmittel fließen aus dem CTA ein.
Die Kapitaldeckung von Pensionsverpflichtungen ist internationaler Standard. Wir machen
damit die Finanzierung unserer Pensionsverpflichtungen transparenter und verbessern den
Insolvenzschutz für unsere anspruchsberechtigten Mitarbeiter und Pensionäre. Für 2007
werden wir zunächst Pensionsrückstellungen in Höhe von rund 8 Mrd. € externalisieren. Die
verbleibenden Rückstellungen werden wir in späteren Jahren auf das CTA bzw. den
Pensionsfonds übertragen.
Unsere Verantwortung
Wir führen eine Kapitaldeckung für Pensionsverpflichtungen von
rund 8 Mrd.€ ein. Dies
erfolgt über ein CTA
und einen Pensionsfonds.
RWE Spezial
Positive Nettofinanzposition nach Verkauf von Thames Water. Zum Jahresende 2006
haben wir erstmals seit Juni 2001 wieder Nettofinanzvermögen ausgewiesen, und zwar in
Höhe von 4,7 Mrd. €. Im Vorjahr hatten wir noch mit Nettofinanzschulden von 11,4 Mrd. €
abgeschlossen. Vor allem der Verkauf von Thames Water hat unsere Finanzposition deutlich
gestärkt. Insgesamt erzielten wir 2006 Desinvestitionserlöse von 8,8 Mrd. €. Durch Entkonsolidierungen verbesserte sich unsere Nettofinanzposition um insgesamt 4,8 Mrd. €. Auch
der Free Cash Flow in Höhe von 2,3 Mrd. € schlug sich positiv im Nettofinanzvermögen
nieder. Bilanzierungsänderungen, die nach IFRS erforderlich waren, minderten unsere
Nettofinanzverbindlichkeiten um 0,2 Mrd. €, Wechselkursänderungen um weitere 0,2 Mrd. €.
Dagegen wirkten unsere im Geschäftsjahr 2006 geleisteten Ausschüttungen von 1,2 Mrd. €
gegenläufig.
Konzernabschluss
Wir weisen erstmals seit
Juni 2001 wieder ein
Nettofinanzvermögen
aus. Ende 2006 lag es
bei 4,7 Mrd.€.
Weitere Informationen
Unsere hohe Bonität spiegelt sich positiv in den Fremdkapitalkosten wider. Diese beliefen
sich 2006 auf 5,1% der durchschnittlichen Bruttofinanzschulden des RWE-Konzerns (inkl. Zinsaufwand für Absicherungsgeschäfte) und waren damit etwas niedriger als im Vorjahr (5,2%).
An unsere Investoren
• Finanzen und Investitionen
66
Finanzen und Investitionen
Nettoschulden
in Mio.€
Flüssige Mittel
31.12.06
31.12.05
+/in %
2.794
1.431
95,2
17.835
11.356
57,1
3.473
3.603
-3,6
Bruttofinanzvermögen
24.102
16.390
47,1
Anleihen, Schuldscheindarlehen, Verbindlichkeiten
gegenüber Kreditinstituten, Commercial Paper
18.308
24.982
-26,7
Wertpapiere
Sonstiges Finanzvermögen
Sonstige Finanzschulden
1.074
2.846
-62,3
19.382
27.828
-30,4
Nettofinanzschulden
-4.720
11.438
-141,3
Rückstellungen für Pensionen und ähnliche Verpflichtungen
11.584
11.997
-3,4
6.864
23.435
-70,7
Bruttofinanzschulden
Nettoschulden
Nominalvolumen ausstehender RWE-Anleihen auf 16,7 Mrd. € gesunken. Das Nominalvolumen der von RWE-Gesellschaften begebenen Anleihen belief sich Ende 2006 auf
16,7 Mrd. €. Der Rückgang gegenüber dem Stand Ende 2005 (18,6 Mrd. €) ist hauptsächlich
auf den Verkauf von Thames Water und die damit einhergehende Entkonsolidierung von
Anleihen zurückzuführen. Außerdem haben wir Anleihen in Höhe von 0,7 Mrd. € zurückgezahlt. Im Wesentlichen handelte es sich dabei um drei Schuldverschreibungen mit Nominalvolumina von insgesamt 0,5 Mrd. £. Im laufenden Geschäftsjahr werden Anleihen in Höhe
von insgesamt 2,2 Mrd. € fällig. Wir werden sie nicht durch Ausgabe neuer Schuldtitel refinanzieren. Die gewichtete durchschnittliche Restlaufzeit der vom RWE-Konzern begebenen
Schuldverschreibungen lag Ende 2006 bei zehn Jahren.
Fälligkeitsstruktur der
Kapitalmarktschulden
des RWE-Konzerns
in Mrd. €
2,5
2,0
1,5
1,0
0,5
RWE AG/RWE Finance
American Water
0
‘07 ‘08 ‘09 ‘10 ‘11 ‘12 ‘13 ‘14 ‘15 ‘16 ‘17 ‘18 ‘19 ‘20 ‘21 ‘22 ‘23 ‘24 ‘25 ‘26 ‘27 ‘28 ‘29 ‘30 ‘31 ‘32 ‘33 ‘34 ‘35 ‘36 ‘37 ‘38
An unsere Investoren
Lagebericht
Unsere Verantwortung
RWE Spezial
Konzernabschluss
Weitere Informationen
67
1.302
842
460
(477)
(290)
(187)
RWE Energy
1.174
1.064
110
RWE npower
396
315
81
1.584
1.388
196
(626)
(520)
(106)
Bereich Wasser
Davon: Nordamerika
Sonstige, Konsolidierung
RWE-Konzern
Ohne Thames Water
+/in Mio. €
38
58
-20
4.494
3.667
827
3.536
2.799
737
1 Inkl. RWE Trading
Im Geschäftsjahr 2006
haben wir unsere Sachinvestitionen um
rund ein Viertel auf
4,5 Mrd.€ erhöht.
Investitionen um 14% über Vorjahresniveau. Im Berichtsjahr haben wir Investitionen
in Höhe von 4.728 Mio. € getätigt; damit lag unser Investitionsvolumen um 14% über dem
des Vorjahres (4.143 Mio. €). Die Ausgaben für Sachanlagen (zzgl. immaterieller Vermögenswerte) erhöhten sich um 23% auf 4.494 Mio. €. Zusätzliche Mittel flossen vor allem in den
Neubau von Kraftwerken, in den Ausbau und die Erneuerung von Netzen sowie in die Verbesserung der Wasserinfrastruktur. Unsere Investitionen in Finanzanlagen verringerten
sich um 242 Mio. € auf 234 Mio. €. Im Vorjahr hatten wir umfangreiche Mittel für den Kauf
eines Gas-und-Dampf-Kraftwerks in Großbritannien eingesetzt. Schwerpunkte 2006 waren
Beteiligungsaufstockungen im ungarischen und tschechischen Gasgeschäft, und zwar auf
Grundlage eines Tauschgeschäfts mit E.ON. Im Gegenzug trennten wir uns von unseren
Minderheitsbeteiligungen an der ungarischen DDGÁZ und an zwei tschechischen Gasverteilungsgesellschaften.
Lagebericht
Unsere Verantwortung
RWE Power 1
Davon: RWE Dea
2005
RWE Spezial
2006
Konzernabschluss
Investitionen in Sachanlagen
in Mio. €
Weitere Informationen
Finanzschulden in britischen Pfund deutlich abgebaut. Die Finanzverschuldung des
RWE-Konzerns in Fremdwährung veränderte sich 2006 durch den Verkauf von Thames Water
deutlich. Die Pfund-Anleihen des Wasserversorgers schieden aus dem Konsolidierungskreis
aus. Rechnet man Währungssicherungsgeschäfte mit ein, waren wir zum Jahresende 2006
zu 38 % in US-Dollar, zu 38 % in britischen Pfund und zu 24% in Euro und anderen Währungen verschuldet. Somit verringerte sich der Anteil der Verschuldung in Pfund gegenüber
dem Vorjahr (62 %) stark. Außerdem haben wir im Zuge der Veräußerung Instrumente zur
Zins- und Währungssicherung aufgelöst. Unsere Bruttofinanzschulden gingen 2006 um
8,4 Mrd. € auf 19,4 Mrd. € zurück.
An unsere Investoren
• Finanzen und Investitionen
68
Finanzen und Investitionen
Investitionen in Finanzanlagen
in Mio.€
RWE Power1
Davon: RWE Dea
2006
2005
+/in Mio. €
5
–
5
(4)
(–)
(4)
RWE Energy
287
174
113
RWE npower
11
227
-216
4
17
-13
Bereich Wasser
Davon: Nordamerika
(–)
(–)
(–)
Sonstige, Konsolidierung
-73
58
-131
234
476
-242
RWE-Konzern
1 Inkl. RWE Trading
Zur Investitionstätigkeit der Unternehmensbereiche:
RWE Power hat 1.307 Mio.€ investiert, 465 Mio. € mehr als im Vorjahr. Die Mittel flossen
fast ausschließlich in Sachanlagen. Wichtigstes Investitionsprojekt war der Bau des 2.100MW-Braunkohle-Doppelblocks in Neurath bei Köln, mit dem wir im Januar 2006 begonnen
haben. Daneben leisteten wir Vorarbeiten für das geplante 875-MW-Gas-und-Dampf-Kraftwerk in Lingen und investierten in die Nachrüstung von Braunkohlekraftwerken an unseren
Standorten Weisweiler bei Köln und Visonta (Ungarn) mit Vorschaltgasturbinen. Außerdem
haben wir mehr für den Erwerb von Grundstücken in unseren Tagebaugebieten ausgegeben.
RWE Dea hat ihre Sachinvestitionen um 187 Mio. € auf 477 Mio. € aufgestockt. Die zusätzlichen Mittel flossen hauptsächlich in den Ausbau der Gasförderung in Großbritannien und
Ägypten.
RWE Energy steigerte die Investitionen um 223 Mio. € auf 1.461 Mio. €. Die Ausgaben für
Sachanlagen erhöhten sich auf 1.174 Mio. €. Rund 80 % der Mittel flossen in den Ausbau
und die Erneuerung unserer Netzinfrastruktur. Zu unseren Maßnahmen im abgelaufenen
Geschäftsjahr zählten der Netzanschluss neuer Kraftwerke und die Modernisierung von
Umspannanlagen. In Finanzanlagen investierte RWE Energy 287 Mio. € und damit
113 Mio. € mehr als 2005. Ein Großteil dieser Ausgaben entfiel auf die erwähnten
Beteiligungsaufstockungen im ungarischen und tschechischen Gasgeschäft.
RWE npower setzte im vergangenen Jahr 407 Mio. € für Investitionen ein, im Vergleich
zu 542 Mio. € im Vorjahr. Der britische Energieversorger erhöhte seine Sachmittel auf
396 Mio. €. Investitionsschwerpunkte waren die 2005 begonnene Nachrüstung des Kraftwerks Aberthaw mit einer Rauchgasentschwefelungsanlage und der Ausbau unserer Stromerzeugung aus Windkraft. Die Investitionen in Finanzanlagen waren gering. Der Vorjahreswert enthielt dagegen noch den Kaufpreis für das 420-MW-Gas-und-Dampf-Kraftwerk
Great Yarmouth.
An unsere Investoren
Lagebericht
Unsere Verantwortung
RWE Spezial
Konzernabschluss
Weitere Informationen
69
2005
+/in %
Cash Flow aus laufender Geschäftstätigkeit
6.783
5.304
27,9
(-534)
(204 )
-361,8
Mittelabfluss aus der Investitionstätigkeit
Davon: Effekt aus der Veränderung des Nettoumlaufvermögens
-2.471
-2.049
-20,6
Mittelabfluss aus der Finanzierungstätigkeit
-2.948
-3.384
12,9
Einfluss von Wechselkurs- und sonstigen
Wertänderungen auf die flüssigen Mittel
1
-1
34
-102,9
Veränderung der flüssigen Mittel
1.363
-95
–
Cash Flow aus laufender Geschäftstätigkeit
6.783
5.304
27,9
Abzgl. Investitionen in Sachanlagen und in
immaterielle Vermögenswerte
-4.494
-3.667
-22,6
Free Cash Flow
2.289
1.637
39,8
Konzernabschluss
Der Free Cash Flow stieg
trotz erhöhter Sachinvestitionen deutlich an.
Free Cash Flow um 40 % verbessert. Aus laufender Geschäftstätigkeit erzielten wir 2006
einen Cash Flow von 6.783 Mio. €. Gegenüber dem Vorjahr ist das ein Anstieg um 1.479 Mio.€
bzw. 28 %, der im Wesentlichen auf der guten Ergebnisentwicklung beruht. Allerdings gab
es gegenläufige Effekte durch den Aufbau von Nettoumlaufvermögen (Working Capital). Die
Finanzierungstätigkeit führte zu einem Mittelabfluss von 2.948 Mio. €. Um diesen Betrag
überstiegen die Tilgungen und Ausschüttungen die Aufnahme neuer Schulden.
Der Cash Flow aus laufender Geschäftstätigkeit, verringert um die Sachinvestitionen, ergibt
den Free Cash Flow. Dieser erhöhte sich aufgrund der deutlich höheren operativen Mittelzuflüsse um 652 Mio. € auf 2.289 Mio. €.
Weitere Informationen
1 Angepasster Wert; siehe Erläuterungen auf den Seiten 44 und 159
Lagebericht
2006
Unsere Verantwortung
Kapitalflussrechnung
in Mio. €
RWE Spezial
Der Bereich Wasser tätigte Investitionen mit einem Gesamtvolumen von 1.588 Mio.€.
Thames Water ist hier mit elf Monaten enthalten. Trotz gegenläufiger Sondereffekte erhöhte
sich der Mitteleinsatz im Wasserbereich um 183 Mio.€.
An unsere Investoren
• Finanzen und Investitionen
70
Finanzen und Investitionen · Erläuterungen zur Vermögens-, Finanz- und Ertragslage der RWE AG (Holding)
Bilanzstruktur
31.12.06
in Mio.€
31.12.051
in %
in Mio.€
in %
Aktiva
Langfristiges Vermögen
51.999
55,6
71.680
65,5
Davon: Immaterielle Vermögenswerte
(14.901)
15,9
(18.551)
16,9
Davon: Sachanlagen
(26.034)
27,9
(36.089)
33,0
41.456
44,4
37.778
34,5
(7.673)
8,2
(11.112)
10,2
Kurzfristiges Vermögen
Davon: Sonstige Forderungen und
sonstige Vermögenswerte
Davon: Wertpapiere
(16.788)
18,0
(10.344)
9,5
93.455
100,0
109.458
100,0
Eigenkapital
14.111
15,1
12.357
11,3
Langfristige Schulden
52.402
56,1
65.065
59,4
Davon: Rückstellungen
(28.632)
30,6
(28.064)
25,6
Davon: Finanzverbindlichkeiten
(15.672)
16,8
(21.458)
19,6
26.942
28,8
32.036
29,3
Gesamt
Passiva
Kurzfristige Schulden
Davon: Übrige Verbindlichkeiten
Gesamt
(9.527)
10,2
(13.142)
12,0
93.455
100,0
109.458
100,0
1 Angepasste Werte; siehe Erläuterungen auf den Seiten 44 und 159
Wir konnten das Eigenkapital von 12,4 Mrd. €
auf 14,1 Mrd. € erhöhen.
Bilanzstruktur: Eigenkapitalquote auf 15,1 % verbessert. Die Entwicklung unserer Bilanz
war in starkem Maße durch den Verkauf von Thames Water und RWE Solutions geprägt.
Die genannten Transaktionen waren maßgeblich dafür, dass die zum 31. Dezember 2006
ausgewiesene Bilanzsumme mit 93,5 Mrd. € um 16,0 Mrd. € unter dem Vorjahreswert lag.
Auf der Aktivseite gingen das Sachanlagevermögen um 10,1 Mrd. € und die Firmenwerte um
3,3 Mrd. € zurück. Ein erheblicher Teil des Liquiditätszuflusses aus dem Verkauf von Thames
Water wurde in Geldmarktfonds und Wertpapiere investiert. Die zu Stichtagswerten angesetzten Derivate lagen um 9,3 Mrd. € unter Vorjahresniveau.
Auf der Passivseite der Bilanz führten die beschriebenen Effekte zu vergleichbaren Veränderungen. Die langfristigen Kapitalmarktschulden konnten um 4,0 Mrd. €, die kurzfristigen
um 1,4 Mrd. € abgebaut werden. Neben den Unternehmensverkäufen trug auch die gute
Ertragslage des RWE-Konzerns wesentlich dazu bei, dass sich das Eigenkapital von 12,4 Mrd. €
auf 14,1 Mrd. € erhöhte. Die Eigenkapitalquote verbesserte sich damit von 11,3 auf 15,1%.
An unsere Investoren
Lagebericht
Unsere Verantwortung
RWE Spezial
Konzernabschluss
Weitere Informationen
71
• Finanzen und Investitionen
• Erläuterungen zur Vermögens-, Finanz- und Ertragslage der RWE AG (Holding)
Bilanz der RWE AG (Kurzfassung)
in Mio.€
31.12.06
31.12.05
32.899
43.155
7.134
6.620
861
405
Anlagevermögen
Finanzanlagen
Umlaufvermögen
Forderungen gegen verbundene Unternehmen
Übrige Forderungen und sonstige Vermögensgegenstände
Wertpapiere und flüssige Mittel
Bilanzsumme Aktiva
Eigenkapital
8.540
2.100
49.434
52.280
7.424
5.995
Rückstellungen
10.468
8.565
Verbindlichkeiten gegenüber verbundenen Unternehmen
28.563
30.901
Übrige Verbindlichkeiten
Bilanzsumme Passiva
2.979
6.819
49.434
52.280
RWE Spezial
Jahresabschluss. Der Jahresabschluss der RWE AG wird nach den Vorschriften des Handelsgesetzbuchs und des Aktiengesetzes aufgestellt. Er wird hier im Überblick dargestellt:
Konzernabschluss
Der von der PricewaterhouseCoopers Aktiengesellschaft Wirtschaftsprüfungsgesellschaft
mit dem uneingeschränkten Bestätigungsvermerk versehene Abschluss der RWE AG wird
beim Betreiber des elektronischen Bundesanzeigers (Bundesanzeiger Verlagsgesellschaft
mbH, Köln) eingereicht und im elektronischen Bundesanzeiger veröffentlicht. Er kann bei
der RWE AG angefordert werden und steht auch im Internet* zur Verfügung.
Weitere Informationen
01
Unsere Verantwortung
Die RWE AG ist die Management-Holding des RWE-Konzerns. In ihr sind zentrale Leitungsfunktionen wie Konzernstrategie, Konzernfinanzen und Konzernrechnungswesen gebündelt.
Die Lage der RWE AG wird im Wesentlichen durch die Aktivitäten des Konzerns bestimmt.
Lagebericht
An unsere Investoren
Erläuterungen zur Vermögens-, Finanz- und
Ertragslage der RWE AG (Holding)
72
Erläuterungen zur Vermögens-, Finanz- und Ertragslage der RWE AG (Holding)
Gewinn- und Verlustrechnung der RWE AG (Kurzfassung)
in Mio.€
2006
2005
Ergebnis Finanzanlagen
4.279
3.209
Zinsergebnis
-1.457
-1.301
-172
277
2.650
2.185
-237
-327
2.413
1.858
-445
-874
1.968
984
Sonstige Aufwendungen und Erträge
Ergebnis der gewöhnlichen Geschäftstätigkeit
Steuern vom Einkommen und vom Ertrag
Jahresüberschuss
Einstellung in die Gewinnrücklagen
Bilanzgewinn
Vermögenslage. Die Vermögenslage der RWE AG ist geprägt durch das Management von
Beteiligungen und durch Aktivitäten für die Konzerngesellschaften. Die Holding hält Anteile
an den Führungsgesellschaften und nimmt für sie Finanzierungsfunktionen wahr. Dies spiegelt sich in entsprechenden Forderungen und Verbindlichkeiten gegenüber verbundenen
Unternehmen wider. Der Anstieg der Rückstellungen geht insbesondere auf Pensionsverpflichtungen zurück, die sich im Wesentlichen infolge der Anpassung von Bewertungsparametern um 1,5 Mrd. € erhöhten. Die Pensionsrückstellungen schließen auch Verpflichtungen
gegenüber aktiven und ehemaligen Mitarbeitern von Tochtergesellschaften ein. Die anfallenden Aufwendungen für Altersversorgung wurden der RWE AG – mit entsprechender Belastung des Beteiligungsergebnisses – von den betreffenden Gesellschaften erstattet.
Finanzlage. Die Finanzlage der RWE AG wurde 2006 insbesondere durch den Verkauf
von Thames Water positiv beeinflusst. Sie wird darüber hinaus durch die Beschaffung der
Finanzmittel für die laufende Geschäftstätigkeit der Tochtergesellschaften bestimmt. Als
gefragter Bond-Emittent auf dem Kapitalmarkt hat die RWE AG ein Debt-Issuance-Programm
über 20 Mrd. € aufgelegt. Zum 31. Dezember 2006 waren davon 14,5 Mrd. € platziert. Von
dem darüber hinaus aufgelegten Commercial-Paper-Programm über 5 Mrd. US$ hatten wir
am Stichtag 0,3 Mrd. € emittiert.
Verdoppelung der Dividende geplant. Der Jahresüberschuss der RWE AG lag 2006 mit
2.413 Mio. € um 30% über dem Vorjahresniveau. Nach Einstellung von 445 Mio. € in die
Gewinnrücklagen ist ein Bilanzgewinn von 1.968 Mio. € verblieben. Aufsichtsrat und
Vorstand der RWE AG werden der Hauptversammlung am 18. April 2007 für das Geschäftsjahr 2006 eine Dividende von 3,50 € je Aktie vorschlagen. Das entspräche einer Verdoppelung gegenüber der Vorjahresdividende.
An unsere Investoren
Lagebericht
Unsere Verantwortung
RWE Spezial
Konzernabschluss
Weitere Informationen
73
Mit dem Beschluss der Hauptversammlung vom 13. April 2006 wurde der Vorstand ermächtigt, bis zum 12. Oktober 2007 Aktien der Gesellschaft, gleich welcher Gattung, im Umfang
von bis zu 10 % des Grundkapitals zu erwerben. Die Unternehmensanteile können nach
Wahl des Vorstands über die Börse oder mittels eines öffentlichen Kaufangebots erworben
werden. Anschließend dürfen sie eingezogen oder im Rahmen von Unternehmenszusammenschlüssen oder beim Erwerb von Unternehmen auf Dritte übertragen werden. Die Ermächtigung kann ganz oder teilweise, auch in Teilbeträgen ausgeübt werden.
Die syndizierte Kreditlinie der RWE AG enthält eine marktübliche Change-of-Control-Klausel.
Dabei handelt es sich um eine Vertragsbestimmung, die einem Vertragspartner bestimmte
Rechte (vornehmlich ein Kündigungsrecht) für den Fall einräumt, dass sich die Kontroll- oder
Mehrheitsverhältnisse beim Vertragspartner ändern.
Der Long-Term Incentive Plan 2005 (Beat) für Vorstand und Führungskräfte der RWE AG
und der nachgeordneten verbundenen Unternehmen sieht für den Fall eines Wechsels der
Unternehmenskontrolle eine Entschädigungszahlung für sämtliche Inhaber von Performance
Shares aus dem Beat vor. Die Höhe der Entschädigungszahlung entspricht dem Produkt
des im Rahmen der Übernahme für die RWE-Aktien gezahlten Preises und der endgültigen
Anzahl der Performance Shares. Letztere wird den Planbedingungen entsprechend auf den
Zeitpunkt der Abgabe des Übernahmeangebotes ermittelt.
Lagebericht
Unsere Verantwortung
RWE Spezial
Die Ernennung und Abberufung der Mitglieder des Vorstands richtet sich nach den §§ 84 f.
AktG in Verbindung mit § 31 MitbestG. Satzungsänderungen erfolgen nach den Regelungen
der §§ 179 ff. AktG in Verbindung mit § 16 Abs. 4 der Satzung der RWE Aktiengesellschaft.
Konzernabschluss
Die RW Energie-Beteiligungsgesellschaft mbH hatte uns im Oktober 2002 entsprechend den
gesetzlichen Vorgaben mitgeteilt, dass sie zu diesem Zeitpunkt einen Stimmrechtsanteil in
Höhe von 10,94% an unserer Gesellschaft hält.
Weitere Informationen
Angaben nach § 315 Abs. 4 HGB bzw. § 289 Abs. 4 HGB. Das gezeichnete Kapital der
RWE AG besteht unverändert aus 523.405.000 Stück auf den Inhaber lautenden nennbetragslosen Stammaktien (93,1% des gezeichneten Kapitals) und 39.000.000 Stück auf den
Inhaber lautenden nennbetragslosen Vorzugsaktien ohne Stimmrecht (6,9 % des gezeichneten Kapitals). Die weiteren Rechte und Pflichten bestimmen sich nach dem Aktiengesetz.
Den Inhabern der Vorzugsaktien ohne Stimmrecht steht bei der Verteilung des Bilanzgewinns ein Vorzugsgewinnanteil von 0,13 € je Aktie zu.
An unsere Investoren
• Erläuterungen zur Vermögens-, Finanz- und Ertragslage der RWE AG (Holding)
74
Mitarbeiter, Forschung und Entwicklung, Beschaffung
Mitarbeiter, Forschung und Entwicklung, Beschaffung
112
Mitarbeiterzahl operativ um 2 % angestiegen. Am 31. Dezember 2006 beschäftigte der
RWE-Konzern 68.534 Mitarbeiter (umgerechnet in Vollzeitstellen). Das sind 17.394 bzw.
20 % weniger als im Vorjahr. Der Rückgang ist auf Unternehmensverkäufe zurückzuführen,
durch die insgesamt 19.028 Mitarbeiter aus dem Konzern ausschieden. Hervorzuheben ist
hier die Entkonsolidierung von Thames Water und der weiteren im Jahr 2006 veräußerten
Wasseraktivitäten (-9.490 Mitarbeiter) sowie von RWE Solutions (-9.380 Mitarbeiter). Durch
Tochtergesellschaften, die erstmals in den Konzernabschluss einbezogen wurden, kamen
49 Mitarbeiter hinzu. Betrieblich bedingte Personalveränderungen führten im Saldo zu
einem Plus von 1.585 Mitarbeitern, davon 336 in Deutschland. Unsere Auszubildenden sind
in diesen Zahlen nicht enthalten. Wie in den Vorjahren haben wir auch 2006 wieder weit
über unseren eigenen Bedarf ausgebildet: Zum 31. Dezember 2006 erlernten 2.845 junge
Menschen bei uns einen Beruf.*
Mitarbeiter1
31.12.06
31.12.05
+/in %
RWE Power2
18.467
18.702
-1,3
RWE Energy
28.418
37.598
-24,4
RWE npower
11.624
10.125
14,8
Bereich Wasser
6.809
16.306
-58,2
Sonstige3
3.216
3.197
0,6
RWE-Konzern
68.534
85.928
-20,2
Deutschland
37.782
43.579
-13,3
Außerhalb Deutschlands
30.752
42.349
-27,4
1 Umgerechnet in Vollzeitstellen
2 Inkl. RWE Dea und RWE Trading
3 Inkl. RWE Systems
02
Forschung und Entwicklung*: Klimaschonende und effizientere Technologien zur
Stromerzeugung weiterhin im Mittelpunkt. Im abgelaufenen Geschäftsjahr haben wir
73 Mio. € für Forschung und Entwicklung (F&E) aufgewendet. Das sind 18 Mio. € mehr als
2005. Darüber hinaus haben wir Entwicklungsausgaben in Höhe von 62 Mio. € aktiviert
gegenüber 72 Mio. € im Vorjahr. Eines unserer wichtigsten laufenden Projekte ist der Bau
einer Braunkohle-Vortrocknungsanlage am deutschen Standort Niederaußem, mit dem wir
im Januar 2006 begonnen haben. Im Berichtsjahr waren 273 Mitarbeiter mit F&E-Aufgaben
befasst.
An unsere Investoren
Lagebericht
Unsere Verantwortung
RWE Spezial
Konzernabschluss
Weitere Informationen
75
Mit der CO2-Abtrennung sind allerdings zwangsläufig Wirkungsgradverluste verbunden.
Umso wichtiger ist es, dass wir kontinuierlich an der Effizienzverbesserung unserer Kraftwerke
arbeiten. Hervorzuheben ist hier der bereits erwähnte Bau einer Pilotanlage zur Braunkohletrocknung vor dem Verbrennungsprozess. Dieses von RWE entwickelte und patentierte Verfahren ist international führend. Wir konnten bereits eine Lizenz für die externe Nutzung
vergeben. Die Pilotanlage am Standort Niederaußem soll 2008 den kommerziellen Betrieb
aufnehmen. Vielversprechend verläuft auch unsere Entwicklungsarbeit für das sogenannte
700-Grad-Kraftwerk. Mit der neuen „Component Test Facility for a 700°C Power Plant“
(COMTES700) im Gelsenkirchener Steinkohlekraftwerk Scholven rückt dieses Ziel ein großes
Stück näher. Gemeinsam mit Partnern im In- und Ausland testen die Ingenieure in der
COMTES700 die Materialien und Kraftwerkskomponenten von morgen – Bauteile, die auch
bei Temperaturen von mehr als 700 Grad Celsius und hohem Druck zuverlässig eingesetzt
werden können. Das Projekt wird von der Europäischen Union gefördert. Mit Ergebnissen
wird für 2009 gerechnet. Danach wartet die nächste Herausforderung auf die Forscher und
Entwickler: die Errichtung eines Demonstrationskraftwerks, das den abschließenden Nachweis der kommerziellen Reife dieser Technik liefern soll. Durch die beschriebenen Projekte –
Braunkohlevortrocknung und 700-Grad-Kraftwerk – wird es auf mittlere Sicht möglich sein, in
der Kohleverstromung generell Wirkungsgrade von über 50 % zu erreichen. Der europäische
Durchschnitt liegt mit 36 % derzeit deutlich darunter.
Lagebericht
Unsere Verantwortung
RWE Spezial
Für das Jahr 2014 planen wir die Inbetriebnahme des weltweit ersten großtechnischen
nahezu CO2-freien Kohlekraftwerks. Hierbei wird die Vergasung von Kohle mit der CO2Abtrennung kombiniert und der Strom in nachgeschalteten Gas-und-Dampf-Turbinen
erzeugt. Parallel entwickeln wir Verfahren zur CO2-Abtrennung aus dem Rauchgas. Sie sollen
es ermöglichen, durch Nachrüstung existierender Kraftwerke die Emissionen nachhaltig zu
mindern. Erste Praxistests hierzu sollen ab 2008 im Pilotmaßstab und ab 2010 in Demonstrationsanlagen an unseren Braunkohlekraftwerken durchgeführt werden. Die Vorarbeiten
dazu sind einer der Schwerpunkte unserer Entwicklungsarbeit im laufenden Jahr. Daneben
entwickeln wir in eigenen Projekten und Forschungskonsortien Technologien, die eine sichere Einlagerung des Kohlendioxids in tiefe Gesteinsschichten ermöglichen. Allerdings bestehen hier derzeit noch erhebliche rechtliche Unsicherheiten. Voraussetzung für die Verwirklichung der nahezu CO2-freien Kohleverstromung ist, dass – parallel zur Entwicklung der Technologien – ein verlässliches rechtliches und regulatorisches Umfeld geschaffen wird, das
uns die für die Speicherung des Kohlendioxids in geologischen Formationen erforderliche
Planungssicherheit gibt.
Konzernabschluss
Effizienzsteigerung und Emissionssenkung in fossilen Kraftwerken bilden wegen ihrer Bedeutung in einem ausgewogenen Energiemix den Schwerpunkt unserer F&E-Maßnahmen.
Unsere Wettbewerbsfähigkeit hängt entscheidend davon ab, dass wir auch in Zukunft eine
sichere, klima- und ressourcenschonende sowie kostengünstige Energieversorgung gewährleisten können. Dabei setzen wir auf die Zusammenarbeit mit Partnern aus Anlagenbau
und chemischer Industrie. Der Umfang der Aktivitäten schlägt sich daher nur zum Teil in
unseren eigenen F&E-Aufwendungen nieder.
Weitere Informationen
Unsere F&E-Aktivitäten
dienen größtenteils dem
Ziel, eine sichere,
klimaschonende und
wirtschaftliche Energieversorgung langfristig
zu gewährleisten.
An unsere Investoren
• Mitarbeiter, Forschung und Entwicklung, Beschaffung
76
Mitarbeiter, Forschung und Entwicklung, Beschaffung
Auf dem Gebiet der erneuerbaren Energien konzentrieren wir uns auf die Erschließung weiterer Nutzungsmöglichkeiten von Biomasse. In Neurath bauen wir ein 700-kW-BiomassePilotkraftwerk mit dem Ziel, Fortschritte bei der Technologie und Effizienz solcher Anlagen
zu erreichen. Gleichzeitig gilt es, die Produktivität der Landwirtschaft zu erhöhen. Ziel ist es
dabei, in den Biomasseanlagen verstärkt speziell gezüchtete Energiepflanzen unter Berücksichtigung ökologischer Aspekte und regionaler klimatischer Bedingungen einzusetzen.
Auch die Kernenergie ist
Gegenstand unserer
F&E-Aktivitäten. Im Mittelpunkt steht dabei der
sichere und wirtschaftliche Einsatz unserer
Kraftwerke.
Bundesweit deckt die Kernenergie etwa 30 % der Stromversorgung. Sie stellt damit eine
tragende Säule der Energieerzeugung dar, die insbesondere unter Klimaschutzaspekten
kurzfristig kaum ersetzbar ist. Um einen sicheren und wirtschaftlichen Einsatz der Kernkraftwerke zu gewährleisten, halten wir unsere Anlagen kontinuierlich auf dem bestmöglichen
Stand. Dem gleichen Ziel dienen unsere F&E-Aktivitäten auf diesem Gebiet. Gemeinsam mit
dem europäischen Fachverband der Strom- und Wärmeerzeuger VGB PowerTech e.V. arbeiten
wir an zentralen Punkten wie Anlagensicherheit und effizienter Ausnutzung der Brennstoffe.
Darüber hinaus verfolgen wir in Kooperation mit europäischen Partnern die Entwicklung
sicherheitstechnisch und wirtschaftlich weiter optimierter Reaktortypen und halten dadurch
die Option auf Nutzung der Kernenergie in einem sich wandelnden energiewirtschaftlichen
und gesellschaftlichen Umfeld offen. Zur Sicherung und Verbesserung des Know-hows in
Deutschland unterstützen wir die kerntechnische Forschung und Lehre an der Technischen
Hochschule Aachen durch Finanzierung einer Stiftungsprofessur.
Weitere F&E-Aktivitäten widmen wir dem Ziel eines sicheren, wirtschaftlichen und umweltgerechten Betriebs unserer Strom- und Gasnetze. Unter anderem prüfen wir Materialverbesserungen für die Seile von Höchstspannungsleitungen. Außerdem arbeiten wir an innovativen Verfahren zur Zustandsbewertung von unterirdischen Kabelnetzen. Darüber hinaus zielen
unsere F&E-Aktivitäten auf die Entwicklung neuer Gasspeichertechniken und der dazugehörigen Anlagen ab. So befassen wir uns mit den technischen und wirtschaftlichen Aspekten
des Einsatzes kleiner Speichereinheiten, in denen Erdgas in flüssiger Form auf Vorrat gehalten werden kann. Solche Anlagen könnten helfen, die sichere Versorgung bei kurzfristigen
Bedarfsspitzen auf lokaler Ebene kostengünstiger zu gestalten.
Unser Konzerneinkauf
hat sein jährliches Ausgabenniveau durch
ein 2002 gestartetes
Kostensenkungsprogramm um rund
340 Mio. € gesenkt.
Einkaufsorganisation weiter verbessert. Über den Konzerneinkauf bündeln wir unsere
Beschaffungsaktivitäten und eröffnen uns damit umfangreiche Kostensenkungspotenziale.
Im Rahmen eines 2002 gestarteten Einsparprogramms beim Einkauf von Dienstleistungen
und Materialien konnten wir das jährliche Ausgabenniveau bereits um rund 340 Mio. €
senken. Rahmenverträge mit konzernweiter Gültigkeit, die Steuerung der Beschaffung über
internationale Einkaufsprozesse und die Einführung eines umfassenden Lieferantenmanagements sind Kernelemente effizienter Einkaufsstrategien. Bereits über 70 % aller Bestellpositionen haben wir 2006 über elektronische Kataloge mit schlanken und kostengünstigen
Prozessen abgewickelt. Transparenz und Effizienz wurden durch die Einführung eines Kon-
An unsere Investoren
Lagebericht
Unsere Verantwortung
RWE Spezial
Konzernabschluss
Weitere Informationen
77
Im abgelaufenen Geschäftsjahr haben wir die Weichen für eine grundlegende Neuorganisation unserer Gasbeschaffungsaktivitäten gestellt. Wie bereits auf den Seiten 36 und 37 dargestellt, wurden diese großenteils in der zum Januar 2007 gegründeten RWE Gas Midstream
GmbH gebündelt. Im neuen Unternehmen zusammengefasst haben wir u.a. den Gaseinkauf
für das Vertriebsgeschäft von RWE Energy und die Kraftwerke von RWE Power. Der Gashandel in liquiden Märkten verbleibt zunächst bei RWE Trading. Mit der Zentralisierung der
Beschaffung stärken wir unsere Position im schärfer werdenden Wettbewerb um den Rohstoff Gas. Das Beschaffungsvolumen belief sich im abgelaufenen Geschäftsjahr auf 420 Mrd.
kWh. Zu den wichtigsten Gaslieferanten des RWE-Konzerns zählen Fördergesellschaften in
Russland und Norwegen.
Lagebericht
Unsere Verantwortung
RWE Spezial
Braunkohle bezieht RWE aus eigenen Tagebauen. In unserem Hauptabbaugebiet im Rheinland haben wir 2006 rund 96 Mio. Tonnen gefördert. Davon wurden 85 Mio. Tonnen in
unseren Kraftwerken verstromt und 11 Mio. Tonnen für Veredelungsprodukte verwendet.
Konzernabschluss
217
Das Beschaffungsvolumen der in der Verstromung eingesetzten Steinkohle ist von 21 Mio.
Tonnen Steinkohleeinheiten* (SKE) im Vorjahr auf 24 Mio. Tonnen gestiegen. Miterfasst
ist hier der Kohleeinsatz in Kraftwerken, die sich nicht im RWE-Eigentum befinden, über
deren Einsatz wir aber aufgrund langfristiger Strombezugsverträge frei verfügen können.
RWE Power hat im abgelaufenen Geschäftsjahr 16,7 Mio. Tonnen SKE Steinkohle eingekauft.
Das sind 2,0 Mio. Tonnen mehr als 2005. Bei RWE npower haben sich die Mengen um
1,0 auf 7,1 Mio. Tonnen erhöht. Wie bereits auf den Seiten 45 und 46 erläutert, haben
beide Unternehmensbereiche wegen attraktiver Gewinnspannen ihre Stromerzeugung
aus Steinkohle intensiviert.
Weitere Informationen
zerneinkaufsportals weiter verbessert. Außerdem haben wir 2006 eine Qualifizierungsoffensive für unsere Einkaufsmitarbeiter gestartet. Zugleich legen wir größten Wert
auf eine revisionssichere und transparente Abwicklung aller Beschaffungsvorgänge.
Im Berichtsjahr wurden sämtliche Prozesse des Konzerneinkaufs von einer neutralen
Wirtschaftsprüfungsgesellschaft überprüft und in den meisten Teilbereichen mit dem
Zertifikat „Best Practice“ versehen.
An unsere Investoren
• Mitarbeiter, Forschung und Entwicklung, Beschaffung
78
Risikomanagement
Risikomanagement
Mit unserem konzernweiten Risikomanagement erfassen, bewerten, steuern und überwachen wir Risiken.
Aufbauorganisation des Risikomanagements. Im RWE-Konzern sorgt ein unternehmensübergreifendes Risikomanagementsystem dafür, dass Risiken frühzeitig erkannt, standardisiert erfasst, bewertet, gesteuert und überwacht werden. Damit entsprechen wir den
Vorgaben des Gesetzes zur Kontrolle und Transparenz im Unternehmensbereich (KonTraG).
Wir haben auf Konzernebene und in unseren Unternehmensbereichen RisikomanagementAusschüsse gebildet. Diese sind für die Weiterentwicklung des Risikomanagementsystems
zuständig und erarbeiten die Regeln für den Risikomanagementprozess. Basis ist eine
konzerneinheitliche Risikomanagement-Richtlinie.
Der Vorstand der RWE AG hat für das Management von Rohstoffpreisrisiken und den aus
Handels-, Vertriebs- und Beschaffungsaktivitäten resultierenden Kreditrisiken zusätzlich
ein Risikokomitee eingesetzt. Dieses Gremium trifft sich monatlich. Wir stellen damit eine
enge Überwachung dieser für uns zentralen Risiken sicher. Der Finanzvorstand der RWE AG
ist als Vorsitzender des Risikokomitees verantwortlich für die Planung, Steuerung und Kontrolle der vorgenannten Risiken. Bei seinen Entscheidungen unterstützen ihn der Leiter
Risikomanagement und der Leiter Finanzen der RWE AG. Dem Risikokomitee gehören außerdem die Finanzvorstände der RWE Power, RWE Energy und RWE npower sowie die für den
Finanzbereich zuständigen Geschäftsführer der RWE Trading und seit dem 1. Januar 2007
der RWE Gas Midstream an. Sie sorgen für eine einheitliche Umsetzung der Richtlinien des
Risikokomitees in ihren jeweiligen Organisationseinheiten.
RWE AG
RWE AG
Finanzvorstand
Vorsitzender Risikokomitee
Leiter
Risikomanagement
Leiter
Finanzen
RWE AG Risikokomitee
RWE AG
RWE Gas Midstream
Geschäftsführer Finanzen
RWE Energy
Finanzvorstand
RWE-Unternehmensbereiche
RWE npower
Finanzvorstand
RWE Trading
Geschäftsführer Finanzen
RWE Power
Finanzvorstand
An unsere Investoren
Lagebericht
Unsere Verantwortung
RWE Spezial
Konzernabschluss
Weitere Informationen
79
Zukunft des Unternehmens: Risiken, die den Fortbestand der RWE AG oder des
RWE-Konzerns gefährden könnten, sind derzeit nicht erkennbar.
Gesamtwirtschaftliche Veränderungen: Konjunkturelle Entwicklungen in unseren Kernmärkten können die Kapazitätsauslastung beeinflussen und sich damit sowohl positiv als
auch negativ auf den Unternehmenserfolg auswirken.
Schwankungen von Rohstoff- und Produktpreisen: Auf der Erzeugungsseite ergeben sich
Risiken und Chancen vor allem aus der Stromproduktion. Diese wird in starkem Maße von
der Entwicklung der Marktpreise für Strom, fossile Brennstoffe (insbesondere Steinkohle und
Gas) sowie CO2-Zertifikate beeinflusst. Ein Risiko liegt beispielsweise darin, dass höhere
Rohstoffnotierungen nicht über steigende Strompreise weitergegeben werden können.
Chancen ergeben sich dagegen aus einer Ausweitung der Spanne zwischen dem Strompreis
und den Preisen fossiler Brennstoffe. Weitere Risiken und Chancen ergeben sich aus unserer
Erdöl- und Gasförderung. Unerwartet negativen Preisveränderungen begegnen wir durch
den gezielten Einsatz von derivativen Absicherungsinstrumenten. Neben der Erzeugungsseite ist auch das Vertriebsgeschäft mit Risiken verbunden. Diese resultieren z.B. aus unerwarteten Nachfrageschwankungen aufgrund von Temperaturänderungen. Unsere Preisrisiken
auf den Beschaffungs- und Absatzmärkten ermitteln wir mit speziellen Bewertungsmethoden unter Berücksichtigung aktueller Terminpreise und erwarteter Preisvolatilitäten. Zur
Risikominderung auf der Beschaffungs- und Absatzseite setzen wir u.a. Finanzderivate ein.
Lagebericht
Unsere Verantwortung
RWE Spezial
Chancen- und Risikokategorien. Die wichtigsten Chancen und Risiken für den
RWE-Konzern lassen sich folgenden Kategorien zuordnen:
Konzernabschluss
Risikomanagement-Prozess. Ziel unseres Risikomanagements ist es, möglichst frühzeitig
Informationen über Risiken und ihre finanziellen Auswirkungen zu gewinnen, um mit geeigneten Maßnahmen gegensteuern zu können. Im Rahmen des Planungs- und ControllingProzesses sollen aber auch Chancen und das damit verbundene Ergebnispotenzial erkannt
und genutzt werden. Wir bewerten die Risiken anhand ihrer Eintrittswahrscheinlichkeit und
der möglichen Schadenshöhe und fassen sie auf Ebene der Business Units und Unternehmensbereiche wie auch auf Konzernebene zusammen. Außerdem wird die mögliche Schadenshöhe dem betrieblichen Ergebnis und dem Eigenkapital der jeweiligen Unternehmenseinheit und des Konzerns gegenübergestellt. Dadurch können wir die aktuelle Risikosituation
systematisch und konzerneinheitlich analysieren und auf dieser Basis konkrete Risikosteuerungsmaßnahmen ableiten. Die Risikoberichterstattung ist vollständig in den standardisierten Planungs- und Controlling-Prozess integriert. Die Führungs- und Aufsichtsgremien des
RWE-Konzerns werden regelmäßig über die aktuelle Risikosituation informiert. Die Effizienz
und Wirksamkeit des Risikomanagementsystems wird intern überwacht und ist Gegenstand
der Prüfung durch den Abschlussprüfer.
Weitere Informationen
Wir haben die Risikoberichterstattung vollständig in den Planungsund Controllingprozess
integriert.
An unsere Investoren
• Risikomanagement
80
Risikomanagement
Durch die Liberalisierung der europäischen Strom- und Gasmärkte ergeben sich Preis- und
Absatzrisiken, aber auch neue Vermarktungs-Chancen. Den Risiken begegnen wir mit einer
differenzierten Preisstrategie, einer darauf abgestimmten Vertriebspolitik und intensiven
Maßnahmen auf der Kostenseite.
217
216
Mit unseren Energiehandelsaktivitäten verfolgen wir primär das Ziel, Ergebnisrisiken aus
Preisschwankungen auf Energiemärkten einzugrenzen. Unser Handelsbereich dient dabei
als zentrale Plattform zur Absicherung gegenüber Rohstoffpreisrisiken im RWE-Konzern.
Dadurch wird eine stabile Kalkulationsgrundlage für unser Unternehmen geschaffen. Zusätzlich schließen wir Handelsgeschäfte ab, um in begrenztem Umfang Preisänderungen gezielt
zu nutzen. Damit gehen wir Risiken aus unerwarteten Preisschwankungen ein sowie auch
Kreditrisiken, weil Handelspartner möglicherweise ihren vertraglichen Verpflichtungen nicht
nachkommen. Das integrierte Handels- und Risikomanagementsystem im Energiehandelsbereich des RWE-Konzerns ist eng an die für Handelsgeschäfte geltenden Best-PracticeRegelungen angelehnt. Spezifische Kenngrößen für Preisrisiken werden täglich ermittelt.
Risiko-Obergrenzen werden vom Risikokomitee der RWE AG festgelegt und kontinuierlich
überwacht. Zur Messung des Preisrisikos im Energiehandel greifen wir u.a. auf die Value-atRisk-Methode* zurück.
Schwankungen finanzwirtschaftlicher Preise: Auch Währungs-, Zins- und Aktienkursänderungen können das Ergebnis unserer Geschäftstätigkeit beeinflussen. Wegen unserer
internationalen Präsenz kommt dem Management von Wechselkursveränderungen große
Bedeutung zu. Das britische Pfund und der US-Dollar sind für uns die beiden wichtigsten
Fremdwährungen und zwar aus zwei Gründen: In beiden Währungsräumen sind wir
geschäftlich aktiv. Außerdem notieren Brennstoffe in diesen Währungen. Die Konzerngesellschaften sind grundsätzlich verpflichtet, sämtliche Währungsrisiken über die RWE AG
abzusichern. Diese ermittelt die Nettofinanzposition je Währung und sichert sie – wenn
nötig – mithilfe externer Marktpartner ab. Um das Risiko zu messen, ermitteln wir den Value
at Risk (VaR). Ein vom Vorstand der RWE AG festgelegtes Limitsystem schränkt die jeweiligen Risiken ein. Der VaR für die Fremdwährungsposition der RWE AG lag Ende Dezember
2006 bei 0,1 Mio. €. Diesem und allen im Folgenden genannten VaR-Werten liegt ein Konfidenzintervall* von 95 % zugrunde. Dabei wird eine Haltedauer der jeweiligen Positionen
bzw. Wertpapiere von einem Tag unterstellt.
Große Bedeutung messen wir auch dem Zinsmanagement bei. Zinsrisiken bestehen hauptsächlich wegen unserer Finanzschulden und zinstragenden Anlagen. Gegen negative Wertveränderungen aus unerwarteten Zinsbewegungen sichern wir uns durch originäre und
derivative Finanzgeschäfte ab. Der VaR aus Zinsverpflichtungen unserer Finanzschulden
und zugehöriger Absicherungsgeschäfte belief sich zum 31. Dezember 2006 auf 34,4 Mio. €.
Der VaR aus zinstragenden Anlagen unter Einschluss der Absicherungen betrug 18,8 Mio. €.
Auch bei der Aktienanlage sind wir Risiken und Chancen ausgesetzt. Der VaR für das Aktienkursrisiko lag Ende 2006 bei 24,8 Mio. €.
An unsere Investoren
Lagebericht
Unsere Verantwortung
RWE Spezial
Konzernabschluss
Weitere Informationen
81
215
Kontinuität des Geschäftsbetriebs: Entlang unserer Wertschöpfungskette betreiben wir
technologisch komplexe, vernetzte Produktionsanlagen. Dabei können nicht versicherte
Schäden an unseren Tagebaugeräten, Förderanlagen oder an Kraftwerksanlageteilen auftreten, die die Ertragslage belasten. Wegen des zunehmenden Alters der Kraftwerkskomponenten steigt das Risiko ungeplanter Betriebsunterbrechungen in unseren Kraftwerken.
Im Netzbereich bestehen Risiken, weil Anlagen durch höhere Gewalt, z.B. Wettereinflüsse,
zerstört werden können. Dem begegnen wir mit hohen Sicherheitsstandards und regelmäßigen Prüf-, Wartungs- und Instandhaltungsarbeiten. Wir begrenzen Betriebsrisiken
durch Versicherungen, sofern dies wirtschaftlich sinnvoll ist.
Lagebericht
Unsere Verantwortung
RWE Spezial
Liquidität: Ein Liquiditätsrisiko besteht, wenn die Liquiditätsreserven nicht ausreichen, um
unsere finanziellen Verpflichtungen fristgerecht zu erfüllen. Solche Verpflichtungen resultieren einerseits aus der Refinanzierung fälliger Finanzverbindlichkeiten. Andererseits sind wir
im Rahmen unserer Handelstätigkeiten verpflichtet, unseren Kontrahenten Barsicherheiten
zu stellen, um negative Marktwerte zu besichern. Zur Deckung des hieraus resultierenden
Liquiditätsbedarfs stehen grundsätzlich flüssige Mittel und Wertpapiere des Umlaufvermögens in Höhe von insgesamt 20,6 Mrd. € (Stand: Ende 2006) zur Verfügung. Wir können
außerdem auf erhebliche ungenutzte Spielräume innerhalb des Commercial-Paper-Programms über 5,0 Mrd. US$, des Debt-Issuance-Programms* über 20,0 Mrd. € sowie auf
eine syndizierte Kreditlinie von 4,0 Mrd. € zurückgreifen. Das Liquiditätsrisiko wird daher
als äußerst gering eingestuft.
Konzernabschluss
Bonität von Geschäftspartnern: In unserem Finanz- und Energiehandelsbereich unterhalten wir vorwiegend Kreditbeziehungen zu Banken und anderen Handelspartnern mit guter
Bonität. Wir schränken das Kreditrisiko in beiden Bereichen ein, indem wir Limite für Handelsgeschäfte festlegen und uns gegebenenfalls Barsicherheiten stellen lassen. Zudem
setzen wir Kreditversicherungen und Bankgarantien ein. Das Kreditrisiko im Energiehandelsbereich überwachen wir täglich, das im Finanzbereich wöchentlich. In unserem Vertriebsgeschäft sind wir Kreditrisiken ausgesetzt, weil Kunden möglicherweise ihren Zahlungsverpflichtungen nicht nachkommen. Wir begrenzen dieses Risiko durch regelmäßige Bonitätsanalyse unseres Kundenportfolios auf der Grundlage einer Kreditrisiko-Richtlinie.
Weitere Informationen
189
Die Chancen und Risiken aus den Wertveränderungen der Wertpapiere steuern wir durch
professionelles Fondsmanagement. Finanzgeschäfte des Konzerns werden mit einer zentralen Risikomanagement-Software erfasst und von der RWE AG überwacht. Dies ermöglicht
einen Risikoausgleich über die Einzelgesellschaften hinweg. Die Instrumente zur Sicherung
der finanzwirtschaftlichen Risiken sind im Anhang ausführlich beschrieben.* Für unsere
Konzernunternehmen haben wir Handlungsrahmen, Verantwortlichkeiten und Kontrollen
in internen Richtlinien verbindlich festgelegt.
An unsere Investoren
• Risikomanagement
82
Risikomanagement
Regulierung: Auch der ständige Wandel des politischen, rechtlichen und gesellschaftlichen
Umfelds kann die Ertragslage des RWE-Konzerns erheblich beeinflussen. Angesichts des
hohen Anteils von Braun- und Steinkohlekraftwerken in unserem Stromerzeugungsportfolio
sind wir Risiken aus dem EU-weiten CO2-Emissionshandelssystem ausgesetzt. Diese können
sich insbesondere aus einer Änderung der Zuteilungsregeln und des nationalen Emissionsbudgets für die zweite Handelsperiode (2008 bis 2012) sowie aus einem unerwartet hohen
Preis für CO2-Zertifikate ergeben. Die CO2-Preisrisiken sind daher integraler Bestandteil
unseres zentralen Risikomanagementsystems. Für den Zeitraum nach 2012 gibt es bislang
keine verlässlichen Aussagen zu den Ausprägungen eines internationalen oder europäischen
CO2-Zertifikatehandels. Wir streben an, die CO2-Emissionen weiter zu reduzieren und mit
den anstehenden Kraftwerksinvestitionen das Stromerzeugungsportfolio noch flexibler auszurichten. Bei unseren deutschen Strom- und Gasnetzen sehen wir erhebliche Risiken durch
regulatorische Eingriffe. Negative Auswirkungen aus der Anwendung des Energiewirtschaftsgesetzes wollen wir durch Maßnahmen zur Kostensenkung und Effizienzverbesserung innerhalb der RWE Energy zum Teil kompensieren.
IT-Sicherheit: Risiken bei der Entwicklung von IT-Lösungen, die der Unterstützung der
Geschäftsprozesse dienen, steuern wir mit einem konzernweit verbindlichen Prozess für
die Planung, das Management und die Auditierung von IT-Projekten. Die IT-Lösungen
basieren weitgehend auf marktüblicher Standard-Software. Ihr Betrieb ist in modernen
Rechenzentren gebündelt und erfolgt auf Basis einer kontinuierlich weiterentwickelten
IT-Infrastruktur, die einer konzernweit gültigen Sicherheitsrichtlinie unterliegt.
Investitions- und Desinvestitionsprojekte: Entscheidungen über Akquisitionen und Sachanlageinvestitionen sind wegen des Kapitaleinsatzes und der langfristigen Kapitalbindung
mit Chancen und Risiken verbunden. Vorbereitung und Umsetzung solcher Entscheidungen
folgen bei RWE festgelegten und differenzierten Zuständigkeitsregelungen und Genehmigungsprozessen. Dies gilt auch für Desinvestitionen wie den anstehenden Verkauf unserer
nordamerikanischen Wasseraktivitäten.
Wettbewerb um qualifizierte Mitarbeiter: Wir stehen mit anderen Unternehmen in einem
immer intensiver werdenden Wettbewerb um qualifiziertes Personal. Dies birgt Chancen
und Risiken, vor allem angesichts unserer anspruchsvollen Ziele in Bezug auf organisches
Ergebniswachstum. Um die Position von RWE im Wettbewerb um qualifizierte Mitarbeiter
zu sichern und zu stärken, betonen wir bei unseren Personalmanagement-Aktivitäten die
Attraktivität von RWE als Arbeitgeber und streben an, Fach- und Führungskräfte langfristig
an den Konzern zu binden. Neben leistungsorientierter Vergütung und fortschrittlichen
Sozialleistungen setzen wir dabei insbesondere auf die breitgefächerten Perspektiven im
RWE-Konzern: durch Trainee-Programme, interdisziplinäre Karrierewege, Einsatzmöglichkeiten in unterschiedlichen europäischen Konzerngesellschaften und attraktive Fort- und
Weiterbildungsangebote.
An unsere Investoren
Lagebericht
Unsere Verantwortung
RWE Spezial
Konzernabschluss
Weitere Informationen
83
Des Weiteren besteht das Risiko, dass das Bundeskartellamt die Berücksichtigung von CO2Aufwendungen bei den Vertriebspreisen für Industriekunden nicht in voller Höhe anerkennt
und es dadurch zu Rückzahlungsforderungen bzw. Zahlungseinbehalten von diesen Kunden
kommen kann. Die Argumentation des Bundeskartellamts ignoriert sowohl die Grundlagen
der Preisbildung auf wettbewerblich organisierten Märkten wie dem Strommarkt in Deutschland als auch die politisch gewollte Lenkungswirkung des Emissionshandelssystems. RWE ist
zuversichtlich, mit seinen Argumenten im Falle gerichtlicher Auseinandersetzungen durchzudringen.
Insgesamt ist der RWE-Konzern dank seines konzerneinheitlichen Risikomanagements in der
Lage, den hier genannten Risiken entgegenzuwirken und die Chancen, die sich ihm bieten,
zu nutzen.
Lagebericht
Unsere Verantwortung
RWE Spezial
Im Zusammenhang mit gesellschaftsrechtlichen Umstrukturierungen sind von außenstehenden Aktionären mehrere Spruchverfahren zur Überprüfung der Angemessenheit der
Umtauschverhältnisse bzw. der Höhe der angebotenen Barabfindung eingeleitet worden.
Wir gehen davon aus, dass die gutachterlich ermittelten und von Wirtschaftsprüfungsgesellschaften überprüften Umtauschverhältnisse und Barabfindungen angemessen sind.
Konzernabschluss
Aufgrund genehmigungsrechtlicher Risiken in unseren Tagebauen und Kernkraftwerken
könnte es ferner zu einer Beeinträchtigung der Rohstoff-Förderung sowie der Stromerzeugung kommen. Diesem Risiko beugen wir durch sorgfältige Vorbereitung und Begleitung
unserer Genehmigungsanträge so weit wie möglich vor.
Weitere Informationen
Rechtliche Verfahren: Einzelne Gesellschaften des RWE-Konzerns sind im Rahmen ihres
Geschäftsbetriebs in Gerichtsprozesse und Schiedsverfahren involviert. Wir erwarten
dadurch jedoch keine wesentlichen negativen Auswirkungen auf die wirtschaftliche und
finanzielle Situation des RWE-Konzerns. Darüber hinaus sind Gesellschaften im Unternehmensbereich RWE Energy an verschiedenen behördlichen Verfahren (inkl. Genehmigungsverfahren) direkt beteiligt bzw. von deren Ergebnissen betroffen.
An unsere Investoren
• Risikomanagement
84
Ausblick 2007
Ausblick 2007
Die Konjunkturprognosen für die wichtigsten
RWE-Märkte fallen weiterhin günstig aus.
Wirtschaftsforschungsinstitute erwarten gute Konjunkturdaten. Trotz der dämpfenden
Einflüsse höherer Zinsen fallen die Konjunkturprognosen für das Jahr 2007 insgesamt günstig aus. Führende Wirtschaftsforschungsinstitute erwarten, dass die Weltwirtschaft um
mehr als 3% wachsen wird. In Deutschland, unserem größten Markt, soll das reale Bruttoinlandsprodukt (BIP) um 1,8 % zulegen, und damit etwas weniger als 2006. Hier machen sich
die negativen Einflüsse der Mehrwertsteuererhöhung auf den Konsum bemerkbar, die aber
voraussichtlich auf die ersten Monate beschränkt sein werden. Somit bleibt die Grundtendenz robust, gestützt durch die gute Industriekonjunktur und die dadurch verbesserte Lage
am Arbeitsmarkt. In Großbritannien dürfte sich der derzeitige Aufschwung fortsetzen, vor
allem dank des günstigen Investitionsklimas. Konjunkturforscher erwarten hier ein reales
Wachstum von 2,5 %. Für die EU-Staaten Zentralosteuropas fällt die Prognose noch günstiger aus: Das reale BIP dieser Volkswirtschaften könnte um durchschnittlich 5 % steigen. In
Ungarn bremsen allerdings Sparmaßnahmen der Regierung das Wachstum. Die Aussichten
für die USA haben sich eingetrübt, vor allem wegen höherer Zinsen und einer schwächeren
Konsumneigung. Vor diesem Hintergrund wird ein preisbereinigtes Wachstum in der
Größenordnung von etwa 2,5 % erwartet.
Entspannung an den Öl- und Gasmärkten. Die Lage auf den Weltenergiemärkten wird
auch 2007 von der starken Nachfrage von Schwellenländern wie Indien und China geprägt
sein. Dem stehen weiterhin begrenzte Förder- und Transportkapazitäten gegenüber. Zugleich
unterliegen die Energiemärkte kurzfristigen Einflüssen, z.B. durch Witterungsbedingungen
und politische Entwicklungen, die nur schwer prognostizierbar sind. So trug der Libanonkonflikt 2006 erheblich zur Hausse der Ölpreise bei. Seit August hat sich die Lage an den
internationalen Ölmärkten aber wieder deutlich entspannt. Das Barrel der Sorte Brent wurde
bei Redaktionsschluss für diesen Bericht (12. Februar 2007) mit 57 US$ gehandelt und
damit 28 % unter dem Spitzenwert vom Sommer 2006. Wir rechnen für 2007 mit einem
gegenüber dem Vorjahr etwas moderateren Preisniveau, sofern die geopolitische Lage stabil
bleibt. Dann dürften auch die Gaspreise unter dem hohen Vorjahresdurchschnitt liegen. Sie
waren in den vergangenen Monaten ebenfalls rückläufig, begünstigt durch die milden Temperaturen. Bei Steinkohle bewegen sich die Preise weiterhin auf hohem Niveau. Mitte Februar kostete die metrische Tonne im Rotterdamer Spothandel 69 US$ (inkl. Fracht und Versicherung bis Rotterdam). Wir erwarten, dass die Preise im Gesamtjahr mindestens auf dem
Niveau von 2006 liegen werden. Gleiches gilt für die deutschen BAFA-Notierungen.
An unsere Investoren
Lagebericht
Unsere Verantwortung
RWE Spezial
Konzernabschluss
Weitere Informationen
85
Neue Mittelfrist-Ziele: Fokus auf organischem Ergebniswachstum und attraktiven
Dividenden. Operative Exzellenz und finanzielle Disziplin werden auch weiterhin höchste
Priorität für uns haben. RWE ist heute einer der schlagkräftigsten Energiekonzerne in
Europa. Wir haben führende Positionen in zwei der größten europäischen Energiemärkte
und sind in den wachsenden Märkten Zentralosteuropas bereits stark vertreten. Zugleich
profitieren wir von einer soliden Bilanz sowie effizienten Geschäftsprozessen und Strukturen.
Wir haben uns in den vergangenen vier Jahren darauf konzentriert, die Wettbewerbsfähigkeit des Konzerns in all diesen Punkten zu stärken. Diesen hart erarbeiteten Vorsprung wollen wir in weitere Wertsteigerung für unsere Aktionäre umsetzen. Die Strategie dafür haben
wir auf den Seiten 19 bis 22 dieses Geschäftsberichts ausführlich erläutert. Dabei geben wir
organischem Wachstum den Vorzug vor größeren Akquisitionen. Wir setzen uns dafür
weiterhin anspruchsvolle operative Ziele:
Lagebericht
Unsere Verantwortung
Wir wollen das betriebliche Ergebnis in den
nächsten Jahren um
durchschnittlich 5 % pro
Jahr durch organisches
Wachstum steigern.
RWE Spezial
Strompreise europaweit auf hohem Niveau. Die Strompreise werden sich in Europa
voraussichtlich auch mittelfristig auf hohem Niveau bewegen. Die wichtigsten Gründe sind
weiterhin hohe Brennstoffkosten und unverändert knappe Erzeugungskapazitäten in vielen
europäischen Energiemärkten. Trotz der stark gesunkenen CO2-Preise trägt auch der Emissionshandel dazu bei. Im kurzfristigen Spothandel wirkte allerdings die milde Witterung zu
Jahresbeginn preisdämpfend. Am deutschen Terminmarkt zeigten die Strompreise weiterhin
einen stabilen Verlauf. Grundlastkontrakte für Lieferungen im Jahr 2008 wurden Mitte
Februar 2007 mit 51 € je MWh gehandelt. In Großbritannien haben die Stromnotierungen
nach der deutlichen Entspannung am Gasmarkt wieder nachgegeben. Mit 33 £ je MWh
(49 € je MWh) lag der Terminpreis für 2008er-Lieferungen zuletzt deutlich unter dem
Rekordwert vom April 2006. Der RWE-Konzern hat seine Erzeugungsmengen für das
laufende Geschäftsjahr bereits nahezu vollständig verkauft. Für 2008 waren Mitte Februar
bereits mehr als 60 % unserer deutschen Stromproduktion am Markt platziert.
Konzernabschluss
Trotz Schwankungen
werden die europäischen Strompreise
voraussichtlich hoch
bleiben, vor allem
wegen knapper Erzeugungskapazitäten.
Weitere Informationen
CO2-Emissionshandel: Niedrige Preise für 2007er-Zertifikate. Im europäischen Handel
mit CO2-Emissionsberechtigungen werden Zertifikate für das laufende Jahr voraussichtlich
weiterhin mit niedrigen Preisen gehandelt. Die Notierungen lagen hier Mitte Februar 2007
bei 1,30 € je Tonne CO2. Im vergangenen Jahr betrug der Durchschnitt noch 18 € pro Tonne.
Am Markt herrscht die Erwartung vor, dass der Kohlendioxidausstoß in der bis 2007 laufenden ersten Handelsperiode vollständig durch staatliche Zertifikatezuteilungen abgedeckt
werden kann. Für die zweite Handelsperiode von 2008 bis 2012 wird dagegen eine deutliche Verknappung der verfügbaren Emissionsberechtigungen erwartet. Mitte Februar notierten 2008er-Zertifikate bei 14 € je Tonne CO2. Je nach Ausgestaltung der nationalen Allokationspläne, über die in den kommenden Monaten entschieden wird, kann es hier noch zu
deutlichen Preisausschlägen kommen.
An unsere Investoren
• Ausblick 2007
86
Ausblick 2007
• Wir wollen das betriebliche Ergebnis in den nächsten Jahren um durchschnittlich 5 % pro
Jahr durch organisches Wachstum steigern. Unsere Stromerzeugung sowie die Gas- und
Ölförderung werden dabei wichtige Faktoren sein.
• Das nachhaltige Nettoergebnis, die Grundlage für die Bestimmung der Dividendenausschüttung, wollen wir in den Jahren 2007 und 2008 um durchschnittlich 10 % pro Jahr
erhöhen.
• Für den Zeitraum bis Ende 2010 haben wir ein weiteres Programm zur Effizienzsteigerung
gestartet. Geplant sind Maßnahmen zur Kostensenkung und Erlösverbesserung, die unser
jährliches Ergebnisniveau schrittweise um insgesamt 600 Mio. € verbessern sollen. Ein
Schwerpunkt ist die Verbesserung der Leistungsfähigkeit unserer regulierten deutschen
Strom- und Gasnetze. Damit wollen wir die Auswirkungen der Tarifsenkungen der deutschen Regulierungsbehörde zumindest teilweise kompensieren. Außerdem planen wir
umfassende Maßnahmen, mit denen wir die technische Verfügbarkeit unseres Kraftwerksparks erhöhen wollen. Im laufenden Jahr wollen wir mit dem neuen Programm einen
Ergebnisbeitrag von rund 100 Mio. € erwirtschaften.
Wenn die politischen
Rahmenbedingungen
es zulassen, wird RWE
zum größten privaten
Einzelinvestor in
Deutschland.
216
Investitionsoffensive in allen Unternehmensbereichen. Schon in den beiden vergangenen
Jahren haben wir unsere Sachinvestitionen im Energiegeschäft schrittweise erhöht. In den
nächsten fünf Jahren wollen wir insgesamt bis zu 25 Mrd. € dafür einsetzen. Der Schwerpunkt sind Projekte, mit denen wir unseren Kraftwerkspark und unsere Strom- und Gasnetze
modernisieren und erweitern. Wenn die politischen Rahmenbedingungen es zulassen, wird
RWE damit zum größten privaten Einzelinvestor in Deutschland. Auch in Großbritannien,
den Niederlanden und Zentralosteuropa planen wir umfangreiche Sachinvestitionen in Kraftwerke. Der Ausbau unseres Gasgeschäfts ist ein weiterer Schwerpunkt. Pipeline-Projekte,
die Exploration neuer Lagerstätten sowie LNG-Aktivitäten* stehen hier im Mittelpunkt.
Dabei dient uns die neu gegründete RWE Gas Midstream als internationale Wachstumsplattform. Insgesamt ist etwa ein Drittel der geplanten Investitionen für Wachstumsprojekte
vorgesehen.
Akquisitionsstrategie mit Augenmaß. Was das Wachstum durch Unternehmenskäufe anbetrifft, halten wir an unserem bisherigen Kurs fest. Wir haben klare Vorstellungen, wie wir
unsere Position auf dem europäischen Energiemarkt auch durch Akquisitionen stärken können. Mittel- bis langfristig sehen wir Chancen, vor allem in den angrenzenden west- und
osteuropäischen Märkten extern zu wachsen. Derzeit sind allerdings keine größeren Zukäufe
geplant. Das hat zwei Gründe: Die aktuelle Konsolidierungswelle im europäischen Versorgersektor hat vielfach zu – aus unserer Sicht unvertretbar – hohen Preisen für Unternehmen
geführt. Wir bieten nur dann mit, wenn unsere Finanzkriterien erfüllt sind. So müssen
Akquisitionen spätestens im dritten vollen Jahr nach der Erstkonsolidierung ihre Kapitalkosten erwirtschaften. Der zweite Grund für unsere Zurückhaltung sind politische Prozesse,
die Übernahmen erheblich erschweren können. Beispiele dafür sind Verzögerungen bei der
Marktliberalisierung und der Privatisierung, neuerdings aber auch der Trend zu Zusammenschlüssen von Energieversorgern auf nationaler Ebene.
An unsere Investoren
Lagebericht
Unsere Verantwortung
RWE Spezial
Konzernabschluss
Weitere Informationen
87
Ausblick
in Mio.€
Außenumsatz
2006
2006
pro forma1
44.256
42.554
EBITDA
7.861
7.172
Betriebliches Ergebnis
6.106
5.681
RWE Power (inkl. RWE Dea und RWE Trading)
2.744
2.744
RWE Energy (inkl. RWE Gas Midstream)
2.506
2.506
RWE npower
512
512
Nettoergebnis
3.847
3.847
Nachhaltiges Nettoergebnis
2.466
2.466
1 Ausweis von American Water als „nicht fortgeführte Aktivität“
2 Prognose bezogen auf die pro-forma-Werte für 2006
2007
Prognose2
Lagebericht
Unsere Verantwortung
RWE Spezial
Konzernabschluss
Konzernumsatz voraussichtlich leicht über Vorjahr. Der Umsatz wird 2007 ohne American
Water voraussichtlich leicht über dem Niveau des Vorjahres liegen. Diese wie auch die
nachfolgenden Prognosen basieren auf einer Wechselkursannahme für das britische Pfund
von 0,70 £/€. Maßgeblich für den Umsatzanstieg sind Strompreisanpassungen, mit denen
wir steigende Beschaffungskosten an unsere Kunden weitergeben. Gegenläufig wirken die
seit Mitte vergangenen Jahres vorgenommenen Kürzungen unserer deutschen Netzentgelte
durch die Bundesnetzagentur. Verglichen mit unserer Erlössituation vor Beginn der Netzregulierung erwarten wir daraus Einbußen in einer Größenordnung von 700 Mio. €. Durch
den Verkauf der RWE Solutions entfällt Umsatz von rund 800 Mio. €.
Weitere Informationen
35
Jahresabschluss 2007: Veränderungen in der Berichtssystematik. Derzeit nehmen wir
an, bis zum Jahresende die Mehrheit von American Water verkaufen zu können.* Das hätte
Auswirkungen auf den Jahresabschluss 2007. Entsprechend unserem Vorgehen bei Thames
Water würden wir American Water inklusive Entkonsolidierungs-Ergebnis in der Gewinn- und
Verlustrechnung unter den „nicht fortgeführten Aktivitäten“ ausweisen. Der amerikanische
Wasserversorger wäre damit nicht mehr in den Zahlen für Umsatz, EBITDA, betriebliches
Ergebnis, neutrales Ergebnis, Finanzergebnis und Ertragsteuern enthalten. Die Vorjahreswerte würden wir gemäß IFRS entsprechend anpassen. In der Kapitalflussrechnung einschließlich Investitionen bliebe American Water dagegen gemäß IFRS weiterhin berücksichtigt. Die neue RWE Gas Midstream wird in der unterjährigen Berichterstattung zunächst
RWE Energy zugeordnet.
An unsere Investoren
• Ausblick 2007
88
Ausblick 2007
Beim betrieblichen
Ergebnis und beim
nachhaltigen Nettoergebnis erwarten wir
für 2007 eine Verbesserung in Größenordnung von 10 %.
Weitere Ergebnisverbesserung. Wir sind zuversichtlich, die Ertragskraft des Konzerns weiter
steigern zu können. Beim EBITDA erwarten wir ein Plus von 5 bis 10 %. Für das betriebliche
Ergebnis gehen wir von einem Anstieg in der Größenordnung von 10 % aus. Beim Nettoergebnis rechnen wir mit einem starken Rückgang. Hier war der Vorjahreswert durch Sondereinflüsse begünstigt. Das um Sondereffekte bereinigte nachhaltige Nettoergebnis – die
Bezugsgröße für die Bemessung der Dividende – wird dagegen weiter zulegen. Hier prognostizieren wir ein Plus von rund 10 %.
Zur Ergebnisentwicklung in den Unternehmensbereichen:
RWE Power kann das
Ergebnis trotz längeren
Stillstands des Kernkraftwerks Biblis voraussichtlich deutlich
steigern.
45
Im deutschen Netzgeschäft der RWE Energy
rechnen wir mit hohen
Ertragseinbußen.
RWE Power (inkl. RWE Dea und RWE Trading) wird das betriebliche Ergebnis weiter deutlich
steigern. Wir erwarten ein Plus im zweistelligen Prozentbereich. Wichtigster Erfolgsfaktor
für RWE Power ist die Ergebnisauswirkung der in den Vorjahren stark verbesserten Strompreise am deutschen Großhandelsmarkt. Für 2007 hat RWE Power die Produktion bereits
nahezu vollständig am Markt platziert. Allerdings rechnen wir auch mit Belastungen. So
wird das Kernkraftwerk Biblis voraussichtlich erst im Sommer wieder ans Netz gehen.* Die
durch den Stillstand ausfallenden, bereits verkauften Produktionsmengen mussten wir am
Großhandelsmarkt zukaufen. Preiseffekte bei Kohle, Gas und CO2-Zertifikaten werden den
Beschaffungsaufwand voraussichtlich in Summe nicht weiter ansteigen lassen. RWE Dea
wird aus heutiger Sicht mindestens auf Vorjahresniveau abschließen. Dies basiert auf der
Annahme höherer Gasfördermengen. Allerdings entfällt der Ergebnisbeitrag der 2006 veräußerten Ölförderaktivitäten in Kasachstan. Außerdem erwarten wir steigende Förder- und
Explorationskosten.
RWE Energy (inkl. RWE Gas Midstream) wird voraussichtlich mit einem Ergebnis deutlich
unter dem Vorjahresniveau abschließen. Maßgeblich dafür sind die regulatorischen Eingriffe in unsere deutschen Strom- und Gasnetzentgelte. Die Kürzungen der Bundesnetzagentur im zweiten Halbjahr 2006 werden sich 2007 über volle zwölf Monate auswirken.
Zur Begrenzung der Ergebniseinbußen aus der Netzregulierung plant RWE Energy umfangreiche Kostensenkungen mit Schwerpunkt auf Deutschland. Die Maßnahmen werden allerdings größtenteils erst in den kommenden Jahren zum Tragen kommen. Die Ertragslage im
Strom- und Gasvertrieb bleibt aus heutiger Sicht stabil. Ab 1. Juli wird in Deutschland die
Genehmigungspflicht für Stromtarife für Haushalts- und Gewerbekunden entfallen. Abhängig vom Wettbewerbsumfeld können sich daraus neue Chancen ergeben. Im tschechischen Gasgeschäft gehen wir davon aus, dass RWE Transgas nicht an die hohen Gewinnspannen des Vorjahres anknüpfen kann. Die neu gegründete RWE Gas Midstream wird den
Transfer ihrer künftigen Aktivitäten aus anderen Unternehmensbereichen erst zum Jahresende abschließen können. Deshalb weisen wir sie zunächst mit der RWE Energy aus, deren
Gasbeschaffungsportfolio sie übernimmt.
An unsere Investoren
Lagebericht
Unsere Verantwortung
RWE Spezial
Konzernabschluss
Weitere Informationen
89
Sachanlageinvestitionen über Vorjahreshöhe. Die Sachanlageinvestitionen werden wir in
diesem Jahr deutlich steigern. Den stärksten Zuwachs planen wir im deutschen Kraftwerksgeschäft der RWE Power. Im Zentrum steht der Bau des Braunkohle-Doppelblocks am Standort Neurath. Außerdem beginnen wir 2007 mit den Bauarbeiten für das 875-MW-Gas-undDampf-Kraftwerk in Lingen. Auch RWE Dea wird mehr investieren, vor allem in ihre Gasförderaktivitäten in Großbritannien und Nordafrika. Bei RWE Energy bleibt das Investitionsvolumen auf hohem Niveau. Rund 80 % der Sachmittel fließen hier in die Erneuerung und
Erweiterung der Strom- und Gasnetze. RWE npower wird das Kraftwerksportfolio modernisieren und ausbauen und dafür wesentlich mehr als im Vorjahr investieren. Wichtigstes
Projekt ist der geplante Bau eines Gas-und-Dampf-Kraftwerks mit einer Nettoleistung von bis
zu 2.000 MW. In Summe gehen wir davon aus, dass die Sachinvestitionen des RWE-Konzerns
ohne den Bereich Wasser im laufenden Geschäftsjahr eine Größenordnung von 4 Mrd. €
erreichen werden. Sie lägen damit um etwa ein Drittel über dem Vorjahresniveau.
Verschuldung: Externalisierung von Pensionsverpflichtungen. Wie an früherer Stelle
erläutert, haben wir die Definition unserer Verschuldung an aktuelle Marktstandards angepasst und beziehen nun auch Pensionsrückstellungen darin ein. Mit dem Begriff „Nettoschulden“ bezeichnen wir die Summe aus der als „Nettofinanzschulden“ bezeichneten Position und den Pensionsverpflichtungen. Auf dieser Basis haben wir für Ende 2006 eine
Verschuldung von 6,9 Mrd. € ausgewiesen. Trotz der geplanten hohen Dividendenzahlungen
im April und höherer Investitionsausgaben werden wir die Nettoschulden im laufenden Geschäftsjahr voraussichtlich weiter zurückführen. Ausschlaggebend dafür sind der erwartete
Lagebericht
Unsere Verantwortung
RWE Spezial
Für 2007 planen wir
Sachinvestitionen im
Energiegeschäft in
Höhe von rund 4 Mrd. €.
Ausschüttung weiterhin auf hohem Niveau. Unser Dividendenvorschlag für das Geschäftsjahr 2007 wird sich an einer Ausschüttungsquote von 70 bis 80 % orientieren. Voraussetzung
ist, dass wir die Mehrheit von American Water erfolgreich am Markt platzieren können.
Bemessungsgrundlage für die Ausschüttungsquote ist das um Sondereffekte bereinigte
nachhaltige Nettoergebnis*.
Konzernabschluss
60
RWE npower wird aus heutiger Sicht deutlich über dem Vorjahr abschließen. Wir erwarten ein
Plus im zweistelligen Prozentbereich, das weitgehend aus der Erzeugungssparte stammt.
Hier profitieren wir von stark verbesserten Strommargen am Großhandelsmarkt. Außerdem
rechnen wir mit einer höheren Kraftwerksverfügbarkeit. Preisveränderungen bei Brennstoffen und CO2-Emissionszertifikaten werden voraussichtlich zu keinen nennenswerten Ergebnisbelastungen führen. Im Strom- und Gasvertrieb, dem zweiten Standbein von RWE npower,
gehen wir von hohem Margendruck in einem volatilen Wettbewerbsumfeld aus. Außerdem
erwarten wir Mehraufwand durch verstärkte Auflagen der britischen Regierung für Energiesparmaßnahmen beim Verbraucher.
Weitere Informationen
RWE npower wird von
Mehrerträgen in der
Erzeugungssparte profitieren, im Endkundengeschäft aber hohem
Margendruck ausgesetzt
sein.
An unsere Investoren
• Ausblick 2007
90
Ausblick 2007
65
hohe operative Mittelzufluss und unsere Annahme, American Water bis Jahresende mehrheitlich veräußern zu können. Im Jahr 2007 werden wir Pensionsverpflichtungen und die
entsprechenden Deckungsmittel in Höhe von rund 8 Mrd. € externalisieren. Dies soll über
ein sogenanntes Contractual Trust Arrangement (CTA)* und einen Pensionsfonds geschehen. Auf unsere Verschuldung nach neuer Definition hat dies aber keinen Einfluss. Für die
Nettoschulden haben wir eine Obergrenze von 22 bis 24 Mrd. € definiert; hierin werden die
Pensionsrückstellungen mit erfasst. Unsere gute Reputation als Anleihe-Emittent bietet uns
jederzeit Zugang zu kurz- und langfristigen Finanzierungsquellen. Für 2007 betragen die
Kapitalmarktfälligkeiten 2,2 Mrd. €. Wir beabsichtigen, sie nicht zu refinanzieren.
Mitarbeiterzahl: Rückgang durch Verkauf von American Water. Für das laufende
Geschäftsjahr rechnen wir mit einem weiteren Rückgang des Personalstands. Grund ist der
geplante Verkauf von American Water. Bereinigt um diesen Sondereffekt wird sich die Mitarbeiterzahl im Konzern jedoch voraussichtlich erhöhen.
Beschaffung: Keine wesentlichen Preisrisiken für 2007. Wie bereits dargestellt, haben wir
nahezu unsere gesamte Stromproduktion für 2007 am Terminmarkt verkauft. Dabei gehen
wir grundsätzlich so vor, dass zeitgleich mit Abschluss des Lieferkontrakts die zur Erzeugung
benötigten Brennstoffe beschafft bzw. preislich abgesichert werden. Dies gilt auch für den
Zukauf von CO2-Zertifikaten. Unsere Beschaffungskosten für Gas, Steinkohle und Emissionsberechtigungen sind daher – ebenso wie unsere Stromerlöse – größtenteils noch durch frühere Preisentwicklungen auf den Terminmärkten bestimmt. Bei der Verstromung von Braunkohle, die wir in unseren eigenen Tagebauen fördern, sind wir keinen Preisrisiken ausgesetzt.
Die Deckung des Uranbedarfs unserer Kernkraftwerke haben wir über langfristige Bezugsverträge zu festen Konditionen gesichert. In der Kernenergie machen die Beschaffungskosten für Brennstoffe typischerweise nur einen geringen Teil der gesamten Erzeugungskosten
aus. Prognosen über unsere Beschaffungskosten sind allerdings generell nur eingeschränkt
möglich, da sich beim Brennstoffeinsatz und beim Bedarf an Emissionszertifikaten starke
Planabweichungen ergeben können. Denn neben unerwarteten Kraftwerksstillständen
können Preisveränderungen an den Spotmärkten zu kurzfristigen Anpassungen bei der Auslastung einzelner Anlagen führen. Beim Einkauf von Materialien und Dienstleistungen sehen
wir auch für 2007 Einsparpotenziale. Mit der neu gegründeten RWE Gas Midstream bündeln
wir die kommerzielle Verantwortung für den gesamten Gaseinkauf in Europa und stärken
damit unsere Marktposition.
An unsere Investoren
Lagebericht
Unsere Verantwortung
RWE Spezial
Konzernabschluss
Weitere Informationen
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Lagebericht
Unsere Verantwortung
RWE Spezial
Konzernabschluss
Forschung und Entwicklung: Budget weiter aufgestockt. Für das laufende Geschäftsjahr
planen wir F&E-Aufwendungen in Höhe von 74 Mio. €. Im Vordergrund stehen – wie in den
Vorjahren – Projekte zur Effizienzverbesserung und Emissionsreduktion in der Stromerzeugung
(siehe Seiten 74 bis 76). Als einer der größten CO2-Emittenten in Europa messen wir der
Weiterentwicklung klimaschonender Technologien besondere Bedeutung bei. Im laufenden
Jahr wollen wir etwa die Hälfte unseres Budgets diesem Zweck widmen. Wichtigster Einzelposten ist 2007 die Errichtung der Pilotanlage zur Braunkohletrocknung am Standort Niederaußem. Der geplante Bau eines nahezu CO2-freien Kraftwerks wird sich voraussichtlich
erst ab 2011 wesentlich im F&E-Budget niederschlagen. Wie bereits dargestellt, ist auch die
Stromerzeugung aus regenerativen Energien Gegenstand unserer F&E-Aktivitäten. Hier
konzentrieren wir uns auf den Bau eines hochmodernen 700-kW-Biomasse-Kraftwerks am
Standort Neurath. Außerdem wollen wir einen Beitrag dazu leisten, Know-how auf dem
Gebiet der Kernenergie langfristig zu sichern und weiterzuentwickeln. Damit halten wir
die Option auf Nutzung dieser klimaschonenden Technologie in einem sich wandelnden
energiewirtschaftlichen und gesellschaftlichen Umfeld offen.
Weitere Informationen
Die Hälfte unseres F&EBudgets widmen wir
der Weiterentwicklung
klimaschonender Technologien in der Stromerzeugung.
An unsere Investoren
• Ausblick 2007
Zukunftsbezogene Aussagen. Dieser Geschäftsbericht enthält Aussagen, die sich auf die
zukünftige Entwicklung des RWE-Konzerns und seiner Gesellschaften sowie wirtschaftliche
und politische Entwicklungen beziehen. Diese Aussagen stellen Einschätzungen dar, die wir
auf Basis aller uns zum jetzigen Zeitpunkt zur Verfügung stehenden Informationen getroffen haben. Sollten die zugrunde gelegten Annahmen nicht eintreffen oder weitere Risiken
eintreten, so können die tatsächlichen Ergebnisse von den zurzeit erwarteten Ergebnissen
abweichen. Eine Gewähr können wir für diese Angaben daher nicht übernehmen.
Energie für die Zukunft:
2 0 14
Innovationen für den Klimaschutz:
2014 soll das erste RWE-Kohlekraftwerk ans Netz gehen,
das fast kein Kohlendioxid in die Atmosphäre emittiert.
Um dem Klimawandel entgegenzuwirken, plant RWE als erster Stromversorger der Welt den Bau eines
nahezu CO2-freien Kohlekraftwerks in großtechnischem Maßstab. Das Treibhausgas wird vor der Stromerzeugung abgetrennt und nach dem Transport unterirdisch sicher eingelagert. Gelingt dieser Technik
weltweit der Durchbruch, könnte sie die Atmosphäre unseres Planeten nachhaltig entlasten und die
Zukunft für den wichtigsten einheimischen Energieträger, die Kohle, sichern. Dafür engagieren wir uns.
Lesen Sie mehr dazu im RWE Spezial auf den Seiten 130 bis 133.
CLE AN COAL:
Fast CO2-frei
96
Bericht des Aufsichtsrats
Dr. Thomas R. Fischer
Vorsitzender des Aufsichtsrats der RWE AG
Bericht des Aufsichtsrats
Sehr geehrte Aktionärinnen und Aktionäre,
im Geschäftsjahr 2006 hat der Aufsichtsrat sämtliche ihm nach Gesetz und Satzung obliegenden Aufgaben wahrgenommen. Er hat den Vorstand bei der Unternehmensleitung
regelmäßig beraten und die Geschäftsführungsmaßnahmen überwacht. Dabei war er in alle
Entscheidungen eingebunden, die für RWE von grundlegender Bedeutung waren. Der Vorstand hat den Aufsichtsrat sowohl schriftlich als auch mündlich umfassend und zeitnah über
die Geschäftsentwicklung informiert. Besonderes Augenmerk galt der Risikolage und dem
Risikomanagement, zudem Fragen der strategischen und operativen Weiterentwicklung des
Konzerns und seiner Unternehmen sowie den wichtigen Geschäftsvorfällen. Im abgelaufenen Geschäftsjahr kam der Aufsichtsrat zu sechs Sitzungen zusammen, davon einer konstituierenden nach der letztjährigen Hauptversammlung und einer außerordentlichen.
Sämtliche Aufsichtsratsmitglieder nahmen mindestens an der Hälfte der Sitzungen teil.
Die Präsenz lag im Durchschnitt deutlich über 90 %. Über Geschäftsvorgänge von besonderer Bedeutung wurde der Aufsichtsrat auch zwischen den Sitzungen informiert. Auf Basis
der Berichte und Beschlussvorschläge des Vorstands fasste der Aufsichtsrat in seinen Sitzungen entsprechende Beschlüsse, soweit dies nach Gesetz oder Satzung erforderlich war. Falls
notwendig, wurden Entscheidungen im Umlaufverfahren getroffen. Darüber hinaus stand
der Vorsitzende des Aufsichtsrats in ständigem Kontakt mit dem Vorstand. Ereignisse von
außerordentlicher Wichtigkeit für die Lage und Entwicklung des RWE-Konzerns konnten
somit ohne Zeitverzug erörtert werden.
An unsere Investoren
Lagebericht
Unsere Verantwortung
RWE Spezial
Konzernabschluss
Weitere Informationen
97
Die strategische Ausrichtung des RWE-Konzerns und seine Positionierung am Markt waren
Schwerpunktthemen der Sitzungen vom 22. September und 13. Dezember. Im September
stellte der Vorstand dem Aufsichtsrat sein Konzept zur Weiterentwicklung des Gas-MidstreamGeschäfts vor. Zentraler Punkt war die Zusammenführung der Gas-Midstream-Aktivitäten der
verschiedenen Konzerngesellschaften in der neuen RWE Gas Midstream GmbH. Im Dezember präsentierte der Vorstand dem Aufsichtsrat seine Strategie für die weitere Entwicklung
des RWE-Konzerns. Der Aufsichtsrat erörterte mit dem Vorstand eingehend die wesentlichen
Aspekte der Strategie, so u.a. den Ausbau der Marktposition entlang der Wertschöpfungskette und neue Vertriebskonzepte.
Weitere Beratungsschwerpunkte. Der Aufsichtsrat ließ sich vom Vorstand in den Sitzungen
ausführlich über Hintergründe und Verlauf der Nachprüfungen der EU-Kommission im Mai
und Dezember 2006 zu möglichen Wettbewerbsverstößen auf dem Strom- und Gasmarkt in
Europa unterrichten.
Darüber hinaus waren die Umsatz- und Ergebnisentwicklung sowie die Finanzlage des Konzerns regelmäßiger Bestandteil der Beratungen. In der Sitzung vom 13. Dezember befasste
sich der Aufsichtsrat mit der Planung des Vorstands für das Jahr 2007 und der Vorausschau
auf die Jahre 2008 und 2009. Soweit sich Abweichungen von früher aufgestellten Planungen und Zielen ergaben, wurden diese vom Vorstand detailliert erläutert.
Lagebericht
Unsere Verantwortung
RWE Spezial
Konzernabschluss
Fokus auf energiepolitische und strategische Themen. Die veränderten energiepolitischen
Rahmenbedingungen und ihre Auswirkungen auf die zukünftige Entwicklung des Unternehmens nahmen in den Beratungen des Aufsichtsrats breiten Raum ein. Ausführlich befasste sich
der Aufsichtsrat mit dem neuen Ordnungsrahmen für die leitungsgebundene Energiewirtschaft und mit der erstmaligen Genehmigung der Netzentgelte durch die Bundesnetzagentur.
Besonderes Augenmerk richtete er auch auf die Forschungs- und Entwicklungsaktivitäten des
RWE-Konzerns. Ihnen kommt vor allem mit Blick auf den Klimaschutz und den Emissionshandel wachsende Bedeutung zu. Wichtigstes Einzelprojekt ist hier der geplante Bau des weltweit
ersten nahezu CO2-freien Großkraftwerks auf Kohlebasis.
Weitere Informationen
35
Weitere Fokussierung auf das Kerngeschäft. Ein Schwerpunkt der Beratungen im Aufsichtsrat war die Umsetzung des 2005 eingeleiteten Strategiewechsels im Wassergeschäft.
Hervorzuheben ist hier der Verkauf von Thames Water, der im Dezember 2006 erfolgreich
abgeschlossen wurde. Der Aufsichtsrat befasste sich im Vorfeld der Transaktion in mehreren
Sitzungen mit zwei Optionen für eine Veräußerung: Erwogen worden war, das Unternehmen
an die Börse zu führen oder an einen Finanzinvestor zu verkaufen. Gemeinsam mit dem Vorstand wurden die Vor- und Nachteile dieser Optionen eingehend erörtert. In seiner außerordentlichen Sitzung am 21. Oktober 2006 stimmte der Aufsichtsrat der Veräußerung von
Thames Water an den Finanzinvestor Kemble Water Ltd. zu.* Daneben befasste er sich in
mehreren Sitzungen mit dem Stand der Vorbereitungen für die geplante Börsenplatzierung
von American Water. Weitere Agendapunkte waren der angestrebte Erwerb einer Mehrheitsbeteiligung an Saar Ferngas und die Veräußerung der RWE Solutions. Beidem hat der Aufsichtsrat im Juli 2006 nach Beratungen in vorangegangenen Sitzungen im schriftlichen
Umlaufverfahren zugestimmt.
An unsere Investoren
• Bericht des Aufsichtsrats
98
Bericht des Aufsichtsrats
207
Ausschüsse. Der Aufsichtsrat hat vier Ausschüsse, deren Mitglieder im Kapitel „Organe
und weitere Gremien“* aufgeführt sind. Die Hauptaufgabe der Ausschüsse besteht darin,
Themen und Beschlüsse der Aufsichtsratssitzungen vorzubereiten. Zum Teil nehmen sie
auch Entscheidungsbefugnisse wahr, die ihnen vom Aufsichtsrat übertragen wurden. Die
Vorsitzenden der Ausschüsse berichteten 2006 in den Aufsichtsratssitzungen ausführlich
über die Ausschuss-Arbeit.
Das Präsidium tagte im abgelaufenen Geschäftsjahr viermal und bereitete dabei vor allem
die Beratungen des Aufsichtsrats vor. Gegenstand dieser Vorbereitungen waren insbesondere der Jahres- und Konzernabschluss für das Geschäftsjahr 2005, Fragen der strategischen
Ausrichtung des Konzerns, der Fortgang aktueller Desinvestitions- und Akquisitionsvorhaben sowie die Unternehmensplanung für 2007.
65
Der Prüfungsausschuss tagte 2006 fünfmal. Er beschäftigte sich intensiv mit den Quartalsergebnissen und den Jahresabschlüssen der RWE Aktiengesellschaft und des Konzerns und
bereitete die Erteilung des Prüfungsauftrags an den Abschlussprüfer vor. Der Abschlussprüfer nahm teilweise an den Beratungen teil. Weitere Beratungsschwerpunkte waren die bilanziellen und steuerlichen Auswirkungen der wichtigsten Desinvestitionen, die Steuerstrategie
und die Ergebnisse der steuerlichen Betriebsprüfung, das Commodity- und Kreditrisikomanagement, die Auswirkungen der geplanten Externalisierung von Pensionsrückstellungen*,
das Vorgehen bei Werthaltigkeitsprüfungen (Impairment-Tests) sowie Themen der internen
Revision. Darüber hinaus waren die Auswirkungen der Regulierung im Netzbereich und interne Geschäftsoptimierungsprogramme im Bereich RWE Energy Gegenstand der Beratungen.
Der Personalausschuss trat viermal zusammen. Er befasste sich im Wesentlichen mit dem
Vergütungssystem und der Höhe der Vorstandsbezüge sowie mit Empfehlungen zur Neubestellung von Vorstandsmitgliedern.
Der Vermittlungsausschuss gemäß § 27 Abs. 3 MitbestG musste auch im Geschäftsjahr
2006 nicht einberufen werden.
Erläuterung der Angaben nach §§ 289 Abs. 4, 315 Abs. 4 HGB. Gemäß § 171 Abs. 2
Satz 2 AktG erläutern wir die nach §§ 289 Abs. 4, 315 Abs. 4 HGB erforderlichen Angaben
im Lagebericht auf Seite 73 dieses Geschäftsberichts wie folgt:
Die Zusammensetzung des gezeichneten Kapitals, namentlich die von RWE ausgegebenen
stimmrechtslosen Vorzugsaktien, entsprechen den gesetzlichen und satzungsmäßigen Vorgaben und sind selbsterklärend. Die RW Energie-Beteiligungsgesellschaft hatte uns im Oktober
2002 entsprechend den gesetzlichen Vorgaben mitgeteilt, dass sie zu diesem Zeitpunkt
einen Stimmrechtsanteil in Höhe von 10,94% an unserer Gesellschaft hielt. Die Ermächtigung zum Erwerb eigener Aktien, die Klausel für den Fall des Kontrollwechsels in der syndizierten Kreditlinie sowie die Entschädigungsregelungen im Long-Term Incentive Plan 2005
(Beat), die für den Fall eines Kontrollwechsels eine Abfindungszahlung für die Performance
Shares vorsehen, entsprechen allgemein üblichen Standards bei deutschen kapitalmarktorientierten Unternehmen.
An unsere Investoren
Lagebericht
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RWE Spezial
Konzernabschluss
Weitere Informationen
99
Personelle Veränderungen in Aufsichtsrat und Vorstand. Mit dem Abschluss der
Hauptversammlung am 13. April 2006 endete die Amtszeit der Anteilseignervertreter
im Aufsichtsrat. Erneut gewählt wurden Frau Dagmar Mühlenfeld sowie die Herren
Dr. Paul Achleitner, Carl-Ludwig von Boehm-Bezing, Dr. Thomas R. Fischer, Heinz-Eberhard
Holl, Dr. Gerhard Langemeyer, Dr. Wolfgang Reiniger, Dr. Manfred Schneider sowie
Prof. Karel Van Miert. Herr Dr. Dietmar Kuhnt schied aus dem Aufsichtsrat aus. Neu gewählt
wurde Herr Prof. Dr. Ekkehard D. Schulz. Von Seiten der Arbeitnehmervertreter schieden
mit Beendigung der Hauptversammlung am 13. April 2006 die Herren Berthold Huber,
Bernhard von Rothkirch, Klaus-Dieter Südhofer und Jürgen Wefers aus dem Aufsichtsrat
aus. An ihrer Stelle wurden die Herren Sven Bergelin, Werner Bischoff, Heinz Büchel und
Erich Reichertz Mitglieder des Gremiums. Wiedergewählt wurden zudem Frau Simone
Haupt sowie die Herren Frank Bsirske, Wilfried Donisch, Dieter Faust, Günter Reppien und
Uwe Tigges. In der konstituierenden Sitzung des Aufsichtsrats am 13. April 2006 wurden
Herr Dr. Thomas R. Fischer als Vorsitzender und Herr Frank Bsirske als stellvertretender
Lagebericht
Unsere Verantwortung
RWE Spezial
Konzernabschluss
Der Aufsichtsrat hat den Jahresabschluss der RWE Aktiengesellschaft, den Konzernabschluss,
den zusammengefassten Lagebericht für die RWE Aktiengesellschaft und den Konzern sowie
den Vorschlag für die Verwendung des Bilanzgewinns auch seinerseits eingehend geprüft
und keine Einwendungen erhoben. Wie bereits vom Prüfungsausschuss empfohlen, hat der
Aufsichtsrat dem Ergebnis der Prüfung beider Abschlüsse durch den Abschlussprüfer zugestimmt und sowohl den Jahresabschluss der RWE Aktiengesellschaft als auch den Konzernabschluss zum 31. Dezember 2006 gebilligt. Der Jahresabschluss ist damit festgestellt. Der
Aufsichtsrat schließt sich dem Gewinnverwendungsvorschlag des Vorstands an, der eine
Dividende von 3,50 € je Aktie vorsieht.
Weitere Informationen
Jahresabschluss 2006. Der vom Vorstand nach den Regeln des Handelsgesetzbuchs aufgestellte Jahresabschluss der RWE Aktiengesellschaft, der nach International Financial
Reporting Standards (IFRS) aufgestellte Konzernabschluss und der zusammengefasste Lagebericht für die RWE Aktiengesellschaft und den Konzern wurden von der PricewaterhouseCoopers Aktiengesellschaft Wirtschaftsprüfungsgesellschaft unter Einbeziehung der Buchführung geprüft und mit dem uneingeschränkten Bestätigungsvermerk versehen. Der Abschlussprüfer war durch die Hauptversammlung am 13. April 2006 gewählt und vom Aufsichtsrat mit der Prüfung des Jahres- und des Konzernabschlusses beauftragt worden. Die
Jahresabschlussunterlagen, der Geschäftsbericht sowie die Prüfungsberichte des Abschlussprüfers wurden allen Mitgliedern des Aufsichtsrats rechtzeitig zugeleitet. Der Vorstand
erläuterte die Unterlagen in der Bilanzsitzung des Aufsichtsrats am 21. Februar 2007 auch
mündlich. Die verantwortlichen Abschlussprüfer berichteten in dieser Sitzung zudem über
die wesentlichen Ergebnisse der Prüfung und standen für ergänzende Auskünfte zur Verfügung. Der Prüfungsausschuss hatte sich bereits im Vorfeld, in seiner Sitzung am 20. Februar
2007, ausführlich mit den Abschlüssen und den Prüfungsberichten auseinandergesetzt und
dem Aufsichtsrat die Billigung der Abschlüsse sowie die Zustimmung zum Gewinnverwendungsvorschlag des Vorstands empfohlen.
An unsere Investoren
• Bericht des Aufsichtsrats
100
Bericht des Aufsichtsrats · Corporate Governance
210
Vorsitzender jeweils in ihrem Amt bestätigt. Die Ausschüsse* sind neu besetzt worden.
Mit Ablauf des 8. August 2006 schied von Seiten der Arbeitnehmervertreter Herr Wilfried
Donisch aus dem Aufsichtsrat aus. Seine Nachfolge übernahm zum 9. August 2006
Frau Dagmar Schmeer, die in der Delegiertenversammlung am 2. März 2006 als Ersatzmitglied für Herrn Donisch gewählt worden war.
Der Aufsichtsrat dankt den ausgeschiedenen Aufsichtsratmitgliedern für die engagierte und
konstruktive Mitarbeit und für ihren Einsatz zum Wohl des Unternehmens.
In seiner Sitzung am 13. Dezember 2006 hat der Aufsichtsrat Herrn Dr. Rolf Pohlig mit
Wirkung zum 1. Januar 2007 und Herrn Dr. Ulrich Jobs mit Wirkung zum 1. April 2007 zu
Mitgliedern des Vorstands der RWE Aktiengesellschaft bestellt. Mit Ablauf des 30. April
2007 werden die Herren Dr. Klaus Sturany und Jan Zilius aufgrund des Erreichens der unternehmensinternen Altersgrenze aus dem Vorstand ausscheiden. Der Aufsichtsrat dankt
beiden Herren für ihren langjährigen, erfolgreichen Einsatz und ihre Verdienste um den
RWE-Konzern.
Der Aufsichtsrat bedankt sich beim Vorstand und bei allen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern
für die im abgelaufenen Geschäftsjahr geleistete Arbeit. Mit ihrem Einsatz und ihrer Kompetenz haben sie entscheidend zum wirtschaftlichen Erfolg des Unternehmens beigetragen.
Essen, 21. Februar 2007
Der Aufsichtsrat
Dr. Thomas R. Fischer
– Vorsitzender –
An unsere Investoren
Lagebericht
Unsere Verantwortung
RWE Spezial
Konzernabschluss
Weitere Informationen
101
Im Hinblick auf unsere Corporate-Governance-Praxis sind folgende Sachverhalte hervorzuheben:
• Mitglieder des Vorstands oder ihnen nahe stehende Personen haben im Geschäftsjahr
2006 keine wesentlichen Geschäfte mit der RWE AG oder einem Konzernunternehmen
getätigt. Ebenso wurden keine Verträge zwischen der Gesellschaft und Mitgliedern des
Aufsichtsrats geschlossen. Interessenkonflikte bei Mitgliedern von Vorstand und Aufsichtsrat traten nicht auf.
• Auch 2006 haben die Mitglieder des Vorstands RWE-Aktien erworben. Diese dienten –
wie im Vorjahr – dem zur Teilnahme am Long-Term Incentive Plan 2005 (Beat) erforderlichen Eigeninvestment. Im Einzelnen wurden folgende Geschäfte getätigt:
Datum des
Geschäftsabschlusses
Name
Grund der
Mitteilungspflicht/
Position
Bezeichnung des
Finanzinstruments
ISIN
Geschäftsart
(Kauf/
Verkauf)
Preis
pro Stück/€
Stückzahl
29.03.2006
Harry Roels
Vorstand
RWE-Stammaktie
DE 0007037129
Kauf
70,5052
873
29.03.2006
Berthold Bonekamp
Vorstand
29.03.2006
Alwin Fitting
Vorstand
RWE-Stammaktie
DE 0007037129
Kauf
70,5052
2.262
RWE-Stammaktie
DE 0007037129
Kauf
70,5052
2.737
29.03.2006
Dr. Klaus Sturany
29.03.2006
Jan Zilius
Vorstand
RWE-Stammaktie
DE 0007037129
Kauf
70,5052
587
Vorstand
RWE-Stammaktie
DE 0007037129
Kauf
70,5052
625
Lagebericht
Unsere Verantwortung
Umfassende Umsetzung des Kodex. Die „Regierungskommission Deutscher Corporate
Governance Kodex“ hat 2006 erneut Kodex-Änderungen beschlossen. Diese ergaben sich
aus dem im August 2005 in Kraft getretenen Gesetz über die Offenlegung von Vorstandsvergütungen (VorstOG) und dem im September 2005 in Kraft getretenen Gesetz zur Unternehmensintegrität und Modernisierung des Anfechtungsrechts (UMAG). Die Anpassungen
des Kodex wurden zum 24. Juli 2006 wirksam. Bereits im Vorjahr hatte RWE die Vorgaben
des Vorstandsvergütungsoffenlegungsgesetzes – die für den Jahresabschluss 2005 noch
nicht verbindlich waren – auf freiwilliger Basis weitgehend befolgt. Für den diesjährigen
Vergütungsbericht waren daher kaum Anpassungen erforderlich. RWE setzt damit auch
weiterhin sämtliche Empfehlungen und – bis auf wenige Ausnahmen – auch die Anregungen
des Kodex in seiner aktuellen Fassung um. Wir können deshalb erneut eine uneingeschränkte Entsprechenserklärung für das Berichtsjahr abgeben (siehe Seite 108).
RWE Spezial
Wir setzen die Empfehlungen des Deutschen
Corporate Governance
Kodex wie in den Vorjahren vollständig um.
Konzernabschluss
Eine verantwortungsvolle, transparente und auf langfristige Wertschöpfung
ausgerichtete Unternehmensführung hat für RWE von jeher einen hohen Stellenwert.
Deshalb entsprechen wir nach wie vor sämtlichen Empfehlungen des Deutschen
Corporate Governance Kodex in seiner aktuellen Fassung.
Weitere Informationen
Corporate Governance
An unsere Investoren
• Bericht des Aufsichtsrats
• Corporate Governance
102
Corporate Governance
Die Wertpapiergeschäfte wurden gemäß § 15a WpHG mitgeteilt und auf der RWEInternetseite veröffentlicht.
• Die Zahl der direkt oder indirekt von den Mitgliedern von Vorstand und Aufsichtsrat
gehaltenen Aktien der Gesellschaft oder sich darauf beziehenden Finanzinstrumente
ist geringer als 1% der von RWE ausgegebenen Aktien (Ziffer 6.6 des Kodex).
04
Weitergehende Informationen über unsere Corporate-Governance-Praxis enthält unsere
Internetseite.* Hier informieren wir insbesondere über die Aufgaben und die Zusammenarbeit von Vorstand und Aufsichtsrat der RWE AG, das zur Beratung des Vorstands im Jahr
2003 eingeführte Group Business Committee (GBC) und die Hauptversammlung der RWE
AG. Außerdem finden sich dort unsere aktuellen und früheren Entsprechenserklärungen
sowie die bisherigen Corporate-Governance-Berichte.
Vergütungsbericht. Die Veröffentlichung der individuellen Vorstands- und Aufsichtsratsvergütung gehört bei RWE seit dem Geschäftsjahr 2003 zum Corporate-Governance-Standard. Entsprechend den neuen Kodex-Empfehlungen in den Ziffern 4.2.5 Abs. 1 und
5.4.7 Abs. 3 erfolgt dies im Geschäftsjahr 2006 erstmals in einem gesonderten Vergütungsbericht im Rahmen des Corporate-Governance-Berichts. Da entsprechende Angaben auch
im Anhang des Jahresabschlusses und im Lagebericht erforderlich sind und wir Textwiederholungen vermeiden wollen, sind Teile des folgenden Vergütungsberichts Bestandteil des
Lageberichts.
Grundzüge der Vergütung von Vorstand und Aufsichtsrat (Bestandteil des Lageberichts). Die Vergütung der Vorstandsmitglieder sowie ihre Struktur werden vom Personalausschuss des Aufsichtsrats festgelegt und regelmäßig überprüft. Ziel ist es, die Vorstandsmitglieder gemäß ihrer Tätigkeit und Verantwortung angemessen zu vergüten und
dabei die persönliche Leistung sowie die wirtschaftliche Lage, den Erfolg und die Zukunftsaussichten des Unternehmens zu berücksichtigen. Die Gesamtbarvergütung setzt sich aus
einem fixen und einem erfolgsbezogenen variablen Bestandteil zusammen. Der fixe Gehaltsbestandteil beträgt rund 40 % und der erfolgsbezogene variable Gehaltsbestandteil rund
60 % der Gesamtbarvergütung. Der variable Anteil setzt sich aus einer Unternehmenstantieme in Höhe von 70 % und einer individuellen Tantieme in Höhe von 30 % zusammen.
Bezugsgrößen für die Ermittlung der Unternehmenstantieme waren im Geschäftsjahr 2006
jeweils hälftig der Wertbeitrag und der Free Cash Flow des Konzerns. Wird der für das jeweilige Geschäftsjahr festgelegte Budgetwert realisiert, beträgt die Zielerreichung 100 %. Die
Unternehmenstantieme kann maximal 150 % betragen. Die Höhe der individuellen Tantieme
ist vom Erreichen der zu Beginn des Geschäftsjahres zwischen dem Aufsichtsratsvorsitzenden
und dem Vorstandsmitglied vereinbarten Ziele abhängig. Hier ist die Zielerreichung auf maximal 120 % begrenzt. Darüber hinaus enthält die Vergütung der Vorstandsmitglieder Sachund sonstige Bezüge, so vor allem die nach steuerlichen Richtlinien anzusetzenden Werte
für die Dienstwagennutzung und Prämien zur Unfallversicherung. Ebenfalls in der Vergü-
An unsere Investoren
Lagebericht
Unsere Verantwortung
RWE Spezial
Konzernabschluss
Weitere Informationen
103
Vergütung des
Vorstands 2006
Kurzfristige Vergütungen
Feste
Vergütung
Variable
Vergütung
Sach- und
sonstige
Bezüge
Mandatseinkünfte1
Insgesamt
1.400
2.354
24
120
3.898
680
1.087
52
93
1.912
450
728
15
32
1.225
1.000
1.305
37
80
2.422
in Tsd.€
Harry Roels
Berthold Bonekamp
Alwin Fitting
Dr. Klaus Sturany
Jan Zilius
Summe
680
1.111
54
69
1.914
4.210
6.585
182
394
11.371
Lagebericht
Für das Geschäftsjahr 2006 betragen die Bezüge des Vorstands:
Unsere Verantwortung
tung enthalten sind Mandatseinkünfte für die Aufsichtsratstätigkeit in konzernverbundenen
Unternehmen, die entsprechend den vertraglichen Regelungen auf die variable Vergütung
angerechnet werden.
An unsere Investoren
• Corporate Governance
in Tsd.€
LTIP-Tranche 2004
(Ausgabe 25.05.2004)
Harry Roels
8.363
Berthold Bonekamp
2.787
Alwin Fitting
709
Dr. Klaus Sturany
4.181
Jan Zilius
2.787
Summe
179
Langfristige Vergütungen
18.827
Zusätzlich wurden den Vorstandsmitgliedern als variable Vergütungskomponente mit langfristiger Anreizwirkung Performance Shares* im Rahmen des Long-Term Incentive Plan Beat
2005 (kurz: „Beat“) gewährt. Voraussetzung für die Gewährung der Performance Shares ist
ein Eigeninvestment in Form von RWE-Aktien. Das Eigeninvestment entspricht einem Drittel
des Zuteilungswertes der gewährten Performance Shares nach Steuern. Soweit diesbezüglich
Directors-Dealings-Meldungen erforderlich waren, sind diese erfolgt und veröffentlicht worden.
Konzernabschluss
Ausgezahlte
Wertsteigerungsrechte
Weitere Informationen
Außerdem erhielten die Vorstandsmitglieder langfristige Vergütungen aus der Ausübung
der im Jahr 2004 gewährten Wertsteigerungsrechte im Rahmen des Long-Term Incentive
Plan 2002 (LTIP). Hier ergeben sich folgende Einzelbeträge:
RWE Spezial
1 Mandatseinkünfte für die Aufsichtsratstätigkeit in konzernverbundenen Unternehmen sind auf die variable Vergütung angerechnet.
104
Corporate Governance
Das Programm „Beat“ hat zum 1. Januar 2005 den Long-Term Incentive Plan 2002 (LTIP)
abgelöst und honoriert den nachhaltigen Beitrag der Führungskräfte zum Erfolg des Unternehmens. Der Unternehmenserfolg wird dabei anhand des Total Shareholder Return (TSR)
gemessen – also der Entwicklung des Aktienkurses sowie reinvestierter Dividenden – und
mit der Entwicklung des TSR anderer Unternehmen im Dow-Jones-STOXX-Utilities-Index
verglichen. Im Rahmen des Beat erhalten die teilnahmeberechtigten Führungskräfte jährlich
bedingte Zuteilungen von Performance Shares. Ein Performance Share umfasst das bedingte
Recht, nach einer dreijährigen Wartezeit eine Barauszahlung zu erhalten. Sofern nach Ablauf
der Wartezeit die Performance der RWE-Aktie nicht die von 25 % der Vergleichsunternehmen
im Dow-Jones-STOXX-Utilities-Index übersteigt – gemessen an deren Indexgewicht zum
Zeitpunkt der Auflegung des Programms – findet keine Auszahlung statt. Die Höhe der Auszahlung am Ende der Wartezeit wird auf Basis des durchschnittlichen RWE-Aktienkurses an
den letzten 20 Börsenhandelstagen vor Programmablauf, der Anzahl der bedingt zugeteilten Performance Shares sowie des Auszahlungsfaktors berechnet. Zur Bestimmung des Auszahlungsfaktors wird die Gewichtung des TSR von RWE im Vergleich zu den wichtigsten
europäischen Versorgungsunternehmen im Dow-Jones-STOXX-Utilities-Index ermittelt.
Dabei kommt es nicht nur darauf an, welche Position RWE in diesem Vergleich erreicht, sondern auch darauf, welche Position die übrigen Unternehmen einnehmen. Der Auszahlungsbetrag ist bei der Tranche 2005 auf das Dreifache und bei der Tranche 2006 auf das Zweifache bzw. bei den Vorstandsmitgliedern auf das Eineinhalbfache des Zuteilungswertes der
Performance Shares begrenzt.
Kommt es während der Wartezeit zu einem Wechsel der Unternehmenskontrolle, wird eine
Entschädigungszahlung in Höhe des Produkts aus dem im Rahmen der Übernahme für die
RWE-Aktien gezahlten Preis und der endgültigen Anzahl der Performance Shares gewährt.
Letztere wird den Planbedingungen entsprechend auf den Zeitpunkt der Abgabe des Übernahmeangebotes ermittelt. Im Falle einer Fusion mit einer anderen Gesellschaft errechnet
sich die Entschädigung aus dem Erwartungswert der Performance Shares zum Zeitpunkt der
Fusion multipliziert mit der zeitanteiligen Anzahl der Performance Shares, die dem Verhältnis zwischen der gesamten Wartezeit und der Wartezeit bis zur Fusion entspricht.
Im Berichtsjahr wurden im Einzelnen folgende Beat-Zuteilungen gewährt:
Beat-Tranche 2006
Aktienbasierte Vergütung
mit langfristiger Anreizwirkung
Stück
Zeitwert1 bei Gewährung
in Tsd.€
171.624
3.000
Berthold Bonekamp
57.208
1.000
Alwin Fitting
57.208
1.000
Dr. Klaus Sturany
57.208
1.000
Harry Roels
Jan Zilius
Summe
1 Die Wartezeit ist noch nicht abgelaufen.
38.158
667
381.406
6.667
An unsere Investoren
Lagebericht
Unsere Verantwortung
RWE Spezial
Konzernabschluss
Weitere Informationen
105
3.000
Berthold Bonekamp
53.700
1.000
Alwin Fitting
10.000
186
Dr. Klaus Sturany
80.600
1.501
Jan Zilius
53.700
1.000
359.100
6.687
Summe
1 Die Wartezeit ist noch nicht abgelaufen.
Für Vorstandsmitglieder, die Mandate in Vorständen von Tochtergesellschaften übernommen haben, wurde die Vergütung für diese Mandate im Geschäftsjahr 2006 in Höhe von
1.900 Tsd. € von den jeweiligen Tochtergesellschaften getragen.
Insgesamt erhielt der Vorstand für das Geschäftsjahr 2006 kurzfristige Vergütungsbestandteile in Höhe von 11.371 Tsd. €. Außerdem wurden langfristige Vergütungsbestandteile im
Rahmen des Beat (Tranche 2006) mit einem Ausgabezeitwert von 6.667 Tsd. € zugeteilt.
Die Gesamtvergütung für das Geschäftsjahr 2006 beträgt demnach 18.038 Tsd. €. In diesem
Betrag sind die im Jahr 2004 zugeteilten und 2006 ausgezahlten Wertsteigerungsrechte in
Höhe von 18.827 Tsd. € nicht enthalten.
Weiterhin wurden den Vorstandsmitgliedern Pensionszusagen (Direktzusagen) erteilt, die
ihnen einen Anspruch auf lebenslange Ruhegeld- bzw. Hinterbliebenenversorgung einräumen. Maßgeblich für die Höhe des individuellen Ruhegeldes bzw. der Hinterbliebenenversorgung sind das ruhegeldfähige Einkommen und der Versorgungsgrad, der sich aus der
Anzahl der Dienstjahre ergibt. Als Zielwert für die Altersversorgung wird für Vorstandsmitglieder mit Vollendung des 60. Lebensjahres ein Versorgungsgrad von 60 % des letzten
ruhegeldfähigen Einkommens zugrunde gelegt. Es bestehen vereinzelt Unterschiede bei
der Berechnung des Versorgungsgrades, bei der Anrechnung von sonstigen Renten und
Versorgungsbezügen sowie beim Anpassungsmodus der Ruhegeld- bzw. Hinterbliebenenversorgung.
216
216
Der Dienstzeitaufwand (Service Cost)* für die Pensionsverpflichtungen betrug im Berichtsjahr 1.954 Tsd. €. Der Barwert der Gesamtverpflichtung (Defined Benefit Obligation)* lag
zum 31. Dezember 2006 bei 19.744 Tsd. €. Unter Berücksichtigung von Lebensalter und
Dienstzugehörigkeit ergeben sich folgende individuelle Dienstzeitaufwendungen und
Barwerte der Versorgungsansprüche:
Lagebericht
161.100
Harry Roels
Unsere Verantwortung
Zeitwert1 bei Gewährung
in Tsd.€
RWE Spezial
Stück
Konzernabschluss
Beat-Tranche 2005
Aktienbasierte Vergütung
mit langfristiger Anreizwirkung
Weitere Informationen
Aus dem Vorjahr halten die Vorstandsmitglieder noch Performance Shares aus der Tranche
2005 des Beat-Programms.
An unsere Investoren
• Corporate Governance
106
Corporate Governance
Pensionen
Alter
Voraussichtliches
jährliches Ruhegeld
im Alter von 60 Jahren1
in Tsd.€
Service Cost
(Dienstzeitaufwand)
in Tsd.€
Defined Benefit
Obligation
(Barwert)
in Tsd.€
4.653
Harry Roels
58
400
1.302
Berthold Bonekamp
56
324
161
3.646
Alwin Fitting
53
220
80
2.443
Dr. Klaus Sturany
60
269
245
4.146
Jan Zilius
60
302
166
4.856
1.954
19.744
1 Nach dem Stand der ruhegeldfähigen Bezüge am 31.12.2006
Bis zum 31. Dezember 2004 bestand für Mitglieder des Vorstands die Möglichkeit, Anteile
der variablen Vergütung in eine Versorgungszusage mit Rückdeckungsversicherung umzuwandeln. Herr Dr. Klaus Sturany hat im Rahmen dieser Regelung Anspruch auf Zahlung
eines Alterskapitals nach Vollendung des 65. Lebensjahres bzw. einer Hinterbliebenenversorgung von derzeit 932 Tsd. €. Der Anspruch ergibt sich aus der Umwandlung von
variablen Vergütungsbestandteilen, die bereits in den Geschäftsberichten der Vorjahre
ausgewiesen wurden.
Im Rahmen der vorzeitigen Beendigung ihrer Vorstandsmandate zum 30. April 2007 wurden mit den Herren Dr. Klaus Sturany und Jan Zilius individuelle Austrittsvereinbarungen
getroffen, in denen nachfolgende Entschädigungs- und Versorgungszusagen zur Abgeltung
der bestehenden vertraglichen Ansprüche zugesagt wurden: Beide Herren erhalten in
Abhängigkeit von der Restlaufzeit ihrer Dienstverträge eine individuelle Entschädigungszahlung, die sich aus dem Festgehalt sowie der Abgeltung bestehender vertraglicher Tantiemeund Dienstwagenansprüche errechnet. Die Zahlung wird jeweils Ende April 2007 geleistet.
Die bis zum vereinbarten Austrittszeitpunkt gewährten Performance Shares behalten nach
Maßgabe der Planbedingungen ihre Gültigkeit.
Die auf dieser Berechnungsgrundlage basierende Entschädigungszahlung für Herrn
Dr. Klaus Sturany für die Abgeltung des ursprünglich bis zum 19. September 2007 geschlossenen Dienstvertrags beläuft sich auf 943.733 €. Die bereits festgesetzte anteilige Tantieme
für den Zeitraum vom 1. Januar 2007 bis zum 30. April 2007 beträgt 473.400 €. Mit Wirkung
ab dem 20. September 2007 hat Herr Dr. Klaus Sturany Anspruch auf betriebliches Ruhegeld entsprechend der vertraglichen Regelung. Die Entschädigungszahlung für Herrn
Jan Zilius für die Abgeltung des ursprünglich bis zum 31. März 2008 geschlossenen Dienstvertrags beläuft sich auf 1.732.271 €. Die bereits festgesetzte anteilige Tantieme für den
Zeitraum vom 1. Januar 2007 bis zum 30. April 2007 beträgt 395.250 €. Mit Wirkung ab
dem 1. April 2008 hat Herr Jan Zilius Anspruch auf betriebliches Ruhegeld entsprechend
der vertraglichen Regelung.
Die Vergütung des Aufsichtsrats ist in der Satzung geregelt und wird durch die Hauptversammlung bestimmt. Die Mitglieder des Aufsichtsrats erhalten nach Ablauf des jeweiligen
Geschäftsjahres für ihre Tätigkeit eine Festvergütung von 40.000 €. Der Betrag erhöht sich
An unsere Investoren
Lagebericht
Unsere Verantwortung
RWE Spezial
Konzernabschluss
Weitere Informationen
107
120
230
350
Frank Bsirske, stellv. Vorsitzender
80
153
233
Dr. Paul Achleitner
60
115
175
Sven Bergelin (seit 13.04.2006)
29
55
84
Werner Bischoff (seit 13.04.2006)
43
83
126
Carl-Ludwig von Boehm-Bezing
80
153
233
Heinz Büchel (seit 13.04.2006)
43
83
126
Wilfried Donisch (bis 08.08.2006)
24
46
70
Dieter Faust
60
115
175
Simone Haupt
55
104
159
Heinz-Eberhard Holl
60
115
175
Berthold Huber (bis 13.04.2006)
11
21
32
Dr. Dietmar Kuhnt (bis 13.04.2006)
17
32
49
Dr. Gerhard Langemeyer
60
115
175
Dagmar Mühlenfeld
40
76
116
Erich Reichertz (seit 13.04.2006)
29
55
84
Dr. Wolfgang Reiniger
60
115
175
Günter Reppien
60
115
175
Bernhard von Rothkirch (bis 13.04.2006)
17
32
49
Dagmar Schmeer (seit 09.08.2006)
16
30
46
Dr. Manfred Schneider
60
115
175
Prof. Dr. Ekkehard D. Schulz (seit 13.04.2006)
43
83
126
Klaus-Dieter Südhofer (bis 13.04.2006)
17
32
49
Uwe Tigges
60
115
175
Prof. Karel Van Miert
40
76
116
Dr. Thomas R. Fischer, Vorsitzender
Jürgen Wefers (bis 13.04.2006)
Gesamt
11
22
33
1.195
2.286
3.481
Die Bezüge des Aufsichtsrats summieren sich im Geschäftsjahr 2006 auf 3.481 Tsd. €.
Außerdem erhielten einzelne Aufsichtsratsmitglieder Mandatsvergütungen von Tochtergesellschaften in Höhe von 194 Tsd. €.
Lagebericht
Gesamt
Unsere Verantwortung
Variable Vergütung
RWE Spezial
Feste Vergütung
Konzernabschluss
Vergütung des Aufsichtsrats 2006
in Tsd.€
Weitere Informationen
um 225 € je 0,01 € Gewinnanteil, der über einen Gewinnanteil von 0,10 € hinaus je Stammaktie ausgeschüttet wird. Der Vorsitzende des Aufsichtsrats erhält das Dreifache, sein Stellvertreter das Zweifache der Gesamtvergütung für ein ordentliches Mitglied. Ausschussmitglieder erhalten das Eineinhalbfache, Vorsitzende von Ausschüssen das Zweifache der
Gesamtvergütung, sofern die Ausschüsse mindestens einmal im Geschäftsjahr tätig geworden sind. Übt ein Mitglied des Aufsichtsrats zur gleichen Zeit mehrere Ämter aus, erhält
es nur die Vergütung für das am höchsten vergütete Amt. Auslagen werden erstattet.
An unsere Investoren
• Corporate Governance
108
Corporate Governance
Entsprechenserklärung gemäß § 161 AktG. Vorstand und Aufsichtsrat der RWE Aktiengesellschaft geben nach pflichtgemäßer Prüfung die folgende Entsprechenserklärung ab:
Die RWE Aktiengesellschaft entspricht sämtlichen Empfehlungen der „Regierungskommission
Deutscher Corporate Governance Kodex“ in der am 24. Juli 2006 bekannt gemachten Fassung
des Kodex. In gleicher Weise entsprach die RWE Aktiengesellschaft seit Abgabe der letzten
Entsprechenserklärung am 21. Februar 2006 bis zum 24. Juli 2006 sämtlichen Empfehlungen
des Kodex in der am 20. Juli 2005 bekannt gemachten Fassung und seit dem 25. Juli 2006
sämtlichen Empfehlungen der am 24. Juli 2006 bekannt gemachten Fassung des Kodex.
Essen, 21. Februar 2007
RWE Aktiengesellschaft
Für den Aufsichtsrat
Für den Vorstand
Dr. Thomas R. Fischer
Harry Roels
Dr. Klaus Sturany
Energie für die Zukunft:
2020
Neue Wege mit der Natur:
Bis zum Jahr 2020 soll sich der Einsatz erneuerbarer Energien
in der EU verdoppeln – RWE leistet dazu einen wichtigen Beitrag.
Ob Windkraft, Biomasse oder Wasser – regenerative Energien werden für die Versorgung der Menschen
mit Strom und Wärme immer wichtiger. RWE setzt die natürlichen Energielieferanten überall dort ein,
wo dies wirtschaftlich sinnvoll ist. So entstehen ein Wellenkraftwerk an der Küste Schottlands, Windparks
in Frankreich und Spanien, Biogasanlagen in Deutschland. Hier investieren wir in Energie für Europa.
Lesen Sie mehr dazu im RWE Spezial auf den Seiten 134 bis 140.
ERNEUERBARE
ENERGIEN:
+ Wind
+ Biomasse
+ Wasser
112
Mitarbeiter
Erfolgreich im Wettbewerb um die besten Köpfe
Nur mit qualifizierten und motivierten Mitarbeitern können wir die steigenden Anforderungen unserer Kunden und Aktionäre langfristig erfüllen. Eine Unternehmenskultur, die engagiertes, zielorientiertes Denken und Handeln fördert, schafft dafür die
Grundlage. Neben Ausbildung und Führungskräfteentwicklung standen 2006 Projekte
im Mittelpunkt unserer Personalarbeit, die einen Beitrag zur besseren Vereinbarkeit
von Familie und Beruf leisten.
Im Geschäftsjahr 2006
haben wir 90 % über
unseren eigenen Bedarf
ausgebildet.
Erneut Ausbildung weit über den eigenen Bedarf. Talentierte junge Menschen für einen
Beruf in der Energiewirtschaft zu gewinnen, war auch im vergangenen Jahr eines unserer
wichtigsten Ziele. Rund 900 Jugendliche haben bei uns 2006 ihre Ausbildung begonnen –
in mehr als 30 Berufen sowohl im gewerblich-technischen als auch im kaufmännischen
Bereich. Insgesamt beschäftigten wir zum Jahresende 2.845 Auszubildende. Damit stellen
wir zehnmal so viele Ausbildungsplätze zur Verfügung, wie zur Deckung unseres eigenen
Bedarfs erforderlich wären. Unsere Aufwendungen hierfür beliefen sich im Berichtsjahr auf
mehr als 70 Mio. €. So nehmen wir gesellschaftliche Verantwortung wahr – und die Chance,
junge Talente zu entdecken und frühzeitig an uns zu binden. Besonders leistungsstarken
Nachwuchskräften ermöglichen wir nach dem ersten Ausbildungsjahr ein berufsbegleitendes Studium an einer Fachhochschule oder Berufsakademie.
Unsere 2004 gestartete Initiative zur Ausbildungsvorbereitung unter dem Motto „Ich
pack das!“ hat großen Anklang gefunden. Allein im vergangenen Jahr haben wir
88 Jugendliche (Stand: Dezember 2006), die nach dem Hauptschulabschluss keinen Ausbildungsplatz bekommen haben, in das Programm aufgenommen. Sie werden über einen
Zeitraum von bis zu einem Jahr mit technischen und handwerklichen Projektarbeiten
sowie Bewerbungstrainings für den Arbeitsmarkt fit gemacht. Das zunächst auf drei Jahre
befristete Programm haben wir wegen der hohen Vermittlungsquote bis 2010 verlängert:
Rund drei Viertel der Teilnehmer haben nach Abschluss von „Ich pack das!“ einen festen
Ausbildungsplatz gefunden, zumeist außerhalb von RWE.
Erkennen und Fördern von Potenzialträgern. Wo immer dies möglich und sinnvoll ist,
besetzen wir Führungspositionen aus den eigenen Reihen. Dadurch reduzieren wir Einarbeitungskosten und schaffen Leistungsanreize für besonders qualifizierte Mitarbeiter. Mit
einem konzernweit etablierten Verfahren stellen wir sicher, dass wir geeignete Kandidaten
identifizieren und fördern. Die Potenzialträger werden von Führungskräften vorgeschlagen.
Um die Qualität der Auswahl sicherzustellen, muss der Vorschlag anschließend von mindestens einem Manager der nächsthöheren Führungsebene bestätigt werden. Das Ergebnis
dieser Einschätzung bestimmt über Art und Umfang der Förderung. Diese reicht von individuellen Entwicklungsplänen über systematische Talentförderung bis hin zum konzernübergreifenden Nachfolgemanagement.
An unsere Investoren
Lagebericht
Unsere Verantwortung
RWE Spezial
Konzernabschluss
Weitere Informationen
113
Stärkere Beteiligung der Mitarbeiter am Unternehmenserfolg. Erfolg muss sich lohnen.
Deshalb haben wir die Vergütung unserer Mitarbeiter stärker als bisher auch an die wirtschaftliche Entwicklung des Unternehmens gekoppelt. Für außertarifliche Mitarbeiter stehen
zusätzlich individuelle leistungsorientierte Vergütungskomponenten zur Verfügung. Darüber
hinaus können unsere Mitarbeiter Belegschaftsaktien zu vergünstigten Konditionen erwerben. Das erhöht zugleich die Bindung unserer Beschäftigten an den Konzern. 21.659 Mitarbeiter haben im vergangenen Jahr 460.215 Stammaktien erworben. Unsere Beschäftigten
halten rund 2 % des gezeichneten Kapitals.
103
Langfristige Leistungsanreize für Führungskräfte haben international an Bedeutung gewonnen, weil sie ein wirksames Instrument sind, um die Interessen von Anteilseignern und
Management stärker miteinander zu verzahnen. Der 2005 eingeführte Vergütungsplan
„Beat”* bietet ein konzernweites, langfristiges Anreizsystem. Unser Programm honoriert
den Erfolg von RWE im Vergleich zu europäischen Wettbewerbern: Nach dreijähriger Wartezeit erhalten die Führungskräfte nur dann eine Auszahlung, wenn die Performance der
RWE-Aktie die von 25 % der Vergleichsunternehmen im Dow-Jones-STOXX-Utilities-Index
übersteigt. Mit dieser Regelung haben wir die Hürde für die Gewährung von Leistungen
weiter erhöht.
Lagebericht
Unsere Verantwortung
RWE Spezial
Zahl der Arbeitsunfälle weiter rückläufig. Auch die Gesundheit unserer Mitarbeiter liegt
uns am Herzen. Unsere Maßnahmen gehen hier weit über die gesetzlichen Vorschriften hinaus. Im August 2006 hat der RWE-Vorstand eine einheitliche Arbeits- und Gesundheitsschutzpolitik verabschiedet. Damit sind alle Unternehmensbereiche aufgefordert, weitere
Schritte zur Verbesserung der Arbeitssicherheit festzulegen. Unter anderem wird die Verringerung der Unfallzahlen in die Zielvereinbarungen von Führungskräften aufgenommen.
Außerdem haben wir eine umfassende Informationskampagne zum Thema Arbeitsschutz
gestartet. Erste Erfolge sind bereits sichtbar: Die Zahl der meldepflichtigen Arbeitsunfälle
je eine Million Arbeitsstunden sank 2006 von 6,4 auf 5,6. Pro Tausend Beschäftigte verzeichneten wir 8,2 Unfälle. 2005 hatte dieses Verhältnis noch bei 10,6 gelegen. Innerhalb
von fünf Jahren ist es uns gelungen, die Unfallquote annähernd zu halbieren.
Konzernabschluss
Innerhalb der letzten
fünf Jahre konnten
wir die Unfallquote im
RWE-Konzern annähernd
halbieren.
Weitere Informationen
Familienfreundliche Arbeitsplätze. Attraktive Arbeitsplätze sind im Wettbewerb um Potenzialträger ein wichtiger Faktor. Bei der Auswahl des Arbeitsplatzes spielt die Vereinbarkeit
von Beruf und Familie eine immer größere Rolle. Mit Modellen zur Arbeitszeitflexibilisierung, der Einrichtung von Heimarbeitsplätzen und betrieblich unterstützter Kinderbetreuung
helfen wir unseren Mitarbeitern dabei, sich auch bei familiären Verpflichtungen beruflich
zu engagieren. Unsere Maßnahmen werden honoriert: Im Mai 2006 wurde die RWE AG
im Zuge des Audits „berufundfamilie“ zertifiziert. Schirmherren des Audits, das von der
Gemeinnützigen Hertie-Stiftung initiiert wurde, sind das Bundesfamilien- und das Bundeswirtschaftsministerium.
An unsere Investoren
• Mitarbeiter
114
Nachhaltigkeit
Langfristig denken – nachhaltig handeln
Wird unsere Strategie den Grundsätzen nachhaltiger Unternehmensführung gerecht?
Diese Frage wird uns immer öfter gestellt – von Kunden, Arbeitnehmern, Kapitalgebern, Politikern und der interessierten Öffentlichkeit. Nachhaltigkeit spielt gerade
für uns als Energieversorger eine Schlüsselrolle, denn wir tragen eine besondere
Verantwortung für Versorgungssicherheit, Ressourcenschonung und Umweltschutz.
Sechs Handlungsfelder der RWE-Nachhaltigkeitsstrategie. Nachhaltiges Wirtschaften
steht nicht im Widerspruch zu Rendite und Effizienz, sondern ist Kernelement der langfristigen Risikovorsorge und Zukunftssicherung eines Unternehmens. Unsere Maßnahmen
konzentrieren sich dabei auf sechs Handlungsfelder, die sich aus unserem Geschäftsmodell
als Energieversorger und den Rahmenbedingungen auf unseren Märkten ableiten. In die
Identifikation dieser Handlungsfelder sind die Ergebnisse einer umfassenden Befragung
aller Unternehmensbereiche und der gesellschaftlichen Anspruchsgruppen eingeflossen.
Unsere Nachhaltigkeitsstrategie wird regelmäßig überprüft, an neue Entwicklungen angepasst und mit der Gesamtstrategie des RWE-Konzerns abgestimmt.
Klimaschutz und ressourcenschonende Stromerzeugung. Klimaschutz, Versorgungssicherheit und Wirtschaftlichkeit – das ist das Zieldreieck, auf das wir unser Energiegeschäft
ausrichten. Es ist maßgeblich für die Zusammensetzung unseres Kraftwerksportfolios, denn
jede Primärenergiequelle hat spezifische Vor- und Nachteile. Die damit verbundenen Risiken
wollen wir durch einen ausgewogenen Mix der verschiedenen Energieträger – von Kernenergie über Kohle und Gas bis hin zu erneuerbaren Energien – jetzt und auch in Zukunft
ausgleichen.
Mit dem Ersatz von
alten Kraftwerken durch
moderne leisten wir
einen wesentlichen
Beitrag zum Klimaschutz.
Unsere Kraftwerke haben Laufzeiten von mehreren Jahrzehnten. Schon allein dadurch wird
deutlich, wie wichtig für uns nachhaltiges Wirtschaften ist. Kraftwerke, die wir neu bauen,
weisen die höchsten Wirkungsgrade auf, die weltweit erreichbar sind. Dadurch schonen
wir Ressourcen und leisten einen wesentlichen Beitrag zur Senkung des KohlendioxidAusstoßes und damit zum Klimaschutz, denn CO2 ist ein wesentlicher Verursacher des
Treibhauseffekts. Besonders klimafreundlich ist die Stromproduktion durch Kernkraftwerke,
da hierbei kein CO2 frei wird.
An unsere Investoren
Lagebericht
Unsere Verantwortung
RWE Spezial
Konzernabschluss
Weitere Informationen
115
Mehrere tausend Mitarbeiter nahmen an
Programmen zum freiwilligen gesellschaftlichen Engagement teil,
bei denen wir sie unterstützt haben.
Dort, wo wir tätig sind, setzen wir uns auch für gesellschaftliche Belange ein: in der Jugendarbeit, der Bildung und der Kulturförderung. Wir haben dafür 2006 insgesamt 16 Mio. €
aufgewendet, wobei die Zahl für 2006 aufgrund eines veränderten Erhebungsverfahrens
nicht mit den Vorjahreswerten vergleichbar ist. Ein wesentlicher Schwerpunkt liegt auf der
Jugendarbeit und auf Bildungsprojekten. So richten wir mit der RWE-Jugendstiftung unser
Augenmerk auf die Förderung sozial benachteiligter junger Menschen. Weiterhin unterstützen wir das freiwillige gesellschaftliche Engagement unserer Mitarbeiter, etwa im Rahmen
der Programme „Aktiv vor Ort“, „Mit dem Herzen dabei“ oder den „Corporate Volunteering“-Programmen in Großbritannien. Der Schwerpunkt unseres Engagements liegt auf
lokalen Umweltprojekten, Unterstützung des Breiten- und Behindertensports sowie der
Förderung von Bildung. RWE unterstützt das freiwillige gesellschaftliche Engagement seiner
Mitarbeiter sowohl finanziell als auch durch Freistellungen und organisatorische Hilfestellung. Ein herausragendes Ereignis war dabei die Unterstützung der Fußball-WM 2006 der
Menschen mit Behinderung. Insgesamt nahmen mehrere tausend Mitarbeiter an diesen
Lagebericht
Unsere Verantwortung
Soziale Verantwortung. Wir wollen in den Regionen, in denen wir tätig sind, ein zuverlässiger Partner sein. Durch Großprojekte wie den Neubau von Kraftwerken und Hochspannungstrassen oder die Erweiterung von Tagebauen leisten wir einen wesentlichen Beitrag zur
Sicherung und Schaffung von Arbeitsplätzen. Voraussetzung für die Verwirklichung solcher
Vorhaben ist die Akzeptanz der Bevölkerung. Deshalb sind wir nicht nur im ständigen Dialog
mit den Betroffenen, sondern streben stets einen fairen Interessenausgleich an.
RWE Spezial
Ein fester Bestandteil unseres Stromerzeugungsportfolios sind zudem die erneuerbaren
Energien. Hier verfügten wir Ende 2006 über eine Kapazität von 1.374 MW. Mit weiteren
Investitionen wollen wir ihren Anteil ausbauen. Dabei setzen wir vorzugsweise auf Windkraft, aber auch auf Wasserkraft und Biomasse.
Konzernabschluss
Wir haben unsere Erzeugungskapazität aus
regenerativen Energien
bis Ende 2006 auf
1.374 MW ausgebaut.
Weitere Informationen
Zeitgleich entwickeln wir bereits die nächste Generation von Kohlekraftwerken mit Wirkungsgraden von mehr als 50 %. Zum Vergleich: Der weltweite Durchschnitt liegt bei 31%.
Bei der Stromgewinnung aus Braunkohle beispielsweise werden wir durch die vorgeschaltete
Wirbelschicht-Trocknung künftig ebenso hohe Wirkungsgrade erzielen wie mit hochmodernen Steinkohlekraftwerken. Die Entwicklung des nahezu CO2-freien Kohlekraftwerks eröffnet
weitere Perspektiven für die Verstromung fossiler Brennstoffe. Dies ist allerdings nicht nur
eine technologische Herausforderung: Der Transport und die Lagerung des CO2 erfordern
auch einen gesellschaftlichen Konsens.
An unsere Investoren
• Nachhaltigkeit
116
Nachhaltigkeit
Programmen teil. Wir stärken damit sowohl die Verankerung des RWE-Konzerns in den
Regionen als auch das Zusammengehörigkeitsgefühl und die Teamfähigkeit unserer Mitarbeiter. Verantwortung für die Regionen übernehmen wir auch, indem wir Jugendlichen den
Start ins Berufsleben ermöglichen. Unsere Maßnahmen hierzu sind auf Seite 112 dieses
Berichts dargestellt.
Stakeholder-Dialog. Unsere Anspruchsgruppen (Stakeholder) sind vielfältig – von Kunden,
Investoren, Mitarbeitern, Geschäftspartnern, Behörden und Lieferanten bis hin zu nationalen und internationalen Nichtregierungsorganisationen. Wir suchen den offenen Dialog mit
ihnen, greifen ihre Erwartungen auf und berücksichtigen diese bei unseren Entscheidungen.
Daher haben wir im zurückliegenden Jahr u.a. erstmals ein Dialog-Forum mit sehr unterschiedlichen Stakeholdern durchgeführt und dabei insbesondere die Klimastrategie des
RWE-Konzerns diskutiert.
Systematisches Nachhaltigkeitsmanagement. Um unsere Verantwortung für Umwelt und
Gesellschaft wahrnehmen zu können, haben wir neue Managementstrukturen eingeführt.
Der Konzernvorstand befasst sich regelmäßig mit dem Thema Corporate Responsibility (CR)
und trifft die grundlegenden Entscheidungen. Die Weiterentwicklung der CR-Strategie und
die operative Umsetzung erfolgten unter Leitung des CR-verantwortlichen Vorstandsmitglieds der RWE AG (seit 2005 Alwin Fitting) über den CR-Koordinierungskreis, dem die für
CR verantwortlichen Vorstände der Unternehmensbereiche angehören. In den Unternehmensbereichen stellen CR-Beauftragte die operative Umsetzung sicher. Der CR-verantwortliche Vorstand sowie der Koordinierungskreis werden von der Organisationseinheit Umweltpolitik /CR der RWE AG unterstützt.
Strategische Entscheidungen
Vorstand der RWE AG
Empfehlungen
Ziele
Koordinierungskreis CR der Vorstände der Unternehmensbereiche
Ziele
Berichterstattung
Umweltpolitik/CR
Operative Entscheidungen
• Verfolgung der relevanten Themen
• Bewertung der RWE-Position
und Empfehlungen
Stab der CR-Beauftragten
• Koordination
RWE
Power
RWE
Dea
RWE
Gas Midstream
RWE
Trading
RWE
Energy
RWE
npower
RWE
Systems
• Kontrolle
An unsere Investoren
Lagebericht
Unsere Verantwortung
RWE Spezial
Konzernabschluss
Weitere Informationen
117
Lagebericht
Unsere Verantwortung
Natur- und Landschaftsschutz. Dank des Einsatzes moderner Filteranlagen in Kraftwerken sowie umfangreicher Lärm- und Staubschutzmaßnahmen in den Braunkohletagebauen erfüllen wir seit vielen Jahren strengste Umweltschutzanforderungen. Mit der
gleichen Sorgfalt widmen wir uns dem Natur- und Landschaftsschutz. Das zeigt sich u.a.
in unserer ökologisch ausgewogenen Trassenpflege und in der Rekultivierung der für den
Tagebau genutzten Flächen. Ein Beispiel dafür ist die Renaturierung des Flusses Inde im
rheinischen Braunkohlerevier. 2006 haben wir insgesamt 690 Mio. € für den Umweltschutz
aufgewendet. Damit lagen die Ausgaben um 30 % unter denen des Vorjahres. Der Hauptgrund für den Rückgang ist die Entkonsolidierung von Thames Water.
RWE Spezial
Ressourceneffizienz. Effizienz streben wir nicht nur bei der Erzeugung von Energie an,
sondern auch bei ihrer Nutzung. Der sparsame Umgang mit Energie sowohl im eigenen
Unternehmen als auch beim Kunden trägt zur Verminderung der CO2-Emissionen bei und
ergänzt damit unsere Klimaschutzstrategie. RWE unterstützt die Energieeffizienz-Kampagne
der Deutschen Energieagentur (dena) und berät Kunden bei der sparsamen Nutzung von
Strom und Wärme. Regionale Tochtergesellschaften der RWE Energy vergeben Fördermittel
an Haushaltskunden für den Einsatz von Wärmepumpen. Diese nehmen die in der Umwelt
gespeicherte Wärme auf und wandeln sie in Heizenergie um.
Lärmschutz 2 (1)
Altlastenbeseitigung 2 (1)
Landschaftsschutz 11 (8 )
31 (26 ) Luftreinhaltung
Gewässerschutz 26 (46)
28 (18) Abfallentsorgung
Gesamt 690 Mio. € (984 Mio.€)
Konzernabschluss
Aufwendungen für Umweltschutz des RWE-Konzerns 2006 (2005) in %
Weitere Informationen
RWE unterstützt den
sparsameren Einsatz
von Energie auch beim
Kunden. So vergeben
wir Fördermittel an
Haushalte für den
Einsatz von Wärmepumpen.
An unsere Investoren
• Nachhaltigkeit
118
Nachhaltigkeit · RWE Spezial
05
RWE – ein nachhaltiges Investment. Die Finanzmärkte erwarten zunehmend, dass
Unternehmen transparent über ihre Nachhaltigkeitsstrategien berichten. Die Publikation
„Unsere Verantwortung“, die wir im April vergangenen Jahres herausgegeben haben,
sowie die zugehörigen Internetseiten* stellen die Nachhaltigkeitsposition des RWE-Konzerns
umfassend dar. Auf Informationsveranstaltungen und in Einzelgesprächen steht unser
Corporate-Responsibility-Team regelmäßig im Dialog mit Investoren, die ihr Portfolio
anhand von Nachhaltigkeitsaspekten zusammenstellen. Im Dow Jones Sustainability Index
(DJSI) sind die in puncto Nachhaltigkeit international führenden Unternehmen zusammengefasst. Seit Auflegung des Index im Jahr 1999 ist RWE dort durchgehend vertreten. Außerdem wurden wir 2006 erstmals in den „Climate Leadership Index“ des Carbon Disclosure
Project (CDP) aufgenommen und in der Gruppe der Versorger als „best in class“ eingestuft.
Im CDP haben sich große institutionelle Investoren zusammengeschlossen, um CO2-Emissionen und Klimavorsorge-Strategien der Unternehmen für den Finanzmarkt transparent zu
machen.
RWE Spezial
119
Energie der Zukunft
Investitionen in Innovation und Wachstum – so lautet die Devise
von RWE für die Zukunft. Mit einem gewaltigen Investitionsprogramm – bis zum Jahr 2012 will RWE allein in Deutschland insgesamt rund 15 Milliarden Euro in Tagebaue, Kraftwerke und
Netze stecken – ist RWE Deutschlands größter privater Einzelinvestor. Projekte wie das Braunkohlekraftwerk mit optimierter
Anlagentechnik, das schon im Jahr 2010 im rheinischen Neurath
ans Netz gehen soll, oder das weltweit erste fast CO2-freie Großkraftwerk auf Kohlebasis, dessen Inbetriebnahme für das Jahr
2014 geplant ist, machen RWE zudem zum weltweiten Innovationsführer rund um den wichtigsten heimischen Energieträger.
Versorgungssicherheit und Klimaschutz – das sind die großen
Zukunftsfragen, auf die die Energiewirtschaft eine Antwort finden muss. Bis zum Jahr 2020 müssen allein in Deutschland rund
60.000 Megawatt an Kraftwerksleistung ersetzt werden, rund
20 Prozent der Energie sollen dann aus erneuerbaren Energien
stammen. Wie RWE diesen Weg gehen will, lesen Sie auf den
folgenden Seiten im RWE Spezial.
2010 – Energieeffizienz
Vom Kraftwerk bis zum Haushalt
Seite 120
2012 – Interview mit Harry Roels:
„Wir planen für Generationen“
Seite 126
2014 – Saubere Kohle
Waschen, trennen, lagern
Seite 130
2020 – Erneuerbare Energien
Auf neuen Wegen
Seite 134
2020 – Klimaschutz weltweit
Eine globale Herausforderung
Seite 138
120
RWE Spezial
Vom Kraftwerk bis zum Haushalt
Vom Kraftwerk bis zum Haushalt
2 010
ENERGIEEFFIZIENZ
RWE Spezial
121
Vom Kraftwerk
bis zum Haushalt
RWE setzt alles daran, Energie so effizient wie möglich einzusetzen und so die
Umwelt zu schonen. Ob bei Kohleförderung, Stromerzeugung und Stromtransport
oder beim Verbrauch in Haushalt, Gewerbe und Industrie – überall sucht RWE
nach Techniken, Maßnahmen und Verfahren, die Effizienz zu steigern und damit zum
Schutz der Umwelt beizutragen. Die Wirbelschicht-Trocknung im Braunkohlekraftwerk
ist dabei genauso ein Thema wie der Einbau einer Wärmepumpe im privaten
Einfamilienhaus.
122
RWE Spezial
Vom Kraftwerk bis zum Haushalt
Dieser Termin war Kanzlerin Angela Merkel besonders
wichtig: Am 23. August 2006 legte sie den Grundstein
für die neue Doppelblockanlage im Kraftwerk Neurath im
rheinischen Grevenbroich. Hier entsteht mit einer Kapazität
von 2.100 Megawatt das größte Braunkohlekraftwerk der
Welt; es soll im Jahr 2010 ans Netz gehen. Der technische
Glanzpunkt: Mit einem Wirkungsgrad von 43 Prozent arbeitet es zwölf Prozentpunkte effizienter als ältere Braunkohlekraftwerke. Das spart nicht nur Brennstoff, sondern der Atmosphäre sechs Millionen Tonnen CO2-Emissionen im Jahr.
Eine andere Initiative zum Sparen von Strom startete
im Oktober 2006 zwar weniger prominent, ist aber ein
ebenso wichtiger Baustein zum Schutz der Umwelt: das
von der EU im Rahmen des „Life“-Umweltprogramms geförderte Projekt INES-110. In Zusammenarbeit mit dem
Anlagenhersteller Nexans SuperConductors bereitet RWE
den Test eines supraleitenden Strombegrenzers, der zurzeit entwickelt wird, vor. Spätestens ab dem Jahr 2009
soll er als Schutz vor Kurzschlüssen beim Kuppeln von
110-Kilovolt-Netzen aufwendige Transformatoren ersetzen.
Weil die Energie für den ersetzten Transformator eingespart wird, entlastet jeder supraleitende Strombegrenzer
die Atmosphäre jährlich um rund 2.000 Tonnen CO2.
Die Wärmepumpen, die RWE-Vertragsinstallateure wie
Christoph Weber in Einfamilienhäusern einbauen, scheinen
da auf den ersten Blick nicht so wichtig. Doch jede neue
Wärmepumpe senkt den CO2-Ausstoß bei der Erzeugung
wohliger Wärme um 40 Prozent. Webers Devise: „Wir
nutzen Energie, die in Luft, Erde und Wasser vorhanden ist.“
Vom Braunkohletagebau bis zur Steckdose – RWE, das
„Unternehmen Energieeffizienz“, hat die gesamte Wertschöpfungskette im Blick. Es gilt, den Stromverbrauch zu
senken und damit die Emission von Treibhausgasen zu
verringern. Deutschland hat sich ein ehrgeiziges Ziel gesetzt: Spätestens im Jahr 2020 will die Nation Energieeffizienz-Weltmeister sein. Noch hält Japan den Titel.
Die Kanzlerin hat das Ziel, bis 2020 den Energieeinsatz
gegenüber 1990 um 40 Prozent zu senken. Das ist mehr,
als die EU-Kommission in ihrem Grünbuch „Energieeffizienz: Weniger ist mehr“ von den Mitgliedsländern der
Europäischen Union fordert.
Bei null fängt Deutschland mit dem Sparen glücklicherweise nicht an: In den vergangenen 15 Jahren ist es in
Deutschland beispielsweise gelungen, den Energieeinsatz
je Einheit Bruttoinlandsprodukt um rund ein Fünftel zu
senken. Doch das Potenzial ist nach wie vor erheblich.
»In der von uns entwickelten Anlage wird die Braunkohle zuerst so
fein wie Mehl zermahlen und anschließend getrocknet. Das erhöht
den Wirkungsgrad bei der Verbrennung um vier Prozentpunkte.«
Hans-Joachim Klutz, Entwicklungsleiter bei RWE Power in Köln
Effizient von Anfang an
Die RWE-Braunkohletagebaue im Rheinland gehören zu
den größten der Welt. Dank neuester Technik und findiger
Ideen spart RWE hier den Strombedarf einer Kleinstadt.
Allein im Tagebau Hambach – hier fördert RWE
40 Millionen Tonnen Braunkohle pro Jahr – sind es durch
Optimierung der Förderanlagen rund 3.500 Megawattstunden: der Jahresverbrauch von 1.000 Haushalten.
Vom Kraftwerk bis zum Haushalt
RWE Spezial
Ein Monteur richtet in einer Wirbelschicht-Trocknungsanlage (WTA) den
Kohlezuteiler ein, der später die zermahlene Braunkohle in den Kessel
einbläst. Hier erwärmen dann Heizrohre den Kohlenstaub und entziehen
ihm so das Wasser. Dieser Prozess verbessert später den Wirkungsgrad
des Kraftwerks um vier Prozentpunkte.
Die Deutsche Energie-Agentur (dena) schätzt, dass die
deutsche Industrie ihren Stromverbrauch um 20 Prozent,
die privaten Haushalte sogar um 45 Prozent senken
könnten. Dabei hilft RWE: Unternehmen können vom
Contracting bis zum Utility-Management auf eine ganze
Reihe von Dienstleistungen zurückgreifen, die den Einsatz
von Ressourcen im Betrieb optimieren. Beim Contracting
etwa übernimmt RWE bestehende Anlagen eines Unternehmens und führt sie in eigener Regie weiter. Ein
Beispiel ist der Wärmeservice. Bis Ende 2006 installierte
RWE 650 Heizungsanlagen mit einer Gesamtleistung
von 105 Megawatt und einer Erzeugungsmenge von
280 Gigawattstunden pro Jahr. Beim Utility-Management
dagegen kümmert sich die RWE Key Account Contracting
um den gesamten Einsatz und die effiziente Nutzung von
Gas, Wasser und Strom.
Doch auch die Privatkunden kommen nicht zu kurz:
Sie bekommen sogar Prämien für das Energiesparen
(siehe „Klimaschutz beginnt zu Hause“).
RWE geht selbst mit gutem Beispiel voran. So rollen in
allen Braunkohletagebauen seit vergangenem Jahr die Förderbänder auf neuen Tragrollen – Energieeinsparung: fünf
Prozent. Und weil die oft kilometerlangen Bänder nun auch
um Kurven transportieren können, entfällt das Umladen;
das spart noch einmal zwei Prozent Strom.
Unser wichtigstes Projekt bleibt jedoch das Braunkohlekraftwerk Neurath mit seiner optimierten Anlagentechnik.
RWE-Spezialisten und zahlreiche Zulieferfirmen aus den
Bereichen Stahl, Turbinenbau und Systemtechnik leisteten
hierfür die Entwicklungsarbeit. Die Effizienzsteigerung wird
durch eine ganze Kette von Verbesserungen erreicht: Die
Turbinen, die mit verbesserten Schaufelrädern ausgestattet
sind, werden mit höheren Dampftemperaturen und höherem Druck angetrieben. Die Nutzung von Abgaswärme und
der geringere Stromverbrauch im Kraftwerksbetrieb sind
weitere Neuerungen. Im Kraftwerk Niederaußem ist die
neue Technik bereits seit dem Jahr 2003 in Betrieb, nun
wird sie in noch größerem Maßstab eingesetzt.
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RWE Spezial
Vom Kraftwerk bis zum Haushalt
Der Ehrgeiz unserer Ingenieure ist damit jedoch noch
nicht erschöpft; der nächste Schritt ist vorbereitet: Ab
Anfang 2008 wird in Niederaußem die Braunkohle in
dem von RWE entwickelten WTA-Verfahren (WirbelschichtTrocknung mit interner Abwärmenutzung) vorgetrocknet.
Das Verfahren steigert den Wirkungsgrad des Kraftwerks
zusätzlich um etwa vier Prozentpunkte. In der WTA-Anlage
wird die Braunkohle zuerst fein zermahlen – mit Partikelgrößen von maximal einem Millimeter. „So fein wie Mehl“,
sagt Hans-Joachim Klutz, der bei RWE Power in Köln die
Entwicklung leitet. Das Pulver wird anschließend in den
Wirbelschicht-Trockner geleitet. Dieser hat eine Querschnittsfläche von acht mal acht Metern und enthält mit
Dampf beheizte Wärmetauscherrohre. Hier werden die
Kohlepartikel mit Wasserdampf angeblasen, sodass sie um
die Heizrohre wirbeln. Dabei werden sie von den Wärmetauscherrohren auf eine Temperatur von circa 110 Grad
Celsius aufgewärmt; das Wasser verdampft aus den Braunkohlepartikeln. Ein Teil des ausgedampften Kohlewassers
wird in den Trockner zurückgeführt und zum Verwirbeln
der Kohle verwendet. Der andere Teil wird zur Beheizung
des Trockners oder im Kraftwerk zur Aufheizung des Kesselspeisewassers genutzt (daher der Ausdruck „interne
Abwärmenutzung“). Das getrocknete Pulver geht dann zur
Verbrennung in den Kraftwerkskessel und erzielt hier den
erhöhten Wirkungsgrad. Dieses Zusammenspiel der Technik wird das RWE-Kraftwerk zum Weltmeister in Sachen
Braunkohleeffizienz machen.
Darüber hinaus beteiligt sich RWE an der Entwicklung
von Kraftwerken, die Temperaturen von bis zu 700 Grad
Celsius zulassen – fast 100 Grad mehr als heute. In einem
Kraftwerksblock in Gelsenkirchen-Scholven, der für RWE
Strom produziert, laufen bereits die ersten Werkstoffversuche. RWE-Forschungschef Dr. Johannes Heithoff ist
sich sicher: „Im Jahr 2020 nehmen wir das erste Braunkohlekraftwerk mit einem Wirkungsgrad von mehr als
50 Prozent in Betrieb.“
Bei der Grundsteinlegung für diesen ökologischen
Meilenstein wird die Bundesregierung bestimmt wieder
vertreten sein.
»Unser Angebot zur Standortversorgung von Industriekunden haben
wir kontinuierlich erweitert. Dabei nutzen wir zahlreiche Möglichkeiten,
um Energie effizient einzusetzen und Ressourcen zu schonen. Die enge
Kooperation zwischen dem Strom- und Gasvertrieb und dem ContractingGeschäft machen dabei viele Synergien möglich.«
Thomas Birr, Geschäftsführer der RWE Key Account
Supraleiter
Der supraleitende Kurzschlussstrombegrenzer (SSB) ist
eigentlich ein Paradoxon – er leitet den Strom hervorragend, verhindert aber, dass Strom fließt, wenn er nicht
mehr fließen soll. So transportiert der SSB Strom an Kuppelstellen praktisch verlustfrei. Erhöht sich aber, etwa durch
einen Kurzschluss, der Stromfluss und damit die Wärme,
verliert er sofort seine Leitfähigkeit und trennt die Verbindung. Bei jeder Anwendung wird so einer von zwei
Transformatoren, die heute zur Kupplung von 110-KilovoltTeilnetzen verwendet werden, eingespart.
Vom Kraftwerk bis zum Haushalt
RWE Spezial
»Der Einsatz einer Wärmepumpe senkt die Heizkosten
um rund 60 Prozent, entlastet
die Umwelt und bringt eine
Prämie von 500 Euro.«
Beate Klute-Mau, Leiterin Vertriebsregion Münster,
RWE Westfalen-Weser-Ems
Klimaschutz beginnt zu Hause
Ob Licht oder Wärme, von beidem können die Deutschen kaum genug bekommen. Lediglich in den USA
sind die Bürger noch großzügiger beim Umgang mit
Energie. Dabei genügen oft kleine Tricks, um das
Heim mit weniger Energie hell und warm zu machen.
Denn noch immer gilt: Der günstigste Strom ist der,
der nicht verbraucht wird.
Hobbyköche wissen es eigentlich: Auf den Kochtopf gehört
ein Deckel. Schade nur, dass beim hektischen Zubereiten
der Speisen diese Regel allzu oft vergessen wird. Dabei
senkt ein Deckel den Stromverbrauch um zwei Drittel.
Das spart allein beim Herd, der in einem Vier-PersonenHaushalt im Durchschnitt 575 Kilowattstunden pro Jahr
verbraucht, mindestens 20 Euro im Jahr.
Andere Stromfresser sind der Fernseher im Stand-byBetrieb, die Spülmaschine, die für wenige Teller im Vollprogramm läuft, die Deckenlampe, die 60 Watt verbraucht
statt 12 Watt mit der Energiesparlampe. Überall im Haus
lässt sich mit geringem Aufwand der Stromverbrauch senken. Das Sparpotenzial ist groß. Derzeit verbraucht ein EinPersonen-Haushalt pro Jahr ohne elektrische Warmwasseraufbereitung immerhin 1.800 Kilowattstunden Strom, rund
5.000 Kilowattstunden sind es bei drei Personen. RWE hilft
1
2
privaten Haushalten, den Stromverbrauch dauerhaft zu
senken: Unsere Berater in den Kundencentern stehen für
alle Fragen rund um das Thema Energie mit Rat und Tat zur
Seite. Auch der Ratgeber „Jetzt Energie sparen“ liefert
zahlreiche Tipps für Haushaltskunden. Außerdem verleihen
die RWE-Berater Strommessgeräte, mit denen die Kunden
häuslichen Stromfressern auf die Spur kommen können.
Der größte Energieverbraucher ist jedoch die Heizung.
Mehr als die Hälfte der Energiekosten gehen auf ihr Konto.
Besonders bei gut gedämmten Neubauten mit Fußbodenheizung lohnt der Einbau einer Wärmepumpe. Diese Investition senkt die jährlichen Energiekosten um rund die
Hälfte. Zwar ist eine Erdwärmepumpe mit rund 18.000 Euro
etwa 10.000 Euro teurer als ein moderner Brennwertkessel,
aber die günstigen Betriebskosten sorgen dafür, dass sich
die Investition rechnet. Es wird nur noch Strom für den
Betrieb der Pumpe gebraucht – die Energie für die Heizung
kommt gratis aus der Erde oder bei einer Luftwärmepumpe
aus der Atmosphäre. Ein weiterer Pluspunkt: Zusätzlich zu
den staatlichen Fördergeldern belohnt RWE den Einbau mit
einer Prämie von 500 Euro. Damit läuft die Wärmepumpe
im ersten Jahr praktisch kostenfrei. Außerdem wird die Umwelt entlastet, denn im Vergleich zu einer Ölheizung sinken
die CO2-Emissionen um rund 40 Prozent.
3
1 Erdsonde
2 Erdkollektor
3 Luftwärmepumpe
Ob über Grundwasser, Erdreich oder Luft, Wärmepumpen funktionieren
immer nach dem gleichen Prinzip: Sie nutzen Temperaturunterschiede,
um Wasser für die Heizung oder den direkten Verbrauch zu erwärmen.
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RWE Spezial
Interview mit Harry Roels
Interview mit Harry Roels
RWE Spezial
2 012
INTERVIEW MI T HARRY ROEL S
»Wir planen für Generationen«
Der Vorstandsvorsitzende der RWE AG bekennt sich zum Standort Deutschland,
erklärt, wie weit er bei seinen Investitionen schon heute in die Zukunft blicken
muss, fordert klare Rahmenbedingungen von der Politik und setzt auf erneuerbare
Energien, die sich auch ohne Subventionen am Markt behaupten können.
Herr Roels, Ihr Konzern legte im abgelaufenen Geschäftsjahr ein Spitzenergebnis vor – ein Grund, stolz zu sein?
Roels: Mir zeigt das vor allem, dass die Mitarbeiter in
unserem Konzern hervorragende Arbeit geleistet haben.
Darauf bin ich schon stolz.
Fürchten Sie nicht, dass nun die Diskussion um vermeintlich überhöhte Energiepreise und „Monopolgewinne“ der
Stromkonzerne neu angefacht werden könnte?
Roels: Diese Diskussion macht mir in der Tat Sorgen, weil
sie die ökonomischen Tatsachen außer Acht lässt. Wir
legen unsere Preise nicht nach Gutdünken fest, im Gegenteil: Für jedes Jahr, jeden Monat und jede Stunde werden
an der Strombörse EEX in Leipzig die Großhandelspreise
ermittelt, die für uns die Richtschnur vorgeben. Mit unserem Gewinn erfüllen wir die Renditeerwartungen unserer
Kapitalgeber. RWE bekennt sich hierbei klar zu einer langfristigen, wertorientierten Unternehmenspolitik im Sinne
unserer Eigentümer, von der auch unsere Mitarbeiter und
»Deutschland braucht ein
Energiekonzept, dessen
Eckpunkte mindestens bis
zum Jahr 2020 tragfähig
sind.«
Kunden profitieren. Vor allem aber: Wir brauchen Gewinne,
um in die Energieversorgung Deutschlands und Europas
investieren zu können.
Trotzdem sieht der Bundeswirtschaftsminister durch die
Höhe der Strompreise den Standort Deutschland bedroht.
Roels: Es ist die Pflicht des Wirtschaftsministers, sich über
den Standort Deutschland Gedanken zu machen. Nur:
Die Strompreise ohne staatliche Abgaben und Steuern
für die Industrie lagen im vergangenen Jahr in etwa auf
dem Niveau von 1998, dem Jahr der Energiemarkt-Liberalisierung. So dramatisch kann die Situation also nicht
sein. Und noch einmal: Nicht wir machen die Preise; die
bestimmenden Faktoren sind die gestiegenen Energiekosten auf den internationalen Märkten, höhere Steuern
und Abgaben sowie Klimaschutzmaßnahmen wie die
Einführung der CO2-Zertifikate, die ebenfalls auf den
Strompreis einwirken. Außerdem machen sich auch jetzt
schon knapper werdende Kraftwerkskapazitäten in
Deutschland und unseren Nachbarländern bemerkbar.
Wir müssen aufhören mit einseitigen Beschuldigungen
und zu einer umfassenden Diskussion über die Zukunft
der Energieversorgung in Deutschland kommen. Und
dahin kann nur eine ideologiefreie und nüchterne
Bestandsaufnahme führen.
Einigkeit besteht zumindest darüber, die Energieeffizienz
zu steigern und damit den Stromverbrauch zu senken.
Roels: Und das unterstützen wir buchstäblich von
Anfang bis Ende, also vom Abbau unserer Braunkohle
über die Stromproduktion bis hin zum Verbrauch
beim Kunden. Unser wichtigstes Projekt ist dabei der
Bau des neuen Braunkohlekraftwerks mit optimierter
Anlagentechnik. Mit 43 Prozent Wirkungsgrad sind wir
damit Weltklasse, gegenüber den zu ersetzenden Anlagen
sparen wir rund sechs Millionen Tonnen CO2 pro Jahr ein.
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RWE Spezial
Interview mit Harry Roels
»Wenn es die politischen Rahmenbedingungen zulassen,
werden wir bis zum Jahr 2012 das größte Investitionsprogramm
unserer Geschichte umsetzen.«
Und mit den neuen Technologien, wie der von uns entwickelten Wirbelschicht-Trocknung mit interner Abwärmenutzung, sind weitere Verbesserungen möglich. Unsere
gemeinsamen Bemühungen beim Stromsparen ändern
aber nichts daran, dass wir ein Energiekonzept brauchen,
dessen Eckpunkte mindestens bis zum Jahr 2020 tragfähig sind. Bedenken Sie: Bis dahin müssen insgesamt
60.000 Megawatt im deutschen Kraftwerkspark ersetzt
werden.
Überfordern Sie damit nicht die Politik?
Roels: Wenn es die politischen Rahmenbedingungen
zulassen, werden wir bis zum Jahr 2012 das größte
Investitionsprogramm unserer Geschichte umsetzen. Wir
wollen insgesamt bis zu 25 Milliarden Euro investieren,
davon allein in Deutschland 15 Milliarden Euro für
Kraftwerke, Tagebaue und Netze. Das ist ein klares
Bekenntnis zum Standort und sichert viele Arbeitsplätze.
Im Gegenzug müssen Politik und Gesellschaft verlässliche Rahmenbedingungen schaffen, die solche Investitionen absichern. Wir planen zurzeit das größte
nahezu CO2-freie Kraftwerk auf Kohlebasis. Im Jahr
2014 soll es ans Netz gehen und dann über die Jahrhundertmitte hinaus Strom liefern. Sie sehen, wir planen für
Generationen, da ist das Jahr 2020 nur eine Zwischenstation.
Welche Chancen geben Sie dem CO2-freien Kraftwerk?
Roels: Wir sind fest von dem Projekt überzeugt. Und wir
planen, weltweit die erste großtechnische Anlage mit
integrierter Kohlevergasung, CO2-Abtrennung und -Speicherung zu bauen. Das ist nicht nur ein großer Schritt für
eine klimaschonende und zeitgemäße Energieumwandlung, sondern unterstreicht auch unseren technologischen
Führungsanspruch, vor allem in der Kohleverstromung.
Dafür brauchen wir aber politische Unterstützung. Für
Klimaschutz braucht es eben nicht nur den Einsatz der
Stromversorger, sondern auch das Bekenntnis der
Gesellschaft.
RWE setzt also seine Zukunft auf den Energieträger Kohle?
Roels: Wir setzen auf einen breiten Energiemix, der auf
allen verfügbaren Energieressourcen aufbaut und keinen
Energieträger aus ideologischen Gründen von vornherein
ausschließt. In diesem Mix hat jeder Primärenergieträger
einschließlich der erneuerbaren Energien seinen Platz
und seine Berechtigung. Die dominierende Rolle der
Braun- und Steinkohle bei der Stromerzeugung wird aber
aus Gründen der Versorgungssicherheit und der Wettbewerbsfähigkeit noch mehrere Jahrzehnte erhalten bleiben. Vergessen Sie nicht: Unsere heimische Braunkohle
reicht noch für mehr als 200 Jahre und wir bauen sie
subventionsfrei ab.
Interview mit Harry Roels
»Wir setzen auf erneuerbare
Energien, die sich auch im
Wettbewerb bewähren können.«
RWE Spezial
Welchen Stellenwert geben Sie erneuerbaren Energien in
Ihrer Planung?
Roels: Sie sind für uns ein wichtiger Baustein in der
Energieversorgung und wir unterstützen das Ziel der EU,
ihren Anteil an der Stromgewinnung in den nächsten
15 Jahren zu verdoppeln. Mit 650 Millionen Euro Investitionsmitteln leisten wir dazu in den nächsten fünf Jahren
einen wichtigen Beitrag. Allerdings müssen sich erneuerbare Energien im Wettbewerb bewähren. Wir fordern daher,
die Übersubventionierung einzelner Energien abzubauen
und die Fördersysteme in Europa zu harmonisieren.
Welche Rolle spielt Innovation in der Energiepolitik?
Roels: Auf jeden Fall eine zu geringe. In Japan und den
USA liegt der Anteil der Forschung im Energiebereich
gemessen am Bruttosozialprodukt deutlich höher. Dabei
liegt hier der Schlüssel zu weniger Verbrauch und damit
weniger Kosten und weniger Emissionen. Gerade Effizienzsteigerungen und Klimaschutz sind nur durch Innovationen zu erreichen. Das Herzstück unserer Innovationsoffensive ist das nahezu CO2-freie Kohlekraftwerk. Hier
wollen wir rund eine Milliarde Euro investieren.
»Wir profitieren von offenen
Grenzen, denn Deutschland
ist mittlerweile Nettoexporteur
von Strom.«
Wie weit sind wir auf dem Weg zu einem europäischen
Energiemarkt?
Roels: Da haben wir noch ein gutes Stück zu gehen; die
EU-Kommission mahnt nicht zu Unrecht, dass die Integration vorangetrieben werden muss. Wichtige Schritte sind
der Ausbau der Infrastruktur an den Grenzen, klare
Regeln für den Energiehandel und ein offener Marktzugang. Das liegt auch in unserem Interesse, denn Deutschland ist mittlerweile Nettoexporteur von Strom. Verbesserungen auf diesem Gebiet würden zudem die Vorwürfe
von zu hoher Marktkonzentration oder mangelnder
Liquidität an den Märkten beenden.
Nicht nur in Deutschland steht ein Investitionsschub in
neue Kraftwerke bevor. Wird das die Strompreise nachhaltig
senken?
Roels: Wir stellen uns dem Wettbewerb und wir fördern
ihn. Ein Gutteil unserer Investitionen in das Netz dient
ja dem Zweck, neuen Anbietern Zugang zu gewähren.
Welchen Einfluss das auf die Preise hat, wird, wie schon
heute, der Markt entscheiden. An den grundlegenden
Faktoren wie steigenden Rohstoffpreisen, Netzgebühren,
Steuern und Abgaben für den Klimaschutz ändert aber
auch mehr Wettbewerb nichts.
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RWE Spezial
Waschen, trennen, lagern
Waschen, trennen, lagern
RWE Spezial
2 0 14
SAUB ERE KOHLE
Waschen, trennen, lagern
Kohle ist der wichtigste Energieträger der Welt, und der Verbrauch steigt von Jahr zu
Jahr. Um die Emissionen aus der Verbrennung fast völlig zu reduzieren, plant RWE
einen mutigen Schritt. Mit modernen Technologien wird Kohlendioxid abgetrennt und
aufgefangen, um es anschließend sicher einlagern zu können – dank der Clean-CoalTechnologie entsteht das nahezu emissionsfreie Kohlekraftwerk.
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RWE Spezial
Waschen, trennen, lagern
Auf den Prüfständen des Deutschen Zentrums für Luftund Raumfahrt (DLR) in Köln werden normalerweise
Flugzeug- und Raketentriebwerke auf Leistung, Verbrauch
und Beständigkeit getestet. Seit einem Jahr laufen hier
allerdings auch Triebwerke anderer Art: Gasturbinen für
eine neue Generation von Kraftwerken, die wasserstoffreiches, aus Kohle gewonnenes Gas verbrennen. „Das
Zündverhalten in den Brennkammern dieser Turbinen
ähnelt dem von Raketen“, weiß Dr. Peter Moser vom
Forschungsteam der RWE Power. Mit seinen Kollegen
begleitet er die Arbeiten im DLR.
Auch Wolfgang Apel, Leiter des Geo Support Centers
bei RWE Dea in Hamburg, beobachtet die Fortschritte in
Köln. Seine Aufgabe ergänzt die Arbeit der Kollegen: Mit
einem Team aus Geo- und Petrophysikern, Lagerstättenkundlern und Informationstechnikern sucht er mithilfe
von Datenbanken und Rechenmodellen nach unterirdischen Speichermöglichkeiten für CO2.
Moser und Apel arbeiten an einem der wichtigsten
Zukunftsprojekte des RWE-Konzerns: dem nahezu CO2freien Kraftwerk. Im Jahr 2014, so der Plan, soll es mit
einer Leistung von 450 Megawatt ans Netz gehen. Der
Investitionsaufwand ist mit einer Milliarde Euro kalkuliert. Damit eröffnen sich für die Braunkohle, die im vergangenen Jahr die Basis für rund 25 Prozent der deutschen Stromproduktion lieferte, völlig neue Perspektiven:
Vergasung
Luftzerlegung
Vergaser
Der wichtigste heimische Energieträger könnte nahezu
emissionsfrei Strom produzieren.
Die Herausforderung ist groß. Für die Techniker lautet
die Aufgabe, das beim Prozess freiwerdende CO2 nicht
in die Atmosphäre entweichen zu lassen, sondern aufzufangen. Dafür eignen sich grundsätzlich drei Verfahren:
Das Kohlendioxid wird entweder vor dem Verbrennen des
aus Kohle erzeugten Gases im IGCC-Verfahren (Integrated
Gasification Combined Cycle) entfernt oder nach der
Verbrennung mit der Oxyfuel-Methode (Verbrennung der
Kohle mit reinem Sauerstoff) oder der CO2-Wäsche aus
den Rauchgasen abgetrennt.
„Für unser neues Kraftwerk setzen wir auf das IGCCVerfahren, weil wir hier den weitesten Entwicklungsstand
und die höchste Flexibilität sehen“, erklärt Peter Moser.
Die Kohle wird also nicht direkt verfeuert, sondern in
ein wasserstoffreiches Gas umgewandelt. Nach Abtrennung des CO2 kommt das kohlendioxidfreie Gas zur Verbrennung in eine Turbine, wie sie derzeit in Köln beim
DLR getestet wird (siehe Abbildung unten).
Der Nachteil: Das Verfahren ist aufwendig und kostet
Energie. Der Wirkungsgrad eines Braunkohlekraftwerks,
der in modernen Anlagen bei 43 Prozent liegt, sinkt um
zehn bis zwölf Prozentpunkte – „allein die Komprimierung
der Kohle zu Gas kostet drei bis vier Punkte“, weiß Moser.
Ein Manko, mit dem sich die RWE-Forscher jedoch nicht
Gasaufbereitung und CO2-Abtrennung
Rohgaskühlung
Entstaubung
Schwefelabtrennung
N2 zur Gasturbine
CO-Konvertierung
CO + Dampf
CO2-Abtrennung und
-Verdichtung
Stromerzeugung
Gasturbine
Abhitzekessel
und
Dampfturbine
Kühlturm
CO2 + H2
Luft
O2
Rohgas CO + H2 + ...
Reingas CO + H2
nahezu CO2-freies Abgas
H2-reiches Gas
Dampf
Brennstoffalternativen:
N2
Dampf
Braunkohle
CO2 + H2
Trockner
Strom
zur Schwefelaufbereitung
Steinkohle
Wasser
Luft
Biomasse
Strom
Reststoffe
Staub- zur Aufbereirückführung tung
CO2 zum Speicher
Erst abtrennen …
In einem Kraftwerk mit Integrated Gasification Combined
Cycle wird die Kohle nicht direkt
verfeuert, sondern zunächst in
einem Vergaser bei hohen Temperaturen und einem Druck von
circa 35 Bar in ein Gas umgewandelt, das aus den Hauptbestandteilen Kohlenmonoxid (CO)
und Wasserstoff (H2) besteht.
Über eine sogenannte ShiftReaktion wird das CO mithilfe
von Wasserdampf in H2 und CO2
umgewandelt und das CO2
anschließend chemisch oder
physikalisch abgetrennt.
Waschen, trennen, lagern
abfinden. Mithilfe neuer Werkstoffe und Verfahrenstechniken wollen sie den Wirkungsgrad im IGCC-Kraftwerk wieder auf mindestens 40 Prozent erhöhen.
Doch auch für Kraftwerke mit herkömmlicher Kohleverbrennung suchen die Techniker nach Möglichkeiten,
das Kohlendioxid zu binden: Bei der CO2-Wäsche wird der
bekannte Schornstein durch einen Waschturm ergänzt,
in dem Lösungsmittel wie etwa Amine das Treibhausgas
absorbieren und in einen Abscheider leiten. Die Amine
werden dort erhitzt und geben das CO2 frei. Das Lösungsmittel wird erneut in den Waschturm geleitet, das Kohlendioxid wird aufgefangen.
Anschließend muss das CO2 transportiert und sicher
eingelagert werden. Am besten eignen sich dafür saline
Aquifere, also tiefliegende, Salzwasser führende Sandsteinschichten. Das Gestein hat genügend Poren, um das CO2
aufzunehmen. „Das Verfahren an sich ist bekannt und
erprobt“, sagt Apel, „entscheidend aber ist, den richtigen Standort zu finden“. In den Aquiferen liegt das CO2
so tief, dass es sich durch den Druck in einem überkritischen, also flüssigen Zustand befindet. Eine abdeckende
Schicht muss verhindern, dass CO2 an die Oberfläche
gelangt. Schließlich muss das Aquifer groß genug sein,
um das CO2 aufzunehmen, das während der beispielsweise 40-jährigen Betriebsdauer des Kraftwerks anfällt.
Die unterirdische Ausdehnung eines Aquifers kann viele
… dann lagern.
Nach dem Abtrennen muss das CO2 sicher eingelagert werden, um zu verhindern, dass es doch
noch in die Atmosphäre entweicht. Dafür eignen
sich saline Aquifere, also tiefliegende und Salzwasser führende Sandsteinschichten. Die Lagerung von gasförmigen Stoffen in solchen porösen
Schichten ist nicht neu, schon seit langem wird
auf diese Weise Erdgas eingelagert.
Aquifere verteilen sich
über große Teile Europas.
RWE Spezial
Quadratkilometer betragen. Wichtig ist, dass die Lagerstätten aus wirtschaftlichen Gründen nicht allzuweit von
den Kraftwerken entfernt sind.
Bei der Suche konzentrieren sich Apel und sein Team
derzeit auf Norddeutschland und die südliche Nordsee.
Hier herrschen geeignete geologische Bedingungen. Bis
2008 sollen mögliche Standorte herausgefiltert werden.
In aufwendigen seismologischen Untersuchungen werden in Zusammenarbeit mit der Bundesanstalt für Geowissenschaften und Rohstoffe spezielle dreidimensionale
Simulationen erstellt. Damit sollen mögliche tektonische
Verwerfungen erkannt werden. Nur bei einer stabilen
Lage ist die Speicherfähigkeit über tausende von Jahren
sicher. Möglichst noch im Jahr 2008 will RWE einen
Standortvorschlag unterbreiten; bis 2010 sollen dann
alle erforderlichen Genehmigungen vorliegen und der
Bau beginnen.
Das Vorhaben kann aber nur gelingen, wenn neben
den technischen Voraussetzungen auch die rechtlichen
Rahmenbedingungen vorliegen und die Baugenehmigungen für das IGCC-Kraftwerk und die CO2-Lagerung
aufeinander abgestimmt sind.
Mit dem fast CO2-freien Kraftwerk macht RWE einen großen Schritt hin zu einer deutlichen Reduzierung von Treibhausgasen. Doch RWE kann den Weg nicht zu Ende gehen
ohne die Begleitung durch Politik und Gesellschaft.
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RWE Spezial
Auf neuen Wegen
2020
ERNEUERBARE ENERGIEN
Auf neuen Wegen
Wind, Biomasse, Wasser und Sonne tragen einen immer größeren Anteil zur
Stromerzeugung bei. RWE baut Biomasse-Anlagen, projektiert Windparks in
der Nordsee, setzt auf Wellenkraftwerke im Atlantik und beteiligt sich an der
Stromerzeugung aus Sonnenenergie in Spanien. Ziel der Investitionen: Strom
aus erneuerbaren Energien in einem wirtschaftlich sinnvollen Rahmen zu
konkurrenzfähigen Preisen.
Auf neuen Wegen
RWE Spezial
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RWE Spezial
Auf neuen Wegen
Bei den Äußeren Hebriden im Norden Schottlands
denkt man normalerweise an Schafzüchter und besonders
raue Sturmböen. Das dürfte sich in den nächsten Jahren
ändern. An der Küste vor dem Örtchen Siadar auf der
Hauptinsel Lewis untersucht RWE npower, einer der großen
britischen Strom- und Gasversorger, die Möglichkeit, ein
neuartiges Wellenkraftwerk zu bauen. Dabei werden die
Stromturbinen in einer Hafenmole von dem Luftstrom angetrieben, der durch die Wellen entsteht.
Dieses Pilotprojekt könnte eine Leistung von drei bis
vier Megawatt liefern. Das reicht aus, um 1.500 Haushalte
mit Strom zu versorgen und 6.000 Tonnen Kohlendioxid
einzusparen, die beim Einsatz fossiler Energieträger entstehen würden. Die Wellenkraft zu nutzen, ist ein anspruchsvolles Vorhaben – „aber wir dürfen diese Energiequelle
nicht außer Acht lassen“, sagt Jon Boston, der das SiadarProjekt leitet (siehe Interview „Das Potenzial ist groß“).
Siadar würde zwar eine kleine, aber doch wesentliche
Rolle dabei spielen, eine große Herausforderung zu meistern: Auf 20 Prozent soll der Anteil erneuerbarer Energien
in Großbritannien und in Deutschland bis zum Jahr 2020
steigen. Derzeit liegt die Quote in Deutschland bei knapp
12 Prozent. Doch Öl und Gas sind endlich, die Frage nach
der Versorgungssicherheit stellt sich immer drängender.
Außerdem müssen alle Länder mit allen Mitteln daran
arbeiten, die CO2-Emissionen zu reduzieren, um den Klimawandel zu stoppen oder zumindest zu verlangsamen.
Möglichkeiten, dieses Ziel zu erreichen, gibt es viele:
Wind- und Wasserkraft, Geothermie, Biomasse oder Foto-
voltaik. Allerdings müssen einige dieser Techniken noch
verbessert werden. Und nicht alles, was machbar ist, lässt
sich in Deutschland oder Großbritannien sinnvoll nutzen:
Fotovoltaik ist beispielsweise kostspielig und kann nur bei
Tag eingesetzt werden, was den großflächigen Einsatz in
Europa derzeit unmöglich macht.
Anders bei der Geothermie: Im Oberrheingraben, dem
Sudkessel der Nation, fließt in 2.000 bis 4.000 Metern Tiefe
das Grundwasser mit Temperaturen von bis zu 180 Grad
Celsius. Eigentlich sind das ideale Voraussetzungen, um wie
auf Island oder auf Hawaii sogenannte Geothermie-Kraftwerke anzutreiben. RWE-Spezialist Dr. Thorsten Blanke,
der aufwendige Untersuchungen im Rheingraben vornehmen ließ, dämpft allerdings die Euphorie: „Das Gestein
im Oberrheingraben ist nicht durchlässig genug, um die
erforderlichen 100 Liter Wasser pro Sekunde nach oben zu
pumpen.“ Die Konsequenz: An Stromerzeugung im großen
Stil ist hier derzeit nicht zu denken.
Zurzeit konzentriert sich RWE auf die wirtschaftlich
sinnvollsten erneuerbaren Energien. Das sind nach heutigem Kenntnisstand Wind- und Wasserkraft sowie Biomasse.
Um diese Energien zu fördern, investiert der Konzern in
den kommenden fünf Jahren 650 Millionen Euro.
Wasser ist dabei für RWE kein neuer Energieträger;
schon im Jahr 1904 setzte das Speicherkraftwerk Heimbach in der Eifel technische Maßstäbe in der Energiegewinnung aus Wasser. Insgesamt verfügt der RWE-Konzern
über Pumpspeicher-, Speicher- und Laufwasserkraftwerke
mit einer Leistung von 3.300 Megawatt. Doch für neue
»Das Potenzial ist groß«
Interview mit Jon Boston, der bei RWE
npower das Projekt zum ersten Wellenkraftwerk in Großbritannien leitet.
Wellenkraftwerke
Die Kraft der Wasserbewegungen in den
Weltmeeren ist eine unerschöpfliche
Energiequelle. Bislang konnte sie nur über
Gezeitenkraftwerke genutzt werden. Jetzt
startet RWE npower an der schottischen
Atlantikküste erste Versuche mit einem
Wellenkraftwerk.
Strom aus Wellen – klingt das nicht nach Zukunftsmusik?
Boston: Aber die kann schon bald recht kräftig spielen.
Wir sind nicht die Einzigen, die diese Möglichkeit untersuchen. Auch in Spanien, Portugal und Australien werden
Projekte entwickelt. Schätzungen gehen davon aus, dass
Wellenkraftwerke rund um den Globus künftig unterschiedliche Leistungsmengen produzieren werden, aber
sicher ist, dass das Potenzial der Energie aus Wellenkraft
so groß sein wird, dass wir es nicht ignorieren können.
Was sind die Parameter für den Erfolg?
Boston: Wie bei den meisten Projekten dieser Art das
Verhältnis von Kosten zu Ertrag: Wie viel müsste ich in
ein Wellenkraftwerk investieren, und wie viel Energie
kann ich damit gewinnen? Wir führen derzeit eine Machbarkeitsuntersuchung durch, um Antworten auf diese
Fragen zu finden. Bei einem Wellenkraftwerk kommt
hinzu, dass Sie eine geeignete Küstenformation brauchen, und die finden Sie nicht immer dort, wo auch
Strom gebraucht wird. Das heißt, dass wir alle Möglichkeiten für den Netzzugang eines Projekts genau untersuchen müssen.
Was sprach gerade für Siadar?
Boston: Nur wenige hundert Meter vor der Küste hat das
Meer die optimale Tiefe, nämlich sieben Meter, und auch
die geeigneten Wellen: kräftig, mit dem richtigen Rhythmus und es gibt genügend, weil das Wetter hier oben ja
bekanntlich recht rau ist. Der Standort war auch deshalb
interessant, weil die Idee für dieses Projekt hier geboren
wurde. Auch die Fischer wären uns dankbar: Sie brauchen Schutz für ihre Boote. Die Technologie, die wir in
Betracht ziehen, würde ihnen diesen Schutz bieten.
Den Laien überrascht, dass nicht die Welle selbst, sondern
der von ihr verursachte Luftzug die Turbinen antreibt.
Boston: Die Kraft der Wellen ist so stark, dass sie die
Turbinen zerstören könnte. Mit dem Einsatz von Luftturbinen haben wir einen Vorteil, da sich alle beweglichen Elemente außerhalb des Wassers und in einer
sicheren Anlage befinden. Es gibt zahlreiche weitere
Methoden, deren Nutzung wir eventuell auch in
Betracht ziehen werden. Zunächst sind wir jedoch
damit zufrieden, eine der sichersten und zuverlässigsten Technologien gefunden zu haben. Wie gesagt:
Wir stehen noch ganz am Anfang, aber das Potenzial
ist gewaltig.
Auf neuen Wegen
Aus Windkraft entstehen mittlerweile
fünf Prozent des deutschen Stroms.
Laufwasserkraftwerke sind in Deutschland seit mehr als 100 Jahren eine
wichtige Quelle für die Stromerzeugung.
RWE Spezial
Energie aus Sonne lässt sich in Deutschland nur mit
unverhältnismäßig hohem Aufwand gewinnen.
Ölsaaten, Holz, Mais, Gülle, Stroh, vielleicht eines Tages
auch Algen – für Energie aus Biomasse eignet sich eine
Vielzahl von Grundstoffen.
Kapazitäten fehlt in Deutschland der Platz; nur der Bau
des Rheinkraftwerks Albbruck-Dogern, an dem RWE
mehrheitlich beteiligt ist, bringt mit 24 Megawatt noch
einmal größeren Zuwachs.
Auch die Möglichkeiten der Windkraft sind in Deutschland – zumindest auf dem Festland – weitgehend ausgeschöpft. Während RWE npower Windparks in der Irischen
See errichtet, „konzentrieren wir uns auf die Länder
Spanien und Frankreich“, sagt Thomas Leitl, bei RWE
Power Leiter Entwicklung Regenerative Energien. Das
größte Potenzial hat Spanien, das seine Kapazitäten bis
zum Jahr 2011 auf 20.000 Megawatt ausbauen will. RWE
betreibt dort über das Tochterunternehmen Aersa mehrere Windparks mit einer Gesamtkapazität von 200 Megawatt. Und in Frankreich entsteht mithilfe von RWE bis
zum Jahr 2008 der größte Windpark des Landes.
Mit Biogas wurden in Deutschland vergangenes Jahr
zwölf Milliarden Kilowattstunden Strom erzeugt. Damit
liegt sein Anteil an den erneuerbaren Energien bei rund
20 Prozent. Die größte Hürde stellt der hohe logistische
Aufwand beim Sammeln und Transportieren der Biomasse zu den Anlagen dar. Dennoch sieht RWE gute
Chancen für diesen Energielieferanten: So können auf
den rekultivierten Braunkohle-Tagebauflächen nachwachsende Rohstoffe gepflanzt werden. Eine 700-KilowattBiogasanlage in Neurath bei Köln, in der künftig Mais
vergärt werden soll, ist bereits im Bau.
Diese Biogasanlage und das Wellenkraftwerk in
Siadar sind nur kleine Schritte. Doch sind die Pilotprojekte
erfolgreich, eröffnen sich völlig neue Wege, um den
Anteil erneuerbarer Energien an der Stromproduktion
zu erhöhen.
137
138
RWE Spezial
Eine globale Herausforderung
2020
K L I M A S C H U T Z W E LT W E I T
Eine globale Herausforderung
Unser Klima zu schonen ist eine Jahrhundertaufgabe, ganz gleich in welchem Teil der
Welt. Deshalb verringert RWE nicht nur die Emissionen in den eigenen Kraftwerken,
sondern hilft auch in anderen Ländern, Emissionen zu reduzieren. Bis 2012 gibt das
Kyoto-Protokoll Wege und Möglichkeiten dafür vor. Für die Zeit danach sind Ideen zur
globalen Klimavorsorge gefragt.
Eine globale Herausforderung
Die Fabrik der Abu Qir Fertilizer Co. in der Nähe von
Alexandria ist für Ägypten sehr wichtig. 5,5 Millionen
Tonnen Dünger verlassen jedes Jahr die Anlagen. Das
Problem bei der Produktion: Die Salpetersäureanlage der
Fabrik stieß Jahr für Jahr ca. 4.100 Tonnen Lachgas (N2O)
aus, eines der schädlichsten Treibhausgase. Die Wirkung
auf das Klima ist 310-mal größer als die von Kohlendioxid.
Die jährlichen Emissionen entsprachen dem Ausstoß von
fast 1,3 Millionen Tonnen CO2 oder den Abgasen von
rund 500.000 Dieselmotoren mit einer Fahrleistung von
20.000 Kilometern. Unter anderem durch das Engagement von RWE ist diese Umweltverschmutzung seit
November 2006 Geschichte. Seitdem produziert Abu Qir
praktisch emissionsfrei. Ein rund 20 Meter hoher und
20 Tonnen schwerer EnviNOx®-Katalysator von KruppUhde
filtert bei Temperaturen von mehr als 400 Grad Celsius fast
99 Prozent des Lachgases aus den Abgasen.
Rund 5,5 Millionen Euro kostete der Einbau; die jährlichen Betriebskosten belaufen sich auf rund eine Million
Euro. Die Investition wurde möglich, weil die Düngemittelfabrik jetzt Emissionszertifikate vergeben kann, auf die
zahlreiche Unternehmen aus Industrienationen angewiesen sind. Eines von ihnen ist RWE Power. „Bis zum Jahr
2012 erwerben wir zu einem festgelegten Preis insgesamt
2,6 Millionen Emissionszertifikate mit diesem Projekt.
Zusätzlich erhalten wir die Option, weitere Zertifikate zu
Preisen zu kaufen, die an die Entwicklung eines Index
gebunden sind“, erklärt Dr. Michael Fübi, der mit seinem
Team die Verträge aushandelte.
RWE Spezial
Abu Qir ist eines von mittlerweile fast 500 Projekten
weltweit, die nach dem Clean Development Mechanism
(CDM) helfen, die Klimaerwärmung einzudämmen. Grundlage dafür ist das Kyoto-Protokoll von 1997, in dem sich
38 Industrienationen dazu verpflichten, in den Jahren
2008 bis 2012 den Ausstoß von Treibhausgasen in ihren
Ländern um insgesamt 5,2 Prozent im Vergleich zu 1990
zu senken. Deutschland sagte im darauf aufbauenden
EU Burden-Sharing Agreement von 1998 sogar zu, seine
Emissionen um 21 Prozent zu vermindern. Doch auch
nach 2012 müssen die Anstrengungen fortgesetzt werden, um den Klimawandel aufzuhalten. Der RWEVorstandsvorsitzende Harry Roels fordert: „Wir müssen
schon heute über das Kyoto-Protokoll hinaus denken“.
Um die Klimaziele zu erreichen, setzt die Europäische
Union vornehmlich auf das System des Emissionshandels.
Dabei vergeben nationale Regierungen an ihre Unternehmen CO2-Zertifikate. Die Zahl dieser Emissionsberechtigungen ist bewusst geringer als die erwarteten tatsächlichen Emissionen.
Die Unternehmen haben drei Alternativen: Sie können
in eigenen Anlagen die Emissionen senken, sie können
CO2-Zertifikate zukaufen – oder sie sorgen dafür, dass
andernorts weniger Emissionen entstehen, denn dem
Weltklima ist es egal, von wo die Treibhausgase kommen;
die Aufheizung der Atmosphäre ist ein globales Problem.
Daher können Chemieunternehmen, Stahlhütten oder
Stromproduzenten auch dadurch Zertifikate erwerben,
indem sie mit Unternehmen aus anderen Industrieländern
Klimaschutz weltweit dank Kyoto
Dank des Kyoto-Protokolls sind Investitionen in den Klimaschutz für Unternehmen aus den Industriestaaten
überall auf der Welt attraktiv – ob in Ägypten oder auf
den Galapagosinseln. Je nach Höhe der eingesparten
Emissionen in den Entwicklungsländern bekommen die
Investoren Gutschriften, die sie in Emissionszertifikate
umwandeln lassen können. Damit kommen sie andernorts ihrer Verpflichtung nach, den Ausstoß von Treibhausgasen zu verringern, denn: Dem Weltklima ist es
egal, wo Emissionen eingespart werden.
139
140
RWE Spezial
Eine globale Herausforderung
kooperieren (Joint Implementation) oder helfen, die
Emissionen in Schwellen- und Entwicklungsländern zu
senken (Clean Development Mechanism). Dabei haben
sich gerade CDM-Projekte zu Rennern entwickelt:
„Wir sind überrascht vom Erfolg”, sagt Janos Pasztor,
Koordinator des Sekretariats der United Nations Framework Convention on Climate Change (UNFCCC). Die
UN-Behörde mit Sitz in Bonn sorgt für die Genehmigung
jedes einzelnen Projekts und stellt für die CDM-Maßnahmen sogenannte Certified Emissions Reductions
(CERs) aus, die dann im Heimatland des Investors an
Stelle von Emissionsberechtigungen eingereicht werden
können.
Auch RWE ist auf diesem Markt aktiv: Michael Fübi
hat 150 Millionen Euro zur Verfügung, um rund um den
Globus in Projekte zu investieren, Emissionen zu senken
und dafür CERs oder – bei JI-Projekten – Emission
Reduction Units (ERUs) zu erhalten. Besonders interessiert sind die RWE-Spezialisten an Kooperationen, mit
denen sich wie in Abu Qir die Emission von Lachgas
verhindern lässt, denn hiermit wird ein großer Effekt für
die Umwelt erzielt. Aber auch Vorhaben, mit denen
Methangas aus Kohleminen und Mülldeponien aufgefangen oder Kohlendioxid aus Abgasen von Kraftwerksund Fernheizanlagen reduziert wird, sind für RWE interessant. Neben Ägypten konzentriert sich RWE bei der
Suche auf Länder wie China, Indien, Südkorea und
Südafrika. Entscheidend sind hier die Länderratings,
die eine ausreichende Bonität für ein langfristiges
Engagement bescheinigen.
»Wir liegen über Plan«
Interview mit Janos Pasztor, Koordinator
im Climate Change Secretariat der UNFCCC,
über den Erfolg der Klimaschutzanstrengungen, seine Arbeit, und wie es nach
Ablauf des Kyoto-Protokolls im Jahr 2012
weitergeht.
Herr Pasztor, wie viele Tonnen Kohlendioxid sind der
Erde erspart geblieben, seit Sie im Herbst 2005 mit Ihrer
Arbeit begonnen haben?
Pasztor: Das ist nicht leicht auszurechnen. Ich kann nur
schätzen: Aus allen Projekten, die wir bisher genehmigt
haben oder die wir derzeit prüfen, werden sich bis zum
Jahr 2012 Einsparungen in Höhe von 1,5 Milliarden
Tonnen ergeben.
Das ist eine enorme Zahl. Liegen Sie damit über Ihren
Planungen?
Pasztor: Im Kyoto-Protokoll haben sich die Unterzeichnerstaaten verpflichtet, ihre CO2-Emissionen bis zum
Jahr 2012 um rund fünf Milliarden Tonnen zu reduzieren. Man schätzt, dass weniger als die Hälfte davon in
Die Suche nach Partnern ist nicht einfach: Überall auf
der Welt möchten Kommunen und Betriebe mit den Unternehmen aus Industrieländern zusammenarbeiten, um ihre
Anlagen zu modernisieren und am Gewinn aus den CERs
oder ERUs teilzuhaben. Damit das Team um Fübi seine Ressourcen noch effektiver einsetzen kann, hat RWE Power mit
der österreichischen Carbon Projektentwicklung GmbH ein
Joint-Venture gegründet. Die Österreicher haben langjährige Erfahrung mit Projekten zur Emissionsvermeidung. Sie
organisierten beispielsweise die Investition in Abu Qir und
arbeiten derzeit an einem zweiten Projekt: Anfang 2007
wurde in der südkoreanischen Feinchemiefabrik Hu-Chems
– ähnlich wie im ägyptischen Abu Quir – ein Lachgasfilter
installiert. Auch hier werden bis 2012 Emissionen von fast
1,3 Millionen Tonnen Kohlendioxid pro Jahr vermieden.
Doch nicht immer müssen Projekte gleich Millionen
Zertifikate einbringen. Auf San Cristóbal, einer der Galapagosinseln, entstehen bis zum Sommer 2007 drei Windkraftanlagen mit einer Kapazität von jeweils 800 Kilowatt.
RWE als Mitglied von e8, einer Initiative der weltweit führenden Energieversorger für nachhaltige Energiewirtschaft,
ist einer der Partner in diesem Projekt. Durch das Entwicklungsprogramm der Vereinten Nationen (UNDP) kommen
so erneuerbare Energien auf die Galapagosinseln. Der
Windpark wird etwa 50 Prozent des bislang mit Dieselöl
erzeugten Stroms auf San Cristóbal ersetzen und so nicht
nur die Emission von rund 2.900 Tonnen Kohlendioxid pro
Jahr vermeiden, sondern auch die Gefahren für das Ökosystem vermindern, die mit dem Transport von Dieselöl
einhergehen.
den Industrieländern selbst eingespart werden kann,
also bleiben mehr als 2,5 Milliarden Tonnen, die durch
die flexiblen Klimaschutzinstrumente eingespart werden müssen. Davon entfällt der größte Teil auf den
Clean Development Mechanism, also den Mechanismus
für umweltverträgliche Entwicklung. Was die Zahl der
Projekte angeht, haben wir unser Jahresziel schon im
August erreicht. Das hat uns wirklich überrascht, denn
es war nicht einfach, die unterschiedlichen Verfahren
für die Prüfungen und Registrierungen in den Griff zu
bekommen.
Woher stammt das Geld für die Umweltinvestitionen?
Pasztor: Oft kommt das Geld aus dem Land selbst. In
China, Indien und Brasilien ist das bei der Hälfte aller
Projekte der Fall; die Investoren verwerten dann die
Zertifikatsrechte auf eigenes Risiko. Ansonsten hängt
es davon ab, inwieweit die Länder ihre Kyoto-Verpflichtungen aus eigenen Anstrengungen erfüllen können.
Österreich und Japan etwa kaufen sehr viele Emissionsrechte aus CDM-Projekten hinzu; Deutschland greift
in weit geringerem Maße zu diesem Mittel.
Welche Rolle spielt Joint Implementation, der zweite
flexible Mechanismus, bei der Gemeinschaftsreduktion
mit anderen Industrieländern?
Pasztor: Eine wesentlich geringere Rolle, weil Joint
Implementation ja auf nur wenige Länder beschränkt
ist, im Wesentlichen sind das Russland, die Ukraine
und Kasachstan. Wir rechnen bei diesen sogenannten
Annex-1-Staaten mit insgesamt 120 Projekten.
Wie geht es mit den CDM-Projekten weiter?
Pasztor: Die ganz großen Projekte mit fünf oder zehn
Millionen Tonnen Einsparungen wird es kaum mehr
geben. Dafür kommen jetzt immer mehr kleine und
mittlere Vorhaben auf den Markt. Das Angebot ist sehr
groß, weil es für die betroffenen Länder und Unternehmen natürlich nur Vorteile hat. Die Nachfrage ist
dagegen begrenzt, weil die Verpflichtungen des KyotoProtokolls ab einem gewissen Punkt erreicht sind.
In welchen Ländern wird am meisten in CleanDevelopment-Mechanism-Projekte investiert?
Pasztor: Hier dominieren eindeutig China, Indien und
Brasilien; danach folgen Südkorea, Mexiko und Südafrika.
Wenn Sie die reine Zahl der Projekte betrachten, dann
ist die Verteilung über die Länder weltweit gar nicht so
schlecht.
Mit den Projekten in der Pipeline ist schon ein guter Teil
des Wegs zurückgelegt. Ist Ihre Arbeit damit getan?
Pasztor: So schnell geht das nicht. Die Projekte müssen
in der Abwicklungsphase begleitet werden. Und viele
Unternehmen gehen davon aus, dass es nach 2012 ein
Anschlussprogramm geben wird. Ich denke nicht, dass
der Klimaschutz in sechs Jahren abgeschlossen sein wird.
142
143
144
145
146
201
Gewinn- und Verlustrechnung
Bilanz
Kapitalflussrechnung
Veränderung des Eigenkapitals
Anhang
Bestätigungsvermerk
W E I T E R E I N F O R M AT I O N E N
202 Wesentliche Beteiligungen
205 Wertmanagement-Konzept
des RWE-Konzerns
207 Organe und weitere Gremien
215 Glossar
218 Schlagwortverzeichnis
220 Impressum
Finanzkalender
Fünf-Jahres-Übersicht
(Teil des Lageberichts)
141
An unsere Investoren
KO N Z E R N A BSC H L USS
Weitere Informationen
Lagebericht
Konzernabschluss
Unsere Verantwortung
RWE Spezial
RWE Spezial
Unsere Verantwortung
Konzernabschluss
Lagebericht
Weitere Informationen
An unsere Investoren
142
Gewinn- und Verlustrechnung · Bilanz
Gewinn- und Verlustrechnung des RWE-Konzerns1
in Mio.€
(s. Anhang)
2006
2005
Umsatzerlöse (inkl. Erdgas-/Stromsteuer)
(1)
44.256
39.487
Erdgas-/Stromsteuer
(1)
1.385
1.301
42.871
38.186
Umsatzerlöse
Bestandsveränderung der Erzeugnisse
Andere aktivierte Eigenleistungen
86
38
134
95
Sonstige betriebliche Erträge
(2)
1.710
2.323
Materialaufwand
(3)
27.440
24.105
Personalaufwand
(4)
4.900
4.969
Abschreibungen
(5)
2.529
3.278
(6)
(759)
Davon: Firmenwert-Abschreibungen
Sonstige betriebliche Aufwendungen
(6)
Ergebnis der betrieblichen Tätigkeit fortgeführter Aktivitäten
5.030
4.289
4.902
4.001
Ergebnis aus at-Equity-bilanzierten Beteiligungen
(7)
408
529
Übriges Beteiligungsergebnis
(7)
382
207
Finanzerträge
(8)
2.882
2.401
Finanzaufwendungen
(8)
4.917
3.982
3.657
3.156
982
1.086
Ergebnis fortgeführter Aktivitäten
2.675
2.070
Ergebnis nicht fortgeführter Aktivitäten
1.338
385
Ergebnis
4.013
2.455
Ergebnis fortgeführter Aktivitäten vor Steuern
Ertragsteuern
(9)
Ergebnisanteile anderer Gesellschafter
Nettoergebnis/Ergebnisanteile der Aktionäre der RWE AG
Unverwässertes und verwässertes Ergebnis
je Stamm- und Vorzugsaktie in €
224
2.231
6,84
3,97
Davon: aus fortgeführten Aktivitäten in €
(4,46)
(3,28)
Davon: aus nicht fortgeführten Aktivitäten in €
(2,38)
(0,69)
1 Angepasste Vorjahreszahlen
(29)
166
3.847
An unsere Investoren
Lagebericht
Unsere Verantwortung
RWE Spezial
Konzernabschluss
Weitere Informationen
143
Immaterielle Vermögenswerte
(10)
14.901
18.551
Sachanlagen
(11)
26.034
36.089
Investment Properties
(12)
225
476
At-Equity-bilanzierte Beteiligungen
(13)
2.271
2.617
Übrige Finanzanlagen
(14)
1.684
1.842
Finanzforderungen
(15)
1.537
1.500
Sonstige Forderungen und sonstige Vermögenswerte
(16)
1.093
6.815
Ertragsteueransprüche
(17)
636
Latente Steuern
(18)
3.618
3.790
51.999
71.680
Kurzfristiges Vermögen
Vorräte
(19)
2.226
2.257
Finanzforderungen
(15)
2.945
3.155
Forderungen aus Lieferungen und Leistungen
(20)
8.876
8.325
Sonstige Forderungen und sonstige Vermögenswerte
(16)
7.673
11.112
154
276
Wertpapiere
(21)
16.788
10.344
Flüssige Mittel
(22)
2.794
1.431
41.456
37.778
93.455
109.458
31.12.06
31.12.05
13.439
11.431
Ertragsteueransprüche
Zur Veräußerung bestimmte Vermögenswerte
Passiva
in Mio.€
Eigenkapital
878
(s. Anhang)
(23)
Anteile des RWE-Konzerns
Anteile anderer Gesellschafter
672
926
14.111
12.357
28.064
Langfristige Schulden
Rückstellungen
(25)
28.632
Finanzverbindlichkeiten2
(26)
15.672
21.458
Übrige Verbindlichkeiten
(28)
5.021
10.670
Latente Steuern
(18)
3.077
4.873
52.402
65.065
Kurzfristige Schulden
Rückstellungen
(25)
5.434
4.784
Finanzverbindlichkeiten
(26)
3.710
5.994
Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen
(27)
8.148
7.497
Ertragsteuerverbindlichkeiten
123
Zur Veräußerung bestimmte Schulden
Übrige Verbindlichkeiten
86
533
(28)
1 Angepasste Vorjahreszahlen
2 Davon: langfristige verzinsliche Finanzverbindlichkeiten 15.233 Mio. € (Vorjahr: 21.255 Mio. €)
9.527
13.142
26.942
32.036
93.455
109.458
Lagebericht
31.12.05
Unsere Verantwortung
31.12.06
RWE Spezial
(s. Anhang)
Langfristiges Vermögen
Konzernabschluss
Aktiva
in Mio.€
Weitere Informationen
Bilanz des RWE-Konzerns1
An unsere Investoren
• Gewinn- und Verlustrechnung
• Bilanz
144
Kapitalflussrechnung des RWE-Konzerns · Veränderung des Eigenkapitals des RWE-Konzerns
Kapitalflussrechnung des RWE-Konzerns1
in Mio.€
(s. Anhang 33)
2006
2005
Ergebnis
4.013
2.455
Abschreibungen/Zuschreibungen
3.025
3.795
Veränderung der Rückstellungen
1.300
-279
293
148
-1.368
-1.005
54
-14
Veränderung der latenten Steuern
Ergebnis aus dem Abgang von Anlagegegenständen und Wertpapieren
Sonstige zahlungsunwirksame Erträge/Aufwendungen
(im Wesentlichen aus At-equity-Bilanzierung)
Veränderung des Nettoumlaufvermögens
Cash Flow aus laufender Geschäftstätigkeit
-534
204
6.783
5.304
-4.494
-3.667
322
197
-234
-471
Immaterielle Vermögenswerte/Sachanlagen/Investment Properties
Investitionen
Einnahmen aus Anlagenabgängen
Akquisitionen, Beteiligungen
Investitionen
7.532
635
Veränderung der Wertpapiere und Geldanlagen
Einnahmen aus Anlagenabgängen/Desinvestments
-5.597
1.257
Cash Flow aus der Investitionstätigkeit
-2.471
-2.049
-9
-3
Dividenden/Ausschüttungen an RWE-Aktionäre und andere Gesellschafter
-1.208
-1.070
Aufnahme von Finanzschulden
7.526
4.361
Kapitalveränderungen einschließlich anderer Gesellschafter
Tilgung von Finanzschulden
-9.257
-6.672
Cash Flow aus der Finanzierungstätigkeit
-2.948
-3.384
1.364
-129
-1
34
1.363
-95
Zahlungswirksame Veränderung der flüssigen Mittel
Einfluss von Wechselkurs- und sonstigen Wertänderungen auf die flüssigen Mittel
Veränderung der flüssigen Mittel
Flüssige Mittel zum Anfang des Berichtszeitraums
1.431
1.526
Flüssige Mittel zum Ende des Berichtszeitraums
2.794
1.431
1 Angepasste Vorjahreszahlen
An unsere Investoren
Lagebericht
Unsere Verantwortung
RWE Spezial
Konzernabschluss
Weitere Informationen
145
Stand: 01.01.05
1.288
Anteile
des RWEKonzerns
Anteile
anderer
Gesellschafter
Summe
9.581
874
10.455
-3
-3
-844
-168
-1.012
172
56
228
2.231
2.231
224
2.455
291
291
-57
234
11.431
926
12.357
-9
-9
-984
-136
-1.120
-835
51
-784
6.036
–126
943
Kapitalrückzahlung
Dividendenzahlungen
-844
2
Other Comprehensive Income
282
Ergebnis
Übrige Veränderungen
Stand: 31.12.05
1.440
1.288
7.714
156
-110
833
Kapitalrückzahlung
Dividendenzahlungen
-984
2
Other Comprehensive Income
64
Ergebnis
Übrige Veränderungen
Stand: 31.12.06
1.440
1.288
-899
3.847
3.847
166
4.013
-20
-20
-326
-346
13.439
672
14.111
10.557
220
-66
1 Angepasste Vorjahreszahlen
2 Wegen der Umgliederung von Minderheitenanteilen in die übrigen Verbindlichkeiten gemäß IAS 32 entsprechen die Dividendenzahlungen nicht den
Dividenden/Ausschüttungen an RWE-Aktionäre und andere Gesellschafter in der Kapitalflussrechnung.
Lagebericht
1.440
in Mio.€
GewinnAccumulated Other
rücklage
Comprehensive Income
und
Bilanz- Unterschied
Marktgewinn
aus der bewertung
Währungs- von Finanzumrechnung instrumenten
Unsere Verantwortung
Kapitalrücklage
der
RWE AG
RWE Spezial
Gezeichnetes
Kapital der
RWE AG
Konzernabschluss
(s. Anhang 23)
Weitere Informationen
Veränderung des Eigenkapitals des RWE-Konzerns1
An unsere Investoren
• Kapitalflussrechnung des RWE-Konzerns
• Veränderung des Eigenkapitals
des RWE-Konzerns
146
Erklärung des Vorstands · Allgemeine Grundlagen · Konsolidierungskreis
Erklärung des Vorstands
Für die Aufstellung, die Vollständigkeit und die Richtigkeit
Funktionsfähigkeit der Kontrollsysteme werden kontinuier-
des Konzernabschlusses und des Konzernlageberichts, der
lich konzernweit geprüft.
mit dem Lagebericht der RWE AG zusammengefasst ist, ist
der Vorstand der RWE AG verantwortlich.
Unser Risikomanagementsystem ist entsprechend den Anforderungen des „Gesetzes zur Kontrolle und Transparenz
Der Konzernabschluss zum 31. Dezember 2006 wird nach
im Unternehmensbereich“ (KonTraG) darauf ausgerichtet,
den International Financial Reporting Standards (IFRS), wie
dass der Vorstand potenzielle Risiken frühzeitig erkennen
sie in der EU anzuwenden sind, aufgestellt. Die Vorjahres-
und gegebenenfalls Gegenmaßnahmen einleiten kann.
zahlen sind nach den gleichen Grundsätzen ermittelt worden.
In Anwesenheit des Abschlussprüfers werden der KonzernDie internen Kontrollsysteme, der Einsatz konzernweit ein-
abschluss, der zusammengefasste Lagebericht und der Prü-
heitlicher Richtlinien sowie unsere Maßnahmen zur Aus- und
fungsbericht im Prüfungsausschuss und in der Bilanzsitzung
Weiterbildung der Mitarbeiter gewährleisten die Ordnungs-
des Aufsichtsrats eingehend erörtert. Aus dem Bericht des
mäßigkeit des Konzernabschlusses und des Konzernlage-
Aufsichtsrats (Seiten 96 bis 100 dieses Geschäftsberichts)
berichts. Die Einhaltung der gesetzlichen Vorschriften, der
geht das Ergebnis der Prüfung durch den Aufsichtsrat
konzerninternen Richtlinien sowie die Zuverlässigkeit und
hervor.
Essen, 12. Februar 2007
Der Vorstand
Roels
Bonekamp
Fitting
Pohlig
Sturany
Zilius
An unsere Investoren
Lagebericht
Unsere Verantwortung
RWE Spezial
Konzernabschluss
Weitere Informationen
147
Um die Klarheit der Darstellung zu verbessern, sind verschie-
anzuwenden sind, und den ergänzend nach § 315a Abs. 1
dene Posten der Bilanz sowie der Gewinn- und Verlustrech-
HGB anzuwendenden handelsrechtlichen Vorschriften
nung zusammengefasst. Diese Posten werden im Anhang
aufgestellt. Er entspricht auch den bis zum Bilanzstichtag
gesondert ausgewiesen und erläutert. Die Gewinn- und Ver-
verpflichtend in Kraft getretenen IFRS.
lustrechnung ist nach dem Gesamtkostenverfahren gegliedert.
Neben der Gewinn- und Verlustrechnung, der Bilanz und der
Der Konzernabschluss wird in Euro aufgestellt. Alle Beträge
Kapitalflussrechnung werden die Veränderungen des Eigen-
sind – soweit nicht anders angegeben – in Millionen Euro
kapitals gezeigt. Die Anhangangaben enthalten zudem eine
(in Mio. €) ausgewiesen.
Segmentberichterstattung.
Der vorliegende Abschluss bezieht sich auf das Geschäfts-
Konsolidierungskreis
In den Konzernabschluss sind neben der RWE AG alle
des Ergebnisses und der Verschuldung des Konzerns aus.
wesentlichen in- und ausländischen Tochterunternehmen
Tochterunternehmen mit negativem Ergebnis oder negati-
einbezogen, die von der RWE AG unmittelbar oder mittelbar
vem Eigenkapital werden grundsätzlich vollkonsolidiert.
Konzernabschluss
RWE Spezial
jahr 2006 (1. Januar bis 31. Dezember).
Lagebericht
Der Konzernabschluss wird nach den IFRS, wie sie in der EU
Unsere Verantwortung
Allgemeine Grundlagen
An unsere Investoren
Anhang
• Erklärung des Vorstands
• Allgemeine Grundlagen
• Konsolidierungskreis
und Gemeinschaftsunternehmen werden nach der Equity-
Die Aufstellung des Anteilsbesitzes des Konzerns gemäß
Methode bilanziert.
§ 313 Abs. 2 Nr. 1 bis 4 und Abs. 3 HGB wird im elektronischen Bundesanzeiger bekannt gemacht. Auf den Seiten
Anteile an Tochterunternehmen, an Gemeinschaftsunterneh-
202 bis 204 dieses Geschäftsberichts sind wesentliche in
men oder an assoziierten Unternehmen, die aus Konzern-
den Konzernabschluss einbezogene Tochterunternehmen,
sicht von untergeordneter Bedeutung sind, werden nach
at-Equity-bilanzierte Beteiligungen und sonstige Beteili-
IAS 39 bilanziert. Die nicht vollkonsolidierten Tochterunter-
gungen aufgeführt.
nehmen machen insgesamt weniger als 1% des Umsatzes,
Weitere Informationen
beherrscht werden. Wesentliche assoziierte Unternehmen
148
Konsolidierungskreis · Konsolidierungsgrundsätze
Im Berichtsjahr wurden acht Gesellschaften in Deutschland
davon zwei außerhalb Deutschlands, wurden erstmals at-
und 18 Gesellschaften außerhalb Deutschlands erstmals kon-
Equity-bilanziert. 65 im Vorjahr at-Equity-bilanzierte Beteili-
solidiert. 173 Gesellschaften, davon 148 außerhalb Deutsch-
gungen, davon 56 außerhalb Deutschlands, sind veräußert
lands, sind aus dem Konsolidierungskreis ausgeschieden;
oder verschmolzen worden bzw. werden jetzt vollkonsolidiert.
fünf, davon zwei außerhalb Deutschlands, sind verschmolzen
Erst- und Entkonsolidierungen werden grundsätzlich zum
worden. Drei assoziierte oder Gemeinschaftsunternehmen,
Zeitpunkt des Übergangs der Beherrschung vorgenommen.
Konsolidierungskreis
Inland
31.12.06
Ausland
31.12.06
Gesamt
31.12.06
Gesamt
31.12.05
141
196
337
489
71
25
96
158
Anzahl der vollkonsolidierten Unternehmen
Anzahl der at-Equity-bilanzierten Beteiligungen
Folgende Anteilsaufstockungen bei Tochterunternehmen
Nicht fortgeführte Aktivitäten (Discontinued Operations).
sind zu erwähnen:
Mit Vertrag vom 16. Oktober 2006 hat RWE das britische
Wassergeschäft an Kemble Water Limited, ein Konsortium
• Stredoceská plynárenská, a.s., Tschechien, Anteils-
unter der Führung von Macquarie’s European Infrastructure
aufstockung um 14,54 Prozentpunkte auf 96,68 %,
Funds, verkauft. Die bislang im Bereich Wasser ausgewiese-
Anschaffungskosten 18 Mio. €.
ne RWE Thames Water plc wird daher in diesem Abschluss
• Severoceská plynárenská, a.s., Tschechien, Anteils-
als nicht fortgeführte Aktivität (Discontinued Operation)
aufstockung um 27,97 Prozentpunkte auf 100,00 %,
ausgewiesen. Nachfolgend sind wichtige Kennzahlen der
Anschaffungskosten 46 Mio. €.
Aktivitäten von RWE Thames Water dargestellt. Im Einklang
• Severomoravská plynárenská, a.s., Tschechien, Anteils-
mit IFRS 5 sind die Vorjahreszahlen in der Gewinn- und Ver-
aufstockung um 9,60 Prozentpunkte auf 67,74%,
lustrechnung angepasst worden; die Vorjahreszahlen in der
Anschaffungskosten 21 Mio. €.
Bilanz und in der Kapitalflussrechnung wurden dagegen
• Východoceská plynárenská, a.s., Tschechien, Anteils-
nicht angepasst.
aufstockung um 16,52 Prozentpunkte auf 66,57 %,
Anschaffungskosten 21 Mio. €.
• Západoceská plynárenská, a.s., Tschechien, Anteilsaufstockung um 47,88 Prozentpunkte auf 98,00 %,
Kennzahlen RWE Thames Water
in Mio.€
2006
2005
Umsatzerlöse
2.278
2.332
Aufwendungen/Erträge
-1.806
-1.791
Laufendes Ergebnis vor Steuern nicht
fortgeführter Aktivitäten
472
541
Für den Erwerb von Anteilen erstmals konsolidierter Gesell-
Ertragsteuern
-142
-136
schaften sind insgesamt 0 Mio. € (Vorjahr: 227 Mio. €)
Ergebnis aus dem Abgang
gezahlt worden.
Ergebnis nicht fortgeführter Aktivitäten
1.321
405
Zur Veräußerung bestimmte Vermögenswerte und Schulden.
in Mio.€
2006
2005
Die am 31. Dezember 2005 zur Veräußerung bestimmten
Cash Flow aus laufender Geschäftstätigkeit
1.050
997
Vermögenswerte und Schulden sind im Geschäftsjahr 2006
Cash Flow aus der Investitionstätigkeit
-381
-970
vollständig abgegangen.
Cash Flow aus der Finanzierungstätigkeit
139
-179
Anschaffungskosten 30 Mio. €.
991
Aus dem Abschluss des Verkaufs der RWE Umwelt an
Remondis im Geschäftsjahr 2005 ergaben sich nachträgliche
Einzahlungen, die – nach Berücksichtigung von Steuern – mit
17 Mio. € als Ergebnis nicht fortgeführter Aktivitäten ausgewiesen werden.
An unsere Investoren
Lagebericht
Unsere Verantwortung
RWE Spezial
Konzernabschluss
Weitere Informationen
149
• Déldunántúli Gázszolgáltató Zrt., Ungarn
Kennzahlen der RWE Umwelt dargestellt:
Im Saldo sind aus dem Erwerb bzw. der Veräußerung
Kennzahlen RWE Umwelt
in Mio.€
2005
Umsatzerlöse
614
Aufwendungen/Erträge
-585
konsolidierter Gesellschaften langfristige Vermögenswerte
(inkl. latenter Steuern) von -7.600 Mio. €, kurzfristige
Vermögenswerte (ohne flüssige Mittel) von -2.011 Mio. €,
flüssige Mittel in Höhe von -996 Mio. € sowie lang- und
Laufendes Ergebnis vor Steuern nicht
fortgeführter Aktivitäten
29
kurzfristige Schulden von -10.956 Mio. € übernommen
Ertragsteuern
-15
bzw. abgegeben worden.
Ergebnis aus dem Abgang
-34
Ergebnis nicht fortgeführter Aktivitäten
-20
Die Summe der Verkaufspreise von veräußerten Tochterunternehmen betrug 7.752 Mio. € (Vorjahr: 205 Mio. €),
in Mio.€
2005
Cash Flow aus laufender Geschäftstätigkeit
341
Cash Flow aus der Investitionstätigkeit
-402
Cash Flow aus der Finanzierungstätigkeit
19
die durch flüssige Mittel beglichen wurden.
Weitere Informationen zu wesentlichen Anteilsverkäufen
enthält der Lagebericht auf Seite 35.
Folgende wesentliche Verkäufe von Anteilen an Tochter-
Die Einflüsse, die sich aus der Änderung des Konsolidie-
unternehmen und at-Equity-bilanzierten Beteiligungen sind
rungskreises ergeben haben, sind – soweit von besonderer
zu erwähnen:
Bedeutung – im Anhang vermerkt.
Tochterunternehmen:
• RWE Solutions-Gruppe (38 vollkonsolidierte Unternehmen)
Lagebericht
• Prazská plynárenská, a.s., Tschechien
führte Aktivitäten ausgewiesen. Nachfolgend sind wichtige
Unsere Verantwortung
veräußerten Aktivitäten der RWE Umwelt als nicht fortge-
RWE Spezial
At-Equity-bilanzierte Beteiligungen:
Konzernabschluss
Im Vorjahr wurden die mit Vertrag vom 28. September 2004
An unsere Investoren
Anhang
• Konsolidierungskreis
• Konsolidierungsgrundsätze
Weitere Informationen
• Harpen Immobilien GmbH & Co. KG, Dortmund
Konsolidierungsgrundsätze
Die in die Konsolidierung einbezogenen Abschlüsse der in-
werte, Schulden und Eventualschulden der Tochterunter-
und ausländischen Unternehmen werden nach einheitlichen
nehmen werden dabei – unabhängig von der Höhe des
Bilanzierungs- und Bewertungsmethoden aufgestellt. Toch-
Minderheitenanteils – mit ihren vollen beizulegenden Zeit-
terunternehmen mit abweichendem Abschluss-Stichtag
werten angesetzt. Immaterielle Vermögenswerte sind
stellen grundsätzlich einen Zwischenabschluss zum Konzern-
gesondert vom Geschäfts- oder Firmenwert zu bilanzieren,
abschluss-Stichtag auf.
wenn sie vom Unternehmen trennbar sind oder aus einem
vertraglichen oder anderen Recht resultieren. Bei der Kauf-
Unternehmenszusammenschlüsse werden nach der Erwerbs-
preisallokation werden gemäß IFRS 3 Restrukturierungs-
methode bilanziert. Danach wird bei der Kapitalkonsolidie-
rückstellungen nicht neugebildet. Verbleibende aktive
rung der Kaufpreis mit dem neu bewerteten anteiligen
Unterschiedsbeträge werden als Geschäfts- oder Firmen-
Nettovermögen der erworbenen Tochterunternehmen zum
werte aktiviert. Negative Unterschiedsbeträge aus der Erst-
Erwerbszeitpunkt verrechnet. Die ansatzfähigen Vermögens-
konsolidierung werden erfolgswirksam aufgelöst.
150
Konsolidierungsgrundsätze · Währungsumrechnung · Bilanzierungs- und Bewertungsmethoden
Aktivierte Geschäfts- oder Firmenwerte werden nicht plan-
Diese Konsolidierungsgrundsätze gelten auch für die
mäßig abgeschrieben, sondern jährlich sowie bei Vorliegen
nach der Equity-Methode bilanzierten Beteiligungen.
von Anhaltspunkten für eine Wertminderung einem Wert-
Hierbei werden bilanzierte Geschäfts- oder Firmenwerte
haltigkeitstest (Impairment-Test) unterzogen. Im Zuge einer
im Beteiligungsansatz ausgewiesen. Auch diese Geschäfts-
Entkonsolidierung werden die Restbuchwerte der aktivierten
oder Firmenwerte werden nicht planmäßig abgeschrieben.
Geschäfts- oder Firmenwerte bei der Berechnung des Ver-
Außerplanmäßige Abschreibungen des Equity-Wertes
äußerungserfolgs berücksichtigt.
werden – falls erforderlich – im Ergebnis aus at-Equitybilanzierten Beteiligungen ausgewiesen. Die Abschlüsse
Aufwendungen und Erträge sowie Forderungen und Verbind-
der nach der Equity-Methode bilanzierten Beteiligungen
lichkeiten zwischen den konsolidierten Unternehmen werden
werden nach einheitlichen Bilanzierungs- und Bewertungs-
eliminiert. Zwischenergebnisse werden herausgerechnet.
methoden aufgestellt.
Währungsumrechnung
Die Gesellschaften bewerten in ihren Einzelabschlüssen
betreiben. Differenzen gegenüber der Vorjahresumrechnung
nicht monetäre Posten in fremder Währung zum Bilanzstich-
werden als erfolgsneutrale Veränderung im Other Compre-
tag mit dem Kurs, der am Tag der Erstverbuchung galt.
hensive Income ausgewiesen. Geschäfts- oder Firmenwerte
Monetäre Posten werden mit dem Kurs am Bilanzstichtag
werden als Vermögenswerte der wirtschaftlich selbststän-
umgerechnet. Bis zum Bilanzstichtag eingetretene Kursge-
digen ausländischen Teileinheiten mit dem Stichtagskurs
winne und -verluste aus der Bewertung von monetären Aktiva
umgerechnet. Bei Aufwands- und Ertragsposten erfolgt die
bzw. monetären Passiva in fremder Währung werden ergeb-
Umrechnung mit Jahresdurchschnittskursen. Jahresabschlüs-
niswirksam in den sonstigen betrieblichen Aufwendungen
se von Konzerngesellschaften, die ihren Sitz in einem Hoch-
bzw. Erträgen berücksichtigt.
inflationsland haben, werden gemäß IAS 29 umgerechnet.
Im Geschäftsjahr und im Vorjahr hatte kein wesentliches
Als Umrechnungsverfahren für die Abschlüsse ausländischer
Unternehmen seinen Sitz in einem Hochinflationsland. Bei
Gesellschaften wird die funktionale Währungsumrechnung
der Umrechnung der Eigenkapitalfortschreibung ausländi-
angewendet. Im Konzernabschluss werden die Bilanzposten
scher Unternehmen, die nach der Equity-Methode bilanziert
aller ausländischen Gesellschaften am Bilanzstichtag zu
werden, wird entsprechend vorgegangen.
Tagesmittelkursen in Euro umgerechnet, da die in den Konzernabschluss einbezogenen wesentlichen Auslandsgesell-
Für die Währungsumrechnung wurden u.a. folgende
schaften ihr Geschäft selbstständig in ihrer Landeswährung
Wechselkurse zugrunde gelegt:
Wechselkurse
Durchschnitt
Stichtag
in €
2006
2005
31.12.06
31.12.05
1 US-Dollar
0,79
0,81
0,76
0,85
1 Pfund Sterling
1,47
1,46
1,49
1,46
100 tschechische Kronen
3,54
3,36
3,64
3,45
100 ungarische Forint
0,38
0,40
0,40
0,40
1 polnischer Zloty
0,26
0,25
0,26
0,26
An unsere Investoren
Lagebericht
Unsere Verantwortung
RWE Spezial
Konzernabschluss
Weitere Informationen
151
Mittelzuflüssen anderer Vermögenswerte oder anderer Grup-
Geschäfts- oder Firmenwerten weisen eine bestimmbare
pen von Vermögenswerten sind), wird die Abschreibung auf
Nutzungsdauer auf und werden deshalb planmäßig linear
der Basis des erzielbaren Betrags dieser Einheit ermittelt.
abgeschrieben. Software für kaufmännische und technische
Übersteigt dabei der Buchwert einer Zahlungsmittel generie-
Anwendungen wird über drei bis fünf Jahre abgeschrieben;
renden Einheit, der ein Geschäfts- oder Firmenwert zugeord-
die Nutzungsdauer von Wegenutzungsverträgen im Strom-
net wurde, den erzielbaren Betrag, so wird zunächst der
und Gasbereich und von sonstigen Nutzungsrechten beträgt
zugeordnete Geschäfts- oder Firmenwert in Höhe des Diffe-
bis zu 20 Jahre. Konzessionen im Wasserbereich laufen über
renzbetrags außerplanmäßig abgeschrieben. Der darüber
einen Zeitraum von bis zu 50 Jahren. Aktivierte Kundenbe-
hinausgehende Abwertungsbedarf wird durch anteilige
ziehungen werden über eine Nutzungsdauer von zehn Jah-
Reduzierung der Buchwerte der übrigen Vermögenswerte
ren abgeschrieben. Die Nutzungsdauern und Abschreibungs-
der Zahlungsmittel generierenden Einheit berücksichtigt.
methoden unterliegen einer jährlichen Überprüfung.
Wenn der Grund für eine früher vorgenommene außerplanmäßige Abschreibung entfallen ist, werden die Vermögens-
Geschäfts- oder Firmenwerte werden nicht planmäßig abge-
werte zugeschrieben, wobei der durch Zuschreibung erhöhte
schrieben, sondern jährlich sowie bei Vorliegen von Anhalts-
Buchwert nicht die fortgeführten Anschaffungs- oder Her-
punkten für eine Wertminderung einem Werthaltigkeitstest
stellungskosten übersteigen darf. Bei Geschäfts- oder Fir-
(Impairment-Test) unterzogen.
menwerten werden keine Zuschreibungen vorgenommen.
Entwicklungsausgaben werden aktiviert, wenn ein neu ent-
Sachanlagen werden mit den fortgeführten Anschaffungs-
wickeltes Produkt oder Verfahren eindeutig abgegrenzt wer-
oder Herstellungskosten bilanziert. Fremdkapitalkosten wer-
den kann, technisch realisierbar ist und entweder die eigene
den nicht als Teil der Anschaffungs- oder Herstellungskosten
Nutzung oder die Vermarktung vorgesehen ist. Weiterhin
aktiviert. Die Anschaffungs- oder Herstellungskosten von
setzt die Aktivierung voraus, dass den Entwicklungsausga-
Sachanlagen enthalten gegebenenfalls auch die geschätzten
ben mit hinreichender Wahrscheinlichkeit künftige Finanz-
Ausgaben für die Stilllegung von Anlagen oder die Wieder-
mittelzuflüsse gegenüberstehen werden. Aktivierte Entwick-
nutzbarmachung von Flächen. Instandhaltungs- und Repara-
lungsausgaben werden planmäßig über den erwarteten
turkosten werden als Aufwand erfasst.
Verkaufszeitraum der Produkte abgeschrieben. Forschungsausgaben werden in der Periode ihrer Entstehung als Auf-
Die Bilanzierung von Explorationsbohrungen folgt der
wand erfasst.
Successful-Efforts-Methode, d.h. die Aktivierung von Explorationsausgaben ist auf erfolgreiche Projekte beschränkt. Zu
Immaterielle Vermögenswerte werden außerplanmäßig
aktivieren sind z.B. ausschließlich Bohrungen, die mit der
abgeschrieben, wenn der erzielbare Betrag des Vermögens-
Entdeckung von Rohöl- oder Gasvorkommen in Zusammen-
wertes den Buchwert unterschreitet. Ist der Vermögenswert
hang stehen. Ausgaben für Seismik und Geologie werden als
Teil einer Zahlungsmittel generierenden Einheit (kleinste
Aufwand erfasst.
Lagebericht
Sämtliche immaterielle Vermögenswerte mit Ausnahme von
Unsere Verantwortung
zuflüsse erzeugen, die weitestgehend unabhängig von den
RWE Spezial
identifizierbare Gruppe von Vermögenswerten, die Mittel-
ten Anschaffungs- oder Herstellungskosten bilanziert.
Konzernabschluss
Immaterielle Vermögenswerte werden mit den fortgeführ-
Weitere Informationen
Bilanzierungs- und Bewertungsmethoden
An unsere Investoren
Anhang
• Konsolidierungsgrundsätze
• Währungsumrechnung
• Bilanzierungs- und Bewertungsmethoden
152
Bilanzierungs- und Bewertungsmethoden
Sachanlagen, mit Ausnahme von Grund und Boden sowie
beziehen. Die abnutzbaren Investment Properties werden
grundstücksgleichen Rechten, werden grundsätzlich linear
über eine Laufzeit von zwölf bis 80 Jahren linear abgeschrie-
abgeschrieben, sofern nicht in Ausnahmefällen ein anderer
ben. Der beizulegende Zeitwert der Investment Properties
Abschreibungsverlauf dem Nutzungsverlauf besser gerecht
wird im Anhang unter (12) angegeben. Er wird nach inter-
wird. Die planmäßigen Abschreibungen für unsere typischen
national anerkannten Bewertungsmethoden, z.B. der Dis-
Anlagen werden nach folgenden konzerneinheitlichen Nut-
counted-Cash-Flow-Methode, ermittelt oder aus dem aktuel-
zungsdauern bemessen:
len Marktpreis vergleichbarer Immobilien abgeleitet.
Nutzungsdauer in Jahren
Gebäude
Die außerplanmäßige Abschreibung von Investment Proper12 – 80
Technische Anlagen
ties folgt den für immaterielle Vermögenswerte beschriebenen Grundsätzen. Wenn der Grund für eine früher vorgenom-
Thermische Kraftwerke
15 – 20
mene außerplanmäßige Abschreibung entfallen ist, werden
Stromnetze
20 – 35
die Vermögenswerte zugeschrieben, wobei der infolge einer
Wasserleitungsnetze
20 – 100
Zuschreibung erhöhte Buchwert nicht die fortgeführten
Gas- und Wasserspeicher
20 – 100
Anschaffungs- oder Herstellungskosten übersteigen darf.
Gasverteilungsanlagen
14 – 20
Anlagen im Bergbau
4 – 25
Anteile an at-Equity-bilanzierten Beteiligungen werden
Anlagen im Maschinenbau und elektrotechnischen Bau
4 – 15
zunächst mit den Anschaffungskosten und in den Folgeperio-
Grubenaufschlüsse im Bergbau
Explorationsbohrungen der RWE Dea
33 - 35
bis zu 28
den mit dem fortgeschriebenen anteiligen Nettovermögen
bilanziert. Dabei werden die Buchwerte jährlich um die
anteiligen Ergebnisse, ausgeschütteten Dividenden und
Im Wege des Finanzierungsleasings gemietete Sachanlagen
sonstigen Eigenkapitalveränderungen erhöht bzw. vermin-
werden in Höhe des beizulegenden Zeitwertes bzw. des
dert. Ein bilanzierter Geschäfts- oder Firmenwert wird im
niedrigeren Barwertes der Mindestleasingraten aktiviert und
Beteiligungsansatz ausgewiesen. Eine planmäßige Abschrei-
linear über die voraussichtliche Nutzungsdauer bzw. über
bung der Geschäfts- oder Firmenwerte findet nicht statt.
kürzere Vertragslaufzeiten abgeschrieben.
Nach der Equity-Methode bilanzierte Unternehmen werden
außerplanmäßig abgeschrieben, wenn der erzielbare Betrag
Die außerplanmäßige Abschreibung von Sachanlagen folgt
den Buchwert unterschreitet.
den für immaterielle Vermögenswerte beschriebenen Grundsätzen. Wenn der Grund für eine früher vorgenommene
Die unter den übrigen Finanzanlagen ausgewiesenen
außerplanmäßige Abschreibung entfallen ist, werden die
Anteile an nicht konsolidierten Tochterunternehmen, an
Vermögenswerte zugeschrieben, wobei der infolge einer
nicht nach der Equity-Methode bilanzierten assoziierten
Zuschreibung erhöhte Buchwert nicht die fortgeführten
Unternehmen und Gemeinschaftsunternehmen sowie die
Anschaffungs- oder Herstellungskosten übersteigen darf.
übrigen Beteiligungen und die langfristigen Wertpapiere
gehören fast ausnahmslos der Kategorie „Zur Veräußerung
Investment Properties (als Finanzinvestition gehaltene
verfügbar“ an. Sie werden sowohl bei der Erstbilanzierung
Immobilien) umfassen alle Immobilien, die zur Erzielung
als auch in den Folgeperioden mit dem beizulegenden Zeit-
von Mieteinnahmen oder langfristigen Wertsteigerungen
wert angesetzt, sofern dieser Wert verlässlich ermittelbar ist.
gehalten und nicht in der Produktion oder für Verwaltungs-
Die Erstbewertung erfolgt am Erfüllungstag. Unrealisierte
zwecke eingesetzt werden. Sie werden zu fortgeführten
Gewinne und Verluste werden unter Berücksichtigung laten-
Anschaffungs- oder Herstellungskosten bewertet. In die
ter Steuern im Other Comprehensive Income erfasst. Bei
erstmalige Bewertung sind auch Transaktionskosten einzu-
Veräußerung wird der Gewinn oder Verlust erfolgswirksam.
An unsere Investoren
Lagebericht
Unsere Verantwortung
RWE Spezial
Konzernabschluss
Weitere Informationen
153
latente Steuern werden je Gesellschaft bzw. Organkreis mitDie Forderungen umfassen die Finanzforderungen, die For-
einander saldiert.
derungen aus Lieferungen und Leistungen sowie sonstige
Forderungen. Forderungen und sonstige Vermögenswerte
Vorräte sind diejenigen Vermögenswerte, die zum Verkauf
werden bis auf derivative Finanzinstrumente mit den fort-
im normalen Geschäftsgang gehalten werden (fertige
geführten Anschaffungskosten bewertet. Erforderliche Wert-
Erzeugnisse und Waren), die sich in der Herstellung befinden
berichtigungen orientieren sich am tatsächlichen Ausfall-
(unfertige Erzeugnisse und Leistungen) oder die im Zuge der
risiko. In den Forderungen aus Lieferungen und Leistungen
Herstellung von Produkten bzw. der Erbringung von Dienst-
von Versorgungsbetrieben sind erhaltene Abschlagszahlungen
leistungen verbraucht werden (Roh-, Hilfs- und Betriebs-
auf den abgegrenzten noch nicht abgelesenen Verbrauch
stoffe einschließlich Kernbrennelementen und Vorabraum
unserer Kunden verrechnet.
des Braunkohlebergbaus).
Die unter den Finanzforderungen ausgewiesenen Ausleihun-
Die Vorräte werden zu Anschaffungs- oder Herstellungskos-
gen des Unternehmens sind mit den fortgeführten Anschaf-
ten oder zu niedrigeren Nettoveräußerungswerten ange-
fungskosten bewertet. Marktüblich verzinsliche Ausleihun-
setzt. Die Herstellungskosten umfassen die produktionsori-
gen werden zum Nominalwert bilanziert, zinslose bzw.
entierten Vollkosten; sie werden auf der Grundlage der nor-
niedrig verzinsliche Ausleihungen werden grundsätzlich mit
malen Kapazität ermittelt. Im Einzelnen enthalten die Her-
ihrem abgezinsten Betrag unter Verwendung eines risiko-
stellungskosten neben den direkt zurechenbaren Kosten
adäquaten Zinssatzes bilanziert.
angemessene Teile der notwendigen Material- und Fertigungsgemeinkosten einschließlich fertigungsbedingter
CO2-Emissionsrechte werden als immaterielle Vermögens-
Abschreibungen. Fremdkapitalkosten werden nicht als Teil
werte bilanziert und unter den sonstigen Vermögenswerten
der Anschaffungs- oder Herstellungskosten aktiviert. Für die
ausgewiesen. Sie werden zu Anschaffungskosten bewertet;
Bewertung werden in der Regel Durchschnittswerte herange-
eine planmäßige Abschreibung findet nicht statt.
zogen. Der Abraumverbrauch des Braunkohlebergbaus wird
nach dem Fifo-Verfahren ermittelt.
Latente Steuern resultieren aus temporären Unterschieden
zwischen IFRS- und Steuerbilanzen der Einzelgesellschaften
Soweit bei früher abgewerteten Vorräten der Nettoveräuße-
sowie aus Konsolidierungsvorgängen. Die aktiven latenten
rungswert gestiegen ist, wird die daraus resultierende Wert-
Steuern umfassen auch Steuerminderungsansprüche, die
aufholung als Minderung des Materialaufwands erfasst.
sich aus der erwarteten Nutzung bestehender Verlustvorträge in Folgejahren ergeben. Latente Steuern sind dann zu
Kernbrennelemente werden mit den fortgeführten Anschaf-
aktivieren, wenn ihre Realisierung mit ausreichender Sicher-
fungskosten bewertet. Die Abschreibungen werden arbeits-
heit gewährleistet ist. Die Höhe der latenten Steuern wird
abhängig nach dem Verbrauch und leistungsabhängig nach
auf der Basis der Steuersätze ermittelt, die in den einzelnen
der Nutzungsdauer des Reaktors ermittelt.
Ländern zum Realisationszeitpunkt gelten bzw. erwartet werden. Dabei werden die am Bilanzstichtag gültigen bzw. verabschiedeten steuerlichen Vorschriften berücksichtigt. Für
die Berechnung der inländischen latenten Steuern wird wie
im Vorjahr ein Steuersatz von 39,4% herangezogen. Er ergibt
Lagebericht
schnittlichen Gewerbeertragsteuersatz. Aktive und passive
Unsere Verantwortung
Solidaritätszuschlag von 5,5 % sowie dem konzerndurch-
abgeschrieben.
RWE Spezial
rung eines Vermögenswertes vor, wird dieser erfolgswirksam
Konzernabschluss
sich aus dem Körperschaftsteuersatz von 25,0 % und dem
Weitere Informationen
Liegen objektive substanzielle Hinweise für eine Wertminde-
An unsere Investoren
Anhang
• Bilanzierungs- und Bewertungsmethoden
154
Bilanzierungs- und Bewertungsmethoden
Unter den als kurzfristig ausgewiesenen Wertpapieren sind
Zur Veräußerung bestimmte langfristige Vermögenswerte
im Wesentlichen die Wertpapiere in den Spezialfonds sowie
werden nicht mehr planmäßig abgeschrieben, sondern mit
festverzinsliche Titel mit einer Restlaufzeit bei Erwerb von
ihrem beizulegenden Zeitwert abzüglich Veräußerungskos-
mehr als drei Monaten und weniger als einem Jahr erfasst.
ten angesetzt, sofern dieser niedriger ist als der Buchwert.
Die Wertpapiere gehören ausnahmslos der Kategorie „Zur
Veräußerung verfügbar“ an und werden mit dem beizule-
Ergebnisse aus der Bewertung einzelner zur Veräußerung
genden Zeitwert angesetzt. Bei der Erstbewertung werden
bestimmter Vermögenswerte und von Veräußerungsgruppen
Transaktionskosten berücksichtigt, die direkt dem Erwerb
werden bis zur endgültigen Veräußerung im Ergebnis aus
des finanziellen Vermögenswertes zuzurechnen sind; die
fortgeführten Aktivitäten ausgewiesen.
Erstbewertung erfolgt zum Erfüllungstag. Unrealisierte
Gewinne und Verluste werden unter Berücksichtigung laten-
Gewinne oder Verluste aus der Bewertung von zur Veräuße-
ter Steuern im Other Comprehensive Income erfasst. Bei
rung bestimmten Geschäftsbereichen mit dem beizulegen-
Veräußerung wird der Gewinn oder Verlust erfolgswirksam.
den Zeitwert abzüglich Veräußerungskosten werden als
Liegen objektive substanzielle Hinweise für eine Wertminde-
Ergebnis aus nicht fortgeführten Aktivitäten ausgewiesen.
rung eines Vermögenswertes vor, wird dieser erfolgswirksam
Das gilt auch für Ergebnisse aus der Geschäftstätigkeit
abgeschrieben.
bzw. aus der Veräußerung dieser Unternehmensbereiche.
Finanzielle Vermögenswerte werden ausgebucht, wenn die
Die konzernweiten Aktienoptionsprogramme werden als
vertraglichen Rechte auf Zahlungsmittelzuflüsse aus dem
aktienbasierte Vergütungen mit Barausgleich bilanziert.
Vermögenswert auslaufen oder der finanzielle Vermögens-
Zum jeweiligen Stichtag wird eine Rückstellung in Höhe des
wert übertragen wird. Letzteres ist dann der Fall, wenn alle
zeitanteiligen beizulegenden Zeitwertes der Zahlungsver-
wesentlichen Chancen und Risiken, die mit dem Eigentum
pflichtung gebildet, Änderungen des beizulegenden Zeit-
an dem Vermögenswert verbunden sind, übertragen werden
wertes werden erfolgswirksam erfasst. Der beizulegende
oder die Verfügungsmacht über den Vermögenswert abge-
Zeitwert der Optionen wird mithilfe anerkannter finanz-
geben wird.
wirtschaftlicher Modelle bestimmt.
Flüssige Mittel umfassen Kassenbestände, Guthaben bei
Rückstellungen werden für sämtliche am Bilanzstichtag
Kreditinstituten sowie kurzfristig veräußerbare festverzins-
gegenüber Dritten bestehenden rechtlichen oder faktischen
liche Wertpapiere mit einer Restlaufzeit bei Erwerb von bis
Verpflichtungen gebildet, die auf vergangenen Ereignissen
zu drei Monaten.
beruhen, die zukünftig wahrscheinlich zu einem Abfluss von
Ressourcen führen und deren Höhe verlässlich geschätzt
Als „Zur Veräußerung bestimmte Vermögenswerte“ sind
werden kann. Die Rückstellungen werden mit ihrem voraus-
Vermögenswerte ausgewiesen, die in ihrem gegenwärtigen
sichtlichen Erfüllungsbetrag angesetzt und nicht mit Erstat-
Zustand veräußert werden können und deren Veräußerung
tungsansprüchen saldiert. Rückstellungen, denen eine
sehr wahrscheinlich ist. Dabei kann es sich um einzelne lang-
große Zahl gleichartiger Ereignisse zugrunde liegt, werden
fristige Vermögenswerte, um Gruppen von Vermögenswer-
mit ihrem Erwartungswert bilanziert.
ten (Veräußerungsgruppen) oder um Unternehmensbestandteile (nicht fortgeführte Aktivitäten) handeln. Schulden, die
Alle langfristigen Rückstellungen werden mit ihrem auf den
zusammen mit Vermögenswerten in einer Transaktion abge-
Bilanzstichtag abgezinsten voraussichtlichen Erfüllungsbe-
geben werden sollen, sind Bestandteil einer Veräußerungs-
trag bilanziert. Der Erfüllungsbetrag umfasst auch die am
gruppe oder nicht fortgeführten Aktivität und werden als
Bilanzstichtag zu berücksichtigenden Kostensteigerungen.
„Zur Veräußerung bestimmte Schulden“ ebenfalls geson-
Bei Stilllegungs-, Rekultivierungs- und ähnlichen Rückstellun-
dert ausgewiesen.
gen werden geänderte Schätzungen bezüglich des zeitlichen
An unsere Investoren
Lagebericht
Unsere Verantwortung
RWE Spezial
Konzernabschluss
Weitere Informationen
155
zugehörigen Vermögenswert. Überschreitet eine Verminde-
steigen, über die durchschnittliche erwartete Restlebensar-
rung den Buchwert des zugehörigen Vermögenswertes, ist
beitszeit der berechtigten Mitarbeiter erfolgswirksam erfasst.
der überschießende Betrag direkt erfolgswirksam zu erfassen. Rückstellungen werden gegen den Aufwandsposten
Bei beitragsorientierten Versorgungsplänen geht das Unter-
aufgelöst, gegen den die Rückstellung gebildet worden ist.
nehmen über die Entrichtung von Beitragszahlungen an
zweckgebundene Fonds hinaus keine weiteren Verpflichtun-
Rückstellungen für Pensionen und ähnliche Verpflichtungen
gen ein. Die Beitragszahlungen werden als Aufwand erfasst
werden für leistungsorientierte Versorgungspläne gebildet.
und im Personalaufwand ausgewiesen.
Dabei handelt es sich um Verpflichtungen des Unternehmens aus Anwartschaften und laufenden Leistungen an
Die Entsorgungsrückstellungen im Kernenergiebereich basie-
berechtigte aktive und ehemalige Mitarbeiter und Hinterblie-
ren auf öffentlich-rechtlichen Verpflichtungen sowie auf Auf-
bene. Die Verpflichtungen beziehen sich insbesondere auf
lagen, die in den Betriebsgenehmigungen festgeschrieben
Ruhegelder; diese sind teils als Grund-, teils als Zusatzversor-
sind. Der Rückstellungsbetrag für die Entsorgung von Kern-
gung ausgestaltet. Die individuellen Zusagen basieren auf
brennelementen umfasst die zu erwartenden Kosten, insbe-
branchen- oder länderspezifischen Leistungen; sie bemessen
sondere die Kosten der Wiederaufarbeitung auf der Basis
sich in der Regel nach der Dauer der Betriebszugehörigkeit
vertraglicher Vereinbarungen und die Kosten der direkten
und der Vergütung der Mitarbeiter. Wegen ihres Versorgungs-
Endlagerung. Entsprechend sind in den Rückstellungen
charakters werden die Verpflichtungen der US-Konzerngesell-
Kosten für Transport, Abfallbehandlung, -rücknahme und
schaften für die Krankheitskosten der Mitarbeiter nach deren
Zwischenlagerung berücksichtigt.
Eintritt in den Ruhestand ebenfalls unter den Pensionsrückstellungen und ähnlichen Verpflichtungen ausgewiesen.
Der Rückstellungsbetrag für die Stilllegung von Kernkraftwerksanlagen basiert ebenfalls auf den zu erwartenden
Der Rückstellungsbewertung von leistungsorientierten Ver-
Kosten. Der Ermittlung der zu erwartenden Kosten für die
sorgungsplänen liegt die Methode der laufenden Einmalprä-
Nachbetriebsphase und den Rückbau liegen externe Fach-
mien (Projected-Unit-Credit-Methode) zugrunde. Bei diesem
gutachten zugrunde, die von einer vollständigen Anlagen-
Anwartschaftsbarwertverfahren werden nicht nur die am
beseitigung ausgehen.
Stichtag bekannten Renten und erworbenen Anwartschaften, sondern auch künftig zu erwartende Steigerungen von
Weiterhin werden Beträge für sonstige Entsorgungsmaßnah-
Gehältern und Renten berücksichtigt. Die Berechnung beruht
men (Entsorgung radioaktiver Betriebsabfälle) zurückgestellt.
auf versicherungsmathematischen Gutachten unter Berücksichtigung biometrischer Daten. Die Rückstellung wird in
Die Entsorgungsrückstellungen enthalten auch die nach
Höhe des Vermögens der zur Deckung der Pensionsverpflich-
Angaben des Bundesamtes für Strahlenschutz berechneten
tung gebildeten Fonds gekürzt. Der Dienstzeitaufwand, d.h.
Kosten der Endlagerung einschließlich Vorfinanzierungs-
der Anstieg der Verpflichtung, der auf die von den Arbeit-
kosten. Die Rückstellungen werden voraussichtlich bis zum
nehmern in der Berichtsperiode erbrachten Arbeitsleistun-
Jahr 2080 verbraucht.
gen entfällt, wird im Personalaufwand, der Zinsaufwand
sowie die erwarteten Fondserträge werden im Finanzergebnis ausgewiesen.
Lagebericht
tungsumfang und dem Zeitwert des Planvermögens über-
Unsere Verantwortung
soweit sie 10 % des höheren Betrags aus dem Verpflich-
bestehenden Rückstellung als auch in gleicher Höhe beim
RWE Spezial
des Zinssatzes berücksichtigt, und zwar sowohl bei der
Konzernabschluss
Versicherungsmathematische Gewinne und Verluste werden,
Weitere Informationen
Anfalls oder der Höhe der Auszahlungen sowie Änderungen
An unsere Investoren
Anhang
• Bilanzierungs- und Bewertungsmethoden
156
Bilanzierungs- und Bewertungsmethoden
Die am Bilanzstichtag bestehenden und bei Bilanzaufstel-
Rechnungsabgrenzungsposten sowie die von Kunden erhal-
lung erkennbaren Verpflichtungen zur Wiedernutzbarma-
tenen Anzahlungen werden unter den übrigen Verbindlich-
chung sowie aus verursachten oder bereits eingetretenen
keiten passiviert. Zu den Rechnungsabgrenzungsposten zäh-
Bergschäden werden durch bergbaubedingte Rückstellungen
len die von den Versorgungsbetrieben passivierten Hausan-
berücksichtigt. Sie sind aufgrund öffentlich-rechtlicher Ver-
schlusskosten und Baukostenzuschüsse, die grundsätzlich
pflichtungen zu bilden, die auf entsprechenden gesetzlichen
über die Laufzeit der korrespondierenden Vermögenswerte
Regelungen wie dem Bundesberggesetz basieren und vor
ergebniswirksam aufgelöst werden. Ferner zählen dazu in der
allem in Betriebsplänen und wasserrechtlichen Erlaubnisbe-
Regel von der öffentlichen Hand gewährte steuerpflichtige
scheiden konkretisiert werden. Die Rückstellungen werden
Zuschüsse und steuerfreie Zulagen zu Anlagegegenständen,
grundsätzlich mit zunehmendem Verpflichtungsumfang, u.a.
die entsprechend dem Abschreibungsverlauf der Anlagen als
entsprechend der Braunkohleförderung, gebildet. Bewertet
sonstige betriebliche Erträge vereinnahmt werden.
werden sie mit den zu erwartenden Vollkosten bzw. den
geschätzten Schadenersatzleistungen.
Derivative Finanzinstrumente werden als Vermögenswerte
oder Verbindlichkeiten bilanziert, bei Vertragsabschluss
Des Weiteren werden Rückstellungen aufgrund öffentlich-
erstmals zum Erfüllungstag. Unabhängig von ihrem Zweck
rechtlicher Verpflichtungen zum Rückbau von Produktions-
werden alle derivativen Finanzinstrumente mit dem beizule-
anlagen sowie zur Verfüllung von Bohrungen gebildet. Ihre
genden Zeitwert angesetzt. Änderungen des beizulegenden
Höhe bestimmt sich nach den zu erwartenden Vollkosten
Zeitwertes werden erfolgswirksam erfasst, es sei denn, die
unter Berücksichtigung von Erfahrungswerten und Ver-
derivativen Finanzinstrumente stehen in einem Sicherungs-
gleichskostensätzen des Wirtschaftsverbandes der Erdöl-
zusammenhang. In diesem Fall richtet sich die Erfassung
und Erdgasgewinnung. Berücksichtigt werden zudem
von Änderungen des beizulegenden Zeitwertes nach der Art
vergleichbare Annahmen bei ausländischen Tochtergesell-
des Sicherungsgeschäfts.
schaften.
Mit Fair Value Hedges wird das Risiko einer Änderung des
Für die Verpflichtung zur Rückgabe von CO2-Emissionsrech-
beizulegenden Zeitwertes von bilanzierten Vermögenswerten
ten wird eine Rückstellung bilanziert, die mit dem Buchwert
oder bilanzierten Schulden abgesichert. Auch die Absiche-
der dafür aktivierten CO2-Rechte bewertet wird. Ist ein Teil
rung von bilanzunwirksamen festen Verpflichtungen wird als
der Verpflichtung nicht durch vorhandene Rechte gedeckt,
Fair Value Hedge bilanziert. Bei Fair Value Hedges werden
wird die Rückstellung für diesen Teil der Verpflichtung mit
Änderungen des beizulegenden Zeitwertes von Sicherungs-
dem Marktpreis der Rechte am Stichtag bewertet.
geschäften wie Änderungen des beizulegenden Zeitwertes
der dazugehörigen Grundgeschäfte in der Gewinn- und Ver-
Verbindlichkeiten umfassen die Finanzverbindlichkeiten,
lustrechnung erfasst. Das bedeutet, Gewinne und Verluste
die Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen
aus der Bewertung zum beizulegenden Zeitwert der Siche-
sowie übrige Verbindlichkeiten. Verbindlichkeiten werden
rungsgeschäfte werden in denselben Positionen der Gewinn-
bei erstmaligem Ansatz mit ihrem beizulegenden Zeitwert
und Verlustrechnung ausgewiesen wie die des abgesicherten
erfasst. In den Folgeperioden werden Verbindlichkeiten bis
Grundgeschäfts. Die Änderungen des beizulegenden Zeit-
auf derivative Finanzinstrumente zu fortgeführten Anschaf-
wertes müssen sich dabei auf das gesicherte Risiko bezie-
fungskosten bewertet. Verbindlichkeiten aus Finanzierungs-
hen. Werden bilanzunwirksame feste Verpflichtungen abge-
leasing-Verträgen werden in Höhe des beizulegenden Zeit-
sichert, führen Änderungen des beizulegenden Zeitwertes
wertes des Leasinggegenstands oder – falls dieser niedriger
der festen Verpflichtung im Hinblick auf das abgesicherte
ist – in Höhe des Barwertes der Mindestleasingraten passi-
Risiko zum erfolgswirksamen Ansatz eines Vermögenswertes
viert.
oder einer Schuld.
An unsere Investoren
Lagebericht
Unsere Verantwortung
RWE Spezial
Konzernabschluss
Weitere Informationen
157
eintretenden geplanten Transaktion verbundenen zukünfti-
schlossen und in diesem Sinne gehalten werden (Eigenver-
gen Zahlungsströme schwanken. Liegt ein Cash Flow Hedge
brauchverträge), werden nicht als derivative Finanzinstru-
vor, werden die unrealisierten Gewinne und Verluste des
mente, sondern als schwebende Geschäfte bilanziert. Enthal-
Sicherungsgeschäfts zunächst im Other Comprehensive
ten die Verträge eingebettete Derivate, werden die Derivate
Income erfasst. Sie werden erst dann in der Gewinn- und
getrennt vom Basisvertrag bilanziert, wenn die wirtschaftli-
Verlustrechnung gebucht, wenn das abgesicherte Grundge-
chen Merkmale und Risiken des eingebetteten Derivats nicht
schäft erfolgswirksam wird. Werden geplante Transaktionen
eng mit den wirtschaftlichen Merkmalen und Risiken des
gesichert und führen diese Transaktionen in späteren Peri-
Basisvertrags verbunden sind. Geschriebene Optionen auf
oden zum Ansatz eines finanziellen Vermögenswertes oder
den Kauf oder Verkauf nicht finanzieller Posten, die durch
einer finanziellen Verbindlichkeit, sind gemäß IAS 39 die
Barausgleich erfüllt werden können, sind keine Eigenver-
bis zu diesem Zeitpunkt im Eigenkapital erfassten Beträge in
brauchverträge.
der Periode erfolgswirksam aufzulösen, in der auch der Vermögenswert oder die Verbindlichkeit das Periodenergebnis
Eventualschulden sind mögliche Verpflichtungen gegen-
beeinflusst. Führt die Transaktion zum Ansatz von nicht
über Dritten oder gegenwärtige Verpflichtungen, bei denen
finanziellen Vermögenswerten oder Verbindlichkeiten, wer-
ein Ressourcenabfluss unwahrscheinlich ist oder deren Höhe
den die erfolgsneutral im Eigenkapital erfassten Beträge
nicht verlässlich bestimmt werden kann. Eventualschulden
mit dem erstmaligen Wertansatz des Vermögenswertes bzw.
werden in der Bilanz grundsätzlich nicht erfasst. Die im
der Verbindlichkeit verrechnet.
Anhang angegebenen Verpflichtungsvolumina bei den Eventualschulden entsprechen dem am Bilanzstichtag bestehen-
Bei Hedges einer Nettoinvestition in eine ausländische Teil-
den Haftungsumfang.
einheit wird das Fremdwährungsrisiko aus Beteiligungen mit
ausländischer Funktionalwährung abgesichert. Unrealisierte
Ermessensentscheidungen bei der Anwendung der
Gewinne und Verluste der Sicherungsgeschäfte werden bis
Bilanzierungs- und Bewertungsmethoden. Bei der Anwen-
zur Veräußerung der Nettoinvestition in der Position „Unter-
dung der Bilanzierungs- und Bewertungsmethoden sind
schied aus der Währungsumrechnung“ im Other Comprehen-
Ermessensentscheidungen zu treffen. Dies gilt insbesondere
sive Income erfasst.
für folgende Sachverhalte:
IAS 39 legt für die Bilanzierung von Sicherungsgeschäften
• Bei bestimmten Verträgen ist zu entscheiden, ob sie als
bestimmte Anforderungen fest. Insbesondere müssen die
Derivate zu behandeln oder wie sogenannte Eigenver-
Sicherungsbeziehungen ausführlich dokumentiert und effek-
brauchverträge als schwebende Geschäfte zu bilanzieren
tiv sein, d.h. die Änderungen des beizulegenden Zeitwertes
des Sicherungsgeschäfts müssen sowohl prospektiv als auch
sind.
• Finanzielle Vermögenswerte sind einzuordnen in die Kate-
retrospektiv in einer Bandbreite von 80 bis 125 % der ge-
gorien „Bis zur Endfälligkeit gehaltene Finanzinvestitio-
genläufigen Änderungen des beizulegenden Zeitwertes des
nen“, „Kredite und Forderungen“, „Zur Veräußerung ver-
Grundgeschäfts liegen. Nur der effektive Teil einer Siche-
fügbare finanzielle Vermögenswerte“ und „Finanzielle Ver-
rungsbeziehung darf nach den beschriebenen Regeln bilan-
mögenswerte, die erfolgswirksam zum beizulegenden
ziert werden. Der ineffektive Teil einer Sicherungsbeziehung
Zeitwert bewertet werden“.
wird sofort erfolgswirksam in der Gewinn- und Verlustrechnung erfasst.
• Bei der Bewertung der Rückstellungen für Pensionen und
ähnliche Verpflichtungen bestehen unterschiedliche Möglichkeiten der Erfassung versicherungsmathematischer
Gewinne und Verluste.
Lagebericht
Verkaufs- oder Nutzungsbedarf des Unternehmens abge-
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nicht finanzieller Posten gemäß dem erwarteten Einkaufs-,
bilanzierten Schuld oder einer mit hoher Wahrscheinlichkeit
RWE Spezial
dass die mit einem bilanzierten Vermögenswert bzw. einer
Konzernabschluss
Verträge, die für Zwecke des Empfangs oder der Lieferung
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Cash Flow Hedges dienen der Absicherung gegen das Risiko,
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Anhang
• Bilanzierungs- und Bewertungsmethoden
158
Bilanzierungs- und Bewertungsmethoden · Änderung der Bilanzierungs- und Bewertungsmethoden
• Bei Vermögenswerten, die veräußert werden sollen, ist zu
Der Werthaltigkeitstest für Geschäfts- oder Firmenwerte
bestimmen, ob sie in ihrem gegenwärtigen Zustand veräu-
basiert auf zukunftsbezogenen Annahmen. Änderungen
ßert werden können und ihre Veräußerung sehr wahr-
dieser Annahmen werden aus heutiger Sicht nicht zu einer
scheinlich ist. Ist das der Fall, sind die Vermögenswerte
Überschreitung der Buchwerte der Zahlungsmittel generie-
und gegebenenfalls zugehörige Schulden als „Zur Veräu-
renden Einheiten über ihren erzielbaren Betrag und damit
ßerung bestimmte Vermögenswerte bzw. Schulden“ aus-
zu einer Anpassung der Buchwerte im nächsten Geschäfts-
zuweisen und zu bewerten.
jahr führen. Aufgrund der geplanten Veräußerung des nordamerikanischen Wassergeschäfts basiert die Bewertung die-
In der Erläuterung der Bilanzierungs- und Bewertungsmetho-
ser Zahlungsmittel generierenden Einheit auf marktbezoge-
den wird beschrieben, welche Entscheidungen im RWE-
nen Daten, deren Änderung Auswirkungen auf den Buchwert
Konzern hinsichtlich dieser Sachverhalte getroffen wurden.
haben kann. Die Bewertung ist insbesondere abhängig vom
Börsenumfeld, von der Entwicklung der langfristigen Kapital-
Schätzungen und Beurteilungen des Managements. Die
marktzinsen und der der Regulierung unterliegenden Ver-
Aufstellung des Konzernabschlusses nach IFRS erfordert,
mögenswerte sowie von den Entscheidungen der lokalen
dass Annahmen getroffen und Schätzungen gemacht wer-
Regulierungsbehörden.
den, die sich auf den Wertansatz der bilanzierten Vermögenswerte und Schulden, der Erträge und Aufwendungen
Sämtliche Annahmen und Schätzungen basieren auf den Ver-
sowie die Angabe der Eventualschulden auswirken.
hältnissen und Beurteilungen am Bilanzstichtag. Bei der Einschätzung der künftigen Geschäftsentwicklung wurde außer-
Diese Annahmen und Schätzungen beziehen sich u.a. auf
dem das zu diesem Zeitpunkt als realistisch unterstellte
die Bilanzierung und Bewertung von Rückstellungen. Bei
künftige wirtschaftliche Umfeld in den Branchen und Regio-
Rückstellungen für Pensionen und ähnliche Verpflichtungen
nen, in denen der Konzern tätig ist, berücksichtigt. Durch
ist der Abzinsungsfaktor eine wichtige Schätzgröße. Eine
Entwicklungen dieser Rahmenbedingungen, die von den
Erhöhung oder Verminderung des Abzinsungsfaktors um
Annahmen abweichen, können sich die tatsächlichen Beträ-
einen Prozentpunkt würde die Pensionsverpflichtung un-
ge von den Schätzwerten unterscheiden. In solchen Fällen
serer Pläne im Inland um 1.535 Mio. € reduzieren bzw. um
werden die Annahmen und, falls erforderlich, die Buchwerte
2.075 Mio. € erhöhen. Bei den Konzerngesellschaften in
der betroffenen Vermögenswerte und Schulden entspre-
Großbritannien hätte eine solche Veränderung des Abzin-
chend angepasst.
sungsfaktors eine Verminderung der Pensionsverpflichtung
um 628 Mio. € bzw. eine Erhöhung um 774 Mio. € zur Folge,
Zum Zeitpunkt der Aufstellung des Konzernabschlusses ist
bei den US-Konzerngesellschaften ergäbe sich eine Vermin-
nicht von einer wesentlichen Änderung der zugrunde geleg-
derung von 132 Mio. € bzw. eine Erhöhung von 153 Mio. €.
ten Annahmen und Schätzungen auszugehen, sodass aus
Da versicherungsmathematische Gewinne und Verluste nur
gegenwärtiger Sicht keine wesentliche Anpassung der Buch-
dann erfasst werden, wenn sie 10 % des höheren Betrags
werte der angesetzten Vermögenswerte und Schulden im
aus dem Verpflichtungsumfang und dem Zeitwert des Plan-
Geschäftsjahr 2007 zu erwarten ist.
vermögens übersteigen, haben Änderungen des Abzinsungsfaktors bei den im RWE-Konzern vorhandenen Versorgungssystemen in der Regel keine Auswirkungen auf den Buchwert der Rückstellungen im nächsten Geschäftsjahr.
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Lagebericht
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RWE Spezial
Konzernabschluss
Weitere Informationen
159
schiedet, die seit dem 1. Januar 2006 verpflichtend anzuwen-
RWE wendet diese Vorschrift seit dem 1. Januar 2006 im
den sind. Die folgenden IFRS werden im RWE-Konzern im
Einklang mit der Entwicklung in der internationalen Bilanzie-
Berichtsjahr erstmals angewendet:
rungspraxis analog auf den Terminkauf von Minderheitenanteilen und auf mit Andienungsrechten (Put-Optionen)
IFRS 6 „Exploration und Evaluierung von mineralischen
ausgestattete Minderheitsgesellschafter an. Bestimmte Min-
Ressourcen“ regelt die bilanzielle Behandlung von Ausgaben,
derheitenanteile werden daher nunmehr unter den übrigen
die im Zusammenhang mit der Exploration und Evaluierung
Verbindlichkeiten ausgewiesen. Die Differenz zwischen dem
von Mineralien, Öl, Erdgas und ähnlichen nicht regenerativen
Kauf- bzw. Ausübungspreis und dem Buchwert der Minder-
Ressourcen anfallen, bevor die technische und wirtschaftliche
heitenanteile wird als von künftigen Ereignissen abhängige
Förderbarkeit der Ressource nachgewiesen werden kann.
Kaufpreisverpflichtung (Contingent Consideration) behandelt,
IFRS 6 schreibt keine spezielle Bilanzierungsmethode für Ex-
analog zu den Regelungen zur Abbildung von Unternehmens-
plorations- und Evaluierungsausgaben vor, sondern regelt die
zusammenschlüssen nach IAS 22 und IFRS 3.
Rahmenbedingungen für die Festlegung einer Bilanzierungsmethode durch das bilanzierende Unternehmen. Darüber hin-
Die Vorjahreszahlen wurden rückwirkend angepasst. Zum
aus schreibt IFRS 6 für Vermögenswerte aus Exploration und
1. Januar 2005 resultierten hieraus zusätzliche übrige Verbind-
Evaluierung die Durchführung von Werthaltigkeitstests gemäß
lichkeiten in Höhe von 2.082 Mio. € (davon langfristig:
IAS 36 vor. Die erstmalige Anwendung von IFRS 6 hat im
749 Mio. €), zusätzliche Geschäfts- oder Firmenwerte in Höhe
RWE-Konzernabschluss lediglich Auswirkungen auf den Anhang.
von 1.444 Mio. €, eine Verringerung der geleisteten Anzahlungen in Höhe von 100 Mio. € und eine Eigenkapitalminderung
IAS 19 Änderung (2004) „Versicherungsmathematische
in Höhe von 738 Mio. €. Darin enthalten sind im Wesentlichen
Gewinne und Verluste, Gruppenpläne und Angaben“:
die ausgebuchten Minderheitenanteile (663 Mio. €) und die
Durch die Änderung zu IAS 19 „Leistungen an Arbeitnehmer“
bis zum Ende des Geschäftsjahres 2003 vorzunehmenden
lässt der IASB auch die erfolgsneutrale Verrechnung versiche-
planmäßigen Abschreibungen der Geschäfts- oder Firmenwer-
rungsmathematischer Gewinne und Verluste mit dem Eigenka-
te (121 Mio. €). In der Gewinn- und Verlustrechnung verringer-
pital zu. RWE hat sich entschieden, von dieser Methode
ten sich die Ergebnisanteile anderer Gesellschafter im
zunächst keinen Gebrauch zu machen. Darüber hinaus sind
Geschäftsjahr 2005 um 132 Mio. €. Dem steht ein Anstieg der
künftig weitergehende Anhangangaben zu Pensionsverpflich-
Finanzaufwendungen in gleicher Höhe gegenüber.
tungen erforderlich. Die erstmalige Anwendung der Neufassung von IAS 19 hat – abgesehen von der geforderten Aus-
Im Geschäftsjahr 2006 haben sich die mit dem Barwert
weitung der Anhangangaben unter (25) – keine Auswirkungen
bewerteten Kaufpreisverpflichtungen verringert. Dies führte
auf den RWE-Konzernabschluss.
zu einer ergebnisneutralen Anpassung der Geschäfts- oder
Firmenwerte in Höhe von 174 Mio. €.
IAS 32 „Finanzinstrumente: Angaben und Darstellung“:
Nach IAS 32 begründen Verträge, die ein Unternehmen zum
Darüber hinaus waren verschiedene Änderungen zu IAS 39
Kauf eigener Eigenkapitalinstrumente verpflichten, eine finan-
erstmalig anzuwenden. Diese Änderungen betreffen das Wahl-
zielle Verbindlichkeit in Höhe des Barwertes des Kaufpreises.
recht, Finanzinstrumente in die Kategorie „Erfolgswirksam
Dies gilt auch dann, wenn die Kaufverpflichtung nur bei Aus-
zum beizulegenden Zeitwert bewertete finanzielle Vermö-
übung eines Optionsrechts durch den Vertragspartner zu
genswerte bzw. finanzielle Verbindlichkeiten“ einzuordnen,
Lagebericht
cial Reporting Standards (IFRS) sowie einige neue IFRS verab-
Unsere Verantwortung
einer Ausübung.
RWE Spezial
erfüllen ist, und ist unabhängig von der Wahrscheinlichkeit
Reihe von Änderungen bei bestehenden International Finan-
Konzernabschluss
Der International Accounting Standards Board (IASB) hat eine
Weitere Informationen
Änderung der Bilanzierungs- und Bewertungsmethoden
An unsere Investoren
Anhang
• Bilanzierungs- und Bewertungsmethoden
• Änderung der Bilanzierungsund Bewertungsmethoden
160
Änderung der Bilanzierungs- und Bewertungsmethoden · Neue Rechnungslegungsvorschriften
die Bilanzierung von Cash Flow Hedges zur Absicherung von
IFRIC 5 „Rechte auf Anteile an Fonds für Entsorgung,
Währungsrisiken bei mit hoher Wahrscheinlichkeit eintreten-
Wiederherstellung und Umweltsanierung“ regelt die Bilan-
den künftigen Transaktionen innerhalb eines Konzerns sowie
zierung von Ansprüchen und Verpflichtungen aus Fonds, die
die Bilanzierung von ausgegebenen finanziellen Garantien, die
für die Stilllegung von Anlagen und ähnliche Verpflichtungen
zukünftig in den Anwendungsbereich von IAS 39 fallen. Die
gebildet werden. Die erstmalige Anwendung der Interpreta-
erstmalige Anwendung dieser Änderungen hatte keine we-
tion hatte keine Auswirkungen auf den RWE-Konzernabschluss.
sentlichen Auswirkungen auf den RWE-Konzernabschluss.
IFRIC 6 „Schulden, die aus der Beteiligung an bestimmIFRIC 4 „Feststellung, ob eine Vereinbarung ein Leasing-
ten Märkten resultieren – Entsorgung von Elektro- und
verhältnis enthält“ listet Kriterien auf, anhand derer Leasing-
Elektronikgeräten“ regelt die Bilanzierung von Rückstellun-
elemente in Verträgen identifiziert werden können, die formal
gen im Zusammenhang mit Entsorgungsverpflichtungen, die
nicht als Leasingverträge bezeichnet werden. Vertragselemen-
aus der EU-Richtlinie über Elektro- und Elektronik-Altgeräte
te, die die Kriterien des IFRIC 4 erfüllen, sind nach den Vor-
resultieren. Die erstmalige Anwendung der Interpretation
schriften von IAS 17 als Leasingverträge zu bilanzieren. Die
hatte keine Auswirkungen auf den RWE-Konzernabschluss.
erstmalige Anwendung der Interpretation hatte keine wesentlichen Auswirkungen auf den RWE-Konzernabschluss.
Neue Rechnungslegungsvorschriften
Der International Accounting Standards Board (IASB) und das
nen. Die erstmalige Anwendung von IFRS 7 wird – abgesehen
International Financial Reporting Interpretations Committee
von der Erweiterung der Angaben im Anhang – keine wesent-
(IFRIC) haben weitere Standards und Interpretationen verab-
lichen Auswirkungen auf den RWE-Konzernabschluss haben.
schiedet, die für das Geschäftsjahr 2006 noch nicht verpflichtend anzuwenden sind. Die Anwendung dieser IFRS setzt die
IFRS 8 „Operating Segments“ enthält neue Vorschriften für
zum Teil noch ausstehende Anerkennung durch die EU voraus.
die Darstellung der Segmentberichterstattung. Nach IFRS 8
ist die Segmentberichterstattung nach dem sogenannten
In IFRS 7 „Finanzinstrumente: Angaben“ werden die für
„Management Approach“ aufzustellen. Danach liegen der Ab-
Finanzinstrumente zu beachtenden Anhangangaben, die bis-
grenzung der Segmente und den Angaben für die Segmente
her in IAS 32 geregelt sind, sowie die bislang nur von Banken
die Informationen zugrunde, die vom Management für
und ähnlichen Finanzinstitutionen zu beachtenden Angabe-
Zwecke der Ressourcenallokation und Leistungsbeurteilung
pflichten von IAS 30 zusammengeführt und erweitert; sie
der Unternehmensbestandteile intern verwendet werden.
sind zukünftig branchenunabhängig anzuwenden. Mit der Ver-
IFRS 8 ist erstmals verpflichtend für Geschäftsjahre, die am
öffentlichung von IFRS 7 ist IAS 1 um Angabepflichten zum
oder nach dem 1. Januar 2009 beginnen, anzuwenden.
Kapitalmanagement erweitert worden. IFRS 7 und die neuen
Die erstmalige Anwendung von IFRS 8 wird voraussichtlich
Regeln in IAS 1 sind erstmals verpflichtend anzuwenden für
keine wesentlichen Auswirkungen auf den RWE-Konzernab-
Geschäftsjahre, die am oder nach dem 1. Januar 2007 begin-
schluss haben.
An unsere Investoren
Lagebericht
Unsere Verantwortung
RWE Spezial
Konzernabschluss
Weitere Informationen
161
lungsvereinbarungen anzuwenden ist, die unternehmens-
Fall, dass das Land, dessen Währung die funktionale Währung
eigene Eigenkapitalinstrumente oder Eigenkapitalinstrumente
des bilanzierenden Unternehmens ist, zu einem Hochinflations-
eines anderen Unternehmens desselben Konzerns beinhalten.
land wird. IFRIC 7 ist erstmals verpflichtend anzuwenden für
Die Interpretation ist erstmals anzuwenden für Geschäfts-
Geschäftsjahre, die am oder nach dem 1. März 2006 begin-
jahre, die am oder nach dem 1. März 2007 beginnen. Die
nen. Die erstmalige Anwendung von IFRIC 7 wird voraussicht-
erstmalige Anwendung von IFRIC 11 wird voraussichtlich
lich keine wesentlichen Auswirkungen auf den RWE-Konzern-
keine wesentlichen Auswirkungen auf den RWE-Konzernab-
abschluss haben.
schluss haben.
IFRIC 8 „Anwendungsbereich von IFRS 2“ klärt die An-
IFRIC 12 „Service Concession Arrangements“ regelt die
wendbarkeit von IFRS 2 „Anteilsbasierte Vergütung“ auf
Bilanzierung von Vereinbarungen, bei denen die öffentliche
Vereinbarungen, bei denen das bilanzierende Unternehmen
Hand mit privaten Unternehmen Verträge abschließt, die auf
anteilsbasierte Vergütungen gegen keine oder gegen eine
die Erfüllung öffentlicher Aufgaben gerichtet sind. Zur Erfül-
nicht adäquate Gegenleistung gewährt. Die Interpretation ist
lung dieser Aufgaben nutzt das private Unternehmen Infra-
erstmals anzuwenden für Geschäftsjahre, die am oder nach
struktur, die in der Verfügungsmacht der öffentlichen Hand
dem 1. Mai 2006 beginnen. Die erstmalige Anwendung von
bleibt. Das private Unternehmen ist für den Bau, den Betrieb
IFRIC 8 wird voraussichtlich keine wesentlichen Auswirkun-
und die Erhaltungsmaßnahmen in Bezug auf die Infrastruktur
gen auf den RWE-Konzernabschluss haben.
verantwortlich. Die Interpretation ist erstmals anzuwenden
für Geschäftsjahre, die am oder nach dem 1. Januar 2008
IFRIC 9 „Neubeurteilung eingebetteter Derivate“ befasst
beginnen. Die Auswirkungen der erstmaligen Anwendung
sich mit der Frage, ob ein Vertrag lediglich zum Zeitpunkt des
von IFRIC 12 auf den RWE-Konzernabschluss werden derzeit
Vertragsabschlusses oder während seiner gesamten Laufzeit
geprüft.
daraufhin überprüft werden muss, ob ein eingebettetes Deri-
Lagebericht
beantwortet die Frage, wie IFRS 2 auf aktienbasierte Zah-
Unsere Verantwortung
Rechnungslegung in Hochinflationsländern“ klärt Fragen
im Zusammenhang mit der Anwendung von IAS 29 für den
RWE Spezial
IFRIC 11 „IFRS 2 Group and Treasury Share Transactions“
Konzernabschluss
IFRIC 7 „Anpassung des Abschlusses gemäß IAS 29
An unsere Investoren
Anhang
• Änderung der Bilanzierungsund Bewertungsmethoden
• Neue Rechnungslegungsvorschriften
vorliegt. Die Interpretation ist erstmals anzuwenden für
Geschäftsjahre, die am oder nach dem 1. Juni 2006 beginnen.
Die erstmalige Anwendung von IFRIC 9 wird voraussichtlich
keine wesentlichen Auswirkungen auf den RWE-Konzernabschluss haben.
IFRIC 10 „Interim Financial Reporting and Impairment“ befasst sich mit dem Verhältnis der Vorschriften von
IAS 34 zur Zwischenberichterstattung und den Regelungen
von IAS 36 und IAS 39 zur Wertaufholung bei bestimmten
Vermögenswerten. Die Interpretation stellt klar, dass in Zwischenberichten vorgenommene außerplanmäßige Abschreibungen nicht wieder rückgängig gemacht werden dürfen. Sie
ist erstmals anzuwenden für Geschäftsjahre, die am oder nach
dem 1. November 2006 beginnen. Die erstmalige Anwendung
von IFRIC 10 wird voraussichtlich keine wesentlichen Auswirkungen auf den RWE-Konzernabschluss haben.
Weitere Informationen
vat nach IAS 39 „Finanzinstrumente: Ansatz und Bewertung“
162
Erläuterungen zur Gewinn- und Verlustrechnung
Erläuterungen zur Gewinn- und Verlustrechnung
(1) Umsatzerlöse (inkl. Erdgas-/Stromsteuer)
im Geschäftsjahr 2006 betrugen 71.915 Mio. € (Vorjahr:
Umsatzerlöse werden erfasst, wenn das Risiko aus einer
57.071 Mio. €).
Lieferung oder Leistung auf den Kunden übergeht.
Die Segmentberichterstattung enthält eine Gliederung der
Um die Geschäftsentwicklung zutreffender darzustellen,
Umsatzerlöse (inkl. Erdgas-/Stromsteuer) nach Unterneh-
werden die Energiehandelsumsätze netto, d.h. mit der reali-
mensbereichen und Regionen auf den Seiten 193 bis 196.
sierten Rohmarge, als Umsatz ausgewiesen. Die auf physi-
Ent- und Erstkonsolidierungen haben die Umsatzerlöse im
sche Erfüllung ausgerichteten Strom-, Gas-, Kohle- und
Saldo um 1.280 Mio. € gemindert.
Ölgeschäfte werden dagegen brutto ausgewiesen. Energiehandelsumsätze werden von RWE Trading getätigt. Die
Die Erdgas-/Stromsteuer betrifft die von Gesellschaften des
Gesamt-Bruttoumsätze (inkl. Energiehandelsumsätze)
Konzerns unmittelbar gezahlte Steuer.
(2) Sonstige betriebliche Erträge
in Mio.€
2006
2005
Auflösung von Rückstellungen
260
791
Kostenumlagen/-erstattungen
255
129
Abgänge von und Zuschreibungen zu kurzfristigen Vermögenswerten ohne Wertpapiere
249
174
Abgänge von Anlagegegenständen einschließlich Erträgen aus Entkonsolidierung
191
278
Erträge aus derivativen Finanzinstrumenten
107
58
53
69
Schadenersatz/Versicherungsleistungen
Vermietung und Verpachtung
Übrige
35
53
560
771
1.710
2.323
Erträge aus dem Abgang von Finanzanlagen und Ausleihun-
Änderungen des Konsolidierungskreises minderten die sons-
gen werden, soweit sie Beteiligungen betreffen, im Beteili-
tigen betrieblichen Erträge um 19 Mio. €.
gungsergebnis ausgewiesen und ansonsten, ebenso wie die
Abgangserträge bei kurzfristigen Wertpapieren, im Finanzergebnis gezeigt.
An unsere Investoren
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Unsere Verantwortung
RWE Spezial
Konzernabschluss
Weitere Informationen
163
Aufwendungen für Roh-, Hilfs- und
Betriebsstoffe und für bezogene Waren
22.325
19.891
Aufwendungen für bezogene Leistungen
5.115
4.214
27.440
24.105
zeitäquivalente – 72.793 (Vorjahr: 76.999). Ein Vollzeitäquivalent entspricht einer Vollzeitbeschäftigung. Teilzeitbeschäftigte bzw. befristete Beschäftigungsverhältnisse werden nur in Höhe ihrer Teilzeitquote bzw. ihrer Beschäftigungszeit im Verhältnis zur Jahresbeschäftigungszeit erfasst.
Darüber hinaus wurden im Jahresdurchschnitt 2.644 (Vor-
Die Aufwendungen für Roh-, Hilfs- und Betriebsstoffe enthal-
jahr: 2.778) Auszubildende beschäftigt.
ten auch die Aufwendungen für Einsatz und Entsorgung von
Kernbrennstoffen sowie steuerliche Abgaben in Höhe von
Änderungen des Konsolidierungskreises minderten den
119 Mio. € (Vorjahr: 103 Mio. €) für ausländische Förder-
Personalaufwand um 201 Mio. €.
betriebe der RWE Dea.
Der Materialaufwand aus Exploration beträgt im Berichtsjahr
(5) Abschreibungen
100 Mio. € (Vorjahr: 66 Mio. €).
Die Abschreibungen beliefen sich für Sachanlagen auf
2.011 Mio. € (Vorjahr: 1.996 Mio. €) und für Investment
Insgesamt wurden 27.659 Mio. € (Vorjahr: 17.584 Mio. €)
Properties auf 21 Mio. € (Vorjahr: 28 Mio. €). Immaterielle
Materialaufwand von Energiehandelsumsätzen abgezogen.
Vermögenswerte wurden in Höhe von 497 Mio. € (Vorjahr:
Durch Änderungen des Konsolidierungskreises hat sich der
1.254 Mio. €) abgeschrieben; davon entfielen 327 Mio. €
Materialaufwand um 884 Mio. € vermindert.
(Vorjahr: 328 Mio. €) auf Kundenbeziehungen im Zusammenhang mit Akquisitionen in früheren Geschäftsjahren. Sachanlagen und immaterielle Vermögenswerte aus Exploration
wurden in Höhe von 22 Mio. € (Vorjahr: 28 Mio. €) abge-
(4) Personalaufwand
schrieben.
in Mio.€
2006
2005
Löhne und Gehälter
4.099
3.963
801
1.006
4.900
4.969
Soziale Abgaben und Aufwendungen für
Altersversorgung und für Unterstützung
Im Berichtsjahr wurden außerplanmäßige Abschreibungen
vorgenommen. Diese beliefen sich für Sachanlagen auf
113 Mio. € (Vorjahr: 46 Mio. €), für Investment Properties
auf 4 Mio.€ (Vorjahr: 11 Mio.€), für immaterielle Vermögenswerte (außer Geschäfts- oder Firmenwerte) auf 3 Mio. €
Die Aufwendungen für Altersversorgung betragen 7 Mio. €
(Vorjahr: 0 Mio. €) und für Geschäfts- oder Firmenwerte
(Vorjahr: 271 Mio. €); sie bestehen aus dem Dienstzeitauf-
auf 6 Mio. € (Vorjahr: 759 Mio. €).
wand des Berichtsjahres von 190 Mio. € (Vorjahr: 266 Mio. €).
Hinzu kommen Anpassungsbeträge aufgrund nachzuverrech-
Durch die Änderung des Konsolidierungskreises entfielen
nenden Dienstzeitaufwands in Höhe von -199 Mio. €
Abschreibungen in Höhe von 15 Mio. €.
(Vorjahr: 0 Mio. €) und aufgrund erfolgswirksam erfasster
versicherungsmathematischer Verluste in Höhe von 16 Mio. €
(Vorjahr: 5 Mio. €).
Lagebericht
2005
Unsere Verantwortung
2006
RWE Spezial
Water) betrug im Jahresdurchschnitt – umgerechnet in Vollin Mio.€
Konzernabschluss
Die Mitarbeiterzahl im RWE-Konzern (ohne RWE Thames
Weitere Informationen
(3) Materialaufwand
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Anhang
• Erläuterungen zur Gewinn- und Verlustrechnung
164
Erläuterungen zur Gewinn- und Verlustrechnung
(6) Sonstige betriebliche Aufwendungen
in Mio.€
2006
2005
Instandhaltung inkl. Erneuerungsverpflichtungen
653
447
Rückstellungszuführungen
614
332
Konzessionen, Lizenzen und andere vertragliche Verpflichtungen
542
564
Struktur- und Anpassungsmaßnahmen
379
143
Rechts- und sonstige Beratung sowie Datenverarbeitung
331
443
Abgänge von kurzfristigen Vermögenswerten und Wertminderungen außer für Vorräte und Wertpapiere
304
203
Abgänge von Anlagegegenständen inkl. Aufwand aus Entkonsolidierung
298
107
Versicherungen, Provisionen, Frachten und ähnliche Vertriebsaufwendungen
251
281
Allgemeine Verwaltungskosten
221
245
Werbemaßnahmen
182
151
Aufwendungen aus derivativen Finanzinstrumenten
130
143
Pachten für Werksanlagen und Netze sowie Mieten
114
249
Kosten des Post- und Zahlungsverkehrs
106
112
Sonstige Steuern, im Wesentlichen Substanzsteuern
103
118
Übrige
802
751
5.030
4.289
Die übrigen sonstigen betrieblichen Aufwendungen enthal-
Änderungen des Konsolidierungskreises minderten die sons-
ten u.a. Gebühren und Beiträge in Höhe von 142 Mio. €
tigen betrieblichen Aufwendungen um 89 Mio. €.
(Vorjahr: 92 Mio. €). Im Zusammenhang mit Exploration sind
sonstige betriebliche Aufwendungen in Höhe von 32 Mio. €
(Vorjahr: 13 Mio. €) angefallen.
An unsere Investoren
Lagebericht
Unsere Verantwortung
RWE Spezial
Konzernabschluss
Weitere Informationen
165
das übrige Beteiligungsergebnis.
lich veranlassten Beteiligungen entstanden sind. Es umfasst
Ergebnis aus at-Equity-bilanzierten Beteiligungen
Davon: Abschreibungen auf at-Equity-bilanzierte Beteiligungen
Ergebnis aus nicht konsolidierten Tochterunternehmen
Davon: Abschreibungen auf Anteile an nicht konsolidierten Tochterunternehmen
Ergebnis aus übrigen Beteiligungen
Davon: Abschreibungen auf Anteile an übrigen Beteiligungen
Erträge aus dem Abgang von Beteiligungen
2006
2005
408
529
(70)
(22)
12
10
(5)
(6)
13
59
(42)
(11)
331
202
Aufwendungen aus dem Abgang von Beteiligungen
13
39
Erträge aus Ausleihungen an Beteiligungen
36
37
Aufwendungen aus Ausleihungen an Beteiligungen
Sonstiges
3
382
207
790
736
in Mio.€
2006
2005
Zinsen und ähnliche Erträge
2.102
1.306
780
1.095
Finanzerträge
2.882
2.401
Zinsen und ähnliche Aufwendungen
2.824
2.048
Rückstellungen für Pensionen und ähnliche Verpflichtungen
511
537
Rückstellungen für Entsorgung im Kernenergiebereich und bergbaubedingte Rückstellungen
529
567
sonstigen Rückstellungen
103
143
Konzernabschluss
Übriges Beteiligungsergebnis
62
Das Beteiligungsergebnis enthält Abschreibungen auf übrige Finanzanlagen in Höhe von 47 Mio. € (Vorjahr: 17 Mio. €)
und auf Ausleihungen an Beteiligungen in Höhe von
0 Mio. € (Vorjahr: 62 Mio. €).
(8) Finanzergebnis
Andere Finanzerträge
Zinsanteile an Zuführungen zu
Andere Finanzaufwendungen
Finanzaufwendungen
Das Finanzergebnis setzt sich aus dem Zinsergebnis, den
Zinsanteilen an Rückstellungszuführungen und den anderen
Finanzerträgen und Finanzaufwendungen zusammen.
950
687
4.917
3.982
-2.035
-1.581
Weitere Informationen
Beteiligungsergebnis
in Mio.€
Lagebericht
das Ergebnis aus at-Equity-bilanzierten Beteiligungen und
wendungen gezeigt, die im Zusammenhang mit den betrieb-
Unsere Verantwortung
Im Beteiligungsergebnis werden sämtliche Erträge und Auf-
RWE Spezial
(7) Beteiligungsergebnis
An unsere Investoren
Anhang
• Erläuterungen zur Gewinn- und Verlustrechnung
166
Erläuterungen zur Gewinn- und Verlustrechnung
Das Zinsergebnis enthält alle Zinserträge aus verzinslichen
(9) Ertragsteuern
Wertpapieren und Ausleihungen, Aufwendungen und Erträge aus Wertpapieren sowie sämtliche Zinsaufwendungen.
in Mio.€
Zum Zinsergebnis zählen darüber hinaus Gewinnanteile und
Tatsächliche Ertragsteuern
Dividenden aus den lang- und kurzfristigen Wertpapieren.
Latente Steuern
Zinsergebnis
in Mio.€
2006
2005
Zinsen und ähnliche Erträge
2.102
1.306
Zinsen und ähnliche Aufwendungen
2.824
2.048
-722
-742
2006
2005
689
941
293
145
982
1.086
In den tatsächlichen Ertragsteuern sind im Saldo Aufwendungen von 62 Mio. € (Vorjahr: Erträge von 78 Mio. €) enthalten, die vorangegangene Perioden betreffen.
Aus Änderungen von Steuersätzen haben sich ertragswirk-
Die Zinsanteile an Rückstellungszuführungen enthalten die
same Veränderungen der latenten Steuern in Höhe von
jährlichen Aufzinsungsbeträge bei der Barwertfortschrei-
6 Mio.€ (Vorjahr: 8 Mio.€) ergeben. Der für die Berechnung
bung der langfristigen Rückstellungen.
der inländischen latenten Steuern herangezogene Steuersatz
beträgt wie im Vorjahr 39,4%.
Das Finanzergebnis enthält darüber hinaus alle anderen
Finanzerträge und Finanzaufwendungen, die nicht dem Zins-
Durch die Nutzung von in Vorjahren nicht angesetzten steu-
ergebnis oder den Zinsanteilen an Rückstellungszuführun-
erlichen Verlustvorträgen mindern sich die tatsächlichen
gen zugeordnet werden können. Zu den anderen Finanzer-
Ertragsteuern um 2 Mio. € (Vorjahr: 190 Mio. €). Die Aufwen-
trägen zählen u.a. realisierte Gewinne aus dem Abgang von
dungen aus latenten Steuern verringern sich aufgrund neu
Wertpapieren in Höhe von 408 Mio. € (Vorjahr: 842 Mio. €).
einzuschätzender und bisher nicht erfasster steuerlicher
In den anderen Finanzaufwendungen sind Abschreibungen
Verlustvorträge um 48 Mio. € (Vorjahr: 240 Mio. €).
auf Wertpapiere – aufgrund gesunkener beizulegender
Zeitwerte – von 59 Mio. € (Vorjahr: 6 Mio. €) und realisierte
Der Ertragsteueraufwand entwickelt sich aus dem theo-
Verluste aus dem Abgang von Wertpapieren in Höhe von
retischen Steueraufwand. Dabei wird wie im Vorjahr ein
173 Mio. € (Vorjahr: 190 Mio. €) enthalten.
Steuersatz in Höhe von 39,4% auf das Ergebnis fortgeführter
Aktivitäten vor Steuern angewendet.
An unsere Investoren
Lagebericht
Unsere Verantwortung
RWE Spezial
Konzernabschluss
Weitere Informationen
167
1.441
1.243
-155
-63
steuerfreie Inlandsdividendenerträge
-153
-86
steuerfreie Auslandsdividendenerträge
-41
-22
sonstige steuerfreie Erträge
-26
-8
steuerlich nicht abzugsfähige Aufwendungen
71
102
Abschreibungen von Geschäfts- oder Firmenwerten aus der Kapitalkonsolidierung
2
299
Equity-Bilanzierung von assoziierten Unternehmen
(inkl. Abschreibung auf Geschäfts- oder Firmenwerte von assoziierten Unternehmen)
5
-82
-38
-309
Besteuerungsunterschied Ausland
Steuereffekte auf
nicht nutzbare Verlustvorträge bzw. Nutzung von nicht bilanzierten
Verlustvorträgen und Abschreibungen auf Verlustvorträge
Ergebnisse aus dem Verkauf von Unternehmensanteilen
67
-173
-191
185
Effektiver Steueraufwand
982
1.086
Effektiver Steuersatz in %
26,9
34,4
Sonstiges
Lagebericht
Theoretischer Steueraufwand
Unsere Verantwortung
3.156
RWE Spezial
2005
3.657
Konzernabschluss
2006
Ergebnis fortgeführter Aktivitäten vor Steuern
Weitere Informationen
Steuerüberleitungsrechnung
in Mio. €
An unsere Investoren
Anhang
• Erläuterungen zur Gewinn- und Verlustrechnung
168
Erläuterungen zur Bilanz
Erläuterungen zur Bilanz
(10) Immaterielle Vermögenswerte1
in Mio. €
Entwicklungs- Konzessionen,
ausgaben
gewerbliche
Schutzrechte,
Lizenzen und
ähnliche Rechte
Kundenbeziehungen
und ähnliche
Werte
Geschäftsoder
Firmenwerte
Geleistete
Anzahlungen
Summe
1.537
2.990
16.465
41
21.224
-92
-1
-3.299
-5
-3.397
154
26
242
-52
-1
-53
Anschaffungs- bzw. Herstellungskosten
Stand: 01.01.06
191
Zu-/Abgänge durch Änderung des Konsolidierungskreises
Zugänge
62
Umbuchungen
Währungsanpassungen
1
1
Abgänge
1
89
253
1.459
3.050
13.058
91
838
892
852
2.673
-33
-68
327
6
497
24
-85
-60
Stand: 31.12.06
61
-108
-4
-49
17
107
40
17.860
Kumulierte Abschreibungen
Stand: 01.01.06
Zu-/Abgänge durch Änderung des Konsolidierungskreises
Abschreibungen des Berichtsjahres
Währungsanpassungen
-35
30
1
Abgänge
75
Zuschreibungen
Stand: 31.12.06
134
75
8
8
122
854
1.243
740
2.959
131
605
1.807
12.318
40
14.901
2.906
16.317
35
21.333
-562
3
-763
Buchwerte
Stand: 31.12.06
Anschaffungs- bzw. Herstellungskosten
Stand: 01.01.05
117
1.958
Zu-/Abgänge durch Änderung des Konsolidierungskreises
-1
-203
Zugänge
72
161
23
256
18
-22
-4
831
Umbuchungen
Währungsanpassungen
Abgänge
Stand: 31.12.05
4
30
84
710
3
1
429
41
21.224
1
427
191
1.537
2.990
16.465
61
1.167
549
494
Kumulierte Abschreibungen
Stand: 01.01.05
2.271
Zu-/Abgänge durch Änderung des Konsolidierungskreises
-1
-90
-549
-640
Abschreibungen des Berichtsjahres
30
139
328
814
1.311
15
93
117
Währungsanpassungen
2
7
Abgänge
1
382
91
838
892
852
100
699
2.098
15.613
Zuschreibungen
Stand: 31.12.05
383
3
3
2.673
Buchwerte
Stand: 31.12.05
1 Einschließlich nicht fortgeführter Aktivitäten
41
18.551
An unsere Investoren
Lagebericht
Unsere Verantwortung
RWE Spezial
Konzernabschluss
Weitere Informationen
169
den Zeitwert abzüglich Veräußerungskosten bzw. Nutzungs-
(Vorjahr: 72 Mio.€) aktiviert. Auf immaterielle Vermögens-
wert bestimmt. Der beizulegende Zeitwert spiegelt die
werte aus Exploration entfallen im Berichtsjahr 101 Mio.€
bestmögliche Schätzung des Betrags wider, für den ein
(Vorjahr: 144 Mio.€).
unabhängiger Dritter die Zahlungsmittel generierende Einheit am Bilanzstichtag erwerben würde; Veräußerungskosten
Zur Durchführung von Werthaltigkeitstests (Impairment-Tests)
werden abgezogen. Der Nutzungswert ist der Barwert der
sind die Geschäfts- oder Firmenwerte den Zahlungsmittel
zukünftigen Cash Flows, die voraussichtlich aus einer Zah-
generierenden Einheiten auf Segmentebene bzw. einer Ebene
lungsmittel generierenden Einheit erzielt werden können.
unterhalb der Segmentebene zugeordnet worden. Die Buch-
Der beizulegende Zeitwert und der Nutzungswert werden
werte der Geschäfts- oder Firmenwerte entwickelten sich wie
auf der Grundlage eines Unternehmensbewertungsmodells
folgt:
ermittelt, wobei der beizulegende Zeitwert aus externer
Sicht bestimmt wird und der Nutzungswert aus unter-
Geschäfts- oder Firmenwerte
in Mio. €
31.12.06
31.12.05
829
963
(434)
(434)
RWE Energy
5.118
5.235
RWE npower
4.370
4.330
Bereich Wasser
2.001
5.079
(2.001)
(2.221)
RWE Power
Davon: RWE Trading
Davon: Nordamerika
Übrige
6
12.318
15.613
nehmensinterner Sicht. Der Bestimmung des beizulegenden
Zeitwertes und des Nutzungswertes liegen Cash-FlowPlanungen zugrunde, die auf der vom Vorstand genehmigten und im Zeitpunkt der Durchführung des ImpairmentTests gültigen Mittelfristplanung für eine Periode von fünf
Jahren basieren. In diese Planungen fließen Erfahrungen
ebenso ein wie Erwartungen hinsichtlich der zukünftigen
Marktentwicklung. Bei der Bestimmung des beizulegenden
Zeitwertes werden – falls vorhanden – Markttransaktionen
oder Bewertungen Dritter für ähnliche Vermögenswerte
innerhalb derselben Branche berücksichtigt.
Lagebericht
lungsmittel generierenden Einheiten durch den beizulegen-
Entwicklungsausgaben wurden in Höhe von 62 Mio.€
Unsere Verantwortung
55 Mio.€) für Forschung und Entwicklung aufgewendet.
RWE Spezial
Beim Impairment-Test wird der erzielbare Betrag der Zah-
Konzernabschluss
Im Berichtsjahr wurden insgesamt 73 Mio.€ (Vorjahr:
An unsere Investoren
Anhang
• Erläuterungen zur Bilanz
Geschäfts- oder Firmenwerte in Höhe von 1.270 Mio. €
Die Mittelfristplanung basiert auf der erwarteten Entwick-
(Vorjahr: 1.444 Mio. €) aus gewährten Andienungsrechten
lung der aus volks- und finanzwirtschaftlichen Studien abge-
(Put-Optionen) bzw. aus dem Terminkauf von Minderheiten-
leiteten gesamtwirtschaftlichen Rahmendaten und trifft
anteilen enthalten, die gemäß IAS 32 anzusetzen waren.
insbesondere länderspezifische Annahmen zur Entwicklung
des Bruttoinlandsprodukts, der Verbraucherpreise, des Zins-
Im Berichtsjahr sind Geschäfts- oder Firmenwerte in Höhe
niveaus und der Nominallöhne.
von 3.266 Mio. € abgegangen. Die Abgänge betreffen insbesondere den Bereich Wasser aufgrund der Veräußerung
Die Schlüsselannahmen der Unternehmensplanung für die
von RWE Thames Water plc sowie den Bereich RWE Power
auf den europäischen Strom- und Gasmärkten tätigen Berei-
aufgrund der Veräußerung der Harpen-Immobiliensparte.
che RWE Power, RWE Energy und RWE npower sind die Entwicklung der Marktpreise für Rohöl, Erdgas und Kohle, CO2-
Im Berichtsjahr wurden Geschäfts- oder Firmenwerte in
Emissionsrechte, die Strom- und Gaspreise auf den Großhan-
Höhe von 6 Mio. € (Vorjahr: 814 Mio. €, ohne nicht fortgeführ-
dels- und Endverbrauchermärkten sowie die Entwicklung der
te Aktivitäten 759 Mio. €) außerplanmäßig abgeschrieben.
Marktanteile und die regulatorischen Rahmenbedingungen.
Durch Währungseinflüsse ergab sich eine Verminderung der
Buchwerte der Geschäfts- oder Firmenwerte um 23 Mio. €
(Vorjahr: Erhöhung um 617 Mio. €).
Weitere Informationen
In den Geschäfts- oder Firmenwerten der RWE Energy sind
170
Erläuterungen zur Bilanz
Für das nordamerikanische Wassergeschäft, das im Wesent-
RWE verwendet für die Extrapolation der Cash Flows über
lichen in regulierten Märkten stattfindet, sind die von den
den Detailplanungszeitraum hinaus konstante Wachstums-
Regulierungsbehörden festgelegten Rahmenbedingungen
raten zwischen 0 und 1,26 %, um die erwartete Geldent-
weitere Schlüsselgrößen der Planung. Diese Festlegungen
wertung zu berücksichtigen. Die Wachstumsraten sind
bestimmen neben den Endverbraucherpreisen und dem
bereichsspezifisch aus Erfahrungen und Zukunftserwartun-
Investitionsrahmen auch die Rendite in der jeweiligen Regu-
gen abgeleitet und überschreiten jeweils nicht die lang-
lierungsperiode.
fristige durchschnittliche Wachstumsrate für die Märkte,
auf denen die Unternehmen tätig sind. Die Cash-Flow-
Die im Rahmen der Unternehmensbewertung verwendeten
Wachstumsraten werden abzüglich der Investitionen
Diskontierungssätze werden auf der Basis von Marktdaten
ermittelt, die notwendig sind, um das angenommene
ermittelt und liegen für die Zahlungsmittel generierenden
Cash-Flow-Wachstum zu erzielen.
Einheiten nach Steuern im Bereich von 5,7 bis 6,9 %
(Vorjahr: 5,5 bis 6,9 %). Sie betragen in der Regel 6,5 %, für
RWE Power 6,9 % und für das nordamerikanische Wassergeschäft 5,7 %. Vor Steuern liegen die Diskontierungssätze
wie im Vorjahr im Bereich zwischen 7,5 und 10,5 %.
An unsere Investoren
Lagebericht
Unsere Verantwortung
RWE Spezial
Konzernabschluss
Weitere Informationen
171
Anlagen
im Bau
Summe
Stand: 01.01.06
12.158
74.281
2.338
96
1.188
90.061
Zu-/Abgänge durch Änderung des Konsolidierungskreises
-5.239
-10.369
-226
14
-47
-15.867
770
2.522
209
263
752
4.516
17
-40
-308
-335
-576
-10
1
-10
-653
13
1.248
334
1.562
76.474
in Mio. €
Anschaffungs- bzw. Herstellungskosten
Zugänge
Umbuchungen
Währungsanpassungen
Abgänge
-4
-58
111
953
171
7.516
64.905
2.157
Stand: 01.01.06
4.899
47.154
1.802
117
53.972
Zu-/Abgänge durch Änderung des Konsolidierungskreises
-1.537
-2.849
-180
-120
-4.686
473
1.772
167
1
2.413
-7
-112
-1
Stand: 31.12.06
Kumulierte Abschreibungen
Abschreibungen des Berichtsjahres
Umbuchungen
-120
Währungsanpassungen
-35
-62
3
Abgänge
60
823
149
2
1.032
-92
50.440
Zuschreibungen
8
7
Stand: 31.12.06
3.725
45.073
1.642
15
3.791
19.832
515
334
1.562
26.034
Stand: 01.01.05
12.793
71.426
3.428
95
1.034
88.776
Zu-/Abgänge durch Änderung des Konsolidierungskreises
-1.452
-267
-1.138
-4
-137
-2.998
690
2.296
247
16
620
3.869
-11
-329
-71
37
1.973
Buchwerte
Stand: 31.12.06
Anschaffungs- bzw. Herstellungskosten
Zugänge
Umbuchungen
-39
333
-25
Währungsanpassungen
298
1.581
57
Abgänge
Stand: 31.12.05
132
1.088
231
12.158
74.281
2.338
5.060
46.518
2.668
96
37
1.488
1.188
90.061
12
54.258
Kumulierte Abschreibungen
Stand: 01.01.05
Zu-/Abgänge durch Änderung des Konsolidierungskreises
-678
-464
-868
-2
-2.012
Abschreibungen des Berichtsjahres
487
1.644
178
114
2.423
Umbuchungen
-25
-4
9
Währungsanpassungen
124
415
26
60
953
211
7
1.231
117
53.972
1.071
36.089
Abgänge
Zuschreibungen
9
2
Stand: 31.12.05
4.899
47.154
1.802
7.259
27.127
536
-20
565
11
Buchwerte
Stand: 31.12.05
1 Einschließlich nicht fortgeführter Aktivitäten
96
Lagebericht
Geleistete
Anzahlungen
Unsere Verantwortung
Andere
Anlagen,
Betriebsund
Geschäftsausstattung
RWE Spezial
Technische
Anlagen und
Maschinen
Konzernabschluss
Grundstücke,
grundstücksgleiche Rechte
und Bauten
inkl. Bauten
auf fremden
Grundstücken
Weitere Informationen
(11) Sachanlagen1
An unsere Investoren
Anhang
• Erläuterungen zur Bilanz
172
Erläuterungen zur Bilanz
Von den Zu-/Abgängen aus Änderung des Konsolidierungs-
von Grundpfandrechten und Sicherungsübereignungen.
kreises entfallen 0 Mio. € (Vorjahr: 556 Mio. €) auf zur
Vom Buchwert der Sachanlagen entfallen 105 Mio. € (Vor-
Veräußerung bestimmte Vermögenswerte.
jahr: 52 Mio. €) auf im Wege des Finanzierungsleasings
gemietete Vermögenswerte. Im Wesentlichen handelt es
Auf Sachanlagen aus Exploration entfallen 118 Mio. €
sich hierbei um technische Anlagen und Maschinen in Höhe
(Vorjahr: 35 Mio. €).
von 91 Mio.€ (Vorjahr: 33 Mio.€). Die Abgänge von Sachanlagen ergaben sich aus der Veräußerung sowie der Stilllegung
von Anlagen.
Sachanlagen unterliegen im Umfang von 59 Mio. €
(Vorjahr: 160 Mio. €) Verfügungsbeschränkungen in Form
(12) Investment Properties
in Mio.€
in Mio.€
Anschaffungs- bzw. Herstellungskosten
Anschaffungs- bzw. Herstellungskosten
Stand: 01.01.06
827
Stand: 01.01.05
884
Zu-/Abgänge durch Änderung
des Konsolidierungskreises
-390
Zu-/Abgänge durch Änderung
des Konsolidierungskreises
-16
Zugänge
Umbuchungen
2
19
Währungsanpassungen
Abgänge
Stand: 31.12.06
Zu-/Abgänge durch Änderung
des Konsolidierungskreises
Abschreibungen des Berichtsjahres
438
112
Stand: 31.12.05
827
Stand: 01.01.05
-153
Zu-/Abgänge durch Änderung
des Konsolidierungskreises
-9
Abschreibungen des Berichtsjahres
28
Umbuchungen
20
Abgänge
51
21
6
12
213
Buchwerte
Stand: 31.12.06
1
Abgänge
351
Zuschreibungen
Stand: 31.12.06
67
Kumulierte Abschreibungen
Umbuchungen
Abgänge
3
Umbuchungen
Währungsanpassungen
20
Kumulierte Abschreibungen
Stand: 01.01.06
Zugänge
377
Zuschreibungen
14
Stand: 31.12.05
351
Buchwerte
225
Stand: 31.12.05
476
Zum 31. Dezember 2006 beträgt der beizulegende Zeitwert
90 Mio. € (Vorjahr: 115 Mio. €) auf eine Bewertung durch
der Investment Properties 331 Mio. € (Vorjahr: 642 Mio. €).
konzernexterne, unabhängige Gutachter. Im Berichtszeit-
Er wird aus dem aktuellen Marktpreis vergleichbarer Immo-
raum sind Mieterträge von 48 Mio. € (Vorjahr: 53 Mio. €)
bilien abgeleitet oder nach international anerkannten
angefallen. Die direkten betrieblichen Aufwendungen
Bewertungsmethoden, z.B. der Discounted-Cash-Flow-
betrugen 23 Mio. € (Vorjahr: 20 Mio. €).
Methode, ermittelt. Vom beizulegenden Zeitwert entfallen
An unsere Investoren
Lagebericht
Unsere Verantwortung
RWE Spezial
Konzernabschluss
Weitere Informationen
173
bilanzierten Unternehmen:
31.12.06
31.12.05
Vermögenswerte
17.447
17.562
Schulden
11.295
11.545
6.152
6.017
-3.881
-3.400
2.271
2.617
Eigenkapital
Anpassung auf RWE-Anteil und Equity-Bewertung
Ergebnis aus at-Equity-bilanzierten Beteiligungen
in Mio.€
Umsatzerlöse
2006
2005
10.908
11.480
703
802
Anpassung auf RWE-Anteil und Equity-Bewertung
-295
-273
408
529
31.12.06
31.12.05
Nicht konsolidierte Tochterunternehmen
173
189
Übrige Beteiligungen
464
641
Konzernabschluss
Ergebnis
Der beizulegende Zeitwert von at-Equity-bilanzierten
Beteiligungen, für die öffentlich notierte Marktpreise
existieren, liegt zum 31. Dezember 2006 bei 3 Mio. €
(Vorjahr: 4 Mio. €).
(14) Übrige Finanzanlagen
in Mio.€
Langfristige Wertpapiere
Die langfristigen Wertpapiere umfassen im Wesentlichen
festverzinsliche Titel und börsennotierte Aktien. Sie unterliegen keinen Verfügungsbeschränkungen.
1.047
1.012
1.684
1.842
Weitere Informationen
At-Equity-bilanzierte Beteiligungen
in Mio.€
Lagebericht
von Bilanz und Gewinn- und Verlustrechnung der at-Equity-
Unsere Verantwortung
Die folgenden Übersichten zeigen die wesentlichen Posten
RWE Spezial
(13) At-Equity-bilanzierte Beteiligungen
An unsere Investoren
Anhang
• Erläuterungen zur Bilanz
174
Erläuterungen zur Bilanz
(15) Finanzforderungen
31.12.06
in Mio.€
31.12.05
Langfristig
Kurzfristig
Langfristig
Kurzfristig
970
39
1.008
44
Ausleihungen an nicht konsolidierte Tochterunternehmen und Beteiligungen
Sicherheitsleistungen für Handelsgeschäfte
2.426
Zinsabgrenzungen
2.597
117
Übrige Finanzforderungen
176
567
363
492
338
1.537
2.945
1.500
3.155
Gegenüber assoziierten Unternehmen bestehen Finanzforderungen in Höhe von 1.089 Mio. € (Vorjahr: 1.111 Mio. €).
(16) Sonstige Forderungen und sonstige Vermögenswerte
31.12.06
31.12.05
in Mio.€
Langfristig
Kurzfristig
Langfristig
Kurzfristig
Derivate
445
6.040
6.211
9.544
Nettovermögen Pensionsfonds
419
Nicht für Vorräte geleistete Anzahlungen
554
250
263
408
178
Forderungen aus Investitionszulagen und Zuschüssen
10
CO2-Emissionsrechte
Aktive Rechnungsabgrenzungsposten
Übrige sonstige Vermögenswerte
136
262
229
839
50
855
1.093
7.673
6.815
11.112
Die sonstigen Forderungen und sonstigen Vermögenswerte
(17) Ertragsteueransprüche
sind mit ihren fortgeführten Anschaffungskosten bilanziert,
Mit Inkrafttreten des Gesetzes über steuerliche Begleitmaß-
die im Wesentlichen den beizulegenden Zeitwerten ent-
nahmen zur Einführung der Europäischen Gesellschaften und
sprechen. Die derivativen Finanzinstrumente werden mit
zur Änderung weiterer steuerlicher Vorschriften (SEStEG) am
ihrem beizulegenden Zeitwert erfasst.
13. Dezember 2006 ist mit Ablauf des 31. Dezember 2006
ein rechtlich unbedingter Anspruch auf Rückgewähr von
Zum 31. Dezember 2006 wurden die Bilanzwerte börsenge-
Körperschaftsteuerguthaben aus der Zeit des steuerlichen
handelter Derivate mit Aufrechnungsvereinbarung gemäß
Anrechnungsverfahrens entstanden (§ 37 KStG n.F.). Im
IAS 32.42 gegeneinander verrechnet. Weiterhin wurden ent-
Geschäftsjahr 2006 führte dies zu einem Steuerertrag in
sprechend IAS 1.57b zu Handelszwecken verwendete Deri-
Höhe von 636 Mio. €. An die Stelle der bisherigen ausschüt-
vate unabhängig von ihrer vertraglichen Laufzeit als kurzfris-
tungsabhängigen Realisierung des Guthabens ist ein ratier-
tig ausgewiesen. Eine Anpassung des Vorjahreswertes wurde
liches Auszahlungsverfahren über den Zeitraum von zehn
aus Wesentlichkeitsgründen nicht vorgenommen.
Jahren (2008 bis 2017, grundsätzlich jeweils zum 30. September) getreten. Aufgrund der Unverzinslichkeit der Raten-
Änderungen des Konsolidierungskreises minderten die
sonstigen Forderungen und sonstigen Vermögenswerte
um 516 Mio. €.
auszahlung ist die Forderung mit ihrem Barwert angesetzt.
An unsere Investoren
Lagebericht
Unsere Verantwortung
RWE Spezial
Konzernabschluss
Weitere Informationen
175
Höhe von 3.077 Mio. € (Vorjahr: 4.873 Mio. €) betreffen überwiegend Bewertungsunterschiede zu den Steuerbilanzen.
Die aktiven und passiven latenten Steuern verteilen sich auf
Vom Gesamtbetrag des Bruttowertes der aktiven und passi-
folgende Positionen:
Latente Steuern
31.12.06
31.12.05
in Mio.€
Aktiv
Passiv
Aktiv
Passiv
Langfristige Vermögenswerte
197
3.482
802
5.297
Kurzfristige Vermögenswerte
155
1.081
117
2.503
Steuerliche Sonderposten
453
510
Langfristige Schulden
Pensionsrückstellungen
Sonstige langfristige Rückstellungen
Kurzfristige Schulden
Verlustvorträge
971
11
1.482
74
2.010
117
2.620
280
2.333
916
2.765
635
5.666
6.060
7.786
9.299
935
430
Bruttobetrag
6.601
6.060
8.216
9.299
Saldierung
-2.983
-2.983
-4.426
-4.426
Nettobetrag
3.618
3.077
3.790
4.873
Aktive und passive latente Steuern sind je Gesellschaft bzw.
Die Realisierung dieser Verlustvorträge ist mit ausreichen-
Organkreis miteinander saldiert.
der Sicherheit gewährleistet. Der Betrag der körperschaft-
Lagebericht
innerhalb von zwölf Monaten realisiert.
Unsere Verantwortung
ven latenten Steuern werden 2.488 Mio. € bzw. 1.997 Mio. €
jahr: 3.790 Mio. €) und die passiven latenten Steuern in
RWE Spezial
Die aktiven latenten Steuern in Höhe von 3.618 Mio. € (Vor-
Konzernabschluss
(18) Latente Steuern
An unsere Investoren
Anhang
• Erläuterungen zur Bilanz
für die keine latenten Steueransprüche angesetzt wurden,
aktivierte Steuerminderungsansprüche enthalten, die sich
beläuft sich zum Ende des Berichtsjahres auf 489 Mio. €
aus der erwarteten Nutzung bestehender Verlustvorträge in
bzw. 735 Mio. € (Vorjahr: 681 Mio. € bzw. 928 Mio.€).
Folgejahren ergeben:
Die ausländischen Verlustvorträge können unbegrenzt
Steuerminderungsansprüche
aus Verlustvorträgen
in Mio.€
genutzt werden.
31.12.06
31.12.05
Körperschaftsteuer (oder vergleichbare ausländische Ertragsteuer)
509
164
Gewerbesteuer
426
266
935
430
Im Berichtsjahr sind 50 Mio. € (Vorjahr: 172 Mio. €) latente
Steuern aus der Umrechnung ausländischer Abschlüsse
und 66 Mio. € (Vorjahr: 142 Mio. €) aus der erfolgsneutralen
Bewertung mit dem Eigenkapital verrechnet worden.
Weitere Informationen
steuerlichen bzw. gewerbesteuerlichen Verlustvorträge,
Im Gesamtbetrag der aktiven latenten Steuern sind folgende
176
Erläuterungen zur Bilanz
(19) Vorräte
in Mio. €
Roh-, Hilfs- und Betriebsstoffe inkl. Kernbrennelemente und Vorabraum des Braunkohlebergbaus
Unfertige Erzeugnisse
Unfertige Leistungen
Fertige Erzeugnisse und Waren
Geleistete Anzahlungen
Die Vorräte unterliegen keinen Verfügungsbeschränkungen;
31.12.06
31.12.05
1.283
1.143
31
123
51
183
849
734
12
74
2.226
2.257
31.12.06
31.12.05
2.570
1.313
224
118
2.794
1.431
(22) Flüssige Mittel
andere Belastungen liegen nicht vor.
in Mio.€
Änderungen des Konsolidierungskreises minderten die
Kasse und Bankguthaben
Vorräte um 392 Mio. €.
Wertpapiere und übrige Liquiditätsanlagen (Restlaufzeit bei Erwerb unter
drei Monaten)
(20) Forderungen aus Lieferungen und Leistungen
Gegenüber assoziierten Unternehmen bestehen Forderun-
Bankguthaben werden ausschließlich im Rahmen der kurz-
gen in Höhe von 389 Mio. € (Vorjahr: 308 Mio. €).
fristigen Liquiditätsdisposition bei Banken mit zweifelsfreier
Bonität unterhalten. Die Verzinsung bewegt sich wie im
Durch Änderung des Konsolidierungskreises sind Forderungen aus Lieferungen und Leistungen in Höhe von 430 Mio. €
weggefallen.
(21) Wertpapiere
Bei den kurzfristigen Wertpapieren in Höhe von 16.788 Mio. €
(Vorjahr: 10.344 Mio. €) entfallen 14.075 Mio. € auf festverzinsliche Wertpapiere mit einer Restlaufzeit bei Erwerb von
mehr als drei Monaten und 2.713 Mio. € auf Aktien und
Genussscheine. Die Wertpapiere sind zum beizulegenden
Zeitwert bilanziert. Zum 31. Dezember 2006 betrug die
durchschnittliche Marktrendite der festverzinslichen Anleihen 4,1% (Vorjahr: 3,7 %).
Vorjahr auf Interbankenniveau.
An unsere Investoren
Lagebericht
Unsere Verantwortung
RWE Spezial
Konzernabschluss
Weitere Informationen
177
Anhang
• Erläuterungen zur Bilanz
31.12.06
Stückzahl
in Tsd.
Stammaktien
523.405
Vorzugsaktien
in %
31.12.05
Stückzahl
in Tsd.
93,1
523.405
31.12.06
31.12.05
in %
in Mio.€
in Mio.€
93,1
1.340
1.340
39.000
6,9
39.000
6,9
100
100
562.405
100,0
562.405
100,0
1.440
1.440
Bei den Stamm- und Vorzugsaktien handelt es sich um nenn-
(Vorjahr: -60 Mio. €) und der zur Veräußerung verfügbaren
wertlose Inhaber-Stückaktien. Den Vorzugsaktien ohne
Finanzinstrumenten in Höhe von 139 Mio. € (Vorjahr:
Stimmrecht steht bei der Verteilung des Bilanzgewinns ein
431 Mio. €) erfasst. Im Berichtsjahr wurden aus Cash Flow
Vorzugsgewinnanteil von 0,13 € je Vorzugsaktie zu.
Hedges 7 Mio. € als Ertrag (Vorjahr: 90 Mio. € als Aufwand)
und aus zur Veräußerung verfügbaren Finanzinstrumenten
Es besteht ein bedingtes Kapital in Höhe von 51.200.000 €
247 Mio. € als Ertrag (Vorjahr: 571 Mio. € als Ertrag) realisiert.
(Vorjahr: 51.200.000 €) zur Bedienung von Bezugsrechten
für auf den Inhaber lautende Stammaktien. Die Bezugs-
Gewinnverwendungsvorschlag
rechte wurden an Mitglieder des Vorstands sowie weitere
Wir schlagen der Hauptversammlung vor, den Bilanzgewinn
Führungskräfte der RWE AG und nachgeordneter verbunde-
der RWE AG für das Geschäftsjahr 2006 wie folgt zu ver-
ner Unternehmen ausgegeben.
wenden:
Mit Beschluss der Hauptversammlung vom 13. April 2006
Ausschüttung einer Dividende von 3,50 € je Stückaktie
wurde der Vorstand ermächtigt, bis zum 12. Oktober 2007
auf das dividendenberechtigte Grundkapital:
Aktien der Gesellschaft, gleich welcher Gattung, im Umfang
von bis zu 10 % des Grundkapitals der Gesellschaft zu
Grundkapital von 1.439.756.800,00 €
erwerben.
Gewinnvortrag
Bilanzgewinn
1.968.417.500,00 €
80.757,23 €
1.968.498.257,23 €
Im Accumulated Other Comprehensive Income werden
die Änderungen des beizulegenden Zeitwertes der zur
Anteile anderer Gesellschafter
Veräußerung verfügbaren Finanzinstrumente, der Cash Flow
Unter dieser Position ist der Anteilsbesitz Dritter an den
Hedges und der Währungsdifferenzen bei der Umrechnung
Konzerngesellschaften erfasst. Hohe Fremdanteile bestehen
ausländischer Abschlüsse erfasst.
insbesondere bei den Energieversorgungsunternehmen in
Ungarn und bei den tschechischen Gasgesellschaften.
Im Accumulated Other Comprehensive Income wurden im
Berichtsjahr erfolgsneutrale Änderungen des beizulegenden
Zeitwertes der Cash Flow Hedges in Höhe von -784 Mio. €
Unsere Verantwortung
Gezeichnetes Kapital
RWE Spezial
Das gezeichnete Kapital ist wie folgt strukturiert:
Konzernabschluss
dargestellt.
Weitere Informationen
Die Aufgliederung des Eigenkapitals ist auf Seite 145
Lagebericht
An unsere Investoren
(23) Eigenkapital
178
Erläuterungen zur Bilanz
(24) Aktienkursbasierte Vergütungen
Während des Berichtsjahres bestanden folgende konzernwei-
Long-Term Incentive Plan (LTIP) und Beat. Soweit die
te aktienkursbasierte Vergütungssysteme für Führungskräfte
Bezugsberechtigten nicht bei der RWE AG beschäftigt sind,
der RWE AG und nachgeordneter verbundener Unterneh-
werden die mit der Ausübung verbundenen Aufwendungen
men: Aktienoptionsprogramm für Führungskräfte (AOP-F),
durch die jeweilige Konzerngesellschaft getragen.
AOP-F1
Tranche
2001A
LTIP2
Tranche
2002
Tranche
2003
Tranche
2004
Zusagezeitpunkt
02.08.2001
20.09.2002
01.07.2003
25.05.2004
Anzahl gewährter Optionen
5.262.300
5.950.350
6.677.450
9.192.800
Vertragliche Laufzeit
5 Jahre
5 Jahre
5 Jahre
5 Jahre
Ausübungsbedingungen
Drei Jahre Wartezeit; der Börsenkurs der
Stammaktie – errechnet auf der Grundlage des Total-Return-Ansatzes – muss
bis zur Ausübung um jährlich durchschnittlich mindestens 6% gestiegen
und darf im selben Zeitraum nicht
mehr als zehn Prozentpunkte hinter dem
Dow-Jones-STOXX-Aktienindex zurückgeblieben sein.
Vierwöchige Ausübungszeiträume, jeweils beginnend mit dem 21. Börsentag
nach der Veröffentlichung der Umsatzund Ergebniszahlen des abgelaufenen
Geschäftsjahres und nach der Veröffentlichung des Halbjahresergebnisses.
Zwei Jahre Wartezeit; der Börsenkurs der Stammaktie muss bis
zur Ausübung um mindestens 10% gestiegen sein und sich im
selben Zeitraum an zehn aufeinander folgenden Tagen besser
entwickelt haben als der Dow-Jones-STOXX-Utility-Preisindex
(letztere Bedingung entfällt, wenn eine Kurssteigerung der
Stammaktie von 20% oder mehr erreicht wurde).
Die Optionen können bei Erreichen der genannten Erfolgsziele
nach Ablauf der Wartezeit bis auf kurze Sperrfristen vor Bekanntgabe von Unternehmensdaten täglich ausgeübt werden. Die Anzahl der ausübbaren Optionen richtet sich nach der Steigerung
des Kurses der Stammaktie gegenüber dem bei Ausgabe festgelegten Ausübungspreis. Die Optionen können bei einer Kurssteigerung von 20% vollständig, bei einer Steigerung von 15% in
Höhe von 60% und bei einer Steigerung von 10% in Höhe von
25% ausgeübt werden.
Ausübungspreis
Der Ausübungspreis entspricht dem
Börsenkurs der Stammaktie am ersten
Börsentag nach Ablauf des maßgeblichen Ausübungszeitraums, abzüglich
eines Performance-abhängigen
Abschlags. Der Abschlag ist auf
40 Prozentpunkte begrenzt.
34,24 €
Form des Ausgleichs
Aktien aus bedingtem Kapital, bereits
bestehende Stammaktien oder Barausgleich in Höhe der Differenz zwischen dem Aktienkurs bei Ausübung und
dem Ausübungspreis (Erfüllungswahlrecht der RWE AG)
Barausgleich in Höhe der Differenz zwischen dem Aktienkurs bei
Ausübung und dem Ausübungspreis oder Lieferung von Stammaktien (Erfüllungswahlrecht der RWE AG). Der Ausgleich ist auf
50% des Ausübungspreises begrenzt.
1 Aktienoptionsprogramm für Führungskräfte
2 Long-Term Incentive Plan
26,37 €
35,45 €
An unsere Investoren
Lagebericht
Unsere Verantwortung
RWE Spezial
Konzernabschluss
Weitere Informationen
179
01.01.2005
01.01.2006
Anzahl bedingt zugeteilter
Performance Shares
2.551.800
2.444.191
Vertragliche Laufzeit
3 Jahre
3 Jahre
Auszahlungsbedingungen
Automatische Auszahlung, sofern nach Ablauf einer Wartezeit von drei Jahren eine Outperformance von mindestens 25% der Vergleichsunternehmen des Dow-Jones-STOXX-Utilities-Index erreicht wurde, gemessen an deren
Indexgewicht zum Zeitpunkt der Auflegung des Programms. Die Outperformance wird anhand des Total Shareholder Return (TSR) gemessen, der die Entwicklung des Aktienkurses sowie reinvestierte Dividenden berücksichtigt.
Ermittlung der Auszahlung
1. Ermittlung des Indexgewichts der Vergleichsunternehmen, die am Ende der Laufzeit einen geringeren TSR als
RWE aufweisen
2. Durch Quadrierung dieses Prozentsatzes und Multiplikation mit 1,25 errechnet sich der Performance-Faktor
3. Berechnung der auszahlbaren Performance Shares als Produkt aus bedingt zugeteilten Performance Shares und
Performance-Faktor
4. Die Auszahlung entspricht der endgültigen Anzahl der Performance Shares, bewertet mit dem durchschnittlichen
RWE-Aktienkurs der letzten 20 Börsentage vor Programmablauf (unter Beachtung einer Begrenzung auf den
zweifachen (Tranche 2006) bzw. dreifachen (Tranche 2005) Zuteilungswert der Performance Shares).
Wechsel der Unternehmenskontrolle/Fusion
• Kommt es während der Wartezeit zu einem Wechsel der Unternehmenskontrolle, wird eine Entschädigungszahlung gewährt. Sie berechnet sich durch Multiplikation des im Zuge der Übernahme für die RWE-Aktien
gezahlten Preises mit der endgültigen Anzahl der Performance Shares. Letztere wird den Bedingungen des Vergütungsplans entsprechend bezogen auf den Zeitpunkt der Abgabe des Übernahmeangebots ermittelt.
• Im Falle einer Fusion mit einer anderen Gesellschaft errechnet sich die Entschädigung aus dem Erwartungswert
der Performance Shares zum Zeitpunkt der Fusion, multipliziert mit der zeitanteiligen Anzahl der Performance
Shares, die dem Verhältnis zwischen der gesamten Wartezeit und der Wartezeit bis zur Fusion entspricht.
Form des Ausgleichs
Barausgleich
Aktienoptionsprogramm für Führungskräfte. Bei den ausstehenden Optionen aus dem AOP-F haben sich im abgelaufenen Geschäftsjahr folgende Änderungen ergeben:
Tranche 2001A
Ausstehend zu Beginn des Geschäftsjahres
14.500
Verfallen
-4.500
Ausgeübt
-10.000
Ausstehend zum Ende des Geschäftsjahres
0
Ausübbar am Ende des Geschäftsjahres
0
Bei den im Berichtsjahr ausgeübten Optionen aus dem
AOP-F lag der gewichtete Durchschnittsaktienkurs am Tag
der Ausübung bei 71,82 €.
Long-Term Incentive Plan. Bei den Optionen aus dem
LTIP haben sich im abgelaufenen Geschäftsjahr folgende
Veränderungen ergeben:
Tranche 2002
Tranche 2003
Tranche 2004
Ausstehend zu Beginn des Geschäftsjahres
7.900
201.900
9.062.100
Verfallen
-4.000
-31.000
-176.207
Ausgeübt
-2.700
-146.700
-8.769.043
Ausstehend zum Ende des Geschäftsjahres
1.200
24.200
116.850
Ausübbar am Ende des Geschäftsjahres
1.200
24.200
116.850
Weitere Informationen
AOP-F
LTIP
Unsere Verantwortung
Zusagezeitpunkt
Konzernabschluss
Tranche 2006
RWE Spezial
Beat
Tranche 2005
Lagebericht
An unsere Investoren
Anhang
• Erläuterungen zur Bilanz
180
Erläuterungen zur Bilanz
Bei den im abgelaufenen Geschäftsjahr ausgeübten Optio-
multivariaten Black-Scholes-Standardmodells per Monte-
nen aus dem LTIP betrug der gewichtete Durchschnittsak-
Carlo-Simulation auf Basis von jeweils einer Million Szena-
tienkurs am Tag der Ausübung 64,87 €. Die Ausübungs-
rien ermittelt. Bei ihrer Ermittlung wurden die maximal in
preise der zum Bilanzstichtag ausstehenden Optionen aus
den Programmbedingungen festgelegte Auszahlung je be-
dem LTIP lagen zwischen 26,37 und 35,45 €. Die gewichtete
dingt zugeteilter Performance Share, restlaufzeitbezogene
durchschnittliche restliche Vertragslaufzeit betrug 2,4 Jahre.
Diskontsätze, die Volatilitäten und die erwarteten Dividenden der Vergleichsunternehmen sowie die erwarteten Divi-
Beat. Der beizulegende Zeitwert der im Rahmen von Beat
denden der RWE AG berücksichtigt.
bedingt zugeteilten Performance Shares zum Zeitpunkt der
Zuteilung betrug 17,48 € pro Stück für die Tranche 2006
Die Entwicklung der Anzahl der im Rahmen von Beat ausge-
und 18,62 € pro Stück für die Tranche 2005. Diese Werte
gebenen Performance Shares im abgelaufenen Geschäftsjahr
wurden durch eine externe Berechnungsstelle mithilfe eines
stellt sich wie folgt dar:
Beat
Tranche 2005
Ausstehend zu Beginn des Geschäftsjahres
2.551.300
0
0
2.444.191
Zugesagt
Verfallen
Ausstehend zum Ende des Geschäftsjahres
Tranche 2006
-263.414
-15.036
2.287.886
2.429.155
0
0
Ausübbar am Ende des Geschäftsjahres
Die restliche Vertragslaufzeit betrug für die Tranche 2005
Zusätzlich bestanden in den Unternehmensbereichen auf
ein Jahr und für die Tranche 2006 zwei Jahre.
Ebene der Führungsgesellschaften folgende aktienkursbasierte Vergütungssysteme mit Eigenkapitalausgleich für
Führungskräfte und Mitarbeiter:
RWE Npower plc/RWE Trading GmbH
Tranchen
Anzahl gewährter Optionen je Tranche
Vertragliche Laufzeit
Ausübungsbedingungen
Ausübungspreis
Form des Ausgleichs
LTIP
Sharesave Scheme
2004 – 2005
2002 – 2006
130.608 – 145.803
228.335 – 787.875
3 Jahre
3 Jahre
Wartezeit: 2 Jahre
Wartezeit: 3 Jahre
1,49 €
21,73 – 54,31 €
Bestehende Aktien
Bestehende Aktien
Die Entwicklung der Anzahl der ausstehenden Optionen aus
den LTIP-Plänen im abgelaufenen Geschäftsjahr stellt sich
wie folgt dar:
RWE Npower plc/RWE Trading GmbH
Ausstehend zu Beginn des Geschäftsjahres
LTIP
210.547
Zugesagt
0
Verfallen
-587
Ausgeübt
-121.182
Ausgelaufen
Ausstehend zum Ende des Geschäftsjahres
Ausübbar am Ende des Geschäftsjahres
0
88.778
0
An unsere Investoren
Lagebericht
Unsere Verantwortung
RWE Spezial
Konzernabschluss
Weitere Informationen
181
Der Gesamtaufwand für die konzernweiten aktienkurs-
dem Sharesave Scheme im abgelaufenen Geschäftsjahr stellt
basierten Vergütungssysteme belief sich im abgelaufenen
sich wie folgt dar:
Geschäftsjahr auf 94 Mio. € (Vorjahr: 310 Mio. €). Davon
entfielen wie im Vorjahr 0 Mio. € auf aktienkursbasierte Vergütungen mit Ausgleich durch Aktien der RWE AG. Für
aktienkursbasierte Vergütungen mit Barausgleich sind zum
Zugesagt
390.756
Verfallen
0
Ausgeübt
-627.418
stichtag ausübbaren aktienkursbasierten Vergütungen mit
Ausgelaufen
-40.290
Barausgleich beträgt zum Bilanzstichtag 2 Mio. € (Vorjahr:
Ausstehend zum Ende des Geschäftsjahres
934.960
3 Mio. €).
jahr: 160 Mio. €) bilanziert. Der innere Wert der zum Bilanz-
Unsere Verantwortung
Ausübbar am Ende des Geschäftsjahres
Bilanzstichtag Rückstellungen in Höhe von 97 Mio. € (Vor-
32.815
(25) Rückstellungen1
31.12.06
in Mio.€
Rückstellungen für Pensionen
und ähnliche Verpflichtungen
Langfristig
Kurzfristig
11.584
31.12.05
Gesamt
Langfristig
Kurzfristig
Gesamt
11.584
11.997
Steuerrückstellungen
2.095
630
2.725
1.719
733
11.997
2.452
Rückstellungen für Entsorgung
im Kernenergiebereich
8.544
290
8.834
8.435
240
8.675
Bergbaubedingte Rückstellungen
2.468
80
2.548
2.301
80
2.381
24.691
1.000
25.691
24.452
1.053
25.505
Verpflichtungen aus dem Personalbereich
(ohne Restrukturierungen)
829
925
1.754
544
674
1.218
Verpflichtungen aus Restrukturierungen
553
252
805
648
207
855
Einkaufs- und Verkaufsverpflichtungen
674
1.004
1.678
675
798
1.473
Ungewisse Verpflichtungen
aus dem Stromgeschäft
423
343
766
498
307
805
Umweltschutzverpflichtungen
126
25
151
139
17
156
Zinszahlungsverpflichtungen
398
53
451
152
187
339
253
253
186
186
938
1.579
2.517
956
1.355
2.311
3.941
4.434
8.375
3.612
3.731
7.343
28.632
5.434
34.066
28.064
4.784
32.848
Sonstige Rückstellungen
CO2-Emissionsrechte
Übrige sonstige Rückstellungen
1 Einschließlich nicht fortgeführter Aktivitäten
RWE Spezial
1.211.912
Konzernabschluss
Ausstehend zu Beginn des Geschäftsjahres
Sharesave Scheme
Weitere Informationen
RWE Npower plc/RWE Trading GmbH
Lagebericht
Die Entwicklung der Anzahl der ausstehenden Optionen aus
An unsere Investoren
Anhang
• Erläuterungen zur Bilanz
182
Erläuterungen zur Bilanz
Rückstellungen für Pensionen und ähnliche
Die Höhe der Rückstellung für leistungsorientierte Versor-
Verpflichtungen: Die betriebliche Altersversorgung setzt
gungssysteme wird nach versicherungsmathematischen
sich aus beitragsorientierten und leistungsorientierten
Methoden unter Anwendung der sogenannten „Korridor-
Versorgungssystemen zusammen. Im Berichtsjahr sind
Methode“ berechnet. Dabei werden folgende Rechnungs-
Leistungen an beitragsorientierte Versorgungssysteme
annahmen zugrunde gelegt:
von 12 Mio. € (Vorjahr: 12 Mio. €) erfolgt.
Rechnungsannahmen
31.12.06
in %
31.12.05
Inland
Ausland
Inland
Ausland
4,50
5,10 – 5,90
4,25
4,75 – 5,75
Gehaltssteigerungsrate
2,75
4,00 – 5,00
2,75
3,90 – 4,25
Rentensteigerungsrate
1,00 – 1,50
3,10
1,50
2,80 – 2,90
Abzinsungsfaktor
Steigerungsrate Gesundheitskosten
5,00 – 9,00
5,00 – 10,00
Erwartete Rendite des Planvermögens
6,10 – 8,75
5,60 – 8,25
Die erwarteten Renditen des Planvermögens wurden in
ausgewählten Notierungen und Indizes nach anerkannten
Abhängigkeit von der jeweiligen Kategorie des Vermögens
Methoden abgeleitet. Die erwarteten Erträge aus Immobi-
bestimmt. Die erwarteten Erträge aus Anlagen in Aktien
lien wurden entsprechend der jeweiligen durch vertragliche
spiegeln unter Berücksichtigung der derzeitigen Zusammen-
Bindungen und örtliche Marktgegebenheiten bestimmten
setzung des Aktienportfolios die im langjährigen Mittel für
Vermarktungsmöglichkeiten ermittelt.
die jeweiligen Branchen und geografischen Märkte beobachtbare Performance wider. Die erwarteten Erträge aus
Die Pensionsrückstellungen leiten sich wie folgt ab:
festverzinslichen Wertpapieren wurden aus sachgerecht
Pensionsrückstellungen (fondsfinanzierte und nicht
fondsfinanzierte Versorgungsansprüche)
in Mio.€
31.12.06
31.12.05
Barwert der fondsfinanzierten Versorgungsansprüche
6.569
8.440
Zeitwert des Planvermögens
6.119
7.692
-532
-868
Anpassungsbetrag aufgrund nicht erfasster
versicherungsmathematischer Gewinne/Verluste
Nettoposition aus fondsfinanzierten
Versorgungsansprüchen (Saldo)
-82
-120
Aktivisch ausgewiesenes Nettovermögen
von Pensionsfonds
419
554
Bilanzierte Rückstellung für fondsfinanzierte
Versorgungsansprüche
337
434
Barwert der nicht fondsfinanzierten
Versorgungsansprüche
Anpassungsbetrag aufgrund nicht erfasster
versicherungsmathematischer Gewinne/Verluste
für nicht fondsfinanzierte Versorgungsansprüche
Bilanzierte Rückstellung für nicht fondsfinanzierte
Versorgungsansprüche
11.386
12.202
-139
-639
11.247
11.563
11.584
11.997
An unsere Investoren
Lagebericht
Unsere Verantwortung
RWE Spezial
Konzernabschluss
Weitere Informationen
183
Verlusten im Zusammenhang mit Bestandsänderungen und
durchschnittliche erwartete Restlebensarbeitszeit der Beleg-
Abweichungen der tatsächlichen Marktentwicklung gegen-
schaft erfolgswirksam erfasst.
Entwicklung des Planvermögens
Beizulegender Zeitwert
in Mio.€
2006
2005
Stand: 01.01.
7.692
6.746
Erwarteter Vermögensertrag der Fonds
400
542
Arbeitgeberbeiträge an die Fonds
179
91
Arbeitnehmerbeiträge an die Fonds
31
19
-402
-407
Versicherungsmathematische Gewinne/Verluste in Bezug auf die ausgegliederten Vermögenswerte
-69
550
Währungsanpassungen
67
151
Rentenzahlungen der Fonds
Änderungen des Konsolidierungskreises
-1.779
Stand: 31.12.
6.119
7.692
Die tatsächlichen Vermögensergebnisse der Fonds betragen
in Summe 331 Mio. € (Vorjahr: 1.092 Mio. €).
Zusammensetzung des Planvermögens
Beizulegender Zeitwert
in Mio.€
31.12.06
31.12.05
Aktien
1.632
2.851
Festverzinsliche Wertpapiere
3.633
4.297
Immobilien
378
384
Sonstiges
476
160
6.119
7.692
Lagebericht
oder dem Zeitwert des Planvermögens übersteigt, über die
Unsere Verantwortung
er 10 % des höheren Betrags aus dem Verpflichtungsumfang
wiegend aus versicherungsmathematischen Gewinnen/
RWE Spezial
gesamt -671 Mio. € (Vorjahr: -1.507 Mio. €) ergibt sich vor-
Konzernabschluss
über den Rechnungsannahmen. Dieser Betrag wird, soweit
Weitere Informationen
Der noch nicht verrechnete Anpassungsbetrag von ins-
An unsere Investoren
Anhang
• Erläuterungen zur Bilanz
184
Erläuterungen zur Bilanz
Entwicklung der Versorgungsansprüche1
in Mio.€
Stand: 01.01.
Barwert
2006
2005
20.642
18.559
Laufender Dienstzeitaufwand
241
272
Zinsaufwand
895
1.070
31
29
Versicherungsmathematische Gewinne/Verluste
-545
1.446
Gezahlte Leistungen
-961
-919
Nachzuverrechnender Dienstzeitaufwand
-199
Arbeitnehmerbeiträge
Währungsanpassungen
25
285
-2.174
-100
17.955
20.642
2006
2005
Dienstzeitaufwand
190
266
Zinsaufwand
817
840
Erwarteter Vermögensertrag der Fonds
-306
-302
Anpassungsbetrag aufgrund des erfassten nachzuverrechnenden Dienstzeitaufwands
-199
Änderungen des Konsolidierungskreises
Stand: 31.12.
1 Einschließlich nicht fortgeführter Aktivitäten
Aufwand Pensionsrückstellungen1
in Mio.€
Anpassungsbetrag aufgrund erfasster versicherungsmathematischer Gewinne/Verluste
16
5
518
809
2006
2005
1 Ohne nicht fortgeführte Aktivitäten
Im Berichtsjahr und im Vorjahr ergaben sich erfahrungsbedingte Anpassungen des Barwertes der Versorgungsansprüche und der Zeitwerte von Planvermögen wie folgt:
Erfahrungsbedingte Anpassungen
in Mio.€
Barwert der Versorgungsansprüche
38
-61
Beizulegender Zeitwert des Planvermögens
-69
550
An unsere Investoren
Lagebericht
Unsere Verantwortung
RWE Spezial
Konzernabschluss
Weitere Informationen
185
Veränderung der Steigerungsrate der Gesundheitskosten
in Mio.€
Erhöhung um
einen Prozentpunkt
Verminderung um
einen Prozentpunkt
Dienstzeitaufwand
2
-2
Zinsaufwand
2
-2
31
-27
Auswirkungen auf
Verpflichtungen hinsichtlich Kosten für medizinische Leistungen
nach Beendigung des Arbeitsverhältnisses
Rückstellungsspiegel
Stand:
01.01.06
Zuführungen
Auflösungen
11.997
-35
Steuerrückstellungen
2.452
1.337
-47
Rückstellungen für Entsorgung
im Kernenergiebereich
8.675
92
-164
Zinsanteil/Änderungen
des Zinssatzes
Änderungen
Konsolidierungskreis, Währungsanpassungen,
Umbuchungen
Inanspruchnahmen
Stand:
31.12.06
547
-303
-622
11.584
-216
-801
2.725
-30
-155
8.834
-82
2.548
-549
-1.660
25.691
in Mio.€
Pensionsrückstellungen
Bergbaubedingte Rückstellungen
416
2.381
151
-15
113
25.505
1.545
-226
1.076
1.218
1.205
-42
7
-21
-613
1.754
855
143
-21
20
-58
-134
805
Sonstige Rückstellungen
Verpflichtungen aus dem Personalbereich
(ohne Restrukturierungen)
Verpflichtungen aus Restrukturierungen
Einkaufs- und Verkaufsverpflichtungen
1.473
740
-87
24
18
-490
1.678
Ungewisse Verpflichtungen aus dem Stromgeschäft
805
79
-68
22
1
-73
766
Umweltschutzverpflichtungen
156
14
-16
1
2
-6
151
Zinszahlungsverpflichtungen
339
197
35
-120
451
CO2-Emissionsrechte
Übrige sonstige Rückstellungen
Rückstellungen
Davon: Änderung des Konsolidierungskreises
186
236
-36
2
-135
253
2.311
1.019
-239
29
-192
-411
2.517
7.343
3.633
-509
103
-213
-1.982
8.375
32.848
5.178
-735
1.179
-762
-3.642
34.066
(-727)
Lagebericht
gen nach Beendigung des Arbeitsverhältnisses:
Unsere Verantwortung
mens zur Übernahme von Kosten für medizinische Leistun-
hätte folgende Auswirkungen auf den Dienstzeitaufwand,
RWE Spezial
gerungsrate für Gesundheitskosten um einen Prozentpunkt
Konzernabschluss
den Zinsaufwand sowie die Verpflichtungen des Unterneh-
Weitere Informationen
Eine Erhöhung bzw. Verminderung der angenommenen Stei-
An unsere Investoren
Anhang
• Erläuterungen zur Bilanz
186
Erläuterungen zur Bilanz
Rückstellungen für Entsorgung im Kernenergiebereich
Auch bergbaubedingte Rückstellungen sind weit überwie-
werden überwiegend als langfristige Rückstellungen mit
gend langfristig. Sie werden mit ihrem auf den Bilanzstich-
ihrem auf den Bilanzstichtag abgezinsten Erfüllungsbetrag
tag abgezinsten Erfüllungsbetrag bilanziert. Als Abzinsungs-
angesetzt. Als Abzinsungsfaktor wird wie im Vorjahr ein
faktor wird dabei wie im Vorjahr ein Zinssatz von 5,0 %
Zinssatz von 5,0 % zugrunde gelegt. Mengenbedingte Erhö-
zugrunde gelegt. Im Berichtsjahr wurden den bergbaube-
hungen des Verpflichtungsvolumens werden mit dem Bar-
dingten Rückstellungen 151 Mio. € (Vorjahr: 407 Mio. €)
wert zugeführt. Im Berichtsjahr waren dies 92 Mio. € (Vor-
zugeführt. Grund war die Erhöhung des Verpflichtungsvolu-
jahr: 154 Mio. €). Mit Rückstellungsauflösungen in Höhe von
mens. Diese war in Höhe von 108 Mio. € (Vorjahr: 338 Mio. €)
164 Mio. € (Vorjahr: 581 Mio. €) berücksichtigen wir, dass die
ergebnisneutral, da unter dem Posten „Sachanlagen“ die
Entsorgungskosten nach aktueller Schätzung voraussichtlich
Aktivierung in gleicher Höhe erfolgt. Der Zinsanteil bei der
geringer ausfallen werden. Im Übrigen besteht die Zufüh-
Zuführung zu den bergbaubedingten Rückstellungen beträgt
rung zu den Rückstellungen für Entsorgung im Kernenergie-
113 Mio. € (Vorjahr: 127 Mio. €).
bereich vor allem aus dem Zinsanteil in Höhe von 416 Mio. €
(Vorjahr: 440 Mio. €). Von den Rückstellungen für Entsor-
Die Rückstellungen für Restrukturierungen beziehen sich
gung im Kernenergiebereich wurden geleistete Anzahlungen
im Wesentlichen auf Maßnahmen für den sozialverträglichen
in Höhe von 640 Mio. € (Vorjahr: 644 Mio. €) abgesetzt.
Personalabbau aus Vorjahren.
(26) Finanzverbindlichkeiten
31.12.06
in Mio.€
Anleihen (inkl. Schuldscheindarlehen)
Langfristig
Kurzfristig
Langfristig
14.507
1.873
18.542
Commercial Paper
Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten
31.12.05
Kurzfristig
546
754
628
625
3.201
2.243
371
Sonstige Finanzverbindlichkeiten
Sicherheitsleistungen für Handelsgeschäfte
Übrige sonstige Finanzverbindlichkeiten
172
1.126
411
491
673
671
15.672
3.710
21.458
5.994
Gegenüber assoziierten Unternehmen bestehen Finanzver-
Änderungen des Konsolidierungskreises verminderten die
bindlichkeiten in Höhe von 105 Mio. € (Vorjahr: 28 Mio. €).
Finanzverbindlichkeiten um 5.802 Mio. €.
Von den langfristigen Finanzverbindlichkeiten waren
Ausstehende Anleihen betreffen die RWE AG, die RWE
15.233 Mio. € (Vorjahr: 21.255 Mio. €) verzinslich. Verbind-
Finance B.V. sowie American Water Works Company, Inc.
lichkeiten gegenüber Kreditinstituten resultieren zu großen
einschließlich deren Tochtergesellschaften. Die Nominalver-
Teilen aus den früheren Aktivitäten übernommener Gesell-
zinsung liegt zwischen 0 und 8,0 % (Vorjahr: 0 bis 8,375 %)
schaften. Die Nominalverzinsung bewegt sich – abhängig
für öffentliche Anleihen sowie unverändert gegenüber dem
von Währung, Laufzeit und Vertragsgestaltung – wie im
Vorjahr zwischen 0,78 und 10,0 % für Privatplatzierungen (je
Vorjahr zwischen 2,0 und 9,0 %.
nach Währung, Laufzeit und Begebungszeitpunkt).
An unsere Investoren
Lagebericht
Unsere Verantwortung
RWE Spezial
Konzernabschluss
Weitere Informationen
187
Kupon in %
Fälligkeit
150 Mio. €
4,75
Januar 2007
RWE AG
460 Mio. €
239 Mio. €
0,0
Juni 2007
RWE AG
100 Mio. €
86 Mio. €
5,625
Juni 2009
RWE AG
100 Mio. €
100 Mio. €
Variabel; Zinstermin:
15.05. /15.11.
November 2017
RWE AG
750 Mio. €
701 Mio. €
5,75
Februar 2033
RWE Finance B.V.
1.357 Mio. €
1.355 Mio. €
5,5
Oktober 2007
RWE Finance B.V.
1.282 Mio. €
1.280 Mio. €
5,375
April 2008
RWE Finance B.V.
500 Mio. CHF
310 Mio. €
2,0
Dezember 2008
RWE Finance B.V.
500 Mio. £
744 Mio. €
4,625
August 2010
RWE Finance B.V.
2.200 Mio. €
2.079 Mio. €
6,125
Oktober 2012
RWE Finance B.V.
750 Mio. £
1.052 Mio. €
6,375
Juni 2013
RWE Finance B.V.
650 Mio. €
582 Mio. €
4,625
Juli 2014
RWE Finance B.V.
850 Mio. €
854 Mio. €
6,25
April 2016
RWE Finance B.V.
1.200 Mio. €
1.143 Mio. €
5,125
Juli 2018
RWE Finance B.V.
650 Mio. £
957 Mio. €
6,5
April 2021
RWE Finance B.V.
600 Mio. £
867 Mio. €
5,625
Dezember 2023
RWE Finance B.V.
950 Mio. £
1.331 Mio. €
6,25
Juni 2030
American Water
Capital Corp.
175 Mio. US$
133 Mio. €
5,62
Dezember 2018
American Water
Capital Corp.
238 Mio. US$
181 Mio. €
5,77
Dezember 2021
Pennsylvania –
American Water Company
150 Mio. US$
126 Mio. €
7,8
September 2026
diverse
2.110 Mio. €
diverse
diverse
Übrige (inkl. Schuldscheindarlehen)
Anleihen (inkl. Schuldscheindarlehen)
16.380 Mio. €
Zum 31. Dezember 2006 betrug der beizulegende Zeitwert
4,0 Mrd. € Gegenwert (Vorjahr: 1,7 bis 3,7 Mrd. €). Die
der Anleihen (inkl. Schuldscheindarlehen) 17.046 Mio. € (Vor-
Verzinsung lag zwischen 2,34 und 5,62 % (Vorjahr: 2,06
jahr: 21.085 Mio. €). Der beizulegende Zeitwert der übrigen
bis 4,68 %). Zum Stichtag hatte RWE Commercial Paper im
Finanzverbindlichkeiten entspricht im Wesentlichen den
Gesamtvolumen von 546 Mio. € (Vorjahr: 3.201 Mio. €)
ausgewiesenen Buchwerten.
emittiert.
Im Berichtszeitraum wurden laufend Commercial Paper in
Bei den sonstigen Finanzverbindlichkeiten handelt es sich
Euro und US-Dollar auf dem europäischen und dem US-
im Wesentlichen um Verbindlichkeiten aus Finanzierungslea-
amerikanischen Kapitalmarkt emittiert. Die Inanspruchnah-
sing. Die Leasingverträge betreffen insbesondere Investi-
me der Programme bewegte sich zwischen 0,3 und
tionsgüter im Strom- und Wassergeschäft.
Lagebericht
Buchwert
150 Mio. €
Unsere Verantwortung
Emissionsvolumen
RWE AG
RWE Spezial
Emittent
Konzernabschluss
31. Dezember 2006 wie folgt dar:
Weitere Informationen
Die Struktur unserer wesentlichen Anleihen stellt sich zum
An unsere Investoren
Anhang
• Erläuterungen zur Bilanz
188
Erläuterungen zur Bilanz · Sonstige Angaben
Die Mindestleasingzahlungen für Verbindlichkeiten aus
Finanzierungsleasing-Verträgen haben folgende Fälligkeiten:
Verbindlichkeiten aus
Finanzierungsleasing-Verträgen
in Mio.€
Fälligkeiten der Mindestleasingzahlungen
31.12.06
Nominalwert
31.12.05
Abzinsungsbetrag
Barwert
Nominalwert
Abzinsungsbetrag
Barwert
Fällig in bis zu einem Jahr
16
1
15
24
3
21
Fällig in 1 – 5 Jahren
66
11
55
135
26
109
Fällig nach über 5 Jahren
37
11
26
278
127
151
119
23
96
437
156
281
Darüber hinaus werden unter den sonstigen Finanzverbind-
(27) Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen
lichkeiten die Sicherheitsleistungen für Handelsgeschäfte
Gegenüber assoziierten Unternehmen bestehen Verbindlich-
ausgewiesen, die unsere Geschäftspartner nach den Rege-
keiten in Höhe von 90 Mio. € (Vorjahr: 74 Mio. €).
lungen der European Energy Exchange bei RWE-Konzerngesellschaften hinterlegen müssen.
Aus Exploration resultieren Verbindlichkeiten in Höhe von
57 Mio. € (Vorjahr: 31 Mio. €).
Von den Finanzverbindlichkeiten sind 125 Mio. € (Vorjahr:
178 Mio. €) durch Grundpfandrechte und 13 Mio. € (Vor-
Durch Änderungen des Konsolidierungskreises sind die Ver-
jahr: 65 Mio. €) durch ähnliche Rechte gesichert.
bindlichkeiten insgesamt um 623 Mio. € gesunken.
(28) Übrige Verbindlichkeiten
31.12.06
in Mio.€
Langfristig
Verbindlichkeiten aus Steuern
31.12.05
Kurzfristig
Langfristig
446
Kurzfristig
487
Verbindlichkeiten im Rahmen der sozialen Sicherheit
361
171
464
201
Derivate
643
6.334
5.465
9.383
3.175
310
3.904
281
842
2.266
837
2.790
5.021
9.527
10.670
13.142
Passive Rechnungsabgrenzungsposten
Sonstige übrige Verbindlichkeiten
Als Verbindlichkeiten im Rahmen der sozialen Sicherheit sind
insbesondere die noch abzuführenden Beiträge an Sozialversicherungen ausgewiesen.
Passive Rechnungsabgrenzungsposten
in Mio.€
Hausanschlusskosten und Baukostenzuschüsse
31.12.06
31.12.05
Langfristig
Kurzfristig
Langfristig
Kurzfristig
2.992
163
3.505
162
15
2
17
2
Investitionszuwendungen für Anlagegegenstände
Steuerpflichtige Zuschüsse
Steuerfreie Zulagen
Sonstige
210
168
145
172
117
3.175
310
3.904
281
An unsere Investoren
Lagebericht
Unsere Verantwortung
RWE Spezial
Konzernabschluss
Weitere Informationen
189
preisverbindlichkeiten aus gewährten Andienungsrechten
777 Mio. € (Vorjahr: 763 Mio. €) langfristige und
(Put-Optionen) bzw. aus dem Terminkauf von Minderheiten-
1.159 Mio. € (Vorjahr: 1.333 Mio. €) kurzfristige Kauf-
anteilen, die gemäß IAS 32 anzusetzen waren.
im Wesentlichen die zu Anschaffungskosten bewerteten Ver-
Das unverwässerte Ergebnis je Aktie ergibt sich, indem das
bindlichkeiten. Der Bestand an originären Finanzinstrumen-
auf die Aktien entfallende Nettoergebnis durch die durch-
ten wird in der Bilanz ausgewiesen, die Höhe der finanziellen
schnittliche Zahl der im Umlauf befindlichen Aktien geteilt
Vermögenswerte entspricht dem maximalen Ausfallrisiko.
wird. Diese Kennzahl kann durch „potenzielle Aktien“ (vor
Soweit bei den finanziellen Vermögenswerten Ausfallrisiken
allem Aktienoptionen und Wandelanleihen) verwässert wer-
erkennbar sind, werden diese Risiken durch Wertberichtigun-
den. Bei der Ermittlung des verwässerten Ergebnisses je
gen erfasst.
Aktie werden die von RWE im Rahmen der Aktienoptionsprogramme ausgegebenen Bezugsrechte berücksichtigt, soweit
Der RWE-Konzern ist als international tätiges Utility-Unter-
sie einen Verwässerungseffekt haben. Auf Stammaktien und
nehmen bei seiner gewöhnlichen Geschäftstätigkeit Wäh-
auf Vorzugsaktien entfällt jeweils das gleiche Ergebnis je
rungs-, Commodity- und Zinsänderungsrisiken ausgesetzt.
Aktie.
Diese Risiken werden durch ein systematisches Risikomanagement begrenzt. Den Risiken wird u.a. durch Siche-
Ergebnis je Aktie
Nettoergebnis
2005
rungsgeschäfte begegnet. Derivative Finanzinstrumente
3.847
2.231
werden eingesetzt, um Währungs-, Commodity- und Zinsänderungsrisiken aus dem operativen Geschäft sowie Risiken
Tsd. Stück
562.374
562.375
Ergebnis je Aktie:
Unverwässert
Verwässert
€
€
6,84
6,84
3,97
3,97
Dividende je Aktie
€
3,501
1,75
aus Geldanlagen und Finanzierungsvorgängen abzusichern.
Als Instrumente dienen dabei vor allem Devisentermingeschäfte, Devisenoptionsgeschäfte, Zins-Währungs-Swaps,
Commodity-Termingeschäfte, Commodity-Optionen und
Commodity- sowie Zins-Swaps.
1 Vorschlag für das Geschäftsjahr 2006
Unsere Konzernunternehmen unterliegen einem strikten Risi(30) Berichterstattung zu Finanzinstrumenten
komanagement. Handlungsrahmen, Verantwortlichkeiten
Zu den Finanzinstrumenten zählen originäre und derivative
und Kontrollen sind in internen Richtlinien verbindlich fest-
Finanzinstrumente.
gelegt. Derivative Finanzinstrumente dürfen demnach
grundsätzlich nicht zu Spekulationszwecken eingesetzt wer-
Die originären Finanzinstrumente umfassen auf der Aktiv-
den, sondern dienen der Absicherung von Risiken im Zusam-
seite im Wesentlichen die übrigen Finanzanlagen, die Forde-
menhang mit dem operativen Geschäft. Für den Commodity-
rungen, die kurzfristigen Wertpapiere und die flüssigen
Bereich hat das zentrale Risikomanagement des Konzerns
Mittel. Die zur Veräußerung verfügbaren finanziellen Vermö-
Richtlinien aufgestellt, nach denen Commodity-Derivate zur
genswerte sind mit dem beizulegenden Zeitwert, die übri-
Absicherung von Preisrisiken, zur Optimierung des Kraft-
gen finanziellen Vermögenswerte mit den fortgeführten
werkseinsatzes sowie zur Margenerhöhung eingesetzt wer-
Anschaffungskosten angesetzt. Die beizulegenden Zeitwerte
den dürfen. Darüber hinaus ist in engen Limits der Handel
ergeben sich aus den Börsenkursen oder werden auf der
mit Commodity-Derivaten erlaubt. Die Limits werden durch
Grundlage anerkannter Bewertungsmethoden ermittelt. Auf
unabhängige organisatorische Einheiten festgelegt und auf
der Passivseite enthalten die originären Finanzinstrumente
täglicher Basis überwacht.
Weitere Informationen
Zahl der im Umlauf
befindlichen Aktien
(gewichteter Durchschnitt)
Mio.€
2006
RWE Spezial
(29) Ergebnis je Aktie
Konzernabschluss
Sonstige Angaben
Unsere Verantwortung
Lagebericht
Die sonstigen übrigen Verbindlichkeiten enthalten
An unsere Investoren
Anhang
• Erläuterungen zur Bilanz
• Sonstige Angaben
190
Sonstige Angaben
Kreditrisiken gegenüber Vertragspartnern werden systema-
beachten, dass ihnen – mit Ausnahme des vergleichsweise
tisch bei Vertragsabschluss geprüft und laufend überwacht.
geringen Volumens im Commodity-Handel – Grundgeschäfte
Darüber hinaus wird das Kreditrisiko durch geeignete For-
mit kompensierenden Risiken gegenüberstehen. Alle deriva-
men der Besicherung vermindert. Das maximale Kreditrisiko
tiven Finanzinstrumente werden als Vermögenswerte oder
besteht in Höhe der bilanzierten Vermögenswerte nach
Verbindlichkeiten bilanziert. Unabhängig vom Zweck sind
Berücksichtigung erhaltener Sicherheitsleistungen.
alle derivativen Finanzinstrumente mit dem beizulegenden
Zeitwert bewertet.
Bilanzielle Sicherungsbeziehungen gemäß IAS 39 bestehen
vor allem zur Absicherung von Währungsrisiken aus Beteili-
Die Laufzeit für derivative Zins-, Währungs-, Aktien-, Index-
gungen mit ausländischer Funktionalwährung, zur Sicherung
und Commodity-Derivate orientiert sich an der Laufzeit der
von Fremdwährungsverbindlichkeiten und Zinsrisiken aus
zugrunde liegenden Grundgeschäfte und liegt damit über-
langfristigen Verbindlichkeiten sowie zur Absicherung von
wiegend im kurz- bis mittelfristigen Bereich. Bei der Absiche-
Preisrisiken aus Absatz- und Beschaffungsgeschäften.
rung des Fremdwährungsrisikos von Auslandsbeteiligungen
sind längere Laufzeiten von bis zu 30 Jahren vereinbart. Zu
Fair Value Hedges werden vor allem zur Absicherung von
Handelszwecken gehaltene Commodity-Derivate werden
festverzinslichen Ausleihungen bzw. Verbindlichkeiten
unabhängig von ihrer vertraglichen Laufzeit als kurzfristig
gegenüber Marktpreisrisiken vorgenommen. Als Sicherungs-
ausgewiesen.
instrumente dienen Zins-Swaps und Zins-Währungs-Swaps.
Bei Fair Value Hedges werden sowohl das Derivat als auch
Das Nominalvolumen der im Folgenden dargestellten Deriva-
das Grundgeschäft hinsichtlich des abgesicherten Risikos
te wird unsaldiert angegeben. Es stellt die Summe aller
erfolgswirksam zum beizulegenden Zeitwert bewertet.
Kauf- und Verkaufsbeträge dar, die den Derivaten zugrunde
liegen. Die Höhe des Nominalvolumens erlaubt Rückschlüsse
Cash Flow Hedges bestehen vor allem zur Absicherung
auf den Umfang des Einsatzes von Derivaten, gibt aber
variabel verzinslicher Ausleihungen und Verbindlichkeiten
nicht das Risiko des Konzerns aus dem Einsatz von Derivaten
gegenüber Zinsänderungsrisiken sowie zur Absicherung von
wieder.
Fremdwährungs- und Preisrisiken aus künftigen Umsätzen
und Beschaffungsgeschäften. Die Fair-Value-Änderungen der
Zinsänderungs-, Währungskurs- und Aktienkursrisiken bei
eingesetzten Sicherungsgeschäfte werden im Other Compre-
Finanzinstrumenten werden – dem internationalen Banken-
hensive Income erfasst, bis das Grundgeschäft realisiert
standard entsprechend – nach der Value-at-Risk-Methode
wird. Im Realisationszeitpunkt des Grundgeschäfts wird der
gemessen. Auf der Basis historischer Wertschwankungen
Erfolgsbeitrag des Sicherungsgeschäfts aus dem Other Com-
wird mit einem Konfidenzintervall von 95 % und einer Halte-
prehensive Income aus- und in die Gewinn- und Verlustrech-
dauer von einem Tag bzw. fünf Tagen das maximale Verlust-
nung eingebucht.
potenzial, das sich aus der Veränderung von Marktpreisen
ergeben könnte, berechnet und laufend überwacht.
Hedges von Nettoinvestitionen in ausländische
Teileinheiten: RWE sichert einen großen Teil der Fremd-
Bei finanziellen Vermögenswerten und Schulden in Fremd-
währungsrisiken aus den ausländischen Beteiligungen mit
währung kann ein Währungsrisiko vorliegen. Solchen Risiken
Funktionalwährung mithilfe von Anleihen verschiedener
wird durch Devisenderivate begegnet.
Laufzeiten in der entsprechenden Währung sowie mit ZinsWährungs-Swaps ab. Jedes Sicherungsgeschäft wird einem
Die zur Absicherung von Zinsänderungsrisiken abgeschlosse-
Grundgeschäft zugeordnet. Währungskursänderungen aus
nen Zinsderivate sind fast ausschließlich Zins-Swaps.
den sichernden Anleihen sowie Fair-Value-Änderungen der
sichernden Zins-Währungs-Swaps fließen in die Währungs-
Die Commodity-Derivate betreffen vor allem die Preise und
umrechnungsdifferenz im Other Comprehensive Income ein.
Margen von Strom, Kohle, Gas, Öl und CO2-Emissionsrechten.
Bei der Interpretation der positiven und negativen beizulegenden Zeitwerte der derivativen Finanzinstrumente ist zu
An unsere Investoren
Lagebericht
Unsere Verantwortung
RWE Spezial
Konzernabschluss
Weitere Informationen
191
31.12.05
31.12.06
31.12.05
31.12.06
31.12.05
6.588
6.248
1.853
606
-103,8
1,8
Devisenderivate
Termingeschäfte
Optionsgeschäfte
Zins-Währungs-Swaps
Zinsderivate
310
542
17
224
6,5
-27,9
10.063
17.355
1.417
8.407
79,2
1.266,5
16.961
24.145
3.287
9.237
-18,1
1.240,4
4.503
12.779
3.729
8.815
17,9
53,6
Aktien-/Indexbezogene Derivate
13
1.041
1.024
-51,4
-39,0
21.477
37.965
7.016
19.076
-51,6
1.255,0
5.057
2.164
1.385
822
-52,8
34,4
Swaps
11.086
1.254
196
938
-355,4
-654,8
Termingeschäfte
65.307
55.640
10.876
14.641
-101,3
213,7
636
171
449
70
68,6
58,7
82.086
59.229
12.906
16.471
-440,9
-348,0
103.563
97.194
19.922
35.547
-492,5
907,0
Commodity-Derivate
Optionen
Sonstige
Bei den Derivaten bestehen Ausfallrisiken in Höhe ihrer posi-
werden Kapitalmarktschulden mit einem Nominalvolumen
tiven beizulegenden Zeitwerte. Diese Risiken werden durch
von rund 2,2 Mrd. € und Bankschulden in Höhe von 0,3 Mrd. €
hohe Anforderungen an die Bonität unserer Vertragspartner
fällig, zusätzlich werden auch kurzfristige Verschuldungen
sowie gegebenenfalls durch das Stellen von Barsicherheiten
fällig. Für die Deckung des Liquiditätsbedarfs stehen grund-
minimiert. Im Berichtsjahr und im Vorjahr waren die Ausfälle
sätzlich flüssige Mittel und kurzfristige Wertpapiere in Höhe
unbedeutend. Auch Risiken aus Wertänderungen bei deriva-
von insgesamt 19.582 Mio. € zur Verfügung. Darüber hinaus
tiven Finanzinstrumenten infolge von Marktschwankungen
bestehen ungenutzte Reserven in Höhe von 3,5 Mrd. €
haben wegen des Sicherungszwecks grundsätzlich keine
(4,6 Mrd. US$) im Rahmen des 5,0-Mrd. -US$-Commercial-
Relevanz für die Beurteilung der Vermögens-, Finanz- und
Paper-Programms und in Höhe von 5,5 Mrd. € im Rahmen
Ertragslage.
des 20-Mrd. - €-Debt-Issuance-Programms. Das Liquiditätsrisiko wird daher als äußerst gering eingestuft.
Die Refinanzierung aller RWE-Konzerngesellschaften übernimmt in der Regel zentral die RWE AG. Im Jahr 2007
Lagebericht
31.12.06
Unsere Verantwortung
Beizulegender Zeitwert
RWE Spezial
Davon: Restlaufzeit > 1 Jahr
Konzernabschluss
in Mio.€
Nominalvolumen
Weitere Informationen
Derivate
An unsere Investoren
Anhang
• Sonstige Angaben
192
Sonstige Angaben
(31) Eventualschulden und finanzielle Verpflichtungen
Eventualschulden
in Mio.€
31.12.06
31.12.05
1
164
10
22
Verbindlichkeiten aus Bürgschaften, Wechsel- und Scheckbürgschaften
Haftung aus der Bestellung von Sicherheiten für fremde Verbindlichkeiten
Verpflichtungen aus harten Patronaten
2
Verbindlichkeiten aus Garantien
38
Verbindlichkeiten aus Bankavalen
1
Verbindlichkeiten aus Akkreditiven
3
Verbindlichkeiten aus Surety Bonds
33
Verbindlichkeiten aus sonstigen Haftungsverhältnissen
13
4
27
48
270
Das Bestellobligo aus erteilten Investitionsaufträgen belief
Einzahlungsverpflichtungen auf Finanzanlagen bestanden
sich im Konzern auf 2.193 Mio. € (Vorjahr: 1.996 Mio. €).
in Höhe von 2 Mio. € (Vorjahr: 59 Mio. €). Eine Mithaftung für
Außerdem bestanden zum 31. Dezember 2006 Zusagen
fremde Einzahlungsverpflichtungen gemäß § 24 GmbH-
über Beteiligungserwerbe in Höhe von 524 Mio. € (Vorjahr:
Gesetz bestand wie schon im Vorjahr nicht.
386 Mio. €).
Der Unternehmensbereich RWE Power hat langfristige
Der Rütgerswerke mbh, einer Tochtergesellschaft der RAG
Bezugs- und Dienstleistungsverträge für Uran, Konversion,
AG, wurde eine Kreditlinie in Höhe von 400 Mio. € zu markt-
Anreicherung, Fertigung und Entsorgung geschlossen.
üblichen Konditionen gewährt, die das Unternehmen bis
zum 29. Juni 2007 in Anspruch nehmen kann.
Aus langfristigen Aufträgen im Anlagenbaugeschäft haftet
RWE im geschäftsüblichen Umfang.
Die Verpflichtungen aus Operating Leasing betreffen überwiegend langfristige Pachtverträge für Stromerzeugungs-
Aus der Mitgliedschaft in verschiedenen Gesellschaften, die
und Versorgungsanlagen sowie Miet- und Leasingverpflich-
u.a. im Zusammenhang mit Kraftwerksobjekten, mit Ergeb-
tungen für Lager- und Verwaltungsgebäude.
nisabführungsverträgen und zur Abdeckung des nuklearen
Haftpflichtrisikos bestehen, obliegt uns eine gesetzliche
Die Mindestleasingzahlungen haben folgende Fälligkeits-
bzw. vertragliche Haftung.
struktur:
Mit der Solidarvereinbarung haben sich die RWE AG und die
Operating Leasing
in Mio. €
anderen Muttergesellschaften der deutschen Kernkraftwerks-
Nominalwert
31.12.06
31.12.05
79
76
Fällig in 1 – 5 Jahren
228
226
Fällig nach über 5 Jahren
221
254
528
556
Fällig in bis zu einem Jahr
betreiber verpflichtet, zur Erfüllung einer Deckungsvorsorge
in Höhe von 2.244,4 Mio. € die haftenden Kernkraftwerksbetreiber im nuklearen Schadensfall finanziell so auszustatten,
dass diese ihren Zahlungsverpflichtungen nachkommen können. Vertragsgemäß beträgt der auf die RWE AG entfallende
Haftungsanteil 25,879 % zuzüglich 5 % für Schadensabwicklungskosten.
An unsere Investoren
Lagebericht
Unsere Verantwortung
RWE Spezial
Konzernabschluss
Weitere Informationen
193
negativen Auswirkungen auf die wirtschaftliche und finan-
schieden zur Wehr setzen. Auf der Grundlage der derzeitigen
zielle Situation des RWE-Konzerns. Darüber hinaus sind Ge-
rechtlichen Einschätzung war zum 31. Dezember 2006 keine
sellschaften im Unternehmensbereich RWE Energy an ver-
Rückstellung für Risiken aus den Kartellverfahren anzusetzen.
schiedenen administrativen und regulatorischen Verfahren
(inkl. Genehmigungsverfahren) direkt beteiligt oder von
deren Ergebnissen betroffen.
(32) Segmentberichterstattung
Im RWE-Konzern ergibt sich die Segmentabgrenzung aus
Im Zusammenhang mit gesellschaftsrechtlichen Umstruktu-
den von den Unternehmensbereichen erbrachten Leistun-
rierungen sind von außenstehenden Aktionären mehrere
gen. Die Segmentierung der Unternehmensbereiche und
Spruchverfahren zur Überprüfung der Angemessenheit der
Regionen basiert dabei auf der internen Berichterstattung.
Umtauschverhältnisse bzw. der Höhe der angebotenen
Barabfindung eingeleitet worden. Wir gehen davon aus,
Das Segment RWE Power umfasst die gesamte kontinental-
dass die gutachterlich ermittelten und von Wirtschaftsprü-
europäische Stromerzeugung sowie die konzernweite Braun-
fungsgesellschaften überprüften Umtauschverhältnisse und
kohlegewinnung. Zum Segment RWE Power gehören auch
Barabfindungen angemessen sind und einer gerichtlichen
die Upstream-Aktivitäten (Gas- und Erdölgewinnung) der
Prüfung standhalten.
RWE Dea. Die Handelsaktivitäten der RWE Trading sind
ebenfalls dem Segment RWE Power zugeordnet, um der
Die EU-Kommission hat im Berichtsjahr mehrere Nachprüfun-
engen wirtschaftlichen Verbindung der beiden Unterneh-
gen bei Energieversorgungsunternehmen in Deutschland
mensbereiche Rechnung zu tragen.
und in anderen Mitgliedstaaten der Europäischen Union
durchgeführt. Die Maßnahmen wurden mit einem Anfangs-
Das Segment RWE Energy umfasst im kontinentaleuropäi-
verdacht auf kartellrechtswidrige Absprachen bzw. markt-
schen Strom- und Gasbereich die Aktivitäten Verteilung,
missbräuchliche Praktiken begründet. Bisher hat die EU-Kom-
Transport und Vertrieb sowie wesentliche Teile des konti-
mission keine darauf aufbauenden Vorwürfe gegen RWE prä-
nentaleuropäischen Wassergeschäfts.
zisiert. Aufgrund der anhaltenden politischen Diskussionen
um die zukünftige Ausgestaltung der europäischen Energie-
RWE npower ist ein eigenes Segment und bündelt das
wirtschaft rechnen wir jedoch damit, dass die EU-Kommissi-
gesamte Strom- und Gasgeschäft in Großbritannien.
on die Verfahren auch gegen deutsche Unternehmen fortsetzen und konkrete Kartellverfahren anstreben wird.
Der Bereich Wasser beinhaltet im Wesentlichen das Wassergeschäft außerhalb Kontinentaleuropas. Für die Geschäfts-
Das Bundeskartellamt hat der RWE AG in dem seit August
jahre 2006 und 2005 wird die RWE Thames Water-Gruppe,
2005 laufenden kartellrechtlichen Missbrauchsverfahren
die das britische Wassergeschäft und einige internationale
„CO2-Emissionshandel und Strompreisbildung“ am 18.
Aktivitäten umfasst, als nicht fortgeführte Aktivität geson-
Dezember 2006 eine Abmahnung zugestellt. Danach hält
dert dargestellt.
das Bundeskartellamt die Preisgestaltung der RWE AG einschließlich der mit ihr verbundenen Unternehmen gegen-
Unter Sonstige/Konsolidierung werden Konsolidierungsef-
über leistungsgemessenen Industriekunden (ohne Kleinge-
fekte, das Group Center sowie Tätigkeiten, die nicht den
werbekunden) bei Stromgrundlastbändern und der Strom-
gesondert dargestellten Unternehmensbereichen zuzuord-
vollversorgung im bilateralen Vertriebsgeschäft im Kalender-
nen sind, aufgeführt. Dazu gehören insbesondere die
jahr 2005 nach vorläufiger Einschätzung insoweit für miss-
zentralen Dienstleistungen der RWE Systems.
bräuchlich, als in den Preisen mehr als 25 % des anteiligen
Kurswertes der unentgeltlich zugeteilten CO2-Zertifikate enthalten sei. Es ist damit zu rechnen, dass das Kartellamt auf
Lagebericht
fahren über gute Argumente zu verfügen und wird sich ent-
Unsere Verantwortung
2007 erlassen wird. RWE ist überzeugt, in diesen Kartellver-
involviert. RWE erwartet dadurch jedoch keine wesentlichen
RWE Spezial
Geschäftsbetriebs in Gerichtsprozesse und Schiedsverfahren
Konzernabschluss
dieser Basis eine Verfügung in der ersten Hälfte des Jahres
Weitere Informationen
Gesellschaften des RWE-Konzerns sind im Rahmen ihres
An unsere Investoren
Anhang
• Sonstige Angaben
194
Sonstige Angaben
Segmentberichterstattung
Unternehmensbereiche 2006
RWE
Power
RWE
Energy
RWE
npower
Bereich
Wasser
Außenumsatz
6.574
27.398
8.485
1.702
Konzern-Innenumsatz
8.531
748
8
Sonstige/
Konsolidierung
RWEKonzern
RWE
Thames
Water
(nicht fortgeführte
Aktivität)
RWEKonzern
inkl. RWE
Thames
Water
97
44.256
2.278
46.534
in Mio.€
Gesamtumsatz
-9.287
15.105
28.146
8.493
1.702
-9.190
44.256
2.278
46.534
Betriebliches Ergebnis
2.744
2.506
512
425
-81
6.106
711
6.817
Ergebnis der betrieblichen Tätigkeit
= Segmentergebnis
2.750
1.960
192
331
-331
4.902
698
5.600
Betriebliches Beteiligungsergebnis
115
261
4
6
386
6
392
Ergebnis aus at-Equitybilanzierten Beteiligungen
195
211
4
-1
-1
408
4
412
Planmäßige
Abschreibungen
714
917
467
253
52
2.403
401
2.804
Betriebliche
Abschreibungen
743
932
150
264
52
2.141
401
2.542
6
6
6
11
6
126
126
Firmenwertabschreibungen
Außerplanmäßige
Abschreibungen
Sonstige wesentliche
nicht zahlungswirksame
Aufwendungen des
Segmentergebnisses
29
70
10
788
2.026
373
2
578
3.767
74
3.841
EBITDA
3.372
3.177
658
689
-35
7.861
1.106
8.967
Betriebliches Vermögen
(lt. WertmanagementKonzept)
6.976
13.994
6.969
7.607
-2.782
32.764
Buchwerte at-Equitybilanzierter Beteiligungen
184
2.085
1
1
2.271
Segmentvermögen
20.566
22.655
11.571
9.863
-43
64.612
Segmentschulden
26.292
15.506
3.192
1.622
7.548
54.160
1.302
1.174
396
1.584
38
4.494
Investitionen in immaterielle Vermögenswerte,
Sachanlagen und
Investment Properties
Regionen 2006
in Mio.€
EU
Deutschland Großbritannien
Übriges Europa
Amerika
Sonstige RWE-Konzern
Übrige EU
Außenumsatz
26.607
8.964
5.971
526
1.771
417
44.256
Segmentvermögen
28.809
18.135
7.280
431
9.725
232
64.612
1.730
1.523
393
82
626
140
4.494
Investitionen in immaterielle
Vermögenswerte, Sachanlagen
und Investment Properties
An unsere Investoren
Lagebericht
Unsere Verantwortung
RWE Spezial
Konzernabschluss
Weitere Informationen
195
Sonstige/
Konsolidierung
RWEKonzern
RWE
Thames
Water
(nicht fortgeführte
Aktivität)
RWEKonzern1
RWE
Umwelt
(nicht
fortgeführte
Aktivität)
RWEKonzern
inkl. RWE
Thames
Water
und RWE
Umwelt
Außenumsatz
6.832
24.318
6.382
1.878
77
39.487
2.332
41.819
614
42.433
KonzernInnenumsatz
6.323
865
3
4
-7.195
Gesamtumsatz
13.155
25.183
6.385
1.882
-7.118
39.487
2.332
41.819
614
42.433
Betriebliches
Ergebnis
2.112
2.507
437
586
-271
5.371
830
6.201
44
6.245
Ergebnis der betrieblichen Tätigkeit
= Segmentergebnis
2.211
2.168
92
-313
-157
4.001
745
4.746
22
4.768
Betriebliches Beteiligungsergebnis
95
265
2
68
17
447
31
478
22
500
Ergebnis aus at-Equitybilanzierten
Beteiligungen
117
358
2
46
6
529
28
557
12
569
Planmäßige
Abschreibungen
750
902
455
298
56
2.461
430
2.891
42
2.933
Betriebliche
Abschreibungen
783
900
126
298
64
2.171
430
2.601
50
2.651
759
55
814
in Mio.€
Firmenwertabschreibungen
759
Außerplanmäßige
Abschreibungen
37
14
Sonstige wesentliche
nicht zahlungswirksame
Aufwendungen des
Segmentergebnisses
1.109
2.067
EBITDA
2.800
Betriebliches Vermögen
(lt. WertmanagementKonzept)1
7.468
Buchwerte at-Equitybilanzierter
Beteiligungen
759
6
816
55
871
8
879
328
47
425
3.976
105
4.081
45
4.126
3.142
561
816
-224
7.095
1.229
8.324
72
8.396
11.962
6.645
19.047
-2.983
42.139
291
2.122
Segmentvermögen
28.324
20.988
10.635
25.792
471
86.210
Segmentschulden
33.992
15.720
2.609
4.116
5.887
62.324
842
1.064
315
1.388
58
3.667
Investitionen in
immaterielle
Vermögenswerte,
Sachanlagen und
Investment Properties
814
204
2.617
1 Vor Anpassung; wie im Geschäftsbericht 2005 berichtet
Regionen 2005
in Mio.€
EU
Deutschland Großbritannien
Übriges Europa
Amerika
Sonstige RWE-Konzern
Übrige EU
Außenumsatz
23.038
6.464
6.651
593
2.260
481
39.487
Segmentvermögen
31.486
34.990
6.861
577
11.689
607
86.210
1.434
1.210
359
69
525
70
3.667
Investitionen in immaterielle
Vermögenswerte, Sachanlagen
und Investment Properties
Lagebericht
Bereich
Wasser
Unsere Verantwortung
RWE
npower
RWE Spezial
RWE
Energy
Konzernabschluss
RWE
Power
Weitere Informationen
Segmentberichterstattung
Unternehmensbereiche 2005
An unsere Investoren
Anhang
• Sonstige Angaben
196
Sonstige Angaben
Erläuterungen zu den Segmentdaten: Die Konzern-Innen-
Die Investitionen umfassen den Mitteleinsatz für imma-
umsätze geben die Höhe der Umsätze zwischen den Seg-
terielle Vermögenswerte, Sachanlagen und Investment
menten an. Konzern-Innenumsätze werden unter Bedingun-
Properties.
gen wie unter fremden Dritten abgerechnet. Die Summe
der Außen- und Innenumsätze ergibt die Segmentumsätze.
Das Ergebnis aus at-Equity-bilanzierten Beteiligungen setzt
sich zusammen aus Erträgen und Aufwendungen aus Er-
Die Abschreibungen betreffen immaterielle Vermögens-
gebnisübernahmeverträgen sowie anteiligen Unternehmens-
werte, Sachanlagen und Investment Properties.
ergebnissen; außerdem enthalten sind Abschreibungen
auf Geschäfts- oder Firmenwerte und auf Anteile an Equity-
Die Definition des betrieblichen Vermögens ergibt sich aus
dem Wertmanagement-Konzept. Das betriebliche Vermögen
ist mit dem betrieblichen Ergebnis kompatibel, das auch für
Steuerungszwecke im Konzern verwendet wird (vgl. dazu die
Seiten 205 und 206). Ergänzend zum betrieblichen Vermögen
werden das Segmentvermögen und die Segmentschulden
der Unternehmensbereiche ausgewiesen. Die folgende
Tabelle zeigt die Überleitung von Bruttovermögen/Bruttoschulden zu Segmentvermögen/Segmentschulden:
Segmentvermögen
in Mio.€
31.12.06
31.12.05
Bruttovermögen lt. Bilanz
93.455
109.458
At-Equity-bilanzierte Beteiligungen
-2.271
-2.617
Übrige Finanzanlagen
-1.684
-1.842
Wertpapiere
-16.788
-10.344
Finanzforderungen
-4.482
-4.655
Aktive latente Steuern
-3.618
-3.790
64.612
86.210
31.12.06
31.12.05
79.344
97.101
Segmentschulden
in Mio.€
Bruttoschulden lt. Bilanz
Steuerrückstellungen
Finanzverbindlichkeiten
Passive latente Steuern
-2.725
-2.452
-19.382
-27.452
-3.077
-4.873
54.160
62.324
Unternehmen.
An unsere Investoren
Lagebericht
Unsere Verantwortung
RWE Spezial
Konzernabschluss
Weitere Informationen
197
4.001
+ Beteiligungsergebnis
790
736
+/- Neutrales Ergebnis
414
634
6.106
5.371
Betriebliches Ergebnis
Geschäfts-, Investitions- und Finanzierungstätigkeit gegliedert. Der Betrag der flüssigen Mittel in der Kapitalflussrechnung stimmt mit dem entsprechenden Gesamtbetrag der
flüssigen Mittel in der Bilanz überein. Flüssige Mittel umfassen Kassenbestände, Guthaben bei Kreditinstituten sowie
kurzfristig veräußerbare festverzinsliche Wertpapiere mit
Die Überleitung betrifft folgende Punkte:
einer Restlaufzeit bei Erwerb von bis zu drei Monaten.
Das Beteiligungsergebnis enthält alle Aufwendungen und
Mittelzuflüsse aus dem Erwerb und der Veräußerung konsoli-
Erträge, die im Zusammenhang mit den betrieblich veran-
dierter Gesellschaften sind im Cash Flow aus der Investiti-
lassten Beteiligungen entstanden sind. Daher bildet das
onstätigkeit enthalten. Auswirkungen von Wechselkursände-
Beteiligungsergebnis einen integralen Bestandteil der
rungen werden gesondert gezeigt.
operativen Tätigkeit des Konzerns ab.
Im Cash Flow aus laufender Geschäftstätigkeit sind u.a.
Erträge und Aufwendungen, die aus betriebswirtschaftlicher
enthalten:
Sicht ungewöhnlich oder durch Sondervorgänge entstanden
sind, beeinträchtigen die Beurteilung der laufenden
Geschäftstätigkeit. Sie werden in das neutrale Ergebnis
umgegliedert. Falls Geschäfts- oder Firmenwerte vollkonsolidierter Unternehmen außerplanmäßig abgeschrieben
werden, sind diese Abschreibungen im neutralen Ergebnis
enthalten.
• Zinseinnahmen von 2.048 Mio. € (Vorjahr: 1.216 Mio. €)
und Zinsausgaben von 2.827 Mio. € (Vorjahr:
2.194 Mio. €),
• gezahlte Ertragsteuern (abzüglich Ertragsteuererstattungen) von 998 Mio. € (Vorjahr: 1.010 Mio. €) und
• zugeflossenes Beteiligungsergebnis (Dividenden) nach
Abzug des nicht zahlungswirksamen Teils aus der Equity-
Darüber hinausgehende Ausführungen enthält Seite 58 des
Lageberichts.
Lagebericht
4.902
Die Kapitalflussrechnung ist nach den Zahlungsströmen aus
Unsere Verantwortung
Ergebnis der betrieblichen Tätigkeit
fortgeführter Aktivitäten
RWE Spezial
2005
Bilanzierung in Höhe von 485 Mio. € (Vorjahr: 368 Mio. €).
Weitere Informationen
2006
Konzernabschluss
(33) Angaben zur Kapitalflussrechnung
Überleitung zum betrieblichen Ergebnis
in Mio.€
An unsere Investoren
Anhang
• Sonstige Angaben
198
Sonstige Angaben
Im Cash Flow aus der Finanzierungstätigkeit sind Ausschüt-
Die sonstigen Finanzschulden umfassen die Finanzverbind-
tungen in Höhe von 984 Mio. € (Vorjahr: 844 Mio. €) an RWE-
lichkeiten gegenüber nicht konsolidierten Tochterunterneh-
Aktionäre und in Höhe von 224 Mio. € (Vorjahr: 226 Mio. €)
men und Unternehmen, mit denen ein Beteiligungsverhält-
an andere Gesellschafter enthalten. Der Neuaufnahme
nis besteht, sowie die sonstigen Finanzverbindlichkeiten.
von Finanzschulden in Höhe von 7.526 Mio. € (Vorjahr:
Die Nettofinanzschulden stellen den Saldo aus Finanz-
4.361 Mio.€) stehen Tilgungen in Höhe von 9.257 Mio.€
vermögen und Finanzverbindlichkeiten dar.
(Vorjahr: 6.672 Mio. €) gegenüber.
Die Veränderungen der flüssigen Mittel aus der Änderung
(34) Angaben zu Konzessionen
des Konsolidierungskreises betragen -996 Mio. € (Vorjahr:
Zwischen Unternehmen des RWE-Konzerns und den Gebiets-
-41 Mio. €).
körperschaften der RWE-Versorgungsbereiche bestehen eine
Reihe von Wegenutzungsverträgen und Konzessionsverein-
Die erworbenen flüssigen Mittel aus Akquisitionen in Höhe
barungen im Strom-, Gas- und Wasserbereich.
von 0 Mio.€ (Vorjahr: 5 Mio.€) werden mit den Finanzanlageinvestitionen verrechnet. Mitveräußerte Bestände an flüssi-
In den Wegenutzungsverträgen im Strom- und Gasbereich
gen Mitteln von 996 Mio. € (Vorjahr: 46 Mio. €) sind in die
wird die Nutzung von öffentlichen Verkehrswegen für die
Einnahmen aus Desinvestments einbezogen.
Legung und den Betrieb von Leitungen, die zu einem Energieversorgungsnetz der allgemeinen Versorgung gehören,
Aus Exploration resultiert ein Cash Flow aus laufender
geregelt. Die Laufzeit der Wegenutzungsverträge beträgt
Geschäftstätigkeit in Höhe von 110 Mio. € (Vorjahr:
höchstens 20 Jahre. Nach Ablauf der Verträge besteht eine
50 Mio. €) und ein Cash Flow aus der Investitionstätigkeit
gesetzliche Pflicht zur Überlassung der örtlichen Verteilungs-
von 101 Mio. € (Vorjahr: 56 Mio. €).
anlagen an das neue Energieversorgungsunternehmen
gegen Zahlung einer angemessenen Vergütung an RWE.
Durch Erst- und Entkonsolidierungen haben sich die Nettofinanzschulden um 4.783 Mio. € verringert.
Mit den Wasser-Konzessionsvereinbarungen werden das
Recht und die Verpflichtung zur Bereitstellung von Wasser-
Die flüssigen Mittel unterliegen keinen Verfügungsbeschrän-
und Abwasserdienstleistungen, zum Betrieb der dazu gehö-
kungen.
renden Infrastruktur (z.B. Wasserversorgungsanlagen) und
zur Durchführung von Investitionen geregelt. Die Konzessio-
Nettoschulden des RWE-Konzerns
in Mio.€
nen im Wasserbereich laufen in der Regel über einen Zeit-
31.12.06
31.12.05
2.794
1.431
16.788
10.344
Langfristige Wertpapiere sowie
sonstige Ausleihungen
1.514
1.431
(35) Beziehungen zu nahestehenden Unternehmen
Sonstiges Finanzvermögen
3.006
3.184
und Personen
Finanzvermögen
24.102
16.390
Anleihen, Schuldscheindarlehen, Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten
17.762
21.781
546
3.201
1.074
2.846
19.382
27.828
Nettofinanzschulden
-4.720
11.438
Rückstellungen für Pensionen und
ähnliche Verpflichtungen
11.584
11.997
6.864
23.435
Flüssige Mittel
Kurzfristige Wertpapiere
Commercial Paper
Sonstige Finanzschulden
Finanzverbindlichkeiten
Nettoschulden
raum von bis zu 50 Jahren.
Im Rahmen der normalen Geschäftstätigkeit unterhalten die
RWE AG und deren Tochterunternehmen Geschäftsbeziehungen zu zahlreichen Unternehmen. Dazu gehören auch assoziierte Unternehmen, die als nahestehende Unternehmen
des Konzerns gelten, u.a. die im Unternehmensbereich
RWE Energy at-Equity-bilanzierten Beteiligungen an
kommunalen Unternehmen, insbesondere an Stadtwerken.
An unsere Investoren
Lagebericht
Unsere Verantwortung
RWE Spezial
Konzernabschluss
Weitere Informationen
199
Mandatsvergütungen von Tochtergesellschaften in Höhe
von 36 Tsd. €.
Abschlussposten aus Geschäften
mit assoziierten Unternehmen
in Mio.€
2006
2005
Erträge
938
634
Aufwendungen
125
74
Forderungen
951
777
86
56
Verbindlichkeiten
Die Angaben zu den Mitgliedern des Vorstands und des
Aufsichtsrats gemäß § 285 Nr. 10 HGB sind auf den Seiten
207 bis 211 aufgeführt.
(36) Honorare des Abschlussprüfers
Alle Geschäftsbeziehungen sind zu marktüblichen Konditio-
Für die im Geschäftsjahr 2006 und im Vorjahr erbrachten
nen abgeschlossen worden und unterscheiden sich grund-
Dienstleistungen des Abschlussprüfers des Konzernabschlus-
sätzlich nicht von den Liefer- und Leistungsbeziehungen
ses, PricewaterhouseCoopers Aktiengesellschaft Wirtschafts-
mit anderen Unternehmen. Von den Forderungen werden
prüfungsgesellschaft, sind folgende Honorare als Aufwand
232 Mio. €, von den Verbindlichkeiten 86 Mio. € innerhalb
erfasst worden:
eines Jahres fällig. Für die Forderungen bestehen Garantien
in Höhe von 0 Mio. € (Vorjahr: 5 Mio. €) und sonstige Sicherheiten in Höhe von 4 Mio. € (Vorjahr: 1 Mio. €). Die Forderungen sind verzinslich in Höhe von 720 Mio.€ (Vorjahr:
730 Mio.€), verzinsliche Verbindlichkeiten bestanden nicht.
Der RWE-Konzern hat mit keiner nahestehenden Person
wesentliche Geschäfte abgeschlossen.
Honorare des Abschlussprüfers
in Mio.€
2006
2005
Abschlussprüfungen
16,7
13,1
Sonstige Bestätigungs- oder
Bewertungsleistungen
4,8
8,6
Steuerberatungsleistungen
1,8
1,5
Sonstige Leistungen, die für die RWE AG
oder Tochterunternehmen erbracht
worden sind
0,3
0,5
23,6
23,7
Lagebericht
Außerdem erhielten Mitglieder des Wirtschaftsbeirats
Abschlussposten bei RWE führten:
Unsere Verantwortung
henden Unternehmen Geschäfte getätigt, die zu folgenden
RWE Spezial
Die Bezüge des Wirtschaftsbeirats betragen 363 Tsd. €.
Konzernabschluss
Im Geschäftsjahr 2006 wurden mit wesentlichen naheste-
An unsere Investoren
Anhang
• Sonstige Angaben
höhe von Vorstand und Aufsichtsrat sind im Vergütungsbe-
Die Honorare für Abschlussprüfungen beinhalten vor allem
richt dargestellt. Der Vergütungsbericht ist Bestandteil des
die Honorare für die Konzernabschlussprüfung sowie für die
Lageberichtes.
Prüfung der Abschlüsse der RWE AG und ihrer Tochterunternehmen. Honorare für sonstige Bestätigungs- oder Bewer-
Im Berichtsjahr wurden keine Kredite oder Vorschüsse an
tungsleistungen entfallen in erster Linie auf Due-Diligence-
Mitglieder des Vorstands und des Aufsichtsrats gewährt.
Dienstleistungen im Zusammenhang mit Akquisitionen und
Desinvestitionen. Weiterhin werden unter diesem Posten
Ehemalige Mitglieder des Vorstands und ihre Hinterbliebe-
Honorare für die Prüfung des internen Kontrollsystems,
nen erhielten 11.803 Tsd. €, davon 1.885 Tsd. € von Tochter-
insbesondere von IT-Systemen, sowie Aufwendungen im
gesellschaften. Dabei entfielen 2.787 Tsd. € auf die Aus-
Zusammenhang mit gesetzlichen oder gerichtlichen Vorga-
übung von LTIP. In der Gesamtsumme enthalten sind auch
ben erfasst. In den Honoraren für Steuerberatungsleistun-
Mandatsvergütungen in Höhe von 38 Tsd. € von Tochterge-
gen sind insbesondere Honorare für die Beratung im Zusam-
sellschaften. Die Pensionsverpflichtungen (Defined Benefit
menhang mit der Erstellung von Steuererklärungen und der
Obligations) gegenüber früheren Mitgliedern des Vorstands
Prüfung von Steuerbescheiden sowie in sonstigen nationa-
und ihren Hinterbliebenen belaufen sich zum Bilanzstichtag
len und internationalen Steuerangelegenheiten enthalten.
auf 111.291 Tsd. €. Davon entfallen 23.672 Tsd. € auf Toch-
Dies beinhaltet bis zum 31. Oktober 2006 auch die Steuer-
tergesellschaften.
beratung von im Ausland lebenden Mitarbeitern.
Weitere Informationen
Die Grundzüge des Vergütungssystems und die Vergütungs-
200
Sonstige Angaben · Bestätigungsvermerk
(37) Inanspruchnahme von § 264 Abs. 3 HGB bzw.
§ 264b HGB
• RWE Rhein-Ruhr Netzservice GmbH, Siegen
• RWE Rhein-Ruhr Verteilnetz GmbH, Wesel
Die folgenden inländischen Tochtergesellschaften haben im
• RWE Rhenas Versicherungsvermittlung GmbH, Essen
Geschäftsjahr 2006 in Teilen von der Befreiungsvorschrift
• RWE Solutions Aktiengesellschaft, Alzenau
des § 264 Abs. 3 HGB bzw. § 264b HGB Gebrauch gemacht:
• RWE Systems Aktiengesellschaft, Dortmund
• RWE Systems Computing GmbH, Dortmund
• BGE Beteiligungs-Gesellschaft für
Energieunternehmen mbH, Essen
• GBV Dreizehnte Gesellschaft für
Beteiligungsverwaltung mbH & Co. KG, Essen
• GBV Fünfte Gesellschaft für
Beteiligungsverwaltung mbH, Essen
• GBV Siebte Gesellschaft für
Beteiligungsverwaltung mbH, Essen
• GBV Vierzehnte Gesellschaft
für Beteiligungsverwaltung mbH, Essen
• HEC GmbH, Dortmund
• RWE Systems Consulting GmbH, Essen
• RWE Systems Development GmbH & Co. KG, Dortmund
• RWE Systems Immobilien Alzenau GmbH, Alzenau
• RWE Systems Immobilien GmbH u. Co. KG, Essen
• RWE Trading GmbH, Essen
• RWE Transportnetz Gas GmbH, Essen
• RWE Transportnetz Strom GmbH, Dortmund
• RWE Westfalen-Weser-Ems Aktiengesellschaft, Dortmund
• RWE Westfalen-Weser-Ems Netzservice GmbH, Dortmund
• RWE Westfalen-Weser-Ems Verteilnetz GmbH,
Recklinghausen
• Kavernenspeicher Staßfurt GmbH, Staßfurt
• SKW Steinkohlen-Wärme GmbH, Kamp-Lintfort
• OIE Aktiengesellschaft, Idar-Oberstein
• Speicher Breitbrunn/Eggstätt RWE Dea & Mobil, Hamburg
• Rheinische Baustoffwerke GmbH, Bergheim
• Thames Water Aqua Holdings GmbH, Essen
• rhenag Beteiligungs GmbH, Köln
• Thyssengas GmbH, Duisburg
• RWE Aqua International GmbH, Essen
• RWE Dea AG, Hamburg
• RWE Dea Suez GmbH, Hamburg
(38) Erklärung gemäß § 161 AktG
• RWE Energy Aktiengesellschaft, Dortmund
Für die RWE AG und ihre börsennotierten deutschen Tochter-
• RWE Energy Beteiligungsgesellschaft mbH, Dortmund
unternehmen sind die gemäß § 161 AktG vorgeschriebenen
• RWE Fuel Cells GmbH, Essen
Erklärungen zum Corporate Governance Kodex abgegeben
• RWE KAC Dezentrale Energien GmbH & Co. KG, Dortmund
und den Aktionären zugänglich gemacht worden.
• RWE Key Account Contracting GmbH, Essen
• RWE Key Account GmbH, Essen
• RWE Kundenservice GmbH, Bochum
(39) Ereignisse nach dem Bilanzstichtag
• RWE Plus Beteiligungsgesellschaft Mitte mbH, Essen
Ausführungen zu Ereignissen nach dem Bilanzstichtag ent-
• RWE Power Aktiengesellschaft, Köln und Essen
hält der Lagebericht.
• RWE Rhein-Ruhr Aktiengesellschaft, Essen
An unsere Investoren
Lagebericht
Unsere Verantwortung
RWE Spezial
Konzernabschluss
Weitere Informationen
201
in den Konzernabschluss einbezogenen Unternehmen, der
des Eigenkapitals und Anhang – sowie den Konzernlagebe-
Abgrenzung des Konsolidierungskreises, der angewandten
richt, der mit dem Lagebericht der RWE Aktiengesellschaft
Bilanzierungs- und Konsolidierungsgrundsätze und der
zusammengefasst ist, für das Geschäftsjahr vom 1. Januar
wesentlichen Einschätzungen des Vorstands sowie die Wür-
bis 31. Dezember 2006 geprüft. Die Aufstellung von Kon-
digung der Gesamtdarstellung des Konzernabschlusses und
zernabschluss und zusammengefasstem Lagebericht nach
des zusammengefassten Lageberichts. Wir sind der Auffas-
den IFRS, wie sie in der EU anzuwenden sind, und den er-
sung, dass unsere Prüfung eine hinreichend sichere Grund-
gänzend nach § 315a Abs. 1 HGB anzuwendenden handels-
lage für unsere Beurteilung bildet.
rechtlichen Vorschriften liegt in der Verantwortung des
Vorstands der Gesellschaft. Unsere Aufgabe ist es, auf der
Unsere Prüfung hat zu keinen Einwendungen geführt.
Grundlage der von uns durchgeführten Prüfung eine Beurteilung über den Konzernabschluss und den zusammenge-
Nach unserer Beurteilung aufgrund der bei der Prüfung
fassten Lagebericht abzugeben.
gewonnenen Erkenntnisse entspricht der Konzernabschluss
den IFRS, wie sie in der EU anzuwenden sind, und den er-
Wir haben unsere Konzernabschlussprüfung nach § 317 HGB
gänzend nach § 315a Abs. 1 HGB anzuwendenden handels-
unter Beachtung der vom Institut der Wirtschaftsprüfer
rechtlichen Vorschriften und vermittelt unter Beachtung
(IDW) festgestellten deutschen Grundsätze ordnungsmäßiger
dieser Vorschriften ein den tatsächlichen Verhältnissen ent-
Abschlussprüfung unter ergänzender Beachtung der Inter-
sprechendes Bild der Vermögens-, Finanz- und Ertragslage
national Standards on Auditing (ISA) vorgenommen. Da-
des Konzerns. Der zusammengefasste Lagebericht steht in
nach ist die Prüfung so zu planen und durchzuführen, dass
Einklang mit dem Konzernabschluss, vermittelt insgesamt
Unrichtigkeiten und Verstöße, die sich auf die Darstellung
ein zutreffendes Bild von der Lage des Konzerns und stellt
des durch den Konzernabschluss unter Beachtung der anzu-
die Chancen und Risiken der zukünftigen Entwicklung zu-
wendenden Rechnungslegungsvorschriften und durch den
treffend dar.
zusammengefassten Lagebericht vermittelten Bildes der
Vermögens-, Finanz- und Ertragslage wesentlich auswirken,
Essen, den 13. Februar 2007
mit hinreichender Sicherheit erkannt werden. Bei der Festlegung der Prüfungshandlungen werden die Kenntnisse
PricewaterhouseCoopers
über die Geschäftstätigkeit und über das wirtschaftliche und
Aktiengesellschaft
rechtliche Umfeld des Konzerns sowie die Erwartungen über
Wirtschaftsprüfungsgesellschaft
mögliche Fehler berücksichtigt. Im Rahmen der Prüfung
werden die Wirksamkeit des rechnungslegungsbezogenen
M. Wiegand
Dr. N. Schwieters
internen Kontrollsystems sowie Nachweise für die Angaben
Wirtschaftsprüfer
Wirtschaftsprüfer
im Konzernabschluss und zusammengefassten Lagebericht
Lagebericht
Verlustrechnung, Bilanz, Kapitalflussrechnung, Veränderung
Unsere Verantwortung
Prüfung umfasst die Beurteilung der Jahresabschlüsse der
RWE Spezial
überwiegend auf der Basis von Stichproben beurteilt. Die
gestellten Konzernabschluss – bestehend aus Gewinn- und
Konzernabschluss
Wir haben den von der RWE Aktiengesellschaft, Essen, auf-
Weitere Informationen
Bestätigungsvermerk des Konzernabschlussprüfers
An unsere Investoren
Anhang
• Sonstige Angaben
• Bestätigungsvermerk
202
Wesentliche Beteiligungen
Wesentliche Beteiligungen (Stand: 31.12.2006)
I. Verbundene Unternehmen
Beteiligungsanteil gemäß
§ 16 AktG
%
RWE Aktiengesellschaft, Essen
Eigenkapital
des letzten
Geschäftsjahres
in Tsd.€
Ergebnis
des letzten
Geschäftsjahres
in Tsd.€
Umsatzerlöse
2006
Mitarbeiter2
2006
im Jahresdurchschnitt
7.423.562
2.413.027
–
360
in Mio.€
RWE Power
RWE Power Aktiengesellschaft, Köln und Essen
100
2.171.058
–1
7.243
12.909
GfV Gesellschaft für Vermögensverwaltung AG, Dortmund
100
109.390
58.290
–
41
Kernkraftwerke Lippe-Ems GmbH, Lingen (Ems)
99
165.545
1
378
299
Kernkraftwerk Gundremmingen GmbH, Gundremmingen
75
84.762
8.343
225
701
Mátrai Erömü Zártkörüen Müködö Rt. (MÁTRA),
Visonta/Ungarn
–
51
184.619
36.264
227
2.454
Rheinbraun Brennstoff GmbH, Köln
100
63.294
–1
567
155
RWE Dea AG, Hamburg
100
1.323.905
1
1.190
743
RWE Dea Norge AS, Oslo/Norwegen
100
95.013
-13.654
212
63
RWE Dea Suez GmbH, Hamburg
100
87.226
–
1
172
92
RWE Trading GmbH, Essen
100
51.100
–
1
12.091
502
100
1.022.905
–1
8.057
509
Budapesti Elektromos Müvek Nyrt. (ELMÜ), Budapest/Ungarn
55
343.915
58.648
814
1.856
Emscher Lippe Energie GmbH, Gelsenkirchen
79
87.626
11.456
485
651
Energis GmbH, Saarbrücken
66
134.779
20.592
312
338
–
RWE Energy
RWE Energy Aktiengesellschaft, Dortmund
envia Mitteldeutsche Energie AG, Chemnitz
64
888.772
72.145
2.337
2.201
envia Netzservice GmbH, Chemnitz
100
4.045
–1
365
7
envia Verteilnetz GmbH, Halle
1
1.538
4
100
24
Észak-magyarországi Áramszolgáltató Nyrt. (ÉMÁSZ),
Miskolc/Ungarn
54
155.864
16.875
336
1.063
EWV Energie- und Wasser-Versorgung GmbH, Stolberg
54
36.204
11.007
322
374
Jihomoravská plynárenská, a.s., Brno/Tschechien
50
209.535
34.274
639
1.004
Koblenzer Elektrizitätswerk und Verkehrs-Aktiengesellschaft,
Koblenz
58
87.329
18.743
389
539
Lechwerke Aktiengesellschaft, Augsburg
–
90
226.773
66.900
925
1.166
100
25
–1
497
3
MITGAS Mitteldeutsche Gasversorgung GmbH, Halle
60
120.174
26.388
rhenag Rheinische Energie Aktiengesellschaft, Köln
100
114.242
RWE Energy Beteiligungsgesellschaft mbH, Dortmund
100
2.644.409
RWE Energy Nederland N.V., Hoofddorp/Niederlande
100
RWE Gas International B.V., Hoofddorp/Niederlande
100
RWE Key Account GmbH, Essen
100
RWE Kundenservice GmbH, Bochum
100
RWE Obragas N.V., Helmond/Niederlande
100
LEW Verteilnetz GmbH, Augsburg
1 Ergebnisabführungsvertrag
2 Umgerechnet in Vollzeitstellen
690
290
1
296
330
–1
–
–
357.310
23.698
842
107
4.464.084
305.042
–
–
–
25
–
1
1.761
87
25
–1
310
14
94.111
16.074
328
136
An unsere Investoren
Lagebericht
Unsere Verantwortung
RWE Spezial
Konzernabschluss
Weitere Informationen
203
238.405
–1
RWE Rhein-Ruhr Netzservice GmbH, Siegen
100
RWE Rhein-Ruhr Verteilnetz GmbH, Wesel
100
RWE Solutions Aktiengesellschaft, Alzenau
100
186.856
RWE Transgas, a.s., Prag/Tschechien
100
RWE Transportnetz Gas GmbH, Essen
RWE Transportnetz Strom GmbH, Dortmund
5.694
4.773
25
–
1
984
31
25
–1
2.313
6
1
–
36
3.022.606
289.743
–
2.781
306
100
55
–1
274
66
100
613.025
–1
4.582
365
RWE Westfalen-Weser-Ems Aktiengesellschaft, Dortmund
80
283.185
–1
5.140
2.662
RWE Westfalen-Weser-Ems Netzservice GmbH, Dortmund
100
25
–1
1.125
24
RWE Westfalen-Weser-Ems Verteilnetz GmbH, Recklinghausen
100
25
–
1
1.607
4
RWW Rheinisch-Westfälische Wasserwerksgesellschaft mbH,
Mülheim an der Ruhr
80
63.238
10.019
109
458
Severoceská plynárenská, a.s., Ústí nad Labem/Tschechien
100
110.771
18.974
355
414
Severomoravská plynárenská, a.s., Ostrava/Tschechien
68
172.091
25.438
498
705
Stadtwerke Düren GmbH, Düren
75
27.224
6.493
153
215
STOEN S.A., Warschau/Polen
99
197.209
32.882
474
1.310
Stredoceská plynárenská, a.s., Prag/Tschechien
97
97.308
16.442
300
404
Süwag Energie AG, Frankfurt am Main
78
268.309
48.000
1.513
1.471
Süwag Netz GmbH, Frankfurt am Main
100
25
–1
505
10
Thyssengas GmbH, Duisburg
100
179.695
97
–
VSE Aktiengesellschaft, Saarbrücken
69
133.247
14.366
–
285
297
Východoceská plynárenská, a.s., Hradec Králové/Tschechien
67
111.545
10.213
280
508
Západoceská plynárenská, a.s., Plzen/Tschechien
98
65.022
7.524
216
367
100
718.739
-79.351
8.493
11.066
100
3.453.897
-263.140
1.702
6.914
RWE Finance B.V., Zwolle/Niederlande
100
10.345
2.251
–
–
RWE Systems Aktiengesellschaft, Dortmund
100
150.507
1.988
1.461
1
RWE npower
RWE Npower Holdings plc, Swindon/Großbritannien2
Bereich Wasser
Thames Water Aqua US Holdings, Inc., Wilmington/
Delaware/USA; American Water-Gruppe2 mit 72 Tochterunternehmen in den USA und Kanada
Sonstige Tochterunternehmen
1 Ergebnisabführungsvertrag
2 Daten aus dem Konzernabschluss der Gesellschaft
3 Umgerechnet in Vollzeitstellen
–
1
Lagebericht
100
in Mio.€
RWE Energy
Unsere Verantwortung
RWE Rhein-Ruhr Aktiengesellschaft, Essen
Mitarbeiter3
2006
im Jahresdurchschnitt
RWE Spezial
Ergebnis
des letzten
Geschäftsjahres
in Tsd.€
Umsatzerlöse
2006
%
Eigenkapital
des letzten
Geschäftsjahres
in Tsd.€
Konzernabschluss
Beteiligungsanteil gemäß
§ 16 AktG
Weitere Informationen
I. Verbundene Unternehmen
An unsere Investoren
• Wesentliche Beteiligungen
204
Wesentliche Beteiligungen · Wertmanagement-Konzept des RWE-Konzerns
II. Unternehmen, die nach der
Equity-Methode bilanziert sind
Beteiligungsanteil gemäß
§ 16 AktG
%
Eigenkapital
des letzten
Geschäftsjahres
in Tsd.€
Ergebnis
des letzten
Geschäftsjahres
in Tsd.€
TCP Petcoke Corporation, Dover/Delaware/USA1
50
8.869
10.934
Grosskraftwerk Mannheim Aktiengesellschaft, Mannheim
40
114.141
6.647
RWE Power
RWE Energy
AVU Aktiengesellschaft für Versorgungs-Unternehmen, Gevelsberg
50
94.481
10.796
Cegedel S.A., Luxemburg/Luxemburg1
30
328.915
53.396
Dortmunder Energie- und Wasserversorgung GmbH, Dortmund
47
150.437
61.815
EVH GmbH, Halle (Saale)
30
76.736
12.927
Fövárosi Gázmüvek Zrt., Budapest/Ungarn
50
143.414
17.557
Kärntner Energieholding Beteiligungs-GmbH, Klagenfurt/Österreich1
49
403.807
36.466
Kommunale Energie- und Wasserversorgung Neunkirchen AG, Neunkirchen
29
71.478
8.840
Niederrheinische Versorgung und Verkehr AG, Mönchengladbach
50
435.635
39.569
Pfalzwerke Aktiengesellschaft, Ludwigshafen
27
182.843
17.176
Regionalgas Euskirchen GmbH & Co. KG, Euskirchen
43
48.006
11.399
RheinEnergie AG, Köln
20
564.045
166.833
RWE-Veolia Berlinwasser Beteiligungs AG, Berlin
50
263.928
11.477
SpreeGas Gesellschaft für Gasversorgung und Energiedienstleistung mbH, Cottbus
33
20.628
6.206
Stadtwerke Duisburg AG, Duisburg
20
152.223
26.280
Stadtwerke Essen AG, Essen
29
116.557
17.608
TIGÁZ Tiszántúli Gázszolgáltató Zrt., Hajdúszoboszló/Ungarn
44
148.729
12.428
Východoslovenská energetika, a.s. (VSE), Košice/Slowakei
49
163.907
43.303
ZOV Zagrebacke Optpadne Vode d.o.o., Zagreb/Kroatien
49
52.490
21.351
Beteiligungsanteil gemäß
§ 16 AktG
%
Eigenkapital
des letzten
Geschäftsjahres
in Tsd.€
Ergebnis
des letzten
Geschäftsjahres
in Tsd.€
19
255.562
17.635
30
4.576.600
273.400
1
1 Daten aus dem Konzernabschluss der Gesellschaft
III. Sonstige Beteiligungen
RWE Energy
Stadtwerke Chemnitz AG, Chemnitz
Sonstige
RAG Aktiengesellschaft, Essen1
1 Daten aus dem Konzernabschluss der Gesellschaft
An unsere Investoren
Lagebericht
Unsere Verantwortung
RWE Spezial
Konzernabschluss
Weitere Informationen
205
risikolose Anlage in Höhe von 4,75 % (Vorjahr: 5,0 %) als
Rendite auf das eingesetzte Vermögen die Kapitalkosten
Basis und addieren konzern- sowie bereichsspezifische Risi-
übersteigt. Wir messen die Rendite als Return on Capital
koaufschläge. Wir operieren dabei mit einem von 0,7 auf
Employed (ROCE). Der ROCE zeigt die rein operative Ren-
0,74 erhöhten Betafaktor, weil unser Geschäft durch den Ver-
dite. Er ergibt sich, wenn das betriebliche Ergebnis durch
kauf der regulierten Wasseraktivitäten volatiler wird. Das
das betriebliche Vermögen geteilt wird.
Verhältnis von Eigen- zu Fremdkapital setzen wir mit 50/50
an (Vorjahr: 40/60). Dieser Wert wird nicht aus den Buch-
Unsere Kapitalkosten ermitteln wir als gewichteten Durch-
werten der Bilanz abgeleitet, sondern basiert u.a. auf einer
schnitt der Eigen- und Fremdkapitalkosten. Die Eigenkapital-
Marktbewertung des Eigenkapitals und Annahmen über die
kosten erfassen die über eine risikolose Anlage hinausge-
langfristige Entwicklung von Nettofinanzposition und Rück-
hende, unternehmensspezifische Renditeerwartung des
stellungen. Die Anpassung gegenüber 2005 ergibt sich aus
Kapitalmarktes bei einer Investition in die RWE-Aktie. Die
der deutlichen Verbesserung unserer Nettofinanzposition
Fremdkapitalkosten orientieren sich an den langfristigen
durch den Verkauf von Thames Water. Insgesamt kommen
Finanzierungskonditionen im RWE-Konzern und berücksichti-
wir so – wie im Vorjahr – auf Kapitalkosten für den
gen die steuerliche Abzugsfähigkeit von Fremdkapitalzinsen
RWE-Konzern von 9,0 % vor Steuern.
(Tax Shield).
Die Differenz von ROCE und Kapitalkostensatz ergibt den
Die obere Tabelle auf Seite 206 zeigt die Eckdaten für die
relativen Wertbeitrag. Durch Multiplikation mit dem einge-
Herleitung der Kapitalkosten. Mit Wirkung zum Geschäftsjahr
setzten betrieblichen Vermögen erhält man den absoluten
2006 haben wir einige dieser Werte an die Markt- und Ge-
Wertbeitrag, den wir als zentrale Steuerungsgröße einsetzen.
schäftsentwicklung angepasst. Für das Fremdkapital legen
Je höher dieser ausfällt, desto attraktiver ist die jeweilige
wir im Konzern einen Kostensatz vor Steuern von 5,25 %
Aktivität für unser Portfolio. Er ist wesentliches Kriterium
zugrunde. Im Vorjahr waren es 5,75 % gewesen. Mit der
für die Beurteilung von Investitionen und zugleich Maßstab
Absenkung berücksichtigen wir den in den letzten Jahren
für die Bonuszahlungen an unsere Führungskräfte.
Lagebericht
werts. Zusätzlicher Wert wird dann geschaffen, wenn die
Unsere Verantwortung
reich. Beim Eigenkapital nehmen wir einen Zinssatz für eine
RWE Spezial
beobachteten Rückgang der Marktzinsen im Langfristbe-
unserer Strategie steht die Steigerung des Unternehmens-
Konzernabschluss
Renditeorientierte Unternehmenssteuerung. Im Zentrum
Weitere Informationen
Wertmanagement-Konzept des RWE-Konzerns
An unsere Investoren
• Wesentliche Beteiligungen
• Wertmanagement-Konzept
des RWE-Konzerns
206
Wertmanagement-Konzept des RWE-Konzerns · Aufsichtsrat
RWE-Konzern – Kapitalkosten
2005
ab 2006
Risikoloser Zinsfuß
%
5,0
4,75
Marktprämie
%
5,0
5,0
Beta-Faktor
0,7
0,74
Eigenkapitalkosten nach Steuern
%
8,5
8,5
Fremdkapitalkosten vor Steuern
%
5,75
5,25
Steuersatz für Fremdkapital
%
29,3
31,4
Tax Shield
%
-1,65
-1,65
Fremdkapitalkosten nach Steuern
%
4,1
3,6
Anteil Eigenkapital
%
40
50
Anteil Fremdkapital
%
60
50
Kapitalkosten nach Steuern
%
5,8
6,0
Steuersatz für pauschale Umrechnung
%
35
35
Kapitalkosten vor Steuern
%
9,0
9,0
Betriebliches Ergebnis
Mio.€
6.106
+ Zinserträge aus Leasingforderungen
Mio.€
12
RWE-Konzern – Ermittlung des Wertbeitrags 20061
Betriebliches Ergebnis für ROCE-Berechnung
Mio.€
6.118
Immaterielle Vermögenswerte/Sachanlagen2, 3
Mio.€
46.880
+ Beteiligungen inkl. Ausleihungen
Mio.€
4.208
+ Vorräte
Mio.€
2.154
+ Forderungen aus Lieferungen und Leistungen
Mio.€
8.597
+ Sonstige Vermögenswerte inkl. aktiver Rechnungsabgrenzungsposten
Mio.€
12.412
- Unverzinsliche Rückstellungen4
Mio.€
9.558
- Unverzinsliche Verbindlichkeiten
Mio.€
26.815
+ Korrekturen beim durchschnittlichen betrieblichen Vermögen6
Mio.€
-5.114
Betriebliches Vermögen
Mio.€
32.764
%
18,7
3
5
ROCE
Relativer Wertbeitrag
%
9,7
Absoluter Wertbeitrag
Mio.€
3.169
1 Bilanzpositionen jeweils mit dem Durchschnitt der Werte vom 31. Dezember 2005 und 2006
2 Korrigiert um passive latente Steuern auf den aktivierten Kundenstamm von RWE npower
3 Nach IAS 16.15 gebildete Aktiva sind hier nicht berücksichtigt, da durch sie kein Kapital gebunden wird. Dabei handelt es sich um Anlagevermögen in Höhe
von 468 Mio. € und Vorratsvermögen in Höhe von 88 Mio. €.
4 Die Position umfasst Steuerrückstellungen und sonstige Rückstellungen; nicht enthalten sind Rückstellungen mit Langfristcharakter in Höhe von 890 Mio. €.
5 Die Position umfasst Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen, Ertragsteuerverbindlichkeiten, sonstige Verbindlichkeiten, passive Rechnungsabgrenzungsposten, erhaltene Anzahlungen und Wechselverbindlichkeiten. Außerdem enthalten sind passive latente Steuern im Bereich Wasser in Höhe von 2.043 Mio. €.
6 Enthalten sind zeitliche Korrekturen wegen unterjähriger Erst-/Entkonsolidierungen und insbesondere des Ausweises von Thames Water als nicht fortgeführte
Aktivität.
An unsere Investoren
Lagebericht
Unsere Verantwortung
RWE Spezial
Konzernabschluss
Weitere Informationen
207
– seit 13. April 2006 –
Vorsitzender des Vorstands der WestLB AG
Mitglied des geschäftsführenden Hauptvorstands
• Audi AG
der IG Bergbau, Chemie, Energie
• AXA Konzern AG
• CHEMIE Pensionsfonds AG
• Hapag-Lloyd AG
• Continental AG
• Weberbank Actiengesellschaft (Vorsitz)
• Degussa AG
• DekaBank Deutsche Girozentrale
• Sanofi-Aventis Deutschland GmbH
• Deutscher Sparkassen Verlag GmbH
• Hoechst GmbH
• KfW – Kreditanstalt für Wiederaufbau
• RWE Power AG
• Landwirtschaftliche Rentenbank
• BGAG Beteiligungsgesellschaft der
Gewerkschaften GmbH
• THS TreuHandStelle für Bergmannswohnstätten
Frank Bsirske
im rheinisch-westfälischen Steinkohlenbezirk GmbH
Berlin
Stellvertretender Vorsitzender
Vorsitzender der ver.di
Carl-Ludwig von Boehm-Bezing
Vereinte Dienstleistungsgewerkschaft
Bad Soden
• Deutsche Lufthansa AG
ehem. Mitglied des Vorstands der Deutsche Bank AG
• IBM Central Holding GmbH
Heinz Büchel
Dr. Paul Achleitner
Trier
München
– seit 13. April 2006 –
Mitglied des Vorstands der Allianz SE
Gesamtbetriebsratsvorsitzender der RWE Rhein-Ruhr AG
• Allianz Deutschland AG
• RWE Energy AG
• Allianz Global Investors AG
• Allianz Lebensversicherungs-AG
Wilfried Donisch*
• Bayer AG
Mülheim an der Ruhr
• Allianz Elementar Versicherungs-AG (Vorsitz)
– bis 8. August 2006 –
• Allianz Elementar Lebensversicherungs-AG (Vorsitz)
Gesamtbetriebsratsvorsitzender der SAG GmbH
• RWE Energy AG
• RWE Solutions AG
Sven Bergelin
Berlin
– seit 13. April 2006 –
Dieter Faust
Gewerkschaftssekretär der ver.di
Eschweiler
Vereinte Dienstleistungsgewerkschaft
Betriebsratsvorsitzender Betriebsdienste/
Materialwirtschaft der RWE Power AG
• Mitgliedschaft in anderen gesetzlich zu bildenden Aufsichtsräten
• Mitgliedschaft in vergleichbaren in- und ausländischen Kontrollgremien von Wirtschaftsunternehmen
* Angaben beziehen sich auf den Zeitpunkt des Ausscheidens
Lagebericht
Vorsitzender
Unsere Verantwortung
Monheim am Rhein
RWE Spezial
Werner Bischoff
Düsseldorf
Konzernabschluss
Dr. Thomas R. Fischer
Weitere Informationen
Aufsichtsrat
An unsere Investoren
• Wertmanagement-Konzept
des RWE-Konzerns
Organe und weitere Gremien
• Aufsichtsrat
208
Aufsichtsrat
Simone Haupt
Dagmar Mühlenfeld
Hagen
Mülheim an der Ruhr
Gesamtbetriebsratsvorsitzende der RWE Systems AG
Oberbürgermeisterin der Stadt Mülheim an der Ruhr
• Mülheimer Wohnungsbau e.G. (Vorsitz)
• Beteiligungsholding Mülheim an der Ruhr GmbH
Heinz-Eberhard Holl
Osnabrück
• Flughafen Essen/Mülheim GmbH (Vorsitz)
ehem. Oberkreisdirektor des Landkreises Osnabrück
• medl GmbH (Vorsitz)
• Georgsmarienhütte GmbH
• Mülheim & Business GmbH (Vorsitz)
• Georgsmarienhütte Holding GmbH
• Ruhrbania Projektentwicklungsgesellschaft mbH
(Vorsitz)
• Ruhrgebiet Tourismus Management GmbH
Berthold Huber*
Oberursel
– bis 13. April 2006 –
Erich Reichertz
Gewerkschaftssekretär der IG Metall
Mülheim an der Ruhr
• Audi AG
– seit 13. April 2006 –
• Siemens AG
Dipl.-Ingenieur
• RWE Energy AG
Dr. Dietmar Kuhnt*
Essen
Dr. Wolfgang Reiniger
– bis 13. April 2006 –
Essen
ehem. Vorsitzender des Vorstands der RWE AG
Oberbürgermeister der Stadt Essen
• Allianz Versicherungs-AG
• EGZ Entwicklungsgesellschaft Zollverein mbH
• Dresdner Bank AG
• EMG Essen Marketing GmbH Gesellschaft für
• GEA Group AG
Stadtwerbung, Touristik und Zentrenmanagement
• Hapag-Lloyd AG
(Vorsitz)
• Entwicklungsgesellschaft Universitätsviertel
• HOCHTIEF AG
Essen mbH (Vorsitz)
• TUI AG
• Essener Wirtschaftsförderungsgesellschaft mbH
• Société Electrique de l’Our S.A.
(Vorsitz)
• Margarethe Krupp-Stiftung für Wohnungsfürsorge
Dr. Gerhard Langemeyer
(Vorsitz)
Dortmund
Oberbürgermeister der Stadt Dortmund
• Messe Essen GmbH (Vorsitz)
• Dortmunder Stadtwerke AG (Vorsitz)
• Sparkasse Essen (Vorsitz)
• Harpen AG
• KEB Holding AG (Vorsitz)
Günter Reppien
• Klinikum Dortmund gGmbH (Vorsitz)
Lingen
• Schüchtermann Schiller’sche Kliniken KG
Gesamtbetriebsratsvorsitzender der RWE Power AG
• Sparkasse Dortmund (Vorsitz)
• RWE Power AG
• Stadtwerke Lingen GmbH
• Mitgliedschaft in anderen gesetzlich zu bildenden Aufsichtsräten
• Mitgliedschaft in vergleichbaren in- und ausländischen Kontrollgremien von Wirtschaftsunternehmen
* Angaben beziehen sich auf den Zeitpunkt des Ausscheidens
An unsere Investoren
Lagebericht
Unsere Verantwortung
RWE Spezial
Konzernabschluss
Weitere Informationen
209
Gesamtbetriebsratsvorsitzender der
Dipl.-Bergingenieur
RWE Westfalen-Weser-Ems AG
• RWE Energy AG
Dagmar Schmeer
• RWE Westfalen-Weser-Ems AG
Saarbrücken
– seit 9. August 2006 –
Prof. Karel Van Miert
Betriebsratsvorsitzende der VSE AG
Beersel
• VSE AG
Professor, Universität Nyenrode
• Münchener Rückversicherungs-Gesellschaft AG
• Agfa-Gevaert N.V.
Dr. Manfred Schneider
Leverkusen
• Anglo American plc
Vorsitzender des Aufsichtsrats der Bayer AG
• De Persgroup
• DaimlerChrysler AG
• Koninklijke Philips Electronics N.V.
• Linde AG (Vorsitz)
• SIBELCO N.V.
• Metro AG
• SOLVAY S.A.
• TUI AG
• Vivendi Universal S.A.
Prof. Dr. Ekkehard D. Schulz
Jürgen Wefers*
Krefeld
Goch
– seit 13. April 2006 –
– bis 13. April 2006 –
Vorsitzender des Vorstands der ThyssenKrupp AG
Betriebsratsvorsitzender der RWE Rhein-Ruhr AG,
• AXA Konzern AG
Standort Wesel
• Bayer AG
Lagebericht
Bochum
– bis 13. April 2006 –
Unsere Verantwortung
Frechen
RWE Spezial
Uwe Tigges
Konzernabschluss
Bernhard von Rothkirch*
An unsere Investoren
Organe und weitere Gremien
• Aufsichtsrat
• RAG AG
• RAG Beteiligungs-AG
• ThyssenKrupp Automotive AG (Vorsitz)
• ThyssenKrupp Services AG (Vorsitz)
• ThyssenKrupp Steel AG (Vorsitz)
• ThyssenKrupp Technologies AG (Vorsitz)
Klaus-Dieter Südhofer*
Recklinghausen
– bis 13. April 2006 –
ehem. Gewerkschaftssekretär der IG Bergbau,
Chemie, Energie
• RWE Dea AG
• Mitgliedschaft in anderen gesetzlich zu bildenden Aufsichtsräten
• Mitgliedschaft in vergleichbaren in- und ausländischen Kontrollgremien von Wirtschaftsunternehmen
* Angaben beziehen sich auf den Zeitpunkt des Ausscheidens
Weitere Informationen
• MAN AG (Vorsitz)
210
Ausschüsse des Aufsichtsrats · Vorstand
Ausschüsse des Aufsichtsrats
Präsidium des Aufsichtsrats
Personalausschuss
Dr. Thomas R. Fischer (Vorsitz)
Dr. Thomas R. Fischer (Vorsitz)
Frank Bsirske
Frank Bsirske
Dr. Paul Achleitner
Dr. Paul Achleitner
Heinz Büchel – seit 13. April 2006 –
Heinz-Eberhard Holl
Dieter Faust
Günter Reppien – seit 13. April 2006 –
Simone Haupt – seit 13. April 2006 –
Klaus-Dieter Südhofer – bis 13. April 2006 –
Dr. Wolfgang Reiniger
Uwe Tigges – seit 13. April 2006 –
Günter Reppien – bis 13. April 2006 –
Dr. Manfred Schneider
Uwe Tigges – bis 13. April 2006 –
Prüfungsausschuss
Carl-Ludwig von Boehm-Bezing (Vorsitz)
Werner Bischoff – seit 13. April 2006 –
Vermittlungsausschuss nach § 27 Abs. 3 MitbestG
Dr. Dietmar Kuhnt – bis 13. April 2006 –
Dr. Thomas R. Fischer (Vorsitz)
Dr. Gerhard Langemeyer
Frank Bsirske
Günter Reppien
Werner Bischoff – seit 13. April 2006 –
Bernhard von Rothkirch – bis 13. April 2006 –
Dr. Manfred Schneider
Prof. Dr. Ekkehard D. Schulz – seit 13. April 2006 –
Uwe Tigges – bis 13. April 2006 –
Uwe Tigges
An unsere Investoren
Lagebericht
Unsere Verantwortung
RWE Spezial
Konzernabschluss
Weitere Informationen
211
– seit 1. Januar 2007 –
• Deutsche Post AG
Mitglied des Vorstands der RWE AG
• RWE Energy AG (Vorsitz)
• RWE Energy AG
• RWE Power AG (Vorsitz)
• RWE Power AG
• RWE Npower Holdings plc (Chairman)
• RWE Npower Holdings plc
• RWE Trading GmbH (Vorsitz)
Dr. Klaus Sturany
Berthold Bonekamp
Dortmund
Grevenbroich
Mitglied des Vorstands der RWE AG
Mitglied des Vorstands der RWE AG
• Commerzbank AG
• Berlinwasser Holding AG
• Hannover Rückversicherung AG
• RAG AG
• Heidelberger Druckmaschinen AG
• RAG Beteiligungs-AG
• RAG AG
• RheinEnergie AG
• RAG Beteiligungs-AG
• RWE Rhein-Ruhr AG (Vorsitz)
• Österreichische Industrieholding AG
• RWE Westfalen-Weser-Ems AG (Vorsitz)
• Berliner Wasserbetriebe AöR
Jan Zilius
• RWE Energy Nederland B.V.
Köln
• RWE Npower Holdings plc
Mitglied des Vorstands der RWE AG
• STOEN S.A. (Vorsitz)
• Harpen AG (Vorsitz)
• VSE a.s.
• RAG AG
• RAG Beteiligungs-AG
Alwin Fitting
• RWE Dea AG (Vorsitz)
Westhofen
Mitglied des Vorstands der RWE AG
• Harpen AG
• RWE Energy AG
• RWE Systems AG (Vorsitz)
• Mitgliedschaft in anderen gesetzlich zu bildenden Aufsichtsräten
• Mitgliedschaft in vergleichbaren in- und ausländischen Kontrollgremien von Wirtschaftsunternehmen
* Angaben beziehen sich auf den Zeitpunkt des Ausscheidens
Lagebericht
Vorsitzender des Vorstands der RWE AG
Unsere Verantwortung
Mülheim an der Ruhr
RWE Spezial
Dr. Rolf Pohlig
Essen
Konzernabschluss
Harry Roels
Weitere Informationen
Vorstand
An unsere Investoren
Organe und weitere Gremien
• Ausschüsse des Aufsichtsrats
• Vorstand
212
Wirtschaftsbeirat
Wirtschaftsbeirat
Prof. Dr. Dr. Theodor Baums
Dr. Dietmar Kuhnt
Frankfurt am Main
Essen
Mitglied des Präsidiums der Deutsche Schutzvereinigung
– seit 14. April 2006 –
für Wertpapierbesitz e.V.
ehem. Vorsitzender des Vorstands der RWE AG
Dr. Gerhard Cromme
Prof. Dr. Hubert Markl
Düsseldorf
Konstanz
– bis 31. August 2006 –
ehem. Präsident der Max-Planck-Gesellschaft
Vorsitzender des Aufsichtsrats der ThyssenKrupp AG
Wolfgang Mayrhuber
Jürgen Dormann
Zürich
Frankfurt am Main
Vorsitzender des Vorstands der Deutsche Lufthansa AG
Vorsitzender des Verwaltungsrats ABB
Dr. Thomas Middelhoff
Dr. Michael Frenzel
Hannover
Essen
Vorsitzender des Vorstands der KarstadtQuelle AG
Vorsitzender des Vorstands der TUI AG
Klaus-Peter Müller
Dr. Jürgen Großmann
Hamburg
Frankfurt am Main
Sprecher des Vorstands der Commerzbank AG
Geschäftsführender Gesellschafter der
Georgsmarienhütte Holding GmbH
Dr. Udo Oels
Odenthal
Helmut Haumann
Köln
– bis 14. Dezember 2006 –
Vorsitzender des Vorstands der RheinEnergieStiftungen
ehem. Mitglied des Vorstands der Bayer AG
An unsere Investoren
Lagebericht
Unsere Verantwortung
RWE Spezial
Konzernabschluss
Weitere Informationen
213
– bis 31. Januar 2006 –
CEO Ware Family Office
Dr. Bernd Pischetsrieder
Wolfsburg
Volkswagen AG
Anton Werhahn
Neuss
– seit 1. Januar 2007 –
Prof. Dr. Dieter Schmitt
Sprecher des Vorstands der Fa. Wilh. Werhahn KG
Essen
– bis 30. September 2006 –
Universität Duisburg-Essen, Campus Essen
Wilhelm Werhahn
Neuss
– bis 31. Dezember 2006 –
Klaus Schneider
München
Vorsitzender des Vorstands der Schutzgemeinschaft
der Kapitalanleger e.V.
Prof. Dr. Jürgen Strube
Ludwigshafen
Vorsitzender des Aufsichtsrats der BASF AG
Persönlich haftender Gesellschafter der
Fa. Wilh. Werhahn KG
Lagebericht
Vorsitzender des Aufsichtsrats der Siemens AG
Unsere Verantwortung
Pennsylvania
RWE Spezial
Marilyn Ware
München
Konzernabschluss
Dr. Heinrich von Pierer
An unsere Investoren
Organe und weitere Gremien
• Wirtschaftsbeirat
Köln
ehem. Vorsitzender des Aufsichtsrats
der Dresdner Bank AG
Weitere Informationen
Dr. Alfons Friedrich Titzrath
214
Group Business Committee · Glossar
Group Business Committee
Harry Roels
Stefan Judisch
Vorsitzender des Group Business Committee
Vorsitzender der Geschäftsführung der
Vorsitzender des Vorstands der RWE AG
RWE Gas Midstream GmbH
Berthold Bonekamp
Vorsitzender des Vorstands der RWE Energy AG
Chittur Ramakrishnan
Vorsitzender des Vorstands der RWE Systems AG
Mitglied des Vorstands der RWE AG
Dr. Georg Schöning
Alwin Fitting
Vorsitzender des Vorstands der RWE Dea AG
Mitglied des Vorstands der RWE AG
Peter Terium
Dr. Rolf Pohlig
Mitglied des Vorstands der RWE AG
Dr. Klaus Sturany
Mitglied des Vorstands der RWE AG
Jan Zilius
Vorsitzender der Geschäftsführung der
RWE Trading GmbH
Dr. Manfred Döss
Leiter Recht der RWE AG
Andreas Zetzsche
Vorsitzender des Vorstands der RWE Power AG
Leiter Konzernentwicklung/Mergers & Acquisitions
Mitglied des Vorstands der RWE AG
der RWE AG
Andrew Duff
Vorsitzender des Vorstands der RWE Npower Holdings plc
An unsere Investoren
Lagebericht
Unsere Verantwortung
RWE Spezial
Konzernabschluss
Weitere Informationen
215
minderung in Schwellen- oder Entwicklungsländern, die
ten der effizientesten Netzbetreiber ausschlaggebend, die
selbst keine Emissions-Reduktionsverpflichtung haben,
von der Regulierungsbehörde über ein Vergleichsverfahren
Emissionsgutschriften erwerben. Diese lassen sich mit den
ermittelt werden.
eigenen Verpflichtungen verrechnen.
At-Equity-Bilanzierung. Verfahren zur Berücksichtigung von
Commercial Paper. Handelbare, unbesicherte Inhaber-
Beteiligungsgesellschaften, die nicht auf Basis der Vollkonso-
schuldverschreibung, die zur kurzfristigen Fremdmittelauf-
lidierung mit allen Aktiva und Passiva in den Konzernab-
nahme emittiert wird. Commercial Paper werden als Dauer-
schluss einbezogen werden. Hierbei wird der Beteiligungs-
emission revolvierend mit einer typischen Laufzeit von
buchwert um die Entwicklung des anteiligen Eigenkapitals
einem Tag bis zu 24 Monaten ausgegeben.
der Beteiligung fortgeschrieben. Diese Veränderung geht in
die Gewinn- und Verlustrechnung der Eigentümergesell-
Commodity. Bezeichnung für eine standardisierte, handel-
schaft ein.
bare Ware, wie z.B. Getreide, Öl oder Gas.
BAFA-Preise. Das Bundesamt für Wirtschaft und Ausfuhrkon-
Credit Default Swap (CDS). Finanzinstrument zum Handel
trolle (BAFA) ermittelt auf der Grundlage von Meldungen der
von Ausfallrisiken bei Krediten u.ä. Der Sicherungsnehmer
Steinkohlebezieher die Drittlandskohlepreise frei deutsche
bezahlt meist eine einmalige jährliche Gebühr an den Siche-
Grenze. Der Preis für Kraftwerkssteinkohle wird vom BAFA
rungsgeber. Im Falle der Nichtzurückzahlung des zugrunde
als Quartals- sowie als Jahrespreis mit Mengen in Gewichts-
liegenden Kreditinstruments wird ihm vom Sicherungsgeber
tonnen und Tonnen Steinkohleeinheiten veröffentlicht.
eine vertraglich vereinbarte Summe gezahlt.
Barrel. Weltweite Handelseinheit für Rohöl. Man unter-
Debt-Issuance-Programm. Vertragliche Rahmen- und Mus-
scheidet zwischen dem imperialen und dem US-amerikani-
terdokumentation für die Begebung von Anleihen im In- und
schen Barrel. Für Rohöl und petrochemische Produkte gilt:
Ausland. Es ist als flexibles Finanzierungsinstrument einsetz-
1 bbl. (US) = 158,987 Liter.
bar und dient der langfristigen Fremdkapitalaufnahme.
Lagebericht
Staaten oder Unternehmen durch Maßnahmen zur Emissions-
individuellen Kosten eines Netzbetreibers, sondern die Kos-
Unsere Verantwortung
Für die Kalkulation der Netzkosten sind dann nicht mehr die
RWE Spezial
Clean Development Mechanism. Gemäß dem Kyoto-Protokoll zur Vermeidung von Treibhaus-Gas-Emissionen können
Konzernabschluss
Anreizregulierung. Regulierungsmodell, das das jetzige
deutsche System der Kostenkontrolle ab 2009 ablösen soll.
Weitere Informationen
Glossar
An unsere Investoren
Organe und weitere Gremien
• Group Business Committee
Glossar
216
Glossar
Defined Benefit Obligation. Barwert der bis zum Bilanz-
Kraft-Wärme-Kopplung (KWK). Bei KWK-Energiewandlungs-
stichtag erdienten Leistungen des Arbeitnehmers.
anlagen wird sowohl die bei der chemischen oder physikalischen Umwandlung von Energieträgern entstehende Wärme
EBITDA. Abkürzung für englisch: Earnings Before Interest,
als auch die durch die Energieumwandlung erzeugte elektri-
Taxes, Depreciation and Amortization. Deutsch: Gewinn vor
sche Energie zu weiten Teilen genutzt. Im Gegensatz zu
Zinsen, Steuern und Abschreibungen.
thermischen Wärmekraftwerken, die nur auf Stromproduktion ausgelegt sind, wird bei KWK-Anlagen durch die gleich-
Exploration. Bezeichnung für die Suche nach und Erkun-
zeitige Nutzung der Abwärme ein sehr viel höherer Gesamt-
dung von Erdöl- und Erdgaslagerstätten.
wirkungsgrad erreicht, wodurch wiederum Brennstoff eingespart wird.
Hausse. Von einer Hausse spricht man, wenn sich Preise in
einem Markt über einen mittleren oder längeren Zeitraum
LNG. Liquefied Natural Gas, deutsch: verflüssigtes Erdgas.
erhöhen oder auf hohem Niveau bewegen.
Als LNG bezeichnet man durch Abkühlung verflüssigtes
Erdgas. LNG hat nur etwa ein 600stel des Volumens von
Joint Implementation (JI). Gemäß Kyoto-Protokoll können
Erdgas in Gasform und ist daher besonders zu Transport-
Staaten oder Unternehmen durch Maßnahmen zur Emissions-
und Lagerungszwecken geeignet.
minderung in anderen Ländern, die eine eigene Reduktionsverpflichtung haben, Emissionsgutschriften erwerben. Diese
Megawatt (MW). Maßeinheit der elektrischen Leistung.
lassen sich mit den eigenen Minderungs-Verpflichtungen
1 Megawatt = 103 Kilowatt; 1 Gigawatt = 106 Kilowatt;
verrechnen.
1 Terawatt = 109 Kilowatt
Konfidenzintervall. Gebräuchlich bei der Schätzung eines
Rating. Auf internationalen Finanzmärkten übliche standar-
Parameters. Für den zu schätzenden Parameter wird ein
disierte Beurteilungskennziffer zur Einstufung der Bonität
Intervall angegeben, in dessen Grenzen jener mit einer
eines internationalen Schuldners. Single-A-Rating (A)
bestimmten Wahrscheinlichkeit liegt.
bezeichnet einen Schuldner mit guter Bonität.
Service Cost. Laufender Dienstzeitaufwand; der Begriff
bezeichnet den Anstieg des Barwerts einer leistungsorientierten Verpflichtung, der auf die von Arbeitnehmern in der
Berichtsperiode erbrachten Arbeitsleistung entfällt.
An unsere Investoren
Lagebericht
Unsere Verantwortung
RWE Spezial
Konzernabschluss
Weitere Informationen
217
hat. Er berücksichtigt sowohl die in dem Anlage-Zeitraum
Spread. Kursdifferenz zwischen An- und Verkaufskurs.
angefallenen Dividenden als auch die eingetretenen
Für Anleihen wird damit der Renditeunterschied zwischen
Kursveränderungen.
Anleihen verschiedener Emittenten beschrieben.
Upstream. Bezeichnung für alle Tätigkeitsbereiche, die die
Steinkohleeinheit (SKE). Maßeinheit für den Vergleich des
Exploration und Förderung von Erdöl und Erdgas einschließ-
Energiegehalts von Primärenergieträgern. 1 Kilogramm SKE
lich der Aufbereitung zu qualitäts- und marktgerechten Roh-
entspricht 29.308 Kilojoule.
stoffen umfassen.
Syndizierte Kreditlinie. Durch eine Mehrzahl von Banken
Value-at-Risk-Methode. Risikomaß, das den geschätzten,
gesondert zugesagte Kreditlinie mit einer Laufzeit von einem
maximalen Verlust einer Risikoposition nach einer vorgege-
bis zu sieben Jahren, die einem Unternehmen die Mittelauf-
benen Haltedauer angibt, der mit einer bestimmten Wahr-
nahme in unterschiedlichen Beträgen, Laufzeiten und Wäh-
scheinlichkeit unter üblichen Marktbedingungen nicht über-
rungen erlaubt. Sie dient meist der Liquiditätssicherung.
schritten wird.
Terminmarkt/Terminhandel. Handelsgegenstand an den
Verwässerung. Wenn ein Unternehmen neue Aktien aus
Terminmärkten sind Verträge über zukünftig zu erfüllende
einer Kapitalerhöhung am Finanzmarkt platziert, verringert
Geschäfte. Der Preis für den Handelsgegenstand auf den
sich der prozentuale Anteil jeder Aktie am Unternehmen
sich ein Vertrag im Terminmarkt bezieht, wird bereits im
und – durch die erhöhte Aktienzahl – das Ergebnis je Aktie.
Zeitpunkt des Vertragsabschlusses festgelegt.
Diese Werteinbuße wird als Verwässerung bezeichnet.
Lagebericht
Aktienengagements über einen Zeitraum hinweg entwickelt
Unsere Verantwortung
Return ist eine Maßzahl dafür, wie sich der Wert eines
nach dem Geschäftsabschluss erfolgen.
RWE Spezial
Märkte, auf denen Bezahlung und Lieferung unmittelbar
Konzernabschluss
Total Shareholder Return (TSR). Der Total Shareholder
Weitere Informationen
Spotmarkt/Spothandel. Allgemeine Bezeichnung für
An unsere Investoren
• Glossar
218
Schlagwortverzeichnis
Schlagwortverzeichnis
A
Abschreibungen
Aktie
E
53, 55, 58, 142, 144, 150ff,
EBITDA
44, 52f, 62f, 87f, 194
159ff, 163ff, 167f, 194ff
Eigenkapital
44, 70f, 79, 143ff, 157,
10ff, 60, 72f, 101ff, 113,
142, 177ff, 189
Aktienoptionsprogramm
154, 178ff
Aktionärsstruktur
13
American Water
5, 18f, 35, 44, 55, 57f, 66,
177ff
Emissionshandel
6, 11, 26f, 29, 31, 32f, 82f,
Entkonsolidierungen
44, 51, 54, 59f, 65f, 74, 87,
85, 97, 193
117, 148, 162ff, 198
87, 90, 186f, 203
Entsprechenserklärung
101f, 108
Anlagevermögen
70f
Equity-Beteiligungen
142ff, 147ff, 194ff
Anleihen
11, 13, 66f, 176, 186f, 190
Ergebnis je Aktie
12, 60, 189
Anteile anderer Gesellschafter
44, 59f, 142f, 177
Erklärung des Vorstands
146
Aufsichtsrat
40, 96ff, 102f, 106ff, 207f
Erneuerbare Energien
6, 28, 46, 76, 114f
Ausblick
84ff
Ertragslage
45ff, 56f, 71ff, 81
Ausleihungen
153, 165, 174, 198, 206
Ausschüttung
7, 12, 86ff, 144, 177, 198
B
F
Fair Value Hedges
156, 190
Finanzanlagen
62ff, 67f, 71f, 173
Belegschaftsaktien
113
Finanzergebnis
44, 59f, 87, 162, 165f
Bericht des Aufsichtsrats
96ff
Finanzinstrumente
153, 156f, 159f, 161f, 164
Berufsausbildung
112
Finanzvermögen
5, 65f, 198
Beschaffung
76f
Flüssige Mittel
66, 71, 81, 143f, 149
Bestätigungsvermerk
201
Forderungen und sonstige
Bergbaubedingte
Vermögenswerte
70f, 143, 153, 157, 174
165, 181, 185f
Forschung und Entwicklung
74ff, 91, 169
Beteiligungen
202
Free Cash Flow
65, 69, 102
Beteiligungsergebnis
53, 142, 165, 197
Führungskräfte
73, 82, 104, 112f, 177ff
Betriebliches Ergebnis
44, 53ff, 87, 194, 197
Bezüge der Organe
101ff
G
Bilanz
71, 143
Geschäftsentwicklung
45ff
Gewinn- und Verlustrechnung
142
Rückstellungen
Bilanzierungs- und
Bewertungsmethoden
151ff
Gewinnverwendungsvorschlag
4, 7, 12, 89, 99
Bilanzstruktur
70
Group Business Committee
22, 102, 214
Bruttoinlandsprodukt
23f
H
C
Hauptversammlung
12, 72f, 96ff, 177
Cash Flow Hedges
157, 177, 190
Cash Flow
12, 65, 69, 144, 148f
I
Corporate Governance
101ff
Impairment-Test
98, 150f, 169
CTA
65, 90
Investitionen
5f, 20, 36ff, 42,62ff,
Investment Properties
143f, 152, 172, 194ff
Investor Relations
14
82, 86, 89
D
Dividende
4, 7, 11ff, 72, 85, 88f, 99,
144, 177, 180, 189
An unsere Investoren
Lagebericht
Unsere Verantwortung
RWE Spezial
Konzernabschluss
Weitere Informationen
219
RWE AG
71ff
56f, 205f
RWE Gas Midstream
5, 20f, 36f, 78, 86ff
Klimaschutz
6, 16, 32ff, 37, 94, 114
Konjunktur
23f, 84
S
Konsolidierungsgrundsätze
149f
Sachanlagen
62f, 67ff, 143f, 151f, 171f
Konsolidierungskreis
147ff, 162ff
Segmentberichterstattung
162, 193f
Konzessionen
151, 164, 168, 198
Sonstige betriebliche
Kostensenkungsprogramm
61
Aufwendungen
142, 164
Kraft-Wärme-Kopplung (KWK)
48
Sonstige betriebliche Erträge
142, 162
Steuerrückstellungen
181, 185, 196
Strategie
19ff, 97, 114ff
L
Latente Steuern
143, 153, 166, 175, 196
Stromsteuer
50, 142, 162
Leasing
156, 160, 172, 187f, 206
Strompreis
27ff, 51, 79, 85ff, 193
Liquefied Natural Gas (LNG)
5, 21, 36f, 86
Long-Term Incentive Plan (LTIP) 103f, 178
T
Thames Water
35, 44, 50, 65ff, 148, 194f
M
Mitarbeiter
62ff, 74f, 82, 90, 112ff
N
U
Umlaufvermögen
69, 71, 81, 143f
Umweltschutz
114, 117, 181, 185
Umsatzerlöse
50ff, 142, 148f, 162
Nachhaltigkeit
114ff
Nationaler Allokationsplan
32f
Nachhaltiges Nettoergebnis
12, 60, 86f
V
Nettoergebnis
44, 58ff, 87ff, 142, 189
Value-at-Risk-Methode
80, 190
Nettoschulden
65f, 89f, 198
Verbindlichkeiten
35, 44, 65f, 70ff, 143,
156, 159, 186ff, 192
O
Organe und weitere Gremien
207ff
P
Vergütung des Aufsichtsrats
106f
Vergütung des Vorstands
102ff
Verlustvortrag
153, 166, 175
Vermögenslage
72
Pensionsrückstellungen
65, 155, 182ff
Versorgungssicherheit
6, 114 ff
Personalaufwand
142, 155, 163
Vorräte
143, 153, 176
Pensionsfonds
65, 174, 182
Vorstand
4ff, 40, 73, 99f
R
W
Rating
13, 21, 64
Währungsumrechnung
150
Rechnungsabgrenzungsposten
156, 174, 188, 206
Wassergeschäft
7, 18f, 30, 35, 97, 148, 170,
Regulierung
30ff, 82
Risikomanagement
78ff, 96, 146, 189
Wertmanagement
56f, 205f
ROCE
56, 62f, 205f
Wirtschaftsbeirat
199, 212
Rückstellungen
58f, 65f, 89, 143, 154ff,
181ff
193ff
Lagebericht
44, 69, 144, 148, 197
Kapitalkosten
Unsere Verantwortung
Kapitalflussrechnung
RWE Spezial
185
Konzernabschluss
Rückstellungsspiegel
Weitere Informationen
K
An unsere Investoren
• Schlagwortverzeichnis
220
Impressum
Impressum
RWE Aktiengesellschaft
Opernplatz 1
Designkonzept und Gestaltung:
Hilger & Boie GmbH, Wiesbaden
45128 Essen
Satz und Produktionsleitung:
Telefon 0201 12-00
Kompass /Chiari Werbeagentur GmbH, Essen
Telefax 0201 12-15199
E-Mail [email protected]
RWE Spezial:
Text: Thomas Luber, Köln
Investor Relations:
Telefon 0201 12-15025
Designkonzept: United Designers Network, Berlin
Design und Gestaltung: Hilger & Boie GmbH, Wiesbaden
Telefax 0201 12-15265
E-Mail [email protected]
Fotos:
Catrin Moritz, Essen
Konzernkommunikation:
Christoph Papsch Fotografie
Telefon 0201 12-15250
Corbis GmbH
Telefax 0201 12-15094
Getty Images International Ltd.
RWE Archiv
Geschäftsberichte, Zwischenberichte und weitere
Siemens
Informationen über RWE erhalten Sie im Internet
Stock4B GmbH
unter www.rwe.com oder über unsere Aktionärshotline:
Telefon 0180 1 451280 (Inland)
Telefon +49 180 1 451280 (Ausland ohne USA)
Druck:
D+L Printpartner GmbH, Bocholt
Telefon +11 49 180 1 451280 (USA)
Dieser Geschäftsbericht erscheint auch in englischer
RWE ist Mitglied im DIRK –
Sprache.
Deutscher Investor Relations Verband e.V.
Fünf-Jahres-Übersicht
RWE-Konzern
Außenumsatz
Mio.€
2006
20051
2004
2003
2002
44.256
39.487
42.137
43.875
46.633
Ergebnis
EBITDA
Mio.€
7.861
7.095
8.400
8.476
7.241
Betriebliches Ergebnis
Mio.€
6.106
5.371
5.976
5.551
4.504
Mio.€
3.657
3.156
3.935
2.123
2.722
Mio.€
3.847
2.231
2.137
953
1.050
Ergebnis je Aktie2
€
6,84
3,97
3,80
1,69
1,87
Eigenkapitalrentabilität
%
30,3
20,8
23,8
10,4
13,5
Umsatzrentabilität
%
15,1
13,6
15,1
10,2
10,7
%
18,7
16,6
13,5
10,4
10,4
Ergebnis fortgeführter Aktivitäten vor Steuern
2
Nettoergebnis/Ergebnisanteile der Aktionäre der RWE AG2
Wertmanagement
3
Return on Capital Employed (ROCE)
Fünf-JahresÜbersicht
(Teil des
Lageberichts)
Wertbeitrag
Mio.€
3.169
2.451
1.998
781
395
Betrieblich gebundenes Vermögen (Capital Employed)
Mio.€
32.764
32.444
44.480
53.961
44.293
Mio.€
6.783
5.304
4.928
5.289
5.933
Free Cash Flow
Mio.€
2.289
1.637
1.499
927
1.838
Investitionen einschließlich Akquisitionen
Mio.€
4.728
4.143
3.737
9.762
16.985
Cash Flow/Investitionen/Abschreibungen
Cash Flow aus laufender Geschäftstätigkeit
4
Davon: Sachanlageinvestitionen
Abschreibungen und Anlagenabgänge5
Free Cash Flow je Aktie
Mio.€
4.494
3.667
3.429
4.362
4.095
Mio.€
3.164
4.098
7.051
6.819
6.655
€
4,07
2,91
2,67
1,65
3,27
68.534
85.928
97.777
127.028
131.765
Mitarbeiter
Mitarbeiter zum Geschäftsjahresende6
Vermögens-/Kapitalstruktur
7
Langfristiges Vermögen
Mio.€
51.999
71.680
65.406
66.731
69.170
Kurzfristiges Vermögen
Mio.€
41.456
37.778
27.964
32.411
31.103
Bilanzielles Eigenkapital
Mio.€
14.111
12.357
11.193
9.065
8.924
Langfristige Schulden
Mio.€
52.402
65.065
60.321
61.327
64.384
Kurzfristige Schulden
Mio.€
26.942
32.036
21.856
28.750
26.965
Bilanzsumme
Mio.€
93.455
109.458
93.370
99.142
100.273
Nettofinanzschulden
Mio.€
-4.720
11.438
12.385
17.838
15.494
Nettoschulden
Mio.€
6.864
23.435
24.238
30.141
28.870
%
15,1
11,3
12,0
9,1
8,9
8
Eigenkapitalquote
Fünf-Jahres-Übersicht
RWE Aktiengesellschaft
2006
2005
2004
2003
2002
1.968 9
984
844
703
619
€
3,50
1,75
1,50
1,25
1,10 10
Mrd.€
46,5
34,9
22,6
17,5
13,7
Dividende/Ausschüttung
Ausschüttung
Dividende je Aktie
Mio.€
9
Börsenkennzahlen/Rating
Börsenkapitalisierung zum Ende des Geschäftsjahres
Langfristiges Kredit-Rating
Moody’s
(Ausblick)
Standard & Poor’s
(Ausblick)
1
2
3
4
5
6
7
A1
A1
A1
A1
A1
(stabil)
(stabil)
(negativ)
(negativ)
(negativ)
A+
A+
A+
A+
A+
(negativ)
(negativ)
(negativ)
(negativ)
(stabil)
Angepasste Werte; siehe Erläuterungen auf den Seiten 44 und 159
Werte nach 2003 enthalten wegen IFRS-Umstellung keine planmäßigen Firmenwert-Abschreibungen mehr.
Werte für 2002 und 2003 nach alter Methodik; siehe hierzu RWE-Geschäftsbericht 2004, Seiten 186 ff.
Cash Flow aus laufender Geschäftstätigkeit abzgl. Investitionen in Sachanlagen
Gemäß IAS 1 ab 2005 ohne Finanzanlagen
Umgerechnet in Vollzeitstellen
Zum 31. Dezember 2004 neue Bilanzstruktur gemäß IAS 1; 2002 und 2003: langfristiges Vermögen = Anlagevermögen inkl. latenter Steuern,
kurzfristiges Vermögen = Umlaufvermögen
8 Nettofinanzschulden/-vermögen zuzügl. der Rückstellungen für Pensionen und für ähnliche Verpflichtungen
9 Dividendenvorschlag für das Geschäftsjahr 2006 der RWE AG, vorbehaltlich der Zustimmung durch die Hauptversammlung am 18. April 2007
10 Inkl. Bonus von 0,10 €
Finanzkalender 2007/2008*
18.04.2007 Hauptversammlung
19.04.2007 Kurs ex-Dividende
15.05.2007 Zwischenbericht über das erste Quartal 2007
mit Analystenkonferenz (per Telefon)
09.08.2007 Zwischenbericht über das erste Halbjahr 2007
• Pressekonferenz
• Analystenkonferenz
14.11.2007 Zwischenbericht über das erste bis dritte Quartal 2007
mit Analystenkonferenz (per Telefon)
22.02.2008 Bericht zum Geschäftsjahr 2007
• Pressekonferenz
• Analystenkonferenz
17.04.2008 Hauptversammlung
18.04.2008 Kurs ex-Dividende
15.05.2008 Zwischenbericht über das erste Quartal 2008
mit Analystenkonferenz (per Telefon)
14.08.2008 Zwischenbericht über das erste Halbjahr 2008
• Pressekonferenz
• Analystenkonferenz
11.11.2008 Zwischenbericht über das erste bis dritte Quartal 2008
mit Analystenkonferenz (per Telefon)
*Alle Veranstaltungen werden live im Internet übertragen und stehen der breiten Öffentlichkeit
zeitgleich mit Investoren und Analysten zur Verfügung. Die Aufzeichnung der Internetübertragungen
ist mindestens drei Monate abrufbar.
RWE Aktiengesellschaft
Opernplatz 1
45128 Essen
T +49 201 12-00
F +49 201 12-15199
I www.rwe.com
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