06/2007 statistik.info 17 Kanton Zürich in Zahlen 2007 Wirtschaft, Arbeit, Unternehmen Gut ausgelastetes Zürcher Gastgewerbe Das Zürcher Gastgewerbe konzentriert sich in den städtischen Zentren und im Gebiet zwischen Zürich und Flughafen. Vor allem Bars verzeichneten in den letzten zehn Jahren einen eigentlichen Boom. Fünf Prozent der Zürcher Betriebe sind dem Gastgewerbe zuzuordnen. Das ist zwar deutlich weniger als in typischen Tourismusregionen wie dem Wallis oder Graubünden, wo rund 15 Prozent der Unternehmen in der Gastronomie tätig sind. Dennoch sind im Kanton Zürich mit 3 660 Betrieben mehr Hotels, Restaurants und Bars domiziliert als in der gesamten Zentralschweiz zusammengenommen – und «Gastrodichte» im Kanton Zürich 2005 Anzahl Gastrobetriebe pro km2 auch mehr als in den beiden genannten Bergkantonen. Das Zürcher Gastgewerbe ist im Vergleich zu den Wintersportgebieten weniger saisonabhängig. Städtetouristen und Geschäftsleute steigen zu jeder Jahreszeit in den hiesigen Hotels ab. Das äussert sich auch darin, dass die Zürcher Hotellerie mit 62 Prozent landesweit die höchste Zimmerauslastung hat. Darüber hinaus locken Diskos und Bars das ganze Jahr über Vergnügungswillige an. Die Grosszahl der Betriebe konzentriert sich in den städtischen Ballungsräumen und im Flughafengebiet. Das eigentliche Gravitationszentrum ist die Stadt Zürich, wo auf einen Quadratkilometer im Schnitt 17 Gastrobetriebe kommen. In Winterthur dagegen sind es vier Betriebe pro Quadratkilometer. Bars boomen Min. 0,10 0,39 0,95 Max. 1,85 4,27 17,41 Drei Viertel der Gastrobetriebe sind Restaurants, Imbissstuben, Tea-Rooms oder Gelaterias. Ihre Zahl ist zwischen 1995 und 2005 um vier Prozent gestiegen. Die Zahl der Hotels, Gasthöfe und Pensionen hat dagegen stagniert. Regelrecht geboomt haben – wenn auch auf vergleichsweise tiefem Niveau – die Bars: Hatten sie 1995 noch ein Prozent der Gastrobetriebe gestellt, waren es 2005 bereits fünf Prozent. Dieses Wachstum dürfte sich aufgrund der anhaltend guten Konjunktur auch in Zukunft fortsetzen. Trotzdem ist der Kanton Zürich, Wirtschaft, Arbeit, Unternehmen Teilbranchen des Gastgewerbes 2005 Kanton Zürich Diskotheken, Dancings, Night Clubs (2 %) Hotels, Gasthöfe Bars (5 %) und Pensionen (7%) Caterer (4 %) Andere (1%) Kantinen (6 %) Kanton Zürich in Zahlen 2007 18 die Personalfluktuation ausserordentlich gross: Die durchschnittliche Betriebszugehörigkeitsdauer ist sowohl bei Männern als auch bei Frauen viel kürzer als in den meisten anderen Branchen. Aus all diesen Gründen zählen die Löhne im Gastgewerbe zu den tiefsten überhaupt. So belief sich der mittlere Lohn 2004 auf rund 4 000 Franken brutto und lag damit deutlich unter dem kantonalen Schnitt von 6 000 Franken. Beschäftigungsstruktur des Gastgewerbes 2005 Restaurants, Imbissstuben, Tea-Rooms und Gelaterias (75%) Kanton Zürich 60 Gastgewerbe Alle Branchen 50 40 was die Verbreitung von Bars angeht, nur Mittelmass: Hier liegen die Kantone der Westschweiz und das Tessin deutlich vorne. Wer arbeitet eigentlich im Gastgewerbe? Das Zürcher Gastgewerbe beschäftigt rund 38 000 Personen, was umgerechnet etwa 30 000 Vollzeitstellen entspricht. Es ist im Vergleich zu anderen Branchen offen für Arbeitnehmende ohne spezifische Qualifikationen und zieht entsprechend viele Quereinsteiger an. Dank den geringen Einstiegshürden ist es auch für Personen attraktiv, die noch nicht fest oder auf Teilzeitbasis in den Erwerbsprozess integriert sind, etwa für Studierende. Entsprechend ist im Gastgewerbe 30 20 10 0 Teilzeitquote Ausländeranteil Frauenanteil in % in % in %