EMAH-Kardiologie

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EMAH-Kardiologie
eine Erfolgsgeschichte, aber …
Olga-Heilanstalt 1848
Olgahospital 2014
Frank Uhlemann
Pädiatrische Kardiologie, Pneumologie, Allergologie und Intensivmedizin
Zentrum für angeborene Herzfehler (ZAHF) Stuttgart
Kardiologiemeeting Januar 2017 Stuttgart
EMAH
Was kommt auf uns zu?
Patientengeschichte
EMAH – 2
Patientengeschichte
Langzeitprognose
Beginn mit der Transition
Bildgebende Diagnostik
Belastbarkeit – Einschätzung
Lebensqualität
Kritische Patientengruppen
RV = Systemventrikel
RV - Auslassprobleme
EMAH – eine Patientengeschichte
Patient R. K. geboren 1969
Diagnose initial:
linksdominanter AVSD
Tricuspidalklappenatresie Ic
RV-Hypoplasie
Zyanose
Jetzt: Familienvater, harmonische Partnerschaft
7jährige Tochter
lebt in der Schwäbischen Alb
mit seiner Lebenssituation zufrieden
Hobbies: Kettensäge - Holz machen, Jagd
EMAH – eine Patientengeschichte
Was war vorher?
Als Kind:
Aortenklappenhomograft in TK-Position, Verschluss AVSD und MKR
(Prof. Fontan Paris) 1983 (14 Jahre)
Keine Zyanose mehr, subjektiv stabiler Zustand
EMAH – eine Patientengeschichte
Was war vorher?
Als Erwachsener 1:
Nierenfreilegung, Zystenabtragung (Tübingen)1992
Austausch des sklerosierten grafts (Prof. Fontan) 1993
Absolute Arrhythmie bei VH-Flimmern seit 1994
Stenosierung des homografts (RA-RVOT) zunehmend
Thrombus im rechten Vorhof seit 2003
TIA 2004 Apraxie und Agraphie rechte Hand
Nierenzysten bds.
Perirenales Lymphangiom re nach Bauchtrauma
Chronisch persistierende Hepatitis C
Zunehmend eingeschränkte Belastbarkeit, Dyspnoe
Herzkatheter und MRT: monströser Thrombus, massive Flussbehinderung
Thrombektomie, Homograftwechsel PA Graft 30mm, Haube im RV,
CS-Umleitung in den LA, Glenn-Anastomose (ZAHF Stuttgart) 2004
Kardioversion 2004
OP Leistenhernie 2008
(23Jahre)
(24Jahre)
(25 Jahre)
(35Jahre)
(36Jahre)
EMAH – eine Patientengeschichte
Was war vorher?
Als Erwachsener 2:
Bandscheiben-OP HWK7-BWK1 Autounfall 10/2009
Herzkatheter, CT und Kardioversion 2013 (ZAHF) CS-Stenose
Conduitaustausch mit 28mm homograft, Reduktion RA, Kryo-Maze
Banding RPA: bilat. Glenn in partiell unilateralen Glenn
DDD-Schrittmacher 2013
Hepatopathie,Leberzirrhose, Ödeme, Ascites
NYHA 3
Zunehmende TK-Stenose
Risikoabwägung Melodyklappe in TK-Position (Ewert, Uhlemann)2015
Zustand deutlich gebessert
2016 Kardioversion und Amiodarone
OP Nierenzysten 2016
(44Jahre)
(47Jahre)
EMAH – eine Patientengeschichte
aktuell
Aktuell:
Keine Ödeme, kein Ascites,
NYHA 1-2
Sequentielle Stimulation durchgehend stabil
Marcumarisierung (seit 2003 Selbstwertkontrolle) seit Kindheit (wird von der Ehefrau
überwacht)
EMAH – eine Patientengeschichte
Was wird noch kommen??
Elektrophysiologie ??
Nochmalige Klappeninterventionen??
Intensivierte Herzinsuffizienztherapie
(z.Zt. Spironolacton, Torasemid, Bisoprolol, Revatio, Novodigal)
Amiodaronunverträglichhkeit (aktuell SD-Werte leicht erhöht)
Thyreoidektomie – Amiodaron weiter??
???
EMAH – eine Patientengeschichte
Was wird noch kommen??
Patient weiss um seine Situation
Familiäres Umfeld funktioniert hervorragend
Die Familie genießt ihre gemeinsame Zeit und ist dankbar für alles
EMAH
Was kommt auf uns zu?
Prognose
Hochrechnung:
Relevanz angeborener Herzfehler
Langzeitprognose :
TGA nach Mustard / Senning OP
Überleben bis TX:
Frühe versus späte Phase
Mustard versus Senning
mit versus ohne assoziierte
Läsionen
Long-Term Outcome of Mustard/Senning Correction for Transpoition of the Great Arteries in Sweden and
Denmark
N.Vejistrup et.al. Circ. 2015;132
Langzeitprognose :
Patienten mit Fontan Chirurgie
Long-Term Survival, Modes of Death, and Predictors of Mortality in Patients with Fontan Surgery
Paul Khairy et.al. Circ. 2008;117
Langzeitprognose :
Patienten mit ccTGA
J Cardiovasc Surg 2007
+/-TI
OP-Methode
Morphologie Systemventrikel
Systemventrikel +/-TI
EMAH
Was kommt auf uns zu?
Transition
EMAH beginnt mit Transition in
Definition
Transition (lat. für „Übergang“ , trans-ire „überschreiten, übergehen“)
Definition:
Transition als geplanter Übergang von Jugendlichen mit chronischen Erkrankungen
von einem kinderzentrierten zu einem erwachsenenorientierten Versorgungssystem.
Der eigentliche Transfer ist ein Teilgeschehen während des viel länger dauernden
Transitionsprozesses.
Die Transitionsphase umfasst die Vorbereitung des Transfers bis zur sicheren
Einbettung des Patienten in der Erwachsenenmedizin und –betreuung
Transition in der Kardiologie
Prozess
Hochspezialisierte
stationäre Versorgung
Kinderherzzentrum
EMAH-Zentrum*
überregional
stationäre
Basisversorgung
Kinderklinik
mit Kinderkardiologie
EMAH-Zentrum*
regional
Fachärztliche
Versorgung
Kinderkardiologe
EMAH-Kardiologe*
Schwerpunktpraxis
Kardiologe
Hausärztliche
Versorgung
Kinderarzt
Allgemeinmediziner
Hausarzt
Transfer
Transition in der Kardiologie
Wo ist die Rolle des Kardiologen?
Meine Auffassung zu diesem Thema:
(kein kompletter Konsens in der EMAH-Community)
Jeder EMAH-Patient braucht wohnortnah einen
interessierten und informierten Kardiologen
Akutsituationen, Langzeitbetreuung
Kenntnisse über Behandlernetzwerk im Umfeld
Palliativsituationen
Transition in der Kardiologie
Qualifikation Ärzte
Kinderkardiologen
DGPK
Kardiologen
DGK
EMAH-Kardiologen
Basis ist „gemeinsame Task force“
der DGPK, DGK, DGHTG
Weiterbildungsinhalte
Prüfung
Ärzte:
Zentren:
gegenwärtig in Deutschlandetwa 170 Kinderkardiologen und 60 Kardiologen mit Zertifikat,
15 überregionale EMAH-Zentren (Stand 12/2013)
Betreuungaspekte
häufige Fragen
Sport
statische/dynamische Belastung
Belastbarkeit beruflich
Dauer, Intensität
Kontrazeption
Sexualität
Schwangerschaft
Entbindung
Prognose
Fliegen, Reisen
Angeborener Herzfehler
Risiko extrakardiale Eingriffe
Inklusive Narkoserisiko
Endokarditisprophylaxe
Wiederholungsrisiko
Sozialrecht
GdB, Invalidität
EMAH
Was kommt auf uns zu?
Diagnostik
Diagnostik angeborener Herzfehler
Generelle Aspekte – bildgebende Modalitäten
Primäre Diagnostik angeborener Herzfehler
Echokardiographie
invasive Diagnostik
Morphologie, Funktion
Flussmessungen, Gradienten
CT, MRT, Herzkatheter
Sekundäre Diagnostik von in der Behandlungsstrategie entstandenen Zuständen
thorakaler Gefäßsitus
Therapieplanung - Intervention, Operation
Echokardiographie
invasive Diagnostik
Soviel Diagnostik wie nötig
Diagnostik möglichst schonend
Morphologie, Funktion
Flussmessungen, Gradienten
CT, MRT, Herzkatheter
Patientengruppen
Primäre Gefäßanomalien thorakaler herznaher Gefäße
Pulmonalarterien, Aorta, Venen
B: CoA, pulmonary sling, LSVC, Art. lusoria
Sekundäre thorakale Gefäßprobleme
(Nach kardiochirurgischen Rekonstruktionen)
Neoaorta (nach HLH-Syndrom)
LeCompte Manöver bei d-TGA
PA, Aorta, Coronarien – Lagebeziehungen
B: HLH-Syndrom, Fallot-Tetralogie,
Truncus arteriosus communis
Lagebeziehung thorakaler Gefäße bzw. Herz und Atemwege
linker Vorhof, linker Hauptbronchus
PA, Trachea bzw. Bronchien
Lagebeziehungen, Verwachsungen Sternum - Herz
B: fast alle komplexen Herz-Gefäßfehlbildungen
Bildgebung in der Kardiologie:
bedarfsorientierter Wandel
Anforderungen
Diagnostik
TherapieOptionen
Modalitäten
Diagnostik
Organisationsformen
Bewusstsein für
Herz-OP ohne
HLM
Klinischer Befund
EKG, Röntgenbild
Diagnostik durch
Herzfehler
Herz-OP mit
HLM
Herzkatheter
Echokardiographie
Verständlichkeit für
den Herzchirurgen
Herz-OP
komplex
Kernspintomographie
Computertomographie
angeborene
IT-Vernetzung
Radiologen
Diagnostik spezialisiert
durch Kardiologen
Teams aus Kard + Rad
Teams aus
Hybrid-Eingriffe
3D-Rotations-Angio
Bildintegration
Chirurgie, Kardiologie,
Anästhesie/ Kardiotechnik
Bildgebung in der Kardiologie:
bedarfsorientierter Wandel
Anforderungen
Diagnostik
TherapieOptionen
Modalitäten
Diagnostik
Organisationsformen
Bewusstsein für
Herz-OP ohne
HLM
Klinischer Befund
EKG, Röntgenbild
Diagnostik durch
Herzfehler
Herz-OP mit
HLM
Herzkatheter
Echokardiographie
Verständlichkeit für
den Herzchirurgen
Herz-OP
komplex
Kernspintomographie
Computertomographie
angeborene
IT-Vernetzung
Radiologen
Diagnostik spezialisiert
durch Kardiologen
Teams aus Kard + Rad
Teams aus
Hybrid-Eingriffe
3D-Rotations-Angio
Bildintegration
Chirurgie, Kardiologie,
Anästhesie/ Kardiotechnik
Bildgebung in der Kardiologie:
bedarfsorientierter Wandel
Anforderungen
Diagnostik
TherapieOptionen
Modalitäten
Diagnostik
Organisationsformen
Bewusstsein für
Herz-OP ohne
HLM
Klinischer Befund
EKG, Röntgenbild
Diagnostik durch
Herzfehler
Herz-OP mit
HLM
Herzkatheter
Echokardiographie
Verständlichkeit für
den Herzchirurgen
Herz-OP
komplex
Kernspintomographie
Computertomographie
angeborene
IT-Vernetzung
Radiologen
Diagnostik spezialisiert
durch Kardiologen
Teams aus Kard + Rad
Teams aus
Hybrid-Eingriffe
3D-Rotations-Angio
Bildintegration
Chirurgie, Kardiologie,
Anästhesie/ Kardiotechnik
Bildgebung in der Kardiologie:
bedarfsorientierter Wandel
Anforderungen
Diagnostik
TherapieOptionen
Modalitäten
Diagnostik
Organisationsformen
Bewusstsein für
Herz-OP ohne
HLM
Klinischer Befund
EKG, Röntgenbild
Diagnostik durch
Herzfehler
Herz-OP mit
HLM
Herzkatheter
Echokardiographie
Verständlichkeit für
den Herzchirurgen
Herz-OP
komplex
Kernspintomographie
Computertomographie
angeborene
IT-Vernetzung
Radiologen
Diagnostik spezialisiert
durch Kardiologen
Teams aus Kard + Rad
Teams aus
Hybrid-Eingriffe
3D-Rotations-Angio
Bildintegration
Chirurgie, Kardiologie,
Anästhesie/ Kardiotechnik
Modalitäten Abwägung
3D Angiographie
CT - Angio
MRT - Angio
HK-Labor
Zeitbelastung
20 sec.
1h
30min – 1h
Sedierung/Narkose
kleine Kinder
große Kinder
Erwachsene
Sedierung
keine
keine
Narkose
Sedierung / Narkose
keine
Sedierung
Sedierung
keine
Strahlenbelastung
gering
keine
gering - mäßig
Interventionsmöglichkeit
nein
nein
ja
Invasivität
gering
gering
zentralvenöser, arterieller
Zugang
Intention
Diagnostik
Diagnostik
Diagnostik / Intervention
Morphologie
++ (extrakardial)
+
++
Myokardstruktur
-
++
-
Hämodynamik ( Drucke, Gradienten)
-
(+)
++
Modalitäten
3D – Darstellung hat festen Stellenwert
komplexe thorakale Anatomie
sichere Therapieplanung für intra- und extrakardiale Operationen
3D – Darstellung ist keine neue Methode (??):
kurzer historischer Rückblick
Rotationsangio in Stuttgart - historisch
Nikolaus Schad (1924 - 2007)
Cardioradiologe
Chief Radiocardiologist
Zürich
St. Louis
Siena
Passau
„Since the space of time for consecutive
heartcycle-adapted single injections is very short,
we needed to construct a new „high-speed“ injector.“
1967
Painting of Nikolas
by his father Christian Schad (1894–1982)
Injection at the desired point of heart cycle
(systole / diastole)
intermittent multiple contrast injections
(3-5 shots for ONE angiogram)
rotate for multiplane imaging
Bildgebung in der Kardiologie
Entwicklungen in Stuttgart
Rotationsangio in Stuttgart - historisch
Nikolaus Schad (1924 - 2007)
Electric motor
Chain drive
Chain tensioner
gear-wheel for driving the cradle
heart-cycle adapted multiple
consecutive contrast injections
(diastolic -or- systolic -or- systolodiastolic = continuous)
plus
programmed motorized „cradle“-rotation
(at various degrees)
Rotationsangio in Stuttgart - historisch
Nikolaus Schad (1924 - 2007)
25.06.1965
25.06.1965
5 Jahre, mnl. – V. a. VSD und / oder Aortenstenose
Prozedur:
rotationale Cineangiographie LV mit
4 x diast. Injektionen, LAO → RAO
@ 7 atm, 17 ml Kontrast, Kath 8F (Ruesch)
6 Jahre, wbl., Prozedur
Diagnose nach Herzkatheter:
Membranöse Subaortenstenose (Angio)
Kinking / Koarktation der Aorta (Hämodynamik)
Diagnose nach Herzkatheter:
Double-chambered-right-ventricle, valvuläre Pulmonalstenose
V. a. Fallot Tetralogie
:rotationale Cineangiographie RV mit
3 x diast. Injektionen, RAO → LAO
@ 7 atm, 15 ml Kontrast (Kath 9F, Ruesch)
1968 RVOT Myokardresektion, PA Valvulotomie
1965 Reparatur Aortenbogen
1967 Resektion Subaortenstenose
Rotationsangio in Stuttgart - historisch
Nikolaus Schad (1924 - 2007)
sessions all
sessions w/rot
39 %
1965 1966 1967 1968 1969 1970 1971 1972 1973
all sessions
sessions w/rotation
39
29
68
47
95
59
90
58
108 124 117 126 123
65 48 26
9
5
sum
890
346
Rotationsangio in Stuttgart - historisch
Nikolaus Schad (1924 - 2007)
Technische Möglichkeiten bestimmen
klinische Entwicklungen:
Ein-Ebenen Anlagen
Rotationsangios
sessions all
sessions w/rot
39 %
1965 1966 1967 1968 1969 1970 1971 1972 1973
all sessions
sessions w/rotation
39
29
68
47
95
59
90
58
108 124 117 126 123
65 48 26
9
5
Neuentwicklung:
2D- Katheteranlagen
zunächst starr, dann rotierbar
Folge:
Keine Weiterentwicklung der
Rotationsanlagen
sum
890
346
Neue Technische Möglichkeiten:
Rotation der Anlage um den Patienten
Folge:
neue Ära der 3D- RA
2D – 3D Angiographie
CT
schnelle Diagnostik komplexer thorakaler Strukturen
keine Narkose (Sedierung) - patientenschonend
mit modernen Untersuchungsprotokollen erhebliche Strahlendosisreduktion (T. Trabold)
Komplexe Aortenbogenanomalie (DLP 5mGy*cm; eff. Dosis 0,4mSv)
Dr. T. Trabold
2D – 3D Angiographie
MRT
Strahlungsfreie Untersuchung
Hervorragend für Langzeitbeurteilungen
(B: CoA Verlauf)
Strukturaussagen Myokard (Myokarditis)
Ventrikelfunktion und –größe (Volumetrie: gold standard)
Flußquantifizierung
Klappeninsuffizienzen, Gradienten
Exakte Messungen von Distanzen (Interventions- Operationsvorbereitung)
(B: Gefäßdiameter Stenosen, Aortenbulbus Marfansyndrom, …)
Flow pattern postpartal
Magnetic resonance (MR) phase-velocity mapping
Kilner PJ. Nature 2000;404:759-61
Diagnostik – Morphologie und Funktion - Gefäße
Dosisreduktion durch neue Technologie
Röntgenröhrentechnik
Bildquelle: Siemens AG
Dosisreduktion durch neue Technologie
Detektor-Technik
Bildquelle: Siemens AG
2D – 3D Angiographie
Herzkatheterlabor
komplette Hämodynamikerfassung
Interventionsmöglichkeit !!
Mit 3D - Darstellung exakte Vermessung von Strukturen, Beurteilung in virtuellen Ebenen
(Interventionsplanung)
Strahlensparende Dosisprogramme für Kinder:
Erlangen, Moesler J. et.al.
HK-Labor - angeborene Herzfehler
3D RA nativ und bearbeitet
3D-Darstellung des Herzens
TCPC, Fistel IVC an PV rechts
Oberflächenstrukturbild von Gefäßen
MPA via BT-Shunt
Extrakardiale Organe
Extrakardiale Strukturen: Trachealbronchus rechts
3D-Darstellung heute
Lagebeziehung PA zu Trachea/Bronchien vor Interventionen am Pulmonalgefäßsystem
3D-Darstellung des Herzens heute
TCPC, Fistel IVC an PV rechts + Fistel v.anonyma an LA
zwei Injektionsorte - Flußverhältnisse
Bioklappe im RVOT zu eng und insuffizient geworden
Vorfelddiagnostik
Befund Herzkatheter:
Geplant: Klappenersatz transkutan Melody, aber wegen Lymphödem vom Angiologen
keine großlumigen Katheter in der Leiste empfohlen
HK-Labor - angeborene Herzfehler
roadmap
Moderne Technik: Artis Q.zen in CHD
First clinical images from Stuttgart
3 month old boy 3.8 kg, DORV
FOV
Fluoro with
Acquisition with
DAP:
Low-Dose syngo DynaCT
Page 10
20cm
12 nGy 0.9 Cu; 10 frames/sec
64 nGy 0.6 Cu; 15 frames/sec
0.35 µGym²
Typical values for PCI
• DAP:
1-3µGym2
• Detector dose: 180 nGy/f
Moderne Technik: Artis Q.zen in CHD
First clinical images from Stuttgart
Dose Report
Artis Q.zen (3.8 kg)
Acquisitions: 9
Fluoro time: 21.4 min
DAP: 70 µGym²
Air Kerma: 20 mGy
Artis zee (4.0 kg)
Acquisitions: 15
Fluoro time: 29.9 min
DAP: 176.64 µGym²
More than 60% less dose with Artis Q.zen than with previous systems!
EMAH
Was kommt auf uns zu?
Objektive Leistungsbeurteilung
Hauptrisikogruppen
Conduit-Patienten: Fallot-Patienten, DORV, …
zyanotische Herzfehler
TGA nach Mustard / Senning
ccTGA
univentrikuläre Herzen
komplexe AHF (Truncus, Ebstein, …)
Einschätzung und Verlaufskontrollen mit objektivierbaren Methoden
GUCH score basierend auf EACTS-STS und ACC score ??
kardiovaskuläre Leistungsfähigkeit
pulmonale Leistungsfähigkeit
soziale und psychologische Situation
Spiroergometrie
Die Anfänge
Fahrradergometrie zur Untersuchung des Gasstoffwechsels um 1900 in den USA
Spiroergometrie
Aktuelles setting – was wird gemessen
•
•
Sauerstoffaufnahme
CO2-Abgabe
•
Leistung (Watt)
•
Belastungs-EKG
•
Spirometrie
Spiroergometrie
Indikation
•
•
•
Objektive Evaluierung der Leistungsfähigkeit
Verlaufskontrolle der Ausdauerleistungsfähigkeit
Kardiologische Abklärung
– Synkopen
– Extrasystolie
– Blutdruckproblemen
– Herzinsuffizienz
– Belastungsfähigkeit von Vitien
– Entscheidung über invasive Diagnostik
– Trainingsgrundlage schwerer Vitien
• Pneumologische Abklärung
• Motivation von Eltern und Patienten
• Berufswahl/Berentung
Normwerte für verschiedene angeborenen
Herzfehler
EMAH
Was kommt auf uns zu?
Betreuungsaspekte
Medizinische Aspekte
Co-Morbiditäten
akut – chronisch
chirurgisch – internistisch – neurologisch
Hiatushernien, Nierenprobleme
Varikosis
Cerebrale Probleme (TIA, PRIND, Stroke)
(Schwangerschaften)
Kardiologische Strategien
Banding bei TI und eingeschränkter Funktion des (rechten) Systemventrikels
CRT-Systeme
Herzinsuffizienztherapie
Elektrophysiologie !!!
EMAH
Was kommt auf uns zu?
Lebensqualität
EMAH-Patienten Lebensqualität
LESSIE Studie Kompetenznetz
EMAH-Patienten Lebensqualität
LESSIE Studie Kompetenznetz
EMAH-Patienten Lebensqualität
Konsequenzen aus den Studien
EMAH-Patienten
Schlechtere psychische Zufriedenheit Lebensqualität
Loslösung Elternhaus
LESSIE
StudieBerufsausbildung
Kompetenznetz
1
Bildungsniveau,
Familiengründung
Verstärkte Wahrnehmung körperlicher Limitationen
Erhöhte Anfälligkeit für Depressionen2
(nahezu alle unsere EMAH-Patienten kommen aus kindlichen Situationen mit
stationären Aufenthalten ohne rooming-in und den daraus folgenden Konsequenzen)
1) The importance of socio-demographic factors for the quality of live of adults with congenital heart disease
Vigl et.al. Qual Life Res 2011
2) Prognostische Relevanz der schweren, medikamentös behandlungsbedürftigen Depression bei erwachsenen Patienten mit angeborenen
Herzfehlern
G. Diller Münster, Pressetext DGK 04/2014
>7000Patienten
EMAH-Patienten Lebensqualität
Konsequenzen aus den Studien
Perception of general health in adults with congenital heart disease who no longer
attend medical follow-up
Kikkenborg et.al.
Eur J Cardiovasc Nurs 2008
EMAH-Patienten Lebensqualität
Dänische Studie Questionnaire
Patienten, die in keinen Nachsorgeprogrammen sind, leiden mehr unter ihrer Herzerkrankung
LESSIE Studie Kompetenznetz
Idee:
Für CF-Patienten (chronisch kranke Patientengruppe) wurde ein jährlicher
prophylaktischer Fragebogen bezüglich Depressionsrisiko für die zertifizierten Zentren
implementiert
EMAH-Patienten Lebensqualität
Patientenbeispiel
B.K. 40Jahre
Diagnose:
TK-Atresie, Z.n. TCPC in vielen Schritten
Rezidivierende Rhythmusstörungen, intermitt. VH-Flattern
Rezidivierende Depressionen
Verstorben nach Reha mit 40 Jahren
EMAH-Patienten Lebensqualität
LESSIE
Studie Kompetenznetz
Psychologisch:
Humor in allen Lebenslagen
eigene Wohnung Schulabschluss und Ausbildung Tagesklinik
1/3 der Lebenszeit stationär im Krankenhaus !!
Ängste, depressive Schübe, Borderlinestörung (Bindungsambivalenz)
depressive Motivationslage
Lebensqualität auf kleine tägliche Dinge fokussiert
Ziel komplett eigenständiges Leben – nicht geschafft
EMAH-Patienten Lebensqualität
Soziale Probleme
Ausbildung und Beruf:
Eine gezielte Ausbildungs- und Berufsberatung ist für die Patienten sehr wichtig und
wünschenswert.
Sozialrechtliche Belange:
 Welche Rechte haben die Patienten als Arbeitnehmer? (beispielsweise
Unterstützung durch Behindertenbeauftragte in der Agentur für Arbeit,
Unterstützung durch Integrationsfachkräfte)
 Welche Bedeutung hat der Schwerbehindertenausweis/Grad der Behinderung? Was
beinhaltet das Schwerbehindertenrecht?
 Welche weiteren Unterstützungen können die Patienten zusätzlich in Anspruch
nehmen? (beispielsweise Anbindung an unterstützende Institutionen wie das
Gesundheitsamt oder Palliativnetzwerke)
Versicherungsfähigkeit / finanzielle Absicherung:
Beratung und Unterstützung bei Versicherungsangelegenheiten / finanzieller
Absicherung.
EMAH-Patienten
Kritische Patientengruppen
Univentrikuläre Kreislaufsituation
Endstrecke vieler angeborener Herzfehler mit Ventrikelimbalance (LV / RV)
B: Linksherzhypoplasiesyndrom, Trikuspidalklappenatresie,
Problem: Widerstandsregulation, preload, Rythmus
Rechter Ventrikel als Systemventrikel
B: ccTGA, TGA nach Senning / Mustard
Problem: Herzinsuffizienz (Inotropie, preload, afterload), Rhythmus
Rechter Ventrikel mit Auslaßproblemen (PS,PI)
Endstrecke vieler angeborener Herzfehler
B: Fallot, Truncus arteriosus communis, Z.n. Ross-Operation, …, ASD
Problem: Volumenbelastung
Zyanotische Patienten
PA-Atresie mit Shunts oder MAPCAs
Problem: Hb-Wert, Polyglobulie, Embolien
Patienten mit pulmonaler Hypertonie
B: nicht oder zu spät operierte Shuntvitien (ASD, VSD, PDA)
Problem: pulmonaler Widerstand
EMAH-Patienten
Kritische Patientengruppen
Rechter Ventrikel als Systemventrikel
B: ccTGA, TGA nach Senning / Mustard
Problem: Herzinsuffizienz (Inotropie, preload, afterload), Rhythmus
EMAH-Patienten und Schwangerschaft
Beispiele - RV als systemventrikel
Patientin H.F. *1977
Diagnose:
L-TGA mit subvalvulärer und valvulärer PS
ASD, VSD
Dextrorotation
Z.n. Homograft vom LV zu PA, VSD-Verschluß 1991
Intermittierender aV-Block III°
Z.n. DDDR- Schrittmachersystem 2002
Herzkatheterbefund:
EMAH-Patienten und Schwangerschaft
Beispiele
Herzkatheterbefund:
EMAH-Patienten und Schwangerschaft
Patientin H.F. *1977
Hämodynamische Überlegungen::
LV mit LVOT-Stenose in die PA(conduitstenose) – Druckbelastung aber morphologisch LV
RV als Systemventrikel, Widerlager für das IVS durch druckbelasteten LV
Beratung:
Schwangerschaft ja, Risiko erhöht
engmaschige Kontrollen
Entbindung voraussichtlich per sectio (keine den RV belastende lange Austreibungsphase)
Verlauf:
engmaschige Kontrollen in der Schwangerschaft
Entbindung per primärer sectio im EMAH-Zentrum
zunehmende Conduit-Stenosierung, zunächst keine weitere Schwangerschaft
erneute OP mit Hancock-conduit und PA-Raffung (bewußtes Belassen einer Stenose)
danach erneute Schwangerschaft
Verlauf komplikationslos, wieder Entbindung per sectio im EMAH-Zentrum
EMAH-Patienten und Schwangerschaft
Patientin H.F. *1977
Fazit:
Komplexe Situation
Zunächst Verbesserung der Hämodynamik, dann Schwangerschaft
danach wieder allmähliche Befundverschlechterung, erneut chirurgische Optimierung
vor zweiter Schwangerschaft
EMAH-Patienten
Rechter Ventrikel als Systemventrikel
Behandlungsoptionen:
Aggressive Behandlung von Rythmusstörungen
B: Amiodarone (bei Unverträglichkeit Thyreoidektomie und Substitution)
Medikamentöse Herzinsuffizienztherapie (BLS)
CRT-Systeme
Trikuspidalklappeninsuffizienz:
PA-banding,
Septumshift,
Verringerung der TI,
bessere RV-Fx
EMAH-Patienten
Kritische Patientengruppen
Rechter Ventrikel mit Auslassproblemen (PS,PI)
Endstrecke vieler angeborener Herzfehler
B: Fallot, Truncus arteriosus communis, Z.n. Ross-Operation, …, ASD
Problem: Volumenbelastung
RVOT-Regurgitation
Indikationen zur Therapie
Symptome
Verminderte Belastbarkeit
Progressive PR und RV-Dilatation
Progressive RV-Dysfunktion
Neu auftretende TI
Ventrikuläre Tachyarrhythmien
RVOT-Regurgitation
Postoperative Situation des Systems RV, RVOT und PA-System:
RV
RVOT
PA-System
Narben, akontraktile patches, dyskinetisches Septum
Volumenbelastung, Druckbelastung, oft kombiniert
aneurysmatisch, flow disturbances
Stenosen, Narben (Windkessel)
RV-Funktion
Fallot - MRI
RVOT-Regurgitation
Ekg
<155ms
>155ms
QRS-Breite korreliert mit RV-Volumen
Nach Behandlung der PI (PVR)
Normalisierung des RV-Volumens
RVOT-Regurgitation
Ekg / Rhythmus
793 Patienten Fallot postoperativ
33 monomorphe VT
16 sudden death
29 neu aufgetretenes VH-Flattern
Ergebnisse:
signifikante Marker
QRS-Dauer, QRS-Verbreiterung über 10Jahre
Pulmonalregurgitation
Höheres Alter bei Operation
TI für VH-Flattern
RV – Funktion
Echo, Ekg
124 Patienten
Fallot postoperativ
33 milde PR
22 moderate PR
69 schwere PR
Gemessen:
Echo:
TI, strain, strain rate
IVA
Ekg:
QRS, QT
Aussage:
TI, IVA sensitive indices für PVR
RVOT-Regurgitation
Echo Tei-Index
Myocardial performance index (TEI)
via pulsed doppler
keine Aussage zu RV-Fx bei PI
Via tissue doppler
deutlicher Indikator für RV-Fx
RVOT-Regurgitation – Echo Assessment
Schweregrade:
•mild
•moderat
•schwer
RVOT-Regurgitation
28 erwachsene Patienten (Fallot popstoperativ, deutliche PI)
Angiographisch gemessen RVEDV, RVESV, RV-EF
Präop. RV-EF >40%
Präop. RV-EF <40%
50% postop >40%
13% postop >40%
Operieren bevor es zur RV-Dysfunktion kommt !
RV – Funktion
MRI Flussmessung
Pulmonales Flussmuster
Regurgitationsfraktion
Diastolische Funktion
RV – Funktion
MRT - Volumetrie
RVOT-Regurgitation +/- Stenose
Vor Ballondilatation und stenting
nach Ballondilatation und stenting
RVOT-Regurgitation
Zusammenfassung - Diagnostik
•qualitative Diagnostik einfach, Quantifizierung schwer
•gesamtes System (RV, RVOT, PA-System ist zu betrachten)
•timing der Therapie vor allem Funktion der RV-Funktion (RVEDVI heute ab etwa 120ml/m²)
•PI bedingte Volumenbelastung des RV ab Grenzwert
nicht mehr reversibel (ca.150ml/m²)
•„gold standard“ Methode MRT
RVOT-Regurgitation
Zusammenfassung - Therapie
Chirurgie
Homograft-Implantation (Homograft in der SHS positiv beschieden, „Hannover“ graft verfügbar
Interventionell:
Enger Outflow-Trakt Melody-Klappe (18mm – 26mm)
Weiter Outflow Trakt Edwards-Klappe (26mm – 30mm)
Kombiniert:
Jugendlicher mit Bio-Klappe (Perimount) Nachdilatation und Katheterklappe
EMAH-Kardiologie
Resümee
EMAH-Patienten haben eine gute Langzeitprognose
Neue medizinische Philosophien:
Objektive Einschätzungen (kardiopulmonale Leistungsfähigkeit, Lebensqualität)
Neue medizinische (auch palliative) Strategien:
B:
PA banding, Septumshift TI-Reduktion, Verbesserung RV-Fx als Systemventrikel)
Elektrophysiologie!!!
Herzinsuffizienztherapien
Neue „Rundum“ – Netzwerke - zentral und dezentral
komplexes Follow-up (medizinisch, sozial, psychologisch) ist zwingend erforderlich
(Erfahrungen und Daten)
Prophylaktische Strategien (Verhinderung lost of follow-up, Exercise-Programme,
Depressionsscreening, …)
Palliativversorgung muss Teil des Betreuungskonzeptes sein
Interdisziplinäre und interprofessionelle Vernetzungen
DANKE
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