Current congress 10. Herbsttagung der Deutschen Diabetes Gesellschaft Nürnberg Convention Center 11.–12. November 2016 Foto: NürnbergMesse 10 Darmmikrobiom und metabolisches Syndrom Schon vor über 1000 Jahren wurde erkannt, dass Darmmikrobiota zur Behandlung von Krankheiten eingesetzt werden können. Dennoch haben es technologische und wissenschaftliche Fortschritte erst in den letzten 20 Jahren ermöglicht, detaillierteres Wissen über die Zusammensetzung und Funktionen einzelner Darmmikrobiota zu erhalten. 18 Diabetisches Fußsyndrom Die strukturierte Diagnostik und Therapie chronischer Wunden bei Patienten mit Diabetes ist der Schlüssel für die erfolgreiche Behandlung. Noch immer werden in Deutschland circa 50 000 Amputationen pro Jahr durchgeführt, die durch entsprechende Strukturen zum Teil vermeidbar wären. Gerade der Schnittstelle ambulant – stationär kommt hier eine große Bedeutung zu. Fotos: Fotolia, PhotoDisc Sehr geehrte Damen und Herren, liebe Kolleginnen und Kollegen, die 10. Herbsttagung der Deutschen Diabetes Gesellschaft (DDG) vom 11. bis 12. November 2016 in Nürnberg hat den Themenschwerpunkt Diabetes und Familie: Vorbeugen – Erkennen – Entlasten. Der Diabetes mellitus betrifft immer auch die Familie. Durch Früherkennung können Diabeteserkrankungen verhindert und Komplikationen vermieden werden. Durch gemeinsame Bewältigung der erkrankungsbedingten Lebensveränderungen werden Patienten und Familien entlastet. Wir möchten diese Aspekte in verschiedenen Symposien und Workshops vertiefen, zum Beispiel zur Prävention des Gestationsdiabetes bei adipösen Schwangeren, zur Früherkennung des Diabetes mellitus Typ 1 in Familien und auch zu familienorientierten Schulungsprogrammen. Darüberhinaus wollen wir dafür sensibilisieren, dass der Typ-2-Diabetes familiär gehäuft ist und die seltenen Diabetesformen nicht übersehen werden. Ein Leben mit Diabetes mellitus wird von vielen Menschen auch unter hohen Anforderungen sehr gut bewältigt. Dies soll durch Beispiele aus Wissenschaft, Kunst, Sport, Politik und Wirtschaft beleuchtet werden. Unser Umfeld weiß noch zu wenig Bescheid über die Arbeit am Diabetes und die damit verbundenen Themen. Deshalb ermutigen wir Sie, auch potenziell interessierte medizinische Kollegen, Medizinstudenten und Apotheker mit zur Herbsttagung einzuladen, um sie mit dem Berufsfeld der Diabetologie vertraut zu machen. Für Apotheker wird ein eigenes Fortbildungszertifikat beantragt. Nicht zuletzt ist die DDG mit ihren weitgefächerten Aktivitäten aller an der Diabetestherapie Beteiligten in vielerlei Hinsicht eine „Familie“, in der die wissenschaftlichen, sozialpolitischen und psychologischen A­spekte des Diabetes strategisch koordiniert werden. Die Herbsttagung bringt traditionell den aktuellen Stand der Forschung auf den Punkt und vermittelt das Wesentliche für Klinik und Praxis. Wir freuen uns darauf, Sie in Nürnberg zur 10. Herbsttagung begrüßen zu dürfen. Herzliche Grüße IhrIhr Prof. Klaus Badenhoop Dr. Dominik Bergis Prof. Dr. Klaus ­Badenhoop (Tagungspräsident) 19 Nürnberg Nürnberg steht nicht nur für Bratwürste und Lebkuchen – auch Shopping und Sightseeing lassen sich mühelos verbinden, schließlich liegen die Sehenswürdigkeiten und Museen in Nürnberg nur wenige Schritte von den Einkaufsstraßen entfernt. Dr. Dominik Bergis (Tagungssekretär) Current congress | Wissenschaftliches Programm 2 Freitag, 11. November 2016 Herbsttagung 2016 r 2016, NCC Nürnberg Diabetes Herbsttagung 2016 FrEITAG, NoVEmBEr 2016 11. – 12.11. November 2016, NCC Nürnberg VEmBEr 2016 üssel 2 Plenum Frankenhalle Saal Brüssel 1 Saal Brüssel 2 08:00 08:15 seitenüberscHrift FrEITAG, 11. NoVEmBEr 2016 Raum Athen Raum Amsterdam Raum Lissabon Raum Zürich Raum Dublin 08:00 08:00 08:15 Delegiertenversammlung diabetesDE 08:30 08:15 seitenüberschrift 08.30 08:30 08.45 08.45 08:45 08:45 08:45 09.00 09.00 09:00 09:00 09:00 Übergang der Typ 109:15 Diabetes Betreuung09:30 von der Pädiatrie in 09:45 die Diabetologie für 10:00 Erwachsene: Konzepte und Erfahrungen 10:15 09:15 09:15 09:30 Neue Wirkungen der GLP1-Analoga Diabetes und Lipide Aktuelle Schulungskonzepte 09:15 Diabetes und Straßenverkehr 09:30 Praxis Update – Diabetes und Schwangerschaft Diabetes und Knochengesundheit 09:30 08:30 Workshop: Familiäre Störungen des Herz-Kreislaufsystems und der Lipide 09:15 09:30 09:45 09:45 10:00 10:00 10:15 10:15 10:30 10:30 10:30 10:30 10:45 10:45 10:45 10:45 10:45 11:00 11:00 11:00 11:15 11:15 11:00 Diabetes Herbsttagung 2016 11. – 12. November 2016, NCC Nürnberg 11:15 SAMSTAG, 12. NOVEMBEr 2016 veranstaltung 11:45 12:00 Praxisrelevante 12:15 Neuigkeiten zu 12:30 modernen 12:45 Industriesymposium Antidiabetika Saal Brüssel 1 Saal Brüssel 2 Diabetes im sozialen Alltag - Schule, Führerschein, Beruf, Industriesymposium Schwerbehindertenausweis, Hobby 13:00 13:15 10:00 09:45 10:00 10:15 10:15 10:30 11:15 11:15 11:30 11:30 11:45 11:45 11:45 11:45 12:00 12:00 12:00 09:00 Diabetestherapie aus 12:15 der Sicht des GBA 09:15 Industriesymposium Industriesymposium12:45 12:15 12:30 12:30 09:45 12:45 Industriesymposium 10:00 13:00 11:30 12:15 12:15 09:30 12:30 Industriesymposium 09:45 11:30 12:00 Freitag, 11. november 2016 12:30 12:45 Industriesymposium Industriesymposium Industrieworkshop Industrieworkshop Industrieworkshop Industrieworkshop 12:45 13:00 13:00 13:00 13:15 10:15 13:15 13:15 13:15 13:30 13:30 10:30 13:30 13:30 13:30 13:45 13:45 13:45 13:45 13:45 14:00 14:00 14:00 14:00 14:00 14:15 14:15 10:45 Das metabolische Änderung von Optimaler Umgang 14:15 11:00 14:15 Syndrom: Ernährungsgewohnheiten: mit Polypharmazie bei 11:15 14:30 DDG Symposium Task 14:30 Berufspolitisches Diabetes und Niere Innovative und Diabetes, Herz und Individualisierte Strategien für Familien, Menschen mit Diabetes traditionelle Antidiabetika Gefäße – Koronare 11:30 14:45 Force „Diabetologie 2025“ Symposium des VDBD 14:45 Therapie Partner und Patienten im Alltag - Sicherheit für Patienten Herzkrankheit 15:00 15:30 15:30 15:45 15:45 16:00 Industriesymposium 16:15 Industriesymposium Industriesymposium Symposium der AG 16:45 Diabetes und Herz: Neueste kardiovaskuläre 17:00 Endpunktstudien in der 17:15 Diabetologie und ihre 17:30 Bedeutung für die Praxis 17:45 18:00 esymposium 18:15 Industriesymposium 18:30 12:30 12:45 16:15 13:00 16:30 E-Health und Datensicherheit 13:15 in 16:45 der Diabetologie Praxisrelevantes aus der Wissenschaft 16:30 12:15 16:00 17:00 17:45 14:15 Adipositas und 18:00 metabolische Chirurgie 14:30 18:15 Industriesymposium Industriesymposium Psychosoziales und 14:45 18:30 Nachsorge 18:45 15:00 19:00 19:00 15:15 19:15 19:15 18:45 21 Sonstige Veranstaltungen 21 DDG Symposium DDG Symposium Workshop Industrieveranstaltung Workshop Industrieveranstaltung Verbandssymposium Verbandssymposium Sonstige Veranstaltungen Raum Basel Raum Madrid Industrieveranstaltung Verbandssymposium 14:45 15:00 15:15 15:30 15:45 16:00 16:00 16:15 16:15 16:30 von Patienten Lernen mit Diabetes: Der 16:45 besondere Fall Erfahrungsaustausch Zertifikat: „Fußbehandlungseinrichtung DDG“ 17:00 17:15 17:15 17:30 17:30 17:45 17:45 Workshop: Insulinpumpentherapie für Einsteiger Workshop: Gestationsdiabetes Workshop: Hilfen zur Qualitätsentwicklung in ambulanten Diabetologischen Schwerpunkteinrichtungen Workshop der AG Diabetes und migranten: Zu kulturellen Besonderheiten bei Diabeteserkrankungen Industrieworkshop Industrieworkshop 16:30 16:45 17:00 17:15 17:30 17:45 18:00 18:00 18:15 Industriesymposium Industriesymposium Industrieworkshop Industrieworkshop 18:15 18:30 18:30 18:45 18:45 18:45 19:00 19:00 19:00 19:15 19:15 Sonstige Veranstaltungen DDG Symposium 18:30 19:15 24 Workshop Industrieveranstaltung Verbandssymposium Sonstige Veranstaltungen DDG Symposium Workshop Industrieveranstaltung Verbandssymposium Sonstige Veranstaltungen FrEITAG, 11. NoVEmBEr 2016 DDG Tomorrow Lounge 08:00 08:00 Begrüßung, Vorstellung mentoren und Programm der Herbsttagung 08:15 seitenüberscHrift 08:15 seitenüberschrift 08:30 08:45 08:30 08:45 redaktionssitzung Blog http://blog.ddg.info/ 09:00 09:15 09:30 09:00 09:15 09:30 AND mitgliederversammlung 09:45 10:00 09:45 10:00 10:15 Samstag, 12. November 2016 10:15 10:30 10:30 10:45 10:45 Diabetes Herbsttagung 2016 11. – 12. November 2016, NCC Nürnberg SAMSTAG, 12. NOVEMBEr 2016 11:00 11:15 Plenum 11:30 Frankenhalle Saal Brüssel 1 Saal Brüssel 2 12:00 Praxisrelevante Diabetes im sozialen Alltag - Schule, Führerschein, Beruf, Schwerbehindertenausweis, Hobby Diabetestherapie aus der Sicht des GBA Neuigkeiten zu 11. november 2016 Freitag, modernen 12:15 12:30 Antidiabetika 12:45 13:00 13:15 Pressekonferenz der Deutschen Diabetes Gesellschaft 09:00 11:45 09:15 12:00 09:30 12:15 51 Impulsvorträge zu 09:45 Karrieremöglichkeiten in der Diabetologie 10:00 14:00 Das metabolische 14:15 Syndrom: 14:30 Individualisierte Therapie 14:45 Änderung von Ernährungsgewohnheiten: Strategien für Familien, Partner und Patienten Plenum Frankenhalle Saal Brüssel 1 Plenum Saal Paris Frankenhalle Saal Brüssel München 1 Optimaler Umgang mit Polypharmazie bei Menschen mit Diabetes im Alltag 15:00 09:30 09:30 09:45 09:45 09:45 Antidiabetika Antidiabetika 10:00 SchwerbehindertenSchwerbehindertenausweis, HobbyHobby ausweis, 10:15 10:15 10:15 13:30 10:30 10:30 10:30 10:30 13:45 10:45 10:45 10:45 10:45 11:15 14:15 Das metabolische von von in Optimaler Umgang Das Diabetes-Technologie metabolische Änderung Änderung Diabetesnotfälle Optimaler Diskussion: Umgang 11:00 11:00 Diabetes-Technologie 11:00 11:00 Syndrom: Ernährungsgewohnheiten: mit Polypharmazie beitrotzbei Syndrom: im Spannungsfeld von Ernährungsgewohnheiten: Familie, Schule, mit Höchstleistung Polypharmazie 11:15 11:15 11:15 Individualisierte Strategien für Familien, Menschen mit Diabetes Individualisierte Kostenerstattung und Strategien Arbeitsplatz fürund Familien, Menschen Diabetes - Lernen mit Diabetes von 11:30 11:30 Therapie PartnerPartner und Patienten im Alltag Therapie Optionen Umfeld und Patienten im Spitzenkräften Alltag 14:30 11:30 14:45 11:45 11:45 15:15 12:00 12:00 12:00 12:00 12:00 15:30 12:15 15:30 12:15 12:15 12:15 15:45 12:30 15:45 12:30 12:30 12:30 12:45 16:00 13:00 16:15 Industriesymposium Industriesymposium 16:15 16:30 17:00 17:30 Diabetes Arbeitswelt Migration 17:45 18:00 18:15 18:30 18:45 14:00 Vorbereitung 14:15 Adipositas und Symposium metabolische Chirurgie 14:30 „Junge Diabetologie“ mitgliederversammlung Psychosoziales und 14:45 VDBD Nachsorge 15:00 19:15 25 26 13:30 17:15 13:45 13:45 13:45 13:45 17:30 14:00 14:00 14:00 14:00 17:45 14:15 14:30 14:45 Workshop Diabetes Typ 1 Diabetes: Diabetes Symposium - der Früh erkennen und Arbeitswelt Arbeitswelt AG Diabetes - und Migration verhindern Migration Geriatrie 14:15 Typ 14:15 14:15 Adipositas und und Adipositas Software undInternet 1 Diabetes: metabolische Chirurgie metabolische im Praxisalltag Chirurgie - - 14:30 - Früh 14:30 14:30erkennen und Psychosoziales Psychosoziales Chancen,und Hürden, undrisiken verhindern 14:45 14:45 14:45 Nachsorge Nachsorge (praktischer Teil) 19:00 15:15 15:15 15:15 15:15 19:15 15:30 15:30 15:30 15:30 Industrieveranstaltung Verbandssymposium Veranstaltungen DDG Symposium Sonstige Workshop Industrieveranstaltung Verbandssymposium Sonstige Sonstige Veranstaltungen DDG Symposium DDG Symposium Workshop Workshop Industrieveranstaltung Industrieveranstaltung Verbandssymposium Veranstaltungen DDG Symposium Workshop Diabetes unD Familie: Vorbeugen – erkennen – entlasten Diabetes Herbsttagung 2016 Diabetes unD Familie: SAMSTAG, 12. NOVEMBEr 2016 SAMSTAG,– erkennen 12. NOVEMBEr 2016 SAMSTAG, NOVEMBEr 2016 Vorbeugen – entlasten 11. – 12.12. November 2016, NCC Nürnberg Raum Mailand Amsterdam Raum 09:00 Raum Athen Zürich Raum Raum Lissabon Dublin Raum Raum Amsterdam 09:00 Diabetes Herbsttagung 2016 SAMSTAG, NOVEMBEr 2016 11. – 12.12. November 2016, Erfahrungsaustausch NCC Nürnberg 09:15 Workshop: Workshop: Funktionsstörungen der Workshop: Berufspolitisches Elektronisches CGM für Harnleiter Duplexsonografie Blase bei 2zum Zertifikat „Klinik09:30 09:30 PlenumSymposium Frankenhalledes BVND Saal Brüssel 1 und Saal Brüssel DiabetesFortgeschrittene derDiabetespatienten Halsgefäße Diabetes für 09:00 09:45 09:45 Selbstmanagement geeignet“ 09:15 Praxisrelevante Diabetes im sozialen Diabetestherapie aus seitenüberschrift seitenüberscHrift 10:00 Neuigkeiten zu 11. november Alltag - Schule, der Sicht des GBA Freitag, 2016 10:15 modernen Führerschein, Beruf, Antidiabetika 10:30 10:45 Schwerbehindertenausweis, Hobby 09:30 09:45 10:00 10:15 11:45 12:00 12:45 Industrieworkshop Industriesymposium 13:00 Industriesymposium Industrieworkshop Industriesymposium 12:15 Software und Internet im Praxisalltag Chancen, Hürden, risiken (praktischer Teil) Industrieveranstaltung Verbandssymposium Sonstige Veranstaltungen Raum Zürich Raum Dublin Workshop: CGM für Fortgeschrittene Workshop: Duplexsonografie der Halsgefäße Raum Madrid DDG Tomorrow Lounge Raum Rom 09:00 09:15 Workshop: Elektronisches 09:30 Diabetes09:45 Selbstmanagement 09:15 seitenüberscHrift 09:30 09:45 Dive-Anwendertreffen 10:00 10:00 10:15 10:15 10:15 10:30 10:30 10:30 10:45 10:45 10:45 Workshop: Workshop: Workshop: 10:30 11:00 Workshop: Diabetes und Diabetes und Erfahrungsaustausch 11:00 Insulinpumpentherapie Mundgesundheit Einwand als Duplexsonografie Insulinpumpentherapie Essstörungen: Zertifikate: „Zertifizier11:15 11:15 10:45 11:15 für Fortgeschrittene Chance Wege zu der Halsgefäße für Fortgeschrittene 52 Therapeutische tes Diabeteszentrum 5111:00 11:30 11:30 11:30 Das metabolische Änderung von Optimaler Umgang einer erfolgreichen Konzepte Diabetologikum DDG mit Syndrom: Ernährungsgewohnheiten: mit Polypharmazie bei 11:15 11:45 11:45 11:45 Individualisierte Strategien Insulintherapie für Familien, Menschen mitdiabetesspezifischem Diabetes 11:30 12:00 12:00 12:00 Qualitätsmanagement“ Therapie Partner und Patienten im Alltag 12:30 Symposium der AG Diabetes und Geriatrie 09:00 11:00 12:15 Industriesymposium Diabetes Herbsttagung 2016 SAMSTAG, 12. NOVEMBEr 2016 11. – 12. November 2016, NCC Nürnberg seitenüberschrift 10:00 Industriesymposium 15:00 15:00 15:00 15:00 18:45 15:30 DDG Industrieveranstaltung Verbandssymposium Sonstige Veranstaltungen DDG Symposium DDGSymposium Symposium Workshop Workshop Industrieveranstaltung Verbandssymposium Sonstige Veranstaltungen 13:15 13:30 13:30 18:30 15:15 19:00 13:15 13:15 13:30 18:15 Diskussion: Höchstleistung trotz Diabetes - Lernen von Spitzenkräften 12:30 12:45 Industriesymposium 13:15 18:00 Diabetesnotfälle in Familie, Schule, Arbeitsplatz und Umfeld 12:15 13:00 13:00 13:00 17:00 13:45 11:45 13:00 16:45 13:30 17:15 12:45 12:45 Industriesymposium Industriesymposium Industriesymposium Industriesymposium Industriesymposium Industriesymposium12:45 16:30 13:15 Diamed Generalversammlung 16:45 im11:15 Spannungsfeld von Kostenerstattung und 11:30 Optionen 11:45 15:00 15:15 16:00 Industriesymposium Saal London Der diabetische Fuß – Update 2016 (Teil 2) 10:00 10:00 10:00 10:15 14:00 11:45 Neuigkeiten zu wie Alltag -Alltag Schule, Neuigkeiten belastend, zugefährlich? bei Demenz - Schule, und 09:30 13:15 11:00 Saal München 09:15 Hypoglykämien - Wie Diabetes im Alter belastend, wie gefährlich? bei Demenz und 09:30 Pflegebedürftigkeit 09:45 der Sicht des GBA der Update Sicht 2016 des GBA (Teil 2) Freitag, 11. 11. november 2016 seitenüberschrift Freitag, november 2016 seitenüberschrift modernen Führerschein, Beruf, Beruf, modernen Führerschein, Pflegebedürftigkeit 13:00 11:30 Saal Paris 09:00 09:00 09:00 09:15 09:15 Praxisrelevante im sozialen aus Fuß Praxisrelevante Hypoglykämien - WieDiabetes Diabetes im sozialen Alter Diabetestherapie Diabetestherapie Der diabetische aus – 09:15 12:45 10:15 Saal Brüssel 2 Saal Brüssel London 2 09:00 12:30 mit den mentoren 10:45 13:45 SAMSTAG, 12. NOVEMBEr 20162016 SAMSTAG, 12. NOVEMBEr 2016 SAMSTAG, 12. NOVEMBEr 2016 SAMSTAG, 12. NOVEMBEr 11:15 10:30Imbiss Gemeinsamer 13:30 Diabetes Herbsttagung 2016 2016 Diabetes unD Familie: Diabetes unD Familie: Diabetes Herbsttagung November 2016, NCC Nürnberg Vorbeugen – erkennen – entlasten 11. – 12.11. – 12. November 2016, NCC Nürnberg Vorbeugen – erkennen – entlasten 11:00 11:30 11:45 09:15 14:30 Diabetes unD Familie: Vorbeugen – erkennen – entlasten Diabetes Herbsttagung 2016 FrEITAG, 11. NoVEmBEr 201611. – 12. November 2016, NCC Nürnberg Raum Nizza Workshop Workshop der AG Diabetes und migranten: Fremdsprachige Arbeitsmaterialien in der Diabetesberatung 16:15 Industriesymposium18:15 15:30 Sonstige Veranstaltungen DDG Symposium Workshop: Der diabetische Fuß in Töpfen und Deckeln Wie würden Sie behandeln? 16:00 18:00 Industriesymposium Workshop: Herzrhythmusstörungen bei Diabetes mellitus Workshop: CGm für Einsteiger 15:45 17:00 14:00 Familiäre Unterstützung, Partnerschaft bei Diabetes 15:45 16:30 Diabetes und Depression – Ist es 16:45 immer eine Depression? 13:45 17:30 Diabetes Arbeitswelt Industriesymposium Migration Adipositastherapie 2016: Konservativ vs. Chirurgisch 13:30 17:15 14:15 14:30 14:30 Der komplexe und multiDer diabetische Fuß – morbide Diabetespatient: Update 14:45 2016 (Teil 1) 14:45 ganzheitliche Versorgung 15:00 15:00 und Therapiesteuerung durch Allgemein- und 15:15 15:15 Familienmediziner und 15:30 15:30 Diabetologen 11:45 15:00 und Versorgungsrelevanz für15:15 Ärzte 12:00 15:15 elevantes aus senschaft Raum Mailand 08.15 11:30 Plenum Frankenhalle es und Niere Saal London 08.00 11:00 Eröffnungs- esymposium Saal München 08.15 08.30 Diabetes unD Familie: Vorbeugen – erkennen – entlasten FrEITAG, 11. NoVEmBEr 2016 FrEITAG, 11. NoVEmBEr 2016 Saal Paris 08.00 e ngskonzepte um Stand bei Drucklegung 12:15 12:15 12:30 12:30 12:45 Industrieworkshop Industrieworkshop 12:30 Workshop: Einwand als Chance - Wege zu einer erfolgreichen Insulintherapie Workshop: Duplexsonografie der Halsgefäße Workshop: Smartphone APPs in der diabetologischen Versorgung 51 5251 11:00 11:15 11:30 11:45 12:00 12:15 12:30 12:45 Industrieworkshop Industrieworkshop Industrieworkshop 12:45 12:45 13:00 13:00 13:00 13:15 13:00 13:15 13:15 13:15 13:30 13:15 13:30 13:30 13:30 13:45 13:30 13:45 13:45 13:45 14:00 13:45 14:00 14:00 14:00 Industriesymposium Industriesymposium Workshop der Workshop: Workshop: Aktuelle gesundheitsBVND-Symposium: Diabetes und14:00 14:15 14:15 Diabetes - Vorstellung AG Diabetes & Sport Einwand alsdesAdipositas Duplexsonografie politische Projekte der KBV-Mus-und andere endokrine 14:30 Arbeitswelttervertrags Chirurgie 14:30 Chance - Wege zu der Halsgefäße Deutschen Diabetes zummetabolische Diabeti- Erkrankungen 14:45 14:45 Migration Psychosoziales und 14:45 einer erfolgreichen Gesellschaft (DDG) schen Fuß Nachsorge 15:00 15:00 Insulintherapie 15:00 14:15 14:30 14:15 Workshop der AG14:30 Diabetes & Sport 14:45 15:00 Workshop: Einwand als Chance - Wege zu einer erfolgreichen Insulintherapie Workshop: Duplexsonografie der Halsgefäße Symposium „Junge Diabetologie“ 14:15 14:30 14:45 15:00 15:15 15:15 15:15 15:15 15:15 15:30 15:30 15:30 15:30 15:30 DDG Workshop Industrieveranstaltung Verbandssymposium Sonstige Veranstaltungen DDGSymposium Symposium Workshop Industrieveranstaltung Verbandssymposium SonstigeSonstige Veranstaltungen DDG Symposium DDG Symposium Workshop Industrieveranstaltung Verbandssymposium Veranstaltungen Workshop Industrieveranstaltung Verbandssymposium Sonstige Veranstaltungen DDG Symposium Workshop Industrieveranstaltung Verbandssymposium Sonstige Veranstaltungen 4 Current congress | Highlights Typ-2-Diabetes und Osteoporose 5 4,5 Das erhöhte Frakturrisiko hat vielfältige Ursachen Typ-2-Diabetes und Osteoporose sind beides Volkskrankheiten, deren Inzidenz und Prävalenz mit dem Alter zunehmen. Das gleichzeitige Vorkommen von Typ-2-Diabetes und Osteoporose bei alten Patienten könnte deshalb lediglich Koinzidenz sein. Epidemiologische Untersuchungen ergaben jedoch für Patienten mit Typ-2-Diabetes ein erhöhtes Frakturrisiko, das signifikant über dem altersassoziierten Risiko liegt. Pathophysiologische Untersuchungen ergaben plausible Erklärungen für dieses Phänomen. Dies führte zur AufS. Scharla nahme des Typ-2-Diabetes als Risikofaktor für Osteoporose in der S3-Leitlinie Osteoporose des Dachverbandes deutschsprachiger osteologischer Fachgesellschaften (DVO), berichtet PD Stephan Scharla, Bad Reichenhall. Das erhöhte Frakturrisiko hat vielfältige Ursachen [1]: Genetik, hormonelle Einflüsse (Insulin, insulinähnliche Wachstumsfaktoren, Inkretine, Amylin, Leptin, Adiponectin, Vitamin D, u.a.), toxischer Einfluss der Hyperglykämie, renaler Kalziumverlust durch Polyurie, Durchblutungsstörungen, Neuropathie mit erhöhtem Sturzrisiko, Medikamente/orale Antidiabetika, Bildung von „advanced glycation end products“ (AGE), Veränderung der Kollagenvernetzung, veränderte Knochenmikroachitektur. Es gibt weiterhin eine hormonelle Kommunikation zwischen Knochen und Pan­ kreas. Untercarboxyliertes Osteokalzin aus dem Knochen stimuliert die Insulinsekretion. Höhere Osteokalzinkonzentrationen im Serum sind mit einem besseren Zuckerstoffwechsel assoziiert. Insulin wiederum aktiviert den Knochenstoffwechsel. ren beziehungsweise Diabetesfolgeschäden sind bedeutsam. So war das Risiko für proximale Femurfrakturen (Hüftfrakturen) nur in einem Teil der Studien erhöht [1]. Wirbelfrakturen sind nicht häufiger, während für Unterarmbrüche eine moderate Risikoerhöhung besteht. Die Präsenz von mikro- und makrovaskulären Folgeerkrankungen ist mit einem erhöhten Frakturrisiko bei Typ-2-Diabetes assoziiert. In der MrOS-Studie hatten nur Männer mit Insulintherapie ein erhöhtes Frakturrisiko (Abb. 1) [2]. 2,5 2 1,5 1 alle Diabetiker erhöhte Nüchternglukose resorption und steigern die Knochendichte [4]. Dipeptidylpeptidase-4-Inhibitoren (DPP-4-Inhibitoren), die zu einem Anstieg der Inkretinkonzentration führen, waren in einer Metaanalyse mit einem verringerten Frakturrisiko assoziiert, in einer neueren Analyse waren DPP-4-Inihibitoren jedoch neutral [5]. Dapagliflozin wurde mit einer erhöhten Frakturrate bei Patienten mit eingeschränkter Nierenfunktion in Verbindung gebracht. Insgesamt scheinen SGLT-2-Hemmer aber zu keiner klinisch relevanten Veränderung des Frakturrisikos zu führen (SGLT: „sodium dependent glucose transporter“). Diagnostik: gesteigertes Frakturrisiko schon bei relativ hoher Knochendichte Bei Typ-2-Diabetes ist die Knochendichte aufgrund des höheren Körpergewichts (mechanische Stimulation) und der anabolen Insulinwirkung oft normal oder sogar erhöht. Aufgrund der Veränderungen von Knochenmaterialeigenschaften und der Knochenarchitektur kann das Frakturrisiko aber schon bei relativ hoher Knochendichte gesteigert sein. Therapie: es gelten die üblichen Empfehlungen für Osteoporose Eine gute Zuckereinstellung scheint einen günstigen Einfluss auf die funktionellen Bereich sowie kognitiven Defiziten erfordert im besonderen Umfang die Begleitung durch Arzt und Diabetesberaterin. Die Vermeidung von Hypoglykämien ist die erste Priorität Bild: fotolia Durch regelmäßige Überprüfung der kognitiven und motorisch- 3,59 Diabetes ohne Insulin Diabetes mit Insulin Quelle: mod. nach [2] Adipositas selbst hat pleiotrope Effekte auf das Frakturrisiko: Die vermehrte Gewichtsbelastung führt zu einer vermehrten Knochenmasse, aber auch zu größeren Kräften bei Stürzen. Letzteres wird aber durch die größere Weichteilpolsterung abgemildert, was vor allem bei dem Hüftfrakturrisiko zum Tragen kommt, weniger bei Unterarmbrüchen [3]. Auch die zur Therapie des Diabetes verwendeten Medikamente beeinflussen das Frakturrisiko. Metformin und Sulfonylharnstoffe erscheinen neutral. Glitazone stören die osteoblastäre Differenzierung und sind mit einem erhöhten Frakturrisiko assoziiert. Inkretine hemmen dagegen die Knochen­ Ein HbA1c-Wert um 7,0–7,5 % erscheint ideal, da sowohl Hypogly­ kämien als auch dauerhafte oder häufige Hyperglykämien mit mehr als 200 mg % vermieden werden. Für ein sicheres Therapieregime ist die Vermeidung von Hypogly­ kämien die erste Priorität, denn neben kardiovaskulären Ereignissen wie Myokardinfarkt, plötzlichem Herztod oder auch Apoplex besteht das Risiko der Ausbildung beziehungsweise Aggravierung von bleibenden Hirnleistungsstörungen. 3 nicht adjustiert adjustiert für Alter, Geschlecht, Knochendichte Abb. 1 Erhöhtes Frakturrisiko bei Männern mit Typ-2-Diabetes und Insulintherapie. Was bei der Therapie beachten? funktionellen Ressourcen mittels geriatrischem Assessment lassen sich entwickelnde Einschränkungen rechtzeitig erkennen, sodass komplexe Therapieregime – wenn notwendig – vereinfacht werden können. Gleichzeitig darf kompetenten hochaltrigen Diabetespatienten keinesfalls die Fähigkeit zum Selbstmanagement ihrer Erkrankung abgesprochen werden. Sowohl die Slow-Go‘s mit zunehmendem Unterstützungsbedarf als auch die No-Go‘s mit Pflegeabhängigkeit bedürfen angepasster therapeutischer Konzepte mit individualisierten Therapiezielen und Medikamentenregimen, die im Alltag in der Anwendung durch die Patienten und durch die Pflegenden sicher tragen. Die Multimorbidität mit daraus resultierenden Einschränkungen im motorisch- 3,5 0 Diabetes bei Demenz und Pflegebedürftigkeit Diabetes ist die große Erkrankung des höheren Lebensalters. Zwei Drittel der Patienten mit Diabetes sind älter als 60 Jahre und jeder Zweite über 75 Jahre hat einen A.-K. Meyer gestörten Glukosestoffwechsel. Das assoziierte hohe kardiovaskuläre Risiko hat großen Einfluss auf die individuelle Morbidität und Mortalität. Hochaltrige Go-Go‘s sollten leitliniengerecht therapiert werden, rät Dr. Ann-Kathrin Meyer, Berlin. 4 0,5 Adipositas und Medikamente beeinflussen das Frakturrisiko Bild: Thieme Verlag, Fotograf/Grafiker: Frank Kleinbach Patienten mit Hüftfrakturen hatten in 7,6 % der Fälle einen Diabetes mellitus Typ 2, und Patienten mit osteoporoseassoziierten Frakturen wiesen in 27,5 % der Fälle einen Diabetes mellitus Typ 2 auf [1]. Bei Frauen ab dem 60. Lebensjahr und Männern ab dem 70. Lebensjahr ist der Typ-2-Diabetes mit einem 10-Jahres-Frakturrisiko > 20 % assoziiert (S3-Leitlinie Osteoporose, www.dv-osteologie.org). Nicht alle Patienten mit Typ-2-Diabetes haben jedoch ein erhöhtes Faktur­ risiko, sondern weitere Risikofakto- Relatives Risiko für Frakturen Ursachen und Folgen des erhöhten Frakturrisikos Knochendichte zu haben. Es gelten ansonsten die üblichen allgemeinen therapeutischen Empfehlungen für Osteoporose. PD Dr. Stephan Scharla Internist & Endokrinologe/Diabetologe, Osteologe DVO, Bad Reichenhall Literatur 1 2 3 4 5 Scharla S. Stellenwert der Osteoporose bei Patienten mit Diabetes mellitus Typ 1 und 2. Nieren- und Hochdruckkrankheiten 2015; 44: 250–255 Napoli N, Strotmeyer ES, Ensrud KE et al. Fracture risk in diabetic elderly men: the MrOS study. Diabetologia 2014; 57: 2057–2065 Ishii S, Cauley JA, Greendale GA et al. Pleiotropic effects of obesity on fracture risk: the Study of women’s health across the nation. J Bone Miner Res 2014; 29: 2561–2570 Henriksen DB, Alexandersen P, Hartmann B et al. Four-month treatment with GLP-2 significantly increases hip BMD: a randomized, placebocontrolled, dose-ranging study in postmenopausal women with low BMD. Bone 2009; 45: 833–842 Driessen JH, van Onzenoort HA, Henry RM et al. Use of dipeptidyl peptidase-4 inhibitors for type 2 diabetes mellitus and risk of fracture. Bone 2014; 68: 124–130 Freitag, 11. November 2016 Diabetes und Knochengesundheit 09:00–10:30 Uhr, Raum Athen (09:30–10:00 Uhr: Typ-2-Diabetes und Osteoporose) Current congress | Highlights Tab. 1 Einfache, übersichtliche Therapieregime. • Nüchternblutzucker > 100 mg % anstreben, gern um 120 mg %. • Tablettenanzahl begrenzen, Kombipräparate möglich? • Regelmäßige Überprüfung der Nierenleistung mittels glomerulärer Filtrationsrate mit ggf. Dosisanpassung der Medikation. Orale Antidiabetika so lange wie möglich, da Insulin die größte Hypoglykämiegefahr birgt. • Ausnahme: Deutliche Katabolie. Hier Insulin als Anabolikum. • Bevorzugung von oralen Antidiabetika mit fehlender bzw. geringer Hypoglykämie­gefahr. • Metformin auch im Alter erste Wahl. Cave: Eingeschränkte Nierenfunktion < 60 ml/min (aufgrund der sich auch kurzfristig verschlechternden glomerulären Filtrationsrate). • Gliptine als Alternative und Kombinationspartner bei klinisch sehr guter Verträglichkeit und nachgewiesenem kardiovaskulären Nutzen. • Glifozine aufgrund der zu erwartenden Gewichtsabnahme und einer möglichen Ketoazidose sowie urogenitalen Infektionen (die die im Alter oftmals bestehende Inkontinenz aggravieren) und nachlassender Wirkung bei eingeschränkter Nierenfunktion mit deutlich untergeordneter Bedeutung. • Sulfonylharnstoffe insgesamt zurückhaltend bei ausgeprägter Hypoglykämiegefahr. • Acarbose führt auch im höheren Lebensalter zu Flatulenz und sozialer Unverträglichkeit. • Insulin ab einem HbA1c-Wert von circa 8 % oder bei deutlicher Katabolie, zum Beispiel im Rahmen eines Frailty-Syndroms, um anabolen Effekt des Insulins zu nutzen. Deutliche Hyperglykämien befördern ebenfalls die kardiovaskuläre Krankheitslast, führen aber auch zu einer schleichenden Exsikkose, insbesondere dann, wenn es parallel zu einer Diuretikagabe kommt. Die Exsikkose triggert eine Verschlechterung der Nierenfunktion, die sich bei bereits eingeschränkter glomerulärer Filtrationsleistung binnen kürzester Zeit entwickeln kann. Assoziiert sind zen­ tralnervöse Komplikationen wie Delir und kognitives Defizit im Rahmen der Exsikkose. Tab. 1 gibt einen Überblick zu einfachen, übersichtlichen Therapieregime. Eine basal unterstützte Therapie empfiehlt sich Mehr als eine Insulininjektion täglich wird mit eingeschränkter L­ebensqualität im Alter assoziiert. Daher empfiehlt sich primär die Behandlung mittels der basal unterstützten Therapie (BOT) mit einmal täglicher Gabe eines langwirksamen Insulins. Die morgendliche Gabe hat sich im klinischen Alltag bewährt und sichert die Verabreichung durch den morgendlichen Pflegedienst. Die BOT Plus kann angedacht werden, wenn im Verlauf des Vormittags wiederholt Hyperglykämien auftreten und die Stoffwechsellage ansonsten zufriedenstellend ist. Reicht die BOT nicht mehr aus, ist die konventionelle Insulintherapie mit 2-mal täglichen Mischinsulingaben in fester Dosierung eine gute Alternative für Patienten und Pflegedienste. Aufgrund des regelmäßigen Lebensrhythmus älterer Menschen mit fixen Essenszeiten, gleichmäßiger Nahrungsaufnahme und gleichförmiger körperlicher Aktivität stellt diese Therapieform keine Einschränkung der Lebensqualität dar. Wann kommt eine intensivierte Insulintherapie zum Einsatz? Eine intensivierte Insulintherapie kommt nur dann zum Einsatz, wenn Blutzuckertagesprofile und der HbA1c-Wert nicht um 8,0–8,5 % zu stabilisieren sind. Die supplementäre Insulintherapie ist pathophysiologisch sehr gut begründet, jedoch im Alter in aller Regel wenig praktikabel und kommt gegebenenfalls bei Patienten mit Demenz, die ein sehr unregelmäßiges Essverhalten aufweisen zum Tragen, da die Gaben des kurzwirksamen Analoginsulins postprandial erfolgen können. In Zukunft wird es zunehmend alt- gewordene Patienten mit Typ1-Diabetes geben, die über lange Zeit mit einer Insulinpumpe ein umfangreiches Selbstmanagement ihrer Erkrankung vorgenommen haben. Gerade diese Personengruppe ist ärztlicherseits eng zu begleiten, um einerseits mögliche Einschränkungen rechtzeitig zu erkennen, die eine solche Therapie nicht mehr ermöglichen, und a­ ndererseits den Patienten nicht pauschal ihre – insbesondere kognitiven – Fähigkeiten absprechen. Ob ein Patient eine Insulintherapie händeln kann, lässt sich mittels des geriatrischen Assessments im Geldzähltest nach Nikolaus als Screeningverfahren gut erfassen. Benötigt der Patient mehr als 70 s, um aus einem Portemonnaie 9,80 € (Münzen und Scheine) herauszunehmen und den Betrag zu errechnen, ist davon auszugehen, dass pflegerische Unterstützung notwendig wird. Medikation besonders für ältere Patienten sorgfältig auswählen Der Leitsatz, die Medikation sorgfältig auszuwählen, mit einer niedrigen Dosierung zu starten, diese dann jedoch im Verlauf so zu titrieren, dass eine gute Stoffwechseleinstellung erzielt wird, und die verordnete Therapie sowie deren Handhabung regelmäßig zu überprüfen, gilt ganz besonders für die Behandlung älterer Diabetespatienten. Dr. Ann-Kathrin Meyer Vivantes Ida Wolff Krankenhaus, Berlin Samstag, 12. November 2016 Diabetes im Alter bei Demenz und Pflegebedürftigkeit 09:00–10:30 Uhr, Saal München 1+2 (09:30–10:00 Uhr: Diabetestherapie bei Demenz und Pflegebedürftigkeit) 5 6 Current congress | Highlights Weniger Hypoglykämien mit dem Flash-Glukose-Messsystem Erste klinische Outcomedaten zu FreeStyle Libre A nisse der beiden Studien wurden bereits im Frühjahr auf internationalen Kongressen vorgestellt [1–3]. A Weniger Zeit in der Hypoglykämie bei konstantem HbA1c Bei den Hypoglykämieparametern zeigten sich sowohl in der R­EPLACE- als auch in der IMPACTStudie signifikante Vorteile für Patienten in der FGM-Interventionsgruppe, unabhängig davon welcher Grenzwert für die Hypoglykämie (< 70; 55; 45 mg/dl bzw. < 3,9; 3,1; 2,5 mmol/l) ausgewertet wurde (Abb. 1). Darüber hinaus REPLACE (T2D): Veränderung der Zeit in der Hypoglykämie 0 < 70 mg/dl < 55 mg/dl -0,14 -0,11 -0,2 -0,4 -0,6 -0,8 B < 45 mg/dl -0,05 -0,19 -0,33 -0,61 FreeStyle Libre BZSM Libre. Bei einer Grenze von > 300 mg/dl (16,7 mmol/l) bestand ein gleichsinniger, nicht mehr s­ignifikanter Effekt, während in der REPLACE-Studie durchgängig keine Unterschiede festgestellt wurden. Bei der Lebensqualität konnte in beiden randomisierten kontrollierten Studien ein Vorteil in Bezug auf die Therapiezufriedenheit (DTSQ) und Behandlungszufriedenheit (DQol) nachgewiesen werden. Sicherheit des FGMSystems belegt Hinsichtlich der Sicherheit von FreeStyle Libre zeigten die Sicherheitsauswertungen der schwerwiegenden unerwünschten Ereignisse (SUE) und unerwünschten Ereignisse (UE), die zu Therapieab<brüchen 55 mg/dl führten,< 45 mg/dlUnterkeine schiede zwischen den Gruppen. In -0,05 beiden -0,11Studien gab es keine schwerwiegenden-0,19 produktbezo-0,33 Hyperglykämien und genen UE (SADE). Lediglich die Ge-0,6 Lebensqualität -0,61 samtrate der UE war in den Stu-0,8 Bei den Hyperglykämien > 240 mg/ dien im FreeStyle-Libre-Arm erdl (13,3 mmol/l) zeigte sich in der wartungsgemäß FreeStyle Libre BZSM höher als in der IMPACT-Studie ein signifikanter Kontrollgruppe, basierend vor alVorteil zugunsten von FreeStyle lem auf lokalen Nebenwirkungen B REPLACE (T2D): Veränderung der Zeit in der Hypoglykämie im Bereich des applizierten Sensors. Die UE traten vorwiegend lokal begrenzt auf und führten nicht zu höheren Therapieabbrüchen. Fazit für die Praxis Zusammenfassend besteht ein patientenrelevanter Vorteil von FreeStyle Libre versus BZSM, gestützt durch die geringere Zeit in der Hypoglykämie (unter Berücksichtigung des HbA1c) sowie durch eine höhere Zufriedenheit der Patienten mit der Diabetesbehandlung. Die Sicherheit des FreeStyle-LibreMesssystems wurde in beiden randomisierten kontrollierten Studien umfangreich untersucht und belegt. Prof. Dr. Thomas Haak Diabetes Zentrum Mergentheim, Bad Mergentheim Literatur 1 2 3 Haak T et al. Orale Präsentation (OL03). 9. ATTD-Konferenz, 5. Februar 2016, Mailand, Italien Haak T et al. E-Poster (EP07). 9. ATTD-Konferenz, 5. Februar 2016, Mailand, Italien Bolinder J et al. 868-P, 76. Wissenschaftliche Jahrestagung der American Diabetes Association, Juni 2016, New Orleans, LO, USA IMPACT (T1D): Veränderung der Zeit in der Hypoglykämie 0 < 70 mg/dl < 55 mg/dl < 45 mg/dl -0,14 -0,05 -0,01 -0,5 -0,57 -1 -1,5 -0,87 -1,39 FreeStyle Libre BZSM Abb. 1 Veränderung der Zeit in der Hypoglykämie in der REPLACE- (A) und IMPACT-Studie (B) über 6 Monate versus Baseline. (BZSM = Blutzuckerselbstmessung, T1D = Typ-1-Diabetes, T2D = Typ-2-Diabetes) Quelle: Prof. Dr. Thomas Haak, Bad Mergentheim Veränderung der Zeit in Hypoglykämie vs Baseline (h/d) B Veränderung der Zeit in Hypoglykämie vs Baseline (h/d) A Von der Firma Abbott wurde jeweils eine randomisierte, multizentrische, klinische Outcome­ studie über 6 Monate mit Typ-1oder Typ-2-Diabetikern durchgeführt. Die REPLACE-Studie untersuchte den Einfluss von FGM unter klinischen Alltagsbedingungen auf die glykämische Kontrolle (HbA1c) von Menschen mit Typ-2-Diabetes, während die IMPACT-Studie den Einfluss auf die Zeit in der Hypoglykämie < 70 mg/dl (< 3,9 mmol/l) bei Menschen mit Typ-1-Diabetes untersuchte. In beiden Studien diente die Blutzuckerselbstmessung (BZSM) als Kontrolle. Ergeb- Veränderung der Zeit in Hypoglykämie vs Baseline (h/d) T. Haak lieferten beide Outcomestudien Hinweise auf eine signifikante R­eduktion nächtlicher Hypoglykämien (23:00–06:00 Uhr) nach 6 Monaten im Vergleich zur Kontroll­gruppe. Beim HbA1c zeigte sich über die Studiendauer von 6 Monaten für die gesamte Studienpopulation in der REPLACE-Studie kein Unterschied. Allerdings ergab die Subgruppenanalyse der Patienten < 65 Jahre eine signifikante Senkung des HbA1c-Werts durch FreeStyle Libre, während für Patienten ≥ 65 Jahre die BZSM einen Vorteil lieferte. In der bereits zu Studienbeginn gut eingestellten IMPACT-Studienpopulation zeigten sich keine Unterschiede hinsichtlich des HbA1c. In der gemeinsamen Betrachtung von HbA1c und Hypoglykämien ergibt sich für die < 70 mg/dl Gesamtpopulationen von REPLACE 0 und IMPACT jeweils ein Vorteil für -0,2 das FGM-System. -0,14 -0,4 Veränderung der Zeit in Hypoglykämie vs Baseline (h/d) Um eine sichere Therapie mit Insulin zu gewährleisten, ist bei Menschen mit Typ-1- oder Typ-2-Diabetes und einer intensivierten Insulintherapie (ICT) eine mehrfach tägliche Kontrolle des Blutzuckers erforderlich. Als Alternative zur routinehaften Blutzuckermessung wurde das FlashGlukose-Messsystem (FGM) FreeStyle Libre entwickelt. Es besteht aus einem auf der Rückseite des Oberarms befestigten, werkskalibrierten Sensor, der bis zu 14 Tage Glukosedaten kontinuierlich misst. Einen aktuellen Glukosewert erhalten die Nutzer durch Scannen des Sensors mithilfe eines mobilen Lesegeräts. Seit diesem Frühjahr liegen erste klinische Outcomedaten zum FGM vor, die Prof. Thomas Haak, Bad Mergentheim, hier vorstellt. Samstag, 12. November 2016 Diabetestechnologie im Spannungsfeld von Kostenerstattung und O­ptionen 10:45–12:15 Uhr, Saal Paris (11:52–12:15 Uhr: Flash Glucose Monitoring: Ergebnisse klinischer Studien) IMPACT (T1D): Veränderung der Zeit in der Hypoglykämie < 70 mg/dl Forum der0Industrie < 55 mg/dl < 45 mg/dl -0,14 -0,05 -0,01 -0,5 -0,57 Postprandiale Plasmaglukose – -1 -0,87 eine-1,5unterschätzte Größe im Diabetesmanagement -1,39 FreeStyle Libre Lange Zeit standen der HbA1c-Wert und der Nüchternblutzucker im Fokus des Diabetesmanagements. Zunehmend rückt die postprandiale Plasmaglukose als dritte, essenzielle S. M. Schmid Komponente einer umfassenden gly­ kämischen Kon­ trolle wieder in den Vordergrund. Welche Bedeutung diese Messgröße für den Alltag von P­atienten mit Diabetes hat und welche Möglichkeiten es gibt, Entgleisungen der postpran­dialen Plasmaglukose zu vermeiden, erklärt Prof. Dr. Sebastian M. Schmid aus Lübeck im Interview. BZSM Welche Rolle spielt die post­ prandiale Plasmaglukose im Diabetesmanagement? Prof. Schmid: „Die postprandiale Plasmaglukose wurde bisher unterschätzt: Eine aktuelle Umfrage unter Patienten mit Diabetes zeigt, dass mehr als 60 % der Befragten in der zurückliegenden Woche eine postprandiale Hyperglykämie erlebt haben. Ein gutes Drittel berichtet sogar von 3 oder mehr postprandialen Hyperglykämien mit allen Folgen, die sie nach sich ziehen.“ ? Welche konkreten Folgen können postprandiale Hypergly­ kämien haben? Prof. Schmid: „Patienten berichten im Rahmen solcher Blutzuckerspitzen, dass sie öfter erschöpft oder müde sind oder dass sie Konzentrationsschwächen ha1 ben. Darüber hinaus können postprandiale Hyperglykämien auch Langzeitfolgen haben: So gibt es deutliche Hinweise darauf, dass Blutzuckerspitzen nach dem Essen sowohl das Risiko für mikrovaskuläre und insbesondere auch makrovaskuläre Komplikationen, das heißt kardiovaskuläre Ereignisse, erhöhen.“ glykämien können wie bereits erwähnt auch zu Konzentrationsstörungen führen – und das Ganze kann dann auch das Berufsleben beeinflussen. Man darf durchaus spekulieren, dass sich postprandiale Hyperglykämien auch auf das 1 Privatleben auswirken und den Patienten im regulären Tagesablauf eine gewisse Flexibilität fehlt.“ ? Welchen Einfluss können postprandiale Hyperglykämien auf das Leben von Menschen mit Diabetes haben? Prof. Schmid: „Postprandiale Hyperglykämien können Symptome machen und die Lebensqualität der Patienten beeinträchtigen: Zum Beispiel berichten Patienten vermehrt über Abgeschlagenheit, Müdigkeit, Zittern und Schweißausbrüche. Postprandiale Hyper- ? Welche Anforderungen soll­ ten moderne Therapieoptionen erfüllen, um die Risiken von postprandialen Hyperglykämien zu senken? Prof. Schmid: „Um postprandiale Hyperglykämien zu vermeiden, wird ein Insulin benötigt, das möglichst nahe die physiologische Insulinsekretion nachahmt. Der schnelle Anstieg der Blutglukosekonzentration nach den Mahlzei- ten sollte vermindert werden und möglichst zügig wieder in den physiologischen Bereich zurückkehren. Behandlern stehen heutzutage gute und moderne Insuline zur Verfügung. Aber selbst diese Präparate schaffen es nicht, die Physiologie entsprechend nachzubilden. Das Ziel des modernen Diabetesmanagements ist es, durch noch schneller wirksame Insuline tatsächlich diesen frühen Anstieg der Blutglukosekonzentration und dieses Persistieren auf zu hohem Niveau abzufedern und die post­ prandiale Hyperglykämie so weit wie nur möglich abzudämpfen.“ Quelle: Nach Informationen der Novo Nordisk Pharma GmbH, Mainz 8 Current congress | Highlights Diabetes, Herz und Gefäße Optimale Blutzuckereinstellung bei schwer kardial erkrankten Menschen mit Diabetes Menschen mit Diabetes mellitus haben eine erhöhte Rate an kardiovaskulären Erkrankungen. Epidemiologische Beobachtungen zeigen eine klare Assoziation S. Jacob zwischen erhöhten HbA1c- beziehungsweise Blutzuckerwerten und den kardiovaskulären Komplikationen: je schlechter die glykämische Kontrolle, umso ungünstiger die Prognose. Prof. Stephan Jacob, Villingen-Schwenningen, geht hier darauf ein, wie die optimale Blutzuckereinstellung bei schwer kardial erkrankten Menschen mit Diabetes aussehen sollte. Demzufolge erschien es nur logisch, eine normnahe Blutzuckereinstellung anzustreben, um den HbA1c-Wert so in tiefere Bereiche zu senken. Während die Daten der DCCT-Studie (Diabetes Control and Complications Trial) sowie der EDIC-Studie (Epidemiology of Diabetes Interventions and Complications) bei Typ-1-Diabetes langfristige Vorteile zeigten, ist bei Diabetes mellitus Typ 2 die Datenenlage unklarer: Bisherige Studien konnten für die intensivierte Blutzucker- beziehungsweise HbA1c-Senkung keine Effekte auf die kardiovaskulären Ereignisse oder Mortalität finden. Im Gegenteil erschien es eher, dass Menschen mit bereits bestehender kardiovaskulärer Erkrankung keinen Vorteil oder fraglich sogar Nachteile durch eine intensivierte glykämische Kontrolle hatten. Bedeutung der Hypoglykämien Ein möglicher Mechanismus dieser Beobachtungen könnten die Nebenwirkungen einer intensivierten Kontrolle sein, denn – besonders in der Vergangenheit – wurde eine verbesserte Stoffwechseleinstellung mit vermehrten Hypoglykämien erkauft. Letztere sind ten mit Diabetes mellitus Typ 2 eine besondere Bedeutung [1]. Optimale Blutzuckerkontrolle OPTIMIERE Metabolische Kontrolle OPTIMIERE Pharmakotherapie • HbA1c • präprandiale Glc • postprandiale Glc EBM: Welcher Zielparameter? • NIAD ohne intristisches Risiko EBM: für Hypoglykämie • Substrate mit nachgewiesenem Welcher Ansatz? kardiovaskulären Vorteil Abb. 1 Optimale Blutzuckerkontrolle: Wenn die HbA1c-„Fokussierung“ zur Behandlungssteuerung nicht reicht, sollten zusätzliche Parameter wie prä- und/oder postprandiale Glykämie in Betracht gezogen werden. (EBM = evidenzbasierte Medizin, Glc = Glukose, NIAD = Nicht-Insulin-Antidiabetikum) Quelle: Prof. Dr. Stephan Jacob, Villingen-Schwenningen laut neueren Beobachtungen (vor allen Dingen durch retrospektive Daten aber auch klinisch-experimentelle Untersuchungen) besonders bei Diabetes mellitus Typ 2 mit vermehrten Rhythmusstörungen, Endotheldysfunktion, ver- mehrter Gerinnungsneigung und Inflammation verbunden. Diese Mechanismen erhalten insbesondere bei kardialer Vorschädigung, wie bestehenden Rhythmusstörungen oder Herzinsuffizienz, das heißt beim „vulnerablen“ Patien- Ist HbA1c der richtige Zielparameter? Bisher war die Steuerung der metabolischen Kontrolle im Wesentlichen durch den HbA1c erfolgt. Zwar liegt die Vermutung nahe, dass gerade beim Anstreben niedriger HbA1c-Werte vermehrte Hypoglykämien gesehen werden. Doch zeigen Analysen, dass Hypoglykämien in allen HbA1c-Bereichen vorkommen, mit allenfalls einem Trend zu höheren Raten bei niedrigem und (!) hohem HbA1c [2]! Andere Zielparameter zur Verbesserung der glykämischen Kontrolle Wenn die HbA1c-„Fokussierung“ zur Behandlungssteuerung nicht reicht, sollten zusätzliche Parameter wie prä- und/oder postprandiale Glykämie in Betracht gezogen werden (Abb. 1). Das erfordert natürlich auch, dass der Patient regelmäßig Blutzuckerselbstmessungen durchführen soll (…und darf) [3]. Nachwuchsförderung der Deutschen Diabetes Gesellschaft Die Diabetologie ist ein spannendes Fachgebiet, und der Bedarf an gut ausgebildeten Ärzten und Wissenschaftlern mit diabetologischem Schwerpunkt wird immer größer. Aus diesem Grund vergibt die Deutsche Diabetes Gesellschaft (DDG) 2-mal jährlich Reisestipendien zum Diabetes Kongress und der Diabetes Herbsttagung. Die Veranstaltungen bieten die ideale Möglichkeit, mehr über die Diabetologie zu erfahren und sich mit KommilitonInnen und KollegInnen zu vernetzen. Erfahrene Mentoren aus Klinik und Wissenschaft begleiten die Stipendiaten während der Herbsttagung und stehen als Ansprechpartner zur Verfügung. Nachwuchsförderungsprogramm der DDG Folgendes Programm wurde mit Unterstützung der Mentoren für Sie zusammengestellt: Freitag, 11. November 2016 DDG Tomorrow Lounge | NCC West, Ebene 2 08:00–08:45 Uhr Begrüßung, Vorstellung der Mentoren und Programm der Herbsttagung 08:45–09:45 Uhr Redaktionssitzung Blog http://blog.ddg.info/ 10:45–12:00 Uhr Eröffnungsveranstaltung Plenarsaal Frankenhalle 12:15–13:15 Uhr Impulsvorträge zu Karrieremöglichkeiten in der Diabetologie 13:15–14:00 Uhr Gemeinsamer Imbiss mit den Mentoren 14:15–17:30 Uhr Teilnahme am wissenschaftlichen Programm 17:30–19:15 Uhr Vorbereitung Symposium „Junge Diabetologie“ in den Menteegruppen Samstag, 12. November 2016 DDG Tomorrow Lounge | NCC West, Ebene 2 Teilnahme am wissenschaftlichen Programm 14:00–15:15 Uhr Symposium „Junge Diabetologie“ Bild: http://www.diabeteskongress.de 09:00–12:15 Uhr Current congress | Highlights Tab. 1 Glukosesenkende Therapie bei kardialen Erkrankungen bei schwer kardial erkrankten Menschen mit Diabetes. keine Studien vorliegend (evidenzfreier Raum) getestet SICHER getestet überlegen Sulfonylharnstoffe Metiglinide Insulintherapie (Mixed, Basal Bolus bei Diabetes mellitus Typ 2) Alogliptin, Saxagliptin, Sitagliptin, Lixisenatide, Glargin Empagliflozin Liraglutid (Pioglitazon) *für Menschen mit Diabetes mellitus Typ 1 und kardialer Erkrankung liegen KEINE kardiovaskulären Studien vor Individualisierte, sichere und evidenzbasierte Pharmakotherapie Medikamente, die eine bessere glykämische Kontrolle ohne Verstärkung von Hypoglykämien erreichen, wie Metformin¸ DPP4-Hemmer, GLP-1-Rezeptor-Agonisten oder SGLT2-Hemmer, aber auch Acarbose und Pioglitazon (mit Einschränkung wegen Herzinsuffizienz), zeigen in Registerdaten und in den kardiovaskulären Sicherheitsstudien Sicherheit beziehungsweise sogar Überlegenheit. Sowohl die EMPA-REG-Outcome(Empagliflozin Cardiovascular Outcome Event Trial in Type 2 Diabetes Mellitus Patients) als auch die LEADER-Studie (Liraglutide Effect and Action in Diabetes: Evaluation of Cardiovascular Outcome Results) haben deutlich gemacht, dass bei kardiovaskulären Hochrisikopatienten jeweils sowohl der SGLT2-Hemmer (Empagliflozin) Impressum Redaktionsleitung Stephanie Schikora (V.i.S.d.P.) Tel. 0711/8931-440 Redaktion Simone Müller Tel. 0711/8931-416 Herstellung & Layout Karl-Heinz Zobel Verantwortlich für den Anzeigenteil Thieme.media Pharmedia Anzeigen- und Verlagsservice GmbH Conny Winter (Anzeigenleitung) Rüdigerstraße 14, 70469 Stuttgart oder Postfach 30 08 80, 70448 Stuttgart Tel.: 0711/8931-509, Fax: 0711/8931563 [email protected] Zurzeit gilt Anzeigenpreisliste Nr. 14, gültig seit 01.01.2016 Druck Grafisches Centrum Cuno, Calbe Verlag Karl Demeter Verlag im Georg Thieme Verlag KG Rüdigerstraße 14, 70469 Stuttgart Die Beiträge unter der Rubrik „Forum der Industrie“ stehen nicht in Zusammenhang mit den wissenschaftlichen Inhalten der Kongresszeitung. Die Rubrik „Forum der Industrie“ enthält Beiträge, die auf Unternehmensinformationen basieren und erscheint außerhalb der Verantwortung des Kongresspräsidiums. als auch der GLP-1-Rezeptor-Agonist (Liraglutid) die kardiovaskulären Ereignisse und vor allem die (kardiovaskuläre) Mortalität senken können [4, 5]. Fazit: die Behandlung erfordert eine Neuorientierung Die Behandlung der schwer kardial erkrankten Menschen mit Diabetes erfordert eine Neuorientierung: Während bisherige Strategien vor allem auf Stoffwechselverbesserung/-normalisierung ab- zielten und dies möglicherweise mit entsprechenden therapiebedingten Nebenwirkungen wie Hypoglykämien und auch Gewichtszunahmen einkauften, sind die neueren Ansätze an der Niere (s. EMPA-REG [4]) und am Inkretin (s. LEADER [5] und auch SUSTAIN-6) gerade bei dieser als sehr „vulnerabel“ angesehenen Hochrisikogruppe innerhalb überschaubarer Zeit in der Lage, „major adverse cardiovascular events“ (MACE) und auch die Sterblichkeit zu reduzieren. Daher muss man heute sehr gute Gründe haben, wenn man diese Medikamente den schwer kardial erkrankten Menschen mit Diabetes nicht verordnet. Prof. Dr. Stephan Jacob Praxis für Prävention und Therapie (Endokrinologie und Diabetologie, Ernährungsmedizin), Villingen-Schwenningen Literatur 1 2 3 4 Hess K, Marx N, Lehrke M. Cardiovascular disease and diabetes: the vulnerable patient. European Heart Journal Supplements 2012; 14 (Suppl. B): B4–B13 Lipska KJ, Warton EM, Huang ES et al. HbA1c and risk of severe hypoglycemia in type 2 diabetes. Diabetes Care 2013; 36: 3535–3542 American Diabetes Association. Standards of medical care in diabetes 2016. Diabetes Care 2016; 39 (Suppl. 1): S1–S119 Zinman B, Wanner C, Lachin JM et al. for the EMPA-REG OUTCOME Investigators. Empagliflozin, cardiovascu- 5 lar outcomes, and mortality in type 2 diabetes. N Engl J Med 2015; 373: 2117–2128 Marso SP, Daniels GH, Brown-Frandsen K et al. Liraglutide and cardiovascular outcomes in type 2 diabetes. New Engl J Med 2016; 375: 311–322 Freitag, 11. November 2016 Diabetes, Herz und Gefäße – Koronare Herzkrankheit 14:15–15:45 Uhr, Saal München 1+2 (14:59–15:22 Uhr: Optimale Blutzuckereinstellung bei schwer kardial erkrankten Menschen mit Diabetes) Freitag, 11. November 2016 Symposium der AG Diabetes und Herz: Neueste kardiovaskuläre Endpunktstudien in der Diabetologie und ihre Bedeutung für die Praxis 16:15–17:45 Uhr, Frankenhalle 1/3 (16:40–17:00 Uhr: LEADER Studie) 9 10 Current congress | Highlights Das Darmmikrobiom Neues Target zur Behandlung des metabolischen Syndroms Eine der größten Schwierigkeiten hierbei liegt darin, dass die überwiegende Mehrzahl der Mikrobiota nicht kultiviert werden kann und die Identifizierung und funktionelle Charakterisierung hauptsächlich auf der Sequenzierung der 16s-RNA oder des gesamten bakteriellen Genoms basiert. Die kostengünstige Analyse der Darmmikrobiota, also die Analyse der phylogenetischen Zusammensetzung mittels 16s-RNA-Sequenzierung, hat in den letzten Jahren zu einer Vielzahl an Studien geführt, die Veränderungen in einzelnen Darmmikrobiota mit diversen Erkrankungen korrelieren. Änderungen in der Umwelt verändern Darmmikrobiota Zusätzlich wurde schon früh erkannt, dass Änderungen in der Umwelt wie eine Umstellung der Ernährung, die Einnahme von Medikamenten, vor allem, aber nicht nur von Antibiotika, aber auch Lebensumstände wie Schlafmangel und Ortswechsel zu mitunter sehr schnellen und zum Teil nicht wieder rückgängig machbaren Veränderungen in der Zusammensetzung der Darmmikrobiota führen [1]. Da die meisten dieser umweltbedingten Veränderungen selbst stark mit der Entstehung metabolischer Erkrankungen assoziiert sind, ist es demnach schwierig, Kausalität zwischen veränderten Darmmikrobiota und metabolischen Veränderungen herzustellen. Hinzu kommt, dass im Gegensatz zu anderen, direkt durch eine Bakterienart hervorgerufenen Erkrankungen sich vor allem für metabolische Erkrankungen das Koch‘sche Postulat nicht erfüllen lässt, da bislang keine einzelne Bakterienart identifiziert werden konnte, die – wenn übertragen auf einen gesunden Organismus – direkt zur Entstehung einer metabolischen Erkrankung führt, vor allem Fettleibigkeit, Insulinresistenz oder Typ-2-Diabetes. Bakterien beeinflussen die Entstehung metabolischer Erkrankungen Dennoch konnte in einer Vielzahl von Experimenten, hauptsächlich in Mäusen, gezeigt werden, dass die Überführung der Darmmikrobiota eines fettleibigen Spenders (sowohl Maus als auch Mensch) in eine keimfreie Maus zu einer erhöhten Gewichtszunahme im Vergleich zu Tieren führt, die Mikrobiota von einem schlanken Spender erhalten hatten [2]. Aus diesen und vielen ähnlich angelegten Studien ergibt sich so ein Bild, dass Gruppen von Bakterien, die in einem funktionalen Netzwerk in Beziehung zueinander stehen, die Entstehung des metabolischen Syndroms beeinflussen können. Veränderungen in den Darmmikrobiota können also nicht nur die Konsequenz von veränderten Umweltbedingungen sein, sondern gemeinsam mit diesen eine Auswirkung auf die Entstehung metabolischer Erkrankungen haben. Genetik des Menschen blieb lange Zeit unberücksichtigt Ein zusätzlicher Aspekt, der lange Zeit relativ unberücksichtigt blieb, ist die Genetik des Menschen beziehungsweise des Wirts. Die Zusammensetzung der Darmmikrobiota wird nämlich nicht nur durch die perinatal übertragenen Mikrobiota und die Vielzahl späterer Umwelteinflüsse, sondern auch maßgeblich von der Genetik des einzelnen Individuums beeinflusst. Die Mechanismen, mit denen der Wirt Einfluss auf die Zusammensetzung der Mikrobiota nimmt, sind Gegenstand laufender Untersuchungen. Wirt-MikrobiotaInteraktion beeinflusst das metaoblische Syndrom Klar gezeigt und offensichtlich ist jedoch ein direkter Einfluss des Immunsystems des Wirts – speziell im Darm – auf die Zusammensetzung der Darmmikrobiota. In Untersuchungen mit unterschiedlichen Mausstämmen konnten wir zeigen, dass Veränderungen im Darmmikrobiom, hervorgerufen durch eine Veränderung der Haltungsbedingungen, in einem Mausstamm zu einer Resistenz gegenüber diätinduzierter Adipositas führt, wohingegen dies in einem anderen Mausstamm, der genetisch für die Entwicklung der Adipositas und Insulinresistenz prädisponiert ist, nicht der Fall war [3]. Diese Untersuchung und weitere Studien dieser Art lassen darauf schließen, dass die Beeinflussung oder Verwendung von Darmmikrobiota für die Behandlung metabolischer Erkrankungen einen wichtigen Platz in der personalisierten Medizin der Zukunft finden wird. Dr. Siegfried Ussar NWG Adipozyten & Metabolismus, Institut für Diabetes und Adipositas, Helmholtz Diabetes Zentrum am Helmholtz Zentrum München, München; Deutsches Zentrum für Diabetesforschung, Neuherberg Foto: Fotolia Das Darmmikrobiom ist ein komplexes Ökosystem aus Milliarden unterschiedlicher Mikroorganismen, wobei Bakterien bislang am besten untersucht sind. Schon vor über S. Ussar 1000 Jahren wurde erkannt, dass Darmmikrobiota zur Behandlung von Krankheiten eingesetzt werden können. Dennoch haben es technologische und wissenschaftliche Fortschritte erst in den letzten 20 Jahren ermöglicht, detaillierteres Wissen über die Zusammensetzung und Funktionen einzelner Darmmikrobiota zu erhalten, berichtet Dr. Siegfried Ussar, München. 2 3 Turnbaugh PJ, Backhed F, Fulton L et al. Diet-induced obesity is linked to marked but reversible alterations in the mouse distal gut microbiome. Cell Host Microbe 2008; 3: 213–223 Ussar S, Griffin NW, Bezy O et al. Interactions between gut microbiota, host genetics and diet modulate the predisposition to obesity and metabolic syndrome. Cell Metab 2015; 22: 516–530 Freitag, 11. November 2016 Praxisrelevantes aus der Wissenschaft Literatur 1 Heiman ML, Greenway FL. A healthy gastrointestinal microbiome is dependent on dietary diversity. Mol Metab 2016; 5: 317–320 16:15–17:45 Uhr, Saal Brüssel 2 (16:45–17:15 Uhr: Das Darmmikrobiom als neues Target zur Behandlung des metabolischen Syndroms) Implantierbare CGM-Systeme Neue Optionen Die Fortschritte in der Diabetestechnologie während der letzten beiden Jahrzehnte haben die Therapie- und Optimierungsmöglichkeiten für Patienten und Diabetesteams deutlich erweitert. T. Siegmund Neben dem Einsatz kostengünstiger einfacherer Technologien, wie beispielsweise Bolusrechnern oder Mustererkennungssoftware, etablieren sich auch Technologien, die eine deutlich größere Reichweite haben. Hierzu gehört der zunehmende Einsatz von Glukosesensoren im Alltag, darüber hinaus zunehmend erfolgreich auch in Closed-Loop-Studien. Über die neuen Optionen implantierbarer CGM-Systeme berichtet hier Dr. Thorsten Siegmund, München. Der Einsatz von CGM- oder FGMTechnologie ermöglicht eine Steuerung der Glukose in engeren Grenzen; eine höhere Prozentzahl der Glukosewerte liegen in der „Time in Range“ (CGM: kontinuierliche Glukosemessung; FGM: Flash-Glukosemonitoring). Die Erfolgsraten für eine Optimierung der Glukosestoffwechsellage mit weniger Hypound Hyperglykämien nehmen zu. Die Möglichkeit, jederzeit einen aktuellen Glukosewert verfügbar zu haben und darüber hinaus den Glukosetrend als zusätzliche Information mitgeliefert zu bekommen, hat eine neue Dimension in der Diabetestherapie eröffnet. Mittlerweile sind die Vorteile einer Glukosesensormessung insbesondere für CGM und zunehmend auch für FGM in Studien belegt [1, 2]. Neue Entwicklungen in der Sensortechnologie befördern diesen Trend Befördern werden diesen Trend auch neue Entwicklungen in der Sensortechnologie. So rücken nichtinvasive Sensoren mehr in den Fokus des Interesses, wie auf den letzten beiden großen Kongressen, dem ATTD- (Advanced Technologies & Treatments for Diabetes) und dem EASD-Kongress (European Association for the Study of Diabetes), präsentiert. Unter nichtinvasiv versteht man, Tab. 1 Messgenauigkeit der Eversense®-Sensoren, Daten aus der PRECISE-Studie, präsentiert auf dem EASD-Kongress 2016 in München. CGM/YSI-Referenzmethode Glukosebereich kompletter Messbereich 40–400 mg/dl Hypoglykämie < 75 mg/dl Euglykämie 75–180 mg/dl Hyperglykämie > 180 mg/dl MARD (95 % KI) 11,6 % (11,5–11,8 %) 21,7 % (20,4–23,0 %) 11,9 % (11,8–12,1 %) 9,2 % (9,0–9,4 %) dass kein „Probenmaterial“ entnommen werden muss beziehungsweise ein Sensor in das Probenmaterial insertiert wird. Über Wechselwirkungen der Glukosemoleküle kann je nach Wahl der Methoden quantitativ auf die Glukose geschlossen werden. Auf optischen Methoden basierendes Glukosemessgerät In einem frühen Stadium der Entwicklung ist das auf optischen Methoden basierende Glukosemessgerät der Firma Grove Instruments Inc. aus den USA. Dieses Gerät misst die Absorption von Licht im nahen infraroten Bereich. Die auf dem ATTD präsentierten Daten von 10 Diabetespatienten unter „Laborbedingungen“ erbrachten eine mittlere, relative Abweichung, eine „mean absolute relative difference“ (MARD; bestimmt wird die Tab. 2 Sensorlebensdauer zu den jeweiligen Studien-Visits der PRECISE-Studie, präsentiert auf dem EASD-Kongress 2016 in München. Studien-Visits (Tag) Kaplan-Meier Sensorüberlebensrate (%) 45 100 % 90 82 % 135 59 % 180 40 % mediane Sensorlebensdauer 149 Tage Differenz eines Wertepaares geteilt durch den Absolutwert des Referenzgerätes; der Mittelwert all dieser Quotienten ist die MARD von 19,7 %). Im Clark-Error-GridPlot befanden sich 69 % der Werte im günstigen Bereich A und 28 % der Werte im diabetologisch überwiegend noch verwertbaren Bereich B (A + B = 97 %). Die präsentierten Daten zeigen sich im Vergleich mit den aktuell verfügbaren Nadelsensoren deutlich schlechter. Hier muss abgewartet werden, ob die Messgenauigkeit weiter ver- bessert werden kann, bevor ein Einsatz unter Alltagsbedingungen realistisch erscheint. Auf 3 physikalischen Methoden basierendes System Eine ähnliche Situation bezüglich der Messgenauigkeit zeigt sich beim System der Firma Integrity Applications aus Israel (GlucoTrack™). Dieses System setzt simultan auf 3 physikalische Methoden, die einzeln für sich genommen keine ausreichende Messqualität Current congress | Highlights bieten würden: Mittels Ultraschall, der Messung der elektrischen Leitfähigkeit sowie der Messung der Wärmekapazität im Gewebe versucht man, ein valides Abbild der Glukosekonzentration zu erzielen. Messtechnisch ist dieser Ansatz kompliziert. Es liegen nur wenige wissenschaftliche Daten publiziert vor, die ein für den klinischen Einsatz qualitativ ausreichendes Ergebnis belegen würden. Die Messung erfolgt über einen Ohrclip (genannt PEC). Die g­ ewonnenen Werte müssen dann zudem individuell kalibriert werden. Weiterer Ansatz: Implantierung eines Glukosesensors unter die Haut Das System der Firma Senseonics aus den USA (Eversense®) ist ein Beispiel hierfür. Hier besteht eine Kooperation mit der Firma Roche. Ergebnisse hierzu wurden auf dem EASD im Rahmen einer mündlichen Präsentation und eines Posters gezeigt. Der kleine zylinderförmige Sensor (3 mm im Durchmesser, 14 mm lang) wird subkutan platziert, nach Ende der Lebensdauer des Sensors wird dieser wieder entfernt. Das Messprinzip beruht auf Fluoreszenz, das heißt nach Anregung eines Stoffes geben dessen Atome/Moleküle nach kurzer Zeit die Anregungsenergie in Form von elektromagnetischen Wellen wieder ab. Die Intensität des Fluoreszenz­ signals steht im Verhältnis zur Glukosekonzentration. Das Signal wird schließlich aus dem Gewebe auf einen auf die Haut aufgeklebten Transmitter übertragen und von diesem per Bluetooth an ein Smartphone gesendet (Abb. 1). Der Sensor muss 2-mal täglich mit einer herkömmlichen Blutzuckermessung kali­ briert werden. Neueste wissenschaftliche Daten einer prospektiven 6-monatigen Multizenterstudie, der PRECISE-Studie (Prospective, Multi-Center Evaluation of the Accuracy of a Novel Continuous Implanted Glucose Sensor) mit 71 Patienten, wurden aktuell auf dem EASD-Kongress präsentiert. Hierbei zeigte sich die Messgenauigkeit in einem für die klinische Routine akzeptablen Bereich (Tab. 1); die mediane Sensorlebensdauer betrug 149 Tage (Tab. 2). Der HbA1c konnte signifikant verbessert und die Rate an Hypoglykämien signifikant reduziert werden. Der Sensor hat bereits ein CE-Zeichen erhalten; es wird vermutet, dass die Markteinführung 2017 erfolgen wird. Bei neuen Optionen spielt die Verbindung mit Smartphones eine zunehmende Rolle Die hier besprochenen neuen Ansätze im Bereich nichtinvasiver Sensoren sind nur ein Ausschnitt von diversen neuen Ansätzen. Unabhängig davon gibt es Weiterentwicklungen bei den bereits auf dem Markt befindlichen Glukosesensoren, alle mit dem Bestreben nach höherer Messgenauigkeit, einfacherer Handhabung, größerer Zuverlässigkeit und längerer Lebensdauer. Bei allen kommenden Sensoroptionen spielt die Verbindung mit modernen Kommunikationsmitteln wie zum Beispiel den Smartphones („Konnektivität“) Literatur 1 2 Bergenstal RM, Klonoff DC, Garg SK et al; ASPIRE In-Home Study Group. Threshold-based insulin-pump interruption for reduction of hypoglycemia. N Engl J Med 2013; 369: 224–232 Bolinder J, Antuna R, GeelhoedDuijvestijn P et al. Glucose-sensing technology and hypoglycaemia in type 1 diabetes: a multicentre, nonmasked, randomised controlled trial. Lancet 2016; [Epub ahead of print] Samstag, 12. November 2016 Abb. 1 Eversense®-System bestehend aus Sensor, Transmitter und Smartphone.Quelle: Dr. Thorsten Siegmund, München eine zunehmende Rolle. Weiteres Optimierungspotenzial besteht darüber hinaus in der Entwicklung eines effektiveren Datenmanage- ments verbunden mit dem Ziel, die gewonnenen Messergebnisse in eine weiter optimierte Diabetes­ therapie umzusetzen. Dr. Thorsten Siegmund Klinik für Endokrinologie, Diabetologie und Stoffwechsel, Isar Klinikum München Diabetestechnologie im Spannungsfeld von Kostenerstattung und Optionen 10:45–12:15 Uhr, Saal Paris (11:29–11:52 Uhr: Implantierbare CGM-Systeme: Neue Optionen) 11 12 Current congress | Highlights Metabolische Effekte von Insulin im menschlichen Gehirn Tierexperimentelle Arbeiten ließen schon länger vermuten, dass der Stoffwechsel im gesamten Körper durch das Gehirn moduliert wird. In den letzten Jahren haben erste klinisch-experimentelle Studien gezeigt, dass diese Funktion auch beim Menschen besteht. Am besten untersucht ist hierbei das Hormon Insulin, das neben kognitiven Effekten auch günstige Einflüsse auf den peripheren Stoffwechsel hat. Leider besteht bei vielen Menschen eine Insulinresistenz des Gehirns. Mögliche zukünftige therapeutische Optionen zur BeM. Heni handlung einer zentralnervösen Insulinresistenz könnten neben vorteilhaften Effekten im Gehirn selbst auch zur Verbesserung des Stoffwechsels im gesamten Körper beitragen, berichtet PD Martin Heni, Tübingen. Die Bedeutung des Gehirns für den systemischen Metabolismus wurde schon vor über 160 Jahren vom französischen Physiologen Claude Bernard erkannt, der durch gezielte Läsionen im Gehirn von Tieren eine diabetische Stoffwechsellage induzieren konnte. Nachdem über Jahrzehnte nur wenig zu diesem Thema geforscht wurde, rückte vor allem das Hormon Insulin in den Fokus der Wissenschaft als im Jahr 2000 gezeigt wurde, dass Mäuse, denen nur in Neuronen der Insulinrezeptor fehlte, übergewichtig wurden und eine Insulinresistenz im gesamten Körper entwickelten [1]. Verschiedene Forschungsgruppen haben seither vor allem an Nagern systematisch untersucht, wie Insulin (und andere Hormone) im zen­ tralen Nervensystem wirken und von dort aus Stoffwechselvorgänge im gesamten Körper beeinflussen können [2]. ob Störungen dabei zu Diabetes mellitus oder anderen metabolischen Erkrankungen beitragen können, ist ungleich schwieriger zu erforschen und bedarf der Z­usammenarbeit verschiedener Fachdisziplinen wie Diabetologen und Neurowissenschaftler. Solche klinisch-experimentellen Studien verschiedener Forschungsgruppen haben in den letzten Jahren gezeigt, dass das Gehirn auch beim Menschen eine Kontrollinstanz für den Stoffwechsel im gesamten Körper ist. Insulinwirkung im Gehirn kann akut die Insulinsensitivität im ganzen Körper verbessern Auch beim Menschen ist Insulin in diesem Zusammenhang bisher am besten untersucht [3]. Die Insulinwirkung im menschlichen Gehirn verändert die Reaktion auf Essensreize, reduziert die Nahrungsaufnahme und scheint (eventuell geschlechtsabhängig) das Körpergewicht günstig zu beeinflussen. Personen, deren Gehirn sehr insulinsensibel ist, nehmen während Lebensstilinterventionen leichter Das Gehirn ist eine Kontrollinstanz für den gesamten Stoffwechsel Ob solche Prozesse auch beim Menschen vorhanden sind, was ihre physiologische Rolle ist und ab und profitieren metabolisch besser von einem solchen Programm [3]. Über seine Wirkung in spezifischen Gehirnarealen kann Insulin akut die Insulinsensitivität im gesamten Körper verbessern [4]. Dieser Prozess wird wahrscheinlich über das autonome Nervensystem vermittelt und scheint neben der Leber auch weitere Organe zu betreffen. In einer kooperativen Studie im Deutschen Zentrum für Diabetesforschung (DZD) wurde gezeigt, dass die zentralnervöse Insulinwirkung den Leberstoffwechsel beeinflusst und darüber zu einer Reduktion des metabolisch ungünstigen Leberfetts führt [5]. Insulinresistenz des Gehirns Leider sind diese günstigen Effekte von Insulin im menschlichen Gehirn nicht bei allen Menschen vorhanden – eine Insulinresistenz des Gehirns wird bei einem großen Personenkreis beobachtet. Auch zur Pathogenese der zentralnervösen Insulinresistenz gibt es mittlerweile eine Reihe von Untersuchungen, sowohl an Versuchstieren als auch klinisch-experimentell beim Menschen. Wichtige Faktoren, die mit einer Insulin­ resistenz des Gehirns assoziiert sind, sind neben Übergewicht und höherem Lebensalter eine ungünstige Köperfettverteilung, viele gesättigte freie Fettsäuren im Blut sowie bestimmte genetische Faktoren [6]. Verschiedene therapeutische Konzepte werden aktuell erforscht Sollte es gelingen, die Insulinresistenz des Gehirns zu durchbrechen, Bild: Fotolia Neue Therapieansätze? könnte dies nicht nur günstige Effekte auf das Gehirn selbst haben (und z.B. kognitive Prozesse unterstützen), sondern auch den systemischen Stoffwechsel verbessern. Somit wären völlig neue therapeutische Ansätze zur Prävention und Therapie von Diabetes mellitus und anderer metabolischer Erkrankungen vorstellbar. Verschiedene therapeutische Konzepte zur Modulation des Stoffwechsels über das Gehirn werden momentan erforscht. Ob ein Teil der bereits jetzt verfügbaren Antidiabetika ebenfalls im Gehirn wirkt und hier beispielsweise die Insulinempfindlichkeit verbessert, ist noch nicht abschließend geklärt. Untersuchungen dazu können helfen, solche Präparate weiterzuentwickeln und günstige Effekte zu verstärken sowie unerwünschte Nebenwirkungen zu minimieren. PD Dr. Martin Heni Abteilung für Endokrinologie, Diabetologie, Nephrologie, Angiologie und Klinische Chemie, Medizinische Universitätsklinik Tübingen; Institut für Diabetesforschung und Metabolische Erkrankungen des Helmholtz Zentrums München an der Universität Tübingen, Mitglied des Deutschen Zen­ trums für Diabetesforschung (DZD e. V.) Literatur 1 2 3 4 5 6 Brüning JC, Gautam D, Burks DJ et al. Role of brain insulin receptor in control of body weight and reproduction. Science 2000; 289: 2122–2125 Kleinridders A, Ferris HA, Cai W et al. Insulin action in brain regulates systemic metabolism and brain function. Diabetes 2014; 63: 2232–2243 Heni M, Kullmann S, Preissl H et al. Impaired insulin action in the human brain: causes and metabolic consequences. Nat Rev Endocrinol 2015; 11: 701–711 Heni M, Wagner R, Kullmann S et al. Central insulin administration improves whole-body insulin sensitivity via hypothalamus and parasympathetic outputs in men. Diabetes 2014; 63: 4083–4088 Gancheva S, Koliaki C, Bierwagen A et al. Effects of intranasal insulin on hepatic fat accumulation and energy metabolism in humans. Diabetes 2015; 64: 1966–1975 Kullmann S, Heni M, Hallschmid M et al. Brain insulin resistance at the crossroads of metabolic and cognitive disorders in humans. Physiol Rev 2016; 96: 1169–1209 Weitere Literatur beim Autor. Freitag, 11. November 2016 Praxisrelevantes aus der Wissenschaft 16:15–17:45 Uhr, Saal Brüssel 2 (16:15–16:45 Uhr: Metabolische Effekt­e von Insulin im menschlichen Gehirn – Neue Therapieansätze?) Forum der Industrie Liraglutid verringerte signifikant die Progression von Nierenschädigungen bei Erwachsenen mit Typ-2-Diabetes und hohem kardiovaskulären Risiko Bild: Fotolia Die weiterführende Auswertung der kardiovaskulären Endpunktstudie LEADER hat gezeigt: L­iraglutid (Victoza®) senkte in Kombination mit der Standard­ therapie das Risiko einer Progression von Nephropathie im Vergleich zur Kontrollgruppe (Placebo plus Standardtherapie) signifikant um 22 %. Vergleichbare Ergebnisse wurden in allen analysierten Subgruppen (ohne, mit milder oder mit moderater Nierenfunktionsstörung) beobachtet [1]. Dabei diente der Albumin/KreatininQuotient als Maß für die Nierenfunktion. Die neuen Erkenntnisse der LEADER-Studie wurden auf der 52. Jahrestagung der European Association for the Study of Diabetes (EASD) in München präsentiert. Das erste Auftreten beziehungsweise die Verschlechterung von Nierenerkrankungen war Teil des präspezifizierten, kombinierten sekundären Endpunkts von LEADER [2]. Die Studie schloss 9340 Patienten mit Typ-2-Diabetes und hohem kardiovaskulären Risiko ein [2]. Maßgeblicher Faktor für die Risikoreduktion einer Nephropathie um 22 % war das erste Auftreten einer anhaltenden Makroalbuminurie. Diese wurde in der Behandlungsgruppe signifikant seltener beobachtet (26 %) als in der Kontrollgruppe [1]. „Nephropathien sind eine häufige Langzeitkomplikation von Typ2-Diabetes und treten bei bis zu 40 % der betroffenen Erwachsenen auf“, betonte Dr. Johannes Mann, Mitglied im LEADER Steering Committee und Professor für Medizin in der Abteilung für Nephrologie und Hypertensiologie am Uni­ versitätsklinikum Erlangen-Nürnberg. „Die neuen Ergebnisse sind klinisch relevant und machen deutlich, dass Victoza® das Potenzial hat, das Risiko von Nierenerkrankungen bei Menschen mit Typ2-Diabetes und hohem kardiovaskulären Risiko zu reduzieren.“ Kein erhöhtes Risiko für Hospitalisierung unter Liraglutid Eine weitere Subgruppenanalyse der LEADER-Studie zeigte: Bei Patienten mit Typ-2-Diabetes und bekannter Herzinsuffizienz war unter Liraglutid das Risiko einer Hospitalisierung aufgrund von Herzinsuffizienz im Vergleich zur Kontrollgruppe nicht erhöht. In der gesamten Studienpopulation, das heißt bei Erwachsenen mit und ohne manifeste Herzinsuffizienz zu Beginn der Studie, war die Hospitalisierungsrate unter Liraglutid gegenüber der Kontrollgruppe um 13 % geringer [1]. Nebenwirkungen unter Liraglutid meist gastrointestinaler Art Der Anteil an Erwachsenen mit unerwünschten Nebenwirkungen war in beiden Untersuchungsgruppen vergleichbar (Liraglutid 62,3 % vs. Placebo 60,8 %; p = 0,12). Die häufigsten Nebenwirkungen, die zu einem Therapieabbruch unter Liraglutid führten, waren gas­ trointestinale Ereignisse. Die Inzidenz der akuten Pankreatitis war in der Liraglutid-Gruppe numerisch (nicht signifikant) geringer als in der Placebo-Gruppe [2]. Literatur 1 2 Results of LEADER trial. Scientific Sessions, Annual Meeting of the EASD 2016 (15.09.2016) Marso SP et al. N Engl J Med 2016; 375: 311–322 Quelle: Nach einer Pressemitteilung der Novo Nordisk Pharma GmbH, Mainz Current congress | Highlights Diabetes im Rahmen autoimmuner polyglandulärer Syndrome Was muss beachtet werden? Bei Patienten mit Typ1-Diabetes ist das Auftreten weiterer Autoimmun­ endokrinopathien im Rahmen eines autoimmunen polyglandulären Syndroms (APS) nicht selten. Da die meisten assoziierten Autoimmunerkrankungen auch zu einer Beeinflussung G. Meyer des Glukosestoffwechsels führen können, sollte ein APS insbesondere bei solchen Patienten bedacht werden, bei denen sich die zuvor stabile Glukosestoffwechsel­einstellung scheinbar unerklärlich verschlechtert. Was bei weiteren Auto­immunerkrankungen in Kombination mit einem Typ-1-Diabetes beachtet werden muss, berichtet hier Dr. Gesine Meyer, Frankfurt. Patienten mit Typ-1-Diabetes weisen gegenüber der Gesamtbevölkerung ein vielfach erhöhtes Risiko für die Entstehung weiterer Auto­immunerkrankungen, insbesondere solcher aus dem endokrinologischen Formenkreis, auf. Ursächlich hierfür sind genetische Risikomarker, die ein generell erhöhtes Risiko für die Entstehung von ­Autoimmunendokrinopathien vermitteln. Die häufigsten assoziierten Autoimmun­ endokrinopathien bei Patienten mit Typ1-Diabetes sind autoimmune Schilddrüsen­ erkrankungen, insbesondere die Autoimmunthyreoiditis. Aber auch das Risiko für die seltene Autoimmunerkrankung Morbus Addison steigt um etwa den Faktor 100 [1]. Veränderte Stoffwechselkontrolle durch Autoimmun­endokrinopathien Diese Assoziationen sind vor allem deshalb relevant, da viele Autoimmunendokrinopathien den Glukosestoffwechsel beeinflussen und somit zu einer veränderten Stoffwechselkontrolle von Diabetes­ pa­ tienten führen können. Während eine Hypothyreose bei Autoimmunthyreoiditis das Hypoglykämierisiko deutlich erhöht, führt eine Hyperthyreose im Rahmen eines Morbus Basedow zu einer reduzierten Insulinsekretion, zu einer gesteigerten Glykolyse und zur Zunahme der Insulinresistenz, sodass hyperglykäme Entgleisungen auftreten können. Eine regelmäßige Bestimmung der Schilddrüsenfunktion, insbesondere bei Verschlechterung einer zuvor stabilen Stoffwechseleinstellung, ist bei Patienten mit Typ-1-­Diabetes daher zu empfehlen. gruppe der Patienten mit Nebenniereninsuffizienz [2]. Patienten mit dieser hochkomplexen Konstellation gehören in die Betreuung erfahrener Endokrinologen und Diabetologen und profitieren von modernen Therapiekonzepten wie Insulinpumpentherapien, kontinuierlichem Glukosemonitoring und neuen Konzepten der S­teroidsubstitution. Zöliakie sollte bei Hypoglykämieneigungen bedacht werden Neben diesen klassischen Auto­ immunendokrinopathien treten bei Patienten mit Typ-1-Diabetes auch andere Autoimmun­erkrankungen gehäuft auf und können zu einer Beeinflussung der Stoffwechselkontrolle führen. Insbesondere die Zöliakie, die sich bei Erwachsenen mit nur geringen bis nahezu fehlenden gastrointestinalen Beschwerden manifestieren kann, stellt eine wichtige Diagnose dar, die bei Hypoglykämieneigungen bedacht werden sollte. Das Auftreten einer weiteren Autoimmun­ erkrankung, das auch noch Jahrzehnte nach der Dia­ gnose eines Diabetes möglich ist, sollte daher insbesondere bei der Verschlechterung einer zuvor stabilen Einstellung des Glukosestoffwechsels bei Patienten mit Typ-1-Diabetes in die differenzial­ diagnostischen Überlegungen einbezogen werden. Dr. Gesine Meyer Schwerpunkt Endokrinologie, Medizinische Klinik 1, Zentrum für Innere Medizin, Universitätsklinikum Frankfurt Literatur 1 2 Hansen MP, Matheis N, Kahaly GJ. Type 1 diabetes and polyglandular autoimmune syndrome: a review. World J Diabetes 2015; 6: 67–79 Meyer G, Badenhoop K, Linder R. Addison's disease with polyglandular autoimmunity carries a more than 2.5-fold risk for adrenal crises: German Health insurance data 2010–2013. Clinical Endocrinology 2016; [Epub ahead of print] Kombination aus Typ-1-Diabete­s und Morbus Addison Obgleich deutlich seltener, stellt die Kombination aus Typ-1-Diabetes und Morbus Addison Betroffene wie auch deren betreuenden Ärzte vor besondere Herausforderungen. Aufgrund der veränderten zirkadianen Rhythmik der Kortisolspiegel unter der üblichen Steroidsubstitution gestaltet sich die Einstellung der Insulintherapie bei diesen Patienten häufig schwierig. Das Risiko für schwere Hypoglykämien ist insbesondere in Zeiten einer relativen Kortisol­ unterversorgung wie in den frühen Morgenstunden deutlich e­rhöht und muss in der Therapie bedacht werden. Hypoglykämien wiederum sind ein möglicher Auslöser lebensbedrohlicher Nebennierenkrisen, die bei Patienten mit Morbus Addison und Typ-1-Diabetes mit einer Prävalenz von 12,5 pro 100 Patientenjahre mehr als 2,5mal so häufig auftreten wie in der Gesamt- Samstag, 12. November 2016 Diabetes und andere endokrine E­rkrankungen 14:00–15:30 Uhr, Raum Lissabon (14:30–15:00 Uhr: Diabetes im Rahmen autoimmuner polyglandulärer Syndrome) 13 14 Current congress | Highlights Foto: Jupiterimages Diabetes und Schwangerschaft bei PCOS Praxisupdate Patientinnen mit polyzystischem Ovarialsyndrom (PCOS) weisen neben einer Hyperandrogenämie zu einem hohen Prozentsatz eine Insulinresistenz auf, wobei die Prävalenz je nach Literaturangaben zwischen 40 und 70 % schwankt. Die Insulinresistenz betrifft nicht nur übergewichtige oder adipöse Patientinnen, sondern findet sich – wenn auch zu einem geringeren Prozentsatz – bei normalgewichtigen PCOS-Patientinnen. Worauf man bei PCOS-Patientinnen weiterhin achten muss, berichtet hier Prof. Susanne Kaser, Innsbruck. S. Kaser Charakterisiert ist die Glukosestoffwechselstörung bei PCOS durch eine postprandiale Hyperinsulinämie sowie gegebenenfalls auch Hyperglykämie als Zeichen einer verminderten peripheren Insulinsensitivität und einer reduzierten glukoseabhängigen Insulinsekretion. Im Gegensatz zum klassischen Typ-2-Diabetes mit gesteigertem hepatischen Glukoseoutput ist die Glukosetoleranzstörung bei PCOS nicht durch eine erhöhte hepatische Glukoseproduktion charakterisiert. Daraus ergibt sich auch, dass weder der HbA1c noch die Nüchternglukose geeignete Parameter zur Erfassung von Insulinresistenz bei PCOS-­ Patientinnen sind. Von der Endocrine Society wird zwecks Screening daher die Durchführung eines oralen Glukosetoleranztests bei allen PCOS-Patientinnen empfohlen. Typ-2-Diabetes-Risiko bei PCOS dramatisch erhöht Das Risiko von PCOS-Patientinnen für einen Typ-2-Diabetes ist im Vergleich zur gesunden Normalbevölkerung dramatisch erhöht, insbesondere wenn zusätzlich noch eine positive Familienanamnese für das Vorliegen eines Typ2-Diabetes besteht. Spezielle Therapieempfehlungen für die Behandlung eines Typ-2-Diabetes bei PCOS liegen nicht vor, aufgrund der Pathophysiologie gelten allerdings Insulinsensitizer, allen voran Metformin, als erste Therapiewahl. In einer rezenten Metaanalyse zeigte sich ein deutlich erhöhtes Vorkommen von PCOS beziehungsweise seiner Charakteristika auch bei Typ-1-Diabetikerinnen, weswegen die Autoren einerseits zu entsprechendem PCOS-Screening bei Typ-1-Diabetikerinnen rieten und andererseits spekulierten, dass das Vorliegen eines PCOS unabhängig von der glykämischen Kontrolle für eine verminderte Fertilität bei den betroffenen Patientinnen verantwortlich sein könnte. Eine reduzierte Fertilität, aber auch ein erhöhtes Auftreten von Schwangerschaftskomplikationen sind typisch für PCOS-­ Patientinnen. Unabhängig von den geburtshilflichen und neonatalen Komplikationen, wie einer erhöhten Abortund Frühgeburtenrate, einer erhöhten neonatalen Morbidität und einem vermehrten Auftreten einer schwangerschaftsinduzierten Hypertonie sowie Präeklampsie, ist das Risiko für das Auftreten eines Gestationsdiabetes bei Patientinnen mit PCOS signifikant erhöht. Gestationsdiabetesrisiko um das zumindest 2- bis 3-Fache erhöht Im Rahmen der Schwangerschaft kommt es physiologischerweise zu einer Reduktion der Insulinsensitivität um etwa 50 %, die sich primär durch plazentare Hormone und proinflammatorische Zytokine erklären lässt. Diese verminderte Insulinsensitivität wird bei einem Großteil der Schwangeren durch eine mehr als um das Doppelte gesteigerte Insulinsekretion kompensiert. Bei PCOS-Patientinnen mit bereits vorbestehender Insulinresistenz und eventuell auch eingeschränkter Betazellfunktion findet sich selbst nach Korrektur von Störfaktoren wie Body-Mass-Index (BMI) oder Alter ein um das zumindest 2- bis 3-fach erhöhtes G­ estationsdiabetesrisiko im Vergleich zu Schwangeren ohne PCOS. Zudem persistiert die Glukosetoleranzstörung im Sinne eines Prädia- betes oder manifesten Diabetes bei PCOS-Patientinnen nach Beendigung der Schwangerschaft mehr als 3-mal häufiger als bei Müttern ohne PCOS. Stellenwert von Metformin ist stark umstritten Der Stellenwert von Metformin in der Behandlung der Komplikationen eines PCOS ist stark umstritten. Eine Zulassung von Seiten der Food and Drug Administration (FDA) und der Europäischen Arzneimittelagentur (EMA) besteht nur für die Behandlung des Typ2-Diabetes. Laut internationalen fachspezifischen Empfehlungen soll Metformin auch nur in dieser Indikation bei PCOS-Patientinnen eingesetzt werden. Einzelne Studien von teils unterschiedlicher Qualität zeigten auch einen Nutzen bei der Behandlung von an­ ovulatorischer Infertilität, ein reduziertes Risiko für das Auftreten eines ovariellen Hyperstimulationssyndroms bei In-vitro-Fertilisation und eine verminderte A­bortrate. 2 3 4 5 Escobar-Morreale HF, Roldán-Martín MB. Type 1 Diabetes and polycystic ovary syndrome: systematic review and meta-analysis. Diabetes Care 2016; 39: 639–648 Palomba S, Falbo A, Russo T et al. The risk of a persistent glucose metabolism impairment after gestational diabetes mellitus is increased in patients with polycystic ovary syndrome. Diabetes Care 2012; 35: 861–867 Palomba S, de Wilde MA, Falbo A et al. Pregnancy complications in women with polycystic ovary syndrome. Hum Reprod Update 2015; 21: 575–592 Sivalingam VN, Myers J, Nicholas S et al. Metformin in reproductive health, pregnancy and gynaecological cancer: established and emerging indications. Hum Reprod Update 2014; 20: 853–868 Prof. Dr. Susanne Kaser Department für Innere Medizin 1, Medizinische Universität Innsbruck (Österreich) Literatur 1 Legro RS, Arslanian SA, Ehrmann DA et al. Diagnosis and treatment of polycystic ovary syndrome: an Endocrine Society clinical practice guideline. J Clin Endocrinol Metab 2013; 98: 4565–4592 Freitag, 11. November 2016 Praxis Update – Diabetes und Schwangerschaft 09:00–10:30 Uhr, Saal München 1+2 (09:30–10:00 Uhr: Praxisupdate Diabetes und Schwangerschaft bei PCOS) Forum der Industrie Hoffnungsträger Diabetes-Apps Eine aktuelle und repräsentative Umfrage zeigt: 74 % der Ärzte und Apotheker sehen eine zunehmende Bedeutung von Diabetes-Apps [1]. Als Hauptvorteile werden die bessere Compliance, einfache Tagebuchführung und Auseinandersetzung mit der Therapie angegeben. Neue Blutzuckermesssysteme bieten bereits die Möglichkeit zur Kopplung von Blutzuckermessgerät und App, um ein verbessertes Diabetesmanagement für Arzt und Anwender zu ermöglichen. Aus den Ergebnissen der DocCheck-Umfrage geht hervor: Obwohl ein Großteil der Healthcare Professionals (HCPs) eine zunehmende Bedeutung der DiabetesApps sieht, hat nur knapp jeder Zehnte eine der Apps selbst schon einmal getestet. Viele Befragten beobachten die aktuelle Entwicklung von Diabetes-Apps allerdings sehr bewusst: Fast jeder Zweite informiert sich über Neuerungen auf dem Markt. Die Vorteile der Diabetes-Apps erkennen vor allem jüngere Befragte unter 45 Jahren. Daher sind es insbesondere junge Mediziner (51 %) und Diabetologen (61 %), die die Anwendungen an ihre Patienten weiterempfehlen würden [1]. „Viele unserer Patien- Abb. 1 Das Blutzuckermesssystem Contour Next One und die Contour Diabetes App verbinden einfaches Messen und ein besseres Diabetesverständnis. Quelle: Ascensia Diabetes Care ten kommen mit nicht durchgehend oder unleserlich geführten Tagebüchern zu mir“, berichtet Dr. Hasan Alawi, Facharzt für Innere Medizin und Diabetologie aus Saarlouis. „Meine Hoffnung ist, dass durch die Anwendung von Diabetes-Apps die Dokumentation von Blutzuckerwerten oder Aktivitäten für meine Patienten erleichtert wird. Wenn das gegeben ist, hilft dies, möglichst passgenaue und individuelle Therapieempfehlungen auszusprechen.“ Neue Chancen im Diabetesmanagement Eine neue Lösung im digitalen Diabetesmanagement bietet ab sofort das neue Blutzuckermesssystem Contour® Next One. Dieses besteht aus einem leicht zu bedienenden Blutzuckermessgerät, das via Bluetooth® mit einem Smartphone oder Mobilgerät gekoppelt wird. So kommuniziert das Messgerät mit der Contour Diabetes App, mit deren Hilfe Anwender die Zusammenhänge zwischen Alltagsgewohnheiten und Blutzuckerverlauf besser verstehen können. Dazu trägt auch die Darstellung der Blutzuckerwerte in Trends und Durchschnittswerten bei. Zudem können weitere Informationen wie Aktivitäten, Medikamente und Mahlzeiten manuell zu den Blutzuckerwerten ergänzt werden. Das smartLIGHT-Farbsignal des Blutzuckermessgeräts gibt zu jedem Messwert direkt Feedback. Der Anwender kann dann das Ergebnis sofort einordnen und entsprechend reagieren [2]. Mit der intelligenten Nachfülloption haben Anwender außerdem die Chance, innerhalb von 60 s Blut in den Teststreifen nachzufüllen, wenn die erste Probenmenge nicht ausreichend war (< 0,6 µl). Fast doppelt so genau wie gefordert Das System punktet zudem mit einer besonders hohen Messgenauigkeit [3]. Es misst fast doppelt so genau wie durch die DIN-ISO-Norm 15197:2015 gefordert – sowohl bei Messungen von Fachpersonal als auch Patienten: Über 95 % der in Patientenhand gemessenen Messwerte liegen im Toleranzbereich ± 8,4 mg/dl beziehungsweise 0,5 mmol/l oder ± 8,4 % zum Referenzwert von Yellow Springs Instrument [4]. Zum Vergleich: Die DIN-ISO-Norm 15197:2015 fordert lediglich einen Toleranzbereich von ± 15 mg/dl beziehungsweise 0,8 mmol/l oder ± 15 % bei Vergleichsmessungen mit einem Laborreferenzsystem. Weiterhin zeigt die Parkes-Consensus-Error-GridAnalyse, dass 100 % der Messwerte sowohl für Fachpersonal als auch Patienten in Zone A liegen [3]. Einführung einer verbesserten Stechhilfe Darüber hinaus gibt es ab sofort eine verbesserte Stechhilfe, die die bisherige Stechhilfe Microlet® 2 ersetzen wird. Microlet Next ermöglicht mit 5 gut sichtbaren Einstichtiefen eine einfache und sanfte Blutgewinnung [5–8]. Durch einen Sicherheitsverschluss am Ende der Stechhilfe wird die Lanzette zudem gesichert, was versehentliche Nadelstiche vermeidet. Literatur 1 2 3 4 5 6 7 8 DocCheck. Online-Umfrage unter 200 Ärzten und Apothekern (data on file), Juli 2016; im Auftrag von Ascensia Diabetes Care Voreingestellter Zielbereich im Contour Next One Blutzuckermessgerät, individuelle Zielbereichen nur über die Contour Diabetes App einstellbar. Christiansen M et al. Posterpräsentation, ATTD, February 2016; Mailand, Italien BS EN ISO 15197:2015-06-30. Beuth Verlag; Juni 2015 Heinemann L et al. J Diabetes Sci Technol 2008; 2: 919–921 Ascensia Diabetes. Styx Lancing Device Prototype Preference Research. November 2013 (data on file, unveröffentlichte Studie) Packungsbeilage Microlet Next Ascensia Diabetes Care. Styx Comparative Study Final Report. September 2015 (Data on file, unveröffentlichte Studie) Quelle: Nach Informationen der Ascensia Diabetes Care Deutschland GmbH, Leverkusen Current congress | Highlights 15 Diabetes und Essstörungen Therapeutische Konzepte Bei klinischen und subklinischen Essstörungen steigt das Risiko einer signifikant schlechteren Stoffwechseleinstellung [2]. Da eine bedeutende Anzahl von Diabetespatienten von solchen Essverhaltensstörungen betroffen ist, sollten wir in der Praxis auf Symptome eines gestörten Essverhaltens achten. Psychotherapie ist Behandlung der Wahl Zur Behandlung einer Essstörung sind nach der S2-Leitlinie „Psychosoziales und Diabetes“ psychoedukative Ansätze, wie sie in Schulungen angeboten werden, allein zur Behandlung weder ausreichend noch zielführend [3]. Die Behandlung der Wahl stellt eine Psychotherapie dar. Leider sind in der Praxis nur wenige Psychotherapeuten mit zusätzlichen ausrei- chenden Kenntnissen über Diabetes zu finden. Die Delegierten des Deutschen Psychotherapeutentags haben der zuständigen Kommission den Auftrag erteilt, einen Vorschlag für ein Curriculum zur Weiterbildung „Psychotherapie bei Diabetes“ zu erstellen. Dieser könnte dann in die Musterweiterbildungsordnung aufgenommen werden. Wir hoffen, dass hierdurch ein wichtiger Schritt eingeleitet wird, um die Versorgung von Menschen mit Diabetes und komorbiden psychischen Störungen langfristig zu verbessern. Insuling-Purging 14 % der weiblichen Teenager und 34 % der erwachsenen Frauen mit Typ-1-Diabetes setzen InsulinPurging zur Gewichtsregulation ein. Dies sollte insbesondere bei jungen Frauen nicht als Zeichen ei- ner unzureichenden Motivation für die Durchführung des Selbstmanagements gewertet werden. Es ist vielmehr ein Ausdruck einer Essstörung oder anderer psychischer Probleme [2]. Die psychosozialen Leitlinien empfehlen, bei jedem Patienten mit unzureichender Stoffwechseleinstellung und mit erheblichen Schwankungen des Gewichts – insbesondere bei jungen Frauen – die Kriterien einer Essstörung abzuklären, um frühzeitig eine Behandlung einleiten und somit das Risiko für Folgeerkrankungen reduzieren zu können. Night-Eating-Syndrom Zentrale Symptome des NightEating-Syndroms (NES) sind das abendliche Überessen und/oder das nächtliche Erwachen mit Nahrungsaufnahme. Charakteristisch für die Erkrankung ist hierbei die nächtliche Zufuhr von besonders kohlenhydratreicher Nahrung. Nach der Definition des NES werden mindestens 25 % der täglichen Nahrungsmenge nach dem Abendessen aufgenommen [4]. Weiterhin geht die Störung mit Schlafstörungen und Appetitlosigkeit am Morgen einher [2]. Schwandt et al. (2012) konnten zeigen, dass das NES bei Patienten mit Typ-2-Diabetes mit höheren HbA1c-Werten, einer höheren Störbarkeit des Ess- verhaltens, mehr erlebten Hungergefühlen, signifikant geringerer Lebensqualität und ausgeprägter depressiver Symptomatik einhergeht als bei Patienten mit einem Typ-2-Diabetes ohne ein NES. Foto: PhotoDisc Wissenschaftliche Studien zeigen, dass klinische und subklinische Essstörungen bei Patienten mit Typ-1und Typ-2-Diabetes gehäuft vorkommen. So fanden zum Beispiel Neumark-Sztainer et al. bei 37,9 % der jugendlichen Mädchen und bei 15,9 % der jugendlichen Jungen mit Typ-1-Diabetes ein gestörtes Essverhalten [1]. Wichtige Symptome sind hierbei die bewusste Reduktion von Insulin zu den Mahlzeiten (InsulinPurging), das nächtliche Essen von großen Kohlenhydratmengen (Night Eating) und unkontrollierte EssattaU. Löw cken (Binge Eating). Worauf man bei der Behandlung dieser Essstörungen achten sollte, fasst Dr. Ulrike Löw, Frankfurt, hier zusammen. Binge-Eating-Störung Die Binge-Eating-Störung (BES) ist eine Essstörung, bei der es zu periodischen Heißhungeranfällen mit einem Verlust der Kontrolle über das Essverhalten kommt. Sie unterscheidet sich von der Bulimia nervosa dadurch, dass keine Gegenmaßnahmen unternommen werden. Im Hinblick auf den Typ-2-Diabetes wurde in der Vergangenheit von einer erhöhten Koinzidenz mit einer BES ausgegangen, die jedoch nicht nachgewiesen werden konnte [2]. Dennoch stellt sie durch die Gewichtszunahme und die daraus folgende erhöhte Insulinresistenz ein Risiko für eine schlechtere Stoffwechseleinstellung des Typ-2Diabetes dar. Betroffenen fällt es aufgrund des ausgeprägten schlechten Gewissens bezüglich des Essens schwer, sich ausreichend um das Diabetesselbstmanagement zu kümmern. Literatur 1 2 3 4 Neumark-Sztainer D, Patterson J, Mellin A et al. Weight control practices and disordered eating behaviors among adolescent females and males with type 1 diabetes: associations with sociodemographics, weight concerns, familial factors, and metabolic outcomes. Diab Care 2002; 25: 1289–1296 Herpertz S, de Zwaan M, Zipfel S. Handbuch Essstörungen und Adipositas. Berlin Heidelberg: SpringerVerlag; 2015 Kulzer B, Albus C, Herpertz S et al. Psychosoziales und Diabetes mellitus. Stuttgart: Thieme Verlag; 2015 Schwandt B, de Zwann M, Jäger B. Co-morbidity between type 2 diabetes mellitus and night eating. Psychother Psychosom Med Psychol 2012; 62: 463–468 Samstag, 12. November 2016 Dr. Ulrike Löw Psychologische Psychotherapeutin, Frankfurt 10:45–12:15 Uhr, Raum Mailand Diabetes und Essstörungen: Therapeutische Konzepte Current congress | Highlights 16 Immuntherapie bei Typ-1-Diabetes Der Typ-1-Diabetes entsteht aus einer chronischen Zerstörung der insulinproduzierenden Betazellen des Pankreas. Dieser Verlust der körpereigenen Insulinproduktion wird seit 90 Jahren mit Insulin behandelt. Die intensivierte Insulintherapie ist heute Goldstandard der Behandlung von Typ-1-Diabetes. Die genauen Ursachen für den Typ1-Diabetes sind bisher nicht bekannt. Vermutlich sind es Faktoren aus der Umwelt, die den Autoimmunprozess auf dem Boden einer genetischen Suszeptibilität triggern, der zur Zerstörung der insulinproduzierenden Betazellen führt. In Deutschland sind circa 250 000– 500 000 Personen an Typ-1-Diabetes erkrankt, wobei die Diagnose meist im Kindes- und Jugendalter, in etwa 25 % jedoch auch im ErwachsenenC. Schloot alter gestellt wird. Tendenziell steigt die Anzahl der Typ-1-Diabetesdiagnosen weltweit. In vielen europäischen Ländern findet in den letzten Jahrzehnten ein jährlicher Anstieg von circa 4 % statt. Derzeit gibt es keine kurative Therapie des Typ-1-Diabetes. Ein realistisches Ziel ist jedoch die Verlangsamung des Verlusts der bei der Diagnose noch vorhandenen restlichen endogenen Insulinproduktion, berichtet Prof. Nanette C. Schloot, Düsseldorf. Das Immunsystem zerstört die Betazellen Es gilt als gesichert, dass das Immunsystem die insulinproduzierenden Betazellen zerstört. Dabei gibt es verschiedene Immunzellen, die dazu beitragen: Die B-Lymphozyten, deren Hauptaufgabe die Produktion von Antikörpern ist, produ- t Primärprävention Sekundärprävention zieren beim Patienten mit Typ1-Diabetes bei und auch schon vor der Diagnose der Erkrankung Autoantikörper, die gegen bestimmte Eiweiße der Betazellen gerichtet sind. Das sind zum Beispiel Antikörper, die Insulin (Insulinautoantikörper IAA), Glutamatdecarboxylase GAD65 (GADA), Inselantigen IA-2 (IA2A) oder Zinktransporter ZnT8 (ZnT8A) erkennen. Bei der Diagnose sind bei über 95 % der Patienten einer oder mehrere dieser Antikörper nachweisbar. Werden positive Antikörper bei Gesunden gemessen, kann mit dem Ergebnis das Risiko für die spätere Entwicklung eines Typ-1-Diabetes abgeschätzt werden. Dabei kann die Zeitdauer vom Erscheinen der Antikörper im Blut bis zur Diagnose mehrere Jahrzehnte dauern. Verschiedene Ansätze werden getestet Vermutlich sind es die T-Lymphozyten, ihre Botenstoffe (Immun- Tertiärprävention Umweltfaktoren (Viren, Bakterien, Konstitution, Vit. D, Ernährung) Prävention Therapie Folgeerkrankungen Genetische Faktoren (HLA etc.) Diabetestherapie InselAntikörper Typ-1-Diabetes + zelluläre und Insulitis Blutglukose systemische Immunreaktion Insulinrestsekretion Retinopathie Neuropathie Nephropathie Angiopathie Diab. Fußsyndrom Mortalität Abb. 1 Schematische Darstellung des Krankheitsverlaufs des Typ-1-Diabetes und zeitliche Zuordnung von Primär-, Sekundärund Tertiärprävention. (HLA = humanes Leukozytenantigen) Quelle: Prof. Dr. Nanette C. Schloot, Düsseldorf Immunsystem Betazelle / Inselzell-Tx Pankreas-Tx Insulin Betazelle Hämatopoetische Stammzell-Tx Anti-T-Zellantigengerichtet Makrophagen IL-1 Mediatoren Zytokine TNF-α Chemokin Regeneration Betazelltod Stammzellen antientzündlich Dendritische Zellen T-Lymphozyten EPI Anti-B-Zellgerichtet B-Lymphozyten EC Betazelle Autoantikörper gegen Inselzellproteine ICA, GAD, IA-2, Insulin, ZnT8 Abb. 2 Schematische Übersicht über die Wechselwirkungen von Betazellen/Inseln und Immunsystem sowie Angriffspunkte von Interventionstherapien. (Ec = enterochromaffine Zellen, EPI = exokrine Pankreasinsuffizienz, GAD = Glutamatdecarboxylase, IA-2 = Inselantigen-2, ICA = zytoplasmatische Inselzellantikörper, IL-1 = Interleukin-1, TNF-α = Tumornekrosefaktor-α, Tx = Transplantation, ZnT8 = Zinktransproter-8) Quelle: Prof. Dr. Nanette C. Schloot, Düsseldorf mediatoren), die möglicherweise zusammen mit einer veränderten natürlichen (innaten) Immunantwort zur Zerstörung der Inseln führen. Nachdem bekannt ist, dass die Zerstörung der Betazellen ein länger dauernder und anscheinend häufig ein eher punktueller Prozess ist, der durch das Immunsystem bedingt ist, stellt sich die Frage, inwieweit in diesen Prozess eingegriffen und damit ein Diabetes verhindert oder aufgehalten oder vielleicht sogar geheilt werden kann. Hierzu hat es seit den 1980er Jahren viele Studien und Versuche gegeben. Im Tiermodell hatten einige dieser Ansätze Erfolg; beim Menschen hat sich bisher leider noch keine Therapie gefunden, die effektiv eingesetzt werden kann, um die Betazellzerstörung zu verhindern oder aufzuhalten. Es befinden sich aber verschiedene Ansätze in der Testung. Primärinterventionsstudien Im Rahmen von Primärinterventionsstudien wird derzeit versucht, das Auftreten von Autoantikörpern zu verhindern, indem bei genetisch definierten Risikopersonen im Säuglingsalter eine bestimmte Art der Zufütterung am Ende des Stillprozesses vorgenommen wird. Die TRIGR-Studie (Trial to Reduce IDDM in the Genetically at Risk) prüft hier den Einsatz von hydrolysiertem Casein im Vergleich zu Placebo. Erste publizierte Studiendaten einer Pilotstudie zeigten zunächst interessante Ergebnisse; die Einbeziehung größerer Patientenzahlen waren ernüchternd, was die Entwicklung von Autoimmunität gemessen mit Antikörpern betraf. Die klinischen Ergebnisse zur Diabetesmanifestation werden für 2017 erwartet. Sekundärinterventionsstudien Die sogenannten Sekundärinterventionsstudien prüfen, ob bei Personen, die bereits Autoantikörper im Blut aufweisen, das Voranschreiten bis zur Typ-1-Diabetesdiagnose verhindert oder verzögert werden kann. Studien mit Insulin (parenteral, subkutan, intranasal) oder Nikotinamid erbrachten bisher leider keinen Erfolg. Eine Teilstudie zeigte Teilerfolge mit oral verabreichtem Insulin. Derzeit wird mittels Insulin, das über die Nasenschleimhaut oder oral verabreicht wird, versucht, ob damit die Erkrankung aufgehalten werden kann. Interessierte Angehörige von Patienten mit Typ1-Diabetes können sich am Münchener Diabetesinstitut informieren, wo derzeit entsprechende Studien angeboten werden. Ansätze zur Tertiärprävention Ansätze zur Tertiärprävention des Typ-1-Diabetes umfassen Interventionen bei oder kurz nach der Manifestation der Hyperglykämie bei bereits fortgeschrittener Betazellzerstörung. Ziel der Interventi- onen ist eine Heilung des Diabetes oder zumindest eine verlangsamte Progression durch den möglichst langfristigen Erhalt der verbleibenden Betazellfunktion. Hierbei werden antigengerichtete Ansätze (Behandlung mit Inselantigenen wie GAD oder Proinsulinpeptiden) von antientzündlichen (Interleukin-1-Rezeptorantagonist [IL1RA], Atorvastatin) oder immunzellgerichteten (Anti-CD3, AntiCD20, Abatacept) Behandlungen unterschieden. Obwohl die bisherigen Studienergebnisse darauf hinweisen, dass die Aufrechterhaltung der noch vorhandenen Betazellfunktion prinzipiell möglich ist, hat sich bisher noch keine gesicherte Therapieform etabliert. Nachdem niedrigdosiertes AntiCD3 und auch die Impfung mit GAD nicht die erhofften Erfolge zeigten, werden die Ergebnisse aktuell laufender Phase-II/III-Studien zur Tertiärprävention durch andere Ansätze sowie weitere Erkenntnisse aus Studien zur Stammzelltransplantation mit Spannung erwartet. Besondere Hoffnungen werden in Kombinationstherapien gesetzt, bei denen verschiedene Immuntherapeutika gemeinsam oder konsekutiv eingesetzt werden. Realistisches Ziel: Verlangsamung des Verlusts der Insulinproduktion Derzeit gibt es keine kurative Therapie für Patienten mit neu diagnostiziertem Typ-1-Diabetes. Ein realistisches Ziel ist aber die Verlangsamung des Verlusts der bei der Diagnose noch vorhandenen restlichen endogenen Insulinproduktion. Verschiedene Ansätze, die zumeist das Immunsystem beeinflussen, werden derzeit in Studien getestet. Interessierte Patienten sollten über Nutzen und Risiken einer jeweiligen Studie ausführlich informiert werden. Wahrscheinlich werden die aktuell favorisierten Monotherapien zukünftig durch Kombinationstherapien wegen der höheren Erfolgschancen ergänzt werden. Prof. Dr. Nanette C. Schloot Gastwissenschaftlerin am Institut für Klinische Diabetologie am Deutschen Diabetes-Zentrum, Leibniz-Zentrum für Diabetesforschung an der HeinrichHeine-Universität Düsseldorf; Lilly GmbH Deutschland, Bad Homburg, Geschäftsbereicht Diabetes (es besteht kein Interessenkonflikt) Samstag, 12. November 2016 Typ-1-Diabetes: Früh erkennen und verhindern 14:00–15:30 Uhr, Saal Paris (14:20–14:40 Uhr: Immuntherapie bei Typ-1-Diabetes) Bild: Fotolia Bisher hat sich noch keine gesicherte Therapieform etabliert Current congress | Highlights Treat to target? Fire and forget? Oder wie niedrig soll das LDL-Cholesterin bei Diabetes sein? Kumulative LDL-Exposition Das Konzept „Fire and forget“ bedeutet, dass unabhängig vom LDLC-Spiegel im Blut eine „feste“ Dosis eines Statins gegeben werden sollte. Prospektiv wurde diese Hypothese in der sogenannten PROVE-IT-Studie getestet [2]. Die Hypothese war, dass die Gabe von 40 mg Pravastatin das kardiovaskuläre Risiko nicht schlechter als 80 mg Atorvastatin senkt. Dies wurde an 4162 Patienten nach akutem Koronarsyndrom über 2 Jahre untersucht. Das mittlere LDL-C unter Pravastatin betrug 95 mg/dl bzw. 2,5 mmol/l und in der Atorvastatin-Gruppe 62 mg/dl bzw. 1,6 mmol/l. In der letzteren Gruppe erlitten signifikant weniger Patienten einen primären kardiovaskulären Endpunkt. Zeigt eine weitere Senkung des LDL-C einen zusätzlichen Effekt? Dieselben federführenden Forscher testeten dann, ob eine weitere Absenkung des LDL-C einen zusätzlichen Effekt zeigen würde, daher der Name IMPROVE-IT-Studie. In dieser Studie wurden mehr als 18 000 Patienten nach akutem Koronarsysndrom im Mittel über 7 Jahre untersucht [3]. Unter einer Statinmonotherapie betrug das LDL-C im Mittel 69,5 mg/dl bzw. 1,8 mmol/l und bei den Patienten mit einer Kombinationsbehandlung durch Statin und Ezetimib im Mittel 53,7 mg/dl bzw. 1,4 mmol/l. Die kardiovaskulären Endpunkte wurden unter der Kombinationstherapie signifikant weiter gesenkt. Zudem haben Auswertungen von Interventionsstudien gezeigt, dass je tiefer der erreichte LDL-C-Wert unter Therapie gewesen ist, desto niedriger war das Risiko; dies galt sogar auch für LDL-C-Werte < 50 mg/dl bzw. 1,3 mmol/l. Epidemiologische und genetische Analysen von Menschen mit LDL-C-Spiegeln unter 50 mg/dl zeigen, dass diese eigentlich kaum noch ein klinisch relevantes Koronarrisiko haben. ESC- und EAS-Leitlinien empfehlen eine „Treat-to-target“-Strategie Die gemeinsamen Leitlinien zur Lipidtherapie der Europäischen Gesellschaft für Kardiologie (ESC) und der Europäischen AtheroskleroseGesellschaft (EAS) wurden gerade aktualisiert [4]. Sie empfehlen eine „Treat-to-target“-Strategie. Die z.B. Statintherapie Steigendes Lebensalter Abb. 1 Konzept der „kumulativen“ LDL-Dosis: Es ist beispielhaft die lineare Beziehung zwischen der lebenslangen LDL-Exposition unseres Gefäßsystems und dem Lebensalter dargestellt, bei welchem sich eine atherosklerotische Komplikation klinisch manifestiert. Die Steilheit der Beziehung (gelb) wird genetisch modifiziert, z.B. bei familiärer Hypercholesterinämie ist sie besonders hoch und niedriger bei günstiger bzw. schützender genetischer Konstellation, wie bei Patienten mit z.B. inaktivierenden Mutationen im PCSK9-Gen. Die Höhe der waagerechten Linie (blau) zeigt die Suszeptibilität bzw. Schwelle zur Manifestation einer kardiovaskulären Komplikation; diese wird durch das globale kardiovaskuläre Risiko bzw. Vorliegen von anderen Risikofaktoren, Geschlecht, Ethnizität etc. nach unten (früher) oder oben (später) verschoben. Durch eine LDL-Cholesterin senkende Therapie, z.B. durch Statine (grün), wird die Steilheit der Beziehung abgeflacht. Quelle: mod. nach [1] Tab. 1 ESC 2016: Zielwerte für LDL-Cholesterin. Risikokategorie Zielwert sehr hoch < 70 mg/dl bzw. 1,8 mmol/l oder eine Reduktion von > 50 % bei Ausgangswerten von 70–135 mg/dl (1,8–3,5 mmol/l) hoch < 100 mg/dl bzw. 2,6 mmol/l oder eine Reduktion von > 50 % bei Ausgangswerten von 100–200 mg/dl (2,6–5,2 mmol/l) niedrig bis moderat < 115 mg/dl bzw. 3,0 mmol/l Tab. 2 ESC 2016: Risikostratifizierung. sehr hohes Risiko • dokumentierte kardiovaskuläre Erkrankung: Z. n. Myokardinfarkt, akutem Koronarsyndrom, perkutane Koronarintervention, koronare Bypassoperation, andere arterielle Revaskularisationsverfahren, Schlaganfall, transitorisch ischämische Attacke, periphere arterielle Verschlusskrankheit • eindeutiger Nachweis einer kardiovaskulären Erkrankung in der Bildgebung: z. B. signifikante Plaque in der Koronarangiografie oder im Ultraschall der Karotiden • Diabetes mellitus mit Endorganschaden wie z. B. Proteinurie, oder wesentliche Risikofaktoren wie Rauchen, Hypertonie oder Dyslipidämie • schwere chronische Nierenerkrankung (GFR < 30 ml/min/1,73m2) • ein kalkulierter SCORE (Systematic Coronary Risk Estimation) > 10 % für tödliche kardiovaskuläre Erkrankung über 10 Jahre hohes Risiko • ein deutlich erhöhter einzelner Risikofaktor: dies gilt insbesondere für Cholesterinwerte > 310 mg/dl bzw. 8,0 mmol/l (z. B. familiäre Hypercholesterinämie) oder Blutdruckwerte ≥ 180/110 mmHg • die meisten anderen Patienten mit Diabetes mellitus, die kein sehr hohes Risiko haben (einige junge Patienetn mit Typ-1-Diabetes haben ggf. nur ein moderates oder niedriges Risiko) • moderate chronische Nierenerkrankung (GFR 30–59 ml/min/1,73 m2) • ein kalkulierter SCORE ≥ 5 % und < 10 % für eine tödliche kardiovaskuläre Erkrankung über 10 Jahre moderates Risiko ein kalkulierter SCORE ≥ 1 % und < 5 % für eine tödliche kardiovaskuläre Erkrankung über 10 Jahre niedriges Risiko ein kalkulierter SCORE < 1 % für eine tödliche kardiovaskuläre Erkrankung über 10 Jahre. Tab. 3 ESC 2016: Pharmakologische Behandlung einer Hypercholesterinämie. Statin bis zur maximal zugelassenen Dosierung oder Verträglichkeit geben. Bei Statinintoleranz sollte Ezetimib, ein Anionenaustauscher oder ihre Kombination berücksichtigt werden. Wenn der Zielwert nicht erreicht wird, sollte eine Kombination mit einem Cholesterinabsorptionshemmer gegeben werden. Wenn der Zielwert nicht erreicht wird, kann ggf. auch eine Kombination mit einem Anionenaustauscher gegeben werden. Bei Patienten mit sehr hohem Risiko und persistierend hohen LDL-Cholesterinwerten trotz maximal tolerierter Statindosis in Kombination mit Ezetimib oder bei Statinintoleranz sollte ein PCSK9-Hemmer berücksichtigt werden. Zielwerte für das LDL-Cholesterin, die Risikostratifizierung und die Therapieprinzipien sind in den Tabellen 1–3 zusammengefasst. Für Patienten mit Diabetes mellitus Typ 1 und Typ 2 gilt, dass bei Vorliegen einer atherosklerotischen kardiovaskulären Manifestation (Tab. 2) oder bei zusätzlich mindestens einem weiteren Risikofaktor (Tab. 2) oder einer Spätkomplikation, wie zum Beispiel Retinopathie, eingeschränkte Nierenfunktion (eGFR < 60 ml/min), Mikroalbuminurie oder kardiale linksventrikuläre Hypertrophie, ein LDL-C < 70 mg/dl bzw. 1,8 mmol/l angestrebt werden sollte. Zudem soll eine LDL-C-Senkung mindestens 50 % betragen. Das heißt zum Beispiel, dass bei einem Patienten mit Diabetes und koronarer Herzerkrankung, der einen Ausgangswert des LDL-C von 80 mg/dl bzw. 2,1 mmol/l hat, dieser auf mindestens unter 40 mg/dl bzw. 1,0 mmol/l gesenkt werden soll. Die Amerikanische Diabetesgesellschaft (ADA) hat kürzlich empfohlen, bei Patienten mit Diabetes mellitus nach akutem Koronarsyndrom und LDL-C ≥ 50 mg/dl bzw. 1,3 mmol/l unter einer Statintherapie zusätzlich Ezetimib als eine gerechtfertigte Option einzusetzen [5]. Literatur 1 2 3 4 Therapie der Wahl zur Senkung der LDL-C-Spiegel Zur Senkung der LDL-C-Spiegel werden als Therapie der Wahl ein Statin, dann eine Kombination mit Ezetimib und in dritter Stufe die PCSK-9-Inhibitoren eingesetzt (s. Tab. 3). Die PCSK-9-Inhibitoren, wie Alirocumab und Evolocumab, sind humane Antikörper, die meist alle 2 Wochen subkutan injiziert werden und das LDL-C im Mittel um weitere circa 50–60 % senken. Diese neue Therapie wird gut vertragen und Ergebnisse kardiovaskulärer Endpunktstudien an insgesamt mehr als 50 000 Patienten werden in naher Zukunft erwartet. Prof. Dr. Dirk Müller-Wieland Medizinische Klinik I, Universitätsklinikum der RWTH Aachen Bild: Fotolia In den letzten Jahrzehnten wurde belegt, dass ein linearer Zusammenhang zwischen den LDL-Cholesterinspiegeln (LDL-C) im Blut und dem kardiovaskulären Risiko besteht. Abbildung 1 und D. Müller-Wieland ihre Legende fassen das derzeitige Konzept zusammen. Eine „kumulative Dosis“ schädlicher LDL-Partikel über die Lebenszeit bestimmt das kardiovaskuläre Risiko [1], berichtet Prof. Dirk Müller-Wieland, Aachen. Aufgrund dessen wird davon ausgegangen, dass niedrigere LDL-C-Werte „besser“ sind als höhere. Ridker PM. LDL cholesterol: controversies and future therapeutic directions. Lancet 2014; 384: 607–617 Cannon CP, Braunwald E, McCabe CH et al. for the Pravastatin or atorvastatin evaluation and infection therapy-thrombolysis in myocardial infarction 22 investigators: intensive versus moderate lipid lowering with statins after acute coronary syndromes. N Engl J Med 2004; 350: 1495–1504 Cannon CP, Blazing MA, Giugliano RP et al. Ezteimibe added to statin therapy after acute coronary syndromes. New Engl J Med 2015; 372: 2387–2397 Catapano AL, Graham I, De Backer G et al. 2016 ESC/EAS Guidelines for the management of dyslipidaemias. Eur Heart J 2016; [Epub ahead of print] 5 American Diabetes Association. Standards of medical care in diabetes – 2016. 8. Cardiovascular disease risk management. Diabetes Care 2016; 39 (Suppl 1): S60–71 Freitag, 11. November 2016 Diabetes und Lipide 09:00–10:30 Uhr, Saal Brüssel 1 (09:30–10:00 Uhr: Treat to target? Fire and forget? Oder wie niedrig soll das LDL-Cholesterin bei Diabetes sein?) 17 18 Current congress | Highlights Diabetisches Fußsyndrom Schnittstelle ambulante und stationäre Versorgung Die strukturierte Diagnostik und Therapie chronischer Wunden beim Patienten mit Diabetes mellitus ist der Schlüssel für die erfolgreiche Behandlung. Noch immer werden in Deutschland circa 50 000 Amputationen pro Jahr bei Patienten mit Diabetes durchgeführt, die durch entsprechende Strukturen zum Teil vermeidbar wären. Gerade der Schnittstelle ambulant – stationär kommt hier eine große Bedeutung zu, berichtet Prof. Ralf Lobmann, Stuttgart. R. Lobmann Patienten mit Diabetes mellitus und einer Verletzung unterliegen einem hohen R­ isiko, eine chronische Wund­ heilungsstörung im Rahmen des diabetischen Fußsyndroms zu entwickeln. Neben intrinsischen Faktoren wie der reduzierten Immunkompetenz aufgrund des Diabetes sowie der veränderten Regulation der Wundheilung aufgrund des hyperglykämischen Status kommt der Triopathie von Neuropathie, Angiopathie und Infektion ein besonderer Stellenwert in der Dia­ gnostik und Therapie zu. Nur durch ein Sektoren und Fachdisziplinen überschreitendes interdisziplinäres Vorgehen können Mobilität und untere Extremität erhalten werden. Dies zeigt sich eindrucksvoll in den Daten der durch die Deutsche Diabetes Gesellschaft (DDG) zertifizierten Einrichtungen, in denen die Rate von Majoramputationen mit 3,1 % (2005–2012) s­ignifikant niedriger als der Durchschnitt in nichtspezialisierten Institutionen (10–20 %) ist. Was zeigt sich im internationalen Vergleich? Im internationalen Vergleich zeigt sich, dass der Zeitraum, in dem eine chronische Wundsituation beim Patienten mit Diabetes in einer spezialisierten Wundbehandlungseinrichtung vorgestellt wird, immer noch zu lang ist. Während es in Deutschland zu Verzögerungen von Wochen bis Monaten kommt, sind die Regularien in anderen Ländern (z. B. in den Niederlanden) so gestaltet, dass Wunden ohne Heilungsdynamik nach spätestens 5 Wochen in dafür spezialisierten Zentren vorzustellen sind. Damit erfolgt die Zuweisung in ein Wundzentrum deutlich früher und meist in einem niedrigeren Wagner-Armstrong-Stadium. Spezifische Maßnahmen für die Optimierung der peripheren Durchblutungssituation, die Infektbekämpfung und die strukturierte Wundbehandlung setzen somit früher ein. Viele der heutigen Amputationen sind vermeidbar Auch wenn das deutsche DRG-System (Diagnosis Related Groups) Fehlanreize zugunsten von Amputationen bietet, sind viele der heutigen Amputationen vermeidbar, wenn bereits im ambulanten Sektor die interdisziplinäre Fürsorge für diese Hochrisikopatienten gelebt würde und eine Überweisung in spezialisierte ambulante oder stationäre Kompetenzzentren zeitgerecht erfolgen würde (Abb. 1). Um Amputationen zu vermeiden, fordern die AG Fuß und die DDG eine Anerkennung auch konservativer Behandlungsoptionen im DRG-System (Qualitäts-Bonus für den Erhalt der Extremität, da häufig mit einer längeren Liegezeit vergesellschaftet) sowie ein obligatorisches Zweitmeinungsverfahren vor Majoramputationen. Die Forderungen der St.-Vincent-Deklaration von 1989, in der eine Verringerung der Amputationsrate um 50 % gefordert wurde, ist mit Strukturen, wie von der AG Fuß der DDG etabliert, durchaus möglich (s. o.). Koordination der Wundbehandlung ist ärztliche Aufgabe Abb. 1 Schema zur interdisziplinären Fürsorge von Patienten mit diabetischem Fußsyndrom. (DFS = diabetisches Fußsyndrom, GP = Gemeinschaftspraxis) Quelle: mod. nach [1] Die Koordination der Wundbehandlung ist dabei genuine ärztliche Aufgabe und keinesfalls – entgegen den aktuellen Tendenzen durch Gesetzgeber und Kostenträger – substituierbar. Die enge Kooperation mit Wundassistent, Podologe und Orthopädieschuhma- cher beziehungsweise -techniker etc. ist aber unerlässlich. Gerade die Delegation von Aufgaben im Rahmen der Wundbehandlung im Sinne einer „good wound care“ wird zukünftig unabdingbar sein. Die komplexe Situation der chronischen Wunde beim Menschen mit Diabetes mellitus und die zugrunde liegende komplexe Pathogenese erfordert aber auch die aktive ärztliche Einbindung. Dabei muss aber der Arzt beziehungsweise die Ärztin ihrer Verantwortung gerecht werden und die Partner im Behandlungskonzept auch anleiten und führen. Hier bestehen derzeit noch ein großer Mangel und eine berechtigte Erwartungshaltung bei der Pflege. Weiterbildungen zum Wundkoordinator oder Ärztlichen Wundtherapeut (MEDI ©) können hier helfen, diese Lücke zu schließen. Gerade komplexe chronische Wundsituationen müssen davon aber ausgenommen sein und die Bewertung der pathophysiologisch zugrunde liegenden und für den Wundheilungsverlauf entscheidenden Faktoren wie Infektion-Angiopathie-Neuropathie bedürfen einer ausgewiesenen Expertise. Ein besonderes Risiko entsteht, wenn Assistenzberufen oder HomeCare-Unternehmen ermöglicht wird, sich Hilfsmittel selbstständig zu verordnen oder ohne ärztliche Rückkopplung Therapie­ schemata ändern. Rezidivrate (Sekundärprävention; Einlagen- und Schuhversorgung) zu achten. Fazit für die Praxis Das diabetische Fußsyndrom stellt eine ökonomisch relevante und die Lebensqualität, Morbidität und Mortalität des Patienten erheblich beeinflussende Komplikation des Diabetes dar. Eine frühzeitige und strukturierte Diagnostik und Therapie – speziell auch in dafür zertifizierten Einrichtungen – ermöglichen ein wesentlich besseres Behandlungsergebnis hinsichtlich der Heilungs- und Amputationsrate. Dies ist aber nur in einem fach-, professions- und sektorenübergreifenden Setting mit ausreichender Kommunikation zwischen den Partnern zu erreichen. Prof. Dr. Ralf Lobmann Klinik für Endokrinologie, Diabetologie und Geriatrie, Klinikum Stuttgart Literatur 1 Müller E. In: Eckhardt A, Lobmann R (Eds.) Der diabetische Fuß. 2. Aufl. Berlin Heidelberg: Springer-Verlag; 2005 Gemeinsames Ziel muss eine hohe Abheilungsrate sein Entscheidend für den Erfolg eines Systems der geteilten Versorgung und Verantwortung („shared care“) sind eine erfolgreiche Kommunikation und eine konsequente Umsetzung von Prozessplänen. Gemeinsames Ziel aller Beteiligten muss – bei optimaler Koordination der zur Verfügung stehenden Ressourcen – eine hohe Abheilungsrate sein, wobei dabei nicht die unkritische primäre Amputation gemeint sein darf. Weiterhin ist auf einen ausreichend funktionalen (Rest-)Fuß und eine geringe Freitag, 11. November 2016 Der diabetische Fuß – Update 2016 (Teil 1) 14:15–15:45 Uhr, Raum Mailand (14:15–14:45 Uhr: DFS – Schnittstelle ambulante und stationäre Versorgung beim DFS) Samstag, 12. November 2016 Der diabetische Fuß – Update 2016 (Teil 2) 09:00–10:30 Uhr, Saal London Forum der Industrie SilverStar Förderpreis 2017: Jetzt bewerben! Sie engagieren sich bei Ihrer täglichen Arbeit in der Praxis, in der Klinik oder im Unternehmen für ältere Menschen mit Diabetes? Sie haben nicht nur ein ausgezeichnetes, sondern auch ein auszuzeichnendes Projekt für diese Menschen entwickelt? Dann sucht die BERLIN-­CHEMIE AG genau Sie! Mit dem SilverStar Förderpreis würdigt die BERLIN-CHEMIE AG seit 2011 ideenreiche und kreative Konzepte zur Unterstützung von Menschen mit Diabetes. Dabei spielt es keine Rolle, ob Sie in der diabetologischen Schwerpunktpraxis neue Wege in der Therapie­ begleitung einschlagen, als Firma neuartige Technologien wie eine altersgerechte Software entwickeln oder in der Klinik ein neues Versorgungsnetzwerk einführen. Wichtig ist, dass ältere Menschen mit Diabetes im Mittelpunkt stehen. Auch 2017 werden wieder innovative Projekte mit insgesamt 25 000 Euro gefördert. Die feierliche Preisverleihung und Übergabe des SilverStar Pokals findet im Rahmen des D­iabetes-Kongresses 2017 statt. In den vergangenen Jahren wurden mit dem SilverStar bereits viele spannende Ideen ausgezeichnet: Das Theaterstück „Die Süße des Lebens“ beispielsweise überzeugte mit dem innovativen Ansatz, das komplexe Krankheitsbild Diabetes humorvoll und lebensbejahend zu vermitteln. Die illus­ trierte „Erste-Hilfe-Diabetesberatung“ unterstützt Diabetesteams dabei, älteren Patienten zum Beispiel Abläufe wie Blutzuckermessung oder Insulininjektion anhand einfacher und anschaulicher Bilder zu erklären. Mit der „Intelligenten Tablettendose“ werden ältere Menschen mithilfe eines Armbandes an ihre Medikamenteneinnahme erinnert. Die Patienten können so möglichst lange unabhängig und selbstständig ihre medikamentöse Therapie managen. Haben Sie ein Sportprogramm speziell für ältere Menschen mit Diabetes entwickelt? Organisieren Sie als Praxis einen eigenen Informationstag für Patienten? Zeichnet sich Ihre Klinik durch eine besondere Form der Betreuung von älteren Menschen aus? – Es gibt zahlreiche Möglichkeiten, ältere Menschen mit Diabetes im Alltag zu unterstützen. Haben auch Sie ein spannendes Projekt? Alle Informationen zum SilverStar Förderpreis, zu den bisherigen G­ ewinnern sowie die Bewerbungsunterlagen finden Sie unter www.silverstar-preis.de. Einsendeschluss ist der 31. Dezember 2016. Quelle: Nach Informationen der BERLIN-CHEMIE AG, Berlin Current congress | Highlights Nürnberg Genießenswertes Restaurant Burgwächter Am Ölberg 10, 90403 Nürnberg Tel.: 0911/222126 Öffnungszeiten: tägl. ab 11:00 Uhr Nassauer Keller Karolinenstraße 2–4 90402 Nürnberg Tel.: 0911/225967 Öffnungszeiten: Mo–Fr 12:00–23:00 Uhr, Sa 11:30–23:00 Uhr, durchgehend warme Küche bis 22:00 Uhr, So Ruhetag Zum Albrecht Dürer Haus Obere Schmiedgasse 58 90403 Nürnberg Tel.: 0911/21144940 Öffnungszeiten: Di–So 11:00–23:00 Uhr, Mo Ruhetag, warme Küche 12:00–21:30 Uhr Frauenkirche Restaurant Barfüßer Hallplatz 2, 90402 Nürnberg Tel.: 0911/204242 Öffnungszeiten: tägl. 11:00–01:00 Uhr, warme Küche bis 22:00 Uhr Bratwurst-Röslein Rathausplatz 6, 90402 Nürnberg Tel.: 0911/214860 Öffnungszeiten: tägl. 10:30–23:30 Uhr, warme Küche 11:00–22:30 Uhr Dokumentationszentrum Reichsparteigelände Germanisches Nationalmuseum Die hochspezialisierte Vielfalt des Nürnberger Handwerks ist bekannt. Einen Eindruck davon bekommt man im Germanischen N­ationalmuseum in der Kartäusergasse 1. Das Museum ist das größte kulturgeschichtliche Museum des deutschsprachigen Raums von der Frühzeit bis zur unmittelbaren Gegenwart. Über 25 000 dauerhaft ausgestellte Originale ermöglichen eine Zeitreise vom steinzeitlichen Faustkeil über mittelalterliche Skulpturen bis hin zum Selbstbildnis von Ernst Ludwig Kirchner. Lorenzkirche Die Lorenzkirche der Südstadt sollte als zweite Bürgerkirche St. Sebald in nichts nachstehen. Gerade als die spätromanische Sebalduskirche vollendet war, wurde St. Lorenz im modernen Stil der Gotik geplant und ab circa 1260 in der kurzen Zeit von 100 Jahren gebaut. In die über 700 Jahre alte Kirche kommen jährlich etwa 750 000 Besucher. mit der Graphischen Sammlung zum Verbund der Museen der Stadt Nürnberg. Rathaus Kaiserburg Nördlich des Hauptmarktes befindet sich das Rathaus (Möglichkeit zur Besichtigung des mittelalterlichen Lochgefängnisses), ein Renaissancebau, der, nach seiner Zerstörung im Zweiten Weltkrieg wieder aufgebaut, das Selbstbewusstsein der Nürnberger stolz dokumentiert. Es gehört als eine der Sehenswürdigkeiten der Stadt zur Historischen Meile Nürnbergs. Dürers Wohnhaus In der Albrecht-Dürer-Straße 39 findet man Dürers Wohnhaus. Ein Rundgang durch das 4-stöckige Gebäude führt durch das Leben, das Werk und die künstlerischen Techniken Albrecht Dürers (1471–1528), Deutschlands berühmtester Maler. Ab 1509 wohnte und arbeitete Dürer fast 20 Jahre lang in dem mächtigen Fachwerkhaus. Das Haus ist heute ein Museum und gehört gemeinsam Tagungsort: NCC NürnbergConvention Center Eingang NCC West Messezentrum 90471 Nürnberg Anreise mit der Deutschen Bahn Die K.I.T. Group bietet Ihnen in Kooperation mit der Deutschen Bahn ein exklusives Angebot für Ihre bequeme An- und Abreise zur 10. Herbsttagung der DDG 2016 an. Der Preis für Ihr Veranstaltungsticket zur Hin- und Rückfahrt nach Nürnberg beträgt: mit Zugbindung: 2. Klasse 99,- €/1. Klasse 159,- €; ohne Zugbindung: 2. Klasse 139,- €/ 1. Klasse 199,- €. Die Fahrkarte ist gültig vom 09.– 14.11.2016 zur einmaligen Hin- und Rückfahrt. Anreise mit dem ÖPNV Das NCC ist per U-Bahn mit dem Hauptbahnhof (8 min, Linien U1 und U11) und auch mit dem Flughafen (25 min, Linie U1/U11 bis Hauptbahnhof und weiter mit Linie U2) verbunden. Nürnberg-Besucher sollten nicht versäumen, die imposant über der Altstadt thronende und 1050 erstmals erwähnte Kaiserburg, das Wahrzeichen Nürnbergs, zu besichtigen. Seit dem Mittelalter repräsentiert ihre Silhouette Macht und Bedeutung des Heiligen Römischen Reichs Deutscher Nation und die herausragende Rolle der Reichsstadt Nürnberg. Von ihrer Freiung sowie vom Sinwellturm genießt der Besucher einen atemberaubenden Blick über die Altstadt. Eisenbahnstrecke Nürnberg–Fürth Mit der Einweihung der ersten Eisenbahnstrecke von Nürnberg nach Fürth 1835 begann ein industrieller Aufschwung für die ganze Region. Motor war die Maschinenbau- und Elektroindustrie. Daneben ist die Nürnberger Spielwaren- und Bleistiftherstellung in der ganzen Welt bekannt. Quelle: NürnbergMesse Sehenswertes Germanisches Nationalmuseum Anreise mit dem PKW Bei der Anreise mit dem Auto haben Sie kurze und schnelle Wege zum Messezentrum (direkte und schnelle Anbindung an 4 Autobahnen, gute Ausschilderung aus allen Richtungen). Nürnberg Card 2016 Sie haben 2 Tage lang freie Fahrt mit den öffentlichen Verkehrsmitteln und freien Eintritt in alle Museen und Sehenswürdigkeiten. Sie bezahlen einmal 25,- €. Dokumentationszentrum Reichsparteitagsgelände Quelle: NürnbergMesse Gaststätte Augustiner – Zur Schranke Beim Tiergärtnertor 3 90403 Nürnberg Tel.: 0911/225474 Öffnungszeiten: tägl. 12:00–22:30 Uhr, warme Küche bis 21:30 Uhr, So Ruhetag Altes Spital – Historisches Restaurant Alter Kirchplatz 4, 90547 Stein Tel.: 0911/687939 Öffnungszeiten: Mo–Sa 11:30–14:30 Uhr u. 17:30–23:30 Uhr, So u. Feiertage 11:30– 14:30 Uhr u. 17:30–22:00 Uhr Erlebenswertes „Jetzt – schon wieder aktueller“ (Urban Priol) 11.11.2016, 20:00 Uhr Meistersingerhalle – Großer Saal Münchner Straße 21 Emminger/Hahn Reunion (Straight Ahead Jazz) 11.11.2016, 21:00 Uhr JazzStudio Nürnberg Paniersplatz 27/29 „Ehweib, Fräulein oder Flittchen!?“ (Nachtwächterführung Nürnberg) 11.11.2016, 19:00 Uhr Schöner Brunnen Nürnberg Am Hauptmarkt Der Besuch (Theater) 11.11.2016, 19:30 Uhr Theater Pfütze Äußerer Laufer Platz 22 Das im Jahr 2001 eröffnete Dokumentationszentrum Reichsparteitagsgelände (Bayernstraße 110) informiert über die Geschichte des Geländes und die menschenverachtende Machtausübung der Nazis. Maul voller L! Frauenkirche Die 12. Blues-Nacht Direkt am Hauptmarkt befindet sich die Frauenkirche. Sie ist die erste Hallenkirche Frankens und wurde 1358 geweiht. Die gotische Frauenkirche an der Ostseite des Hauptmarktes gehört zu den 3 bedeutendsten Kirchen Nürnbergs. Weltberühmt sind ihr Balkon, auf dem alljährlich der Christkindlesmarkt eröffnet wird, sowie die Kunstuhr mit dem „Männleinlaufen“. Täglich um 12 Uhr findet das Glockenspiel statt, das bei Touristen besonders beliebt ist. (Mundartkabarett mit Sven Bach) 11.11.2016, 20:00 Uhr Landgasthof „zum Hirschen“ Deutenbacher Str. 11 (Konzert mit mehreren Blues-Bands) 12.11.2016, 20:00 Uhr Hubertussaal Dianastr. 28 Seán Keane & Band (The Voice of Ireland) (Konzert) 12.11.2016, 20:00–22:30 Uhr Loni-Übler-Haus Marthastraße 60 19