Formelsammlung Analysis I / II für Physiker und Mathematiker <[email protected]> Stand: 17.12.2005 - Version: 1.0.1 Erhältlich unter http://privat.macrolab.de Diese Formelsammlung basiert auf der Vorlesung “Analysis I” & “Analysis II” von Prof. Dr. Linus Kramer an der Technischen Universität Darmstadt im Wintersemester 2004/05 und Sommersemester 2005. 2.3 Die folgende Formelsammlung steht zum kostenlosen Download zur Verfügung. Das Urheberrecht und sonstige Rechte an dem Text verbleiben beim Verfasser, der keine Gewähr für die Richtigkeit und Vollständigkeit der Inhalte übernehmen kann. 2.4 Inhaltsverzeichnis 1 Ringe, Körper, Anordnung 1.1 2.5 5 Kommutativer Ring . . . . . . . . . . . 5 1.1.1 Rechenregeln . . . . . . . . . . . 5 1.2 Körper . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 5 1.3 (Ordnungs-) Relationen . . . . . . . . . 6 1.3.1 totale Ordnung . . . . . . . . . . 6 1.3.2 partielle Ordnung . . . . . . . . . 6 1.4 angeordneter Ring / Körper . . . . . . . 6 1.5 Absolutbetrag . . . . . . . . . . . . . . . 6 1.6 Konstruktion von Q aus Z . . . . . . . . 6 1.7 Konstruktion von Z aus N . . . . . . . . 1.8 Die Komplexen Zahlen C . . . . . . . . 2 Mengen, natürliche Zahlen, Induktion 2.1 2.2 Relationen . . . . . . . . . . . . . . . . . 9 2.3.1 Einstellige Relationen . . . . . . 9 2.3.2 zweistellige Relationen . . . . . . 9 2.3.3 n-stellige Relationen . . . . . . . 9 Abbildungen . . . . . . . . . . . . . . . 9 2.4.1 Familie . . . . . . . . . . . . . . 9 2.4.2 Komposition . . . . . . . . . . . 9 2.4.3 injektiv, surjektiv, bijektiv . . . . 9 Kombinatorik . . . . . . . . . . . . . . . 10 2.5.1 Anzahl Elemente in einer Menge 10 2.5.2 Fakultät und Binomialkoeffizient 10 2.5.3 Summen / Produktsymbol . . . 10 2.5.4 Eigenschaften von Teilmengen . 10 2.5.5 Binomische Formel . . . . . . . . 10 2.5.6 Geometische Summe . . . . . . . 10 2.5.7 Wichtige Summen / Reihen . . . 10 2.5.8 Fast alle . . . . . . . . . . . . . . 10 3 Die reellen Zahlen 3.1 10 Schranken . . . . . . . . . . . . . . . . . 10 7 3.1.1 Schranken / Mini- & Maxima . . 10 7 3.1.2 Supremum / Infimum . . . . . . 11 3.1.3 Archimedisch . . . . . . . . . . . 11 3.1.4 Die reellen Zahlen R . . . . . . . 11 Folgen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 11 7 Mengen . . . . . . . . . . . . . . . . . . 7 2.1.1 Rechenregeln für Mengen . . . . 8 3.2.1 Folge . . . . . . . . . . . . . . . . 11 2.1.2 Paare . . . . . . . . . . . . . . . 8 3.2.2 Konvergenz . . . . . . . . . . . . 11 2.1.3 Intervalle . . . . . . . . . . . . . 8 3.2.3 Beschränkt . . . . . . . . . . . . 11 2.1.4 ε-Umgebung . . . . . . . . . . . 8 3.2.4 Monotonie . . . . . . . . . . . . . 11 2.1.5 offene Menge . . . . . . . . . . . 8 3.2.5 Kombination von Folgen . . . . . 12 Nachfolgerstruktur (Konstruktion von N) 8 3.2.6 Häufungspunkt . . . . . . . . . . 12 2.2.1 9 3.2.7 Teilfolge . . . . . . . . . . . . . . 12 Vollständige Induktion . . . . . . 3.2 1 2 INHALTSVERZEICHNIS 3.3 3.2.8 Satz von Bolzano - Weierstrass . 12 3.2.9 Größter / Kleinster Häufungspunkt . . . . . . . . . . . . . . . 12 3.2.10 Wichtige Folgen . . . . . . . . . 12 Konstruktion von R . . . . . . . . . . . 12 3.3.1 Ideal . . . . . . . . . . . . . . . . 12 3.3.2 Ring der Cauchy-Folgen . . . . . 12 3.3.3 R ist Körper . . . . . . . . . . . 13 3.3.4 Anordnung auf R . . . . . . . . . 13 3.3.5 Supremumsnorm / Archimedisch 13 3.3.6 Eindeutigkeit von R . . . . . . . 13 4 Cauchy Folgen und Reihen 4.1 4.2 5.2 5.3 13 Umkehrfunktion . . . . . . . . . 16 5.1.10 Satz von Weierstrass . . . . . . . 16 Funktionenfolgen . . . . . . . . . . . . . 16 5.2.1 Definition . . . . . . . . . . . . . 16 5.2.2 Konvergenz . . . . . . . . . . . . 16 5.2.3 Potenzreihe . . . . . . . . . . . . 16 Trigonometrische Funktionen . . . . . . 16 5.3.1 Sinus und Cosinus . . . . . . . . 16 5.3.2 Additionstheoreme . . . . . . . . 17 5.3.3 PI π . . . . . . . . . . . . . . . . 17 5.3.4 Hyperbolische Trigonometrische Funktionen . . . . . . . . . . . . 17 Hermite-Polynome . . . . . . . . 17 5.3.5 Cauchy Folgen . . . . . . . . . . . . . . 13 4.1.1 Definition . . . . . . . . . . . . . 13 6 Integration 18 4.1.2 Vollständig . . . . . . . . . . . . 13 beschränkte Funktionen . . . . . . . . . 18 Reihen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 13 6.1.1 Definition beschränkte Funktion 18 4.2.1 Definition . . . . . . . . . . . . . 13 6.1.2 Supremumsnorm . . . . . . . . . 18 4.2.2 Cauchy Konvergenzkriterium für Reihen . . . . . . . . . . . . . . . 13 6.1.3 gleichmäßige Konvergenz . . . . 18 4.2.3 Leibnizkriterium . . . . . . . . . 14 6.1.4 Cauchy-Folge . . . . . . . . . . . 18 4.2.4 Absolute Konvergenz . . . . . . . 14 6.1.5 Zerlegung . . . . . . . . . . . . . 18 4.2.5 Gleiches Konvergenzverhalten . . 14 6.1.6 Stufenfunktion . . . . . . . . . . 18 4.2.6 Majorantenkriterium . . . . . . . 14 6.1.7 Charakteristische Funktion . . . 18 4.2.7 Quotientenkriterium . . . . . . . 14 Integral . . . . . . . . . . . . . . . . . . 19 4.2.8 Wurzelkriterium . . . . . . . . . 14 6.2.1 Integral für Stufenfunktionen . . 19 4.2.9 Verdichtungssatz von Cauchy . . 14 6.2.2 Regelfunktionen . . . . . . . . . 19 4.2.10 Addition von Reihen . . . . . . . 14 6.2.3 Integral allgemein . . . . . . . . 19 4.2.11 Cauchy-Produkt . . . . . . . . . 14 6.2.4 Stufenfunktionsfolge zu gegebener stetiger Funktion . . . . . . . 19 4.2.12 Funktionalgleichung der Exponentialfunktion / Logarithmus . 14 Eigenschaften des RiemannIntegrals . . . . . . . . . . . . . . 19 4.2.13 Wichtige Reihen . . . . . . . . . 15 Mittelwertsatz (MWS) der Integralrechnung . . . . . . . . . . . 20 Hierarchie von Funktionsräumen 20 5 Reelle Funktionen 5.1 5.1.9 6.1 6.2 6.2.5 6.2.6 15 6.2.7 Stetigkeit . . . . . . . . . . . . . . . . . 15 5.1.1 Definition . . . . . . . . . . . . . 15 7 Differentiation 5.1.2 Reelle Algebren . . . . . . . . . . 15 5.1.3 stetige Funktionen . . . . . . . . 15 5.1.4 gleichmäßig stetig . . . . . . . . 5.1.5 7.1 Differentiation 20 . . . . . . . . . . . . . . 20 7.1.1 Stetige Fortsetzung . . . . . . . . 20 15 7.1.2 Häufungspunkt von Mengen . . . 20 Beispiele für stetige Funktionen . 15 7.1.3 Stetige Fortsetzung in Punkt . . 20 5.1.6 Kompostion von Funktionen . . 16 7.1.4 differenzierbar . . . . . . . . . . 20 5.1.7 Einschränkung . . . . . . . . . . 16 7.1.5 differenzierbar Umformulierung . 20 5.1.8 Zwischenwertsatz . . . . . . . . . 16 7.1.6 Ableitung / stetig differenzierbar 21 3 INHALTSVERZEICHNIS 7.1.7 Rechenregeln . . . . . . . . . . . 21 9.1.6 abgeschlossen . . . . . . . . . . . 25 7.1.8 Struktur der Ableitung . . . . . 21 9.1.7 topologische Äquivalenz . . . . . 25 7.1.9 Kettenregel . . . . . . . . . . . . 21 9.1.8 Segmente . . . . . . . . . . . . . 25 7.1.10 Ableitung der Umkehrfunktion II.78 . . . . . . . . . . . . . . . . 9.1.9 Abschneiden einer Metrik . . . . 25 21 Normierte Räume . . . . . . . . . . . . . 26 7.1.11 Extrema . . . . . . . . . . . . . . 21 9.2.1 Norm und Metrik . . . . . . . . . 26 7.1.12 striktes lokales Minimum / Maximum . . . . . . . . . . . . . . . 21 9.2.2 Besondere Normen . . . . . . . . 26 7.1.13 Monotonie . . . . . . . . . . . . . 22 9.2.3 Banach-Raum . . . . . . . . . . . 26 7.1.14 Satz von Rolle . . . . . . . . . . 22 9.2.4 (symmetrische) Bilinearform, inneres Produkt . . . . . . . . . . . 26 7.1.15 Mittelwertsatz (MWS) der Differentialrechung . . . . . . . . . . . 22 9.2.5 Norm zu innerem Produkt . . . . 26 7.1.16 gerade und ungerade Funktionen 22 9.2.6 Inneres Produkt zu Norm . . . . 26 7.1.17 mehrfache Ableitung / glatte Funktionen . . . . . . . . . . . . 9.2.7 Cauchy-Schwarz-Ungleichung . . 27 22 9.2.8 reeller Hilbert-Raum . . . . . . . 27 9.2.9 Beispiel für einen unendlich dimensionalen Hilbert Raum . . . 27 9.2.10 Parallelogrammgleichung . . . . 27 8 Die Hauptsätze der Differential- und In22 tegralrechnung 8.1 8.2 Weitere Eigenschaften des Integrals . . . 22 9.2.11 Weitere Ungleichungen . . . . . . 27 8.1.1 Integral über Einschränkung . . 22 8.1.2 Vertauschung von Grenzen . . . 27 8.1.3 Zerteilung von Integralen . . . . 22 10 Stetige Funktionen 10.1 Stetige Funktionen . . . . . . . . . . . . 22 8.1.4 Integral über Funktionsfolge . . . 23 10.1.1 Stetigkeit . . . . . . . . . . . . . 27 8.1.5 Differential von Funktionenfolgen 23 10.1.2 L-Lipschitz-stetig . . . . . . . . . 27 8.1.6 gerade und ungerade Funktionen 23 10.1.3 Eigenschaften von stetigen Funktionen . . . . . . . . . . . . 28 Zusammenhang von Differential- und Integeralrechung . . . . . . . . . . . . . 23 10.1.4 ε − δ-Kriterum für Stetigkeit . . 28 10.1.5 Besondere Stetige Funktionen . . 28 8.2.1 27 1. Hauptsatz der Differentialund Integralrechung . . . . . . . 23 10.2 Lineare Abbildungen . . . . . . . . . . . 28 8.2.2 Stammfunktion . . . . . . . . . . 23 10.2.1 Lineare Abbildung und Stetigkeit 28 8.2.3 2. Hauptsatz der Differentialund Integralrechung . . . . . . . 23 10.2.2 Operatornorm, Vektorraum der linearen stetigen Abbildungen . . 28 8.2.4 Integral einer Potenzreihe . . . . 23 10.2.3 Vollständigkeit . . . . . . . . . . 28 8.2.5 Ableitung einer Potenzreihe . . . 23 10.2.4 endlichdimensionale Vektorräume 28 8.2.6 Partielle Integration . . . . . . . 23 10.3 endlichdimensionale Räume . . . . . . . 28 8.2.7 Integration durch Substitution . 23 10.3.1 Verhältnis zwischen Normen . . . 28 8.2.8 Beispiele einiger Integrale . . . . 24 10.3.2 Stetigkeit der Identiät zwischen Räumen mit verschiedenen Normen . . . . . . . . . . . . . . . . 28 10.3.3 Fundamentalsatz über endlichdimensionale normierte Räume . 28 9 Metrische und nomierte Räume 9.1 9.2 24 Metrische Räume . . . . . . . . . . . . . 24 9.1.1 Metrik / Metrischer Raum . . . 24 9.1.2 offene Kugel . . . . . . . . . . . 24 10.3.4 Lipschitzstetigkeit einer endlichdimensionalen linearen Abbildung 29 9.1.3 Folgen und Konvergenz . . . . . 24 10.3.5 Äquivalenz von Normen . . . . . 29 9.1.4 Cauchy-Folge . . . . . . . . . . . 25 10.3.6 Fixpunkt . . . . . . . . . . . . . 29 9.1.5 Vollständigkeit . . . . . . . . . . 25 10.3.7 Banachs Fixpunktsatz . . . . . . 29 4 INHALTSVERZEICHNIS 11 Offene Mengen, Offene Kurven, Skalarfelder 12 Differentialrechnung in Vektorräumen Abbildungen, 29 33 12.1 Ableitung . . . . . . . . . . . . . . . . . 33 12.1.1 Definition . . . . . . . . . . . . . 33 12.1.2 Überblick über verschiedene Ableitungsbegriffe . . . . . . . . . . 33 12.1.3 affine Abbildung . . . . . . . . . 33 12.1.4 Struktur der Ableitungen . . . . 33 12.1.5 Jakobimatrix . . . . . . . . . . . 34 12.1.6 Kettenregel . . . . . . . . . . . . 34 12.1.7 Höhere Ableitungen . . . . . . . 34 11.1 Mengen . . . . . . . . . . . . . . . . . . 29 11.1.1 Offen . . . . . . . . . . . . . . . 29 11.1.2 offene Abbildung . . . . . . . . . 29 11.1.3 Abgeschlossen . . . . . . . . . . . 29 11.1.4 Satz über offene und Abgeschlossen Mengen . . . . . . . . . . . . 29 11.1.5 Stetigkeit über offenen und abgeschlossenen Mengen . . . . . . 30 11.1.6 Abschluss . . . . . . . . . . . . . 30 11.1.7 Inneres . . . . . . . . . . . . . . 30 11.1.8 Rand . . . . . . . . . . . . . . . 30 12.1.8 Bilinearität der zweiten Ableitung 34 11.1.9 kompakte Mengen . . . . . . . . 30 12.1.9 Hesse-Matrix . . . . . . . . . . . 11.1.10 Satz von Baire . . . . . . . . . . 30 12.1.10 Vertauschbarkeit von Ableitungen 34 11.1.11 Satz von der offenen Abbildung . 30 12.1.11 Potentiale . . . . . . . . . . . . . 34 11.1.12 Umkehrabbildung . . . . . . . . 30 12.1.12 Besondere Ableitungen . . . . . . 35 11.1.13 Verschiedene Aspekte der Stetigkeit . . . . . . . . . . . . . . . . 30 12.2 Lokale Extrema reeller Funktionen . . . 35 11.2 Kurven . . . . . . . . . . . . . . . . . . 31 12.2.1 Extrema . . . . . . . . . . . . . . 35 11.2.1 Definition . . . . . . . . . . . . . 31 11.2.2 Peano-Kurve . . . . . . . . . . . 31 12.2.2 Kriterium für Extrema / kritische Punkte . . . . . . . . . . . . 35 11.2.3 Wegzusammenhang . . . . . . . 31 12.2.3 notwendig für lokale Maxima und Minima . . . . . . . . . . . . 35 11.2.4 Geschwindigkeit, differenzierbar . 31 11.2.5 Satz über Differenzierbarkeit . . 31 12.2.4 definit . . . . . . . . . . . . . . . 35 11.2.6 Beschleunigung . . . . . . . . . . 31 12.2.5 Entwickeln einer Funktion mit ihren Ableitungen . . . . . . . . 35 11.2.7 Rechenregeln für Kurven . . . . 31 11.2.8 differenzieren auf abgeschlossenen Intervall . . . . . . . . . . . 12.2.6 Zweite Ableitung als Norm . . . 35 31 11.2.9 Bogenlänge . . . . . . . . . . . . 32 12.2.7 Hinreichendes Kriterium für lokale Extrema . . . . . . . . . . . 35 12.2.8 Hinreichendes Kriterium für lokale Extrema in endlicher Dimension . . . . . . . . . . . . . . 36 12.2.9 Trägheitssatz von Silvester . . . 36 12.2.10 Hurwitz-Kriterium . . . . . . . . 36 34 11.2.10 Umparameterisierung und Bogenlänge . . . . . . . . . . . . . . 32 11.3 Skalarfelder . . . . . . . . . . . . . . . . 32 11.3.1 Differential . . . . . . . . . . . . 32 11.3.2 Kettenregel 1 . . . . . . . . . . . 32 11.3.3 Kettenregel 2 . . . . . . . . . . . 32 12.3 Extrema mit Nebenbedingungen . . . . 36 11.3.4 Richtungsableitung . . . . . . . . 32 12.3.1 Niveaumenge . . . . . . . . . . . 36 11.3.5 Partielle Ableitung . . . . . . . . 32 11.3.6 Rechenregeln des Differentials . . 32 12.3.2 Existenz einer Parameterisierung . . . . . . . . . . . . . . . 36 11.3.7 Affine Abbildung . . . . . . . . . 33 12.3.3 Tangentialraum . . . . . . . . . . 36 11.3.8 Gradient . . . . . . . . . . . . . . 33 11.3.9 Kriterium für stetige Differenzierbarkeit . . . . . . . . . . . . . 12.3.4 Extrema mit Nebenbedingung, Lagrange-Multiplikator . . . . . 36 33 12.3.5 Extrema auf kompakten Mengen 36 5 1.2 Körper 13 Mittelwertsatz und Satz von lokalen Inversen 37 13.1 Integrale . . . . . . . . . . . . . . . . . . 37 13.1.1 Raum der beschränkten Funktionen . . . . . . . . . . . . . . . 37 13.1.2 Stufenfunktion . . . . . . . . . . 37 13.1.3 Lineare Abbildung und Integral . 37 13.1.4 Ableitung eines Integrals . . . . . 37 13.1.5 Mittelwertsatz der Integralrechnung in Vektorräumen . . . . . . 37 13.2 Invertieren von Funktionen . . . . . . . 38 13.2.1 von Neumannsche Reihe - Inverses 38 13.2.2 Gruppe von invertierbaren linearen Abbildungen . . . . . . . . . 38 13.2.3 Satz vom lokalen Inversen . . . . 38 13.2.4 Notation für implizite Funktionen 38 13.2.5 Satz über implizite Funktionen . 38 13.2.6 Diagonalisierbarkeit von symmetrischen Matizen . . . . . . . . . 38 13.2.7 Ableitung einer Impliziten Funktion . . . . . . . . . . . . . . . . 14 Funktionenreihen 1. Kommutativgesetze (K+ ) x + y = y + x (K∗ ) x ∗ y = y ∗ x 2. Assoziativgesetze (A+ ) (x + y) + z=x + (y + z) (A∗ ) (x ∗ y) ∗ z=x ∗ (y ∗ z) 3. Distributivgesetze (D) x ∗ (y + z) = (x ∗ y) + (x ∗ z) (D) (x + y) ∗ z = (x ∗ z) + (y ∗ z) 4. Existens von Neutralelementen (N+ ) x + 0 = 0 + x = x (N∗ ) 1 ∗ x = x ∗ 1 = x 5. Inverses Element (I+ ) zu jedem x gibt es genau ein y mit x + y = 0. Schreibe y = −x • Q, R, Z, sind Beispiele für kommutative Ringe. N ist kein Ring. • Falls (K∗ ) nicht ausdrücklich verlangt wird, spricht man von einem nicht-kommutativen Ring. 1.1.1 Rechenregeln 38 38 14.1 Taylorreihe . . . . . . . . . . . . . . . . 38 14.1.1 Definition . . . . . . . . . . . . . 38 14.1.2 Entwicklung mit endlicher Summe 39 In einem kommutativen Ring gelten folgende Rechenregeln: • Klammern werden nur geschrieben wenn sie nicht durch die Assoziativität überflüssig gemacht werden. 14.1.3 Fehlerabschätzung . . . . . . . . 39 • − (−x) = x 14.1.4 Vektorwertige Funktionen . . . . 39 • aus x + y = x folgt y = 0 14.2 Fourierreihe . . . . . . . . . . . . . . . . 39 14.2.1 Orthonormalsystem . . . . . . . 39 • 0∗x=0 14.2.2 Fourrierkoeffizienten . . . . . . . 39 14.2.3 Fourierentwicklung mit Trigonometrischen Funktionen . . . . . . 39 14.2.4 Konvergenzkriterium . . . . . . . 1 1.1 • (−x) ∗ y = − (x ∗ y) = x ∗ (−y) 1.2 Körper 40 Ein kommutativer Ring (R, 0, 1, +, ∗) heißt Körper wenn gilt: Ringe, Körper, Anordnung Kommutativer Ring Gegeben sei eine Menge R. Wir nehmen an, es gibt in R zwei spezielle Elemente, die 0 (Null) und 1 (Eins) heißen. Weiter soll es auf R zwei Verknüpfungen “+” (plus) und “∗” (mal) geben, die jeweils zwei Elementen x und y in R neue Elemente x + y und x ∗ y in R zuordnen. Wir nennen (R, 0, 1, +, ∗) einen kommutativen Ring, falls die folgenden Rechenregeln für alle x, y, z in R gelten. 1. 0 6= 1 2. Inverses Element (I∗ ) Ist x 6= 0 so gibt es genau ein y in R mit x ∗ y = 1 = y ∗ x. Schreibe y = x−1 = x1 = 1/x + 0 1 * 0 0 1 und 0 1 1 0 1 kleinste mögliche Körper. • (F2 , +, ∗) mit • Q, R sind Körper 0 0 0 1 0 ist der 1 6 1 1.3 1.3.1 (Ordnungs-) Relationen totale Ordnung Es sei X eine (nichtleere) Menge und “<” sei eine zweistellige Relation auf X (das heißt folgendes: für x, y ∈ X gilt entweder “x < y” oder “nicht y < x”). Wir nennen “<” Ordnung oder Anordnung auf X, falls folgendes für alle x, y, z ∈ X gilt: 1. (O1 ) Entweder x < y oder x = y oder x < y (genau 1er dieser 3 Fälle) 2. Transitivität (O2 ) Falls x < y und y < z, so gilt auch x < z Vereinbarungen 1. Schreibe x ≤ y falls x < y ∨ x = y 2. Schreibe x > y falls y < x 3. Schreibe x ≥ y falls x > y ∨ x = y 4. x heißt positiv falls x > 0 5. x heißt nicht positiv falls x ≤ 0 6. x heißt negativ falls x < 0 7. x heißt nicht negativ falls x ≥ 0 1.5 1.3.2 RINGE, KÖRPER, ANORDNUNG Absolutbetrag partielle Ordnung Wir definieren den Absolutbetrag (oder Betrag) in einem angeordneten Ring oder Körper R durch Eine partielle Ordnungsrelation R auf einer Menge M ( ist eine Teilmenge von M × M die die folgenden Eigenx x≥0 schaften besitzt: |x| = −x x < 0 1. Reflexivität (x, x) ∈ R für alle x ∈ M 2. antisymmetrisch (x, y) ∈ R ∧ (y, x) ∈ R ⇒ x = y 3. transitiv (x, y) ∈ R ∧ (y, z) ∈ R ⇒ (x, z) ∈ R Wir schreiben anstatt (x, y) ∈ R auch x ≤ y und sagen, dass R auf M eine partielle Ordnung definiert. 1. |−x| = |x| ≥ 0 2. |x ∗ y| = |x| ∗ |y| 3. Dreiecksungleichung |x + y| ≤ |x| + |y| 4. Umgekehrte Dreiecksungleichung |x − y| ≥ ||x| − |y|| 1.6 Konstruktion von Q aus Z • Nicht alle Elemente müssen vergleichbar sein. Die Elemente von Q sind die ganzzahligen Brüche der Form ab mit a, b ∈ Z, b 6= 0. Brüche werden also durch 1.4 angeordneter Ring / Körper Paare ganzer Zahlen beschrieben, allerdings nicht eindeutig. Setze X = {(a, b) |a, b ∈ Z ∧ b 6= 0} die MenEin Ring oder Körper (R, +, ∗, 0, 1) heißt angeord- ge aller Paare ganzer Zahlen (a, b) mit b 6= 0. Das neter Ring (entspr. Ring mit 1 aus LA) / Körper, Paar (a, b)soll den Bruch ab darstellen. Wir nennen falls “<” eine (totale) Ordnung auf R ist, schreibe zwei Paare (a, b) und (a′ , b′ ) äquivalent, falls ab′ = a′ b (R, +, ∗, 0, 1, <) , falls folgendes für alle x, y, z ∈ R gilt: ((a, b) ∼ (a′ , b′ )). Wir identifizieren äquivalente Paare miteinander und schreiben ab für die Menge aller Paare (a′ , b′ ) mit ab′ = a′ b. Wir definieren die Rechenregeln 1. (OR1 ) Wenn x < y, so auch x + z < y + z wie folgt auf Q = X/ ∼: 2. (OR2 ) Wenn x < y und 0 < z, so auch x∗ z < y ∗ z 1. Addition • Jeder angeordnete Ring/Körper hat unendlich viele Elemente • negativ * negativ = positiv • negativ * positiv = negativ • 0 < x2 falls x 6= 0 • 0<1 • Bernoulli’sche Ungleichung: n ∀n ∈ N : ∀x ≥ −1 : (1 + x) ≥ 1 + nx a1 a2 a1 b 2 + a2 b 1 + = b1 b2 b1 b2 2. Multiplikation a1 ∗ a2 a1 a2 ∗ = b1 b2 b1 ∗ b2 • Aus Ringen lassen sich Körper “basteln”, das macht man in der Algebra. Stichwort “lokalisieren von Ringen”. 7 1.7 Konstruktion von Z aus N • Komplex konjungiert wenn z = x + iy dann z̄ = x − iy Ganz ähnlich wie die Konstruktion von Q aus Z durch Äquivalenzklassen von Paaren. Setze Y = {(m, n) |m, n ∈ N}. Das Paar (m, n) soll die ganze Zahl “m − n” kodieren. Wir nennen zwei Paare (m, n) und (m′ , n′ ) äquivalent (∼), falls m + n′ = m′ + n. Die entsprechenden Äquivalenzklassen von Paaren sind die ganzen Zahlen Z = N2 / ∼. Schreibe m−n für die durch (m, n) kodierte Zahl. Es gelten folgende Rechenregeln: 1. Addition ◦ z̄¯ = z ◦ z̄ = z ⇔ y = 0 ⇔ z ∈ R ◦ z ∗ z̄ = x2 + y 2 ≥ 0 • Betrag p von einer komplexen Zahl √ oder Norm |z| = z ∗ z̄ = x2 + y 2 2 Mengen, natürliche Induktion (m1 −n1 )+(m2 −n2 )=(m1 +m2 )−(n1 +n2 ) 2. Multiplikation (m1 −n1 )∗(m2 −n2 )=(m1 m2 +n1 n2 )−(m1 n2 +m2 n1 ) 1.8 Die Komplexen Zahlen C Wir konstruieren den Körper C der komplexen Zahlen wie folgt: C = {(x, y) |x, y ∈ R} 2.1 Zahlen, Mengen In der Sprache der Mengenlehre gibt es nur ein fundamentales Zeichen: ∈ • ∈ “ist Element von” • x ∈ y “x ist Element von y” • x∈ / y “x ist nicht Element von y” Wir stellen uns eine komplexe Zahl z = (x, y) als Punkt Vereinbarung: schreibe A ⊆ X (A ist Teilmenge von in der Ebene vor. Wir definieren Verknüpfungen + und X) falls für jedes a ∈ A gilt a ∈ X. ∗ auf C wie folgt: Mengen werden nach bestimmten Spielregeln gebaut, den Zermelo-Fraenkel-Axiomen (ZFC (c wie choice)): 1. Addition (x1 , y1 ) + (x2 , y2 ) = (x1 + x2 , y1 + y2 ) 2. Multiplikation (x1 , y1 ) ∗ (x2 , y2 ) = (x1 x2 − y1 y2 , x1 y2 + x2 y1 ) • Einselement (1, 0) • Nullelement (0, 0) 1. (Ex) Es gibt Mengen 2. (Ext) Zwei Mengen sind gleich, falls sie die gleichen Elemente haben: X ⊆ Y ∧ Y ⊆ X ⇒ X = Y 3. (Aus) Ist X eine Menge, ϕ eine Formel (Bedingung), so ist {x ∈ X|ϕ (x) gilt} ebenfalls eine Menge (eine Teilmenge von X). • Die leere Menge ist definiert durch ∅ = {} := {x ∈ X|x 6= x} • Inverses Element zu (x, y) −y x , x2 +y 2 x2 +y 2 • Der Durchschnitt (Schnittmenge) X ∩ Y = {x ∈ X|x ∈ Y } • Identifiziere Teilmenge {(x, 0) |x ∈ R} ⊂ C mit R • Das Komplement X\Y {x ∈ X|x ∈ / Y} 1 z = z̄ |z|2 • schreibe i = (0, 1) • i2 = −1 • schreibe statt z = (x, y) nun z = x + iy ◦ hiermit lassen sich die Rechenregeln leichter merken • Realteil ℜ (x + iy) = Re (x + iy) = x • Imaginärteil ℑ (x + iy) = Im (x + iy) = y • Disjunkt heißen zwei Mengen, wenn X ∩ Y = ∅ = X − Y = • Die symmetrische Differenz A△B = A\B ∪ B\A 4. (P aar) Sind X, Y Mengen, dann gibt es eine Menge Z, deren Elemente genau X und Y sind. (entsprechend mit mehr als 2 Mengen) 5. (V er) Ist X eine Menge, so gibt es eine Menge Z, deren Elemente genau die Elemente der Elemente S von X sind, Z = X = {z|∃x ∈ X : z ∈ x} • Die Vereinigung von zwei Mengen lässt sich S auch so schreiben: X ∪ Y = {X, Y } 8 2 MENGEN, NATÜRLICHE ZAHLEN, INDUKTION • Für die Vereinigung von disjunkten Mengen Klammern sind nicht wichtig, wir lassen sie weg. Ist ˙ X, Y schreibe auch X ∪Y X = X1 = . . . = Xn , schreiben wir X n = X × . . . × X . | {z } 6. (P ot) Ist X eine Menge, so gibt es eine Menge, Die Elemente dieser Menge heißen n-Tupel. deren Elemente genau die Teilmengen von X sind, die Potenzmenge P (X) = {Y |Y ⊆ X}. 2.1.3 Intervalle • ∅ ∈ P (X) Sei a, b ∈ R, a ≤ b. • X ∈ P (X) • P (∅) = {∅} • Ist X endlich mit n Elementen, so hat die Potenzmenge 2n Elemente n−mal Die Menge [a, b] = {x ∈ R|a ≤ x ≤ b} heißt abgeschlossenes endliches Intervall (abgeschlossenes beschränktes Inervall ). Die Menge (a, b) = {x ∈ R|a < x < b} heißt offenes • Ist X endlich mit n Elementen, so gibt es ge endliches Intervall. n nau k k-elementige Mengen in der Potenzmenge von X (bzw. k-elementige Teilmengen • andere Schreibweise auch gebäuchlich: (a, b) = in X) ]a, b[ 7. (F und) Es gibt keine bodenlosen Mengen. Ist X eine nichtleere Menge, so gibt es ein Y ∈ X mit 2.1.4 ε-Umgebung X ∩Y =∅ • für keine Menge X kann gelten X ∈ X • Die “Russelmenge” R = {M |M ∈ / M } ist nach den Axiomen keine Menge. Für ε > 0 heißt die Menge Uε (x) = (x − ε, x + ε) εUmgebung von x. 2.1.5 offene Menge 8. (Inf ) Es gibt unendliche Mengen. 9. (Ers) Ist ϕ (x, y) eine Formel, die einer Menge x eine neue Menge y zuordnet, und ist X eine Menge, so ist auch {y|x ∈ X ∧ ϕ (x, y)} eine Menge. 10. (Choice) Ist X eine nichtleere Menge mit der Eigenschaft, dass alle Elemente von X disjunkt sind, so gibt es eine Menge Z, die mit jedem Element von X genau ein Element gemeinsam hat. (Teilweise umstrittenes Axiom) 2.1.1 Rechenregeln für Mengen • Komplementbildung Sei A ⊆ M dann ist Ac = M \A • Distributivgesetz A ∩ (B ∪ C) = (A ∩ B) ∪ (A ∩ C) A ∪ (B ∩ C) = (A ∪ B) ∩ (A ∪ C) • de Morgan’sch Regel c (A ∪ B) = Ac ∩ B c c (A ∩ B) = Ac ∪ B c 2.1.2 Paare Ein geordnetes Paar (x, y) hat eine erste Komponente x und eine zweite Komponente y. In der Sprache der Mengenlehre setzt man (x, y) = {{x} , {x, y}}. Es gilt (x, y) = (x′ , y ′ ) genau dann, wenn x = x′ und y = y ′ . Das kartesische Produkt X × Y zweier Mengen X, Y ist {(x, y) |x ∈ X ∧ y ∈ Y }. Ist X = Y schreibt man X × X = X 2 = {(x1 , x2 ) |x1 , x2 ∈ X}. Dieses lässt sich Iterrieren zu Produkten (. . . (X1 × X2 ) × . . .)×Xn . Die Eine Menge X heißt offen, falls es zu jedem Punkt x ∈ X eine ε-Umgebung Uε (x) gibt, welche ganz in X liegt. Mit Qantoren: ∀x ∈ X∃ε > 0 : Uε (x) ⊆ X • R, ∅, (a, b) , (a, b) ∪ (c, d) sind offene Mengen • N, Z, Q, [a, b] sind nicht offen 2.2 Nachfolgerstruktur (Konstruktion von N) Eine Menge N mit einer Abbildung σ : N → N (σ heiße Nachfolgerabbildung) heißt Nachfolgerstruktur, falls sie die Peano-Axiome erfüllt: 1. (P1 ) Es gibt ein Element o ∈ N , so dass ∀x ∈ N : σ (x) 6= o 2. (P2 ) Aus σ (x) = σ (y) folgt x = y (σ ist injektiv) 3. (P3 ) Ist X ⊆ N eine Teilmenge, und gilt o ∈ X, und folgt aus x ∈ X ⇒ σ (x) ∈ X (d.h. X ist abgeschlossen unter der Nachfolgerfunktion) so gilt X = N. • (P3 ) ist das Axiom der vollständigen Induktion. • Es gibt genau eine Nachfolgerstruktur mit (N, s) mit o = ∅ und s (x) = x ∪ {x} • Ist (N, σ) eine Nachfolgerstruktur, dann gibt es genau eine bijektive Abbildung ϕ : N → N mit ϕ (∅) = o, s (x) = x ∪ {x} und ϕ (s (x)) = σ (ϕ (x)) 9 2.4 Abbildungen • Addition: o+o=o o+x=x=x+o σ (x) + y = σ (x + y) • Multiplikation: o∗o=o o∗x=o=x∗o σ (x) ∗ y = x ∗ y + y • Bei dieser Kodierung der natürlichen Zahlen gilt: n<m⇔n∈m 2.2.1 1. ϕ (0) ist wahr 2. ϕ (n) ⇒ ϕ (n + 1) dann ist ϕ (m) wahr für alle m ∈ N. Relationen n-stellige Relationen Eine Teilmenge R ⊆ X1 × . . . × xn heißt n-stellige Relation. Schreibe R (x1 , . . . , xn ) falls (x1 , . . . , xn ) ∈ R. 2.4 Abbildungen Eine Relation f ⊆ Y × X heißt Abbildung oder Funktion falls es zu jedem x ∈ Xgenau ein y ∈ Y gibt mit (y, x) ∈ f . Schreibe f (x) = y falls yf x. Schreibe dafür kurz f :X x Vollständige Induktion Das Peano-Axiom (P3 ) sagt: ist ϕ eine Aussage über natürliche Zahlen und gilt: 2.3 2.3.3 → Y 7→ y = f (x) • Ist f : X → Y eine Abbildung, und ist A ⊆ X, so ist f (A) = {f (a) |a ∈ A} ⊆ Y das f -Bild von A. Ist B ⊆ Y , so ist f −1 (B) = {x ∈ X|f (x) ∈ B} ⊆ X das f -Urbild von B. • Sei f : X → Y eine Abbildung. Für A ⊆ X definiere f |A : A → Y mit a 7→ f (a) die Einschränkung von f auf A. • Es gilt für B1 , B2 ⊆ Y f −1 (B1 ) ∩ f −1 (B2 ) = f −1 (B1 ∩ B2 ) f −1 (B1 ) ∪ f −1 (B2 ) = f −1 (B1 ∪ B2 ) C f −1 B1C = f −1 (B1 ) Relationen sind Eigenschaften von Elementen von Mengen bzw. von n-Tupeln. Sie sind entweder erfüllt oder nicht erfüllt. Diese Eigenschaft wird repräsentiert durch das Element sein in einer entsprechenden Teil- 2.4.1 Familie menge oder nicht Element sein. Eine Famile k ist eine Funktion die 2.3.1 Einstellige Relationen n 7→ kn Eine einstellige Relation einer Menge X ist eine Teilmenge R ⊆ X, schreibe R (x) für x ∈ R. n ist dabei ein Element aus der Indexmenge, die alle möglichen kn sozusagen durchindiziert. 2.3.2 2.4.2 zweistellige Relationen Komposition Eine Teilmenge R ⊆ X × Y heißt zweistellige Relation. Sind R ⊆ Z × Y und S ⊆ Y × X Relationen, setze R ◦ S ⊆ Z × X durch R ◦ S = Schreibe xRy falls (x, y) ∈ R. {(z, x) ∈ Z × X|∃y ∈ Y : zRy ∧ ySx}. Eine zeistellige Relation R ⊆ X 2 heißt Speziell: sind f : Y → Z und g : X → Y Abbildungen, so ist f ◦ g die Abbildung x 7→ f (g (x)), lies “f nach reflexiv falls ∀x ∈ X : xRx g”. symmetrisch falls xRy ⇒ yRx • Kompositionen sind assoziativ, d.h. es muss nicht transitiv falls xRy ∧ yRz ⇒ xRz geklammert werden. Äquivalenzrelation falls sie reflexiv, symmetrisch und transitiv ist. 2.4.3 injektiv, surjektiv, bijektiv • Die Menge [x] = [x]R = {y ∈ X|xRy} heißt Äqui- Eine Abbildung f : X → Y heißt: valentzklasse von x. Setze X/R = {[x]R |x ∈ X}, gesprochen “X mod R”, ist die Menge aller Äquisurjektiv falls es zu jedem y ∈ Y ein x ∈ X mit valenzklassen. f (x) = y gibt Ordnungsrelationen siehe 1.3 auf Seite 6 • ∃g : Y → X : f ◦ g = idY 10 3 injektiv falls f (x) = f (y) ⇒ x = y bzw. x 6= y ⇒ f (x) 6= f (y) 2.5.4 DIE REELLEN ZAHLEN Eigenschaften von Teilmengen Sei X eine n-elementige endliche Menge. Dann besitzt X genau 2n Teilmengen. Darunter sind genau nk k• Verknüpfung von injektiven Funktionen ist elementige Teilmengen. wieder injektiv • ∃g : Y → X : g ◦ f = idX bijektiv falls sie surjektiv und injektiv ist, d.h. falls es 2.5.5 Binomische Formel zu jedem y ∈ Y genau ein x ∈ X gibt mit f (x) = y Sind a, b Elemente eines kommutativen Ringes, so gilt: • ∃g : Y → X : f ◦ g = idY ∧ g ◦ f = idX n X n n−k k n (a + b) = a b k 2.5 Kombinatorik k=0 2.5.1 Anzahl Elemente in einer Menge 2.5.6 Geometische Summe Für die Anzahl der Elemente einer Menge A schreibe Sei K ein Körper, q ∈ K und q 6= 1. Dann gilt: kurz: n = #A = card (A) (bzw. n = |A|) 2.5.2 n X Fakultät und Binomialkoeffizient k=0 Wir schreiben für die Zahl n dessen Fakultät mit n!. Wir definieren 0! = 1 und (n + 1)! = (n + 1) n! = 1 ∗ 2.5.7 2 ∗ . . . ∗ (n + 1). • n! Der Binomialkoeffizient nk = k!(n−k)! , lies n über k, ist definiert für alle 0 ≤ k ≤ n. • ergibt im gesamten Definitionsbereich natürliche Zahlen Qn • n! = i=1 i n n+1 • nk + k+1 = k+1 für 0 ≤ k < n Pn n n • k=0 k = 2 n • nk = n−k • 2n ≤ n! für n > 3 • n! ≤ nn 2.5.3 Summen / Produktsymbol Sind ai , ai+1 , . . . , an Elemente eines Ringes. Dann setze das Summensymbol wie folgt: n X al = ai + ai+1 + . . . + an l=i qk = Wichtige Summen / Reihen n X k=1 • n X k2 = k=1 • n X k=1 2.5.8 1 − q n+1 1−q k= n (n + 1) 2 n (n + 1) (2n + 1) 6 1 n 1 = =1− k (k + 1) n+1 n+1 Fast alle Eine Aussage gilt für fast alle natürlichen Zahlen, wenn sie nur endlich viele Ausnahmen hat. 3 Die reellen Zahlen 3.1 3.1.1 Schranken Schranken / Mini- & Maxima Sind sie sogar Elemente eines kommutativen Ringes Es sei (X, <) eine geordnete Menge und sei A ⊆ X. Ein Element x ∈ X heißt obere Schranke (untere Schranke) setzen wir das Produktsymbol wie folgt: für A, falls für alle a ∈ A gilt a ≤ x (bzw. a ≥ x). Falls n Y es a0 ∈ A gibt, das obere Schranke (untere Schranke) al = ai ∗ ai+1 ∗ . . . ∗ an ist, so heißt a0 Maximum (Minimum) von A). l=i • Diese Zeichen binden ähnlich wie das Integralzeichen solange, wie nur Multiplikationen vorgenommen werden. Q • n! = nk=1 k • eine Menge kann im allgemeinen mehrere odere / untere Schranken haben, aber höchstens ein Minimum / Maximum • das Minimum / Maximum muss nicht existieren 11 3.2 Folgen 3.1.2 Supremum / Infimum 3.2.2 Konvergenz Eine kleinste (größte) obere (untere) Schranke heißt Eine Folge (ci )i∈I konvergiert gegen eine Zahl r, falls es Supremum (Infimum) für A, schreibe x = sup (A) (x = zu jedem ε > 0 ein n ∈ N gibt, so dass |cl − r| ≤ ε für alle l ∈ I mit l ≥ n gilt. Mit Quantoren ausgedrückt: inf (A)). limi∈I ci = r ⇔ Eine geordnete Menge (X, <) hat Supremumseigenschaft, falls jede Teilmenge A ⊆ X die eine obere Schranke hat, auch ein Supremum besitzt. ∀ε∈R,ε>0:∃n∈N:∀l∈I,l≥n:|cl −r|≤ε Für diesen Grenzwert r schreiben wir • falls A ein Minimum (Maximum) hat, ist dies auch das Infimum (Maximum) • Q hat die nicht Supremumseigenschaft • N, Z, R haben die Supremumseigenschaft • Jeder angeordnete Ring / Körper der die Supremumseigenschaft hat, ist auch archimedisch. 3.1.3 lim ci = r i∈I Eine Folge mit dem Grenzwert 0 nennen wir Nullfolge. • Wenn eine Folge konvergiert, nennt man sie konvergent , anderenfalls divergent . • Eine Folge konvergiert gegen höchstens eine Zahl • Für Grenzwert auch andere Schreibweisen gebräuchlich: limi→∞ ci = r Archimedisch Ein angeordneter kommutativer Ring oder Körper R ist archimedisch, falls es zu jedem Element r ∈ R ein n ∈ N gibt mit n ∗ 1 = 1 + 1 + . . . + 1 ≥ r. | {z } • Umformulierung des Satzes: limi∈I ci = r ⇔ ∃k ∈ R : ∀ε ∈ R, ε > 0 : ∃n ∈ N : ∀l ≥ n : |cl − r| ≤ kε • Jeder Grenzwert ist ein Häufungspunkt n−mal 3.2.3 Beschränkt • Ist R ein archimedischer geordneter Körper, und Eine Folge (c ) i i∈I heißt beschränkt, falls es Zahlen ist ε > 0, so gibt es ein n ∈ N\ {0} mit n1 < ε k, K ∈ R gibt mit k ≤ ci ≤ K für alle i ∈ I. Äquivalent dazu: Es gibt ein l ∈ R mit |ci | ≤ l für alle • Z, Q sind archimedisch i ∈ I. • es gibt viele Körper, die nicht archimedisch sind, Jede konvergente Folge ist beschränkt. z.B. die nicht-Standard-Zahlen 3.2.4 3.1.4 Die reellen Zahlen R Es gibt angeordnete Körper mit der Supremumseigenschaft. Je zwei solcher Körper sind kanonisch isomorph (es gibt genau einen Isomorphismus zwischen ihnen). Ein solcher Körper ist R. Monotonie Eine Folge (ci )i∈I heißt • monoton wachsend falls ci ≤ cj • streng monoton wachsend falls ci < cj • monoton fallend falls ci ≥ cj 3.2 3.2.1 Folgen Folge • streng monoton fallend falls ci > cj für alle i < j gilt. Ist die Folge (ci )i∈I monoton wachsend (fallend) und beschränkt, dann konvergiert sie. Es sei I ⊆ N eine unendliche Menge natürlicher Zahlen. Eine (reelle) Folge ist eine Abbildung c : I → R, i 7→ c (i) = ci . I ist die Indexmenge der Folge, die Zahlen ci • Bei monoton wachsenden konvergenten Folgen gilt heißen Folgenglieder der Folge. Schreibe auch (ci )i∈I . limi∈I ci = sup {ci |i ∈ I} • ci = r ist eine konstante Folge • Bei monoton fallenden konvergenten Folgen gilt limi∈I ci = inf {ci |i ∈ I} 12 3.2.5 3 Kombination von Folgen • Eine konvergente Folge hat genau einen Häufungspunkt. Seien (an )n∈I und (bn )n∈I konvergent mit limn∈I an = a und limn∈I bn = b. Betrachte die Summenfolge(an + bn )n∈I und Produktfolge (an bn )n∈I . Es gilt lim (an + bn ) n∈I lim (an bn ) i∈I = a+b = ab Falls a 6= 0 6= an für alle n ∈ I gilt, folgt 1 1 lim = n∈I an a DIE REELLEN ZAHLEN lim ci ⇒ lim inf ci = lim sup ci i∈I i∈I Wichtige Folgen Harmonische Folge n1 n∈N limn i∈I 3.2.10 1 n =0 Konstante Folge (k)i∈N limn k = k geometrische Folge q k k∈N ∧ |q| < 1 limn q k = 0 3.3 Konstruktion von R • Die Menge der konvergenten Folgen F bildet einen 3.3.1 Ideal Vektorraum. Die Grenzwertbildung ist ein lineares Funktional auf F, das heist, dass lim : F → R eine Ist R ein (kommutativer) Ring, I ⊆ R eine nichtleere lineare Abbildung ist. Teilmenge mit 3.2.6 Häufungspunkt 1. x, y ∈ I ⇒ x + y ∈ I 2. x ∈ I ∧ y ∈ R ⇒ x · y ∈ I Eine Zahl r heißt Häufungspunkt der Folge (cn )n∈I , falls für jedes ε > 0 die Menge {n ∈ I| |cn − r| ≤ ε} dann heißt I Ideal in R. unendlich ist. Dann ist der Faktorring R/I = {r + I|r ∈ R} mit r + I = {r + i|i ∈ I} mit den Verknüpfungen • Jeder Grenzwert ist ein Häufungspunkt • Eine konvergente Folge hat genau einen Häufungspunkt, nämlich ihren Grenzwert. 1. (r + I) + (s + I) = (r + s) + I • Eine Zahl r ist Häufungspunkt der Folge (ci )i∈I genau dann, wenn es eine Teilfolge gibt, die gegen r konvergiert. 3. Nullelement 0=I 3.2.7 2. (r + I) · (s + I) = r · s + I 4. Einselement 1=1+I Teilfolge wieder ein Ring. Ist (ci )i∈I eine Folge, und ist J ⊆ I unendlich, so heißt die Folge (cj )j∈J Teilfolge der urspünglichen Folge. 3.2.8 Satz von Bolzano - Weierstrass • Hiermit lassen sich in R Äquivalenzklassen bilden, mit der Eigenschaft [r] = {r + i|i ∈ I} 3.3.2 Ring der Cauchy-Folgen Jede beschränkte Folge auf einem Ring / Körper der die Supremumseigenschaft erfüllt (z.B. R) hat mindestens Setze ~q = (q)n∈N = (q, q, q, . . .). Sei R = CF (Q) = {Cauchy-Folgen in Q} und I = N F (Q) = einen Häufungspunkt. {Nullfolgen in Q} mit den Verknüpfungen • Jede beschränkte Folge hat eine konvergente Teilfolge 1. (an )n∈N + (bn )n∈N = (an + bn )n∈N 2. (an )n∈N · (bn )n∈N = (an · bn )n∈N 3.2.9 Größter / Kleinster Häufungspunkt 3. Einselement 1 = ~1 4. Nullelement 0 = ~0 Der größte Häufungspunkt der beschränkten Folge (cn )n∈I nennt man Limes superior: I ist ein Ideal. Also ist R/I = R ein Ring. lim sup ci = limi∈I ci i∈I Der kleinste Häufungspunkt heißt Limes inferior: lim inf ci = limi∈I ci i∈I • Reelle Zahlen sind also Äquivalenzklassen von Cauchy Folgen (bis auf Addition von Nullfolgen verschieden). • Dieses Konzept nennt sich Vervollständigung eines metrischen Raumes 13 3.3.3 R ist Körper R ist ein Körper, d.h. wir können dividieren. Sei x ∈ R, x 6= 0 gesucht: y ∈ R mit x · y = 1. Es gilt, dass x = (xn )n∈N + I 6= I d.h. (xn )n∈N ist keine Nullfolge. ( Insbesondere ist xn 6= 0 für fast alle n. Setze 0 falls xn = 0 yn = . Dann ist xn · yn = 1 für fast 1 sonst xn alle n. Also ist diese (yn )n∈N das gesuchte Inverse zu x. 3.3.4 Cauchy Folgen und Reihen 4.1 X = {r ∈ CF (Q) |Es gibt ε > 0, so dass rn ≥ ε für fast alle n ∈ N gilt} Dann gilt ˙ ∪X ˙ CF (Q) = −X ∪I Seien P ⊆ R die positiven reellen Zahlen. P = {r + I|r ∈ X}. Damit gilt ˙ R = −P ∪˙ {0} ∪P und X · X ⊆ X, X + X ⊆ X, X + I ⊆ X. Also auch P · P ⊆ P und P + P ⊆ P . Wir definieren eine Ordnung “<” auf R durch: x < y ⇔ y − x ∈ P . Dann ist R ein angeordneter Körper und es gelten die Eigenschaften aus 1.4 auf Seite 6. Supremumsnorm / Archimedisch Cauchy Folgen 4.1.1 Definition Sei R ein angeordneter Ring oder Körper (z.B. R = Z, Q, R). Eine Folge (ci )i∈I in R heißt Cauchy-Folge oder Fundamentalfolge falls es zu jedem ε ∈ R mit ε > 0 ein n ∈ N gibt, so dass |cl − cm | ≤ ε für alle l, m ≥ n. ∀0 < ε ∈ R : ∃n ∈ N : ∀l, m ≥ n : |cl − cm | ≤ ε Anordnung auf R Sei 3.3.5 4 • Eine Folge in R (bzw. einem Körper mit der Supremumseigenschaft) ist genau dann konvergent, wenn sie eine Cauchy-Folge ist. • Cauchy Folgen sind immer beschränkt. 4.1.2 Vollständig Der angeordnete Ring / Körper heißt (folgen-) vollständig, wenn jede Cauchy-Folge in R auch konvergent ist. • Wenn R die Supremumseigenschaft hat, ist R auch vollständig. • Z, R sind vollständig • Q ist nicht vollständig 4.2 Reihen R ist archimedisch, d.h für jedes r ∈ R lässt sich ein 4.2.1 Definition n ∈ N finden, so dass ~n ≥ r gilt. Pk i=0 ai . DieR hat die Supremumseigenschaft, d.h. jede beschränkte Es sei (an )n∈N eine Folge. Setze sk = se neue Folge (s ) heißt Partialsummenfolge oder k k∈N P∞ Teilmenge A von R hat auch eine kleinste obere Schrana . Falls unendliche Reihe, schreibe (s ) = n k n=0 k∈N ke. Zu jedem n ∈ N findet man eine obere Schranke qn ∈ Q für A mit |qn − a| ≤ n1 für ein a ∈ A. Dann bil- diese Folge (sk )k∈N konvergiert, spricht mann von eiden die qn eine rationale Cauchy-Folge, und (qn )n∈N +I ner konvergenten Reihe, ansonsten von einer divergenden Grenzwert s = limk sk schreibe ist die kleinste obere Schranke für A, das gesuchte Su- ten Reihe.PFür ∞ lim s = a k k n. n=0 premum. P∞ • Das Symbol n=0 an hat also mehrere Bedeutungen, den Grenzwert der Reihe und die Reihe sel3.3.6 Eindeutigkeit von R ber. Ist R ein angeordneter Körper mit der Supremumseigenschaft, dann gibt es genau einen Isomorphismus 4.2.2 Cauchy Konvergenzkriterium für Reihen ϕ : R → R. Dieser ist wie folgt definiert. P∞ Eine Reihe k=0 ak konvergiert genau dann, wenn die 1. ϕ (n · 1) = n · IR Folge (sn )n∈N ihrer Partialsummen eine Cauchy-Folge ist. D.h. die Reihe konvergiert genau dann, 2. ϕ n1 = n1 ϕ (1) = n1 IR Pm wenn es zu jedem ε > 0 ein n ∈ N gibt, so P dass | k=l ak | ≤ ε für alle n ≤ l ≤ m. Mit Quantoren: ∞ 3. ϕ pq = pϕ 1q k=0 ak ist konvergent ⇔ m 4. Für r ∈ R sei Ar = {q ∈ Q|q ≤ r}, dann ist r = X sup (Ar ). Setze ϕ (r) = sup (ϕ (Ar )) ak ≤ ε ∀ε > 0 : ∃n ∈ N : ∀n ≤ l ≤ m : k=l 2 In R gilt: P = r |r ∈ R\ {0} , die Anordnung von • Insbesondere muss (ak )k∈N eine Nullfolge sein, R ist algebraisch bestimmt. Deshalb muss man ϕ so wenn die Reihe konvergieren soll. konstruieren, es gibt keinen anderen Isomorphismus. 14 4.2.3 4 CAUCHY FOLGEN UND REIHEN Leibnizkriterium 4.2.8 Wurzelkriterium p n |aP n| ≤ Θ Ist (ak )k∈N eine streng monoton fallende Nullfolge. Gibt es ein Θ ∈ R mit Θ < 1 so, dass ∞ für fast alle n, dann konvergiert die Reihe Dann konvergiert die Reihe k=0 ak absolut. ∞ X p (−1)k ak ∃Θ < 1, Θ ∈ R : ∀n ∈ N : n |an | ≤ Θ k=0 p Falls für fast alle n n |an | ≥ 1 ist, divergiert die Reihe. 4.2.4 Absolute Konvergenz P∞ Eine Reihe k=0 ak konvergiert absolut, falls die Reihe P ∞ k=0 |ak | konvergiert. Jede absolut konvergente Reihe konvergiert. 4.2.5 Gleiches Konvergenzverhalten Sind (ak )k∈N und (bk )k∈N Folgen, und gilt ak = bk für fast alle k ∈ N, so haben die beiden P∞ Folgen (a ) ,(b ) und die beiden Reihen k=0 ak und Pk∞k∈N k k∈N b das gleiche Konvergenzverhalten k=0 k • Für sowohl unendlich viele kleinere, als auch größere Glieder lässt sich keine allgemeine Aussage machen. 4.2.9 Verdichtungssatz von Cauchy Sei (an )n eine positive, monoton fallende Folge. Dann gilt: ∞ X n=1 an konvergent ⇔ ∞ X 2n a2n konvergent n=1 4.2.10 Addition von Reihen • die Grenzwerte der Reihen können verschieden P∞ P∞ sein Sind k=0 bk konvergent, k=0 ak und P P∞so auch ∞ (a + b ), mit dem Grenzwert k k k=0 k=0 ak + P∞ P∞ • die Grenzwerte der Folgen sind gleich b = (a + b ). k k k k=0 k=0 4.2.6 Majorantenkriterium 4.2.11 Cauchy-Produkt P∞ P∞ P∞ P∞ b Reihen, definieren wir ihr Sind k=0 ak und k=0 Pbk∞ Reihen mit |ak | ≤ |bk | Sind k=0 ak und P∞ k=0 k Pk für fast alle k, und wenn b absolut konvergiert, k Cauchy-Produkt c P∞ k=0 k=0 k durch ck = l=0 al bk−l . P∞ P∞ dann konvergiert auch k=0 ak absolut. Sind k=0 ak und k=0 bk absolut konvergent, dann ist ihr Cauch-Produkt und P ebenfalls absolut P∞ konvergent P∞ • Analog Minorantenkriterium um zu zeigen, dass im Grenzwert gilt: ∞ c = ( a ) ( b ). k k k k=0 k=0 k=0 eine Reihe nicht konvergiert 4.2.7 Quotientenkriterium • Entspricht dem Ausmultiplizieren von zwei geklammerten Summentermen. P∞ 4.2.12 Funktionalgleichung der ExponentialIst k=0 ak eine Reihe, und gibt es Θ ∈ R mit funktion / Logarithmus 0 ≤ Θ < 1 so dass für fast alle k gilt |ak+1 | ≤ Θ |a |. Dann konvergiert die Reihe absolut. Ist jedoch k n o ∞ X 1 k k ∈ N| aak+1 ≥ 1 eine unendliche Menge divergiert exp (x) = ex = x k k! die Reihe. Ansonsten lassen sich keine Aussagen mak=0 chen. • exp : R → R>0 • Das Θ muss fest gewählt werden für alle k • exp (0) = 1 • oft auch so geschrieben: ∃0 ≤ Θ < 1, Θ ∈ R : ∀k ∈ N : aak+1 ≤ Θ ⇒ k P∞ k=0 ak konvergiert absolut • exp (−x) = • Falls der folgende Grenzwert existiert, muss zusätzlich gelten: lim supk aak+1 <1 k 1 exp(x) • exp (x + y) = exp (x) · exp (y) • exp (x) ist stetig und streng monoton wachsend • Umkehrfunktion: natürlicher Logarithmus ◦ ln : R>0 → R 15 5.1 Stetigkeit ◦ ◦ ◦ ◦ ◦ ist stetig und streng monoton steigend exp (ln (x)) = id|R>0 ln (exp (x)) = id|R ln (1) = 0 ln (x) + ln (y) = ln (x · y) Die exp-Funktion und der natürliche Logarithmus sind Gruppenisomorphismen. Sie transformieren von einer kommutativen Gruppe in eine andere. (R, +, 0) ↔ (R>0 , ·, 1) 4.2.13 Wichtige Reihen geometrische Reihe |x| < 1 ⇒ P∞ k=0 xk = 1 1−x • Ist innerhalb ihres Konvergenzradius stetig. P∞ 1 • |x| < 1 ⇒ k=0 (n + 1) xn = (1−x) 2 harmonische Reihe P∞ 1 k=1 k ist divergent. alternierende harmonische Reihe P∞ k 1 (−1) k=1 k = ln 2 P∞ 1 k x Exponentialreihe k=0 k! x = exp (x) = e • P∞ 1 k=0 k! =e • siehe 4.2.12 auf der vorherigen Seite Sonstige • P∞ 5 1 k=1 k2 = π2 6 Reelle Funktionen 5.1 5.1.1 Stetigkeit Definition Sei A ⊆ R. Eine Folge von Elementen (an )n∈I von Elementen aus A konvergiert in A, falls sie gegen ein Element a ∈ A konvergiert. 5.1.2 Reelle Algebren Für A ⊆ R sei RA die Menge aller Abbildungen A → R. Für f, g ∈ RA und r ∈ R schreibe 1. f + g : x 7→ f (x) + g (x) 2. f · g : x 7→ f (x) · g (x) 3. r · f : x 7→ r · f (x) Mit 1. und 3. ist RA ein reeller Vektorraum, die Vektoren sind Funktionen. Mit 1. und 2. ist RA ein kommutativer Ring (das Einselement ist die Funktion x 7→ 1). Beides zusammen sagt, dass RA eine (kommutative und assoziative) reelle Algebra ist. 5.1.3 stetige Funktionen Sei A ⊆ R, und sei C (A, R) die Menge aller stetigen Funktionen auf A. C (A, R) = f ∈ RA |f ist stetig C (A, R) ist eine reelle Algebra. 5.1.4 gleichmäßig stetig Sei A ⊆ R. Eine Abbildung f : A → R heißt gleichmäßig stetig genau dann, wenn es zu jedem ε > 0 ein δ > 0 gibt, so dass für alle u, v ∈ [a, b] mit |u − v| ≤ δ gilt |f (u) − f (v)| ≤ ε. Mit Quantoren: ∀ε>0:∃δ>0:∀u,v∈[a,b]:|u−v|≤δ⇒|f (u)−f (v)|≤ε • Alle gleichmäßig stetigen Funktionen sind auch stetig • Alle stetigen Funktionen auf abgeschlossenen Intervallen sind gleichmäßig stetig • gleichmäßige Stetigkeit besagt anschaulich in etwa, dass die Steigung der Funktion auf dem gesamten Definitionsbereich endlich ist. • nicht mit gleichmäßiger Konvergenz verwechseln! Es sei f : A → R eine Abbildung. Wir sagen f ist stetig im Punkt a ∈ A, falls folgendes gilt: Für jede Folge (an )n∈I , die in A gegen a konvergiert, gilt 5.1.5 Beispiele für stetige Funktionen limn∈I f (an ) = f (a). • Eine Polynomfunktion ist eine Abbildung der Äquivalent dazu ist Pn k a Form p : x 7→ k=0 k x . Polynomfunktionen ∀a∈A:∀ε>0:∃δ>0:Uδ (a)⊆Uε (f (a)) sind stetig. Falls f in jedem Punkt a ∈ A stetig ist, heißt f stetig. • Bei stetigen Funktionen gilt: f (limn an ) = limn f (an ) • Eine Funktion f : [a, b] → R ist stetig genau dann, wenn man “ihr Schaubild ohne Abzusetzen zeichnen kann”. • x 7→ 1 x ist stetig • Die Wurzelfunktion ist stetig. Für R≥0 → R≥0 mit √ x = n x = g (x) wobei g (x) die Umkehrfunktion von xn ist. • Die e-Funktion ist stetig. Siehe 4.2.12 auf der vorherigen Seite. 16 5.1.6 5 Kompostion von Funktionen 5.2.2 REELLE FUNKTIONEN Konvergenz Sind f : A → R und g : B → R stetig, und gilt f (A) ⊆ Eine Folge (fl )l∈L von Funktionen konvergiert punktB, so ist die Hintereinanderausführung (Komposition) weise gegen eine Funktion f , falls gilt A →f B →g R ∀x ∈ A : lim fl (x) = f (x) l∈L ebenfalls stetig. Schreibe für die Komposition g ◦ f : x 7→ g (f (x)) Eine Folge (fl )l∈L konvergiert gleichmäßig gegen f , falls folgendes gilt. Zu jedem ε > 0 gibt es ein n ∈ N so, dass für alle x ∈ A und alle l ∈ L mit l ≥ n gilt 5.1.7 Einschränkung |fl (x) − f (x)| ≤ ε. Mit Quantoren: Ist B ⊆ A ⊆ R, betrachte die Einschränkungsabbildung RA → RB , f 7→ f |B ”f eingeschränkt auf B” mit f |B : B → R, x 7→ f (x) Dies ist eine lineare Abbildung denn (f + g) |B = f |B + g|B und (f · g) |B = f |B ·g|B gilt. Einschränkungen von stetigen Funktionen sind stetig. 5.1.8 ∀ε>0:∃n∈N:∀x∈A,l∈L,l≥n:|fl (x)−f (x)|≤ε • gleichmäßige Konvergenz impliziert punktweise Konvergenz • Sei A ⊆ R, (fl )l∈L eine Folge stetiger Funktionen. Falls die Folge gleichmäßig gegen eine Funktion f konvergiert, ist dieses f auch stetig. • nicht mit gleichmäßiger Stetigkeit verwechseln! Zwischenwertsatz 5.2.3 Potenzreihe Sei I = [a, b] ein (abgeschlossnes endliches) Intervall. Folge. Betrachte die stetige FunktiSei f : I → R stetig. Zu jeder Zahl y zwischen f (a) und Sei (an )n∈N eine Pn k on pn (x) = f (b) gibt es ein x ∈ I mit f (x) = y. Mit Quantoren: k=0 ak x auf R. Die Funktionenfolge (pn )n∈N heißt formale Potenzreihe ∀y ∈ [f (a) , f (b)] : ∃x ∈ I : f (x) = y P∞ und man schreibt kurz dafür n=0 an xn = (pn )n∈N . p • Mithilfe der Einschränkung kann dieser Satz n auch Erweitert werden aus das Intervall Setze L = lim supn |an | bzw. L = ∞ falls es keinen größten Häufungspunkt gibt. Setze weiter R = L1 falls [min (f (x)) , max (f (x))] L 6= 0, L 6= ∞ sonst R = ∞ für L = 0 und R = 0 für L = ∞. R heißt Konvergenzradius der Potzenzreihe. P∞ 5.1.9 Umkehrfunktion Für |x| < R ist die Reihe n=0 an xn absolut konverPn k a gent, und die Funktionsfolge p : x → 7 k x ist n k=0 Sei I = [a, b] ein (abgeschlossenes endliches) Intervall, f : I → R stetig und streng monoton wachsend (bzw. gleichmäßig konvergent P∞ aufn {x ∈ R| − r < x < r} für r < R. Somit ist n=0 an x eine stetige Funktion für fallend), d.h. r < s ⇒ f (r) < f (s) (bzw. r > s ⇒ |x| < R. f (r) > f (s)). Dann hat f eine stetige Umkehrfunktion g : [f (a) , f (b)] → I. D.h. g ◦ f = idI und f ◦ g = Für |x| > R divergiert die Potenzreihe. id[f (a),f (b)] . 5.1.10 Satz von Weierstrass Sei I = [a, b] ein (abgeschlossenes endliches) Intervall und f : I → R stetig. Dann ist f (I) = J ebenfalls ein endliches abgeschlossenes Intervall. • Dieses f besitzt folglich im Intervall J ein Minimum und ein Maximum. • Für |x| = R kann man keine allgemeinen Aussagen machen • Falls folgender Grenzwert existiert, gilt: ak R = limk ak+1 • Zu einer Funktion gibt es immer höchstens eine Potenzreihe. 5.3 5.2 5.2.1 Funktionenfolgen 5.3.1 Trigonometrische Funktionen Sinus und Cosinus Definition Für A ⊆ R betrachten wir Folgen von Funktionen in RA bzw. in C (A, R) d.h. Abbildungen L → RA L ⊆ N Indexmenge (unendlich) (fl )l∈L . Jedes fl ist also eine Abbildung fl : A → R. cos (x) = = ∞ X (−1)n x2n (2n)! n=0 1− x4 x6 x2 + − + ... 2 24 720 17 5.3 Trigonometrische Funktionen Sinus Hyperbolicus sin (x) = = ∞ n X (−1) x2n+1 (2n + 1)! n=0 x− sinh(x)= 21 (exp(x)−exp(−x))= x3 x5 + − ... 6 120 sinh(x) cosh(x) • Cotangens Hyperbolicus: coth (x) = • cos (0) = 1 sin (0) = 0 cosh(x) sinh(x) • Umkehrfunktionen: Arearfunktion existieren für alle Trigonometrischen Funktionen, da diese alle streng monoton und stetig sind (zumindest auf einem Teilintervall) • cos (−x) = cos (x) sin (−x) = − sin (x) • ∀n ∈ N : (sinh (x) + cosh (x))n = sinh (nx) + cosh (nx) Additionstheoreme sin (x + y) = sin (x) cos (y) + cos (x) sin (y) cos (x + y) = cos (x) cos (y) − sin (x) sin (y) • cosh2 (x) − sinh2 (x) = 1 • 1 − tanh2 (x) = 1 cosh2 (x) • arsinh (x) = ln x + • cos2 (x) + sin2 (x) = 1 √ x2 + 1 • ∀x ∈ (−1, 1) : artanh (x) = • cos (2x) = 2 cos2 (x) − 1 • cos (arcsin (x)) = sin (arccos (x)) = √ 1 − x2 1 2 ln ′ 1+x 1−x • sinh (x) = cosh (x) cosh (x)′ = sinh (x) √ • cosh (arcsinh (x)) = √x2 + 1 sinh (arccosh (x)) = x2 − 1 ′ • cos (x) = − sin (x) sin (x)′ = cos (x) 5.3.3 • Haben ihre Namen auf grund Ihrer Ähnlichkeit zu der Sinus und Cosinusreihe • Tangens Hyperbolicus: tanh (x) = • sind konvergent für alle x ∈ R 5.3.2 x2k+1 k=0 (2k+1)! P∞ PI π 5.3.5 Hermite-Polynome Die kleinste positive Nullstelle des Cosinus heißt per Die sogenannten Hermite-Polynome Hn sind auf ganz Definition π2 . Auf diese Weise definieren wir die Zahl R definiert durch π ≈ 3, 14519 . . . n 2 d 2 n Hn (x) = (−1) ex e−x , n ∈ N n dx • cos π2 = 0 n d wobei dx n f die n-te Ableitung von f nach x bezeichnet. sin π2 = 1 • cos x + π2 = − sin (x) sin x + π2 = cos (x) • sin (x + π) = − sin (x) cos (x + π) = − cos (x) • H0 H1 H2 H3 H4 • sin (x + 2π) = sin (x) cos (x + 2π) = cos (x) • Hn+1 (x) = 2xHn (x) − Hn′ (x) 5.3.4 • Hn′ (x) = 2nHn−1 (x) Hyperbolische Trigonometrische Funktionen Cosinus Hyperbolicus cosh(x)= 21 (exp(x)+exp(−x))= =1 = 2x = 4x2 − 2 = 8x3 − 12x = 16x4 − 48x2 + 12 x2k k=0 (2k)! P∞ • Hn′′ (x) − 2xHn′ (x) + 2nHn (x) = 0 • Für fn (x) = Hn (x) e− (2n + 1) fn (x) x2 2 gilt x2 fn (x) − fn′′ (x) = • Die e-Funktionen kürzen sich nach dem Ableiten herraus 18 6 INTEGRATION 6 Integration 6.1 beschränkte Funktionen 6.1.1 Definition beschränkte Funktion 6.1.4 Cauchy-Folge Eine Folge (fn )n∈L in B (A, R) heißt Cauchy-Folge, falls gilt: Zu jedem ε > 0 gibt es ein n ∈ N, so dass kfl − fm k∞ ≤ ε für alle l, m ≥ n. ∀ε > 0 : ∃n ∈ N : ∀l, m ≥ n : kfl − fm k∞ ≤ ε Sei A ⊆ R. Eine Funktion f : A → R heißt beschränkt, falls f (A) = {f (a) |a ∈ A} beschränkt ist. D.h. falls es eine Zahl k ∈ R gibt, so dass |f (a)| ≤ k für alle a ∈ A. • Eine Folge (fl )l∈L in B (A, R) ist genau dann eine Cauchyfolge, wenn sie gegen eine Funktion f ∈ B (A, R) gleichmäßig konvergiert. f beschränkt ⇔ ∃k ∈ R : ∀a ∈ A : |f (a)| ≤ k • Im normierten Raum (B (A, R) , ||· ||∞ ) konvergiert jede Cauchyfolge. Man nennt den Raum daher vollständig oder Banachraum. Sei B (A, R) = f ∈ RA |f ist beschränkt die Menge aller beschränkten Funktionen. B (A, R) ist ein reeller Vektorraum und ein Ring, d.h. 6.1.5 Zerlegung es gilt ∀f, g ∈ B (A, R) , c ∈ R : Eine Zerlegung Z von [a, b] ist eine enliche Folge Z = {a = a0 < a1 < . . . < ar = b}. Eine andere Zerlegung 1. f + g ∈ B (A, R) Z ′ heißt feiner als Z falls Z ′ ⊇ Z. 2. f · g ∈ B (A, R) 3. c · f ∈ B (A, R) • Falls Z1 und Z2 Zerlegungen von [a, b] sind, so auch Z1 ∪ Z2 , welche feiner ist als Z1 und Z2 . 6.1.6 Stufenfunktion • Ist der Definitionsbereich ein endliches abgeschlossenes Intervall, dann gilt C ([a, b] , R) ( Eine Funktion f ∈ B ([a, b] , R) heißt Stufenfunktion B ([a, b] , R). D.h. dass die stetigen Funktionen ei- (bzgl. Zerlegung Z) falls ne (echte) Teilmenge der beschränkten Funktionen ( sind. yk falls ak < x < ak+1 f (x) = wk falls x = ak 6.1.2 Supremumsnorm Für f ∈ B (A, R) setzte kf k∞ = sup {|f (a)| |a ∈ A} kf k∞ heißt (Supremums-)Norm der Funktion f . • kf k∞ = 0 ⇔ ∀a ∈ A : f (a) = 0 • Dreiecksungleichung kf + gk∞ ≤ kf k∞ + kgk∞ • ∀c ∈ R : kc · f k∞ = |c| · kf k∞ • kf · gk∞ ≤ kf k∞ · kgk∞ Die Menge aller Stufenfunktionen Step ([a, b] , R) ( B ([a, b] , R) bezeichnet. wird mit • Falls f eine Stufenfunktion bzgl. Z ist, und falls Z ′ feiner als Z ist, dann ist f auch Stufenfunktion bzgl. Z ′ • Eine Stufenfunktion muss endlich viele Stufen haben • Ist f Stufenfunktion bzgl. Z1 und g Stufenfunktion bzgl. Z2 , dann sind f + g, f · g und c · f (für c ∈ R) Stufenfunktionen bzgl. Z1 ∪ Z2 . • Step ([a, b] , R) < B ([a, b] , R) ist Untervektorraum der beschränkten Funktionen. Außerdem ist diese Menge ein Ring. Somit also eine Algebra. • Die Einschränkung einer Stufenfunktion ist wieder eine Stufenfunktion. • (B (A, R) , ||· ||∞ ) ist ein normierter Vektorraum und sogar eine normierte Algebra dank der Pro6.1.7 dukteigenschaft der Norm. Charakteristische Funktion Ist A ⊆ R eine Teilmenge der reellen Zahlen, so heißt die Funktion ( 1 falls x ∈ A χA : R → R : χA (x) = Ist (fn )n∈L eine Folge von Funktionen in B (A, R), so 0 falls x ∈ /A konvergiert diese Folge gleichmäßig gegen f ∈ B (A, R) genau dann, wenn gilt limn kf − fn k∞ = 0. die charakteristische Funktion der Menge X. 6.1.3 gleichmäßige Konvergenz 19 6.2 Integral 6.2 Integral 6.2.1 6.2.3 Integral für Stufenfunktionen Für eine Stufenfunktion f f (x) = ( yk wk falls ak < x < ak+1 falls x = ak n a a • Ist unabhängig von der konkreten Wahl der Stufenfunktion Z = {a = a0 < a1 < . . . < ar = b} definieren wir das Integral folgendermaßen: b f (x) dx = a Ist f eine Regelfunktion und (fn )n∈L eine Folge von Stufenfunktionen, die gleichmäßig gegen f konvergiert. Wir setzen Z b Z b f (x) dx = lim fn (x) dx • Dieser Grenzwert existiert bzgl. einer Zerlegung Z Z Integral allgemein r−1 X k=0 (ak+1 − ak ) yk • wk spielen für das Integral keine Rolle • Dieser Ausdruck heißt Riemann-Integral von f , es gibt noch weitere Integraldefinitionen • Sind f, g Regelfunktionen mit f (x) ≤ g (x) für alle Rb Rb x ∈ [a, b], so gilt a f (x) dx ≤ a g (x) dx 6.2.4 Stufenfunktionsfolge zu gegebener stetiger Funktion • Für Z ′ ⊇ Z Verfeinerung, kommt für das Integral Die Menge über f bzgl. Z ′ der gleiche Wert heraus. b−a Zn ={a0 =a<a1 =a+ b−a n <a2 =a+2 n <...<an =b}⊆[a,b] • Das Integrieren ist eine lineare Abbildung. Es gilt also: nennt sich eine äquidistante Zerlegung der Intervalls Rb Rb [a, b]. Sei f : [a, b] → R eine stetige Funktion. Die Funkf (x) dx + = ◦ a (f (x) + g (x)) dx a tionsfolge Rb a g (x) dx n−1 Rb Rb X ◦ a λf (x) dx = λ a f (x) dx fn (x) = f (ak ) χ[ak ,ak+1 ) (x) ◦ Achtung, für Produkte gilt dies nicht • Sind f, g Stufenfunktionen und gilt ∀x ∈ Rb [a, b] ; h1 (x) ≤ h2 (x) dann folgt: a h1 (x) dx ≤ Rb a h2 (x) dx Rb Rb |f (x) − g (x)| dx ≤ ≤ • a (f − g) (x) dx a kf − gk∞ (b − a) 6.2.2 Regelfunktionen k=0 von Stufenfunktionen konvergiert gleichmäßig gegen f , d.h. limn kf − fn k∞ = 0. Das Integral ist hiermit also: Z b a n−1 b−a b−a X f a+k f (x) dx = lim n n n k=0 • Dies ist keine praktikabele Methode zum symbolischen errechnen des Integrals, aber es ist eine Basis für numerische Verfahren. Eine beschränkte Funktion f heißt Regelfunktion, falls es eine Folge von Stufenfunktionen fn gibt, die gleich• für manche Funktionen können auch andere Zermäßig gegen f konvergiert. Wir sagen dann, diese Stulegungen von Vorteil sein fenfunktion approximiert die Regelfunktion f . Es sei R ([a, b] , R) < B ([a, b] , R) die Menge aller Regelfunktionen. 6.2.5 Eigenschaften des Riemann-Integrals • R ([a, b] , R) ist ein (Folgen-)Vollständiger normier- Sei f, g ∈ R ([a, b] , R) und λ ∈ R. Dann gilt: ter Vektorraum (bzgl. ||· ||∞ ) Z b Z b Z b (f (x) + g (x)) dx = f (x) dx + g (x) dx • falls (f ) und (g ) Folgen in Step ([a, b] , R), n n∈L n n∈L die die gleiche Regelfunktion approximieren, so gilt limn kfn − gn k∞ = 0 • Alle stetigen Funktionen auf endlich abgeschlossenen Intervallen sind Regelfunktionen: C ([a, b] , R) ( R ([a, b] , R) • Ist ein Ring bzg. Addition und Multiplikation. a a Z a Rb a b λf (x) dx = λ a Z b f (x) dx a R R b b f (x) dx ≤ a f (x) dx ≤ a |f (x)| dx Rb ≤ a kf k∞ dx = kf k∞ (b − a) 20 7 DIFFERENTIATION 6.2.6 Mittelwertsatz (MWS) der Integralrechnung Sei p ∈ R ([a, b] , R) und f ∈ C ([a, b] , R) und es gelte p (x) ≥ 0 für alle x ∈ [a, b]. Dann gibt es t ∈ [a, b] mit Z b Z b p (x) dx f (x) p (x) dx = f (t) a a • Rb 6.2.7 a • f : R\ {0} → R : x 7→ stetig fortsetzbar. 7.1.2 1 x ist im Punkt 0 nicht Häufungspunkt von Mengen Wenn es eine Folge (an )n∈L in A\ {b} gibt mit limn an = b dann heißt b Häufungspunkt der Menge A. f (x) dx = f (t) (b − a) mit t ∈ (a, b) 7.1.3 Stetige Fortsetzung in Punkt Hierarchie von Funktionsräumen Ist b ∈ R und A ⊆ R und B = A ∪ {b}, und gibt es eine Folge (an )n∈L in A mit limn an = b, dann hat jedes f ∈ C (A, R) höchstens eine stetige Fortsetzung auf B = A ∪ {b} mit f (b) = limn∈L f (an ). B([a, b], R) • Besagt nur, dass wenn es möglich ist, auch eindeutig ist. R([a, b], R) • Falls b Häufungspunkt der Menge A ist, dann ist C (A ∪ {b} , R) → C (A, R) injektiv. C([a, b], R) Step([a, b], R) {konstante Funktionen}∼ = R1 • Bei Funktionen auf endlichen Mengen ist f immer stetig. Die Fortsetzung in endlich vielen Punkten ist beliebig (also nicht eindeutig), und ebenfalls stetig. 7.1.4 differenzierbar Sei U ⊆ R offen, f ∈ C (U → R) und x0 ∈ U Die Funktion f heißt differenzierbar in x0 , falls es ein ε > 0 • Die Pfeile A → B deuten an, dass A ≤ B (A ein gibt, so dass für die Funktion Untervektrorraum von B ist) f (x0 + h) − f (x0 ) (−ε, ε) \ {0} → R : h 7→ • {konstante Funktionen} = C ([a, b] , R) ∩ h Step ([a, b] , R) eine stetige Fortsetzung • Bis auf den Raum der konstanten Funktionen sind dies alles unendlichdimensionale Vektorräume p : (−ε, ε) → R • Zwischen B ([a, b] , R) und R ([a, b] , R) liegen noch existiert. p (0) nennt man die Ableitung von f im Punkt weitere integrierbare Funktionen, allerdings mit x . Man schreibt hierfür 0 anderen Integraldefinitionen. df df ′ ˙ • Alle Vektorräume bis auf Step ([a, b] , R) sind vollp (0) = f (x0 ) = f (x0 ) = (x0 ) = dx x=x0 dx ständig bezüglich k·k ∞ 7 7.1 7.1.1 Differentiation • Die Ableitung ist eindeutig • Es gibt stetige Funktionen, die in keinem Punkt differenzierbar sind! Differentiation Stetige Fortsetzung Sei A ⊆ B ⊆ R. Für f ∈ C (B, R) betrachte die Einschränkung f |A : A → R : a 7→ f (a) mit f |A ∈ C (A, R). D.h. wir haben eine lineare Abbildung C (B, R) → C (A, R) : f 7→ f |A . 7.1.5 differenzierbar Umformulierung Sei U ⊆ R offen, f : U → R stetig, und x0 ∈ U . Dann ist f in x0 differenzierbar genau dann, wenn es eine Konstante c ∈ R gibt und eine stetige Funktion ϕ : (−ε, ε) mit ϕ (0) = 0 Umgekehrte Fragestellung: gegeben g ∈ C (A, R), gibt f (x0 + h) = f (x0 ) + c · h + ϕ (h) · h es f ∈ C (B, R) mit f |A = g? Dieses f wird als stetige für |h| < ε. Dann gilt f ′ (x0 ) = c Fortsetzung von g bezeichnet. 21 7.1 Differentiation 7.1.6 Ableitung / stetig differenzierbar Eine Funktion f : U → R heißt differenzierbar, falls sie in jedem Punkt x ∈ U differenzierbar ist. Dann heißt die Funktion f ′ : x 7→ f ′ (x) 7.1.9 Sei f : U → R, g : V → R und U, V offen, f, g stetig mit f (U ) ⊆ V . Falls f in x0 differenzierbar und falls g in y0 = f (x0 ) differenzierbar ist, so ist die Verknüpfung g ◦ f : U → R in x0 differenzierbar, mit Ableitung (erste) Ableitung von f . ′ (g ◦ f ) (x0 ) = g ′ (f (x0 )) · f ′ (x0 ) ′ Falls f (x) auch stetig ist, heißt f stetig differenzierbar. 7.1.7 Kettenregel • (g ◦ f ) (x0 ) = g (f (x0 )) Rechenregeln 7.1.10 Ableitung der Umkehrfunktion II.78 Seien f, g ∈ C (U, R) und in x0 ∈ U differenzierbar. Sei c ∈ R. Dann sind die folgenden Funktionen ebenfalls Die stetige Funktion f : [a, b] → R sei streng monoton in x0 differenzierbar: und in x0 ∈ (a, b) differenzierbar mit f ′ (x0 ) 6= 0. Dann ist die Umkehrfunktion f −1 : f ([a, b]) → [a, b] in f (x0 ) 1. (f + g)′ (x0 ) = f ′ (x0 ) + g ′ (x0 ) differenzierbar, und es gilt ′ 2. (c · f ) (x0 ) = c · f ′ (x0 ) 3. Produktregel (f · g)′ (x0 ) = f ′ (x0 ) · g (x0 ) + f (x0 ) · g ′ (x0 ) 4. Leibnizregel P (k) (n−k) n n dn g k=0 k f dxn (f · g) = ′ ′ ′ 0 )−f (x0 )g (x0 ) 5. fg (x0 ) = f (x0 )g(xg(x )2 0 6. ′ 1 g (x0 ) = −g′ (x0 ) g(x0 )2 7. Ableitung der Umkehrfunktion ′ 1 f −1 (x) = f ′ (f −1 (x)) bzw. ′ f −1 (f (x0 )) = ′ f −1 (x0 ) = f′ 1 (x0 ) 1 f ′ (f −1 (x0 )) Ist f stetig differenzierbar, dann ist auch f −1 stetig differenzierbar. • Möglichst f in der Ableitung f ′ wieder vorkommen lassen, da dies sich anschließend mit Hilfe der Umkehrfunktion gegenseitig aufhebt. Z.B. tan (x)′ = 1 + tan2 (x). ′ • ∀n ∈ Z : (xn ) = nxn−1 ′ • cos (x) = − sin (x) sin (x)′ = cos (x) ′ exp (x) = exp (x) ′ • sinh (x) = cosh (x) ′ cosh (x) = sinh (x) 7.1.8 Struktur der Ableitung Es sei C 1 (U, R) die Menge aller (einmal) stetig differenzierbaren Funktionen auf U . C 1 (U, R) ist ein reeller Vektorraum und ein Ring (bzgl. Produkt), also eine reelle Algebra. Die folgenden Abbildungen d : C 1 (U, R) → C (U, R) : f 7→ f ′ dx d : C 1 (U, R) → R : f 7→ f ′ (x0 ) dx 7.1.11 Extrema f (x0 ) heißt Extremum (Minimum / Maximum) von f , falls f (x) ≥ f (x0 ) bzw. f (x) ≤ f (x0 ) für alle x im Definitionsbereich gilt. Wenn f (auf offener Menge definiert) in x0 ein Extremum hat, dann gilt f ′ (x0 ) = 0 (notwendige Bedingung). • Randpunkte bei abgeschlossenen Mengen müssen seperat betrachtet werden. • Ist f : (a, b) → R stetig differenzierbar, f ′ (x0 ) = 0 und ist f ′ (x) < 0 für x < x0 und f ′ (x) > 0 für x > x0 so hat f in x0 ein Minimum und f (x) > f (x0 ) für x 6= x0 . (Es gibt genauso einen Satz für das Maximum) 7.1.12 striktes lokales Minimum / Maximum x=x0 sind lineare Abbildungen. • aber keine Ring Homomorphismen • siehe auch 7.1.17 auf der nächsten Seite Ist f zweimal stetig differenzierbar, f : (a, b) → R, und gilt f ′ (x0 ) = 0 und f ′′ (x0 ) > 0 (< 0), so gibt es r > 0, so dass f (x0 ) < f (x) (> f (x)) für alle x 6= x0 mit |x − x0 | < r gilt. Man sagt, f hat in x0 ein striktes lokales Minimum (Maximum). 22 7.1.13 8 DIE HAUPTSÄTZE DER DIFFERENTIAL- UND INTEGRALRECHNUNG Monotonie solche Funktionen heißen glatte Funktionen. Ist f : [a, b] → R stetig differenzierbar und ist f ′ (x0 ) = c > 0 (< 0), dann gibt es r > 0, so dass f auf dem Teilintervall (x0 − r, x0 + r) streng monoton steigend (fallend) ist. Setze C (U, R) = C 0 (U, R). Hiermit gilt: C 0 (U, R) ) C 1 (U, R) ) . . . ) C ∞ (U, R) Der Ableitungsoperator • Insbesondere ist f streng monoton steigend (fallend), falls ∀x : f ′ (x) > 0 (< 0) d : f 7→ f ′ dx • mit ≤, ≥ gleiche Aussage mit monotonie (ohne streng) d : C k+1 (U, R) → C k (U, R) dx • falls f ′ = 0 ⇒ f konstant 7.1.14 d : C ∞ (U, R) → C ∞ (U, R) dx Satz von Rolle Sei f : [a, b] → R stetig und f |(a,b) sei differenzierbar. Weiter gelte f (a) = f (b). ist eine lineare Abbildung zwischen diesen Vektorräumen • Polynome sin, cos, exp sind glatte Funktionen Dann gibt es ein x0 mit a < x0 < b und f ′ (x0 ) = 0 • siehe auch 7.1.8 auf der vorherigen Seite 7.1.15 Mittelwertsatz (MWS) der Differentialrechung 8 Sei f : [a, b] → R stetig, f |(a,b) sei differenzierbar. Dann gibt es ein x0 ∈ (a, b) mit f (b) − f (a) = f ′ (x0 ) b−a 8.1 • falls f ′ (x) ≥ 0 für alle x, so ist f monoton steigend • falls f ′ (x) ≤ 0 für alle x, so ist f monoton fallend 8.1.1 • falls f ′ (x) = 0 für alle x, so ist f konstant. 7.1.16 gerade und ungerade Funktionen Die Hauptsätze der Differential- und Integralrechnung Weitere Eigenschaften des Integrals Integral über Einschränkung Ist f : [a, b] → R Regelfunktion und a ≤ u < v ≤ b. Dann ist die Einschränkung f |[u,v] eine Regelfunktion auf [u, v]. Wir setzen Z • Die Ableitung einer geraden Funktion ist eine ungerade Funktion mehrfache Ableitung / glatte Funktionen f (x) dx = b a u • Die Ableitung einer ungeraden Funktion ist eine 8.1.2 gerade Funktion 7.1.17 Z v f |[u,v] (x) dx Vertauschung von Grenzen Wir legen fest: Z u f (x) dx = 0 u Sei U ⊆ R offen. Ist f ∈ C 1 (U, R) (d.h. f ist stetig differenzierbar), so kann man f ′ ∈ C (U, R) auf differenzierbarkeit untersuchen. Falls f ′ stetig differenzierbar ′ ist, schreibt man (f ′ ) = f ′′ für die zweite Ableitung. Z u v f (x) dx = − Z v f (x) dx für u < v u Induktiv definiert man so k-mal stetig differenzierbare 8.1.3 Zerteilung von Integralen Funktionen. C k (U, R) ist der Vektrorraum der k-mal Für alle a, b, c ∈ [a, c] und f ∈ R ([a, c] , R) gilt stets stetig differenzierbaren Funktionen. Man setzt ∞ C ∞ (U, R) = ∞ \ k=1 k C (U, R) Z a c f (x) dx = Z a b f (x) dx + Z b c f (x) dx 23 8.2 Zusammenhang von Differential- und Integeralrechung 8.1.4 Integral über Funktionsfolge 8.2.4 Integral einer Potenzreihe P n Sei (fn )n∈L eine Folge von Regelfunktionen, die gleich- Ist f (x) = ∞ n=0 an x und hat diese Potenzreihe einen mäßig gegen eine Regelfunktion f konvergiert. Dann Konvergenzradius R. Für [a, b] ⊆ (−R, R) gilt gilt b ! Z b Z b Z b X ∞ ∞ X a k k k+1 lim fn (x) dx = f (x) dx ak x dx = x n a a k + 1 a k=0 k=0 • eine solche Regel gilt bei der Differentiation im Allgemeinen nicht. 8.1.5 Differential von Funktionenfolgen a • Eine Stammfunktion für f ist also z.B. P∞ ak k+1 x +c F (x) = k=0 k+1 • Potenzreihen darf man “naiv” integrieren Sei (fn )n∈L Folge in C 1 ([a, b] , R). Falls die Folge (fn′ )n∈L gleichmäßig konvergiert und falls die Folge 8.2.5 Ableitung einer Potenzreihe (fn )n∈L punktweise konvergiert, dann ist der GrenzP∞ wert der Folge stetig differenzierbar und seine Ablei- Ist f (x) = k=0 ak xk Potenzreihe mit Konvergenzradius R > 0, so ist f glatt, und tung ist der Grenzwert der Folge (fn′ )n∈L . 8.1.6 f ′ (x) = gerade und ungerade Funktionen ∞ X (k + 1) ak+1 xk k=0 • Die Stammfunktion einer geraden Funktion ist eimit dem gleichen Konvergenzradius R. ne ungerade Funktion • Die Stammfunktion einer ungeraden Funktion ist eine gerade Funktion • Rwenn f (x) = a −a f (x) dx = 0 8.2 8.2.1 −f (−x) ungerade ist, gilt • Potenzreihen darf man “naiv” ableiten 8.2.6 Partielle Integration Rb a Zusammenhang von Differentialund Integeralrechung 1. Hauptsatz der Differential- und Integralrechung ◦ p (x) ex bzw. p (x) sin (x), ... sind auf diese Weise behandelbar • Auf jeden Fall Probe!!! Stammfunktion 8.2.3 2. Hauptsatz der Differential- und Integralrechung Ist F : (a, b) → R stetig differenzierbar und a < u < v < b, gilt Z v F ′ (x) dx = F (x) |vu = F (v) − F (u) u Integration durch Substitution Z F heißt Stammfunktion zu f , falls F ′ = f . • Stammfunktionen sind bis auf Konstante eindeutig. Wenn F Stammfunktion von f ist, ist auch F + c Stammfunktion für f mit c ∈ R konstant. f ′ (x)g(x)dx ◦ auf jeden Fall Probe (Ableiten) machen, man vertut sich sehr schnell 8.2.7 8.2.2 a • g und f auf jeden Fall incl. Ableitungen herausschreiben x0 F ist stetig und auf (a, b) stetig differenzierbar, mit F′ = f. Rb • Das ist das Integral über der Produktregel Es sei f : [a, b] → R stetig, sei x0 ∈ [a, b]. Setze Z x f (t) dt F (x) = für x ∈ [a, b]. f (x)g′ (x)dx= f (x)g(x)|ba − Z f (φ (t)) · φ′ (t) dt = f (x) dx = Z Z f (x) dx x=φ(t) f (φ (t)) · φ′ (t) dt t=φ−1 (x) 1. Gebrauchsanweisung (a) Eine passende Ersetzung suchen i. t = g (x) ii. diese Ableiten dt dx iii. umstellen dx = = g ′ (x) = . . . dt g′ (x) = ... (b) Im Integral Substituieren mit Hilfe von (a).i (bzw. x = g −1 (t) = . . .) und (a).iii 24 9 METRISCHE UND NOMIERTE RÄUME (c) Versuchen Stammfunktion zu bilden i. wenn es nicht klappt, evtl. andere Substitution versuchen ii. evtl. passend klammern, um bekannte Integrale zu Nutzen 9 Metrische und nomierte Räume 9.1 Metrische Räume (d) Im Ergebnis (Stammfunktion) zurücksubsti- 9.1.1 Metrik / Metrischer Raum tuieren mit (a).i Sei X eine Menge, d : X × X → R eine Abbildung. 2. Gebrauchsanweisung Wir nennen d eine Metrik (mathematischer Term für “Abstandsbegriff”) und (X, d) einen metrischen Raum, falls für alle u, v, w ∈ X gilt: (a) Eine passende Ersetzung suchen i. x = φ (t) ′ ii. diese Ableiten dx dt = φ (t) = . . . iii. umstellen dx = φ′ (t) dt = . . . 1. (M 1) d (u, v) = d (v, u) ≥ 0 die Metrik ist positiv und symmetrisch (b) Umkehrfunktion bilden t = φ−1 (x) 2. (M 2) d (u, v) = 0 ⇔ u = v (c) Im Integral Subtituieren mit Hilfe von (a).i und (a).iii 3. (M 3) d (u, w) ≤ d (u, v) + d (v, w) Dreiecksungleichung (d) Versuchen Stammfunktion zu bilden i. wenn es nicht klappt, evtl. andere Substitution versuchen ii. evtl. passend klammern, um bekannte Integrale zu Nutzen (e) Im Ergebnis (Stammfunktion) zurücksubstituieren mit (a).i • Beide Methoden äquivalent durch Regel der Ableitung der Umkehrfunktion. • In der Tabelle 1 auf der nächsten Seite hat man eine Übersicht von geeigneten Substitutionen. • X = R d (u, v) = |u − v| ist ein metrischer Raum • X ( belibige Menge mit X 6= ∅ und d (u, v) = 0 falls u = v ist ein metrischer Raum, mit der 1 falls u 6= v diskreten Metrik. • X = R2 = {(u1 , u2 ) |u1 , u2 ∈ R}, d ((u1 , u2 ) , (v1 , v2 )) = |u1 − v1 | + |u2 − v2 | ist ein metrischer Raum mit der Manhattan-Taxi-Metrik. • Unterraum Ist (X, d) ein metrischer Raum, und ist A ⊆ X, dann ist der Unterraum (A, d) ebenfalls ein metrischer Raum. • So Klammern und Substituieren, das es auf etwas bekanntes (z.B. Ableitungen von Trigonometrischen-, Hyperbolischen- oder Area- 9.1.2 funktioen) zurückführen lässt. • Auf jeden Fall Probe!!! 8.2.8 Beispiele einiger Integrale • Rfür n 6= −1 1 xn+1 xn dx = n+1 • • • • • • R R 1 x dx = ln (x) ′ h (x) h(x) dx = ln (h (x)) R cos (x) dx = sin (x) R exp (x) dx = exp (x) R sin (x) dx = − cos (x) R cos(x) cos2 (x) dx = x+sin(x) 2 R cos(x) sin2 (x) dx = x−sin(x) 2 offene Kugel Sei (X, d) metrischer Raum, r > 0 und x ∈ X. Die Menge Br (X) = {u ∈ X|d (u, x) < r} heißt offene r-Kugel um x. 9.1.3 Folgen und Konvergenz Sei J ⊆ N unendliche Menge, (X, d) ein metrischer Raum. Eine Folge, (xj )j∈J ist eine Abbildung J → X, j 7→ xj . Schreibe kurz (xj )j∈J ⊆ X dafür. Die Folge (xj )j∈J konvergiert gegen x ∈ X, falls gilt: zu jedem ε > 0 gibt es N ∈ N so, dass für alle k ≥ N gilt d (xk , x) ≤ ε. ∀ε > 0 : ∃N ∈ N : ∀k ≥ N : d (xk , x) ≤ ε • Für X = R, d (u, v) = |u − v| ist dies genau die Definition aus 3.2.2 auf Seite 11. 25 9.1 Metrische Räume Tabelle 1: Substitution zur unbestimmten Integration (R ist eine rationale Funktion in x, y) Funktion Methode t x R (x) Polynomdivision + Partialbruchzerlegung √ √ k R x, kqax + b Substitution t = kqax + b x = ta − ab b−dtk R x, k ax+b Substitution t = k ax+b x = ct k −a cx+d cx+d R (sin (ax) , cos (ax)) Substitution t = tan x2 x = 2arctan (t) R√ (eax , e−ax ) Substitution t = eax x = ln(t) a R x, ax2 + bx + c Substitution t = √2ax+b bzw. t = √2ax+b 4ac−b2 b2 −4ac • Lässt sich auch so schreiben: Die Folge konvergiert genau dann gegen x, falls es zu jedem r > 0 ein N ∈ N gibt, so dass xk ∈ Br (x) für alle k ≥ N . ∀r > 0 : ∃N ∈ N : ∀k ≥ N : xk ∈ Br (x) • Eine Folge hat genau eine Zahl: Sei (X, d) metrischer Raum, (xj )j∈J Folge. Falls die Folge gegen x ∈ X und gegen y ∈ X konvergiert, so gilt x = y. • Konvergente Folgen auf Räumen mit einer diskreten Metrik sind für fast alle Folgenglieder konstant. 9.1.4 • Vereinigungen endlich vieler abgeschlossener Teilmengen in X sind abgeschlossen • Durchschnitte beliebig vieler abgeschlossener Teilmengen in X sind abgeschlossen • Eine vollständige Teilmenge ist immer auch abgeschlossen. • Sei (X, d) ein vollständiger metrischer Raum. Dann gilt: A ⊆ X ist abgeschlossen genau dann, wenn (A, d) vollständig ist. 9.1.7 topologische Äquivalenz Cauchy-Folge Seien (X, d) und (X, h) metrische Räume. Wenn für alle Folgen (aj )j∈J in X folgendes gilt, werden h und (CF ) Es sei (xj )j∈J eine Folge in einem metrischen d topologisch äquivalent genannt: (a ) j j∈J konvergiert Raum (X, d). Wir sagen, (xj )j∈J ist eine Cauchy-Folge genau dann bezüglich (X, d), wenn (a ) j j∈J bezüglich falls gilt: zu jedem ε > 0 gibt es N ∈ N, so dass (X, h) konvergiert. d (xl , xm ) ≤ ε für alle l, m ≥ N . ∀ε > 0 : ∃N ∈ N : ∀l, m ≥ N : d (xl , xm ) ≤ ε • Jede konvergente Folge in (X, d) ist eine CauchyFolge. Umgekehrt nicht umbedingt. 9.1.5 Vollständigkeit Ein metrischer Raum (X, d) heißt vollständig falls jede Cauchy-Folge (xj )j∈J einen Grenzwert x ∈ X hat. • dies ist eine Äquivalenzrelation • Siehe auch 10.3.5 auf Seite 29. 9.1.8 Sei (X, d) ein metrischer Raum. Das Segment in X zwischen x, z ∈ X ist die Menge aller Punkte für die die Dreiecksungleichung scharf ist, also • Vollständigkeit vererbt sich nicht unbedingt auf Teilmengen. 9.1.6 abgeschlossen Eine Teilmenge A ⊆ X eines metrischen Raumes (X, d) heißt abgeschlossen, wenn für jede Folge von Elementen (aj )j∈J ⊆ A mit Grenzwert x ∈ X gilt x ∈ A. • ∅ und X sind immer abgeschlossen in (X, d) • Abgeschlossenheit ist immer relativ zu einem metrischen Raum zu sehen Segmente [x, z] = {y ∈ X|d (x, z = d (x, y) + d (y, z))} • Mit Betrag (Standardmetrik) als d und R als X ist dies genau das abgeschlossene Intervall zwischen x und z 9.1.9 Abschneiden einer Metrik Sei (X, d) ein metrischer Raum. Die Abbildung d′ : X × X → R : (x, y) 7→ min {1, d (x, y)} ist wieder eine Metrik. d und d′ sind topologisch äquivalent. 26 9 METRISCHE UND NOMIERTE RÄUME 9.2 Normierte Räume 9.2.1 9.2.4 Norm und Metrik Sei V ein reeller Vektorraum (über dem Körper R) (belibiger Dimension - auch unendlich). Eine Norm auf V ist eine Abbildung k.k : V → R, v 7→ kvk mit folgenden Eigenschaften für alle u, v ∈ V und alle r ∈ R: Sei (V, k.k) ein normierter Vektorraum. Setze d (u, v) = ku − vk. Dann ist d eine Metrik auf V . 1. h (u + v, w) = h (u, w) + h (v, w) 2. h (u, v + w) = h (u, v) + h (u, w) Wenn h symmetrisch ist, und wenn h (u, u) > 0 ist für alle u 6= 0, so heißt h inneres Produkt. • Ein Inneres Produkt ist positiv definit . • Eine symmetrisch positiv definite Bilinearform ist ein Inneres Produkt. Besondere Normen • Sei V = Rn , A = (aij )ni,j=1 eine quadratische Matrix (n × n), setze Sei V = Rn und v = (v1 , v2 , . . . , vn ) ∈ V . i=1 Sei V ein reeller Vektorraum, h : V × V → R eine Abbildung. Falls gilt: Falls zusätzlich gilt: h (u, v) = h (v, u) für alle u, v, so heißt h symmetrische Bilinearform. 3. (N 3) ku + vk ≤ kuk + kvk p Pn p p |vi | h (u, v) = n X ui aij vj = uT Av i,j=1 • für p = ∞ setze kvk∞ = max1≤i≤∞ {|xi |} Das ist eine Bilinearform. Sie ist symmetrisch genau dann, wenn A symmetrisch ist, d.h. A = AT (aij = aji für alle i, j). 1-Norm kvk1 = |v1 | + |v2 | + . . . + |vn | p 2-Norm kvk2 = v12 + v22 + . . . + vn2 Supremumsnorm / ∞-Norm kvk∞ = max {|v1 | , |v2 | , . . . , |vn |} sup {|v1 | , |v2 | , . . . , |vn |} = Im Rn gilt kuk1 ≥ kuk2 ≥ kuk∞ ≥ inneres so heißt h Bilinearform. 2. (N 2) kr · vk = |r| · kvk p-Norm kvkp = Bilinearform, 3. h (r · u, w) = r · h (u, w) = h (u, r · w) 1. (N 1) kvk ≥ 0, kvk = 0 ⇔ v = 0 9.2.2 (symmetrische) Produkt 1 kuk1 n • Sei f (x) = hx, xi = xT Ax mit A symmetrisch eine Abbildung. Dann gilt df (x) (h) = 2xT Ah = 2hT Ax • Standard Skalarprodukt : Mit A =P 1 (Einheitsmatrix, aij = δij ) ist h (u, v) = nj=1 ui vi = uT v ein inneres Produkt. 9.2.5 Norm zu innerem Produkt Sei V ein reeller p Vektroraum, h ein inneres Produkt. • Diese drei Normen liefern also den gleichen h (v, v), das ist eine Norm auf V . Setze kvk = Konvergenzbegriff auf dem Rn . D.h. wenn eine Cauchy-Folge bezüglich einem der Begriffe konvergiert, dann auch bezüglich der anderen. 9.2.6 Inneres Produkt zu Norm Sei k.k eine Norm auf V . Falls es hierzu ein inneres Produkt gibt, lässt es sich wie folgt beschreiben: 1 2 2 2 ku + vk − kuk − kvk h (u, v) = Ein Banach-Raum ist ein vollständiger normierter 2 Raum. 1 2 2 = ku + vk − ku − vk 4 n n n • (R , k.k1 ), (R , k.k2 ), (R , k.k∞ ) sind Banachräu• Falls der Ausdruck auf der rechten Seite kein inme neres Produkt ist, gibt es zu dieser Norm keins. 9.2.3 Banach-Raum • Rn ist bezüglich jeder Norm ein Banachraum • Bezüglich k.k∞ bilden B (A, R) , C (A, R) , R (A, R) Banachräume • Als Kiterium auf Gültigkeit der Parallelogrammungleichung achten. • zu der k.k1 Norm gibt es kein inneres Produkt 27 9.2.7 10 Cauchy-Schwarz-Ungleichung Stetige Funktionen Ist h ein inneres Produkt auf V , so gilt p p |h (u, v)| ≤ h (u, u) h (v, v) 10.1 Die klassische Form lautet v n v u n n X u X uX u 2 t uk vk ≤ uk · t vk2 Seien (X, dx ) und (Y, dy ) metrische Räume, f : X → Y eine Abbildung. Wir sagen f ist stetig in x ∈ X, falls folgendes gilt: k=1 9.2.8 k=1 10.1.1 Stetige Funktionen Stetigkeit Für jede Folge (xj )j∈J in X mit Grenzwert limj∈J xj = x soll gelten limj∈J f (xj ) = f (x): k=1 reeller Hilbert-Raum lim f (xj ) = f j∈J Ist h ein inneres Produkt auf V , und ist V in der zugehörigen Metrik vollständig, dann heißt (V, h) reeller Hilber-Raum. • jeder Hilbert-Raum ist ein Banach-Raum. • z.B. Rn , (x, y) 7→ xT y 9.2.9 Beispiel für einen unendlich dimensionalen Hilbert Raum 2 Sei l (R) der Raum aller Folgen (an )n∈N in R mit folgender Eigenschaft: ∞ X a2k konvergiert k=0 Dies sind die quadratisch summierbaren Folgen. Das innere Produkt ist wie folgt definiert h (a, b) = ∞ X lim xj j∈J Falls f in jedem Punkt x ∈ X stetig ist, so heißt f stetig. Es sei C (X, Y ) = {f : X → Y |f ist stetig} • Für Y = R und X ⊆ R ist das genau der Stetigkeitsbegriff wie in 5.1.1 auf Seite 15. • X = V Vektorraum mit Norm k.k, f (v) = kvk, f : V → R ist stetig. Normen sind also stetige Funktionen. • (X, d) metrischer Raum, u ∈ X, f (x) = d (x, u) ist stetig. • (X, d) metrischer Raum, Z = X × X mit Metrik dz ((u1 , u2 ) , (v1 , v2 )) = d (u1 , v1 ) + d (u2 , v2 ). Damit ist X × X = Z → R : (x1 , x2 ) 7→ dz (x1 , x2 ) stetig. 10.1.2 L-Lipschitz-stetig Eine Funktion f : X → Y zwischen Metrischen Räumen heißt L-Lipschitz-stetig für L ∈ R, falls dy (f (u) , f (v)) ≤ L · dx (u, v) für alle u, v ∈ X. ak b k k=0 Dies ist ein unendlich dimensionaler Hilbert-Raum. • Falls f stetig differenzierbar ist, gilt L≤kDf (x)k=sup{kDf (x)(h)k|x,h∈X,khk≤1} 9.2.10 Parallelogrammgleichung Sei V ein Normierter Vektorraum. k.k wird genau dann von einem Inneren Produkt induziert, wenn die Parallelogrammgleichung gilt 2 2 2 ku + vk + ku − vk = 2 kuk + 2 kvk 9.2.11 Weitere Ungleichungen • Umgekehrte Dreiecksungleichung 2 2 2 kuk − kvk ≤ ku − vk • ku + vk + ku − vk ≥ kuk + kvk 2 • Jede Lipschitzstetige Funktion ist insbesondere eine C 1 -Funktion • Lipschitz-stetige Funktionen sind stetig. • entspricht Erweiterung der gleichmäßigen Stetigkeit aus 5.1.4 auf Seite 15. • Skalarprodukt mit einem festen Vektor t ist lipschitzstetig mit Lipschitzkonstante L = ktk∞ • Integraloperator ist lipschitzstetig • Endlichdimensionale lineare Abbildungen sind Lipschitzstetig mit der Operatornorm 28 10.1.3 10 STETIGE FUNKTIONEN Eigenschaften von stetigen Funktionen 10.2.2 Operatornorm, Vektorraum der linearen stetigen Abbildungen Sind (X, dx ), (Y, dy ), (Z, dz ) metrische Räume, f : X → Y und g : Y → Z, f, g stetig. Dann ist auch Es sei f : U → V eine lineare stetige Abbildung zwischen normierten Räumen. Wir definieren die Operag ◦ f : X → Z, x 7→ g (f (x)) stetig. tornorm von f durch Ist (X, d) ein metrischer Raum, so ist C (X, R) ein Vekkf k = sup {kf (u)kV | kukU ≤ 1} torraum und ein Ring. Für f, g ∈ C (X, R), r ∈ R sind folgende Funktionen wieder stetig: Die Menge 1. f + g : x 7→ f (x) + g (x) 2. f · g : x :7→ f (x) · g (x) 3. r · f : x 7→ r · f (x) 4. f ◦ g : x 7→ f (g (x)) 10.1.4 ε − δ-Kriterum für Stetigkeit L (U, V ) = {f : U → V |f ist linear und stetig} ist ein Vektorraum, und die Operratornormk.k ist eine Norm darauf. • kf (u)kV ≤ kf k kukU gilt für alle u ∈ U . • Die kleinste Lipschitzkonstante ist die Operatornorm • Wenn f symmetrisch und V = W dann gilt kf k = max {|λ| |λ ist Eigenwert von f } Eine Abbilung f : X → Y zwischen den metrischen Räumen (X, dx ) und (Y, dy ) ist stetig in x ∈ X genau dann, wenn gilt: Zu jedem ε > 0 gibt es ein ein δ > 0, 10.2.3 Vollständigkeit so dass aus dx (x, u) < δ folgt dy (f (x) , f (u)) < ε. Sein (U, k.kU ) und (V, k.kV ) normierte Räume, und ist ∀x:∀ε>0:∃δ>0:∀u: dx (x,u)<δ⇒dy (f (x),f (u))<ε V vollständig (d.h. Banachraum), so ist L (U, V ) auch vollständig. Dies ist äquivalten zu: f ist genau dann stetig in x ∈ X, wenn es für jede offene ε-Kugel Bε (f (x)) um f (x) eine offene δ-Kugel Bδ (x) um x mit f (Bδ (x)) ⊆ Bε (f (x)) gibt. ∀ε > 0 : ∃δ > 0 : f (Bδ (x)) ⊆ Bε (f (x)) 10.1.5 Besondere Stetige Funktionen Normen sind stetige Funktionen Determinanten sind stetige Funktionen • Für alle U ist U ∗ = L (U, R) ein Banachraum. Diesen Raum nennt man auch Dualraum von U . 10.2.4 Sei (V, k.k) ein normierter Vektorraum, f : Rn → V sei linear. Dann ist f stetig bezgl. der k.k1 -Norm auf Rn . • siehe auch 10.3.4 auf der nächsten Seite 10.3 10.3.1 10.2 10.2.1 Lineare Abbildungen Lineare Abbildung und Stetigkeit endlichdimensionale Vektorräume endlichdimensionale Räume Verhältnis zwischen Normen Sei k.k eine Norm auf Rn . Dann gibt es eine Zahl r > 0 so, dass für alle v ∈ Rn mit kvk1 = 1 gilt kvk ≥ r. Seien (V, k.kV ) und (W, k.kW ) normierte Räume, sei 10.3.2 Stetigkeit der Identiät zwischen Räuf : V → W linear. Die folgenden Aussagen sind äquimen mit verschiedenen Normen valent. Sei k.k eine Norm auf Rn . Dann ist die Identität id : (Rn , k.k) → (Rn , k.k1 ) stetig. 1. f ist stetig 2. Es existiert ein v ∈ V so dass f in v stetig ist 3. f ist L-Lipschitzstetig für eine Zahl L 4. Es gibt eine Zahl L ∈ R so, dass kf (v)kW ≤ L für alle v ∈ V mit kvkV ≤ 1. 10.3.3 Fundamentalsatz über endlichdimensionale normierte Räume Seien (V, k.kV )und (W, k.kW ) normierte Räume, sei f : V → W eine lineare Abbildung. Falls V endliche Dimension hat, ist f stetig. 29 10.3.4 Lipschitzstetigkeit einer endlichdimensionalen linearen Abbildung Zu einer reellen m × n-Matrix A = (ajk )jk betrachten wir die ineare Abbildung ϕA : Rn → Rm : x 7→ Ax. Mit v uX n um X 2 L=t (ajk ) j=1 k=1 11 11.1 11.1.1 Offene Mengen, Offene Abbildungen, Kurven, Skalarfelder Mengen Offen gilt, das ϕA eine L-Lipschitz-stetige Abbildung bezüg- Sei (X, d) ein metrischer Raum. Eine Teilmenge U ⊆ X lich der 2-Normen auf Rn und Rm ist. heißt offen in X, falls gilt: zu jedem u ∈ U gibt es ein ε > 0 mit Bε (u) ⊆ U . • siehe auch 10.2.4 auf der vorherigen Seite 10.3.5 Äquivalenz von Normen Sei V ein Vektorraum, k.k, k.k′ seien Normen auf V . Die Normen heißen äquivalent, falls es Zahlen r, R ∈ R gibt, so dass ′ ′ kvk ≤ r kvk und kvk ≤ R kvk • Endliche Durchschnitte und beliebige Vereinigungen von Systemen offener Mengen sind wieder offen • Offene Intervalle auf R sind offene Mengen • ∅ ⊆ X ist stets offen in X • X ist stets offen in X für alle v ∈ V . Äquivalente Normen leifern den gleichen 11.1.2 Konvergenzbegriff. offene Abbildung Eine Abbildung f : V → W wird als offen bezeichnet, • Auf jedem endlich-dimensionalen Vektorraum sind falls für eine U ⊆ V offen gilt das auch f (U ) ⊆ W alle Normen äquivalent (z.B. Rn ) wieder offen ist. • Die entsprechenden Metrischen Räume sind also topologisch äquivalent. Siehe auch 9.1.7 auf Sei11.1.3 te 25. 10.3.6 Eine Teilmenge A ⊆ X eines metrischen Raumes (X, d) heißt abgeschlossen, wenn für jede Folge von Elementen (aj )j∈J ⊆ A mit Grenzwert x ∈ X gilt x ∈ A. Fixpunkt Ist f : X → X eine Abbildung und gilt f (x) = x für ein x ∈ X, so heißt x Fixpunkt von f . • Ist f linear, so ist 0 ein Fixpunkt 10.3.7 Banachs Fixpunktsatz Sei (X, d) ein vollständiger metrischer Raum, f : X → X sei L-Lipschitzstetig für ein L < 1. Dann hat f genau einen Fixpunkt. Genauer gilt: ist x0 ∈ X ein beliebiger Punkt, xj+1 = f (xj ) rekursiv, so gilt limj∈N xj = w ist der gesuchte Fixpunkt. • Abschätzen des Fehlers bei Abbruch der Iteration an der l-ten Stelle Ll d (xl , w) ≤ 1−L · d (x0 , x1 ) • f (x) = x 2 + 1 x hat den Fixpunkt Abgeschlossen √ 2 • Siehe auch 9.1.5 auf Seite 25 11.1.4 Satz über offene und Abgeschlossen Mengen Sei (X, d) metrischer Raum, U ⊆ X. Dann sind gleichwertig: 1. U ist offen in X 2. X\U = {x ∈ X|x ∈ / U } = A ist abgeschlossen in X • Es gibt Mengen, die sowohl abgeschlossen als auch offen sind in X, z.B. sind sowohl ∅, X abgeschlossene als auch offene Mengen in X • Es gibt Mengen, die weder offen, noch abgeschlossen sind, z.B. (0, 1] ⊆ R, Q ⊆ R 30 11 OFFENE MENGEN, OFFENE ABBILDUNGEN, KURVEN, SKALARFELDER Stetigkeit über offenen und abgeschlos- 11.1.9 kompakte Mengen senen Mengen Ein Metrischer Raum (X, d) heißt kompakt, falls jede Seien (X, dx )und (Y, dy ) metrische Räume, f : X → Y Folge (xn )n∈N in X eine konvergente Teilfolge hat. eine Abbildung. Dann sind äquivalent: • In Rn ist eine Teilmenge X genau dann kompakt wenn sie abgeschlossen und beschränkt bzgl. k.k ist 1. f ist stetig 11.1.5 2. für alle offenen U ⊆ Y ist f −1 (U ) ⊆ X offen 3. für alle abgeschlossenen A ⊆ Y ist f −1 (A) ⊆ X abgeschlossen 11.1.6 Abschluss Für S ⊆ X setzte \ S= {A ⊆ X|A ist abgeschlossen und S ⊆ A} S ist abgeschlossen und S ist die kleinste abgeschlossene Menge in X, die S enthält. S besteht (abgesehen von S = ∅ mit S = ∅) genau aus den Grenzwerten konvergenter Folgen in S. S heißt Abschluss von S. • Sei (X, d) ein metrischer Raum, und A ⊆ X ist kompakt, dann ist A abgeschlossen und beschränkt • Es sei A eine abgeschlossene Teilmenge von einem kompakten Raum X, dann ist A kompakt • Es sei f : X → Y eine stetige Abbildung, dann ist das Bild f (K) einer kompakten Menge K ⊆ X wieder kompakt • Jede stetig differenzierbare reellwertige Funktion Rn → Rauf einer kompakten Teilmenge K ⊆ Rn ist Lipschitz-stetig • Das Kreuzprodukt von abgeschlossenen Intervallen ist kompakt: [a1 , b1 ] × . . . × [an , bn ] ⊆ Rn ist kompakt 11.1.10 • A = A ∪ ∂A • A◦ ⊆ A ⊆ A • A◦ ∩ ∂A = ∅ 11.1.7 Inneres Satz von Baire Sei (X, d) metrischer Raum und vollständig, sei {Sn |n ∈ N} eine Menge S von abgeschlossenen Teilmengen in X. Falls X = {Sn |n ∈ N}, so gibt es ein l ∈ N, ein x ∈ X und ein ε > 0 so, dass Bε (x) ⊆ Sl (d.h. Sl ◦ 6= ∅). 11.1.11 Satz von der offenen Abbildung Seien (V, k.kV ) und (W, k.kW ) Banachräume, f : V → Wir betrachten einen metrischen Raum X. Das Innere S W sei linear, stetig und surjektiv. Dann ist f offen. A◦ = {U ⊆ X|U offen und U ⊆ S} von A ist offen (das ist das offene Innere von A). A◦ ist die größte offene Teilmenge von S. 11.1.12 Umkehrabbildung Ist f : V → W stetig, linear und bijektiv, dann ist f • A◦ ist die Vereinigung aller offenen Teilmengen offen. von A Sei g die Umkehrabbildung von f , dann ist g linear und stetig. • Alternative Schreibweise: ◦ A = A◦ 11.1.13 11.1.8 Rand Wir betrachten einen metrischen Raum X. Der Rand ∂A einer Menge A ist die Menge aller Punkte p ∈ X für die jede offene ε-Kugel Bε (p) = {x ∈ X|d (p, x) < ε} sowol Elemente aus A als auch Elemente aus X\A enthält. ∂A={v∈X|∀ε>0:∃a∈A,x∈X\A:d(v,a)<ε∧d(v,x)<ε} • ∂S = S\S ◦ Verschiedene Aspekte der Stetigkeit Es sei X, Y metrische Räume, f : X → Y eine Abbildung. Dann sind folgende Aussagen äquivalent: 1. f ist stetig 2. Das Urbild f −1 (O) jeder offenen Menge O ⊆ Y ist wieder offen 3. Das Urbild f −1 (A) jeder abgeschlossenen Menge A ⊆ Y ist wieder abgeschlossen 4. f A ⊆ f (A) für alle Teilmengen A ⊆ X 5. f −1 (B) ⊆ f −1 B für alle Teilmengen B ⊆ Y 31 11.2 Kurven 11.2 11.2.1 Kurven ċ (t0 ) = p (0) Geschwindigkeit oder Tangentialvektor der Kurve zur Zeit t0 . c ist somit in t0 differenzierbar. Definition Falls c in jedem t ∈ J differenzierbar ist, heißt c differenzierbar, falls zusätzlich t 7→ ċ (t) stetig ist, so heißt Sei V ein normierter Raum (z.B. R ) mit euklidischer c stetig differenzierbar oder C 1 -Kurve. Norm. Sei J ⊆ R ein Intervall (offen, abgeschlossen, halboffen oder J = R). Ein Weg in V ist eine stetige • Die Funktion p ist (wenn sie existiert) eindeuAbbildung tig bestimmt, denn für t 6= t0 gilt p (t − t0 ) = c(t)−c(t0 ) c:J → V und p (0) = limn p n1 t−t0 t 7→ c (t) n 11.2.5 • Kurve ist ein äquivalenter Begriff zu Weg 11.2.2 Peano-Kurve Eine Peano-Kurve ist eine Raumfüllende Kurve γ : 2 [0, 1] → [0, 1] . Sei f : R → [0, 1] eine stetige 2periodische Funktion mit 0 ≤ t < 31 0 2 1 f (t) = 3 t − 31 3 ≤t< 3 2 1 3 ≤t≤ 1 f (t) = Satz über Differenzierbarkeit Ist V = Rn , c (t) = (c1 (t) , . . . , cn (t)), so ist c genau dann (stetig) differenzierbar, wenn jedes einzelne cj (stetig) differenzierbar ist, und ċ (t) = (ċ1 (t) , . . . , ċn (t)). 11.2.6 Beschleunigung Falls c C 1 -Kurve ist, und falls ċ (stetig) differenzierbar ist, schreibe c̈ für die zweite Ableitung. c̈ (t) heißt Beschleunigung zur Zeit t. f (t + 2) 11.2.7 Rechenregeln für Kurven Da f auf (1, 2) nicht benötigt wird spielt die Definiton dort keine Rolle. Seien weiter x : R → R und y : R → R J ⊆ R offenes Intervall. zwei (Koordinaten)-Funktionen mit 1. c, d : J → V C 1 -Kurven ∞ X c + d = e : t 7→ c (t) + d (t) x (t) = 2−n f 32n−1 t ė = ċ + d˙ y (t) = n=1 ∞ X 2−n f 32n t n=1 Dann ist γ (t) = (x (t) , y (t))eine stetige und surjektive Abbildung. • γ ist nicht injektiv. Jeder Punkt bis auf (0, 0) und (1, 1) wird genau 2mal getroffen. 11.2.3 Wegzusammenhang Ein (metrischer) Raum X heißt wegzusammenhängend, falls sich je zwei Punkte x, y ∈ X durch einen Weg in X verbinden lassen. 2. c : J → V C 1 -Kurve f : J → R C 1 -Funktion e = c · f : t 7→ c (t) · f (t) ė (t) = ċ (t) · f (t) + c (t) · f ′ (t) 3. Umparameterisierung von c c : J → V C 1 -Kurve f : I → R C 1 -Funktion mit f (I) ⊆ J e = c ◦ f : t 7→ c (f (t)) ė (t) = ċ (f (t)) · f ′ (t) 4. c : J → V C 1 -Kurve f : V → W stetig und linear e = f ◦ c ist C 1 -Kurve ė (t) = f (ċ (t)) 11.2.8 • stetige Bilder wegzusammenhängender Räume sind wieder wegzusammenhängend 11.2.4 Geschwindigkeit, differenzierbar Sei J ⊆ R offenes Intervall, c : J → V eine Kurve, t0 ∈ J. Dann gibt es ε > 0 so, dass (t0 − ε, t0 + ε) ⊆ J. Falls es eine stetige Abbildung p : (−ε, ε) → V gibt, 0) = p (t − t0 ) gilt für t 6= t0 , so heißt so dass c(t)−c(t t−t0 differenzieren auf abgeschlossenen Intervall Ist c : [a, b] → V Kurve. Falls es ein r > 0 gibt, eine (stetig) differenzierbare Kurve c̃ : (a − r, b + r) → V mit c (t) = c̃ (t) für alle t ∈ [a, b], so heißt c (stetig) differenzierbar auf [a, b], setze ċ (t) = c̃˙ (t) für t ∈ [a, b]. • Bislang waren ableitungen nur auf offenen Intervallen definiert. Hier wird das ganze auf abgeschlossene erweitert. 32 11.2.9 11 OFFENE MENGEN, OFFENE ABBILDUNGEN, KURVEN, SKALARFELDER Bogenlänge Sei c : [a, b] → V stetig differenzierbar. Die Bogenlänge Rb von c ist L (c) = a kċ (t)k dt. 11.2.10 Umparameterisierung und Bogenlänge 11.3.2 Sei U ⊆ V offen, f : U → R C 1 -Funktion, J ⊆ R offen, c : J → V stetig differenzierbare Kurve mit c (J) ⊆ U . Dann ist g = f ◦ c mit g:J → R t 7→ f (c (t)) ebenfalls stetig differenzierbar, mit Ableitung Ist c : J → V C 1 -Kurve, J = [a, b], ist ϕ : I → R C 1 -Funktion streng monoton wachsend (d.h. ϕ′ (t) > 0 für alle t), I = [u, v] mit ϕ (u) = a, ϕ (v) = b. Dann 11.3.3 gilt L (c) = L (c ◦ ϕ) • Die Kurvenlänge ändert sich nicht bei streng monotonen Umparameterisierungen. Kettenregel 1 g ′ (t) = df (c (t)) (ċ (t)) Kettenregel 2 Sei U ⊆ V offen, f : U → R C 1 -Funktion, J ⊆ R offen, c : J → R reelle Funktion mit f (U ) ⊆ J. Dann ist g = c ◦ f mit g:U t 11.3 11.3.1 Skalarfelder → R 7→ c (f (t)) ebenfalls stetig differenzierbar, mit Ableitung dg (u) (h) = c′ (f (u)) · df (u) (h) Differential 11.3.4 Richtungsableitung Sei V ein normierter Raum, U ⊆ V offen, sei f : U → R stetig. Sei xo ∈ U . Wir sagen f ist differenzierbar im Ist v ∈ V , so heißt Punkt x0 , falls es r > 0 gibt, eine stetige Funktion DV f (x) = df (x) (v) λ : Br (0) → R, und eine stetige lineare Abbildung Richtungsableitung von f an der Stelle x in Richtung g : V → R, so dass gilt: λ (0) = 0 und v. f (x0 + h) − f (x0 ) = λ (h) khk + g (h) für alle h mit khk < r. Dann heißt df (x0 ) = g Ableitung oder Differential von f in xo . 11.3.5 Partielle Ableitung Sei V = Rn , v = ei . Dann ist df (x) (ei ) = Dei f (x) = ∂f (x) ∂xi Falls f in jedem Punkt x ∈ U differenzierbar, so heißt die i-te partielle Ableitung von f an der Stelle xi . f differenzierbar, falls die Abbildung U x → V ∗ = L (V, R) • Man kann schreiben f (x + t · ei ) − f (x) ∂f (x) = lim t→0 ∂xi t 7→ df (x) stetig ist, heißt f stetig differenzierbar oder G1 Funktion. • Die i-te Partielle Ableitung erhält man, indem man v1 , . . . , vi−1 , vi+1 , . . . , vn als konstanten behandelt und formal nach vi ableitet. • Falls f in x0 die Bedingungen der Definition erfüllt, so ist df (x0 ) eindeutig durch f bestimmt. 11.3.6 Rechenregeln des Differentials • Das Differential df (x0 ) ist eine Lineare Abbildung Sei U ⊆ V offen, C 1 (U ) die Menge aller stetig diffeV → R, d.h. df (x0 )liegt im Dualraum V ∗ = renzierbaren Funktionen auf U . Das ist ein reeller VekL (V, R). Das ist ebenfalls ein normierter Raum, torraum und ein Ring, also eine reelle Algebra. Es gilt: sogar ein Banachraum. 1. d (f + g) = df + dg • V ∗ trägt die Operatornorm kdf (x)k = 2. d (r · f ) = r · df sup {kdf (x) (h)k | khk ≤ 1} 3. Leipnitzregel • (x, h) 7→ df (x) (h) ist stetig d (f · g) = df · g + dg · f 33 12.1 Ableitung 11.3.7 Falls f in jedem Punkt u ∈ U eine Ableitung hat, heißt f differenzierbar. Falls zusätzlich die Abbildung Affine Abbildung Ist f : V → R linear und stetig, t ∈ V , so ist die Abbildung g : v 7→ t + f (v) stetig differenzierbar, und dg (u) (v) = f (v). 11.3.8 → L (U, V ) u 7→ Df (u) stetig ist, heißt f stetig differenzierbar oder C 1 Funktion. Gradient Für U ⊂ Rn offen, f : U → R C 1 -Funktion betrachte den Gradienten Pn i=1 • g ist durch f und u eindeutig bestimmt. • Df (u) (h) = g (h) • limt→0 grad (f ) (u) = ∇f (u) ∂f ∂f = (u) , . . . , (u) ∂x1 ∂xn Das innere Produkt auf Rn mit hx, yi = Dann gilt: h∇f (u) , hi = df (u) (h) U 12.1.2 xi yi . • Wenn h ein inneres Produkt auf V ist, so definiert man den Gradienten über die Gleichung df (u) (v) = h (∇f (u) , v) f (x+t·h)−f (x) t = Df (x) (h) Überblick über verschiedene tungsbegriffe Ablei- Sei V ein reeller normierter Vektorraum und seien J ⊆ R und U ⊆ V offen. Analysis 1 f : J → R • Df (x) ∈ L (R, R) =R ˜ • Df (x) : v 7→ v · f ′ (x) • Df (x) (1) = f ′ (x) 11.3.9 Kriterium für stetige Differenzierbarkeit Sei U ⊆ Rn offen, f : U → R stetig. Dann ist f stetig differenzierbar genau dann, wenn alle partiellen Ablei∂f (u) existieren und stetig in u sind. tungen ∂x i Für das Differential gilt dann n X ∂f df (u) (h) = (u) hi = h∇f (u) , hi ∂xi i=1 12 Differentialrechnung in Vektorräumen 12.1 Ableitung 12.1.1 Definition Seien V, W normierte Räume, U ⊆ V offen, f : U → W stetig, sei u ∈ U . Kurven c : J → V • Dc (t) ∈ L (R, V ) =V ˜ • Dc (t) : x 7→ x · ċ (t) • Dc (t) (1) = ċ (t) reelle Funktionen f : U → R • Df (u) = df (u) ∈ L (U, R) • in manchen Büchern wird zwischen Df und df nicht unterschieden 12.1.3 affine Abbildung Ist g : V → W linear und stetig, t ∈ V und f (v) = t + g (v). Damit ist f C 1 -Funktion mit Ableitung Df (u) = g. • für g = t + Ax mit Matrix A gilt: Df (u) (v) = Av Wir sagen f ist diferenzierbar in u, falls es eine lineare 12.1.4 Struktur der Ableitungen Abbildung g : V → W gibt, und eine stetige Abbildung Sei U ⊆ V offen, V, W normierte Räume, C 1 (U, W ) λ : BrV (0) → W mit λ (0) = 0, so dass gilt die Menge aller C 1 Abbildungen von U nach W . f (u + h) − f (u) = g (h) + λ (h) · khk Dann ist C 1 (U, W )ein reeller Vektorraum. Es gilt für alle f, g ∈ C 1 (U, W ) und r ∈ R für alle h ∈ BrV (o), dabei sei r > 0 so gewählt, dass BrV (0) ⊆ U . Die Funktion g heißt Ableitung von f in 1. D (g + f ) (u) = Dg (u) + Df (u) u, schreibe 2. D (r · f ) (u) = r · Df (u) g = Df (u) ∈ L (V, W ) 34 12 DIFFERENTIALRECHNUNG IN VEKTORRÄUMEN 12.1.5 • Potentiale sind die verallgemeinerung von Stammfunktionen Jakobimatrix Für V = Rn , W = Rm , U ⊆ V offen und f : U → V mit f (u) = (f1 (u) , . . . , fm (u)) ∈ Rm . Wenn 12.1.9 Hesse-Matrix fP C 1 -Funktion ist, so auch f1 , . . . , fm mit f (u) = m k=1 ek fk (u). Für die Ableitung gilt dann mit v = U ⊆ Rn offen, f : U → R. Für die zweite Ableitung (v1 , . . . , vn ) ∈ Rn gilt n m Df (u) : R → R y1 “P ” P 2 ∂f ∂fm n n 1 ∂ f Df (u) : v 7→ k=1 ∂xk (u)·vk ,..., k=1 ∂xk (u)·vk (u) ... D2 f (u) (x, y) = (x1 , . . . , xn ) ∂xl ∂xk = (h∇f1 (u) , vi , . . . , h∇fn (u) , vi) yn = [Df (u)] · v T = x Hf (u) y mit Die Matrix ∂f1 ∂x1 (u) ... . .. . [Df (u)] = . . ∂fm ∂x1 (u) . . . ∂f1 ∂xn (u) .. . ∂fm ∂xn (u) Hf (u) = m×n ∈R = [Df (u)] wird als Jakobimatrix von Df (u) bezeichnet. n ∂2f (u) ∂xl ∂xk k,l=1 ∂f ∂x1 ∂x1 (u) . . . .. .. . . ∂f ∂x1 ∂xn (u) . . . ∂f ∂xn ∂x1 (u) .. . ∂f ∂xn ∂xn (u) heißt Hessematrix von f in u. 12.1.6 Kettenregel T • Für f ∈ C 2 gilt Hf (u) = Hf (u) Sind X, Y, Z normierte Räume, U ⊆ X offen, V ⊆ Y offen, f : U → Y und g : V → Z C 1 -Funktionen mit 12.1.10 Vertauschbarkeit von Ableitungen f (U ) ⊆ V . Dann ist g ◦ f : U → Z : u 7→ g (f (u)) Ist U ⊆ V offen, f : U → R eine C 2 -Funktion und ebenfalls C 1 -Funktion und u ∈ U , so gilt D (g ◦ f ) (u) = Dg (f (u)) ◦ Df (u) D2 f (u) (x, y) = D2 f (u) (y, x) 12.1.7 Höhere Ableitungen Ist U ⊆ V offen, f : U → W C 1 -Funktion. Dann ist Df : U → L (V, W ) stetig. Falls Df ebenfalls C 1 Funktion ist, heißt f zweimal stetig differenzierbar oder C 2 -Funktion. Schreibe D (Df ) = D2 f für die zweite Ableitung. Entsprechend definiert man k-mal stetig differenzierbare Funktionen, Dk f = k-te Ableitung. Man erhält Vektorräume C k (U, W ) = {f : U → W |f k-mal stetig differenzierbar}. für alle x, y ∈ V . Das heißt D2 f (u) ist eine symmetrische Bilinearform. • Die partiellen Ableitungen einer C 2 -Funktion im Rn gilt ∂2f ∂2f (u) = (u) ∂xi ∂xj ∂xj ∂xi • Die Hessematrix Hf (u) ist symmetrisch T Hf (u) = Hf (u) 12.1.11 12.1.8 Potentiale Bilinearität der zweiten Ableitung Sei U ⊆ Rn offen, f : U → Rn sei eine C 1 -Funktion. f (u) ∈ W sei ein Vektor und Df (u) ∈ L (V, W ) linea- Frage: gibt es F : U → R mit ∇F = f ? Wenn ja, so re Abbildung. Betrachte die zweite Ableitung D2 f ∈ heißt F Potential zum Feld f ). L (V, L (V, W )). Falls es ein Potential F passend zu f gibt, gilt ist F eine C 2 -Funktion. Es muss also für f gelten Es gilt D2 f (u) : V × V → W (x, y) 7→ D2 (u) (x) (y) = D2 f (u) (x, y) D2 f : U × V × V → W D2 f (u) (x, y) ist linear in x uns y und somit eine bilineare Abbildung. Für J ⊆ R offen und f : J → R gilt D2 f (u) = ((x, y) 7→ x · y · f ′′ (u)). ∂fj ∂fi (u) = (u) ∂xj ∂xi Im R3 ist diese notwendige Bedingung äquivalent mit Rotation von f = 0 ∂f ∂f2 3 ∂x2 − ∂x3 ∂f1 ∂f3 − ∂x rot (f ) = ∂x =0 3 1 ∂f2 ∂f1 ∂x1 − ∂x2 35 12.2 Lokale Extrema reeller Funktionen Falls U sternförmig ist, sind diese Bedingung nicht nur notwendig, sondern auch hinreichend. • Dies entspricht positiver bzw. negativer semidefinitheit von D2 f (u). Sternförmig bedeutet, das es einen ausgezeichneten Punkt im Raum gibt, von dem aus man alle anderen Punkte mit in der Menge liegenden Verbindungsgraden erreichen kann. • Dies ist nur Notwendig, hinreichend ist erst die Definitheit ohne das “Semi”. 12.2.4 12.1.12 definit Besondere Ableitungen Affine Abbildung siehe 12.1.3 auf Seite 33 Eine symmetrische Bilinearform h : V × V → R heißt Bilineare Abbildung f (x, y) sei bilinear Df (x, y) (v, w) = f (x, w) + f (v, y) positiv definit falls h (v, v) > 0 für alle v 6= 0 gilt Inneres Produkt f (x) = hx, xi = xT Ax mit A = AT Df (x) (v) = 2xT Av 12.2 12.2.1 Lokale Extrema reeller Funktionen Extrema positiv semidefinit falls h (v, v) ≥ 0 für alle v ∈ V gilt negativ definit falls h (v, v) < 0 für alle v 6= 0 gilt negativ semidefinit falls h (v, v) ≤ 0 für alle v ∈ V Falls keine dieser Eigenschaften zutrifft, heißt h indefinit . Sei (X, d) ein metrischer Raum, f : X → R stetig. Wir sagen f hat in x ∈ X ein Maximum / Minimum, 12.2.5 Entwickeln einer Funktion mit ihren Ableitungen falls für alle z ∈ X gilt f (x) ≥ f (z) (bzw. f (x) ≤ f (z)). Falls zusätzlich für z 6= x stets gilt f (x) > f (z) (bzw. f (x) < f (z)), so spricht man von einem strikten Ist ϕ : (−r, r) → R C 2 -Funktion, so gilt Maximum (oder Minmum). Z t Falls es eine Kugel Br (x) gibt, so dass f auf Br (x) ein (striktes) Maximum oder Minimum hat, so spricht man von einem lokalen (strikten) Maximum / Minimum. ϕ (t) = ϕ (0) + ϕ′ (0) · t + 0 ϕ′′ (s) (t − s) ds (strikte) (lokale) Maxima und Minima werden allge- 12.2.6 Zweite Ableitung als Norm mein als (strikte) (lokale) Extrema bezeichnet. Falls es ein δ > 0 gibt, so dass D2 f (u) (v, v) ≥ δ für alle v mit kvk = 1, so gibt es r > 0 so, dass D2 f (ũ) (v, v) ≥ 12.2.2 Kriterium für Extrema / kritische δ 2 für alle ũ ∈ Br (u). Punkte Sei U ⊆ V offen, V normierter Raum, f : U → R sei eine C 1 -Funktion. Falls f in u ∈ U ein (lokales) Extremum hat, so gilt df (u) = 0 (Nullabbildung). Falls V = Rn , ist das gleichbedeutend mit ∇f (n) = 0 (Nullvektor). Die Punkte u ∈ U mit df (u) = 0 heißen kritische Punkte von f . • Die Bedingung D2 f (u) (v, p v) ≥ δ besagt folgendes: die Norm kvkU = D2 f (u) (v, v) ist äquivalent zur Norm, mit der wir auf V angefangen haben. Weil auf Rn alle Normen äquivalent sind, folgt dort (im Rn ) die Existenz von δ schon, falls D2 f (u) positiv definit ist. 12.2.7 12.2.3 notwendig für lokale Maxima und Minima Falls f in u ein lokales Maximum hat, gilt D2 f (u) (v, v) ≤ 0 falls f in u ein lokales Minimum hat, gilt D2 f (u) (v, v) ≥ 0 für alle v ∈ V . Hinreichendes Kriterium für lokale Extrema Sei U ⊆ V offen, f : U → R eine C 2 -Funktion, sei u ein kritischer Punkt von f . Falls es ein δ > 0 gibt, so dass D2 f (u) (v, v) ≥ δ für alle v ∈ V mit kvk = 1 gilt, so hat f in u ein striktes lokales Minimum. Falls es ein δ > 0 gibt, so dass D2 f (u) (v, v) ≤ −δ für alle v ∈ V mit kvk = 1 gilt, so hat f in u ein striktes lokales Maximum. 36 12 DIFFERENTIALRECHNUNG IN VEKTORRÄUMEN 12.2.8 Hinreichendes Kriterium für lokale Extrema in endlicher Dimension 12.3 Extrema mit Nebenbedingungen 12.3.1 Niveaumenge Sei U ⊆ Rn offen, f : U → R C 2 -Funktion, u ∈ U mit ∇f (u) = 0. Falls die Hessematrix Hf (u) positiv U ⊆ V offen, V Banachraum, q : U → R C 1 -Funktion. definit ist, so hat f in u ein striktes lokales Minimum, Für r ∈ R ist Mr = {v ∈ U |q (v) = r} = q −1 (r) die falls Hf (u) negativ definit ist, so hat f in u ein striktes Niveaumenge zum Wert r. lokales Maximum. Sei H ein weiterer Banachraum, u ∈ Mr , ϕ : BεH (0) → V sei C 1 -Funktion. Wir sagen, ϕ parameterisiert Mr V nahe u, falls 12.2.9 Trägheitssatz von Silvester es δ > 0 gibt, so dass Mr ∩ Bδ (u) = ϕ BεH (0) ∩ BδV (u) und falls Dϕ (x) injektiv ist für alle x ∈ BεH (0). Sei S ∈ Rn×n eine symmetrische n × n-Matrix. Dann gibt es eine Matrix U ∈ Rn×n (d.h. U U T = Falls Mr in jedem Punkt u ∈ Mr solch eine ParametePorthogonale n In bzw. risierung hat, heißt Mr ⊆ U Hyperfläche in U . k=1 uik ujk = δij bzw. die Spalten von U bilden eine Orthonormalbasis für Rn ) so dass D = U T SU = d1 0 .. 0 . dn eine Diagonalmatrix mit d1 ≥ d2 ≥ . . . ≥ dn . Die Zahlen d1 , . . . , dn heißen Eigenwerte von S. • Für V = R2 sind Niveaumengen Höhenlinien auf dem Graphen der Funktion q. • Ich kann sozusagen eine Umgebung um den Nullpunkt eines Vektorraums auf eine Niveaumenge abbilden. Die Matrix S ist positiv/negativ (semi)-definit genau 12.3.2 dann, wenn D es ist. Also: 1. S ist positiv definit ⇔ d1 , . . . , dn > 0 2. S ist positiv semi definit ⇔ d1 , . . . , dn ≥ 0 3. S ist negativ definit ⇔ d1 , . . . , dn < 0 4. S ist negativ semi definit ⇔ d1 , . . . , dn ≤ 0 • Spur (D) = Spur (S) det (D) = det (S) • Für n = 2 gilt: Vorraussetzungen und Notation siehe 12.3.1. Falls dq (u) 6= 0, so hat Mr = q −1 (q (u)) eine Parameterisierung nahe u. 12.3.3 Tangentialraum Voraussetzungen und Notation siehe 12.3.1. Man nennt H = ker (dq (u)) = Tu (Mr ) Tangentialraum von Mr in u. 12.3.4 1. S ist positiv definit ⇔det (S) > 0 und Spur (S) > 0 Existenz einer Parameterisierung Extrema mit Nebenbedingung, Lagrange-Multiplikator Sei U ⊆ V offen, V Banachraum, q : U → R f : U → R 2. S ist negativ definit ⇔ det (S) > 0 und C 1 -Funktion, Mr = q −1 (r). Spur (S) < 0 Falls u ∈ Mr ein Extremum von f |Mr ist (d.h. u ist Extremum von f mit Nebenbedingung q (u) = r) und falls dq (u) 6= 0, so gibt es ein λ ∈ R mit df (u) = 12.2.10 Hurwitz-Kriterium λ · dg (u). λ heißt Lagrange-Multiplikator. Für V = Rn bedeutet das ∇f (u) = λ∇q (u). Eine Symmetrische Matrix A ist positiv definit genau dann, wenn für alle k = 1, . . . , n • Dies ersetzt die Bedingung Df (x) = 0 a11 . . . a1k .. > 0 .. det ... . . 12.3.5 Extrema auf kompakten Mengen a ... a k1 kk ist. Also die Determinanten aller quadratischen Aus- Ist K ⊆ Rn abgeschlossen und beschränkt (also Komschnitte aus der Matrize A die die obere Linke Ecke pakt), ist f : K → R stetig, so hat f auf K ein Maxienthalten. mum und ein Minimum. 37 13.1 Integrale 13 Mittelwertsatz und Satz von lokalen Inversen 13.1 Integrale 13.1.3 Lineare Abbildung und Integral Ist ϕ : V → R linear und stetig, so gilt ! Z Z b b ϕ ϕ (f (t)) dt f (t) dt = a a 13.1.1 Raum der beschränkten Funktionen Im Rn mit f : J → Rn und Sei V ein Banachraum (= vollständiger normierter f (t) = (f1 (t) , . . . , fn (t)) so Raum), J = [a, b]. Eine Funktion f : J → V heißt beschränkt , falls die Menge {kf (t)k |t ∈ J} beschränkt gilt ! ist. Sei B (J, V ) die Menge aller beschränkter FunktioZ b Z b Z b nen f : J → V . B (J, V ) ist ein reeller Vektorraum. Set(t) dt = f1 (t) dt, . . . , fn (t) dt ze kf (t)k∞ = sup {{kf (t)k |t ∈ J}} (Supremum von a a a f ). Damit wird B (J, V ) ein normierter Vektorraum. Sind V, W Banachräume, dann gilt für ϕ : V → W linear und stetig • B (J, V ) ist ein Banachraum ! Z Z b b ϕ ϕ (f (t)) dt f (t) dt = 13.1.2 Stufenfunktion a a Eine Funktion f ∈ B (J, V ) heißt Stufenfunktion, falls es Zahlen a = s0 < s1 < . . . < sn = b Insbesondere: Sind X, Y Banachräume, f : J → L (X, Y ) Regelfunktion, so gilt für jedes x ∈ X | {z } Banachraum Z ! Z b f (s) ds (x) = f (s) (x) ds gibt, so dass f |(si ,si+1 ) = const. gilt. Die Menge a a Step (J, V ) = {f : J → V |f ist Stufenfunktion} ist ein Untervektorraum von B (J, V ). denn die Abbildung f (s) 7→ f (s (x)) ist linear. b Der Abschluss von Step (J, V ) in B (J, V ) besteht aus allen beschränkten Funktionen, die Grenzwerte (bzgl. 13.1.4 Ableitung eines Integrals k.k∞ ) von Stufenfunktionen sind. Solche Funktionen heißen Regelfunktionen, sie bilden einen Untervektor- Ist f : J → V stetig, t0 ∈ (a, b) = J, so ist raum R (J, V ) ⊆ B (J, V ). Weil B (J, V ) vollständig Z t ist, ist R (J, V ) ebenfalls vollständig. f (s) ds c (t) = Ist f ∈ Step (J, V ) bzgl. Zerlegung a = s0 < s1 < . . . < sn = b, setze Z a b f (t) dt = n−1 X i=0 f si+1 + si 2 (si+1 − si ) ∈ V t0 eine C 1 -Kurve, mit Ableitung ċ (t) = f (t). Für t < t0 Rt Rt ist t0 f (s) ds = − t 0 f (s) ds. • Für eine C 1 -Kurve R t gilt insbesondere c (t1 ) − c (t0 ) = t01 ċ (s) ds Für eine Regelfunktion f ; J → V , die Grenzwert einer Folge (fi )i∈I von Stufenfunktionen ist, setze 13.1.5 Mittelwertsatz der Integralrechnung in Vektorräumen Z b Z b f (t) dt = lim fi (t) dt i∈I a Seien V, W Banachräume, U ⊆ V offen, f : U → W a C 1 -Abbildung. Sei u ∈ U und v ∈ V so, dass u + v · s ∈ U für alle s ∈ [0, 1]. Dann gilt • J = [a, b] ⊆ R, V vollständiger Vektorraum Z 1 Step (J, V ) ⊆ R (J, V ) ⊆ B (J, V ) f (u + v) − f (u) = Df (u + v · s) (v) ds • Integrieren ist eine Lineare Abbildung: 0 Rb Rb Rb Z 1 (f (t) + g (t)) dt = a (f (t)) dt + a (g (t)) dt = Df (u + v · s) ds (v) Rab Rb 0 a (λ · g (t)) dt = λ · a (g (t)) dt R R R b b b • Sind V, W Banachräume, u ∈ U ⊆ V , U offen, • a f (t) dt ≤ a kf (t)k dt ≤ a kf k∞ dt = u + h ∈ Br (u) ⊆ U , so gilt (b − a) · kf k∞ • Stetige Funktionen sind Regelfunktionen C (J, V ) ⊆ R (J, V ) kf (u+h)−f (u)k≤khk·sup{Df (u+h·t)|0≤t≤1} falls {u + v · s|s ∈ [0, 1]} ⊆ U 38 14 FUNKTIONENREIHEN 13.2 13.2.1 Invertieren von Funktionen 13.2.5 Satz über implizite Funktionen Seien X, Y, Z Banachräume, U ⊆ X, V ⊆ Y offen, f : U × V → Z sei C 1 -Funktion, sei (u, v) ∈ U × V . von Neumannsche Reihe - Inverses Sei V ein Banachraum, f ∈ L (V, V ) mit kf k < 1. Dann Falls D f (u, v) : Y → Z ein Isomorphismus ist, so gibt 2 hat die lineare Abbildung (idv − f ) : v 7→ v − f (v) ein es Û ⊆ U offen, g : Û → V C 1 -Funktion mit g (u) = v, stetiges Inverses nämlich so dass f (x, g (x)) = f (u, v) gilt für alle x ∈ Û . ∞ X fk (idV − f )−1 = • Man kann die Gleichung f (x, y) = const nahe u k=0 nach y auflösen mit f 0 := idV und f k = f ◦ f ◦ . . . ◦ f . | {z } • Isomorphismus ⇔ det ([D2 f (x, v)]) 6= 0 k−mal 13.2.2 Gruppe von invertierbaren linearen Abbildungen Sei V ein Banachraum, • Wenn ich die Gleichung f (x1 , . . . , xn ) = k nach ∂f xi auflösen will, muss ich testen, ob ∂x 6= 0 ist. i Falls f vektorwertig ist, muss dieses für jedes fi aus f = (f1 , . . . , fm ) gelten. 13.2.6 Gl (V ) = {f ∈ L (V, V ) |f hat stetiges Inverses} Diagonalisierbarkeit schen Matizen von symmetri- Dann ist Gl (V ) eine Gruppe (bzgl Komposition von Ist A ∈ Rn×n symmetrisch (d.h. A = AT ), so gibt es eine Orthonormalbasis b1 , . . . , bn des Rn aus EigenvekAbbildungen und offen in L (V, V ). toren von A. Bzgl. dieser Basis hat A also Diagonalge−1 • Die Abbildungen (g, h) 7→ g ◦ h und g 7→ g sind stalt mit den Eigenwerten auf der Diagonalen. stetig in Gl (V ) • Dies ist nur über R richtig, nicht z.B. über Q 13.2.3 Satz vom lokalen Inversen 13.2.7 Ableitung einer Impliziten Funktion 1 Sei V, W Banachräume, U ⊆ V offen f : U → W C Funktion, u ∈ U . Falls Df (u) : V → W bijektiv ist, Sei F : V × W → Z differenzierbare Funktion, g : V → dann gibt es r > 0 eine C 1 -Funktion g : BrW (f (u)) → W ebenfalls differenzierbar und es gelte f (x, g (x)) = 0 für alle x ∈ V . An allen anderen Punkten x0 ∈ V an V , so dass denen D2 f (x0 , g (x0 )) invertierbar ist gilt (g ◦ f ) (v) = v −1 Dg (x0 ) = −D2 f (x0 , g (x0 )) D1 f (x0 , g (x0 )) (f ◦ g) (w) = w an Stellen wo dieses Sinn macht gilt (Definitionsbereiche!). • Nahe bei u lässt sich die Gleichung f (v) = w eindeutig und stetig differenzierbar nach v auflösen. 13.2.4 Notation für implizite Funktionen Sind X, Y, Z Banachräume, U ⊂ X, V ⊂ Y offen. f :U ×V f (x, y) → Z = z • Geht auch, wenn f (x, g (x)) = c für festes c ∈ Z ist. 14 14.1 14.1.1 Funktionenreihen Taylorreihe Definition Ist f eine unendlich oft differenzierbare Funktion (glatt), betrachte ihre Taylorreihe ∞ X 1 (n) sei C 1 -Funktion, so ist Df (x, y) : X × Y → Z linear. f (0) xn n! Schreibe für a ∈ X, b ∈ Y n=0 im Entwicklungspunkt 0. a a Df (x, y) = (D1 f (x, y) , D2 f (x, y)) b b Falls f Potenzreihe ist, stimmt sie mit ihrer Taylorreihe = D1 f (x, y) (a) + D2 f (x, y) (b) überein. • Diese Schreibeise geht auf die Verwendung von Blockmatrizen zurück • Die Taylorreihe liefert nicht immer die richtige Funktionsreihe zurück 39 14.2 Fourierreihe 14.1.2 Entwicklung mit endlicher Summe 14.2.2 Fourrierkoeffizienten Sei U ⊆ R offenes Intervall, x0 ∈ U . Dann gilt auf ISt v ∈ V und ist B vollständiges ONS, so heißen die Zahlen vi = h (v, bi ) Fourierkoeffizienten von V . Für einem Intervall (x0 − r, x0 + r) ⊆ U I = N konvergiert dann n X 1 (i) ∞ X f (x0 + t) = f (x0 ) ti + Rn+1 (t) i! v = bk vk i=0 k=0 mit gegen v. Rn+1 (t) = 1 n! Z t 0 n (t − s) f (n+1) (x0 + s) ds 14.2.3 Fourierentwicklung mit Trigonometrischen Funktionen falls f ∈ C n+1 (U, R). Rπ Sei V = C ([−π, π] , R) und h (f, g) = −π f (s) g (s) ds ist inneres Produkt auf V . Leider ist V kein Hilber V̂ , ĥ traum, aber er lässt sich zu einem Hilbertraum 14.1.3 Fehlerabschätzung vervollständigen (Dafür würde man einen anderen InIst f ∈ C n+1 (U, R) wie in 14.1.2, so gibt es η : tegralbegriff benötigen). (−r, r) → R stetig mit η (0) = 0 und Betrachte f (x0 + t) = 14.1.4 n X 1 (i) f (0) ti + η (t) tn i! i=0 Vektorwertige Funktionen 1 f (u) + Df (u) (h) + D2 f (u) (h, h) 2 +...+ 1 n D f (u) h, . . . , h | {z } n! n−mal +Rn+1 (h) mit 1 Rn+1 (h)= n! R1 0 0 1 B C n C Dn+1 f (u+h·s)B @h, . . . , hA(1−s) ds | {z } n+1−mal 14.2 14.2.1 b2k (t) = b2k+1 (t) = U ⊆ V offen, f : U → W C n+1 -Funktion. f (u + h) = b0 (t) = Fourierreihe Orthonormalsystem Sei (V, h) Hilbertraum (d.h. V ist Vollständig, bzgl p Norm kvk = h (v, v)). Eine Teilmenge B ⊆ V , B = {bi |i ∈ I} heißt Orthonormalsystem (ONS), falls ( 1 falls i = j h (bi , bj ) = δij = 0 sonst Ein ONS heißt vollständig, fallss der von B erzeugte Unterraum W = span (B) dicht ist, d.h. falls W = V . • Jeder Hilbertraum hat ein vollständiges ONS 1 √ 2π 1 √ cos (kt) π 1 √ sin (kt) π Die Menge {bk |k ∈ N}ist ein vollständiges ONS. Für f ∈ V̂ (insbesondere für f ∈ V ) betrachte die Fourierkoeffizienten Z π h (f, bn ) = fn = f (s) bn (s) ds −π die zugehörige Fourierreihe ist ∞ X bk (t) fk k=0 sie konvergiert in v̂ gegen f bzgl. der durch ĥ gegebenen Norm. • Das bedeutet i.a. keine punktweise Konvergenz der Fourierreihe gegen die Funktion. • Sägezahn, konvergiert punktweise ∞ 4 X cos ((2k + 1) · t) π − 2 2 π (2k + 1) k=0 • Rechteck, konvergiert gleichmässig für t > 0 1 f (t) = sign (t) = 0 für t = 0 −1 für t < 0 ∞ 4 X sin ((2k + 1) · t) f (t) = π 2k + 1 k=0 40 14.2.4 14 FUNKTIONENREIHEN Konvergenzkriterium Ist f ∈ C ([−π, π] , R) Lipschitzstetig (insbesondere C 1 -Funktion), so konvergiert die Fourierreihe punktweise gegen f . Ist f sogar C 2 -Funktion, dann konvergiert die Fourrierreihe gleichmässig gegen f . Index ∞-Norm, 26 Äquivalentzklasse, 9 Äquivalenzklassen, 12 Äquivalenzrelation, 9 äquidistante Zerlegung, 19 äquivalent, 29 1-Norm, 26 1. Hauptsatz der Diff- und Int- rechung, 23 2-Norm, 26 2. Hauptsatz der Diff- und Int- rechung, 23 Abbildung, 9 abgeschlossen, 25, 29 Ableitung, 21, 32, 33 Ableitung Umkehrfunktion, 21 Ableitungsoperator, 22 Abschluss, 30 Abschneiden, 25 Absolutbetrag, 6 absolute Konvergenz, 14 Additionstheoreme, 17 Algebra, 15 normierte, 18 alternierende harmonische Reihe, 15 angeordneter Körper, 6 angeordneter Ring, 6 Anordnung, 6, 13 antisymmetrisch, 6 Anzahl Elemente, 10 approximiert, 19 archimedisch, 11, 13 Banach-Raum, 26 Banachraum, 18 Banachs Fixpunktsatz, 29 Bernoulli’sche Ungleichung, 6 Beschleunigung, 31 beschränkt, 11, 18, 37 Betrag, 6 bijektiv, 10 Bild, 9 Bilinearform, 26 Binomialkoeffizient, 10 Binomische Formel, 10 bodenlose Mengen, 8 Bogenlänge, 32 Bolzano - Weierstass, 12 C, 7 C1-Funktion, 33 C1-Kurve, 31 Cauchy, 13 Cauchy Folge, 18 Cauchy-Folge, 13, 25 Cauchy-Produkt, 14 Cauchy-Schwarz-Ungleichung, 27 charakteristische Funktion, 18 Cosinus, 16 Hyperbolicus, 17 definit, 26, 35 Determinante, 28 dicht, 39 diferenzierbar, 33 Differential, 32 Differentiation, 20 differenzierbar, 20, 21, 31–33 stetig, 21 Disjunkt, 7 diskrete Metrik, 24 divergent, 11 divergenten Reihe, 13 Dreiecksungleichung, 6, 18 Umgekehrte, 6 Dualraum, 28, 32 Durchschnitt, 7 e, 15 Einschränkung, 9, 20, 22 Einschränkungsabbildung, 16 einstellige Relation, 9 epsilon-Umgebung, 8 Exponentialfunktion, 14 Exponentialreihe, 15 Extrema, 21, 35 Extremum, 21 F2 bzw. F2 , 5 Faktorring, 12 Fakultät, 10 Familie, 9 fast alle, 10 feiner, 18 Fixpunkt, 29 Folge, 24 Folgen, 11, 12 Folgenglieder, 11 Folgenvollständig, 13 formale Potenzreihe, 16 Fortsetzung, 20 Fourierkoeffizienten, 39 Fundamentalfolge, 13 Funktion, 9 Funktionenfolgen, 16 Funktionsfolge, 23 gebrochenrationale Funktion, 15 geometrische Folge, 12 Geometrische Reihe, 10 geometrische Reihe, 15 Geometrische Summe, 10 geordnetes Paar, 8 gerade, 22, 23 Geschwindigkeit, 31 Gl(V), 38 glatte Funktionen, 22 gleiche Konvergenzverhalten, 14 41 42 gleichmäßig stetig, 15 gleichmäßige Konvergenz, 16, 18 Gradienten, 33 Grenzwert, 11 Gruppenisomorphismus, 15 Häufungspunkt, 12 Höhenlinien, 36 Harmonische Folge, 12 harmonische Reihe, 15 Hermite-Polynome, 17 Hilbert-Raum, 27 Hintereinanderausführung von fkt, 16 Hyperbolische Trigonometrische Funktioen, 17 Hyperfläche, 36 i, 7 Ideal, 12 Imaginärteil, 7 indefinit, 35 Indexmenge, 11 Infimum, 11 injektiv, 10 Inneres, 30 inneres Produkt, 26 Integrak, 37 Integral, 19 Intervall, 8 abgeschlossenes, 8 offen, 8 Invers, 38 Inverses Element, 5 isomorph kanonisch, 11 Jakobimatrix, 34 Körper, 5 kanonisch isomorph, 11 kartesische Produkt, 8 Kettenregel, 21, 32 kommutativer Ring, 5 kompakt, 30 Komplement, 7 komplex konjungiert, 7 Komposition, 9, 16 konjungiert, 7 konstante Folge, 11, 12 konvergent, 11 konvergente Reihe, 13 Konvergenz, 11, 16 gleichmäßig, 16 punktweise, 16 Konvergenzradius, 16 Konvergenzverhalten, 14 konvergiert, 24 konvergiert absolut, 14 konvergiert in, 15 kritische Punkte, 35 Kurve, 31 L-Lipschitz-stetig, 27 INDEX Lagrange-Multiplikator, 36 leere Menge, 7 Leibnizkriterium, 14 Leibnizregel, 21 Limes inferior, 12 Limes superior, 12 Lipschitz-stetig, 27 Logarithmus, 14 lokales Extrema, 21 lokales Inverses, 38 lokales Maximum, 35 lokales Minimum, 35 Lokalisieren von Ringen, 6 Majorantenkriterium, 14 Manhattan-Taxi-Metrik, 24 Maximum, 10, 21, 35 mehrfache Ableitung, 22 Metrik, 24, 26 metrischer Raum, 24 Minimum, 21, 35 Minorantenkriterium, 14 Minumum, 10 Mittelwertsatz der Differentialrechung, 22 Mittelwertsatz der Integralrechnung, 20, 37 mod, 9 monoton fallend, 11 monoton wachsend, 11 Monotonie, 11 N, 7, 8 Nachfolgerstruktur, 8 natürlicher Logarithmus, 14 negatib definit, 35 negativ, 6 negativ semidefinit, 35 Neumannsche Reihe, 38 Neutralelement, 5 nicht kommutativer Ring, 5 nicht negativ, 6 nicht positiv, 6 Niveaumenge, 36 Norm, 18, 26, 28 normierte Algebra, 18 normierter Vektorraum, 18 Null, 5 Nullfolge, 11 obere Schranke, 10 offen, 8, 29 offene Innere, 30 offene Menge, 8 offene r-Kugel um x, 24 ONS, 39 Operatornorm, 28 Ordnung, 6 Ordnungsrelationen, 9 Orthonormalsystem, 39 p-Norm, 26 Paar, 8 Parallelogrammgleichung, 27 43 INDEX Partialsummenfolge, 13 Partielle Integration, 23 partielle Ordnung, 6 Peano-Axiome, 8 Peano-Kurve, 31 pi, 17 Polynome, 17 Polynomfunktion, 15 positiv, 6 positiv definit, 26, 35 positiv semidefinit, 35 Potential, 34 Potenzreihe, 23 formale, 16 Produktfolge, 12 Produktregel, 21 Produktsymbol, 10 punktweise Konvergenz, 16 Q, 6 Quotientenkriterium, 14 R, 11 Rand, 30 Raum, 24 Realteil, 7 Rechteck, 39 reelle Algebra, 15 reellen Zahlen, 10, 11 reeller Hilbert-Raum, 27 reflexiv, 9 Reflexivität, 6 Regelfunktion, 19 Regelfunktionen, 37 Reihen, 10, 13, 15 Relation, 6, 9 Relationen, 9 Richtungsableitung, 32 Riemann-Integral, 19 Ring, 5 Rolle, 22 rot, 34 Rotation, 34 Russelmenge, 8 Sägezahn, 39 Schnittmenge, 7 Schranke, 10 Segment, 25 semidefinit, 35 Sinus, 16 Hyperbolicus, 17 Skalarprodukt, 26 Stammfunktion, 23 Standard Skalarprodukt, 26 Step, 18 sternförmig, 35 stetig, 15, 27, 30 gleichmäßig, 15 stetig differenzierbar, 21, 31 stetige Fortsetzung, 20 stetige Funktionen, 27 stiktes Maximum, 35 stiktes Minimum, 35 streng monoton fallend, 11 streng monoton wachsend, 11 strikte Extrema, 35 striktes lokales Extrema, 21 Stufenfunktion, 18, 37 Substitution, 23 Summen, 10 Summenfolge, 12 Summensymbol, 10 Supremum, 11, 37 Supremumseigenschaft, 11–13 Supremumsnorm, 18, 26 surjektiv, 9 symmetrisch, 9 symmetrische Bilinearform, 26 symmetrische Differenz, 7 Tangentialraum, 36 Tangentialvektor, 31 Taylorreihe, 38 Teilfolge, 12 Teilmengen, 8 topologisch äquivalent, 25 transitiv, 6, 9 Transitivität, 6 Trigonometrische Funktionen, 16 Umgebung, 8 Umkehrabbildung, 30 Umkehrfunktion, 14, 16, 21 Umparameterisierung, 31 unendliche Reihe, 13 ungerade, 22, 23 Ungleichungen, 27 untere Schranke, 10 Unterraum, 24 Urbild, 9 Vektorraum normierter, 18 Verdichtungssatz von Cauchy, 14 Vereinigung, 7 Vollständig, 13 vollständig, 18, 25, 39 vollständigen Induktion, 8 von Neumannsche Reihe, 38 Weg, 31 Weierstrass, 16 Weierstrass - Bolzano, 12 Wurzelfunktion, 15 Wurzelkriterium, 14 Z, 6, 7 Zerlegung, 18 Zerteilung von Integralen, 22 zweimal stetig differenzierbar, 34 zweistellige Relation, 6 zweite Ableitung, 22 Zwischenwertsatz, 16