Erektion

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Pharmazeutisches Coaching
Margit Schlenk, Fachapothekerin für Offizinpharmazie,
Ernährungsberatung, Homöopathie und Naturheilverfahren,
Prävention und Gesundheitsförderung,
Präventionsmanager WIPIG,
Geriatrische Pharmazie, Medikationsmanager BaKlinPharm
NM VITAL Apotheke Neumarkt,MoritzApotheke Nürnberg
[email protected]
Margit Schlenk
Männergesundheit –
 Prävention- Status Quo
 Männerspezifische Krankheiten (GenderMedizin und
GenderPharmazie)
 Arzneistoffprofile
Margit Schlenk
der „kleine“Unterschied?!
Margit Schlenk
Männer wenden tendenziell mehr Zeit für ihr
Auto als für ihren Körper auf…=> Stiefkind
Prävention beim Mann!
Margit Schlenk
Männliches Risikoverhalten
 Typ A- Verhalten: Leistungsdruck, chronischer
Zeitmangel, Hektik, berufliche Überbelastung, Härte
gegen den eigenen Körper
 Risikosportarten, Unfälle, Verletzungen
 Männer trinken mehr Alkohol als Frauen
 Höherer Zigarettenkonsum, schlechtere Ernährung,
höheres Übergewicht
 => höhere Sterblichkeit an Lungen-u. Darmkrebs,
Leberschäden, Herzversagen
 Frauen zeigen bessere Compliance als Männer!
 Männer brauchen adressatengerechte
Einladungsmodelle zu Prävention und Früherkennung
Margit Schlenk
Genetische Unterschiede
 xx versus xy => höherer Reservepool der Frau
 Frau besitzt 1500 Gene für Herz-, Hirn-u.
Lungenfunktion, beim Mann: 78 Gene
Margit Schlenk
Tod am „Akuten Herzinfarkt“ 2003
Altersgruppen
Frauen
Männer
40 bis 44
3
17
45 bis 49
6
33
50 bis 54
11
55
55 bis 59
18
86
60 bis 64
36
133
65 bis 69
72
220
70 bis 74
155
360
75 bis 79
274
543
Todesursachenstatistik, Margit
Statistisches
Schlenk Bundesamt, 2003: ICD-10: I21
Inanspruchnahme Krebsvorsorge
Zentralinstitut für die Kassenärztl.
Versorgung, 2007
Margit Schlenk
Krebsvorsorge nach Altersgruppen 2007
Zentralinstitut für die Kassenärztl.
Versorgung, 2007
Margit Schlenk
Krebserkrankungen beim Mann
Robert-Koch-Institut, 2010
Margit Schlenk
Vorsorge-Darmspiegelungen
Margit Schlenk
Umwelteinflüsse auf die Männergesundheit
 PCB, Dioxin, Bisphenol A, Phthalate, Parabene,
Alkylphenol = Xeno-Estrogene
 Derzeitige Erkenntnisse: Es kommen mehr Mädchen
als Jungen zur Welt, Brustkrebsrate bei Frauen steigt,
Spermienzahl bei Männern sinkt
 „Verweiblichte Jungen“: Penislänge sinkt,
Hodenhochstand, verkürzter anogenitaler Abstand, im
Erwachsenenalter schlechtere Spermienqualität
 Was geschieht: EU setzt 2007 den Grenzwert für
Bisphenol A nach oben!!!???
 Aber : 2010: Verbot in Babyfläschchen und Schnullern
f. BisphenolA!
Margit Schlenk
Physiologische Unterschiede
 Fettstoffwechsel
 Stress-Reaktionen
 Hormone
Margit Schlenk
Fettstoffwechsel
 abnorme Cholesterinwerte fördern Depressionen
(Biol. Psychiatry 2010;68:125 ) – differenziert:
 Frau: niedrige HDL- Werte erhöhen
Depressionsinzidenz um 50%
 Mann: niedrige LDL-Werte erhöhen
Depressionsinzidenz um 50%
Margit Schlenk
Stress-Reaktionen
 Frauen sind weniger stressresistent als Männer: höhere
Sensititvität des weiblichen Gehirns auf
Stresshormone als männliche Gehirne (Journal
Molecular psychiatry (doi 10.1038/mp.2010.66)=> im
Tierversuch (Ratte) der Corticotropin Releasing Factor
(CRF) bindet im weiblichen Gehirn stärker als im
männlichen, beim Mann raschere
Toleranz/Gewöhnung auf Stressreaktion durch
Internalisierung der Hormonrezeptoren
 Frauen leiden doppelt so häufig an stressbedingten
Erkrankungen wie Depression oder posttraumatischen
Belastungsstörungen als Männer (Erklärungsansatz)
Margit Schlenk
Hormone
 Testosteron: Ausbildung der Geschlechtsorgane,
Spermienproduktion, Bartwuchs, Behaarung, anaboler
Effekt an Muskel und Knochen
 Weitere beteiligte Hormone: Androsteron,
Androstendion, Androstendiol, Androstandiol,
Dehydroepiandrosteron (DHEA), Dihydrotestosteron,
Kortikosteron
Margit Schlenk
Testosteron
 Die Produktion von Testosteron konnte in mehreren Studien mit der
Gehirnentwicklung in Verbindung gebracht werden. Bei Männern ist
häufig die linke Gehirnhälfte größer als die rechte. Diese ist
verantwortlich für Fähigkeiten, die räumliches Vorstellungsvermögen
verlangen. Durch die Ausschüttung von Testosteron wird dieses
Wachstum schon im Mutterleib angeregt. Im Gegensatz dazu wird die
rechte Hirnhälfte weniger entwickelt.
 Bei erwachsenen Männern kann man sogar beobachten, wie sich die
Schwankungen des Hormonspiegels im Verlauf des Tages oder des
Jahres auch auf die räumlichen Fähigkeiten auswirken
(Chronobiologie)
 Bei Frauen ist häufig die rechte Hirnhälfte größer, der Schwerpunkt
liegt dann eher auf Problemlösung und einer größeren Sensibilität für
die Gefühle der anderen.
Margit Schlenk
Männliche Wechseljahre- schleichend !
 Folgen erniedrigter Testosteronwerte
- Potenzstörungen (cave: aber auch Indiz f. erhöhte Risiken
bzgl. Herzinfarkt und Schlaganfall:
Mikrozirkulationsstörungen?)
- Abnahme der Knochendichte und der Muskelmasse
- Zunahme des Bauchfetts
- Herzrasen, Depressionen und Konzentrationsschwäche
- Ab dem 40. und dem 70. Lebensjahr verringert sich der
Testosteronspiegel insgesamt um circa 30 Prozent
=> auf welches Alter wollen Sie einstellen durch
Testosteronsubstitution!??
Margit Schlenk
Risiken der
Testosteronsubstitution?
Oder lieber DHEA?
 Was meinen Sie?
Margit Schlenk
Herzgesundheit
 Männer mit Hypertonie entwickeln häufiger eine KHK
als Frauen
 Männer erleiden häufiger Schlaganfall als Frauen, aber
mit geringerer Mortalität, da Diagnoseverfahren und
Therapien besser angewandt werden!
Margit Schlenk
Schmerzmitteldosierung
 Männer benötigen für eine Schmerzfreiheit eine um
mindestens 40% höhere Morphindosis als
gleichgewichtige Frauen
 Männliche Gehirne reagieren bei Schmerz
unterschiedlich als weibliche Gehirne: bei Frau:
limbisches System f. Gefühl/Emotion, beim Mann:
kognitiver/analytischer Bereich der Wahrnehmung
mit Freisetzung von schmerzreduzierendem
Testosteron („ während der Jagd auf ein Mammut gibt
es keinen Schmerz!“)
Margit Schlenk
Prostata
Vorsteherdrüse
Kastaniengroß; umschließt die Harnröhre ringförmig
Bildet „Fruchtbarkeitscocktail“ für die Spermien
Wachstum in 2 Phasen:
Phase I: vor Pubertät ca. 2g  20 Jahre ca. 20g
Phase II: ab dem 40. Lebensjahr
Bei mehr als 30g:
Klinisch als Prostatahyperplasie
Bilder: Wikipedia
Margit Schlenk
Margit Schlenk, Dr. Edgar Gräf, WEWS2010
Prostatitis
•Prävalenz: 2-10%
•Symptome:
- Algurie, Pollakisurie, Strangurie
- starke Schmerzen in der Damm-, Anal-, Scham-,
Lendenregion
•Formen:
 Akute Prostatitis:
Meist bakterielle Infektion mit Escherichia coli:
Fieber, Schüttelfrost, schlechter Allgemeinzustand; PSA
Therapie: Antibiotika (Gyrase-Hemmer: I. Wahl; 4 Wochen)
Bettruhe, Analgetika
Chronisch bakterielle Prostatitis:
Bakterielle Infektion: E. coli, aber auch andere
Symptome schwächer als bei akuter
Therapie: Antibiotika (3-6 Monate), evtl.+-Blocker
Margit Schlenk
Prostatitis
•Formen:
Prostatodynie (Prostataschmerz, chronisches abakterielles
Schmerzsyndrom des Beckens, Prostatopathie):
Häufigste Form:
- Chronische abakterielle Prostatitis (Kongestionsprostatitis)
- Chronisches nicht-entzündliches Schmerzsyndrom des
Beckens (Prostatakongestion, Beckenbodenmyalgie,
vegetatives Urogenitalsyndrom = VUG)
Ursachen: ?, Psychosomatisch, Autoimmunerkrankung?, neurogene Entzündung?
Therapie: Entspannungsübungen, Sitzbäder,
Antiphlogistika, Anticholinergika oder
-Blocker, evtl.: Analgetika
Margit Schlenk,
Schlenk Dr. Edgar Gräf, WEWS2010
LUTS- Lower Urinary Tract Symptoms
Definition der International Continence Society
 Speichersymptome (OAB: overactive Bladder)
- Erhöhte Miktionsfrequenz tagsüber (Pollakisurie) oder
nachts (Nykturie), imperativer Harndrang
(=>Anticholinergika!), Hauptsymptomatik!
 Entleerungssymptome
 Symptome nach Blasenentleerung
 Betroffen 30-80% aller Männer zwischen 50-80 Jahren
 BPS bedeutet nur noch die histologische Diagnose, die
per se ohne Krankheitswert ist!
Margit Schlenk
Benignes Prostatasyndrom:
Bilder: Die gutartige Prostatavergrößerung – Das Wichtigste auf einen Blick;
Mit freundlicher Genehmigung der Firma GSK+ VDM Verlag.Didaktik.Medien; Vielen Dank
Margit
Schlenk
Margit
Schlenk, Dr. Edgar Gräf, WEWS2010
BPS-Symptome
Obstruktiv
(Miktionssymptome)







Verzögerter Start
Schwacher Strahl
Nachträufeln
Harnstottern
Verlängerte Miktionsdauer
Restharn-Bildung
Gefühl der unvollständigen
Entleerung
Irritativ
(Reizsymptome)





Dysurie
Pollakisurie
Nykturie
Kleine Urinvolumina
Dranginkontinenz
Beachte: Stärke der Symptome korreliert
nicht (immer) mit Größe der Prostata!!
Margit
Schlenk
Margit
Schlenk, Dr. Edgar Gräf, WEWS2010
Bild: Pixelio
BPS-Stadien (nach Alken)
Bild: Hexal;
Vielen Dank
Reizstadium:
•Kein Restharn
•Abschwächung des Harnstrahls, verzögerter Beginn, Nykturie, Pollakisurie
Restharnstadium:
•Restharn bis zu 100ml
•Abschwächung des Harnstrahls, verzögerter Beginn, Nykturie, Pollakisurie
• + Harnwegsinfektion, Blasensteinbildung, Dranginkontinenz
Dekompensationsstadium:
•Harnstauung: Überlaufblase, Stauungsniere, Verlust der Nierenfunktion,
Margit Schlenk
Niereninsuffizienz,
Harnvergiftung
BPS-PrävalenzDas Leiden des alten Mannes
Mit freundlicher Genehmigung der Firma AstraZeneca; Vielen Dank
Adapted from Berry SJ et al. J Urol. 1984;132:474-479
Margit
Schlenk
Margit
Schlenk, Dr. Edgar Gräf, WEWS2010
BPS: Begriffs-Wirrwarr
LUTS:
Lower Urinary Tract Symptoms
BPE:
Benign Prostatic Enlargement
(benigne Prostatavergrößerung)
LUTS
BPE
BOO
Quelle: Leitlinie: Diagnostik
und Differenzialdiagnostik des
benignen Prostatasyndroms
AMWF
BOO: Bladder Outlet Obstruction (Blasenauslassobstruktion)
BPS: Benignes Prostatasyndrom = LUTS + BOO + BPE
Margit
Schlenk
Margit
Schlenk, Dr. Edgar Gräf, WEWS2010
BPS: Ursachen
Erhöhter
Blutspiegel an
DHT
Alter
Erhöhter
Östrogenspiegel
Mesenchymale
Reaktionen
Medikamente
Erhöhte Expression
von
Wachstumsfaktoren
Bild: GSK+VDM
Stimulation durch
Wachstumsfaktoren
Margit Schlenk
Spätfolgen
Prostatitis
Prostata-Untersuchung
• Anamnese (einschließlich genauer Medikamenten-Anamnese)
• Internationaler Prostata-Symptomen-Score (I-PSS)
• Körperliche Untersuchung (mit digito-rektaler Untersuchung)
• Prostatavolumen
• Laboruntersuchungen:
- Serum-Kreatinin
Bild: Wikipedia
- Prostata-spezifisches Antigen (PSA) bei einem Alter
> 45 Jahren,
wenn sich daraus weitere Konsequenzen ergeben:
- Urinstatus und Urinsediment
• Sonografie der Blase und Prostata
•Uroflowmetrie
• Restharnbestimmung
Margit Schlenk
Prostata-Untersuchung: I-PSS
Alle Angaben beziehen sich auf die letzten 4 Wochen
1. Wie oft hatten Sie das Gefühl, dass Ihre Blase nach dem Wasserlassen nicht ganz entleert
war?
2. Wie oft mussten Sie innerhalb von 2 Stunden ein zweites Mal Wasser lassen?
3. Wie oft mussten Sie beim Wasserlassen mehrmals aufhören und wieder neu beginnen
(Harnstottern)?
4. Wie oft hatten Sie Schwierigkeiten, das Wasserlassen hinauszuzögern?
5. Wie oft hatten Sie einen schwachen Strahl beim Wasserlassen?
6. Wie oft mussten Sie pressen oder sich anstrengen, um mit dem Wasserlassen zu
beginnen?
7. Wie oft sind Sie im Durchschnitt nachts aufgestanden, um Wasser zu lassen?
(Maßgebend ist der Zeitraum vom Zubettgehen bis zum Aufstehen am Morgen)
Niemals
Seltener als in einem
von fünf Fällen
0
1
Seltener als in der Ungefähr in der
Hälfte der Fälle
Hälfte der Fälle
2
3
In mehr als der
Hälfte der Fälle
Fast
immer
4
IPSS 0-7:
Milde oder gar keine Symptome
IPSS 8-19:
Mittelgradige Symptome; evtl. Prostataerkrankung  Arzt
IPSS 20-35:
Schwere
Symptome
Margit
Schlenk
 Arztbesuch dringend empfohlen
5
BPS-Therapie
1. Watchful-Waiting (I-PSS < 7 Punkte)
2. Medikamentöse Therapie (I-PSS > 7 Punkte)
Phytopharmaka
Chemisch-definierte Arzneimittel:
-Bei niedrigem Prostatavolumen, moderaten Symptomen (IPSS 7)
und niedrigem PSA: -Blocker
Alternativ: Parasympatholytika (v.a. bei LUTS; evtl. in Kombi mit
-Blockern)
-Bei hypertropher Prostata (ab 30 –40 ml), niedrige Symptomen
(IPSS7) oder hohem PSA: 5-Reduktase-Inhibitoren
-Bei Prostatavolumen ab 30 ml, moderaten Symptomen (IPSS 7)
und hohem PSA: Kombi Dutasterid + Tamsulosin
Margit
Schlenk
Margit
Schlenk, Dr. Edgar Gräf, WEWS2010
BPS-Therapie
Chirurgische Maßnahmen:
OP-Indikationen:
Rezidivierender Harnverhalt, Harnweginfektionen (HWI),
Makrohämaturien
Dilatation des oberen Harntraktes, eingeschränkte Nierenfunktion
oder Niereninsuffizienz
Ausgeprägte BPO
3. Transurethrale Prostataresektion (TURP):
Häufigste urologische OP
NW: Blutungen, Inkontinenz (ca. 0,5%), Impotenz (ca. 3%)
Supra- oder retropubische Prostataektomie, transurethrale Inzision
der Prostata (TUIP)
4. Alternative invasive Therapieformen
Laser-Koagulation, Ultraschall-Ablation, Transurethrale
Mikrowellenthermotherapie,
Transurethrale Nadelablation
Margit Schlenk
Margit Schlenk, Dr. Edgar Gräf, WEWS2010
Therapie LUTS
 OAB – Symptome gut mit Anticholinergika
behandelbar => nur 40 % der Männer erhalten diese
 Standardtherapie ohne vorherige Differenzierung der
Symptome => Alphablocker oder 5-αReductasehemmer
Margit Schlenk
Selektive α-1A-AdrenozeptorenAntagonisten
 Alfuzosin, Doxazosin, Tamsulosin, Terazosin,
Silodosin
 Blockade der α-1a-Adrenozeptoren in Prostata,
Harnblase, Blasenhals und in der prostatischen
Harnröhre
 Entspannung der glatten Muskulatur, Verminderung
des Blasenauslasswiderstandes => erleichterte
Urinabgabe (Entleerungssymptom des LUTS)
 Keine Beeinträchtigung der Kontraktilität des
Detrusormuskels
Margit Schlenk
1-Blocker (1-Sympatholytika)
-induzieren Apoptose im Epithel und glatter Muskulatur
der Prostata
-Abnahme der Triglyceride, Anstieg des HDL-Cholesterols
-Gefäße: Arteriolen: Vasodilatation (1A-, 1B-, 1DARezeptoren)
Bild: Die Behandlung der gutartigen Prostatavergrößerung – Das Wichtigste auf einen Blick;
Mit freundlicher Genehmigung der Firma GSK+VDM Verlag.Didaktik.Medien; Vielen Dank
Margit
Schlenk
Margit
Schlenk, Dr. Edgar Gräf, WEWS2010
1-Blocker (1-Sympatholytika)
NW:
-Anejakulationen, retrograde Ejakulation (sehr häufig)
-Kreislaufstörungen: (v.a. first-dose) Benommenheit, Schwindel,
Kopfschmerz, orthostatische Hypotonie, Ödeme, Tachykardie,
-Verstopfte Nase
-Schwächegefühl, Schläfrigkeit, Synkope
-Magen-Darm-Beschwerden: Übelkeit, Magenschmerzen, Durchfall
-Verminderte Libido, erektile Dysfunktion, evtl. Priapismus
KI:
Orthostatische Hypotonie
Gleichzeitige Gabe weiterer α-Rezeptorenblocker
Schwere Niereninsuffizienz und Niereninsuffizienz
WW: + Phosphodiesterasehemmer, Verapamil, Antihypertensiva:
Verstärkte blutdrucksenkende Wirkung
Margit
Schlenk
Margit
Schlenk, Dr. Edgar Gräf, WEWS2010
Anticholinergika (Parasympatholytika)
ASt+FAM (Auswahl):
Trospiumchlorid: Spasmex, Spasmo-lyt, Spasmo-Urgenin TC
Solifenacin: Vesikur
Darifenacin: Emselex
Oxybutynin: Dridase, Spasyt, KenteraTTS, Oxybutynin...
Tolterodin: Detrusitol
Propiverin: Mictonorm
Wirkungsmechanismus:
Abnahme der Detrusorkontaktilität
Hemmung unwillkürlicher Detrusorkontraktionen
Erhöhung der maximalen Blasenkapazität
Miktionsfrequenz 
Evtl. in Kombi mit -Blockern
Nykturie 
Dranginkontinenz 
Margit
Schlenk
IPSS 
Margit
Schlenk, Dr. Edgar Gräf, WEWS2010
Anticholinergika (Parasympatholytika)
Nebenwirkungen:
-Mund- und Rachentrockenheit
-Obstipation
-Schwindel, Tachykardie
-Akkomodationsstörungen
-Symptome einer Nasopharingitis
Kontraindikationen:
- Beachte: Wegen Gefahr der Restharnbildung und Harnverhalt:
Eigentlich kontraindiziert bei BPS!!!
(In Untersuchungen jedoch nicht festgestellt)
- Glaukom (grüner Star)
-Tachykarde Arrhythmien
WW: Wirkverstärkung mit anderen anticholinerg wirksamen
Substanzen:
Neuroleptika,
Antidepressiva, H1-Antihistaminika
Margit Schlenk
Margit Schlenk, Dr. Edgar Gräf, WEWS2010
5-Reduktasehemmer
Wirkungsmechanismus:
Blockieren Enzym 5-Reduktase:
Umwandlung von Testosteron in Dihydrotestosteron (DHT):
DHT: Bindet an Androgenrezeptor
 Induktion der Transkription von Wachstumsfaktoren
 Reifung und Wucherung des Prostatagewebes
Reduktion des Prostatavolumens:
ca. 25% nach einem halben Jahr
Bevorzugt: Bei Prostatavolumen  30ml
Bild: Die Behandlung der gutartigen Prostatavergrößerung – Das Wichtigste auf einen Blick;
Mit freundlicher Genehmigung der Firma GSK+VDM Verlag.Didaktik.Medien; Vielen Dank
Margit
Schlenk
Margit
Schlenk, Dr. Edgar Gräf, WEWS2010
5-Reduktasehemmer
ASt+FAM:
Finasterid: Proscar (5mg), Finasterid…
(auch eingesetzt bei androgenetischer Alopezie beim Mann:
1mg: Propecia , Finasterid ….)
Dutasterid: Avodart (0,5mg)
Beachte: 5-Reduktase: Zwei Isoenzyme (Typ I in Leber und Haut,
Typ II hauptsächlich im Stromagewebe der Prostata;):
Finasterid hemmt bevorzugt Typ-II-Isoenzyme
Dutasterid hemmt Typ-I- und Typ-II-Isoenzyme
Dutasterid: Senkt den DHT-Spiegel signifikant stärker, aber keine
signifikanten klinischen Unterschiede
Beachte: Wirklatenz bis zu 6 Monaten
Wirkt nicht bei jedem
Kombi.: Dutasterid (0,5mg) + Tamsulosin (0,4mg):
Schlenk
Duodart Margit
Margit
Schlenk, Dr. Edgar Gräf, WEWS2010
5-Reduktasehemmer
Nebenwirkungen:
- Impotenz (sehr häufig)
- Gynäkomastie
- Ejakulationsstörungen (Ejakulatmenge)
- Spannungsschmerzen in der Brust
- Sekretion aus der Brustdrüse
- Knoten in der Brust, erhöhtes Brustkrebsrisiko
- Verminderte Libido
- Überempfindlichkeitsreaktionen
- u. a.
Beachte: PSA-Wert sinkt um ca. 50%
Kontraindikationen:
- Eingeschränkte Leberfunktion
- Schwangerschaft, Stillzeit
- Frauen im gebärfähigen Alter oder in der Stillzeit dürfen
Bruch-Tabletten
nicht berühren
Margit Schlenk
Margit Schlenk, Dr. Edgar Gräf, WEWS2010
Benignes Prostatasyndrom (BPS)Phytotherapie
Extrakte aus Sägepalmenfrüchten (Sabal fructus)
Inhaltsstoffe:
Fettsäuren, Fettsäureester, Hydroxyfettsäuren, Fettalkohole,
Phytosterole, fette Öle, Harze
Wirkungen
Photo from Wikipedia:
''Forest Plants of the Southeast and
Their Wildlife Uses'' by J.H. Miller and
K.V. Miller, published by The
University of Georgia Press
in cooperation with the Southern)
-Lipophile Extrakte: hemmen 5α-Reduktase sowie
Aromatase
- Antiandrogen und antiöstrogene Wirkung
- Aktivität der 3--Hydroxysteroid-Oxidoreduktase (HSOR):
 Abbau von Dihydroxytestosteron 
 Prostaglandinmetabolismus 
 Dekongestion der Prostata
-Hemmende Wirkung auf α1-Adrenozeptoren u. spasmolytische,
antiexsudative, antiphlogistische und antiödematöse Wirkung
Margit
Schlenk
Margit
Schlenk, Dr. Edgar Gräf, WEWS2010
Benignes Prostatasyndrom (BPS)Phytotherapie
Extrakte aus Sägepalmenfrüchten (Sabal fructus)
Indikation:
Nur symptomatisch:
Miktionsbeschwerden bei BPS (Stadium I bis II)Photo from Wikipedia:
''Forest Plants of the Southeast and
Nebenwirkungen:
Their Wildlife Uses'' by J.H. Miller and
GIT-Beschwerden (Selten)
K.V. Miller, published by The
University of Georgia Press
Präparate (Mono-; Auswahl):
in cooperation with the Southern)



Prostagutt uno, Strogen uno, Talso uno, Serenoa ratio,
Strogen uno; …..
Klinische Wirksamkeit:
In placebokontrollierten Doppelblindstudien:
Symptomatik gebessert: Plötzlicher Harndrang, Pollakisurie,
Nykturie, Dysurie, Uroflow, Restharnbildung, I-PSS
Margit
Schlenk
Margit
Schlenk, Dr. Edgar Gräf, WEWS2010
Benignes Prostatasyndrom (BPS)Phytotherapie
Kürbissamen (Cucurbitae peponis semen):
Inhaltsstoffe
Kürbisöl (mit ca. 64% Linolsäure), -7-Phytosterole,
Bild: Wikipedia
Aminosäuren: z.B.: Cucurbitin, Tocopherole, Carotinoide, Mineralstoffe
(z.B.: Selen)
Wirkungen
- Hemmung der Androgen- u. Prostaglandinsynthese durch -Sitosterin
- DHT-Synthesehemmung und Hemmung der Rezeptorbindung durch -7Sterole
-Antiphlogistische u. antioxidative Wirkungen durch Tocopherole u. Selen
-Diuretisch
Indikation:
Nur symptomatisch: Miktionsbeschwerden bei BPS (Stadium I bis II)
Ferner: Reizblase, Enuresis
Margit
Schlenk
Margit
Schlenk, Dr. Edgar Gräf, WEWS2010
Benignes Prostatasyndrom (BPS)Phytotherapie
Kürbissamen (Cucurbitae peponis semen):
Nicht nur für Halloween!
Nebenwirkungen:
Keine bekannt
Dosierung:
Ca. 10g zerkleinerte Droge
Gut geeignet für Kombinations-Präparate
Präparate (Mono-; Auswahl):
Granu Fink Kürbiskerne/Blase Kapseln/Granulat,
Prosta Fink forte, Nomon mono, Vesiherb
Klinische Wirksamkeit:
Nur wenige Studien
Margit
Schlenk
Margit
Schlenk, Dr. Edgar Gräf, WEWS2010
Bild: Wikipedia
Benignes Prostatasyndrom (BPS)Phytotherapie
Extrakte aus Brennnesselwurzel (Urticae radix)
Inhaltsstoffe
Bild: Wikipedia
-Sitosterin, -5-Sterole, Fettsäuren, Phenylpropan-Derivate (z. B. Lignane,
Cumarine), Ceramide, Triterpenderivate, Lektine, Polysaccharide
Wirkungen
- Wechselwirkungen mit SHBG (Sexual-Hormon-bindendes Globulin)
 Bildung von DHT 
- Hemmung der Aromatase (durch Agglutinine)
- Beeinflussung der epidermalen Wachstumsfaktoren
 Hyperplasie 
- Antiphlogistische Effekte, Hemmung der Leukozyten-Elastase
- Antiexsudative Effekte
- Immunmodulierende Effekte
- Antiproliferative Effekte
Margit
Schlenk
Margit
Schlenk, Dr. Edgar Gräf, WEWS2010
Benignes Prostatasyndrom (BPS)Phytotherapie
Extrakte aus Brennnesselwurzel (Urticae radix)
Nebenwirkungen:
Bild: Wikipedia
Keine bekannt
Dosierung:
Ca. 4-6g Droge
Gut geeignet für Kombinations-Präparate
Präparate (Mono-; Auswahl):
Bazoton N, Prostaforton uno, , Prostagalen, Urticaprostat uno,
Prostamed Urtica, Natuprosta uno, UTK uno Natuprosta
Klinische Wirksamkeit:
In placebokontrollierten Doppelblindstudien
Symptomatik gebessert: Plötzlicher Harndrang, Pollakisurie,
Nykturie, Dysurie, Uroflow, Restharnbildung, I-PSS
Margit
Schlenk
Margit
Schlenk, Dr. Edgar Gräf, WEWS2010
Benignes Prostatasyndrom (BPS)Phytotherapie
Extrakte aus Gräserpollen
Inhaltsstoffe
Extrakt aus Gräserpollen: Secale cereale, Phleum pratense, Zea mays (im Verhältnis 30:1,5:1):
Phytosterole, Aminosäuren, Fettsäuren
Wirkungen
Hemmung der Cyclooxygenase und der 5-Lipoxygenase
Indikationen
Miktionsbeschwerden bei gutartiger Prostatavergrößerung (BPH) Stadium I bis II
Präparate (Auswahl):
Pollstimol
Phytosterole
Wirkungen
Antikongestiv, antiphlogistisch, antiexsudativ
Indikationen
Miktionsbeschwerden bei gutartiger Prostatavergrößerung (BPH) Stadium I bis II
Präparate (Auswahl):
Harzol, Sitosterin Prosta, Triastonal
Margit
Schlenk
Margit
Schlenk, Dr. Edgar Gräf, WEWS2010
Benignes Prostatasyndrom (BPS)Phytotherapie-Kombinationen
Kombinationen
Präparate (Auswahl):
Sägepalme+Kürbissamen+Kürbissamenöl: Granufink Prosta Kapseln
Sägepalme+Brennnesselwurzel: Prostagutt forte
Wirkungen (additive und ergänzende Wirkung) Bsp.: Prostagutt 
Sabalextrakt: 5α-Reduktase-Hemmung, α-Rezeptoren-Blockade
Sabal- und Urticaextrakt: Aromatase-Hemmung (überadditive Wirkung)
Antiexsudative, dekongestive, antiphlogistische Effekte
Urticaextrakt: Immunmodulierende Wirkung
Indikationen
Miktionsbeschwerden bei gutartiger Prostatavergrößerung (BPH) Stadium I bis II
Studien:
Belegen Wirksamkeit (Prostagutt forte)
Margit
Schlenk
Margit
Schlenk, Dr. Edgar Gräf, WEWS2010
Prostatatumor
 Leitlinie zur Früherkennung: erste Untersuchung im
40. LJ
 Bei väterlicher Belastung: jährliche Kontrolle
 50 000 Neuerkrankungen jedes Jahr
Margit Schlenk
PSA- Screening
 Prostataspezifsches Antigen : Eiweiss, das in
Prostatadrüsenzellen gebildet wird
 Bei Prostata-Karzinom als Tumormarker (Mass f.
Agressivität d. Tumors und Wirksamkeit der
Behandlung)
 Nicht spezifisch
 Erhöht bei BPH, Prostatitis, Harnverhalt, nach
Tastuntersuchung über Enddarm, nach Ejakulation,
nach Fahrradtour
Margit Schlenk
Diagnosemethoden Prostata
 Digitale rektale Untersuchung (DRE, Austasten der
Prostata)
 Blutuntersuchung (PSA)
 Transrektale Ultraschalluntersuchung
 Prostatastanzbiopsie (Beurteilung durch GleasonScore)
Margit Schlenk
Früherkennung Prostatakarzinom
Margit Schlenk
Behandlungsmethoden
 Watchful waiting bei langsamen Wachstum
 Chirurgie (radikale Prostatektomie: Entfernung von Prostata mit Rand





umliegenden Gewebe, Samenblasen, Teil d. Blasenhalses, Samenleiter,
benachbarte Lymphknoten)
Strahlentherapie (externe oder interne Bestrahlung (Brachytherapie))
HiFu-(hochfokussierter Ultraschall), Kryo-(Kryo-Ablation),
Lasertherapie
Hormontherapie, wenn Tumor bereits metastasiert
Chemotherapie , wenn bereits Lymphknoten-u. Knochenmetastasen
vorliegen, Behandlungszyklen oft lange !
Biphosphonate zur Verhinderung des Abbaus der Knochensubstanz,
Schmerzlinderung, verringerte Skelettkomplikationen, wenn bei
Prostatakarzinom der Knochen bereits befallen ist, Senkung von
Hypercalciämie, reduziertes Osteoporoserisiko (Gabe von Calcium
plus Vitamin D zusätzlich sinnvoll!)
Margit Schlenk
Hormontherapie
 Chirurgische Entfernung von hormonproduzierenden Drüsen




(Orchiektomie)
Anwendung von Hormonagonisten, der luteinisierendes
Hormon freisetzt (Luteinizing Hormon-Releasing Hormone=>
LHRH-Agonisten)
Antiandrogene, Einsatz zu Beginn der Therapie mit LHRHAgonisten
Dauernder Einsatz von Antiandrogenen (in Nebennieren wird
nach Orchiektomie noch Testosteron gebildet!) =
maximale/komplette Androgenblockade
Estrogengabe
Margit Schlenk
Erektion
 „Aristoteles: drei Nervenbahnen tragen Geist und
Energie in den Penis, eine Erektion wird durch
Einstrom von Luft erzeugt“, Leonardo da Vinci:
Blutanstrom
 Nächtliche Erektionen: ab Kindesalter, 80 % in REMPhasen
 Durch sexuelle Stimulation ausgelöste Erektionen:
psychogene (Gehirn) und/oder reflexartige Erektion
(Stimulation erogener Zonen), nach Orgasmus:
Refraktärzeit (ca. 10 – 15 min) durch Prolaktin
vermittelt, nimmt mit dem Alter zu
Margit Schlenk
Potenzstörungen
 Ejaculatio praecox (Priligy®: Dapoxetin)
 PDE-5-Hemmer: Schnelle Erfolge, die psychologisch
immens wichtig sind! Danach erhöhte Breitschaft,
auch andere Therapien, auch psychologische
anzugehen
 Prävalenz:
 7% der 18-29 Jährigen
 9% der 30-39 Jährigen
 11% der 40-49 –jährigen
 18 % der > 50 Jährigen
 Nur 11% suchen Arzt auf!
Margit Schlenk
Therapieleitlinie der Fachgesellschaften in Deutschland zum
Thema PSA-Messung
 „Es besteht derzeit keine eindeutige Evidenz für den
Nutzen eines breiten populationsgebundenen PSAScreenings“
 PSA- Screenings nur bei Männern mit dem Wunsch
nach Früherkennung...
 Grauzone zwischen 4 ng/ml-10 ng/ml => weitere
Abklärung notwendig
 Sinnvoll zur Verlaufskontrolle der Therapie
Margit Schlenk
Ursachen Erektionsstörungen
 < 10 % psychische Ursache (u.a. hohe Noradrenalin-
Spiegel: Stress)
 Schlaganfall, Epilepsie, Parkinson,
Bandscheibenvorfall, Operationen der Prostata,
Diabetes (Nervenschädigung der Erektionsnerven)
 Hormonell: chronobiologisch morgens und am späten
Nachmittag höchster Testosteronspiegel
Margit Schlenk
Erektile Dysfunktion
Definition: Laut Leitlinie
Deutsche Gesellschaft für Urologie, AWMF):
 „ Fortwährende Unfähigkeit, eine penile Erektion, die
für einen befriedigenden Geschlechtsverkehr ausreicht,
zu erreichen oder aufrecht zu erhalten“
(NIH Consensus Conference 1993)
 Über einen Zeitraum von mindestens 6 Monaten
 Gleichzeitig leidet Lebensqualität und Wohlbefinden
des Betroffenen sowie des Lebenspartners
Margit Schlenk
Erektile Dysfunktion: Kölner Studie
Gesamtprävalenz: 19,2%
Probanden: 4489
Margit Schlenk
Quelle: Braun et al. Int J Impotence
Res2000; 12: 305-311
Erektile Dysfunktion: Ursachen
Organisch
Psychogen
Margit Schlenk
Drogen,
Medikamente
Erektion
5. Erektion
1. Sexueller
Stimulus
2. Neurale
Bahnung
4. Relaxation der glatten
Muskulatur im Penis
cGMP
3. Zelluläre
Aktivierung
Margit Schlenk
Quelle: Vortrag Levitra; Dr. Ulrich; Firma
Bayer Vital; mit freundlicher Genehmigung
Erektion: Vorgänge im Schwellkörper
Venen offen: Abfluss
Muskelfasern gespannt
Arterien eng: geringer Zustrom
Normal:
Schwellkörper-Hohlräume leer
Venen komprimiert: kein Abfluss
Muskelfasern relaxiert
Arterien weit: starker Zustrom
Erektion: Füllung der
Schwellkörper-Hohlräume
Margit Schlenk
Quelle: Modifiziert nach: Erektile
Dysfunktion; Firma Bayer Vital; Mit freundlicher Genehmigung
Erektile Dysfunktion: Ursachen
Quelle: modifiziert nach: Jacobi, G. H. (Hrsg.), Praxis der Männergesundheit, Georg Thieme Verlag
Stuttgart New York, 2003, entnommen aus:
Bulletin der Internationalen Diabetes Federation, Band 43, Sonderheft Diabetes und Sexualität, 1999
Margit Schlenk
Erektile Dysfunktion: Organische
Ca. 70%
Ursachen
-Herz- und Gefäßerkrankungen:
Vaskulär: arteriell: (Blutzufuhr gestört), venös
(„venöses Leck"):
KHK, Hypertonie, Arteriosklerose, Herzinfarkt,
Gefäßveränderungen
-Neurogen (Störung des Nervensystems):
Schlaganfall, MS, Parkinson, Querschnittslähmung,
Bandscheibenvorfall, Schädel-Hirn-Trauma
-Endokrin (hormonell):
Diabetes mellitus, Hypo- bzw. Hyperthyreose,
Hypogonadismus, Hypophysenerkrankungen
-Kavernös (Schwellkörper gestört): Fibrose, Degeneration
-Anatomisch: Phimose, Missbildungen, …
-Operative Eingriffe: Prostata-, Hoden-, Blasen- und Darm-OP
Margit Schlenk
Psychische Ursachen
Psychisch (ca. 20-30%, vor allem  35 Jahren); z.B.:
Stress, Mobbing,
finanzielle Probleme
Versagensängste,
Selbstwertprobleme
Langeweile in
Beziehung
Sexuelle
Unerfahrenheit
Angst vor AIDS
Margit Schlenk
Partnerschaftskonflikte
Depression
Traumatische
sexuelle Erfahrungen
Neue Beziehung
Angst vor
Schwangerschaft
Erektionsstörungen: Drogen,
Medikamente (Auswahl)
Nicotin
Alkohol
-Blocker
-Blocker
Diuretika
Ca-Antagonisten
ACE-Hemmer
Antidepressiva
Östrogene
Antiandrogene
5-Reduktasehemmer
Antiepileptika
Glitazone
Glucocortikoide
NSAR
Sedativa/Hypnotika
Anticholinergika
H2-Antihistaminika
Margit Schlenk
Antiarrhythmika
CAVE: Endothel-Schäden:
ED als Vorbote
Hypertonie
Rauchen
Dyslipidämie
Diabetes
Adipositas
KHK
Endothelschäden
Arteriosklerose
Kardiovaskuläre
Erkrankungen
Margit Schlenk
ED
Erektile
Dysfunktion:
Diagnostik
-Anamnese:
Libido, Ejakulation,
Allgemeinerkrankungen, Medikamente
-Klinische Untersuchung:
Hoden-, Prostatauntersuchung
Blutdruck, Becken- und Beinpuls
Größe der Brustdrüsen
-Blutuntersuchung:
Testosteron-, Prolaktin- und PSA-Spiegel
Schilddrüsenhormone, Cholesterin, Lipide, Glucose, Kreatinin
- spezielle Untersuchungen:
Penis-Doppler- bzw. Duplexsonografie
Schwellkörper-Injektionstest (SKIT)
Nocturne penile Tumeneszenz-Messung (NTP)
Angiografie, Kavernosonografie, Uroflowmetrie
Neurologische und psychologische Untersuchungen
Margit Schlenk
IIEF-5: International Index of Erectile Function
Punkte
0
1. Wie zuversichtlich sind Sie, eine
Erektion zu bekommen und aufrecht
erhalten zu können?
2. Wenn Sie bei sexueller Stimulation
Erektionen hatten, wie oft waren Ihre
Erektionen hart genug, um in Ihre
Partnerin einzudringen?
3. Wie oft waren Sie beim
Geschlechtsverkehr in der Lage, die
Erektion aufrecht zu erhalten,
nachdem Sie in Ihre Partnerin
eingedrungen waren?
Keine
sexuel.
Aktivitäten
1
2
3
4
5
Sehr
wenig
Wenig
Unentschieden
Ziemlich
Sehr
Fast nie
oder nie
Selten (viel
weniger als
die Hälfte
der
Versuche)
Manchmal
(etwa die
Hälfte der
Versuche)
Meistens
(viel
mehr als
die Hälfte
der Vers.)
Fast
immer
oder
immer
SCORE:  22: ED
4.Wenn Sie GV versuchten, wie oft
war er befriedigend für Sie?
schwierig
etwas
nicht
5. Wie schwierig war es beim GV die Ich habe Äußerst sehr
keinen
schwierig schwierig
schwierig schwieErektion bis zum Ende des GV
GV
rig
aufrechtzuerhalten?
versucht
Wie schwierig war es beim GV die
Modifiziert und vereinfacht nach: www.impotenzErektion bis zum Ende des GV
selbsthilfe.de /therapie/cialis-levitra-viagra.html
Margit Schlenk
aufrechtzuerhalten?
Erektionsstörungen: PDE5-Hemmer
Der Goldstandard
Medikament
Hersteller
Wirkstoff
Dosierung
Lilly
Tadalafil
10mg, 20mg
Levitra®
Bayer
Vardenafil
5mg, 10mg, 20mg
Viagra®
Pfizer
Sildenafil
25mg, 50mg, 100mg
Cialis®
Bindung bei Vardenafil am stärksten und am längsten:
Nach 30 Minuten: Vardenafil noch zu über 60% gebunden; Tadalafil 25%,
Sildenafil 12%
(Sildenafil: auch bei pulmonaler arterieller Hypertonie (PAH): Revatio®)
Cave: Fälschungen
Margit Schlenk
Erektionsstörungen: PDE5-Hemmer
PDE
Hauptvorkommen
Möglicher Effekt eines Inhibitors
PDE 1
Herzventrikel, Gehirn,
glatte Atemwegsmuskulatur
Vasodilatation,
negativ inotrop
PDE 3
Corpus cavernosum,
glatte Atemwegsmuskulatur,
Herzgewebe, Thrombozyten
Vasodilatation, positive Inotropie
PDE 4
Lunge, Mastzellen,
Gefäße
Bronchodilatation, Vasodilatation,
antiinflammatorisch
PDE 5
Corpus cavernosum,
glatte Gefäßmuskulatur,
Thrombozyten, Lunge
Vasodilatation, Erektion
PDE 6
Retina
Farbsehstörungen
PDE 11
Testes, Herz, Skelettmuskel,
Prostata
Noch nicht erforscht
Margit Schlenk
Quelle: Modifiziert nach: Vortrag Levitra:
Dr. Ulbrich; Mit freundlicher Genehmigung;
Vielen Dank
Erektionsstörungen: PDE5-Hemmer
Wirkungsmechanismus:
Endothelzelle
Cavernöse
glatte Muskelzelle
Nerv
Cavernöse
glatte Muskelzelle
Relaxation
Erektion


Vardenafil hemmt
PDE 5 und blockiert
den Abbau von
cGMP
Margit Schlenk
Quelle: Vortrag Levitra: Dr. Ulbrich;
Mit freundlicher Genehmigung;
vielen Dank
Erektionsstörungen: PDE5-Hemmer
Häufigkeit
Cialis®
Levitra®
Empfohlener Einnahmezeitpunkt
Mind. 30 min vor
dem GV
25 bis 60 min vor dem
60 min vor dem GV
GV
Wirkungseintritt
Ca. 30 min
Ca. 15 min
Ca. 25 min
Wirkungsdauer
Ca. 24 bis 36 h
4 bis 5 (-12) h
4 bis 5 h
Einfluss von
Mahlzeiten
kein Einfluss
Wirkung vermindert
bei Einnahme nach
schwerverdaulicher
und fettreicher
Mahlzeit
Bei Einnahme
zusammen mit einer
Mahlzeit ist die
Wirkung deutlich
schwächer und tritt
verzögert ein
tmax
120 (30-720) min
70 min
40 min
t1/2
17,5 h
3,82± 0,84 h
3,94±1,31 h
Margit Schlenk
Viagra®
Quelle: Fachinformationen
Erektionsstörungen: PDE5-Hemmer
Häufigkeit
Cialis
Levitra
Viagra
 10%
Kopfschmerzen
Kopfschmerzen
Kopfschmerzen
Gesichtsrötung
(Flush)
Gesichtsrötung
(Flush)
Verdauungsstörung
(Dyspepsie)
Verdauungsstörung
(Dyspepsie)
Sehstörung
1- 10%
Schwindel
Schwindel
Schwindel
verstopfte Nase
verstopfte Nase
verstopfte Nase
Gesichtsrötung
(Flush)
Verdauungsstörung
(Dyspepsie)
Muskelschmerzen
Übelkeit
Rückenschmerzen
Margit Schlenk
Quelle: Fachinformationen
Erektionsstörungen: PDE5-Hemmer
Interaktionen:
-Mit Nitraten und Stickstoffmonoxid-Donatoren (z. B.
Molsidomin, Nitroprussidnatrium, Amylnitrit):
kontraindiziert: verstärkte blutdrucksenkende Wirkung
-Mit Grapefruits oder Grapefruitsaft: Wirkungen der PDE-5Hemmer  Blutdruckabfall und Priapismus
-Mit -Blockern (-Sympatholytika): Additive
blutdrucksenkende Wirkung
-Mit Enzyminhibitoren: Wirkungen der PDE-5-Hemmer 
Blutdruckabfall und Priapismus
-Mit Enzyminduktoren: Wirkungen der PDE-5-Hemmer
Margit Schlenk
Quelle: Fachinformationen
Erektionsstörungen: PDE5-Hemmer
Kontraindikationen:
- Gleichzeitige Gabe mit Nitraten und Stickstoffmonoxid-Donatoren
(z. B. Molsidomin, Nitroprussidnatrium, Amylnitrit), „Poppers“
-Patienten, denen von sexueller Aktivität abzuraten ist:
Männern mit schwerster Herzinsuffizienz (NYHA III und IV )
Patienten mit frischem Infarkt bzw. Apoplex (< 6 Monate)
instabile Angina pectoris
-Hypotonie (Blutdruck < 90/50 mm Hg)
-Schwere Leberinsuffizienz
-Bekannte erblich bedingte degenerative Netzhauterkrankung wie
Retinitis pigmentosa
-Überempfindlichkeit gegen einen der Inhaltsstoffe
-Unter 18 Jahre
Margit Schlenk
Quelle: Fachinformationen
Alprostadil:
Lokale Anwendung: MUSE; SKAT
Wirkungsmechanismus: Alprostadil = Prostaglandin E1
Margit Schlenk
Quelle: Muse – Das patientenfreundliche Alprastodil; Mit freundliche Genehmigung der Firma Meda
Muse (Medikametöses urethrales
System
zur
Ejakulation)
Anwendung:
-Kühl lagern (Kühlschrank)
-Vor Gebrauch anwärmen, Hände waschen
Abbildungen: Muse –
-Vor Anwendung Wasser lassen
Produktinformation;
Mit freundlicher
-Schutzkappe entfernen
Genehmigung
-Einführen von Muse in die Urethra
der Firma
(Glied nach oben, Eichel zusammendrücken)
Meda; vielen Dank
-Knopf bis Anschlag drücken, 5 sec. Halten, Applikator hin und her
bewegen, rausziehen
-Glied nach oben, min. 10 sec. massieren, Wirkstoff verteilt sich
-Erektion nach 5-10 min, nicht hinlegen
-Wirkdauer: Erektion: 30-60 min
-Max. 2 x /Tag
Laut Leitlinie: 2. Wahl
-Laut Studie evtl. auch Kombi mit Viagra möglich
Margit Schlenk
SKAT: Schwellkörper-AutoinjektionsTherapie
Anwendung:
-Erste Injektionen durch Arzt
-Selbstinjektionen danach möglich:
Abbildungen: Viridal – Produktinformation; Mit freundlicher
-Hände waschen
Genehmigung der Firma Schwarz Pharma; Vielen Dank
-Einspritzen des Lösungsmittels in die Durchstechflasche mit Pulver und
Lösen oder Mischen durch Drehen des Spritzkolbens
-Einstichstelle desinfizieren
-Injektion in eine der beiden Seiten des Penis (Schwellkörper!) injizieren
(Seite wechseln)
-Nadel muss senkrecht zur Penishaut einstechen, um eine subkutane
Injektion zu vermeiden
- Nadel entfernen, ca. 3 min mit Tupfer auf Einstichstelle drücken
 Blutung stoppen
-Erektion nach 5-20 min
-Wirkdauer: Erektion: ca. 60 min
- Max. 1 x /Tag und 3 x/ Woche
Margit Schlenk
MUSE, SKAT: Nebenwirkungen;
Kontraindikationen
Nebenwirkungen:
-Schmerzen im Penis (meist leicht bis mäßig; bei SKAT: 30%)
-Penisverhärtungen, einschließlich Penisverkrümmung,
Bindegewebsknötchen; Induratio penis plastica (bei SKAT)
-Hämatome bzw. Ekchymosen an der Einstichstelle (bei SKAT)
-Verlängerte Erektion, Priapismus
-Hodenschmerz, Brennen der Scheide (bei MUSE)
-Kopfschmerz, Schwindel, Hypotonie
Kontraindikationen:
-Allergie
-Sichelzellanämie, multiples Myelom: Priapismus-Risiko
-Erkrankung oder Verformung des Penis, wie Abknickung
(Penisdeviation), Schwellkörperfibrosierung, Peyronie-Krankheit
(Induratio penis plastica)
-Phimose
Margit Schlenk
Erektile Dysfunktion: Weitere Therapieoptionen
Weitere Therapieoptionen:
-Yohimbin: YOCON-GLENWOOD®Tabletten, Yohimbin® Spiegel:
2-Blocker – Wirkung?
-Apomorphin zur sublingualen Anwendung
(vormals: Uprima®, Ixense®: a.V.)
-Homöopathie: Cefagil®: Tunera diffusa; Emasex® A: Vitex agnus castus
-Cave: Wundermittel aus Internet!!!
-Sexualberatung/Psychotherapie
-Vakuumpumpen
-Beckenbodentraining
-invasive Therapieoptionen:
Implantation von Penisprothesen Vakuumpumpe: Wikipedia
Gefäßoperationen (Arterielle Revaskularisierung)
-Gesunde Lebensweise: richtige Ernährung, Sport;
Nikotin und Alkohol meiden
Margit Schlenk
Ejakulation
Höhere Gehirnzentren:
Sexualzentrum im
Zwischenhirn
L3-L4:
Spinaler Ejakulationsgenerator:
Sympathisch
Sympathische Versorgung:
Nebenhoden, Samenleiter,
Samenblasen ,Prostata
Th12-L1:
Emission:
Bildung von
Samenflüssigkeit
Spinaler Reflex S1-S3:
Expulsion:
Rhythmische
Kontraktion
afferent
efferent
Pudendalnerv
Musculus
bulbospongiosus
Dorsalnerv des
Penis
Quelle: Modifiziert und vereinfacht nach: Sexuelle Gesundheit & Ejaculatio praecox,
Vortrag der Firma Janssen-Cilag; Mit freundlicher Genehmigung; Vielen Dank
Margit Schlenk
Ejaculatio praecox
DEFINITION: Vorzeitige Ejakulation (PE):
sexuelle Funktionsstörung, von medizinischen Expertengremien
anerkannt, laut ICD Klassifikation (WHO): F52.4; DSM: 302.75
SCHLÜSSELFAKTOREN:
•Zeit bis zur Ejakulation
•Anhaltende oder rezidivierend auftretende Ejakulation bei
minimaler sexueller Stimulation vor, während oder kurz nach der
vaginalen Penetration
•Mangelnde Kontrolle der Ejakulation
•Negative Folgeerscheinungen: z.B.: Leidensdruck im
Zusammenhang mit dem Zeitpunkt der Ejakulation
Ejaculatio praecox-Formen:
lebenslange oder primäre PE
erworbene oder sekundäre PE
Margit
Margit
Schlenk
Schlenk, Dr. Edgar Gräf, WEWS2010
Ejaculatio praecox
Sexueller Reiz
Orgasmus
mit Ejakulation
Rasche Ejakulation
Kurze
Plateauphase
Tumeneszens
Detumeneszens
Plateauphase
Erektion
Rückbildungsphase
Stark ansteigende Erregungsphase bei normaler Erektion
Erregungsphase
Quelle: Modifiziert und vereinfacht nach: Sexuelle Gesundheit & Ejaculatio praecox,
Vortrag der Firma
Janssen-Cilag; Mit freundlicher Genehmigung; Vielen Dank
Margit Schlenk
Margit Schlenk, Dr. Edgar Gräf, WEWS2010
Ejaculatio praecox-Prävalenz
Ejaculatio praecox %
30
25
20
15
10
5
0
18-24 J.
25-34 J.
35-44 J.
45-54 J.
55-64 J.
65-70 J.
Lebensalter
Quelle: Prävalenz der Ejaculatio praecox nach Altersgruppen: Ergebnisse der Premature
Ejaculation Prevalence and Attitudes (PEPA) Survey (Porst H, et al. 2007).
Margit
Schlenk
Margit
Schlenk, Dr. Edgar Gräf, WEWS2010
®
Dapoxetin: Priligy
Indikation:
Erstes Arzneimittel für die Behandlung der Ejaculatio praecox
(Ursprünglich als Antidepressivum entwickelt, aber nicht wirksam
genug; typische Nebenwirkung der NSMRI- Antidepressiva und
SSRI)
Wirkungsmechanismus:
Dapoxetin hemmt neuronale Serotonin-Wiederaufnahme (SSRI),
erhöht dessen Wirkung auf seine prä- und postsynaptischen
Rezeptoren und beeinflusst so die Ejakulation
Bei Ratten: erhöhte Latenzzeit und verringerte Dauer der
reflektorischen Entladungen der pudendalen Motoneuronen
Margit
Schlenk
Margit
Schlenk, Dr. Edgar Gräf, WEWS2010
®
Dapoxetin: Priligy
Wirkungsmechanismus:
Ejakulationszentrum (im unteren Thorakal- und Lumbalmark):
gesteuert vom Sexualzentrum im Hypothalamus
vom Ejakulationszentrum: postganglionäre sympathische
Fasern ausgehend
 erregen die Samenbläschen, den Samenleiter, die
Prostata, die bulbourethrale Muskulatur und den
Blasenhals und bringen diese koordiniert zur Kontraktion
 Ejakulation
Auch Serotonin und Dopamin beteiligt
Serotonin: Aktivierung von 5-HT1b- und 5-HT2c-Rezeptoren:
verzögert Ejakulationsvorgang
Aktivierung von 5-HT1a:
fördert Ejakulationsvorgang
Margit
Schlenk
Margit
Schlenk, Dr. Edgar Gräf, WEWS2010
®
Dapoxetin: Priligy
Pharmakokinetik, Dosierung:
30 bis 60 mg einmal innerhalb von 24 Stunden bei Bedarf
Ein bis drei Stunden vor der sexuellen Aktivität
Zu Beginn: 30 mg, später eventuell steigern
t½: 90 min., rasche Resorption keine Wirklatenz (vgl. SSRI)
Einnahme: mit oder ohne Nahrung
Metabolisierung: durch zahlreiche Enzymsysteme in der
Leber und Nieren v.a. CYP2D6, CYP3A4;
Flavin-abhängige Monooxygenase (FMO1)
Vorsicht: bei leichter oder mittelschwerer
Nierenfunktionsstörung
Vorsicht: CYP2D6-Langsammetabolierer oder Gabe von
CYP2D6-Inhibitor
terminale Halbwertszeit:
ca. 19 Stunden
Margit
Schlenk
Margit
Schlenk, Dr. Edgar Gräf, WEWS2010
®
Dapoxetin: Priligy
5 Studien: (an über 6000 Männern)
Maß: IELT (intraginal ejaculatory
latency time);
von Partnerin mit Stoppuhr
gemessen; Zeitdauer vom Beginn
der vaginalen Penetration bis zum
Beginn der intravaginalen
Ejakulation
Quelle: www.priligy.de. Mit freundlicher Genehmigung der Firma Janssen-Cilag; Vielen Dank!
Margit
Schlenk
Margit
Schlenk, Dr. Edgar Gräf, WEWS2010
®
Dapoxetin: Priligy
 Nebenwirkungen:
•
•
•
•
•
•
•
•
•
•
•
•
•
Kopfschmerz (sehr häufig)
Übelkeit (sehr häufig)
Schwindel (sehr häufig)
Synkopen möglich
Durchfall, Erbrechen, Verstopfung, Flatulenz (häufig)
Schlaflosigkeit (häufig)
Müdigkeit (häufig)
Erhöhter Blutdruck (häufig)
Reizbarkeit, Angstzustände (häufig)
Tinnitus (häufig)
Verschwommenes Sehen (häufig)
Schwitzen (häufig)
Erektile Dysfunktion (häufig)
Margit
Schlenk
Margit
Schlenk, Dr. Edgar Gräf, WEWS2010
®
Dapoxetin: Priligy
 Wechselwirkungen:
- Nicht in Kombination mit anderen SSRI, MAO-Hemmern,
serotonerege ASt.: „Toxisches Serotonin-Syndrom“
- Mit starken CYP3A4-Hemmern: kontraindiziert
mit moderaten CYP3A4-Hemmern: Vorsicht
- Bei fehlendem CYP2D6 oder Langsammetabolisierern:
Vorsicht; mit CYP2D6-Hemmern: Vorsicht
- Mit Alpha-Adrenozeptor-Antagonisten oder PDE5-Hemmer:
möglicherweise reduzierte orthostatische Toleranz
- Mit Alkohol: erhöhte Nebenwirkungen (Schwindel,
Benommenheit, Synkopen)
- Mit Plättchenaggregationshemmern oder Antikoagulantien:
Vorsicht
Margit
Schlenk
Margit
Schlenk, Dr. Edgar Gräf, WEWS2010
®
Dapoxetin: Priligy
Kontraindikationen:
-Männer unter 18 und über 64 Jahren
-Kardiale Vorerkrankungen: z.B.: Herzinsuffizienz, Reizleitungsstörungen, …
-Mäßige bis schwere Leberfunktionsstörung, starke Nierenfunktionsstör.
-In Kombi mit MAO-Inhibitoren, Thioridazin, serotonerge wirkende ASt.
(z.B.: Antidepressiva, Triptane, Tramadol, Lithium, Johanniskraut)
-In Kombi mit hochwirksamen CYP3A4-Inhibitoren
(z.B.: Ketoconazol, Itraconazol, Telithromycin)
 Warnhinweise:
-Kombi mit Drogen mit serotonerger Wirkung (LSD, MDMA)
-Kombi mit sedierenden Ast.: Somnolenz, Sedierung 
-Kardiovaskuläre Vorerkrankungen; orthostatische Reaktionen
-Depression, Manie, bipolare Störung: sorgfältige Überwachung
-Epilepsie: sorgfältige Überwachung
-Blutungs- und Gerinnungsstörungen: Vorsicht
Margit
Schlenk
Margit
Schlenk, Dr. Edgar Gräf, WEWS2010
Ejaculatio praecox
Weitere Möglichkeiten:
- PDE-5-Inhibitorenen (Off-Label-Use)
- Lokale Anwendung von Lokalanästhetika (Benzocain)
- „Betäubungsmittel“ in Gelen, Kondomen, Sprays
- Ersatzbetäubung mit z.B. Xylocain® oder Kamistad® und
EMLA®
- „Denk mal an was anderes“-Methode
- Beckenbodenübung nach Kegel (“Kegelübung”)
- „Start/Stop“- Methode und Masturbation
- Squeezing-Methode
- Penisring
- Akkupunktur und Moxa-Therapie (heiße Asche)
- Homöopathisch: Lycopodium D12
Margit
Schlenk
Margit
Schlenk, Dr. Edgar Gräf, WEWS2010
Literatur/Quellen/Verweise/Internet




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


Dr. Andre`Reitz, Vom Bauchnabel abwärts-Das Gesundheitsbuch für den Mann, ISBN 978 3 7776
14601 S. Hirzel Verlag Stuttgart, 2007
Biol. Psychiatry 2010;68:125 Gender and genotype modulation of the association between lipid levels
and depressive symptomatology in community-dwelling elderly (the ESPRIT study).
www.maenner-gerecht.de : interaktiver Testosteroncheck=> Werbeseite zur Vermarktung von
Testosteronprodukten?!
www.maennergesundheit.biz
Heinemann et. al.: The Aging Males' Symptoms (AMS) rating scale. Cultural and linguistic validation
into English. The Aging Male 2001; 4(1): 14-22.
Rieder A., Lohff B., Gender Medizin, Geschlechterspezifische Aspekte für die klinische Praxis,
Springer Verlag 2. überarbeitete Auflage 2008
http://www.kvberlin.de/40presse/30kvblatt/2007/05/60_medizin/kvbz.html
Deutsche Apothekerzeitung, 150.Jhgg, Nr. 22 v. 03.06.2010 Seite 34 ff Neuer Alpha-1Rezeptorantagonist Silodosin
Süddeutsche Zeitung Magazin Nr. 41, v. 9.10.09 Seite 12 ff “ A. Stürmer Die Welt wird weiblicher- und
das ist gar keine gute Nachricht
Margit Schlenk
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