Hans Schelkshorn VO SS 2016 Interkulturelle Philosophie

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Hans Schelkshorn
VO SS 2016
Interkulturelle Philosophie:
Dekolonisierung, kulturelle Selbstbehauptung, Menschenrechte
Aufbrüche zu einer interkulturellen Ethik im 20. Jahrhundert
0. Erster Überblick zur Vorlesung
1. Hinführung: Was ist „interkulturelle Philosophie?“
1.1. Der negative Ausgangspunkt: Philosophie als eine ausschließlich europäische
Errungenschaft: Aristoteles, José de Acosta, Hegel, Husserl
1.2. Stimmen für eine kulturelle Pluralität der Philosophien – von der Antike bis zur
frühen Neuzeit
1.3. Zu aktuellen Ansätzen „Interkultureller Philosophie“ (Wimmer, Mall, Kimmerle,
Fornet-Betancourt)
1.3.1. Zum Philosophiebegriff
1.3.2. Hermeneutische Perspektiven
1.3.3. Zum Verhältnis zwischen den Kulturen im Kontext der Moderne
1.4. Interkulturelle Philosophie als globaler Diskurs über die Moderne
1.4.1. „Diskurs über die Moderne“ – Jürgen Habermas, Michel Foucault
1.4.2. Moderne-Diskurse „außerhalb“ Europas
1.4.3. Interkulturelle Ethik? – Intrakulturelle Ethik, komparative Ethik, Ethik im
Kontext der globalen Moderne
Allgemeine Einführungen/Buchreihen/Zeitschriften zur interkulturellen Philosophie
R.A. Mall/H. Hülsmann: Die drei Geburtsorte der Philosophie. China-Indien-Europa, Bonn 1989.
R.A. Mall, Essays zur interkulturellen Philosophie, hrsg. v. H.R. Yousefi, Nordhausen 2003.
F.M. Wimmer, Interkulturelle Philosophie. Eine Einführung, Wien 2004.
H. Kimmerle, Interkulturelle Philosophie. Eine Einführung, Hamburg 2002.
G. Stenger, Philosophie der Interkulturalität. Erfahrung und Welten. Eine phänomenologische Studie,
Freiburg/München: Alber 2006
G. Paul, Einführung in die interkulturelle Philosophie, Darmstadt 2008.
Polylog – Zeitschrift für Interkulturelles Philosophieren, Nr. 1 (1998) (mit programmatischen Beiträgen von
Panikkar, Wimmer, Mall, Fornet-Betancourt).
Reihe „Studien zur interkulturellen Philosophie“, Amsterdam u.a. 1993ff. (Buchreihe der Deutschen
Gesellschaft für Interkulturelle Philosophie); Interkulturelle Bibliothek, Nordhausen, 2004ff.
Zu Kap.1.1. Der negative Ausgangspunkt
G.F.W. Hegel: Vorlesungen über die Philosophie der Geschichte, Werke Bd. 12, Frankfurt./M. 1986.
- Enzyklopädie der philosophischen Wissenschaften im Grundrisse 1830, Werke Bd. 8-10 Frankfurt/M 1986
(sh. vor allem §§ 548: Die Weltgeschichte).
H. Kimmerle, Hegel und Afrika. Das Glas zerspringt, in: Ders., Die Dimension des Interkulturellen. Philosophie
in Afrika – afrikanische Philosophie. Zweiter Teil: Supplemente und Verallgemeinerungsschritte,
Amsterdam-Atlanta 1994, 85-112.
K. Hedwig: Hegel über Amerika, in: R. Fornet-Betancourt (Hrsg.): Für Leopoldo Zea, Aachen 1992, 46-66.
Edmund Husserl, Die Krisis der europäischen Wissenschaften und die transzendentale Phänomenologie. Eine
Einleitung in die phänomenologische Philosophie (Husserliana Bd. 6), Dordrecht 21962.
H. Schelkshorn, Der Hochmut Europas und die Philosophie, in: Wilfried Grießer (Hg.), Die Philosophie und
Europa. Zur Kategoriengeschichte der “europäischen Einigung”, Würzburg: Königshausen & Neumann 2015,
161-180.
Globaler Diskurs der Moderne
Shmuel N. Eisenstadt, Multiple modernities: Analyserahme und Problemstellung, in: Th. Bonacker, A. Reckwitz
(Hg.), Kulturen der Moderne. Soziologische Perspektiven der Gegenwart, Frankfurt/M. …, 19-45.
H. Schelkshorn, Interkulturelle Philosophie und der Diskurs über die Moderne. Eine programmatische Skizze, in:
Polylog – Zeitschrift für interkulturelles Philosophieren 25 (2011), 75-100.
H. Schelkshorn, Jameleddine Ben Abdeljelil (Hg.), Die Moderne im interkulturellen Diskurs. Perspektiven aus
dem arabischen, lateinamerikanischen und europäischen Denken, Weilerswist 2012.
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2. Interkulturelle Philosophie im Übergang vom 19. zum 20. Jahrhundert
2.1. „Anfänge“ des 20. Jahrhunderts in globalpolitischer Perspektive:
Europa, Asien, Lateinamerika
2.1.1. Europa: Der Erste Weltkrieg und der Niedergang der geopolitischen
Vormachtstellung
2.1.2. Asien: Der russisch-japanische Krieg und das Erwachen Asiens
2.1.3. Lateinamerika: Der Spanisch-amerikanische Krieg und die Mexikanische
Revolution
2.2. Europäische Philosophie um 1900 im Schatten des Imperialismus und Rassismus
2.2.1. Das „Zeitalter der Ideologien“ (Konservativismus, Liberalismus,
Sozialismus/Kommunismus)
2.2.2. Positivismus und Darwinismus: von August Comte bis Herbert Spencer
2.2.3. Lebensphilosophie und die Entdeckung des Orient (Schopenhauer, Nietzsche,
Deussen, Bergson)
2.3. Lateinamerika: Die schwierige Suche nach einer „filosofía americana“
2.3.1. Die „Generación von 1837“: Juan Bautista Alberdi und Faustino
Domingo Sarmiento
2.3.2. Das Zeitalter des Positivismus
2.3.2. Krise des Positivismus
2.3.2.1. José Martí: „Nuestra América“ (1891)
2.3.2.2. Protest der Lebensphilosophie: José Enrique Rodó: „Ariel“ (1900) und
das „Ateneo“ in Mexiko
2.4. Asien: unterschiedliche Wege in die philosophische Moderne
2.4.1. Islamische Welt: Al-Afghanis Begründung einer modernen islamischen
Philosophie
2.4.1.1. Denkentwicklung
2.4.1.2. Kritik des Materialismus
2.4.1.3. Diskussion mit Ernest Renan über Islam und moderne Wissenschaft
2.4.2. Japan: Yukichi Fukuzawa als Begründer des modernen Japan
2.4.3. Indien: Ram Mohan Roy und Swami Vivekananda und die Entstehung des
Neohinduismus
3. Das frühe 20. Jahrhundert – ein kurzer Sommer interkultureller Philosophie
3.1. Europa: Interkulturelle Philosophie im Schatten des 1. Weltkriegs
3.1.1. Paul Valéry und der Diskurs über die Krise Europas
3.1.2. Max Scheler: Von der Kriegsphilosophie zum „Zeitalter des Ausgleichs“
3.2. Lateinamerika: Philosophische Aufbrüche nach der Mexikanischen Revolution
3.2.1 José Vasconcelos
3.2.2. José Carlos Mariátegui
3.3. Indien – kulturelle Selbsterneuerung um der beginnende Kampf um
3.3 Dekolonisation kolonialer Herrschaft
3.3.1. Rabindranath Tagore
3.2.2. Mahatma Gandhi
3.4. China am Abgrund: politische und kulturelle Selbstbehauptung - Liang Qichao, Kang Yu
Wei, Sun Yatsen
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