Aus der Klinik für Neurologie der Universität zu Lübeck Direktor: Prof. Dr. med. D. Kömpf Sonographische Darstellung zerebraler Mikrozirkulation unter Anwendung eines oktafluorpropanhaltigen Ultraschallkontrastmittels Inauguraldissertation zur Erlangung der Doktorwürde der Universität zu Lübeck - Aus der Medizinischen Fakultät - vorgelegt von Tobias Katzer aus Hamburg Lübeck 2004 1. Berichterstatter: Prof. Dr. med. Günter. Seidel 2. Berichterstatter: Prof.. Dr. med. Uwe Klaus Wiegand Tag der mündlichen Prüfung: 25.02.2005 Zum Druck genehmigt. Lübeck, den 25.02.2005 gez. Prof. Dr. med. Peter Dominiak - Dekan der medizinischen Fakultät - 2 Inhaltsverzeichnis 1 Einleitung und Fragestellung............................................................. 8 2 Material und Methoden...................................................................... 16 2.1 Ultraschallverfahren 16 2.1.1 Ultraschall 16 2.1.2 Puls-Echo-Verfahren (A-Mode, B-Mode) 16 2.1.3 Dopplersonographie 19 2.1.4 Transkranielle Farbduplexsonographie (TCCS) 20 2.2 2.3 Ultraschallkontrastmittel 23 2.2.1 Physikalische und chemische Eigenschaften 23 2.2.2 Optison als Ultraschallkontrastmittel 25 2.2.3 Kontrastkinetik 27 2.2.4 Interaktion von Ultraschallkontrastmitteln und Ultraschall 30 2.2.4.1 Harmonic Imaging (HI) 31 2.2.4.2 Stimulierte akustische Emissionen (SAE) 31 2.2.4.3 Transient Response Imaging (TRI) 32 Tierexperimentelle Untersuchungen 34 2.3.1 Tiermodell 34 2.3.2 Versuchsablauf und Gerätetechnik 36 2.3.3 Auswertung der Bilddaten 38 3 2.3.3.1 Qualitative Auswertung des Kontrasteffektes in 38 Grauwertsonographie und Power-Doppler 2.3.3.2 Quantifizierung der grauwertsonographischen 39 Messungen (Akustische Densitometrie) 2.3.3.3 Quantifizierung der Power-Doppler-Messungen 2.4 40 Probandenstudie 42 2.4.1 Probanden 42 2.4.2 Versuchsablauf und Gerätetechnik 43 2.4.3 Qualitative Auswertung des Kontrasteffektes 43 2.4.4 Quantifizierung der grauwertsonographischen Messungen 44 (Akustische Densitometrie) 44 2.5 Statistische Verfahren 3 Ergebnisse............................................................................................ 46 3.1 Tierexperimentelle Untersuchungen 46 3.1.1 Grauwertsonographie 46 3.1.1.1 Qualitative Ergebnisse 46 3.1.1.2 Quantitative Ergebnisse (Akustische Densitometrie) 50 3.1.2 3.2 Power-Doppler 54 3.1.2.1 Qualitative Ergebnisse 54 3.1.2.2 Quantitative Ergebnisse 57 Probandenstudie 62 3.2.1 Grauwertsonographie 62 3.2.1.1 Qualitative Ergebnisse 62 4 3.2.1.2 Quantitative Ergebnisse (Akustische Densitometrie) 67 3.2.1.3 Nebenwirkungen 71 72 4 Diskussion............................................................................................ 5 Zusammenfassung............................................................................... 81 6 Literaturverzeichnis............................................................................ 89 7 Studienprotokoll.................................................................................. 98 8 Danksagung.......................................................................................... 109 9 Lebenslauf............................................................................................ 110 5 Abkürzungen A. Arteria A-Mode Ampltiuden Modulation AUC area under curve, Fläche unter der Auswaschkurve B-Mode brightness modulation, Helligkeitsmodulation CCT Craniale Computertomographie cw-Doppler continuous wave, kontinuierliche Schallaussendung IBS Integrated Backscatter M. Musculus MHz Megahertz MI mechanical index MI = p / f (p = negativer Spitzendruck, f = Beschallungsfrequenz) MOD magneto-optical drive = magneto-optisches Laufwerk MRT Magnetresonanztomographie MTT mean transit time = mittlere Transitzeit PI peak increase = maximaler Signalanstieg PET Positronenemissonstomographie PRF Pulsrepetitionsfrequenz pw- Doppler pulsed wave, gepulste Schallaussendung ROI Region of Interest = Untersuchungsregion, Messfeld SAE Stimulated Acoustic Emission HI Harmonic Imaging SPECT Single-Photon-Emissionscomputertomographie TCCS Transcranial Color-Coded Sonography = transkranielle Farbduplexsonographie TCD f-TCCS = TCCS mit Frequency-Domain-Verfahren p-TCCS = TCCS mit Power-Doppler-Verfahren (konventionelle) transkranielle Doppplersonographie 6 TIC cranial thermal index = Thermoindex, beschreibt die Erhitzung des Schädelknochens und der Weichteile während der transkraniellen Sonographie TRHI Transient Response Harmonic Imaging = Triggertechnik zur Ableitung von Grauwert- oder Farbduplex-Bildern V. Vena 7 1 Einleitung und Fragestellung Der Schlaganfall ist die häufigste Erkrankung in den industrialisierten Ländern, die zu einer bleibenden Behinderung führt. Die Inzidenz des Hirninfarktes ist stark alters- und geschlechtsabhängig sowie geographisch variabel.(83) Man rechnet mit 100 bis 250 Neuereignissen pro 100.000 Einwohner und Jahr.(139) In Deutschland erkranken zur Zeit jährlich ungefähr 150.000 Menschen neu an einem Schlaganfall, weitere ca. 800.000 leiden an den Folgen.(86) Ätiologisch handelt es sich in der Mehrzahl der Fälle um Infarkte (85,9%), seltener sind Subarachnoidalbutungen (6,6%) und intrazerebrale Hämatome (5,1%).(139) Mit einem Anteil von 10 - 12% an der Gesamtzahl der Sterbefälle sind zerebrovaskuläre Erkrankungen nach Krebsleiden und der koronaren Herzkrankheit die dritthäufigste Todesursache in den industrialisierten Ländern.(18, 19, 122) Der gewichtigen epidemiologischen Bedeutung des Hirninfarktes wurde in jüngster Zeit mit der Akutversorgung von Schlaganfallpatienten auf Schlaganfall-Spezialstationen (Stroke-Units) und der Entwicklung vielversprechender neuer Therapiekonzepte (Thrombolyse-Therapie) vermehrt Rechnung getragen.(128) Entscheidend für die Prognose eines Patienten mit Hirninfarkt sind neben dem ätiologischen Infarkttyp die Größe und Lokalisation des infarzierten Areals, das Lebensalter und vor allem der frühzeitige Beginn einer adäquaten Therapie.(96, 102, 127, 136) Die Ergebnisse klinischer Studien zur Thrombolyse-Therapie lassen jedoch noch keine eindeutigen Rückschlüsse zu, welche Subgruppe der Patienten mit Hirninfarkt von einer thrombolytischen Therapie profitiert.(54, 55, 126) Dies gilt vor allem für Patienten, die innerhalb eines Zeitfensters von 3 - 6 Stunden nach Beginn der Symptomatik zur Behandlung kommen. Diagnostische Methoden, die eine frühe prognostische Aussage über den Krankheitsverlauf erlauben, sind von besonderem klinischen Interesse, wenn durch diese Patienten identifiziert werden können, bei denen Nutzen und Risiko einer Thrombolyse in einem vernünftigen Verhältnis zueinander stehen. Die Darstellung von Hirnperfusion bzw. das Erkennen minderperfundierter Hirnareale ist prognostisch aussagekräftig, da Ausmaß und Dauer der zerebralen Hypoperfusion entscheidende Determinanten der späteren Infarktgröße und damit des zu erwartenden klinischen Defizits sind.(59) Die in der Differentialdiagnostik des 8 zerebralen Insults etablierten Verfahren CCT, MRT, Angiographie, Doppler- und Farbduplexsonographie müssen deshalb ihr Potenzial zur Darstellung zerebraler Mikrozirkulation beweisen. Die transkranielle farbkodierte Duplexsonographie (TCCS = Transcranial Color-Coded Sonography) wird seit Beginn der 90er Jahre im Rahmen der neurovaskulären Ultraschalldiagnostik verwendet.(17, 103, 104, 129) Bei diesem zweidimensionalen Schnittbildverfahren werden durch ein modifiziertes Dopplerprinzip gewonnene Informationen über Blutflussgeschwindigkeiten in den großen basalen Hirnarterien als Farbsignal in Echtzeit auf ein akustisches Impedanzbild (B-Bild) projeziert. Das B-Bild stellt anatomische Hirnstrukturen unterschiedlicher akustischer Dichte (Impedanz) in Grauwerten skaliert dar. Die transkranielle Farbduplexsonographie ermöglicht die Darstellung pathologischer Flussphänomene an Stenosen oder Verschlüssen der intrakraniellen Gefäße und eignet sich sowohl für die Akutdiagnostik frischer Hirninfarkte als auch für Verlaufsbeobachtungen und Kontrolluntersuchungen.(5, 8, 42, 43, 76, 116, 118) Andere Gefäßpathologien (Aneurysmen, arteriovenöse Malformationen, Vasospasmen) und einige der großen intrakraniellen Venen können ebenfalls mittels TCCS beurteilt werden.(9, 12, 71) In der klinischen Anwendung bleibt die transkranielle Farbduplexsonographie in der Gefäßdiagostik bisher auf Aussagen über die zerebralen Makrozirkulation beschränkt. Die Darstellung von Hirnperfusion auf kapillärer Ebene gelingt mittlerweile mit verschiedenen neuen Schnittbildverfahren wie der Magnetresonanztomographie (MRT), der ultraschnellen Perfusionscomputertomographie (CT), der Single-Photonen-Emissionscomputertomographie (SPECT) und der Positronenemissionstomographie (PET).(25, 49, 60, 98) Während die Magnetresonanztomographie in der klinischen Routine zur diagnostischen Abklärung zerebraler Ischämien an Bedeutung gewinnt und im Bereich perfusions- und diffusionsgewichteter Bildgebung Gegenstand intensiver Forschung ist, treten die Perfusions-Computertomographie Untersuchungsschichten je aufgrund ihrer Untersuchungsgang begrenzten sowie die Anzahl von Single-Photonen- Emissionscomputertomographie aufgrund der geringen räumlichen Auflösung zunehmend in den Hintergrund.(2, 3, 28, 75, 99) Die Positronenemissionstomographie bleibt mit ihrem hohen apparativen und logistischen Aufwand nach wie vor rein wissenschaftlichen Fragestellungen zur Analyse der Hirnperfusion und des Hirnmetabolismus vorbehalten.(61) 9 Die Verfügbarkeit von MRT, CT, SPECT und PET Scannern ist bisher limitiert und deren Betrieb mit hohen laufenden Kosten verbunden, zudem sind diese Verfahren ortsgebunden und die Anwendung bei kritisch kranken oder agitierten Patienten oft nicht durchführbar.(70) Die TCCS weist hier methodische Vorteile gegenüber den erwähnten Schnittbildverfahren auf, da sie als mobiles Verfahren am Patientenbett verfügbar, für den Patienten weniger belastend und prinzipiell beliebig oft wiederholbar ist. Vor diesem Hintergrund ist die Weiterentwicklung der TCCS als Verfahren zur zerebralen Perfusionsdarstellung von Interesse. Der Einsatz sonographischer Verfahren zur Detektion des kapillaren Blutflusses geht auf die Echokardiographie zurück.(32, 66, 74) Außer dem Myokard sind Nieren- und Leberparenchym sowie die Vaskularisation einiger Tumoren mit dieser Zielsetzung untersucht worden.(45, 47, 72) Grundsätzlich sind dabei gleichartige Einschränkungen zu überwinden. Die Erythrozyten als einzig relevante Streukörper des Blutes streuen Ultraschall im Vergleich zum umgebenden Gewebe nur sehr schwach, zudem sind sie im Parenchym nur in geringer Anzahl pro Volumeneinheit enthalten. Ein weiteres messtechnisches Hindernis ergibt sich aus den niedrigen Flussgeschwindigkeiten (ca. 1 mm/s), mit denen sich Erythrozyten während der Kapillarpassage bewegen. Das in der Farbduplexsonographie überwiegend verwendete frequenzabhängige Dopplerverfahren (fTCCS) ist für Detektion derart langsamer Flussgeschwindigkeiten nicht geeignet. Aufgrund eines integrierten Hochpassfilters zur Eliminierung artifizieller Gefäßwandbewegungen besitzt es eine nur ungenügende Trennschärfe zwischen den schwachen Flusssignalen des Blutstroms und dem Hintergrundrauschen des umgebenden Gewebes (geringer Signal-Rausch-Abstand). Grundlage für die sonographische Darstellung der Gewebeperfusion ist der Einsatz von Ultraschallkontrastmitteln. Diese Mikrobläschen fungieren als zusätzliche Streukörper im Blut und verbessern den Signal-Rausch-Abstand dopplerabhängiger Verfahren.(16, 50, 85, 97) Ultraschallkontrastmittel steigern darüber hinaus die Echogenität des Gewebes und können deshalb auch in der Grauwertsonographie abgebildet werden.(31, 73) Unter der Vorstellung, dass sich Kontrastmittelbläschen mit dem Blutstrom im intravaskulären Verteilungsraum bewegen, wird seitdem versucht, aus der Kontrastmitteldarstellung im Gewebe Aussagen über dessen Perfusionszustand zu treffen. 10 Ultraschallkontrastmittel bestehen von Ausnahmen abgesehen aus zwei Komponenten, einer Gasfüllung und einer umgebenden Hülle. Entscheidend für die signalverstärkende Wirkung eines Kontrastmittels ist dessen Stabilität, die wiederum überwiegend von den Eigenschaften des verwendeten Gases bestimmt wird. Kontrastmittel mit hochmolekularer, lipophiler Gasfüllung (fluorkarbon- oder sulfurhexafluoridhaltige Kontrastmittel) wirken beträchtlich länger als lufthaltige Substanzen, da Luft als gering lipophiles Gas gut im Blut diffusibel ist und rasch aus der Hülle entweicht. (112) Lufthaltige Kontrastmittel wurden in ersten Studien an gesunden Probanden sowie in einer Fallbeschreibung von zwei an Hirninfarkt erkrankten Patienten zur Darstellung der Hirnperfusion verwendet. (38, 92, 93, 94, 114) Verschiedene Bereiche des Gehirns ließen sich dabei kontrastverstärkt abbilden, das Ausmaß der Kontrastverstärkung war jedoch sehr variabel und abhängig von der Untersuchungstiefe. Möglicherweise ist diese inhomogene Kontrastverstärkung zurückzuführen. auf In oktafluorpropanhaltiges die der geringe Stabilität vorliegenden Arbeit Ultraschallkontrastmittel der lufthaltigen wird deshalb (Optison) zur Kontrastmittel ein stabileres, Darstellung der Hirnperfusion untersucht. Optison ist ein kapillargängiges Kontrastmittel aus Albuminmikrosphären, das bisher nicht für Perfusionsstudien am Hirn verwendet wurde, jedoch aufgrund des biochemischen Aufbaus und bereits publizierter Daten aus dem Bereich der Echokardiographie auch in kontrastverstärkenden Effekt erwarten lässt.(27, dieser 57, 121, 133) Anwendung einen guten Optison ist in Deutschland bisher ausschließlich für die kardiologische Diagnostik zugelassen. Einschätzungen zur Arzneimittelsicherheit bei der Verwendung von Ultraschallkontrastmitteln beruhen im Wesentlichen auf Erfahrungen mit dem seit 1996 in Deutschland zur angiologischen Diagnostik zugelassenen Ultraschallkontrastmittel Levovist. Levovist besteht aus Luftbläschen, die an Galaktosepartikeln adsorbiert und durch eine Palmitinsäurehülle stabilisiert sind. Unerwünschte Wirkungen nach Injektion von Levovist sind sehr selten und können durch die Galaktose (Kontraindikation bei Galaktosämie) oder durch lokale, physikalische Reaktionen im Bereich der Injektionsstelle verursacht werden. Es gibt bisher keinerlei experimentelle oder praktische Anhaltspunkte für eine relevante Kapillarblockade durch Luftbläschen und diese ist theoretisch bei einer mittleren Partikelgröße von 3 µm (Levovist) auch unwahrscheinlich. 11 Zur Beantwortung neurovaskulärer Fragestellungen ist an der Universität zu Lübeck ein Tiermodell etabliert, das bereits mehrfach für Anwendungsbeobachtungen neuer Ultraschallkontrastmittel genutzt wurde. Dieses Tiermodell ist im Rahmen eines durch die Deutsche Forschungsgesellschaft geförderten Projekts entstanden und sieht transkraniell sonographische Untersuchungen an bis zu sechs sedierten Hunden vor. Die Verwendung von Hunden im Tierexperiment bietet gegenüber kleineren Versuchstieren den Vorteil einer dem menschlichen Hirn ähnlichen Anatomie sowie eines vergleichbaren Abbildungsmaßstabes des Hundehirns. Praktikabilität und Aussagekraft dieses Tiermodells sind in Studien der Forschungsgruppe Prof. Dr. med. M. Kaps und PD Dr. med. G. Seidel belegt. (107, 111, 112) Für die transkranielle Sonographie bedeutet die Schwächung des Ultraschalls beim Durchtritt durch die Schädelkalotte ein wesentliches Hindernis in der Signalgewinnung.(53, 56, 135) Erste Ergebnisse sonographischer Untersuchungen zur Hirnperfusion stammen deshalb aus Versuchsreihen mit trepanierten Tieren.(52, 64) Die Aussagekraft dieser tierexperimentellen Studien blieb jedoch gering. Zum einen war die Methodik (Kraniektomie, 7 bzw. 7,5 Mhz Sonde) nicht in humanen Studien anwendbar, zum anderen wurde die Schallabschwächung des Schädelknochens als limitierender Faktor in der Detektion der schwachen Kontrastmittelechos nicht berücksichtigt. Erst mit der Entdeckung sog. nicht-linearer Schalleigenschaften der Ultraschallkontrastmittel gelang es, trotz der relativ hohen Empfangsfrequenzen (3-4 MHz) auch schwache Flusssignale durch die intakte Schädelkalotte zu detektieren. Nicht-lineare Schalleigenschaften der Kontrastmittelbläschen entstehen, wenn diese durch Ultraschallexposition in einem Frequenzbereich von 1–4 MHz in resonante Schwingungen geraten. Unter Resonanzbedingungen emittieren die Kontrastmittelbläschen Ultraschall als harmonische Unter- und Oberschwingungen der Sendefrequenz. Aus dieser als „harmonischen Signatur“ bezeichneten Schallantwort Oberschwingung selektiv wird im analysiert Harmonic und zum Imaging-Verfahren Bildaufbau die verwendet. erste Da Ultraschallkontrastmittel im Vergleich zum Hirngewebe insbesondere unter niedrigen Beschallungsenergien stark resonieren, gelingt mit dem Harmonic Imaging eine besonders gute Darstellung der Mikrobläschen in der zerebralen Zirkulation. 12 Neben den resonanten Schwingungen kommt es bei gesteigerten Beschallungsenergien zu einem Zerplatzen der Kontrastmittelbläschen. Die Zerstörung der Mikrobläschen führt zu einer Emission von Schallwellen im Frequenzbereich diagnostischen Ultraschalls. Dieses Phänomen kann als „stimulierte akustische Emission“ ebenfalls zur Schnittbildgebung genutzt werden.(87, 94) Der fortwährenden Destruktion des Kontrastmittels im Ultraschallfeld wird durch eine getriggerte Ableittechnik, dem sog. Transient Response Imaging, begegnet. Mit TRI-Ableittechnik werden mehrsekündliche Pausen zwischen der Schallaussendung zur Bildaquisiton eingehalten, um ein Wiederauffüllen des Kapillarbetts mit Kontrastmittel zu gewährleisten.(88, 89) Zur Detektion eines Kontrastmittels im Gewebe werden zur Zeit zwei unterschiedliche Bildgebungsverfahren favorisiert. Das Power-Doppler-Verfahren nutzt die Amplituden der Dopplersignale zur farbkodierten Bildgebung und zeichnet sich durch eine gegenüber dem frequenzabhängigen Doppler-Verfahren erhöhte Sensitivität für niedrige Strömungsgeschwindigkeiten aus. (69, 100, 101) Alternativ zum Power-Doppler kann die nach dem herkömmlichen flussunabhängige B-Mode-Verfahren arbeitende und deshalb doppler- bzw. Grauwertsonographie zur Kontrastmitteldarstellung verwendet werden.(64) Mit dem Harmonic Imaging-Verfahren konnte der Signal-Rausch-Abstand sowohl für den Power-Doppler als auch für die Grauwertsonographie vergrößert werden.(24, 46, 105) Im Bereich der Kontrastechokardiographie wurde demonstriert, dass die Abbildung myokardialer Perfusion sowohl mit dem Power-Doppler als auch mit der Grauwertsonographie im Harmonic Imaging-Verfahren erreichbar ist.(11, 40, 125) Dabei ließ sich über die getriggerte Schallaussendung (Transient Response Imaging) eine gesteigerte signalverstärkende Wirkung des Ultraschallkontrastmittels erzeugen.(88, 89) Seit 1997 sind mehrere Studien zur Darstellung der Hirnperfusion mit dem Harmonic Imaging-Verfahren publiziert worden. (38, 93, 95, 107, 109, 114) Die meisten Autoren nutzten die Grauwertsonographie zur Bildgebung und erstellten Kontrastmittelein- und -auswaschkurven nach Applikation eines Kontrastmittelbolus. Die Analysen der Kontrastmittelein- und -auswaschkurven wiesen auf eine hohe inter- und intraindividuelle Variabilität des Kontrastmitteleffektes hin. Darüber hinaus zeigte sich eine deutliche Tiefenabhängigkeit des Kontrasteffektes. Eine Quantifizierung der Hirnperfusion ist aufgrund der Limitierungen der in diesen Studien verwandten Boluskinetik nicht möglich. 13 (Siehe Abschnitt 2.2.3) In ersten Untersuchungen an Patienten mit hemisphäralem Hirninfarkt gelang es jedoch, qualitativ aussagekräftige Grauwertbilder der betroffenen Hemisphäre im Harmonic Imaging-Verfahren zu generieren. (38, 93, 109) Neben dem Harmonic Imaging-Verfahren in der Grauwertsonographie ist in einer kasuistischen Studie Imaging beschrieben. eine technische Modifikation als sog. Pulse-Inversion Harmonic (78) Der Wert dieses Verfahrens bleibt noch unbestimmt. Das Power-Doppler-Verfahren wurde zunächst mit herkömmlicher (fundamental) Technik zur Darstellung von Hirnperfusion eingesetzt.(52, 124) In Versuchsreihen mit trepanierten Hunden und Kaninchen konnten aufgrund der guten Korrelation des Kontrasteffektes mit dem zerebralen Blutfluss sogar quantitative Aussagen zur Hirnperfusion getroffen werden. Der Harmonic Power-Dopplermodus ist zur Untersuchung der Hirnperfusion bisher ausschließlich mit experimenteller Mehrpulssequenz als „Contrast Burst- bzw. TimeVariance-Imaging“ an neun Probanden verwendet worden.(94) Vergleichende Studien zwischen Harmonic-Grauwertsonographie und Harmonic Power-Doppler sind bisher nicht bekannt. In der vorliegenden Arbeit wird die transkraniell sonographische Darstellung eines neuen oktafluorpropanhaltigen Ultraschallkontrastmittels (Optison) im Hirngewebe untersucht. Der erste tierexperimentelle Teil dieser Arbeit umfasst eine transkranielle Ableitung von Ultraschallbildern an sechs sedierten Hunden im Rahmen des genannten Tiermodells. In parallelen Versuchsreihen werden dazu Grauwertsonographie und Power-Doppler im Harmonic Imaging-Verfahren zur Bildgebung genutzt. Die Bildakquisition erfolgt nach dem Transient Response Imaging-Verfahren mit getriggerter Schallaussendung. Konkret sollen im Tierexperiment folgende Fragen beantwortet werden: - Lässt sich mit Optison ein sichtbarer Kontrasteffekt im Hirnparenchym erzeugen? - Wie stellt sich die Pharmakokinetik des Kontrastmittels in Ein- und Auswaschkurven dar? Gibt es eine Dosisabhängigkeit des Kontrasteffektes? 14 - Welches der verglichenen Bildgebungsverfahren (Grauwertsonographie und Power-Doppler) besitzt das größte Potential zur Darstellung des Kontrastmittels in der Mikrozirkulation und ist damit am ehesten für Perfusionsstudien am Erwachsenengehirn geeignet ? Im zweiten Teil dieser Arbeit werden zwölf gesunde Probanden transkraniell sonographisch untersucht. In kritischer Würdigung der Ergebnisse des ersten, tierexperimentellen Teils kommt allein die Grauwertsonographie im Harmonic ImagingVerfahren zur Anwendung. Die Probandenstudie soll folgende Fragestellungen beantworten: - Lässt sich mit Optison ein sichtbarer Kontrasteffekt im humanen Hirnparenchym erzeugen ? - Lassen sich typische Artefakte in der Kontrastbildgebung erkennen ? - Wie stellt sich die Pharmakokinetik des Kontrastmittels in Ein- und Auswaschkurven dar? Gibt es eine Dosisabhängigkeit des Kontrasteffektes? - Besteht eine Abhängigkeit des Kontrasteffektes von der Untersuchungstiefe oder -seite? 15 2 Material und Methoden 2.1 Ultraschallverfahren 2.1.1 Ultraschall Ein Schwingquarz wird durch das Anlegen einer elektrischen Spannung mechanisch verformt. Umgekehrt erzeugt die mechanische Verformung eines Quarzkristalls eine elektrische Spannung. Dieser als Piezoeffekt bekannte physikalische Zusammenhang wurde erstmalig 1880 von den Brüdern Pierre und Jacques Curie beschrieben. Die Anwendung des Piezoeffekts ermöglicht eine technisch einfache Generierung und Detektion hochfrequenter, gerichteter Schallwellen. Mit dieser Entwicklung wurde am Anfang des 20. Jahrhunderts die Nutzung von Schallwellen in einem Frequenzbereich erschlossen, der bislang einigen Meeressäugern und Fledermäusen zum „orientierenden Hören“ vorbehalten war. Diese als Ultraschall bezeichneten Schallwellen liegen in einem Frequenzspektrum oberhalb von 16.000 Hz und sind deshalb für das menschliche Gehör nicht mehr wahrnehmbar. Der Einsatz von Ultraschallwellen in der medizinischen Diagnostik geht auf den österreichischen Neurologen Karl T. Dussik zurück, dem es 1942 gelang, intrakranielle Strukturen im Puls-Echo-Verfahren darzustellen.(35) 2.1.2 Puls-Echo-Verfahren (A-Mode, B-Mode) Das Puls-Echo-Verfahren beruht auf dem Echolotprinzip. Mit einem als Sender und Empfänger dienenden Schallwandler werden piezoelektrisch erzeugte Ultraschallwellen im Frequenzbereich zwischen 1 und 10 Megahertz in den Körper eingebracht. Die Schallwellen breiten sich in verschiedenen Gewebearten mit unterschiedlicher Geschwindigkeit aus (Tabelle 2.1). Mit Zunahme der durchlaufenen Strecke und abhängig von den verwendeten Frequenzen und den Dämpfungseigenschaften des Gewebes wird der Schall im Körperinneren in seiner Intensität abgeschwächt. Praktische Konsequenz der akustischen Abschwächung ist eine Begrenzung der maximal erreichbaren Untersuchungstiefe sowie 16 eine bevorzugte Verwendung niederfrequenter Schallwellen (1 - 4 MHz) zur Beurteilung tieferer Gewebeschichten. Die akustische Abschwächung ist bedingt durch die physikalischen Gesetzmäßigkeiten der Schallabsorption, Reflexion und Streuung. Während die Schallabsorption als unerwünschte Umwandlung von akustischer Energie in Wärmeenergie ungenutzt bleibt, sind Reflexion und Streuung grundlegende Elemente der Ultraschalldiagnostik. Medium: Luft (O°C, 1013 hPa) Wasser (15°C, 1013hPa) Haut (37°C, 1013 hPa) Hirngewebe (37°C, 1013 hPa) Knochen (37°C, 1013 hPa) Schallgeschwindigkeit:* 331 m/s 1.464 m/s 3.360 m/s 1.530 m/s 3.380 m/s Tabelle 2.1: Schallgeschwindigkeiten in unterschiedlichen Trägermedien (22) * : abhängig von Temperatur und Druckbedingungen °C: Temperatur in Grad Celsius hPa: Druck in Hektopascal Durchläuft der Schall benachbarte Gewebe, die sich in ihrem akustischen Widerstand (Impedanz) unterscheiden, so wird er an deren Grenzfläche (teil)reflektiert. Das Ausmaß der Reflexion und damit die Amplitude des rückgesteuerten Echosignals nimmt dabei mit dem Impedanzunterschied zu. Bei sehr großen Impedanzdifferenzen (z.B. Luft / Knochen) kann aufgrund einer annähernd totalen Reflexion eine Untersuchung tieferer Schichten unmöglich werden. Zur Schallstreuung kommt es an rauen Grenzflächen, wie sie in heterogenen Geweben, aber auch in Partikelsuspensionen beispielsweise Erythrozyten oder Ultra- schallkontrastmittelbläschen im Blut vorkommen. Die Detailauflösung des Streumusters ist dabei abhängig von der Wellenlänge der verwendeten Schallfrequenz. Man unterscheidet die Auflösung in Längsrichtung der ausgesandten Schallwellen (axiale Auflösung) von dem Diskriminationsvermögen zweier parallel zur Wellenfront gelegener Bildpunkte (laterale Auflösung). Die maximale Auflösung zweier getrennter Punkte in Längsrichtung entspricht etwa einer Wellenlänge der verwendeten Schallfrequenz. Bei beispielsweiser 17 Verwendung eines 3,5-MHz-Schallkopfes kann nach Formel 2.1 mit einer maximalen axialen Auflösung von ca. 0,5 mm gerechnet werden. Die größte laterale Auflösung wird Focus der Schallkeule erreicht und beträgt ca. 3-4 Wellenlängen, so dass mit einem 3,5-MHz-Schallkopf eine maximale laterale Auflösung von 1,5-2 mm erzielt werden kann. Aus den beschriebenen Auflösungsgrenzen wird deutlich, dass mit höheren Schallfrequenzen eine verbesserte räumliche Detaildarstellung möglich ist. λ=c/ν im o.g. Beispiel: 1530 ms-1 / 3,5 x 106 s-1 = 0,44 x 10-3 m = ~ 0,5 mm Formel 2.1: Berechnung der Wellenlänge (λ) aus der Schallgeschwindigkeit im Medium (c) und der Schallfrequenz (ν) Das Puls-Echo-Verfahren arbeitet mit gepulster Schallemission. Ultraschall wird in Form von kurzen Schallpaketen periodisch ins Gewebe ausgesandt. Die Laufzeit, mit der ein Schallpaket als reflektiertes Signal den Empfänger wieder erreicht, ist dabei proportional zur Entfernung zwischen Schallwandler und Grenzfläche. Streuende oder reflektierende Grenzflächen können so bei bekannter Schallgeschwindigkeit laufzeitabhängig einer Untersuchungstiefe zugeordnet werden. Die im Puls-Echo-Verfahren gewonnenen Informationen über das Echomuster der Gewebestrukturen im Untersuchungsgebiet werden in den nachfolgend dargestellten Abbildungsverfahren (A- / B-Mode) weiterverarbeitet. Im A-Mode-Verfahren (Amplitude Modulation) werden die empfangenen Echosignale oszillographisch in einem Koordinatensystem dargestellt, wobei die Eindringtiefe entlang der Abszisse und die Amplitude des Echosignals entlang der Ordinate aufgetragen werden. In der A-Mode Echoenzephalographie ermöglicht dieses Abbildungsverfahren die eindimensionale Darstellung eines sog. Mittellinienechos, das durch Schallreflektion an Grenzflächen zwischen Hirngewebe und liquorgefülltem 3. Ventrikel entsteht. Klinische Relevanz besaß dieses Verfahren in den 50er Jahren zur Beurteilung von Mittellinienverlagerungen durch zerebrale Raumforderungen und zur Bestimmung der 18 Ventrikelweite im Rahmen der Hydrocephalusdiagnostik.(39, 123, 131) Mit der Einführung der Computertomographie durch Houndsfield (1973) wurde die Echoenzephalographie durch ein leistungsfähiges Schnittbildverfahren zur zweidimensionalen Darstellung intrakranieller Strukturen vollständig verdrängt.(63) Moderne Ultraschallgeräte, wie sie bei der vorliegenden Arbeit verwendet wurden, arbeiten im sog. B-Mode-Verfahren (Brightness-Mode). Dabei werden die Amplituden der Echosignale in Bildpunkte verschiedener Helligkeit umgesetzt. Starke Reflexionen erzeugen entsprechend hellere Bildpunkte als schwache (Helligkeitsmodulation). Mit parallel angeordneten Schallwandlern kann ein ganzer Gewebesektor in mehreren nebeneinander Gewebesektors liegenden Scanlinien abgetastet werden. Das Echomuster eines lässt sich als zweidimensionales Ultraschall-Schnittbild (B-Bild) auf einem Bildschirm darstellen. Computergestützte Real-Time-Sonographiegeräte erreichen dabei hohe Bildwiederholungsraten (~15 Hz), so dass der Untersucher den Eindruck in Echtzeit bewegter Bilder erhält. Mit der Entwicklung leistungsfähiger, niederfrequenter Schallwandler wurde zu Beginn der 90er Jahre eine transkranielle, sonographische B-Bild-Darstellung des Erwachsenengehirns in Echtzeit erreicht. (14) 2.1.3 Dopplersonographie Im Puls-Echo-Verfahren wird Ultraschall zur Abbildung stationärer Reflektoren bzw. Streuer verwendet. Mit den sog. dopplerabhängigen Ultraschall-Verfahren können jedoch auch Informationen über bewegte Strukturen aus dem Körperinneren erlangt werden. Grundlegend dafür ist der von Christian Doppler im Jahr 1842 anhand von astronomischen Beobachtungen beschriebene Dopplereffekt.(34) Damit wird eine Frequenzänderung (Dopplerfrequenzverschiebung, Dopplershift) zwischen Sende- und Empfangssignal bezeichnet, die auftritt, wenn sich Sender und Empfänger relativ zueinander bewegen. 19 In der Gefäßdiagnostik nutzt die Dopplersonographie Frequenzverschiebungen, die bei Beschallung bewegter korpuskulärer Bestandteile des Blutes entstehen, zum Nachweis von Blutfluss und dessen Strömungsrichtung in größeren Gefäßen. Dopplersonographiegeräte arbeiten entweder mit kontinuierlicher (continuous-wave, CWDoppler) oder mit gepulster Schallemission (pulse-wave, PW-Doppler). Im CW-DopplerVerfahren werden die Echos aller bewegten korpuskulären Bestandteile, die sich in der Schallachse unterhalb des Schallkopfes befinden, erfasst. Eine Differenzierung der Echos aus Gefäßen unterschiedlicher Tiefe ist dabei aufgrund der Signalüberlagerungen nicht möglich. Im PW-Doppler-Verfahren wird der Ultraschall in kurzen Schallpaketen mit einer bestimmten Wiederholungsfrequenz (Pulsrepetitionsfrequenz = PRF) ausgesandt. Es erlaubt die Berechnung von Flussgeschwindigkeiten in einem eng umgrenzten Messvolumen (sample-volume) in wählbarer Untersuchungstiefe. Erreicht wird dies durch eine elektronische Torschaltung, die dafür sorgt, dass der Empfänger nur in einem definierten Zeitintervall nach Aussenden des Schallpulses Echosignale registriert. Über zeitliche Lage und Länge der Empfangsbereitschaft lassen sich Untersuchungstiefe und Größe des Messvolumens variieren. Die Dopplersonographie wird seit Beginn der 70er Jahre zur Beurteilung extrakranieller Gefäße angewandt.(41) Dopplersonographische Untersuchungen intrakranieller Gefäße galten lange Zeit als nicht durchführbar, da die Schädelkalotte eine scheinbar nicht zu überwindende Barriere darstellte. Mit gepulstem Ultraschall, hohen Schallenergien und relativ niedrigen Frequenzen (1 - 2,5 MHz) gelang Aaslid und seinen Mitarbeitern 1982 erstmals die transtemporale Ableitung von Flusssignalen in den basalen Hirnarterien.(1) Die transkranielle Dopplersonographie (TCD) konnte sich seitdem in der Diagnostik zerebraler Durchblutungsstörungen etablieren. 2.1.4 Transkranielle Farbduplexsonographie (TCCS) Die Duplexsonographie kombiniert morphologische (B-Bild) und funktionelle (Doppler-) Ultraschallverfahren sowohl in einem gemeinsamen Untersuchungsgang als auch in einer Geräteeinheit. In das zweidimensionale 20 B-Bild wird dabei ein schwenkbarer Dopplerschallstrahl eingeblendet, mit dem in einem frei positionierbaren Messvolumen Flussgeschwindigkeiten gemessen werden können. Die Duplexsonographie erlaubt anhand der Orientierung im Schnittbild eine schnellere und sicherere Identifizierung der cerebralen Gefäße, als dies bisher mit der konventionellen transkraniellen Dopplersonographie (TCD) möglich war. Ein weiterer Vorteil der Duplexsonographie besteht darin, Flussmessungen unter Kenntnis des Winkels zwischen Dopplerschallstrahl und Gefäßachse (winkelkorrigiert) mit höherer Genauigkeit und Reproduzierbarkeit vornehmen zu können.(36) Die umfassende Beurteilung der Strömungsverhältnisse im Untersuchungsgebiet, die mit dieser Methode nur über ein zeitaufwendiges Abscannen des gesamten Schnittbildsektors mit einem einzelnen Dopplermessvolumen möglich ist, wurde mit der Entwicklung der farbkodierten Duplexsonographie wesentlich vereinfacht. Die Farbduplexsonographie vereint die Strukturabbildung im B-Mode mit einer farbkodierten Darstellung des fließenden Blutes auf einem Bildschirm. In der am häufigsten angewendeten frequenzabhängigen Farbduplexsonographie (Frequency- Domain-Verfahren) erfolgt die Farbkodierung aus Frequenz- und Phasenverschiebung des rückgestreuten Ultraschalls. Mit einem modifizierten PW-Doppler-Verfahren wird die intensitätsgewichtete mittlere Geschwindigkeit der Streuer flächendeckend in einer Vielzahl eng umgrenzter Messvolumen erfasst und je nach Flussgeschwindigkeit und Richtung als farbiger Bildpunkt bestimmter Helligkeit wiedergegeben. Üblicherweise werden Flüsse in Richtung Sonde rot und sich entfernende Echosignale blau dargestellt. Die Flussgeschwindigkeit ist über eine differenzierte Farbsättigung qualitativ abschätzbar. Aus den Bildpunkten wird ein hochauflösendes, zweidimensionales Farbbild zusammengesetzt, das bei hohen Bildwiederholungsraten den optischen Eindruck einer Strömung vermittelt. Dieses Strömungsbild wird dem schwarzweißen B-Bild direkt überlagert, so dass hämodynamische und morphologische Informationen simultan auf dem Bildschirm erscheinen. Der Vorteil der anschaulichen Strömungsdarstellung wird jedoch nur zu Lasten einer ungenaueren Analyse der Dopplershiftmessungen erlangt. Die einzelnen Bildpunkte werden entsprechend der mittleren intensitätsgewichteten Flussgeschwindigkeit im Messvolumen farbkodiert (Autokorrelation mit Phasenanalyse). Die im PW-Doppler-Verfahren verwendete präzisere Fouriersche Frequenzanalyse der Dopplershiftsignale ist für eine Farbdarstellung in Echtzeit zu zeit- und rechenaufwendig. Um diesen Informationsverlust zu vermeiden, ist in modernen sog. Triplexsonographiegeräten zusätzlich zur Farbkodierung ein herkömmlicher PW-Doppler 21 integriert, der Dopplersignale aus einem Messvolumen als Frequenzspektrum wiedergeben kann. Alternativ zur Frequenz- und Phasenverschiebung können auch die Amplitudenquadrate der reflektierten Dopplersignale farbkodiert werden. Für diese amplitudenabhängige Strömungsdarstellung wird der Begriff Power-Doppler verwendet. Die Signalintensität ist im Power-Doppler von der Anzahl und nicht von der Frequenz- oder Phasenverschiebung der bewegten Streukörper abhängig. Im Vergleich zur frequenzabhängigen Farbduplexsonographie ist die Flussdarstellung im Power-Doppler weitgehend unabhängig von möglicherweise ungünstigen Beschallungswinkeln und aufgrund eines höheren SignalRausch-Abstandes etwas sensitiver im Nachweis langsamer Blutflussgeschwindigkeiten.(10, 23, 67, 69) Seit 1990 gelingt die transkranielle Anwendung der farbkodierten Duplexsonographie.(17, 103, 104, 129) Über dem physiologisch dünnsten Anteil der Temporalschuppe, dem sog. temporalen Knochenfenster, lassen sich alle Abschnitte des Circulus arteriosus Willisi, die A. cerebri media einschließlich ihrer Äste, die A. cerebri anterior, der Carotissiphon und die proximalen Abschnitte der A. cerebri posterior (P1/P2-Segmente) beschallen. Transnuchal durch das Foramen occipitale magnum sind die intrakraniellen Anteile der A. vertebralis (V4-Segment) und A. basilaris beurteilbar. Intrakranielle Strukturen hoher Echogenität (Corpus pineale, Ventrikelwand, Plexus choroideus) erlauben eine schnelle räumliche Orientierung im B-Bild und dienen als Landmarken zur Standardisierung der prinzipiell frei Hand wählbaren Untersuchungsebenen. Die gegenüber der transkraniellen Dopplersonographie erleichterte Identifikation der einzelnen Gefäßsegmente macht gefährliche Kompressionstests der extrakraniellen Hirnarterien obsolet. Als nicht-invasive, beliebig oft wiederholbare Untersuchungsmethode hat sich die TCCS bei vielfältigen neurovaskulären Fragestellungen bewährt. Neben Stenosen oder Verschlüssen der basalen Hirnarterien können mit dieser Methode Vasospasmen bei Subarachnoidalblutungen, kollaterale Flussphänomene bei extrakraniellen Gefäßverschlüssen sowie große Angiome oder Aneurysmen erkannt werden.(8, 9, 12, 71) Zusätzlich zur farbkodierten Flussdarstellung, die sowohl frequenzabhängig (f- TCCS) als auch amplitudenabhängig im Power-Doppler-Verfahren (p-TCCS) erfolgen kann, wird 22 auch die B-Bild-Darstellung (Grauwertsonographie) der intrakraniellen Anatomie diagnostisch genutzt. Sonographische Verlaufsbeobachtungen der Ausdehnung oder sekundären Verlagerung des 3. Ventrikels können bei zerebralen Raumforderungen sowie in der Hydrocephalusdiagnostik prognostische Informationen liefern.(44, 113, 117) Zudem lassen sich größere intrazerebrale Tumoren mit der transkraniellen Grauwertsonographie diagnostizieren.(120) Der sonographische Nachweis intrazerebraler Hämatome ist vor allem bei Schlaganfall-Patienten von Bedeutung und prädestiniert die TCCS als Verfahren zum Therapiemonitoring nach Lysetherapie.(13, 68, 118) Die Schallabsorption an der Schädelkalotte stellt für die transkranielle (Farbduplex-) Sonographie eine bedeutende Einschränkung der breiten Anwendbarkeit dar. Für eine nutzbare Abbildungsqualität ist die transkranielle Sonographie auf ein ausreichendes temporales Schallfenster angewiesen. Dieses lässt sich jedoch nur bei ca. 80 - 90 % aller Mitteleuropäer auffinden, wobei insbesondere bei älteren Frauen mit fehlender Schallpenetration zu rechnen ist.(53, 56) Mit der Entwicklung lungengängiger, intravenöser Ultraschallkontrastmittel konnte diese Einschränkung teilweise aufgehoben werden, da ihr Einsatz das Signal-Rausch-Verhältnis dopplersonographischer Verfahren deutlich steigert (vgl. Abschnitt 2.2). (16, 85, 97) Die Darstellung der basalen Hirnarterien gelingt nach Kontrastmittelgabe auch unter schwierigen Schallbedingungen, so dass in ca. 95% aller Fälle diagnostische Aussagen getroffen werden können.(43, 91) Für die Detektion der vergleichsweise geringen Flussgeschwindigkeiten in kleineren zerebralen Gefäßen (Arteriolen, Kapillaren, Venolen) ist das Problem des fehlenden oder unzureichenden Knochenfensters bisher ungelöst. 2.2 Ultraschallkontrastmittel 2.2.1 Physikalische und chemische Eigenschaften Gasbläschen können nach Injektion in die Blutbahn als zusätzliche Streukörper die Echogenität des Blutes steigern.(51) Mit der Entwicklung von Ultraschallkontrastmitteln 23 versucht man diesen Effekt in der sonographisch-angiologischen Diagnostik zu nutzen. Damit nach intravenöser Injektion eines Kontrastmittels eine Untersuchung des arteriellen Gefäßsystems mit reproduzierbarer Effizienz möglich ist, müssen Stabilität und Durchmesser (< 7 µm) der Gasbläschen so gewählt sein, dass sie die pulmonale Kapillarpassage und die Druckbelastungen im linken Herzventikel überdauern. Daneben soll das Kontrastmittel einfach zu applizieren, homogen im Blut mischbar, hämodynamisch inert und gut verträglich sein. Als idealer Blutindikator soll es sich ausschließlich intravaskulär verteilen und zudem ein geringes Volumen im Vergleich zum Blutvolumen besitzen. Diese Eigenschaften werden am besten von stabilisierten gashaltigen Mikrobläschen erfüllt. Für die Echosignalverstärkung sind dabei vor allem die schallstreuenden Eigenschaften der Gasbläschen entscheidend. Je stärker ein Kontrastmittel die Ultraschallenergie streut, desto effizienter ist seine Wirkung. Die linearen Streuungseigenschaften von Gasbläschen in flüssigen Medien können als deren streuungsrelevanter Querschnitt physikalisch beschrieben werden (Formel 2.2). Q s 4 4 2π K g − K = π R ² R λ 9 K l l 2 2 1 3 ( p g − p l ) + 3 2 p g − p l Formel 2.2: Rayleigh-Formel zur Berechnung des streuungsrelevanten Querschnittes eines nichtoszillierenden Gasbläschens (30) Qs: R: λ: Kg : Kl: pg: pl: Rückstreuende Querschnittsfläche (m²) Durchmesser des Gasbläschens (m) Wellenlänge des Ultraschalls (m) Kompressibilität des Gasbläschens (m²/N) Kompressibilität des umgebenden Mediums ( m²/N) Dichte des Gasbläschens (kg/m³) Dichte des umgebenden Mediums (kg/m³) Neben der linearen Streuung lassen sich auch nicht-lineare Eigenschaften der Kontrastmittel nachweisen, die unter Abschnitt 2.2.4 beschrieben werden. 24 Um die Passage der Mikrozirkulation zu überstehen, sind die Gasbläschen von einer stabilisierenden Hülle umgeben. Die Stabilität der Mikrobläschen wird jedoch nicht ausschließlich von der Art der Hüllstruktur bestimmt, sondern ist ebenfalls abhängig von der Diffusionsgeschwindigkeit und der Oberflächenspannung des enthaltenen Gases sowie dessen Sättigung in der umgebenden Flüssigkeit. (30) Für die farbduplexsonographische Untersuchung des Hirnkreislaufs sind verschiedene Ultraschallkontrastmittel in klinischer Erprobung. Die Substanzen variieren in der Zusammensetzung des Gases und der Art der stabilisierenden Hülle. Grundsätzlich werden lufthaltige von sulfurhexafluorid- und perfluorkarbonhaltigen Kontrastmitteln unterschieden. In Deutschland ist seit 1996 das lufthaltige Ultraschallkontrastmittel Levovist zur Anwendung am Menschen für neurosonographische Applikationen eingeführt. Daneben ist das oktafluorpropangashaltige Ultraschallkontrastmittel Optison für die kardiologische Anwendung zugelassen. Kontrastmittel* Gas Hülle Albunex Levovist (SHU-508)1 SonoVue (BR1) (BR 14) Optison (FS 069) 2 Luft Luft (an Galaktose adsorbiert) Sulfurhexafluorid Perfluorbutan Oktafluorpropan Albumin Palmitinsäure Phospholipide Phospholipide Albumin Tabelle 2.2: Zusammensetzung verschiedener, für die transkranielle Farbduplexsonographie relevanter Ultraschallkontrastmittel 1) für die angiologische Diagnostik in Deutschland zugelassen ² für die kardiologische Diagnostik in Deutschland zugelassen *) gesetzlich geschützte Handelsnamen; in Klammern Entwicklungsnamen ) 2.2.2 Das als Ultraschallkontrastmittel Optison Ultraschallkontrastmittel Optison (Mallinckrodt Medical) besteht aus oktafluorpropanhaltigen Mikrobläschen, die durch eine Hülle aus hitzebehandeltem Albumin stabilisiert werden. In der Darreichungsform als Suspension in 1%iger 25 Humanalbuminlösung beträgt die Konzentration der Mikrobläschen 5 - 8 x 106/ml und deren mittlerer Durchmesser 2,0 - 4,5 µm (max. 32 µm; 93% < 10 µm). Ein Milliliter Optison enthält 0,22 (± 0,11) mg Oktafluorpropan, 10 mg Humanalbumin, 0,2 mg NAcetyl-DL-tryptophan, Oktansäure, Natriumchlorid, Natriumhydrochlorid und Wasser zu Injektionszwecken. Optison wird als injektionsfertige Lösung mit einem pH-Wert von 6,4 - 7,4 in Durchstichflaschen angeboten. Vor Applikation hat ein dreiminütiges Rollen der Flasche zur Resuspendierung der Mikrobläschen zu erfolgen. Wenn die Suspension nach Aufziehen in die Spritze nicht innerhalb von einer Minute appliziert wird, tritt eine Phasentrennung ein, so dass eine erneute Resuspendierung zu erfolgen hat. Optison ist für den Bereich der Echokardiographie seit 1998 in Deutschland zugelassen und kommerziell erhältlich. Zur Linksherzkontrastierung sind Dosierungen von 0,5 - 3 ml empfohlen. Die maximal zu applizierende Menge sollte beim Menschen 8,7 ml nicht überschreiten.(37) Optison wird normalerweise gut vertragen. Unerwünschte Reaktionen auf Optison sind selten und in der Regel nicht schwerwiegend. Im Zusammenhang mit der Gabe von Humanalbumin ist über vorübergehende Geschmacksveränderungen, Übelkeit, Gesichtsröte, Hautausschlag, Kopfschmerzen, Erbrechen, Schüttelfrost und Fieber berichtet worden. In seltenen Fällen wurde das Auftreten von anaphylaktischen Reaktionen mit der Verabreichung von humanalbuminhaltigen Produkten in Verbindung gebracht. Die unerwünschten Wirkungen, von denen nach der Anwendung von Optison in klinischen Studien der Phase III am Menschen berichtet wurde, waren leicht bis mittelschwer mit nachfolgender vollständiger Wiederherstellung des Patienten.(33, 37, 82) Die häufigsten unerwünschten Wirkungen, die mit der Anwendung von Optison in Zusammenhang gebracht werden konnten, waren vorübergehende Geschmacksveränderungen (bei 2,5% der Patienten), Kopfschmerzen (2%), Wärmeempfinden (2%), Dyspnoe (1%), Eosinophilie (0,5%) und Brustschmerz (0,5%). Die Erfahrungen bei der Anwendung von Optison bei Patienten mit schwerwiegenden Erkrankungen, insbesondere schweren HerzLungen-, Nieren- und Lebererkrankungen, sind begrenzt. Bei Patienten mit Atemnotsyndrom des Erwachsenen (ARDS), schwerer Herzinsuffizienz (NYHA IV), Myokarditis und akutem Myokardinfarkt, terminaler Nieren- und Leberinsuffizienz, einem bekannten hyperkoagulabilen System und/oder rezidivierenden Thromboembolien sollte Optison nur nach sorgfältiger Abwägung angewendet werden, wobei die Patienten 26 während der Anwendung zu überwachen sind. Optison darf weder bei bekannter oder vermuteter Überempfindlichkeit gegenüber einem seiner Bestandteile noch bei Patienten mit schwerem Lungenhochdruck (systolischer Druck der Lungenarterien über 90 mmHg) angewendet werden. Im Rahmen dieser Studie ist jedoch die Untersuchung internistisch instabiler Patienten nicht vorgesehen (siehe Ein- und Ausschlusskriterien im Studienprotokoll). Neben dem Risiko akuter internistischer Komplikationen können bei der Anwendung von Produkten, die unter Verwendung von menschlichem Blut oder Plasma hergestellt werden, Übertragungen von infektiösem Material nicht völlig ausgeschlossen werden. Dies gilt auch für Krankheitserreger von bisher ungeklärter Herkunft. Die gegenwärtig angewendeten Verfahren zur Herstellung von Arzneimitteln, die aus menschlichem Blut oder Plasma gewonnen werden, sind wirksam gegen Viren, die von einer Hülle umgeben sind wie z.B. HIV, Hepatitis B und C Viren. Diese Verfahren sind jedoch von begrenzter Wirksamkeit gegenüber Viren, die von keiner Hülle umgeben werden wie z.B. das Hepatitis A Virus. 2.2.3 Kontrastkinetik Die Pharmakokinetik eines Ultraschallkontrastmittels lässt sich in Zeit-Intensitäts-Kurven als Auswaschkurven graphisch darstellen. Nach intravenöser Injektion findet man typischerweise eine 2-Phasen-Kinetik, deren Verlauf sich aus der primären Transitkurve und sekundären Effekten der Rezirkulation zusammensetzt.(108) Für die Auswaschkinetik eines Ultraschallkontrastmittels entscheidend. (29, 30, 112) sind die Eigenschaften der verwendeten Gase Die Stabilität der Gasbläschen und damit die Wirkdauer der Echokontrastmittel kann durch die Verwendung lipophiler, schwer im Blut löslicher Gase gesteigert werden. Luft ist als wenig lipophiles Gas rasch im Blut diffusibel und entweicht relativ schnell aus den Mikrobläschen, so dass diese schnell an Größe und damit exponentiell an streuungsrelevantem Querschnitt verlieren. Perfluorkarbon- oder sulfurhexaflouridhaltige Mikrobläschen sind vergleichsweise stabiler und länger wirksam, da ihre Füllung aus hochmolekularen, schwer diffusiblen Gasen langsamer aus der Hülle entweicht. Die Zeit-Intensitäts-Kurven von Kontrastmitteln können auf der Basis der Indikatorverdünnungstheorie analysiert werden.(58) Die Theorie zur Beschreibung der 27 Gewebeperfusion mit sonographisch erfassbaren Größen nach UltraschallkontrastmittelBolusinjektion (sog. Boluskinetik) wurde in Anlehnung an ultraschnelle computertomographische Untersuchungen entwickelt und für das Modell der Myokard- und Nierenperfusion modifiziert.(4, 49, 79) Diese Theorien sind entsprechend auch auf andere Gewebe übertragbar und wurden in vitro und in vivo für die konventionelle Grauwertsonographie nach Kontrastmittelinjektion geprüft.(58, 132) In der Arbeit von Heidenreich ist die Formel zur Berechnung des Blutflusses pro Volumeneinheit nach Kontrastmittelinjektion beschrieben (Formel 2.3). FV §AUCr/ 2AUCi(MTTr-MTTi) Formel 2.3: Berechnung der Flussrate nach Kontrastmittelbolusinjektion FV: AUCr: AUCi: MTTr: MTTi: Blutfluss pro Volumeneinheit Fläche unter der primären Transitkurve des Indikators im Gewebe Fläche der primären Eingangskurve in das Gewebe (Inputgefäß) Mittlere Transitzeit der primären Transitkurve des Indikators im Gewebe Mittlere Transitzeit der primären Eingangskurve in das Gewebe Für die absolute Quantifizierung des Blutflusses ist es hierbei notwendig, dass neben der primären Transitkurve des Indikators in der abhängigen Geweberegion gleichzeitig die primäre Eingangskurve des versorgenden Gefäßes (Input-Gefäß) erfasst wird. Aus den Primärkurven können die Fläche unter der Kurve (AUC = area under curve) und die mittlere Transitzeit (MTT = mean transit time) bestimmt werden (siehe Abbildung 2.1). Dieser Ansatz zur Quantifizierung der Gewebeperfusion ist aufgrund praktischer Einschränkungen nur unvollständig auf die Messung der Hirnperfusion übertragbar. Nicht für jede Hirnregion kann das zugehörige Inputgefäß angegeben bzw. mit in die Beschallungsebene gebracht werden. Daneben ist das Ultraschallfeld bei transtemporaler Beschallung sehr viel inhomogener als bei transkutaner Beschallung. Entsprechend werden für die quantitative Beschreibung der Auswaschkinetik eines Kontrastmittels einfache Parameter wie die maximale Intensitätszunahme (PI = peak increase) und die Fläche unter der kombinierten Ein- und Auswaschkurve verwendet. Diese Parameter beschreiben die Hirnperfusion nur indirekt und sind durch messtechnische Limitierungen (inhomogenes Schallfeld, nicht-lineare Schalleigenschaften der Kontrastmittel, tiefenabhängige Messung des Kontrasteffektes) in ihrer Aussage zur Beschreibung der Hirnperfusion eingeschränkt. 28 1 2 Intensität PI AUCi AUCr MTTi MTTr Zeit Abbildung 2.1: Boluskinetik Schematische Darstellung des Kapillarbettes (1) mit dem zuführenden Gefäß (2). ZeitIntensitäts-Kurven nach Kontrastmittelbolusinjektion eines Inputgefäßes (weiß) und einer hiervon abhängigen Parenchymregion (grau). Gemäß der Formel 2.3 lässt sich aus den Flächen unter den Zeit-Intensitäts-Kurven (AUC) und der mittleren Transitzeit (MTT) der Blutfluss pro Volumeneinheit berechnen. AUCr : Fläche unter der primären Transitkurve des Indikators im Gewebe AUCi : Fläche der primären Eingangskurve in das Gewebe (Inputgefäß) MTTr : Mittlere Transitzeit der primären Transitkurve des Indikators im Gewebe MTTI : Mittlere Transitzeit der primären Eingangskurve in das Gewebe PI : maximaler Signalanstieg (peak increase) 29 2.2.4 Interaktion von Ultraschallkontrastmitteln und Ultraschall Ultraschallkontrastmittel wirken durch verstärkte Rückstreuung des Ultraschalls. Bei geringen Beschallungsleistungen beruht die Schallantwort auf den linearen Streuungseigenschaften der Mikrobläschen. Darüber hinaus treten bei gesteigerter Beschallungsleistung auch nicht-lineare Streuungsphänomene auf. Unter erhöhtem Schalldruck geraten die Kontrastmittelbläschen abhängig von ihren elastischen Eigenschaften (Hülle und Gas) und der eingesandten Grundfrequenz in Oszillationen bzw. resonante Schwingungen. In Resonanz schwingende Kontrastmittelbläschen erzeugen eine charakteristisch modifizierte, nicht-lineare Schallantwort, die die Grundlage des Harmonic Imaging-Verfahrens darstellt. Wird die Schallleistung weiter gesteigert, kommt es zum Zerplatzen der Mikrobläschen. Dieser Effekt ist zum einen bei der Bildgenerierung zu berücksichtigen (Transient Response Imaging), zum anderen mit der Entstehung stimulierter akustischer Emissionen (SAE = „Stimulated Acoustic Emissions“) verbunden, die wiederum zur Bildgebung verwendet werden können. Schalldruck Platzen der Gasbläschen (Stimulierte akustische Emissionen) 1 MPa Resonanzphänomene (nicht-lineare Streuung) 0,1 MPa lineare Streuung Abbildung 2.2: Verhalten der Kontrastmittelbläschen im Schallfeld Je nach Schalldruck kommt es zu linearer Streuung, zur Resonanz mit harmonischen Oberund Unterschwingungen oder zum Zerplatzen der Gasbläschen. (modifiziert aus v. Reutern GM, Kaps M, Büdingen HJ: Ultraschalldiagnostik der hirnversorgenden Arterien (129)) 30 2.2.4.1 Harmonic Imaging (HI) Unter Resonanzbedingungen emittieren die Kontrastmittelbläschen Ultraschall mit harmonischen Ober- und Unterschwingungen um die eingesandte Grundfrequenz. Diese nicht-lineare Schallantwort des Kontrastmittels besteht also aus einem ganzen Frequenzspektrum, das als „harmonische Signatur“ bezeichnet werden kann. Im Harmonic Imaging-Verfahren wird die erste harmonische Oberschwingung (als Zweifaches der Grundfrequenz) mit modifizierten Schallköpfen selektiv empfangen und zum doppler- oder grauwertsonograhpischen Bildaufbau verwendet.(24, Kontrastmittelbläschen und damit die im 105) Die Resonanzfrequenzen der Harmonic Imaging verwendeten Schallfrequenzen liegen bei ca. 1 - 4 MHz. Dies ist in zweifacher Hinsicht von Bedeutung, denn zum einen sind diese Frequenzen für die transkranielle Sonographie nutzbar, zum anderen entwickeln die zerebralen Gewebestrukturen in diesem Frequenzbereich nur geringe eigene Resonanzschwingungen. Die im Harmonic Imaging-Verfahren erfassten Resonanzphänomene sind deshalb in hohem Maße spezifisch und sensitiv für das Kontrastmittel, was zu einer deutlichen Verbesserung des Signal-Rausch-Abstands sowohl für die dopplerabhängigen Verfahren (f-TCCS bzw. p-TCCS) als auch für die Grauwertdarstellung im B-Bild führt.(11, 46, 106, 115) 2.2.4.2 Stimulierte akustische Emissionen (SAE) Durch Beschallung mit hohen Schallleistungen kommt es zum Platzen der Mikrobläschen. Die kollabierenden Gasbläschen setzen dabei Ultraschallsignale (akustische Emissionen) frei, die keine Korrelation zum erzeugenden Ultraschallpuls erkennen lassen (loss of correlation-Effekt).(6) Diese Ultraschallsignale ähneln Dopplerfrequenzverschiebungen und lassen sich als Farbsignal in f- bzw. p-TCCS zur Darstellung bringen.(65, 87) Da auch unbewegte Kontrastmittelbläschen zerplatzen und akustische Emissionen erzeugen können, ist diese Darstellung nicht mehr von einer Relativbewegung zwischen Schallsonde und Kontrastmittel abhängig. Mit dieser dopplerunabhängigen Technik ist es theoretisch möglich, auch sehr langsam fließende Kontrastmittelbläschen beispielsweise in der Mikrozirkulation zu erfassen. 31 2.2.4.3 Transient Response Imaging (TRI) In Untersuchungen zur Myokardperfusion im Harmonic Imaging-Verfahren wurde unter intermittierender Beschallung Kontrastmitteln beobachtet.(88, 89) eine verstärkte signalanhebende Wirkung von Da mit jedem Ultraschallpuls Mikrobläschen in der Schallebene zerstört werden, führt die bisher angewandte kontinuierliche Beschallung zu einer fortwährenden Destruktion Mikrobläschenkonzentration im und konsekutiv (84) Untersuchungsvolumen. zur Abnahme Vermutlich wird der die verbesserte Darstellung bei intermittierender Beschallung durch eine ausreichende „Schallpause“ zwischen den Ultraschallpulsen erreicht, in der neue Kontrastmittelbläschen in die Untersuchungsregion nachfließen können. Dementsprechend wird für die Darstellung von Kontrastmitteln in der Mikrozirkulation eine intermittierende („transiente“) Schallexposition bevorzugt (Transient Response Imaging, Abbildung 2.2). Für die Ableitungsbedingungen im veröffentlichten eine herzzyklusgetriggerte Schallaussendung mit Untersuchungen Tiermodell hat sich nach eigenen, nicht Bildakquisition zu jedem vierten Herzschlag als günstig erwiesen. 32 Kontrastmittelkonzentration im Gewebe Zeit 123 123 EKG- getriggerte Ultraschallpulse 1.Bild 1. Bild 3. Bild Abbildung 2.3: Multiple Frame Trigger und Transient Response Imaging Kontrastmittelbläschen werden durch Ultraschallpulse zerstört. Werden wie im Multiple Frame Triggermodus drei Ultraschallbilder in Serie im Abstand weniger Millisekunden abgeleitet, so wird die Abnahme der Mikrobläschenkonzentration im Untersuchungsvolumen besonders deutlich: Bild 1, das durch den ersten Schallpuls erzeugt wird, zeigt einen deutlich stärkeren Kontrasteffekt als Bild 3, das mit dem 3. Puls entsteht. Im Transient Response Imaging-Verfahren erfolgt die Bildakquisition herzzyklusgetriggert mit Schallpausen zwischen dem dritten Bild der letzten und dem ersten Bild der folgenden Bildserie, so dass zwischenzeitlich Kontrastmittel in das Gewebe reperfundieren kann. (hier: transkranielle Farbduplex-Sonographie am Hundehirn (Beagle); Harmonic PowerDoppler SONOS 5500, 1,8/3,6 MHz Sonde, unter BR 14 Infusion) (modifiziert aus Seidel G., Med. Habil. Schr. Lübeck 1999) (107) 33 2.3 Tierexperimentelle Untersuchungen 2.3.1 Tiermodell In der tierexperimentellen Versuchsreihe dieser Arbeit wurden als Teil eines DFGgeförderten Projektes sechs männliche Beagle transkraniell sonographisch untersucht. Hierzu wurden die Hunde (mittleres Körpergewicht 20 kg) mit einer intramuskulären Injektion einer Mischlösung aus 1 ml Rompun (2%) [Bayer AG] und 4 ml Ketanest (50mg/ml) [Parke-Davis] sediert und in Seitenlage auf einem OP-Tisch gelagert. Nach Anlage eines Venenverweilkatheters (Braunüle, 20G/32mm, [Fa. B. Braun, Melsungen]) in den Vorder- oder Hinterlauf wurde die Sedation durch intravenöse, fraktionierte Bolusgabe einer verdünnten Ketanest-Lösung (10 ml Ketanest + 1 ml Rompun in 14 ml 0,9 %ige Natriumchlorid-Lösung) aufrecht erhalten. Die Atmung der Hunde erfolgte spontan. Als Vitalparameter der Herz- und Atmungsfunktion wurden Herzfrequenz und periphere 02-Sättigung mit einem am Schwanzende angebrachten Pulsoxymeter überwacht und fortlaufend dokumentiert (Criticare Scolar II Überwachungsmonitor, Criticare Systems, Wisconsin, USA). Zusätzlich erfolgte eine kontinuierliche EKG-Ableitung mit Abbildung auf dem Monitor des Sonographiegerätes (HP SONOS 5500, Hewlett-Packard, Andover, USA). Am Kopf der Hunde wurde präaural ein ca. 5 x 5 cm² großes Areal geschoren und mit Ultraschallkontaktgel bedeckt, um die akustische Ankopplung an den temporalen Schädelknochen zu optimieren. Die Ultraschallsonde wurde manuell auf ein geeignetes Knochenfenster in axialer Schnittebene ausgerichtet und anschließend in dieser Position in einem Stativ fixiert. Nach Einstellung der Geräteparameter und Applikation des Kontrastmittels wurden die gewonnenen Daten als Bildserien im Arbeitsspeicher des Sonographiegerätes erfasst und digital auf einer magneto-optischen Platte gespeichert (internes MOD-Laufwerk, Hewlett-Packard). Parallel wurden alle im Versuchsablauf erstellten Bildserien auf handelsübliche Videobänder aufgenommen (S-VHS Videorecorder, Panasonic MD 830). 34 Die Untersuchungen an den Hunden wurden von den Herren PD Dr. med. Seidel (Versuchsleiter), Dr. med. Algermissen (stellvertretender Versuchsleiter) und von mir in den Räumen der gemeinsamen Tierhaltung der Universität zu Lübeck gemäß den geltenden Tierschutzrichtlinien durchgeführt. Im Rahmen des DFG-Projektes KA 890/4-1 ist das beschriebene Tiermodell durch das Ministerium für Natur und Umwelt genehmigt und bereits mehrfach für neurovaskuläre Fragestellungen angewandt worden. Der beschriebene Versuchsablauf umfasst eine Untersuchungsdauer von ca. 2 Stunden pro Tier und hat sich für die Hunde als schonend erwiesen. Meine Aufgabe bestand neben der Applikation der Narkotika und des Kontrastmittels nach Ansage des Versuchsleiters in der Auswertung der digitalen Bilddaten im Anschluss an die Experimente. 35 2.4 2.5 Abbildung 2.4 und 2.5: Versuchsaufbau für tierexperimentelle Studie Sedierter Beagle in Seitenlage mit venösem Verweilkatheter im linken Hinterlauf; Schallableitung über temporalem Schädelknochen mit im Sondenstativ fixierten Schallkopf 36 2.3.2 Versuchsablauf und Gerätetechnik An allen sechs Hunden wurden Grauwertsonographie und Power-Doppler als differente Bildgebungsverfahren der transkraniellen Sonographie verwendet. Beide Verfahren nutzen ein HP SONOS 5500 Ultraschallgerät (Hewlett Packard, Andover, USA) in Verbindung mit einem 90° Sektorschallkopf (S4-Sonde, Hewlett Packard). Dieser Schallkopf arbeitet entsprechend der Harmonic Imaging-Technik mit einer Sendefrequenz von 1,8 MHz und einer Empfangsfrequenz von 3,6 MHz. Die Untersuchungstiefe wurde auf 8 cm, der Fokus auf 6 cm Tiefe eingestellt. Bildverstärkung (gain compensation) und Leistung des Schallkopfes (max. Schallintensität 720 mW/cm²) wurden vor Kontrastmittelgabe für jeden Hund individuell angepasst, um ein möglichst gering vorverstärktes Ausgangsbild zu erhalten. Im Versuchsverlauf wurden die Geräteparameter nicht verändert. Die Bildaquisition erfolgte herzzyklusgetriggert zu jedem vierten Herzschlag (Transient Response Imaging). In den aufeinander folgenden Versuchsreihen wurden 0,15 ml, 0,3 ml und im PowerDoppler zusätzlich 0,6 ml Optison als intravenöser Bolus appliziert, was einer maximalen Dosierung von 0,03 ml/kg Körpergewicht entspricht. Die Bolusgabe erfolgte über einen Drei-Wege-Hahn, wobei dessen Totraum anschließend mit ca. 5 ml 0,9%iger Natriumchlorid-Lösung durchgespült wurde. Um Summationseffekte der Kontrastmittelwirkung zu vermeiden, wurde zwischen den einzelnen Injektionen ein Zeitabstand von ca. 15 Minuten eingehalten. In der Grauwertsonographie wurden mit dem Start der Kontrastmittelinjektion 62 Bilder im „integrated backscatter“ Mode (IBS-Mode; Studien Typ: T- INT; MImax. 1,1) als Serie erfasst und auf einer magneto-optischen Platte (Fuji MOD 2,1 GB) digital gespeichert. Die akustische Densitometrie der Grauwertbilder, also die Quantifizierung der Intensitäten (Graustufen) in den einzelnen Untersuchungsregionen erfolgte im Anschluss an die Versuche („off-line“) mit der in das Ultraschallgerät integrierten Auswertungssoftware (HP AQ Acoustic Quantification, Hewlett Packard, Andover, USA). Im Power-Doppler-Modus (PRF 700 Hz, TIC 1,9) wurden nach Applikation von 0,15 ml, 0,3 ml und 0,6 ml Optison Bildserien aus je 150 Einzelbildern aufgezeichnet und auf der 37 magneto-optischen Speicherplatte (Fuji MOD 2,1 GB) abgelegt. Nach Beendigung der Versuche erfolgte die videodensitometrische Auswertung der Farbbilder an einer separaten PC-Workstation (IBM-kompatibler Pentium2-PC). Dazu wurden die Bilddaten von der MOD-Platte geladen und über den Videoausgang des HP SONOS 5500 und eine „FrameGrabber“-Schnittstelle (3D-EchoTech, München) in eine speziell entwickelte Auswertungssoftware (QuantiCon, 3D-EchoTech, München) eingespielt. 2.3.3 Auswertung der Bilddaten 2.3.3.1 Qualitative Auswertung des Kontrasteffektes in Grauwertsonographie und Power-Doppler Im Anschluss an die Experimente war bei Durchsicht der Bildserien zunächst eine qualitative, subjektive Bewertung des Kontrasteffektes erfolgt. Dabei galt es vor allem die Homogenität des Kontrasteffektes zu beurteilen. Dazu wurde ein semiquantitativer Maßstab (Score) etabliert, der die Verteilung des Kontrasteffekts in drei Teilbereichen des Sektorschnittbildes (siehe Abbildung 3.2) erfasst. Der Score sieht folgende drei Graduierungen vor: Score 0 Kontrasteffekt in GHV7HLOEHUHLFKHVHUNHQQEDU Score 1 Kontrasteffekt in > 50 % des Teilbereichs erkennbar, jedoch nicht homogen Score 2 homogener Kontrasteffekt Tabelle 2.3: Scoresystem zur Bewertung der Verteilung des Kontrasteffektes Die Bewertung nimmt Bezug auf einzelne Teilbereiche des Sektorschnittbildes, die in der Abbildung 3.2 beschrieben werden 38 2.3.3.2 Quantifizierung der grauwertsonographischen Messungen (Akustische Densitometrie) Für die quanitative Auswertung der Grauwertbilder wurde die in das Ultraschallgerät integrierte Software zur akustischen Densitometrie (HP AQ; Acoustic Quantification, Hewlett Packard, Andover, USA) genutzt. Mit dieser Anwendung können sog. IBSSignale, aus denen im Folgenden das Schwarzweißbild errechnet wird, zu einem frühen Zeitpunkt in der Bildverarbeitungskette abgegriffen und für einzelne Messfelder getrennt quantifiziert werden.(26) Als Messfeld wurden kreisförmige Areale (ROI = region of interest, Größe: 21 x 21 Pixel) über dem ipsilateralen parietalen Marklager, der kontralateralen Schädelkalotte und dem M. masseter festgelegt (siehe Abbildung 3.3). Während das Messfeld über dem paritealen Marklager einen frei gewählten Bereich des Hirnparenchyms repräsentiert, waren die ROIs über dem sondennahen M. masseter und der sondenfern gelegenen kontralateralen Kalotte gewählt worden, um mögliche Abschottungsartefakte zu erkennen. So können bei hohen Mikrobläschenkonzentrationen schallkopfnah sehr starke Echosignale entstehen, die zu einer Signalabschwächung tieferliegender Abschnitte führen. Dieser als Abschottung, „Shadowing“ oder „Attenuation“ bezeichnete Effekt ähnelt Auslöschungsphänomenen hinter stark echogenen Strukturen und ist aus Versuchsreihen mit anderen Kontrastmitteln (BR14, Sonazid) bereits bekannt.(20, 107, 111) Die unter Kontrastmittelgabe auftretenden Änderungen des Echomusters werden als relativer Anteil der rückgestreuten Ultraschallleistung zur gesamten eingebrachten Schallleistung erfasst und als IBS-Signal berechnet. Das IBS-Signal ist eine dimensionslose Größe, die jedoch aufgrund logarithmischer Kompression in Dezibel skaliert ist.(77) Der Kontrasteffekt der applizierten Dosierungen 0,15 ml und 0,3 ml Optison konnte als Auswaschkurven in Zeit-Intensitäts-Diagrammen über den oben definierten Messarealen aller sechs Hunde erfasst und graphisch aufgetragen werden. Als deskriptive Parameter des Kontrasteffektes wurden die individuelle Fläche unter der Auswaschkurve (AUC = area under curve) und der individuelle maximale Anstieg des Signals (PI = peak increase) verwendet. 39 Wie unter Abschnitt 2.3.2 beschrieben, war die Bildverstärkung nach subjektiver Einschätzung auf ein gering vorverstärktes Ausgangsbild eingestellt worden. Um den Kontrasteffekt unabhängig von der Ausgangsintensität bestimmen zu können, war aus den ersten beiden Bildern vor Kontrastmittelinjektion ein Hintergrundsignal in den ROIs gemessen worden, das von allen weiteren Messwerten dieser ROIs subtrahiert wurde. 2.3.3.3 Quantifizierung der Power-Doppler-Messungen Die quantitative Auswertung der im Power-Doppler-Verfahren gewonnenen farbigen Bilddaten erfolgte mit einer speziellen Anwendungssoftware zur Videodensitometrie (QuantiCon, EchoTech, München). In einem Messvolumen, das sich in beliebiger Größe frei definieren lässt, wird dazu die Summe der Farbpixel mit der Anzahl aller Pixel (Grauund Farbpixel) ins Verhältnis gesetzt. Die mittlere Farbpixelanzahl ist als Messergebnis weitgehend unabhängig von der Größe des Messvolumens und somit für unterschiedliche Untersuchungsvolumina vergleichbar. y = Σ pfarb / Σ pgesamt Formel 2.4: Berechnung der mittleren Farbpixelanzahl zur videodensitometrischen Auswertung der im Power-Doppler-Verfahren erhobenen Bilddaten Die mittlere Farbpixelzahl (y) in einem frei definierten Messvolumen errechnet sich aus der Summe der darin enthaltenen Farbpixel (pfarb) dividiert durch die Gesamtsumme aller Pixel (pgesamt = pfarb + pgrau) im Messvolumen. In dieser Studie waren zwei Messareale, eines über dem ipsilateralem Hirnparenchym und eines über einem zuführenden, arteriellen Gefäß festgelegt worden (siehe Abbildung 3.7). Der Kontrasteffekt in diesen beiden ROIs wurde als Auswaschkurven in Zeit-IntensitätsDiagrammen dargestellt. Im Gegensatz zur Grauwertsonographie wird der Kontrasteffekt in der videodensitometrischen Auswertung in einer linearen Skalierung wiedergegeben, so dass die Auswaschkurven aller sechs Hunde in Mittelwertkurven zusammengefasst werden konnten. Eine Subtraktion der Ausgangsbilder war dabei nicht sinnvoll, da Farbsignale vor 40 Anfluten des Kontrastmittels nicht zu beobachten waren. Die Fläche unter der ZeitIntensitäts-Kurve (AUC) und der maximale Anstieg der mittleren Farbpixelzahl (PI) wurden für die Dosierungen 0,15 ml, 0,3 ml und 0,6 ml aus den Mittelwertkurven errechnet. Für die Auswertung der Power-Doppler-Daten konnte die interindividuell unterschiedliche Schallabschwächung abhängig von der Knochen- und Weichteildicke im Schallfenster berücksichtigt werden. Zu diesem Zweck wurde eine Anpassung (Normalisierung) der Messdaten aus dem Hirnparenchym an das maximale über dem arteriellem Gefäß gemessene Signal vorgenommen.(100) 41 2.4 Probandenstudie 2.4.1 Probanden In der Probandenstudie dieser Arbeit konnte die Hirnperfusion an zwölf freiwilligen Probanden (fünf Frauen und sieben Männer, Alter zwischen 21 und 44 Jahre, Median 27,5 Jahre) mittels transkranieller Grauwertsonographie im Harmonic Imaging-Verfahren untersucht werden. Für die Teilnahme an der Studie waren ausschließlich körperlich und geistig gesunde Probanden im Alter zwischen 18 und 50 Jahren mit einem ausreichenden akustischen Schallfenster ausgewählt worden. Als weitere Ausschlusskriterien galten Schwangerschaft, Stillzeit, Drogen-, Alkohol- oder Medikamentenabhängigkeit, Unverträglichkeit gegenüber Bestandteilen des Kontrastmittels sowie eine schwere Herzoder Lungenerkrankung. Die beschriebene Probandenstudie ist von der Ethikkommission der Universität zu Lübeck beraten und als ethisch unbedenklich eingestuft worden (Sitzung der Ethikkomission vom 2.12.1998, Aktenzeichen 98-151). Nach Aufklärung über Verlauf, Ziel und Risiken der Studie erteilten alle Probanden ein schriftliches Einverständnis zur Teilnahme. Am Vorund Folgetag der Studie konnten alle Teilnehmer von einem approbierten Arzt der Neurologischen Klinik körperlich untersucht werden, zusätzlich wurden ein 12-Kanal EKG abgeleitet und eine Blutprobe zur Bestimmung der Routineparameter (Natrium, Kalium, Calcium, GOT, GPT, γGT, Creatinin, CRP, CK, CK-MB, Quick, PTT und Differentialblutbild) entnommen. In einem Studienprotokoll wurden die Befunde der ärztlichen Vor- und Nachuntersuchungen, der Versuchsverlauf sowie eventuell auftretende Begleiterscheinungen dokumentiert (siehe Anlage Studienprotokoll). Während der gesamten Untersuchungszeit wurden Herzaktion (EKG), periphere Sauerstoffsättigung (SpO2) und Blutdruck fortlaufend überwacht. Zugunsten der Teilnehmer bestand eine Probandenversicherung (Eccelsia Versicherungsdienst, Detmold). 42 2.4.2 Versuchsablauf und Gerätetechnik Für die Versuchsdauer von ca. einer Stunde wurden die Probanden in Rückenlage auf einer Vakuummatratze gelagert. Dabei sollte auf eine gute Unterstützung im Kopf- und Halsbereich geachtet werden, um eine entspannte und stabile Kopfhaltung zu ermöglichen. Der Ultraschallkopf (HP S4-Sonde, 1,8 / 3,6 MHz) wurde in axialer Schnittrichtung parallel zur sog. orbito-meatal-Linie über dem temporalen, akustischen Knochenfenster senkrecht aufgesetzt.(14) Durch ein Verkippen des Schallkopfes um ca. 10° nach parietal wurde eine diencephale Schnittebene aufgesucht, als anatomische Leitstrukturen dienten dazu der dritte Ventrikel als echoreiche Doppel- oder Einfachkontur und das echoreiche Corpus pineale dorsal des dritten Ventrikels. In dieser Ausrichtung wurde der Schallkopf in einem Stativ fixiert, um eine möglichst konstante, bewegungsarme Ableitung zu erreichen. Alle Probanden konnten von der rechten und der linken Kopfseite untersucht werden. In Analogie zur tierexperimentellen Versuchsreihe erfolgte die Grauwertsonograpie im Harmonic Imaging-Verfahren mit dem Ultraschallgerät HP SONOS 5500 im IBS- Mode (Studientyp T-INT, Mimax.1,1). Die Untersuchungstiefe betrug 10 cm, der Fokus wurde auf 8 cm eingestellt. Um ein möglichst gering vorverstärktes Ausgangsbild zu erhalten, wurden Bildverstärkung und Schallleistung den interindividuell unterschiedlichen Schallbedingungen angepasst. Das Ultraschall- kontrastmittel Optison wurde in den Dosierungen 0,5 ml und 1,5 ml als Bolus über einen intravenösen Verweilkatheter (Braunüle rosa, 20G, Fa. Braun) in die rechte V. mediana cubiti injiziiert. Die im Studienprotokoll angegebene Dosierung von 1,0 ml Optison wurde in den Versuchsreihen aus Mangel an verfügbarem Kontrastmittel nicht untersucht. Nach Kontrastmittelapplikation konnten 62 Bilder je Dosierung und Körperseite in einer Bildserie aufgezeichnet und digital gespeichert werden. Die Bildakquisition erfolgte herzzyklusgetriggert zu jedem vierten Herzschlag (Transient Response Imaging). 2.4.3 Qualitative Auswertung des Kontrasteffektes Bei Untersuchung beider Kopfseiten der zwölf Probanden mit 0,5 ml und 1,5 ml Optsion™ waren insgesamt 48 Bildschleifen erstellt worden. Die Bildserien waren zunächst auf dem Monitor des Ultraschallgerätes durchgemustert worden. Neben der subjektiven Beurteilung der kontrastverstärkenden Wirkung sollte dabei auf Störeinflüsse durch Artefakte geachtet 43 werden. Wie in der tierexperimentellen Studie wurde die Ausprägung des Kontrasteffektes in verschiedenen Teilbereichen des Sektorschnittbildes nach einem semiquantitativen Scoresystem bewertet (siehe Tabelle 2.3). Es waren dazu fünf Areale über anterioren, temporoparietalen und occipitalen Hirnanteilen sowie dem ipsi- und kontralateralen Thalamus definiert worden (siehe Abbildung 3.11). 2.4.4 Quantifizierung der grauwertsonographischen Messungen (Akustische Densitometrie) Zur Auswertung der Grauwertbilder wurde die akustische Densitometrieeinheit des Ultraschallgerätes genutzt (siehe 2.3.3.2). Als Messvolumina wurden vier 21 x 21 Pixel große Areale über der lateralen Fissur (ipsilateral), dem Thalamus (ipsi- und kontralateral) und dem temporoparietalen Marklager (ipsilateral) festgelegt. Um den verschiedenen Ausgangsintensitäten der Probanden Rechnung zu tragen, wurden die ersten beiden Bilder einer Serie als Ausgangsbilder vor Kontrastverstärkung von den restlichen 60 Bildern subtrahiert (Hintergrundsubtraktion). Für jeden Probanden konnten Auswaschkurven der beiden Dosierungen jeweils für die linke und die rechte Untersuchungsseite getrennt erstellt werden. Aus den Auswaschkurven konnten der individuelle maximale Anstieg des IBS-Signals (PI) und die individuelle Fläche unter der Kurve (AUC) bestimmt und in Bezug auf Dosis- oder Seitenabhängigkeit verglichen werden. Mit den Messfeldern über dem ipsi- und kontralateralen Thalamus wurde der Kontrasteffekt in zwei Hirnregionen mit vergleichbarer Perfusion in unterschiedlicher Untersuchungstiefe erfasst. Auf diese Weise sollte eine tiefenabhängige Abschwächung der Kontrastverstärkung erkannt werden. 2.5 Statistische Verfahren Für die statistische Auswertung der ermittelten Daten wurden die PC-Programme SPSS für Windows (Student Version 7.5, 1996, SPSS Inc. 1989-1996), Exel (Version 97, Microsoft Cooperation 1985-1997) und MicroCal Origin (Version 3.01,1993, MicroCal Software Inc. 1991-1993) verwendet. AUC und PI der Auswaschkurven in Grauwertsonographie und Power-Doppler-Verfahren wurden mit deskriptiver Statistik (arithmetischer Mittelwert, Median, Standardabweichung, Spannweite) behandelt. 44 Eine mögliche Dosis- oder Seitenabhängigkeit des Kontrasteffektes wurde mit dem Friedmann-(ANOVA) Test für nicht-parametrische, unverbundene Stichproben geprüft, da eine Normalverteilung der vorliegenden Daten nicht vorausgesetzt werden kann. Der Grenzwert für die Irrtumswahrscheinlichkeit (Signifikanzniveau) betrug p = 0,05. Die benötigten statistischen Größen wurden wie folgt bestimmt: Arithmetisches Mittel ( x ): 1 n x = ∑ xi n i=1 Standardabweichung (SD): n SD = ∑ (x i − x)2 i =1 ( n − 1) 45 3 Ergebnisse 3.1 Tierexperimentelle Untersuchungen 3.1.1 Grauwertsonographie 3.1.1.1 Qualitative Ergebnisse In der Grauwertsonographie im Harmonic Imaging-Verfahren ließ sich mit intravenöser Applikation von Optison bei fünf der sechs Versuchstiere ein deutlicher Kontrasteffekt im Hirnparenchyms erzeugen. Die kontrastverstärkende Wirkung stellte sich im Vergleich zur Leeraufnahme vor Kontrastmittelgabe als sichtbare Zunahme der Bildhelligkeit dar, die sich in großen Teilen homogen über den Bereich des Hirnparenchyms verteilt, ohne dass größere Gefäße dabei deutlich abzugrenzen waren (siehe Abbildung 3.1). A B 1 2 3 4 1 cm Abbildung 3.1: Kontrasteffekt in der Grauwertsonographie im Harmonic ImagingVerfahren, dargestellt an zwei axialen Schnittbildern durch ein Hundehirn: Bild A zeigt ein Leerbild vor intravenöser Injektion von 0,3 ml Optison. Als anatomische Orientierungspunkte dienen M. masseter (1), ipsilaterale Kalotte (2), Hirnparenchym (3) und kontralaterale Kalotte (4) Bild B zeigt den Zeitpunkt des maximalen Kontrasteffektes 24 Herzaktionen nach Beginn der Kontrastmittelapplikation 46 Die Verteilung des Kontrasteffektes wurde in drei Teilbereichen des Sektorsschnittbildes nach einem semiquantitativen Maßstab (Score) beurteilt (siehe Abbildung 3.2 und Tabelle 3.1). Bei fünf der sechs Versuchstiere (Ausnahme Hund 904) ließ sich ein Kontrasteffekt in allen Teilbereichen erkennen. Auffällig war dabei, dass sich der Kontrasteffekt im zentralen Teilbereich gleichmäßiger verteilte und stärker ausgeprägt war als in den anterioren und posterioren Segmenten. So wurde ein als homogen klassifizierter Kontrasteffekt (Score = 2) über dem zentralen Teilbereich bei insgesamt sechs Versuchsreihen beobachtet, während ein vergleichbar homogener Kontrasteffekt über dem anterioren Teilbereich gar nicht und über dem posterioren Teilbereich nur bei einem Versuchstier auftrat. Die Inhomogenität des Kontrasteffektes in den anterioren und posterioren Teilbereichen kann im Wesentlichen auf einen fehlenden oder allenfalls gering ausgeprägten Signalanstieg im Randbereich des Sektorschnittbildes zurückgeführt werden. Diese randständige Signalabschwächung fand sich sowohl in den Power-Doppler Versuchsreihen als auch in der Probandenstudie und soll im Folgenden als Randartefakt bezeichnet werden. Ursächlich kann die Entstehung des Randartefaktes auf eine vermehrte Signalabschwächung durch die Schädelkalotte zurückgeführt werden, da diese bei der Abbildung des Randbereichs schräg, nahezu tangential durchschallt werden muss. Betrachtet man die Summe der Scorewerte eines Teilbereiches, so fällt nicht nur auf, dass der zentrale Teilbereich einen höheren Summenscore erreicht, sondern dass dieser auch abhängig von der Dosierung zu sein scheint (siehe Tabelle 3.1). Die höhere Dosierung von 0,3 ml Optison™ führt in allen drei Teilbereichen zu einer Zunahme des Summenscores (anterior 3 vs. 5; zentral 6 vs. 9; posterior 3 vs.6). Übereinstimmend mit dem subjektiven Eindruck bei Durchsicht der Bildschleifen lässt diese Beobachtung eine Dosisabhängigkeit des Kontrasteffektes vermuten. Neben den Randartefakten waren schmale Streifenschatten aufgefallen, die sich ähnlich einem Schallschattenartefakt parallel zur Schallausbreitung als echoarme Streifen darstellten. Diese können durch schlechte Schallankopplung oder Inhomogenitäten der Schädelkalotte entstehen. Streifenartefakte ließen sich bei drei der sechs Versuchtiere und der Mehrzahl der Probanden über verschiedenen Teilbereichen des Sektorschnittbildes nachweisen (siehe Abbildung 3.10). 47 In dem bei Hunden ausgeprägten M. masseter konnte kein Kontrasteffekt beobachtet werden. Zusammen mit einer konstanten Signalintensität der Kalotte weist dies auf eine selektive Kontrastverstärkung des Hirnparenchyms mit allenfalls geringer Abschwächung durch den im Ultraschallnahfeld gelegenen M. masseter hin. Die Abschwächung des Ultraschalls durch einen stark kontrastierten M. masseter ist aus Studien mit anderen Kontrastmitteln bekannt und wird als Abschottungseffekt bezeichnet.(111) 1 cm Abbildung 3.2: Aufteilung des Sektorschnittbildes in drei Teilbereiche Axiales Schnittbild des Hundehirns mit Kennzeichnung der Teilbereiche anterior, zentral und posterior. Die qualitative Beurteilung des Kontrasteffektes erfolgt getrennt in den einzelnen Teilbereichen. 48 Kontrastmitteldosis und Teilbereich Versuchstier (Labornummer) anterior zentral posterior Optison 0,15 ml Hund 1 (904) 0 0 0 Hund 2 (905) 0 1 0 Hund 3 (915) 0 1 1 Hund 4 (916) 1 1 1 Hund 5 (928) 1 1 0 Hund 6 (930) 1 2 1 Summe 3 6 3 Hund 1 (904) 0 0 0 Hund 2 (905) 1 2 1 Hund 3 (915) 1 1 1 Hund 4 (916) 1 2 1 Hund 5 (928) 1 2 2 Hund 6 (930) 1 2 1 Summe 5 9 6 Optison 0,3 ml Tabelle 3.1: Verteilung des Kontrasteffektes in den Teilbereichen anterior, zentral und posterior beurteilt an sechs Versuchstieren nach einem semiquantitativen Maßstab (Score): Score 0: Kontrasteffekt in GHV7HLOEHUHLFKHVHUNHQQEDU Score 1: Kontrasteffekt in > 50 % des Teilbereichs erkennbar, jedoch nicht homogen Score 2: homogener Kontrasteffekt 49 3.1.1.2 Quantitative Ergebnisse (Akustische Densitometrie) Änderungen des Echomusters nach Kontrastmittelapplikation konnten mittels der im Ultraschallgerät integrierten Software zur akustischen Densitometrie quantifiziert werden. Als Messfelder wurden vorab drei kreisförmige 21x21 Pixel große Areale über dem M. masseter, der kontralateralen Schädelkalotte und dem parietalen Marklager festgelegt. 3333333 1 1 3 cm 2 2 3 3 5 4 1 cm 4 Abbildung 3.3: Ultraschallanatomie des Hundehirns: Anatomisches Präparat des Hundehirns (links) und entsprechendes Grauwert-Sonogramm (rechts) mit transparietal axialer Einstellung. Anatomische Landmarken sind der M. Masseter (1), die ipsilaterale Kalotte (2), der Seitenventrikel (5) und die kontralaterale Kalotte (4). Eingekreist sind die drei Messareale (ROIs) über dem M. masseter (1), dem parietalen Marklager (3) und der kontralateralen Kalotte (4). Bei allen sechs Versuchstieren konnte der Kontrasteffekt (Dosierungen 0,15 und 0,3 ml Optison) als Auswaschkurve in Zeit-Intensitäts-Diagrammen graphisch erfasst werden (siehe Abbildung 3.5). In dem Messfeld des parietalen Marklagers (Hirnparenchym) ließ sich der stärkste Anstieg der Signalintensität messen (maximal 11,9 dB nach 0,3 ml Optison), allerdings fielen hohe interindividuelle Unterschiede des maximalen Signalanstieges auf. Über dem M. masseter und der kontralateralen Schädelkalotte konnten nur geringfügige Schwankungen der Signalintensität beobachtet werden, ein relevanter Kontrasteffekt blieb jedoch aus. Wie bereits in der qualitativen Auswertung vermutet 50 wurde, zeigt die akustische Densitometrie, dass mit Optison eine gute Kontrastverstärkung im Hirnparenchym zu erreichen ist, ohne dass dieser durch einen Abschottungseffekt eines stark kontrastieren M. masseter wesentlich geschwächt wird. Optison 0,15 ml 14 Hirn M.masseter Kalotte Signalintensität in dB 12 10 8 6 4 2 0 0 50 100 150 Herzaktionen Optison 0,3 ml 14 Hirn M.masseter Kalotte Signalintensität in dB 12 10 8 6 4 2 0 0 50 100 150 Herzaktionen Abbildung 3.4: Zeit-Intensitätsdiagramme mit Auswaschkurven nach Injektion von 0,15 bzw. 0,3 ml Optison gemessen über den drei ROIs Hirn, M. masseter und Kalotte. (hier beispielhaft am Versuchstier 915) 51 Hirn, Optison 0,15 ml Hund904 Hund905 Hund915 Hund916 Hund928 Hund930 Signalintensität in dB 12 10 8 Hirn, Optison 0,3 ml 14 6 4 2 0 10 8 6 4 2 0 0 50 100 150 0 50 M. masseter 0ptison 0,15 ml 4 100 150 Herzaktionen Hund904 Hund905 Hund915 Hund916 Hund928 Hund930 Signalintensität in dB Signalintensität in dB Herzaktionen 2 0 M. masseter 0ptison 0,3 ml 4 Hund904 Hund905 Hund915 Hund916 Hund928 Hund930 2 0 0 50 100 150 0 50 Herzaktionen kontralaterale Kalotte 0ptison 0,15 ml Hund904 Hund905 Hund915 Hund916 Hund928 Hund930 0 50 100 kontralaterale Kalotte 0ptison 0,3 ml 4 2 0 100 150 Herzaktionen Signalintensität in dB 4 Signalintensität in dB Hund904 Hund905 Hund915 Hund916 Hund928 Hund930 12 Signalintensität in dB 14 150 2 0 0 Herzaktionen Hund904 Hund905 Hund915 Hund916 Hund928 Hund930 50 100 150 Herzaktionen Abbildung 3.5: Zeit-Intensitätsdiagramme mit Auswaschkurven nach Injektion von 0,15 bzw. 0,3 ml Optison, gemessen über den drei ROIs Hirn, M. masseter und kontralaterale Kalotte. 52 Als deskriptive Parameter des Kontrasteffekts wurden der maximale Signalanstieg (PI = peak increase) und die Fläche unter den Auswaschkurve (AUC = area under curve) verwendet. Die auffallend große Spannweite der gemessenen PI- und AUC-Werte ist Ausdruck einer hohen interindividuellen Variabilität des Kontrasteffekts (Tabelle 3.2). Im Vergleich der beiden Dosierungen zeigte sich eine signifikante Dosisabhängigkeit des Kontrasteffektes nur für den maximalen Signalanstieg (PI) (p = 0,03), nicht jedoch für die Fläche unter der Auswaschkurve (AUC) (p = 0,65). Parameter Median Minimum Maximum p-Wert PI [dB] 0,15 ml 3,5 0,9 9,6 0,30 ml 6,8 3,4 11,9 0,15 ml 148,4 0,9 513,6 0,30 ml 235,2 66,4 493,6 0,03 AUC [dB x Herzaktionen] 0,65 Tabelle 3.2: Maximaler Signalanstieg (PI = peak increase) und Fläche unter der Auswaschkurve (AUC) als deskriptive Parameter des Kontrasteffektes im Hirnparenchym, gemessen in der Grauwertsonographie im Harmonic Imaging-Verfahren nach Applikation von 0,15 bzw. 0,3 ml Optison™ Median und Spannweite (Min.-Max.) für den maximalen Signalanstieg (PI) über die Ausgangsintensität und die Fläche unter der Auswaschkurve (AUC). p-Werte (n=6) für den Vergleich der beiden Dosierungen (0,15 und 0,3 ml Optison) in Bezug auf eine Dosisabhängigkeit der Parameter PI und AUC. 53 3.1.2 Power-Doppler 3.1.2.1 Qualitative Ergebnisse Im Harmonic Power-Doppler führte die Bolusinjektion von Optison bei allen sechs Hunden zu einer deutlich sichtbaren Signalverstärkung über dem Schnittbild des Gehirns. Der Kontrasteffekt verteilte sich dabei jedoch durchweg inhomogen. Eine ausgeprägte Signalverstärkung fand sich nur über dem rostralen Teil des Hirns (Abbildung 3.6). Im posterioren Hirnanteil und im Randbereich des Schnittbildes kamen nur vereinzelt PowerDoppler-Signale zur Darstellung. Dieses Verteilungsmuster lässt sich durch einen starken Kontrasteffekt der überwiegend im rostralen Hirnanteil lokalisierten großen intrakraniellen Arterien erklären. Im Gegensatz zur Grauwertsonographie demarkierten sich größere arterielle Gefäße im Power-Doppler deutlich, und zwar durch eine frühe und im Verlauf kräftige Kontrastierung. Aus den Spezifikationen des Ultraschallgerätes war bekannt, dass die Bandbreite der farbkodierten Bildgebung geringer ist als die der Grauwertdarstellung. Folglich ist die Abstufung des Farbsignals gröber als die Skalierung in der Grauwertsonographie. Unter der Vorstellung, dass im posterioren Hirnanteil sehr geringe Power-Doppler-Signale gemessen werden, die jedoch nicht zur Generierung eines Farbsignals ausreichen, war in der Power-Doppler-Versuchsreihe zusätzlich eine höhere Kontrastmitteldosis verwendet worden. Eine Änderung der Verteilung des Kontrasteffektes ließ sich jedoch auch nach Applikation von 0,6 ml Optison™ nicht beobachten. Über dem M. masseter ließ sich unabhängig von der Dosierung kein Kontrasteffekt erkennen. In Analogie zur Grauwertsonographie war die Verteilung des Kontrasteffektes in drei Teilbereichen des Sektorschnittbildes nach einem semiquantitativen Score beurteilt worden (siehe Abbildung 3.2 und Tabelle 3.3). Auch das Scoresystem spiegelt das inhomogene Verteilungsmuster des Kontrasteffekts mit vorwiegender Anfärbung der großen Blutleiter in den rostralen Hirnanteilen wieder. So liegt der Summenscore im anterioren Teilbereich bei allen Dosierungen deutlich über dem des posterioren Teilbereiches (5-6 vs. 2-3). Ein homogener Kontrasteffekt (Score = 2) wird jedoch auch im anterioren Teilbereich nicht 54 erreicht, da der Kontrasteffekt in den äußersten Randbereichen des Schnittbildes schwach bleibt oder vollständig fehlt. Die Ausprägung dieser Randartefakte war mit den Beobachtungen in der Grauwertsonogaphie vergleichbar. Schallschattenartefakte traten bei drei Hunden auf. A 1 B 0,15 ml C D 0,30 ml E F 0,60 ml 2 1cm 3 4 5 Abbildung 3.6: Harmonic Power-Doppler, axiale Schnittbilder durch das Hirn eines Hundes vor und nach Kontrastmittelapplikation Anatomische Orientierung in Bild A dargestellt: M. masseter (1), ipsilaterale Kalotte (2), parietales Marklager (Hirnparenchym) (3) Plexus des Seitenventrikels (4), kontralaterale Kalotte (5). Bilder A, C und E sind Leerbilder vor Kontrastmittelapplikation, Bilder B, D und F zeigen den maximalen Kontrasteffekt 44 bis 52 Herzaktionen nach Injektion von 0,15 (B), 0,3(D) und 0,6ml (F) Optison. Auffällig ist die ungleiche Verteilung der Signalverstärkung mit Betonung im rostralen Teil des Hirns (im Bild links). 55 Kontrastmitteldosis und Teilbereich Versuchstier (Laborname) anterior zentral Posterior Hund 1 (904) 1 0 0 Hund 2 (905) 1 1 1 Hund 3 (915) 1 0 1 Hund 4 (916) 1 1 0 Hund 5 (928) 1 0 0 Hund 6 (930) 1 1 0 Summe 6 3 2 Hund 1 (904) 1 1 1 Hund 2 (905) 0 1 0 Hund 3 (915) 1 1 0 Hund 4 (916) 1 1 1 Hund 5 (928) 1 1 0 Hund 6 (930) 1 1 0 Summe 5 6 2 Hund 1 (904) 1 0 0 Hund 2 (905) 1 1 1 Hund 3 (915) 1 1 0 Hund 4 (916) 1 1 1 Hund 5 (928) 1 1 0 Hund 6 (930) 1 1 1 Summe 6 5 3 Optison 0,15 ml Optison 0,3 ml Optison 0,6 ml Tabelle 3.3: Verteilung des Kontrasteffektes in den Teilbereichen anterior, zentral und posterior beurteilt an sechs Versuchstieren nach einem semiquantitativen Maßstab (Score): Score 0: Kontrasteffekt in GHV7HLOEHUHLFKHVHUNHQQEDU Score 1: Kontrasteffekt in > 50 % des Teilbereichs erkennbar, jedoch nicht homogen Score 2: homogener Kontrasteffekt 56 3.1.2.2 Quantitative Ergebnisse Um den Kontrasteffekt im Power-Doppler zu quantifizieren, wurde die mittlere Farbpixelzahl in Messfeldern über dem ipsilateralen Hirnparenchym und einem zuführenden arteriellen Gefäß bestimmt und in Zeit-Intensitäts-Diagrammen gegenüber der Herzaktion aufgetragen. 1 cm Abbildung 3.7: Axiales Schnittbild durch das Hundehirn mit Markierung der Messfelder für die videodensitometrische Auswertung des Kontrasteffektes im Harmonic Power-Doppler blau: Messfeld des ipsilateralen Hirnparenchyms rot: Messfeld des zuführenden arteriellen Gefäßes Die entstandenen Auswaschkurven aller sechs Versuchstiere wurden als Mittelwertkurven zusammengefasst (Abbildung 3.8). Im Vergleich der unterschiedlichen Dosierungen fällt auf, dass mit einer Dosierung von 0,3 ml Optison ein deutlich stärkerer Kontrasteffekt erzielt werden kann als mit 0,15 ml. Dagegen führt eine weitere Verdopplung der Kontrastmittelmenge auf 0,6 ml nur noch zu einer geringen Zunahme der Signalverstärkung. Diese Beobachtung gilt vor allem für den Messbereich über dem zuführenden Gefäß. Vermutlich sind in diesem ROI bereits nahezu alle Pixel nach 0,30 ml Optison™ farbig kodiert, so dass die höhere Dosierung nur noch zu einem geringen 57 Anstieg der mittleren Farbpixelzahl führt (siehe Formel 2.4). Dieser „Sättigungseffekt“ ist ursächlich auf die limitierte Bandbreite der farbkodierten Bildgebung zurückzuführen. A B Mittlere Farbpixelzahl Mittlere Farbpixelzahl 200 200 150 150 0,15 ml 0,30 ml 0,60 ml 100 0,15 ml 0,30 ml 0,60 ml 100 50 50 0 0 50 100 0 150 Herzaktionen 0 50 100 150 Herzaktionen Abbildung 3.8: Harmonic Power-Doppler Zeit-Intensitäts-Diagramme mit Auswaschkurven, gemessen über dem Hirnparenchym (A) und einem zuführenden Gefäß (B) nach Injektion von 0,15, 0,3 bzw. 0,6 ml Optison. Auswaschkurven wurden gemittelt aus den Kurvenverläufen bei sechs Versuchstieren Aus den Auswaschkurven der einzelnen Hunde wurden der maximale Signalanstieg (PI) sowie die Flächen unter den Kurven (AUC) als deskriptive Parameter des Kontrasteffektes errechnet. Wie bereits in der Grauwertsonographie beobachtet, fielen auch hier große Spannweiten und Standardabweichungen der Messwerte auf, so dass auch im PowerDoppler von einem interindividuell hoch variablen Kontrasteffekt auszugehen war (siehe Tabelle 3.4). Eine statistisch signifikante Dosisabhängigkeit des maximalen Signalanstieges ließ sich in keinem Messfeld nachweisen. Allein die AUC über dem zuführenden Gefäß (p = 0,04, n = 6) erwies sich als statistisch signifikant dosisabhängig, wobei das Signifikanzniveau nur knapp erreicht wurde. Die hohe Varianz des Kontrasteffektes kann ursächlich am ehesten auf interindividuell unterschiedliche Beschallungseigenschaften, die vor allem von der Dicke der Weichteile und des Schädelknochens abhängen, zurückgeführt werden. Da die Signale über dem arteriellen Gefäß und dem Hirnparenchym durch besonders gute oder besonders schlechte Beschallungsbedingungen gleichermaßen beeinflusst werden, wurden die Messwerte des 58 Hirnparenchyms als Anteil des maximalen arteriellen Signals berechnet. Aus diesen normalisierten Messwerten wurden Auswaschkurven für die drei Dosierungen erstellt (Abbildung 3.9). Für die Flächen unter den normalisierten Auswaschkurven (n-AUC) und dem normalisierten maximalen Signalanstieg (n-PI) zeigte sich weiterhin eine deutliche Schwankungsbreite der Messwerte, dennoch ließ sich eine statistisch signifikante Dosisabhängigkeit des Kontrasteffektes nachweisen (Tabelle 3.5). Die durch die Normalisierung angestrebte Nivellierung unterschiedlicher Beschallungseigenschaften hat zu einer Verbesserung der Datenqualität geführt, gleichzeitig wird aber auch deutlich, welchen großen Einfluss die Durchschallungsverhältnisse auf die Signalqualität haben. 59 Parameter Arithm. Mittel Median SD Minimum Maximum p-Wert (n = 6) PI [mittlere Farbpixelzahl] Zuf. Gefäß / 0,15 ml Zuf. Gefäß / 0,30 ml Zuf. Gefäß / 0,60 ml 167,9 193,0 192,5 188,5 202,4 191,2 38,3 33,2 34,5 127,4 138,6 124,0 236,3 242,1 219,5 0,14 Parenchym / 0,15 ml Parenchym / 0,30 ml Parenchym / 0,60 ml 52,4 61,3 49,7 37,4 78,3 44,7 44,9 48,2 14,9 14,4 27,0 28,6 127,0 146,0 63,8 0,17 5.455,3 9.361,2 9.944,2 4.953,8 7.633,8 4.803,5 2.405,6 3.943,2 5.257,6 13.491,2 24.837,2 17.384,8 0,04 2.192,2 4.313,4 1.877,9 1.459,0 3.401,3 731,2 272,8 843,2 1.277,2 4.067,2 8.878,4 3.162,0 0,17 AUC [mittlere Farbpixelzahl x Herzaktionen] Zuf. Gefäß / 0,15 ml 7.988,1 Zuf. Gefäß / 0,30 ml 12.791,8 Zuf. Gefäß / 0,60 ml 12.710,0 Parenchym / 0,15 ml Parenchym / 0,30 ml Parenchym / 0,60 ml 1.542,6 2.859,4 2.078,2 Tabelle 3.4: Quantitative Auswertung des Kontrasteffektes im Hirnparenchym und einem zuführenden Gefäß, gemessen im Harmonic Power-Doppler Verfahren nach Applikation von 0,15, 0,3 bzw. 0,6 ml Optison™ Fläche unter der Kurve (AUC) und maximaler Signalanstieg (PI) errechnet aus den Auswaschkurven über den Messfeldern „zuführendes Gefäß“ und „Hirnparenchym“ P-Wert in Bezug auf Dosisabhängigkeit des Mittelwertes des PI bzw. der AUC 60 normalisierte mittlere Farbpixelzahl 0,15ml 0,30ml 0,60ml 0,30 0,15 0,00 0 50 100 150 Herzaktionen Abbildung 3.9: Harmonic Power-Doppler, Auswaschkurven über dem Hirnparenchym nach Normalisierung an das maximale arterielle Signal Auswaschkurven entsprechen Mittelwertkurven aus sechs Versuchstieren Parameter Arithm. Median SD Mittel n-PI Parenchym / 0,15 ml Parenchym / 0,30 ml Parenchym / 0,60 ml 0,28 0,30 0,38 n-AUC [norm.mittlereFarbpixelzahl x Herzaktionen] Parenchym / 0,15 ml Parenchym / 0,30 ml Parenchym / 0,60 ml 9,9 14,7 19,8 0,32 0,39 0,47 12,2 16,5 18,3 Minimum Maximum p-Wert (n = 6) 0,18 0,16 0,21 0,12 0,15 0,15 0,56 0,61 0,78 0,03 6,5 12,5 13,6 2,72 5,55 9,87 21,58 39,28 46,81 0,01 Tabelle 3.5: Harmonic Power-Doppler, Dosisabhängigkeit der normalisierten PI und AUC Fläche unter der Auswaschkurve (n-AUC) und maximaler Signalanstieg (n-PI) nach Normalisierung der Messwerte des Hirnparenchyms an das maximale arterielle Signal; P-Wert in Bezug auf eine Dosisabhängigkeit des Mittelwertes des n-PI bzw. der n-AUC 61 Zusammenfassend kann festgestellt werden, dass Optison ™ zu einer Kontrastverstärkung sowohl in der Grauwertsonographie als auch im Power-Doppler führt. Die qualitative Bewertung und der qualitative Score zeigen, dass sich der Kontrasteffekt in der grauwertsonographischen Bildgebung wesentlich homogener über das Hirnparenchym verteilt, so dass diese zur Darstellung der zerebralen Mikrozirkulation besser geeignet ist als das Power-Doppler-Verfahren. Für die Probandenstudie kommt deshalb allein die Grauwertsonographie zur Anwendung. In der quantitativen Auswertung wird unabhängig vom verwendeten Bildgebungsverfahren eine hohe Varianz der Messdaten als Ausdruck einer eingeschränkten Signalqualität deutlich. Ursächlich hierfür sind vor allem die interindividuell unterschiedlichen Beschallungseigenschaften der einzelnen Hunde. Aussagen über die Dosisabhängigkeit des Kontrasteffektes bleiben aufgrund der eingeschränkten Signalqualität und der geringen Fallzahl unsicher. 62 3.2 Probandenstudie 3.2.1 Grauwertsonographie 3.2.1.1 Qualitative Ergebnisse In der Probandenstudie konnten alle zwölf Probanden mittels Grauwertsonographie untersucht werden. Als Beschallungsebene wurde eine axiale Schnittführung gewählt, auf der sowohl die Thalamusregion als auch die laterale Fissur mit benachbartem Verlauf der A. cerebri media abgebildet wurden (Abbildung 3.10 A). Mit Beschallung beider Kopfseiten und Bolusinjektion von 0,5 bzw. 1,5 ml Optison entstanden 48 Bildschleifen, in denen sich durchweg eine deutliche Zunahme der Bildhelligkeit über dem Hirnparenchym beobachten ließ (Abbildung 3.10 B). Randartefakte im anterioren Bereich des Schnittbildes konnten in 46 der untersuchten 48 Hemisphären erkannt werden. Im posterioren Randbereich waren Randartefakte seltener (29 von 48 Bildschleifen). Schallschattenartefakte in Form von schmalen, vom Ultraschallkopf ausgehenden Streifenschatten fanden sich in 44 Bildschleifen, wobei sich in 12 Fällen sogar zwei Schallschattenartefakte auf dem Schnittbild identifizieren ließen (Abbildung 3.10 B). Wie in der tierexperimentellen Studie wurde die Verteilung des Kontrasteffektes in einem semiquantitativen Scoresystem beurteilt. Über dem Sektorschnittbild waren dazu fünf Teilbereiche (anterior, zentral, posterior, ipsi- und kontralateraler Thalamus) definiert worden (siehe Abbildung 3.11). Aus Tabelle 3.6 wird ersichtlich, dass sich der Kontrasteffekt über dem ipsilateralen Thalamus bei 47 der untersuchten 48 Hemisphären homogen verteilt. Betrachtet man die hohen Summenscores des kontralateralen Thalamus sowie des zentralen Teilbereiches, der weitgehend dem Versorgungsgebiet der A. cerebri media entspricht, so wird zudem deutlich, dass sich auch in diesen Teilbereichen in nahezu allen Bildschleifen ein homogener Kontrasteffekt unabhängig von der verwandten Kontrastmitteldosis erzeugen ließ. Über dem posterioren und vor allem dem anterioren Teilbereich ist der Kontrasteffekt häufiger ungleichmäßig verteilt, passend dazu sind die errechneten Summenscores deutlich niedriger (posterior 28-29, anterior 20). Die Inhomogenität des Kontrasteffektes in diesen Teilbereichen ist ursächlich auf die hier auftretenden Randartefakte zurückzuführen. 63 A A A B 1 cm 3 2 1 1 cm 1 cm C Abbildung 3.10: Grauwertsonographie im Harmonic Imaging-Verfahren; axiale Schnittbilder des Gehirns eines Probanden Bild A: Leerbild vor Kontrastmittelapplikation, als anatomische Landmarken können die Epiphyse (1), der dritte Ventrikel (2) und die laterale Fissur (3) erkannt werden Bild B: zum Zeitpunkt der maximalen Signalverstärkung 24 Herzaktionen nach Injektion von 1,5 ml Optison. Man beachte die deutliche Zunahme der Bildhelligkeit über dem Hirnparenchym. Am anterioren Rand des Schnittbildes fällt ein Bereich mit fehlender Kontrastierung auf, der durch ein Randartefakt entstanden und hier durch zarte Pfeile markiert ist. Die breiten Pfeile zeigen zwei Schallschattenartefakte, die als schmale Streifen parallel zur Schallrichtung verlaufen. Bild C: MRT-Bild des menschlichen Hirns in einer axialen Schnittebene, die mit der in Bild A und B gewählten Beschallungsebene vergleichbar ist. Das eingezeichnete Areal entspricht in etwa dem sonographischen Sektorschnittbild. 64 A 1 2 3 1 cm 4 5 1 cm Abbildung 3.11: Aufteilung des Sektorschnittbildes in fünf Teilbereiche Axiales Schnittbild des menschlichen Hirns mit Kennzeichnung der Teilbereiche anterior (1), zentral (2), posterior (3), ipsi- (4) und kontralateraler Thalamus (5). Die qualitative Beurteilung des Kontrasteffektes nach dem Scoresystem erfolgt getrennt in den einzelnen Teilbereichen. 65 0,5 ml Optison ™ Score Teilbereich 0 1 2 Summe anterior 6 16 2 20 zentral 0 1 23 47 posterior 4 14 6 28 ipsilateraler Thalamus 0 1 23 47 kontralateraler Thalamus 0 1 22 45 1,5 ml Optison™ Score Teilbereich 0 1 2 Summe anterior 7 14 3 20 zentral 0 0 24 48 posterior 3 15 6 29 ipsilateraler Thalamus 0 0 24 48 kontralateraler Thalamus 0 1 23 47 Tabelle 3.6: Beurteilung der Kontrastverteilung in den Teilbereichen anterior, zentral, posterior, ipsi- und kontralateraler Thalamus nach einem semiquantitativen Maßstab (Score), untersucht an beiden Kopfseiten von zwölf Probanden mit 0,5ml und 1,5ml Optison ™ Score 0: Kontrasteffekt in GHV7HLOEHUHLFKHVHUNHQQEDU Score 1: Kontrasteffekt in > 50 % des Teilbereichs erkennbar, jedoch nicht homogen Score 2: homogener Kontrasteffekt 66 3.2.1.2 Quantitative Ergebnisse (Akustische Densitometrie) Der Kontrasteffekt nach Bolusinjektion von 0,5 bzw. 1,5 ml Optison wurde mittels akustischer Densitometrie in Projektion auf die laterale Fissur, den ipsilateralen Thalamus und die temporoparietale weiße Substanz quantitativ erfasst (Abbildung 3.12). 3 1 2 4 5 1 cm Abbildung 3.12: Axiales Schnittbild des menschlichen Gehirns mit Kennzeichnung der drei Messfelder der akustischen Densitometrie ROI 1: laterale Fissur (1); ROI 2: ipsilateraler Thalamus (2); ROI 3: temporo-parietale weiße Substanz (3); zusätzlich sind die Epiphyse (4) und der kontralaterale Thalamus (5) markiert Für jede untersuchte Kopfseite und Dosierung war ein Zeit-Intensitäts-Diagramm erstellt und der Kontrasteffekt in den o.g. ROI´s als Auswaschkurve dargestellt worden (siehe Abbildung 3.13). Aus den Auswaschkurven wurden die maximalen Signalanstiege (PI) über die Ausgangsintensität und die Flächen unter den Kurven (AUC) errechnet und im Hinblick auf eine Dosis- und Seitenabhängigkeit verglichen. Für die AUC konnte eine signifikante Dosisabhängigkeit über allen drei Messfeldern, für den PI nur über der temporo-parietalen weißen Substanz festgestellt werden (Tabelle 3.7). Eine statistisch 67 signifikante Seitenabhängigkeit ließ sich unabhängig vom gewählten Messfeld oder der 10 IBS-Signalintensität in IBS-Signalintensität in Dosierung für keine der beiden Parameter erkennen (p-Werte 0,13 bis 0,76; n=12). 5 5 1,5 ml Optison, links 25 25 LF THAL TPWS 20 1,5 ml Optison, rechts 20 15 15 0 10 0 50 100 150 200 0 250 0 50 0,5 ml Optison, links 25 25 20 200 250 200 250 0,5 ml Optison, rechts 20 15 15 10 10 5 5 0 150 Herzaktionen IBS-Signalintensität in IBS-Signalintensität in Herzaktionen 100 0 50 100 150 200 0 250 Herzaktionen 0 50 100 150 Herzaktionen Abbildung 3.13: Zeit-Intensitätsdiagramme mit Auswaschkurven nach Injektion von 0,5 bzw. 1,5 ml Optison beispielhaft an beiden Kopfseiten des Probanden 5 über den ROIs laterale Fissur (LF), ipsilateraler Thalamus (THAL) und temporo-parietale weiße Substanz (TPWS) gemessen. 68 Messfeld Kopfseite Dosierung PI [dB] Median rechts 0,5 ml 1,5 ml links 0,5 ml 1,5 ml rechts 0,5 ml THAL, ipsi 1,5 ml links 0,5 ml 1,5 ml rechts 0,5 ml TPWS 1,5 ml links 0,5 ml 1,5 ml Messfeld Kopfseite Dosierung LF 14,6 15,1 15,2 15,8 9,4 11,5 11,1 11,9 12,9 13,9 14,1 16,0 Minimum LF links rechts THAL, ipsi links rechts TPWS links 0,5 ml 1,5 ml 0,5 ml 1,5 ml 0,5 ml 1,5 ml 0,5 ml 1,5 ml 0,5 ml 1,5 ml 0,5 ml 1,5 ml Maximum 11,2 19,3 12,1 18,7 12,0 18,5 12,7 19,1 8,5 15,1 8,8 15,8 9,7 16,3 9,5 15,2 10,7 17,3 11,2 19,3 9,4 17,7 11,8 20,2 AUC [dB x Herzaktionen] Median rechts p1 1.283,2 1.921,8 1.410,3 2.101,1 663,3 1.205,2 858,7 1.186,3 711,3 1.241,1 857,5 1.521,4 Minimum Maximum 879,4 1.134,2 957,3 1.412,4 453,5 832,4 512,6 795,6 436,3 816,4 423,9 813,7 1.923,7 2.812,4 2.134,2 2.934,6 894,5 1.534,7 1.459,2 1.898,5 1.312,5 1.784,7 1.412,2 2.378,4 0,08 0,13 0,15 0,13 0,04 0,0009 p2 0,005 0,030 0,007 0,030 0,0005 0,0009 Tabelle 3.7: Regionale Verteilung und Dosisabhängigkeit des Kontrasteffektes von Optison Für die Messfelder in der lateralen Fissur (LF), dem ipsilateralen Thalamus (THAL, ipsi) und der temporo-parietalen weißen Substanz (TPWS) wurden der maximale Signalanstieg (PI) und die Fläche unter der Auswaschkurve (AUC) berechnet. Der Kontrasteffekt von Optison zeigt regionale Unterschiede, ist aber weitgehend unabhängig von der beschallten Kopfseite. Eine statistisch signifikante Dosisabhängigkeit der AUC (p2-Wert) ließ sich über allen Messfeldern feststellen. Für den PI konnte eine Dosis-WirkungsBeziehung nur über der temporo-parietalen weißen Substanz statistisch gesichert werden (p1-Wert). 69 Bei einer maximalen Untersuchungstiefe von 10 cm konnte ein zusätzliches Messfeld über dem kontralateralen Thalamus definiert und mittels akustischer Densitometrie ausgewertet werden. Damit war es möglich, die Kontrastverstärkung über dem Thalamus in zwei unterschiedlichen Untersuchungstiefen (ipsilateraler Thalamus in ca. 7 cm, kontralateraler Thalamus in ca. 8,5 cm Tiefe) zu untersuchen (siehe Abbildung 3.12). Unter der Annahme, dass die Durchblutung des Thalamus bei den gesunden Probanden auf beiden Seiten vergleichbar ist, sollte auf diese Weise eine Tiefenabhängigkeit des Kontrasteffektes erkannt werden. Für die beiden Thalamusregionen wurden Auswaschkurven nach intravenöser Injektion von 0,5 bzw. 1,5 ml Optison erstellt. Dabei fiel auf, dass die Auswaschkurven über dem ipsilateralen Thalamus ein deutlich höheres Niveau erreichen als über dem kontralateralen Messfeld. Zur quantitativen Beschreibung des Kontrasteffekts wurden PI und AUC errechnet und in Bezug auf eine Tiefenabhängigkeit verglichen (Tabelle 3.8). Unabhängig von der Dosierung erreichte der PI über dem ipsilateralen Thalamus statistisch signifikant höhere Werte als über dem tiefer gelegenen kontralateralen Thalamus. Auch die AUC wies durchweg höhere Werte für den ipsilateralen Thalamus auf, allein bei der Dosierung von 0,5 ml und Untersuchung von der rechten Kopfseite blieb diese Differenz ohne statistische Signifikanz. Der Kontrasteffekt bzw. die Fähigkeit, Kontrastmittel zu detektieren, nimmt folglich mit der Untersuchungstiefe ab. Eine Differenz der Untersuchungstiefe von ca. 1,5 cm führte hier zu einer Abnahme des PI um ca. 2-4 dB. Messfeld THAL links THAL rechts Dosis Region 0,5 ml ipsilateral kontralateral ipsilateral kontralateral ipsilateral kontralateral ipsilateral kontralateral 1,5 ml 0,5 ml 1,5 ml Median PI [dB] 11,4 7,5 12,1 8,3 9,8 8,3 11,7 8,1 p1 0,001 0,001 0,020 0,009 Median AUC [dB x Herzaktion] 811,7 515,5 1.246,8 885,3 635,7 576,4 1.214,3 845,9 p2 0,001 0,006 0,080 0,020 Tabelle 3.8: Tiefenabhängigkeit des Kontrasteffektes von Optison Über linkem und rechtem Thalamus (THAL) erreichen der maximale Signalanstieg (PI) und die Fläche unter der Auswaschkurve (AUC) als Maß der Signalverstärkung deutlich höhere Werte bei ipsilateraler Beschallung. p1 und p2 zum statistischen Nachweis der Tiefenabhängigkeit von PI und AUC (n = 12) 70 Zusammenfassend konnte in der Probandenstudie gezeigt werden, dass sich mit 0,5 ml und 1,5 ml Optison™ ein starker und bei allen Probanden reproduzierbarer Kontrasteffekt im Hirnparenchym erzeugen lässt, wobei einschränkend bemerkt werden muss, dass das Vorhandensein eines ausreichenden akustischen Knochenfensters als Einschlusskriterium vorausgesetzt worden war. Schallschatten- und Randartefakte sind häufig und müssen bei der Interpretation des Kontrasteffektes erkannt und berücksichtigt werden. Über den drei Messfeldern laterale Fissur, ipsilateraler Thalamus und temporo-parietale weiße Substanz konnte eine signifikante Dosisabhängigkeit des Kontrasteffektes festgestellt werden, wenn zur Quantifizierung des Kontrasteffektes die Fläche unter der Auswaschkurve (AUC) verwendet wird. Der maximale Signalanstieg (PI) erwies sich nur über der temporoparietalen weißen Substanz als signifikant dosisabhängig. Eine Seitendifferenz des Kontrasteffektes war mit beiden Parametern in keinem Messfeld mit statistischer Signifikanz nachweisbar. Darüber hinaus konnte Tiefenabhängigkeit des Kontrasteffektes belegt werden; so war die kontrastverstärkende Wirkung von Optison™ in großer Untersuchungstiefe durchweg geringer als in sondennahen Bereichen. 3.2.1.3 Nebenwirkungen Alle Probanden erhielten eine Gesamtdosis von 4 ml Optison intravenös injiziert. Diese Dosierung wurde im Allgemeinen gut vertragen. Ein Proband klagte unmittelbar nach Applikation des Kontrastmittels über einen brennenden Schmerz im Bereich der Injektionsstelle in der rechten Ellenbeuge mit Ausstrahlung in den rechten Oberarm. Dieser Schmerz führte jedoch nicht zum Abbruch des Versuchs und war nach einstündiger postexperimenteller Beobachtungszeit vollständig reversibel. Ein weiterer Proband litt im Anschluss an die Untersuchung unter leichtem Kopfschmerz. In den Nachuntersuchungen am Folgetag des Versuchs ergaben sich bei keinem Probanden wesentliche Änderungen zum klinischen, laborchemischen und elektrokardiographischen Vorbefund. 71 4 Diskussion Der Einsatz von Ultraschallkontrastmitteln in der Neurosonographie wird seit Beginn der 90er Jahre untersucht und ist in seiner klinischen Anwendung bis heute auf die farbduplexsonographische beschränkt.(7, 8, 16, 90, Beurteilung 97) großer intra- und extrakranieller Gefäße Mit dem Harmonic Imaging (HI) wurde ein neues Signalverarbeitungsverfahren in der Ultraschalldiagnostik entwickelt, das sich zur Detektion schwacher Kontrastmittelechos im Gewebe anbietet. Das Harmonic Imaging nutzt die nicht-linearen Schalleigenschaften der Kontrastmittel zur Bildgebung und erreicht eine Steigerung des Signal-Rausch-Abstandes sowohl in der Grauwertsonographie als auch in der Doppler-Darstellung.(11, 24, 105) Unter der Annahme, dass sich Kontrastmittelbläschen und Erythrozyten im gleichen (intravaskulären) Verteilungsraum bewegen, wurde versucht, aus der Kontrastmitteldarstellung im Gewebe Rückschlüsse auf die lokale Durchblutungssituation zu ziehen. So konnte am Beispiel des Myokardinfarktes demonstriert werden, dass ein im HI-Verfahren dargestelltes Areal fehlender Kontrastverstärkung mit dem post mortem nachgewiesenen Infarktareal übereinstimmt.(40) Andere Studien an hepatischem und renalem Gewebe belegen ebenfalls, dass eine qualitative Darstellung von Perfusion mittels Harmonic Imaging möglich ist.(46, 57, 72, 132) Unsicherheit herrscht jedoch bei der Frage, welche Blutflussgeschwindigkeit als Grenzwert der Perfusionsdarstellung anzusehen ist. Quantitative Aussagen zur Gewebeperfusion sind mit der in den meisten Studien verwandten Boluskinetik aufgrund der in Abschnitt 2.2.3 erläuterten Einschränkungen bisher nicht möglich. Über den Wert des Harmonic Imaging zur Kontrastmitteldetektion in der zerebralen Mikrozirkulation ist bisher nur wenig bekannt. Zum Studium der Hirnperfusion setzten erstmals Seidel und Postert das Harmonic Imaging mit getriggerter Schallaussendung (Transient Response Imaging) ein. Beide benutzten ausschließlich lufthaltige Kontrastmittel (Levovist und BY963) in Kombination mit der Grauwertsonographie zur Bildgebung und beobachteten einen interindividuell hoch variablen Kontrasteffekt mit ausgeprägter tiefenabhängiger Abschwächung.(93, Hirninfarkt lassen eine computertomograpischer gute Bildgebung 95, 114) Korrelation erkennen, 72 Erste Studien an Patienten mit zwischen so sonographischer entsprach der und sonographisch dargestellte Perfusionsdefekt mit einer Sensitivität von 75 - 86% und einer Spezifität von 96 - 100% dem sich in der Computertomographie demarkierenden Infarktareal. (38, 109) In dieser Arbeit wurden die kontrastverstärkenden Eigenschaften eines neuen, oktafluorpropanhaltigen Kontrastmittels (Optison) untersucht. Die Ergebnisse aus Perfusionsstudien an Myokard, Leber- und Nierenparenchym legten nahe, dass auch über dem Hirnparenchym mit einem ausgeprägten Kontrasteffekt nach intravenöser Injektion von Optison zu rechnen war.(27, 57, 72, 121) Im ersten tierexperimentellen Teil wurden das Transient Response Harmonic Imaging in Grauwertsonographie und Power-Doppler als differente Bildgebungsverfahren eingesetzt, da bisher nicht sicher war, welches Verfahren sich besser zur Detektion von Kontrastmitteln in der Mikrozirkulation eignet. In der Grauwertsonographie zeigte Optison eine gute Kontrastanhebung des Hirnparenchyms mit einer mess- und sichtbaren Intensitätsänderung bei Quantifizierung der Bilddaten. Bei allen Versuchstieren fanden sich faktisch keine Änderungen der Signalintensitäten über dem ipsilateralen M. masseter und der kontralateralen Schädelkalotte, die als Referenzstruktur zur Messung möglicher Absorptionseffekte durch darüber liegende Strukturen betrachtet werden kann. Ein Abschottungsphänomen („shadowing“) durch verstärkte Streuung sondennaher Gewebsschichten, wie es für andere Kontrastmittel (BR 14, Sonazid) bei hohen Kontrastmittelkonzentrationen beschrieben ist, konnte demnach nicht beobachtet werden. (20, 107, 111) Der maximale Signalanstieg (PI) über die Ausgangsintensität betrug, gemessen über dem Hirnparenchym, im Median aller Versuchstiere 3,5 dB für die niedrige Dosierung (0,15 ml) bzw. 6.8 dB nach Injektion von 0,3 ml Optison und erwies sich als statistisch signifikant dosisabhängig. Mit der Fläche unter der Auswaschkurve (AUC) konnte diese Dosisabhängigkeit nicht nachvollzogen werden. Zur quantitativen Beschreibung des Kontrasteffektes ist der maximale Signalanstieg (PI) unter diesen Bedingungen der robustere Parameter. Beide Parameter (AUC und PI) geben jedoch die hohe interindividuelle Variabilität der gewonnenen Messdaten wieder. Diese interindividuellen Unterschiede können mit den ungleichen Beschallungsbedingungen der einzelnen Hunde erklärt werden, sie sind jedoch auch aus humanen Studien bekannt.(93, 114) Zusätzlich kann die verwendete Hintergrundsubtraktion Einfluss auf den Verlauf der Auswaschkurven nehmen. So konnte Bos an einem in-vitro-Modell mit konstanten Ableitungsbedingungen 73 zeigen, dass die Auswaschkurven verschiedener Messfelder trotz Subtraktion der Ausgangsintensitäten nur dann vergleichbar sind, wenn die Messfelder von vornherein eine ähnliche Ausgangsintensität aufweisen.(21) Bei allen Hunden war das Ausgangsbild vor Kontrastmittelgabe nach subjektiver Abschätzung auf eine vergleichbare Bildhelligkeit eingestellt worden, so dass sich die Ausgangsintensitäten vor der Hintergrundsubtraktion nur geringfügig um ca. 1-2 dB unterschieden. In der tierexperimentellen Versuchsreihe mit grauwertsonographischer Darstellung verteilte sich der Kontrasteffekt nach Optison-Injektion recht homogen über das Hirngewebe, so dass dieses Verfahren durchaus zur qualitativen Beurteilung der Hirnperfusion geeignet sein könnte. Das Power-Doppler-Verfahren wurde zur Darstellung der Hirnperfusion bisher ausschließlich mit herkömmlicher (fundamental) Technik eingesetzt. Dabei konnte in zwei Studien an trepanierten Hunden und Schweinen eine gute Korrelation der Fläche unter den Kontrastmittelauswaschkurven mit dem zerebralen Blutfluss beobachtet werden.(52, 124) In dieser Arbeit wurden sechs Hunde transkraniell im TRHI Power-Doppler untersucht. Auch mit dieser Technik gelang der Nachweis von Kontrastmitteln im Hirnparenchym, dabei fiel ein inhomogenes Verteilungsmuster der Power-Doppler-Signale auf. Im rostralen Teil des Hirns war die Kontrastierung wesentlich ausgeprägter als über dem posterioren Hirnanteil und dem Randbereich des Schallfeldes. Diese Beobachtung lässt sich damit erklären, dass die großen intrakraniellen Gefäße als signalstarke Strukturen überwiegend im rostralen Teil des Hundehirns gelegen sind. In den quantitativen Parametern AUC und PI kam die Inhomogenität des Kontrasteffektes ebenfalls zum Ausdruck. So fand sich nach Injektion von 0,15, 0,3 und 0,6 ml Optison eine Dosisabhängigkeit für die AUC im Messfeld über der basalen Hirnarterie, nicht aber über dem Hirnparenchym. Der maximale Signalanstieg (PI) zeigte über beiden Messfeldern keine statistisch signifikante Dosisabhängigkeit. Für die beiden höheren Dosierungen (0,3 und 0,6 ml) ergaben sich über dem Messfeld der basalen Hirnarterie nur geringe Unterschiede im PI. Hierbei kann es sich um ein Messartefakt handeln, das bei der Detektion hoher Kontrastmittelkonzentrationen auftritt und durch die eingeschränkte dynamische Bandbreite des Ultraschallsystems bedingt ist. Durch eine Normalisation auf das maximale arterielle Signal (PI der basalen Hirnarterie) 74 konnten mit dem PI und der Fläche unter der normalisierten Auswaschkurve des Parenchyms geeignete, dosisabhängige Parameter zur Beschreibung des Kontrasteffektes gefunden werden. Diese Art der Normalisation wurde erstmals von Rubin zum Ausgleich einer tiefenabhängigen Abschwächung des Ultraschalls verwendet.(100) Aufgrund der inhomogenen Kontrastdarstellung im Harmonic Power-Doppler ist dieses Verfahren in Kombination mit dem oktafluorpropanhaltigen Kontrastmittel Optison nur bedingt für eine qualitative und eher nicht für eine quantitative Beurteilung der Hirnperfusion geeignet. Als ursächlich für diesen Unterschied zur Grauwertsonographie kann die verfahrensabhängig differente Signalgenerierung und deren ungleiche Empfindlichkeit auf die Schallabschwächung durch die Schädelkalotte angenommen werden. Das Power-Doppler-Signal entsteht bei Bewegung oder Zerstörung von Kontrastmittelbläschen.(87) Im rostralen Hirnanteil bzw. in den dort gelegenen großen Blutgefäßen reicht die Bewegung der Bläschen zur Signalgenerierung aus. In der Mikrozirkulation ist die Blut- bzw. Kontrastmittelflussgeschwindigkeit hingegen so niedrig, dass Power-Doppler-Signale nur durch stimulierte akustische Emissionen bei Zerschallung der Kontrastmittelbläschen entstehen können. Die dazu notwendige hohe Energie kann bei transkranieller Beschallung auch mit maximaler eingebrachter Beschallungsenergie (TICmax) nicht sicher erreicht werden, da der Ultraschall beim Durchtritt durch die Schädelkalotte um mehr als 90% abgeschwächt wird.(53, 135) Die Grauwertsonographie im Harmonic Imaging-Verfahren ist nicht auf derart hohe Beschallungsenergien angewiesen, da die Signalgenerierung auf der harmonischen Schallantwort der Kontrastmittelbläschen beruht, für die eine Zerstörung der Mikrobläschen nicht notwendig ist. In dem geschilderten Zusammenhang ist verständlich, dass Kontrastmittel in der Mikrozirkulation anderer parenchymatöser Organe sowie am Hirn trepanierter Tiere durchaus als homogener Kontrasteffekt im Power-DopplerVerfahren darstellbar ist. (52, 124) Im zweiten Teil dieser Arbeit sind die kontrastverstärkenden Eigenschaften von Optison an gesunden Probanden untersucht worden. Aufgrund der Ergebnisse aus den tierexperimentellen Vorversuchen kam allein die Grauwertsonographie im Transient Response Harmonic Imaging-Verfahren zur Anwendung. Mit intravenöser Injektion von 0,5 ml bzw. 1,5 ml Optison ließ sich eine sicht- und messbare homogene Kontrastverstärkung über dem Hirnparenchym aller zwölf Probanden erzeugen. Der 75 Kontrasteffekt war, wie bereits im Tierexperiment beobachtet, interindividuell hoch variabel. Bei den durchweg gesunden Probanden kann diese Variabilität am ehesten durch Unterschiede im akustischen Knochenfenster erklärt werden. Bei Patienten mit Hirninfarkt müssen darüber hinaus andere Vorerkrankungen wie eine schwere Herzinsuffizienz, ein höhergradiges Vitium cordis oder Stenosen der hirnversorgenden Arterien berücksichtigt werden, da diese die Anflutung des Kontrastmittels beeinträchtigen können. Eine signifikante Seitendifferenz bei Untersuchung von linker und rechter Kopfseite fand sich für keinen der quantitativen Parameter AUC und PI, unabhängig von der gewählten Dosierung und dem untersuchten Messfeld. Der maximale Signalanstieg (PI) über dem ipsilateralen Thalamus betrug im Median 11,7 dB nach Injektion von 1,5 ml Optison. Damit ist die maximale Signalverstärkung von Optison etwas stärker als der von Postert für 6,5 ml Levovist (400mg/ml) beobachtete mittlere Kontrasteffekt über dem Thalamus (9,8 dB).(70) Im Gegensatz zu den densitometrischen Ergebnissen der tierexperimentellen Versuchsreihe wies der PI in der Probandenstudie nur geringe dosisabhängige Unterschiede auf. Eine statistisch signifikante Dosisabhängigkeit des PI fand sich nur über der temporo-parietalen weißen Substanz, nicht aber über dem ipsilateralen Thalamus und der lateralen Fissur. Diese Beobachtung kann auf den nicht-linearen Zusammenhang zwischen der Kontrastmittelkonzentration im Messfeld und der Höhe der rückgestreuten IBS-Signale zurückgeführt werden. Für niedrige Kontrastmittelkonzentrationen ist eine lineare Zunahme der Signalintensität beschrieben. Bei höheren Konzentrationen (>30.000 Mikrobläschen/ml) können jedoch Sättigungseffekte auftreten, so dass ein weiterer linearer Anstieg der Signalintensität trotz Zunahme der Kontrastmittelkonzentration ausbleibt. 137) (15, In Bereichen hoher Kapillardichte (Thalamus) oder in der Nähe der großen Blutleiter (laterale Fissur im Verlauf der A. cerebri media) werden vermutlich so hohe Kontrastmittelkonzentrationen im Messfeld erreicht, dass Sättigungseffekte eine lineare, dosisabhängige Zunahme des PI verhindern. Unter diesen Umständen ist die AUC zur Beschreibung des Kontrasteffektes besser geeignet als der PI, da sie die Dosisabhängigkeit des Kontrasteffektes über allen Messfeldern mit statistischer Signifikanz wiedergibt. 76 Aus den Probandenstudien mit Grauwertsonographie im Harmonic Imaging-Verfahren war bekannt, dass der Kontrasteffekt abhängig von der Untersuchungstiefe ist.(95, 114) Um diesen Zusammenhang zu untersuchen, wurden Auswaschkurven über dem ipsi- und kontralateralen Thalamus erstellt, so dass der Kontrasteffekt von Optison in anatomischen Regionen Untersuchungstiefe erfasst mit vergleichbarer werden konnte. Perfusion Dabei zeigte in unterschiedlicher sich auch für das oktafluorpropanhaltige Kontrastmittel eine sichtbare und in der Quantifizierung (PI) statistisch signifikante Abnahme des Kontrasteffektes in größerer Untersuchungstiefe. Der PI über dem ca. 1,5 cm tiefer gelegenen kontralateralen Thalamus lag ca. 2-4 dB unter dem maximalen Signalanstieg des ipsilateralen Messfeldes. Damit ist die tiefenabhängige Abschwächung des durch Optison erzielten Kontrasteffektes vergleichbar mit den Erfahrungswerten der humanen Studien, in denen lufthaltige Kontrastmittel zur Darstellung der Hirnperfusion verwendet wurden.(95, 114) Die verabreichte Menge von 4 ml Optison je Proband wurde generell gut vertragen, wesentliche Änderungen des klinischen, laborchemischen und elektrokardiographischen Status konnten nicht beobachtet werden. Bei zwei der zwölf Probanden traten leichte Nebenwirkungen auf, deren Vorkommen bereits aus echokardiographischen Studien mit dem Ultraschallkontrastmittel Optison bekannt waren.(33, 37, Der nicht-lineare Zusammenhang zwischen 82) Kontrastmittelkonzentration und rückgestreutem Ultraschallsignal sowie die Tiefenabhängigkeit des Kontrasteffektes stellen wichtige messtechnische Hindernisse dar, die die Aussagekraft quantitativer grauwertsonographischer Daten einschränken. Der mess- und sichtbare Kontrasteffekt wird darüber hinaus durch die Signalverarbeitung des Ultraschallsystems beeinflusst. So wird das rückgestreute Signal im Ultraschallsystem in einer Reihe nicht-linearer Algorithmen komprimiert, bevor es zur Bildschirmdarstellung gelangt. Eine derartige Kompression ist notwendig, um die akustische Bandbreite des rückgestreuten Signals (ca. 120 dB) an die geringere Dynamik der Bildschirmdarstellung (ca. 30 dB) anzupassen.(137) Ein Ausgleich dieser Nachbearbeitung ist zwar prinzipiell möglich, kann aber nur durch aufwendige, kaum in der klinischen (58, 132) Ultraschallsystems erlangt werden. Praxis anwendbare Kalibrierung des Die komplexe nicht-lineare Beziehung zwischen der Kontrastmittelkonzentration und dem Kontrasteffekt macht verständlich, dass eine 77 quantitative Analyse der Hirnperfusion anhand der Kontrastmittelauswaschkurven und den aus der Boluskinetik abgeleiteten Parametern (PI, AUC) bisher nicht gelingen konnte. Möglicherweise kann dieses Ziel mit einem neu entwickelten mathematischen Modell, der sog. Auffüllkinetik, erreicht werden. In diesem kontrastmittelspezifischen Ansatz werden nach ultraschallinduzierter Zerschallung des Kontrastmittels verschiedene Stadien der Kontrastmittelwiederauffüllung unter den konstanten Ableitungsbedingungen einer Kontrastmittelinfusion dargestellt. Die Auffüllkinetik kann als Exponentialfunktion ausgedrückt werden, deren Steigungskoeffizient proportional zum Blutfluss ist.(80, 133) Die Eignung dieses Modells zur Quantifizierung zerebraler Perfusion konnte bisher in einer Pilotstudie untersucht werden.(81) Eine qualitative Beurteilung der Hirnperfusion kann mit der Grauwertsonographie im TRHI-Verfahren durchaus erreichbar sein. Wie bereits im tierexperimentellen Versuch beobachtet, ließ sich auch in der Probandenstudie ein homogen verteilter, reproduzierbarer Kontrasteffekt über dem Hirnparenchym darstellen. In ersten Untersuchungen an Patienten mit hemispheralem Hirninfarkt konnte bereits in der Frühphase des Infarktgeschehens (24 Stunden nach Symptombeginn) an 21 von 25 Patienten ein aussagekräftiges Harmonic Imaging-Bild der betroffenen Hemisphäre generiert werden.(38) Auch wenn allein der Anblick der kontrastverstärkten Bilder dem Untersucher eine erste Einschätzung der Durchblutungssituation erlauben kann, sollte nicht zuletzt zu Dokumentationszwecken eine Quantifizierung des Kontrasteffektes erfolgen. Die in dieser Studie angewendete akustische Densitometrie mit off-line Analyse der Auswaschkurven erwies sich jedoch als rechen- und zeitaufwendig und somit ungeeignet für eine unkomplizierte Anwendung Parameterbilder einzelner erstellen.(94, 138) am Patientenbett. Komponenten der Mittlerweile ist es gelungen, Kontrastmittel-Auswaschkurven zu Dazu werden maximale Intensitätszunahme (PI) oder die Zeit bis zum Erreichen der maximalen Intensität (TPI = time to peak intensity) pixelweise oder in kleinen Messfeldern (ROI) berechnet und farbkodiert in einem Parameterbild wiedergegeben. Mit der Parameterbildtechnik konnte die Auswertung der Auswaschkurven nicht nur wesentlich beschleunigt (Berechnungszeit des Parameterbildes ca. 90 Sekunden), sondern auch deutlich übersichtlicher gestaltet werden. Da das Parameterbild nur aus einem kleinen Teil der akquirierten Bildserie erstellt wird, ist dieses Auswertungsverfahren zudem etwas unempfindlicher gegenüber Bewegungsartefakten, die im Verlauf der 78 Aufnahme der gesamten Bildserie auftreten können. Dies ist von besonderem Vorteil, wenn die Auswaschkurven wie im Transient Response Imaging aus langen Bildserien mit geringer zeitlicher Auflösung der Bildaquisition erstellt werden. Eine bedeutende Limitierung des Harmonic Imaging-Verfahrens ist die eingeschränkte Ultraschallpenetranz. Die Schallabschwächung an der Schädelkalotte führt nicht nur zu einer hohen interindividuellen Variabilität des Kontrasteffektes, sondern lässt bei ca. 16 % der Hirninfarktpatienten gar keine Untersuchung zu, obwohl in der konventionellen Grauwertsonographie bei diesen Patienten ein adäquates akustisches Knochenfenster aufgefunden werden konnte.(38) Inhomogenitäten des akustischen Knochenfensters können zudem Streifenartefakte hervorrufen und damit die Qualität der Kontrastdarstellung mindern.(138) Die besondere Empfindlichkeit des HI auf die Schallabschwächung liegt nicht in der gewählten Sendefrequenz von 1,8 MHz, sondern vielmehr in der doppelt so hohen Empfangsfrequenz begründet. Eine Empfangsfrequenz von 3,6 MHz ist vermutlich zu hoch, um bei allen Patienten die Schädelkalotte ausreichend zu durchdringen. Die Verwendung neuer Schallköpfe mit niedrigeren Sende- und Empfangsfrequenzen von beispielsweise 1 MHz bzw. 2 MHz kann diese Einschränkung des HI-Verfahrens vielleicht überwinden, sie führt jedoch auf jeden Fall zu Verlusten in der Bildauflösung. Ein weiterer Nachteil des sonographischen Ansatzes zur Perfusionsmessung entsteht daraus, dass für jede untersuchte Schnittebene eine erneute Applikation eines Kontrastmittelbolus notwendig ist. Auch ist die Anzahl der verfügbaren Schnittebenen begrenzt. Bei transtemporalem Beschallungszugang können aufgrund der dort schwierigen Schallankopplung bisher ausschließlich Sektorschallköpfe verwendet werden. Eine Darstellung hochparietaler von Kontrastmitteln Hirnbereiche in konnte der auf Mikrozirkulation den mit dieser infratentorieller Technik und wählbaren Sektorschnittbildern bisher nicht erreicht werden. Die räumliche Auflösung der sonographischen Schnittbilder ist zudem wesentlich niedriger als bei vergleichbaren computer- oder magnetresonanztomographischen Schichtaufnahmen. Vorteile im Vergleich zu anderen Schnittbildverfahren sind die technisch einfache Anwendung am Krankenbett (Stroke Unit oder Intensivstation), die schnelle Auswertung 79 der Bilddaten als Parameterbilder und die kombinierte Darstellung zerebraler Makro- und Mikrozirkulation mit entsprechend konfigurierten Farbduplexgeräten in kürzester Zeit. In zukünftigen Studien sollte das Harmonic Imaging als Verfahren zur qualitativen Darstellung der Hirnperfusion an größeren Patientenkollektiven untersucht werden, um den prognostischen Wert dieses Verfahrens genauer bestimmen zu können. Ein Vergleich des HI-Verfahrens mit bereits validierten Schnittbildverfahren zu Bestimmung der Hirnperfusion (SPECT, PET, MRT) ist hierbei sinnvoll. Alternativ zum Harmonic Imaging stehen inzwischen neue, experimentelle Signalverarbeitungsverfahren zur Verfügung, die ebenfalls die harmonischen Eigenschaften der Kontrastmittel zur Bildgebung ausnutzen. Die Signalgenerierung im Pulse Inversion Harmonic Imaging beruht auf der nicht exakten Phasenverschiebung harmonisch schwingender Kontrastmittelbläschen und ist bisher in einer kasuistischen Studie beschrieben.(62, 78) Im Contrast Burst bzw. Time Variance Imaging wird über Mehrpulssequenzen das Zerplatzen der Mikrobläschen forciert, so dass vermehrt stimulierte Emissionen entstehen und im Power-Doppler-Modus zum Bildaufbau beitragen. Dieses Verfahren ist bisher an neun Probanden untersucht worden und eignet sich insbesondere für Gewebe, bei denen hohe Schallenergien appliziert werden können.(94) Neben der Perfusionsanalyse bei zerebrovaskulären Erkrankungen stellt die Bestimmung der zerebrovaskulären Reservekapazität durch funktionelle Tests mit vasoaktiven Stubstanzen wie Acetazolamid oder CO2 ein neues Forschungsziel dar. 80 5 Zusammenfassung Die Darstellung zerebraler Perfusionsdefizite in der Frühphase eines Hirninfarktes ist von prognostischer Bedeutung, da sie für therapeutische Entscheidungen wie z.B. eine Lysetherapie wegweisend sein kann. Geeignete Schnittbildverfahren zur Perfusionsanalyse (CCT, SPECT, MRT, PET) sind bisher in ihrer Verfügbarkeit limitiert, ortsgebunden, zeitund kostenaufwendig und bei agitierten Patienten oft nicht durchführbar. Die transkranielle Farbduplexsonographie bietet methodische Vorteile, da sie am Patientenbett verfügbar ist und als nicht-invasives, wenig belastendes und vergleichsweise preiswertes Verfahren beliebig oft wiederholt werden kann. In der Gefäßdiagnostik ist die transkranielle Farbduplexsonographie bisher auf Aussagen über die Makrozirkulation beschränkt. Mit dem Harmonic Imaging wurde ein neues, innovatives Signalverarbeitungsverfahren in der Ultraschalldiagnostik entwickelt, das sich durch eine hohe Sensitivität zur Detektion kapillargängiger, als Ultraschallkontrastmittel fungierender Gasbläschen auszeichnet. Im Bereich der Echokardiographie wurde demonstriert, dass im Harmonic Imaging-Verfahren Kontrastmittelbläschen in der Mikrozirkulation dargestellt und daraus Aussagen über die myokardiale Durchblutung getroffen werden können. Die vorliegende Arbeit soll einen Beitrag dazu leisten, diese Entwicklung auf das zerebrale Stromgebiet zu übertragen. In einer tierexperimentellen Versuchsreihe mit sechs Hunden und einer Probandenstudie (n = 12) wurde dazu die Darstellung eines neuen oktafluorpropanhaltigen Ultraschallkontrastmittels (Optison) in der zerebralen Mikrozirkulation über einen transtemporalen Beschallungszugang untersucht. Zunächst galt es zu klären, welches Ultraschallverfahren am besten zur Detektion des Kontrastmittels im Hirnparenchym geeignet ist. Im Tierexperiment konnte gezeigt werden, dass in der Grauwertsonographie im Harmonic Imaging-Verfahren eine Kontrastierung des Parenchyms sensitiver und homogener zur Darstellung kommt als im Harmonic Power-Doppler. Als geeignete, dosisabhängige Parameter zur quantitativen Beschreibung des Kontrasteffektes erwiesen sich in der Grauwertsonographie der maximale Signalanstieg (PI) sowie im Power-Doppler der maximale Signalanstieg und die Fläche unter der Auswaschkurve nach Normalisation auf das maximale arterielle Signal. 81 In der Probandenstudie ließ sich mit Optison ein starker, interindividuell variabler Kontrasteffekt über dem Hirnparenchym im Grauwertbild darstellen, dessen Dosisabhängigkeit mit der Fläche unter der Auswaschkurve beschrieben werden konnte. Darüber hinaus konnte für Optison eine statistisch signifikante tiefenabhängige Abschwächung des Tiefenabhängigkeit Kontrasteffektes des nachgewiesen Kontrasteffektes, der werden. interindividuell Aufgrund der unterschiedlichen Schallabsorption im Schädeldach und des nicht-linearen Zusammenhangs zwischen Kontrastmittelkonzentration und rückgestreutem Ultraschallsignal ist eine Quantifizierung der Hirnperfusion aus den grauwertsonographischen Daten nach Kontrastmittelbolusapplikation bisher nicht möglich. Dennoch konnte diese Arbeit belegen, dass sich mit Optison eine reproduzierbare, homogen verteilte Kontrastierung des Hirnparenchyms erzeugen und mit der Harmonic Imaging Grauwertsonographie transkraniell darstellen lässt. Damit eignet sich dieses Verfahren zur qualitativen Darstellung der Hirndurchblutung beim Menschen. Weitere Studien sollten den diagnostischen Wert der Methode bei Patienten mit akutem Hirninfarkt untersuchen. 82 6 1 Literaturverzeichnis Aaslid RJ, Markwalder TM, Nornes H Noninvasive Transcranial Doppler Ultrasound Recording of Flow Velocity in Basal Cerebral Arteries. J Neurosurg 1982;57:769-774 2 Albers GW Expanding the Window for Thrombolytic Therapy in Acute Stroke. The Potential Role of Acute MRI for Patient Selection Stroke 1999;30:2230-2237 3 Alexandrov AV, Masdeu JC, Devous SR, Black SE, Grotta JC Brain single-photon emission CT with HMPAO and saftey of thrombolytic Therapy in acute ischemic stroke. Proceedings of the meeting of the SPECT Safe Thrombolysis Study Collaborators and the members of the Brain Imaging Council of the Society of Nuclear Medicine. Stroke 1997;28:1830-1834 4 Axel L Cerebral blood flow determination by rapid sequence computed tomography. 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Gesundheitswesen Fachserie 12, Reihe 4 Metzler-Poeschel, Stuttgart,1993:1-57 95 123 Tanaka K, Ito K, Wagai T The Localization of Brain Tumors by Ultrasonic Techniques J Neurosurg 1965;13:135-147 124 Taylor GA, Barnewolt CE, Dunning PS Excitotoxin-induced Cerebral Hyperemia in Newborn Piglets: Regional Cerebral Blood Flow Mapping with Contrast-enhanced Power Doppler US Radiology 1998;208;73-79 125 Teupe C, Takeuchi M, Yao J, Abadi C, Avelar E, Fritzsch T, Pandian N Assessment of myocardial perfusion by myocardial contrast echocardiography using Harmonic power and the transvenous contrast agent SHU 563A in acute coronary occlusion and after reperfusion Int J Cardiol 2001;77:231-237 126 The NINDS rt-PA Stroke Study Group Tissue Plasminogen Activator for Acute Ischemic Stroke N Engl J Med 1995;333:1581-1587 127 Tokgözoglu SL, Batur MK, Topcuoglu MA, Saribas O, Kes S, Oto A Effects of Stroke Localization on Cardiac Autonomic Balance and Sudden Death Stroke 1999;30:1307-1311 128 Treib J, Grauer MT, Woessner R, Morgenthaler M Treatment of stroke on an Intensive Stroke Unit a Novel Concept Intensiv Care Med 2000;26:1598-1561 129 Tsuchia T, Yasaka M, Yamaguchi T, Hasegawa Y, Kimura K, Omae T: Transcranial Real-Time Color-Flow Doppler Ultrasonography: Part 1: Imaging of Basal Cerebral Arteries and Measurement of Blood Velocity Stroke 1990;21:49-57 130 v. 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Die Einwilligung wurden durch die Unterschrift des Probanden und Prüfarztes bestätigt. ______________________ Tag Monat Jahr Unterschrift des Prüfarztes 98 Einschlußkriterien: Körperlich und geistig gesunde(r) Proband(in) im Alter von 18 – 50 Jahre Ja Nein Ausreichendes akustisches Schallfenster Ja Nein Ausschlußkriterien: Ja Alter <18 oder >50 Jahre Bewußseinsstörung Schwere Aphasie Unverträglichkeit gegenüber Bestandteile von Optison Schwere dekompensierte Herzinsuffizienz (NYHA IV) Schwere Lungenerkrankung (Lungenhochdruck > 90 mmHg) Zeitlicher Abstand zu einem Herzinfarkt < 14 Tage Schwangerschaft und Stillzeit Drogen-, Alkohol-, oder Medikamentenabhängig Teilnahme an einer anderen klinischen Studie in den letzten 60 Tagen 99 Nein Demographische/allgemeinmedizinische Daten des Probanden Geburtsdatum Tag Größe Geschlecht Monat cm männlich Jahr Gewicht: kg weiblich (Schwangerschaftstest neg. / pos. ) EKG-Befund (vor Applikation von Optison): ................................................................................................................ .. ................................................................................................................ .. ................................................................................................................ .. Laborbefunde (vor Applikation von Optison): A) Routinelabor B) (Diff.-) Blutbild und Gerinnung Befundfeld Befundfeld (Diff-Blutbild und Gerinnungsparameter) (Natrium, Kalium, Calcium, GOT, GPT, GGT, Creatinin, CRP, CK, CK-MB) 100 Bekannte Begleiterkrankungen [insbesondere (Med.-) Allergien] ................................................................................................................ .. ................................................................................................................ .. ................................................................................................................ .. Klinischer Untersuchungsbefund Datum Tag Monat Stunde Minute Jahr Uhrzeit Organsystem regelrecht aktueller Befund, bitte spezifizieren Herz/Kreislauf Atmung Abdomen Haut Lymphknoten zentrales Nervensystem peripheres Nervensystem Blutdruck: / mmHG Körpertemperatur: Herzfrequenz: Schläge/min 101 °C Datum: Ultraschalluntersuchung Tag Monat Stunde Minute Jahr Uhrzeit: Verwendete Untersuchungstechnik Transkranielle Sonographie (B-mode) / (herzzyklusgetriggert) harmonic imaging ja nein acoustic densitometry ja nein harmonic imaging ja nein f-TCCS ja nein p-TCCS ja nein Farbduplexsonographie (herzzyklusgetriggert) Optison Injektionen Transkranielle Sonographie (B-mode) links / rechts (temporal) links / rechts (temporal) Injektion A (0.5 ml) Injektion B (1.0 ml) Injektion C (1.5 ml) Farbduplexsonographie Injektion A (0.5 ml) Injektion B (1.0 ml) Injektion C (1.5 ml) 102 Bewertung der transkraniellen Signalverstärkung A) Farbduplexsonographie (maximale Signaländerung im Hirnparenchym) A.1) 0,5 ml Optison [Injektions-Nr.: ] Homogene Farbdarstellung ja nein Inhomogene Farbdarstellung ja nein Einzelne Gefäße abgrenzbar ja nein Keine Änderung im Vergleich zum Nativbild ja nein Homogene Farbdarstellung ja nein Inhomogene Farbdarstellung ja nein Einzelne Gefäße abgrenzbar ja nein Keine Änderung im Vergleich zum Nativbild ja nein A.2) 1,0 ml Optison [Injektions-Nr.: A.3) 1,5 ml Optison [Injektions-Nr.: ] ] Homogene Farbdarstellung ja nein Inhomogene Farbdarstellung ja nein Einzelne Gefäße abgrenzbar ja nein 103 Keine Änderung im Vergleich zum Nativbild ja nein Zunahme der akustischen Impedanz ja nein Abnahme der akustischen Impedanz ja nein Einzelne Gefäße abgrenzbar ja nein Keine Änderung im Vergleich zum Nativbild ja nein Zunahme der akustischen Impedanz ja nein Abnahme der akustischen Impedanz ja nein Einzelne Gefäße abgrenzbar ja nein Keine Änderung im Vergleich zum Nativbild ja nein Zunahme der akustischen Impedanz ja nein Abnahme der akustischen Impedanz ja nein Einzelne Gefäße abgrenzbar ja nein Keine Änderung im Vergleich zum Nativbild ja nein B) B-Mode (maximale Signaländerung im Hirnparenchym) B.1) 0,5 ml Optison [Injektions-Nr.: B.2) 1,0 ml Optison [Injektions-Nr.: B.3) 1,0 ml Optison [Injektions-Nr.: 104 ] ] ] Nachuntersuchung Laborbefunde (nach Applikation von Optison): A) Routinelabor B) (Diff.-) Blutbild und Gerinnung Befundfeld Befundfeld (Diff-Blutbild und Gerinnungsparameter) (Natrium, Kalium, Calcium, GOT, GPT, GGT, Creatinin, CRP, CK, CK-MB) 105 EKG-Befund (nach Applikation von Optison): ................................................................................................................ .. ................................................................................................................ .. ................................................................................................................ .. Klinischer Untersuchungsbefund Datum Tag Monat Stunde Minute Jahr Uhrzeit Organsystem regelrecht aktueller Befund, bitte spezifizieren Herz/Kreislauf Atmung Abdomen Haut Lymphknoten zentrales Nervensystem peripheres Nervensystem Blutdruck: / mmHG Körpertemperatur: Herzfrequenz: Schläge/min 106 °C Datum Unerwünschtes Ereignis Tag Monat Jahr Beschreibung der Reaktion ................................................................................................................ .. ................................................................................................................ .. Intensität leicht (wird kaum wahrgenommen, Allgemeinbefinden kaum beeinträchtigt) mittel (deutlich ausgeprägt, aber ohne Linderung tolerabel) schwer (beherrschend, dringender Wunsch nach Linderung) Verlauf Zeitpunkt des ersten Auftretens Datum Uhrzeit Tag Monat : : h Jahr Dauer der Reaktion ________________________ Zeitpunkt des letzten Auftretens Datum Uhrzeit Tag Monat : : h Jahr Kommentar zu Intensität und Verlauf ................................................................................................................ .. Zeigte der Proband diese Reaktion bereits früher? Ja Nein 107 Beurteilung des kausalen Zusammenhangs zwischen Kontrastmittelinfusion und Reaktion kein Zusammenhang möglicher Zusammenhang 108 gesicherter Zusammenhang 8 Danksagung Für die Überlassung des Themas und die gute, kontinuierliche Betreuung möchte ich Herrn Prof. Dr. med. Günter Seidel meinen ganz besonderen Dank aussprechen, seine Anregungen und Ideen waren für die Durchführung dieser Dissertationsarbeit unentbehrlich. Dem Direktor der Neurologischen Klinik Herrn Prof. Dr. med. D. Kömpf danke ich für die Bereitstellung der Gerätetechnik und des Arbeitplatzes. Den Mitarbeitern der neurovaskulären Arbeitsgruppe der Neurologischen Klinik und insbesondere Herrn Dr. med. C. Algermissen danke ich für die gute Zusammenarbeit bei der Durchführung der experimentellen Versuchsreihen. Für die gute Pflege der Versuchstiere bedanke ich mich bei den Mitarbeitern der gemeinsamen Tierhaltung der Universität zu Lübeck. Darüber hinaus danke ich der Deutschen Forschungsgesellschaft für die finanzielle Förderung des Tiermodells. Nicht zuletzt danke ich meinen Eltern für die Unterstützung, die mir das Studium und diese Arbeit ermöglicht hat. 109 9 Lebenslauf Geburtsdatum 06. Mai 1974 Geburtsort Hamburg 1980 - 1984 Besuch der Grundschule in Hamburg-Osdorf 1984 - 1993 Besuch des Gymnasiums „Christianeum“ in Hamburg-Othmaschen Abschluss mit dem Abitur 1993 - 1994 Zivildienst als Krankenpflegehelfer im DRK- Krankenhaus Hamburg-Rissen 1994 Beginn des Studiums der Humanmedizin an der Universität zu Lübeck 1996 Ärztliche Vorprüfung 1997 1. Abschnitt der Ärztlichen Prüfung 1/99 - 6/99 Experimenteller Teil dieser Arbeit 2000 2. Abschnitt der Ärztlichen Prüfung 2000 - 2001 Praktisches Jahr in den Fächern Neurologie, Chirurgie und Innere Medizin 2001 3. Abschnitt der Ärztlichen Prüfung Seit 9/2001 Beschäftigung als AIP bzw. Assistenzarzt im Zentrum für Innere Medizin der Sana-Klinik Lübeck 25.2.2005 Mündliche Prüfung zum Dr. med. 110