Abbildung 1. J. Rüdiger Müller-Isberner Klinik für forensische Psychiatrie D-35114 Haina (Kloster) Grenzen des Erreichbaren in der psychiatrischen Kriminaltherapie Symposium: Grenzen und Begrenzungen in der Behandlung gestörter Rechtsbrecher Giessen, 02.02.2001 Abbildung 2. Kriminaltherapie Einige Behandlungsmethoden sind in gewissem bei bestimmten Umfang Gruppen von Rechtsbrechern kriminalpräventiv wirksam Abbildung 3. Empirisch gesichert ! 1. Nicht jeder von gutem Willen und persönlichem Einsatz getragene Behandlungsversuch hat Aussicht auf Wirkung. 2. Nicht jeder Täter ist kriminaltherapeutisch erreichbar. 3. Auch die besten derzeit verfügbaren Behandlungstechnologien haben selbst bei gut auf Behandlung ansprechenden Tätergruppen nur eine begrenzte Wirksamkeit. Abbildung 4. Grenzen der Behandlung durch 1. prinzipiell limitierte Veränderungsmöglichkeiten der jeweiligen Klientel 2. limitierte Effektraten von Behandlungsverfahren 3. zu geringen materiellen Einsatz in die Behandlung 4. unsinnige Vorgaben durch Politik, Administration und das direkte Umfeld 5. grobe Fehler in der Organisation der Einrichtung, Auswahl der Methoden und Durchführung der Behandlung 6 Abbildung 5. Grenzen der Behandlung durch prinzipiell limitierte Veränderungsmöglichkeiten der jeweiligen Klientel 1. (insbesondere die gestörte) Persönlichkeit = statisch 2. meist fortgeschrittenes Lebensalter bei Beginn einer Intervention 3. antisoziales Verhalten meist schon lange eingeschliffen 4. ‘Psychopathy‘ derzeit keine effektiven Behandlungstechnologien, verfügbar à experimenteller Charakter von Behandlungsversuchen 7 Abbildung 6. Grenzen der Behandlung durch limitierte Effektraten von Behandlungsverfahren Merke: Limitierte Wirksamkeit ist ein ubiquitäres Merkmal bio-psycho-sozialer Interventionen und damit auch Merkmal von Kriminaltherapie. 8 Abbildung 7. Grenzen der Behandlung durch limitierte Effektraten (Fortsetzung) Meta-Analysen Lipsey & Wilson (1993) untersuchten 302 MetaAnalysen und bestimmten typische Effektraten für: psychologische, pädagogische und medizinische Interventionen. 9 Abbildung 8. limitierte Effektraten (Fortsetzung) Effektraten der Straftäterbehandlung im Kontext • Sprachtherapie bei Stottern .54 • CBT bei Depression .44 • By-pass Operation à Angina Pectoris .37 • Adäquate Kriminaltherapie .32 • Kleine Schulklassen à Klassenklima .26 • Cyclosporin à Transplantatannahme .15 • Kleinere Klassen à bessere Schulnoten .10 • By-pass Operation à geringere Mortalität .07 • ASS à kein Re-Infarkt .04 • Inadäquate Kriminaltherapie -.07 • Reine Bestrafung -.08 10 Abbildung 9. Grenzen der Behandlung durch zu geringen materiellen Einsatz in die Behandlung ♦ Kriminaltherapie gibt’s nicht umsonst ♦ Schaffung eines hochgesicherten Behandlungsplatzes à 500.000 DM (Hessen 1997) ♦ Laufende Behandlungskosten à DM 175.000 pro Jahr (Hessen 2001) ♦ Kriminaltherapie wirkt nur, wenn sie stattfindet 11 Abbildung 10. Grenzen der Behandlung durch unsinnige Vorgaben von Politik, Administration und direktem Umfeld ♦ politische und administrative Vorgaben .Gesetzgebung (StGB, MaßrVollzG) ♦ Pressionen seitens des direkten Umfeldes .Erzwingung unsinniger Ausgangsregelungen .Bedrohung von Mitarbeitern 12 Abbildung 11. Grenzen der Behandlung durch grobe Fehler in Organisation, Auswahl der Methoden und Durchführung der Behandlung ♦ drei exemplarische Beispiele Þ Patienten’mix‘ Þ Unsinnige Behandlungsmethoden (Beispiele, unvollständig) .Musik-, Tanz- und Kunsttherapie .unstrukturierte Beratungsgespräche .katathymes Bilderleben Þ Kriminalprognose auf der Basis einer Privatkriminologie 13 Abbildung 12. Die Grenzen der Kriminaltherapie Die statischen Grenzen Þ unvermeidbar Þ vermutlich über weite Bereiche biologisch determiniert Die dynamischen Grenzen Þ methodischer Natur Þ relativ Þ veränderbar (teilweise) 14 Abbildung 13. Die Grenzen der Kriminaltherapie Die statischen Grenzen Die biologische Basis von Antisozialität, Gewalt und Kriminalität 1. Biologische Befunde 2. Genetische Faktoren 3. Prä-, peri- und postnatale Schädigungen 15 Abbildung 14. Die statischen Grenzen der Kriminaltherapie (Die biologische Basis antisozialen Verhaltens) Antisoziales Verhalten = . über weite Bereiche erlerntes Verhalten Eron, 1997 1. Biologische Faktoren . modulieren Vulnerabilität bezüglich negativer Umwelteinflüsse Hodgins, 1996; Farrington, 1997 Übersichten: Hodgins (1996), af Klinteberg (1998) Müller-Isberner (1999), Volavka (1995). 16 Abbildung 15. Die statischen Grenzen der Kriminaltherapie (Die biologische Basis antisozialen Verhaltens; Fortsetzung) Untersuchungen der Hirnstrukturen . Beziehungen zwischen Abnormitäten des Temporallappens und antisozialem Verhalten. Henry & Moffitt, 1997 Studien, die die Hirnfunktion erfaßten . Auffälligkeiten im Bereich der frontalen Strukturen Henry & Moffitt, 1997 Offen-aggressives Verhalten . entscheidende Rolle des serotonergen Systems Berman et al., 1997 Carey & Goldmann, 1997 17 Abbildung 16. Die statischen Grenzen der Kriminaltherapie (Die biologische Basis antisozialen Verhaltens; Fortsetzung) Bedeutung von F Dopamin und Noradrenalin bei Aggressivität noch weitgehend unklar Berman et al., 1997 Erhöhte Testosteronspiegel F fragliche Verbindung zu dominant - aggressivem Verhalten Brain & Susman, 1997 18 Abbildung 17. Die statischen Grenzen der Kriminaltherapie (Die biologische Basis antisozialen Verhaltens; Fortsetzung) Psychpath (Hare, 1991) F Auffälligkeiten in der Verarbeitung von affektiven Informationen, die sie von allen anderen Menschen unterscheiden Newman, 1998 19 Abbildung 18. Die statischen Grenzen der Kriminaltherapie (Die biologische Basis antisozialen Verhaltens; Fortsetzung) Antisoziale Menschen . . . . FF erniedrigtes Niveau psychophysiologischer Erregbarkeit gestörte Aufmerksamkeit verstärkte Reizfilterung frontale Funktionsdefizite verringerte Fähigkeit, negative Konsequenzen von Handlungen vorherzusehen Raine, 1997 20 Abbildung 19. Die statischen Grenzen der Kriminaltherapie (Die biologische Basis antisozialen Verhaltens; Fortsetzung) 2. Genetische Faktoren überwältigende Evidenz für . Vorhandensein eines erheblichen genetischen Faktors als Basis der Antisozialität Übersicht bei Carey & Goldmann, 1997 21 Abbildung 20. Die statischen Grenzen der Kriminaltherapie (Die biologische Basis antisozialen Verhaltens; Fortsetzung) Genetische Faktoren F F z.B.: erhöhte Sensitivität gegenüber Schädigungen durch die Umwelt Limitierung gewisser Fähigkeiten 1) Streßbewältigung Kendler et al., 1993 2) verbale Intelligenz Kratzer & Hodgins, 1999 beide Merkmale sind mit aggressivem und antisozialem Verhalten assoziiert 22 Abbildung 21. Die statischen Grenzen der Kriminaltherapie (Die biologische Basis antisozialen Verhaltens; Fortsetzung) Merke: .genetische Faktoren determinieren entsprechende Verhaltensmerkmale nicht .genetische Faktoren konstituieren Vulnerabilitäten, die durch andere Faktoren im Laufe der Entwicklung gestärkt oder geschwächt werden Þ einer dieser ‘anderen Faktoren‘ kann effektive Therapie sein!! 23 Abbildung 22. Die statischen Grenzen der Kriminaltherapie (Die biologische Basis antisozialen Verhaltens; Fortsetzung) Evidenz für den Einfluß genetischer Faktoren: .Entwicklung von Kriminalität Bock & Goode, 1990 .Antisoziale PersStörung Cadoret et al., 1995; Lyons et al., 1995 .Alkoholismus Bierut et al., 1998; Lappalainen et al., 1998 .Drogenabhängigkeit Merikangas et al., 1998 .aggressivem Verhalten Coccaro et al., 1994 .Impulsivität Gottesman & Goldsmith, 1994 24 Abbildung 23. Die statischen Grenzen... (Die biologische Basis antisozialen Verhaltens; Fortsetzung) 3. Prae-, Peri- und postnatale Faktoren Prae, peri- und postnatale Schädigungen des sich entwickelnden Gehirns . . mit oder ohne genetische Prädisposition wichtige Basis antisozialen Verhaltens Brennan & Mednick, 1997 25 Abbildung 24. Die statischen Grenzen... (Die biologische Basis antisozialen Verhaltens; Fortsetzung) Beispiel: ‚Nachkriegsmütter‘: .Rauchen und Trinken während der Schwangerschaft .. .. .. .. .. Impulsivität Konzentrationsprobleme Aufmerksamkeitsstörung Verhaltensstörungen Gewaltkriminalität in der Nachkommenschaft Ferguson et al., 1998; Hunt et al., 1995; Lagerström et al., 1990; Milberger et al., 1996; Räsänen et al., 1999; Wakschlag et al., 1997 26 Abbildung 25. Die statischen Grenzen... (Die biologische Basis antisozialen Verhaltens; Fortsetzung) Gynäkologische Praktiken (Beispiel): .Phenobarbital während der Schwangerschaft .. .. Männliche Nachkommen à geringerer Verbal-IQ .. .. Effekt von Phenobarbital auf die Verbal–IQ dann negativer, wenn die Mutter 1) ungewollt schwanger 2) niedrigen sozial – ökonomischen Status hatte Reinisch et al., 1995 Unterdurchschnittliche verbale Intelligenz àfrüher Beginn antisozialen Verhaltens Kratzer & Hodgins, 1999 27 Abbildung 26. Die statischen Grenzen der Kriminaltherapie (Die biologische Basis antisozialen Verhaltens; Fortsetzung) Pränatale Komplikationen stehen bei jenen Männern, die früh ihre Delinquenzkarriere beginnen, im Zusammenhang mit .aggressivem Verhalten .impulsivem Verhalten .gewalttätiger Kriminalität Kratzer & Hodgins, 1999 28 Abbildung 27. Die statischen Grenzen der Kriminaltherapie (Die biologische Basis antisozialen Verhaltens; ZUSAMMENFASSUNG) . . genetische Vulnerabilität prä- & perinatale Faktoren F Expression des Phänotyp F i. d. R. nur bei ungünstigen Entwicklungsbedingungen frontales Funktionsdefizit .. .. .. .. F biochemisch .. .. F Impulskontrollstörung Inflexibilität des Denkens niedriges Liquorserotonin physisch .. .. .. .. .. .. .. .. hyperaktiv Tag-Nacht-desynchronisiert Reizbarkeit Intoleranz für Monotonie 29 Abbildung 28. Die statischen Grenzen der Kriminaltherapie Die biologische Basis antisozialen Verhaltens determiniert die Grenzen der Veränderbarkeit durch Interventionen gleich welcher Art 30 Abbildung 29. Die dynamischen (veränderbaren) Grenzen der Kriminaltherapie 1. ungenügende Nutzung des vorhandenen Wissens 2. ungenügender interdisziplinärer Wissenstransfer 3. ungenügender internationaler Wissenstransfer 4. destruktiver Kommunikationsstil 5. ungenügende Schulung der Behandler 6. fehlende Differenzierung und Spezialsierung der Kliniken 7. fehlende strukturierte und standardisierte Vorgehensweisen in Therapie und Prognose 8. fehlende ambulante Nachsorge 9. schlechte Pflege von Politik und Administration 10. miserable Pflege des direkten Umfeldes 31 Abbildung 30. Wie kommen wir weiter in der psychiatrischen Kriminaltherapie? Wie können wir die Grenzen des Machbaren ausdehnen oder gar überwinden? 10 Prinzipien 32 Abbildung 31. 1. Prinzip ♦ Nutzung des vorhandenen Wissens Vorhandenes Wissen >> in der Praxis genutztes Wissen ♦ Gegenwärtige Situation: Die therapeutischen Vorlieben des jeweiligen Therapeuten und/oder Klinikchefs, nicht aber das, was wir gesichert wissen, bestimmt die Grundzüge der Behandlung ♦ Wir wissen heute, daß Straftäterbehandlung wirkt ♦ Wir wissen, daß es wirksame, unwirksame und sogar die Kriminalprognose verschlechternde Interventionen gibt ♦ Nutzung des vorhandenen Wissens 33 Abbildung 32. 1. Prinzip Nutzung des vorhandenen Wissens (Fortsetzung) Was lehrt uns die Forschung? zusammenfassend aus Lösel, 1998; Andrews & Bonta 1998; Lipsey 1995; Gendreau 1996 Erfolgreiche Programme 1. sind multimodal & kognitiv-behavioral 2. benutzen soziale Lerntechniken der Verhaltensmodulation 3. verwenden Methoden, die dem Lernstil der Klienten entsprechen 4. zielen auf Klientenmerkmale, die kriminogene Faktoren sind 5. haben Behandler, die die Autorität über die Behandlung behalten ('firm but fair') 34 Abbildung 33. 2. Prinzip Interdisziplinärer Wissenstransfer ♦ geringe Durchlässigkeit zwischen den relevanten Fächern: .immense Wissensverluste ♦ Täter psychisch krank: .psychiatrische Behandlung = Kriminaltherapie ????? ♦ Internationale Literatur zur Straftäterbehandlung: .Beitrag der Psychiatrie: fast NULL!!!! .Wissen der anderen Fächer aufnehmen!!! . 35 Abbildung 34. 3. Prinzip Internationaler Wissenstransfer ♦ ♦ Andere Länder sind uns teils weit voraus .Deren Wissen und Erfahrungen müssen wir nutzen Kriminaltherapie und –prognose: .Primärliteratur > 98% Englisch .Auch in Psychiatrie und Kriminaltherapie ist Englisch die Sprache der Wissenschaft .Nutzung fremdsprachlich vorliegenden Wissens . 36 Abbildung 35. 4. Prinzip Wissensvermehrung statt Wissensvernichtung ♦ konstruktive Diskussionsinhalte und sachliche Diskussionsstile ♦ Vermeide: .Ignorieren von unliebsamen Daten und Fakten .Umdeuten von rein hypothetischen Annahmen in Fakten .moralischen Zeigefinger .Selbstüberschätzung 37 Abbildung 36. 4. Prinzip Wissensvermehrung statt Wissensvernichtung (Fortsetzung) ♦ Fördere: .empirisch belegtes Wissen .verstehbare Sprache .Vertrauen von Justiz, Politik und Öffentlichkeit in die Kriminaltherapie ♦ Viele der mit großen Emotionen diskutierten Streitfragen der forensischen Psychiatrie, so auch die Frage nach der Behandelbarkeit, lassen sich empirisch beantworten! 38 Abbildung 37. 5. Prinzip Schulung der Behandler ♦ Aussichtsreiche kriminaltherapeutische Behandlungsverfahren: . bei uns ohne Tradition . unterscheiden sich deutlich von denen, die im Rahmen psychotherapeutischer Zusatzausbildungen für Ärzte bei uns derzeit zugänglich sind ♦ Etablierung spezieller kriminalpräventiver Trainingsprogramme für Kriminaltherapeuten ♦ Zertifizierung & Akkreditierung 39 Abbildung 38. 6. Prinzip Differenzierung und Spezialisierung ♦ Psychisch gestörte Rechtsbrecher à äußerst heterogene Klientel ♦ In unterschiedlicher Weise gestörte Menschen benötigen unterschiedliche strukturierte Lebensräume ♦ In unterschiedlicher Weise gestörte Menschen benötigen unterschiedliche Behandlungsmilieus ♦ Spezialisierungsmodelle können auch über Kooperationen zwischen Einrichtungen verwirklicht werden 40 Abbildung 39. 7. Prinzip Strukturierte Therapie und Prognose Vorteile von strukturierten Behandlungsprogrammen ♦ Ausrichtung auf spezifische dynamische Risikofaktoren ♦ Definierbarkeit spezifischer Zwischenziele ♦ Meßbarkeit des Behandlungserfolges ♦ Bessere Implementierbarkeit ♦ Zielspezifität ♦ Konstanz über die Zeit Þ Training und Zertifizierung 41 Abbildung 40. 7. Prinzip Strukturierte Therapie und Prognose Vorteile von strukturierten Kriminalprognosen Þ Þ Þ Þ einheitlicher Standards empirisch fundierte Urteilsbildung Nachvollziehbarkeit Auswahl der Risikofaktoren nach .Prädiktorvalidität (empirisches Kriterium) .Zulässigkeit (rechtliches Kriterium) .Anwendbarkeit (praktische Kriterium) Þ Training und Zertifizierung 42 Abbildung 41. 8. Prinzip Ambulante Nachsorge Effektivität: gesichert Kosten: gering (DM 18,70/Tag) (= 3,9% der stationären Kosten) 43 Abbildung 42. Ambulante Nachsorge (Fortsetzung) Einwände: Ø Ø entbehrlich Diskriminierung! Integration!! Es geht um: Ø Effizienz und Kriminalprävention!! Belegt: Ø kriminalpräventive Überlegenheit spezialisierter forensisch - psychiatrischer Ambulanzen 45 Abbildung 43. Ambulante Nachsorge (Fortsetzung) Effizienznachweise: Kanada British Columbien Wilson, Tien, & Eaves, 1995 Québec Hodgins & Toupin, 1999 Deutschland Hessen Müller-Isberner, 1996 USA Californien Wiederanders, 1992 Wiederanders, Bromley, & Choate, 1997 Oregon Bloom, Williams, & Bigelow, 1991 Bloom & Williams, 1994 46 Abbildung 44. Ambulante Nachsorge (Fortsetzung) Warum funktioniert es? .kriminalpräventive Identität .Kenntnis der Klientel .Kompetenz in Kriminalprognose .Bereitschaft, die rechtlichen Möglichkeiten konsequent zu nutzen 47 Abbildung 45. 9. Prinzip Pflege von Politik und Administration ♦ Arbeit transparent darstellen ♦ Ergebnisse in überprüfbaren Daten präsentieren ♦ Politik bestimmt: Ressourcen & Rahmenbedingungen Gesetzgebung bestimmt: Aufgabenspektrum .Vermittlung des notwendigen Wissens ♦ Grenzen aufzeigen!!! 48 Abbildung 46. 9. Prinzip Pflege von Politik und Administration (Fortsetzung) ♦ Sinnvolle gesetzliche Grundlagen einfordern ♦ Kein Mißbrauch des psychiatrischen Maßregelvollzuges als Sicherungsverwahrung .gefährdet die Allgemeinheit .verschwendet materielle und humane Ressourcen 49 Abbildung 47. 9. Prinzip Pflege von Politik und Administration (Fortsetzung) ♦ Kriminaltherapie ist nicht unbedingt eine klinische Veranstaltung. Straftäterbehandlung nicht kranker Täter gehört primär in den Strafvollzug! 50 Abbildung 48. 10. Prinzip Pflege des direkten Umfeldes Ø Kriminaltherapie dient der Sicherheit der Allgemeinheit Ø vernünftige Außendarstellung des Produktes: Sicherheit Ø Realistische Darstellung der Restrisiken .Vertrauen der Öffentlichkeit Ø Vermittle Vermittelbares in verstehbarer Form Ø Bürgerinitiativen fallen nicht vom Himmel .sie werden gezüchtet. 51 Abbildung 49. 10. Prinzip Pflege des direkten Umfeldes (Fortsetzung) Ø Nirgendwo können Maßregler sich so viele Probleme einhandeln, wie im Umgang mit dem direkten Umfeld Ø Keine Pathologisierung der Realängste der Mitbürger! .ansonsten: Wundere Dich nicht über die heftigen Reaktionen der Öffentlichkeit Ø Mache deutlich, auf welcher Seite Kriminaltherapie steht: . Sicher nicht auf der Seite des Verbrechens!! 52 Abbildung 50. Zusammenfassung Ø Kriminaltherapie hat Grenzen, Ø einige Grenzen sind statisch und werden dies möglicherweise auch bleiben, Ø andere - und dies sind die meisten - ließen sich aber deutlich verschieben. Ø Gleichwohl, auch dann blieben Grenzen