Löffelhund - SWR Kindernetz

Werbung
Löffelhund | Tierlexikon für Kinder - Archiv | SWR Kindernetz OLI's Wilde Welt
Löffelhund
Otocyon m egalotis
Mit ihren riesengroßen Ohren sehen Löffelhunde etwas seltsam aus:
Sie erinnern an eine Mischung aus einem Hund und einem Fuchs mit
viel zu großen Ohren.
Aussehen
Löffelhunde gehören zur Familie der Hunde und damit zu den Raubtieren.
Sie sind eine sehr ursprüngliche Art und etwas näher mit dem Fuchs als
mit dem Wolf verwandt. Ihre Gestalt gleicht einer Mischung aus Hund und
Fuchs.
Sie messen von der Schnauze bis zum Po 46 bis 66 Zentimeter und
werden 35 bis 40 Zentimeter hoch. Der buschige Schwanz ist 30 bis 35
Zentimeter lang.
Die Tiere werden drei bis fünf Kilogramm schwer, die Weibchen sind meist etwas größer. Das Fell der
Tiere wirkt gelbbraun bis grau, auf dem Rücken tragen sie manchmal einen dunklen Aalstrich.
Typisch ist die dunkle Zeichnung an Augen und Schläfen - sie erinnert ein
wenig an die Gesichtszeichnung eines Waschbären. Beine und
Schwanzspitze sind dunkelbraun.
Am auffälligsten sind jedoch die bis zu 13 Zentimeter langen, fast
schwarzen Ohren.
Außerdem zeichnen sich Löffelhunde dadurch aus, dass sie sehr viele
Zähne haben: Es sind 46 bis 50 - so viele wie sonst kein höheres
Säugetier besitzt. Allerdings sind die Zähne relativ klein. Dies ist eine Anpassung daran, dass sich
Löffelhunde überwiegend von Insekten ernähren.
Heimat
Löffelhunde kommen ausschließlich in Afrika vor, und zwar im östlichen und im südlichen Afrika.
Lebensraum
Löffelhunde leben in Savannen, Buschsteppen und Halbwüsten, in denen
ihre Hauptnahrung, Termiten vorkommen.
Sie bevorzugen Gebiete, in denen das Gras nicht höher als 25 Zentimeter
wächst. Das sind Regionen, die von Huftieren beweidet werden oder das
Gras durch Brände vernichtet wird und wieder nachwächst. Wird das Gras
höher, wandern die Löffelhunde in ein anderes Gebiet.
Rassen und Arten
http://www.olis-wilde-welt.de
Es gibt zwei Unterarten des Löffelhunds: Die eine lebt im südlichen Afrika
von Südafrika über Namibia, Botswana, Simbabwe bis zum äußersten
Süden von Angola, Sambia und Mosambik.
Die andere Unterart lebt von Äthiopien über Eritrea, Somalia, Sudan, Kenia,
Uganda und Tansania bis zum Norden von Sambia und Malawi.
1 von 3
Löffelhund | Tierlexikon für Kinder - Archiv | SWR Kindernetz OLI's Wilde Welt
Lebenserwartung
Löffelhunde werden etwa fünf, manchmal bis zu neun Jahre alt. In Gefangenschaft können sie bis zu
13 Jahre lang leben.
Alltag
Die auffälligen Ohren gaben dem Löffelhund seinen Namen. Sie weisen
darauf hin, dass Löffelhunde sehr gut hören können.
Weil Sie sich auf Insekten als Beute, hauptsächlich Termiten, spezialisiert
haben, können sie mit ihnen sogar noch die leisesten Geräusche dieser
Tiere in ihren Bauten wahrnehmen.
Außerdem geben sie über die großflächigen Ohren überschüssige
Körperwärme ab.
Wann Löffelhunde aktiv sind, hängt von der Jahreszeit und der Region ab,
in der sie leben. Im südlichen Afrika sind sie, um der größten Hitze zu
entgehen, im Sommer eher nachtaktiv und machen sich dann auf
Nahrungssuche.
Im kühleren Winter sind sie dagegen am Tag unterwegs. Im östlichen
Afrika sind sie die meiste Zeit des Jahres überwiegend nachtaktiv.
Löffelhunde sind gesellige Tiere und leben in Familienverbänden mit bis
zu 15 Tieren. Männliche Jungtiere verlassen die Familie nach etwa einem halben Jahr, weibliche
bleiben länger und helfen im nächsten Jahr bei der Aufzucht der neuen Jungtiere.
Löffelhunde haben keine Reviere, sondern leben in sogenannten
Aktionsräumen: Diese Gebiete werden nicht markiert und können von
mehreren Familienverbänden zur Nahrungssuche genutzt werden.
Zum Ruhen und Schlafen und um Schutz zu finden, ziehen sich
Löffelhunde in unterirdische Baue zurück. Diese graben sie entweder
selbst oder sie nutzen alte Baue anderer Tiere.
Manches im Verhalten der Löffelhunde erinnert an Haushunde: Bei Angst
legen sie die Ohren zurück, naht sich ein Feind, sträuben sie das Fell. Sind sie aufgeregt oder spielen
sie, wird der Schwanz aufrecht getragen, beim Laufen waagerecht.
Freunde und Feinde
Löffelhunde haben viele Feinde: Dazu zählen Löwen, Hyänen, Leoparde, Geparde und Afrikanische
Wildhunde. Auch Greifvögel wie Kampfadler oder Riesenschlangen wie Pythons können ihnen
gefährlich werden. Schakale sind vor allem für die Welpen eine Bedrohung.
Nachwuchs
Löffelhunde leben als Paare, nur selten leben zwei Weibchen mit einem
Männchen zusammen. Die Jungen kommen dann zur Welt, wenn das
Nahrungsangebot am größten ist. Im östlichen Afrika ist das zwischen
Ende August und Ende Oktober, im südlichen Afrika bis Dezember.
Nach 60 bis 70 Tagen Tragzeit bringt das Weibchen zwei bis fünf, selten
sechs Junge zur Welt. Nach neun Tagen öffnen sie die Augen, nach 17
Tagen verlassen sie zum ersten Mal den Bau. Sie werden knapp vier
Monate gesäugt, mit etwa sechs Monaten sind sie selbstständig. Beide Eltern kümmern sich um den
Nachwuchs.
Sprache
Löffelhunde geben nur wenige Laute von sich. Am ehesten lassen sie ein hohes Heulen hören. Junge
und Eltern verständigen sich mit pfeifenden Rufen, die eher an einen Vogel, als an einen Hund
erinnern.
Ernährung
http://www.olis-wilde-welt.de
Löffelhunde fressen zu 90 Prozent Insekten, und zwar Termiten. Mit ihren
großen Ohren können sie feststellen, wo im Bau sich die Termiten
2 von 3
Löffelhund | Tierlexikon für Kinder - Archiv | SWR Kindernetz OLI's Wilde Welt
befinden und graben sie dann aus.
Ansonsten fressen Löffelhunde ab und zu auch andere Insekten wie Käfer,
Ameisen oder Heuschrecken und Schmetterlinge, aber auch
Tausendfüßer und Skorpione.
Ganz selten machen sie Jagd auf kleine Wirbeltiere wie Eidechsen, Vögel und Nagetiere oder naschen
auch mal Eier sowie Früchte.
http://www.olis-wilde-welt.de
© Südw estrundfunk 2016
3 von 3
Herunterladen