Wann und wie hilft Physiotherapie? Parkinson Im Alltag begegnet man häufig Menschen unterschiedlichen Alters, die auffällig gehen, Anlaufschwierigkeiten haben oder an der Überwindung von Bordsteinkanten zu scheitern drohen. Ihr Gesichtsausdruck ist merkwürdig maskenhaft. Dies sind Symptome für eine neurologische Parkinsonerkrankung. Ein Krankheitsbild, das ohne adäquate Behandlung u. a. zur totalen Bewegungsunfähigkeit führen kann. Die Physiotherapie (Krankengymnastik) hat bei der Behandlung der Patienten einen hohen Stellenwert. Bewegungsschulungen, bewegungserhaltende Maßnahmen, Konditions- und Koordinationstraining, aber auch die von PhysiotherapeutInnen empfohlenen Hilfsmittelversorgungen tragen dazu bei, die Lebensqualität der Erkrankten zu verbessern und helfen bei der Bewältigung des Lebensalltags. Diabetes Allein in Deutschland leben etwa fünf Millionen Zuckerkranke, Tendenz steigend. Durch Diabetes entstehen Organ- und Gefäßschäden, etwa an Herz, Blutgefäßen, Nieren, Augen und Nerven. Die Folgen reichen von Herzinfarkt, Schlaganfall und Verschluss der Beinarterien bis zu Nierenversagen, Erblindung und Amputation. Das zeigt, wie wichtig optimale Aufklärung, Vorsorge und Therapie sind. Physiotherapie hilft bei der Behandlung. Mitunter führt die Erkrankung z. B. zu Stoffwechselveränderungen an den Gelenken. Patienten bemerken die Schädigung u. a. durch Schmerz und Bewegungseinschränkung. Ziel der Physiotherapie ist es dann, Bewegungsfreiheit und Schmerzfreiheit zu erreichen. Erfahrene Physiotherapeutinnen und Physiotherapeuten wählen dazu manualtherapeutische Techniken, wie z. B. Gelenkmobilisationen, Querfriktionen (eine spezielle Massagetechnik) oder Muskeldehntechniken. Zusätzlich erarbeiten sie mit ihren Patienten ein Eigenübungsprogramm. Verspannung der Muskulatur Auf Reisen in Bus oder Auto öffnen Reisende gern die Fenster, drehen die Klimaanlage auf und setzen sich der Zugluft aus. Nicht selten bezahlen sie die kühle Brise am Tag nach der Fahrt mit einem „steifen Nacken“. Schulter- und Nackenmuskulatur sind verspannt, der Kopf kann kaum gedreht werden. Starke Schmerzen und eine Beeinträchtigung im Alltag bis hin zur Arbeitsunfähigkeit sind die Folge. Jetzt ist therapeutische Hilfe nötig – rechtzeitig, bevor die Beschwerden chronisch werden. Besser als Spritzen oder Medikamente ist in der Regel eine Behandlung durch PhysiotherapeutInnen. Diese sind Fachleute auf dem Gebiet des Bewegungsapparates. Behandelt wird auf Basis einer ärztlichen Verordnung. Bei der Krankengymnastik werden Muskeln zunächst z. B. durch Moorpackungen oder Massagen entspannt und durchblutet. Gelenke der Hals- und Brustwirbelsäule lassen sich wieder mobilisieren. Physiotherapie arbeitet somit direkt an der Behebung der Ursachen. Die Schmerzen lassen nach. Die physiotherapeutische Behandlung PhysiotherapeutInnen (früher KrankengymnastInnen) arbeiten gemeinsam mit dem Patienten daran, • Störungen der Gesundheit vorzubeugen sowie • Funktionen und Fähigkeiten zu erhalten, wieder herzustellen und zu verbessern. Gestützt auf die Diagnose des Arztes, erstellt der Physiotherapeut seinen Befund. Das heißt, er untersucht den Patienten, um die Art von Funktionsstörungen bzw. Schmerzen festzustellen. Zur Behandlung stehen PhysiotherapeutInnen verschiedene Behandlungstechniken zur Verfügung, die er entsprechend den Ergebnissen seiner Befunderhebung einsetzt. Dazu gehören zunächst Grundtechniken der Physiotherapie, aber auch spezielle Verfahren, wie z. B. Manuelle Therapie, Cyriax, Bobath und Vojta, die der Therapeut durch gezielte Weiterbildungen erlernt. Die Physiotherapie umfasst außerdem das gesamte Spektrum der physikalischen Therapie, wie z.B. Massage, Elektro-, Thermo- und Hydrotherapie, das begleitend eingesetzt wird. Die Einsatzbereiche der Physiotherapie Zu den Aufgaben der PhysiotherapeutInnen gehören die medizinischen Bereiche: • Prävention, d. h. der vorbeugenden Maßnahmen • Kuration, d. h. der Behandlung akuter und chronischer Beschwerden • Rehabilitation, d. h. Maßnahmen zur Wiedereingliederung in Arbeit, Beruf und Gesellschaft Die Physiotherapie bietet dabei ein großes Behandlungsspektrum. Bei Erkrankungen aus jedwedem medizinischen Fachbereich in allen Altersstufen (vom Säugling bis zum Senioren) hilft die Physiotherapie mit ihren vielfältigen Möglichkeiten. Genannt werden können hier z. B.: • Schmerzen im Hals-, Brust- oder Lendenwirbelbereich • operatives Einsetzen eines neuen Gelenks • Verletzungen der Weichteile und/oder der Knochen • operative Eingriffe an inneren Organen • Gefäßerkrankungen • Erkrankungen der Atemwege • Erkrankungen des Herz-Kreislaufsystems • neurologische Erkrankungen, wie Schlaganfall, Multiple Sklerose etc. • Entwicklungsverzögerungen bei Säuglingen, Kleinkindern Einsatz findet sie auch im Rahmen der • Geburtshilfe, des Wochenbetts sowie bei der Rückbildungsgymnastik Bundesverband selbstständiger Physiotherapeuten – IFK e. V. Lise-Meitner-Allee 2 ⋅ 44801 Bochum ⋅ Telefon 0234 97745-0 ⋅ Telefax 0234 97745-45 E-Mail: [email protected] ⋅ Internet: www.ifk.de