Plötzlich hatte ich den Druck auf der Brust

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14 MÜNCHEN
A B E N D Z E I T U N G W O C H E N E N D E , 1 7. / 1 8 . 5 . 2 0 1 4
W W W. A Z - M U E N C H E N . D E
MÜNCHEN
W W W . A Z - M U E N C H E N . D E W O C H E N E N D E , 1 7. / 1 8 . 5 . 2 0 1 4 A B E N D Z E I T U N G
15
Der AZ-Klinik-Report 2014: Ob Herz-Katheter, Hüft-Prothesen, Brustkrebs, Schrittmacher oder Lungenentzündung - die Münchner Krankenhäuser im Qualitätsvergleich. Zum dritten Mal in Ihrer Abendzeitung.
Das Klinikum der Universität München, Campus Großhadern.
Das städtische Klinikum Schwabing.
Qualitäts-Check für mehr
Gesundheit & Sicherheit
Münchner Kliniken
im Vergleich: Was der
3. AZ-Klinik-Report
Patienten alles bietet
W
as kann welche
Klinik besonders
gut? Worauf ist
sie spezialisiert? Wie viel
Erfahrung haben die Ärzte
mit bestimmten Eingriffen? Zur Beantwortung
solcher Fragen braucht
man transparente Fakten,
Daten und Zahlen. Zum
dritten Mal haben sich die
Abendzeitung und die
Techniker Krankenkasse
(TK) in Bayern deshalb die
Mühe gemacht, exklusiv
für unsere Leserinnen und
Leser die Ergebnisse der
Münchner Kliniken laienverständlich darzustellen.
In 13 Folgen präsentieren wir Ihnen die offiziellen und aktuellsten Fallzahlen und Qualitätsdaten:
Von der Untersuchung der
Herzkranzgefäße über die
Entfernung der Gallenblase, dem Einsatz künstlicher Gelenke oder Herzschrittmacher über die
Therapie von Brustkrebs,
Oberschenkelhalsbrüchen,
Lungenentzündungen oder
einer verengten Halsschlagader bis zur Geburtshilfe.
Neu dabei sind diesmal der
Einsatz einer Aortenklappe
und die Versorgung von
Frühgeborenen.
Kliniken, die bei einzelnen Zielwerten in einem
medizinischen Leistungsbereich auf rechnerische
Auffälligkeiten hingewiesen bzw. geprüft wurden
oder eine falsche Dokumen-
tation hatten, bekamen
von uns schlechtere Noten.
In Zukunft sollen die
Qualitätsdaten sogar jährlich von einem unabhängigen Institut ausgewertet,
veröffentlicht und Kliniken
intensiver geprüft werden:
„Es reicht nicht, wenn
Kliniken einen Hinweis auf
rechnerische Auffälligkeiten in ihren Qualitätsdaten
erhalten, auf den Hinweis
jedoch keine weitere Prüfung erfolgt“, stellt Christian Bredl, Leiter der Techniker Krankenkasse (TK) in
Bayern zur aktuellen Praxis
fest: „Nur eine vollständige
und fehlerfreie Messung
von Klinikqualität kann die
stationäre Versorgung
verbessern.“
Es reicht nicht,
einfach nur auf die
Mängel hinzuweisen
Das Klinikum München Pasing.
Das neue Herz-Team in Großhadern: Wie an
der Münchner Uni-Klinik Kardiologen und
Herzchirurgen gemeinsam die besten
Methoden für den einzelnen Patienten suchen
M
ichael Schuster* ist Geschäftsmann. Ständig
im Stress, ständig im
Flugzeug, ständig unter Zeitdruck von einem Meeting
zum nächsten. Als er bei körperlicher Belastung ein Druckund Engegefühl in seiner
Brust verspürte, dachte er
nicht an sein Herz und ignorierte den hohen Blutdruck.
Schuster ist 47 Jahre alt. Drei
Wochen ging das so weiter.
Am Münchner Flughafen
endete seine letzte Rückreise
aus New York im Rettungswagen: Beim Tragen seines
Gepäcks spürte er einen „Vernichtungsschmerz“ in der
Brust. Akuter Herzinfarkt. Der
Notarzt brachte ihn direkt ins
Klinikum Großhadern.
„Je früher wir die verschlossenen Gefäße nach einem akuten Koronarsyndrom öffnen
können, desto weniger Herzmuskel stirbt ab“, sagt Prof.
Steffen Massberg. Das gelingt
heute in München immer
schneller: „Die Versorgung
von Infarkt-Patienten hat sich
seit der Einführung von Chest
Pain Units extrem verbessert“,
sagt der Direktor der Medizinischen Klinik I der Universität
München. Wer mit den typischen Symptomen (Druckund Engegefühle in der Brust,
Atemnot, kalter Schweiß, Vernichtungsschmerz) in eine Kli-
Zwei Wochen lang präsentieren wir Ihnen täglich
die Qualitäts-Ergebnisse
der Münchner Kliniken in
jeweils einem der 15 medizinischen Bereiche: Mit
ausführlichen Berichten
von Ärzten über die neuesten Erfolge bei der Therapie, Artikeln über die
Erfahrungen von betroffenen Patienten, Grafiken
der Fallzahlen und Tabellen über die Qualität der
Kliniken. In der Wochenendausgabe vom 31. Mai
erscheint dann der gesamte AZ-Klinik-Report
2014 auch noch als Broschüre. Michael Backmund
C
hristian Bredl, Leiter der
Techniker Krankenkasse
in Bayern, fordert bei der
Qualitätskontrolle noch mehr
Transparenz zum Wohle der
Patienten – ein Plädoyer:
1.) Das Thema Qualität wird
in Zukunft noch wichtiger.
Dazu benötigen wir Daten
und Transparenz. Transparenz
ist jedoch ein Wort, das im Gesundheitswesen
niemand
gern hört.
2.) Die Ergebnisse aus der
Qualitätssicherung müssen laienverständlich im Internet
veröffentlicht werden. Erst
die Transparenz ermöglicht es
den Patienten, souverän über
Behandlungsort und über Therapieoptionen zu entscheiden.
3.) Die Messung von Klinikqualität muss vollständig und
fehlerfrei erfolgen. Sonst laufen unsere Bemühungen um
Qualität ins Leere.
4.) Die Skandale bei Brustimplantaten haben gezeigt, dass
wir die Zulassung von Medi-
zinprodukten verbessern müssen. Produkte wie Herzschrittmacher müssen die Gesundheit der Patienten verbessern
und dürfen ihnen keine Nachteile bringen.
4.) Der Marktzugang von
Medizinprodukten ist noch unzureichend streng geregelt.
Vor allem Produkte, die in den
Körper der Patienten implantiert werden, müssen intensiver getestet und zentral zugelassen werden. Nach der Zulassung sollten regelmäßige Kontrollen stattfinden.
5.) Dafür brauchen wir eine
einheitliche Dokumentation
von Vorfällen, damit Konsequenzen im Sinne der Patientensicherheit gezogen werden
und Produkte vom Markt verschwinden, bevor es zu Nebenwirkungen oder sogar Todesfällen kommt.
6.) Schlechte Qualität gefährdet nicht nur den Patienten, sondern kostet Geld.
7.) Wir sollten uns dafür einsetzen, dass in Zukunft die
Qualität einer Behandlung vergütet wird und nicht nur das
Erbringen einer Leistung.
Hohe Qualität soll sich auch in
der Vergütung widerspiegeln.
Das Klinikum rechts der Isar der TU München.
Das Deutsche Herzzentrum in Neuhausen.
Das Klinikum Dritter Orden in Nymphenburg.
Wo sich die Münchner ihre Herzkranzgefäße untersuchen lassen
Der Münchner
K
atharina Römer kann
schon wieder lachen:
„Ich bin positiv eingestellt, ist doch besser, wenn
man lachen kann“, sagt die
84-jährige Hausfrau. Dabei
hat sie gerade erst einen gefährlichen
Vorderwand-Infarkt überlebt – dafür wurden
in Großhadern zwei verstopfte Herzkranzgefäße mit
zwei Stents wieder geöffnet.
Ihr Glück im Unglück: Die Gefäße waren noch nicht ganz
verschlossen. So kam es nicht
auf jede Minute an , eine Minimalversorgung des Herzens
mit Blut und Sauerstoff war
noch gewährleistet.
„Ich hatte früher nie Herzprobleme“, sagt Frau Römer.
Außer einem Oberschenkelhals- und einem Leistenbruch
habe ihr bisher überhaupt
nicht viel gefehlt. Außer Bluthochdruck, aber dafür habe
sie ja Tabletten bekommen.
Vor ein paar Wochen hat es
dann angefangen: „Immer
wenn ich einkaufen gegangen
bin, spürte ich plötzlich einen
Druck auf der Brust“, sagt Katharina Römer: „Da musste
ich mich kurz hinsetzen und
ausruhen.“ Die Kardiologin,
zu der sie ihre Hausärztin geschickt hat, „wollte mich nach
dem EKG-Befund gar nicht
mehr nach Hause lassen“. Mit
dem Sanka kam sie sofort
581
Klinikum der Univ. München,
Campus Innenstadt/Großhadern
Privatklinik Josephinum
3643
Rotkreuzklinikum
320
Deutsches Herzzentrum München
3823
Klinikum Dritter Orden
1051
Krankenhaus Neuwittelsbach
51
Krankenhaus Barmherzige Brüder
Städtisches Klinikum München,
Klinikum Schwabing
Klinikum München Pasing
214
„Dort können wir bei einer
Koronarangiographie die Herzkranzgefäße bildlich darstellen und sofort beurteilen, wie
hochgradig verkalkt bzw. verengt und verschlossen die Gefäße sind“, erklärt Prof. Massberg: „Wir platzieren dann einen Ballonkatheter in der Engstelle, dehnen die Stenose mit
einem Luftdruck von acht bis
teilweise über 20 Bar wieder
auf und sorgen mit dem Einsetzen eines Stents (Gefäßstütze) dauerhaft dafür, dass
das Gefäß geöffnet bleibt.“
Auch Michael Schuster rettete ein moderner Stent das Leben: „Heute verwenden wir
immer öfter resorbierbare
Bio-Stents, die sich innerhalb
von zwei Jahren selbst wieder
auflösen. In diesem Zeitraum
hat sich das Gefäß wieder sta-
zum Langzeit-EKG ins Landsberger Krankenhaus und von
dort direkt nach Großhadern.
„Ich bin sehr froh, dass ich
es so gut überstanden habe
und auch in Zukunft unabhängig in meiner Wohnung leben
kann“, sagt Katharina Römer.
„Wenn man älter wird, geht es
ein bisschen langsamer, aber
ich kann noch alles machen.“
Ihre Tochter war schon zweimal zu Besuch am Krankenbett, und ihr Sohn schaut auch
noch vorbei. Aber nicht nur darauf freut sich die Landsbergerin: „Für Juni planen wir unseren nächsten Ausflug in eine
andere Stadt mit unserem
Frauenkreis der Kirchengemeinde – wir sind alle zwischen 60 und 91 Jahre alt und
noch aktiv.“
mb
855
1589
Kliniken Dr. Schreiber
21
Klinik München Perlach
Städtisches Klinikum München,
Klinikum Neuperlach
Städtisches Klinikum München,
Klinikum Bogenhausen
Amper Kliniken Dachau
28
Klinikum Starnberg
2014 veröffentlicht: Die
aktuellsten und offiziellen
Fallzahlen der Münchner
Kliniken für die Qualitätssicherung - die Daten stammen von 2012.
Quelle: TK
1219
2008
Der aktuelle Münchner
Klinik-Report 2014 ist ein
Kooperationsprojekt der
Abendzeitung mit der
Techniker Krankenkasse
(TK) in Bayern.
nik mit „Brustschmerz-Einheit“ eingeliefert wird, muss
nicht erst in der zentralen Notaufnahme warten: Michael
Schuster wurde vom Notarzt
direkt in die „Chest Pain Unit“
in Großhadern gebracht – wenige Minuten später lag er
schon im Herzkatheterlabor.
10
Klinik Augustinum München
Städtisches Klinikum München,
Klinikum Harlaching
Klinikum rechts der Isar der TU München
AZ-SERIE FOLGE 1
1116
1288
2480
836
604
AZ-Grafik: Schemberg
UNTERSUCHUNG UND BEHANDLUNG DER HERZKRANZGEFÄSSE
Gruppe
Klinik
Ausgezeichnet: Diese Kliniken haben A Deutsches Herzzentrum München
alle 13 geforderten Zielwerte für gute A Klinikum Dritter Orden
Qualität erreicht.
A Klinik Augustinum München
A Klinikum rechts der Isar der TU München
A Städt. Klinikum München, Klinikum Bogenhausen
A Städt. Klinikum München, Klinikum Neuperlach
Sehr gut: Diese Kliniken wurden nur
auf eine rechnerische Auffälligkeit
hingewiesen bzw. hatten bei einem
Zielwert eine unvollständige oder
falsche Dokumentation.
A Klinikum der Universität München,
Campus Innenstadt/Großhadern
A Krankenhaus Barmherzige Brüder
A Städt. Klinikum München, Klinikum Schwabing
A Klinikum München Pasing
A Klinikum Starnberg
A Amper Kliniken Dachau
Gut: Dieses Klinikum wurde auf zwei A Klinik München Perlach
Auffälligkeiten hingewiesen.
Befriedigend: Diese Kliniken wurden A Rotkreuzklinikum
auf drei rechnerische Auffälligkeiten A Kliniken Dr. Schreiber
hingewiesen.
Teamgeist statt Konkurrenz – zum Wohle der Patienten: Der Kardiologe Prof. Steffen Massberg (l.) und der Herzchirurg Prof. Christian Hagl führen die Herzmedizin im Klinikum Großhadern in eine neue Zeit.
bilisiert“, sagt Massberg. Für
den Patienten ein klarer Vorteil: Es bleibt kein Metallstent
dauerhaft im Körper zurück.
Bei einem akuten Herzinfarkt reißen „Plaques“ (Kalkablagerungen) an der Gefäßwand plötzlich ein und bilden
ein Blutgerinnsel, das zu einem Verschluss des betroffenen Herzkranzgefäßes führt.
Dem geht häufig ein schleichender Prozess voraus: „Bei
einer koronaren Herzkrankheit (KHK) gewöhnen sich
viele Patienten an den langsamen Leistungsabfall und unternehmen nichts“, warnt
Massberg. Oder sie deuten die
Beschwerden falsch: Wer bei
Belastung Atemnot und im
Brustkorb Beklemmungen ver-
„Plötzlich hatte ich den Druck auf der Brust“
Katharina Römer (84)
erzählt, wann sie
gespürt hat, dass etwas
nicht in Ordnung ist
Isar Medizin Zentrum
Klinik-Report
Heute werden Stents
eingesetzt, die sich
selbst wieder auflösen
Einsatz im Katheterlabor: Prof. Steffen Massberg kam erst Ende 2012
ins Klinikum Großhadern der LMU.
Fotos: Andreas Steeger/LMU
Das städtische Klinikum Bogenhausen. Foto: Städtisches Klinikum
Der Neubau des modernen OP-Zentrums in Großhadern.
Wo Ihr Herz in guten Händen ist
Das Wort Transparenz
hört niemand gerne
Die TK Bayern fordert
eine bessere Kontrolle
bei der Zulassung
von Medizinprodukten
Fotos: Mike Schmalz/LMU
spürt, sollte unbedingt sein
Herz checken lassen. Und
zwar bevor Gefäßverkalkungen bei Belastung aufgrund
der eingeschränkten Versorgung des Herzmuskels mit
Sauerstoff nicht nur zu temporärem „Herz-Asthma“ führen,
sondern zu einem Infarkt.
„Bei der Entscheidung für
die richtige Therapie bei Herzerkrankungen profitieren Patienten heute von einer Diskussion auf Augenhöhe zwischen Kardiologen und Herzchirurgen“, sagt Prof. Christian Hagl, Direktor der Herzchirurgie in Großhadern: „In
einem modernen Herzteam
ist Konkurrenz der Fachdisziplinen für eine qualitative Spitzenmedizin gefährlich“, bestätigt Massberg. Häufig bespre-
tienten und besonders bei Diabetikern zeigen nahezu alle
Studien die Überlegenheit der
Bypass-Versorgung
gegenüber Stents“, sagt Prof. Hagl.
Aber auch beim Ersatz einer
defekten Aortenklappe bewährt sich die Zusammenarbeit: „Die TAVI, also die neue
katheter-basierte Aortenklap-
Dr. Ulrich Grabmeier mit Katharina Römer (84) – sie kam rechtzeitig
in die Klinik und wurde mit einem Stent versorgt. Foto: Daniel von Loeper
pen-Implantation ist keine
Konkurrenz zur etablierten
chirurgischen Methode, sondern eine Ergänzung“, sagt
Massberg: „Die Kunst eines interdisziplinären Herzteams besteht darin, für jeden Patienten die jeweils optimale Therapieentscheidung zu treffen“,
bestätigt Hagl. Es dürfe nach
qualitativen Gesichtspunkten
nur darum gehen, für wen welche Methode geeigneter ist.
Finanzielle Interessen
dürfen nicht über die
Therapie entscheiden
Viele Herzpatienten
profitieren von einer
Bypassversorgung
chen die beiden Herzspezialisten und ihre Teams komplizierte Fälle und schlagen den
Patienten die beste Therapieoption vor. Zwei Beispiele:
Stent oder Bypass? „Umso
komplizierter die krankhaften
Veränderungen der Herzkranzgefäße sind, je jünger die Pa-
Foto: Steffen Hartmann/LMU
Operation am Herzen: Prof. Christian Hagl ist seit Ende 2011 Direktor
der Klinik für Herzchirurgie im LMU–Klinikum Großhadern.
Von einer TAVI profitieren
zum Beispiel Hochrisikopatienten, die bisher überhaupt
nicht mehr operierbar waren
oder bei denen das Sterblichkeitsrisiko bei 15 bis 30 Prozent lag. Für bestimmte Personen ist die TAVI also eine
echte Hoffnung auf mehr Lebensqualität (siehe Kasten).
Doch sie sei „eine junge Methode“, so Massberg, für die es
noch keine Langzeitstudien
gebe. „Wir wissen zum Beispiel noch nicht, wie lange die
Katheter-Klappen halten.“ Anders der offen-chirurgische
Einsatz einer neuen biologischen oder künstlichen Aor-
Ausreichend: Dieses Klinikum hatte
vier rechnerische Auffälligkeiten.
A Isar Medizin Zentrum
Mangelhaft: Dieses Klinikum wurde
nach Prüfung in einem Zielwert als
qualitativ auffällig bewertet.
A Städt. Klinikum München, Klinikum Harlaching
Ohne Bewertung: Diese Kliniken
A Privatklinik Josephinum
hatten bei zu vielen Zielwerten keine A Krankenhaus Neuwittelsbach
entsprechenden Fälle.
INFOS ZU DEN KRITERIEN
Bei der Herzkatheter-Untersuchung mit und ohne
perkutane Koronarintervention (zum Beispiel Einsetzen von Stents) müssen die
Kliniken 13 Zielwerte für
„gute Qualität“ erreichen –
sie gewährleisten eine
schonende Durchführung
und eine extrem kleine
Komplikationsrate.
Fallzahlen und Qualität
beim Klappenersatz:
Beim Ersatz der Aortentenklappe: Viele Studien belegen über 20 oder 30 Jahre ihren großen Erfolg.
Für Massberg und Hagl
steht fest: „Solche komplexen
Eingriffe gehören zum Wohle
des Patienten in die Hand erfahrener Herzzentren, wo Kardiologen und Herzchirurgen
über die Therapie entscheiden
und im Notfall eine Maximalversorgung möglich ist.“
Sonst bestehe die Gefahr,
dass Häuser neue und teure
Methoden wie die TAVI aus
herzklappe (offen-chirurgisch) haben alle drei Zentren „sehr gut“ abgeschnitten. Auch beim TAVI-Klappenersatz mittels Herzkatheter sind sie „sehr gut“,
ebenso die Klinik Augustinum. Das Isar Medizin
Zentrum schneidet mit nur
fünf Fällen hier dagegen
„mangelhaft“ ab und wurde
als „qualitativ auffällig“
bewertet – die Fallzahlen
offen chirurgisch und mitrein finanziellen Aspekten anbieten. Auch Christian Bredl
sieht dieses Problem: „Gerade
bei hochspezialisierten Eingriffen muss die Sicherheit des Patienten im Vordergrund stehen. Es kann nicht sein, dass
Kliniken Leistungen aus finanziellen Gründen erbringen“,
so der Leiter der Techniker
Krankenkasse (TK) in Bayern.
In Großhadern wird die Zusammenarbeit des Herzteams
bald noch enger: „Das neue
OP-Zentrum, das im Herbst er-
tels Katheter: Klinikum
Großhadern (221/162),
Deutsches Herzzentrum
(138/246), Klinikum Bogenhausen (96/104), Klinikum
Augustinum (0/53). Prof.
Massberg wechselte Ende
2012 vom Deutschen Herzzentrum mit seinem Team
nach Großhadern: Im Jahr
2013 fanden hier bereits
5281 Katheteruntersuchungen und 251 TAVIs statt.
mb/Tabelle & Darstellung: AZ
öffnet wird, ist die weltweit
modernste Einrichtung: In
zwei Hybrid-OP-Räumen stehen uns gemeinsam alle Möglichkeiten der kathetergestützten und der offen-chirurgischen Herzversorgung zur Verfügung“, freuen sich Hagl und
Massberg. *Name geändert
Michael Backmund
Am Montag lesen Sie:
Steine & Höllenqualen: Wann
die Gallenblase raus muss
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