Praxisleitlinie Metabolisch-Vaskuläres Syndrom 1.Auflage 2007

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Praxis-Leitlinie
M E TA B O L I S C H VA S K U L Ä R E S
SYNDROM (MVS)
Fachkommission Diabetes Sachsen
in Zusammenarbeit mit einem unabhängigen wissenschaftlichen Beirat
von Experten verschiedener Fachdisziplinen
Vorwort
Sächsische
Landesärztekammer
Die vorliegende Leitlinie ist eine Handlungsanleitung
für die Praxis, die auf den evidenzbasierten Empfehlungen
der Europäischen Kardiologen-Gesellschaft, der
Europäischen Arteriosklerose-Gesellschaft, des National
Cholesterol Education Program Adult Treatment Panel III,
der Deutschen Adipositas-Gesellschaft, der Deutschen Liga
zur Bekämpfung des hohen Blutdruckes, der Deutschen
Diabetes-Gesellschaft, der Bundesärztekammer
(Versorgungsleitlinien) und der Fachkommission Diabetes
Sachsen aufbaut.
Die Leitlinie soll Hausärzten, Internisten, Diabetologen/ Endokrinologen, Kardiologen, Angiologen, Neurologen, Gefäßchirurgen in Niederlassung und Klinik eine
Hilfe sein bei der täglichen Arbeit mit Patienten, die an
einem Metabolisch-Vaskulären Syndrom (MVS) leiden.
Sie soll die Grundlage für Versorgungskorridore bilden.
Gleichzeitig stellt sie eine Basis für die niedergelassenen
Ärzte in der Diskussion mit den Kostenträgern dar.
Da die vorliegende Version eine Praxisleitlinie ist, werden Evidenzgrade nur im Literaturverzeichnis zusammengestellt. Wesentliche Aussagen beruhen auf der aktuellen wissenschaftlichen Evidenz. Für viele klinisch relevante
Probleme, das Metabolisch-Vaskuläre Syndrom in seiner
Komplexität betreffend, liegt bisher allerdings keine
Evidenz vor. Die Empfehlungen basieren deshalb auf einem
breiten ärztlichen Konsens.
PROF. DR. MED. J. SCHULZE
Präsident der Sächsischen Landesärztekammer
Dresden, im Dezember 2006
Autoren
Prof. Dr. med. M. HANEFELD
Gesellschaft für Wissens- und Technologietransfer GmbH (GWT) an der TU Dresden,
Forschungsbereich Endokrinologie und
Stoffwechsel
Unter Mitwirkung von:
Dr. med. U. ROTHE
Medizinische Fakultät der TU Dresden,
Institut für Med. Informatik und Biometrie,
Sächsische Gesellschaft für Stoffwechsel
und Endokrinopathien
Dr. med. A. BERGMANN
MVZ am Universitätsklinikum C.C. Dresden
Prof. Dr. med. H.-W. M. BREUER
Malteser St. Carolus Krankenhaus Görlitz
PD Dr. med. S. FISCHER
Universitätsklinikum der TU Dresden,
Medizinische Klinik und Poliklinik III
Prof. Dr. med. U. JULIUS
Universitätsklinikum der TU Dresden,
Medizinische Klinik und Poliklinik III
Prof. Dr. med. J. SCHULZE
Sächsische Landesärztekammer,
Diabetologe
Dr. med. P. SCHWARZ
Universitätsklinikum der TU Dresden,
Medizinische Klinik und Poliklinik III
Prof. Dr. med. G. H. SCHOLZ
St. Elisabeth-Krankenhaus Leipzig,
Abt. Innere I
Prof. Dr. med. R. H. STRASSER
Herzzentrum Dresden, Universitätsklinik
der TU Dresden
Dr. med. D. STURM
Hausarztpraxis Hohenstein-Ernstthal,
Hausärzteverband (BDA)
Dr. med. habil. H.-J. VERLOHREN
Schwerpunktpraxis Diabetes Leipzig
PD Dr. med. M. WECK
Reha-Klinik Bavaria Kreischa,
Abteilung Diabetes
Prof. Dr. med. ST. BORNSTEIN
Universitätsklinikum der TU Dresden,
Medizinische Klinik und Poliklinik III
Prof. Dr. rer. nat. S. BERGMANN
Universitätsklinikum der TU Dresden,
Institut für Klinische Chemie und
Laboratoriumsmedizin
Prof. Dr. med. M. BLÜHER
Universität Leipzig, Medizinische Klinik und
Poliklinik III
Dr. med. E. BODENDIECK
Hausarztpraxis Wurzen, Sächsische
Gesellschaft für Allgemeinmedizin (SGAM)
PD Dr. med. R. BRAUN-DULLAEUS
Herzzentrum Dresden, Universitätsklinik
der TU Dresden
Dr. med. R. DÖRR
Akademische Lehr-Praxisklinik Herz und
Gefäße der TU Dresden
Dr. med. B. DONAUBAUER
Schwerpunktpraxis Diabetes Oschatz
OÄ Dr. med. G. GERICKE
Klinikum Chemnitz gGmbH,
Klinik für Innere Medizin II
Prof. Dr. TH. HAAK
Diabetes Klinik Bad Mergentheim,
Vizepräsident der DDG
Dr. med. S. HAAS
Universitätsklinikum der TU Dresden,
Allgemeine Innere Ambulanz
Prof. Dr. med. H. U. JANKA
Klinikum Bremen Nord, Medizinische
Klinik II, Angiologie und Diabetes
Dr. rer. medic. C. KÖHLER
GWT an der TU Dresden,Forschungsbereich
Endokrinologie und Stoffwechsel
Prof. Dr. med. H. KUNATH
Medizinische Fakultät der TU Dresden,
Institut für Med. Informatik und Biometrie
PD Dr. med. J. LINDNER
Klinikum Chemnitz gGmbH,
Geriatriezentrum
Prof. Dr. med. habil. T. LOHMANN
Städtisches Krankenhaus DresdenNeustadt, Medizinische Klinik
Dipl.-Ing. G. MÜLLER
Medizinische Fakultät der TU Dresden,
Institut für Med. Informatik und Biometrie
Dr. med. I. MURAD, Hausarztpraxis Aue
OÄ Dr. med. A. NÄKE
Universitätsklinikum der TU Dresden,
Klinik und Poliklinik für Kinder- und
Jugendmedizin
Dr. med. M. NITSCHKE
Herzzentrum Dresden, Universitätsklinik
der TU Dresden
J. OBST / R. WALLIG
Deutscher Diabetikerbund - LV Sachsen e.V.
Dr. med. D. OTTO, Hausarztpraxis Görlitz
Dipl.-Med. I. PAWLICK
Hausarztpraxis Lunzenau, Sächsischer
Hausärzteverband
PD Dr. med. R. RADKE
Kurpark-Klinik Dr. Lauterbach GmbH,
Bad Liebenstein, Kardiologie
Prof. Dr. med. K. RETT
Deutsche Klinik für Diagnostik GmbH,
Wiesbaden
Prof. Dr. med. S. M. SCHELLONG
UniversitätsGefäßCentrum,
Universitätsklinikum der TU Dresden
Prof. Dr. med. H. SCHMECHEL
Erfurt, Thüringer Gesellschaft für Diabetes
und Stoffwechselkrankheiten
Prof. Dr. med. J. E. SCHOLZE
Charité - Universitätsmedizin Berlin,
Medizinische Poliklinik
Prof. Dr. med. Dr. med. h.c. P. SCRIBA
Klinikum der Universität München,
Diabeteszentrum
Prof. Dr. med. E. STANDL
Städtisches Krankenhaus MünchenSchwabing, 3. Medizinische Abteilung
Prof. Dr. med. D. TSCHÖPE
Ruhr-Universität Bochum, Herz- und
Diabeteszentrum NRW Bad Oeynhausen
Inhalt
Definition … 6
Epidemiologie … 8
Ätiologie und Pathogenese … 9
VERERBUNG DES MVS … 9
PRÄDIKTOREN FÜR MVS … 9
INTRAABDOMINALE ADIPOSITAS … 9
INSULINRESISTENZ … 9
DYSLIPIDÄMIE … 9
(PRÄ)DIABETES … 9
HYPERTONIE … 10
INFLAMMATION …10
GERINNUNGSAKTIVIERUNG … 11
FETTLEBER … 11
PCO-SYNDROM … 11
SCHLAFAPNOE-SYNDROM … 11
Natürliche Geschichte/Verlauf des MVS … 12
Diagnostisches Konzept und Früherkennung
des MVS …14
ADDENDUM … 15
Diagnostik der intraabdominalen Adipositas … 16
Diagnostik der Dyslipidämie … 16
Diagnostik eines (Prä-)Diabetes …17
Diagnostik eines erhöhten Blutdrucks … 17
Risikostratifizierung beim MVS … 19
Therapieziele beim MVS … 22
BEHANDLUNGSZIEL KÖRPERGEWICHT/
TAILLENUMFANG … 24
BEHANDLUNGSZIEL BLUTFETTE … 24
BEHANDLUNGSZIEL BLUTDRUCK …24
BEHANDLUNGSZIEL BLUTZUCKER … 24
Die Erkenntnisse der Medizin unterliegen einem ständigen Wandel durch
Forschung und klinische Erfahrungen. Die Autoren dieser Leitlinie haben große Sorgfalt darauf verwendet, dass die gemachten Angaben dem derzeitigen
Wissensstand entsprechen. Das entbindet den Benutzer aber nicht von der
Verpflichtung, seine Diagnostik und Therapie in eigener Verantwortung zu
bestimmen.
Der Benutzer ist aufgefordert, die Packungsbeilagen bzw. die
Fachinformationen zu den verwendeten Präparaten zu prüfen, um sich in
eigener Verantwortung zu versichern, ob die dort angegebenen
Primäre Prävention des MVS … 25
LEBENSSTIL-INTERVENTION … 25
MEDIKAMENTÖSE PRÄVENTION … 25
Spezifische Therapie des MVS … 27
BASISTHERAPIE … 27
Ernährungstherapie … 28
Erhöhung der körperliche Aktivität … 29
MEDIKAMENTÖSE BEHANDLUNG … 30
Zur Problematik der Polypharmazie … 30
Medikamentöse Therapie der Adipositas bei MVS … 31
Medikamentöse Therapie der Dyslipidämie bei MVS …32
Medikamentöse Therapie der Hypertonie bei MVS … 34
Medikamentöse Therapie des Prädiabetes und
D. m. Typ 2 bei MVS … 37
Kardiovaskuläre Manifestationen des MVS … 39
EPIDEMIOLOGIE KARDIOVASKULÄRER
KOMPLIKATIONEN … 39
Koronare Herzerkrankung … 39
Arterielle Verschlusskrankheit einschließlich zerebrovaskulärer
Komplikationen … 39
PATHOGENESE KARDIOVASKULÄRER
KOMPLIKATIONEN … 40
EINTEILUNG UND DIAGNOSTIK DER KARDIOVASKULÄREN KOMPLIKATIONEN … 40
Koronare Herzerkrankung … 41
Arterielle Verschlusskrankheit einschließlich zerebrovaskulärer
Komplikationen … 42
THERAPIE … 43
Versorgungsstrukturen … 43
Literaturverzeichnis … 45
Rückseite:
Tab.1 Definition/Diagnose eines MVS
Empfehlungen von den Angaben in dieser Leitlinie abweichen. Es ist nicht
möglich, alle Dosisempfehlungen, Nebenwirkungen und Gegenanzeigen in
diese Leitlinie aufzunehmen.
Eine Leitlinie kann nur ein Anhalt für die Behandlung sein, die Behandlung
des Patienten muss individuell entschieden werden und kann im Einzelfall
von der Leitlinie abweichen. Aus der Leitlinie kann kein Rechtsanspruch auf
die Behandlung abgeleitet werden.
5
Praxis-Leitlinie
Metabolisch-Vaskuläres Syndrom
Definition
s. Heft-Rückseite Tab. 1
Das Metabolische Syndrom gilt als
wichtige Vorstufe sowohl für Diabetes
mellitus (D. m.) Typ 2 als auch für kardiovaskuläre Erkrankungen.
Es ist damit von enormer sozialer und medizinischer Bedeutung trotz Fehlens einer einheitlichen
Definition, trotz vieler offener Fragen zur Ätiopathogenese, den Grenzwerten und der Wertigkeit
einzelner Komponenten als koronare Risikofaktoren.
Das Metabolische Syndrom bezeichnet
sowohl bereits ein Cluster folgender
Risiko-Faktoren (Übergewicht, erhöhte/erniedrigte Blutfette, erhöhter Blutdruck, Prädiabetes)
als auch
– wenn spät entdeckt oder weit fortgeschritten –
das gemeinsame Vorkommen der verschiedenen manifesten Krankheiten
(wie intraabdominale Adipositas, Dyslipidämie,
Hypertonie, Typ-2-Diabetes).
Im deutschsprachigen Raum wurde von Hanefeld und Leonhardt 1981 [Hanefeld et al.
1981] das gemeinsame Vorkommen von Fettsucht,
Hyper- und Dyslipoproteinämie, Diabetes mellitus
(D. m.) Typ 2, Gicht und Hypertonie, verbunden mit
erhöhter Inzidenz von ischämischen Gefäßerkrankungen, Fettleber und Cholelithiasis erstmals
als Metabolisches Syndrom definiert. Überernährung, Bewegungsmangel und genetische Disposition wurden als kausale Faktoren herausgestellt.
1988 wurde die Kombination kardiovaskulärer
Risikofaktoren wie Dyslipidämie, arterielle Hypertonie und Hyperglykämie auf dem Boden einer
Insulinresistenz von Reaven [Reaven 1988] als
Syndrom X bezeichnet, wobei später in den USA
auch die Termini „Insulin Resistance Syndrome“
und „Metabolisches Syndrom“ für die Bezeichnung des Clusters von Risikofaktoren (RisikoCluster) benutzt wurden.
Die WHO wies 1999 [WHO 1999] auf das Fehlen
einer international allgemein gültigen Definition
des Metabolischen Syndroms hin und schlug eine
„Arbeitsdefinition“ vor, welche zukünftig adaptiert
werden sollte: gestörte Glukosehomöostase/ D. m.
und/oder Insulinresistenz werden als Basiskriterien
zusammen mit 2 weiteren Kriterien verwandt.
Im National Cholesterol Education Program s Adult Treatment Panel III Report
(ATP III) [Grundy et al. 2004; ATP III 2002]
wurde auf die enge Assoziation zwischen dem
Metabolischen Syndrom und Insulinresistenz verwiesen und Basiskriterien zur Identifikation eines
Metabolischen Syndroms definiert: intraabdominale Adipositas, atherogene Dyslipidämie, erhöhter
Blutdruck, Hyperglykämie.
6
Definition
Subklinische chronische Entzündung (hsCRP-Erhöhung) und Hyperkoagulation (PAI-1- und Fibrinogen-Erhöhung) wurden als zusätzliche Komponenten des Metabolischen Syndroms mit Relevanz für
kardiovaskuläre Krankheiten herausgestellt.
2005 wurde von der International Diabetes
Federation (IDF) [Eckel et al. 2005; IDF 2005]
eine weitere Definition des Metabolischen Syndroms vorgeschlagen, die den Schwerpunkt auf
die intraabdominale Adipositas legt und sowohl
Elemente der WHO Arbeitsdefinition als auch der
ATP III-Definition enthält. Die IDF-Definition verlangt das Vorliegen einer intraabdominalen Adipositas als Voraussetzung für die Diagnose des
Metabolischen Syndroms. Unterschiedliche Grenzwerte zwischen verschiedenen ethnischen Gruppen wurden definiert, wobei die Grenzwerte für
die deutsche Population so niedrig liegen, dass ab
dem 50. bzw. 60. Lebensjahr etwa jeder 2. Deutsche betroffen sein müsste [Hanefeld et al. 2002].
Im IDF-Konsensusvorschlag wird zusätzlich zu dem
Hauptkriterium „intraabdominale Adipositas“ als
Voraussetzung für die Diagnose eines Metabolischen Syndroms das Vorliegen von mindestens
2 Nebenkriterien gefordert [Grundy et al. 2005;
IDF 2005]. Für die erhöhte Nüchternglukose wurden ebenfalls neue niedrigere Grenzwerte definiert. Hierfür fehlt jedoch die notwendige Evidenz.
s. Heft-Rückseite Tab. 1
Aufgrund der gleichzeitig vorhandenen metabolischen und vaskulären Störungen und der hohen
Relevanz der einzelnen Faktoren für die Entwicklung vaskulärer Erkrankungen bezeichnen wir die
Konstellation der verschiedenen kardiovaskulären
Risikofaktoren von nun an als
„Metabolisch-Vaskuläres Syndrom“ (MVS).
In Anlehnung an ATP III schlagen wir
– aufgrund der pathophysiologischen Bedeutung
postprandial erhöhter Glukosewerte für kardiovaskuläre Erkrankungen [Larsson et al. 2005;
Bartnik et al. 2004; Ceriello 2004; Rudofsky et al.
2004; Gerich 2003] –
eine Definitionserweiterung unter
Berücksichtigung einer gestörten
Glukosetoleranz (IGT) im oGTT vor:
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Praxis-Leitlinie
Metabolisch-Vaskuläres Syndrom
Epidemiologie
Zirka 50 – 60% der Deutschen sind übergewichtig (BMI > 25kg/m2). In Deutschland lebten
im Jahre 2003 über 8 717 000 (ca. 14%) Erwachsene mit einem BMI > 30 kg/m2 und gelten somit
als adipös [Statistisches Bundesamt 2005].
Davon weist ca.1% eine Adipositas Grad III (BMI
> 40kg/m2) auf. Maßgeblich durch die drastische
Veränderung des Lebensstils bedingt, beobachten
wir in den letzten 20 Jahren weltweit einen deutlichen Anstieg von Häufigkeit und Ausmaß der Übergewichtigkeit [Haffner 2002], der von einer parallelen Entwicklung der Prävalenz des MVS begleitet ist [Zimmet et al. 2001]. Übergewichtige und Adipöse haben eine hohe Belastung mit weiteren kardiovaskulären Risikofaktoren wie hohes LDL-Cholesterol (LDL-C), niedriges HDL-Cholesterol (HDL-C),
hohe VLDL und Triglyzeride (TG), D. m. Typ 2 und
Hypertonie [Calle et al. 1999; Denke et al. 1994;
Denke et al. 1993; Manson et al. 1990; Wilcosky et
al. 1990].
Die Prävalenz des MVS variiert beträchtlich zwischen den einzelnen Studien, da es
bisher keine generell akzeptierten Kriterien für die Diagnose des Syndroms gab
[Larsson et al. 2005].
Das MVS gehört, zumindest in den westlichen Industrienationen, kontinuierlich zunehmend zu den
häufigsten Volkskrankheiten: Es betrifft nach neuesten Zahlen aus Deutschland [Hanefeld et al. 2002],
Australien und den USA [Ford et al. 2002] in den
westlichen Industrienationen bereits 20 – 25% der
erwachsenen Bevölkerung. Die Prävalenz des
MVS ist bei Männern höher als bei Frauen:
In der BOTNIA-Studie [Isomaa et al. 2001] betrug
die Prävalenz bei Personen mit normaler Glukosehomöostase 10% bei Frauen und 15% bei Männern, bei Personen mit IGT betrug die Prävalenz des
8
MVS bereits 42% bzw. 64% und schließlich ist ein
manifester D. m. Typ 2 in 80% mit einem MVS vergesellschaftet.
Das MVS erreicht epidemische Ausmaße
im mittleren und höheren Lebensalter.
Zwischen 45 und 75 Jahren konnte bei jedem zweiten US-Amerikaner [Alexander et al. 2003] ein MVS
nach den NCEPIII Kriterien nachgewiesen werden.
In Deutschland wird in diesem Altersbereich in
20 – 30% der Bevölkerung ein MVS diagnostiziert.
In der PROCAM-Studie [Assmann et al. 1998] betrug die Prävalenz des MVS bei Personen über 46
Jahre rund 25%. Es fehlen für Deutschland aber bisher repräsentative und aufgrund verschiedener
Definitionen vergleichbare Untersuchungen großer
Bevölkerungsgruppen. Unter Berücksichtigung der
demographischen Entwicklung und aktueller Daten
europäischer und deutscher Bevölkerungsstudien
kann man bis zum Jahr 2010 mit fast 14 Millionen
Menschen mit D. m. Typ 2 und MVS in Deutschland
rechnen [Rathmann et al. 2003].
Epidemiologische Studien zeigen in den
letzten 20 Jahren auch hier eine deutliche
Zunahme des MVS – vorwiegend in einer
Altersklientel über 40 Jahren – mit einer Verschiebung zu einem immer jüngeren
Manifestationsalter.
Inzwischen lässt sich auch bei Jugendlichen
und Kindern in 5 – 10% ein MVS nachweisen
[Rosenbloom et al. 1999]. Epidemiologische Studien
bei Migranten und in Bevölkerungsgruppen mit
raschem Übergang zu „westlicher Lebensweise“
zeigen eine explosionsartige Zunahme und Vorverlegung der Manifestation des MVS in jüngere Lebensjahre. Im Greisenalter nimmt die Prävalenz wieder ab, wahrscheinlich durch die verkürzte Lebenserwartung der Betroffenen.
Epidemiologie / Ätiologie und Pathogenese
Ätiologie und Pathogenese
An der Entwicklung eines MVS sind genetische
Faktoren (Suszeptibilitätsgene) und falsche
Lebensgewohnheiten sowie negative
Umweltfaktoren in enger Wechselwirkung
beteiligt.
VERERBUNG DES MVS
Große Verlaufsbeobachtungen zeigten, dass Kinder
von Eltern mit MVS selbst ein deutlich erhöhtes
Risiko haben, an einem MVS zu erkranken. Nach
Reaven ist das Syndrom zu etwa 50% genetisch
bedingt [Bloomgarden 2004].
PRÄDIKTOREN FÜR MVS
Ein höherer Glykämischer Index in der Nahrung ist
positiv mit einer Insulinresistenz und der Prävalenz
des MVS assoziiert [Thanopoulou et al. 2003].
Im Rahmen einer prospektiven Studie waren die
besten Prädiktoren für die Entwicklung eines MVS
der Taillenumfang, HDL-C und Proinsulin
[Palaniappan et al. 2004].
INTRAABDOMINALE ADIPOSITAS
Das MVS geht typischerweise mit einer Vermehrung
des intraabdominalen Fettgewebes einher.
Wesentlich für die Ausbildung dieser intraabdominalen Fettsucht sind neurohormonale Störungen in der Steroidhormonregulation [Björntorp
1988]. TNF alpha und Adiponektin sind antagonistisch an der Stimulation des nukleären Transkriptionsfaktors kappa B (NF-kappa B) beteiligt
[Sonnenberg et al. 2004]. TNF alpha induziert einen
oxidativen Stress, der pathologische Prozesse antreibt, die zu Insulinresistenz, Hypertonie, oxidierten
LDL und Dyslipidämie, Glukoseintoleranz, endothelialer Dysfunktion und Atherogenese beiträgt.
INSULINRESISTENZ
Das intraabdominale Fettgewebe ist insulinresistent, d h. die Insulinempfindlichkeit ist deutlich
herabgesetzt. Man ist heute der Meinung, dass
sich das MVS auf dem Boden der Insulinresistenz
(Bestimmung mittels HOMA-Score [Matthews et al.
1985] oder IRIS-Score [Forst et al. 2004]) entwikkelt.
Die Insulinresistenz bewirkt
• im Skelettmuskel: verminderte Glukoseaufnahme
• in der Leber: verstärkte Glukoneogenese und
Hemmung der Glykogenolyse
• im Fettgewebe: vermehrte Aufnahme von freien
Fettsäuren (FFS), verbunden mit einem verminderten antilipolytischen Effekt.
Der vermehrte Fluss von FFS über die Pfortader
führt zu einer verstärkten Synthese von VLDLPartikeln und damit zu einer Dyslipidämie [Julius
2003; Ginsberg et al. 2000].
DYSLIPIDÄMIE
Daraus leitet sich die für das MVS typische Dyslipidämie ab mit Erhöhung der TG-Spiegel, einem
erniedrigten HDL-C-Spiegel und dem Auftreten
von kleinen dichten LDL-Partikeln. Hohe Konzentrationen von FFS können die Glukoseoxidation
blocken, den Glukosetransport verschlechtern und
zu einem gestörten Glukosestoffwechsel führen
[Boden 1996]. Die hepatische Insulinsensitivität
wird durch die Anflutung der FFS herabgesetzt
[Björntorp 1991].
PRÄDIABETES
Die Dysglykämie (IGT oder IFG), die früh im Rahmen des Insulinresistenz-Syndroms auftritt, verstärkt die Insulinresistenz weiter über Mechanismen, die als Glukosetoxizität bezeichnet werden.
9
Praxis-Leitlinie
Metabolisch-Vaskuläres Syndrom
Eine chronische Hyperglykämie kann zur Hemmung der Lipidoxidation führen und damit zur
Akkumulation von intrazellulären Lipidmetaboliten
[Krebs et al. 2004]. So kann die Glukotoxizität
auch indirekt durch eine Lipotoxizität verstärkt
werden (Glukolipotoxizität). Das Risiko für die Entwicklung eines D. m. Typ 2 steigt mit der Anzahl
Komponenten des MVS. So konnte in der
WOSCOP-Studie gezeigt werden, dass eine Diabetesmanifestation viel wahrscheinlicher war bei
den Personen, die 4 oder 5 Komponenten des
MVS aufwiesen als bei denen mit nur 2 oder 3
[Sattar et al. 2003]. Schließlich konnte auch in der
Nurses` Health Study die Bedeutung von Übergewicht für die Entwicklung eines D. m. bei 16-jähriger Beobachtungszeit herausgestellt werden
[Hu et al. 2001]. Daneben waren auch ein Mangel
an körperlicher Bewegung, Fehl- und Über-Ernährung, Rauchen und absolute Alkohol-Abstinenz
mit einem erhöhten Risiko für D. m. verbunden –
sogar nach Adjustierung für den BMI [Koppes et
al. 2005]. In einer prospektiven Finnischen Studie
erwiesen sich ein niedriger Gesamt-Testosteronund SHBG-Spiegel als unabhängige Prädiktoren
für die Entwicklung eines MVS und eines D. m. bei
Männern im mittleren Alter [Laaksonen et al.
2004].
HYPERTONIE
Der Blutdruck ist sowohl mit dem Insulinspiegel
als auch mit der Insulinresistenz streng assoziiert
[Ferrannini et al. 1997]. Insulin verursacht eine
Natrium-Retention. Außerdem werden für die Assoziation zwischen Insulinresistenz und Hypertonie noch die Proliferation der glatten Gefäßmuskulatur und ein veränderter Kationentransport diskutiert [DeFronzo et al. 1991]. Es gibt eine negative Beziehung zwischen dem Blutdruck-Anstieg
und dem NO im Urin, was darauf hinweist, dass
10
der Blutdruck-Anstieg bei Personen mit Insulinresistenz in Beziehung steht zu der Unfähigkeit
dieser Individuen, den Grad der Natrium-Retention
durch steigende NO-Spiegel auszugleichen
[Facchini et al. 1999]. Nach Dieterle [Dieterle et al.
1968] kann die Hypertonie als ein prädiabetischer
Zustand betrachtet werden. Neueste Untersuchungen zeigen, dass beim MVS höchstwahrscheinlich
die endokrine Aktivität der Fettzellen eine wesentliche Rolle bei der Entstehung der Hypertonie spielt.
So konnten vor kurzem Faktoren aus menschlichen
Adipozyten isoliert werden, die direkt die Aldosteronsekretion stimulieren [Lamounier-Zepter et al.
2004; Ehrhart-Bornstein et al. 2003]. Folglich finden sich bei Personen mit MVS gehäuft Störungen
der Blutdruckregulation. Etwa jeder Zweite mit
MVS hat eine Hypertonie.
INFLAMMATION
Entzündungszeichen sind ebenfalls Bestandteil
des MVS und könnten in die Entstehung der
Arteriosklerose involviert sein. In der 3. National
Health and Nutrition Examination Survey wurde
im Rahmen des MVS ein erhöhter Spiegel an
hochsensitivem C-reaktiven Protein (hsCRP), an
Fibrinogen sowie eine erhöhte Leukozytenzahl
gemessen [Ford 2003]. Eine Adipositas kann eine
proinflammatorische Diathese (vermehrte Produktion von Interleukin 6 und hsCRP) und eine Insulinresistenz aufrechterhalten und so einen D. m.
fördern. Das hsCRP erwies sich als prädiktiv sowohl für einen D. m. Typ 2 als auch für kardiovaskuläre Erkrankungen [Sattar et al.2003].
Außerdem vermindert die Adipositas die Expression von Adiponektin [Chandran et al. 2003], das
sowohl antiinflammatorische als auch insulinsensibilisierende Eigenschaften hat [Maeda et al.
2002] und mit erhöhtem HDL-C verbunden ist
[Cnop et al. 2003].
Ätiologie und Pathogenese
GERINNUNGSAKTIVIERUNG
Die Faktoren VII, VIII und der Von-Willebrand-Faktor sind glykämieabhängig. Weiterhin konnte eine
positive Korrelation zwischen der Faktor-VII-Aktivität und der Chol- und TG-Konzentration beobachtet werden. Auch eine Hypofibrinolyse als Folge
entweder einer Erhöhung der basalen Plasminogen-Aktivator-Inhibitor-1-Aktivität (PAI-1) oder
einer unzureichenden Freisetzung von GewebePlasminogenaktivator ist verantwortlich für den
hyperkoagulabilen Status beim MVS [Schernthaner
1996]. Für das MVS wurden auch erhöhte Fibrinogen-Spiegel beschrieben, die als Risikofaktor für
kardiovaskuläre Erkrankungen erkannt wurden
[Temelkova-Kurtschiev 2002].
FETTLEBER (NAFL/NASH)
Typisch für das MVS ist das Auftreten einer Fettleber (NAFL). Die nicht-alkoholische Steatohepatitis (NASH) kann nur unter Berücksichtigung klini-
scher Gegebenheiten histologisch erkannt werden.
Die Steatosis hepatis ist mit Adipositas, erhöhten
TG, D. m. und Hypertonie verbunden [Sanyal et al.
2001]. Durch den vermehrten Fluss der FFS zur Leber kommt es zu einer gesteigerten Fettsäure-Oxidation, die oxidativen Stress hervorruft sowie zur
de novo Triglyzeridsynthese führt, was die Leberverfettung bedingt.
PCO-SYNDROM
Auch das Syndrom der Polyzystischen Ovarien
(PCO) wird zunehmend als Facette des MVS gesehen und entsprechend behandelt [Dunaif 1997].
SCHLAFAPNOE-SYNDROM
Ebenso ist das Schlafapnoesyndrom nicht nur über
die Adipositas mit dem MVS assoziiert, sondern
wahrscheinlich über die nächtlichen Apnoe-Ereignisse mit Sympathikusaktivierung direkt ein Trigger
der Insulinresistenz [Harsch et al 2004].
11
Praxis-Leitlinie
Metabolisch-Vaskuläres Syndrom
Natürliche Geschichte / Verlauf des MVS
Über Entstehung und Verlauf des MVS ist wegen
des Fehlens prospektiver Studien, insbesondere im
Jugendalter, wenig Verlässliches bekannt [Kahn et
al. 2005].
Neben dem genetischen Profil (z. B. Familienanamnese für D. m. Typ 2) sind Beginn und Ausprägung der Krankheiten des MVS in hohem
Maße von Über- und Fehlernährung und
Bewegungsmangel abhängig.
Das gilt besonders dann, wenn bei den Patienten
eine Koronare Herzkrankheit (KHK) diagnostiziert wird [Norhammer et al. 2002]. In diesem Falle ist deshalb ein 75-g-oGGT obligatorisch.
Der Anstieg der Komorbiditäten, besonders
der KHK, verläuft dazu parallel und beginnt im
4. – 5. Lebensjahrzehnt.
Am Anfang steht zumeist eine intraabdominale Adipositas, die den anderen Erkrankungen
um 5 – 10 Jahre vorausgeht. Die folgliche Insulinresistenz als Ursache aller Komponenten
des MVS galt bisher als nicht gesichert, sie wird
aber immer häufiger als der gemeinsame ätiologische Nenner für die Einzelkomponenten des
MVS gesehen (s. Abb. 1 und 2), was z. T. auch
durch Studien belegt werden konnte [Forst et al.
2004].
Eine wichtige frühe Komponente ist auch die
nicht-alkoholische Fettleber als Symptom und Ursache der Insulinresistenz. Die „kranke Fettzelle“
führt zu Insulinresistenz, Adiponektinmangel und
erhöhtem Zufluss von FFS zur Leber und der Muskulatur, so dass sich ein circulus vitiosus entwikkelt, in dessen Folge die anderen Komponenten –
Dyslipidämie, Hypertonie und Hyperglykämie – entstehen [Meigs et al. 1998].
Im mittleren Lebensalter manifestiert sich das
MVS meist zuerst als Dyslipidämie oder Hypertonie [Hanson et al. 2002; Laaksonen et al.
2002]. Im höheren Lebensalter wird die Hyperglykämie zum wichtigsten Leitsymptom [Rathmann et al. 2003].
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Abb. 1 Natürliche Geschichte des MVS
Natürliche Geschichte des MVS
Abb. 2 Common-Soil-Hypothese
Die Common-Soil-Hypothese [Stern 1995]:
Intraabdominale Adipositas und genetische
Disposition stellen die gemeinsame Basis
dar, auf der metabolische und vaskuläre Veränderungen wie Typ-2-Diabetes und kardiovaskuläre
Erkrankungen entstehen, die in metabolischvaskulären Endpunkten münden (s. Abb. 2).
13
Praxis-Leitlinie
Metabolisch-Vaskuläres Syndrom
Diagnostisches Konzept und Früherkennung des MVS
Die Diagnose eines MVS ist – in Anlehnung an
ATP III – klinisch zu stellen, wenn ≥ 3 der genannten Risikofaktoren (RF) vorliegen (s. Tab. 1 Rückseite).
Wenn nur ein oder zwei Faktoren vorliegen, d. h. wenn die Kriterien eines MVS noch
nicht erfüllt sind, richtet sich das diagnostische
Vorgehen nach den bekannten Leitlinien
(Adipositas-Leitlinie, Hypertonie-Leitlinie,
Fettstoffwechsel-Leitlinie, Diabetes-Leitlinien).
Grundsätzlich sollte bei Manifestation einer
Facette des MVS stets nach den anderen
gesucht werden, da diese oft schon im Latenzstadium nachweisbar sind und hier die besten
Aussichten für eine primäre Prävention der
anderen Krankheiten und der damit verbundenen
Gefäßkomplikationen gegeben sind
(s. Tab. 2).
Deshalb sollte immer eine komplette Diagnostik erfolgen!
Tab. 2 Prävalenz der differenten Phänotypen des MVS in der DIG-Population
(DIG-Studie) [Hanefeld et al. 2006]
Phänotyp
Gesamtpopulation
Männer
Frauen
DM+RR+TG (%)
55,9
57,1
54,6
DM+RR+Adipos (%)
50,7
45,3*
55,6*
DM+TG+Adipos (%)
33,7
31,1*
36,6*
DM+RR+HDL (%)
9,7
10,6
8,6
DM+HDL+TG (%)
8,4
8,7
7,9
DM+HDL+Adipos (%)
5,6
5,6
5,6
31,9
29,5*
34,6*
DM+RR+HDL+TG (%)
7,8
8,3
7,2
DM+RR+HDL+Adipos (%)
5,3
5,5
5,2
DM+HDL+TG+Adipos (%)
4,7
4,8
4,6
DM+RR+HDL+TG+Adipos (%)
4,4
4,6
4,2
74,4
73,2
75,8
DM+RR+TG+Adipos (%)
MVS insgesamt (%)
*signif. Unterschiede p < 0,001
14
ADDENDUM
ZUR DIAGNOSTIK DES
MVS
15
Praxis-Leitlinie
Metabolisch-Vaskuläres Syndrom
Diagnostik der intraabdominalen Adipositas
(s. auch Adipositas-Leitlinie der Deutschen
Adipositas Gesellschaft [Hauner et al. 2005])
Eine intraabdominale Adipositas liegt vor bei einem
Taillenumfang von:
> 94 cm (Männer)
 erhöhtes Risiko
> 80 cm (Frauen)
bzw.
> 102 cm (Männer)
 stark erhöhtes Risiko
> 88 cm (Frauen)
[EASO 2002; Lean et al. 1995]
Diagnostik der Dyslipidämie bei MVS
(s. auch Praxis-Leitlinie Fettstoffwechselstörungen [Fischer S et
al. 2005] und National Cholesterol Education Program [ATPIII
2001])
Erhöhte Triglyzeride (TG) und ein niedriges HDLCholesterol (HDL-C) sind zentrale Komponenten des
MVS [Menuet et al. 2005; Robins 2005] (s.Tab.4).
Das MVS ist häufig auch mit leicht erhöhten LDL-CWerten und mit einer Vermehrung der kleinen, dichten LDL (small dense LDL) verbunden (sog. LipidTrias).
Wichtiger als das Ausmaß des Übergewichts (BMI, s. Tab.3) ist
das Fettverteilungsmuster, d. h. das Ausmaß der intraabdominalen Adipositas (Taillenumfang!), das das metabolisch-vaskuläre
Risiko entscheidend mitbestimmt (s. oben).
Z. B. ist die familiär kombinierte Hyperlipoproteinämie
(HLP) eine Sonderform, die in einem hohen Prozentsatz mit
mehreren Erkrankungen des MVS kombiniert auftreten kann.
Tab. 3 Gewichtsklassifikation bei Erwachsenen
anhand des BMI [WHO 2000]
Tab. 4 Kriterien der Dyslipidämie bei MVS
[Cleeman et al. 2001]
Kategorie BMI (kg/m2)
Normalgewicht
18,5 – < 25
Übergewicht
25 – < 30
Adipositas Grad I
30 – < 35
Adipositas Grad II
35 – < 40
Adipositas Grad III
≥ 40
Hypertriglyzeridämie
Messung des Taillenumfangs
zur Abschätzung der intraabdominalen Fettdepots:
Mitte zwischen unterem Rippenbogen und Crista iliaca
[Seidell et al. 1996].
16
TG > 1.7 mmol/l
> 150 mg/dl
und/
oder
HDL-Defizit
Männer
HDL-C < 1.0 mmol/l
< 40 mg/dl
Frauen
HDL-C < 1.3 mmol/l
< 50 mg/dl
Bestimmung der Lipidparameter
sollte nüchtern nach einer mindestens 8-stündigen, besser 12stündigen Nahrungskarenz erfolgen, wobei die Abnahme unter
üblichen Ernährungs- und Lebensbedingungen durchzuführen ist
(keine Umstellung der Ernährung vor der Blutabnahme, keine
Abnahme bei Zweiterkrankung).
Unter Praxisbedingungen ist die Bestimmung der gesamten
Lipid-Trias TG, HDL-C, LDL-C (und evtl. Gesamt-C) notwendig.
ADDENDUM
Diagnostik eines (Prä-)Diabetes bei MVS
(s. Leitlinie D. m. Typ 2 der Fachkommission Diabetes Sachsen
[Schulze et al. 2002] und Nationale Versorgungs-Leitlinie
[Bundesärztekammer 2002])
Als Prädiabetes werden die Vorstadien des
D. m. Typ 2, die gestörte Nüchternglukose (IFG) und
die gestörte Glukosetoleranz (IGT) bezeichnet
(s. Tab. 5):
Diagnostik eines erhöhten Blutdrucks bei MVS
(s. auch Leitlinien der Deutschen Hochdruckliga [Deutsche
Hochdruck-Liga 2003], der European Society of Hypertension
[European Society of Hypertension 2003] und JNC 7
[Lenfant et al. 2003])
Ein erhöhter Blutdruck liegt beim MVS bereits ab
130/85 mmHg vor.
Die Einteilung nach der Blutdruckhöhe gibt Tab. 6 wieder.
Modifikationen insbesondere hinsichtlich der Höhe des diastolischen Blutdrucks und auch bzgl. der Bedeutung der Blutdruckamplitude („pulse pressure“) sind aufgrund neuerer Daten zu
erwarten [Assmann et al. 2005].
Tab. 5 Kriterien des Prädiabetes
[ADA/WHO 1997]
Gestörte Nüchtern- und/
glukose (NG)
oder
Plasmaglukose
nüchtern
> 6.1 – < 7.0 mmol/l
> 110 – < 125 mg/dl
kapillär
> 5.6 – < 6.1 mmol/l
> 100 – < 110 mg/dl
Tab. 6 Blutdruckklassifikation
[WHO 1999]
Gestörte
Glukosetoleranz
Plasmaglukose
2h p.p. im 75-g-oGGT
> 7.8 – < 11.1 mmol/l
> 140 – < 200 mg/dl
Bestimmung der Glukoseparameter
Bei Vorhandensein von mindestens 2 Komponenten des MVS
sollte stets eine Nüchtern-Plasma-Glukosebestimmung
vorgenommen werden.
Bei einer Nüchternplasmaglukose > 6.1 mmol/l sollte anschließend ein 75-g-oGTT durchgeführt werden zur Erkennung eines
Prädiabetes oder manifesten D. m.
Blutdruckklassen*
Systolischer
Blutdruck
(mmHg)
Optimal
< 120
Normal
< 130
Erhöht
130 – < 140
Leichte Hypertonie 140 – < 160
(Grad 1)
Mittelschwere
160 – < 180
Hypertonie
(Grad 2)
Schwere Hypertonie > 180
(Grad 3)
Isolierte systolische > 140
Hypertonie
Diastolischer
Blutdruck
(mmHg)
< 80
< 85
85 – < 90
90 – < 100
100 – < 110
> 110
* Wenn systolischer und diastolischer Blutdruck in unterschiedliche Klassen fallen, ist die höhere Klasse relevant.
Zur Definition des D. m.: s. Leitlinie Diabetes mellitus Typ 2
der Fachkommission Diabetes Sachsen bzw. Nationale
Versorgungs-Leitlinie D. m. Typ 2.
17
Praxis-Leitlinie
Metabolisch-Vaskuläres Syndrom
Verfahren der Blutdruckmessung
1. Gelegenheitsmessung durch den Arzt
• Standardisierte Blutdruckmessung
im Sitzen nach 5 Min. Ruhe
• Bezugspunkt der Messung: mittleres Sternumdrittel
(Herzhöhe).
• Messort: Zunächst wird an beiden Oberarmen der Blutdruck
gemessen. Sofern nicht an beiden Armen gemessen wird,
kann eine Hypertonie in bis zu 18% übersehen werden
[Breuer 2004].
Wenn bei sequenziellen Messungen an beiden Armen ein
Blutdruckunterschied bestehen bleibt, so sollte fortan an dem
Arm mit dem höheren Blutdruck gemessen werden.
Bei einer Differenz > 20/10 mmHg ist eine angiologische
Diagnostik ratsam.
• Manschettenumfang:
Wird eine zu kleine Manschette gewählt, resultiert eine
Überschätzung des Blutdrucks um bis zu 30 mmHg und
umgekehrt.
Nach dem Oberarmumfang werden folgende Manschetten
empfohlen:
Umfang
< 24 cm
10 x 18 cm
Umfang
24 – 32 cm
12 – 13 x 24 cm
Umfang
33 – 41 cm
15 – 17 x 30 cm
Umfang
> 41 cm
18 x 36 cm
Die aufblasbare Gummimanschette sollte ca. 80 % des Oberarmes umschließen.
• Die auskultatorische Lücke wird umgangen, indem bei der
ersten Messung der systolische Blutdruck palpatorisch erfasst
und die Manschette um 30 mmHg über diesen aufgeblasen
wird.
2. Die Blutdruckselbstmessung
durch den Patienten wird ausdrücklich empfohlen, weil sie
eine Praxishypertonie demaskiert, eine bessere Klassifizierung
durch viele Messwerte ermöglicht, zur Therapieüberwachung
beiträgt und die Compliance verbessert. Zu bevorzugen sind
Geräte für die Messung am Oberarm [Deutsche HochdruckLiga 2003].
3. Ambulante Blutdruckmessung (ABDM):
Die Blutdruckregistrierung über 24 Stunden weist eine hohe
Messdichte am Tag (alle 15 Min.) und in der Nacht
(alle 30 Min.) auf, deckt einen inversen Tag-Nacht-Rhythmus
auf (DD: sekundäre Hypertonie) und trägt zur Therapieüber-
18
wachung bei. Eine ABDM sollte durchgeführt werden bei Patienten mit MVS, wenn wiederholt Werte >130/85 mmHg
gemessen wurden.
Die Therapiekontrolle einer medikamentösen Einstellung und
ggf. Adaptation macht zur Erfassung der optimalen Medikamentenwirkung in der Regel nach 1 Monat Sinn.
Sofern der systolische Blutdruck > 20 mmHg und der diastolische > 10 mmHg über dem Zielblutdruck liegt, ist als
initiale Therapie eine Kombinationstherapie zu erwägen
[Lenfant et al. 2003].
Klassifizierung (ABDM):
• 24-Std.-Mittelwert
< 130/80 mmHg
• Tagesmittelwert
< 135/85 mmHg
• Nachtmittelwert
< 120/75 mmHg
Die Definition einer Hypertonie wird durch das Überschreiten
des Tagesmittelwertes gestellt [Lüders et al. 2005]
Messtechnik für die ABDM [Lüders et al. 2005]:
• Die Messgenauigkeit des eingesetzten Gerätes sollte nach
einem anerkannten Protokoll validiert sein (z.B. DIN 58130
oder dem internationalen Protokoll der European Society of
Hypertension).
• Beim Anlegen des Gerätes sollten zwei Kontrollmessungen
mittels Standard-Blutdruckmessgerät durchgeführt werden,
um etwaige Abweichungen des ABDM-Gerätes sofort zu
erkennen.
• Sofern keine seitenabhängigen Blutdruckunterschiede von
mehr als 10 mmHg vorliegen, sollte die Blutdruckmanschette
am nicht-dominanten Arm angelegt werden, um die Gefahr
von Bewegungsartefakten zu reduzieren.
• Jeder Patient muss eine Einweisung in den Messablauf erhalten. Auf die Vermeidung des häufigsten Fehlers durch
Armbewegungen des Patienten während der Messung ist bei
Anlage der Apparatur besonders hinzuweisen.
• Wie bei der konventionellen Blutdruckmessung ist auch bei
der ABDM die Manschettengröße dem Oberarmumfang
anzupassen (siehe oben).
4. Systolische Blutdruckmessungen unter Belastung
werden nicht als Routinebestimmung empfohlen aufgrund nicht ausreichender Datenlage hinsichtlich einer über
die konventionelle Blutdruckmessung hinausgehenden
zusätzlichen Relevanz und aufgrund pathophysiologischer
Imponderabilien [European Society of Hypertension 2003].
Risikostratifizierung beim MVS
Risikostratifizierung beim MVS
Um eine Fehl-, Unter- und Überversorgung zu vermeiden ist eine sorgfältige Risikostratifizierung vor
Einleitung einer effektiven und angemessenen
Therapie sowie für die Festlegung der individuellen Therapieziele notwendig. Da jede
einzelne zusätzliche Komponente des MVS das
kardiovaskuläre Risiko weiter ansteigen lassen
kann, ist es wichtig, das absolute Risiko einer Person in Bezug auf KHK zu bestimmen. Die Kategorie des Risikos bestimmt die Intensität des weiteren Vorgehens.
Vom individuellen Risiko abhängig
sind Therapieziele sowie Art und Umfang
der Differential-Therapie.
Auch Arzt und Patient sind an einer Schätzung des
individuellen Risikos für Akut- und Spätfolgen des
MVS interessiert. Neuere Daten ermöglichen auf
der Basis epidemiologischer Studien (Bsp. Framingham [Wilson et al. 1998], PROCAM [Assmann et
al. 2002], SCORE [De Backer et al. 2003], UKPDS
[Stevens et al. 2001]) eine Kalkulation des
Individualrisikos.
Das individuelle Risiko wird determiniert
durch:
• Anzahl und Ausprägung genetischer Faktoren
einschließlich des Geschlechtes,
• das Alter und
• weitere (beeinflussbare) Risikofaktoren
wie intraabdominale Adipositas, hoher Blutdruck,
Störungen des Fett- und Kohlehydrat-(KH-)
Stoffwechsels, proinflammatorischer Status,
Rauchen und psychosoziale Risikokonstellation
bei reduzierter physischer Aktivität und Fehlernährung.
Bei manifestem D. m. Typ 2 besitzen Blutdruck
und LDL-C die größte Bedeutung als Risikofaktor.
Definition Risikostratifizierung beim
MVS:
Das MVS bezeichnet ein kardiovaskuläres Hochrisikoprofil, das aus einem Cluster von Risikofaktoren besteht.
Jede einzelne Komponente des MVS
bedeutet ein erhöhtes kardiovaskuläres
Risiko, aber als Kombination vervielfacht
es sich [Stamler et al. 1989].
Das individuelle Risiko wird durch zusätzliche Begleit- und Folgeerkrankungen wesentlich erhöht.
Das 10-Jahres-Risiko für ein kardiovaskuläres
Ereignis wird am besten mittels des PROCAM Scores (s. Tab. 7) bestimmt, um Personen zu
identifizieren, die ein so hohes Risiko haben, dass
eine intensivierte Therapie gerechtfertigt ist
[Assmann et al. 2002].
Das Risiko wird anhand der erreichten Punktzahl
sehr detailliert fortlaufend bestimmt (s. Tab. 7c).
Eine Zusammenfassung in Risikokategorien ist empfehlenswert:
< 10%, 10 – 20%, 20 – 30% und > 30%.
Ein 10-Jahres-Risiko von > 30% stellt die höchste
Risikokategorie dar und entspricht dem Risiko
einer Person mit einer bekannten KHK oder mit
D. m. Typ 2 (KHK-Risikoäquivalent).
Für manifeste Diabetiker kann zur Risikostratifizierung auch der UKPDS-Risiko-Score
[Stevens et al. 2001] benutzt werden, der die
Einstellungsqualität des D. m. mit berücksichtigt
(HbA1c-Werte).
19
Praxis-Leitlinie
Metabolisch-Vaskuläres Syndrom
Den Effekt einer Modifikation beeinflussbarer Risikofaktoren hat die INTERHEART-Studie
[Yusuf et al. 2004] untersucht (isolierte und additive Risiken bei MVS mit/ohne zusätzliche Risikofaktoren).
Als erhöht bzw. kritische Grenzwerte gelten dabei
hsCRP-Konzentrationen über 1 bzw. 3 mg/l [Myers
et al. 2004]. Zur Zeit wird der praktische Wert der
hsCRP-Bestimmung noch unterschiedlich eingeschätzt [Levinson et al. 2005; Ridker 2004].
Das Risiko für kardiovaskuläre Ereignisse kann
bei Patienten mit MVS weiter erhöht werden
durch einen proinflammatorischen Zustand.
Auch ein prothrombotischer Status sowie
eine Mikroalbuminurie erhöhen das Risiko
weiter.
Tab. 7a PROCAM-Score www.assmann-stiftung.de [Assmann et al. 2002]
LDL-Cholesterin (mmol/l)
HDL-Cholesterin (mmol/l)
< 2.6
2.63 – 2.74
2.75 – 2.87
2.88 – 3.00
3.01 – 3.13
3.14 – 3.25
3.28 – 3.39
3.40 – 3.52
3.53 – 3.65
3.66 – 3.78
3.79 – 3.91
3.92 – 4.04
4.05 – 4.17
4.18 – 4.30
4.31 – 4.43
4.44 – 4.56
4.57 – 4.69
4.70 – 4.82
4.83 – 4.95
4.96 – 5.09
> 5.10
< 0.91
0.94 – 0.96
0.99 – 1.01
1.04 – 1.07
1.09 – 1.12
1.14 – 1.17
1.20 – 1.22
1.25 – 1.27
1.30 – 1.33
1.35 – 1.38
1.40 – 1.43
> 1.43
0
1
2
3
4
5
6
7
8
9
10
11
12
13
14
15
16
17
18
19
20
11
10
9
8
7
6
5
4
3
2
1
0
Triglyzeride (mmol/l)
< 1.15
0
1.15 – 1.71
2
1.73 – 2.29
3
> 2.3
4
Systolischer Blutdruck (mmHg)
Alter (Jahre): 35 bis 65
Alter – 35
< 110
110 – 119
120 – 129
130 – 139
140 – 149
150 – 159
> 160
0
1
2
3
4
5
6
Nüchternblutzucker
(mmol/l)
Zigarettenrauchen
Nie
Früher
zur Zeit
0
2
9
Blutdrucksenkendes
Mittel
< 6.66
> 6.66
0
3
Nein
Ja
0
2
Diabetes
Nein
Ja
0
4
Familiäre Belastung
Nein
0
Ja
5
Frauen haben im Alter zwischen 45 und 65 nach den bisherigen Ergebnissen der PROCAM-Studie
generell ein deutlich niedrigeres Herzinfarktrisiko – nur 1/4 des Risikos gleichaltriger Männer.
Ausnahme: Frauen mit D. m. Typ 2 haben etwa das gleiche Herzinfarktrisiko wie gleichaltrige Männer
mit D. m. Typ 2 [Assmann et al. 2002].
20
Risikostratifizierung beim MVS
Tab. 7b PROCAM-Score www.chd-taskforce.de [Assmann et al. 2002]
LDL-Cholesterin (mg/dl)
< 100
101 – 105
106 – 110
111 – 115
116 – 120
121 – 125
126 – 130
131 – 135
136 – 140
141 – 145
146 – 150
151 – 155
156 – 160
161 – 165
166 – 170
171 – 175
176 – 180
181 – 185
186 – 190
> 191 – 195
> 196
0
1
2
3
4
5
6
7
8
9
10
11
12
13
14
15
16
17
18
19
20
HDL-Cholesterin (mg/dl)
< 35
36 – 37
38 – 39
40 – 41
42 – 43
44 – 45
46 – 47
48 – 49
50 – 51
52 – 53
54 – 55
> 55
11
10
9
8
7
6
5
4
3
2
1
0
Triglyzeride (mg/dl)
< 100
0
100 – 149
2
150 – 199
3
> 200
4
Systolischer Blutdruck (mmHg)
Alter (Jahre): 35 bis 65
Alter – 35
< 110
110 – 119
120 – 129
130 – 139
140 – 149
150 – 159
> 160
0
1
2
3
4
5
6
Nüchternblutzucker
(mg/dl)
Zigarettenrauchen
Nie
Früher
zur Zeit
0
2
9
Blutdrucksenkendes
Mittel
< 120
> 120
0
3
Nein
Ja
0
2
Diabetes
Nein
Ja
0
4
Familiäre Belastung
Nein
0
Ja
5
Tab. 7c PROCAM-Score www.chd-taskforce.de [Assmann et al. 2002]
Anzahl
der Punkte
Herzinfarktrisiko
in 10 Jahren (%)
Anzahl
der Punkte
Herzinfarktrisiko
in 10 Jahren (%)
<8
9 – 11
12 – 13
14 – 16
17
18
19
20
21
22
23
24
25
26
27
28
29
30
31
32
33
0.1
0.2
0.3
0.4
0.5
0.6
0.7
0.8
0.9
1.0
1.1
1.2
1.3
1.4
1.5
1.7
1.9
2.1
2.2
2.4
2.6
34
35
36
37
38
39
40
41
42
43
44
45
46
47
48
49
50
51
52
53
54
2.9
3.2
3.5
3.8
4.1
4.5
4.7
5.2
5.6
6.0
6.9
7.3
8.2
9.1
10.1
12.0
12.0
12.8
13.4
14.3
16.7
Anzahl
in Punkten
55
56
57
58
59
60
61
62
63
64
65
66
67
68
69
70
71
72
> 73
Herzinfarktrisiko
in 10 Jahren (%)
18.3
19.0
21.3
23.6
25.4
27.8
30.1
32.0
34.0
36.0
38.0
41.0
43.0
45.0
48.0
51.0
54.0
57.0
> 60
21
Praxis-Leitlinie
Metabolisch-Vaskuläres Syndrom
Therapieziele beim MVS
Die Festlegung der Zielwerte erfolgt
stets nach der Risikostratifizierung
(s. S. 19 – 21), d. h. die Zielwerte werden in
Abhängigkeit vom Vorliegen des Risikos (bzw.
anderer Risikofaktoren oder Begleiterkrankungen)
definiert:
Die Anzahl und die Ausprägung bestehender
Risikofaktoren und bereits vorhandene Gefäßveränderungen bestimmen sämtliche Therapieziele
bzw. Zielwerte. Die (Individual-)Prognose und der
Zustand des Patienten sind stets zu berücksichtigen. Bis jetzt existieren jedoch keine allgemein
anerkannten Therapieziele für das MVS als
Ganzes, außer für die einzelnen Krankheiten als
Komponenten des Clusters.
Da alle bisherigen Definitionen des MVS (IDFCon-sensus [Eckel et al. 2005], NCEP-III-Kriterien
[ATPIII 2002], die WHO-Definition [WHO 1999]
und die deutschen Definitionen [Hanefeld et al.
1981, Def. Tab.1]) mindestens 3 Krankheiten
(oder deren Vorstadien) des tödlichen Quartetts erfordern, um die Diagnose zu rechtfertigen, verkörpern diese Patienten eine „Hochrisikogruppe“.
22
Ein Wegweiser für die Kategorisierung und die
Festlegung von Therapiezielen beim MVS sollte –
beispielsweise entsprechend dem NCEP-IIIProgramm für Risikokategorien -– der Nachweis
von kardiovaskulären Erkrankungen
(Myokardinfarkt, dokumentierte KHK, Schlaganfall,
AVK) sein: Wenn das MVS mit arteriosklerotischen
Krankheiten assoziiert ist, sollten für diese Personen die Kriterien des „sehr hohen Risikos“
zutreffen [Isomaa et al. 2001].
Durch Extrapolation sollte das globale Risiko für
kardiovaskuläre Ereignisse als ein Wegweiser benutzt werden, um Zielgrößen und Risikokategorien
für Patienten mit MVS zu definieren. Gegenwärtig
schließt die Tab. 8 arbiträre Grenzwerte für die
Hyperglykämie und die Dyslipidämie ein, die nicht
evidenzbasiert sind, sondern Extrapolationen von
epidemiologischen Studien darstellen. Sie zeigen,
dass das Risiko entlang eines Kontinuums
ansteigt, das weit unterhalb von akzeptierten
Grenzwerten für einzelne Krankheiten des MVS
beginnen kann.
CAVE:
Beim MVS sind stets mindestens
3 Faktoren vorhanden. Deshalb gibt es
beim MVS kein niedriges Risiko!
t
Generelle Therapieziele
• Vermeidung des Fortschreitens der Krankheiten
des MVS,
• primäre Prävention von D. m. Typ 2 und kardiovaskulärer Erkrankungen, die ihren Ursprung im
MVS haben,
in dem die Patienten aus ihrem hohen bzw. höchsten Risikobereich herausgeführt werden (in der
Regel eine Stufe tiefer).
Therapieziele beim MVS
Tab. 8 Anzustrebende Zielwerte beim MVS
(in Anlehnung an ATP III [ATPIII 2002] und Hanefeld [Hanefeld et al. 2005])
*
Zielwerte
Einheit
Gewicht
Taillenumfang
%
cm
TG
mmol/l
mg/dl
HDL- C
mmol/l
mg/dl
mmol/l
mg/dl
Anteil
Männer
Frauen
High risk:
KHK-10-J-Risiko 20 – 30 %
3 Faktoren vorhanden,
kein D. m.
anzustrebender → optimaler
Zielwert
Very high risk:*
KHK-10-J-Risiko > 30 %
> 3 Faktoren oder zusätzlich D. m.
(KHK-Äquivalent) oder manifeste KHK
anzustrebender → optimaler
Zielwert
Reduzieren um 5 %
102 → 94
88
→ 80
Reduzieren um 5 %
<102
→ 94
< 88
→ 80
2.2
200
Männer
Frauen
→ 1.7
→ 150
> 0.9
> 35
> 1.0
> 40
3.4
130
< 1.7
< 150
> 1.1
> 43
> 1.3
> 50
LDL- C
mmol/l
mg/dl
→ 2.6**
→ 100
RR
mmHg
NüchternGlukose
mmol/l i.P.
mg/dl
mmol/l kap.
mg/dl
7.0
126
6.0
110
→
→
→
→
6.0
110
5.6
100
6.0
110
5.5
100
→ 5.6
→ 100
→ 5.3***
→ 95
pp. Glukose
mmol/l
mg/dl
8.9
160
→ 6.7
→120
7.8
140
→ 6.0
→ 110
HbA1c
%
– (normal)
140/90 → 130/85
Da, sobald ein D. m. vorliegt, auch ein erhöhtes kardiovaskuläres Risiko vorhanden ist (= KHK-Äquivalent),
sind sämtliche Zielwerte niedriger einzustellen als bei Patienten ohne diesen zusätzlichen Risikofaktor.
** Aufgrund neuer Studiendaten [Cannon et al. 2004; Colhoun
et al. 2004; Nissen et al. 2004] wird diskutiert, eine LDL-CSenkung auf < 2,6 mmol/l (100 mg/dl) dann anzustreben,
wenn das KHK-Risiko in den nächsten 10 Jahren zwischen
10 und 20 % liegt bzw. das LDL-C sogar auf < 1,8 mmol/l
(< 70 mg/dl) abzusenken bei Hochrisikopatienten, bei denen
die Wahrscheinlichkeit für ein Koronarereignis in den nächsten 10 Jahren über 30% liegt.
*** Für Kapillarblut liegen keine Daten/Angaben vor.
2.6
100
→ 1.8**
→ 70
130/85 → 120/80
< 6.1 (bei Diabetikern)
Diese strengen Zielwerte sollen
allmählich, schrittweise erreicht werden.
In der Praxis sind zunächst individuelle
Therapieziele zu vereinbaren.
23
Praxis-Leitlinie
Metabolisch-Vaskuläres Syndrom
t
t
t
Empfohlene Häufigkeit
von Kontrolluntersuchungen
Die Kontrolle der Laborparameter sollte
mindestens halbjährlich erfolgen in
Abhängigkeit vom individuellen Risiko, von der
Höhe der Werte bzw. der laufenden Therapie,
um das Fortschreiten des MVS und den Therapieerfolg ausreichend beurteilen zu können.
Bei Patienten mit „very high risk“
Kontrollen einmal pro Quartal.
Zusätzlich sollte der Patient zur eigenverantwortlichen Selbst-Kontrolle von Blutdruck
und Gewicht angehalten werden.
BEHANDLUNGSZIEL KÖRPERGEWICHT /
TAILLENUMFANG (BEI MVS)
Für die Adipositas könnte das wünschenswerte
Körpergewicht die Zielgröße sein, wobei auch der
Taillenumfang abnimmt. Dies ist jedoch kein realistisches Ziel. Lebensstilinterventions-Studien bei
Personen mit IGT zur Prävention des D. m. haben
gezeigt, dass eine Reduzierung des Übergewichts
um etwa 5% eine realistische Zielgröße war, die
signifikant zur Prävention des D. m. Typ 2 beitrug
und assoziierte Komponenten des MVS verbesserte [Knowler et al. 2002; Tuomilehto et al. 2001;
Pan et al. 1997].
Eine Lebensstilmodifikation mit den Zielen von ca.
7% Gewichtsreduktion und 150 Minuten körperlicher Aktivität pro Woche verminderte die Inzidenz
von neu entdecktem D. m. um bis zu 58% [Knowler et al. 2002; Tuomilehto et al. 2001]. Ein mittlerer Gewichtsverlust von 5,6 kg reduzierte die Inzidenz von D. m. Typ 2 auf 4,8 pro 100 Patientenjahre, die „number needed to treat“ (NNT) war 7,
d. h. es mussten 7 Patienten behandelt werden, um
1 Diabetesmanifestation zu verhindern (NNT = 7).
Da Adipositas eine chronische Erkrankung mit hoher Rezidivrate ist, ist es unabdingbar, über die eigent24
liche Phase der Gewichtsreduktion hinaus eine
langfristige Gewichtskontrolle zu erreichen. Dabei
ist die Stabilisierung des reduzierten Gewichts
bzw. eine fortdauernde mäßige Gewichtsabnahme
dem Streben nach Normalgewicht vorzuziehen
[SIGN 1996].
BEHANDLUNGSZIEL BLUTFETTE (BEI MVS)
Zielwerte für HDL-C und TG s. Tab. 8.
Aufgrund neuer Studiendaten [Cannon et al. 2004;
Colhoun et al. 2004; Nissen et al. 2004; HPS 2002]
wird diskutiert, bei Patienten mit sehr hohem Risiko
(very high risk), d. h. wenn die Wahrscheinlichkeit
für ein Koronarereignis in den nächsten 10 Jahren
über 30% liegt, das LDL-C auf < 1,8 mmol/l
(< 70 mg/dl) zu senken. Wenn das KHK-Risiko in
den nächsten 10 Jahren zwischen 10 und 20% liegt
ist eine LDL-C-Senkung auf < 2,6 mmol/l
(100 mg/dl) zu empfehlen.
BEHANDLUNGSZIEL BLUTDRUCK (BEI MVS)
Die in Tab. 8 empfohlenen Blutdruckwerte basieren auf den Leitlinien der Deutschen HochdruckLiga [Deutsche Hochdruck-Liga 2003]. Sogar eine
scheinbar kleine Reduktion des Blutdrucks (RR)
hat einen signifikanten präventiven Effekt auf kardiovaskuläre Ereignisse. Eine Reduktion des systolischen RR um 3 mmHg führte zu einer 8%igen
Reduktion der Schlaganfall-Mortalität und zu einer
5%igen Reduktion der Mortalität an KHK [Stamler
et al. 1989].
BEHANDLUNGSZIEL BLUTZUCKER (BEI MVS)
Da der D. m. als KHK-Äquivalent bezeichnet wird,
gelten bei Typ-2-Diabetikern die Ziele wie bei Hochrisikopatienten (very high risk) (s. Tab. 8, Spalte 2).
Generell ist die möglichst normnahe Einstellung des
Nüchtern- und postprandialen Blutzuckers sowie
HbA1c (Gluko-Trias) anzustreben [Turner et al. 1999].
Primäre Prävention des MVS
Primäre Prävention des MVS
Obwohl in den letzten Jahrzehnten in der Therapie
des MVS durch verbesserte Behandlungsmethoden
viel erreicht wurde, stehen wir nach wie vor – insbesondere durch die Zunahme der Zahl von Patienten mit D. m. Typ 2 – vor einem medizinischen, sozialen und ökonomischen Problem [Zimmet et al.
2001].
Das MVS (und insbesondere der D. m. Typ 2) sind
für eine wirksame Primärprävention prädestiniert,
da ein Großteil der Erkrankungen – neben genetischen Faktoren – durch den Lebensstil bedingt ist
und diese Erkrankungen durch entsprechende
Interventionen beeinflussbar sind.
Die Ergebnisse von mehreren großen internationalen Studien [Lindstrom et al. 2003; Chiasson et al.
2002; Knowler et al. 2002; Tuomilehto et al.2001;
Eriksson et al. 1999; Pan et al. 1997]) belegen mit
hoher Evidenz, dass die Prävention der Facetten
des MVS (insbesondere der D. m. Typ 2) mit einer
Lebensstil-Intervention in bis zu 60%
oder mit einer frühen medikamentösen
Intervention in 25% – 31% bei Risikopersonen mit einer IGT möglich und erfolgreich durchführbar ist.
Zur Prävention des MVS als Primärziel
wurden jedoch bisher noch keine Daten
über kontrollierte klinische Studien (mit
ganzheitlichem Ansatz) publiziert.
LEBENSSTIL-INTERVENTION (DES MVS)
In verschiedenen Studien (der DQDPS [Pan et al.
1997] sowie der DPS [Tuomilehto et al. 2001; Eriksson et al. 1999]), in denen der Effekt einer
Lebensstil-Modifikation (durch intensivierte
Diätschulung und Bewegungsprogramme) auf die
Konversion vom IGT-Stadium zum D. m. Typ 2
untersucht wurde, konnte eine Diabetes-Risikoreduktion um 46% bzw. um 58% in einem
dreijährigen follow-up erreicht werden. Die entscheidende Wirkvariable zur Senkung der Diabetesinzidenz war dabei die erreichte Gewichtsreduktion.
Als Ergebnis dieser Studien wurden folgende
Richtwerte zur Lebensstil-Intervention formuliert, deren Einhaltung/Umsetzung entscheidend für eine Verhinderung bzw. Verzögerung
des D. m. Typ 2 und damit des MVS ist:
1. Gewichtsreduktion um 7%
2. körperliche Aktivität (150 Minuten/Woche)
3. faserhaltige Ballaststoffe (15g/1000 kcal
Nahrungsaufnahme)
4. Fettanteil maximal 30% der tgl. Gesamtenergiezufuhr sowie
5. Anteil gesättigter Fettsäuren maximal 10% der
tgl. Gesamtenergiezufuhr
Notwendig ist die Umsetzung der Ergebnisse mit
Modellen, die eine gezielte Prävention für die breite Bevölkerung ermöglichen.
MEDIKAMENTÖSE PRÄVENTION (DES MVS)
Bemerkenswert sind die Resultate von Xenical in
der XENDOS-Studie [Torgerson et al. 2004], in der
das Risiko von Patienten mit einer IGT, einen
D. m. Typ 2 zu entwickeln, untersucht wurde. Bei
denen, die Orlistat erhielten und ihre Lebensgewohnheiten modifizierten, lag das Risiko um 37%
niedriger als bei jenen, die allein ihren Lebensstil
änderten.
Diese Studie zeigte als erste, dass durch
Behandlung der IGT auch die kardiovaskulären Begleitkrankheiten signifikant
reduziert werden können.
25
Praxis-Leitlinie
Metabolisch-Vaskuläres Syndrom
In der DREAM-Studie [DREAM 2006] verminderte die Behandlung mit 8 mg/d Rosiglitazon bei Personen mit IFG, IGT die Progression
zum D. m. Typ 2 um 62%. Unter Rosiglitazon
sanken die Leberwerte und der Blutdruck leicht.
NW: Das Risiko einer Herzinsuffizienz stieg allerdings leicht an.
In der DPP-Studie [Knowler et al. 2002] erwies
sich ebenfalls die Lebensstil-Modifikation als
effektivste Maßnahme (Reduktion der Diabetesinzidenz um 58% im Vergleich zur unbehandelten
Kontrollgruppe). Die Einnahme von Metformin
bei Personen mit IGT reduzierte die
Diabetes-Inzidenz um 31 % in drei Jahren.
26
CAVE:
Eine medikamentöse Intervention bei
Diabetes-Vorstadien ist in Deutschland
noch nicht zugelassen.
t
Im Rahmen der STOP-NIDDM Studie [Chiasson
et al. 2002] konnte ebenfalls bei Personen mit
einer IGT gezeigt werden, dass die regelmäßige
Einnahme von Acarbose zu einer relativen
Diabetes-Risikoreduktion um 36% führt.
Gleichzeitig erfolgte eine Reduktion des
Hypertonie-Risikos um 34 % und eine Reduktion kardiovaskulärer Ereignisse um
49 % [Chiasson et al. 2003].
Fazit:
Als Ergebnis der genannten Studien wird die
bevölkerungsweite Umsetzung der Prävention
des MVS in erster Linie auf Basis einer
Motivation zur Lebensstiländerung
empfohlen.
Der größere Effekt einer Lebensstiländerung besteht sicherlich darin, dass neben der Diabetesprävention durch stärkere Auswirkungen auf Gewicht,
Blutdruck und Fettstoffwechsel die Prävention des
MVS im Mittelpunkt steht. Der präventive Effekt
bezüglich des MVS ist sicher noch höher als der
diabetespräventive Effekt.
Von entscheidender Bedeutung aber wird
es sein, wie die Risikopersonen motiviert
werden können, die Lebensstiländerung
langfristig stabil umzusetzen.
Spezifische Therapie des MVS
Spezifische Therapie des MVS
BASISTHERAPIE
DURCH LEBENSSTIL-ÄNDERUNG
(s. auch Adipositas-Leitlinien der DAG
[Hauner et al. 2005])
Die Basistherapie umfasst eine Ernährungs-,
Verhaltens- und Bewegungstherapie mit dem Ziel
der dauerhaften Gewichtsreduktion, Besserung der
Insulinresistenz und positiver Beeinflussung des
Risikofaktoren-Clusters des MVS.
Eine Modifikation des Lebensstils ist der
wichtigste und effektivste Teil in der
Prävention und Therapie des MVS.
Deshalb sollte die Gewichtsreduktion immer am
Anfang der Behandlung des MVS stehen. Dabei ist
die Motivation der Betroffenen zur Änderung ihres
Lebensstils – die Verhaltensmodifikation – eine
anspruchsvolle Aufgabe und Grundlage jeder
effektiven Therapie.
Eine gründliche Verhaltensdiagnostik ist
notwendig mit Analyse von
• Patientenproblemen (z. B. in der Familie, bei der
Arbeit, im sozialen Umfeld)
• Ursachen, die zu Übergewicht und Bewegungsmangel geführt haben
• Kenntnissen, die nicht in Verhalten umgesetzt
worden sind, z. B. Selbstkontrolle von Gewicht,
Blutdruck, Blutzucker, Nahrungsmenge/
Energieaufnahme
• Motivation und Strategien zur Lebensbewältigung (z. B. Mitwirken von Psychologen,
Mitarbeit in Selbsthilfegruppen)
Es existiert überzeugende Evidenz für den Nutzen
von Lebensstiländerungen bei der Prävention des
D. m. Typ 2 bei Personen mit gestörter Glukosetoleranz (IGT) (s. Kapitel Prävention).
Neue Zielgrößen des MVS sind darauf gerichtet,
die subklinische chronische Entzündung und die
Hyperkoagulabilität (durch Lebensstilmodifikation)
zu minimieren.
Studien zeigen, dass eine Gewichtsreduktion (Korrektur des Übergewichts)
alle Komponenten des MVS verbessern
kann [Ornish et al. 1990]:
Eine Gewichtsreduktion um etwa 10 kg
ist assoziiert mit:
• Senkung des Blutdrucks (RR) um 10 – 20%
• Abnahme der Serum-TG um 30%
• Senkung des LDL-C um 15% (Senkung des
Spiegels von kleinen, dichten LDL-Partikeln)
• Anstieg des HDL-C um 8%
• Abnahme des Nüchternblutzuckers um
30 – 50%
• Abnahme des HbA1c-Wertes um 2%
• Verbesserung der Insulinresistenz
(in Relation zur RR-Senkung) [Su et al. 1995]
• Reduktion der Diabetes-assoziierten
Todesfälle um 30%
Gewichtsverlust kann die nüchtern und nach (75 g)
Glukosebelastung gemessenen Glukosekonzentrationen und Insulinspiegel signifikant senken
[Katzel et al. 1995].
27
Praxis-Leitlinie
Metabolisch-Vaskuläres Syndrom
Die Lebensstilmodifikation sollte auf
3 Säulen beruhen:
1 Ernährungstherapie, um eine Gewichtszunahme zu vermeiden bzw. ein Übergewicht zu
korrigieren. Über- und Fehlernährung korrigieren, Kalorienbilanz, Alkohol reduzieren.
2 Erhöhung der körperlichen Aktivität
im täglichen Leben und in der Freizeit mit einer
Betonung von Ausdauerübungen.
3 Meiden schädigender Noxen wie
Rauchen, unangemessen hohe Alkoholzufuhr.
Ernährungstherapie
Die Ernährungsempfehlungen sollten ein
tägliches Energiedefizit von mindestens 500 kcal
vorsehen, das vor allem durch eine Reduktion der
Nahrungsfette erreicht werden soll. Damit ist eine
Senkung des Ausgangsgewichts um 5 – 10%
innerhalb von 6 Monaten möglich.
t
Fettmodifikation bei Dyslipidämie:
Durch eine Reduktion der Aufnahme von gesättigtem Fett und von Cholesterol mit der Nahrung
wird LDL-C vermindert. Diäten mit hohem Gehalt
an einfach ungesättigten Fetten verbessern die TGund HDL-Spiegel, zusätzlich treten günstige Effekte
auf erhöhte Spiegel der kleinen dichten LDL im
atherogenen Muster B auf [Garg 1998].
Der Konsum von Polyensäuren sollte begrenzt werden. Eine Ernährungsmodifikation (wenig Fett,
hoher Ballaststoffgehalt) kann Diabetespräventiv wirken [Tuomilehto et al. 2001].
CAVE: Eine extreme Restriktion der Fettaufnahme kann eher zu potentiell unerwünschten als zu
erwünschten Effekten führen [Knopp et al. 1997].
Ein Fettanteil unter 25% der Gesamt-Kalorien kann
die TG ansteigen und HDL abfallen lassen wegen
des niedrigen Fett- und des hohen KH-Anteils.
28
Qualität und Quantität der Kohlenhydrate bei Dyslipidämie:
Eine negative Korrelation zwischen dem „glykämischen Index“ und HDL wurde demonstriert [Frost
et al. 1999]. Eine Diät mit einem hohen Ballaststoffgehalt und niedrigem glykämischem Index ist
wegen günstiger Effekte auf TG, Serum-Glukoseund Insulin-Spiegel zu bevorzugen. Deshalb wird
ein Kohlenhydratkonsum von etwa 50% für Personen mit erhöhten TG und niedrigem HDL empfohlen [ATPIII 2002]. Die meisten Kohlenhydrate
sollten von (Vollkorn-) Getreideprodukten, von
Gemüse, Obst und Milchprodukten mit niedrigem
Fettgehalt stammen.
Ernährungsumstellung bei Hypertonie:
Eine Kost mit hoher Zufuhr von Kalium, Calcium
und Magnesium, die in Obst, Gemüse, Milchprodukten mit niedrigem Fettgehalt, Vollkornprodukten, Geflügel, Fisch und Nüssen („DASH-Diät”)
enthalten sind, senkt signifikant den Blutdruck
(RR) [Sacks et al. 2001]. Es werden nicht mehr
als 6 g Kochsalz pro Tag empfohlen (keine Verwendung von salzhaltigen Konserven, nicht Zusalzen):
Verglichen mit einer Kost mit höherem Salzgehalt
(ca. 8,6 g/Tag) senkte eine Kost mit niedrigerem
Salzgehalt (ca. 3,8 g/Tag) den systolischen RR um
11,5 mmHg bei Hypertonikern [Sacks et al. 2001;
Whelton et al. 1998].
Die Supplementierung mit hohen Dosen von Omega-3-mehrfach-ungesättigten Fettsäuren – 3g oder
mehr Fischöl pro Tag – reduziert den RR bei hypertensiven Personen [Appel et al. 1993]. Der Effekt
von einfach ungesättigten Fettsäuren („Mediterraner Stil“) auf den RR hat nur wenig Beachtung
gefunden, obwohl diese Kost offenbar mit einem
verminderten Risiko von kardiovaskulären Erkrankungen einhergeht.
Basistherapie des MVS
Erhöhung der körperlichen Aktivität
Der besondere Wert der Bewegungstherapie
liegt in der Stabilisierung des Gewichtserfolges.
t
Vor Beginn eines körperlichen Trainings sollte eine
kardiologische Untersuchung zum Ausschluss von
Kontraindikationen erfolgen (z. B. Echokardiografie
und Ergometrie).
Patienten mit MVS ist nach Ausschluss von Kontraindikationen eine regelmäßige physische Konditionierung zu empfehlen, wobei aerobe Sportarten
zu bevorzugen sind (Wandern, Radfahren, Laufen,
Rudern, Schwimmen, Inline-Skating, Skilaufen).
Die Herzfrequenz sollte bei körperlicher Aktivität
stets im ausgetesteten ischämiefreien und beschwerdefreien Bereich liegen [Gohlke 2001].
CAVE: Hypoglykämien bei D. m. unter SH,
Gliniden, Insulin → Dosisanpassung erforderlich.
Jede Steigerung der körperlichen Aktivität ist günstig [Gohlke 2001].
Empfohlen wird folgende Trainingsfrequenz und -intensität
Trainingsfrequenz: mindestens 3 x/ Woche
Dauer:
30 – 60 min
Herzfrequenz:
180 minus Lebensalter
[Ewbank et al. 1995;Pavlou et al.1989]
Die intensive Ausdauerbelastung sollte unterstützt
werden durch eine aktive Lebensweise:
Spazierengehen in Arbeitspausen, Treppensteigen
statt Aufzug, Gartenarbeit etc.
Effekt bei Dyslipidämie:
Ein moderates körperliches Training (200 kcal/Tag)
führt zu einer Verbesserung in dem TG/HDL-Verhältnis bei den meisten Individuen. Personen mit
erhöhten TG und niedrigem HDL ziehen den größten Nutzen aus einem regelmäßigen Dauertrainings-Programm, aber nicht Personen mit isoliert
niedrigem HDL-C oder einem HDL-Defizit [Katzmarzyk et al. 2003].
Effekt bei Hypertonie:
Neben einer gesunden Ernährung hat körperliches
Training nur Kurzzeiteffekte auf den RR. Eine aerobe Trainingsintervention kann eine Absenkung von
4 mmHg bewirken [Whelton et al. 2002]. Außerdem kann ein Stressabbau den Blutdruck günstig
beeinflussen (z. B. Spaziergänge, autogenes Training).
Effekt bei Diabetes:
Durch Extrapolation aus allen Daten scheint es,
dass besonders körperliche Bewegung einen wesentlichen Teil der Lebensstilmodifikation darstellt,
um einen D. m. und assoziierte Erkrankungen des
MVS zu verhindern.
Effekt bei Hyperkoagulabilität sowie
niedriggradiger Inflammation:
Das Ausmaß der physischen Aktivität korreliert invers mit inflammatorischen und Gerinnungs-Faktoren [Wannamethee et al. 2002]. Lebensstiländerungen, die eine Gewichtsreduktion, einen leichten
oder moderaten Alkoholkonsum, die regelmäßige
Aufnahme von Kaltwasser-Fisch, körperliches Training und das Beenden von Rauchen einbeziehen,
senken signifikant die Gerinnung, fördern die Fibrinolyse und vermindern die Plättchenaktivierung
[Lee et al. 2003].
29
Praxis-Leitlinie
Metabolisch-Vaskuläres Syndrom
MEDIKAMENTÖSE BEHANDLUNG DER
METABOLISCH-VASKULÄREN RISIKOFAKTOREN
Selbst bei den besten Anstrengungen im Rahmen
der Lebensstilintervention verbleibt ein Bedarf an
medikamentöser Intervention, da etwa 50 %
der Personen mit MVS die Therapieziele
ohne Medikamente nicht erreichen.
Weiterhin wollen viele Menschen ihren Lebensstil
nicht so ändern wie nötig oder sind nicht in der
Lage, ihre physische Aktivität im erforderlichen
Maße zu erhöhen. Deshalb sollen Medikamente
analysiert werden, ob sie effektiv, sicher und bezahlbar für die Therapie des MVS und die Prävention der assoziierten kardiovaskulären Erkrankungen sind [Hanefeld et al. 2005].
Medikamenteninteraktionen, die
Sicherheit und nicht zuletzt die Kosten
müssen bei der Auswahl der
Medikamente beachtet werden.
Zur Problematik der Polypharmazie bei
der Behandlung des MVS
Im realen Leben ist eine lediglich auf die einzelne
Krankheit bezogene Medikamententherapie wie
z. B. bei D. m. Typ 2 oder bei Dyslipidämie tägliche
Praxis, was rasch zu einer Polypharmazie mit 10 oder
mehr verschiedenen Medikamenten führen kann.
Es gibt Studien mit Lebensstilmodifikation [Hanefeld et al. 1991; Ornish et al. 1990] und mit Medikamenten zur Prävention der koronaren Herzkrankheit [ALLHAT 2002; Dagenais et al. 2001; Shepherd et al. 1995], des D. m. Typ 2 [Chiasson et al.
2003; Knowler et al. 2002; Tuomilehto et al. 2001;
Pan et al. 1997] und der Adipositas [Torgerson et
al. 2004] als primäre Zielgrößen, die beweisen, dass
Medikamente, die die Insulinresistenz verbessern
30
oder die niedriggradige subklinische Inflammation
reduzieren, auch günstige Effekte auf andere Krankheiten des MVS haben: dies gilt insbesondere für ACE-Hemmer, AT1-Blocker, Acarbose,
Glitazone, Statine und Orlistat. Andererseits wurde
für ß-Blocker und Diuretika gezeigt, dass sie die
Insulinresistenz erhöhen und somit die Glykämielage verschlechtern. Dadurch wird die Diabetesinzidenz erhöht (s. Tab. 10). Medikamente mit
kontraproduktiven Wirkungen auf Begleitkrankheiten sollten – soweit möglich – nicht vorrangig
eingesetzt werden.
So sollten die therapeutischen Optionen
genau analysiert werden, ob sie ein integriertes Herangehen mit einer Korrektur
von Risikofaktoren für Krankheiten des
MVS anbieten:
• Um die Zahl der eingesetzten Medikamente zu begrenzen, sollten synergistische und pleiotrope Effekte ausgenutzt werden.
• Auf der anderen Seite ist es von höchster
Wichtigkeit, negative Effekte auf die
anderen Erkrankungen des MVS
oder gefährliche Medikamenteninteraktionen zu vermeiden.
• Bei jedem Medikament müssen Vorteile und
Nebenwirkungen genau abgewogen werden (z. B. bei ß-Blockern).
Prospektive kontrollierte Studien bei Patienten mit
MVS und kardiovaskulären Ereignissen als primäre
Zielgröße werden dringend benötigt, die den
Nutzen beispielsweise von ACE-Hemmern/AT1Blockern, oralen Antidiabetika und Antiobesita in
dieser Hochrisiko-Gruppe evaluieren.
Medikamentöse Therapie des MVS
Medikamentöse Therapie der Adipositas
bei MVS
Die medikamentöse Therapie der Adipositas sollte stärker zur Therapie des MVS
und seiner Risikofaktoren sowie der assoziierten Erkrankungen eingesetzt werden.
Dabei geht es nicht einfach um den Verlust an
Körperfett, sondern um die Reduktion der intraabdominalen Adipositas [Despres et al. 1989], da
nur das viszerale Fett, nicht das subkutane Fettgewebe, mit den Erkrankungen des MVS assoziiert
ist. Zum Beispiel erhöhen die Glitazone („Insulinsensitizer“) wie Pioglitazon und Rosiglitazon
das Körpergewicht, indem sie eine Umverteilung
der intraabdominalen Adipositas mit Abnahme des
viszeralen und Zunahme des subkutanen Fettgewebes induzieren [Carey et al. 2002]. So führt diese Veränderung der Fettverteilung zur Verbesserung der Insulinsensitivität [Campbell 2000] trotz
Gewichtszunahme unter der Glitazontherapie.
Gegenwärtig sind drei Medikamente
verfügbar, die in klinischen Studien
getestet wurden:
• Orlistat (intestinaler Lipaseinhibitor)
• Sibutramin (Dopamin-Agonist, der auch die
Wiederaufnahme von Katecholaminen hemmt)
• Rimonabant (Cannabinoid-1-Rezeptorblocker)
Orlistat – Wirkung:
• Reduktion des Übergewichts
• therapeutische Effekte auf die Hyperlipidämie
[Muls et al. 2001]
• therapeutische Effekte auf die Diabeteskontrolle [Kelley et al. 2002]
• Reduktion der Inzidenz von neu diagnostiziertem D. m. um 37% bei Personen mit
Adipositas und IGT [Torgerson et al. 2004]
Die Anwendung bleibt jedoch beschränkt
wegen der Nebenwirkungen (Blähungen, Durchfälle) und der Kosten – in Deutschland durch
die Patienten selbst zu bezahlen.
Sibutramin – Wirkung:
• Reduktion des HbA1c-Wertes bei Patienten
mit D. m. Typ 2
• Verbesserung des atherogenen LipoproteinProfils [Dujovne et al. 2001]
Das präventive Potential in Bezug auf kardiovaskuläre Endpunkte wird derzeit in der
internationalen SCOUT-Interventionsstudie [Philip
2005] bei adipösen Personen und MVS und/oder
arteriosklerotischen Erkrankungen gestestet.
Die Anwendung bleibt jedoch beschränkt.
In Deutschland müssen Patienten die
Kosten selbst tragen.
Rimonabant – Wirkung:
• Reduktion des Taillenumfanges und des Übergewichtes [van Gaal et al. 2005, Pi-Sunyer et
al. 2006]
• Reduktion des HbA1c-Wertes bei Patienten
mit D. m. Typ 2 [Scheen et al. 2006]
• Erhöhung des HDL-C [Despres et al. 2005]
• Erhöhung des Adiponektinspiegels
[Despres et al. 2005]
• Reduktion verschiedener Komponenten des
MVS [van Gaal et al. 2005, Scheen et al. 2006]
Somit lassen alle drei Medikamente
positive Effekte auf die Facetten des
MVS erkennen.
Dies unterstreicht die zentrale Bedeutung der
Reduktion des Übergewichtes für die Behandlung
des MVS.
31
Praxis-Leitlinie
Metabolisch-Vaskuläres Syndrom
Medikamentöse Therapie der Dyslipidämie bei MVS
(Detaillierte Ausführungen zu Wirkungsmechanismus, Dosierung, Nebenwirkungen etc. s. Leitlinie
Fettstoffwechselstörungen [Fischer et al. 2005])
Die medikamentöse Therapie sollte effektiv die
Lipid-Trias (TG, HDL-C, LDL-C) beeinflussen,
die Inflammation und die Insulinresistenz bzw. die Glukosetoleranz
verbessern oder zumindest stoffwechselneutral
sein [Meyers et al. 2004].
Die aggressive Korrektur der Lipid-Trias bei
Patienten mit dem MVS ist eine wirksame und
sichere Prävention von kardiovaskulären
Erkrankungen.
Die Auswahl eines Medikamentes der
1. Wahl hängt von dem Typ der Dyslipoproteinämie sowie von assoziierten
Erkrankungen ab.
Bei Personen mit niedrigem LDL-C ist besonders
auf eine Korrektur von hohen TG und niedrigem
HDL-C zu achten [Sacks et al. 2002].
Tab.9 Lipidpharmaka - metabolisch-vaskuläre Effekte und Endpunkte
Wirkung der
Lipidpharmaka
Statine
Fibrate
HDL-C
LDL-C
TG
FFS
Lp(a)
(↑) um 5 – 10%
↓↓↓ um 25 – 60 %
(↓) um 5 – 10%
↑
↓
↓↓↓
Moderne
Nikotinsäurepräparate
um 10 – 15%
um ca. 15%
um 30 – 50 %
↑↑
↓
↓↓↓
↓
↓↓
pleiotrope Effekte
bzgl. MVS
hsCRP
↓
↓↓
um 5 – 17%
bei Pravastatin
um 36 – 42 %
bei Atorvastatin
Fibrinogen
PAI-1
↓
↓
↓
↓
↓
Endpunkte
Diabetesinzidenz
↓↓
KHK-Inzidenz
↓↓
↓↓
Apoplex-Inzidenz
32
↓↓
um 27 %
bei Pravastatin
um 27 %
bei Pravastatin
um 37 %
bei Atorvastatin
um 48%
bei Atorvastatin
(=)
= (↓)
↓
= (↓)
↓
um 10 – 30 %
um 10 – 25%
um 20 – 50 %
um ca. 20%
um 10 – 30 %
Medikamentöse Therapie des MVS
Fibrate
sind hocheffektiv in der Reduktion der TG
und in der Erhöhung von HDL-C [Knopp
1999].
Fibrate haben einige pleiotrope Effekte
(s. Tab. 9), die einen zusätzlichen Nutzen zur lipidsenkenden Wirkung bei Patienten mit dem MVS
bringen könnten [Steiner 2001]: Sie reduzieren
die Spiegel von hsCRP und Fibrinogen.
Weiterhin wurde gezeigt, dass sie die flussvermittelte Vasodilatation am Unterarm verbessern.
Kontrollierte klinische Studien, die Fibrate zur
Prävention von arteriosklerotischen Erkrankungen
als primäre Zielgröße verwendet haben, konnten
den Nutzen einer Behandlung des Niedrig-HDLHypertriglyzeridämie-Syndroms bei Patienten mit
MVS beweisen [Vakkilainen et al. 2003; Rubins et
al. 1999; Elkeles et al. 1998; Frick et al. 1987].
Aber in der FIELD-Studie [Keech et al. 2005] hatte
Fenofibrat bei Typ-2-Diabetikern keinen signifikanten Effekt auf das Risiko primärer kardialer
Ereignisse. Die Gesamtmortalität war unter Fenofibrat vs. Plazebo nicht signifikant different – bei
allerdings höherer Rate einer Statintherapie in der
Plazebogruppe. Lediglich für Gemfibrozil liegen
positive Endpunktdaten [Robins et al. 2001] in der
Sekundärprävention vor.
CAVE: Absolut kontraindiziert ist die
Kombination Statin plus Gemfibrozil
wegen hoher Myopathie- und Rhabdomyolysegefahr!
t
Statine
sind die effektivsten LDL-C-senkenden Medikamente mit der besten Evidenz für die Prävention arteriosklerotischer Erkrankungen. Zudem erhöhen sie HDL-C und senken die TG (s. Tab. 9).
Statine haben pleiotrope Effekte (s. Tab. 9),
die zu ihrer antiarteriosklerotischen Potenz
beitragen können [Albert et al. 2001; Costa et al.
2003; Nissen et al. 2004]. Da der D. m. ein KHKÄquivalent ist, macht sich eine Statin-Therapie in
einem hohen Prozentsatz bei Patienten mit D. m.
Typ 2 erforderlich. Die Reduktion von LDL-C durch
Statine ist mit einer verbesserten endothelialen
Funktion aufgrund einer gesteigerten NO-Freisetzung assoziiert [Sowers 2003; Tan et al. 2002].
Bis jetzt gibt es keine Studien, die spezifisch die
Wirksamkeit von Statinen bei Populationen mit
dem MVS analysieren. In einer Studie konnten die
Inzidenzen sowohl von D. m. als auch der KHK bei
Patienten mit MVS mit Pravastatin vermindert
werden [Sattar et al. 2003; Freeman et al. 2001].
Dies wurde allerdings in keiner weiteren StatinStudie bestätigt. Atorvastatin senkte die Inzidenz
des Myokardinfarktes bei D. m. Typ 2 und des
Schlaganfalls [Colhoun et al. 2004]. Zehn kontrollierte prospektive Studien mit Subgruppen von
diabetischen Patienten [Xydakis et al. 2004] zeigen konsistent, dass diese Hochrisiko-Gruppe mindestens den gleichen Nutzen von einer Statintherapie hat wie nicht-diabetische Studienteilnehmer.
Die Kombination von Fenofibrat oder
Bezafibrat mit Statinen ist mit einem leicht
erhöhten Myopathie- bzw. Rhabdomyolyserisiko assoziiert (strenge Indikationsstellung, nur bei Hochrisikopatienten, engmaschige
ALAT-, CK- und Kreatinin-Kontrollen!).
Detaillierte Ausführungen zu Nebenwirkungen
und Kontraindikationen s. Leitlinie Fettstoffwechselstörungen, S. 25 [Fischer et al. 2006])
Der Nutzen der Kombination Statin plus
Fibrat ist NICHT belegt.
33
Praxis-Leitlinie
Metabolisch-Vaskuläres Syndrom
Moderne Nikotinsäurepräparate
sind wirksame Medikamente, um eine Dyslipoproteinämie bei Patienten mit dem MVS zu korrigieren. Sie erhöhen HDL-C, senken die TG
und LDL-C [Meyers et al. 2004], die FFS und
Lp(a).
Wegen massiver Nebenwirkungen (Flush)
konnten sich nicht-retardierte Formen nicht durchsetzen. Mit dem in Deutschland neu zugelassenen
Niaspan® mit verzögerter Wirkstofffreisetzung treten frühere Nebenwirkungen wie Niacin-Flush,
Brennen, Urtikaria nur noch in 10 – 15% auf,
und die Compliance wurde wesentlich verbessert
[Knopp et al. 1998; McKenney et al. 1994].
Über die folgenden pleiotropen Effekte
(s. Tab. 9) in Bezug auf Parameter der niedriggradigen Entzündung und der Gerinnung, die in Beziehung zur Insulinresistenz stehen, wurde berichtet: Senkung von hsCRP, von PAI-1
[Kashyap et al. 2002; Chesney et al. 2000; Brown et
al. 1995].
Mit der neuen Form (Niaspan®) mit verzögerter
Wirkstofffreisetzung und niedriger bis moderater
Dosierung (< 2000mg/Tag) kommt es nur zu marginalen Änderungen der Glukosetoleranz und des
HbA1c [Elam et al. 2000].
In Studien führte Nikotinsäure zu einer signifikanten Senkung von kardiovaskulären Ereignissen
und der Gesamt-Mortalität [Coronary Drug Project
1975].
Eine Medikamentenkombination von
Statin plus Nikotinsäure (Niaspan®) ist häufig erforderlich, um das breite Spektrum von
Lipoproteinanomalien, das charakteristisch für das
MVS ist, zu korrigieren.
34
Mehrfach ungesättigte Fettsäuren
In der GISSI-Studie [GISSI 1999] senkte die Gabe
von mehrfach ungesättigten n-3-Fettsäuren die
Häufigkeiten von Tod, nichttödlichem Herzinfarkt
und Schlaganfall signifikant bei Patienten mit einem
bereits durchgemachtem Infarkt.
Medikamentöse Therapie der Hypertonie
bei MVS
(s. Leitlinie Hypertonie der Hochdruck-Liga
[Deutsche Hochdruck-Liga 2003])
Antihypertensiva haben unterschiedliche
pleiotrope Effekte auf die Erkrankungen und
die zugrunde liegende Pathophysiologie des MVS.
Dies ist wichtig für die Auswahl von in 1. Linie zu
verwendenden Medikamenten und von Kombinationen.
Bei Patienten mit MVS ohne KHK
bzw. bei jungen adipösen Personen mit
Dyslipidämie und/oder Prädiabetes
• sollten ACE-Hemmer / AT1-Blocker
Medikamente der 1. Wahl sein
(gefolgt von Kalzium-Kanal-Blockern).
• In der Mehrzahl der Fälle, die mit
ACE-Hemmern/AT1-Blockern behandelt werden, sind niedrige Dosen von
Diuretika auf längere Sicht zusätzlich
erforderlich, um einen normnahen Blutdruck
zu erreichen.
Für Patienten mit MVS und mit KHK
• sind selektive Beta-Blocker essentieller
Teil der Behandlung.
Medikamentöse Therapie des MVS
Tab. 10 Antihypertensiva – metabolisch-vaskuläre Effekte und Endpunkte
Antihypertensiva
pleiotrope Effekte
bzgl. MVS
Insulinresistenz
Glukosetoleranz
HbA1c
Lipide/Gesamt-C
HDL-C
LDL-C
TG
Nephro-protektiv
Kardio-protektiv
Insult-protektiv
Diabetes-präventiv
ACEAT1Hemmer Blocker
(↓) =
(↑)=
(↓)=
↑=
=
=
=
=
ja
ja
ja
kaum
=
=
=
↓=
ja
ja
ja
ja
BetaBlocker
↑
↓
↑
=
↓
=
↑↑
unklar
ja < 60 J
ja < 60 J
nein,
Anstieg
↑
↓
↑
↓ (=)
↑
↑↑
=
in Komb.T.
in Komb.T.
nein, sondern
Anstieg
=
=
=
=
=
=
=
kaum
kaum
ja
ja
zentralwirkende
Antihypertensiva
(Moxinidin-Gruppe)
↓
(↑)
(=) (↓)
↑ (=)
↓ (=)
(↓) (=)
AT1-Blocker
sind bei MVS gleich effektiv wie ACE-Hemmer, aber teurer. Deshalb sind sie bei Nebenwirkungen der ACE-Hemmer (z. B. chronischer Husten) alternativ einsetzbar.
Pleiotrope Effekte (s. Tab. 10): Nephro- und
kardioprotektive Effekte sind erwiesen wie
bei ACE-Hemmern [Croom et al. 2004; Suzuki et
al. 2004; Viberti et al. 2002].
AT1-Blocker reduzieren die Albuminexkretion wie ACE-Hemmer bei D. m. Typ-2-Patienten
mit Mikroalbuminurie [Mann et al. 2003; Sica et
al. 2002]. Für einige AT1-Blocker wurde auch von
einem positiven Effekt auf die Lipide
berichtet. Ebenso wie ACE-Hemmer stimulieren
AT1-Blocker das sympathische Nervensystem nicht und sind somit bei Patienten mit
gestörter sympathovagaler Balance ideale Kombinationspartner für Diuretika, Beta-Blocker und
Kalzium-Antagonisten.
Studien: Ebenso sollen sie die Entwicklung eines
D. m. bei Hypertonikern reduzieren [Scheen 2004].
t
ACE-Hemmer
sind inzwischen als Antihypertensivum der
1. Wahl bei D. m. akzeptiert.
Dies gründet sich vor allem auf die pleiotropen
Effekte (s. Tab. 10) wie die nephro- und kardioprotektive Wirkung [HOPE 2000] ACEHemmer reduzieren die Albuminexkretion
bei diabetischen Patienten mit Mikroalbuminurie
[Mann et al. 2003; Sica et al. 2002].
Darüber hinaus wird die Insulinresistenz reduziert. ACE-Hemmer haben nur marginale
Effekte auf die Lipide. Sie stimulieren das
sympathische Nervensystem nicht.
Studien: ACE-Hemmer haben einen festen Stellenwert in der Sekundärprävention bei Postinfarktpatienten und bei Herzinsuffizienz. Sie führen zu
einer guten Regression der LVH. Bei Hypertonikern
soll die Diabetes-Entwicklung geringer unter ACEHemmern sein [Scheen 2004]. In der DREAMStudie [DREAM 2006] konnte Ramipril in einer
Dosierung von 15 mg/d die Diabetesprogression
jedoch nicht signifikant vermindern (um 9 %).
CAVE: Bei Niereninsuffizienz:
Dosisreduktion, Kontrolle von K+ und Krea, insbesondere zu Beginn der ACE-Hemmer-Therapie.
Schleifendiuretika/ KalziumAntagonisten
Thiaziddiuretika
35
Praxis-Leitlinie
Metabolisch-Vaskuläres Syndrom
Schleifen- und Thiaziddiuretika
Thiaziddiuretika sind aufgrund der ungünstigen
pleiotropen Effekte (s. Tab. 10) bei Diabetikern und Patienten mit MVS nicht
Mittel der 1. Wahl [Scheen 2004].
Von einer Monotherapie mit Thiaziddiuretika
bei D. m. und MVS ist deshalb abzusehen.
Thiaziddiuretika sind jedoch ideale Kombinationspartner für ACE-Hemmer/AT1-Blocker
oder Beta-Blocker und sollten in keiner Kombinationstherapie fehlen.
Pleiotrope Effekte (s. Tab. 10): Sie erhöhen
TG und LDL-C und verschlechtern die
Glukosetoleranz [Ferrari et al. 1991].
Studien: Sie führen zu einem signifikanten
36
Anstieg von neu diagnostiziertem D. m. [Barzilay
et al. 2004].
CAVE: Bei eingeschränkter Nierenfunktion sollten Schleifendiuretika statt Thiaziddiuretika eingesetzt werden.
t
Beta-Blocker
Den ungünstigen metabolischen Effekten der
Beta-Blocker (s. Tab. 10) stehen positive blutdrucksenkende Effekte und die Sympathikusblockade (insbesondere bei Diabetikern mit
gestörter sympathovagaler Balance) gegenüber.
Andererseits sind Beta-Blocker bei Patienten mit
MVS und nachgewiesener KHK heute essentieller
Bestandteil der Sekundärprävention.
Pleiotrope Effekte (s. Tab. 10):
Ungünstige metabolische Effekte: sogar
die ß1-selektiven Medikamente erhöhen die TG,
senken HDL-C und verschlechtern die
Insulinsensitivität. Sie führen zudem meist zu
einer leichten Gewichtszunahme. Die Verwendung von Atenolol, einem ß1-selektiven Beta-Blokker, war in der UKPDS mit signifikant höheren
HbA1c-Spiegeln und einer Gewichtszunahme im Vergleich mit dem ACE-Hemmer Captopril verbunden [UKPDS-Group 1998]. Es gibt konsistente Daten von prospektiven Studien, dass
sie das Auftreten von D. m. vorverlegen (anstatt
verhindern!) [Scheen 2004; Jacob 1998].
Kalzium-Antagonisten (CAA)
Kalzium-Antagonisten sind bei Diabetikern nicht
Mittel der 1. Wahl.
Pleiotrope Effekte (s. Tab. 10): Sie haben offenbar keinen signifikanten Effekt auf die
Pathophysiologie und Erkrankungen des MVS
(stoffwechselneutral). Hinsichtlich organprotektiver
Effekte sind sie den ACE-Hemmern unterlegen.
Wie ACE-Hemmer/AT1-Blocker haben sie ein
günstigeres hämodynamisches Wirkprofil
als Beta-Blocker [Nürnberger 2006]. Begründung:
stärkere Senkung des aortalen Blutdrucks, besondere Reduktion der arteriellen Steifigkeit, die für
die Pathogenese der Hypertonie von hervorragender Bedeutung ist. Deshalb sind CAA bei älteren
Patienten besonders wirksam. Studien: So ist
eine deutliche Reduktion der Rate an zerebrovaskulären Insulten beschrieben [Staessen 1997].
Bei unzureichender Blutdrucksenkung
unter o.g. Therapie können periphere
und zentralwirksame (Moxonidin) Vasodilatantien zusätzlich eingesetzt werden:
Moxonidin
Moxonidin ist ein ideales Kombinationspräparat in
der antihypertensiven Therapie des D. m. – als
3. oder 4. Präparat. Pleiotrope Effekte (s. Tab.
10): Es stimuliert als Imidazolin-Agonist im ZNS
Alpha-2-Rezeptoren. Es hat eher günstige
metabolische Effekte und löst durch den zentralen Angriffspunkt eine Sympathikolyse aus. Auch
das Renin-Angiotensin-System wird supprimiert.
Medikamentöse Therapie des MVS
Medikamentöse Therapie des
Prädiabetes und D. m. Typ 2 bei MVS
Detaillierte Ausführungen zu Wirkungsmechanismus, Dosierung, Nebenwirkungen etc.
s. Leitlinie D. m. Typ 2 [Schulze et al. 2002]
Tab. 11 Antidiabetika – metabolisch-vaskuläre Effekte und Endpunkte
Antidiabetika
pleiotrope Effekte bzgl.
MVS
Übergewicht/intraabdominale
Adipositas
Insulinresistenz
RR
Lipide/Gesamt-C
HDL-C
LDL-C
TG
hsCRP
Diabetesinzidenz
Hypertonie-Inzidenz
Myokardinfarkt-Inzidenz
Apoplex-Inzidenz
Acarbose
Metformin
↓
↓ca. 1kg
(↓) (Leber)
=
↓
↓
↓
↓
↓↓
um 36%
↓↓
um 34%
↓↓↓ um 65%
↓↓ um 31 %
=
↓
Glitazone
↑/↓
↓
↓
↓
↑
(↓)
↓
↓
↓↓↓ um 62%
(↓)
↓↓ um 22%
↓↓ um 18%
Prädiabetes bei MVS
Diabetes bei MVS
Bislang wurden Interventionsstudien bei Prädiabetes nur bei gestörter Glukosetoleranz (IGT) durchgeführt. Es sind noch keine Daten von kontrollierten prospektiven Studien für Personen mit gestörter Nüchtern-Plasma-Glukose (IFG) verfügbar.
Acarbose, Glitazone und Metformin können
effektiv die Konversion von IGT zum Diabetes vermindern [Chiasson et al. 2003; DREAM 2006;
Knowler et al. 2002], s. Kapitel Prävention S. 25,
26 und Tab. 11. Therapeutische sowie pleiotrope Effekte auf die Faktoren des MVS sind assoziiert mit einer signifikant niedrigeren Inzidenz von
größeren kardiovaskulären Ereignissen (z. B. Myokardinfarkte). Momentan besteht jedoch nur die
Möglichkeit eines “Off-label-use” bei IGT mit
MVS.
Metformin
Die günstigen Effekte von Metformin auf
Parameter des MVS bei klinisch manifestem
D. m. wurden in der UKPDS [UKPDS-Group 1998]
bestätigt. Metformin war das einzige Medikament
in dieser Mega-Studie, das bei adipösen Patienten signifikant kardiovaskuläre Ereignisse verminderte. Es ist noch eine offene Frage, warum Metformin, trotz der Tatsache, dass es keine stärkere
Reduktion von HbA1c als Glibenclamid und Insulin
in den anderen Armen der UKPDS erreichte, in
Bezug auf arteriosklerotische Erkrankungen überlegen war. Eine Möglichkeit könnte sein, dass es
pleiotrope Effekte auf das Übergewicht
hatte, während die Patienten in der Sulfonylharnstoff- und Insulin-Gruppe an Gewicht zunahmen.
37
Praxis-Leitlinie
Metabolisch-Vaskuläres Syndrom
Glitazone
Glitazone wie Pioglitazon und Rosiglitazon sind
Insulinsensitizer, die auf zwei hauptsächliche
pathogenetische Faktoren des MVS wirken: die Insulinresistenz und die intraabdominale Adipositas (s. Tab. 11).
Pleiotrope Effekte: Glitazone haben günstige pleiotrope Effekte auf die Dyslipidämie und Hypertonie [Raji et al. 2003;
Campbell 2000; Dormandy et al. 2005].
Die Reduktion des Blutdruckes wird bei
Patienten mit D. m. Typ 2 und Hypertonie beschrieben [Grossman 2003]. Rosiglitazon vermindert
die p.p. TG, HDL2 und die small dense
LDL. Pioglitazon senkt die TG sowie die
small dense LDL und erhöht HDL-C.
Für Rosiglitazon konnte eine signifikante
Abnahme von CRP beschrieben werden [Haffner et al. 2002], auch Pioglitazon senkt das
hsCRP [Hanefeld, Publikation in Vorbereitung].
Die Glitazone vermindern die Steatosis hepatis [Promrat et al. 2004].
Studien: In der PRO-active-Studie senkte Pioglitazon 45mg/d vs. Plazebo bei Patienten mit KHK
die kardiovaskulären Endpunkte Tod, Herzinfarkt
und Schlaganfall [Dormandy et al. 2005]. In der
ADOPT-Studie [Kahn 2006] konnte gezeigt werden, dass eine Monotherapie mit Rosiglitazon im
Vergleich zu Glibenclamid bzw. Metformin bei
mindestens 4jährigem Studienverlauf die Progression der Hyperglykämie bei bisher nicht medikamentös behandelten Typ-2-Diabetikern deutlich
verlangsamen kann. Rosiglitazon war besonders
effektiv bei übergewichtigen Personen, bei älteren
Patienten und bei Frauen. Die Rate von kardiovaskulären Ereignissen war unter Rosiglitazon gleich
wie unter Metformin.
NW: Gewichtszunahme, Ödemneigung und höhere LDL-C als unter Metformin/Glibenclamid.
38
Insulintherapie
Bisher liegen keine Endpunktstudien zur Prävention und Behandlung des MVS durch frühe Insulintherapie vor. Es konnte jedoch gezeigt werden,
dass durch strikte Normalisierung der
Glykämiewerte bei Schwerkranken und Patienten mit koronarer Herzkrankheit durch Insulin
die Endothelfunktion verbessert und die kardiovaskuläre Mortalität gesenkt werden konnte [Malmberg et al. 1995, van den Berghe et al.
2001]. Frühe Insulinierung mit HbA1c-Werten
< 6.5% ist nicht mit einer stärkeren Gewichtszunahme und einem erhöhten Hypoglykämierisiko
assoziiert.
Eine normnahe Glykämiekontrolle mit
HbA1c-Werten < 6.5% ist in vielen Fällen
nur mit früher Insulinbehandlung bei
D. m. Typ 2 und MVS erreichbar.
Antihyperglykämische orale Antidiabetika wie
Metformin, Acarbose und Insulinsensitizer
sind Medikamente der 1. Wahl
bei Personen mit D. m. Typ 2, die am MVS leiden.
Weiterhin können effektiv in der Prävention von
Erkrankungen des MVS ACE-Hemmer/AT1-Blocker
und Statine sein, die vermutlich die Insulinsensitivität verbessern und/oder die niedriggradige
Entzündung hemmen.
Kardiovaskuläre Manifestationen des MVS
Kardiovaskuläre Manifestationen des MVS
EPIDEMIOLOGIE KARDIOVASKULÄRER
KOMPLIKATIONEN (BEI MVS)
1. Koronare Herzerkrankung und
Ischämische Kardiomyopathie
2. Arterielle Verschlusskrankheit einschließlich zerebrovaskulärer
Komplikationen
Epidemiologische Daten sind nur für das
Metabolische Syndrom (MetS) verschiedener
Definitionen und zudem spärlich vorhanden.
Koronare Herzerkrankung (KHK)
Neben den klassischen kardiovaskulären Risikofaktoren (Rauchen, Hypertonie, Dyslipidämie, Diabetes) bedeutet das Vorliegen eines MetS als Risikofaktoren-Cluster eine weitere Risikosteigerung für die KHK um 35 – 60% [Sundström et
al. 2006]. Das MetS kann in bis zu einem Drittel
der Fälle bei Männern für die entstehende KHK
verantwortlich gemacht werden [Wilson 2005)].
Nach einer Metaanalyse und nach einzelnen
prospektiven Studien beträgt das relative Risiko
für kardiovaskuläre Erkrankungen bei Vorliegen
eines MetS zwischen 1,6 – 5,5 in Abhängigkeit
vom Beobachtungszeitraum und von dessen
Definition [Ford 2005; Meigs 2006; Isomaa 2001].
Je mehr Facetten des MetS nachweisbar sind,
desto ausgeprägter sind die koronarangiographischen Veränderungen [Solymoss 2004].
Damit ist das MetS in seiner kompletten Ausprägung ein schwerwiegendes Risikofaktoren-Cluster
für kardiovaskuläre Morbidität und Mortalität und
wird bald das Rauchen als bisherigen Hauptrisikofaktor ablösen [Deen 2004; Sattar 2003; Eckel
1998].
So war in Deutschland im Jahre 2001 die KHK
die häufigste Todesursache, ihr Anteil an
allen Todesursachen umfasste 47% [Statistisches
Bundesamt 2005].
Bei Diabetikern sind kardiovaskuläre Erkrankungen in bis zu 70% Todesursache [Libby 2005].
Die 30-Tage-Mortalität beim Diabetiker im akuten
Myokardinfarkt ist etwa doppelt so hoch wie bei
Nicht-Diabetikern. Infolge der Hochrisiko-Konstellation des Diabetikers gilt der D. m. Typ 2 heute als
„KHK-Äquivalent” [Whitely 2005]. In einzelnen
Studien entspricht das kardiovaskuläre Mortalitätsrisiko von Patienten mit D. m. ohne vorausgegangenen Herzinfarkt dem von Nichtdiabetikern
mit Herzinfarkt [Grundy 2002]. Besondere Beachtung ist der stummen Ischämie des Diabetikers zu widmen (pathologische Q-Zacken im EKG,
keine typische Angina-pectoris-Symptomatik, Dyspnoe als Ischämie-Pendant).
Hinsichtlich der späteren Ausprägung einer Herzinsuffizienz kann dem MVS für Männer eine
prädiktive Rolle unabhängig von einem vorab erlittenen Myokardinfarkt zugesprochen werden
[Ingelsson 2006].
Arterielle Verschlusskrankheit (AVK)
einschließlich zerebrovaskulärer
Komplikationen
Die AVK ist bei Patienten mit MVS deutlich häufiger als in der Normalbevölkerung (38% vs. 18%).
Dabei konnte eine deutliche Korrelation zur Häufigkeit des Auftretens der AVK in Abhängigkeit der
einzelnen Risikocluster des MetS nachgewiesen
werden. Die höchste Prävalenz hat die Kombination der vier klassischen Risikofaktoren MVS
[Costa 2004].
39
Praxis-Leitlinie
Metabolisch-Vaskuläres Syndrom
Umgekehrt wurde gezeigt, dass bei manifester
AVK in 57% der Fälle gleichzeitig ein MetS nachgewiesen werden konnte [Olijhoek 2004].
Die zerebrovaskuläre Komplikation – manifester
Apoplex – tritt bei bis zu 11,3% der Patienten
mit MetS ebenfalls in Abhängigkeit der Anzahl der
Risikofaktoren auf [Costa 2004]. In einer weiteren
Erhebung konnte gezeigt werden, dass bei erlittenem Apoplex in 43% der Patienten ein MetS bereits besteht [Olijhoek 2004]. Ursächlich für zerebrovaskuläre Komplikationen sind neben den kardial bedingten Embolien (bei Vorhofflimmern)
Erkrankungen der extrakraniellen hirnversorgenden Gefäße (20%) sowie Erkrankungen der intrakraniellen hinversorgenden Gefäße (80%)
[Eckstein 2004].
PATHOGENESE KARDIOVASKULÄRER
KOMPLIKATIONEN BEI MVS
Die Pathogenese kardiovaskulärer Komplikationen beim MVS wird auf der Basis der genannten
Risikofaktoren im wesentlichen durch folgende
Komponenten vermittelt:
• endotheliale Dysfunktion [Landmesser
2004],
• prothrombotischer Blutgerinnungsstatus [Godsland 2005, Nieuwdorp 2005] und
• systemische, chronisch inflammatorische Reaktion insbesondere auf eine
Hyperlipoproteinämie [Biondi-Zoccai 2003].
Diese Komponenten stehen untereinander in
direkter Wechselbeziehung und beeinflussen sich
gegenseitig. Der Nachweis jeder einzelnen dieser
drei Komponenten ist bereits mit einer erhöhten
kardiovaskulären Morbidität verbunden [Schachinger 2000; Halcox 2002; Ridker 2003]. Gemeinsam führen sie zu makrovaskulären Veränderun40
gen im Sinne einer Atherothrombose [BiondiZoccai 2003] sowie zu Veränderungen der
Mikrozirkulation [de Jongh 2004].
EINTEILUNG UND DIAGNOSTIK DER
KARDIOVASKULÄREN KOMPLIKATIONEN
BEI MVS
Prinzipiell richten sich Diagnostik und Therapie der
kardiovaskulären sowie der rein vaskulären Erkrankungen nach den Leitlinien der Deutschen Gesellschaft für Kardiologie (DGK) bzw. den Leitlinien
der Deutschen Gesellschaft für Neurologie und der
Deutschen Gesellschaft für Angiologie (DGK).
Die Leitlinien der Deutschen Gesellschaft für Kardiologie sind mit angrenzenden Fachgesellschaften, mit den europäischen und US-amerikanischen
Leitlinien, abgestimmt. An dieser Stelle sollen nur
für die Praxis exemplarisch wesentliche Anteile
aufgeführt werden.
Für die Detailinformationen sind die Leitlinien
abzurufen unter:
Kardiologie:
http://www.
dgk.org/leitlinien/LL_KHK_DGK.pdf [DGK 2003]
http://www.
deutsche-diabetes-gesellschaft.de/redaktion/mitteilungen/leitlinien/LL Diabetes und Herz
120506.pdf [DDG 2006]
http://www.
versorgungsleitlinien.de/themen/khk/index html
Angiologie:
http://www.uniduesseldorf.de/WWW/AWMF/ll/065
-003-m.htm [DGA 2001]
Neurologie:
http://www.dgn.org/fileadmin/leitl/ischaem.pdf
Kardiovaskuläre Manifestationen des MVS
Die stabile Angina pectoris wird nach
der CCS-Klassifikation vorgenommen
[Campeau 1976; Campeau 2002]:
CCS-Klassifikation
(Canadian Cardiovascular Society)
0: Stumme Ischämie
I: Keine Angina bei normaler/leichter körperlicher
Belastung,
Angina bei schwerer körperlicher Belastung
II: Geringe Beeinträchtigung der normalen
körperlichen Aktivität durch Angina pectoris
III: Erhebliche Beeinträchtigung der normalen
körperlichen Aktivität durch Angina pectoris
IV: Angina pectoris bei geringster körperlicher
Belastung oder bei Ruhe Schmerzen
Die Einteilung der instabilen Angina erfolgt nach
der Braunwald-Klassifikation [Hamm and Braunwald 2000].
Die initiale Diagnostik basiert im Wesentlichen auf:
• Anamnese
• 12-Kanal-Ruhe-EKG
• akuten Ischämiemarkern für die instabile
Situation
Beim stabilen Patienten zusätzlich zum Nachweis
von Ischämien:
• Belastungs-EKG
Das Belastungs-EKG ist mit einem positiven
prädiktiven Wert von 85% bzw. einer Spezifität
von ca. 80% und einer Sensitivität von ca. 50%
für die Primärdiagnostik und die Verlaufskontrolle
(jährliche Kontrolluntersuchungen) für diabetische
und nichtdiabetische Patienten in der Regel ausreichend genau.
Voraussetzung ist allerdings eine ausreichende Ausbelastung mit adäquatem
Frequenzanstieg.
t
Koronare Herzerkrankung (KHK)
Für die Manifestation der KHK ist die Unterscheidung in ein
• akutes Krankheitsbild (akutes Koronarsyndrom:
instabile Angina pectoris bis akuter Myokardinfarkt) und
• stabiles Krankheitsbild (stabile Angina
pectoris) entscheidend.
Ergibt sich aus der Anamnese und dem Risikoprofil
trotz eines negativen Belastungs-EKG bei individueller Ausbelastung oder bei Nichtdurchführbarkeit einer Ausbelastung doch der dringende Verdacht auf das Vorliegen einer hämodynamisch relevanten KHK, so sollten weitere Belastungsuntersuchungen im kardiologischen
Fachbereich durchgeführt werden:
An 1. Stelle stehen hier die beiden alternativ
einsetzbaren bildgebenden Belastungsverfahren
(mit einer Sensitivität von 82 – 86% und einer
Spezifität von 54 – 56%):
• Stress-Echokardiographie mit körperlicher
oder pharmakologischer Belastung (Dobutamin)
und
• Myokardszintigraphie – alle gängigen
Tracer mit körperlicher oder pharmakologischer
Belastung (Dipyridamol oder Adenosin).
Wann immer möglich, sollte eine physiologische
(körperliche) Belastung bevorzugt durchgeführt
werden [DDG 2006; Albers 2006].
Durch die transthorakale Echokardiographie erfolgt die Evaluation der linksventrikulären
Funktion einschließlich der regionalen Kinetik.
Nur bei nicht ausreichendem Schallfenster kommt
hier der MRT eine Rolle zu.
41
Praxis-Leitlinie
Metabolisch-Vaskuläres Syndrom
Noch keine Bedeutung in der täglichen Praxis
aufgrund der geringen Verfügbarkeit haben:
• Dobutamin-Stress-MRT (DSMR) sowie
• Myokard-Perfusions-MRT mit pharmakologischer Belastung (Dipyridamol oder Adenosin,
Spezifität und Sensitivität bis 90%).
Arterielle Verschlusskrankheit (AVK)
einschließlich zerebrovaskulärer
Komplikationen
Die Einteilung der AVK erfolgt nach den klinisch
definierten Stadien nach Fontaine:
Eine Indikation für die Koronarangiographie besteht:
• bei Verdacht auf KHK mit Ischämienachweis
und/oder eingeschränkter linksventrikulärer
Funktion
• bei akutem Koronarsyndrom und/oder Verdacht
auf signifikante Progredienz einer bestehenden
KHK [Dietz 2003; Silber 2005].
Fontaine-Stadien
der arteriellen Verschlusskrankheit
I: Beschwerdefreiheit bei objektiv nachweisbarer
AVK
II: Claudicatio intermittens
IIa: Gehstrecke > 200m
IIb: Gehstrecke < 200 m
III: Ruheschmerz
IV: Nekrose/ Gangrän
Häufigkeit der kardiologisch-orientierten
Untersuchungen
(EKG, Belastungs-EKG und evtl.Echokardiographie):
Empfehlung bei hohem Risikoprofil
• beim asymptomatischen Patienten jährlich,
• bei Symptomen entsprechend kürzeres
Intervall.
Die Diagnostik der AVK besteht initial aus einer
Anamnese unter Berücksichtigung der Erhebung
der freien Gehstrecke, des Beginns der Claudicatio
bzw. Ruheschmerzen. Die klinische Untersuchung der Extremitäten sollte die Erhebung
des peripheren Pulsstatus sowie etwaiger trophischer Veränderungen/Läsionen einschließen.
In den Fachgesellschaften gibt es bisher keine
starre Festlegungen der Untersuchungsfrequenzen.
Apparativ hat die Messung des KnöchelArm-Index (ABI) die größte diagnostische
Aussagekraft:
Es erfolgt in Ruhelage eine Bestimmung des systolischen Verschlussdruckes am Arm (Blutdruckmessung) sowie am Knöchel mittels Blutdruckmanschette und Doppler-Stiftsonde. Aus den erhaltenen Werten wird ein Quotient gebildet.
Bei Werten < 0,9 kann von einer bestehenden
AVK ausgegangen werden [Diehm 2004; DGA
2001]. Bei auffälligen Befunden und positiver Klinik sollte die Zuweisung zum Angiologen
zur weiterführenden Diagnostik (Farbduplexsonographie und ggf. Angiographie) erfolgen.
42
Versorgungsstrukturen
Eine Ausnahme bildet der Befund bei
Werten über 1.2: Hier muss eine Mediasklerose (beim Diabetiker typisch) vermutet werden. Im Falle trophischer Läsionen an den Füßen
macht dieser Befund eine weiterführende Vorstellung beim Angiologen notwendig.
Für die Diagnostik der hirnversorgenden
Gefäße sollte initial eine Anamnese hinsichtlich
neurologischer Symptome, die dem Carotiskreislauf
(Amaurosis fugax, Aphasie, halbseitige motorische
oder sensible Ausfälle) oder dem vertebrobasilaren
Gebiet (Hirnstamm-, Kleinhirnsymptome) zuzuordnen sind, erfolgen. Anschließend erfolgt die lokale
Untersuchung mit Palpation und Auskultation
der Carotiden.
Bei positivem Auskultationsbefund oder
positiver Anamnese sollte eine baldestmögliche
Vorstellung beim Angiologen oder Neurologen zur weiterführenden Abklärung (Farbduplex-Sonographie, ggf. Angiographie) erfolgen
[DGA 2001].
THERAPIE
Durch eine frühzeitige Erkennung und
Behandlung des MVS ist es heute möglich, Gefäßkomplikationen zu verhindern
oder deren Progression zu verzögern.
Das therapeutische Vorgehen ergibt sich aus den
Leitlinien der Fachgesellschaften und wird für jeden Patienten individuell festgelegt.
Versorgungsstrukturen
Die Erkennung und Behandlung von
Patienten mit MVS:
in erster Linie durch Hausärzte (Fachärzte für Allgemeinmedizin, hausärztlich tätige Internisten und
Fachärzte für Kinder- und Jugendmedizin). Die Konsensuskonferenzen in Europa und in den USA haben eindeutig festgestellt, dass Hausärzte bei der
Erfassung Gefährdeter wie auch der Verbesserung
des Gesundheitsverhaltens, der Schulung zu gesunder Ernährung und gesunder Lebensweise eine
besondere Rolle zukommt.
Eine enge und gut funktionierende Kooperation im
Sinne einer integrierten Versorgung ist
jedoch für den Therapieerfolg bei der Behandlung
des MVS entscheidend:
Wie auch in der Diabetesbetreuung ist
eine Verzahnung ambulanter, stationärer
und rehabilitativer Leistungen notwendig.
Problempatienten:
Zuweisung zur weiteren Diagnostik und Therapie
an eine Schwerpunktpraxis oder eine spezialisierte Stoffwechselambulanz. Als Bindeglied zwischen den Hausärzten und der hochspezialisierten
stationären Einrichtung fungieren im ambulanten
Bereich die diabetologischen Schwerpunktpraxen,
die eng mit Kardiologen und Angiologen kooperieren, um diese Patienten umfassend zu diagnostizieren und effektiv behandeln zu können.
Problem- oder therapierefraktäre Fälle
mit akuten bzw. multiplen Komplikationen:
In jedem Regierungsbezirk sollte darüberhinaus
zur effizienten Betreuung von Problemfällen eine
hochspezialisierte Ambulanz in Anbindung an eine
Stoffwechselstation zur Verfügung stehen,
die eng mit kardiologischen Einrichtungen kooperiert.
43
Praxis-Leitlinie
Metabolisch-Vaskuläres Syndrom
Eine große Bedeutung kommt einer
engen Zusammenarbeit mit Kardiologen
und Angiologen sowie Podologen zu,
um hochgefährdete Patienten rasch zu erfassen
und einer fundierten und umfassenden Therapie
zuzuführen. Diese Abteilungen sollten ähnlich der
Struktur der Diabetesbetreuung auch als Referenz-, Ausbildungs- und Fortbildungszentren fungieren.
Die Therapieziele sind unter Mitarbeit von ausgebildeten DiätberaterInnen zu erreichen. Hier
sind, wie in der Diabetologie, Einzel- und Gruppenschulungen sinnvoll.
Selbsthilfegruppen können die Effektivität der
Behandlung erhöhen, z. B. bei der Behandlung der
Adipositas.
Nur auf diesem Wege lassen sich die immensen
Fortschritte in der Diagnostik und Therapie auch
für alle Patienten mit komplizierten und therapieaufwändigen Formen auf breiter Basis nutzbar
machen und vorhandene Ressourcen im Gesundheitswesen effektiv nutzen.
44
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Literaturverzeichnis
Impressum:
1. Auflage
19. 1. 2007
Gestaltung:
Sieglinde Kunath, Dresden
Grafik-Designerin
Druck:
Druckerei Thieme
Zaschendorfer Str. 91
01662 Meißen
Den kritischen Lesern danken wir für konstruktive Anmerkungen.
Die Wiedergabe von Gebrauchsnamen, Handelsnamen,
Warenbezeichnungen usw. in
diesem Werk berechtigt auch ohne besondere
Kennzeichnung nicht zu der Annahme,
dass solche Namen im Sinne der Warenzeichen- oder
Markenschutz-Gesetzgebung als frei zu betrachten wären
und daher von jedermann benutzt werden dürfen.
Copyright © by
Institut für Medizinische Informatik und Biometrie der
Technischen Universität Dresden
53
Tab. 1 Definition / Diagnose eines MVS
Ein MVS liegt in Anlehnung an ATP III vor, wenn mindestens 3 der aufgeführten
Kriterien erfüllt sind [nach ATPIII 2002]:
intraabdominale Adipositas
Taillenumfang
Männer
Frauen
erhöhte Triglyzeride
erniedrigtes HDL-C
Männer
Frauen
erhöhter Blutdruck
erhöhte Glukose
nüchtern* im Plasma
kapillär
2-h-pp im oGGT**
> 102 cm
> 88 cm
> 1.7 mmol/l (150 mg/dl)
< 1.0 mmol/l ( 40 mg/dl)
< 1.3 mmol/l ( 50 mg/dl)
> 130/85 mmHg
> 6.1 mmol/l (110 mg/dl)
> 5.6 mmol/l (100 mg/dl)
> 7.8 mmol/l (140 mg/dl)
oder spezifische Therapie
oder spezifische Therapie
oder behandelte Hypertonie
oder
oder
oder behandelter D. m. Typ 2
* Die Nüchtern-Glukose wird im Plasma (Natriumfluorid-Röhrchen) bestimmt, da zur Diagnosestellung die Plasmaglukose
international üblich ist [s. ADA 1997]. CAVE: Es gelten andere Grenzwerte als im Kapillarblut!
** Bei einer erhöhten Nüchtern-Plasmaglukose > 6.1 – < 7.0 mmol/l ist ein oGTT indiziert, aber nicht notwendig für die
Definition eines MVS.
Ab 7.0 mmol/l liegt bereits ein D. m. Typ 2 vor, ein oGTT ist dann nicht mehr indiziert.
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