Spezialfälle - TU Chemnitz

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Spezialfälle
BOYLE-MARIOTT`sches
Gesetz
GAY-LUSSAC`sches Gesetz
pV=nRT
bei V, n = konstant:
p = const.  T
Druck 
Druck 
pV=nRT
bei T, n = konstant:
p  V = const.
V = const.
T2
T1
Volumen 
Temperatur 
Gesetz von DALTON
Gesamtdruck entspricht der Summe der Partialdrucke
p1
p2
p1 + p2 + … = pges
pges
Vergleich ideales Gas – reales Gas
pV
RT
Ursachen der Abweichungen
◦ Eigenvolumen der Moleküle
◦ Intermolekulare Anziehungskräfte
2,0
1,8
1,6
1,4
1,2
1,0
0,8
0,6
0,4
0,2
0
CH4 (0°C)
H2 (0°C)
CH4 (200°C)
CO2 (40°C)
ideales Gas
20
40
60
80 Druck/MPa
Phasenübergänge
Aggregatzustände und Zustandsänderungen
sublimieren TSub
schmelzen TF
fest (solidus)
volumenbeständig
formbeständig
verdampfen TS
flüssig (liquidus)
gasförmig (gaseous)
volumenbeständig
nicht volumenbeständig
nicht formbeständig nicht formbeständig
erstarren TE
kristallisieren
kondensieren TK
resublimieren TK
innere Energie
Änderung der inneren Energie
Verdampfung
Kondensation
endotherme Vorgänge
Schmelzen
Erstarrung
exotherme Vorgänge
fest
flüssig
gasförmig
Temperatur/ °C
an Phasenübergängen sprunghafte Energieänderung
◦ endotherm: Energiezuführung
◦ exotherm: Energieabgabe
Änderung des Ordnungszustandes
gasförmig
flüssig
fest
Ordnung
kinetische Energie
Zustandsdiagramm von Wasser
(nicht maßstabsgerecht)
Druck / bar
220,5
1,013
fest
kritischer Punkt
flüssig
Siedepunkt
Schmelzpunkt
gasförmig
0,0061
Tripelpunkt
0 0,01
100
374
Temperatur / °C
Zustandsdiagramm von CO2
(nicht maßstabsgerecht)
kritischer Punkt
Druck / bar
73,7
flüssig
fest
5,2
Tripelpunkt
gasförmig
1,013
- 78
- 57
31
Temperatur / °C
CO2 fest, gasförmig, flüssig
12
Der kritische Zustand
Gasphase
eine
Phase
Phasengrenze
flüssige Phase
Temperatur
t < tK
t  tK
Überkritisches CO2
14
Siedediagramm
Unbegrenzte Mischbarkeit im flüssigen Zustand
Fraktionierte Destillation von Luft
Temperatur / K
gasförmig
90
Taukurve
flüssig
Siedekurve
77
0
20
40
60
80
100
Stoffmengenanteil O2 / %
100
80
60
40
20
Stoffmengenanteil N2 / %
0
Allgemeine
Chemie
3. CHEMISCHE REAKTIONEN
3.4 CHEMISCHES GLEICHGEWICHT
1
Chemisches Gleichgewicht
Im Gleichgewicht treten keine Änderungen der Konzentration auf.
Bildung und Zerfall finden statt: dynamisches Gleichgewicht
H2 + I2
H2
I2
2HI
Reaktionsbeginn
HI
Gleichgewicht
Chemisches Gleichgewicht
Hinreaktion
H2 + I2 2 HI
Gleichgewicht
H2 + I2 2HI
Rückreaktion
H2 + I2 2 HI
1 Mol H2
1 Mol I2
0,228 Mol H2
0,228 Mol I2
1,544 Mol HI
2 Mol HI
HI
2
HI
Mol 
Mol 
2
1
1
H2, I2
0
Zeit 
H2, I2
 Zeit
0
Massenwirkungsgesetz (MWG)
Gleichgewichtskonstante K
◦ Quotient aus dem Produkt der Konzentration der Endstoffe
und dem Produkt der Konzentrationen der Ausgangsstoffe
◦ ist temperaturabhängig
◦ Bei Gasreaktionen kann der Partialdruck eingesetzt werden
aA+bBcC+dD
𝑐𝐶𝑐 ∙ 𝑐𝐷𝑑
𝐾𝑐 = 𝑎 𝑏
𝑐𝐴 ∙ 𝑐𝐵
K >> 1 Gleichgewicht liegt praktisch vollständig auf Seite der Produkte
K  1 Alle Reaktionspartner liegen in etwa gleicher Konzentration vor
K << 1 Reaktion läuft praktisch nicht ab
4
Anwendung des MWG
homogene Gasreaktionen
N2 + 3 H2  2 NH3
heterogene Gasreaktionen
CaCO3  CaO + CO2
p 2 NH 3
Kp 
pN2  p3H 2
Kp 
pCaO  pCO2
pCaCO3
 pCO2 , da p s  1
homogene Reaktion einer Mischung
CH3COOH + C2H5OH  CH3COOC2H5 + H2O
Löslichkeitsgleichgewicht
CaCO3 + H2O + CO2  Ca(HCO3)2
Redoxgleichgewicht
MnO4- + 5 e- + 8 H+  Mn2+ + 4 H2O
Dissoziationsgleichgewicht
2 H2O  H3O+ + OH
Komplexgleichgewicht
Cu2+ + 4 NH3  [Cu(NH3)4]2+
KL 
cCa ( HCO 3 ) 2
c H 2O  cCO2  cCaCO3
=1
Löslichkeitsprodukt KL
AB  A + B
c A  cB
K
c AB
mit cAB = konst.
K  c AB  c A  cB  K L
6
Beeinflussung chemischer GG
Prinzip von Le Chatelier
(Prinzip des kleinsten Zwanges)
◦ Wird auf ein im Gleichgewicht befindliches
System durch Änderung der äußeren
Bedingungen ein Zwang ausgeübt, verschiebt
sich die Lage des Gleichgewichtes so, dass
das System diesem Zwang ausweicht.
Reaktionsbedingungen beeinflussen die Lage des
Gleichgewichtes
◦ Temperatur
◦ Druck
◦ Konzentration
7
Prinzip von Le Chatelier
Temperaturerhöhung begünstigt endotherme Reaktionen
Temperaturerniedrigung begünstigt exotherme Reaktionen
Druckerhöhung verschiebt das GG auf die Seite des
geringeren Volumens
Beispiel:
Ammoniak-Synthese
N2 + 3 H2
exotherm
endotherm
ΔHR = - 92 kJ/mol
2 NH3
Temperatur Ausbeute
Vol.-%
in °C
300
400
500
600
700
63
36
18
8
4
exotherme Reaktion  hohe Ausbeute durch Temperaturerniedrigung
Homogene und Heterogene GG
2 SO2 + O2  2 SO3 ΔHR = -184 kJ/mol
CO2 + C  2 CO
Darstellung von Schwefeltrioxid
BOUDOUARD-Gleichgewicht
hohe Ausbeute durch:
hohe Ausbeute durch:
Temperaturerniedrigung
Temperaturerhöhung
◦ (exotherme Reaktion)
Druckerhöhung
◦ (Volumenabnahme)
Sauerstoffüberschuss
◦ (billiger Rohstoff)
Umsetzung von SO3 zu Schwefelsäure
SO3 + H2SO4  H2S2O7
H2S2O7 + H2O  2 H2SO4
ΔHR = +171 kJ/mol
◦ (endotherme Reaktion)
Druckerniedrigung
◦ (Volumenzunahme)
Entfernung von CO aus dem
Gleichgewicht, z.B. durch Reaktion mit
oxidischen Erzen
MWG:
c 2 CO
KC 
cCO2
cC ist praktisch konstant
2 NO2 (braun)  N2O4 (gelblich) ΔHr>0
10
Allgemeine
Chemie
3. CHEMISCHE REAKTIONEN
3.5 THERMODYNAMIK
1
Thermodynamik
Die Thermodynamik beschreibt energetische Änderungen, auch bei chemischen
Reaktionen. Sie werden durch Zustandsgrößen beschrieben.
Wichtige Zustandsgrößen sind Temperatur, Druck und Konzentration.
Abgeschlossenes System
Geschlossenes System
Reaktionssystem
Reaktionssystem
◦ Kein Stoffaustausch
◦ Kein Energieaustausch
Umgebung
◦ Kein Stoffaustausch
◦ Energieaustausch
Umgebung
Offenes System
Reaktionssystem
Stoffaustausch
Energieaustausch
Umgebung
Heß`scher Satz
Bei gleichem Anfangs- und Endzustand einer Reaktion ist der Wert
der Reaktionsenthalpie, unabhängig vom Reaktionsweg, immer
gleich groß.
ΔH0 = - 393,8 kJ / mol
+ O2
C
CO2
+½O2
ΔH10 =
-110,6 kJ/mol
+½O2
CO
ΔH20 =
-283,2 kJ/mol
Reaktionsweg 1:
C + O2  CO2
Reaktionsweg 2:
C + O2  CO + ½ O2  CO2
ΔH0 = ΔH10 + ΔH20
ΔH0 = - 110,6 kJ / mol + ( - 283,2 kJ / mol )
= - 393,8 kJ / mol
ΔHWeg1 = ΔHWeg2
Verbrennung von Glucose
Energieumsatz bei Bildung oder Verbrennung von Glucose aus bzw. zu CO2 und H2O
ist genau so groß, nur das Vorzeichen ändert sich.
Es spielt keine Rolle, ob die Verbrennung im Feuer durchgeführt wird oder über
enzymatische Prozesse in einem Lebewesen über viele Stufen abläuft.
4
Die Entropie
Die Entropie S gibt den Ordnungsgrad eines Systems an. Ein
abgeschlossenes System strebt immer den Zustand maximaler
Entropie (Unordnung) an.
Phasenübergänge
H2O(l)
H2O(g)
ΔS0 = ΔS0 (H2O(g)) – ΔS0 (H2O(l))
vor dem
Vermischen
CDiamant
CGraphit
ΔS0 = ΔS0 (CGraphit) – ΔS0 (CDiamant)
ΔS = ΣSProdukte - ΣSAusgangsstoffe
nach dem
Vermischen
Entropie und Unordnung
Wahrscheinliche Prozesse führen zu ungeordneten Zuständen
 Entropiezunahme
System im Gleichgewicht (reversibler Vorgang)
ΔSges = 0
Vorgang läuft ab
ΔSges > 0
Vorgang läuft nicht ab
ΔSges< 0
wahrscheinlich
unwahrscheinlich
Freie Reaktionsenthalpie
Die Gleichgewichtslage einer chemischen Reaktion wird durch die freie
Reaktionsenthalpie ΔG beschrieben.
ΔG = ΔH - TΔS
ΔG = 0
das System ist im Gleichgewicht (reversibler Vorgang)
ΔG > 0
Reaktion kann nur bei Zufuhr von Arbeit ablaufen
ΔG < 0
Reaktion kann spontan ablaufen
C + ½ O2  CO
N2 + O2  2 NO
ΔG = -137,2 kJ/mol
ΔG = +173,2 kJ/mol
C + O2  CO2
N2 + 2 O2  2 NO2
ΔG = -394,6 kJ/mol
ΔG = +102,6 kJ/mol
ΔG < 0 Reaktionen möglich
ΔG > 0
Reaktionen ohne Zufuhr
von Arbeit nicht möglich
Für Standardbedingungen gilt: ΔG0 = ΔH0 – TΔS0
Temperaturabhängigkeit von ΔG
ΔG = ΔH - TΔS
ΔH
ΔS
Gibbs-Helmholtz-Gleichung
ΔG
negativ
(exotherme Reaktion)
positiv
negativ; Reaktion läuft immer spontan ab
ΔG = () - (+)
ΔG = ()
positiv
(endotherme Reaktion)
negativ
positiv; Reaktion läuft nicht ab
ΔG = (+) - ()
ΔG = (+)
negativ
negativ
bei niedrigen Temperaturen negativ
ΔG = () - []  [] ΔG = () - (+) ΔG = ()
bei höheren Temperaturen positiv
ΔG = () - [+]  [] ΔG = () - () ΔG = (+)
positiv
positiv
bei niedrigen Temperaturen positiv
ΔG = (+) - []  [+] ΔG = (+) - () ΔG = (+)
bei höheren Temperaturen negativ
ΔG = (+) - [+]  [+] ΔG = (+) - (+) ΔG = ()
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