A us Datenschutzgründen wurde das automatische Herunterladen dieses Bilds v on PowerPoint gesperrt. Basel III - Neue Regeln für Bankgeschäfte bedeuten neue Produkte und Chance Walter Pudschedl, Economist Herbert Tempsch, Financing & Advisory Alpbach, 2. Oktober 2014 Marktphänomene aus Unternehmenssicht: Markt im Umbruch? Unternehmen/Finanzverantwortliche beobachten seit einiger Zeit zunehmend widersprüchliche bzw. schwer zu interpretierende Marktverhältnisse. Pricing (Kreditmarge): Einlagen: Private Equity: Kreditdokumentation: OTC-Produkte: Liquiditätslinien: teilweise große Unterschiede je nach Institut Kalkulation nach Gutdünken? stark unterschiedliche Konditionen für Kundeneinlagen kein Beteiligungskapital seitens Banken mehr Druck auf Aufnahme von Covenants und anderen Standardfeatures steigt erhebliche Preisunterschiede zwischen Anbietern manche Banken sind offensiv, andere sehr defensiv Fragen aus Unternehmenssicht: ? ? ? ? Welche Strategien und Treiber stehen hinter diesen Phänomenen? Welchen Einfluß hat Basel III auf Kreditkondition und –bedingungen? Wie ist der Zusammenhang von Basel III mit Geschäftsmodell der Bank? Was ist zu erwarten, wenn EZB den Markt nicht mehr mit Liquidität flutet? Neue Vorgaben aus dem „Turm“: Eingriff in bisherige Strukturen…. 3 Es ist viel geschehen seit der Finanzmarktkrise 450 regulatorische Neuerungen – 2 pro Woche im Durchschnitt 4 Ziel von Basel III: Stabilisierung des Bankensektors „A global regulatory framework for more resilient banks“ Kapitalpuffer (Quantität) 1. Kapitalerhaltungspuffer 2. Antizyklischer Puffer 3. Systemrelevanzpuffer 4. Systemrisikopuffer Kapitalzusammensetzung (Qualität) 1. Hartes Kernkapital (CET1) 2. Zusätzliches Kernkapital (AT1) 3. Ergänzungskapital (T2) Kapital Kapital • Verschuldungsgrad (Leverage Ratio) • • Verschuldung Liquidität Liquidität Verschuldung • • Risiko • • • • • • • • • 5 Kredit- und Kontrahentenrisiko (CCR) Asset Value Correlation (AVC) Risikokonzentrations – Großkredite Zentrale Gegenpartei ZGP (CCP) Handelsbuch Verbriefungen Reputationsrisiken Operationelle Risiken Sicherheiten Asset Encumbrance Ratio (AE) (Unbelastetheit, Verfügbarkeit Vermögenswerte) Liquidity Coverage Ratio (LCR) kurzfristig Net Stable Funding Ratio (NSFR) langfristig Governance Governance • • • • • Governance (Weiterbildung, Gremienbildung, …) Vergütungsregelung Offenlegung/Meldewesen Grundsätze der Unternehmensführung AR-Ausschüsse: Risiko-, Vergütungskontroll-, Nominierungsausschuss Eigenkapital: Belastbarkeit von Banken und des Bankensystems zu erhöhen – nicht nur eine Frage der Quantität Eigenkapitalanforderungen: Von Basel II zu Basel III 20 18 16 Kombinierte KapitalpufferAnforderung 14 10 8 4 2 0 Ergänzungskapital 4% Weiches Kernkapital 2% Hartes Kernkapital 2% Basel II 6 A-SRI (max. 2% ) Antizykl.Kapitalpuffer 0 - 2,5 % 12 6 G-SRI (1 - 3,5% ) SRP (max. 5% ) Kapitalerhaltungspuffer 2,5 % Ergänzungskapital 2% Weiches Kernkapital 1,5 % Hartes Kernkapital 4,5 % Basel III / CRD IV max. 5% Basel III Basel II Auch für Österreichs Banken: Deutliche Erhöhung der Zielkapitalquote von 7,7% auf 15,2% Mindest-Kapitalquote Basel II Übererfüllung T1 4,0% 3,7% Gesamtkapital 8,0% 3,0% Kapitalquote vor Regulierung 2008 ALT 7,7% 11,0% Hartes Kernkapital (Core Capital) Zusätzliches Kernkapital Kapitalerhaltungspolster Antizyklisches Kapitalpolster (Annahme) Ergänzungskapital Zusätzl.SiFi-Polster für Top Banken Mindest-Kapitalquote Basel III Top Banken Übererfüllung wie früher 4,5% 1,5% 2,5% 1,0% 2,0% 11,5% 3,7% 4,5% 1,5% 2,5% 1,0% 2,0% 2,0% 13,5% 3,0% 3,0% 16,0% 3,0% Ziel-Kapitalquote Top Banken NEU 15,2% 16,5% 19,0% Annahme derzeit (Basel 2.5, inkl. Staatshilfen) 11,0% 14,4% Quelle: Österreichs Banken konsolidiert, OeNB, Bank Austria Economics & Market Analysis Austria 7 Auch noch möglich 2,5% LR - Leverage Ratio (Höchstverschuldungsquote) (1) Eindämmung übermäßiger Fremdfinanzierung im Bankensektor LR Kernkapital 3% ungewichtete Aktiva Nicht-risikosensitive Kennzahl (ungewichtete bilanzielle und außerbilanzielle Aktivpositionen werden herangezogen) als Ergänzung von risikobasierten Kennzahlen, um Aufbau von hohem Verschuldungsgrad zu verhindern, der im Stressfall zu destabilisierenden Schuldenabbauprozessen führt. Achtung: Kapitalbedarf auch bei niedrigen risikogewichteten Aktiva (RWA) 8 LR - Leveraged Ratio (Höchstverschuldungsquote) (2) Die meisten Banken haben die Vorgaben zu Eigenmittelbildung erfolgreich erfüllt. Die Höchstverschuldungsquote wurde von den Banken durch Maßnahmen verbessert: (klassisch) Eigenkapitalzufuhr seitens Gesellschafter RWA-Optimierung o Verstärkte Distribution (Absyndizierung, Ausplatzierung) o Verkauf von Einzelkrediten und Portfolio o ABS-Strukturen (Verbriefungen) o Runoff-Portfolios o Einführung verbesserter (aufwändigerer) Ratingmethoden (IRB-Ansatz) Produktbereinigung Für das Kreditvolumen entscheidend ist daher: Können die vorgesehenen Anhebungen der EK-Quote (für SIFI etc.) geleistet werden? Ist die Rentabilität für Investoren attraktiv genug (weniger Bankrisiko -> weniger Rendite)? Nachhaltige Distributionsfähigkeit bzw Aufnahmefähigkeit durch Markt Fazit: der Einsatz von Eigenmittel muß rationeller und damit strategischer erfolgen. 9 LCR - Liquidity Coverage Ratio (Mindestliquiditätsquote) (1) Ziel: Erhalt der kurzfristigen Liquidität LCR Bestand an hochliquiden Aktiva 100% (Zahlungsmittelabflüsse minus Zahlungsmittelzuflüsse in 30 Tagen) Banken müssen ausreichend qualitativ hochwertige, liquide Assets halten, so dass sie in der Lage sind, einen Zeitraum von 30 Tagen unter gestressten Bedingungen für die Refinanzierung zu überstehen Kurzfristige Refinanzierungen verteuern sich, da hoher Bedarf an risikoarmen, hochliquiden Assets Spannungsverhältnis zwischen LR und LCR: LCR verlangt risikoarme hochliquide Assets, LR „bestraft“ das Halten dieser Assets (risikoungewichtet)! Netto-Effekt? 10 NSFR - Net Stable Funding Ratio (1) Sicherung einer stabilen Liquidität über längeren Zeitraum (1 Jahr) NSFR Verfügbare stabile Finanzierung 100% Erforderliche stabile Finanzierung Die Sicherung einer stabilen Liquidität über einen Zeitraum von einem Jahr: Entsprechend des Liquiditätsprofils der Aktiva eines Kreditinstitutes hat dieses einen Mindestbeitrag an „stabilen Refinanzierungsquellen“ sicherzustellen. Mittel- bis langfristiges stabiles Funding wird gefördert (zu Lasten von kurzfristigen, von Großkunden zur Verfügung gestellten Finanzmittel) Begrenzung der Fristentransformation (fristenkongruente Finanzierung) 11 NSFR - Net Stable Funding Ratio (2) Sicherung einer stabilen Liquidität über längeren Zeitraum (1 Jahr) Verfügbare stabile Finanzierung ASF Faktor Erforderliche stabile Finanzierung Kapital, Anleihen und Einlagen über 1 Jahr 100% Cash, WP<1 Jahr, Interbank < 1 Jahr 0% Privateinlagen<1 Jahr, wenn Einlagensicherung, Gehalt, … Staatsanleihen 5% 90% Nicht so stabile Einlagen < 1 Jahr 80% Firmeneinlagen, Institutionelle < 1 Jahr 50% Rest 0% Firmenanleihen, Pfandbriefe >1 Jahr (mind. AA-, blue chip, liquide) 20% Gold, Aktien von Blue Chips (nicht Banken), andere Firmenanleihen (A+ bis Akeine Banken, ausser Pfandbriefe) Firmenkredite < 1 Jahr 50% Immobilienkredite, Kredite > 1 Jahr 65% Privatkredite, KMU Kredite > 1 Jahr 85% Alle anderen Forderungen und alle belasteten Forderungen (Deckungsstock, MBS) 12 RSF Faktor 100% NSFR - Net Stable Funding Ratio (3) Langfristige Finanzierung ist nicht nur teuer, auch wenig verfügbar Fristentransformation Laufzeit der Einlagen (einfach/Aktiva/Passiva) (Österreich, in % ) 13% 33% 6% über 2 Jahre 15% 10% 1 bis 2 Jahre 59% 27% 47% bis 1 Jahr > 1 Jahr Täglich fällig 67% < 1 Jahr 48% 41% Aktiva Quelle: Die drei großen österreichischen Banken konsolidiert, OeNB, Bank Austria Economics & Market Analysis Austria 13 34% Passiva 2008 Q: OeNB, Bank Austria Economics & Market Analysis Austria 2013 NSFR - Net Stable Funding Ratio (4) treibt das Geschäftsmodell Die Möglichkeit der einzelnen Bank zur Fristentransformation (kurzfristige Einlagen zu langfristigen Ausleihungen) bekommt spürbare Grenzen. Damit geht nicht nur eine wesentlicher Ertragsquelle für Banken verloren, sondern erzwingt auch den Umbau des Geschäftsmodells und damit den Kern des Bankgeschäftes. Beispiele aus dem Markt: 1. Rückzug aus den gewerblichen Immobilien- und Schiffsfinanzierungen (zB Commerzbank) aber: andere Marktteilnehmer mit Pfandbriefemission oder Versicherungen übernehmen bzw. spürt der Markt durch geringe Nachfrage derzeit diesen Rückzug nicht 2. Rückzug/Limitierung bei lgfr. Export- und Projektfinanzierungen oder Handelsfinanzierungen (z.B. BNP Paribas) aber: noch Absorbieren andere Banken bei derzeit geringer Nachfrage 3. Zurückhaltung beim (zu) niedrigmargigen Geschäft mit Public Sector: der geringere Bedarf wird auf dem Kapitalmarkt gedeckt oder steigende Kreditmargen gezahlt 14 Die Steuerungsthemen für Banken sind vielfältiger geworden Bisher: Nach Basel III erweitert um: Rentabilität Gesamtbank Rentabilität Einzelgeschäft Risikostrategie Kapitalstruktursteuerung Geschäftsstrategie Liquiditätsstrategie Mit Basel III werden die Steuerungsparameter einer Bank u.a. um die Engpaßgrößen Liquidität und Verschuldungslimit erweitert. Diese Zielgrößen sind durch große Interaktion bzw letztlich auch Widersprüchlichkeit gekennzeichnet und treiben das Geschäftsmodell massiv. Daraus ergibt sich ein direkter Einfluß auf das Preis- und Produktangebot für Unternehmen. 15 Pricing (Margenkalkulation) als zentrales Steuerungstool Entwicklung der Margenkalkulation am Beispiel UniCredit Bank Austria: Risiko- und ertragsorientierte Implementierungen Verrechnung von Liquiditätskosten Wertorientiertes Pricing nach EVA (1) Systematische Kreditkostenkalkulation (Standardrisiko- und Eigenkapitalkosten) 2000 2001 2005 Basel 2008 II liquiditätsorientierte Implementierungen Differenzierung Refinanzierungsquellen Bondorient. Pricing für internationale Kunden 2009 2010 Basel II 16 (1) EVA: Economic Value Added (2) LTRO: (Long-Term Refinancing Operation EZB-Maßnahme in 2012 mit 3jähriger Laufzeit (3) T-LTRO: Targeted-Long-Term Refinancing Operation - EZB-Maßnahme in 2014 mit 4jähriger Laufzeit LTRO (2) T-LTRO (3) 2012 2014 Basel III Beispiel 1: Kundeneinlagen „Alte Welt“ Basel II Basel III Fristentransformation (Kurzfristige Einlagen für langfristige Ausleihungen) ist Standard und wird als risikoloses Geschäftsmodell angesehen. Die beliebige kurzfristige Refinanzierungsmöglichkeit über Interbankenmarkt ergänzt das Einlagegeschäft. Keine, da Basel II sich Risiko-, aber nicht Liquiditätsthemen gewidmet hat. via Laufzeitmapping wird dargestellt, wie Spareinlagen für „hot money“ („1-Monats-Fixvorlage“) oder eine 15jährige Ausleihung gewidmet wird; Modellbuch: Hedging des „Bodensatzes“ an Einlagen (Diff. Privat, Firmenkunde und Finanzinstitute); Veranlagungsprodukte müssen Basel III-friendly werden (z.B. 30-Tages-Frist für Firmeneinlagen).sonst LCR-Betroffenheit Beispiel 2: Liquiditätslinien / Backstop Facilities „Alte Welt“ Primär Unternehmen mit externen Rating brauchen kommitierte backstop-Linien (Liquiditätslinien), da sonst 1-2 Notch Abzug. Sie dienen auch zur Absicherung von Commercial Paper Programmen. Diese Linien wurden idR nie/kaum gezogen; Banken haben z.T. nicht einmal die Eigenmittelunterlegung verrechnet. Daher: sehr günstiges Pricing. Basel II Pricing wird aus Risikogründen nach voraussichtlichen Ziehungsverhalten festgelegt bzw. durch ansteigender Marge die Nichtausnützung „incentiviert“. Die Verrechnung der Eigenmittelunterlegung für kommitierte Liquiditätslinien wird Standard; Pricing bleibt günstig; Liquidität noch kein Thema; Basel III Krise zeigt, daß Liquiditätslinien sehr unterschiedlich gezogen werden (0-100%) und werden damit kritisch für Bank. Im Rahmen der Liquiditätsratios je nach Produkt und Kundentypus setzt Basel III als cash outflows an -> nunmehr wird eine kostenadäquate Marge verrechnet und die Vergabe ist sensibler geworden. Beispiel 3: Projektfinanzierungen „Alte Welt“ Basel II Basel III Jede Bank, die über entsprechendes Know-How und/oder über ausreichende Liquidität verfügte, konnte Projektfinanzierungen anbieten bzw sich daran unterbeteiligen. D.h. aus Kundensicht waren vor allem Risikobereitschaft und Strukturierungs-Know-How entscheidend. Nur Banken im IRB Advanced Ansatz konnten durch ein Transaktionsrating risikoadäquat und damit marktkonform anbieten; D.h. Banken im Standardansatz müssen (zu) hohe Eigenkapitalkosten ansetzen Nur jene Bank, die weiters über ein langfristiges Funding verfügt, kann Projektfinanzierungen anbieten. Alternativ ist Distributionskraft entscheidend (Weiter-platzierung an Investoren mit lgfr. Funding; z.B. Versicherungen) Erschwerend: wenig cross selling-Potential schwächt Rentabilität Anmerkung: Projektfinanzierung i.S. von specialized Lending – großvolumige Projekte, deren Finanzierung nur aus eigenem Cash Flow geleistet wird. Bsp: Windpark, Straßen-PPP, Pipelines, Papierfabrik in eigenen Projektgesellschaften, ... Beispiel 4: Tourismusfinanzierungen Tourismusbetriebe werden typischerweise durch lokale (Klein-)Banken finanziert; „Alte Welt“ Erfolgsfaktoren sind Kenntnis der lokalen Verhältnisse und Unternehmerpersönlichkeit Basel II Typisch niedrige Eigenmittelausstattung der Betriebe führt im Standardansatz zu höheren Risikokosten via schlechterer Ratings im Vergleich zu anderen KMU (trotz statistisch nicht höheren Ausfällen) Liquidity-Ratios schränken die Fristentransformation von kurzfristigen Einlagen zu langfristigen Krediten deutlich ein. Basel III Lösungsansätze sind Adaptierungen im Fördersystem (verstärkt Kreditgarantien oder lgfr. Funding) sowie Verbesserung iin den Mappingannahmen von privaten Spareinlagen Wegfall impliziter Staatsgarantie (1) Banken refinanzieren sich teurer als Staat und Kunde… CDS EU (CDS 5 year senior) 700 Banken Staat Industrie 600 Beginn der Staatsschuldenkrise 500 Nach Finanz- und Staatsschuldenkrise 400 Vor Beginn der 300 Finanzkrise 200 100 0 2007 2008 2009 2010 2011 Source: Datastream, Bank Austria Economics & Market Analysis Austria 21 2012 2013 2014 Wegfall impliziter Staatsgarantie (2) Investoren/Ratingagenturen rechnen noch immer mit impliziter Staatshilfe Rating Europäischer Banken mit und ohne "Staatsunterstützung" (Moodys) 1 2 LTR, mit Staat, Mutter, Verbund BCA - Baseline Credit Assessment, ohne Staat 3 4 5 A1 A2 6 A3 7 Baa1 8 Baa2 9 Baa3 10 Ba1 11 12 13 Implizite, angenommene und eingerechnete Staatshaftung (Ø 2,2 Stufen) UCI 22 BNP SANT INTESA DB CB SG ING KBC ERSTE RBI CA BA Das Wichtigste in aller Kürze Basel III und viele andere neue Bestimmungen schaffen einen neuen Handlungsrahmen für Finanzinstitute mit dem Ziel der Stabilisierung des Finanzsektors. Die Banken haben bereits die Basel III-Bedingungen in ihre Geschäftsmodelle und Produktpalette eingebaut und managen die Engpassgrößen Eigenmittel, Liquidität sowie Verschuldungsgrenze. Die Risiko- und Fristentransformationsfunktion der Banken sinkt. Mehr Sicherheit des Banksektors durch höheres und „besseres“ Eigenkapital bedeutet höhere Kosten. Neu zu erfüllende Liquiditätsvorgaben und Begrenzung des Verschuldungsgrads verändern den Kern des Bankgeschäftes LR: Kapitalbedarf auch bei niedrigen risikogewichteten Aktiva LCR verstärkt Einsatz von „privilegierten“ (d.h. risikoarme, hochliquide) Assets NSFR begrenzt Fristentransformation und fordert mehr langfristige Refinanzierung der Banken. 10 Thesen für künftige Unternehmensfinanzierung (1) 1. Kern der Steuerung der Bankbeziehung seitens des Unternehmens ist die strategische und transparente Verteilung des Finanzierungsbedarfs inkl. cross sellingPotentials (dh Kredit plus alle Finanzdienstleistungen inkl. Veranlagungen). daraus entsteht Verhandlungsmacht und –notwendigkeit (z.B. Einlage gegen unbesicherte Liquiditätslinie). Das verkürzt aber auch den Hausbankenkreis. 2. Die Steuerung der Kundenbeziehung seitens der Bank wird immer konsequenter nach Rentabilitätsvorgaben und Optimierung des Eigenmitteleinsatzes erfolgen. 3. Die Bankenlandschaft wird kleiner (Konzentration) und spezialisierter. Die Regulatorik wird vor allem die kleineren Banken unter Druck setzen und Fusionen erfordern. 4. Die Nicht-Banken werden deutlich an Bedeutung gewinnen – vor allem in der Finanzdienstleistung. 5. Mehr Fokus auf existierende Alternativen zu Kredit wie Leasing, Factoring sowie Beteiligungskapital (von Dritten). 10 Thesen für künftige Unternehmensfinanzierung (2) 6. Der Verlust der impliziten Staatsgarantie wird Banken-Refinanzierung zusätzlich deutlicher verteuern. Intermediation kann unattraktiv werden, da manche Kunden sich günstiger als Banken finanzieren können. 7. Der Kapitalmarkt wird verstärkt direkt (Anleihen etc.) und indirekt (ABS Verbriefungen) etc. nutzbar sein. Dafür sind mehr Standardisierungen notwendig um die Kostenvorteile zu generieren. 8. Ein guter Bankpartner sichert günstige Margen durch smartes Recycling der Ausleihungen über Refinanzierungsstrukturen (covered bonds, ABS, EZB-Funds). 9. Die Bedeutung von Kredithaftungen/-bürgschaften wird für KMUs steigen. Hilfestellung für KMUs wird es aber auch durch „politisches Pricing“ (z.B. Balancing Factor/Basel III) geben. 10. Durch die „Krisenpolitik“ wird erst im Wirtschaftsaufschwung die volle Wirkung der neuen Regulatorien inkl. Basel III sichtbar werden. Basel III - Neue Regeln für Bankgeschäfte bedeuten neue Produkte und Chance „Its the End of the World as we know it – and I feel fine“ Vielen Dank für Ihre Aufmerksamkeit! 26 [R.E.M.] Haftungsausschluss Das vorliegende Dokument ist eine interne Arbeitsunterlage der UniCredit Bank Austria AG und nur für den Dienstgebrauch bestimmt. Sein ausschließlicher Zweck besteht darin, über die globale makroökonomische Analyse der Märkte und den Ausblick auf ihre Entwicklung aus der Sicht der UniCredit Bank Austria AG zu informieren. Das vorliegende Dokument ist keine Anlageberatung oder Anlageempfehlung. Die enthaltenen Informationen sind insbesondere kein Angebot und keine Aufforderung zum Kauf oder Verkauf von Wertpapieren. Sie dienen nur der Information und können eine auf die individuellen Verhältnisse und Kenntnisse des Anlegers bezogene Beratung nicht ersetzen. Jede Kapitalveranlagung ist mit einem Risiko verbunden. Wert und Rendite einer Anlage können plötzlich und in erheblichem Umfang steigen oder fallen und können nicht garantiert werden. Auch Währungsschwankungen können die Entwicklung des Investments beeinflussen. Es besteht die Möglichkeit, dass der Anleger nicht die gesamte investierte Summe zurück erhält, insbesondere dann, wenn die Kapitalanlage nur für kurze Zeit besteht. Der Inhalt des vorliegenden Dokumentes – einschließlich Daten, Nachrichten, Charts usw. – ist Eigentum der UniCredit Bank Austria AG und ist urheberrechtlich geschützt. Der Inhalt des Dokumentes stützt sich auf interne und externe Quellen, die im Dokument auch als solche erwähnt werden. Die in diesem Dokument enthaltenen Informationen sind mit großer Sorgfalt zusammengestellt worden und es sind alle Anstrengungen unternommen worden, um sicherzustellen, dass sie bei Redaktionsschluss präzise, richtig und vollständig sind. Ungeachtet dessen, übernimmt die UniCredit Bank Austria AG keine Verantwortung für die Richtigkeit und Vollständigkeit der gebotenen Informationen und daher auch nicht für jeglichen Verlust, der direkt oder indirekt aus der Verwertung jeglicher in diesem Dokument enthaltenen Informationen entsteht. Alle Einschätzungen oder Feststellungen stellen unseren Meinungsstand zu einem bestimmten Zeitpunkt dar und können ohne Verständigung abgeändert werden. Die UniCredit Bank Austria AG verpflichtet sich jedoch nicht, das vorliegende Dokument zu aktualisieren oder allfällige Überarbeitungen zu veröffentlichen, um Ereignisse, Umstände oder Änderungen in der Analyse zu berücksichtigen, die nach dem Redaktionsschluss des vorliegenden Dokumentes eintraten. Das vorliegende Dokument wurde von der UniCredit Bank Austria AG, Abteilung Economics & Market Analysis Austria, Schottengasse 6-8, A-1010 Wien, hergestellt. Irrtum und Druckfehler vorbehalten. 27 Kontakte Walter Pudschedl Economist Economics & Market Analysis Austria Herbert Tempsch Senior Vice President Financing & Advisory Tel. +43 (0)50505-41957 [email protected] Tel. +43 (0)50505-44220 [email protected] Beide: UniCredit Bank Austria AG Corporate & Investment Banking Schottengasse 6-8 1010 Vienna Austria 28