S4 Seminar Elektrizität (12.06.2010) 2. Lösungen 1.) 1.) Elementarladung Im Elektronenstrahl in einem Fernseher fließt typisch ein Strom von 200 mA. Wie viel Elektronen pro Sekunde sind das? I 0,2 A n e0 I 1s Dann ist die Zahl der Elektronen pro Sekunde n 0,2 A s 12,4 1017 e0 2.) Elektrische Arbeit Ein Blitz hat eine Spannung von vielleicht 1 GV, führt einen Strom der Größenordnung 105 A und dauert ungefähr 100 µs an. Welche Energie setzt er dann um? Unter der Annahme dass der Strom über die ganze Zeit konstant ist: W U I t 109V 105 A 104 s 1010W s 1010 J 10TJ 2800kWh 3.) Elektrische Leistung a) Welche Wärmeleistung kann eine Heizplatte entwickeln? Gegeben seien die angelegte Spannung U=220 V und der durchfließende Strom I=5 A. P U I 220V 5 A 1100V A 1100W 1,1kW b) Welche Wärmeleistung kann eine Heizplatte entwickeln? Gegeben seien die angelegte Spannung U=220 V und der elektrische Widerstand der Heizplatte R=50 Ω . P U I U U (220V )2 V2 968 968W 0,97kW R 50 c) Welche Wärmeleistung kann eine Heizplatte entwickeln? Gegeben seien der durchfließende Strom I=5 A und der elektrische Widerstand der Heizplatte R=1 kΩ . P U I R I I 1000 (5 A)2 25000 A2 25000W 25kW 4.) Kirchoff'sche Regeln S 2.1 V 3. a) Der Strom I3 brträgt 2 Ampere. Bestimmen sie I1, I2 und U! I1 : 15V=7Ω*I1+5Ω*2A I1 15V 5 2 A 0.714 A 7 I2=I3-I1=2A-0.714A=1.29A U=I2*5Ω+I3*5Ω=1.29A*5Ω+2A*5Ω=16.4285714 b) die Spannung zwischen den Punkten A und B beträgt 20 Volt. Bestimmen Sie den Gesamtwiderstand der Schaltung und die Stromgröße durch die Widerstände 1, 2, 3 und 4! 1 1 1 1 1 2 R(2,3,4) 1 2 2 R(2,3,4) 0.5 RG R1 R(2,3,4) R5 15.5 IG UG 20V 1.29 A I 1 I 5 RG 15.5 U (2,3,4) U G U1 U 5 U G I G ( R1 R5 ) 20V 1.29 A (5 10) 0.65V I2 U (2,3,4) 0.65V 0.65 A R2 1 I3 I4 U (2,3,4) 0.65V 0.325 A R3 2 S 2.2 V 3. 5.) Plattenkondensator +2V B 4 cm A 1 cm - 2V 2,5 cm a) Obiger Plattenkondensator habe einen Plattenabstand von 4 cm und eine Plattenkantenlänge von 4 cm. Das Dielektrikum ist Luft und 0 =8,854 . 10-12 [C/(Vm)] . Welche Kapazität besitzt der Kondensator ? ==> b) ==> C = 0 . A / d C = 8,854 . 10-12 [C/(Vm)] . 16 [cm2] / 4 [cm] = 0,35 . 10-12 [C/V] = 0,35 [pF] An der oberen Platte liegt ein Potential von + 2 Volt und an der unteren eines von - 2 Volt an. Geben Sie die negative Ladungsmenge an. = U . 0 . A / d Q = U . C = 4 [V] . 0,35 . 10-12 [C/V] bzw. = 1,4 . 10-12 [C] n = 875 . 104 Elektronen c) Wie groß ist die Arbeit, die aufgebracht werden muß, um eine positive Ladung mit q = 1 [C] von A nach B zu verschieben ? ==> W = U . q = 3 [V] . 1 [C] = 3 [Ws] 6.) Der Plattenkondensator als Energiespeicher Ein elektronisches Blitzgerät speichert die Energie für den Blitz in einem 150-µF-Kondensator mit einer Ladespannung von 200 V. Ein Blitz dauert 0.5 ms. Welche Leistung wird in dieser Zeit erreicht? Die gespeicherte Energie beträgt: W 1 C U 2 0,5 150 10 6 F (200V )2 3J . 2 Die mittlere Leistung erreicht während der Entladung beträgt: P W 3J J 6000 6000W 6kW 3 t 0,5 10 s s 7.) Ladungsverschiebung an einer Zelle, charakteristische Zeitkonstante einer Membran a) Um die Membran einer Zelle zu beschreiben, wird das Ersatzschaltbild unten benutzt. Typische Werte für eine Säugetierzelle sind: Kapazität der Zellmembran C = 10 pF, Membranwiderstand R = 1 GΩ und Transmembranspannung U= -90 mV. Berechnen sie die Zeit, die nach Schließen des Schalters S für eine 95% Beladung der Zellmembran von (ausgehend von 0 mV) benötigt wird! Belladen von einem Kondensator mit Kapazität C durch einen Widerstand R q(t ) qt 1 e t/RC S 2.3 V 3. U (t ) U t 1 e t / RC RC 1 109 10 10 12 F 10 10 3 s 10ms 0.95 U U 1 e t / ==> 1 e t / 0.95 ==> e t / 0.05 t ln(0.05) 2.996 10ms 29.96ms b) Wie groß ist die Ladungsmenge, die benötigt wird, um die Spannung einer Zelle mit einer Kapazität von 50 pF von +20 mV auf -80 mV zu ändern? ==> C = Q/U, d.h.: Q = C . U = 50.10-12 [C/V] . (20 [mV] - (-80 [mV]) ) = 5.10-12 [C] Berechnen Sie daraus die Anzahl einwertiger Kationen, die aus dem Zellinneren nach außen fließen müssen, um diese Ladungsmenge aufzubringen. ==> Q = n . e0 , d.h.: n = Q / e0 = 5.10-12 [C] / 1,6.10-19 [C] = 3,125 . 107 Ionen 8. ) Konzentrationsmessung In einem elektrolytischen Trog, der durch eine semipermeable Wand in zwei Kammern geteilt ist, befindet sich NaCl-Lösung in unterschiedlicher Konzentration bei 25 °C. Die Konzentration in der Kammer 1 ist mit C1 = 0,1 Mol / l bekannt und sei größer als C2. Mit zwei Elektroden wird gemäß Abbildung zwischen den Kammern eine Spannung von U21 = -96,5 mV gemessen. Einige Daten: Elementarladung e0 = 1,6 . 10-19 [C] , Ionenwertigkeit : Boltzmann-Konstante k = 1,38 . 10-23 [J/K] , z Na = + 1 und z Cl = -1 Gaskonstante R = 8,3144 [J/(mol . K)] Faraday-Konstante F = 96 484 [C/mol] a) Wurden die Kammern durch eine kationen- oder eine anionenpermeable Membran getrennt ? Erklären Sie Ihre Aussage. Multimeter mV - + U 21 2 Meßkammer 1 & 2 k T z e0 C1 C 2 ln Das Konzentrationsgefälle z.B.einer NaCl-Lösung sei C1 > C2 und die Membran kationenselektiv, dann treten nur +Na-Ionen (zNa = +1) in Richtung des Konzentrationsgefälles durch die Membran und hinterlassen jeweils ein Cl-Ion. Das Potential in Kammer 1 ist Elektroden 1 ==> Zur Lösung der Aufgabe wird die sog. Nernst-Gleichung verwendet. S 2.4 V 3. damit negativ gegenüber Kammer 2, so daß das Meßgerät eine positive Spannung anzeigt. Die verwendete Membran ist also anionenselektiv! b) ==> Welche Konzentration besitzt die Lösung in Kammer 2 ? Die nach C2 aufgelöste Nernst-Gleichung lautet: C 2 C1 e es folgt: C 2 0,1 mol l z e0 k T U 21 1 1,6 10 19 As e 96,5 mV 1,38 10 23 J K 298 K = 0,0023 [mol/l] S 2.5 V 3. S4 Seminar Optik (12.06.2010) 9.) Spektrum der elektromagnetischen Strahlung Ordnen Sie die Bereiche des elektromagnetischen Spektrums (alphabetische Reihenfolge: Gammastrahlung, Infrarotstrahlung, Mikrowellen, Radiowellen, Röntgenstrahlung, sichtbares Licht, ultraviolette Strahlung) von hoher zu niedriger Energie! Welche Prozesse verbinden Sie mit den genannten Spektralbereichen? ca. 10-11 – 10-13m ca. 10-9 – 10-11m - Gammastrahlung, - Röntgenstrahlung, - ultraviolette Strahlung - sichtbares Licht, - Infrarotstrahlung, - Mikrowellen, - Radiowellen, radioaktiver Zerfall, Kernspaltung kernnahe e- werden herausgeschlagen, massive Zellschäden möglich, DNA-Schäden ca. 1 – 400nm äußere e- werden herausgeschlagen, Radikalbildung, Zellschädigung ca. 400 – 700nm adäquater Reiz für Auge, Photosynthese ca. 700 nm –30µm Absorption Molekülschwingungen Wärme ca 1mm – 10cm speziell Erwärmung von Wasser ca. 10cm – 10km Informationsübertragung (Rundfunk, Fernsehen), beachte: auch Radiowellen polarisiert, wichtig für Antennen 10.) Sammellinse Gegeben ist eine Sammellinse der Brennweite f. a) Konstruieren Sie das Bild eines Gegenstandes, der sich in einem Abstand von 3/2 f befindet! G Gegenstand F1 vorderer Brennpunkt Sp B reales Bild F2 hinterer Brennpunkt Sm Mittelpunktstrahl g Gegenstandsweite f Sf b Bildweite Brennweite Parallelstrahl Brennpunktstrahl b) Konstruieren Sie das Bild eines Gegenstandes, der sich in einem Abstand von 1/2 f befindet! S 2.6 V 3. c) Führen sie die Konstruktion aus a für eine Zerstreuungslinse durch? G Gegenstand F1 vorderer Brennpunkt Sp B virtuelles Bild F2 hinterer Brennpunkt Sm Mittelpunktstrahl g Gegenstandsweite f Sf b Bildweite Brennweite Parallelstrahl Brennpunktstrahl d) Was ist der Unterschied zwischen einem reellen und einem virtuellen Bild? Reelle Bilder: Können auf einem Schirm abgebildet werden, vom Ort des reellen Bildes gehen wirklich Lichtstrahlen aus, (die von einem Objektpunkt ausgehenden Strahlen haben sich dort getroffen und gehen nun wieder auseinander) virtuelle Bilder: Können nicht auf einem Schirm abgebildet werden, vom Ort des virtuellen Bildes gehen keine Lichtstrahlen aus, (die Strahlen scheinen aber von dem Bild her zu kommen, da unsere Wahrnehmung Lichtstrahlen als geradlinig unterstellt und den ins Auge treffenden Strahl, wenn nötig, rückwärts verlängert) 11.) Sammellinse Ein Diaprojektor projiziert ein 3m großes Bild auf eine Leinwand. Das Dia, das von der Projektorlampe durchleuchtet wird, ist 2cm groß. Die Brechkraft der Linse ist 20dpt. Wie weit ist die Leinwand von dem Diaprojektor entfernt? geg.: G = 2cm, B = 3m, D = 20dpt ges.: b S 2.7 V 3. D 1 1 1 G B 1 B 1 , f g b g b g G b B 1 1 B 1 1 G b b G b B 1 b 1 G D D 1 15.1 3 1 1 m 3 50 1 m m 20 2 0.02 20 7.55m S 2.8 V 3. 12.) Auge Wie korrigieren Sie Kurzsichtigkeit, wie korrigieren Sie Weitsichtigkeit? Kurzsichtigkeit Weitsichtigkeit Was versteht man unter Astigmatismus? Astigmatismus Beim Astigmatismus hat die Linse (Hornhaut) unterschiedliche Krümmungen und somit auch unterschiedliche Foki für senkrecht aufeinander stehende Ebenen. 13.) Abbildungsgleichung Für welche Bedingungen gilt die Abbildungsgleichung? Welche Abbildungsfehler kennen Sie und wodurch werden diese verursacht? Abbildungsfehler (Monochromatische Fehler) • Sphärische Aberration • Koma Astigmatismus • Astigmatismus • Bildfeldwölbung • Verzeichnung S 2.9 V 3. Abbildungsfehler (Farbehler) • Farbquerfehler • Farblängsfehler • Gaußfehler • Achromat • Apochromat Abbildungsfehler (Monochromatische Fehler) • Sphärische Aberration • Koma Astigmatismus • Astigmatismus • Bildfeldwölbung • Verzeichnung S 2.10 V 3.