Pharma-News Mai 2012 Das Journal für die Offizin Nummer 93 Themenübersicht Editorial: schnell gelesen... Neuheiten: GELOMYRTOL® Generika von SORTIS® SYSTANE® BALANCE EFFENTORA® Aktuell: HEPATITIS C: neue Therapien Wissenswertes: Vitaminsupplemente für Kinder In Kürze: FUSICUTAN® - FLUCTINE® - VIRAMUNE® - INTELENCE® RASILEZ® Tests Bild des Monats: Vitamine für Kinder… geheimnisvoller Name eine Goldgrube damit kein Auge trocken bleibt Morphin im Zahnfleisch das Kreuz mit den „Kindervitaminen“ Editorial Der Frühling ist da! Sicher nicht der originellste Titel für ein Editorial in dieser Jahreszeit, aber Sie haben wohl Wichtigeres zu tun, als Leitartikel zu lesen; darum: lassen Sie uns keine Zeit verlieren! Viel Vergnügen beim Lesen! Jérôme Berger Pierre Bossert Séverine Huguenin Julia Farina Caroline Mir Marie-Thérèse Guanter Germanier Martine Ruggli Neuheiten GELOMYRTOL® (Myrtol) GELOMYRTOL®, in Deutschland schon lange bekannt und häufig angewendet, ist neu auch in der Schweiz auf dem Markt. Es enthält 300 mg Myrtol und wird bei Schnupfen, Sinusitis, Husten und Bronchitis eingesetzt. Myrtol, ein ätherisches Öl, besteht aus einer Mischung von Terpenen und muss mindestens 25% Cineol, 25% Limonen und 6,7% Pinen enthalten.1 GELOMYRTOL® entspricht genau dieser Zusammensetzung. Wer mehr wissen möchte… In der Literatur finden sich zahlreiche Studien zur Wirksamkeit der postulierten Eigenschaften von Myrtol, allerdings alle in vitro. Eine eigentliche klinische Wirksamkeit ist schwer einzuschätzen. Der Hersteller hat mehrere in vivo-Studien durchgeführt, um die Wirksamkeit von Myrtol zu beweisen. Eine davon, eine klinische Studie, zeigt bei Sinusitis eine überlegene Wirksamkeit gegenüber Placebo.2 DieseStudie wird z.B. in den kanadischen3 und den deutschen4 Guidelines zitiert. Die Behandlung mit Myrtol wird aber weder von NICE noch von CKS empfohlen, da beide die Beweislage als zu schwach einschätzen.5 Diese angelsächsische Meinung wurde auch in eine Phytotherapie-Datenbank aufgenommen.6 1 2 Laut Hersteller wirkt Myrtol antimikrobiell, mukolytisch, antioxidativ, spasmolytisch und entzündungshemmend. Auf Grund der aktuell verfügbaren Daten ist eine Beurteilung der eigentlichen Wirksamkeit aber schwierig (siehe Kasten).23456 GELOMYRTOL® wird nach folgendem Schema eingenommen, abhängig Drugs: Synonyms & Properties 2000: 1280 Otolaryngol Head Neck Surg. 2006; 135 (4): 496-506 «Herbal medicines for the treatment of rhinosinusitis: a systematic review» Canadian clinical practice guidelines for acute and chronic rhinosinusitis 4 Deutsche Gesellschaft für Allgemeinmedizin und Familienmedizin, Rhinosinusitis DEGAM – Leitlinie Nr. 10 5 CKS, Acute sinusitis 2009 6 Natural Medicines Comprehensive Database online 2012 3 © Pharma-News Seite 2 Nummer 93, Mai 2012 vom Alter und davon, ob die Erkrankung akut oder chronisch ist (Kapseln pro Tag): Erwachsene akut 3-4 chronisch 2 Kinder ab 10 Jahre 1-3 2 Kinder von 4 - 10 Jahren auf ärztliche Verschreibung 1-2 kontraindiziert (siehe Kasten Pharmakovigilanz) Beobachtete unerwünschte Wirkungen: Magenschmerzen, Übelkeit, manchmal verbunden mit Erbrechen, Durchfall und Blähungen. In seltenen Fällen kommt es zu einer Hypersensibilisierung (Hautreaktionen, Atemnot, etc.) oder einer Verschlechterung bei Nieren- und Gallensteinen.2,6 Wichtig ist, den Patienten einzuschärfen, die Kapseln 30 Minuten vor der Mahlzeit und unbedingt Pharmakovigilanz und EMA erliessen kürzlich mit KALTEM Wasser einzunehmen, um eine zu schnelle Afssaps eine Kontraindikation für Terpene bei Auflösung im Magen mit stärkeren gastrischen UAW zu Kindern unter 30 Monaten und solchen mit Fieber- oder epileptischen Krämpfen verhindern. Da es keine Studien während der Schwangerschaft gibt, sind in diesem Fall andere, besser evaluierte Arzneimittel vorzuziehen. Terpene sind lipophil und gehen in die Muttermilch über; GELOMYRTOL® ist daher in der Stillzeit kontraindiziert.2 in der Anamnese. Der Grund ist das Risiko für neurologische UAW. GELOMYRTOL® darf daher an diese Kinder nicht verabreicht werden. Zur Erinnerung: natürlich heisst nicht ungefährlich! GELOMYRTOL® - wichtig für die Beratung: 9 9 9 9 9 9 Behandlung auf der Basis von Myrtol (komplexes ätherisches Öl) bei Bronchitis, Sinusitis, Husten und Schnupfen Wirksamkeit schwierig zu beurteilen Dosierungsschema je nach Alter und akutem oder chronischem Zustand vor allem gastrische UAW: um diesen vorzubeugen die Kapseln 30 Minuten vor dem Essen mit kaltem Wasser einnehmen nicht in der Schwangerschaft anwenden kontraindiziert bei Kleinkindern und in der Stillzeit Generika von SORTIS® (Atorvastatin) Atorvastatin, das Statin des Pharmariesen Pfizer, ist das meist verkaufte Medikament der Welt. Seit seiner Markteinführung im Jahr 1997 bringt es seinem Hersteller jährlich einige 100 Milliarden Dollar ein und allein 2011 generierte Pfizer mit seinem Verkauf 10 Milliarden Dollar, was ca. 15 % des gesamten Umsatzes ausmacht. Weil der Patentschutz für Atorvastatin in verschiedenen Ländern nun ausläuft, verliert Pfizer nach und nach die exklusiven Rechte an seinem Blockbuster. So sanken die Verkäufe des Originalpräparats in den USA, © Pharma-News Seite 3 Nummer 93, Mai 2012 wo das Patent im November 2011 abgelaufen ist, in einem Monat um 73% (voraussichtlicher Verlust: vier Milliarden Dollar 2012).7 In der Schweiz endet der Patentschutz für SORTIS® (Atorvastatin) am 1. Juni 2012. Ab diesem Datum werden sich bestimmt eine Vielzahl von Herstellern einen gnadenlosen Generika-Kampf liefern. Pfizer will im Rennen bleiben und einen rapiden Marktzerfall verhindern. Dafür hat sich die Firma eine Strategie ausgedacht, die an diejenige von AstraZeneca mit ESOMEP® und NEXIUM® erinnert: der Konkurrenz den Boden unter den Füssen wegziehen, indem sie ein sog. Originalgenerikum lanciert, und zwar bevor die Welle der Nachahmer alles überrollt. Das Ziel ist, dass sich das Original-Generikum bereits im Markt etabliert hat, wenn die anderen Kopien kommen. Pfizer ist allerdings kreativ und erweitert die Strategie um eine Variante: anstelle eines einzigen Generikums werden gleich zwei auf den Markt gebracht, zum gleichen Preis und in den gleichen Stärken von 10, 20, 40 und 80 mg: ‐ ‐ ein Co-Marketing-Medikament (das Original unter einem andern Namen): ATORVASTATIN PFIZER® ein „richtiges“ Generikum in Form kleinerer Tabletten: ATORVA PFIZER® Die Firma erklärt, die Anwender von SORTIS® nicht verwirren zu wollen, und empfiehlt ihnen allen, auf das CoMarketing-Präparat umzusteigen. Für ihre Kunden mit dem Wunsch nach kleineren Tabletten hält sie eine neue, angepasste Form bereit, um auch hier den Markt nicht der Konkurrenz zu überlassen! Selbstverständlich bleibt auch SORTIS® in der gewohnten Formulierung im Handel.8 Welches Präparat sollen wir den Patienten empfehlen? Wir stehen vor einem Zwiespalt: müssen wir alle drei Varianten an Lager nehmen, jede in vier Stärken und zwei Packungsgrössen (24 Packungen!)? Interessant ist auch, dass der auf den 1. März 2012 vorgeschlagene Verkaufspreis am 1. Juni, dem Datum der Einführung der übrigen Generika, gesenkt werden soll. Welche Vergütung für die 24 verschiedenen Packungen an Lager ist wohl vorgesehen? Statine In der Schweiz sind fünf Statine erhältlich: Atorvastatin (SORTIS®), Fluvastatin (LESCOL® und Generika), Pravastatin (SELIPRAN® und Generika), Simvastatin (ZOCOR® und Generika) und Rosuvastatin (CRESTOR®). Statine sind die Therapie der Wahl für die meisten Patienten mit einer Dyslipidämie. Alle diese Wirkstoffe dienen der Senkung des Cholesterin(LDL)-spiegels, sowohl in der Primär- (10-Jahresrisiko > 20%) als auch in der Sekundärprävention (klinischer Nachweis einer kardiovaskulären Krankheit). Alles in allem reduzieren die Statine das Auftreten eines kardiovaskulären oder zerebralen Ereignisses um ca. einen Drittel, wenn sie nach bestem Wissen verschrieben werden.9 Seit unserer letzten Publikationen zum Thema Statine (PN Nr. 22, April 2005 und Nr. 43, Mai 2007) haben sich die Daten dazu nicht verändert: Statine der Wahl bleiben Simvastatin und Pravastatin, da sie als einzige einen Einfluss auf die Mortalität gezeigt haben.9 Atorvastatin erlaubt erwiesenermassen, das Rezidivrisiko nach einem Hirnschlag zu senken, ohne aber die Gesamtmortalität zu reduzieren.9,10 Im Prinzip werden Simvastatin, Fluvastatin und Pravastatin abends oder vor dem Zubettgehen eingenommen, da sie so am wirksamsten sind, während Atorvastatin und Rosuvastatin mit ihrer langen Halbwertszeit zu jeder Tageszeit verabreicht werden können.9 Die unerwünschten Wirkungen der einzelnen Substanzen unterscheiden sich kaum: vor allem Verdauungsstörungen, Kopfschmerzen, Schwindel, Schlaflosigkeit, Sehstörungen und 7 www.pharmactua.com und diverse Presseartikel Plaquette publicitaire Pfizer, l’original en générique à partir du 1er mars 2012, janvier 2012 9 Update QZ KVS II, 2011, pharmaSuisse 8 © Pharma-News Seite 4 Nummer 93, Mai 2012 Muskelschmerzen; sehr selten Rhabdomyolyse (Muskelzerstörung), manchmal mit tödlichem Ausgang, und Tendopathien, hier ist oft die Achillessehne betroffen.10 Statine machen bekannterweise häufig Interaktionen, in erster Linie mit Makrolid-Antibiotika und Antimykotika, aber auch mit zahlreichen weiteren Wirkstoffen, die über CYP 450 metabolisiert werden (PN Nr. 19, November 2004, nur französisch). Im Fall eines erhöhten Interaktionsrisikos und bei regelmässigem Grapefruitsaft-Konsum ist Pravastatin das Statin der ersten Wahl.11,12 Gut zu wissen: Wird eine Statintherapie unterbrochen, so erreicht der Cholesterinspiegel bald (innert einiger Wochen) wieder seinen Ausgangswert, und die Mortalität steigt sogar an. Demzufolge müssen Statine lebenslang eingenommen werden! 9 Generika von SORTIS® (Atorvastatin) - wichtig für die Beratung: 9 9 9 9 9 das Generikum von Pfizer und ein Co-Marketing-Medikament sind in der Schweiz seit dem 1. März 2012 erhältlich weitere Generika sind vorgesehen für den 1. Juni 2012. Achtung: Preisanpassungen! Statine sind die Therapie der Wahl zur Cholesterin-Senkung unter ihnen sind Simvastatin und Pravastatin erste Wahl Atorvastatin und Rosuvastatin können zu jeder Tageszeit eingenommen werden SYSTANE® BALANCE Nach den Benetzungs-Augentropfen SYSTANE® (PN Nr. 19, November 2004, nur französisch) und SYSTANE® ULTRA (PN Nr. 74, Juni 2010) bringt die Firma SYSTANE® BALANCE in den Handel, befeuchtende Augentropfen für Patienten mit Meibomdrüsen-Dysfunktion (MDD).13 Dieses neue Gemisch hat die gleiche Zusammensetzung wie SYSTANE® ULTRA, minus PEG 400 (benetzende Substanz) und plus Paraffinöl.14 Alle Präparate der SYSTANE®-Produktelinie sind als Medizinprodukte registriert und HL eingeteilt. Sie enthalten unter anderem: - die gelbildende Substanz Hydroxypropyl-Guar (HP-Guar), die den Kontakt der benetzenden Wirkstoffe mit dem Auge verlängert - das Konservierungsmittel Polyquad®, eine antimikrobielle Substanz mit breitem Wirkspektrum, die offensichtlich besser verträglich ist als Benzalkoniumchlorid, aber zur gleichen Stoffklasse gehört (quaternäre Ammoniumbasen).15 10 La Revue Prescrire, Idées-Forces, mai 2011 Update QZ Guidelines KVS, 2011, pharmaSuisse 12 La Revue Prescrire 2006, 26 (276): 693 13 e-Mail der Firma Alcon 16.2.2012 14 http://www.ncbi.nlm.nih.gov/pmc/articles/PMC3130915/ 15 http://www.ncbi.nlm.nih.gov/pubmed/20931366 11 © Pharma-News Seite 5 Nummer 93, Mai 2012 SYSTANE® BALANCE ist eine milchige Flüssigkeit, die zu jeder Tageszeit und so oft als nötig angewendet werden kann. Die Augentropfen trüben die Sicht nach der Applikation nicht (für Sie getestet!). Sie dürfen aber nicht während des Tragens von Kontaktlinsen verwendet werden. Laut Hersteller sind alle Präparate der SYSTANE®-Produktelinie im Gegensatz zu den klassischen konservierten Multi-Dosen-Produkten, die nach einem Monat entsorgt werden müssen, während sechs Monaten nach Öffnen der Flasche haltbar. Wir haben allerdings keine unabhängigen Daten gefunden, die diese lange Anwendungsdauer erklären könnten.16 Wie alle benetzenden Augentropfen auf dem Markt wirkt SYSTANE® BALANCE nicht auf die Ursache des trockenen Auges;17 sie sind als eine lokale, symptomatische Behandlung zur Linderung der Beschwerden zu betrachten. Laut einem Bericht aus dem Jahr 2007 ist der Beweis, dass einer der Inhaltsstoffe künstlicher Tränen wirklich in diesem Sinn wirkt oder aber, dass die aktuell zur Verfügung stehenden Präparate keine über die Benetzung hinausgehenden klinischen Effekt zeigen, schwierig zu erbringen.18 Wer mehr wissen möchte… 30-40 Meibomdrüsen finden sich im oberen und 20-30 im unteren Augenlid. Beim Blinzeln lösen sie eine Sekretion von Lipiden aus, die sich über die Oberfläche des Tränenfilms verteilen. Eine Veränderung in der Sekretion der Meibomdrüsen kann eine Instabilität des Tränenfilms durch verstärkte Verdunstung nach sich ziehen. Bei einer Dysfunktion der Meibomdrüsen klagt der Patient meistens über ein Gefühl von wenig spezifischer Trockenheit. In der Offizin ist eine Diagnose schwierig zu stellen, da die Symptome allein keine Identifizierung der Störungsursache erlauben. Im Fall einer Dysfunktion der Meibomdrüsen besteht die erste Behandlungsmassnahme in der Lidpflege: Applikation mit warmem Wasser getränkter Kompressen während 5-10 Minuten, gefolgt von einer lokalen Massage zur Anregung der Drüsensekretion.20 Tränenfilm Der Tränenfilm schützt den Augapfel: er verhindert das Eindringen von Keimen in Auge und das Austrocknen der Hornhaut und trägt zu den optischen Eigenschaften des Auges bei. Er besteht aus drei Schichten: 1. Schleim als Grenzschicht zwischen Hornhaut und Tränenfilm 2. mittlere wässrige Schicht 3. äussere Lipidschicht, zum grossen Teil bestehend aus dem fettigen Sekret der Meibomdrüsen. Sie erfüllt mehrere Funktionen: Verzögerung der Verdunstung der mittleren wässrigen Schicht Erhöhung der Oberflächenspannung, damit die Tränen nicht zu rasch ablaufen Benetzung der Hornhaut beim Blinzeln. Laut einer kleinen Studie über 28 Tage, die von der Firma Alcon gesponsert und an 49 Patienten mit einer Dysfunktion der Meibomdrüsen durchgeführt wurde, scheint SYSTANE® BALANCE die Drüsensekretion anzuregen und den Bedarf an benetzenden Augentropfen zu verringern.19 Leider konnten wir keine unabhängigen und grossen Studien finden, die diese Resultate bestätigen würden und den Beweis erbringen könnten, dass lokal applizierte Lipide Anomalien in der Fettschicht des Tränenfilms korrigieren.20 16 Publikumsprospekt SYSTANE® BALANCE 17 SAZ 13/2006: 517-523 18 www.theocularsurface.com., avril 2007, vol. 5, no 2, DEWS Prise en charge et traitement de la sécheresse oculaire 19 Foulks G et al. Efficacy Evaluation of a Novel Emulsion-Based, Anionic Phospholipid-Containing Artificial Tearin Meibomian Gland Dysfunction Subjects. Poster présenté lors de la 6e «International Conference of the Tear Film & Ocular Surface Society» (TFOS). 2010, Florence/Italie. 20 Réflexions Ophtalmologiques no 122, tome 14, février 2009, p 69 – 72, Etudes des Lipides Lacrymaux © Pharma-News Seite 6 Nummer 93, Mai 2012 Massnahmen zur Pflege des Tränenfilms - Luftfeuchtigkeit in Innenräumen erhöhen öfters die Brille tragen, seltener oder nie Kontaktlinsen beim Tragen von Kontaktlinsen die Augen regelmässig mit einem entsprechenden Präparat befeuchten regelmässig blinzeln bei langem Arbeiten am Bildschirm direkten Luftzug der Klimaanlage auf die Augen meiden (ÖV, Ventilatoren, etc.) Tabakrauch meiden keine vasokonstriktorischen Augentropfen anwenden SYSTANE® BALANCE - wichtig für die Beratung: 9 9 9 9 benetzende Augentropfen auf der Basis von Paraffinöl indiziert bei Patienten mit einer Dysfunktion der Meibomdrüsen nach Bedarf anwenden, aber nicht beim Tragen von Kontaktlinsen haltbar bis zu sechs Monate nach Öffnen der Flasche EFFENTORA® (Fentanyl) EFFENTORA ist eine neue Spezialität, die Fentanyl enthält und offiziell indiziert ist „zur Behandlung von Durchbruchschmerzen (vorübergehende Verschlimmerung der Schmerzen, die trotz anderweitig kontrollierter Dauerschmerzen auftritt) bei erwachsenen Krebspatienten, die bereits eine OpioidBasis-Therapie gegen ihre chronischen Tumorschmerzen erhalten“.21 In der Opioid-Schmerztherapie gibt es keine Dosierungsempfehlungen: die Dosis hängt immer ab von der Schmerzintensität und dem Ansprechen des Patienten auf die Therapie; es wird nach der Dosis gesucht, die eine genügende Analgesie mit einem Minimum an UAW bewirkt. Informationen zum Einsatz von Reservedosen in der Opioid-Analgesie finden Sie in den PN Nr. 85 Juli 2011. EFFENTORA® ist im Handel als Bukkaltabletten zu 100, 200, 400, 600 und 800 mcg, die auf der Höhe der Backenzähne in die Wangentasche gelegt werden. Alle Tabletten tragen auf der einen Seite die Prägung C und auf der andern je nach Stärke die Zahlen 1, 2, 4, 6 oder 8 (1 für 100 mcg, etc.).21 Verschreibung und Rückvergütung von EFFENTORA® sind beschränkt auf spezialisierte Ärzte mit Erfahrung in der Opioid-Behandlung bei Patienten mit Durchbruchschmerzen, die durch andere orale Opioide nicht genügend unter Kontrolle gebracht werden. Fentanyl ist ein Opioid, das in der Therapie starker Schmerzen häufig eingesetzt wird. Die zahlreichen Spezialitäten auf dem Markt unterscheiden sich in ihrer galenischen Form und in ihrer Wirkdauer: - lange Wirkdauer: zur Basistherapie starker Schmerzen in Form von Pflastern (DUROGESIC® und Generika), alle 72 Stunden zu wechseln - kurze Wirkdauer: zur Therapie von Schmerzpeaks o in Form von Lutschtabletten, fixiert auf einem Stick (ACTIQ®) o in Form von Sublingualtabletten (ABSTRAL®) o und neu in Form von Bukkaltabletten (EFFENTORA®) 21 Arzneimittel-Kompendium der Schweiz 2012 © Pharma-News Seite 7 Nummer 93, Mai 2012 Verschiedene kurzwirksame Fentanyl-Formen Worin besteht der Beitrag der neuen Spezialität EFFENTORA® in diesem Zusammenhang? In der Behandlung von Schmerzpeaks bleibt orales Morphin mit schneller Freisetzung (z.B. Morphintropfen) die Referenztherapie. Für Patienten mit ungenügender Schmerzlinderung oder zu starken UAW unter Morphin können Fentanyl-Bukkaltabletten eine nützliche Option Preis (Quelle: SL online): • In den beiden EFFENTORA® „Starterpack“ sein.22 Es zeichnen sich keine Vorteile ab für mit je vier Tabletten zu 100 und 200 mcg die eine oder andere galenische Form; dies kostet eine Tablette ca. 14.50, in allen ermöglicht eine Auswahlerweiterung auf die für grossen Packungen mit Flat Pricing 11.den jeweiligen Patienten geeignete Galenik.23 • ACTIQ® kostet ca. 15.- pro Stick in den kleinen und 14.40 in den grossen Packungen EFFENTORA® ist einzig gegen Placebo gemit 30 Sticks testet worden; in diesem Fall war es wirksam. • ABSTRAL® kostet 14.50 pro Tablette in Es wurden aber keine Studien durchgeführt den Packungen zu 10 und 11.60 in denen zu 30 Tabletten versus orales Morphin oder andere Formen von Fentanyl.22 Die Absorption von Fentanyl aus den Bukkaltabletten findet durch die Schleimhäute des Mundes und des Magen-Darmtraktes statt. Die bukkale Absorption erfolgt sehr leicht und ermöglicht eine sehr schnell einsetzende Wirkung.22 Die Bioverfügbarkeit von Fentanyl ist unterschiedlich bei Bukkaltablette, Stick und Sublingualtablette (65%, 42% und 70%21). Diese Unterschiede können beim Switchen von einer galenischen Form zur andern grosse Probleme verursachen: die Dosis muss nach einem Spezialitäten-Wechsel unbedingt angepasst werden: das Risiko für Fehler und Unklarheiten ist nicht zu unterschätzen!23 Verabreichung von EFFENTORA® Bei der ersten Einnahme: Verabreichung einer Dosis von 100 mcg. - Bei genügender Analgesie: erneute Dosis möglich nach vier Stunden oder länger, beim Auftreten des nächsten Schmerzpeaks. - Bei ungenügender Analgesie innerhalb 30 Minuten: eine zweite Tablette verabreichen. Den nächsten Schmerzpeak mit zwei Tabletten zu 100 mcg bekämpfen, indem je eine Bukkaltablette auf beiden Seiten des Unterkiefers platziert wird. Ist diese doppelte Dosis genügend wirksam, so wird jeder weitere Peak mit einer Tablette zu 200 mcg behandelt. - Ist auch diese doppelte Dosis nicht genügend wirksam, so wird nach dem gleichen Schema fortgefahren, indem zwei Tabletten zu 200 mcg (oder vier zu 100 mcg) verabreicht werden. Ist diese Dosis genügend analgetisch, so wird jede weitere Durchbruchschmerz-Attacke mit einer Tablette zu 400 mcg bekämpft. Und so weiter… die empfohlene Maximaldosis beträgt 800 mcg. Eine Verabreichung von mehr als vier Dosen pro Tag weist auf eine schlecht eingestellte Basistherapie hin; diese muss überprüft und angepasst werden. Das Dosierungsschema ist also ziemlich komplex und muss sehr vorsichtig erarbeitet werden, damit dem Patienten keine Fehler unterlaufen können. Eine Überdosierung äussert sich in einer übermässigen Sedierung und, in schweren Fällen, in einer Atemdepression. EFFENTORA® in der Praxis Die unter EFFENTORA® zu erwartenden unerwünschten Wirkungen sind die für alle Opioide typischen:24 Obstipation, Übelkeit, Erbrechen, Sedierung, Schwindel, Kopfschmerzen, Pruritus und, im Fall einer Überdosierung, Atemdepression. Ca. 10% der Patienten klagen 22 La Revue Prescrire 2009; 29 (307): 330-331 La Revue Prescrire 2010; 30 (319): 341 24 Rev Med Suisse 2005; 1: 1667-1673 23 © Pharma-News Seite 8 Nummer 93, Mai 2012 über UAW an der Applikationsstelle (Schmerzen, bukkale Candidose, Blasen, Verbrennungen, etc.).22 Der Verwendungsmodus dieses Präparats ist ebenfalls speziell und muss dem Patienten unbedingt vom Apothekenteam erklärt werden: Die Patienten sollten angewiesen werden, die Tabletten NICHT wie üblich aus der Blisterpackung zu drücken, da dies die Bukkaltablette beschädigen könnte 21 (Placebo-Blister zur Demonstration stehen beim Hersteller zur Verfügung. PN hat sie für Sie getestet; die Manipulation ist eine gewisse Herausforderung): - Eine Blistereinheit durch Abreissen entlang der Perforationslinie vom Blisterstreifen abtrennen. - Blistereinheit dann entlang der auf der rückseitigen Folie markierten Linie, wie gezeigt, knicken. - Anschliessend rückseitige Folie abziehen, um die Tablette zur Entnahme freizulegen. - Tablette nicht zerdrücken oder teilen. Die Tablette sollte nach der Entnahme aus der Blisterpackung gleich verwendet werden. - Die Tablette unmittelbar nach der Entnahme aus der Blistereinheit im Ganzen in eine der Wangentaschen (d.h. in der Nähe eines Backenzahns zwischen Wange und Zahnfleisch) einlegen, während 15-25 Minuten, bis zur vollständigen Auflösung. - Die Tablette weder kauen noch lutschen oder schlucken; während der Auflösung weder trinken noch essen. - Bleiben nach 30 Minuten Bruchstücke im Mund, dürfen diese geschluckt werden. - Bei sehr trockenem Mund kann die Auflösung gefährdet sein: vor der Applikation Wasser trinken.21 Die Tabletten müssen unbedingt für Kinder unerreichbar aufbewahrt werden, da eine einzige für sie bereits tödlich sein kann! EFFENTORA® - wichtig für die Beratung: 9 9 9 9 9 neue Spezialität mit Fentanyl zur Behandlung von Durchbruchschmerzen Bukkaltabletten, die in der Wangentasche zu platzieren sind, wo sie sich in 15-25 Minuten auflösen; kein Lutschen oder Kauen, kein gleichzeitiges Trinken oder Essen Vorsicht: zahlreiche Stärken, Verwechslungsgefahr! Dosierung je nach Schmerzintensität, Vorsicht mit der Dosisäquivalenz der verschiedenen kurzwirkenden Fentanyl-Spezialitäten dem Patienten das Herauslösen der Tablette aus dem Blister erklären (und zeigen!) Aktuell HEPATITIS C: Neue Therapien In die Therapie der chronischen Infektion mit Hepatitis-C-Viren (HCV) kommt zunehmend Bewegung und neue Arzneimittel wurden kürzlich registriert. Doch bevor wir uns in den nächsten PN mit diesen neuen Substanzen auseinandersetzen, möchten wir uns noch einmal mit dem Krankheitsbild der Hepatitis C vertraut machen. © Pharma-News Seite 9 Nummer 93, Mai 2012 Hepatitis C (HCV) ist eine infektiöse Leberentzündung, die durch das Hepatitis-CVirus ausgelöst wird. Sie weist eine hohe Chronifizierungs-Rate auf (bis 80 % der Fälle), die mit der Zeit zu schweren Leberschädigungen wie Leberzirrhose und Leberzellkarzinom führen kann.25 Hepatitis C verschlimmert zudem den Verlauf einer vorbestehenden Lebererkrankung.26 Da der Krankheitserreger in erster Linie durch das Blut einer infizierten Person übertragen wird, besteht die Gefahr einer Infektion vor allem beim gemeinsamen Gebrauch von Injektionsspritzen, bei medizinischen Eingriffen mit ungenügend sterilisierten Instrumenten, bei Tätowierungen und Piercings mit unsterilen Instrumenten oder bei Verletzungen mit diesen. Auch Bluttransfusionen in Ländern, in denen das Spenderblut nicht auf Antikörper getestet wird, sind eine mögliche Infektionsquelle. Die Übertragung des Virus auf sexuellem Weg ist hingegen relativ selten. Da das Virus durch Blut übertragen wird, sind Sexualpraktiken, die ein höheres Risiko von Schleimhautverletzungen beinhalten, wie etwa ungeschützter Analverkehr, mit höherem Risiko behaftet. Eine Übertragung von der infizierten Mutter auf das Neugeborene ist ebenfalls möglich. Die Hauptrisikogruppe für eine HCV-Infektion sind intravenös injizierende Drogenkonsumenten, Personen, die ungeschützten Geschlechtsverkehr mit mehreren Partnern haben und auch das medizinische Personal, das sich über Nadelstiche oder Schnittverletzungen anstecken kann.25,27 27 Wer mehr wissen möchte…26 Als Hepatitis wird eine Entzündung der Leber bezeichnet. Hierfür können zahlreiche Ursachen verantwortlich sein: - Viren - Gifte, Drogen oder Arzneimittel - Alkohol - Bakterien oder Parasiten Sehr häufig ist der Verlauf akut und heilt spontan ohne Spätfolgen ab. Je nach Art kann eine Hepatitis aber auch chronisch verlaufen. Bei einer chronischen Leberentzündung kann mit der Zeit eine Leberzirrhose oder auch ein Leberzellkarzinom entstehen. Die Leberzirrhose (Leberschrumpfung) ist die Spätfolge einer über Jahre hinweg andauernden Leberschädigung. Durch immer wiederkehrende Entzündungen in der Leber (beispielsweise durch langjährigen Alkoholmissbrauch) wird das Lebergewebe zerstört und durch Gewebeknoten, Narben- und Bindegewebe ersetzt. Die Inkubationszeit beträgt zwischen 15 und 150 Tage, bevor möglicherweise klinische Symptome auftreten.27 Bei etwa 10 bis 20% der Erkrankten kommt es zu einer akuten symptomatischen Hepatitis. Mögliche Beschwerden sind Übelkeit, Erbrechen, Druck oder Spannungsgefühl im rechten Oberbauch, Fieber und Gelbsucht. Bei allen anderen Patienten verläuft die Akutphase symptomlos und wird deshalb auch nicht diagnostiziert. Unabhängig davon, ob der Verlauf symptomatisch ist oder nicht, geht die Akutphase in mehr als 70 % der Fälle in einen chronischen Verlauf über.28 Die chronische Leberentzündung führt zu einer langsam fortschreitenden Schädigung der Leberzellen, die aber bei den meisten betroffenen Personen kaum wahrnehmbare Beschwerden verursacht. So wird die Krankheit häufig erst im fortgeschrittenen Stadium erkannt - z.B. bei der Diagnose einer Leberzirrhose oder eines 25 www.bag.admin.ch , Hépatite C, 2012 Larousse Médical, 2006 27 www.who.int , 2012 28 www.hepch.ch 26 © Pharma-News Seite 10 Nummer 93, Mai 2012 Leberzellkarzinoms. Untersuchungen werden nicht routinemässig durchgeführt, sondern nur bei Verdacht auf Hepatitis oder bei Kontakt mit einem Risikopatienten. Es gibt keine Impfung gegen Hepatitis C. Der Schutz vor einer Infektion besteht darin, keine Spritzen auszutauschen und alles zu vermeiden, was Stiche oder Verletzungen mit schlecht sterilisiertem Material beinhalten, welches mit Blut verunreinigt sein könnte.29 Die Standardbehandlung besteht derzeit aus einer kombinierten Therapie mit pegyliertem Interferon alpha (PEGASYS®, PEGINTRON®) und dem Virostatikum Ribavirin ® ® (COPEGUS , REBETOL ) über eine Dauer von 24 bis 48 Wochen.30 Peg-Interferon wird einmal wöchentlich unter die Haut gespritzt, Ribavirin wird täglich in Tablettenform (bei Kindern teilweise auch flüssig) verabreicht. Ziel der Behandlung ist, dass sechs Monate nach Nosokomial dem Therapieende durchgängig kein Virus mehr Nosokomial bedeutet "auf das Krankenhaus bezogen" bzw. "im Krankenhaus erworben". nachweisbar ist (HCV-RNA negativ). Ist dieser Um eine nosokomiale Infektion sicher Punkt erreicht, gelten Patienten als geheilt. Spätere feststellen zu können, muss nachgewiesen sein, dass der Patient ohne die Infektion ins Rückfälle sind sehr selten. Krankenhaus gekommen ist. Eine Infektion, die Abhängig von dem beim Patienten vorliegenden 48 Stunden nach Aufnahme des Patienten Genotyp des Virus besteht mit dieser Therapie eine entsprechende Symptome zur Folge hat, gilt als 29 Chance von etwa 50 bis 80 %, das Virus dauerhaft nosokomial. zu eliminieren. Weitere wichtige Faktoren für einen Therapieerfolg sind Alter, Geschlecht, Viruslast, Dauer der Erkrankung, Körpergewicht, Schädigungsgrad der Leber und die Therapietreue (Adhärenz) des Patienten.31 Schlägt die Behandlung nicht an, bleibt der Patient unter regelmässiger Kontrolle, wobei besonders die Leberfunktion und das Auftreten von krebsartigen Erscheinungen überwacht werden muss. Verschlechternde Faktoren wie Alkoholkonsum, Einsatz von potentiell leberschädigenden Medikamenten (Paracetamol) und Übergewicht sind zu vermeiden. Die Zulassung von zwei neuen Arzneimitteln gegen die Hepatitis C, INCIVO® (Telaprevir) und VITRELIS® (Boceprevir) eröffnet neue Therapiemöglichkeiten und könnte die Aussichten der Patienten auf eine Heilung bei Hepatitis C steigern. Wer mehr wissen möchte…32 Man kennt fünf verschiedene Virushepatitiden, die eine virale Hepatitis verursachen: Hepatitis A, B, C, D (nur in Verbindung mit B) und E. Die Hepatitis A wird durch verunreinigtes Wasser oder Lebensmittel (zum Beispiel Muscheln) übertragen und tritt in gemässigten Breiten meist als importierte Erkrankung nach einem Aufenthalt in Risikogebieten auf. Sie verläuft niemals chronisch und heilt meist ohne ernsthafte Komplikationen spontan aus. Eine Impfung (HAVRIX®, EPAXAL®) ist der derzeit beste Schutz gegen eine Hepatitis A. Zwei Impfungen im Abstand von sechs bis zwölf Monaten sichern einen langjährigen Impfschutz. Die Hepatitis B wird parenteral und sexuell übertragen, d. h. durch Blut oder andere Körperflüssigkeiten eines infizierten, HBsAg-positiven Patienten. Bei einer grossen Mehrheit der infizierten Patienten verläuft die Krankheit akut und heilt vollständig aus. In ca. 5 % der Fälle verläuft die Erkrankung chronisch und die Patienten werden zu sog. "Virusträgern". Die Virusträger sind asymptomatisch, haben aber ein erhöhtes Risiko, Spätfolgen wie Leberzirrhose oder Leberzellkarzinom zu entwickeln. Bis zu 25 % der Erkrankten sterben an den Folgekrankheiten des HBV. Gegen Hepatitis B kann geimpft werden (ENGERIX®, HBVAXPRO®). Die Impfung wird dreimal durchgeführt im Abstand von einem und sechs Monaten. Mit TWINRIX® kann gleichzeitig gegen Hepatitis A und B geimpft werden. Die Hepatitis D und E sind selten in der Schweiz. Es gibt zurzeit keine Impfung gegen diese zwei Formen der Hepatitis, wobei ein Impfung gegen Hepatitis B auch vor Hepatitis D schützt.28 29 www.vulgaris-medical.com pharmActuel, vol 22, 2006, p.20 31 www.inpes.sante.fr/CFESBases/catalogue/pdf/1055.pdf, 2012 32 www.passeportsanté.net , Hépatites 30 © Pharma-News Seite 11 Nummer 93, Mai 2012 HEPATITIS C: Neue Therapien - wichtig für die Beratung: 9 9 Leberentzündung viralen Ursprungs, häufig mit chronischem Verlauf Die Übertragung erfolg in erster Linie durch Blutkontakt (z.B. bei gemeinsamem Gebrauch von unreinem Injektionsmaterial) Sexuelle Übertragung möglich Keine Impfung bis jetzt Die Standardbehandlung besteht aus einer kombinierten Therapie mit pegyliertem Interferon alpha (PEGASYS®, PEGINTRON®) und dem Virostatikum Ribavirin (COPEGUS®, REBETOL®) über eine Dauer von 24 bis 48 Wochen Bei 45 % der Patienten schlägt die Therapie nicht an Zwei neue Arzneimittel wurden kürzlich zur Behandlung der Hepatitis C in Kombination mit Interferon alpha und Ribavirin zugelassen: INCIVO® (Telaprevir) und VITRELIS® (Boceprevir) – sie werden in den nächsten PN beschrieben! 9 9 9 9 9 Wissenswertes… VITAMINSUPPLEMENTE FÜR KINDER Vitamine und Kinder Vitamine sind organische Verbindungen, die der Organismus für lebenswichtige Funktionen benötigt, die jedoch der Stoffwechsel nicht bedarfsdeckend synthetisieren kann. Vitamine müssen also mit der Nahrung aufgenommen werden, sie sind essenziell. Beim Menschen gilt die oben angegebene Definition für 13 organische Verbindungen, die in zwei Gruppen eingeteilt werden: neun wasserlösliche Vitamine (acht Vitamine des B-Komplexes, darunter die Folsäure, das Vitamin C) und vier fettlösliche Vitamine (A, D, E und K). Vitamine sind an sehr vielen Reaktionen des Stoffwechsels beteiligt und erfüllen unterschiedliche Aufgaben. Tritt ein Mangel an einem oder mehreren Vitaminen auf, kommt es zu Krankheitserscheinungen. Die drei wichtigsten Vitamine beim Kind sind: ‐ Vitamin C: Es unterstützt und stimuliert das Immunsystem des Körpers und schützt somit vor Krankheiten. Die wichtigsten Vitamin C-Quellen sind Früchte und Gemüse. - Vitamin D: Es fördert die Calciumaufnahme und ist wichtig für die Knochenbildung und ein gesundes Skelettwachstum. Dieses Vitamin wird unter Einfluss von Sonnenlicht in der Haut gebildet. Vitamin D ist auch in Fischöl und Milchprodukten enthalten. Weil sie nicht oder nur wenig dem Sonnenlicht exponiert sind, haben Säuglinge einen fünfmal höheren Bedarf an Vitamin D als Kinder, die über drei Jahre alt sind. © Pharma-News Seite 12 Nummer 93, Mai 2012 - Folsäure (= Vitamin B9): Sie wird benötigt im Körper für die Synthese der Erbsubstanz und ist besonders wichtig bei wachsenden Organismen für die geistige Leistungsfähigkeit und die Immunabwehr.33 Die besten Folsäurequellen sind grüne Blattgemüse wie Spinat, Feldsalat, China-, Blumenkohl und Brokkoli, Sojabohnen, Schweineleber, Weizenkeime sowie Erdbeeren, Eigelb und Bierhefe. Mineralstoffe und Kinder Spurenelemente: Als Spurenelemente bezeichnet man vom menschlichen Körper benötigte (essenzielle) Elemente, die im Gegensatz zu den Mengenelementen in Massenanteilen von weniger als 50 mg/kg im menschlichen Körper vorkommen und deren täglicher Bedarf unter 10mg liegt. Es handelt sich um Kupfer, Fluor, Zink, Jod, Kobalt, Mangan und Selen (weitere Spurenelemente werden manchmal für therapeutische Zwecke eingesetzt, sind aber für die Grundfunktion des Organismus nicht zwingend notwendig). Eisen befindet sich zwischen den zwei Gruppen. Der Eisenbedarf eines erwachsenen Mannes liegt unter 10 mg/Tag, eine schwangere Frau hingegen braucht bis zu 30 mg Eisen täglich.34 Mineralstoffe sind lebensnotwendige anorganische Nährstoffe, welche der Organismus nicht selbst herstellen kann; sie müssen ihm mit der Nahrung zugeführt werden. Sie können aus pflanzlicher, tierischer oder anorganischer Materie, wie z.B. Felsgestein, gewonnen werden.34 : Folgende Mineralien spielen eine wichtige Rolle im Kindesalter: - Calcium ist für den Aufbau und Erhalt von gesunden Zähnen und Knochen verantwortlich. Vitamin D ist für die Aufnahme von Calcium aus dem Darm verantwortlich. Der Calciumbedarf ist abhängig vom Lebensalter und nimmt mit dem Wachstum des Kindes zu. Eine unzureichende Calciumversorgung führt zu einer mangelhaften Mineralisierung der Knochengrundsubstanz und somit zu einer Verminderung der Knochendichte. Milch und Milchprodukte sind eine wichtige Calciumquelle. - Eisen: Ca. 30 bis 35% der Bevölkerung haben einen Eisenmangel. Dies kann sowohl zu einer Eisenmangelanämie als auch zu einer Verschlechterung der physischen Leistungen und zu Konzentrationsstörungen mit Lernschwierigkeiten führen. In den Wachstumsphasen nehmen die Muskelmasse und die Blutmenge zu. Dies bedeutet, dass auch mehr Eisen gebraucht wird. Eisen ist wichtig für den Sauerstofftransport im Blut und folglich für die Aufrechterhaltung der Lebensgrundfunktionen überhaupt. Besonders reichhaltig ist Eisen in Fleisch, Leber, Hülsenfrüchten und Vollkornbrot enthalten. - Jod ist Bestandteil der Schilddrüsenhormone, die eine entscheidende Rolle für das Wachstum und die Zellteilung spielen. Verschiedene Studien haben gezeigt, dass eine Jodunterversorgung zu Entwicklungsstörungen des ZNS und Wachstumsdefiziten führen kann. Schalentiere weisen einen hohen Jodgehalt auf. In der Schweiz wird Jod (zusammen mit Fluorid) in ausreichender Menge mit dem Speisesalz zugeführt. - Zink ist in vielen Enzymen und Hormonen enthalten und ist wichtig für ein gesundes Wachstum und eine gute Immunabwehr. Nach Studienergebnissen soll eine ausreichende Zinkversorgung Kinder zudem vor Atemwegs- und Darmerkrankungen schützen.33 Zink ist in weissen Fleischsorten und in Vollkornprodukten enthalten. In den Industrieländern sollte bei einer ausgewogenen Ernährung im Prinzip kein Vitamin- oder Mineralstoffmangel entstehen. Leider kann man aber beobachten, dass immer mehr Kinder und Jugendliche sich unausgewogen ernähren: Sie nehmen z.B. gar kein oder nur ein unzureichendes Frühstück zu sich, knabbern 33 34 http://www.passeportsante.net/fr/ Abrégé de Nutrition : principes et conseils, Laurent Chevallier, Ed. Masson, Paris, 2003 © Pharma-News Seite 13 Nummer 93, Mai 2012 stark fett-, salz- oder zuckerhaltige Lebensmittel zwischen den Mahlzeiten (sog. Junk Food) und trinken Süssgetränke, die das Hunger- und Sättigungsgefühl durcheinander bringen. Dadurch können Mängel z.B. beim Calcium oder beim Eisen entstehen. Ca. 20% der Kinder unter drei Jahren konsumieren gar keine oder zuwenig Milchprodukte, was die tägliche Calciumzufuhr erheblich reduziert.34 Grundsätzlich ist der Einsatz von Vitaminsupplementen bei Kindern hierzulande aber nicht gerechtfertigt, ausser bei speziellen Erkrankungen, die zu einer Störung der Darmresorption führen - wie z.B. Zöliakie, Morbus Crohn usw. oder bei deutlichen Ernährungsstörungen. Trotzdem möchten einige Eltern besonders im Frühling „das Wachstum ihrer Kinder mit Vitaminpräparaten unterstützen “. Richtig angewendet, stellen die in der Apotheke erhältlichen Multivitamin- und Mineralstoffpräparate für Kinder kein besonderes Risiko dar. Sollte aber im Rahmen des Gesprächs in der Apotheke der Verdacht auf Vitaminoder Mineralienmangel auftreten, ist eine Ernährungsberatung bei einer dipl. Ernährungsberaterin dringend zu empfehlen (siehe unter: www.svde-asdd.ch). In der folgenden Tabelle finden Sie den Tagesbedarf an Vitaminen und Mineralstoffen von Kindern und Jugendlichen gemäss der Schweizerischen Gesellschaft für Ernährung.35 Vitamine Einheiten Vitamin A = Retinol β-Caroten = Provitamin A Vitamin B1 = Thiamin Vitamin B2 = Riboflavin Vitamin B6 = Pyridoxin Vitamin B12 = Cyanocobalamin Niacin = Vitamin PP oder B3 Pantothensäure = Vitamin B5 Biotin = Vitamin B8 oder H Folsäure = Vitamin B9 Vitamin C = Ascorbinsäure Vitamin D = Calciferol Vitamin E = α-Tocopherol Vitamin K mg mg mg mg mg μg mg mg μg μg mg μg μg μg Mineralstoffe Kinder Mädchen Jungen 1.0 1.1 2-4 1.1 1.4 1.3 1.6 1.4 3 15 18 6 25-35 400 100 5 12 14 50 Einheit Kinder Mädchen Calcium Kalium Magnesium Natrium Phosphor Eisen Fluor Jod Zink Kupfer 35 mg mg mg mg mg mg mg μg mg mg Jungen 1200 1900 310 550 1250 15 2.9 12 3,2 150 8 1.2 Jugendliche Mädchen Jungen 0.9 1.1 2-4 1.0 1.3 1.2 1.5 1.2 1.6 3 13 17 6 30-60 400 100 5 12 15 60 70 Jugendliche Mädchen Jungen 1200 2000 350 400 550 1250 15 12 1.9 3.2 150 10 13 1.5 http://www.sge-ssn.ch/fr/info-alimentaires/substances-nutritives/vitamines.html © Pharma-News Seite 14 Nummer 93, Mai 2012 Zum Vergleich haben wir die Zusammensetzung von vier verschiedenen MultivitaminMineralstoff-Präparaten für Kinder in der folgenden Tabelle aufgelistet Vitamin Einheit Nestrovit® Tabletten Kiddi® Kautabl. 0.27 Yaya Bears® Gummibär 0.2 0.25 MultiSanasol® Sirup (5ml) 0.57 Vitamin A = Retinol β-Karoten = Provitamin A Vitamin B1 = Thiamin Vitamin B2 = Riboflavin Vitamin B6 = Pyridoxin Vitamin B12 = Cyanocobalamin Niacin = Vitamin PP oder B3 Pantothensäure = Vitamin B5 Biotin = Vitamine B8 oder H Folsäure = Vitamin B9 Vitamin C = Ascorbinsäure Vitamin D = Calciferol Vitamin E = α-Tocopherol Mineralstoffe Calcium Magnesium Phosphor Eisen Zink Kupfer mg mg mg 0.47 - 0.514 0.5 1 mg mg μg 0.53 0.67 0.33 0.7 1.25 0.55 0.55 0.6 1.5 0.5 5 mg 6 8 6 10 mg 2 - - 1.5 μg 50 75 15 - μg mg 66.7 20 100 40 50 22 17.5 μg μg 1.7 3.3 5 6 3.75 3.5 4.12 2 mg mg mg mg mg mg 80 30 80 1.4 1.5 - - 65 12.5 2.5 2.5 0.3 46 39 - Demnach sind NESTROVIT® und KIDDI® die vollständigsten Präparate, da sie sowohl Vitamine als auch Mineralstoffe enthalten. Schaut man sich den spezifischen Tagesbedarf der Kinder an, ist mit YAYABEARS® der Vitaminbedarf gut abgedeckt, dafür fehlen die Mineralstoffe. Es gibt noch weitere Spezialitäten auf dem Schweizer Markt: ORANOL® Tropfen und Toffees, CENTRUM JUNIOR® Kautabletten u.a. Die Auswahl ist also gross genug, um dem Geschmack und den Vorlieben des Kindes gerecht zu werden! All diese Spezialitäten sind als Ernährungsergänzungsmittel registriert und werden nicht von den Krankenkassen bezahlt. Achtung, die Sirupformen enthalten häufig Benzoesäure als Konservierungsstoff, die (selten) Unverträglichkeitsreaktionen mit Magen-Darm-Beschwerden oder Verhaltensstörungen beim Kind hervorrufen kann.36 36 http://www.rts.ch/emissions/abe/alimentation/1367755-additifs-alimentaires-attention-a-l-addition.html (interview du Dr. T. Buclin) © Pharma-News Seite 15 Nummer 93, Mai 2012 VITAMINSUPPLEMENTE FÜR KINDER – wichtig für die Beratung: 9 9 9 9 Bei einer ausgewogenen und abwechslungsreichen Ernährung ist der kindliche Bedarf an Vitaminen und Mineralstoffen in der Regel gut abgedeckt Mängel können auftreten, wenn das Kind gewisse Nahrungsmittel aus seiner Ernährung ganz ausschliesst oder nur wenig konsumiert (z.B. Calciummangel bei Abwesenheit von Milchprodukten) Bevor einem Kind ein Nahrungsergänzungsmittel verabreicht wird, lohnt es sich, seine Essgewohnheiten zu hinterfragen und nötigenfalls eine Ernährungsberatung zu empfehlen. Auf dem Markt sind verschiedene Multivitamin- und Mineralstoffpräparate für Kinder erhältlich, darunter Tabletten, die an weisse Schoggi erinnern (NESTROVIT®) oder Gummibärchen (YAYA BEARS®)! In Kürze FUSICUTAN®: Generikum von FUCIDIN® Creme… nur ein kleiner Preisunterschied! FUSICUTAN®, ein Generikum von FUCIDIN® (Fusidinsäure) ist neu als Creme und Salbe auf dem Markt erhältlich. Zurzeit ist aber nur die Creme in der Spezialitätenliste SL eingetragen. 15 g Creme kosten Fr. 8.30 gegen 9.35 für FUCIDIN®, der Preisunterschied ist also minim. Hingegen gibt es bis jetzt noch keine Alternative zu FUCICORT® (Fusidinsäure und Betamethason). FLUCTINE®: Kapseln neu verblistert… wenn das Original die Generika nachahmt! Für eine bessere Haltbarkeit sind FLUCTINE® (Fluoxetin) Kapseln neu verblistert worden. Interessanterweise waren die Kapseln der Fluoxetin-Generika schon immer so verpackt. Zur Erinnerung: Fluoxetin ist ein Antidepressivum der ersten Wahl mit gut belegter Wirksamkeit. Dank seiner langen Halbwertszeit kommt es beim Absetzen von Fluoxetin nicht zu einem ausgeprägten Entzugssyndrom. VIRAMUNE® und INTELENCE®: Dosierungsänderung! Sprechen Sie ihre Patienten darauf an! VIRAMUNE® (Nevirapin) und INTELENCE® (Etravirin) sind zur Therapie der HIVInfektion zugelassen. Bis anhin war VIRAMUN® in Form von zweimal täglich einzunehmenden Tabletten zu 200 mg erhältlich. Neu zugelassen wurden einmal täglich einzunehmende Retardtabletten zu 400 mg. Klinische Studien konnten eine vergleichbare Wirksamkeit der neuen, einmal täglichen Viramune® 400 mg Retardtablette gegenüber Viramune® 200 mg zweimal täglich nachweisen. Eine Umstellung auf die Retardtabletten kann ohne weiteres erfolgen. INTELENCE® war bis jetzt als 100 mg Tabletten (zweimal täglich zwei Tabletten) erhältlich und wird durch Tabletten zu 200 mg (eine Tablette morgens und abends) ersetzt. Auch hier kann ohne weiteres auf die neue Dosierung umgestellt werden. In beiden Fällen sollten Sie nicht vergessen, ihre Patienten zu informieren, um Überdosierungen zu vermeiden! RASILEZ® im Sinkflug! Die ALTITUDE-Studien haben eine neue Kontraindikation für RASILEZ® (Aliskiren) nach sich gezogen. Die Kombination dieser Spezialität mit ACE-Hemmern oder Sartanen wird ab © Pharma-News Seite 16 Nummer 93, Mai 2012 jetzt nicht mehr empfohlen. Zur Erinnerung (siehe PN Nr. 50 vom Januar 2008): Aliskiren ist ein direkter Reninhemmer und somit ein Blutdrucksenker mit einem einzigartigen Wirkmechanismus. Er ist nicht wirksamer als ein Sartan - bei noch unklarem Sicherheitsprofil. Anmerkung des Herausgebers Die Empfehlungen in Pharma-News geben die Meinung der Autoren auf Grund der bei Redaktionsschluss vorhandenen Daten wieder. Der CAP trägt dafür keinerlei Verantwortung. Resultate des Lesetests der PN 89 - die Gewinnerinnen: Fehlerfrei! Pierre Laurence Pagès Damaris Fatio Marie-Jeanne Pharmacie Sun Store Pharmacieplus du bourg Pharmacie de Chardonne Ein oder zwei entschuldigte Fehler! Baudin Angélique Pharmacie Sun Store Duret Cindy Pharmacie Sun Store Mosimann Tiffany Pharmacie Sun Store Lambert Marielle Pharmacie Sun Store Brönimann Caroline Pharmacie Amavita Conus Véronique Pharmacie Arc-en-Ciel Hofer Isabelle Pharmacie Sun Store Blanchard Jennifer Pharmacie Sun Store Duay Elisabeth Pharmacie Sun Store Peguiron Nicole Pharmacie de la Vallombreuse Von Siebenthal Dominique Pharmacie D’Herborence Sàrl Rey Anne-Christine Pharmacie Sun Store Theytaz Nicole Pharmacie Sun Store Sacco Bruno Maria-Angela Pharmacie de Malagnou Fonseca Solange Pharmacie de Malagnou Corminboeuf Sandra Pharmacie du Petit-Saconnex Wetz Ursula Stadt-Apotheke Le Locle Marin-Epagnier Chardonne Etoy Vésenaz La Chaux-de-Fonds La Chaux-de-Fonds Lausanne Oron-la-Ville Etoy Etoy Sierre Prilly Boudry Sierre Sierre Genève Genève Genève Liestal Als Gewinnerin des Bons über 100.- (Ochsner Sport, Ikea, FNAC oder Manor) wurde Isabelle Hofer ausgelost. Ein grosses Bravo an sie und alle, die den Test ausgefüllt haben! © Pharma-News Seite 17 Nummer 93, Mai 2012 LESETEST Pharma-News Nr. 92 Kreuzen Sie die richtige Antwort oder die richtigen Antworten an, machen Sie einen Kreis um RICHTIG oder FALSCH oder beantworten Sie die Frage: 1) Kreuzen Sie die richtigen Aussagen betreffend Traubensilberkerze an: a) Diese Pflanze, die zur Behandlung von Wechseljahrbeschwerden eingesetzt wird, kann zu Leberschädigungen führen b) Präparate mit Traubensilberkerze haben keine prophylaktische Wirkung gegen Osteoporose c) Wie alle anderen Hormonersatzpräparate ist CIMIFEMIN® u.ä. kontraindiziert bei Patientinnen mit Brustkrebs in der Vorgeschichte d) Für einige Spezialitäten mit Traubensilberkerze findet eine Rückerstattung durch die Grundversicherung statt, für andere durch die Komplementärversicherung e) Die Wirksamkeit der Traubensilberkerze gegen wechseljahrbedingte Hitzewallungen ist durch Studien belegt 2) Welche galenische Formen von SINUPRET® dürfen Kindern ab zwei Jahren verabreicht werden? Welcher einzigen Patientengruppe darf SINUPRET® Sirup nicht empfohlen werden ? Warum? 3) RICHTIG oder FALSCH zu den thromboembolischen Risiken der hormonellen Verhütung? Die Anwendung der hormonellen Kontrazeptiva EVRA® und NUVARING® führt zu keinerlei thromboembolischen Risiken b) Drospirenon ist ein Gestagen, das u.a. in der Antibabypille YASMIN® enthalten ist und eine diuretische Wirkung aufweist c) Alle Östrogen-Progesteron-Kontrazeptiva können eine Thrombose oder eine Lungenembolie verursachen. Die Risiken sind für alle Präparate vergleichbar d) Eine rauchende Frau sollte eine nicht-hormonelle Verhütungsmethode anwenden. e) Die oralen Kontrazeptiva stellen nach wie vor eine sichere und wirksame Methode zur Schwangerschaftsverhütung dar a) RICHTIG FALSCH RICHTIG FALSCH RICHTIG FALSCH RICHTIG FALSCH RICHTIG FALSCH 4) Was ist der Unterschied zwischen CIMIFEMINE NEO® und CIMIFEMINE UNO®? 5) Wählen Sie aus: ARAVA® ist ein Immunsuppressivum ein Zytostatikum b) Leflunomid ist zugelassen gegen Psoriasis Psoriasis-Arthritis c) Eine der häufigsten unerwünschten Wirkung unter ARAVA® ist die Hypertonie die Hypotonie d) Nach einer Therapie mit ARAVA® muss zuverlässig verhütet werden, und zwar während mindestens zwei Jahren fünf Jahren e) Das am besten evaluierte Mittel gegen Rheumatoide Arthritis ist Leflunomid Methotrexat a) © Pharma-News Seite 18 Nummer 93, Mai 2012 6) Latanoprost ist (mehrere Antworten sind möglich): a) Ein Wirkstoff, der zur Behandlung des grauen Stars zugelassen ist b) Ein Prostaglandinanalogon, enthalten in XALATAN® und Generika c) Ein Wirkstoff zur Senkung des Augeninnendrucks bei Offenwinkelglaukom d) Ein in TIMOPTIC® enthaltener Betablocker, der eine Veränderung der Irispigmentierung verursacht 7) Welche vier Faktoren erhöhen das thromboembolische Risiko unter hormoneller Verhütung? − − − − 8) Sind in der Schweiz Augentropfenpräparate mit einer Kombination aus zwei Prostaglandinanaloga zur Behandlung des Glaukoms zugelassen? Warum ? 9) Wählen Sie aus! a) Hirse ist eine Getreideart eine Hülsenfrucht b) Hirse ist reich an Vitamin C Vitaminen des B-Komplexes c) Goldhirseöl ist enthalten in HIRSANA® BIOTIN BIOMED FORTE® d) Nahrungsergänzungsmittel auf der Basis von Hirse könnten nützlich sein bei Haarausfall in Folge einer Schwangerschaft Chemotherapie 10) Ist ein Hirsepräparat wirksam bei androgenetisch bedingtem Haarausfall beim Mann? In welchem anderen Fall kann man dieses Präparat empfehlen? Senden Sie einen Test pro Pharma-Assistentin vor dem 25.05.2012 per Fax an Tel. 022 363 00 85 Name Vorname Unterschrift Stempel der Apotheke © Pharma-News Seite 19 Nummer 93, Mai 2012