Immunhistologie Immunhistochemie in der CUP-Diagnostik Immunhistochemie in der CUP-Diagnostik Etwa 4 % aller Krebspatienten werden mit Karzinomen vorstellig, deren Primärtumor unbekannt ist. Die Identifikation des Primärtumors solcher CUP (carcinoma of unknown primary) ist wegen unterschiedlicher Prognosen und Behandlungsoptionen, insbesondere vor dem Hintergrund neuer zielgerichteter Therapien, von höchster klinischer Relevanz. Trotz der Verfügbarkeit diverser neuer Genexpressionstests wird die Immunhistochemie nach wie vor als Goldstandard für die CUP-Diagnostik angesehen [1]. Bei der immunhistochemischen Charakterisierung von CUP finden neben Antikörpern gegen Zyto- keratine vor allem Antikörper gegen zell- oder organspezifische Proteine Verwendung. Patricia L. Kandalaft und Allen M. Gown betonen in einer aktuellen Publikation [1], wie hilfreich hier besonders der Nachweis linienspezifischer nukleärer Transkriptionsfaktoren ist. Im Gegensatz zu vielen zytoplasmatischen oder membranständigen Differenzierungsmarkern sind solche kernständigen Transkriptionsfaktoren meist in der gesamten Tumorzellpopulation nachweisbar und ihre Expression ist weitgehend unabhängig vom Grad der Entdifferenzierung. Tumorspezifische nukleäre Transkriptionsfaktoren, modifiziert nach Kandalaft und Gown [1] Karzinomtyp Antikörper Lokalisation Sensitivität gegen des Signals Spezifität Zusätzliche Reaktivität Mamma GATA3 Zellkern hoch moderat Speicheldrüse, Urothel-CA, Adnextumoren der Haut Kolorektum CDX2 Zellkern hoch hoch einige Pankreas-, Magenund Ovarial-CA Lunge (Adeno) und Schilddrüse inkl. neuroendokrin TTF-1 Zellkern hoch hoch neuroendocrine CA anderen Ursprungs Gynäkologische CA PAX8 Zellkern sehr hoch moderat Nierenzell- und Schilddrüsen-CA Ovar (serös) WT1 Zellkern sehr hoch hoch Mesotheliom NKX3-1 Zellkern sehr hoch sehr hoch Nierenzell PAX8 Zellkern moderat moderat gyn. und Schilddrüsen-CA Schilddrüse PAX8 Zellkern sehr hoch moderat gyn. und Nierenzell-CA Urothel GATA3 Zellkern hoch moderat Mamma- und SpeicheldrüsenCA, Adnextumoren der Haut Prostata CDX2 CDX2-Färbung am Kolonkarzinom Nahezu 100 % aller kolorektalen Karzinome sind CDX2-positiv. Eine Ausnahme stellen kolorektale Karzinome mit Mikrosatelliten-Instabilität dar, die im Allgemeinen nur eine schwache oder sogar fehlende CDX2-Expression zeigen [2]. GATA3 Der Transkriptionsfaktor GATA3 ist ein hoch sensitiver Marker für Urothel- und Mammakarzinome. Die Sensitivität für Urothelkarzinome beträgt 86 %, für duktale Mammakarzinome 91 % und für lobuläre Mammakarzinome 100 % [3]. Um eine maximale Sensitivität zu erzielen, wird bei Verdacht auf Mammakarzinom der Nachweis aller drei Mamma-spezifischen Marker, also GATA3, GCDFP-15 und Mammaglobin, empfohlen [1]. Die Spezifität von GATA3 für Karzinome von Mamma und Urothel gilt dagegen als moderat, da eine Expression auch in Speicheldrüsenkarzinomen, Adnextumoren der Haut und weiteren Tumorentitäten beobachtet wird [1,4]. GATA3-Nachweis am Urothelkarzinom Immunhistologie Immunhistochemie in der CUP-Diagnostik NKX3-1 Der Tumorsuppressor NKX3-1 gilt als außerordentlich sensitiver Marker für Adenokarzinome der Prostata. Mit ca. 99% ist er etwas sensitiver als PSA, und auch im entdifferenzierten Zustand (Gleason Score 8-10) wird eine Sensitivität von 95% erzielt. Die Spezifität von NKX3-1 liegt bei nahezu 100 % [1]. In einigen Fällen kann der kombinierte Einsatz von Antikörpern gegen PSA und NKX3.1 für den Nachweis von Adenokarzinomen der Prostata hilfreich sein. PSAP (Prostatic Acid Phosphatase) wird dagegen wegen seiner geringeren Spezifität nicht empfohlen [1]. NKX3-1-Färbung am Prostatakarzinom Darstellung von PAX8 mit Klon BC12 am Nierenzellkarzinom PAX8 Der Nachweis des Transkriptionsfaktors PAX8 zählt zu den in der CUP-Diagnostik am häufigsten durchgeführten Tests. Er zeichnet sich durch außergewöhnlich hohe Sensitivität für Karzinome von Ovar, Schilddrüse und Niere aus. Die Sensitivität für nicht-muzinöse Ovarialkarzinome beträgt 90 bis 100 % und ist damit höher als die von WT1. Geringere Sensitivität (10 bis 40 %) wird bei muzinösen Ovarialkarzinomen beobachtet [4]. Da Mammakarzinome negativ für PAX8 sind und häufig ins Ovar metastasieren, wird dieser Marker regelmäßig für die Differenzierung Mamma- versus Ovarialkarzinom eingesetzt [1]. Bei der Abgrenzung TTF-1 positiver Schilddrüsenkarzinomen von TTF-1 positiven pulmonalen Adenokarzinomen hilft die PAX8-Immunhistochemie, da dieses Protein in Adenokarzinome der Lunge nicht nachweisbar ist [1]. Für den Nachweis metastasierender Nierenzellkarzinome ist PAX8 ein sensitiver und robuster Marker, der PAX2 inzwischen weitgehend ersetzt hat [1]. Sinnvoll ist in der PAX8-Immunhistochemie die Verwendung eines monoklonalen Antikörpers, z. B. Klon BC12, da polyklonale weniger spezifisch sind und mit den verwandten Proteinen PAX5 und PAX6 reagieren [1]. SATB2-Nachweis am Kolonkarzinom SATB2 ist ein relativ neuer Marker für epitheliale Tumoren kolorektalen Ursprungs. Seine Sensitivität ist der von CDX2 vergleichbar, die Spezifität ist dagegen etwas höher. RCC (Nierenzellkarzinome) sind die einzigen anderen Karzinome, die SATB2 mittelstark bis stark exprimieren (in 25 bis 35 % der Fälle) [4]. TTF-1 SATB2-Nachweis am Kolonkarzinom Das Gen NKX2-1 kodiert für den Thyroidalen Transkriptionsfaktor TTF-1. Dieser wird nukleär in 70 bis 90 % der pulmonalen Adenokarzinome und in 80 bis 100 % der Schilddrüsenkarzinome exprimiert [4]. Der TTF-1-Antikörper des Klons 8G7G3/1 reagiert darüber hinaus mit einem mitochondrial lokalisierten Protein in Hepatozyten und davon abgeleiteten Tumoren. Diese im Lichtmikroskop zytoplasmatisch erscheinende Färbung gilt als hilfreich für die Identifikation von Leberzellkarzinomen (HCC). Nukleäre TTF-1-Färbung eines pulmonalen Adenokarzinoms mit Klon 8G7G3/1 Granulär zytoplasmatische Färbung eines Leberzellkarzinoms mit TTF-1-Antikörper Klon 8G7G3/1 WT1 WT1 ist ein Transkriptionsfaktor, der von mehreren scheinbar nicht miteinander in Beziehung stehenden Tumorarten exprimiert wird. Dazu gehören Mesotheliome, desmoplastische kleinrundzellige Tumoren, seröse Adenokarzinome des Ovars [4] und muzinöse Mammakarzinome. WT1 ist in mehr als 90 % der serösen Ovarialkarzinome positiv, dagegen nur selten in serösen Karzinomen mit Ursprung im Endometrium. Eine gleichmäßige und starke WT1-Expression weist daher bei dieser Differenzialdiagnostik auf ovarialen Ursprung hin [4]. Antikörper von Zytomed Systems gegen nukleäre Transkriptionsfaktoren zur CUP-Diagnostik (Auswahl) Bezeichnung Verdünnung Verdünnung Menge Bestell-Nr. Preis* gebrauchsfertig - 6 ml RBG019 460,00 € konzentriert 1:50 – 1:100 RBK019-05 380,00 e 1 ml RBK019 760,00 € GATA3 Klon:L50-823 Wirt:Maus gebrauchsfertig - 6 ml MSG100 215,00 € konzentriert 1:100 – 1:200 MSK100-05 698,00 € NKX3-1 Klon:polyklonal Wirt:Kaninchen gebrauchsfertig - RBG062 195,00 € konzentriert 1:50 – 1:100 RBK062-05 490,00 € PAX8 Klon:BC12 Wirt:Maus gebrauchsfertig - MSG107 215,00 € konzentriert 1:100 – 1:200 0.5 ml MSK107-05 460,00 € konzentriert 1:50 – 1:100 0,5 ml MSK101-05 495,00 € gebrauchsfertig - MSG004 295,00 € konzentriert 1:200 – 1:500 MSK004-05 195,00 € 1 ml MSK004 390,00 € gebrauchsfertig - 6 ml API3126AA 275,00 € 0.1 ml ACI3126A 185,00 € 1 ml ACI3126C 695,00 € 6 ml PM258AA 327,00 € 0.1 ml CM258AK 195,00 € 0.5 ml CM258BK 560,00 € 1 ml CM258CK 1.100,00 € CDX2 Klon:EPR2764Y Wirt:Kaninchen SATB2 Klon:SATBA4B10 Wirt:Maus TTF-1 Klon:8G7G3/1 Wirt:Maus TTF-1 Klon:SPT24 Wirt:Maus WT1 Klon:BC.6F-H2 Wirt:Maus konzentriert 1:100 – 1:200 gebrauchsfertig - konzentriert 1:50 – 1:100 0.5 ml 0.5 ml 6 ml 0.5 ml 6 ml 6 ml 0.5 ml Preise zuzüglich 6,90 € Versandkostenpauschale + gesetzlicher MwSt.; Preise gültig bis 31.3.2018; Änderungen vorbehalten WT1-Nachweis am Ovarialkarzinom Literatur [1] Kandalaft PJ and Gown AW. Practical Applications in Immunohistochemistry: Carcinomas of Unknown Primary Site. Arch Pathol Lab Med 140:508-523, 2016 [2] Hinoi T et al. Loss of CDX2 expression and microsatellite instability are prominent features of large cell minimally differentiated carcinomas of the colon. Am J Pathol 159:22392248, 2001 [3] Liu H et al. Immunohistochemical Evaluation of GATA3 Expression in Tumors and Normal Tissues: a Useful Immunomarker for Breast and Urothelial Carcinomas. Am J Clin Pathol 138:57-64, 2012 [4] Conner JR and Hornick JL. Metastatic Carcinoma of Unknown Primary: Diagnostic Approach Using Immunohistochemistry. Adv Anat Pathol 22:149-167, 2015 [5] Lin F and Liu H. Immunohistochemistry in Undifferentiated Neoplasm/Tumor of Uncertain Origin. Arch Pathol Lab Med 138:1583-1610, 2014 Immunhistologie Immunhistochemie in der CUP-Diagnostik Gen-Informationen Gen Beschreibung Synonyme Gen-ID Gen-Lokalisation CDX2 Caudal type homeobox 2 CDX-2, CDX2/AS, CDX3, CDX-3 MIM600297 13q12.2 GATA3 GATA binding protein 3 GATA-3, HDR, HDRS MIM131320 10p14 NKX3-1 NK3 homeobox 1 BAPX2, NKX3, NKX3.1, NKX3A MIM602041 8p21.2 PAX8 Paired box 8 PAX-8 MIM167415 2q14.1 SATB2 SATB homeobox 2 FLJ21474, GLSS, KIAA1034 MIM608148 2q33.1 NKX2-1 NK2 homeobox 1 BCH, BHC, NK-2, NKX2A, NMTC1, T/EBP, TITF1, TTF-1, TTF1 MIM600635 14q13.3 Wilms tumor 1 AWT1, EWS-WT1, GUD, NPHS4, WAGR, WIT-2, WT33 MIM607102 11p13 WT1 Poster „Rationelle immunhistochemische Differenzialdiagnose undifferenzierter Neoplasien Unser stark nachgefragtes Poster stellt mögliche Algorithmen für die immunhistochemische Differenzialdiagnostik undifferenzierter Neoplasien vor, nicht nur für die CUP-Diagnostik. Gern senden wir Ihnen dieses Poster auf Anfrage kostenlos zu. Bestellen Sie es einfach telefonisch, über unseren wissenschaftlichen Außendienst oder bei [email protected]. Rationelle immunhistochemische Differenzialdiagnose undifferenzierter Neoplasien Konventionelle Histomorphologie: pleomorph und/oder high-grade spindelzellig Lokalisation der Tumorinfiltrate Antikörper-Panel CK8/18, Ber-EP4, GFAP, Melan A, CD34 ZNS Konventionelle Histomorphologie: epithelioid, mittel- bis großzellig Lokalisation der Tumorinfiltrate Markerkonstellation und Bewertung Antikörper-Panel p63 +, WT1 -, D2-40 (Podoplanin) -/+ Pleurakarzinose durch nicht verhornendes Plattenepithelkarzinom GFAP +, CK8/18 -/+ (fokal), CD34-positive mikrovaskuläre Proliferate Glioblastom WT1 + und/oder D2-40 (Podoplanin) +, p63 -, Pan-CK + epithelioides oder biphasisches Mesotheliom, cave: Pleurakarzinose durch seröses Ovarialkarzinom Melan A + malignes Melanom (Metastase) p63, WT1, Podoplanin (D2-40), S100, Pan-CK Pleura Pan-CK + (diffus oder fokal bei Negativität übriger Marker) Karzinommetastase S100 + (diffus nukleär und zytoplasmatisch) Lymphknoten kappa/lambda +, CD20 - Pan-CK, S100, CD30, CD20, kappa/lambda S100 + (diffus nukleär und zytoplasmatisch), HMB45 +/malignes Melanom CD30 + (diffus membranständig und im Golgi-Feld), Pan-CK -/+ (fokal), CD20 großzelliges anaplastisches Lymphom (ALCL) CK8/18, GFAP, Melan A, OCT4, CD117 ZNS GFAP +, CK8/18 -/+ (fokal) Melan A + Lymphknoten Leiomyosarkom sämtliche Marker negativ atypisches Fibroxanthom (Kopf/Hals, aktinische Schädigung?) S100 + (diffus nukleär und zytoplasmatisch), HMB45 + malignes Melanom, DD klarzelliges Sarkom (wenn HMB45 –: DD maligner peripherer Nervenscheidentumor, MPNST) S100, HMB45, Myf4, CD31, h-Caldesmon, CD30 Granulosazelltumor? embryonales Karzinom Germinom Ovar Angiosarkom CD30 + (diffus membranständig und im Golgi-Feld) (sarkomatoides) großzelliges anaplastisches Lymphom andere Markerkonstellation Sarkom mit durch weitere Untersuchungen zu spezifizierender „Histogenese“ S100 + (diffus nukleär und zytoplasmatisch) kleinzelliges malignes Melanom TdT +, CD99 +/-, Pan-CK -, MPO lymphoblastisches Lymphom/Leukämie, blastisches NK-Zellen-Lymphom MPO + myeloides Sarkom Marker für die immunhistochemische CUP-Diagnostik vorhergesagte Karzinomtyp Primärtumorlokalisation Bemerkungen Arginase-1 Leber spezifischer als HepPar1 und Glypican-3 CDX-2 Kolorektum, Ovar, Harn- Adenokarzinome (Ovar nur mit gastroblase (jeweils diffuse intestinaler muzinöser DifferenzieImmunreaktivität) rung) CK7/CK20 Kolorektum Adenokarzinome (CK7-/CK20+) DPC4/SMAD4 Pankreas, ableitende Gallenwege Adenokarzinome nur Expressionsverlust zählt GATA3 Mamma, ableitende Harnwege Adenokarzinome, Urothelkarzinome für Mamma sensitiver als GCDFP-15 und Mammaglobin in schlecht differenzierten Tumoren, aber weniger spezifisch; u.a. positiv in Mesotheliomen und duktalen Pankreaskarzinomen Inhibin α +, EMA -, S100 -/+ (fokal) Keimstrang-/Stromatumor OCT4 +, Pan-CK + (diffus) embryonales Karzinom OCT4 +, Pan-CK -/+ (fokal) Dysgerminom CD20 + diffuses großzelliges B-NHL GCDFP-15 Mamma Adenokarzinome hohe Spezifität aber geringe Sensitivität in schlecht differenzierten Tumoren; selten Immunreaktivität in Adenokarzinomen der Lunge Glypican-3 Leber HCC positiv in malignen Melanomen, einer Minderheit von Plattenepithelkarzinomen und in Dottersacktumoren (>90%), sonst sensitiver und spezifischer als HepPar1 Pan-CK + (diffus) Karzinom S100 + (diffus nukleär und zytoplasmatisch), Pan-CK -/+ (fokal), Inhibin α malignes Melanom, (wenn HMB45 –: DD epithelioider maligner Nervenscheidentumor) HMB45 +, S100 PECOM CD20 + diffuses großzelliges B-NHL HepPar1 Leber HCC Verdauungstrakt, Atemwege, Urogenitaltrakt, parenchymatöse Organe, Kopf/Hals-Bereich Pan-CK, S100, HMB45, CD20, CD30, kappa/lambda Positivität in Adenokarzinomen des Magens (~50%) und anderer Primärlokalisationen (u.a. Kolon, Lunge, Pankreas, jeweils <10%), dadurch relativ geringer positiver prädiktiver Wert für Abgrenzung von HCC und Lebermetastasen Mammaglobin Mamma, Endometrium duktale/lobuläre Karzinome; endometrioide Adenokarzinome hohe Spezifität, aber geringe Sensitivität in schlecht differenzierten Mammakarzinomen NKX3.1 Prostata Adenokarzinom hohe Spezifität und Sensitivität; pos. in einem Teil PSA-neg., schlecht differenzierter Adenokarzinome Östrogenrezeptoren Mamma, Ovar, Corpus uteri Adenokarzinome negativ in muzinösen Ovarialkarzinomen und serösen Corpuskarzinomen PAX8 Niere, Ovar, Uterus, Schilddrüse Nierenzellkarzinome aller Typen, Karzi- geringe Sensitivität in muzinösen Ovarialkarzinomen; deutnome mit Müllerscher Differenzierung; lich sensitiver als Thyreoglobulin in insulären und anaplastiSchilddrüsenkarzinome (auch medullär) schen Karzinomen; Mesotheliome negativ SATB2 Kolon Adenokarzinome PSA Prostata Adenokarzinom Thyreoglobulin Schilddrüse differenzierte und insuläre Schilddrüsenkarzinome TTF1 nukleär (nur Klon 8G7G3/1, andere Klone z.T. weniger spezifisch) Lunge, Schilddrüse selten Immunreaktivität in endometrioiden AdenokarzinoAdenokarzinome (nicht muzinös), großzellige nicht-neuroendokrine Kar- men auch mit Klon 8G7G3/1 zinome; differenzierte, insuläre und Expression in kleinzelligen Karzinomen nicht lokalisationsmedulläre Schilddrüsenkarzinome spezifisch CD30 + (diffus membranständig und im Golgi-Feld), Pan-CK -/+ (fokal), CD20 großzelliges anaplastisches Lymphom (ALCL), „kleinzellige“ Variante Pan-CK, S100, CD31, HMB45, CD117 Weichgewebe HCC S100 + (diffus nukleär und zytoplasmatisch), Pan-CK -/+ (fokal), Inhibin α malignes Melanom Kappa/lambda +, CD20 plasmoblastisches Lymphom ? (HIV + ?), ALK1-positives diffuses großzelliges B-NHL ? Estrogen-Rezeptor, Lebermetastase eines Mammakarzinoms Synaptophysin +, CD99 -, Pan-CK -, S100-positive Sustentakularzellen olfaktorisches Neuroblastom? (Nasen/Rachen-Raum) Marker Karzinommetastase OCT4 +, Pan-CK + (diffus), CD30 + Metastase eines embryonalen Karzinoms OCT4 +, Pan-CK -/+ (fokal), CD30 Metastase eines Seminoms CD30 + (diffus membranständig und im Golgi-Feld), Pan-CK -/+ (fokal), CD20 großzelliges anaplastisches Lymphom (ALCL), „kleinzellige“ Variante CD20 + diffuses großzelliges B-NHL Pan-CK +, EMA +/-, Inhibin α -, OCT4 Karzinom (Primärtumor oder Metastase) Pan-CK, EMA, S100, Inhibin α, OCT4, CD20 Myf4 + (nukleär, cave: Immunreaktivität in regenerierenden Skelettmuskelfasern in tumorinfiltrierten Arealen) pleomorphes Rhabdomyosarkom oder anderer Tumor mit fokaler rhabdomyoblastärer Differenzierung h-Caldesmon + (mehr als einzelne Zellen) pleomorphes Leiomyosarkom CDX-2, Lebermetastase eines Kolonkarzinoms CD99 + (diffus membranständig), Pan-CK -/+ (fokal), Synaptophysin +/-, TdT -, S100 -/+ (fokal), MPO - PNET Pan-CK +/-, Desmin + (punktförmig), CD99 -/+, TdT desmoplastischer klein- und rundzelliger Tumor? anaplastisches Gliom oder Glioblastom S100 + (diffus nukleär und zytoplasmatisch), Pan-CK -/+ (fokal) Metastase eines malignen Melanoms Pan-CK, CD20, S100, OCT4, CD30 CD30 + (diffus membranständig und im Golgi-Feld), Pan-CK -/+ (fokal) (sarkomatoides) großzelliges anaplastisches Lymphom Weichgewebe Pan-CK, S100, CD99, Desmin, Synaptophysin, TdT, Myeloperoxidase (MPO), CK20 andere Lokalisationen malignes Melanom (Metastase) OCT4 +, CD117 OCT4 +, CD117 + Angiosarkom h-Caldesmon + (mehr als einzelne Zellen) CD31 + CK20 + (punktförmig perinukleär), Synaptophysin + Merkelzellkarzinom Peritonealkarzinose S100 + (diffus nukleär und zytoplasmatisch), Pan-CK -/+ (fokal), Ber-EP4 -, Inhibin α Metastase eines malignen Melanoms Pan-CK + (diffus), OCT4 - CD31 + kleinzelliges malignes Melanom (Metastase) Karzinom mit Verlust der CK-Expression? S100 + (diffus nukleär und zytoplasmatisch) (spindelzelliges) malignes Melanom Pan-CK, CK5/6, CD31, S100, CD30, h-Caldesmon GFAP +, CK8/18 -/+ (fokal), Synaptophysin kleinzellige Anteile eines Glioblastoms Pan-CK + (diffus), Desmin -, CK20 -, Synaptophysin +/kleinzelliges Karzinom (wenn Synaptophysin –: DD kleinzelliges Plattenepithelkarzinom) CK8/18 + (diffus), GFAP -/+ (fokal) Karzinommetastase nach Ausschluss eines Plexuskarzinoms CD20 +, CD30 +/diffuses großzelliges B-Zelllymphom, anaplastische Variante Markerkonstellation und Bewertung CK8/18 + (diffus), Synaptophysin +, TTF-1 +/Metastase eines kleinzelligen Karzinoms Melan A + Calretinin +, Pan-CK +, Ber-EP4 epithelioides oder biphasisches Mesotheliom Inhibin α +, Calretinin +, Ber-EP4 -, S100 –/+ (fokal) HMB45 +, S100 - PECOM Pan-CK +/-, CK5/6 +/-, CD31 -, h-Caldesmon -, S100 -/+ (fokal) (sarkomatoides) Karzinom, DD Metastase Haut CK8/18, GFAP, Melan A, TTF-1, Synaptophysin Pan-CK +, übrige Marker negativ Pleurakarzinose durch großzelliges Karzinom Ber-EP4 + oder Ber-EP4 -, Pan-CK +, Calretinin - Ber-EP4, Pan-CK, Calretinin, S100, HMB45, Inhibin α Peritoneum Pan-CK + (diffus oder fokal bei Negativität übriger Marker) (sarkomatoides) Karzinom alle Marker negativ Antikörper-Panel Metastase malignes Melanom unreifes (anaplastisches) Plasmozytom (Myelom) Alle Marker negativ Karzinom mit Verlust der CK-Expression oder histiozytisches Sarkom? Pan-CK, S100, HMB45, CD30, CD20 Lokalisation der Tumorinfiltrate ZNS S100 + (diffus nukleär und zytoplasmatisch), Pan-CK -/+ (fokal) Metastase eines malignen Melanoms CD30 + (diffus membranständig und im Golgi-Feld), Pan-CK -/+ (fokal), CD20 großzellig anaplastisches Lymphom (ALCL) CD20 +, CD30 +/diffuses großzelliges B-Zelllymphom, anaplastische Variante Verdauungstrakt, Urogenitaltrakt, parenchymatöse Organe, Kopf/Hals-Bereich Konventionelle Histomorphologie: kleinzellig Markerkonstellation und Bewertung CK8/18 + (diffus), Ber-EP4 +/-, GFAP -/+ (fokal) Karzinommetastase nach Ausschluss eines Plexuskarzinoms Pan-CK + (diffus) epithelioides Sarkom, DD Karzinommetastase S100 + (diffus nukleär und zytoplasmatisch), HMB45 +/malignes Melanom, DD klarzelliges Sarkom (wenn HMB45 –: DD epithelioider maligner Nervenscheidentumor) HMB45 +, S100 PECOM CD31 + epithelioides Angiosarkom CD117 + epithelioider GIST? Uroplakin II HepPar1, Hepatozelluläres Karzinom ableitende Harnwege Urothelkarzinome relativ häufig heterogene Immunreaktivität in Adenokarzinomen des Magens, Ösophagus, Pankreas und der ableitenden Gallenwege; selten auch Positivität in Adenokarzinomen der Lunge (v.a. muzinöse Karzinome) spezifischer als CDX-2, färbt höheren Anteil medullärer Karzinome in insulären Karzinomen geringe Sensitivität sehr spezifisch, etwas sensitiver als UPIII Mesotheliome und muzinöse Mammakarzinome ebenfalls positiv; seröse Corpuskarzinome negativ WT1 nukleär Ovar CDX-2 Mitteldarm (Ileum, Appendix, Kolon) NET G1/G2 NKX6.1 Pankreas, Duodenum NET G1/G2 Alternative zu PAX8 polyklonal PAX8 polyklonal Pankreas, Duodenum NET G1/G2 beruht auf Kreuzreaktivität zu PAX6 TTF1 nukleär Lunge Karzinoid seröse Adenokarzinome Primärtumorlokalisation metastatischer neuroendokriner Tumoren (NET), G1 und G2 Anmerkungen: Synaptophysin, Neuroendokriner Tumor GATA3, Mammakarzinom Cytokeratin 20, Kolonkarzinom Oct-4, Seminom Calretinin, Mesotheliom TTF-1, pulmonales Adenokarzinom Diese Übersicht stellt mögliche Algorithmen zur immunhistochemischen Differentialdiagnose nach subtiler konventionell-histomorphologischer Analyse (minimale Schleimbildung? Retikulinfasermuster? Melanophagen innerhalb des Tumors? etc.) weitgehend undifferenzierter maligner Neoplasien des Erwachsenenalters vor. Bestimmte, häufig im Kinder- und Jugendalter vorkommende Neoplasien (z.B. Rhabdomyosarkome) werden durch die vorgeschlagenen Markerkonstellationen z.T. nicht erfasst. Die auf Tumorlokalisation und Zytomorphologie der Tumorzellen abgestimmten Antikörperpanel ermöglichen in der Mehrzahl der Fälle im Erstansatz eine zumindest grundlegende und kosteneffiziente Klassifizierung der Läsion. Darauf aufbauend können in einem Zweitansatz weitere, für die identifizierte „Histogenese“ des Tumors spezifische klassifikatorische, prognostische und prädiktive Marker eingesetzt werden. Da keiner der Marker eine hundertprozentige Sensitivität und Spezifität besitzt, hängen ihre prädiktiven (Vorhersage-) Werte auch von den relativen a priori (Vortest-) Wahrscheinlichkeiten der infrage kommenden Tumorentitäten ab. Wenn z.B. ein Tumor in einer bestimmten Lokalisation, bestimmten Altersklasse oder geschlechtsbedingt selten ist (niedrige a priori Wahrscheinlichkeit), kann auch ein relativ spezifischer Marker einen niedrigen positiven prädiktiven Wert haben. Bei hoher a priori Wahrscheinlichkeit weist dagegen auch ein relativ unspezifischer Marker einen hohen prädiktiven Wert für die nachzuweisende Tumorentität auf. Wir bedanken uns herzlich bei Herrn Dr. med. habil. Olaf Kaufmann für die fachliche Beratung bei der Gestaltung dieser Übersicht. © ZYTOMED SYSTEMS 2015 Anhaltinerstraße 16 | 14163 Berlin | Fon +49 30 804 984 990 | Fax +49 30 804 984 999 | [email protected] | www.zytomed-systems.de Juni-2017 IHC032