Vierteljahrsschrift der Naturforschenden Gesellschaft in Zürich (1994) 139/1: 15-22 efleochemische Zyklen, Mikroorganismc ,^. atmosphärische Spurengase u^^;c R. Bachofen, Zürich Zusammenfassung Die Aktivität verschiedener Mikroorganismen in Boden und Wasser tragen zu einer natürlichen Erhöhung der Konzentrationen von Gasen bei, welche die Infrarot-Rückslrahlung erhöhen und deshalb zu einer globalen Erhöhung der Temperatur unseres Planeten führen können. Neben Kohlendioxid (CO 2) sind Methan (CH4) und Distickstoffoxid (N20) besonders wichtig. Eine allgemeine Erhöhung der Temperatur der Atmosphäre dürfte weltweil die Aktivitäl der Mikroorganismen stimulieren und damit die Bildung von Treibhausgasen zusätzlich erhöhen. Gewisse Algen und Bakterien bilden methylierte reduzierte Schwefelverbindungen wie u. a. Methanthiol, Dimelhylsulfid (DMS) und Dimethyldisulfid (DMDS). Diese Verbindungen werden in der Luft zu SO2 oxydiert, das Kondensationskeime liefert und über die Wolkenbildung die globale Erwärmung entscheidend reduzieren könnte. Mikroorganismen können auch von andeIn Elementen flüchtige methylierte Verbindungen bilden, so etwa von Selen, Tellur, Arsen, Blei, Quecksilber, Cadmium und Zinn. Viele dieser reduzierten organischen Melallverbindungen sind unstabil und dürften deshalb an der Atmosphärenchemie beteiligt sein. 1 EINLEITUNG In biogeochemischen Zyklen wird das Verhalten einzelner chemischer Elemente auf dem Weg durch die unbelebte und die belebte Natur verfolgt (Abb. 1), wobei sich die einzelnen Elemente beispielsweise bezüglich der Natur ihrer Verbindungen, in denen sie vorliegen, bezüglich ihres Redoxzustandes, ihres Aggregalszustandes oder ihrer Beweglichkeit in einem Ökosystem verändern (BoLIN & Cook, 1983; BUTCHER et al., 1992). Hier beschränken wir uns auf Reaktionen, an denen Mikroorganismen beteiligt sind, und auf diejenigen Teile der Zyklen, in denen gasföImige oder flüchtige Stoffe auftreten. Dabei soll besonders auf diejenigen Spurengase eingegangen werden, die als Treibhausgase einen Einfluss Biochemical Cycles, Microorganisms and Atmospheric Trace Gases The activity of a variety of microorganisms in soil and water contributes to a natural increase of the concentration of gases which influence the absorption of infrared radiation in the atmosphere and therefore may change the climate on our planet. Besides carbondioxide (CO2) methane (CH4) and dinitrogenoxide (N20) are of main importance. An increase in temperature will stimulate microbial activity in most parts of the world and thus further increase the production of these greenhouse gases. Certain algae and bacteria form methylated reduced volatile sulfur compounds such as methanethiol, dimethylsulfide (DMS), and dimethyldisulfide (DMDS). These gases are oxidized in the atmosphere to sulfurdioxide acting as cloud nuclei. The microbial formation of reduced sulfur gases may therefore reduce solar input and thus partially compensate for the process of global warming. Microorganisms may also produce volatile methylated compounds of other elements such as selenium, tellurium, arsenic, lead, quicksilver, cadmium, and tin. Many of these reduced organic metal compounds are unstable and therefore might be involved in atmospheric chemistry. auf den Wärmehaushalt der Erde haben. Die anthropogen entstehenden, für Klimaveränderungen ebenfalls relevanten Gase der Familien der Chlorfluorkohlenstoffverbindungen (CFC) und der Stickoxide (NO,), sowie Ozon, werden hier nichl diskutiert. Die quantitative Bedeutung der Zyklen der verschiedenen Elemente in bezug auf die Biosphäre kann aus der Häufigkeit der einzelnen Elemente in Biomasse abgeschätzt werden. Nach REDFIELD et al. (1963) ist das Verhältnis von C : N : P wie 80 : 15 : 1, gefolgt von Schwefel mit etwa 0,8. Der jährliche Umsatz der Verbindungen im Kohlenstoffzyklus übersteigt daher diejenigen der andern Zyklen bei weitern (Tab. 1). 15 R. Bachofen Phosphor- oder dem Schwefelzyklus kaum flüchtige Verbindungen in der Atmosphäre bekannt (Tab. 1). ^ Lu ftj J Mensch Boden f I •• \ Pflanzen -Tiere ` ~ Mikroorganismen Tiere Mikroorganismen biologischer Zyklus Abb. l. Allgemeine Darstellung der Flüsse in biogeochemischen Kreisläufen. Fig.1. General model of fluxes in biogeochemical cycles. Unter den Gasen in der Atmosphäre sind, mit den aus dem Kohlenstoffzyklus stammenden Gasen CO2, CH 4 und CO und den dem Stickstoffzyklus zugehörenden Gasen N2O und N2, mehrere Gase Biogenen Ursprungs; dagegen sind aus dem Tab. l. Zusammensetzung der Atmosphäre (BENARDE. 1992). Die weiteren Gase, Ammoniak, Stickstoffdioxid, Schwefeloxide und Schwefelwasserstoff sind in Konzentrationen von weniger als 0.01 ppm in der Atmosphäre vorhanden. Mikrobiell gebildete Treibhausgase sind fett angegeben. Tab. 1. Composition of the atmosphere (BENARDE, 1992). The concentrations of further gases like ammonia, nitrogendioxide, sulfuroxides and hydrogen sulfide are below 0.01 ppm. Microbially produced greenhouse gases are printed in bold type. Gas chemische Vorkommen Formel (Volumen) Stickstoff Sauerstoff AIgon N2 02 Ar H2O CO2 Ne He 03 CH4 Kr Wasserdampf Kohlendioxid Neon Helium Ozon Methan Krypton Wasserstoff Distickstoffoxld Kohlenmonoxid Schwefelgase H2 N20 CO diverse 78.08% 20.95% 0.93% variabel, %-ppm 20.5 340 ppm 17* 18 ppm 5 ppm 0.03-10 ppm 2 ppm 14.5 1 ppm 0.5 ppm 0.3 ppm 13 0.05-0.2 ppm 15 siehe Fussnote 13 * Der Umsatz von CO2 ist damit 10 17 g pro Jahr. 16 Umsatz pro Jahr (log g) 2 DER KOHLENSTOFFZYKLUS Kohlendioxid ist neben Wasserdampf mengenmässig das wichtigste Treibhausgas. Durch den Vorgang der Photosynthese werden pro Jahr weltweit ca. 2,2.10" t Kohlenstoff in Pflanzenmaterial fixiert. Beim vollständigen aeroben Abbau dieser Biomasse wird die gleiche Menge an CO 2 wieder frei. Durch die Verbrennung fossiler Brennstoffe und durch das Abbrennen von Wäldern verändert der Mensch dieses durch biologische Vorgänge gegebene Gleichgewicht. Jährlich werden 5-6.10 9 t C als CO 2 mehr an die Atmosphäre abgegeben als aus ihr durch die Photosynthese aufgenommen werden. Die zusätzliche Zufuhr von CO 2 in der Grössenordnung von wenigen Prozenten des Gesamtumsatzes führte in den vergangenen Jahrhunderten zum Anstieg der CO2-Konzentration in der Atmosphäre von 280 ppm in der vorindustriellen Zeit auf den heutigen Wert von 350 ppm. Dieser Konzentrationsanstieg wlrd allgemein als eine der Hauptursachen betrachtet für eine weltweite Erwärmung und eine mögliche globale Klimaveränderung. Grundsätzlich ist ein Gas dann als Treibhausgas wirksam, wenn es im Emissionsbereich der terrestrischen Abstrahlung absorbiert (3-100 µm), sein AbsoIptionsspektrum nicht von demjenigen des dominierenden Wasserdampfes überlagert ist und es selbst eine hohe Eigenabsorption hat (MITCHELL, 1989). Dass die verschiedenen, heute als Treibhausgase erkannten Spurengase in der Atmosphäre diese Bedingungen erfüllen, ist seit langem bekannt. FOURIER (1827) postulierte, dass die Luflhülle für die Erde als Treibhaus wirke, und TYNDALL (1863) zeigte experimentell, dass CO 2, CI-L und N2 0 Infrarotstrahlung 100-400 mal stärker absorbieren als Luft. ARRHENIUS (1896) schliesslich beschrieb mit umfangreichen Rechnungen einen zu erwartenden Temperaturanstieg oder -abfall, wenn sich die CO 2 -Konzentration erhöhen oder erniedrigen würde. Es ist daher eigentlich erstaunlich, dass diese wissenschaftlichen Erkenntnisse nicht schon früher mit ihren Konsequenzen verstanden wurden und voIsorglich zu entsprechenden Handlungen führten. Met han, das zweite klimawirksame Gas im Kohlenstoffzyklus, ist erstaunlicherweise erst vor relativ kurzer Zeit als wichtiges Treibhausgas erkannt worden. Methan wurde schon vor über 200 Jahren als brennbares Gas durch VOLTA (1777) und als Sumpfgas von INGEN -Housz (1784) beschrieben. Die global wichligsten Quellen sind Sümpfe und Moore, überflutete Reisfelder, Pansen von Wiederkäuern, Termiten und Ab- Biogeochemische Zyklen, Mikroorganismen und atmosphärische Spurengase Tab. 2. Biologische Quellen von Methan (TYLER, 1991). Tab. 2. Biological sources of methane (TYLER, 1991). jährliche ProdukIion Quetle etwa 60%, aus Reisfeldern um 80% erhöht, die bei Erdgasund Ölgewinnung freigesetzte Methanmenge ist in dieser Zeit sogar auf das 17fache angestiegen (BOLLE et al., 1986). (Tg* CH4/Jahr) Reisfelder Sümpfe und Moore Wiederkäuer (Rinder, Schafe, Elefanten) Termiten Verbrennung von Biomasse und Wildfeuer Deponien Tundra Süsswasserseen Ozeane 70-300 100-200 90-130 25-125 gesamthaft 372-977 40- 75 30- 70 15- 35 l- 25 l- 17 * = Teragramm = 10 12 g falldeponien (Tab. 2). Methan entsteht mikrobiell beim vollständigen anaeroben Abbau von organischem Material: 2 <HCHO> - CO 2 + CH4. Anthropogene Quellen von CH4 machen etwa 10% der weltweiten Emissionen aus. Methan wird freigesetzt bei der Verbrennung von Biomasse und der Erdöl- und Kohlegewinnung. Die Methankonzentration in der Atmosphäre ist von etwa 0,6 ppm vor einigen hundert Jahren auf 2 ppm heute angestiegen. Diese Zunahme korrelierl in etwa mit der Wachstumsrate der menschlichen Bevölkerung (BouN & COOK, 1986) und verläuft parallel zur Vermehrung des Reisanbaus, der Rindermast, der Erdölförderung und der Abfalldeponien. Methanfreisetzung aus Wiederkäuern hat sich seil 1940 um DER STICKSTOFFZYKLUS 3 Zu den atmosphärischen Gasen des Stickstoffkreislaufs gehören N2, N2 0, NO. und NH3 . Von diesen wirkt vor allem das ungiftige und wenig reaktionsfähige Lachgas (N 20) als starkes Treibhausgas. Wie andere Stickoxide entsteht es bei Verbrennungsprozessen. Wesentlich mehr N 2 0 wird aber durch die mikrobiologischen Vorgänge der Denitrifikation und Nitrifikation in die Atmosphäre freigesetzt (Tab. 3). Von den drei klimawirksamen Gasen CO 2, CH4 und N20 sind die beiden letzten zwar in wesentlich geringerer Konzentralion als CO2 vorhanden, beide beeinflussen aber bei gleicher Konzentration den Wärmehaushalt der Erde deutlich stärker als CO2. Die Methankonzentration in der Atmosphäre steigt zudem schneller an als diejenige von CO2. Die Bedeutung von N 2 0 bezüglich seiner Klimawirksamkeit ist vor allem auf dessen lange Verweilzeit in der Atmosphäre zurückzuführen (Tab. 4). Tab. 4. Wirkung verschiedener Spurengase auf den Treibhauseffekt (FABIAN. 1984). Tab. 4. Effect of trace gases on the greenhouse effect (FABIAN, 1984). Gas heutige Grösse des vorindu- KonzenStrahlungs- strielle rückhaltes Konzenira- iration im Lion in der Vergleich Atmosphäre zu CO 2(ppm) (ppm) Tab. 3. Globale Emissionen von Distickstoffoxid (DAVIDSON, 1991). 1 CO2 CH4 25 Tab. 3. Global emissions of dinitrogenoxide (DAVIDsoN,1991). N20 250 Quelle jährliche Produktion (Tg* N als N20/Jahr) Ozeane Land gedüngtes Landwirtschaftsland Grasland in gemässigter Zone Wälder in gemässigter Zone Wälder in subtropischer und tropischer Zone Verbrennung fossile Brennstoffe Biomasse 2.0 gesamthaft 6.9-10.2 * = Teragramm = 1012 g 0.2-2.l 0.l 0.3-l.5 4.l 0.l 0.l-0.3 275 0.75 0.25 345 l.65 0.35 jährliche LebeDszeit prozentuale in Zunahme Atmosphäre (%) 0.4 l.0 0.2 (Tage) 2500 3600 60000 Werden die bisher diskutierten Prozesse der biogenen Bildung von atmosphärischen Spurengasen als Regelkreise aufgezeichnet (Abb. 2, ausgezogene Pfeile), wird deutlich, dass es sich bei den Beziehungen zwischen mikrobiellen Aktivitäten und Temperatur der Atmosphäre um ausschliesslich positive Rückkopplungen handelt. Jede erhöhte mikrobielle Aklivität, bei der die klimawirksamen Gase CO 2, CH4 oder N 2 0 gebildet werden, resultiert wiederum in einer verstärkten Strahlungsabsorption im Infrarotbereich und führt damit zu einer weiteren Temperaturerhöhung auf der Erde. Da die atmosphärischen Temperaturen über weite Gebiete der Erde für biologische Vorgänge suboptimal sind, wird jede 17 R. Bachofen Temperatur der Atmosphäre Wolken r Verbrennung von fossilen Brennstoffen und von Biomasse anthropogen biogen Düngung Nahrungsbedarf Bevölkerungszahl Abb. 2. Schematische DaIstellung der Beziehungen zwischen der Bildung atmosphärischer Spurengase und der Temperatur der Atmosphäre als Regelkreise. Prozesse des C- und des N-Zyklus sind ausgezogen, diejenigen des anschliessend diskutierten S-Zyklus gestrichelt gezeichnet. Fig. 2. Schematic presentation of the interactions between the formation of atmospheric trace gases and the temperature of the atmosphere. Processes of the C- and the N-cycle are in solid lines, those of the S-cycle in dashed lines. Temperaturerhöhung die mikrobiellen Aktivitäten stimulieren. Ein solches System ist unstabil und schaukelt sich auf. Zusätzlich dazu kommen die durch den Menschen direkt gebildeten Gase, vor allem die Chlorfluorkohlenwasserstoffe, die das Wärmebudget der Erde belasten. Deren Konzentration in der Atmosphäre hat lange Zeit stärker zugenommen als diejenige von CO2 und ihr Anteil an einer globalen Erwärmung für die nächsten 50 Jahre dürfte bei einigen Zelmtelsgraden liegen (BoLIN et al., 1986). Es scheint, dass ohne drastische Eingriffe zur Reduktion der diskutierlen Gasemissionen eine weltweite KlimaverändeIung nicht abgewendet werden kann. 4 DER SCHWEFELZYKLUS Auch im Schwefelzyklus entsteht eine Anzahl von gasförmigen Verbindungen (KADOTA & ISHIDA, 1992; SALTZMAN & COOPER, 1989) und die weltweiten Emissionen von fltichtigem Schwefel sind in der gleichen Grössenordnung wie für Methan und N20. Trotzdem finden sich nur äusserst geringe Mengen von Schwefelgasen in der Luft (Tab. 1), da diese wesentlich reaktiver sind als CH4 oder N 2 0 und daher ihre Verweilzeit in der Atmosphäre nur wenige Tage beträgt. Im anaeroben Abbau von organischem Material entslehen neben Methan Schwefelwasserstoff (H 2S) und organische Schwefelverbindungen wie Methanthiol, Dimethylsulfid (DMS), Dimethylsulfoxid (DMSO), Dimethyldisulfid (DMDS), Schwefelkohlenstoff (CS2) und Carbonylsulfid (COS) (KELLY & SMITH. 1990, Tab. 5). Viele dieser Verbindungen sind im anaeroben Tiefenwasser von Seen zu finden (WAKEHAM et al., 1987; KIENE & CAPONE, 1988; HENATSCH & JüTTNER, 1990). DMS ist besondeIs im Meerwasser weit verbreitet. Verschiedene Algen produzieren zur Kompensation des wechselnden osmotischen Wertes des Meerwassers oder als Schutz gegen Gefrieren Dimethylsulfopropionat. Beim Altern der Zellen, bei Lyse oder Frass durch Zooplankton wird DMS im Ozeanwasser in der Grössenordnung von Tab. 5. Emission von flüchtigen Schwefelverbindungen aus natürlichen Quellen (Tg ` S/Jahr) (KELLY & SMITH. 1990). Tab. 5. Emission of volatile sulfur compounds from natural sources (Tg ` S/year) (KELLY & SMITH. 1990). Quelle Ozeane Salzmarsche Sümpfe, Moore Boden Verbrennung von Biomasse Vulkane und Fumarolen Total SO2 7.0 8.0 15.0 H2S DMS 0-15 0.8 11.7 3-41 0-l.0 l.0 38-40 0.6 0.8 0.2-4.0 16.5-70.6 39.6-45.4 CS2+COS Total 0-l 0.l 0.2 1.0 0-l.0 0.7 0.2 4.7 0.8-2.5 0.l 38.7-56.7 l.7 17.4 5.0-48.5 7.l-9.l 9.0 1.3-3.3 6.5-8.2 78.9-142.4 S * = Teragramm = 10 12 g. DMS = Dimethylsulfid, DMDS = Dimethyldisulfid, CS 2 = Schwefelkohtenstoff, COS = Carbonylsulfid. 18 Biogeochemische Zyklen, Mikroorganismen und atmosphärische Spurengase 0,1-1,0 g/m2 und Jahr freigesetzt. DMS kann chemisch oder mikrobiologisch zu DMSO oxidiert werden (ZEYER et al., 1987) und Mikroorganismen können DMSO wiederum zu DMS reduzieren. Beide Verbindungen dienen heterolrophen Bakterien auch als Kohlenstoffquelle. Abhängig von den physikalischen Bedingungen – Temperatur, Windgeschwindigkeit und Wellenbewegungen – entweicht DMS in die Atmosphäre, wo es rasch verdünnt und chemisch verändert wird. Der Fluss von DMS in die Atmosphäre ist nicht leicht zu errechnen; er wird auf 15-40.10' 2 g/Jahr geschätzt (MALIN et al., 1992). In der Troposphäre wird DMS photochemisch zerstört. Produkte sind Methansulfonsäure, DMSO, Dimethylsulfon, Schwefeldioxid und Sulfat; die beiden letzteren bilden die Hauptmenge. Die Oxidationsprodukte von DMS sind in dreifacher Hinsicht von grosser Wichtigkeit: 1. Der Fluss von DMS von den Ozeanen auf die Kontinente gleicht im natürlichen Schwefelkreislauf zu einem Teil den mengenmässig bedeutenderen Schwefeltransport vom Land in die Meere aus. Allerdings übersteigt der anthropogene Eintrag mit ca. 90 .10 12 g S/Jahr die Schwefelemissionen der Meere um ein mehrfaches. 2. Die Produkte der DMS Oxidation, SO2 und H2SO4 sind sauer und verändeIn damit den pH von Aerosolen und Regen. In industriefernen Gebieten werden diese biologisch entstandenen Schwefelverbindungen zu den Hauptquellen des sauren Regens. 3. Das durch Oxidation von DMS gebildete SO2 hat auch einen starken Einfluss auf den Energiehaushalt der Atmosphäre durch Bildung von Sulfat-Aerosol-Teilchen. Diese induzieren Wolkenbildung und verändern dadurch die Strahlungsverhältnisse durch erhöhte AbsoIption und Lichtstreuung. Lange Zeit war unklar, in welcher Art eine erhöhte Wolkenbildung die Strahlungsbilanz der Erde beeinflussen würde. MARGULIES & LOVELOCK (1974) und CHARLSON et al. (1987) postulierten eine klimaregulierende Rückkopplung, in welcher die durch Temperaturerhöhung bewlrkte vermehrte DMS-Freisetzung über verstärkte Wolkenbildung für eine Temperaturerniedrigung verantwortlich sein könnte. Diese Hypothese blieb lange umstritten. So müssten UnteIschiede in Temperatur und Albedo zwischen der höher industrialisierten Nordhemisphäre gegenüber der Südhemisphäre beobachtet werden können. Seit kurzem scheint aber aus Satellitenbeobachtungen klar geworden zu sein, dass Wolkenbildung weltweit gesamthaft abkühlend auf die Erdatmosphäre wirkt, eine grössere Bildung von DMS durch Meeresplankton somit abkühlend auf den Strahlungshaushalt der Erde wlrkt. Wird daher das Temperatur-Strahlungs-Regelsystem Erde durch die mikrobiologische Bildung von DMS ergänzt (Abb. 2, gestrichelte Linien), wird eine negative Rückkoppelung eingefügt. Die durch DMS verursachte verstärkte Wolkenbildung kompensiert somit durch einen verringerten Energieeintrag die durch die Klimagase bewirkte Temperaturerhöhung. So sollen eine uIn 10% grössere DMS-Freisetzung aus den Ozeanen die Energieeinstrahlung um etwa 0,5% verringern. Gelingt es damit den Mikroorganismen, eine mögliche, durch den Menschen in Gang gesetzte Klimakatastrophe zu verlangsamen oder zu verhindern? 5 GASFÖRMIGE VERBINDUNGEN IN ANDEREN ELEMENT-ZYKLEN Ähnliche gasförmige Verbindungen wie im Stickstoff- und Schwefelzyklus werden auch von anderen Elementen gefunden; auch diese entstehen häufig durch mikrobielle Reduktion der oxidierten Formen und Methylierung zu den entsprechenden Hydriden und Methylverbindungen. Hydridbildung ist für die Elemente Se und Te in der Gruppe VIA (DORAN, 1982; FRANKENBERGER & KARLSON, 1992; KARLSON & FRANKENBERGER, 1993), für As und Sb in der Gruppe VA und für Sn in der Gruppe IVA beschrieben (HALLAS et al., 1982), während Methylierungen weiter verbreitet sind und neben den oben genannten Elementen auch solche der Gruppe VIIA (Cl, Br, I; WEVER, 1991) und in der Gruppe IVA auch Pb, sowie Tl, Cd und Hg umfassen (HUGHES & POOLE, 1989; SIGEL & SIGEL, 1993; SUMMERS & SILVER, 1978; WOOD, 1974). Viele dieser Elemente sind sehr giftig und die Transformalion in flüchtige Verbindungen ist als Entgiftungsmechanismus für die Mikroorganismen zu verstehen. Für Mensch und Tier bedeutet die Verflüchtigung häufig eine Erhöhung der Giftigkeit, da die Aufnahme durCh die Luft unkontrolliert geschieht und die flüchtigen Verbindungen lipophiler sind als die Ionenformen und sich daher im Gewebe akkumulieren. Quecksilber kann zu Hg 2+ oxidiert und dieses dann unter anoxischen Bedingungen durch Bakterien zu (CH 3)Hg+ und zu (CH3)2Hg methyliert werden. In Sedimenten werden Konzentrationen bis 80 µg/kg, in Wasser bis 2 µg/l gemessen. Methylquecksilber wird in Plankton akkumuliert und verbreitet sich in den Nahrungsketten. In Japan hat Quecksilber durch Vergiftungen nach Anreicherung in Fischen (Minamata Bucht, 1955) eine traurige Berühmtheit erlangt. Arsen ist in der Umwelt weit verbreitet und als Transformationen sind Oxidationen, Reduktionen und Methylierungen bekannt. Arsenat (As04 3) und Arsenit (As03 3) werden durch verschiedene Baklerien und Pilze zu den flüchtigen 19 R. Bachofen Verbindungen Arsin (AsH3), Dimethylarsin (AsH(CH3)2) und Trimethylarsin (As(CH3)3) transformierl. Vergiftungen durch flüchtige Arsenverbindungen aus arsenhaltigen Tapeten scheinen im 19. Jahrhundert in Europa ein Problem gewesen zu sein. Selen ist ein für den Menschen essentielles Spurenelement, aber schon in geringen Konzentrationen hoch giftig. Selen ist weltweit selten in hohen Konzentrationen anzutreffen, kann aber lokal Umweltprobleme verursachen. So sind z. B. durch neue Bewässerungspraktiken einzelne Gewässer in Kalifornien stark mit Selen Verbindungen belastet. Selenat (SeO4 2) und Selenit (SeO3 2) werden unter anaeroben Bedingungen durch verschiedene Mikroorganismen reduziert und methyliert. Analog zu den Reaktionen mit Schwefel entstehen dabei H2Se, (CH3)SeH, (CH3)2Se und (CH3)2Se2. Blei ist eines der giftigsten Metalle in der Umwelt. In Seesedimenten werden verschiedene Bleiverbindungen durch Mikroorganismen in Tetraäthylblei umgewandelt. Möglicherweise eI-folgt die Methylierung indirekt über biogen entstandenes Methyliodid (CH3I). Zinn wird in natürlichen Systemen methyliert und demethyliert; dabei können Mono-, Di-, Tri- und Tetramethylzinnverbindungen entstehen. ZinI kann ferner auch zu flüchtigem Stannan (SnH4) reduziert und in dieser Form freigesetzt werden. Cadmium kaIn möglicherweise durch Quecksilber reduzierende und methylierende Organismen in flüchliges Methylcadmium umgewandelt werden. Chrom und Antimon werden ebenfalls enzymatisch reduziert; auch von Thallium ist eine Methylierung beschrieben worden. . Schliesslich sind die Halogene zu erwähnen, die in der Natur zu Methylhaliden transformiert werden (Tab. 6). Tab. 6. Globale Emission von Methylhaliden in die Atmosphäre (WEVER, 1991). und von Bromoform Tab. 6. Global emission of methylhalides and of bromoform into the atmosphere (WEves.1991 j. Verbindung Quelle Menge Tg /Jahr* CH3I CH3Br CH3Br CH3CI CH3CI CHBr3 CHBr3 Ozean, natürlich Ozean, natürlich Verbrennung, anthropogen Ozean, natürlich anthropogen Ozean, natürlich Makroalgen, natürlich * = Teragramm = 10 12 g 20 0.3-2.0 0.3 0.05-0.08 2.5-5.0 0.03-0.3 l.0 0.01 Die meisten der aufgezählten Metalle und Metalloide sind für Mensch und Tiere giftig. Durch natürliche Akkumulierung in Böden, in Deponien und in Altlasten treten diese Elemente oft in hohen Konzentrationen in Boden und Wasser auf. Die Fähigkeit von Mikroorganismen zur Volatilisierung könnte genutzt werden, um durch einen biologischen Vorgang die genannten Elemente aus Wasser und Böden zu entfernen und eventuell sogar wieder nutzbar zu machen. So sind in Kalifornien erfolgreich Grossversuche angelaufen, wo in ausgetrockneten Bewässerungsteichen die im Boden angereicherten Selenverbindungen mikrobiell verflüchtigt, grossflächig abgesaugt und chemisch oder physikalisch abgefangen werden (FRANKENBERGER & KARLSON, 1992; KARLSON & FRANKENBERGER, 1993). Als Mechanismen der biologischen Methylierung werden enzymatische Methylgruppenübertragungen von Methylcobalamin, S-Adenosylmethionin und N-Methyltetrahydrofolat auf das Metall angenommen. Nicht enzymatische Methylierungen sind ebenfalls möglich, z. B. weIn methylierte Stoffwechselprodukte mit den betreffenden Elementen reagieren (z. B. Melhyliodid, Dimethylsulfid oder Betaine, aber auch Humin- und FLIlVmSäuren) (THAYER & BRINCKMAN, 1982). Biomethylierung von Metallen und Metalloiden in Böden und Sedimenten ist ein weitverbreitetes Phänomen, und die Fähigkeiten von Mikroorganismen scheinen fast unbegrenzt zu sein. Es ist denkbar, dass noch weitere Elemente durch Mikroorganismen zu flüchtigen Verbindungen transformierl werden, die Produkte aber bisher in der Atmosphäre nicht nachgewiesen werden konnten, weil sie sofort mit Wasser oder Sauerstoff reagieren. Die meisten der aufgezählten Elemente liegen im Periodensystem nahe beieinander (Gruppen III A—VIIA). Auffällig ist dabei, dass in der Gruppe VA für Phosphor selten mikrobiologisch gebildete flüchtige Verbindungen erwähnt werden. Ist Phosphor eines jener Elemente, von denen uns eine biologische Reduktion und Methylierung bisher entgangen ist? Nach ATLAS & BARTHA (1993) kann unter anaeroben Bedingungen auch Phosphat (PO 4-3) als Elektronenakzeptor dienen, dabei würden niedere Phosphane (PH 3 oder P2H4) entstehen. Diese flüchtigen Verbindungen sind äusserst reaktiv, selbstentzündlich und verbrennen mit grüner Flamme. Möglicherweise sind die in Sümpfen und Mooren zu beobachtenden Irrlichter auf die Bildung solcher Phosphane zurückzuführen. Die mikrobielle Bildung von Phosphin PH 3 unler anaeroben Bedingungen findet sich schon in der älteren Literatur. RUDAKOV (1927) beschrieb eine Abnahme an gelöstem Biogeochemische Zyklen, Mikroorganismen und atmosphärische Spurengase Phosphat in mit Erde beimpften Nährlösungen innert weniger Tage. In neuerer Zeit zeigten Devai et al. (1988), dass in Kläranlagen weniger Phosphat die Anlage in gelöster und partikulärer FoIm verlässt als in diese einlritt. Schliesslich gelang es vor kurzem GASSMANN und Mitarbeitern (1993a, b), Phosphane im Schlamm des Hamburger Hafens und in Fäkalien von Tieren und Menschen nachzuweisen und zu quantifizieren. Diese Ergebnisse zeigen, dass auch das Element Phosphor in mikrobiellen Reaktionen ähnlich transformiert wird wie die im Periodensystem benachbarten Elemente. 8 LITERATUR ARRHENIUS, S. 1896. On the influence of carbonic acid in the air upon the temperature of the ground. –Philosoph. Mag. 41, 237-276. ATLAS, R.M. & BARTHA, R. 1993. Microbial Ecology, FundamenIals and Applications, 3rd ed., – Benjamin/Cummings, Redwood City, 563 pp. BENARDE, M.A. 1992. Global warning ... global warming. Wiley, New York, 317 pp. BOLIN, B. & COOK, R.B. (eds.) 1983. The major biogeochemical cycles and their interactions. – SCOPE 21, Wiley, New York, 532 pp. B., JÄGER, J. & Döös, B.R. 1986. The greenhouse effect, climate change and ecosystems. In: The greenhouse effect, climatic change and ecosystems, B. BOLIN, B.R. Döös, J. JÄGER & R.A. WARRICK (eds.), pp. l-32. – SCOPE 29, Wiley, New York, 541 pp. BOLIN, 6 SCHLUSSFOLGERUNG Die vorliegende Übersicht hat gezeigt, dass in vielen biogeochemischen Zyklen durch mikrobielle Tätigkeit in Boden und Wasser flüchlige Verbindungen entstehen, die zu einer natürlichen Erhöhung der Konzentrationen von klimawlrksamen Gasen beitragen. Eine allgemeine Erhöhung der Temperatur der Atmosphäre dürfte weltweit die Aktivität der Mikroorganismen stimulieren und damit die Bildung von Treibhausgasen zusätzlich erhöhen. Umgekehrt bilden gewisse Algen und Bakterien methylierte reduzierte Schwefelverbindungen, die in der Luft zu SO 2 oxydiert werden, was über die Wolkenbildung die globale Erwärmung entscheidend kompensieren könnte. Zusätzlich können durch Mikroorganismen auch von andern Elementen flüchtige methylierte Verbindungen gebildet werden, so etwa von Selen, Tellur, Arsen, Blei, Quecksilber, Cadmium und Zinn. Viele dieser reduzierten organischen Metallverbindungen sind unstabil und kurzlebig und dürften wegen ihrer Reaktivität an der Atmosphärenchemie beteiligt sein. Gasförmige mikrobielle Produkte haben in der Forschung mit wenigen Ausnahmen bisher recht wenig Beachtung gefunden; es dürfen in den kommenden Jahren in diesem Gebiet mit Sicherheit interessante Ergebnisse erwartet werden. 7 VERDANKUNG Ich danke den Herren Drs. K. Hanselmann und M. Wolf für mannigfaltige Anregungen und Diskussionen, Frau H. Müller für die sorgfältige Ausarbeitung des Manuskriptes und Herrn Dr. M. Egli für seine unermüdliche Hilfe beim Auffinden der historischen Quellen. BOLLE, H.J., SEILER, W. & BOLIN, B. 1986. Other greenhouse gases and aerosols. In: The greenhouse effect, climatic change and ecosystems, B. BOLIN, B.R. Döös, J. JÄGER & R.A. WARRICK (eds.), pp. 157-203. – SCOPE 29, Wiley, New York, 541 pp. BUTCHER, S.S., CHARLSON, R.J., ORIANS, G.H. & WOLFE, G.V. 1992. Global biogeochemical cycles. – Academic Press, London, 379 pp. M.O. & WARREN, S .G. 1987. Oceanic phytoplankton, atmospheric sulphur, cloud albedo and climate. – Nature 326, 655-661. CHARLSON, R.J., LOVELOCK, J.E., ANDREAE, E.A. 1991. Fluxes of nitrous oxide and nitric oxide from terrestrial ecosystems. In: Microbial production and consumption of greenhouse gases: methane, nitrogen oxides and halomethanes, J.E. ROGERS & W.B. WHITMAN (eds.), pp. 219-235. – Am. Soc. Microbiol., Washington, 298 pp. DAVIDSON, DEVAI, I., FELFOLDY, L., WITTNER, I. & PLOSZ, S. 1988. Detection of phosphine: new aspects of the phosphorus cycle in the hydrosphere. – Nature 333, 343-345. DORAN, J.W. 1982. Microorganisms and the biological cycling of Selenium. – Adv. Microbial Ecology 6, l-32. FABIAN, P. 1984. Atmosphäre and Umwelt. Chemische Prozesse, menschliche Eingriffe. – Springer, Berlin, 115 pp. W.T. & KARLSON, U. 1992. Dissipation of soil selenium by microbial volatilization. In: Biogeochemistry of trace metals, D.C. ADRIANO (ed.), pp. 365-381. – Lewis Publ. Boca Raton, 513 pp. FRANKENBERGER, FOURIER, M. 1827. Memoire sur les temperatures du globe terrestre et des espaces planetaires. – Memoires de l'Academie Royale des Sciences de l'InstiIut de France, VII, 570-604. G. & GLINDEMANN, D. 1993. Phosphan (PH 3) in der Biosphäre. – Angew. Chem. 105, 749-751. GASSMAN, G. & SCHORN, F. 1993. Phosphine from harbor surface sediments. – Naturwiss. 80, 78-80. GASSMAN, J.C. & COONEY, J.J. 1982. MeIhylation of tin by estuarine microorganisms. – Science 215, 1505-1507. HALLAS, L.E., MEANS, 21 R. Bachofen HENATSCH, RUDAKOV, HUGHES, SALTZMAN, E.S. & COOPER, W.J. (eds.) 1989. Biogenic sulfur in the environment. - ACS Symposium 393, Am. Chem. Soc., Washington, 572 pp. INGEN- HOUSZ, SIGEL, H. & SIGEL, A. (eds.) 1993. Metal ions in biological systems. - Marcel Dekker, New York, 448 pp. J.J. & JüTTNER, F. 1990. Occurrence and distribution of methanthiol and other volatile organic sulphur compounds in a stratified lake with anoxic hypolimnion. - Arch. Hydrobiol. 119, 315-323. M.N. & POOLE, R.K. 1989. Metals and Microorganisms. Chapman & Hall, London, 412 pp. J. 1784. Vermischte Schriften physisch-medizinischen Inhalts. C.F. Wappler, Wien, 452 pp. KADOTA, H. & ISHIDA, Y. 1972. Production of volatile sulfur compounds by microorganisms. - Ann. Rev. Microbiol. 26, 127-138. KARLSON, U. & FRANKENBERGER. W.T. 1993. Biological alkylation of selenium and tellurium. In: Metal ions in biological systems. H. SIGEL & A. SIGEL (eds.), pp. 185-227. Marcel Dekker, New York, 448 pp. KELLY, D.P. & SMITH, N.A. 1990. Organic sulfur compounds in the environment. Biogeochemistry, microbiology, and ecological aspects. - Adv. Microbial Ecol. 11, 345-385. KIENE, R.P. & CAPONE, D.G. 1988. Microbial transformations of methylated sulfur compounds in anoxic salt marsh sediments. Microb. Ecol. 15, 275-291. MALIN, G., TURNER, S.M. & Liss, P.S. 1992. Sulfur: The plankton/ climate connection. - J. Phycol. 28, 590-597. MARGULIES, L. & LOVELOCK, J.E. 1974. Biological modulation of the earth's atmosphere. - Icarus 21, 471-489. K.I. 1927. Die Reduktion der mineralischen Phosphate auf biologischem Wege. - Zentrbl. Bakteriol. 70, 202-214. SUMMERS, A.O. & SILVER, S. 1978. Microbial transformations of metals. - Ann. Rev. Microbiol. 32, 637-672. THAYER, J.S. & BRINCKMAN, F.E. 1982. The biological methylation of metals and metalloids. - Adv. Organomet. Chem. 20, 313-356. TYLER, S.C. 1991. The global methane budget. In: Microbial production and consumption of greenhouse gases: methane, nitrogen oxides and halomethanes. J.E. ROGERS & W.B. WHITMAN (eds.), pp. 7-38. - Am. Soc. Microbiol., Washington, 298 pp. TYNDALL, J. 1863. Heat considered as a mode of motion. London, '742 pp. VOLTA, A. 1777. Lettere sull'aria infiammabile naIiva delle paludi. Milano, 147 pp. WAKEHAM ,S.G., HOWES, B.L. & DACEY, J.W.H. 1987. Biogeochemistry of dimethylsulfide in a seasonally stratified coastal salt pond. - Geochim. Cosmochim. Acta 51, 1675-1684. WEVER, MARR,I.L., CRESSER, M.S. & OTTENHOFER, L.J. 1988. Umweltanalytik. Eine allgemeine Einführung. Thieme, Stuttgart, New York, 364 pp. R. 1991. Formation of halogenated gases by natural sources. In: Microbial production and consumption of greenhouse gases: methane, nitrogen oxides and halomethanes. J.E. ROGERS & W.B. WHITMAN (eds.), pp. 277-285. Am. Soc. Microbiol., Washington, 298 pp. MITCHELL, J.F.B. 1989. The «Greenhouse» effect and climate change. - Rev. Geophys. 27, 115-139. WOOD, REDFIELD, A.C., KETCHUM, ZEYER, J., EICHER, B. H. & RICHARDS, F.A. 1963. The influence of organisms on the composition of sea-water. In: The sea, M.N. HILL (ed.), Vol. 2, pp. 26-77. Wiley, New York, 554 pp. J.M. 1974. Biological cycles for toxic elements in the environment. - Science 183, 1049-1052. P., WAKEHAM, S. G. & SCHWARZENBACH, R. P. 1987. Oxidation of dimethyl sulfide to dimethyl sulfoxide by phototrophic puIple bacteria. - Appl. Envir. Microbiol. 53, 2026-2032. Prof. Dr. R. Bachofen, Institut für Pflanzenbiologie, Universität Zürich, Zollikerstrasse 107, CH-8008 Zürich. 22