2. Minitest 12.12.2013 Pool A Name: Matrikelnummer: Gruppennummer: 1. Die Glühbirnen eines Herstellers haben eine exponential-verteilte Lebensdauer von 4 ( Jahren. Der Hersteller behauptet, daß mit einer Wahrscheinlichkeit von mindestens 95% in einer Packung von Glühbirnen mindestens 30 Glühbirnen länger als 4 Jahre leben. Wie viele Glühbirnen müssen in der Packung mindestens sein, damit der Hersteller Recht hat? /2 Pkt.) Lösung: Jede Glühbirne hat eine exponentialverteilte (mit Parameter λ = 1/4) Lebensdauer. Sei X ∼ Exp(λ). Somit ist die Wahrscheinlichkeit, dass eine Glühbirne länger als 4 Jahre lebt gleich p := P (X ≥ 4) = e−1 . Die Lebensdauern der Glühbirnen sind als unabhängig anzunehmen. Betrachte nun n Glübirnen. Sei Y die Anzahl der Glühbirnen die länger als 4 Jahren leben. Somit ist Y ∼ Bin(n, p) und es gilt das kleinste n zu finden, so dass die folgende Ungleichung gilt: n X n k P (Y ≥ 30) = p (1 − p)n−k ≥ 0.95. k k=30 Nehmen wir an, dass n ausreichend gross ist, um eine Approximation durch eine Normalverteilung durchführen zu können. Wir benützen den Grenzwertsatz von De Moivre - Laplace mit Stetigkeitskorrektur: ! 30 − 21 − np = 0.95. P (Y ≥ 30) = P (30 ≤ Y ≤ n) ≈ 1 − Φ p np(1 − p) Aus der Tabelle lesen wir ab, dass Φ(−1, 65) = 0.05 und somit muss 30 − 12 − np p = −1, 65. np(1 − p) Auflösen nach n ergibt: n = 102. Nun müssen wir noch überprüfen, ob die Faustregel für die Anwendung des Grenzwertsatzes gilt: np(1 − p) = 102e−1 (1 − e−1 ) > 9. Das selbe Resultat erhält man durch exakte Berechnung. 2. Es sei folgende Dichtefunktion des Zufallsvektors (X, Y ) gegeben: ( 10e−3x−2y , falls 0 < x < y < ∞, fX,Y (x, y) = 0, sonst. ( /3 Pkt.) (a) Bestimmen Sie die Randdichten von X und Y . (b) Sind X und Y stochastisch unabhängig? Lösung: (a): Für die Randdichte von X erhält man: Z ∞ fX,Y (x, y)dy fX (x) = −∞ Z Z ∞ −3x−2y −3x 10e dy1{x ≥ 0} = 10e = x −5x = 5e ∞ e −2y dy 1{x ≥ 0} x 1{x ≥ 0}. Für die Randdichte von Y erhält man: Z ∞ fY (y) = fX,Y (x, y)dx Z−∞ y 10 10e−3x−2y dx1{y ≥ 0} = · · · = (e−2y − e−5y )1{y ≥ 0}. = 3 0 (b): Die ZVen X und Y sind nicht unabhängig, denn fX,Y (2, 1) = 0 6= fX (2)fX (1). 3. Das Füllvolumen X (in ml) beim Abfüllen von Bier sei normalverteilt mit µ = 500ml ( und σ = 4ml. (a) Wie viel Prozent Ausschuß sind zu erwarten, wenn das Füllgewicht um höchstens ±10ml vom Sollwert 500ml abweichen darf? (b) Wie muss man die Toleranzgrenzen 500 − c und 500 + c wählen, damit man höchstens 0.4% Ausschuß erhält? Lösung: (a): Man beginne mit P (−10 ≤ X − 500 ≤ 10) = P (− Nun ist Z = X−500 4 X − 500 10 10 ≤ ≤ ). 4 4 4 ∼ N (0, 1) und somit P (−10 ≤ X − 500 ≤ 10) = P (−2, 5 ≤ Z ≤ 2, 5) = Φ(2, 5) − Φ(−2, 5) = 2Φ(2, 5) − 1 = 0, 988. Somit ist mit einem Ausschuss von 1, 12% zu rechnen. (b) Wie oben erhält man c X − 500 c P (−c ≤ X − 500 ≤ c) = P (− ≤ ≤ ) 4 4 4 c c c = Φ( ) − Φ(− ) = 2Φ( ) − 1. 4 4 4 Es soll nun folgendes gelten: c P (−c ≤ X − 500 ≤ c) = 2Φ( ) − 1 ≥ 0.996. 4 Und somit soll c so gewählt werden, dass Φ( 4c ) = 0, 998. Somit ist c = 4 · 2, 88 = 11, 52. Bemerkung: die ausgeteilte Tabelle ist nur auf drei Dezimalen genau, dort sollte c = 4 · 2.96 = 11, 84 gewählt werden. /3 Pkt.)