Ausgabe 4 | 2017 Der komplette Fall Von der digitalen Planung über das Mock-up zur definitiven Versorgung Der komplette Fall ückwärts denken – digitaler R Workflow mit Simplant und dem Astra Tech Implant System EV Der komplette Fall Versorgung eines Patienten mit implantat- und zahngetragenen Vollkeramikkronen und einer implantatgetragenen Brücke mit makroretentiven Keramikkronen ABRE§ Ehevertrag – Teufelswerk oder sinnvoll? Kollegentipp Sichere Befestigung von CAD/CAM-Materialien New Media Patientengewinnung im Internet Fortbildung 46. Jahrestagung der ADT Fortbildung 25. Masterkurs der DGCZ Journal Denseo: 10 Jahre innovativer Partner des Dentallabors Journal Ganzheitliche ddm | Ausgabe 4 | 2017 CAD/CAM-Lösungen 1 kulzer.de/3DDruck cara Print 4.0 Schnell, präzise, wirtschaftlich: Passt perfekt. » cara Print 4.0: ein 3D-Drucker, der die Genauigkeitsanforderungen für alle polymerbasierten Indikationen erfüllt. » Stellt dentale Indikationen schneller und wirtschaftlicher her als andere Drucker. » Mit dima Print-Materialien ist er in der Lage, alle Arten polymerbasierter Restaurationen herzustellen. » Unser offener und zugleich umfassender digitaler Workflow bietet Ihnen alles aus einer Hand, inklusive Training und Support. Erfahren Sie mehr über einen 3D-Drucker, der von den Dentalexperten von Kulzer für Zahntechniker entwickelt wurde. Besuchen Sie unsere Website und sehen Sie sich unser Video an: www.kulzer.de/3DDruck Mundgesundheit in besten Händen. 2 © 2017 Kulzer GmbH. All Rights Reserved. ddm | Ausgabe 4 | 2017 Editorial Liebe Leserinnen und Leser, wer Kinder im Teenageralter zu Hause hat kennt das begeisterte Flackern in den Augen der Junioren, wenn sie an der Spielkonsole sitzen. Das Geschäft mit Computerspielen boomt enorm. Die diesjährige Gamescom in Köln – Leitmesse für „digitale Spielekultur“ - verzeichnete Ende August absolute Besucherrekorde. Die Tickets für Privatbesucher waren bereits im Vorfeld ausverkauft. Weniger prominent, aber absolut im Trend liegt die Entwicklung einer Sparte, die aus den Spielen Ernst macht und sich „Serious Games“ nennt. Auch in der Gesundheitsbranche gibt es mittlerweile eine Reihe von Angeboten, die der spielerischen Wissensvermittlung und Motivation zur Verhaltensänderung oder –einübung dienen. Ob es um Gewichtsreduktion und Ernährung, um die Förderung von körperlicher Aktivität, die richtige Zahnpflege oder den Umgang mit Krankheiten wie Diabetes, Krebs, Asthma oder chronischen Schmerzerkrankungen geht – die „ernsten“ Computerspiele versprechen einen gesundheitsfördernden Effekt, der mittlerweile in vielen Fällen durch Studien belegt werden kann. Auch in der Aus- und Weiterbildung von Ärzten werden „Serious Games“ bereits eingesetzt. So gibt es beispielsweise ein spielerisches Training für die Notaufnahme in der Klinik namens „Emerge“. Anzunehmen, dass virtuelle Trainings künftig auch in der zahnmedizinischen und zahntechnischen Ausbildung zum Einsatz kommen könnten. Allerdings ist mir bislang noch nichts dergleichen begegnet. Z-CAD ® Blanks·Liquids·FlowPen e l i Sm Trotz ihrer Schattenseiten bietet die Digitalisierung eine unendliche Vielfalt an immer neuen Technologien, Anwendungen und Einsatzmöglichkeiten. Im digital dental magazin berichten wir über einen kleinen Ausschnitt davon: die gelebte Praxis digitaler Verfahren in der Zahnheilkunde und Zahntechnik. Und gerade dabei fällt mir immer wieder auf, wie sehr digitale Verfahren auf analoges Wissen und Können angewiesen sind. Denken Sie an moderne Flugsimulatoren: großartige interaktive 3D Simulationen aller denkbaren Flugsituationen und – bewegungen. Die analogen Vorfahren wurden bereits ab 1930 gebaut: vollbewegliche Flugsimulatoren mit Blindflug-Instrumenten! Im Namen der Redaktion wünsche ich Ihnen viel Vergnügen beim Lesen der aktuellen Ausgabe! Metoxit AG ddm | Ausgabe 4 | 2017 Emdwiesenstrasse 6 · CH-8240 Thayngen 3 Tel. +41 (0) 52 645 01 – 01 · Fax – 00 info @ metoxit.com · w w w.metoxit.com e v i as v n i l a m i n i m e gi o l o t n la p m I – Für Implantologie-einsteiger & experten – V ie le l IV e - o P s + Die Fortbildung vermittelt: Hands-on Workshop s MIMI®-Flapless Verfahren I–V: sanft, »unblutig«, patientenfreundlich Direkter Sinuslift CNIP – Navigated Implantation Spät- und Sofortimplantate Augmentationen mit dem Smart Grinder Krestale Entlastung Distraktion ohne Lappenbildung No Re-Entry A ll e K u r s e F r + S A im enter Future C im in F lo n h e InklusIve 20 Fortbildungspunkte | Mittags-Buffet | Gemütliches Dinner Kursskript | Zertifikat | Shuttle-Service von Frankfurt Airport oder HBF Mannheim & Mainz Melden Sie sich online, telefonisch oder per E-Mail zu einem der Termine an: Oktober 20. /21. november 3. /4. + 17. /18. Weitere Informationen auf: 4 www.vip-zm.de Dezember 8. /9. fon +49 (0) 6734 91 40 80 [email protected] 695 € ne tt o save the Date 6. Kongress VIP-ZM 2018 11. + 12. maI k r a k a u VIP-ZM e.V. innovativ-praktizierender ddmVerein | Ausgabe 4 | 2017 Zahnmediziner/-innen e.V. VIP-ZM e.V. | Im Baumfeld 30 | D-55237 Flonheim | fon +49 (0) 6734 91 40 80 | [email protected] VIP-ZM FortbIldungen 2017 Inhalt D er komplette Fall 6 Von der digitalen Planung über das Mock-up zur definitiven Versorgung Cyril Gaillard, Jérôme Bellamy, D er komplette Fall 14 Rückwärts denken – digitaler Workflow mit Simplant und dem Astra Tech Implant System EV Christian Mertens D er komplette Fall 24 Versorgung eines Patienten mit implantat- und zahngetragenen Vollkeramikkronen und einer implantatgetragenen Brücke mit makroretentiven Keramikkronen Ufuk Adali ABRE§ 36 Ehevertrag – Teufelswerk oder sinnvoll? Dr. Daniel Gröschl, Tobias Rist Kollegentipp 42 Sichere Befestigung von CAD/CAM-Materialien: Ein kompakter klinischer Leitfaden Dr. Julián Conejo New Media 44 Patientengewinnung im Internet – Der Weg zu einer hochprofitablen Zahnarztwebseite Grundlagen und die essentiellen Komponenten einer digitalen Marketingstrategie Jochen Dreixler, Dr. Frank Zastrow Fortbildung 52 VITA Akademie Allgäu, Dentallabor und Fräszentrum feierlich eröffnet „Königsklasse. Geben Sie sich nicht mit weniger zufrieden.“ 54 46. Jahrestagung der ADT – Erfolg für Zahnärzte und Zahntechniker 56 „Ich muss manuell können, was ich digital umsetze.“ (Enrico Steger) 58 25. Masterkurs der DGCZ zeigt neue Behandlungsperspektiven. 68 Gemeinsame Jahrestagung von DGÄZ, DGOI, DGCZ und AG Keramik in Hamburg. Journal 70 Denseo : 10 Jahre innovativer Partner des Dentallabors 72 CadSpeed: München, Köln, Rostock – passt sie überall? noitamrofsnarT der Zahntechnik 73 Carestream: Ganzheitliche CAD/CAM-Lösungen 3 Editorial 74 Impressum Als wirtschaftlich denkender Unternehmer entscheiden Sie sich immer für den Anbieter mit dem besten Preis-LeistungsVerhältnis – und nicht für den billigsten. Das gilt selbstverständlich auch beim Factoring: Bei LVG-Factoring wissen Sie, dass Sie Premium-Service zu Kosten im Skonto-Bereich bekommen. Das nennen wir: „Königsklasse!“ Die LVG ist der älteste und einer der größten Factoring-Anbieter für Dentallabore am deutschen Markt. Über 30 Jahre erfolgreiche Finanzdienstleistung und mehr als 30.000 zufriedene Zahnärzte, deren Dentallabore mit LVG kooperieren, stehen für ein seriöses Unternehmen. Titelmotiv: Ufuk Adali ddm | Ausgabe 4 | 2017 L.V.G. Labor-VerrechnungsGesellschaft mbH Hauptstr. 20 / 70563 Stuttgart T 0711 66 67 10 / F 0711 61 77 62 [email protected] / www.lvg.de 5 Der komplette Fall Von der digitalen Planung über das Mock-up zur definitiven Versorgung Darstellung eines zeitgemäßen Arbeitskonzeptes anhand einer Veneerversorgung Cyril Gaillard und Jérôme Bellamy „Versprich nichts, was du nicht halten kannst!“ Insbesondere bei ästhetisch indizierten Restaurationen sollten dem Patienten im Vorfeld der Behandlung ein realistisches Ziel visualisiert und keine falschen Erwartungen geweckt werden.“ Die Nachfrage nach ästhetischen Behandlungen nimmt auch in der Zahnarztpraxis stetig zu. Aufgrund moderner Kommunikationsmedien haben Patienten fast uneingeschränkt Zugang zu einer Fülle von Informationen zu diesem Thema. Aufgrund dessen steigt auch ihre Erwartungshaltung. Dies kann für den Zahnarzt eine Herausforderung bedeuten: Das erwünschte Ergebnis sollte erreicht werden, ohne jedoch im Vorfeld falsche Erwartungen zu wecken. Die Problematik Ein Problem im Alltag einer Zahnarztpraxis besteht darin, dass das mittels Wax-up angefertigte Mockup, welches dem Patienten gezeigt wird, nicht unbedingt dem Behandlungsergebnis entspricht (z. B. bei Keramikveneers). Um diese Schwierigkeit zu lösen, wurden zu diesem Thema mehrere Forschungsarbeiten initiiert. Ein Ergebnis der Forschungen ist das SKYN-Konzept. Die Lösung Das SKYN-Konzept verfolgt den interessanten Ansatz, mit natürlichen Zahnformen ein Mock-up direkt im Mund des Patienten herzustellen. Anhand von Zahnformen, welche die Anatomie und Morphologie natürlicher Zähne hinsichtlich Höhe, Breite, Wölbung und Textur nachbilden, wird ein Wax-up gefertigt. Die Vorhersagbarkeit des Ergebnisses wird mithilfe der CAD/CAM-Technologie gewährleistet, indem das Mock-up gescannt wird und die im Mund angepassten, natürlich wirkenden Veneers maschinell hergestellt werden. 6 ddm | Ausgabe 4 | 2017 Der komplette Fall Die Reproduzierbarkeit des Mock-ups und die Präzision des Ergebnisses ergeben sich u. a. aus der Leistungsfähigkeit des CAD/CAM-Systems, womit sich die Ansprüche der Patienten ebenso effektiv wie schnell erfüllen lassen. Die CAD/CAM-Technologie hat eine Revolution im Bereich der Zahnmedizin bewirkt. Sie ermöglicht die effiziente Anfertigung individueller Keramikversorgungen innerhalb kurzer Zeit und mit hoher Präzision. Die Restaurationen sind zudem eine perfekte Kopie des ästhetischen Wax-ups. Nachfolgend werden die verschiedenen Arbeitsschritte des SKYN-Konzeptes anhand eines Patientenfalles beschrieben und veranschaulicht. Klinischer Fall Ausgangssituation Die Patientin kam mit einem hauptsächlich auf ästhetischen Kriterien basierenden Wunsch in die Zahnarztpraxis. Sie empfand ihre Frontzahnrestaurationen als zu gelblich und in ihrer Form unpassend. Die Restaurationen waren bereits einige Jahre im Mund. Sie sollten nun erneuert werden. Zunächst wurde ein Fotostatus angefertigt, anhand dessen wir die Situation genauer betrachten konnten. Die Patientin hat eine hohe Lachlinie. Dass beim Lächeln Zahnfleisch sichtbar ist, störte sie ebenso wenig wie die Asymmetrie der Oberlippe (Abb. 1a und b). Das Parodontium war gesund. Auch das Weichgewebe zeigte sich ohne Auffälligkeiten. Behandlungsplanung Wir empfahlen der Patientin Veneer-Restaurationen auf den Zähnen 15 bis 25. Die Prämolaren sollten einbezogen werden, um ein harmonisches Gesamtbild zu erreichen. Die Patientin stimmte dem Vorschlag zu. Der Behandlungsplan gestaltete sich wie folgt: •Anfertigen eines Wax-ups mittels Compositeschalen zum Reproduzieren einer natürlichen Zahnform und -textur • Herstellen eines Mock-ups nach dem SKYN-Konzept mit einem lichthärtenden Nanohybrid-Composite (IPS Empress® Direct) • digitale intraorale Datenerfassung des Mock-ups (Scan) • Präparation der Zähne mithilfe des Mock-ups • digitale Abformung der Präparationen mit optischer Kamera • Herstellen der Provisorien • maschinelle Fertigung der glaskeramischen Veneers (IPS Empress CAD) • Einsetzen der Veneers. Herstellen des Wax-ups Mit den keramischen Verblendschalen wollten wir den Zähnen mehr Volumen verleihen. Die Zähne sollten markanter und länger wirken. Die angepassten Zahnproportionen waren die Voraussetzung dafür, dass Zähne und Lächeln der Patientin mit ihrem Gesicht harmonierten. Zur Herstellung des Wax-ups haben wir die SKYN-Modelle („Anteriores ModelSet“ von Dr. Jan Hajtó) als Referenz verwendet (Abb. 2). Hierbei handelt es sich um eine Reproduktion natürlicher Zähne. Die Auswahl der entsprechenden Zähne erfolgte basierend auf den Wünschen der Patientin sowie mittels DSD-Analyse (Digital Smile Design) und der Design- und Visualisierungssoftware VisagiSMile. Übertragung in das Mock-up Vom Wax-up haben wir einen Silikonwall der vestibulären Flächen erstellt und in diesem mit einem Spatel das Composite-Material dünn appliziert (IPS Empress Direct) (Abb. 3). ddm | Ausgabe 4 | 2017 7 Der komplette Fall Abb. 1a und 1b: Ausgangssituation: Stark verfärbte Restaurationen im Oberkiefer-Frontzahnbereich. Dass beim Lächeln das Zahnfleisch sichtbar wird, störte die Patientin ebensowenig wie die Asymmetrie der Oberlippe Abb. 2: Die SKYN-Modelle (nach Jan Hajitó) zur Herstellung des Wax-ups Abb. 3: Applikation des Composites (IPS Empress Direct) in den Silikonschlüssel des Vorwalls Abb. 4a und 4b: Die mittels Silikonwall erstellten Compositeschalen auf dem Modell haben eine natürliche Form und Oberfläche Abb. 5: Das Mock-up wurde in den Mund eingesetzt. Die Oberflächen wurden nachbearbeitet Abb. 6: Fertiges Mock-up - Die Validierung erfolgte anhand von Fotos und Videos Nach der Lichtpolymerisation (Bluephase®¨ mit Polywave®-LED) wurden die auf diese Weise vorbereiteten Composite-Schalen Zahn 15 bis Zahn 25 auf dem Modell platziert und mit Wachs stabilisiert (Abb. 4). Nach dem Ausarbeiten des Wax-ups wurde dieses dupliziert und in Hartgips gegossen. Für dieses Modell erstellten wir einen Schlüssel aus Silikon, um dem Zahnarzt bei der Präparation der Zähne Hilfestellung zu geben. Die Silikonschlüssel wurden in zwei Schritten aus Silikonen unterschiedlicher Härte angefertigt (Silico Dur von Cendres + Métaux mit hoher Härte und 3M ESPE Express mit geringer Härte) – um hiermit wiederum das Mock-up und die Provisorien herzustellen. 8 ddm | Ausgabe 4 | 2017 Der komplette Fall Präparation der Zähne und Datenübertragung an das Labor Das Mock-up wurde mithilfe des Silikonschlüssels eingesetzt und die Oberflächentextur mit einem Poliersystem (Astropol®) nachbearbeitet (Abb. 5). Die Validierung der Ästhetik erfolgte anhand von Fotos und Videos, die auch von der Patientin begutachtet werden konnten (Abb. 6 und 7). Nun wurden die Zähne mittels eines Kugelfräsers bei eingesetztem Mock-up präpariert [Galip Gurel 2003] (Abb. 8). Dieses Vorgehen kommt den Ansprüchen an einen möglichst minimalen zahnmedizinischen Aufwand entgegen. Die präparierten Zähne (Abb. 9) wurden mit dem Intraoralscanner abgeformt. Mit dem Silikonschlüssel wurde die provisorische Versorgung hergestellt. An dieser Stelle musste der Zahnarzt zwei optische Abformungen vornehmen: Zum einen die Abformung der Präparationen und zum anderen die Abformung der Provisorien im Mund. Zusätzlich erfolgte eine klassische Silikonabformung der Präparationen. Anhand dieser war es dem Zahntechniker möglich, ein physisches Modell herzustellen, mit dem Passung sowie die Kontaktflächen der geschliffenen Keramikveneers überprüft werden konnten. Herstellen der Restaurationen Für die CAD-Konstruktion wurden die beiden Datensätze (Provisorien, präparierte Zähne) in der Software übereinander gelagert (Abb. 10). Anschließend passte sich in der Software die Form der Provisorien den Präparationsgrenzen an. Jedes Element wurde abschließsend überprüft (Präparationsgrenzen, Stärke, Kontaktpunkt etc.). Danach wurden die Daten für die maschinelle Fertigung an die Fräsmaschine übermittelt (Abb. 11). Zur Herstellung der Veneers entschieden wir uns für die glaskeramischen Blöcke IPS Empress CAD Multi, die einen natürlichen Farbverlauf vom Dentin zur Schneide aufweisen. Wir wählten einen Block in der Farbe A1. Jede Verblendschale wurde mittels der Software so im Block positioniert, dass die Transluzenz im Inzisalbereich unseren Wünschen entsprach. Nach dem Schleifen der Veneers überprüften wir auf dem Modell die Passung auf den präparierten Stümpfen und kontrollierten die Kontaktflächen zueinander. Die Oberflächentextur wurde leicht nachbearbeitet (Abb. 12). Für ein hochästhetisches Ergebnis haben wir die Veneers vor dem Glasurbrand mit Malfarben und Essencemassen (IPS Ivocolor®) zusätzlich charakterisiert (Abb. 11). Abb. 7a und 7b: Die Oberflächen des Mock-ups wurden leicht nachbearbeitet Einsetzen der keramischen Verblendschalen Bei einer Einprobe der Veneers wurden Farbton und Passung überprüft. Die zehn keramischen Verblendschalen passten im Mund sehr gut. Es folgte das adhäsive Verkleben. Zuvor wurde ein Kofferdam angelegt und somit der zu behandelnde Bereich isoliert und trockengehalten. Da die natürlichen Zähne nicht verfärbt waren, konnten die glaskeramischen Verblendschalen mit einem transluzenten Befestigungscomposite (Variolink® Esthetic) eingegliedert werden (Abb. 13). Die Veneers wurden wie folgt befestigt: •Die Restaurationen wurden für 60 Sekunden mit Fluorwasserstoffsäure geätzt, mit fließendem Wasser abgespült und mit Druckluft getrocknet. •Nun folgte die Konditionierung der Veneers mit Silan. Es wurde ein Universalprimer (Monobond¨ Plus) aufgetragen, der für 60 Sekunden einwirkte und trocknete. •Die präparierten Zahnoberflächen wurde mit einem 37%igen Phosphorsäure-Ätzgel (TotalEtch) geätzt und abgespült. • Applikation (ohne Lichtpolymerisation) des Adhäsivs Excite®F DSC, welches Fluor abgibt • Platzieren der mit dem Befestigungscomposite versehenen Veneers • Initiale Lichtpolymerisation für 1-2 Sekunden (Bluephase mit Polywave-LED), um überschüssiges Befestigungsmaterial zu entfernen. Finale Polymerisation aller Veneers während einer Dauer von 40 Sekunden • Entfernung des Kofferdams und Überprüfung der Okklusion. Im letzten Schritt erfolgte das Polieren der Restaurationen. ddm | Ausgabe 4 | 2017 9 Der komplette Fall Abb. 8: Zielgerichtete Präparation der Zähne mit eingesetztem Mock-up Abb. 9: Die präparierten Frontzähne in der Nahansicht Abb. 10: Überlagern der CAD-Daten der digital abgeformten Präparationen sowie des Mock-ups Abb. 11: Die zum Einsetzen vorbereiteten Veneers Abb. 13: Adhäsives Einsetzen der keramischen Veneers unter Kofferdam Abb. 12: Modellsituation nach der CAD/CAM gestützten Fertigung der keramischen Verblendschalen Abb. 14: Nahansicht der eingegliederten Veneers Abb. 15: Textur und Zahnform wirken natürlich und harmonieren miteinander Abb. 16: Lippenbild und Portraitbild mit den fertigen Restaurationen. Die Erwartungen der Patientin wurden voll erfüllt. 10 ddm | Ausgabe 4 | 2017 Der komplette Fall Die keramischen Restaurationen wirken im Mund sehr ästhetisch. Sie harmonieren wunderbar mit dem Lächeln der jungen Frau. Die geplante Situation konnte exakt in die definitive Versorgung übertragen werden (Abb. 14 bis 16). Schlussfolgerung Dank moderner Materialien in der ästhetischen Zahnmedizin lassen sich wesentlich leichter zufriedenstellende Ergebnisse erzielen. Es stellt einen großen Fortschritt dar, dass die entsprechenden Restaurationen hohen ästhetischen Ansprüchen und zugleich den wichtigen funktionalen Kriterien gerecht werden. Zeitgemäße Planungstools, digitale Hilfsmittel, die CAD/CAM gestützte Fertigung und die vielversprechenden Materialien ermöglichen hervorragende Ergebnisse sowie eine hohe Patientenzufriedenheit. Allerdings sind trotz der CAD/CAM-Technologie das Können und Wissen eines erfahrenen Zahntechnikers unentbehrlich. Dr. Cyril Gaillard Dr. Cyril Gaillard machte 1998 seinen Abschluss an der Universität von Bordeaux. Danach folgten verschiedene Nachdiplom Studiengänge in kosmetischer Zahnheilkunde, Implantologie und komplexer prothetischer Rehabilitation in Frankreich und Europa, Kanada und den USA. Dr. Gaillard ist Gründer und Präsident von Global Advanced Dentistry (www.gad-center.com). Er besitzt einen Abschluss in Kieferchirurgie (Paris 7) und einen Abschluss von LVI in ästhetischer und umfassender Rehabilitation. Zudem ist er Autor zahlreicher Artikel über Ästhetik, umfassende Rehabilitation und Implantologie. Er hat eine Privatpraxis in Bordeaux, die auf Implantologie und ästhetische Zahnheilkunde spezialisiert ist. ddm | Ausgabe 4 | 2017 Jérôme Bellamy •1998 Abschluss an der Universität von Bordeaux •1998 – 2000 Zertifikat in festsitzender Prothetik •2000 – 2002 Abschluss in Implantologie (Bordeaux), SAPO ImplantZertifikat in Knochentransplantation (Yvan Poitras) •2005 – 2006 Abschluss in Kieferchirurgie (Paris) •2005 – 2008 Abschluss am Las Vegas Institute (USA) in ästhetischer, neuromuskulärer Zahnmedizin und umfassende Rehabilitation •2010 – 2017 Kurse mit Pascal und Michel Magne, Mauro Fradeani, Eric Van Dooren, Inaki Gamborrena und Florin Cofar Jérôme Bellamy ist Prothetiker. Er übte alle Facetten seines Berufes in verschiedenen Laboren in Frankreich aus. Zahlreiche Weiterbildungen bei namhaften Kollegen ergänzen sein berufliches Profil. Bellamy vermittelt seine umfangreichen Kenntnisse als Ausbilder bei Ivoclar Vivadent. Außerdem verwendet er sehr viel Herzblut und Begeisterung für seine Tätigkeit im Labor Global Esthétic. Ästhetik auf hohem Niveau zeichnet seine Arbeiten, vor allem im Bereich der Implantologie, aus. www.cyrilgaillard.com 11 Der komplette Fall Abrechnungsbeispiel: Von der digitalen Planung über das Mock-up zur definitiven Versorgung Martina Weidinger-Wege Therapieplanung: 15- 25 neue Restauration mittels Veneers Beispielberechnung eines PKV Patienten: Denkbare vorbereitende Maßnahmen: Zähne Geb.-Nr. 0030 alternativ 0040 0010 Ä34 4000 OK, UK Ä5004 4005 1000 OK, UK 1040 0060 15-25 0065 Bezeichnung Anz. Faktor Aufstellen eines schriftlichen Heil- und Kostenplanes nach Befundaufnahme und ggf. Auswertung 2 von Modellen Aufstellen eines schriftlichen Heil- und Kostenplanes bei kieferorthopädischer Behandlung oder 1 bei funktionsanalytischen und funktionstherapheutischen Maßnahmen nach Befundaufnahme und Ausarbeitung einer Behandlungsplanung Eingehende Untersuchung zur Feststellung von Zahn-. Mund- und Kiefererkrankungen … 1 Erörterung (Dauer mindestens 20 Minuten) der Auswirkungen einer Krankheit auf die Lebensgestaltung 1 in unmittelbarem Zusammenhang mit der Feststellung oder erheblichen Verschlimmerung einer nachhaltig lebensverändernden oder lebensbedrohenden Erkrankung - gegebenenfalls einschließlich Planung eines operativen Eingriffs und Abwägung seiner Konsequenzen und Risiken -, einschließlich Beratung – gegebenenfalls unter Einbeziehung von Bezugspersonen Erstellen und Dokumentieren eines Paradontalstatus 1 Panoramaschichtaufnahme der Kiefer Fotostatus § 6 Abs. 1 oder als Verlangensleistung nach § 2 Abs. 3 zu berechnen 1 PSI Index 1 Erstellung eines Mundygienestatus prof. Zahnreinigung 17 Abformung beider Kiefer für Situationsmodelle und einfache Bissfixierung einschließlich Auswertung zur Diagnose oder Planung optisch-elektronische Abformung einschließlich vorbereitender Maßnahmen, einfache digitale 4 Bissregistrierung und Archivierung, je Kieferhälfte oder Frontzahnbereich 2,3 2,3 2,3 2,3 2,3 1,8 1,8 2,3 3,0 2,3 3,5 Berechnungsmöglichkeit: Zahntechnische Leistungen , die der Zahnarzt chairside oder im Eigenlabor erbringt, können gemäß § 9 GOZ (ggf. BEB) berechnet werden. Digitale Planung Die digitale Planung des gewünschten Behandlungsergebnisses kann gemäß § 6 Abs. 1 GOZ analog berechnet werden Zähne Geb.-Nr. OK 0080 15-25 0090 15-25 0065 15-25 2030 12 Bezeichnung Anz. Faktor Oberflächenanästhesie Infiltrationsanästhesie Optisch-elektronische Abformung einschließlich vorbereitender Maßnahmen, einfache digitale Bissregistrierung und Archivierung, je Kieferhälfte oder Frontzahnbereich besondere Maßnahmen beim Präparieren oder Füllen von Kavitäten (z. B. Separieren, Beseitigen störenden Zahnfleisches, Stillung einer übermäßigen Papillenblutung), je Kieferhälfte oder Frontzahnbereich 22,3 102,3 2 2,3 ddm | Ausgabe 4 | 2017 Der komplette Fall denkbar wäre zusätzlich für das Einsetzen des Mock-up Zähne Geb.-Nr. 7080a 15-25 2270 Bezeichnung Anz. Faktor Für das Einsetzen des Mock-up Langzeitprov. je Pfeilerzahn kann gemäß § 6 Abs. 1 GOZ unter Beachtung bestimmter Kriterien analog berechnet werden. Welche nach Art, Kosten- und Zeitaufwand gleichwertige Leistung aus der GOZ bzw. GOÄ als „Analogleistung“ herangezogen wird, liegt allein im Ermessen des Zahnarztes (zzgl. Laborkosten nach § 9 GOZ) Provisorium im direkten Verfahren mit Abformung (Empfehlung einer Honorarvereinbarung) 10 3 Die Bisserhöhung erfolgt unter Berücksichtigung der FAL Leistungen 8000ff! Eingliederung der Veneers: Zähne Geb.-Nr. 15-25 0080 15-25 0090 15-25 2030 15-25 2040 15-25 2197 15-25 2220 Ä6 Bezeichnung Anz. Faktor Intraorale Oberflächenanästhesie je Kieferhälfte oder Frontzahnbereich Intraorale Infiltrationsanästhesie (zzgl. Materialkosten für Anästhesiematerial) besondere Maßnahmen beim Präparieren oder Füllen von Kavitäten (z. B. Separieren, Beseitigen störenden Zahnfleisches, Stillung einer übermäßigen Papillenblutung), je Kieferhälfte oder Frontzahnbereich Anlegen von Spanngummi, je Kieferhälfte oder Frontzahnbereich Adhäsive Befestigung (plastischer Aufbau, Stift, Inlay, Krone, Teilkrone, Veneer, etc.) Versorgung eines Zahnes durch eine Teilkrone mit Retentionsrillen oder -kästen oder mit Pinledges einschließlich Rekonstruktion der gesamten Kaufläche, auch Versorgung eines Zahnes durch ein Veneer (ggf. Honorarvereinbarung) Vollständige körperliche Untersuchung mindestens eines der folgenden Organsysteme: alle Augenabschnitte, der gesamte HNO-Bereich, das stomatognathe System, die Nieren und ableitenden Harnwege (bei Männern auch gegebenenfalls einschließlich der männlichen Geschlechtsorgane) oder Untersuchung zur Erhebung eines vollständigen Gefäßstatus - gegebenenfalls einschließlich Dokumentation 2 10 2,3 2 2,3 2 10 3,5 3,5 10 1 2,3 BZÄK-Kommentar zu der GOZ-Nr. 2220 (Stand März 2017) Unter diese Gebührennummer fällt die Versorgung eines Zahnes mit einer Teilkrone oder einer Keramikschale (Veneer) – unabhängig vom Umfang der Präparation. Teilkronen neben Brücken oder Brückenankern werden nach Nummer 2220 berechnet, soweit sie nicht unmittelbar mit Brückengliedern verbunden sind. Eine Teilkrone, die im Brückenverband mit einem Brückenanker verblockt ist, wird nach Nummer 2220 berechnet. Teilkronen, die keine Verbindungselemente nach der Nummer 5080, sondern gegossene oder gebogene Halte- oder Stützelemente tragen, werden ebenfalls nach Nummer 2220 berechnet. Nachkontrollen und ggf. Korrekturen an der Krone im zeitlichen Zusammenhang mit der Behandlung sind Bestandteil der Leistung. Mit der Leistung sind die einfache Relationsbestimmung, die Abformung mit konfektioniertem Abformlöffel sowie das konventionelle Zementieren abgegolten. Darüber hinausgehende Maßnahmen sind gesondert berechnungsfähig. Die Berechnung der kons. Begleitleistungen erfolgt je nach Aufwand und Schwierigkeit sowie aller Auslagen nach § 4 Abs. 3 der GOZ. Materialkosten werden nach § 9 GOZ nach BEB berechnet und individuell kalkuliert. Diese Muster- Berechnung basiert auf der gültigen GOZ 2012 unter Berücksichtigung des Bremer Kurzkommentars und der Empfehlung des aktuellen BZÄK Kommentars. Der Inhalt ist ohne Gewähr! ddm | Ausgabe 4 | 2017 Martina Weidinger-Wege ZMV Freiberuflich tätig in verschiedenen Praxen im Bereich Abrechnung Festanstellung als Praxismanagerin im Raum München Autorin diverser Abrechnungsnachschlagewerke Kontakt: Martina Weidinger-Wege Roggenstr. 40 86356 Neusäß [email protected] 13 Der komplette Fall Rückwärts denken – digitaler Workflow mit Simplant und dem Astra Tech Implant System EV Christian Mertens Zusammenfassung: Der Patient: Ein 50 Jahre alter Mann mit fehlendem Zahn 26 bat um eine implantatgetragene Krone. Die Herausforderung: Der Patient wünschte die Implantatinsertion und das Einbringen einer provisorischen Krone in nur einer Behandlungssitzung. Die Behandlung: Ein CBCT-Scan der klinischen Situation wurde in die Simplant-Software importiert. Weiterhin wurden vor dem Eingriff ein individuelles Atlantis Abutment sowie eine provisorische Krone und eine Bohrschablone hergestellt. Am Tag der Implantatinsertion wurden das Abutment und die provisorische Krone nach dem Immediate-Smile-Konzept eingebracht. Planung Die Planung von Dentalimplantaten von der gewünschten Kronen-Restauration aus (BackwardPlanung) ist seit Jahren essenzieller Bestandteil der Implantattherapie und wird von vielen Behandlungsteams erfolgreich eingesetzt. 14 ddm | Ausgabe 4 | 2017 Der komplette Fall Dieser Fall stellt ein Behandlungsprotokoll vor, in dem die Vorteile der Rückwärtsplanung mit der computergestützten Behandlungsplanung Simplant und dem neuen Astra Tech Implant System EV genutzt wurden. Da analoge Arbeitsschritte eliminiert werden und ein Wechsel zur rein digitalen Planung und Herstellung aller prothetischen Komponenten stattfindet, können neue und stark vereinfachte technische Lösungen vor der eigentlichen Implantatinsertion entwickelt werden. Die präzise und sorgfältige Planung jeder einzelnen Implantatposition unter prothetischen Gesichtspunkten ist eine grundlegende Notwendigkeit für den chirurgischen und prothetischen Erfolg einer Implantattherapie. Heute gelten moderne, implantatbezogene Konzepte nur dann als erfolgreich, wenn der Zahnersatz die aktuellen ästhetischen Ansprüche erfüllt. Die sogenannte Rückwärtsplanung kann eingesetzt werden, um die Wahl des Implantats und dessen Position zu beeinflussen. Dies erfordert eine dreidimensionale Planung und die Einbeziehung der ermittelten Informationen (durch CBCT/CT, digitale Zahnaufstellung) in ein Implantat-Planungsprogramm, in dem alle Daten ideal kombiniert werden können. Simplant von Dentsply Sirona Implants ist ein solches Programm. Es ermöglicht nicht nur die Implantatplanung unter Berücksichtigung prothetischer Leitlinien, sondern bietet auch eine Schnittstelle für die prothetische Versorgung mit Atlantis Abutments. Dies ermöglicht einen digitalen Workflow und die Nutzung der daraus entstehenden Vorteile und ist im normalen Praxisbetrieb umsetzbar. Ausgangssituation Der Patient wünschte die Restauration des an Position 26 fehlenden Zahnes. Als ihm die Behandlungsoptionen vorgestellt wurden, lehnte er eine konventionelle Brücke aufgrund des invasiven Eingriffs an den Nachbarzähnen ab. Stattdessen entschied er sich für einen implantatgetragenen Zahnersatz mit einem Atlantis Abutment (Dentsply Sirona Implants), welches nach dem ImmediateSmile-Konzept eingebracht wurde. Nach der geführten Insertion des Implantats und dem Erreichen der Primärstabilität erforderte der Behandlungsplan die sofortige Insertion eines individuellen Abutments und einer provisorischen Krone. Der Patient wurde somit in nur einer Behandlungssitzung angemessen versorgt. Es wurde ein Abdruck der Ausgangssituation angefertigt und die Modelle wurden mit einem konventionellen Laborscanner digitalisiert. Außerdem wurde die volumetrische Computertomografie (CBCT) genutzt. Neben der klinischen Beurteilung der Ausgangssituation sollten mit radiografischer Diagnostik die Knochenstruktur, die Knochenmenge und der Status der benachbarten anatomischen Strukturen in die Planung einbezogen werden. Implantatplanung mit Simplant In nur wenigen Schritten wurde der Patientenfall in Simplant eingegeben. Die CBCT-Daten wurden zuerst importiert. Als Nächstes wurden die STL-Daten des Modells und das digitale Wax-up hochgeladen. Die Simplant-Software ist eine offene Lösung, die mit allen DICOM-kompatiblen (CB)CTScannern und konventionellen STL-kompatiblen Laborscannern oder Intraoralscannern verwendet werden kann. Die übereinandergelegten Daten zeigen ein exaktes Bild der anatomischen und prothetischen Situation. Die Knochenoberfläche wird in der Software in einer anderen Farbe angezeigt als die Oberfläche des Modells (Zähne und Weichgewebe) (Abb. 1). Vor der Implantatplanung wurde in der 3Shape-Software ein digitales Wax-up erstellt. Dafür wurde der entsprechende Zahn aus einer Zahnbibliothek ausgewählt und in der Lücke platziert. Der Zahn wurde anschließend in nur wenigen Schritten an den verfügbaren Platz angepasst. Das Implantat wurde virtuell unter Berücksichtigung des verfügbaren Knochens und der erwarteten okklusalen Belastung im Knochen platziert, und die ideale Länge, der ideale Durchmesser und die Position des Implantats wurden definiert, wobei auch die Spezifikation der Versorgung beachtet wurde. In der Bibliothek der Simplant-Software sind über 100 Implantatsysteme gespeichert. In diesem Fall wurde entschieden, das neue Astra Tech ddm | Ausgabe 4 | 2017 15 Der komplette Fall Abb. 1: Bei der Bestimmung der idealen prothetischen Implantatposition diente die virtuelle Aufstellung als Spezifikation Abb. 2: Das Design für die Bohrschablone wird im Stereolithografieverfahren (Simplant) hergestellt Abb. 3: Der Konstruktionsvorschlag für das patientenindividuelle Atlantis Abutment kann in verschiedenen Ansichten beurteilt werden Abb. 4: Funktionsprüfung Abb. 5: Virtuell in der Lücke platzierter Zahn Abb. 6: Das vorgefertigte Titan-Abutment mit Kompositkrone für die provisorische Versorgung 16 ddm | Ausgabe 4 | 2017 Der komplette Fall Implant System EV (Dentsply Sirona Implants) zu verwenden, das dank des vereinfachten chirurgischen und prothetischen Protokolls die Anforderungen der modernen Implantologie erfüllt. Die prothetische Versorgung mit patientenindividuellen Atlantis Abutments wurde durch das innovative Verbindungsdesign (One-position-only) stark vereinfacht. Die individuell gefertigten Atlantis Abutments für das Astra Tech Implant System EV werden in nur einer Position inseriert. Falsch platzierte Abutments gehören somit der Vergangenheit an. Ein zahngetragener Simplant Safe Guide wurde über die Simplant-Software bestellt (Abb. 2) und die Option Immediate Smile mit Atlantis Abutment wurde ausgewählt. In diesem vollständig digitalen Workflow dient der Simplant-Plan zur Fertigung des Simplant Guides und eines Atlantis Abutments. Dem Behandlungsteam wurde ein Designvorschlag für das Abutment zugesandt. Dieser kann zur Prüfung des Falls in Simplant geladen und falls erforderlich mit dem Atlantis 3D-Editor modifiziert werden (Abb. 3). Nach Genehmigung der Konstruktion erfolgte die CAM-gestützte Herstellung des Abutments im gewünschten Material, in diesem Fall Titan. Anfertigung der provisorischen Krone In Atlantis-WebOrder erscheint nach der Bestellung des Abutments der Status „Versendet“ und zeigt an, dass die Atlantis Abutment Core-Datei heruntergeladen werden kann. Die Daten der Core-Datei entsprechen einer exakten Reproduktion des Atlantis Abutments und dienen als Grundlage für die Anfertigung der provisorischen Krone. Da die Daten in einem offenen Format zur Verfügung stehen, kann mit einer konventionellen CAD-Software und normaler CAM-Technologie gearbeitet werden (Abb. 4 und 5). Um den Designprozess zu vereinfachen, zeigt die Core-Datei das Abutment ohne Schraubenkanal. An der Außenfläche des geplanten Abutments und im Bereich des zervikalen Randes entspricht die Datei genau dem tatsächlichen Abutment. Durch den in der Software integrierten Artikulator können die Bewegungslinien nachverfolgt und die statische und dynamische Okklusion angepasst werden. Nach der Konstruktion wurde die provisorische Krone mittels CAD/ CAM aus einem hochwertigen Komposit im Dentallabor gefertigt (Abb. 6). Planung des chirurgischen Vorgehens Die Implantatposition und die Ausrichtung, die in den dreidimensionalen Daten bestimmt wurden, müssen während des Eingriffs auf den Patienten übertragen werden. Die Bohrung des Implantatlagers muss der zuvor in der Software simulierten Position so genau wie möglich entsprechen. Dafür wurden eine Bohrschablone (Simplant Safe Guide) und die notwendigen Bohrer, wie zuvor beschrieben, im Simplant-Onlineshop bestellt. Diese Innovation, bei der basierend auf der Planung alle Bohrkomponenten gemeinsam mit der Schablone bestellt werden können, erleichtert die Implantatinsertion enorm. Der Zahnarzt erhält eine Liste der erforderlichen Bohrer, auf der Bohrer auch wieder abgewählt werden können, wenn der Zahnarzt sie bereits für einen früheren Fall erhalten hat. Im vorliegenden Fall wurden nur die für den einzelnen Patienten benötigten Hülsen für die Bohrstopps gebraucht. Nach der Bestellung wurde die Schablone am Simplant-Produktionsstandort im Stereolithografieverfahren (einer Form des 3D-Drucks) angefertigt. Insertion des Implantats Das Implantat wurde mit einer schrittweisen Präparation der Knochenkavität eingebracht. Vor dem chirurgischen Eingriff waren die Bohrschablone, der individuelle Bohrersatz und das Bohrprotokoll, das patientenindividuelle Abutment und die provisorische Krone zur Hand, sodass – vorausgesetzt, die Primärstabilität würde erreicht – eine sofortige Versorgung mit dem definitiven Abutment und der provisorischen Krone stattfinden konnte. Alle Komponenten wurden vor dem Eingriff desinfiziert und sterilisiert. Der Patient erhielt eine Lokalanästhesie. Die Bohrschablone wurde sicher auf den Nachbarzähnen befestigt und das Weichgewebe wurde zuerst mit einer Gewebestanze ddm | Ausgabe 4 | 2017 17 Der komplette Fall Abb. 7: Durchbohrung des Weichgewebes Abb. 8: Vorbohrung mit dem initialen Bohrer, wodurch der Druck im Knochen um den Implantatbund sinkt Abb. 9: Präparation mit dem EV/GS-Bohrer Nr. 1 Abb. 10: Erweiterung der Bohrung mit dem EV/GS-Bohrer Nr. 3 Abb. 11: Konische Präparation des krestalen Knochens mit dem A/B-Bohrer Abb. 12: Die lange Kerbe auf dem Insertionsinstrument ist an der Kerbe des Simplant Guide ausgerichtet, damit Implantat und Abutment exakt positioniert werden 18 ddm | Ausgabe 4 | 2017 Der komplette Fall Abb. 13: Ohne Entfernung der Bohrschablone konnte das Implantat mit dem EV-GS-Implantat-Eindreher inseriert werden Abb. 14: Das Implantat wurde in nur einer Sitzung mit dem individuellen Abutment und anschließend mit der provisorischen Krone verbunden durchstoßen, sodass das Implantat ohne Präparation eines Lappens inseriert werden konnte (Abb. 7). Der nächste Schritt war die Einführung des initialen Bohrers. Dadurch wurde das zuvor durchlochte Weichgewebe vollständig entfernt und eine exakte Vorbohrung sichergestellt. Die Bohrerspitze ist so gestaltet, dass sie nicht abweicht, wenn sie auf ein abgeschrägtes Knochenniveau trifft (Abb. 8). Beim Bohren in den Knochen wurde die maximale Drehzahl von 1.500 U/min nicht überschritten. Zur äußeren Kühlung wurde Kochsalzlösung verwendet. Durch eine intermittierende Bohrtechnik können eine Erwärmung des Knochens vermieden und ein Pumpeffekt zur effizienten Entfernung des Knochengewebes erzeugt werden. Der Fortschritt des neuen Systems zeigt sich auch in der Schärfe der Bohrer. Der sehr dichte Knochen in diesem Fall, bei dem eine sofortige Versorgung geplant war, konnte ohne Druck und somit ohne Risiko einer Knochennekrose präpariert werden. Die weitere Präparation erfolgte mit den Bohrern Astra Tech Implant System EV/GS Nr. 1 und 3. Diese verfügen über einen Tiefenstopp, der ein zu tiefes Bohren in der Präparation verhindert und sie können für die Präparation von zwei Implantatlängen verwendet werden. Dies ist möglich, da die Bohrhülse in einer anderen Höhe oder Tiefe in der Schablone platziert werden kann, je nach Implantatlänge (Abb. 9 und 10). Der konische A/B-Bohrer kommt danach zur Präparation des Knochens im krestalen Bereich zum Einsatz. Dieser Bohrer hat keinen Tiefenstopp wie die anderen Instrumente, aber Lasermarkierungen am Schaft. Der Chirurg kann somit die Knochenklasse nutzen, um die gewünschte Präparationstiefe zu kontrollieren (Abb. 11). Chirurgie-Kassette und Einbringinstrument Die vollständig neu gestaltete Chirurgie-Kassette führt intuitiv durch die Bohrsequenz und enthält alle für die Verwendung der Komponenten notwendigen Informationen. Während der Implantatinsertion ist sichergestellt, dass sich die Tiefenmarkierungen auf dem Insertionsinstrument auf einer Höhe mit dem Safe Guide befinden, entsprechend den Implantatlängen. Da in diesem Fall ein vor dem operativen Eingriff hergestelltes Atlantis Abutment verwendet wurde, muss noch eine weitere einzigartige Eigenschaft erwähnt werden: Das Insertionsinstrument hat sechs Einkerbungen, wobei eine größer und tiefer ist als die anderen fünf. Die lange Kerbe muss genau an der Kerbe in der Schablone ausgerichtet sein. Dies garantiert die korrekte Ausrichtung des Implantats, was wiederum die Abutmentplatzierung in nur einer Position und somit den exakten Sitz des Abutments und der provisorischen Krone sicherstellt (Abb. 12). Dieses einzigartige Zusammenspiel von Hardware und Software macht das Immediate-Smile-Konzept für Einzelzahnversorgungen möglich und hebt Simplant von anderen Systemen für computergestützte Chirurgie ab (Abb. 13 und 14). Nach einer Kontroll-Röntgenaufnahme wurde die provisorische Krone mit dem Abutment verbunden. Der ddm | Ausgabe 4 | 2017 19 Der komplette Fall Ablauf der tatsächlichen Behandlung war dank der präzisen Vorarbeit und der schablonengeführten Implantatinsertion sehr strukturiert und unkompliziert. Der Patient verließ die Praxis mit einer sofortigen implantatgetragenen Versorgung (Abb. 15). Abb. 15: Provisorische Versorgung Fazit In der Rückwärtsplanung, bei der das prothetische Ziel für die Implantatpositionierung herangezogen wird, stellen digitale Möglichkeiten immer häufiger eine Hilfe für das Behandlungsteam dar. Zu diesen gehört die computergestützte Implantatinsertion, die eine effiziente und präzise Umsetzung der Planung sicherstellt. Mit innovativen Behandlungskonzepten wie dem Immediate-Smile-Konzept und dem Atlantis Abutment können die digitalen Planungskomponenten in einer Projektdatei zusammengeführt werden. Von der virtuellen Entwicklung der Zahnaufstellung über die dreidimensionale Diagnose des verfügbaren Knochens und der Planung der Implantatposition bis zur Fertigung des patientenindividuellen Abutments und der CAD/CAM-Fertigung der provisorischen Versorgung ist nur ein Datensatz notwendig. Aufgrund der schablonengeführten Implantatinsertion und der schrittweisen Präparation des Implantatbetts konnte die dreidimensional geplante Implantatposition mit relativ wenig Aufwand präzise in den Mund übertragen werden. Wenn die notwendige Primärstabilität erreicht wird, kann eine sofortige Versorgung mit einem patientenindividuellen Abutment (Atlantis) und einer provisorischen Krone erfolgen. Dies führt zu einem einfacheren Verfahren für die implantatgetragene Sofortversorgung einer Einzelzahnlücke. Die Rückwärtsplanung mit koordinierter Hard- und Software ist ein wichtiger Teil von implantatgetragenen Behandlungskonzepten in der täglichen Arbeit und ermöglicht, den Hauptvorteil einer Sofortversorgung – eine signifikant kürzere Behandlungsdauer – optimal auszunutzen. PD Dr. Christian Mertens Fachzahnarzt für Oralchirurgie •1996 - 2001 Zahnmedizinstudium an der rheinischen FriedrichWilhelms-Universität Bonn •2002 Approbation und Promotion •April 2002 bis Juni 2004 Assistenzarzt oralchirurgische Weiterbildungspraxis •Seit Juli 2004 Klinik und Poliklinik für Mund-, Kiefer- und Gesichtschirurgie Universitätsklinikum Heidelberg •seit Jan 2005 Oberarzt Poliklinik für Mund-, Kiefer- und Gesichtschirurgie Universitätsklinikum Heidelberg •seit Apr 2006 Fachzahnarzt für Oralchirurgie •seit Mai 2006 Tätigkeitsschwerpunkt Implantologie •seit Januar 2011 Leiter Forschungsbereich dentale Implantologie und augmentative Verfahren •2014 Erhalt der Venia Legendi für das Fach Zahn-, Mund- und Kieferheilkunde & Ernennung zum Privatdozenten 20 Kontakt: PD DR. Christian Mertens DDS Heidelberg, Deutschland [email protected] ddm | Ausgabe 4 | 2017 Der komplette Fall Würden Sie verschraubte Versorgungen gerne bei mehr Indikationen verwenden? ÄSTHETISCH Um bis zu 25° abgewinkelter Schraubenkanal. Kleiner Schraubenkanaldurchmesser. EINFACHE ANWENDUNG FLEXIBEL ORIGINAL Alle Indikationen Einfacher und Plattformen, Workflow, einfache digitaler und Handhabung. herkömmlicher Workflow. Nutzen Sie die Qualität und präzise Passgenauigkeit der Original-Verbindung von Straumann. Straumann® Angulierte Lösungen Flexibilität und Perfektion für hervorragende Leistung. www.straumann.de/prothetik ddm | Ausgabe 4 | 2017 21 Der komplette Fall Abrechnungsbeispiel: Digtaler Workflow mit Simplant und Astra Tech Implantat Michaela Frank, Claudia Maier GOZZähne Geb.-Nr. Bezeichnung Anz. Faktor Ausgangssituation Ä6 Vollständige körperliche Untersuchung mindestens eines der folgenden Organsysteme: alle Augen- 1 2,3 abschnitte, der gesamte HNO-Bereich, das stomatognathe System, die Nieren und ableitenden Harnwege (bei Männern auch gegebenenfalls einschließlich der männlichen Geschlechtsorgane) oder Untersuchung zur Erhebung eines vollständigen Gefäßstatus - gegebenenfalls einschließlich Dokumentation Ä1 Beratung - auch mittels Fernsprecher 1 2,3 ggf. Ä34 Erörterung (Dauer mindestens 20 Minuten) der Auswirkungen einer Krankheit auf die Lebensgestaltung 1 2,3 in unmittelbarem Zusammenhang mit der Feststellung oder erheblichen Verschlimmerung einer nachhaltig lebensverändernden oder lebensbedrohenden Erkrankung - gegebenenfalls einschließlich Planung eines operativen Eingriffs und Abwägung seiner Konsequenzen und Risiken -, einschließlich Beratung - gegebenenfalls unter Einbeziehung von Bezugspersonen 0050 Abformung oder Teilabformung eines Kiefers für ein Situationsmodell einschließlich Auswertung zur 2 2,3 Diagnose oder Planung ggf. 5170 Anatomische Abformung des Kiefers mit individuellem Löffel bei ungünstigen Zahnbogen- und 2 2,3 Kieferformen und/oder tief ansetzenden Bändern oder spezielle Abformung zur Remontage, je Kiefer § 4 Abs. 3 GOZ § 9 GOZ Ä5370 Computergesteuerte Tomographie im Kopfbereich - gegebenenfalls einschließlich des 1 1,8 kranio-zervikalen Übergangs Ä5377* Zuschlag für computergesteuerte Analyse - einschließlich speziell nachfolgender 3D-Rekonstruktion 1 1,8 ggf. 8000ff Funtktionsanalytische Leistungen 1 2,3 Planung 9000 Implantatbezogene Analyse und Vermessung des Alveolarfortsatzes, des Kieferkörpers und der 1 angrenzenden knöchernen Strukturen sowie der Schleimhaut, einschließlich metrischer Auswertung von radiologischen Befundunterlagen, Modellen und Fotos zur Feststellung der Implantatposition, ggf. mit Hilfe einer individuellen Schablone zur Diagnostik, einschließlich Implantatauswahl, je Kiefer § 6 Abs.1** Virtuelle Implantation mittels DVT 1 § 6 Abs.1** Mock Up (intraorale Übertragung, zahnärztliche Leistung) 2,3 2,3 Implantation und provisorische Versorgung 26 Ä1 Ä5 0080 24-27 0090 9010 0530 9005 Ä5000 7080*** 22 Beratung - auch mittels Fernsprecher 2,3 Symptombezogene Untersuchung 2,3 Intraorale Oberflächenanästhesie, je Kieferhälfte oder Frontzahnbereich 1 2,3 Intraorale Infiltrationsanästhesie 6 2,3 zzgl. § 4 Abs. 3 GOZ Implantatinsertion, je Implantat 1 Zuschlag bei nichtstationärer Durchführung von zahnärztlich-chirurgischen Leistungen, die mit Punktzahlen von 1200 und mehr Punkten bewertet sind (zzgl. § 4 Abs. 3 GOZ) Verwenden einer auf dreidimensionale Daten gestützten Navigationsschablone/chirurgischen Führungsschablone zur Implantation, ggf. einschließlich Fixierung, je Kiefer 1 2,3 Zähne, je Projektion 1 1,8 Versorgung eines Kiefers mit einem festsitzenden laborgefertigten Provisorium (einschließlich 1 2,3 Vorpräparation) im indirekten Verfahren, je Zahn oder je Implantat, einschließlich Entfernung 1 2,3 (zzgl. Laborkosten § 9 GOZ) ddm | Ausgabe 4 | 2017 Der komplette Fall Bei den angegeben Leistungen handelt es sich nur um Vorschläge, es wird keine Gewähr oder Haftung übernommen. Die Berechnung der konservierenden Begleitleistungen und die Angabe der Steigerungsfaktoren erfolgen nach Aufwand. Dieses Musterbeispiel basiert auf der GOZ 2012 unter Berücksichtigung des aktuellen BZÄK-Kommentars, ggf. halten sie bitte Rücksprache mit ihrer Kammer. Inhalt ohne Gewähr. Die Versorgung bei einem GKV-Patienten würde gemäß den Richtlinien privat berechnet werden, da die ZE-Richtlinie 11i nicht erfüllt ist: Voraussetzung für die Versorgung mit Suprakonstruktionen ist die Osseointegration der Implantate. *Der GOÄ-Zuschlag Ä5377 ist nur von dem Arzt oder Zahnarzt berechnungsfähig, der die computergesteuerte Tomographie nach der GOÄ-Nr. Ä5370 erbracht hat. **Zahnärztliche Leistungen, die nicht in der GOZ oder in dem für Zahnärzte geöffneten Bereich der GOÄ abgebildet sind, können gemäß § 6 Abs. 1 GOZ unter Beachtung bestimmter Kriterien analog berechnet werden.Welche nach Art, Kosten- und Zeitaufwand gleichwertige Leistung aus der GOZ bzw. GOÄ als "Analog-Leistung" herangezogen wird, liegt allein im Ermessen des Zahnarztes. Siehe hierzu auch die Analoglisten der BZÄK ***Die Berechnung der Leistungen nach den Nummern 7080 und 7090 setzt voraus, dass es sich bei dem festsitzenden laborgefertigten Provisorium um ein Langzeitprovisorium mit einer Tragezeit von mindestens drei Monaten handelt Eigenlabor: Fremdlaborleistungen: Leistung Anzahl BEB BEB 0706 BEB 0707 BEB 1007 BEB 0732 BEB 0801 BEB 0815 BEB 0814 1 1 2 Herstellung einer Simplant Safe Guide Schablone: Modell 1 Diagnostisches Modellieren od. Aufwachsen 1 Scan-Planung Safe Guide 1 Implantat DVT- und Kontrollschablone 1 Bohrung1 Titanhülse für Bohrschablone 1 Sonderkunststoff Druck 1 Langzeitprovisorium: Modell 1 Kontrollmodell1 Mikroskop. Randgestaltung 1 Zahnfleischmaske, abnehmbar Grundeinheit 1 Zahnfleischmaske, je Zahn 1 Modellmontage mit Gesichtsbogen 1 Krone CAD/CAM PMMA 1 Astra tec. Modellimplantat 1 Astra tec. Atlantis Abutment Prov 1 CAD/CAM Klebehilfe 1 Foto- oder Videodokumentation „Digtale Daten vorbereiten und versenden“ Umarbeiten eines konfektionierten Löffels zum individuellen/funktionellen Löffel Abdruckdesinfektion Ausgang/Eingang Prothetische Planung Implantatachse und -ort mit Planungs- programm festlegen Modellanalyse für Implantologie 2 1 1 1 Hierbei handelt es sich um eine Musterberechnung, eine Gewähr wird nicht übernommen. ddm | Ausgabe 4 | 2017 Anzahl Michaela Frank ZMV Claudia Maier ZMV Freiberuflich und angestellt, regionale Abrechnungsseminare für Bauer & Reif Dental GmbH, München Angestellt Dentaqum GmbH Consulting Regionale Abrechnungsseminare für Bauer & Reif Dental GmbH, München 23 Der komplette Fall Versorgung eines Patienten mit implantat- und zahngetragenen Vollkeramikkronen und einer implantatgetragenen Brücke mit makroretentiven Keramikkronen Ufuk Adali Einleitung Bei der Versorgung eines Patienten mit festsitzendem Zahnersatz spielt die Wahl der Materialien eine entscheidende Rolle. Der Wunsch nach klinischer Zuverlässigkeit und ästhetischem Optimum lässt immer neue Materialien und Versorgungsmöglichkeiten in den Focus treten. Im Frontzahnbereich sind verblendete Keramikgerüste ein bewährtes Mittel, um hochästhetische Restaurationen zu schaffen. Die Versorgung eines Implantates mit verschraubbaren Hybridabutmentkronen setzt sich weiter durch. Vor allem um zementinduzierten Entzündungen vorzubeugen scheint dies eine gute Lösung zu sein (Sailer, Muhlemann et al. 2012). Bei implantatgetragenen Brücken wird zunehmend von Misserfolgen, vor allem von Verblendkeramikfrakturen, berichtet (Pjetursson, Bragger et al. 2007). Um diese Misserfolgsrate zu minimieren wurde ein neues Konzept vorgestellt (Schweiger, Neumeier et al. 2013) und bereits mehrfach klinisch umgesetzt. In diesem Konzept wird der okklusale Anteil der implantatgetragenen Brücke, welcher Verschleiß und Frakturrisiko ausgesetzt ist, einfach austauschbar gestaltet (makroretentive Kronen). Falldarstellung Ein 55-jähriger Patient mit unauffälliger medizinischer Anamnese stellte sich mit Bitte um Weiterbehandlung in der prothetischen Sprechstunde der Klinik für Zahn- Mund- und Kieferheilkunde vor. Zunächst wurde ein aktueller Befund aufgenommen, welcher sich wie folgt darstellte: Eine Extensionsbrücke mit Extensionsglied 17 war auf den Pfeilerzähnen 16 und 14 befestigt. Die Zähne 13 bis 22 waren suffizient überkront mit teilweise sichtbaren Gingivarezessionen. In Regio 23, 24, 26 waren 24 ddm | Ausgabe 4 | 2017 Der komplette Fall Abb. 1: Klinischer Ausgangsbefund. Lateralaufnahme rechts Abb. 2: Klinischer Ausgangsbefund Lateralaufnahme links Implantate (Nobel Active RP/NP/WP, Nobel Biocare, Kloten, Schweiz) gesetzt. Es gab eine insuffiziente Krone Regio 27 und fehlende Zähne Regio 18, 25 und 28. Im Unterkiefer waren die Zähne 34, 35, 44 und 47 suffizient überkront. Die Zähne 33 bis 43 hatten Anzeichen von altersgerechter Abrasion. Zahn 45 war etwa 2 mm supragingival frakturiert. In Regio 36 und 46 waren Implantate (OsseoSpeed TX 4,5mm, Dentsply Sirona Implants, Mannheim) gesetzt. Die Zähne 37, 38 und 48 fehlten (Abb. 1 bis 4). Der Patient war im PA-Recall. Der PSI-Wert (Parodontaler Screening Index) betrug 1/0/1/1/0/1. Es lagen keine craniomandibuläre Dysfunktion oder andere pathologischen Veränderungen im Mundund Kieferbereich vor. Radiologisch war auf der Panoramaschichtaufnahme keine pathologische Veränderung skelettal oder dental zu erkennen. Zahn 45 war auf dem Röntgenbild noch suffizient überkront, ansonsten bestätigte sich der klinische Befund. Auf dem röntgenologischen Einzelbild erkannte man die Krone von Zahn 47, das Implantat Regio 46, den nach der Fraktur revidierten Zahn 45 und den überkronten Zahn 44 (Abb. 5 und 6). Mit Modellen und anschaulichen Bildern wurden dem Patienten verschiedene Behandlungsoptionen vorgestellt. Der Patient wünschte sich vor allem eine langlebige Versorgung mit ansprechender Ästhetik. Wir entschieden uns gemeinsam für verschraubte Implantatkronen aus einer zirkondioxidverstärkten Lithiumsilikat-Glaskeramik (Celtra Duo, Dentsply Sirona Restorative, Konstanz) auf 36 und 46, Einzelkronen aus Celtra Duo auf 27 und 45, eine verblendete Implantatkrone aus Celtra Duo auf 23 und eine implantatgetragene Brücke 24-26 mit Zirkondioxid-Gerüst (Organic Zirkon, R+K CAD/ CAM, Berlin) und darauf makroretentive Kronen aus Celtra Duo. ddm | Ausgabe 4 | 2017 25 Der komplette Fall Abb. 3: Klinischer Ausgangsbefund Oberkiefer Abb. 4: Klinischer Ausgangsbefund Unterkiefer Abb. 5: Panoramaschichtaufnahme Abb. 6: Einzelfilmaufnahme Regio 45 Abb. 8: Zustand des Unterkiefers vor Abformung Abb. 7: Zustand des Oberkiefers vor Abformung 26 ddm | Ausgabe 4 | 2017 Der komplette Fall Abb. 9 und 10: Digitalisierte Modelle des Ober- und Unterkiefers Abb. 11 und 12: Entwurf der Restaurationen Die insuffiziente Krone 27 wurde entfernt und nach Kariesentfernung erneut adhäsiv mit Komposit (Optibond FL, Kerr, Rastatt und LuxaCore, DMG, Hamburg) aufgebaut und mit einer etwa 1 mm breiten Hohlkehle präpariert. Bei der Präparation wurde darauf geachtet, dass die Mindestschichtstärken der keramischen Restauration erreicht werden kann (1,5 mm okklusal und zirkulär, 1mm zervikal). Der tief frakturierte Zahn 45 wurde revidiert und da keine Kavitätenwand mehr stand, wurden anschließend adhäsiv (RelyX Unicem, 3M ESPE, Seefeld) ein Glasfaserstift (DentinPost, Komet Dental, Lemgo) und ein Kompositaufbau gesetzt. Es erfolgte die Präparation im Ferrule Design mit einer etwa 1mm breiten Hohlkehle. An den präparierten Pfeilern wurden Fäden gelegt um die Präparationsgrenze besser darzustellen. Die Implantate Regio 23, 24, 26, 36 und 46 wurden mit offenen Abformpfosten versehen (Abb. 7 und 8). Beide Kiefer wurden mit Hilfe eines individuellen Löffels aus Kunststoff und einzeitig/zweiphasig mit einem Polyether (Impregum Penta/Impregum DuoSoft, 3M ESPE) abgeformt. Es wurden ein Shimstockprotokoll und ein Bissregistrat aus Kunststoff (LuxaBite, DMG) hergestellt. Die Zahnfarbe der anzufertigenden Restaurationen wurde von der Zahntechnikerin ermittelt. Hierfür orientierte sie sich an der Farbe der natürlichen und überkronten Zähne (1E und 2B, SR Vivodent PE, Ivoclar Vivadent, Schaan, Liechtenstein). Angefertigte Fotos sollen später bei der keramischen Verblendung helfen. Für die präparierten Stümpfe wurden, nach vorheriger Abformung mit einem K-Silikon (Silaplast Futur, DETAX, Ettlingen), Chair-Side Provisorien aus BIS-Acrylat-Komposit (Protemp 4, 3M ESPE) angefertigt und mit einem provisorischen Zement (TempBond, Kerr) eingesetzt. ddm | Ausgabe 4 | 2017 27 Der komplette Fall Abb. 13 und 14: Gefrästes Kunststoff-Set-Up im Ober- und Unterkiefer Abb. 15 und 16: Fertiggestellte Celtra Duo Kronen individuell bemalt. Abb. 17: Zirkondioxidgerüst Abb. 18: Makroretentive Kronen aus Celtra Duo nach Befestigung auf dem Zirkondioxidgerüst Abb. 19 und 20: Fertiggestellte Restaurationen auf dem Modell 28 ddm | Ausgabe 4 | 2017 Der komplette Fall Abb. 21: Situation Regio 22 / 23 vor Gerüstanprobe Abb. 22: Anprobe der Celtra Duo Gerüste Abb. 23: Verblendete Celtra Duo Gerüste – vestibuläre Ansicht Abb. 24: Verblendete Celtra Duo Gerüste – palatinale Ansicht Im Dentallabor wurden die Abformungen mit Epoxidharz (SAE Dental, Bremerhaven) ausgegossen und mit einem Modellscanner (D900L, 3 Shape, Kopenhagen, Dänemark) digitalisiert. Die geplanten Restaurationen wurden mit einer Planungssoftware (Dental-Designer, 3Shape) entworfen und mit einer CAM-Maschine (Organical Multi, R+K CAD/CAM) anschließend in PMMA (Organic PMMA, R+K CAD/CAM) gefräst (Abb. 9 bis14). Das Kunststoff-Set-Up wurde am Patienten anprobiert, Ästhetik und Okklusion wurden angepasst. Bei der Anprobe der Krone 23 stellten wir fest, dass durch die Angulation des Implantates und die Ausformung der Krone auf 22 kein ästhetisch befriedigendes Ergebnis erreicht werden konnte. Die Krone 23 erschien zu groß, während die Krone 22 zu schmal wirkte und sich ein großes schwarzes Dreieck zwischen den Zähnen bildete (Abb. 13). Mit dem Patienten zusammen entschieden wir, die Krone auf 22 zu erneuern und auch eine verblendete Celtra Duo Krone einzusetzen, um das ästhetische Ergebnis zu perfektionieren. Die alte Krone 22 wurde entfernt und der Stumpf mit einer etwa 1 mm breiten Hohlkehle präpariert. Nach der Set-Up-Anprobe wurden die definitiven Restaurationen in der CAM-Maschine ausgeschliffen. Die monolithischen Kronen 27, 36, 45 und 46 wurden individualisiert (Celtra Universal Stain&Glaze, Dentsply Sirona Prosthetics, Hanau) und fertiggestellt (Abb. 15 und 16). Das Zirkondioxid-Gerüst der implantatgetragenen Brücke und die dafür vorgesehenen makroretentiven Kronen aus Celtra Duo wurden individualisiert, fertiggestellt und direkt laborseitig miteinander verklebt (Variolink Esthetic, Ivoclar Vivadent) (Abb. 17 und 18). Die Abbildungen 19 und 20 zeigen die fertiggestellten Restaurationen auf dem Modell. Die Kronen 22 und 23 wurden separat fertiggestellt. ddm | Ausgabe 4 | 2017 29 Der komplette Fall Abb. 25: Restaurationen in situ - Lateralansicht rechts Abb. 26: Restaurationen in situ –Lateralansicht links Abb. 28: Okklusalansicht Unterkiefer Abb. 27: Okklusalansicht Oberkiefer Die Hybridabutmentkronen 36 und 46 wurden nach Herstellerangaben mit 35 Ncm befestigt, der Schraubenkopf mit Teflonband abgedeckt und der Schraubengang anschließend adhäsiv mit Komposit verschlossen (Monobond Etch and Prime, Ivoclar Vivadent und Ceram X, Dentsply Sirona Restorative, Konstanz). Die Keramikfläche der Hybridabutments 26 und 24 und die Innenseite der Zirkondioxidbrücke wurden abgestrahlt (Al2O3, 50 µm-Korn, 1 bar Druck, 10 Sek. Dauer). Anschließend wurden die Hybridabutments nach Herstellerangaben mit 35 Ncm festgeschraubt und die Schraubenköpfe mit Teflonband abgedeckt. Die Brücke wurde mit RelyX Unicem auf den Abutments befestigt und die Zementreste entfernt. Die Kronen 27 und 45 wurden intraoral mit einem A-Silikon (Fit Test C&B, VOCO, Cuxhaven) auf Passgenauigkeit kontrolliert. Die Unterschichtungen wiesen eine dünne und gleichmäßige Schicht auf. Die Pfeilerzähne 27 und 45 wurden mit einem Microbrush und reichlich Wasser gereinigt und anschließend mit 70%igem Alkohol desinfiziert. Die Celtra Duo Kronen wurden nach Herstellerangaben vorbehandelt. Es wurde eine 5%ige Flusssäure (Ceramics Etch, VITA, Bad Säckingen) für 30 Sekunden auf die Klebefläche appliziert, gereinigt und anschließend silanisiert (Calibra Silan, Dentsply Sirona Restorative). Zum Einsetzen wurde ein selbstadhäsiver Zement benutzt (RelyX Unicem, 3M ESPE). Nach Fadenlegung an 22 wurde ein offener Abformpfosten für 23 eingesetzt und beides einzeitig/ zweiphasig mit Impregum abgeformt. Analog zu den vorangegangenen Restaurationen wurden mittels digitalem Workflow Celtra Duo Gerüste für 22 und 23 ausgeschliffen. Diese wurden intraoral 30 ddm | Ausgabe 4 | 2017 Der komplette Fall auf Passgenauigkeit kontrolliert (Abb. 21 und 22) und anschließend im Dentallabor verblendet (VM11, VITA) (Abb. 23 und 24). Die Eckzahnführung über 23 wurde wiederhergestellt, um eine physiologische Disklusion der Seitenzähne zu erreichen. Die fertigen Restaurationen wurden analog dem bisherigen Protokoll wieder intraoral kontrolliert, mit Flusssäure und Silan vorbehandelt und mit dem selbstadhäsiven Zement befestigt (Abb. 25 bis 28). Diskussion Bei dem vorliegenden Fall wurden teilweise neue Methoden mit neuen Materialien kombiniert. Die Herstellung der Restaurationen verlief ohne Probleme. Die zirkondioxid-verstärkte Lithiumsilikat-Glaskeramik in Kombination mit den Malfarben führt zu individuellen und ästhetischen Kronen. Im Frontzahnbereich kann durch Zuhilfenahme von Verblendmaterial das ästhetische Ergebnis noch weiter verfeinert werden. Das Celtra Duo fungiert hier als ein gutes Gerüstmaterial. Man kann davon ausgehen, dass durch die Verwendung von makroretentiven Kronen aus Celtra Duo auf implantatgetragenen Brücken eine Reduzierung der Misserfolgsrate stattfindet. Durch einen Puffereffekt könnte man Implantatkomponenten und biologische Strukturen vor Überlastung schützen und gleichzeitig einen Gewinn an Ästhetik erreichen. Klinische Studien sind notwendig, um Erkenntnisse über die Verlässlichkeit dieser Therapieart zu gewinnen. SLM + FEINGEFRÄST Literaturverzeichnis Pjetursson, B. E., U. Bragger, N. P. Lang and M. Zwahlen (2007). "Comparison of survival and complication rates of tooth-supported fixed dental prostheses (FDPs) and implantsupported FDPs and single crowns (SCs)." Clin Oral Implants Res 18 Suppl 3: 97-113. Sailer, I., S. Muhlemann, M. Zwahlen, C. H. Hammerle and D. Schneider (2012). "Cemented and screw-retained implant reconstructions: a systematic review of the survival and complication rates." Clin Oral Implants Res 23 Suppl 6: 163-201. Überzeugen Sie sich von unserer Fertigungsqualität! Schweiger, J., P. Neumeier, M. Stimmelmayr, F. Beuer, D. Edelhoff (2013). "Makroretentive Verbundkronen und Verbundbrücken. Ein neuer Ansatz in der Implantatversorgung." Quintessenz Zahntechnik 39 Suppl 5: 608-622. GI IK HN A C K C IK HN C · E M D E N T A LT BEI K · ORI I · C L EN L EN M A - SC H N I T T S T AL N EL EL - SC H N I T T S T AL N BEI • 2005 – 2011 Studium an der Charité Universitätsmedizin Berlin • 2011 – 2013 Arbeit in freier Zahnarztpraxis • Seit 2012 wissenschaftlicher Mitarbeiter an der Charité - Universitätsmedizin ; Abteilung für Zahnärztliche Prothetik, Alterszahnmedizin und Funktionslehre ( Leitung: Univ.-Prof. Dr. Florian Beuer MME) Mack präsentiert die SekundärTeleskope der nächsten Generation, hergestellt im Hybrid-Verfahren. · ORI G Ufuk Adali Zahnarzt Teleskopkonstruktionen in Hybrid-Fertigung D E N T A LT E ORIGINAL-SCHNITTSTELLEN BEI MACK Individuelle Abutments Straumann® und Camlog®! Als unabhängiges CAD/CAMFertigungszentrum ist Mack Dentaltechnik Ihr perfekter Dienstleister. ddm | Ausgabe 4 | 2017 31 Mack Dentaltechnik GmbH | Dieselstrasse 25 | 89160 Dornstadt +49 (0)7348 2006-53 | [email protected] www.mack-dentaltechnik.de Der komplette Fall Abrechnungsbeispiel: Versorgung eines Patienten mit implantatund zahngetragenen Vollkeramikkronen und einer implantatgetragenen Brücke mit makroretentiven Keramikkronen Michaela Frank, Claudia Maier VKM SKM SKM SBK SKM VMK f b k b k k k kk kwsw sw bswkw f 87654 3 21 1 23 4567 8 re li 876 54 3 211 23 4567 8 f kswwwk k k kswf f SKM VKM SKM VE= Veneer | VMK= verblendete Zirkonoxidkrone | PKM= Zirkonoxidteilkronen | BM= Brückenglied GOZZähne Geb.-Nr. Anz. Faktor Ausgangssituation: 0010 Ä1 0070 4005 Ä5004 44-47 Ä5000 OK +UK 0050 ggf. 5170 0040 Ä3 oder 6190 Eingehende Untersuchung zur Feststellung von Zahn-, Mund- und Kiefererkrankungen einschließlich 1 2,3 Erhebung des Parodontalbefundes sowie Aufzeichnung des Befundes Beratung - auch mittels Fernsprecher 1 2,3 Vitalitätsprüfung eines Zahnes oder mehrerer Zähne einschließlich Vergleichstest, je Sitzung 1 2,3 Erhebung mindestens eines Gingivalindex und/oder eines Parodontalindex 1 2,3 (z. B. des Parodontalen Screening-Index PSI) Panoramaschichtaufnahme der Kiefer 1 1,8 Zähne, je Projektion 1 1,8 Abformung oder Teilabformung eines Kiefers für ein Situationsmodell einschließlich Auswertung 2 2,3 zur Diagnose oder Planung Anatomische Abformung des Kiefers mit individuellem Löffel bei ungünstigen Zahnbogen- und 2 2,3 Kieferformen und/oder tief ansetzenden Bändern oder spezielle Abformung zur Remontage, je Kiefer Materialkosten Laborkosten § 9 GOZ/ BEL 2 Aufstellung eines schriftlichen Heil- und Kostenplans bei kieferorthopädischer Behandlung oder 1 2,3 bei funktionsanalytischen und funktionstherapeutischen Maßnahmen nach Befundaufnahme und Ausarbeitung einer Behandlungsplanung Eingehende, das gewöhnliche Maß übersteigende Beratung auch mittels Fernsprecher 1 2,3 Beratendes und belehrendes Gespräch mit Anweisungen zur Beseitigung von schädlichen 1 2,3 Gewohnheiten und Dysfunktionen 1. Behandlungsschritt: Ä1 Ä5 27 0090 27 0070 27 2290 27 2180 32 Beratung - auch mittels Fernsprecher 1 2,3 Symptombezogene Untersuchung 1 2,3 Intraorale Infiltrationsanästhesie 1 2,3 Materialkosten Vitalitätsprüfung eines Zahnes oder mehrerer Zähne einschließlich Vergleichstest, je Sitzung 1 2,3 Entfernung einer Einlagefüllung, einer Krone, eines Brückenankers, Abtrennen eines Brückengliedes 1 2,3 oder Steges oder Ähnliches Vorbereitung eines zerstörten Zahnes mit plastischem Aufbaumaterial zur Aufnahme einer Krone 1 2,3 ddm | Ausgabe 4 | 2017 Der komplette Fall GOZZähne Geb.-Nr. Anz. Faktor 27 2197 Adhäsive Befestigung (plastischer Aufbau, Stift, Inlay, Krone, Teilkrone, Veneer, etc.) 1 2,3 oder Hinweis: "Empfehlung der BZÄK: Katalog selbstständiger zahnärztlicher gemäß § 6 Abs. 1 GOZ 1 2,3 analog zu berechnender Leistungen Mehrschichtiger Aufbau verlorengegangener Zahnhart substanz mit Kompositmaterial in Adhäsivtechnik einschließlich Lichthärtung als Vorbereitung zur Aufnahme einer Krone" 45 2040 Anlegen von Spanngummi, je Kieferhälfte oder Frontzahnbereich 1 2,3 45 0080 Intraorale Oberflächenanästhesie, je Kieferhälfte oder Frontzahnbereich 1 2,3 45 0100 Intraorale Leitungsanästhesie 1 2,3 Materialkosten ggf. Hinweis: "Empfehlung der BZÄK: Katalog selbstständiger zahnärztlicher gemäß § 6 Abs. 1 GOZ analog zu berechnender Leistungen Präendodontischer Aufbau zur sterilen Offenhaltung der Kanaleingänge" 45 2390 Trepanation eines Zahnes, als selbstständige Leistung 1 2,3 ggf. Hinweis: Stellungnahme der Bundeszahnärztekammer Gemäß § 6 Abs. 1 GOZ analog zu berechnende Leistungen in der Endodontie (Bundeszahnärztekammer, April 2014) Die im Rahmen der Revision von Wurzelfüllungen vor der Aufbereitung des natürlichen Wurzelkanals erforderliche Entfernung vorhandenen definitiven Wurzelfüllmaterials wird in den Fällen, in denen die unmittelbare Bearbeitung und Desinfektion des Wurzelkanalwanddentins verhindert ist und insofern die Entfernung des definitiven Wurzelfüllmaterials eine nach Art, Material- und apparativem Einsatz selbstständige Behandlung darstellt, gemäß § 6 Abs. 1 GOZ analog berechnet. ggf. Hinweis: Die Entfernung nekrotischen Pulpengewebes vor der Aufbereitung des Wurzelkanals stellt eine selbstständige Behandlung dar und wird gemäß § 6 Abs. 1 GOZ analog berechnet. 45 2410 Aufbereitung eines Wurzelkanals auch retrograd, je Kanal, gegebenenfalls in mehreren Sitzungen 1 2,3 Materialkosten 45 2400 Elektrometrische Längenbestimmung eines Wurzelkanals 2 2,3 45 2420 Zusätzliche Anwendung elektrophysikalisch-chemischer Methoden, je Kanal 1 2,3 ggf. 0110 Zuschlag für die Anwendung eines Operationsmikroskops 1 2,3 45 2440 Füllung eines Wurzelkanals 1 2,3 45 2195 Vorbereitung eines zerstörten Zahnes durch einen Schraubenaufbau oder Glasfaserstift o.ä. zur 1 2,3 Aufnahme einer Krone 45 2197 Adhäsive Befestigung (plastischer Aufbau, Stift, Inlay, Krone, Teilkrone, Veneer, etc.) 1 2,3 Materialkosten 1 Laborkosten § 9 GOZ 45 2180 Vorbereitung eines zerstörten Zahnes mit plastischem Aufbaumaterial zur Aufnahme einer Krone 1 2,3 45 2197 Adhäsive Befestigung (plastischer Aufbau, Stift, Inlay, Krone, Teilkrone, Veneer, etc.) 1 2,3 oder Hinweis: "Empfehlung der BZÄK: Katalog selbstständiger zahnärztlicher gemäß § 6 Abs. 1 GOZ analog zu 1 2,3 berechnender Leistungen Mehrschichtiger Aufbau verlorengegangener Zahnhartsubstanz mit Kompositmaterial in Adhäsivtechnik einschließlich Lichthärtung als Vorbereitung zur Aufnahme einer Krone" ggf. Hinweis: Shimstockprotokoll gemäß § 6 Abs. 1 GOZ analog zu berechnender Leistungen 27,45 2030 Besondere Maßnahmen beim Präparieren oder Füllen von Kavitäten (z.B. Separieren, Beseitigen 4 2,3 störenden Zahnfleisches, Stillung einer übermäßigen Papillenblutung), je Kieferhälfte oder Frontzahnbereich 23,24,26, 9050 Entfernen und Wiedereinsetzen sowie Auswechseln eines oder mehrerer Aufbauelemente 5 2,3 36,46 bei einem zweiphasigen Implantatsystem während der rekonstruktiven Phase Materialkosten 5 Laborkosten § 9 GOZ 17-27,37-47 5170 Anatomische Abformung des Kiefers mit individuellem Löffel bei ungünstigen Zahnbogen- 2 2,3 und Kieferformen und/oder tief ansetzenden Bändern oder spezielle Abformung zur Remontage, je Kiefer Materialkosten Laborkosten § 9 GOZ Hinweis: Empfehlung BZÄK: Abformungen mit individuellem Löffel für andere als die in der Leistungs beschreibung genannten Indikationen sind analog nach § 6 Abs 1 GOZ zu berechnen. 8000 ff. Klinische Funktionsanalyse einschließlich Dokumentation 1 2,3 Materialkosten Laborkosten § 9 GOZ 27,45 2270 Provisorium im direkten Verfahren mit Abformung, je Zahn oder Implantat, einschließlich Entfernung 2 2,3 Laborkosten § 9 GOZ ddm | Ausgabe 4 | 2017 33 Der komplette Fall GOZZähne Geb.-Nr. Anz. Faktor 2. Sitzung: Hinweis: Empfehlung BZÄK: Mock Up (intraorale Übertragung, zahnärztliche Leistung) sind analog nach § 6 Abs 1 GOZ zu berechnen 22 0070 Vitalitätsprüfung eines Zahnes oder mehrerer Zähne einschließlich Vergleichstest, je Sitzung 1 2,3 22 0090 Intraorale Infiltrationsanästhesie 1 2,3 Materialkosten 22 2290 Entfernung einer Einlagefüllung, einer Krone, eines Brückenankers, Abtrennen eines Brücken- 1 2,3 gliedes oder Steges oder Ähnliches 22 2030 Besondere Maßnahmen beim Präparieren oder Füllen von Kavitäten (z.B. Separieren, Beseitigen 1 2,3 störenden Zahnfleisches, Stillung einer übermäßigen Papillenblutung), je Kieferhälfte oder Frontzahnbereich 23 9050 Entfernen und Wiedereinsetzen sowie Auswechseln eines oder mehrerer Aufbauelemente bei 1 2,3 einem zweiphasigen Implantatsystem während der rekonstruktiven Phase 17-27 5170 Anatomische Abformung des Kiefers mit individuellem Löffel bei ungünstigen Zahnbogen- und 1 2,3 Kieferformen und/oder tief ansetzenden Bändern oder spezielle Abformung zur Remontage, je Kiefer Hinweis: Empfehlung BZÄK: Abformungen mit individuellem Löffel für andere als die in der Leistungsbe schreibung genannten Indikationen sind analog nach § 6 Abs 1 GOZ zu berechnen Materialkosten 1 2,3 Laborkosten § 9 GOZ 22 2270 Provisorium im direkten Verfahren mit Abformung, je Zahn oder Implantat, einschließlich Entfernung 1 2,3 Laborkosten § 9 GOZ Eingliederung: 36,46, 24, 9050 26,23 36,46,23 2200 24,26 5000 25 5070 27, 45,22 2210 22,27,45 2197 17-27 8100 Entfernen und Wiedereinsetzen sowie Auswechseln eines oder mehrerer Aufbauelemente bei 5 einem zweiphasigen Implantatsystem während der rekonstruktiven Phase Versorgung eines Zahnes oder Implantats durch eine Vollkrone (Tangentialpräparation) 3 Versorgung eines Lückengebisses durch eine Brücke oder Prothese: je Pfeilerzahn oder Implantat 2 als Brücken- oder Prothesenanker mit einer Vollkrone (Tangentialpräparation) Versorgung eines Lückengebisses durch eine Brücke oder Prothese: Verbindung von Kronen oder 1 Einlagefüllungen durch Brückenglieder, Prothesenspannen oder Stege, je zu überbrückende Spanne oder Freiendsattel Versorgung eines Zahnes durch eine Vollkrone (Hohlkehl- oder Stufenpräparation) 3 Versorgung eines Zahnes oder Implantats durch eine Vollkrone (Tangentialpräparation) 3 Laborkosten § 9 GOZ Adhäsive Befestigung (plastischer Aufbau, Stift, Inlay, Krone, Teilkrone, Veneer, etc.) 14 2,3 2,3 2,3 2,3 2,3 2,3 2,3 Bei den angegebenen Leistungen handelt es sich nur um Vorschläge, es wird keine Gewähr oder Haftung übernommen. Die Berechnung der konservierenden Begleitleistungen und die Angabe der Steigerungsfaktoren erfolgen nach Aufwand sowie die die Auslagen nach § 4 Abs. 3 GOZ. Dieses Musterbeispiel basiert auf der GOZ 2012 unter Berücksichtigung des aktuellen BZÄK-Kommentars, ggf. halten sie bitte Rücksprache mit ihrer Kammer. Inhalt ohne Gewähr. Die Material- und Laborkosten nach § 9 GOZ werden nach BEB und nach der jeweiligen individuellen Praxiskalkulation berechnet. Die Versorgung des Ober- und Unterkiefers würde bei einem GKV-Patienten gemäß den Richtlinien einer gleichartigen Versorgung berechnet werden. 34 ddm | Ausgabe 4 | 2017 Der komplette Fall Eigenlabor: Fremdlaborleistungen: LeistungAnzahl LeistungAnzahl Desinfektion Ausgang/Eingang Foto- oder Videodokumentation Umarbeiten eines konfektionierten Löffels zum individuellen/funktionellen Löffel Anpassen der Perforationen Desinfektion Implantatteile Modell aus Superhartgips Modellpaar trimmen, dreidimensional Prothetische Planung Wachsplatte für Bissregistrierung Bite Tape Provisorische/Krone/Brückenglied umfangreich ausarbeiten und polieren Formteil für provisorische Versorgung Mehraufwand für Einprobe/n Scan-Modell aus Epoxidharz 3 Anlage Auftragsdaten digital 1 Scannen/Digitalisieren, je Kiefer 3 Individueller Kunststofflöffel offen 3 Zahnfleischmaske abnehmbar 1 Lichtbildaufnahmen Zahntechniker/in 1 Zahnfarbenbestimmung - Zahntechniker/in 1 Set Up Kunststoff 1 PMMA-Orginal Multi Set-Up je Einheit 8 Zirkoneinheit Brücke-Gerüst f.makroret. Krone 3 Celtra Duo Krone gefräst 9 Krone individualiseren - Celtra Stain/Glaze 9 Keramikverblendung - VM11,VITA-22,23 2 Celtra Duo Kronengerüst 22,23 2 individuelle Frontzahn-Eckzahnführung 2 Platzhalter für Implantat 5 Verklebung Zirkon/Celtra Duo-Variolink Esthetic 3 Hybridverklebung Impl.Basis-Celtra Duo 36,46,23 3 Hybridverklebung Impl.Basis-Zirkon-RelyX Unicem 2 Versandgang8 Manipulierimplantat/digitaler Ablauf 5 Implantatabutment -Klebebasis Hybrid 5 Celtra DUO CAD Block je Einheit 9 5 1 2 3 5 5 2 1 1 1 1 3 2 1 Hierbei handelt es sich um eine Musterberechnung, eine Gewähr wird nicht übernommen. Michaela Frank ZMV Claudia Maier ZMV Freiberuflich und angestellt, regionale Abrechnungsseminare für Bauer & Reif Dental GmbH, München Angestellt Dentaqum GmbH Consulting Regionale Abrechnungsseminare für Bauer & Reif Dental GmbH, München Kontakt: Claudia Maier Dentaqum GmbH Heimeranstr. 35- 80339 München Mobil: 0151-74 31 20 11 E-Mail: [email protected] ddm | Ausgabe 4 | 2017 35 ABRE§ Ehevertrag – Teufelswerk oder sinnvoll? Dr. Daniel Gröschl, Rechtsanwalt, Fachanwalt für Medizinrecht Tobias Rist, Rechtsanwalt, Fachanwalt für Medizin- und Familienrecht Mittlerweile wird nahezu jede zweite Ehe geschieden. Das trifft auch Zahnärztinnen und Zahnärzte. Sie denken – wie die meisten Menschen –, wenn sie oder er den Bund der Ehe eingehen, nicht an eine mögliche spätere Scheidung. Allerdings sind die rechtlichen Folgen bei einer Scheidung für niedergelassene Zahnärzte schwer zu überschauen und einzuschätzen, vor allem wenn kein vorsorgender Ehevertrag abgeschlossen wurde. So manches mal dauert eine Scheidung in diesem Fall sehr lange. Das kostet Nerven und möglicherweise auch viel Geld. Im Hinblick auf die Zahnarztpraxis kann das existenzbedrohende Folgen haben. Dies ist jedenfalls dann so, wenn keine weiteren Vermögenswerte oder sonstige Einkommensquellen zur Sicherung der Existenzgrundlage bestehen. In diesem Beitrag sind die Konsequenzen einer Scheidung speziell für Zahnärztinnen und Zahnärzte aufgezeigt, die keinen Ehevertrag vereinbart haben. Außerdem geht es um Strategien, sich vor der Zerschlagung der durch jahrelange Arbeit aufgebauten Praxis zu schützen. •Auch ohne einen Ehevertrag können die Eheleute noch während eines laufenden Scheidungsverfahrens eine sogenannte Scheidungsfolgevereinbarung aufsetzen, die klare Regelungen für den Fall der Scheidung trifft. •Ungeachtet sämtlicher Möglichkeiten der rechtlichen Gestaltung ist stets eine außergerichtliche Einigung zwischen den Eheleuten sinnvoll und beugt einem langwierigen und meist emotional beladenen Prozess vor. 1. Der gesetzliche Güterstand – Was bedeutet dies eigentlich? Gesetzlicher Güterstand – wir erlauben uns, einmal etwas „stumpf“ zu „übersetzen“, was damit gemeint ist: Welchen Eheleuten gehören nach dem Gesetz die Vermögensgegenstände? Anders formuliert: Um überhaupt klar abgrenzen zu können, wem das in die Ehe eingebrachte, bereits vorhandene oder während der Ehezeit erworbene Vermögen gehört, existieren Regelungen zum sogenannten Güterstand. Diese Vorschriften beinhalten auch Regelungen über die Vermögensverwaltung oder die Verteilung Fast jeder hat im Bekanntenkreis schon einmal ein Scheidungsver- von Verbindlichkeiten. fahren miterlebt. Möglicherweise war der Eine oder Andere dabei sogar selbst betroffen. Dennoch sind für viele Zahnärztinnen und Grundsätzlich existieren in Deutschland drei verschiedene Arten Zahnärzte die Konsequenzen einer Ehescheidung ohne Ehever- des ehelichen Güterstandes: trag für ihr Unternehmen, nämlich die Zahnarztpraxis, unbekannt. •Zugewinngemeinschaft Das Wichtigste in Kürze: •Gütergemeinschaft •Gütertrennung •Eine Eheschließung hat erhebliche rechtliche Folgen. •Ohne Ehevertrag sind die finanziellen Folgen einer Existiert kein Ehevertrag, leben die Eheleute grundsätzlich im Scheidung gravierend. sogenannten Güterstand der Zugewinngemeinschaft. Der •Die Rechtsprechung schützt den finanziell schwächeren Gesetzgeber hat sich bei der Festlegung des „Grundmodells“ der Ehepartner, was oftmals die Unwirksamkeit bestehender Zugewinngemeinschaft – das mit Eheschließung automatisch in Eheverträge mit sich bringt. Kraft tritt – an der historisch und traditionell vorhandenen Allein •Sollten beide Ehepartner gleichberechtigte Gesellschafter verdiener-Ehe orientiert. Da der eine Ehepartner das regelmäßige in einer Zahnarztpraxis sein, hat die Scheidung oft Einkommen verdient und somit das Vermögen der Familie aufexistenzbedrohende Auswirkungen für mindestens einen baut, soll hiervon der nicht berufstätige Ehepartner partizipieren. der Eheleute. •Hauptstreitpunkte in einem Scheidungsverfahren sind Die selten vorhandene Gütergemeinschaft führt dazu, dass die meist rechtliche Ansprüche im Bezug auf Vermögensjeweiligen Vermögen „in einen Topf“ kommen und das Vermögen gegenstände, der Unterhalt und die Auseinandersetzung am Ende aufgeteilt wird. von Vermögenswerten, insbesondere einer gemeinsamen Immobilie. 36 ddm | Ausgabe 4 | 2017 ABRE§ Gütertrennung bedeutet, dass die Eheleute – meist durch einen Ehevertrag – vereinbart haben, dass das vor der Ehe und während der Ehezeit jeweils erworbene Vermögen vollständig getrennt bleiben soll. Im Falle einer Scheidung findet dann kein Ausgleich statt. Jeder behält sein eigenes Vermögen und partizipiert nicht an dem Vermögen des jeweils anderen. Eine solche Vereinbarung der Gütertrennung ist nur durch einen notariell beurkundeten Ehevertrag oder durch eine entsprechende vor dem Familiengericht protokollierte Scheidungsfolgevereinbarung möglich. Dieser Zahnarzt verfügt bei Eheschließung über ein Vermögen von 100.000,00 €. Außerdem läuft ein Kredit für die Praxis von 100.000,00 €. Das Endvermögen des Ehemanns, inklusive der Praxis, beläuft sich auf 500.000,00 €. Die Ehefrau verfügt über kein Endvermögen. Während der Ehezeit erhielt die Ehefrau zwei Schenkungen ihrer Eltern in Höhe von 20.000,00 € und 10.000,00 €. Das Geld ist zwischenzeitlich aufgebraucht. Dies ergibt folgende Zugewinnausgleichsberechnung: Ehemann Vorteil der Gütertrennung für Sie als Zahnärztin oder Zahnarzt ist, dass eine Scheidung die Zahnarztpraxis, beziehungsweise deren Endvermögen – Anfangsvermögen = 500.000,00 € Wert nicht tangiert. Allerdings haben die meisten Eheleute keinen Ehevertrag abgeschlossen, so dass sie im gesetzlichen Güterstand der Zugewinngemeinschaft leben. Dies bedeutet, dass das jeweils eigene Vermögen von Ihnen und Ihrem Ehepartner zwar getrennt bleibt und auch jeder jeweils Eigentümer seines Vermögens bleibt. Auch die weit verbreitete Fehlvorstellung, dass die Eheleute gegenseitig für die jeweiligen Schulden des anderen Ehepartners haften, ist falsch. Eine gemeinsame Haftung für Schulden tritt nur dann ein, wenn beide die aufgenommenen Verbindlichkeiten, beispielsweise bei einem Darlehensvertrag, unterschrieben haben. Ehefrau Endvermögen – Anfangsvermögen = 0 € Der Zugewinn des Ehemanns wäre somit um 500.000,00 € höher als der der Ehefrau. Die Folge: er müsste die Hälfte, also 250.000,00 € an seine Ehefrau bezahlen. Nochmals: Je höher der in der Ehe erwirtschaftete Wert ihrer Praxis, desto höher ist der Ausgleichsbetrag, den Sie im Falle eines Zugewinnausgleichsanspruches an den Partner auszahlen müssAllerdings wird bei der Zugewinngemeinschaft der in der Ehezeit ten, sofern dieser kein eigenes Vermögen in dieser Höhe aufgeentstandene Zugewinn zwischen den Eheleuten ausgeglichen, baut hat. so dass jeder in gleicher Weise an dem in der Ehe erworbenen Vermögen partizipiert. Dies geschieht durch die Aufstellung 2. Was ist meine Praxis wert und wie wird einer „Bilanz“, in der das jeweilige Anfangsvermögen (das Vermö- dies im Zugewinnausgleich berücksichtigt? gen zum Zeitpunkt der Eheschließung) mit dem Endvermögen Unabhängig von obigem Beispiel, wird die Zahnarztpraxis meist (das Vermögen zum Zeitpunkt der Zustellung des Scheidungs- durch ein Sachverständigengutachten bewertet. Da nicht selten antrages) verglichen wird. Schenkungen an einen der Eheleute die Zahnarztpraxis den Großteil des Vermögens der Eheleute und Erbschaften während der Ehezeit werden zum jeweiligen widerspiegelt, ist schon aus obigem Beispiel ersichtlich, dass die Anfangsvermögen hinzugerechnet, denn diese wurden nicht Scheidung zu existenzbedrohenden Szenarien führen kann. Dies durch die Eheleute im eigentlichen Sinn erwirtschaftet, sondern bedeutet auch, dass der Zugewinnausgleich häufig dazu führt, erfolgten ohne Gegenleistung. Der rechtliche Zugewinn ist daher dass die Praxis veräußert werden muss und damit zukünftig die der Betrag, um den das Endvermögen eines Gatten sein Anfangs- wirtschaftliche Existenzgrundlage fehlt. Unabhängig von den vermögen übersteigt. Sollte dies der Fall sein, ist die Hälfte des rechtlichen Sondervorschriften zur Berechnung des Vermögens Differenzbetrages an den jeweiligen anderen Ehegatten auszu- (Indizierung, privilegierter Vermögenserwerb, Erbschaften, etc.) ist die Bewertung eines Unternehmens, hier der Zahnarztpraxis, gleichen. schwierig. Der einfache Teil betrifft die vorhandenen Vermögensgegenstände wie Inneneinrichtung etc., die relativ leicht bezifWir machen das mal plastisch. Folgendes typisches Beispiel: fert werden können. Gehören zum Vermögen noch Immobilien Ein Zahnarzt ist Inhaber einer gut laufenden Praxis. Seine Ehefrau oder Firmenbeteiligungen, muss man in nahezu allen Fällen auf ist zu Hause und betreut die Kinder. Sie hat keine eigenen Ein- einen Sachverständigen zurückgreifen, der die jeweiligen Vermökünfte (dieses Fallbeispiel ist wertungsfrei. Natürlich gibt es auch gensgegenstände bewertet. Dies gilt auch für den immateriellen Hausmänner und arbeitende Zahnärztinnen, sodass das Beispiel Wert der Praxis, den sogenannten „Goodwill“. Wie so oft ist jedoch diese Bewertung im Vorfeld nicht einzuschätzen, da viele Parameselbstverständlich auch für diese Konstellationen gilt). ter in die Wertberechnung fließen. ddm | Ausgabe 4 | 2017 37 ABRE§ Um die Sache griffiger zu machen, ergänzen wir unser obiges Und es kommt noch besser für den ratlosen Zahnarzt: Der oben errechnete Betrag ist bei Rechtskraft der Scheidung sofort fällig Fallbeispiel wie folgt: und an die Ex-Ehefrau zu bezahlen. Unser mittlerweile 35-jähriger Zahnarzt hat die Praxis seines Vaters übernommen und dafür einen Kredit in Höhe von 100.000,00 € Sie als Zahnarzt haben nunmehr, sofern Sie nicht über andere Veraufgenommen. Er lernt seine zukünftige Ehefrau kennen, beide mögenswerte verfügen, drei Möglichkeiten. heiraten und bekommen zwei Kinder. Das junge Paar denkt zu diesem Zeitpunkt natürlich noch nicht daran, einen „unroman- •Sie veräußern die Zahnarztpraxis zum bestmöglichen Preis und zahlen Ihre Ex-Ehefrau aus. tischen“ Ehevertrag zu schließen. Wer mag zu Beginn einer Ehe schon an Scheidung denken? Bei der Eheschließung bestand sei- •Sie übertragen der Frau anstelle einer Zahlung die Immobilie, behalten die Praxis und stehen nun auf der tens der Ehefrau keinerlei Vermögen. Straße (während möglicherweise der neue Partner in die Villa einzieht). Dem jungen Zahnarzt geht es gut, er kann nicht nur den Kredit in Höhe von 100.000,00 € zurückzahlen, sondern nach Erreichen des •Sie nehmen einen hohen Kredit auf, damit Sie die Ex-Ehefrau auszahlen können. 50. Lebensjahres und dank harter Arbeit hat die Zahnarztpraxis einen berechneten Gesamtwert von 500.000,00 €. Da der Zahnarzt rund um die Uhr in der Praxis war und auch am Wochenende Spätestens nun dürfte allen klar werden, dass es hier ans „Eingefür seine Patienten dagewesen ist, hat sich die Frau während ihrer machte“ geht, nämlich an die wirtschaftliche Existenz. Daneben Wellness-Urlaube in der Zwischenzeit „umorientiert“ und einen kommen wöchentlich Briefe des Anwalts bezüglich des UnterRechtsanwalt kennengelernt, dem sie sich zuwandte. Da das halts, des Sorgerechts etc. an, die zusätzlich erheblich emotional schwäbische Ehepaar sparsam gelebt hat und der Mann sowieso belasten. nur in der Praxis war, haben beide noch ein zusätzliches Vermögen in Höhe von 200.000,00 € angespart. Zudem leben beide in Die erste Reaktion ist in solchen Fällen ist meist: „Ich verkaufe die einer, in der Ehezeit erworbenen Jungendstil Villa in bester Lage in Praxis. Ich möchte nicht noch einmal eine lange Zeit lediglich Stuttgart. Die Immobilie hat einen Wert von 800.000,00 € und ist Schulden abarbeiten. Das Haus bekommt meine Frau niemals.“ mittlerweile schuldenfrei. Als Eigentümer eingetragen ist nur der Nach kurzer Überlegung entscheiden Sie sich doch lieber dafür, Ehegatte, da er alles Finanzielle regelt um seine Frau nicht damit die Praxis zu behalten, denn Sie lieben Ihre Arbeit als Zahnarzt. All zu belasten. Trotz zahlreicher Gespräche mit Freunden, einer dies sollte aber besser im Vorfeld vermieden werden. Sie ahnen es: Eheberatung und sonstigen hilfeanbietenden Dritten, ist die Ehe da hilft der Ehevertrag. nicht mehr zu retten. Die Ehefrau will sich trennen und mit dem neuen Partner zusammenwohnen. Nach 12 Monaten Trennungs- 3. Vorsorgender Ehevertrag zeit erreicht den Zahnarzt der Scheidungsantrag der Ehefrau. Er Das soeben genannte Ergebnis zur Vermeidung einer Existenzbeahnt Böses. Ist seine ganze Aufopferung in den letzten Jahren für drohung war Ihnen als geneigtem Leser sofort klar. die Familie umsonst gewesen? Bekommt die Ehefrau, die ihn verUnd doch: Viele Menschen in Deutschland denken an Vorsorge lässt, etwa noch Geld? für Krankheit, das Alter, einen Bausparvertrag, private Altersvorsorge und den Abschluss sämtlicher Versicherungen. An die Hier eine grobe Berechnung: Folgen einer Eheschließung und erst recht die einer möglichen Scheidung, denken nur sehr wenige Menschen. Ehemann Wie obiges Beispiel gezeigt hat, schläft man als Selbständiger mit einem notariellen Ehevertrag nachts deutlich besser. Beide Eheleute bestimmen gleichberechtigt, welche Regelungen sie treffen möchten. Dies können lediglich einige wenige Punkte sein oder Ehefrau letztendlich ein allumfassender Ehevertrag, der sämtliche Regelungen für den Fall einer Scheidung beinhaltet. Ein Notar, der nicht Endvermögen – Anfangsvermögen = 100.000,00 € wie ein Anwalt nur für eine Seite tätig ist, berät objektiv und muss Die Ehefrau könnte nun die Hälfte der Differenz zwischen den obi- Sie über sämtliche Punkte belehren. gen beiden Beträgen, also die Hälfte von 1,3 Mio. € verlangen. Das sind 650.000,00 €. Endvermögen – Anfangsvermögen = 1,4 Mio € 38 ddm | Ausgabe 4 | 2017 ABRE§ Besuchen Sie uns auf den Herbstmessen Expertenwissen und Anwendertipps für Sie und Ihr Team r fü nd rt si O n or rte h v pe ic Ex önl re rs se pe Un Sie VITA ENAMIC® multiColor – Hybridkeramik für ästhetische Front-/Seitenzahnkronen ZTM Hans Jürgen Lange (DL Teuber, Darmstadt) VITAPAN EXCELL® – Premium-Frontzähne aus MRP-Komposit ZT Karl-Heinz Körholz (TRIGODENT, Königswinter) VITA Easyshade® V – Digitale Farbbestimmung und Kommunikation ZA Knut Marcus Mau (Mau Zahnarztpraxis, Tuttlingen) VITA Zahnfabrik Bestseller Wochen bei VITA mit attraktiven Angeboten am Stand und auch online – Wir freuen uns auf Ihren Besuch: • Fachdental Leipzig 22./23.09.2017 • Fachdental Südwest Stuttgart 20./21.10.2017 • id infotage dental München 14.10.2017 • id infotage dental Frankfurt 10./11.11.2017 www.vita-zahnfabrik.com ddm | Ausgabe 4 | 2017 facebook.com/vita.zahnfabrik VITA – perfect match. 39 ABRE§ Ebenfalls überlegt werden muss, welche Form des Güterstandes Daher nochmal der Appell an Alle: Machen Sie sich schon frühzeitig Gedanken für den Fall einer für die Ehe gewollt ist: Scheidung, auch wenn dies „unromantisch“ und ein Thema ist, dass ungern zwischen den Eheleuten a)Sie könnten sich zunächst für die Gütertrennung entscheiden angesprochen wird. und dadurch den Zugewinnausgleichsanspruch komplett ausschließen. b)Durch ehevertragliche Regelungen kann lediglich Ihre Zahnarztpraxis, beziehungsweise deren Wert, komplett im Zugewinn und damit aus dem Ausgleichsanspruch entfernt werden (sog. modifizierter Zugewinnausgleich). Dann würde im Fall der Herausnahme der Zahnarztpraxis aus dem Zugewinn häufig kein Vermögen auszugleichen sein und nur der Praxisinhaber an der Vermögensbildung durch die Praxis einseitig partizipieren. Dieser Vertrag würde einer Ausübungs- und Inhaltskontrolle durch ein Gericht nicht standhalten. Die Ehefrau müsste zwar nicht an den Praxiswerten, aber doch anderweitig an dem erworbenen Vermögen der Eheleute partizipieren. Denn nach der aktuellen Rechtsprechung darf ein Ehevertrag einen Ehepartner nicht einseitig benachteiligen. Dennoch bedeutet der Vertrag einen gewissen Schutz für die Ehepartner. Mit einer ehevertraglichen Herausnahme der Praxis aus dem Zugewinn können Sie jedoch ohne das Damoklesschwert der Folgen einer Scheidung für den Erfolg ihrer Zahnarztpraxis arbeiten, unabhängig davon, ob sich der Partner „neuorientiert“ oder nicht. Partizipiert der Partner nicht am Ausgleich des Zugewinns der Praxis, können und müssen andere Vermögensgegenstände, etwa die Lebensversicherung, Bankkonten etc. die Sie privat nutzen und natürlich Ihr Haus, sofern Sie nicht die komplette Gütertrennung vereinbart haben, für einen Ausgleich genutzt werden. Da die Zahnarztpraxis und die hiermit verbundenen Lebensgegenstände sowie die dort entstandenen Verbindlichkeiten nicht in den Zugewinn fallen würden, bedeutet dies jedoch auch, dass die Schulden der Praxis das Privatvermögen nicht vermindern. Somit unterliegen Gewinnverwendungen zu privaten Vermögensbildungen dem Zugewinn. 4. Zusammenfassung Es gibt zahlreiche Möglichkeiten, sich vorsorgend für den Fall einer Scheidung weitestgehend abzusichern. Fest steht jedoch auch folgendes: Ohne einen Ehevertrag kann eine Scheidung, unabhängig davon, wer Auslöser für die Trennung ist, zu einer existenzbedrohenden Lage für Sie als Zahnärztin oder Zahnarzt werden. Oft ist es bei streitenden Eheleuten während eines unter Umständen anhängigen Eheverfahrens nicht mehr möglich, gemeinsame Regelungen im Wege einer Scheidensfolgevereinbarung zu treffen. Stattdessen streitet man um jeden Cent. Für objektive Erwägungen sind die Streitparteien dann meist nicht mehr zugänglich – das lehrt die Beratungspraxis. 40 Dr. Daniel Gröschl Rechtsanwalt Fachanwalt für Medizinrecht Tobias Rist Rechtsanwalt, Fachanwalt für Medizin- und Familienrecht Dr. Daniel Gröschl und Tobias Rist sind Rechtsanwälte bei Ratajczak & Partner mbB, einer der größten Anwaltskanzleien für Medizinrecht in Deutschland Tätigkeitsgebiete: •(Zahn)Arzthaftungsrecht • Recht der Heilberufe •Berufsrecht für Zahnärzte und Ärzte •Familienrecht (Insbesondere auch Eheverträge / Scheidungsfolgenvereinbarungen) Tätigkeitsgebiete: • Recht der Heilberufe •insbesondere Vertragszahnarztrecht und Vertragsarztrecht • ärztliches Vertragsrecht •Berufsrecht der Zahnärzte und Ärzte •Zahnarzthaftungsrecht •Strafrecht für Ärzte und Zahnärzte Werdegang: •Pressesprecher Landesschülervertretung Schleswig-Holstein •12 Jahre Radio- und Fernsehjournalist •Studium der politischen Wissenschaften und der Rechtswissenschaften an der ChristianAlbrechts Universität zu Kiel •Rechtsanwalt • Fachanwalt für Medizinrecht Kontakt: Rechtsanwalt Dr. Daniel Gröschl Telefon: 0 70 31 / 95 05-18 E-Mail: [email protected] Werdegang: •Studium der Rechtswissenschaft an den Universitäten Tübingen und Zürich •Berufsbegleitende Dissertation an der Universität Zürich •Rechtsanwalt • Fachanwalt für Medizinrecht • Fachanwalt für Familienrecht •Mitglied der Rechtsanwaltskammer Stuttgart •Mitglied im Deutschen Anwaltverein e. V. •Mitglied in den Arbeitsgemeinschaften Familienrecht und Medizinrecht im Deutschen Anwaltverein •Mitglied bei Anwälte für Ärzte e. V. Kontakt: Rechtsanwalt Tobias Rist Telefon 07031-950521 E-Mail:[email protected] ddm | Ausgabe 4 | 2017 PROCONE » Bewährtes ABRE§ weiterentwickelt « MEDENTIKA® bietet mit Procone ein neues Implantat, mit dem Sie Ihr Behandlungskonzept erweitern können. Kurze Behandlungszeit Gewohnte Arbeitsabläufe Reduzierte Kosten Simultane Implantation und Sinuslift – bei geringem Knochenangebot. Das High-Profile-Gewinde sorgt für eine hohe Primärstabilität. Zur Insertion empfehlen wir das Chirurgie-Set von CAMLOG. Die prothetische Versorgung kann mit CAMLOG oder C-Serie* Aufbauten erfolgen. Procone Implantat 118,00 EUR** CAMLOG Implantat 154,00 EUR*** (Listenpreis Stand 31.07.2017) Preiswerte Aufbauten der C-Serie*. IPS Implant Systems * MEDENTIKA® C-Serie ist kompatibel zu CAMLOG ** zzgl. MwSt. inkl. Verschlussschraube und Einbringpfosten *** zzgl. MwSt. inkl. Verschlussschraube Vertrieb: Instradent Deutschland GmbH Hammweg 8 76549 Hügelsheim www.instradent.de Telefon 07229 69912-0 ddm | Ausgabe 4 | 2017 41 Kollegentipp Sichere Befestigung von CAD/CAM-Materialien: Ein kompakter klinischer Leitfaden Julián Conejo Insuffiziente Komposit- und Amalgamfüllung Zahn 16. Stumpfaufbau und Präparation Zahn 16. Das virtuelle Modell der Präparation. Computer Aided Design der Vollkrone. Für die klinische Langzeitbeständigkeit vollkeramischer Restaurationen ist ein belastbarer und zuverlässiger Haftverbund nach adhäsiver Befestigung wesentlich. Unterschiedliche Werkstoffe müssen jedoch materialgerecht konditioniert und befestigt werden. Dr. Julián Conejo (University of Pennsylvania, School of Dental Medicine, Philadelphia, USA) erläutert Schritt für Schritt die materialspezifischen Protokolle für Feldspat-, Glas-, Hybrid- und Zirkondioxidkeramik und zeigt die Unterschiede auf. Wahl des Befestigungssystems „Eine adhäsive Befestigung ist für Feldspat- und Hybridkeramik unerlässlich“, lautet die Empfehlung des Klinikers. Obwohl Vollkronen aus zirkondioxidverstärkter Lithiumsilikat-Glaskeramik und Zirkondioxid auch konventionell zementiert werden können, empfiehlt Julián Conejo dieses Vorgehen nur bei einer retentiven Präparationsform und in Behandlungssituationen mit suboptimaler Trockenlegung. 42 ddm | Ausgabe 4 | 2017 Kollegentipp Die virtuell im Block platzierte Restauration. Palatinale Ansicht auf die Präparationsränder. Die definitiv zementierte VITA ENAMIC Krone. Röntgenkontrolle nach finaler Zementierung. ZA Dr. Julián Conejo Philadelphia, USA Konditionierung der Zahnsubstanz Die klinischen Konditionierungsschritte realisiert Julián Conejo wie folgt: „Wenn sich die Präparation •2002–2005 Zahnmedizinstudium hauptsächlich im Schmelz befindet, lasse ich Phosphorsäure für 20 Sekunden einwirken. Danach an der Universidad Latina de trage ich die adhäsiven Komponenten auf.” Wenn sich die Präparation im Dentin befindet, empfiehlt Costa Rica er ein selbstätzendes Bondingsystem. „Bei diesen Adhäsivsystemen wird keine Phosphorsäure benö- •2006–2008 Spezialisierung in tigt, was Sensibilitätsstörungen nach der adhäsiven Konditionierung verhindert“, so Julián Conejo. zahnärztlicher Prothetik an der Konditionierung der Restauration „Um Friktion zu erhalten, müssen Feldspat- sowie Hybridkeramik für 60 Sekunden und zirkondioxidverstärkte Lithiumsilikat-Glaskeramik für 20 Sekunden mit Flusssäure geätzt werden“, berichtet der Zahnarzt und Wissenschaftler. Ferner erklärt er: „Eine raue Oberfläche der keramischen Restauration wird für eine gute mikromechanische Retention benötigt. Wird dieser Schritt ausgelassen, kann dies zum adhäsiven Versagen führen.“ Der Silanhaftvermittler soll für 60 Sekunden einmassiert werden, um einen chemischen Verbund zum Restaurationsmaterial zu erzielen. Protokoll für Zirkondioxid Julián Conejo weist auf das abweichende Konditionierungsprotokoll bei Zirkondioxid hin: „Dieses Material sollte für 20 Sekunden mit einer Aluminiumoxid-Korngröße von 30 bis 50 Mikrometern und weniger als 2,8 bar abgestrahlt werden.“ Ein Primer (Haftvermittler) mit dem Phosphatmonomer MDP sei für eine hohe Haftkraft zu Zirkondioxid zu empfehlen. Fazit „Bei der adhäsiven Eingliederung keramischer Restaurationen ist jeder Schritt von großer Wichtigkeit“, lautet Julián Conejos Fazit zur adhäsiven Befestigung. Die makellose Oberfläche der Restauration sollte ordnungsgemäß konditioniert werden. Die Gebrauchsanweisungen der Adhäsiv- und Befestigungssysteme müssten befolgt werden, und nur eine gewissenhafte Trockenlegung des Arbeitsfelds ermögliche ein zuverlässiges adhäsives Befestigen. ddm | Ausgabe 4 | 2017 Universidad Intercontinental México •2006–2008 Postgraduales Aufbaustudium am New York University College of Dentistry •2010–2012 Lehrtätigkeit an der Universidad Latina de Costa Rica und der Universidad Intercontinental México •Zertifizierter CEREC Trainer im Dentists & Technical Experts Network of CEREC Professionals •Niedergelassener Zahnarzt mit Privatpraxis und Leiter des Dentallabors Perlas de Porcelana in San José, Costa Rica •Visiting Scholar an der University of Pennsylvania, School of Dental Medicine, Philadelphia, USA 43 New Media Patientengewinnung im Internet – Der Weg zu einer hochprofitablen Zahnarztwebseite Grundlagen und die essentiellen Komponenten einer digitalen Marketingstrategie Jochen Dreixler, Dr. Frank Zastrow Einleitung Mehr als 90 Prozent der Patienten informieren sich vor einem Arztbesuch im Internet. Der erste Eindruck ist dabei ausschlaggebend und entscheidet darüber, ob der potentielle Patient die Praxis als interessant einstuft und Kontakt aufnimmt oder einen anderen Zahnarzt präferiert. Alle Altersgruppen, auch die Generation der Silver Surfer –sie zählen zu der am schnellsten wachsenden Zielgruppe- sind längst im Internet angekommen. Google und Arztbewertungsportale sind neben einer persönlichen Empfehlung die wichtigsten Quellen bei der Arztauswahl. Jeder Vierte über 60 Jahre sucht bei Google nach einem Arzt. Etwa jeder dritte Internetnutzer forscht direkt auf einem Bewertungsportal wie Jameda. Die Bedeutung gedruckter Branchenverzeichnisse hingegen erscheint bedeutungslos. Diese Entwicklung zeigt, dass die Online-Patienten-Akquise über die Webseite das Kernstück einer jeden Marketingstrategie darstellen sollte. Auf der Webseite muss Überzeugungsarbeit geleistet werden, um Neukunden zu gewinnen und langfristig profitabel zu arbeiten. In der fünfteiligen Serie Patientengewinnung im Internet erklären der Conversion-Experte Jochen Dreixler und der Implantologe Dr. Frank Zastrow den Weg zu einer hochprofitablen Zahnarztwebsite Schritt für Schritt. 44 ddm | Ausgabe 4 | 2017 New Media Marketinggrundlagen Aus der Studie der Stiftung Gesundheit aus dem Jahre 20101 wird deutlich, dass nur 30 Prozent der niedergelassenen Ärzte glauben, dass sie ihre Marketingmöglichkeiten in der Praxis konsequent ausschöpfen. Rund 70 Prozent sind der Meinung, dass sie Nachholbedarf im Bereich Marketing haben. Daher zunächst einige Grundlagen. Eine Ist-Analyse der aktuellen Positionierung dient im ersten Schritt dazu, Stärken und Schwächen aufzudecken. Um diese Punkte zu identifizieren, eignen sich unter anderem Patientenbefragungen. Essentiell ist die Auffindbarkeit der Homepage im Internet: Wie erreiche ich meine Zielgruppe derzeit online? Nach welchen Kriterien muss ein potentieller Patient suchen, um die Praxis über beispielsweise Google ausfindig zu machen? Auch gilt zu überlegen, wo sich ungenutzte Potentiale verbergen. Weitere Fragen, die im Rahmen der Ist-Analyse zu beantworten sind, können lauten: Wie überzeuge ich meine Kernzielgruppe von der Kontaktaufnahme mit meiner Praxis? Wie stehe ich im Vergleich zum Wettbewerb da? Welche Leistungen kommunizieren die Kollegen auf der Webseite? Welche Online-Marketing-Kanäle nutzen sie? Haben sie einen Newsletter? Binden sie Social Media Kanäle ein, um eventuell eine jüngere Zielgruppe anzusprechen? Auf welchen Bewertungsplattformen sind sie vertreten? Gibt es Dinge, die der Wettbewerb sehr gut umsetzt? Im Anschluss gilt es, die eigene Positionierung zu überdenken und entsprechend auszurichten. Dabei sind die Alleinstellungsmerkmale einer Praxis oder eines Mediziners in der Kommunikation klar hervorzustellen, um sich auch langfristig von den Kollegen abzugrenzen und das Praxisprofil zu schärfen. Die Positionierung einer Praxis ist abhängig von limitierenden Faktoren. Welches Leistungsspektrum kann ich anbieten? Welche fachliche Expertise besteht in der Praxis, im Team? Welches Talent bringe ich mit? Kann ich beispielsweise sehr gut mit Kindern umgehen? Oder mit Senioren? Möchte ich mich vielleicht eher auf Selbstständige und berufstätige Patienten fokussieren? Wie ist die technische Ausstattung der Praxis? Bietet sich dadurch eine Möglichkeit, im Vergleich zum Wettbewerb hervorzustechen? ddm | Ausgabe 4 | 2017 45 New Media Weitere Wettbewerbsvorteile können sich durch eine Spezialisierung, wie unbesetzte Nischen oder ein hohes Maß an Servicequalität ergeben. Kann ich beispielsweise im Gegensatz zur Konkurrenz minimale Wartezeiten garantieren? Habe ich eine barrierefreie Praxis? All dies sind Faktoren, die schon einen klaren Hinweis darauf geben, wie die Positionierung ausfallen kann und welche Positionierung möglich und sinnvoll ist. Eine klare Definition der Marketingziele ist wichtig. Die klassischen Marketingziele für niedergelassene Zahnärzte können sein, die Auslastung der Praxis dauerhaft und nachhaltig zu steigern oder betriebswirtschaftlich wichtige Zielgruppen zu erschließen. Dabei spielt die Gewinnung von Privatpatienten oder Selbstzahlern eine wichtige Rolle. Ein weiteres Ziel kann die Abgrenzung zum Wettbewerb, dem Hervorstellen von Alleinstellungsmerkmalen oder einer Spezialisierung sein. Der letzte Punkt ist insbesondere für wettbewerbsintensive Großstädte und Ballungsräume interessant. Marketingziele sollten SMART formuliert sein. S-pezifisch, M-essbar, A-kzeptanz durch Empfänger, Realistisch und erreichbar, T-erminiert, im besten Fall mit Angabe einer konkreten Deadline. Im Anschluss 46 ddm | Ausgabe 4 | 2017 New Media … die Kraft, Visionen zu Realitäten zu erklären. Das FAIRE Implantat-System Das FAIRE Implantat-System Wann starten Sie mit ICX? Die Zukunft der dentalen Implantologie. Unser Ziel ist es, das meistverkaufte Implantat in Deutschland zu werden und unsere Kunden zu den zufriedensten zu machen. Service-Tel.: +49 (0)2641 9110-0 · www.medentis.de ddm | Ausgabe 4 | 2017 Mo.-Fr.: 7.30 bis 19 Uhr 47 New Media erfolgt die Entwicklung einer Marketingstrategie. Die Ziele werden dabei weiter heruntergebrochen und konkretisiert. Dabei wird zwischen einer Marktdurchdringungs- und Markterweiterungsstrategie unterschieden. Bei einer Durchdringungsstrategie wird das Potenzial einer bereits angesprochenen Personengruppe weiter ausgeschöpft. Im zweiten Fall werden neue Patientengruppen erschlossen, die bisher noch nicht oder nur vereinzelt zu Kunden zählen. Jede Strategie bedarf anderer Maßnahmen und Instrumentarien. Die Abgrenzung zu Mitbewerbern sollte bei der Entwicklung der Marketingstrategie stets im Hinterkopf behalten werden. In einem weiteren Schritt werden konkrete Maßnahmen geplant. Hierbei werden die 4 P’s (Product, Price, Place, Promotion) des Marketings detailliert betrachtet: Studie „Ärzte im Zukunftsmarkt Gesundheit 2010“, Stiftung Gesundheit. 2 Jameda Patientenstudie 2014 1 48 ProductJeder Berührungspunkt des Kunden mit dem Produkt oder der Praxis, als Teil des Produkterlebnisses bietet die Möglichkeit zur Optimierung und die Chance, die Marketing-Strategie konsequent umzusetzen. Zu Produkt zählen auch der Leistungskatalog und Service. Sofern das Produkt die Zielgruppe überzeugt, macht es seine eigene Werbung. Es wird auch von einem guten Product Market Fit gesprochen. Sofern das Produkt als unzureichend wahrgenommen wird, fällt es schwer, diese Lücke mit OnlineMarketing zu kompensieren. In diesem Fall muss von einem „Uphill Battle“ – Bergaufstrampeln gesprochen werden. Jede Maßnahme hat weniger Erfolg, unabhängig davon wie intelligent sie ist, da stetig gegen die Negativstimmen angekämpft werden muss. PriceNiedergelassene Ärzte zählen zu einem Sonderfall und können keine freien Preise für Leistungen der Krankenkassen bilden. Die freie Preisbildung und ein gutes Preis-Leistungsverhältnis kann nur bei Privatversicherten und Selbstzahlern festgesetzt werden. Dennoch ist Flexibilität gefordert. Die Zahlungsbedingungen (Ratenzahlung) können beispielsweise individuell vereinbart werden. Eine große Auswahl an Zahlungsmethoden anzubieten, wird als Service wahrgenommen und kann als Stellschraube genutzt werden, um sich regional abzugrenzen. PlaceDie Definition gestaltet sich in diesem Fall mit der Zahnarztpraxis als feste Institution als sehr einfach. Die Einbindung von Google Maps auf der Website erleichtert den Patienten die Routenplanung. PromotionDie anfänglichen Ausführungen zeigen, dass die Online-Präsenz einer Zahnarzt-Praxis ausschlaggebend für den Geschäftserfolg ist. Jochen Dreixler befürwortet, auf Offline Marketing vollständig zu verzichten und nur Online-Marketing zu betreiben. Denn die Arztsuche findet zum Großteil online statt.2 Eine häufige Empfehlung bei der Frage nach dem Marketing-Budget ist, 3-5 Prozent des Umsatzes auf profitable Weise zu investieren. ddm | Ausgabe 4 | 2017 New Media Essentielle Komponenten einer digitalen Marketingstrategie: Der Trichter stellt die Webseite und damit das Kernstück jeder digitalen Marketingstrategie dar. Die Kreise darüber stehen für die Besucherströme, die von unterschiedlichen Quellen auf der Website landen. In der Regel erreicht der Nutzer zunächst die Startseite oder Landingpage. Eine Landingpage ist eine Detailseite für ein spezifisches Unterthema wie professionelle Zahnreinigung. Zu Anfang sind es noch recht viele Webseitenbesucher. Nur ein Teil davon geht einen zweiten Schritt, ruft eine weitere Seite auf und informiert sich beispielsweise über das Leistungsspektrum einer Praxis. Ein Großteil springt bereits sehr früh ab, im besten Fall, weil er bereits die notwendige Information gefunden hat. Die Absprungrate wird im Fachjargon als Bounce Rate bezeichnet. Im dritten Schritt geht es noch tiefer in den Trichter hinein und erneut gehen User verloren. Die verbleibenden Nutzer informieren sich in der Regel als nächstes über organisatorische Dinge wie Öffnungszeiten. Dieser Aufbau kann als typischer Weg eines Nutzers angesehen werden und wird als User Journey oder Klickpfad bezeichnet. Ziel ist es, die Zahl der Aussteiger zu minimieren und die Zahl derjenigen, die es bis zum Ende des Klickpfades, des Conversion Funnels (Trichter) schaffen, zu erhöhen. Hierbei kann auf sehr bewährte Methoden aus dem E-Commerce und Hotelbuchungsbereich zurückgegriffen werden. Der Revenue am Ende des Trichters kann auf Webseiten von Zahnärzten eher als Leadgenerierung eingeordnet werden. Hierbei liegt der Fokus eher auf der Generierung von interessanten Kontaktanfragen als auf dem Abverkauf eines Produkts. Um Patienten und Webseitenbesucher langfristig zu binden und zu reaktivieren, wird häufig E-Mail Marketing genutzt, wie links im Schaubild mit „Blogs“, „E-Mail“ angedeutet. Eine kleine Erinnerung per E-Mail an die jährliche Zahnreinigung kann dadurch schnell und unkompliziert verschickt werden, bietet ein gesteigertes Maß an Service und eine zusätzliche Einnahmequelle für den Zahnarzt. Die Webseite muss so gut sein, dass sie einen sehr hohen Anteil von Webseitenbesuchern in Anfragen umwandelt. Sofern eine Webseite dazu nicht in der Lage ist, entstehen Kosten ohne Mehrwert. In der nächsten Ausgabe von ddm berichten wir daher, wie die Umwandlung der Besucherströme in Interessenten und Kontaktanfragen auf der Website funktioniert. ddm | Ausgabe 4 | 2017 49 New Media Hintergrund Der Conversion-Experte Jochen Dreixler sowie der Implantologe und Unternehmer Dr. Frank Zastrow haben sich mit dem Projekt zahnarzt-internet-marketing.de zum Ziel gesetzt, Online-Wissen an niedergelassene Zahnärzte zu vermitteln. Sie haben die Notwendigkeit erkannt, dass Zahnärzte eine funktionierende Online-Patienten-Akquise aufbauen müssen, die hochprofitabel für Sie arbeitet. Der vollständige, zehnteilige Online-Kurs kann auf zahnarzt-internet-marketing.de gebucht werden. Für unsere Leserinnen und Leser haben wir ein besonderes Special. Sie haben die Möglichkeit, sich für einen kostenfreien Zugang zu einem Schulungsvideo (Modul 7.2) anzumelden. Sie lernen so die technische Umsetzung des Online Kurses kennen und werden nach dem Studium des Schulungsvideos (Modul 7.2) schon einige Aha-Erlebnisse haben und Umsetzungsmöglichkeiten für Ihren Online Auftritt mitnehmen können. Registrieren Sie sich bei Interesse gleich unter http://patientengewinnungssystem.de/geschenk Jochen Dreixler Joe Dreixler ist auf Conversion Rate Optimization (CRO) spezialisiert. Dabei steigert er die Verkaufsraten (Conversion Rates) kommerzieller Websites messbar mit Methoden der Verkaufspsychologie, der User-Psychologie, der Verhaltensökonomie (Behavioral Economics) und durch konsequentes Website-Testing. So hat er zahlreiche kommerzielle Websites großer Unternehmen aus unterschiedlichsten Branchen wie eCommerce, Tourismus, Finanzdienstleistungen und anderen, aber auch von NGOS wie Unicef oder Greenpeace erfolgreich optimiert. 50 Dr. Frank Zastrow M.Sc. Nach erfolgreich abgeschlossenem Studium der Tourismusbetriebswirtschaftslehre (Diplom-Betriebswirt BA und Bachelor of Arts) hat Joe Dreixler ausgiebige Erfahrung in eCommerce und Online-Marketing gesammelt. Heute hat Joe Dreixler eine Gastprofessur für Conversion-Optimierung an der renommierten Business School ESADE in Madrid und Barcelona inne, wo er zuvor auch seinen Executive Master Digital Business abgeschlossen hat. Ferner lehrt er an Hochschulen in der Schweiz und ist als Speaker und Berater zum Thema Conversion Rate-Optimierung international gefragt. Dr. Frank Zastrow ist Inhaber einer eigenen Praxisklinik bei Heidelberg und hat sich neben seiner beruflichen Tätigkeit als Oralchirurg und Referent für implantologische Verfahren schon früh mit dem Thema Online Marketing und Digitalisierung von Praxen und Unternehmen auseinandergesetzt. •2005-2007 Mund- Kiefer-Gesichtschirurgie der Universitätsklinik Heidelberg •2008 Ernennung zum Fachzahnarzt für Oralchirurgie •2009 Ernennung zum Master in Implantology (M.Sc., Universität Münster) •2009-2012 Oberarzt der Implantologieklinik „Schloss Schellenstein“, Olsberg •Seit 2009 Nationale und internationale Referententätigkeit (frankzastrow.com) •Seit 2012 Inhaber der Praxisklinik Dr. Zastrow&Kollegen in Wiesloch (zahnarzt-dr-zastrow.de) •Seit 2016 Vorsitzender des Qualitätszirkels für Zahnheilkunde in Heidelberg Kontakt: Dr. Frank Zastrow Heidelberger Str. 38 69168 Wiesloch Telefon 0171 - 4 07 14 26 [email protected] ddm | Ausgabe 4 | 2017 New Media Okklusal verschraubte Prettau® Brücken mit anodisierten Titanbasen und Titansteg ddm | Ausgabe 4 | 2017 Zirkonzahn Deutschland – Neuler – T +49 7961 933990 – [email protected] – www.zirkonzahn.com Zirkonzahn Worldwide – Südtirol – T +39 0474 066 680 – [email protected] – www.zirkonzahn.com 51 Fortbildung Neue Fortbildungsattraktion für Süddeutschland VITA Akademie Allgäu, Dentallabor und Fräszentrum feierlich eröffnet Die VITA Akademie Allgäu wurde Ende Juni feierlich eröffnet. Zahlreiche Gäste waren zur Eröffnung der VITA Akademie Allgäu gekommen, um sich fachlich fortzubilden. Am Freitag, 23. Juni wurde im Rahmen der Einweihung des Dentallabors und VITA-zertifizierten Fräszentrums „Schick | Wir machen Zähne“ auch die VITA Akademie Allgäu feierlich eröffnet. Auf 400 Quadratmetern finden neben der Herstellung von Zahnersatz zukünftig auch theoretische und praktische Fortbildungen für bis zu 30 Zahnärzte beziehungsweise Zahntechniker in Kooperation mit dem Dentalmaterialhersteller VITA Zahnfabrik, Bad Säckingen, Deutschland statt. „Damit wird für mich ein Traum Wirklichkeit! Und jetzt kann es endlich losgehen“, freute sich Inhaber Benjamin Schick. Dank der hochmodernen Ausstattung können dabei alle handwerklichen Techniken, aber auch die computer-gestützte Herstellung von Zahnersatz mit neuesten Materialgenerationen erlernt werden, erklärte Schick und ergänzte, dass sogar Patientenbehandlungen bis hin zu chirurgischen Eingriffen und Implantationen den zukünftigen Kursteilnehmern live vor Ort demonstriert werden können. Fachlich eröffnet wurde die VITA Akademie Allgäu von Prof. Dr. Dr. h.c. Jörg R. Strub, der als amtierender Präsident die Qualitätsinitiative Progress in Science and Education with Ceramics (PROSEC) vorstellte. Strub berichtete, wie das Netzwerk aus Wissenschaftlern, Klinikern und Praktikern mit drei Forschungsgruppen eine metallfreie, vollkeramische Implantologie fördern und weiterentwickeln will. In diesem Rahmen stellte er eine multizentrische prospektive Langzeitstudie der Universitäten Zürich und Freiburg vor, die den klinischen Erfolg des Yttrium-stabilisierten Zirkonoxid-Implantats ceramic.implant (vitaclinical, Deutschland) bestätigte. „Wir haben jetzt Fünfjahresdaten und es sieht sehr gut aus“, resümierte Strub den positiven Langzeitverlauf hinsichtlich Überlebensrate, Knochenniveau und Weichgewebsreaktion. 52 ddm | Ausgabe 4 | 2017 Fortbildung Dr. Michael J. Tholey stand den Gästen auch in den Pausen gerne Rede und Antwort. Dr. Michael J. Tholey hielt einen Vortrag über Zirkonoxid und Verblendkeramik und lieferte dabei die aktuellen Erkenntnisse zu der Werkstoffkombination. Gerüste aus Zirkonoxid sollten laut aktueller Studienlage demnach anatomisch unterstützt gefertigt werden. Langsames Abkühlen am Ende eines Brands und eine glatte okklusale Oberfläche seien außerdem essenziell, um im klinischen Verlauf Chipping vorzubeugen. Tholeys Materialempfehlung für die Verblendung von Zirkonoxid auf der Grundlage von materialwissenschaftlichen Daten: „Die Verblendkeramik VITA VM 9 liegt hier vom Verbund her klar über der Norm im Vergleich zu Mitbewerbern“. Inhaber Benjamin Schick bei der Eröffnung von Dentallabor, Fräszentrum und der VITA Akademie Allgäu. ZA Knut Mau erläuterte sein Praxiskonzept zur digitalen Zahnfarbbestimmung mit dem VITA Easyshade V und zur Farbkommunikation mit der Software VITA Assist. Er riet generell dazu, die Farbwahl mit dem VITA SYSTEM 3D-MASTER durchzuführen: „Ich verwende für die Kommunikation ausschließlich die 3D-Farben. Denn ich brauche ein Farbsystem, das den gesamten Farbraum abdeckt!“ Nur damit könne man die Zahnfarbe exakt bestimmen und präzise an das Labor kommunizieren, ohne irreführende Adjektive wie „etwas dunkler“ oder „ein bisschen heller“ zu verwenden. Die VITA Akademie Allgäu freut sich zukünftig auf zahlreiche Besucher aus dem In- und Ausland. Mehr Informationen zum Kursangebot in Mauerstetten unter www.vita-zahnfabrik.com. ddm | Ausgabe 4 | 2017 53 Fortbildung 46. Jahrestagung der ADT – Erfolg für Zahnärzte und Zahntechniker Ein voller Erfolg war das „Forum 25“ Mit Workshops am Donnerstag, dem „Forum 25“ am Freitag und einem breit gefächerten Vortragsprogramm für Zahnärzte und Zahntechniker gehört die ADT-Jahrestagung nach wie vor zu den wichtigsten dentalen Veranstaltungen des Jahres. Ihr Ziel – der fachliche und wissenschaftliche Austausch zwischen Zahntechnik, Zahnmedizin, Hochschule und Industrie – hat die Arbeitsgemeinschaft Dentale Technologie e.V. (ADT) mit ihrer 46. Jahrestagung wieder einmal erreicht. ADT-Präsident Prof. Dr. Daniel Edelhoff (München) und Vizepräsident ZTM Wolfgang Weisser (Esslingen) eröffneten die mit rund 1.000 Teilnehmern bestens besuchte diesjährige Jahrestagung in der K3N-Stadthalle Nürtingen. Im Anschluss schnitt Prof. Dr. Dipl.-Ing. Andreas Gebhardt (Aachen) mit seinem Festvortrag „3-D-Drucken: Perspektiven und Grenzen“ direkt eines der Schwerpunktthemen an, das dann auch Prof. Dr. Constantin von See (Krems/Österreich: „Gegenwart, Zukunft und Visionen des 3-D-Drucks“) sowie ZTM Vanik Kaufmann-Jinoian (Liestal/Schweiz) und ZT Nikolas Bär (Sankt Augustin) mit interessanten Aspekten beleuchteten. ZTM Hans-Frieder Eisenmann (Amstetten) rundete das Thema ab mit einer betriebswirtschaftlichen Betrachtung des 3-Drucks als Laborwertschöpfung und „Baustein zum Labor 4.0“. Bilder: David Knipping 54 Der zweite Schwerpunkt „Digitalisierung“ begann mit einer neutralen Vorstellung des Masterstudiengangs Digitale Dentaltechnologie M.Sc. durch ZTM Jürgen Mehlert (Hamburg) und ZT Josef Schweiger (München), bevor kontroversere Betrachtungen folgten – zum Beispiel fragte sich Prof. Dr. Florian Beuer (Berlin), ob die digitale Fertigung selbst Totalprothesen einen neuen, „sexy“ Glanz verleihen kann. ddm | Ausgabe 4 | 2017 Fortbildung Wie eine gemeinsame Planung zu gemeinsamem Erfolg führt, zeigten OA Dr. Jan Brandt und ZTM Thorsten Peter (beide Frankfurt/Main). Zum Thema „funktionierendes Teamwork“ sprachen auch ZT Guido Gäßler (Ulm), Dr. Dr. Stephan Weihe (Dortmund) und Frank Hornung (Chemnitz). Sie veranschaulichten die „Diagnostik und Therapie im Team auf Basis fusionierter digitaler Daten“, während Dr. Michael Fischer und ZTM Benjamin Votteler (beide Pfullingen) mit ihrem Vortrag den „Teamerfolg mit Vollkeramik auf natürlichen Zähnen und Implantaten“ belegten. Das Publikum verlieh Luc und Patric Rutten den Preis „Bester Vortrag 2017“ Da kommt der ADT-Vorstand: Dr. Jan-Frederik Güth, ZTM Rainer Gläser, Prof. Dr. Daniel Edelhoff, ZTM Wolfgang Weisser, ZTM Hans-Jürgen Stecher Und am Rande … Erstmals stattgefunden, übertraf das Forum 25 für „Nachwuchstalente“ alle Erwartungen des Veranstalters und bot am Freitag vielen jungen bzw. angehenden Zahnmedizinern und Zahntechnikern die Möglichkeit zu Präsentation und Austausch. Parallel zum Tagungsprogramm lieferte die ausgebuchte Industrieausstellung ebenso viel Stoff und Gelegenheit zum regen Erfahrungsaustausch wie die Get-together-Party am Donnerstagabend und die Kongress-Party am Freitag das kollegiale Miteinander förderten. Der ADT-Preis „Lebenswerk“ gebührte der Dental-Größe Willi Geller Interessant, weil es in kleiner, offener Runde stattfand, war auch das Pressegespräch mit den ADTVerantwortlichen über die Schwerpunktthemen der Veranstaltung: So betrachteten ZTM Wolfgang Weisser und Prof. Dr. Daniel Edelhoff den 3-D-Druck vor allem aufgrund der damit verbundenen Zeitersparnis als zukunftsfähig. Bei der Anfertigung herausnehmbaren Zahnersatzes sieht Priv.-Doz. Dr. Jan-Frederik Güth (München), stellvertretender ADT-Präsident, die Nachfrage zwar aufgrund der demografischen Entwicklung und aus ökonomischen Gründen nicht gefährdet, wenn aber ästhetische Gesichtspunkte im Vordergrund stehen, sei laut ZTM Rainer Gläser (Freiburg/Breisgau), stellvertretender ADT-Vizepräsident, bislang die analoge Fertigung zu bevorzugen. Im Hinblick auf ein funktionierendes Teamwork beobachtet ZTM Gläser eine verstärkte Kooperation und Offenheit seitens der Zahnärzte, die vom Know-how der Zahntechniker profitieren. Erwähnenswert ist sicher auch die gelungene Organisation dieser ADT-Jahrestagung, die bei Marion Becht auf jeden Fall in gute Hände gekommen ist. Alle Jahre wieder … Unter dem Motto „Advanced Prothetik“ findet die ADT-Jahrestagung vom 31.05. – 02.06.2018 wieder in Nürtingen statt – mit den Schwerpunkten „Innovative Behandlungskonzepte“, „Metallfrei entscheiden im Team“ sowie „Analog-digital, was ist ökonomisch?“ ddm | Ausgabe 4 | 2017 Nette Gespräche mit Kollegen kommen bei ADT-Veranstaltungen nie zu kurz. 55 Fortbildung Im Gespräch mit Enrico Steger „Ich muss manuell können, was ich digital umsetze.“ Inhaltlich überzeugte die diesjährige Vortragstour von Enrico Steger mit einem spektakulären Prettau® Bridge Fall. Außerdem wurde die Herstellung von Totalprothesen und friktiven Teleskopprothesen ohne taktilen Scanner demonstriert. In Ulm nutzten wir die Gelegenheit zu einem persönlichen Gespräch mit dem Zirkonzahn-Chef über aktuelle Trends in der Zahntechnik und natürlich über Kommunikation per se… Einen Roadshow-Abend mit Wohlfühl-Atmosphäre durften die Teilnehmer in Neu-Ulm erfahren. Prettau® Bridge mit Friktionskäppchen aus Tecno Med Kunststoff auf vier Zirkonprimärteleskopen Aus dem reichen Erfahrungsschatz von Enrico Steger schöpfen die Zuhörer immer wieder wertvolle Erkenntnisse für ihr eigenes (Berufs-)Leben. 56 Die Zirkonzahn-Roadshows sind jedes Jahr ein fester Bestandteil von Enrico Stegers Terminkalender: „Wir sind immer mit neuen Themen unterwegs und zeigen, welche Neuheiten wir realisieren konnten. Durch das Erleben gelingt das Verstehen, erlebt und verstanden werden Mensch und Funktion. Kein Bild oder Text kann das ersetzen. Deshalb sind unsere Roadshows so erfolgreich.“ Gemeinsam mit ZT Markus Michels bringt Enrico Steger dabei auch komplexes Wissen verständlich auf den Punkt – zum Beispiel wie friktive Sekundärteile aus Chrom-Cobalt auch ohne taktilen Scanner gefertigt werden können. Dazu werden die Primärkronen im Modellscanner (ARTI-Modell S300, S600 oder S900) eingescannt. Die erzielte Scanpräzision gewährleistet eine perfekte friktive Passung, womit taktile Scans überflüssig sind. Die Friktion wird entweder direkt in der Software definiert oder nach dem Fräsen durch Polieren der Innenfläche des Sekundärteils eingestellt. Dank der sehr glatt polierten Oberfläche gleiten Primär- und Sekundärteile perfekt aufeinander. Teleskopprothesen sind eine „deutsche Spezialität“: Die Teleskopprothese ist nach wie vor ein wichtiger Bestandteil der dentalen Angebotspalette, allerdings ein sehr deutscher Bestandteil, wie Enrico Steger erklärt: „Wer in der Meisterschule ihre komplexe Herstellung erlernt und dabei ihre Wertigkeit erfasst hat, kann sie auch verkaufen. Deshalb gibt es auch (fast nur) einen deutschen Markt für Teleskopkronen.“ Primär- und Sekundärkrone in einem Fertigungsschritt Primärkronen kann sich Enrico Steger künftig in Stahl vorstellen, Sonderlösungen in Zirkon: „Bald werden wir Primärkrone und Sekundärkonstruktion inklusive Stahlplatte in einem Arbeitsgang erstellen. Normalerweise probiert man die Teleskopkronen ein, macht einen Sammelabdruck und arbeitet auf dem Modell weiter. Stattdessen werden wir von Kunststoff-Primärkäppchen einen Sammelabdruck erstellen, und auf dem entsprechend präzisen Modell fertigen wir Primär- und Sekundärteile gemeinsam.“ Digitale Prozesse spielen in der Dentalwelt inzwischen eine dominante Rolle. Eine 10µ-genaue Präzision oder eine Anatomie-Auswahl aus Software-Bibliotheken mit perfekt kopierter Natur – was CAD/CAM-Soft- und Hardware inzwischen leisten, ist analog in dieser Qualität nicht mehr umsetzbar. Aber: Ich muss lernen, wie etwas manuell geht, um es dann digital zu realisieren. Man kann das tollste Architekturprogramm kaufen, aber ohne Sinn für Kunst und Raum entsteht kein schönes Haus. Maus und Software setzen nur das um, was der menschliche Sinn für naturnahe Zahngestaltung komponiert und dann mit den entsprechenden Hilfsmitteln adaptiert. Nur die Umstellung auf das digital denture Verfahren bei der Herstellung von Totalprothesen wird wohl nicht so rasch erfolgen, da noch viele Labors ihre klassische Technik nutzen. ddm | Ausgabe 4 | 2017 Fortbildung Der Stellenwert der Totalprothetik: Die Argumentation entscheidet Die Totalprothese ist nach wie vor eine Lösung – nicht die beste, aber eine gute: Bei limitierten finanziellen Möglichkeiten oder zu geringem Knochenangebot, bei einem Handicap oder wenn Lebensqualität ab einem bestimmten Alter einfach etwas anderes bedeutet als mit 40. Das Problem der Totalprothese: Sie ist zu billig. Deshalb ist sie ein Stiefkind, wofür man kein Geld ausgeben will. Keiner trägt mehr gestopfte Socken oder gekittete Brillengläser, aber Totalprothesen werden unendlich oft unterfüttert und repariert. Die Kaufentscheidung fällt entweder zugunsten von „Preis“ oder „Exklusivität“. Zahnärzte und Zahntechniker müssen sich entscheiden, mit welchem Produktmerkmal sie argumentieren wollen: Wer nur günstige Ware kauft, lässt zu, dass Importe den Markt überschwemmen. Man sollte dann aber auch wissen, welche Qualität dabei noch möglich ist. Ein halber Liter Olivenöl für 6 Euro kann nur noch aus Fett bestehen. Bei Lebensmitteln schadet Geiz genauso uns selbst wie in der Zahntechnik, wenn dann nur noch Großkonzerne in der Lage sind, die Preise zu realisieren und der Berufsstand als Handwerk untergeht. Wer aber über den Wert des Zahnersatzes aufklärt und dem Patienten vermittelt, dass er das Bestmögliche im Mund hat, nutzt allen: Zahnarzt, Zahntechniker und Patient. Noch ein Beispiel dazu: Will man einen guten Wein genießen, müssen sich Geschichten im Kopf abspielen: Toskana, Tirol, Spanien… das ist Lebensgefühl. Würde aber der Weinhändler nichts über seine Weine erzählen – über Herkunft, Alter, Ernte und Geschmacksnuancen - dann würde den Kunden vielleicht nur der Alkoholgehalt interessieren. Das ist kulturlos. Prothesenmaterial – fast unzerbrechlich Unsere neuen Prothesenwerkstoffe (Denture Gingiva) sind im Grunde unzerbrechlich. Da sie nicht unterfütterbar sind, sollten sie bei Bedarf erneuert werden – dies gilt aber aus hygienischen Gründen grundsätzlich für jede Prothese ab 5 Jahren. Es gibt immer neue Materialien, die Interesse wecken. Aber erstens wird jedes neue Material im Laufe der Zeit zum Allerweltsprodukt und wenn es zweitens der Zahntechniker nicht schafft, dessen Wertigkeit zu kommunizieren, wird die handwerkliche Leistung auch mit den besten und teuersten Materialien nicht anerkannt. 3D-Drucker sind keine Geld-Drucker Sicher hat auch der 3D-Drucker in der Zahnmedizin sinnvolle Einsatzgebiete, manches wird gedruckt nach dem Motto „leichter, schneller, besser“. Aber hohe Produktivität birgt auch die Gefahr eines Preisverfalls. Man sollte also die Erwartungen nicht zu hoch hängen: Eine Goldgrube sind 3D-Drucker meines Erachtens weder für Hersteller noch für Anwender. Zirkonzahn nimmt es in die Hand Enrico Steger nimmt nie den einfachen Weg: „Unternehmenswachstum und Angebotserweiterung mag durch Zukäufe einfacher erreichbar sein, aber meine Mitarbeiter sind gut, weil sie Herausforderungen meistern. Nicht umsonst ist unsere Südtiroler Fertigung so breit aufgestellt wie möglich: Implantate, Fräser, Werkstoffe, Verbrauchsmaterialien, Software, Platinen für die Maschinen fertigen wir selbst und sind daher auch bei neuen Anforderungen in der Lage, dem Kunden das Beste zu bieten. Unsere Produkte sind so gut wie möglich, aber nicht so günstig wie möglich – es sind keine Massenprodukte.“ Dabei ist Enrico Steger stets auf der Suche nach noch raffinierteren Lösungen: „weil es mir gefällt, nicht nicht, um einen 10-Jahres-Plan zu erfüllen. Ich muss es nicht jedem Recht machen, aber ich verdiene mein Geld mit meinem Unternehmen und indem ich nachhaltig wirtschafte, stelle ich mich der Verantwortung für Mitarbeiter, Kunden und Patienten.“ Also wir finden, dass das bislang sehr gut funktioniert hat, und sagen: Vielen Dank, Enrico Steger, für Ihre Worte! ddm | Ausgabe 4 | 2017 Nicht nur gucken, auch anfassen durften die Teilnehmer das Fräsgerät M1 Wet Heavy Metal mit seinem außergewöhnlichen „Drei-Zinnen“-Design. 57 Fortbildung Digitalisierung erweitert das Spektrum 25. Masterkurs der DGCZ zeigt neue Behandlungsperspektiven. Abb. 1: Referenten des 25. Masterkurses. 1. Reihe v.l.n.r.: Dres. Leo, Wiedhahn, Prof. Mörmann, Dres. Reiss, Schenk, Prof. Mehl. 2. Reihe: Dres. Neumann, Bindl, Prof. Fasbinder, Dres. Zaruba, Brausewetter, Prof. Reich, Dres. Dinahet, Schweppe. 3. Reihe: Dres. Rauscher, Fritzsche, Prof. Kordaß, Dres. Molinari, Stamnitz. (Nicht im Bild: Dr. Klitzschmüller, Philipp, Schneider, Wagner, Dr. Weiler). Quelle: DGCZ Die Deutsche Gesellschaft für Computergestützte Zahnheilkunde e.V. (DGCZ) hat sich innerhalb 25 Jahren zu einer der größten, wissenschaftlich und anwendungstechnisch arbeitenden Gruppierungen für Digitaltechnik und computergestützte Verfahren in der Zahnheilkunde entwickelt. Als Fachgesellschaft der Deutsche Gesellschaft für Zahn-, Mund- und Kieferheilkunde e.V. (DGZMK) arbeitet die DGCZ eng mit der Akademie für Zahnärztliche Fortbildung, Karlsruhe, auf internationaler Ebene mit der International Society of Computerized Dentistry (ISCD) und anderen wissen- schaftlichen Organisationen zusammen. Neben Kursen und Colloquien zum Cerec-System kommen Anwender aus vielen Ländern alljährlich auf dem Masterkurs zum Erfahrungsaustausch zusammen. Der diesjährige, 25. Masterkurs, der von ca. 500 Teilnehmern in Köln besucht und von Dr. Bernd Reiss, Malsch, Vorsitzender der DGCZ, geleitet wurde, entwickelte sich durch Beiträge international anerkannter Referenten aus Klinik und Praxis aus Deutschland, Frankreich, Holland, Kanada, Italien, Österreich, aus der Schweiz und den USA zu jener Synthese, die den Wert eines Symposiums auszeichnet (Abb. 1). Hierbei wurden wissenschaftliche Forschungsergebnisse, Erkenntnisse aus klinischen Studien, Updates der technischen Entwicklung und Anregungen aus dem Blickwinkel von Praktikern thematisiert. Live-Behandlungen mit Therapiekonzepten zur Implantatprothetik und FrontzahnÄsthetik unter Nutzung des Cerec-Systems ergänzten das umfangreiche Vortragsprogramm. 58 ddm | Ausgabe 4 | 2017 Fortbildung Rückblick und Ausblick Die Cerec-Historie kann inzwischen auf 37 Jahre zurückblicken. Prof. Werner Mörmann, Universität Zürich, erinnerte daran, dass die 1980 von ihm verfasste Patentschrift nur mit einem erheblichen Aufwand in einen Prototypen umgesetzt werden konnte. Auslöser der Entwicklung war, dass Mörmann mit heißpolymerisierten KunststoffInlays als Amalgam-Alternative für die Kavitätenversorgung keine zufriedenstellenden Ergebnisse erzielte. Ziel war die Substitution mit zahnfarbener, industriell gefertigter Keramik mit schmelzähnlichen Abrasionseigenschaften - und die Versorgung des Patienten in einer Sitzung. Trotz aller Hindernisse konnte im September 1985 das erste Keramikinlay computergestützt konstruiert, gefertigt und eingegliedert werden. Anfangs von der Zahnärzteschaft skeptisch beobachtet, hat sich das Cerec-System zum Schrittmacher der digitalgesteuerten Restaurationstechnik entwickelt. Die Perspektive hat weitere Initiativen ausgelöst, so dass sich heute weitere CAD/CAM-Systeme, basierend teilweise auch auf Video- und Laser-Aufnahmeverfahren, ergänzt mit Software für ausgedehnte Indikationen und mit mehrachsigen Schleifeinheiten, um einen Platz im wachsenden CAD/CAM-Markt bewerben. Werkstoff-Eigenschaften unter der Lupe Kliniker und Praktiker aus verschiedenen Ländern stellten auf dem Masterkurs ihre Behandlungshöhepunkte mit Cerec vor, auch Herausforderungen durch Misserfolge mit zielführenden Lösungswegen. Die Beiträge der Referenten ließen erkennen, dass die computergestützte Behandlung, zusammen mit der Softwarekontrollierten CAM-Verarbeitung, eine international standardisierte Vorgehensweise in Praxis und ZT-Labor ausgelöst hat. Prof. Dennis Fasbinder, Universität Ann Arbor/Michigan (USA), Cerec-Anwender seit 1992, berichtete über klinische Erfahrungen mit CAD/CAM-Werkstoffen. Untersuchungen von Kronen aus leuzitverstärkter Silikatkeramik (EmpressCAD), adhäsiv befestigt (Syntac), zeigten langfristig eine Überlebensrate von 96 Prozent. Zu 98 Prozent frakturfrei blieben Onlays und Teilkronen aus Keramikpartikelgefülltem Hochleistungspolymer (Nano Ceramic Resin Composite, Lava Ultimate), adhäsiv eingegliedert (RelyX Ultimate). Selbst bei im Kausimulator provozierten Crashtests blieb die keramikdotierte Komposit-Krone trotz Dezementierung frakturfrei. Für den klinischen Langzeiterfolg beider Werkstoffe ist laut Fasbinder entscheidend, dass E-Modul und Abrasionseigenschaften dem Zahnschmelz entsprechen. Das Frakturverhalten von Kronen mit unterschiedlichen Wandstärken wurde von Fasbinder in vitro untersucht. Zirkonverstärkte Silikatkeramik (ZLS, Celtra Duo) frakturierte bei einer Schichtdicke von 1,0 mm (okklusal) und 0,3 mm (marginal); deshalb sollten Wandstärken von 1,5 mm bzw. 0,5 mm nicht unterschritten werden. Kronen aus Lithiumdisilikat (e.max CAD) blieben bei 1,5 mm Schichtstärke frakturfrei; bei schrittweiser Reduzierung auf 1,0 mm und Verringerung der präparierten Hohlkehle stieg die Frakturrate an. Gesinterte Zirkonoxid-Kronen (inCoris TZI C, monolithisch) wurden mit Wandstärken von 1,5/1,0/0,5/0,3 mm in vitro belastet. Mit zunehmender Reduzierung der Schichten kündigten sich bei einer geringen Kronenanzahl marginale Frakturen an. Fasbinder resümierte, dass ZLS-Kronen über eine gute Resistenz gegen Chipping verfügen. Bei Zirkonoxid-Kronen kann zahnsubstanzerhaltend eine verminderte Wandstärke gewählt werden, vorausgesetzt, dass eine ausreichende Abstützung des Kronenrandes gewährleistet ist. Glashaltige Silikatkeramik neigt eher zu Chipping am Kronenrand. Durch ein Update der Schleif-Software, z.B. Reduzierung des Blockvorschubs, kann das Frakturrisiko gesenkt werden. Ein Glanzbrand füllt die Restaurations-Oberfläche mit ihren maschinierten Erhebungen und Vertiefungen auf und gleicht additiv die Niveauunterschiede aus. Die Politur hingegen trägt Störkontakte ab, Vertiefungen werden ausgeglichen. Berührungsfreie 3D-Messungen der Oberflächen belegen ddm | Ausgabe 4 | 2017 59 Fortbildung Abb. 2: DVT-Planung zur Positionierung von Enossalpfeiler und Suprastruktur mit Einschubrichtung. Quelle: Dinahet Abb. 3: Virtuelle Gestaltung der implantatgetragenen Krone. Quelle: Dinahet laut Fasbinder, dass z.B. polierte EmpressCAD-Kauflächen glatter sind als ein „Glazing“. Auch e.max CAD-Oberflächen hatten nach Politur eine geringere Rauigkeit als die Glasur (0,02 µm poliert vs. 0,15 µm glasiert). Lediglich bei Celtra Duo (ZLS) lag die Rauigkeit von Politur und Glasur gleichauf (0,02 µm vs. 0,03 µm). CAM-Schleif- und Fräsautomaten hinterlassen unterschiedlich raue Oberflächen, abhängig vom verarbeiteten Werkstoff. Nano Ceramic Resin (Lava Ultimate) hinterließ mit der MCXL-Einheit (Cerec/inLab) einen Rauigkeitswert von 0,386 µm; Hybridkeramik (Enamic) 0,624 µm, Silikatkeramik (EmpressCAD) 0,804 µm, CAD/CAM-Komposit (Brillant Crios) 0,237 µm. Nach Politur waren die Rauigkeiten deutlich geringer als nach dem Glasieren der Keramiken (Fasbinder et al., 2016). Grundsätzlich wirkt sich intensives Polieren mit geeigneten Poliermedien haltbarkeitssteigernd aus und übertrifft langfristig die Wirkung eines Glasurbrands. Zweifel äußerte Fasbinder, ob superharte, unverblendete Oxidkeramik (ZrO2) für das Kauorgan sinnvoll ist und nicht längerfristig Substanzverluste auf Antagonisten ausgelöst werden. Der Referent resümierte, dass die Oberflächenglätte der Restauration entscheidend sei für die Ästhetik des Zahns, für den schmelzähnlichen Glanz und die Transmission des einfallenden Lichts. Die Oberflächengüte beeinflusst die Festigkeit und minimiert das Chipping- und Fraktur-Risiko. Die Trageeigenschaften sind abhängig von der Glätte der Oberflächen, nicht von deren Härte. Knochenerhalt und Implantat Die Nutzung der Digitaltechnik in der Implantologie thematisierte Dr. Bertrand Dinahet, Pacé Region Rennes (Frankreich). Als Cerec-Anwender seit 2011 nutzt er zur Befundung und Rückwärtsplanung das Digitalröntgen und Cerec-Software für Chirurgie und Prothetik. Die 3D-Bildgebung ermöglicht die Vorhersagbarkeit und einen geradlinigen Behandlungsablauf (Abb. 2-3). Die anatomischen Strukturen, z.B. der Verlauf des Nervus mandibularis, werden anhand von Querschnitt- und Axialbildern identifiziert sowie die vertikale und transversale Knochensituation evaluiert. Der Referent führte aus, dass eine geringe Weichgewebsdicke bei parodontologischen und implantologischen Eingriffen zu einer vermehrten Weichgewebs-Rezension führt. So kann bei dünner Gingiva auch von einem geringer dimensionierten Knochen ausgegangen werden. Im Frontzahnbereich ist häufig eine dünne buccale Knochenlamelle mit geringer transversaler Dimension anzutreffen. Dafür sollten kleine Implantate ausgewählt und ggfs. Augmentationen durchgeführt werden. 60 ddm | Ausgabe 4 | 2017 Fortbildung Abb. 4: Im 3D-Drucker gefertigte, chirurgische Bohrschablone aus Polymer vor dem Entfernen der Stützkonstruktion. Quelle: Dinahet Abb. 5: Enossalbohrung mit Bohrschablone und Führungshülse. Quelle: Dinahet Die chirurgische Bohrschablone für die „geführte Enossal-Insertion“ wird in der Praxis Dinahet hergestellt (Cerec MC XL Premium, Abb. 4-5). Die Positionierung des Implantats und die Angulation von Mesiostrukturen mittels 3D-Planung sind laut Referent dem „Free-Hand“-Verfahren überlegen. Individuelle Gingivaformer zur Gestaltung des Austrittprofils und Langzeitprovisorien aus Polymer zur Weichgewebsumformung in der enossalen Einheilungsphase werden in praxi hergestellt. Der Referent informierte, dass in französischen Praxen vielfach ohne Assistenz behandelt wird. Insellösungen einzelner Applikationen wären in dieser Situation nicht zielführend. Deshalb müssen implantologische Handlungsabläufe lückenlos von der Software unterstützt werden – von der 3D-Vermessung bis zur prothetischen Fertigung. Erfahrungen mit Sofort- und Frühimplantation Dr. Gilbert Leo, Den Haag (Niederlande), Cerec-Anwender seit 1997, berichtete über seine Erfahrungen mit Sofort-Implantation und der verzögerten Insertion. Die Enossalplatzierung sowie die prothetischen Aufbauten und Provisorien werden stets mit Cerec-Software vorbereitet. Wenn therapeutisch angezeigt, kann nach einer Extraktion mit der Sofortimplantation buccale Alveolar-Knochenstruktur erhalten werden. Die Sofort-Implantation am Tage der Extraktion sollte nur bei idealen klinischen Verhältnissen gewählt werden; dies ist im Oberkiefer-Frontzahnbereich laut Leo nur selten der Fall. Beim Vorliegen hoher Risiken steigt die Gefahr für ästhetische Komplikationen deutlich an, besonders für eine Rezession der fazialen Mukosa. Das Auftreten von Weichteilrezessionen bei SofortImplantaten kann bei 20-30 Prozent der Fälle eintreten und ist mittlerweile durch zahlreiche klinische Studien belegt (Buser et al., 2017). Wichtigste Ursache für eine Weichteilrezession sind Knochenresorptionen im Bereich der fazialen Knochenwand (Saito et al., 2016). Rezessionen können aber auch durch eine faziale Fehlposition des Implantats begünstigt werden. Deshalb ist für ein ästhetisches Behandlungsergebnis ein dreidimensional korrekt eingesetzter Enossalpfeiler Voraussetzung, kombiniert mit einer ausreichenden dicken und vertikal intakten fazialen Knochenwand. In den meisten Fällen kann diese durch eine Konturaugmentation mithilfe der GBRTechnik (Guided Bone Regeneration) aufgebaut werden kann (Chu et al., 2015). Die Frühimplantation vier bis acht Wochen nach der Extraktion ist laut Leo eine gute Alternative zur Sofort-Implantation, da sie ebenfalls eine kurze Behandlungszeit ermöglicht, gleichzeitig aber das Risiko für eine unerwünschte, ästhetische Komplikation wesentlich geringer ist. Aus chirurgischer ddm | Ausgabe 4 | 2017 61 Fortbildung Abb. 6: Die Gesetzmäßigkeiten der Zahnformen bestimmen unser ästhetisches Empfinden. Quelle: Molinari Abb. 7: Virtuelle Planung zur Rekonstruktion von abradierten Frontzähnen und Prämolaren. Quelle: Molinari/Paolucci Sicht wichtig ist die gewebeschonende Extraktion ohne Aufklappung, um eine zusätzliche Knochenresorption an der Oberfläche des Alveolarfortsatzes zu verhindern. Je nach Größe der Alveole ist eine Abheilphase von vier bis acht Wochen erforderlich. Damit gewinnt man eine intakte Weichteildecke und 3-6 Millimeter zusätzliche keratinisierte Mukosa. Beides ist bei der späteren Implantation von großem Vorteil, um einen spannungsfreien, primären Wundverschluss zu erzielen (Chu et al., 2015, 2014; Vela et al., 2012). In der Abheilphase nach der Extraktion kommt es zu einer leichten Abflachung der Papillen und der fazialen Kontur des Alveolarfortsatzes in der Mitte der Alveole, die durch die Resorption des Bündelknochens verursacht wird (Stimmelmayr et al., 2013). Am wichtigsten ist eine prothetisch orientierte Implantation; deshalb müssen die Implantate in der korrekten dreidimensionalen Position inseriert werden. Dabei soll das Implantat mit seiner Implantatschulter in mesiodistaler, in korono-apikaler und in orofazialer Richtung in den sogenannten Komfortzonen platziert werden (Tarnow et al., 2014). Die Frühimplantation nach Extraktion hat im fazialen Bereich in der Regel einen kleinen bis mittleren Knochendefekt zur Folge, der meist zweiwandig ist und der simultan mit der Implantation augmentiert werden sollte, um ein langfristig stabiles, ästhetisches Ergebnis erzielen zu können (Chu et al., 2014). Ästhetik trifft Harmonie Ästhetisch angezeigte Interventionen und Frontzahnrestaurationen sind sensibel zu lösen und zählen zur Königsdisziplin in der Zahnheilkunde. Dr. Roberto Molinari, Mantua (Italien), bewies mit mehreren vorgetragenen Fällen eine hohe Empathie für die natürlich wirkende, „rote und weiße Ästhetik“. Parameter wie Form und Stellung der Zähne, Helligkeit und Farbe spielen eine wichtige Rolle. Keine noch so schöne geschichtete Krone wird die Erwartung „Ästhetik“ erfüllen, wenn das gingivale Umfeld defizitär ist. „Symmetrie“ ist laut Molinari ein Trugschluss; vielmehr ist die „Harmonie“ anzustreben. Harmonie erreichen wir nur, wenn ein gesundes Weichgewebe den „roten“ Rahmen für das Zahnbild vorgibt. Die „weiße“ Ästhetik wird neben der Helligkeit weitgehend von der Form der Zähne beeinflusst. Das Verhältnis von Höhe zur Breite, besonders im Frontzahnbereich, wird dann als harmonisch empfunden, wenn die Ausdehnung der bukkalen Zahnfläche durch die Zahnlänge zu ihrem größeren Teil der Breite der Inzisalkante entspricht und somit vom „Goldenen Schnitt“ bestimmt wird (Fradeani, 2004) (Abb. 6-7). Um die passende Zahnform und Harmonie herauszufinden, sind Simulationen wie Waxup, Imaging oder Mockup hilfreich. So kann festgestellt werden, ob es Diskrepanzen zwischen Anspruch und Wirklichkeit beim Patienten gibt – und ob das Gewünschte überhaupt technisch umsetzbar ist. Die mittleren, oberen Schneidezähne sind, wegen ihrer prominenten Position, neben der Form der Lip- 62 ddm | Ausgabe 4 | 2017 Fortbildung Abb. 8: Grundformen von OK-Frontzähnen. Quelle: Molinari/Paolucci pen und des Kieferbogens die wichtigsten Elemente bei der nonverbalen Kommunikation. Bei der Planung einer Rekonstruktion müssen laut Molinari Bezugslinien berücksichtigt werden – wie etwa die Verbindung der Gingiva-Scheitelpunkte, die Zahnachsen, die inzisalen Einziehungen (Dreiecke), die Gingiva-Papillen, die inzisale Ebene sowie die Proportion der Zahnformen (Abb. 8). Alle Änderungen an Zähnen und Weichgewebe sollten in Studienmodelle überführt und fotografisch dokumentiert werden. Dies umfasst Aufnahmen des Lächelns bei entspanntem Gesicht, bei halb geöffnetem Mund, im Profil, des Kiefers in Okklusionsstellung, des OK-Frontzahnbogens ohne die UK-Zähne, und der okklusalen Ansicht von OK und UK. Ein digitales Imaging (Vorher/Nachher-Situation) mittels einer CAD-Software (Smile Design) kann hilfreich sein (Reich et al., 2016). Bei der digitalen Erfassung des Mock-up und des Lippenbildes können die Datensätze von der Software deckungsgleich übereinandergelegt werden. Damit kann man den Gesamteindruck von Lippenverlauf, die Morphologie der Zahnformen in verschiedenen Ausprägungen simulieren und das „neue Lächeln“ durch den Patienten bewerten lassen. Wenn die Lösung gefunden ist, werden Langzeitprovisorien hergestellt, um die funktionelle Umformung der Okklusion und die Umgewöhnung der Kaumuskulatur einzuleiten sowie die Umwelt des Patienten mit der ästhetischen Veränderung vertraut zu machen. Die definitive Ästhetik-Versorgung kann mittels dünnwandiger Veneers, Teilkronen, Table Tops ausgeführt werden. Molinari bevorzugt zur Zahngestaltung dünnwandige Veneers und Veneer-Kronen, gepresst aus leuzitverstärkter Silikatkeramik mit Individualisierung von Textur und Mamelons. In diesem Rahmen werden Inzisalkanten von Frontzahn-Kronen im CutbackVerfahren verblendkeramisch aufgebrannt. Biokiefer nach dem Vorbild der Natur Ziel der konservierenden und prothetischen Rekonstruktion ist, die fehlenden Außenflächen und insbesondere die Kauflächen der verloren gegangenen Zahnsubstanz wieder so herzustellen, dass sich der Zahnersatz nach statischen und funktionellen Gesichtspunkten harmonisch in die vorhandene Gebisssituation einfügt. Dafür hatte Prof. Albert Mehl, Universität Zürich, das Biogenerische Zahnmodell entwickelt, das aufgrund weniger Parameter mittels einer Datenbank eine passende Zahnform berechnet und an die Morphologie der Nachbarzähne und Antagonisten angleicht. Damit war es gelungen, bei fehlender Zahnsubstanz natürliche Zahnformen in die Konstruktions-Software einzufügen. Mit dem wissensbasierten Ansatz der Biogenerik war es möglich, jede klinische Defektsituation nachzubilden (Litzenburger et al., 2013; Ender et al., 2011). Inzwischen zum Cerec-Standard gehörend, wurde darauf aufbauend, das „Biokiefer“-Konzept entwickelt. Dieser Prozessschritt innerhalb der Software nutzt den noch vorhandenen Restzahnbestand als Referenz für den virtuellen Erstvorschlag. Hierbei wird der gesamte Kieferverlauf in die Berechnung einbezogen. Mit diesem Verfahren können ganze Zahngruppen und Zahnstellungen individuell rekonstruiert werden (Abb. 9). Hierfür wurden laut dem Referenten 400 verschiedene, natürliche Zahnmodelle in die Analyse und Auswertung für das wissensbasierte Biokiefer-Modell einbezogen. ddm | Ausgabe 4 | 2017 63 Fortbildung Abb. 9: Der Prozessschritt „Biokiefer“ nutzt den Restzahnbestand des gescannten Areals als Referenz für den Erstvorschlag. Quelle: Mehl Abb. 10: Darstellung der Dynamik im virtuellen Bissregistrat. Kontaktund Gleitflächen aus verschiedenen Bewegungen werden erkennbar, Interferenzen als Störstellen können reduziert werden. Quelle: Mehl Mit dem Biokiefer-Schritt können über die Zuordnung der Zähne die Nachbarschaftstrukturen und Zahnstellungen sowie Morphologien ermittelt werden. Wichtig ist, dass die Nachbarzähne zusammen mit den Präparationen in der Messaufnahme erfasst werden. Dadurch werden die Vorschläge deutlich verbessert und die Nachbearbeitungszeit für das Design und auch im Mund kann deutlich reduziert werden oder sogar teilweise entfallen (Maggetti et al., 2015). Auch Suprakonstruktionen für implantatgetragene Zähne können mit dem Biokiefer und der Biogenerik gestaltet werden. Emergenzprofil und die Morphologie des Aufbaus werden vom System berechnet und vorgeschlagen. In klassischen Okklusionskonzepten wird darauf geachtet, dass die einzelnen Kontaktpunkte so zueinander liegen, dass keine Scheer- und Schubkräfte auf die restaurierten Zähne einwirken können. Okklusale Vorkontakte lösen punktuell wirkende Kraftspitzen aus, die Keramikabplatzungen zur Folge haben können. Durch Kauflächengestaltungen ist es möglich, statisch und dynamisch auftretende Störkontakte zu vermeiden. Bei Patienten, die unter Bruxismus leiden und ein erhöhtes Risiko für Komplikationen bieten, ist eine optimierte statische und dynamische Okklusion angezeigt (Nothdurft et al., 2009). Aufgrund der Belastung implantatgetragener Restaurationen ist erforderlich, im Gegensatz zu zahngetragenen Versorgungen auf Balance- und Laterotrusionskontakte zu verzichten. Eckzähne sind maßgeblich für die Entlastung der Seitenzähne verantwortlich. Durch die große Wurzeloberfläche, die mit einer höheren Rezeptorendichte ausgestattet ist, sind Eckzähne zuständig für die muskulär gesteuerte Unterkieferbewegung. Liegt eine Überlastung der Eckzahnführung vor, wird diese durch Attritionen zu einer Gruppenführung „umfunktioniert“ (Wolfart, 2017; Naert et al., 2012). Artikulation und dynamische Funktion – nun digital Die Diskussion um Präzision, technische Umsetzbarkeit und Wirtschaftlichkeit der digital gesteuerten Restauration gehört inzwischen der Vergangenheit an. Aktuelle Entwicklungen zielten laut Mehl z.B. auf die computergestützte Funktionsdiagnostik und auf Verfahren, die es ermöglichen, die dynamische Okklusion in die prothetische Rekonstruktion einzubeziehen. Studien belegen, dass ausschließlich statisch berechnete und gestaltete Restaurationen im Patientenmund zusätzliche, zeitintensive Einschleifmaßnahmen erfordern und dadurch die Festigkeit des Restaurationswerkstoffs sowie die Ästhetik beeinträchtigen. Durch das Übersehen funktioneller Störkontakte können Überbelastungen und Materialfrakturen sowie iatrogen verursachte Folgeerscheinungen auftreten. Bei umfangreichen CAD/CAM-Restaurationen übernimmt heute die Software die Justierung der Funktion. Dazu sind Algorithmen erforderlich, die die Statik und Dynamik sinnvoll integrieren. Mit dem virtuellen FGP (functional generated pathway) lassen sich aus der Überlagerung vom statischen 64 ddm | Ausgabe 4 | 2017 Fortbildung und funktionellen Registrat die Berührungspunkte bestimmen, die als mögliche Kandidaten für die okklusalen Kontaktpunkte bei der Konstruktionsberechnung in Frage kommen. Bei grösseren Restaurationen, Bisshebungen oder funktionellen Analysen und Änderungen bietet sich an, möglichst exakt das Bewegungsmuster des Patienten zu erfassen. Dabei kann mit Software jegliche Einschränkung von mechanischen Artikulatoren, seien es teil- oder volljustierbare, umgangen werden und direkt die individuelle Bewegung aufgenommen werden. Gerade in Kombination mit der intraoralen Messtechnik lassen sich mittels elektronischer Bewegungsaufzeichnung direkt die Bewegungen auf das virtuelle Kiefermodell übertragen. Entscheidend dabei ist nur der Schritt, die Koordinaten der Bewegungssensoren dem Kiefermodell zuzuordnen. Dies kann z.B. durch eine Zusatzaufnahme mit einer Bissgabel oder einer Vorrichtung mit Markern erfolgen. Nach Bewegungsmessung lassen sich dann die Bewegungen direkt abspielen oder bestimmte Parameter berechnen. Artikulation und Funktion können inzwischen mit der Cerec-Software in den CAD/CAM-Prozess integriert und in der morphologischen Berechnung berücksichtigt werden. Quadranten und Kiefer einschließlich Gegenbezahnung werden direkt am Patienten dreidimensional vermessen. Hierbei kann die statische Relation von Oberkiefer und Unterkiefer über Bukkalaufnahmen intraoral erfasst werden. Der integrierte, virtuelle Artikulator erlaubt die Eingabe verschiedenster Kiefergelenksparameter, die aus den genannten Messungen ermittelt werden und bis zur individuellen, freien Bewegung reichen können. Diese Information bildet die Ausgangsbasis, um die Kauflächengestaltung und die Oberflächenrekonstruktion digital durchzuführen. Für Situationen mit Einzelzahnrestaurationen und kleineren Brücken im Seitenzahnbereich ist die mittelwertige Artikulation ausreichend und kann automatisch in der Restaurationsberechnung berücksichtigt werden. Abb. 11: Abutment-Konstruktion mit vestibulär gelegtem Schraubkanal. Quelle: Brausewetter Computergestützte Verfahren ermöglichen heute zusammen mit neuen Algorithmen die Nachbildung jedes beliebigen Artikulationskonzeptes. Mit virtuellen Artikulationen können nicht nur Restaurationsberechnungen optimiert, sondern mit der Simulation von Bewegungen, zusammen mit Kiefergelenkparametern, der Einfluss der Artikulation auf die Kauflächengestaltung analysiert werden (Abb. 10). Gegenüber der statischen Berechnung können dadurch Einschleifmaßnahmen entfallen oder zumindest reduziert werden. Zusammen mit den Applikationen Biogenerik und Biokiefer erhält man damit in den meisten Fällen eine Zahnrestauration, die alle Kriterien einer funktionellen und morphologischen Gestaltung erfüllt. Da dies nahezu automatisch und ohne zusätzlichen Aufwand standardmäßig chairside mit CAD/CAM- Technologie durchgeführt werden kann, ist dies gleichzeitig eine Qualitätskontrolle, die die Langlebigkeit von Restaurationen verbessert. Expertenerfahrung aus der Praxis Die Gestaltung und Herstellung von implantatgetragenen, prothetischen Suprastrukturen auf ungünstig angulierten Implantaten demonstrierte Zahnarzt Lutz Brausewetter, Berlin. Nach der Freilegung des eingeheilten Enossalpfeilers wurde ein temporäres Abutment zur individuellen Gingivaformung mit der Cerec Premium-Software angefertigt und eingesetzt. Anschließend wurde zur Herstellung der definitiven Versorgung derselbe Datensatz vestibulär reduziert (Abb. 11). Nach dem Ausschleifen der definitiven Abutmentkrone aus Zirkoniumdioxid wurde diese zur Stabilisierung mit einer Titanhülse (TiBase) verklebt und mit dem Enossalpfeiler verschraubt. Dadurch wird eine spannungsfreie, stabile Verbindung zwischen Implantat, Abutment und Krone erzielt. Nach Verschluss des vestibulär gelegenen Schraubkanals wurde ein Veneer konstruiert, aus Lithiumdisilikat ausgeschliffen, finalisiert und zum Verschließen des vestibulären Schraubkanals auf das Abutment geklebt. Den arbeitsteiligen Weg bei mehrgliedrigen Implantatversorgungen wählte Dr. Otmar Rauscher, München. Für eine implantatgetragene, verblendete Brücke aus Zirkoniumdioxid nutzte er für die Planung und Konstruktion die Software, für die Ausarbeitung im ZT-Labor die konventionelle Abformung mit Modell (Abb. 12). ddm | Ausgabe 4 | 2017 65 Fortbildung Abb. 12: Individualisierte Abutments aus Zirkoniumdioxid. Im Innen-lumen stabilisiert die TiBase, verschraubt mit dem Enossalpfeiler und verklebt mit dem Abutment, spannungsfrei den prothetischen Aufbau. Die supragingivale Lage des Kronenrandes vermeidet Zementüberschuss in der periimplantären Zone. Quelle: Rauscher Brücken aus Zirkonoxid und Lithiumdisilikat: Die einflügelige, vollkeramische Freiend-Adhäsivbrücke ist eine wenig invasive Therapieform, um eine Lücke im Frontzahnbereich zu schließen. Diese Versorgungsart ermöglicht, dass mit einem Klebeflügel eine hoch belastbare, extrakoronale Restauration adhäsiv am kariesfreien Pfeilerzahn befestigt wird. Dipl.-Stom. Oliver Schneider, Zwickau, zeigte Beispiele und erklärte, dass mit dieser Alternative ein EinzelzahnImplantat im Frontzahnbereich vermieden werden kann – z.B. bei Kindern und Jugendlichen vor Abschluss des transversalen Kieferwachstums. Auch eine Verblockung von Pfeilerzähnen kann vermieden werden. Kontraindikation sind Bruxismus, Gebissanomalien und Fehlstellungen. Abb. 13: 5gliedrige monolithische ZrO2-Brücke (inCoris TZI-C A3). Regio 13-15 sind teilverblendet (vestibulär), 16-17 blieben vollanatomisch und wurden bemalt. Quelle: Schneider Monolithische, d.h. verblendfreie Kronen und Brücken aus Lithiumdisilikat und Zirkoniumdioxid sind heute bewährte Alternativen zu verblendeten Restaurationen. Laut Schneider beeinflusst das zur Verfügung stehende Platzangebot im bukkalen Bereich oder der Verfärbungsgrad der Zahnstümpfe die Werkstoffentscheidung. Der generelle Vorteil der Monolithen ist, dass substanzschonender präpariert oder der Raumgewinn für die Kronen-Wandstärke genutzt werden kann, weil kein Platz für Verblendschichten eingeplant werden muss. Verbinderquerschnitte können voluminöser dimensioniert werden. Ein Chippingrisiko entfällt. Brücken aus Lithiumdisilikat haben sich anterior bis zum 2. Prämolar bewährt (Kern et al., 2015). Semitransparentes Zirkoniumdioxid für Monolithen, deutlich weniger opak als das Gerüstmaterial, ist inzwischen als eingefärbte Blocks verfügbar und erspart das bisherige manuelle Einfärben mit Tauchlösung. Wenn monolithische Rekonstruktionen noch ästhetische Defizite aufweisen, kann mit dem gezielten Ergänzen mittels transluzenter Verblendmassen – z.B. auf den Labial-Flächen – die Ästhetik gesteigert werden (Abb. 13). Kontakt: Manfred Kern – Deutsche Gesellschaft für Computergestützte Zahnheilkunde e.V. Karl-Marx-Straße 124 12043 Berlin [email protected] Literatur kann beim Verlag oder beim Autor angefordert werden. 66 ddm | Ausgabe 4 | 2017 Fortbildung T im ****Hotel Schneeberg - Family Resort & Spa P O TO EB G AN Die Frühlings-Family-Wellness-Zeit 4 Tage ab 245i * inkl. Vollpension und 20 A Wellnessgutschein pro Person *Gültig vom 17.4 – 1.6. / 16.6 – 14.7.2017 ab A275 er m2 eine d 0 0 0 8 r e üb nd INFO: Mit ellness- u W n e t a iv r ! größten p Alpenraum im n e t f a h c s Badeland Die ganze Urlaubsvielfalt Südtirols unter einem Namen www.schneeberg.it Infos: ddm | Ausgabe 4 | 2017 +39 0472 656232 [email protected] Schneeberg Hotels KG, der Kruselburger Verwaltung GmbH – Ridnaun – Maiern 22 – I-39040 Ratschings – St.nr. IT02258830211 67 Fortbildung Fachgesellschaften reflektieren Natur und Holismus Gemeinsame Jahrestagung von DGÄZ, DGOI, DGCZ und AG Keramik in Hamburg. Die innovativsten Entwicklungen in der Zahnmedizin fanden in den letzten Jahren auf den Gebieten der Implantologie, der Ästhetik und bei den Restaurationswerkstoffen statt. Digitale Verfahren haben dabei zur Synergie in der Implantologie, zur Perfektion der roten und weißen Ästhetik und zur schonenden Materialbearbeitung beigetragen. Um die Kausalität beim klinischen Vorgehen für einen planbaren und nachhaltigen Langzeiterfolg in der rekonstruktiven Zahnheilkunde transparent zu gestalten, haben sich vier Fachgesellschaften zum synergistischen Gedankenaustausch auf einem gemeinsamen Symposium entschlossen. Wissenschaftliche Gesellschaften in Hamburg „Der Natur auf der Spur“. (Abb.: Kern/AG Keramik) Am 15. und 16. September 2017 veranstalten die Deutsche Gesellschaft für Ästhetische Zahnmedizin (DGÄZ), die Deutsche Gesellschaft für Orale Implantologie (DGOI), die Deutsche Gesellschaft für Computergestützte Zahnheilkunde (DGCZ) und die Arbeitsgemeinschaft für Keramik in der Zahnheilkunde (AG Keramik) eine gemeinsame Jahrestagung in Hamburg. Unter dem Leitgedanken „Der Natur auf der Spur – gemeinsam zum Praxiserfolg“ verfolgen die Veranstalter den holistischen Ansatz, mit dem „Blick auf das Ganze“ durch interdisziplinäre Therapiekonzepte Zahnärzte mit Schwerpunkten in den Fachgebieten Implantologie, Prothetik, Parodontologie, Gnatologie und Ästhetik sowie Zahntechniker zusammen zu führen und bisher reduktionistische Sichtweisen einzelner Disziplinen aufzulösen. Den Referatschwerpunkt Implantologie eröffnet Dr. Paul Weigl, Frankfurt/Main, mit einer „Implantat-prothetischen Simulation einer Zahn-Reimplantation zum Erhalt der Rot-Weiß-Ästhetik“. Prof. Ralf Smeets, Hamburg, thematisiert die „Implantologie in der ästhetischen Zone“. Die Technik einer „Computergestützt navigierten Implantat-Chirurgie“ stellt Dr. Marko Knauf, Freiburg, für die DGOI vor. Den Nutzenaspekt von „Unterschiedlich dimensionierten Enossalpfeilern“ wird Oralchirurg Dr. Friedemann Petschelt, Lauf/Pegnitz, ausführen. Über die „Knochenaugmentation mittels autologer Schalentechnik“ referiert PD Dr. Michael Stimmelmayr, München. Untersuchungen zu „Augmentationen im defekten Hart- und Weichgewebe in der ästhetischen Zone“ stellt Prof. Fouad Khoury, Ohlsberg, vor. Ebenfalls zur Augmentation stellt PD Dr. Markus Schlee, Forchheim, seine Erfahrungen mit der „Umbrella-Technik im Hart- und Weichgewebe“ vor. Im werkstofflich-technischen Teil stellen PD Dr. Jan-Frederik Güth und ZTM Hans-Jürgen Stecher, München, unter „Digital natürlich – natürlich digital“ den Computer-Einsatz für Implantate in Praxis und Labor vor. Die „Ästhetik in der Implantatprothetik mit einem evidenzbasiertem Update“ bespricht Frau Dr. Julia Wittneben, Bern. Die Bewährung von „Vollkeramik auf Implantaten“ tragen Frau Dr. Anja Zembic, Zürich, und ZTM Vincent Fehmer, Genf, vor. Vom „Substanzverlust auf Antagonisten durch Zirkonoxid, Lithiumdisilikat und CAD/CAM-Komposit“ berichtet Prof. Sven Reich, Aachen. Aus funktioneller Sicht untersucht PD Oliver Ahlers, Hamburg, den „Vorzeitigen Zahnverschleiß und dessen Rehabilitation“. Kontakt: Manfred Kern – Schriftführung AG Keramik [email protected] www.ag-keramik.de 68 Der „Forschungspreis sowie der Videopreis der AG Keramik“ wird am 15. Sept. 2017 auf dem Symposium an die Gewinner übergeben. Die Laudatio wird Dr. Bernd Reiss, 1. Vorsitzender der AG Keramik, halten. Im Vorspann der Tagung werden implantologische Workshops stattfinden, unterstützt von Unternehmen wie Bego, Bredent, Glidewell, Dentsply-Sirona, Hu-Friedy, Sunstar, Zeramex u.a. Die Organisation der Jahrestagung im Hotel Grand Elysée, Hamburg, erfolgt durch den QuintessenzVerlag (Anmeldungen): www.quintessenz.de/hamburg2017 ddm | Ausgabe 4 | 2017 Fortbildung exklusive messestände - moebel - events w i r p l a n e n & r e a l i s i e r e n i h r e p r o j e k t e – w w w. f e y - u l m . d e ddm | Ausgabe 4 | 2017 ulm – münchen – ch-appenzell 69 Journal Denseo 10 Jahre innovativer Partner des Dentallabors Redaktion Wir berichten im ddm gerne von den neuen Errungenschaften der Großen in der Branche. Das sind zuweilen wegweisende Technologien von mittlerweile oft weltumspannenden Konzernen mit einer unglaublichen Produktvielfalt. Doch ein ganz besonderes Vergnügen bereitet es der Redaktion, wenn sie einen echten „hidden champion“ aufspürt und feststellen muss, dass viele mittelständische inhabergeführte Unternehmen ein regelrechtes Feuerwerk an Ideen, Kreativität und Know-How zu bieten haben. Denseo ist ein solches Unternehmen, wenngleich Inhaber Ismail Yilmaz bei unserem Besuch erst einmal richtigstellt: „…nicht hidden, aber champion“, sagt er. Und er hat Recht, denn sein Dentalunternehmen Denseo mit Sitz in Aschaffenburg ist ein Name in der Branche. Seit nun genau 10 Jahren bietet Denseo moderne, praxisnahe und intelligente Speziallösungen für den Zahntechniker, unterhält eine eigene Forschungsabteilung, hält zahlreiche Patente und exportiert aktuell in 24 Länder weltweit. Über die Hälfte aller Dentallabore in Deutschland gehören inzwischen zu den Kunden von Denseo. Wie schafft es ein Unternehmen mit einer schlanken Mannschaft und einem umfassenden Produktportfolio, in Teilbereichen in nur so kurzer Zeit Marktführer zu werden? Wie alles anfing Ismail Yilmaz erzählt, wie alles 2007 angefangen hat „Wir haben vor 10 Jahren eine spezielle Glasur für Keramikrestaurationen entwickelt, um die Oberflächen zu veredeln, zu verdichten und damit Keramiksprünge oder Chipping zu vermeiden. Für die Denseo High-Quality-Veredelung (HiQ) halten wir das Patent. Sie wird in Deutschland produziert, und wir geben eine sechsjährige Garantie auf das Zahnarzthonorar und verbürgen uns damit für unsere Partnerlabore in Deutschland. Dieses Produkt hat uns von Anfang an vom Mitbewerber positiv abgehoben und uns einen eigenen großen Kundenstamm beschert. Die Eigenschaften von HiQ waren auch namensgebend für unser Unternehmen. „addenseo“ ist der lateinische Begriff für verdichten. 70 ddm | Ausgabe 4 | 2017 Journal Großes Sortiment aus einer Hand Mit seinen Glasuren, Keramikmalfarben und Bondern gilt Denseo nach eigenen Angaben als Marktführer. Darüber hinaus bietet das Unternehmen das komplette Sortiment, das der Zahntechniker für die CAD/CAM gesteuerte Produktion benötigt: Alle fräsbaren Materialien wie Zirkon, PEEK, PMMA, NEM, Wachs u.v.m. sowie die dazu passenden Scannersysteme, Fräsmaschinen, Fräswerkzeuge, Keramiköfen und die passende Software. Als Hersteller und Vertriebspartner vieler namhafter Unternehmen verfügt Denseo über ein einmaliges Produktportfolio aus einer Hand. So ist Denseo größter Vertriebspartner für DEKEMA in Deutschland, daneben beziehen Kunden von Denseo Produkte renommierter Hersteller wie Baumann Dental, Bien Air, Erkodent, Evonik, Imetric, Schick Dental, Teamziereis, Yeti Dental und anderen. Mit kreativen Ideen einen Schritt voraus Ismail Yilmaz ist bekannt für seine innovativen Geschäftsideen: „Wir bleiben bei Denseo niemals stehen. Schließlich wollen wir den Marktentwicklungen immer einen Schritt voraus sein, um unseren Kunden perfekt passende Speziallösungen für ihren Geschäftserfolg anbieten zu können. Nicht nur beim Einstieg in neue Technologien brauchen Labore Flexibilität. So haben wir zum Beispiel für die exocad Software ein Mietmodell entworfen und waren damit Vorreiter im deutschen Markt. Was uns von vielen anderen im Markt unterscheidet ist auch unser Blick auf das Ganze. Wir sind der einzige Hersteller, der die Reste der von uns angebotenen Zirkon- und NEM-Blanks sowie Fräsen verschiedener Systeme recycelt oder besser gesagt „upcycelt“. Eigenentwicklungen auch im Marketing Beim Gang durch die Aschaffenburger Geschäftsräume von Denseo fällt uns die besonders gelassene Atmosphäre im Team auf. Hektik ist hier nicht zu spüren. Die Bürotüren – auch die des Chefs - stehen offen. Papierstapel und Ablagen sind nicht zu sehen – außer einige Ausgaben des ddm (worüber wir uns freuen). In der offenen Kaffeeküche steht frischer Kuchen für alle. Wir fragen den Vertriebsleiter Karsten Sack, wie hier gearbeitet wird. „Wir verzichten bei Denseo bewusst auf einen Außendienst“, sagt er. „Stattdessen bieten wir gut geschulte und hoch motivierte Berater am Telefon, die dann erreichbar sind, wenn der Kunde Zeit hat.“ Und Ismail Yilmaz erläutert, warum das bei Denseo so gut funktioniert: „Wir machen hier alles ein bisschen anders. Als ich mit Denseo angefangen habe, war mir besonders wichtig, ein perfektes Kundenmanagement-System zu implementieren. Denn der Kunde, ist unser größtes asset. Und da es kein System auf dem Markt gab, mit dem ich zufrieden war, habe ich selbst eine Software mitentwickelt. Alle Vorgänge zu jedem unserer über 6.600 Kunden werden in unserem System in realtime hinterlegt und können von jedem Mitarbeiter jederzeit abgerufen werden. Daher arbeiten wir auch seit dem ersten Tag wirklich vollkommen papierlos. Bei uns läuft niemand mit einem Aktenordner über den Korridor und unsere Kunden erhalten von uns niemals lästige Doppelanrufe oder unpassende Besuche. Für unsere Kunden sind wir immer da, wenn sie uns brauchen, bestens informiert und mit passenden Lösungen im Gepäck.“ 10 Jahre Denseo Bei Denseo begreift man den Zahntechniker als Kunsthandwerker und genau dafür werden die intelligenten und speziellen Lösungen entwickelt. Das technische Know-How im Zusammenspiel mit einem herausragenden Verständnis für das Marketing machen Denseo zu einem echten strategischen und verlässlichen Partner für das zahntechnische Labor. Hierzu zählt sicherlich auch die einmalige Preispolitik, die grundsätzlich keine Rabatte vorsieht. Jedes Labor erhält den gleichen attraktiven Bezugspreis – unabhängig von der Größe. Vom 8.-10. September feiert das Unternehmen mit Kunden und Geschäftspartnern sein 10-jähriges Jubiläum im Rahmen eines zweitägigen Fachkongresses im Schlosshotel Weyberhöfe in Sailauf. ddm | Ausgabe 4 | 2017 Firmensitz von Denseo in Aschaffenburg Ismail Yilmaz, Geschäftsführer Denseo GmbH Kontakt: Denseo GmbH Stengerstrasse 9 D-63741 Aschaffenburg Telefon: +49 6021 45106-0 Telefax: +49 6021 45106-29 E-Mail: [email protected] Internet: www.denseo.de 71 Journal München, Köln, Rostock – passt sie überall? noitamrofsnarT der Zahntechnik Mit viel Leidenschaft für die Zahntechnik dabei, das Team von CADSPEED: Ricardo Bell, Simon Schacht, Hindrik Dehnbostel und Wilfried Böttjer. Passt die Vor-Ort gefräste PMMASchiene? 16 Mal Spannung pur für Simon Schacht (CADSPEED Produktionsleiter). Wilfried Böttjer kommentiert den LIVE-Scan bei freiwilligen Probanden in München. 72 „Der Intraoralscanner wird zum Schlüssel der Transformation“ betonte Hindrik Dehnbostel (Geschäftsführer des Fräszentrums CADSPEED). Dentales Querdenken war angesagt – dazu passend die Eventlocation bei den Münchener Querdenkern. Was hat ein manuell betriebener Diaprojektor mit einer konventionellen Abformung zu tun? Der Diaprojektor wurde technologisch weiterentwickelt – heute gibt es als Projektionsmöglichkeit den Beamer. Genauso zeichnet es sich bei der konventionellen Abdrucknahme ab, die durch den Intraoralscanner mit automatisierten, computergestützten Arbeitsschritten ersetzt wird. Transformation ist das Stichwort, das für Veränderung steht – ein Prozess, den wir aktuell in vielen Zahnarztpraxen und Dentallaboren erleben. Mit viel Engagement und Leidenschaft für die Zahntechnik zeigte das Fräszentrum CADSPEED aus Niedersachsen die reale Umsetzung der dentalen digitalen Transformation bei seiner vierwöchigen Roadshow. In 16 bundesweiten Eventlocations stellte sich das Team der Herausforderung einer live gefrästen Schiene. Grundlage war ein LIVE erstellter Intraoralscan mit dem CARESTREAM Intraoralscanner CS 3600 an spontan Freiwilligen aus dem Publikum sowie das CAD-Design der zu fertigenden Schiene. Gefräst wurde die PMMA-Schiene sofort vor Ort mit eigens angelieferten CAD/CAM-Maschinen. Und 16 Mal hieß es – Luft anhalten, durchatmen – passt die Schiene? Insgesamt 500 Zahnärzte und Zahntechniker erlebten diesen spannenden Krimi mit und 16 Mal zeigte die Schiene eine exakte Passung. „Labore und Zahnarztpraxen in ein digitales Unternehmen zu transformieren ist nicht an einem Abend erledigt“, betonte Hindrik Dehnbostel (Geschäftsführer von CADSPEED) „als dentales Fräszentrum begleiten wir sie als „Komplizen“, Dienstleister und Netzwerkpartner in der CAD/CAM-Zahntechnik auf dem Weg in die digitale Zukunft.“ Abgebildet wird der digitale Prozess von dem 28-köpfigen Team in Nienhagen. Innovativ agierende Dentallabore aus unserer Branche schicken die zuvor in der Zahnarztpraxis gescannten und im Labor weiter verarbeiteten Daten an CADSPEED „und es werden täglich mehr, die sich aus der analogen in die digitale Welt bewegen oder bewegt werden. Die Entscheidung liegt bei jedem einzelnen selbst“, resümiert Hindrik Dehnbostel. Ein großartiger Erfolg für das junge CADSPEED-Team bei diesem erstmalig durchgeführten Roadshow-Konzept, das im November 2017 weitergeführt wird. Am 08. November 2017 in Frankfurt am Main heißt es dann wieder: Passt sie? Seien Sie mit Spannung und Herzklopfen dabei. Anmeldungen unter: www.roadshow.cad-speed.de/ Kontakt: CADSPEED GmbH Zentrum für dentale Frästechnik Im Nordfeld 13 29336 Nienhagen Telefon: 05144-9872-55 Telefax: 05144-9872-59 [email protected] www.cad-speed.de ddm | Ausgabe 4 | 2017 Journal Ganzheitliche CAD/CAM-Lösungen Virtuelle Implantatplanung mit dem Implantat-Assistenten Die optimale Nutzung der Digitalisierung für eine höhere Wertschöpfung steht im Fokus bei Carestream Dental. Der Pionier für bildgebende Verfahren präsentierte zur diesjährigen IDS den CS 8100SC 3D als neustes Familienmitglied der CS 8100-Reihe. Im CAD/CAM Bereich erhielt der Intraoralscanner CS 3600 großen Zulauf. Auf individuelle Bedürfnisse abgestimmte Lösungen ermöglichen einen optimalen Workflow. Deshalb sind Carestream-Produkte als offene Systeme konzipiert, um an beliebigen Stellen des Arbeitsablaufes analoge Technologien, Produkte anderer Anbieter oder Labore zu integrieren. „Die ständige Weiterentwicklung unserer bildgebenden Verfahren hat Tradition. Dabei ist die Bildqualität immer herausragend, ob nun bei den ersten analogen Röntgenfilmen zu Kodak-Zeiten oder dem neuesten DVT-Gerät“, erläutert Trade Marketing Managerin Melanie Recker. „1987 brachten wir das weltweit erste digitale intraorale Röntgensystem auf den Markt und entwickeln seither immer wieder richtungsweisende Produkte, Softwareanwendungen und Technologien mit offener Infrastruktur.“ Marketing Director EAMER Mirjam Hermann ergänzt: „Als einziger Komplettanbieter für zahnärztliche Radiologie-Produkte und -Geräte können wir vom Film bis zum DVT für alle Bedürfnisse eine ganzheitliche Strategie anbieten.“ Das Panorama- & DVT Röntgensystem CS 8100SC 3D Behandlungsabläufe über Virtual Reality erleben Die Umstellung auf digitale Röntgensysteme optimiert Arbeitsabläufe: Das Panorama- & DVT Röntgensystem CS 8100SC 3D mit Fernröntgen-Option ist ein Allrounder, gehört zu den kompaktesten und schnellsten Geräten seiner Klasse und findet mit 1,80 m Breite überall Platz. Kieferorthopäden bietet das System besondere Möglichkeiten: Das KFO-Modul startet nach schnellem Scan eine automatische Durchzeichnung und liefert damit die Ausgangsbasis für eine präzise Behandlungsplanung – nach nur 90 Sekunden. Auch der CS 3600 Intraoralscanner erfreute sich auf der Messe regen Interesses. In der Live-Scan Area konnte man sich von seiner Schnelligkeit und einfachen Handhabung überzeugen, es entstehen keine Folge- und Lizenzkosten und die Integration in den täglichen Praxis& Laborablauf bedeutet durch die offenen Datensätze keine Einschränkung. Die Digitalisierung ermöglicht einen Höchstgrad an Vernetzung und Wertschöpfung: Mit dem Software-Modul „Implantat-Assistent“ können künftig DVT-Bilder mit dem entsprechenden digitalen Abdruck, z.B. aus einem Intraoral-Scan, verbunden werden. Melanie Recker erklärt, worauf es dabei ankommt: „Es geht nicht darum, ein Gerät mit möglichst vielen Funktionen zu haben, sondern vorhandene Mittel vollständig auszuschöpfen. Viele Zahnärzte verfügen bereits über die nötige Ausstattung, wissen aber gar nicht, wie sie die Digitalisierung für sich nutzen können. Wir zeigen unseren Kunden gern, wie sie ihre Abläufe perfektionieren können. Darum war es uns wichtig, Virtual RealityVorstellungen des Workflows am Messestand anzubieten. Die Besucher waren begeistert von den Möglichkeiten.“ ddm | Ausgabe 4 | 2017 Der Intraoralscanner CS 3600 Kontakt: Carestream Health Deutschland GmbH Stuttgart Tel.: 00800 45 67 76 54 www.carestreamdental.de 73 Vorschau | Impressum Viele interessante Themen erwarten Sie in der Oktoberausgabe des ddm. So beleuchten beispielsweise Dr. Sven Rinke und Holger Ziebolz in unserem kompletten Fall die Versorgung mit implantat- und zahngestützten Einzelkronen im digitalen Workflow. Wie gewohnt mit Abrechnungsteil. Dr. Jörg Mudrag nimmt rechtlich relevante Fragen zur Handhabung von Röntgentechnologien in Zahnarztpraxen unter die Lupe und Dr. Marcus Engelschalk stellt unterschiedliche Möglichkeiten zum digitalen Workflow in der Implantatprothetik anhand eines Implantatsystems mit einheitlicher Plattform vor. Drei Themen von vielen, die Sie in der 5. Ausgabe des ddm erwarten. Freuen Sie sich also auf gemütliche Abende, vielleicht vor dem Kamin mit einem Glas Wein, auf jeden Fall aber mit spannender Lektüre. Ihr ddm Redaktionsteam Impressum Das nächste ddm digital dental magazin erscheint im Oktober 2017 Verlag: flohr new media Schramberger Straße 87, 78628 Rottweil Tel. +49 (0) 741 / 9429 4998 Fax +49 (0) 741 / 9429 4996 [email protected] Verleger: Manfred Flohr (V.i.S.d.P.) [email protected] Chefredaktion: Dr. Caroline Gommel [email protected] Redaktionsleitung: Karin Christine Wöhler [email protected] Redaktionelle Verlagsmitarbeiter: Anton Eubel Bernd Schröder Franz Michelberger Andreas Kirchsteiger Dagmar Heiss Pia Flohr Anzeigen: Manfred Flohr [email protected] Grafik und Layout: Michael Schwarte, Balingen [email protected] Druckerei: F&W Medien, Kienberg Erscheinungsweise:6x jährlich (März, Mai, Juni, September, Oktober, Dezember) Einzelpreis: 50,- Euro. Jahresabonnement 150,- Euro inkl. Versand in Deutschland 74 Druckauflage: Jahrgang: Kompetenzteam: Zahnmedizin: Zahntechnik: Abrechnung: Betriebswirtschaft: 15.000 Exemplare 5. Jahrgang 2017 Es gilt die Anzeigenpreisliste Nr. 5 vom 1. September 2016 ZTM José de San José Gonzáles, Weinheim ZTM Volker Weber, Aachen Michael Bergler, MDT, Philadelphia, USA Dr. med. Robert Böttcher, Ohrdruf Dr. Ernst-Peter Drescher, Stuttgart Dr. Dr. Marcus Engelschalk, München ZTM Dr. Peter Fink, Erlangen ZTM Fabian Zinser, Loxstedt Kerstin Salhoff, Nürnberg Ingrid Honold, Weidenstetten Werner Weidhüner, Lahr Die Beiträge und Abbildungen dieser Zeitschrift sind urheberrechtlich geschützt. Alle Rechte, auch das der Nutzung in elektronischen Datenbanken, sind dem Verlag vorbehalten. Für unverlangt eingesandte Materialien wird keine Haftung übernommen. Bei Einsendung von Manuskripten und sonstigen Materialien gilt das Einverständnis zur vollen oder auszugsweisen Veröffentlichung, auch in elektronischen Medien, als gegeben. Gezeichnete Artikel geben nicht unbedingt die Meinung der Redaktion wieder. Eine Haftung aus unrichtigen oder fehlerhaften Darstellungen wird in jedem Falle ausgeschlossen. Es gelten die AGB, Gerichtsstand ist Rottweil. ddm | Ausgabe 4 | 2017 Journal Digitale Zahnheilkunde in Praxis und Labor Digitale Zahnheilkunde in Praxis und Labor Ausgabe 1 | 2013 Der komplette Fall Ausgabe 2 | 2013 Digitale Zahnheilkunde in Praxis und Labor Ausgabe 3 | 2013 Der komplette Fall Der komplette Fall Die Versorgung des zahnlosen Unterkiefers im Zeitalter des digitalen Workflows Die Versorgung des zahnlosen Unterkiefers im Zeitalter des digitalen Workflows Der komplette Fall Der komplette Fall Der komplette Fall Herstellung einer monolithischen Seitenzahnkrone Vollversorgung mit puderfreier CEREC-Mundkamera Vollversorgung mit puderfreier CEREC-Mundkamera Der komplette Fall Der komplette Fall Ästhetische Rekonstruktion nach parodontaler Destruktion Ästhetische Rekonstruktion nach parodontaler Destruktion Marktübersicht Marktübersicht Dentale Fräs- und Schleifmaschinen im technischen Vergleich Dentale Fräs- und Schleifmaschinen im technischen Vergleich Pro & Contra Pro & Contra Industrielles Fräszentrum Industrielles Fräszentrum ABRE§ ABRE§ Patientenrechte im Bürgerlichen Gesetzbuch (BGB). Was bedeutet das für die zahnärztliche Behandlung? Patientenrechte im Bürgerlichen Gesetzbuch (BGB). Was bedeutet das für die zahnärztliche Behandlung? Fortbildung Fortbildung Das Fräszentrum für Kobalt-Chrom im eigenen Hause Das Fräszentrum für Kobalt-Chrom im eigenen Hause Journal Journal Der digitale Workflow und die Materialien Der digitale Workflow und die Materialien Der digitale Workflow in der Implantat-prothetischen Rekonstruktion von A-Z Der komplette Fall Der intraorale digitale Scan von Implantaten auf Basis des Gingivaformers Pro & Contra Digital Dentistry – einteilige vs zweiteilige individuelle Abutments ABRE§ Nachbesserungspflicht bei Kronenabplatzung? Rechtsexperten antworten new media Dental goes digital: Soziale Netzwerke, Bewertungsportale und ihr Nutzen für Praxis und Labor Journal Analoge Zahntechnik sichert den digitalen Erfolg digitaldentalmagazin digitaldentalmagazin Ausgabe 1 | 2014 Digitale Zahnheilkunde in Praxis und Labor Ausgabe 2 | 2014 Der komplette Fall Der komplette Fall Implantatprothetische Therapie für die Sofortversorgung eines zahnlosen Oberkiefers Ästhetisch überzeugende Frontzahnrestaurationen aus Glaskeramik Digitale Zahnheilkunde in Praxis und Labor Digitale Zahnheilkunde in Praxis und Labor Der komplette Fall Der komplette Fall Implantatprothetische Versorgung im zahnlosen Kiefer mittels navigierter Implantologie und CAD/ CAM gefertigter Versorgung Der komplette Fall Frontzahnästhetik im CAD/CAM Verfahren: auch eine Frage der Farbwahl ABRE§ Patientenrechte im Bürgerlichen Gesetzbuch (BGB). Was bedeutet das für die zahnärztliche Behandlung? ABRE§ Aktuelle positive Urteile und Berechnungshinweise zur GOZ 2012 Chirurgische und prothetische Versorgung des Unterkiefers im Umfeld digitaler Technologie digitaldentalmagazin digitaldentalmagazin Der komplette Fall Vertikalerhöhung mittels CAD-CAM-gefertigten Langzeitprovisorien bei multiplen Aplasien im intraoral gescannten jugendlichen Gebiss ABRE§ Aktuelle Urteile – das sollten Sie wissen! new media Die digitale Praxis im 21. Jahrhundert vom Patienten-Check-in bis zum Patienten-Check-out Journal Glaskeramik revolutioniert – eine neue Werkstoffgeneration Journal Die digitale Zahnheilkunde in Forschung und Lehre Digitale Visionen Kollegentipp „Ein Mensch behandelt immer einen Menschen!“ Mit welcher Software wir den Labor-Alltag meistern Kollegentipp Praxiserfahrungen mit VITA SUPRINITY Ausgabe 4 | 2014 Digitale Zahnheilkunde in Praxis und Labor Ausgabe 1 | 2015 Digitale Zahnheilkunde in Praxis und Labor Ausgabe 2 | 2015 Der komplette Fall Der komplette Fall Der komplette Fall Prothetik konventionell und digital – Ein Vergleich Von der dreidimensionalen Planung zur implantatprothetischen Sofortversorgung Der komplette Fall Unterschiede in der Durchführung und Abrechnung von konfektionierten und wurzel-identischen ReplicateImplantaten Minimalinvasiv zur ästhetischen Perfektion Der komplette Fall Der komplette Fall 3D-Navigation im komplexen Patientenfall Der komplette Fall Der komplette digitale Workflow vom DVT bis zur Versorgung Pro & Contra Computergestützte, schablonengeführte Implantologie Kollegentipp Lächeln in 3D – Der Gesichtsscan im digitalen Workflow Kollegentipp Intraoraler Scan eines Implantat-Systems mit dem 3M True Definition Scanner sowie die CAD/CAM basierte Prothetik im offenen Workflow mit der 3Shape Dentalsoftware Der komplette Fall Kollegentipp smop: Die navigierte Implantologie im täglichen Praxisablauf CAD/CAM: Inlay aus einem innovativen Werkstoff Pro & Contra Digitale Visionen Kollegentipp Abformung: Digitale vs. konventionelle Abdrucknahme Zahntechnik im Jahr 2050 VITA SUPRINITY: Der perfekte Fall Kollegentipp Ein „gut“ für zwei Frontzahnkronen aus zirkonoxidverstärktem Lithiumsilikat Marktübersicht Intraorale Scanner ABRE§ Implantation mit der CEREC Guide II ABRE§ Gesetzlicher Forderungsübergang bei Meinungsverschiedenheiten über die Rechtmäßigkeit einer zahnärztlichen Liquidation ABRE§ Vorsicht Stolpersteine! Korruption im Gesundheitswesen Zahnarzt – mit Recht! Journal Journal new media er analoge Artikulator wird D immer eine Krücke sein Kein Fall für den Hausmüll E-Learning: Vor- und Nachteile des onlinegestützten Lernens Fortbildung Digitale Zahnmedizin – Neue Techniken und Materialien in Labor und Praxis ddm | Ausgabe 4 | 2017 Digitale Zahnheilkunde in Praxis und Labor Journal Digital Highway 2015 Journal Vita goes mobile Fortbildung Der ITI Kongress in Dresden flohr new media Schramberger Str. 87 · 78628 Rottweil Fon 0 74 1 / 9429 4998 · Fax 9429 4996 [email protected] www.flohr-new-media.de 75 Ivoclar Vivadent GmbH | Dr. Adolf-Schneider-Str. 2 | 73479 Ellwangen, Jagst | Deutschland | +49 7961 889 0 Gestalten Sie Ihre dentale Zukunft DIE DIGITALE MATERIALVIELFALT ENTDECKEN Connected to you 76 ivoclardigital.com ddm | Ausgabe 4 | 2017