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Warzen
Einleitung
Warzen sind gutartige Hautwucherungen, die an unterschiedlichen Körperstellen auftreten und verschiedene Formen haben können. Sie werden
durch Viren verursacht. Warzen sind ansteckend und weit verbreitet: Fast jeder bekommt irgendwann in seinem Leben eine Warze. Viruswarzen
können in jedem Alter auftreten, am häufigsten jedoch bei Kindern und Jugendlichen.
Die meisten Warzen sind harmlos und verschwinden innerhalb von Wochen oder Monaten von selbst. Sie können jedoch lästig sein, unansehnlich
und dadurch manchmal auch psychisch belastend. Es gibt verschiedene Behandlungen, die das Abheilen von Warzen beschleunigen können. Sie
helfen jedoch nicht immer.
Im Unterschied zu den Viruswarzen sind die sogenannten Alterswarzen nicht ansteckend. Die ebenfalls harmlosen, aber dauerhaften
Hautveränderungen treten meist erst im höheren Lebensalter auf. Dieses Thema informiert ausschließlich über Viruswarzen.
Symptome
Die meisten Warzen verursachen keine Beschwerden. Manche machen sich durch Juckreiz, Druck- oder Spannungsgefühle bemerkbar. Vor allem
Warzen an der Fußsohle können aber auch schmerzen. Manche Warzen enthalten kleine schwarze Pünktchen, die durch geronnenes Blut aus kleinen
Blutgefäßen in der Haut entstehen.
Warzen können einzeln oder gehäuft auftreten. Dann können sie auch eine größere Hautfläche bedecken. Man unterscheidet hauptsächlich zwischen
folgenden Warzentypen:
gewöhnliche Warzen (vulgäre Warzen) sind stecknadelkopf- bis erbsengroße Hautwölbungen. Sie verhornen und werden dadurch rau und
schuppig. Gewöhnliche Warzen treten oft am Handrücken, an den Fingern, Nagelrändern und Füßen auf.
Dornwarzen entstehen vorwiegend an den Fußsohlen und Fersen. Sie können relativ groß werden. Da auf den Fußsohlen das Körpergewicht
lastet, wachsen Dornwarzen nicht wie die anderen Warzen nach außen, sondern werden beim Stehen und Laufen nach innen gedrückt. Das kann
zu schmerzhaften Druckstellen führen. Außerdem sind sie dadurch schwierig zu behandeln.
Mosaikwarzen sind weiß und haben etwa die Größe eines Stecknadelkopfs. Sie sitzen meist an den Fußballen oder unter den Zehen, können sich
aber auch großflächiger auf der ganzen Unterseite des Fußes ausbreiten. Im Gegensatz zu Dornwarzen verursachen sie keine Schmerzen beim
Gehen, da sie flacher sind.
Pinselwarzen (filliforme Warzen) haben ein fadenförmiges, stachelartiges Erscheinungsbild. Sie können „fransig“ aussehen und bilden sich oft im
Gesicht. Daher werden sie meist als besonders störend empfunden.
Flachwarzen (Planwarzen) sind kleine, nur leicht erhöhte Warzen mit einem Durchmesser von oft nur wenigen Millimetern. Manchmal sind sie
leicht bräunlich gefärbt. Sie treten vor allem im Gesicht auf, besonders auf der Stirn und den Wangen. Auch die Hände und Unterarme sind öfter
betroffen.
Feigwarzen (Genitalwarzen oder Kondylome) sind kleine feste Knötchen mit unregelmäßiger Oberfläche. Sie befallen nur den Genitalbereich,
sind sexuell übertragbar und unterscheiden sich in der Behandlung von den oben genannten Warzenformen. Genitalwarzen sind daher nicht
Thema dieses Überblicks.
Bestimmte Formen von Hautkrebs können manchmal Warzen ähneln. Diese Hautkrebs-Formen sind allerdings sehr selten.
Ursachen
Warzen werden durch bestimmte Viren ausgelöst: die sogenannten humanen Papillomviren (HP-Viren, HPV). Es gibt mehr als 100 verschiedene
Typen dieser Viren. Sie können durch kleine Verletzungen und feine Risse in die Haut eindringen und regen dort die Vermehrung der Zellen an.
Dadurch bildet sich eine dickere Hornhaut, die dann als Warze hervorsteht.
Warzenviren verbreiten sich vor allem durch direkten Hautkontakt, sie können aber auch über Gegenstände wie Handtücher oder Rasierapparate
übertragen werden. Man steckt sich leichter an, wenn die Haut feucht und aufgeweicht oder verletzt ist.
Risikofaktoren
Manche Menschen haben ein höheres Risiko für Warzen als andere. Dazu gehören
Menschen, die Fleisch verarbeiten, zum Beispiel im Schlachthaus oder als Metzger.
Kinder und Jugendliche, die oft Gemeinschaftsduschen benutzen, etwa beim Sport oder im Schwimmbad.
Menschen mit Familienangehörigen, die Warzen haben.
Kinder in Schulklassen, in denen viele Mitschüler Warzen haben.
Menschen mit einem geschwächten Immunsystem: Vor allem Erwachsene und Kinder nach einer Organtransplantation oder mit einer schweren
Erkrankung wie Krebs oder AIDS.
Menschen mit atopischen Erkrankungen wie Neurodermitis.
Die Viren vermehren sich in der Haut. Bei Menschen mit einem geschwächten Immunsystem schafft es der Körper manchmal nicht, sie erfolgreich zu
bekämpfen. Andere haben eher ein erhöhtes Risiko, weil sie häufiger mit Warzenviren Kontakt haben.
Häufigkeit
Warzen sind weit verbreitet, vor allem bei Kindern und Jugendlichen. Verschiedene Studien zeigen, dass bis zu 33 % der Kinder und Jugendlichen
Warzen haben. Bei Erwachsenen sind sie nach Schätzungen mit etwa 3 bis 5 % viel seltener.
Verlauf
Für Menschen mit einem gesunden Immunsystem sind Warzen fast immer harmlos. Der Körper baut mit der Zeit oft eine Immunabwehr gegen die
Warzenviren auf, sodass die Warzen irgendwann von selbst verschwinden. Wie lange das dauert, ist sehr unterschiedlich. Es hängt vom Virus- und
Warzentyp, aber zum Beispiel auch vom allgemeinen Gesundheitszustand ab.
In Studien mit Schulkindern und Jugendlichen waren die Warzen bei ungefähr 50 % der Kinder nach einem Jahr wieder verschwunden. Nach zwei
Jahren waren etwa 70 % warzenfrei. Untersuchungen zum Verlauf bei Erwachsenen gibt es kaum.
Bei Menschen mit einem geschwächten Immunsystem können Warzen deutlich hartnäckiger sein.
Vorbeugung
Wer Warzen hat, kann die Ansteckungsgefahr durch bestimmte Vorsichtsmaßnahmen verringern. Sie helfen möglicherweise auch dagegen, dass sich
Warzen auf der eigenen Haut weiter ausbreiten.
Um zu verhindern, dass andere sich anstecken, kann man zum Beispiel Folgendes tun:
Die Warzen beim Schwimmen mit einem wasserfesten Pflaster abkleben.
Handtücher, Schuhe, Handschuhe und Socken nicht mit anderen teilen.
In Schwimmbädern, Gemeinschaftsduschen und Umkleidekabinen nicht barfuß laufen.
Warzen nicht anfassen.
Um zu verhindern, dass sich Warzen auf der eigenen Haut ausbreiten, wird außerdem empfohlen:
Nicht an Warzen kratzen, damit sich die Viren nicht verteilen.
Die Füße trocken halten.
Täglich die Socken wechseln.
Keine dieser Empfehlungen wurde in Studien geprüft. Ob und wie gut sie schützen, lässt sich daher nicht sicher sagen. Da Warzenviren ziemlich
ansteckend sind, ist ein vollständiger Schutz schwierig. Zudem lässt sich nur schwer beurteilen, woher eine Infektion stammt. Denn wenn man sich
mit dem Virus angesteckt hat, können mehrere Monate vergehen, bis sich eine Warze bildet.
Da Warzen fast immer harmlos und ohnehin sehr verbreitet sind, gibt es normalerweise keinen Grund, auf Aktivitäten wie Schwimmen oder
Sportunterricht in der Schule zu verzichten.
Behandlung
Grundsätzlich ist es nicht nötig, eine Warze zu behandeln, da sie meist innerhalb von einigen Wochen oder Monaten von selbst verschwindet.
Manchmal dauert es allerdings auch Jahre. Da Warzen störend und unansehnlich sein können, möchten viele Menschen sie aber möglichst schnell
wieder loswerden und probieren es mit einer Behandlung.
Gegen Warzen werden hauptsächlich zwei Behandlungen eingesetzt:
Lösungen mit Salicylsäure: Sie werden über einige Wochen mehrmals täglich auf die Haut aufgetragen. Dies soll die verhornte Haut nach und
nach auflösen. Die meisten Salicylsäure-Lösungen sind ohne Rezept in der Apotheke erhältlich. Teilweise enthalten die Produkte auch Milchsäure.
In der Packungsbeilage ist genau erklärt, wie ein bestimmtes Mittel angewendet werden soll und worauf noch zu achten ist. Salicylsäure kann die
Haut reizen, ist aber normalerweise gut verträglich.
Vereisung: Bei einer Vereisung wird flüssiger Stickstoff auf eine Warze aufgetragen, in der Regel von einer Hautärztin oder einem Hautarzt. Der
Stickstoff ist extrem kalt und zerstört die Zellen in der oberen Hautschicht. Die Vereisung wird im Abstand von mindestens einer Woche mehrmals
wiederholt. Die Kälte kann einen kurzen stechenden Schmerz auslösen. Danach kommt es oft zu einer Rötung und Schwellung der Haut,
manchmal bildet sich auch eine Blase.
Grundsätzlich sind beide Behandlungen wirksam, können allerdings nicht jede Warze beseitigen. Zudem besteht immer die Möglichkeit, dass Viren
zurückbleiben und sich eine neue Warze bildet.
Es gibt noch eine Reihe anderer Behandlungen, die bei Warzen eingesetzt werden. Allerdings sind viele von ihnen noch nicht gut untersucht.
Für Menschen mit bestimmten Gesundheitsrisiken wie Nervenschäden an den Füßen (etwa durch einen Diabetes) ist es sinnvoll, sich vor einer
Behandlung ärztlich untersuchen zu lassen. Schwangeren oder stillenden Frauen wird vorsichtshalber von einer Behandlung abgeraten.
Quellen
Bruggink SC, Eekhof JA, Egberts PF, van Blijswijk SC, Assendelft WJ, Gussekloo J. Natural course of cutaneous warts among primary schoolchildren: a
prospective cohort study. Ann Fam Med 2013; 11(5): 437-441.
Kwok CS, Gibbs S, Bennett C, Holland R, Abbott R. Topical treatments for cutaneous warts. Cochrane Database Syst Rev 2012; (9): CD001781.
Loo SK, Tang WY. Warts (non-genital). BMJ Clin Evid 2014.
Sterling JC, Gibbs S, Haque Hussain SS, Mohd Mustapa MF, Handfield-Jones SE. British Association of Dermatologists' guidelines for the
management of cutaneous warts 2014. Br J Dermatol 2014; 171(4): 696-712.
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