Die pathophysiologische Rolle zytotoxischer Granzym B

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Universitätsklinikum Ulm
Institut für Transfusionsmedizin und Immungenetik (IKT)
Direktor: Prof. Dr. med. Hubert Schrezenmeier
Die pathophysiologische Rolle
zytotoxischer Granzym B-sezernierender B-Zellen
bei malignen Erkrankungen
Dissertation
zur Erlangung des Doktorgrades der Medizin
der Medizinischen Fakultät der Universität Ulm
vorgelegt von
Sabine Katharina Charlotte Brüggemann
aus Tübingen
2016
Amtierender Dekan: Prof. Dr. rer. nat. Thomas Wirth
1. Berichterstatter: Prof. Dr. med. Bernd Jahrsdörfer
2. Berichterstatter: Prof. Dr. med. Thomas Barth
Tag der Promotion: 27. April 2017
Diese Doktorarbeit enthält Abbildungen und Inhalte, die zum Teil an anderer Stelle
veröffentlicht wurden:
Immunology and Cell Biology 2012
M. Hagn, K. Sontheimer, K. Dahlke, S. Brueggemann, C. Kaltenmeier, T. Beyer, S.
Hofmann, O. Lunov, T. F. E. Barth, D. Fabricius, K. Tron, G. U. Nienhaus, T. Simmet,
H. Schrezenmeier and B. Jahrsdörfer, Human B cells differentiate into granzyme Bsecreting cytotoxic B lymphocytes upon incomplete T-cell help, Immunology and Cell
Biology, 90:457-467, 2012.
Inhaltsverzeichnis
Abkürzungsverzeichnis
III
1 Einleitung
1
1.1
Die Rolle von B-Zellen im menschlichen Immunsystem . . . . . . . . .
1
1.2
Granzym B und dessen Funktionen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .
3
1.3
Die Bedeutung von IL-21 . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .
6
1.4
Zielsetzung dieser Arbeit . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .
8
2 Material und Methoden
9
2.1
Verwendete Materialien . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .
9
2.2
Methoden . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .
17
2.2.1
Zelllinien . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .
17
2.2.2
Isolation von mononukleären Zellen aus Nabelschnurblut . . . .
21
2.2.3
B-Zell-Isolation mittels Magneten . . . . . . . . . . . . . . . . .
22
2.2.4
Primäres Tumorgewebe . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .
23
2.2.5
Co-Kulturen und Zellstimulation . . . . . . . . . . . . . . . . .
24
2.2.6
Messung der IC50 einzelner Granzym B-Inhibitoren . . . . . . .
25
I
Inhaltsverzeichnis
2.2.7
Durchflusszytometrie: Prinzip und Färbungen . . . . . . . . . .
26
2.2.8
Konfokale Spinning-Disk-Mikroskopie . . . . . . . . . . . . . . .
30
2.2.9
Statistik . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .
32
3 Ergebnisse
3.1
33
Zytotoxischer Effekt von ARH-77 B-Zellen auf verschiedene Tumorzelllinien . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .
3.2
II
33
Hemmung des zytotoxischen Effekts durch verschiedene GrB-Inhibitoren 37
3.2.1
Hemmung des zytotoxischen Effekts durch Granzym B-Inhibitor
Ac-IEPD-CHO . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .
37
3.2.2
Hemmung des zytotoxischen Effekts durch SMI8 . . . . . . . . .
39
3.2.3
Hemmung des zytotoxischen Effekts durch Granzym B-Inhibitor II 41
3.2.4
Hemmung des zytotoxischen Effekts durch einen Cumarininhibitor 43
3.3
Zytotoxischer Effekt von Nabelschnur-B-Zellen auf Tumorzelllinien . . .
46
3.4
B-Zell-Infiltration in primärem Tumorgewebe . . . . . . . . . . . . . . .
48
4 Diskussion
49
4.1
GrB+ B-Zellen und ihr zytotoxisches Potential bei malignen Erkrankungen 49
4.2
GrB-Inhibitoren und die Hemmung des zytotoxischen Effekts . . . . . .
53
4.3
Mögliche weitere Funktionen GrB+ B-Zellen . . . . . . . . . . . . . . .
56
5 Zusammenfassung
59
6 Literaturverzeichnis
61
Abkürzungsverzeichnis
ACK
Ammoniumchlorid-Kalium-Hydrogenkarbonat
ADCC
Antikörperabhängige zellvermittelte Zytotoxizität
anti-BCR
Antikörper gegen den B-Zell Rezeptor
APC
Antigen-präsentierende Zelle
BCR
B-Zell-Rezeptor
Bcl-6
B-Zell-Leukämie-6
BID
BH3 interacting domain death agonist
Bim
Bcl-2 interacting mediator of cell death
Breg
regulatorische B-Zelle
BSA
Bovines Serumalbumin
CD
Cluster of Differentiation
CLL
Chronisch lymphatische Leukämie
CML
chronisch myeloische Leukämie
CTL
zytotoxische T-Zelle
DC
dendritische Zelle
DMEM
Dulbecco’s Modified Eagles Medium
DMSO
Dimethylsulfoxid
DNA
Deoxyribonucleic Acid
EBV
Epstein-Barr-Virus
ELISA
Enzyme-linked Immunosorbent Assay
F-12K
Kaighn’s Modification of Ham’s F-12 Medium
III
FACS
Fluorescence Activated Cell Sorting
FCS
Fetal Calf Serum
FGFR
Rezeptor des Fibroblasten-Wachstumsfaktors
FHL
Familiäre hämophagozytische Lymphohistiozytose
FITC
Fluoresceinisothiocyanat
γc
γ-Kette
GraB cell
Granzym B-exprimierende regulatorische B-Zelle
GrB
Granzym B
GvHD
Graft-versus-Host-Reaktion
Hsp
Hitzeschockprotein
IC50
mittlere inhibitorische Konzentration
ICAD
Inhibitor of caspase-activated deoxyribonuclease
IDO
Indolamin-2,3-Dioxygenase
Ig
Immunglobulin
IL
Interleukin
JAK
Januskinase
KHCO3
Kaliumhydrogencarbonat
MACS
Magnetic Activated Cell Sorting
M6PR
Mannose-6-Phosphat Rezeptor
moDC
Monozyten-abgeleitete dendritische Zelle
Na2 EDTA
Dinatrium-Ethylendiamintetraacetat
NaCl
Natriumchlorid
NaOH
Natronlauge
NH4 Cl
Ammoniumchlorid
NK-Zelle
natürliche Killerzelle
NKT-Zelle
natürliche Killer-T-Zelle
PARP
Poly-ADP-Ribose-Polymerase
PBS
Phosphate Buffered Saline
pDC
plasmazytoide dendritische Zelle
IV
PE
Phycoerythrin
PerCP
Peridinin-chlorophyll protein complex
PI
Propidiumiodid
PI-9
Proteinase-Inhibitor 9
PS
Phosphatidylserin
RA
Rheumatoide Arthritis
RPMI
Roswell Park Memorial Institute
RT
Raumtemperatur
SEM
Standard error of the mean
SLE
Systemischer Lupus erythematodes
SMI
Small Molecule Inhibitor
Socs
Suppressor of cytokine signaling
SSC
Side Scatter
STAT
Signal Transducer and Activator of Transcription
TCR
T-Zell-Rezeptor
TfH
Follicular helper T cell
TLR
Toll-Like-Rezeptor
Tr1
IL-10-secreting type 1 regulatory T cell
Treg
regulatorische T-Zelle
vWF
von-Willebrandt-Faktor
V
Kapitel 1
Einleitung
1.1
Die Rolle von B-Zellen im menschlichen Immunsystem
Die Funktion des menschlichen Immunsystems beruht auf zwei unterschiedlichen Mechanismen, einerseits der angeborenen oder auch unspezifischen Immunabwehr und
andererseits der adaptiven, spezifischen Immunabwehr. Zu den wichtigsten Zellen des
angeborenen Immunsystems gehören neben den aus der myeloischen Stammzelle hervorgehenden Zellen, zu denen die Makrophagen, Granulozyten, Mastzellen und dendritischen Zellen gehören, auch die aus der lymphatischen Stammzelle hervorgehenden
natürlichen Killerzellen (NK-Zellen). Im adaptiven Immunsystem spielen hingegen vor
allem B- und T-Lymphozyten eine entscheidende Rolle [118].
B-Lymphozyten sind durch typische Oberflächenantigene gekennzeichnet. Durch die
Expression von unterschiedlichen Oberflächenmerkmalen wie Immunglobulinen (Ig)
und Cluster of Differentiation (CD) lassen sie sich in verschiedene Subtypen einteilen.
CD19, ein Co-Rezeptor für den Antigen-Rezeptor, wird von allen B-Zellen exprimiert
und kann zu deren Identifizierung genutzt werden [156]. Eine besondere Subpopulation von B-Zellen ist durch das Zelloberflächenprotein CD5 gekennzeichnet. Die CD5+
1
Einleitung
2
B-Zellen machen beim gesunden erwachsenen Menschen hierbei ca. 5% aller B-Zellen
aus. Sie gelten als Produzenten natürlicher IgM-Antikörper und kommen vor allem in
der Flüssigkeit von Pleura- und Peritonealhöhle vor, sowie in fetalem Nabelschnurblut.
Die genaue Funktion dieser Subpopulation ist derzeit noch nicht abschließend geklärt
und Gegenstand aktueller Forschungen [45, 67, 13, 87, 101].
Die Hauptaufgabe der B-Zellen im Rahmen der adaptiven Immunantwort besteht in
der Differenzierung zu einer Antikörper-sezernierenden Plasmazelle. Zusätzlich sind BZellen in der Lage, Antigene zu präsentieren sowie Zytokine, unter anderem Interleukin
(IL)-2, IL-4, IL-6, IL-10 und IL-12, zu bilden [66, 128]. B-Zellen werden ein Leben lang
im Knochenmark gebildet und durchlaufen dort auch den größten Teil ihrer Entwicklung. Im Rahmen dieser Reifung kommt es zu einer Umlagerung und Expression der
Immunglobulingene, bzw. des B-Zell-Rezeptors. Als Ergebnis dieses Prozesses entsteht
eine unreife B-Zelle, welche den Antigenrezeptor IgM auf ihrer Zelloberfläche exprimiert. Über negative Selektion werden in diesem Stadium stark autoreaktive, unreife
B-Zellen beseitigt. Dieser Mechanismus ist entscheidend für die Selbsttoleranz, deren
Verlust zu Autoimmunität führen kann. Die unreifen B-Zellen, welche nicht über die negativen Selektionsprozesse eliminiert wurden, entwickeln sich weiter zu reifen B-Zellen,
welche auf ihrer Zelloberfläche zusätzlich durch IgD gekennzeichnet sind und in die
lymphatischen Organe migrieren [117, 35, 55, 131, 132].
In den sekundären lymphatischen Organen können die reifen B-Zellen durch den Kontakt mit spezifischen Fremd-Antigenen aktiviert werden. Zwar können einzelne Antigene T-Helferzellen-unabhängig B-Zellen aktivieren, im allgemeinen wird aber neben
dem Antigen eine Stimulation durch eine T-Helferzelle zur weiteren Differenzierung
benötigt [122, 106]. Hierbei sorgt neben verschiedenen Zytokinen, wie IL-4 oder IL-10,
vor allem die Interaktion zwischen CD40 und CD40-Ligand für eine weitere Proliferation und Entwicklung hin zu einer antikörperproduzierenden Plasmazelle [30, 91, 163].
Im Verlauf der Immunantwort reifen aktivierte B-Zellen im Keimzentrum durch somatische Hypermutation und Selektion zu Plasmazellen mit hoch affinen Antikörpern
heran, welche die Fähigkeit zum Isotypwechsel innehaben. Ein geringer Teil dieser
Einleitung
3
B-Zellen entwickelt sich nicht hin zu einer Plasmazelle, sondern zu einer langlebigen
B-Gedächtniszelle [94, 76, 25, 85]. Im Rahmen der humoralen Immunantwort führen
nun die sezernierten Antikörper entweder zur Neutralisierung des Pathogens oder zu
dessen Elimination durch phagozytische Zellen und Proteine des Komplementsystems.
Neben der humoralen Immunantwort, in welcher die B-Zellen die wichtigste Funktion besitzen [131], spielt auch die zellvermittelte Apoptose eine entscheidende Rolle
innerhalb des Immunsystems. Zu den wichtigsten zytotoxischen Leukozyten zählen
neben den zytotoxischen T-Zellen (CTL) der erworbenen Immunabwehr auch die NKZellen und NKT-Zellen der angeborenen Immunabwehr [92, 168, 4, 15]. Diese KillerLymphozyten spielen eine Schlüsselrolle bei der Elimination von Tumorzellen und infizierten Zellen [138].
1.2
Granzym B und dessen Funktionen
Granzym B (GrB) ist ein wichtiger Bestandteil der zytotoxischen Granula der CTL und
NK-Zellen [124, 95]. Es kann von diesen zytotoxischen Zellen auf Zielzellen übertragen
werden und in ihnen Apoptose auslösen [70]. Es gehört neben den Granzymen A, H,
K und M zu den 5 bislang bekannten humanen Granzymen [59]. GrB ist eine Serinprotease, deren Gen auf dem Chromosom 14q11.2 liegt [84], die 32 kDA groß ist und
welche Peptide bevorzugt nach Aspartat spaltet [129].
Im Rahmen der Biosynthese gelangt GrB als inaktives Proenzym in den Golgi-Apparat,
wo es an Mannose 6-Phosphat gekoppelt wird, um anschließend zu den Lysosomen
transportiert zu werden [57]. In diesen zytotoxischen Granula wird GrB nun nach Abspaltung des N-terminalen Dipeptids durch Cathepsin C aktiviert [144]. Der saure pH
innerhalb des Lysosoms vermindert die proteolytische Aktivität des GrB [32]. Um die
zytotoxischen Granula auf die Zielzelle zu übertragen, bildet die zytotoxische Zelle eine
immunologische Synapse mit der Zielzelle, in welche die zytotoxischen Granula abgegeben werden [75, 23, 21]. Für die Aufnahme von GrB in die Zielzelle scheint Perforin,
Einleitung
4
welches zusammen mit GrB den Hauptbestandteil der zytotoxischen Granula bildet,
eine wichtige Rolle zu spielen. Auf welche Weise Perforin die Aufnahme von GrB unterstützt ist jedoch noch nicht abschließend geklärt [32, 20]. Beim ursprünglichen Modell wurde davon ausgegangen, dass Granzyme durch Perforin-vermittelte Poren in
das Zytoplasma der Zelle gelangen [110, 161]. Diese Theorie wird aber gemeinhin nicht
mehr als zutreffend angesehen. Eine andere Theorie besagt, dass Granzyme unabhängig
von Perforin mittels Endozytose in die Zielzelle gelangen und dort durch Perforin in
das Zytoplasma der Zielzelle gelangen [49]. In einem weiteren überarbeiteten Modell
wird vermutet, dass Perforin so kleine Löcher in der Zellmembran verursacht, dass diese lediglich einen Calcium-Einstrom erlauben, welcher wiederum zur Aktivierung einer
zellulären Membranantwort und einer schnellen Endozytose von Granzymen, Perforin
und weiteren, an der Zelloberfläche gebundenen Substanzen führt. Aus dem entstehenden Endosom erfolgt dann eine Perforin-vermittelte Freisetzung der Granzyme in das
Zytoplasma der Zelle [82, 158, 157].
Neben Perforin kann die Aufnahme von GrB jedoch auch über den Kationen-unabhängigen Mannose-6-Phosphat Rezeptor [112, 52, 165, 64, 2] oder das Hitzeschockprotein 70 (Hsp70) [58] erfolgen. Verschiedene Arbeitsgruppen einschließlich unserer
eigenen konnten zeigen, dass GrB auch ohne die Anwesenheit von Perforin in Zielzellen
aufgenommen werden und in diesen Apoptose auslösen kann [63, 2].
Nachdem GrB in das Zytoplasma der Zielzelle gelangt ist, kann es durch direkte oder
indirekte Aktivierung von Caspasen Apoptose in der Zielzelle auslösen [38]. Einerseits
kann die Apoptose direkt über die Aktivierung von Caspasen erfolgen, insbesondere
durch Spaltung der Pro-Caspasen 3 und 8 [10, 108], andererseits auch indirekt durch
die Aktivierung von BID (BH3 interacting domain death agonist). Caspase 3 scheint
hierbei die Hauptrolle zu spielen [100]. Über die Prozessierung verschiedener zellulärer
Substrate, unter anderem von PARP (Poly-ADP-Ribose-Polymerase) und ICAD (Inhibitor of caspase-activated deoxyribonuclease), ist aktivierte Caspase 3 in der Lage,
in der Zielzelle die Apoptose einzuleiten [68, 48]. Caspase 8 wiederum kann sowohl
Caspase 3 aktivieren als auch BID spalten [93, 1] . BID, bei welchem es sich ebenfalls
Einleitung
5
um ein Substrat von GrB handelt, ist auch an der Aktivierung der Caspasen-Kaskade
beteiligt. Es führt in Mitochondrien zu einer Freisetzung von Cytochrom C [66] und zur
Ausbildung des sog. Apoptosoms, welches seinerseits eine weitere Caspasenaktivierung
und Apoptose auslöst [3, 11].
GrB wird nicht ausschließlich in zytotoxischen Leukozyten exprimiert, sondern auch
von Zellen, welche keine signifikanten Mengen an Perforin bilden und auch nicht zu
den klassischen zytotoxischen Zellen zählen. Zu diesen Zellen gehören unter anderem
Keratinozyten [12, 69], Sertoli-Zellen des Hodengewebes [72], Synzytiotrophoblasten
[72], Chondrozyten des Gelenkknorpels [5], basophile Granulozyten [160], Mastzellen
[152] sowie plasmazytoide dendritische Zellen (pDCs) [134, 78, 22] und B-Zellen [77].
Da diese Zellen kein oder kaum Perforin exprimieren, gelangt ein größerer Teil des von
ihnen produzierten GrB in den Extrazellulärraum statt ins Zytoplasma von Zielzellen.
Neben der intrazellulären Wirkung von GrB rücken daher auch immer mehr dessen
extrazelluläre Aktivitäten in den Fokus der Forschung [145, 136]. So konnte schon
gezeigt werden, dass GrB unter anderem dazu in der Lage ist, Kollagen IV, Fibronectin, Vitronectin und Laminin, welche Bestandteile der Extrazellulärmatrix sind, zu
spalten [28, 50, 33]. Der dabei entstehende Verlust der Zell-Matrix-Verbindung kann
hierbei zur Apoptose von Endothelzellen führen (Anoikis), sowie möglicherweise auch
die Migration von Tumorzellen und Lymphozyten hemmen [28]. Des weiteren wurde gezeigt, dass GrB in der Lage ist, Rezeptoren auf der Oberfläche von T-Zellen zu
spalten [170, 51], was möglicherweise eine GrB-bedingte immunsupressive Wirkung auf
regulatorische T-Zellen und plasmazytoide dendritische Zellen erkären könnte [54, 41].
Über die proteolytische Spaltung des Rezeptors des Fibroblasten-Wachstumfaktors-1
(FGFR-1) scheint GrB auch eine wachstumshemmende Wirkung auszuüben [99], ein
Einfluss auf die Blutgerinnung ist über die Proteolyse des von-Willebrandt-Faktors
(vWF) und von Plasmin denkbar [26, 113]. Im Rahmen der rheumatoiden Arthritis
(RA) scheint GrB über die Spaltung von Aggrecan beim Verlust des Gelenkknorpels
mitzuwirken [50, 155, 88, 53]. Zusätzlich ist GrB in der Lage, den Acetylcholin-Rezeptor
zu spalten, was eine mögliche Beteilung bei der Entstehung der Myasthenia Gravis
Einleitung
6
vermuten lässt [29]. Darüber hinaus scheint GrB auch bei anderen Autoimmunerkrankungen wie dem systemischen Lupus erythematodes (SLE) [19] und der systemischen
Sklerose [139] eine Rolle zu spielen, da auch bei diesen Patienten erhöhte Serumspiegel
an GrB nachgewiesen werden konnten. Nachdem GrB weit vielfältigere Funktionen als
bisher gedacht einnimmt, gibt es noch eine Vielzahl offener Fragen bezüglich seiner Rolle im menschlichen Organismus, welche einer Klärung durch weitergehende Forschung
bedürfen.
1.3
Die Bedeutung von IL-21
Das kürzlich entdeckte Interleukin-21 (IL-21) gehört zu den Typ-I Zytokinen und hat
pleiotrope Effekte auf eine große Zahl von Zellen des Immunsystems [123, 148]. Es
gehört zusammen mit IL-2, IL-4, IL-7, IL-9 und IL-15 zu der Gruppe von Zytokinen, die in ihrem Rezeptorkomplex eine γ-Kette aufweisen (common-γ-chain-Familie)
[135, 107, 6]. Die Hauptproduzenten von IL-21 sind CD4+ -T-Zellen, Th17 -Zellen und
NKT-Zellen [147, 36, 123]. Die Signaltransduktion erfolgt über den IL-21-Rezeptor, welcher aus der IL-21R-Kette und der common-γ-chain besteht [149]. Die intrazelluläre
Signalweiterleitung (siehe auch Abbildung 1) erfolgt hierbei über die Aktivierung der
Januskinasen (JAK) JAK-1 und JAK-3, welche wiederum die STAT (Signal Transducer
and Activator of Transcription) Proteine STAT-1, STAT-3 und STAT-5 phosphorylieren [6, 172, 40]. Neben dem JAK-STAT-Signalweg sind in Abbildung 1 die wesentlichen
biologischen Wirkungen von IL-21 auf verschiedene Zellen des Immunsystems dargestellt [37].
In dieser Arbeit liegt das Hauptaugenmerk auf den Auswirkungen von IL-21 auf BZellen. Die Wirkung scheint dabei stark von zusätzlichen Signalen abzuhängen, unter anderem von Toll-Like-Rezeptor (TLR)-Agonisten, der Stimulation des B-ZellRezeptors (BCR) und der Bindung des CD40-Liganden an CD40. Hierbei gibt es drei
verschiedene Möglichkeiten. IL-21 kann erstens, in der Abwesenheit von sowohl B-Zell-
Einleitung
7
Rezeptorstimulation als auch T-Zell-Hilfe, oder durch die gleichzeitige Stimulation eines
TLR-Agonisten zur Apoptose der B-Zelle führen [79, 109, 147]. Des weiteren kann IL21 zusammen mit Co-Stimulation des CD40-Rezeptors und der Stimulation des BCR
oder des TLR die Differenzierung der B-Zelle zu einer langlebigen B-Gedächtniszelle
oder einer Antikörper-bildenden Plasmazelle fördern [147, 148, 47]. Drittens kann sich
die B-Zelle in Abwesenheit eines CD40-Ligand-Stimulus mittels IL-21 zu einer GrBsezernierenden B-Zelle differenzieren [62, 63].
Abbildung 1: Schematische Darstellung des IL-21 Signalweges und dessen wesentliche biologische Wirkungen auf verschiedene Zielzellen [37]
Abkürzungen: ADCC (Antikörperabhängige zellvermittelte Zytotoxizität),
Bcl-6 (B-Zell-Leukämie-6), Bim (Bcl-2 interacting mediator of cell death),
Breg (regulatorische B-Zelle), CD (Cluster of Differentiation), CTL (Zytotoxische T-Zellen), DC (dendritische Zelle), γc (γ-Kette), GrA/B (Granzym
A/B), IL (Interleukin), JAK (Januskinasen), NK (natürliche Killerzelle), Socs
(Suppressor of cytokine signaling), STAT (Signal Transducer and Activator
of Transcription), Tfh (Follicular helper T cell ), Tr1 (IL-10-secreting type 1
regulatory T cell ), Treg (regulatorische T-Zelle)
Einleitung
1.4
8
Zielsetzung dieser Arbeit
Wie bereits zu Beginn beschrieben gehört die Differenzierung zu Antikörper-produzierenden Plasmazellen zu den wichtigsten Aufgaben der B-Zellen. Regulatorische bzw. zytotoxische Eigenschaften wurden hingegen erst in den letzten Jahren näher in Betracht
gezogen. In unserer Arbeitsgruppe konnte gezeigt werden, dass IL-21 GrB und GrBbedingte Apoptose in malignen B-Zellen von Patienten mit chronisch lymphatischer
Leukämie auslösen kann [77]. Zudem sind CD5+ B-Zellen von Patienten mit systemischem Lupus erythematodes und B-Zellen gesunder Probanden in der Lage, GrB zu bilden. Dies konnte auch bei kürzlich geimpften Probanden nach Stimulation mit dem viralen Antigen und IL-21 beobachtet werden [62, 60]. Neueste Ergebnisse zeigen hierbei,
dass der CD40-Ligand bestimmt, ob sich die B-Zelle nach IL-21-Stimulation zu einer
Plasmazelle [47, 121] oder, in seiner Abwesenheit, zu einer GrB-sezernierenden B-Zelle
entwickelt [63]. In der vorliegenden Arbeit wurde speziell der zytotoxische Effekt von
IL-21-stimulierten GrB-sezernierenden B-Zellen auf unterschiedliche Tumorzelllinien
untersucht. Zudem erfolgte in diesem Zusammenhang die Untersuchung verschiedener
GrB-Inhibitoren. Neben einigen Wirkstoffinhibitoren wurde dabei auch die Wirkweise
eines neuen GrB-spezifischen Small Molecule Inhibitors (SMI) genauer charakterisiert.
Kapitel 2
Material und Methoden
Im ersten Teil des Kapitels (Kapitel 2.1) sind die verwendeten Materialien und Geräte
dieser Doktorarbeit aufgelistet. Im zweiten Teil (Kapitel 2.2) werden die einzelnen
Methoden näher erläutert.
2.1
Verwendete Materialien
Geräte und Laborbedarf
Tabelle 1: Verwendete Geräte und Laborbedarf
Geräte und Laborbedarf
Hersteller
BD-Medimachine— 6 BD
Biosciences, Heidelberg, D
Bildteiler: OptoSplit II
Cairn Research, Faversham, UK
Durchflusszytometer (FACScan)
BD Immunzytometrische Systeme,
Heidelberg, D
Dynatech MR 7000 ELISA Reader
Dynatech, Deckendorf, D
ELISA-Platten
MaxiSorp Nunc-immuno module, Thermo
Fisher Scientific, Roskilde, DK
EMCCD Kamera: DV-887
Andor, Belfast, UK
9
Material und Methoden
Geräte und Laborbedarf
10
Hersteller
Eppendorf-Gefäße
Sarstedt AG & Co, Nümbrecht, D
FACS-Röhrchen
Sarstedt AG & Co, Nümbrecht, D
Feinwaage
Sartorius AG, Göttingen, D
FlowJo Software (Version 8.7.1)
Tree Star, Ashland, OR, USA
Handschuhe (Latex, Puderfrei)
Ansell Healthcare, Brüssel, B
ibiTreat ® -chamber-slide
ibidi GmbH, Martinsried, D
IBM SPSS Statistics (Version 21.0)
IBM, New York, NY, USA
ImageJ Software (Version 1.4)
NIH, Bethesda, MD, USA
Inkubator
Memmert GmbH, Schwabach, D
Inkubator
Thermo Forma Inc., Whaltham, MA, USA
Invertiertes Mikroskop: Axio
Zeiss, Göttingen, D
Observer
Konfokaler Scankopf: CSU10
Yokogawa, Tokyo, JPN
Kühlschrank
Liebherr-International Deutschland
GmbH, Biberach an der Riss, D
Lichtmikroskop (CK-2)
Olympus, Hamburg, D
LS MACS Trennsäulen
Miltenyi Biotec, Bergisch Gladbach, D
Magnetrührer (IKAMAG Rec G)
IKA Labortechnik, Staufen, D
Microsoft Office 2010
Microsoft, Redmond, WA, USA
MidiMACS Seperator
Miltenyi Biotec, Bergisch Gladbach, D
Mikroskop-Inkubator
PeCon GmbH, Erbach, D
Milli Q Wasseraufbereitungssystem
Millipore, Bredford, MA, USA
Multiwell Kulturplatten (96-well
BD Biosciences, Heidelberg, D
Rundboden, Flachboden)
Ölimmersionsobjektiv: UPlanSApo
Olympus, Hamburg, D
x60/1.35
Pipetten für Pipettierhilfe (Falcon)
BD Biosciences, Heidelberg, D
Pipettenspitzen
Eppendorf AG, Hamburg, D
Material und Methoden
11
Geräte und Laborbedarf
Hersteller
Pipettierhilfe (Pipetboy comfort/acu)
Integra Biosciences, Fernwald, D
Polypropylen-Falcon-Röhrchen
BD Biosciences, Heidelberg, D
(15ml/50ml)
Schüttelgerät (Vortex-Genie 2)
Scientific Industries, Inc., Bohemia, NY
Schüttler (HS250 basic)
IKA Labortechnik, Staufen, D
Schüttler (The BellyDancer)
Stovall Life Science, Greensboro, NC, USA
Schüttler (WT16)
Biometra GmbH, Göttingen, D
Skalpell
Braun, Melsung, D
Spannungsgeber (PowerPac 300)
BioRad Laboratories, Hercules, USA
Spritzen
Braun, Melsung, D
Sterilbank
BDK, Luft und Steriltechnik GmbH,
Sonnenbühl, D
Vacutainer® Multiple Sample Luer
BD Biosciences, Heidelberg, D
Adapter
Vacutainer® Röhrchen (Na-Heparin
BD Biosciences, Heidelberg, D
170 I.U.)
Vakuum-Pumpe: Vacuum Regulator,
BioRad Laboratories, Hercules, USA
Pump Flow Rate 900cu ft/min
Vernichtungsbeutel
Sarstedt AG &Co, Nümbrecht, D
Wasserbad
Julabo Innovate Temperature Technology,
Seelbach, D
Zählkammer (Neubauer)
Brand, Wertheim, D
Zellkulturflasche 25 bis 175 cm2
Sarstedt AG &Co, Nümbrecht, D
Zentrifuge (4K15)
Sigma Laborzentrifugen GmbH, Osterode
am Harz, D
Zentrifuge (Micromax)
IEC - International Equipment Company,
Chattanooga, USA
Zentrifuge (Rotina 48 RS)
HettichLab, Tuttlingen, D
Material und Methoden
12
Chemikalien und Reagenzien
Tabelle 2: Chemikalien und Reagenzien
Substanz
Hersteller
2-(4-(2-Hydroxyethyl)-1-Piperazinyl)-
Invitrogen Life Technologies GmbH,
Ethansulfonsäure
Darmstadt, D
(HEPES)
Acrylamid 4K-Lösung
AppliChem GmBH, Darmstadt, D
Aktives rekombinantes humanes GrB
ALEXIS Biochemicals, AXXORA,
Lörrach, D
AIM-V Medium
Gibco BRL, Grand Island, New York, USA
Ammoniumchlorid (NH4 Cl)
Sigma-Aldrich Laborchemikalien GmbH,
München, D
B Cell Isolation Kit II
Miltenyi Biotec, Bergisch Gladbach, D
Biocoll Trennlösung
Biochrom AG, Berlin, D
Bovines Serumalbumin (BSA)
Carl Roth GmbH & Co. KG, Karlsruhe, D
Chromogenes GrB-Substrat
ALEXIS Biochemicals, AXXORA,
Ac-IEPD-pNA
Lörrach, D
Dimethylsulfoxid (DMSO)
Sigma-Aldrich Laborchemikalien GmbH,
München, D
Dinatrium-Ethylendiamintetraacetat
Merck KGaA, Darmstadt, D
(Na2 EDTA)
DNAse
Roche, Grenzach-Wyhlen, Germany
Dulbecco’s Phosphate Buffered Saline
PAA The Cell Culture Company,
(PBS)
Pasching, A
Dulbecco’s Modified Eagles Medium
PAA The Cell Culture Company,
(DMEM)
Pasching, A
Dynabeads
Invitrogen Life Technologies GmbH,
Darmstadt, D
Ethanol
Merck KGaA, Darmstadt, D
Material und Methoden
13
Substanz
F-12K Medium
Hersteller
PAA The Cell Culture Company,
Pasching, A
Fetal Calf Serum (FCS) Gold
PAA The Cell Culture Company,
Pasching, A
Handdesinfektionsmittel
Desomed, Freiburg, D
Aseptoman® Pur
Kalimhydrogencarbonat (KHCO3 )
Sigma-Aldrich Laborchemikalien GmbH,
München, D
Natriumchlorid (NaCl)
Sigma-Aldrich Laborchemikalien GmbH,
München, D
Natronlauge (NaOH)
Sigma-Aldrich Laborchemikalien GmbH,
München, D
Paraformaldehyd
Merck KGaA, Darmstadt, D
PBS (10x)
Invitrogen Life Technologies GmbH,
Darmstadt, D
Penicillin/Streptomycin
PAA The Cell Culture Company,
Pasching, A
RPMI 1640 - Medium
PAA The Cell Culture Company,
Pasching, A
Sterofundin
Braun, Melsungen, D
TRIS (2-Amino-2-(hydroxymethyl)-
USB Europe GmbH, Staufen im Breisgau,
propan-1,3-diol)
D
Triton X-100
Sigma-Aldrich Laborchemikalien GmbH,
München, D
Trypanblau
Biochrom AG, Berlin, D
Trypsin
PAA The Cell Culture Company,
Pasching, A
Material und Methoden
14
Substanz
Tween 20
Hersteller
Sigma-Aldrich Laborchemikalien GmbH,
München, D
X-VIVO Medium
Lonza, Basel, CH
Zellstimulatoren und Inhibitoren
Tabelle 3: Zellstimulatoren und Inhibitoren
Substanz
Hersteller
3,4-Dichloroisocumarin
Calbiochem, Merck KGaA, Darmstadt, D
Affini Pure F(ab’)2 Fragment Goat
Jackson ImmunoResearch Laboratories,
Anti-Human IgA+IgG+IgM
Inc., West Grove, PA, USA
(H+L)(anti-BCR)
Ac-IEPD-CHO-Inhibitor
American Peptide Company, Sunnyvale,
(Ac-Ile-Glu-Pro-Asp-CHO)
CA, USA
Caspase-8 Inhibitor II
Calbiochem, Merck KGaA, Darmstadt, D
Recombinant human Interleukin-2
PeproTech GmbH, Hamburg, D
(IL-2)
Recombinant human Interleukin-21
BioSource, Camarillo, CA, USA
(IL-21)
Small Molecule Inhibitor 8 (SMI8)
SciFinder, CAS, Columbus, OH, USA
Antikörper und Farbstoffe für Durchflusszytometrie
Tabelle 4: Antikörper und Fluorochrome
Substanz
Annexin V-Fluoresceinisothiocyanat
Hersteller
BD Biosciences, Heidelberg, D
(FITC)
CD19 R-Phycoerythrin (PE)
BD Biosciences, Heidelberg, D
Material und Methoden
15
Substanz
Hersteller
CD19 Peridinin-chlorophyll protein
BD Biosciences, Heidelberg, D
complex (PerCP)
CellMask — Deep
Invitrogen, Carlsbad, CA, USA
Red -Membranfärbung
Diluent C
Sigma-Aldrich Laborchemikalien GmbH,
München, D
GranToxiLux — fluorogenes Granzym
Oncoimmunin Inc., Gaithersburg, MD,
B Substrat
USA
PKH-26
Sigma-Aldrich Laborchemikalien GmbH,
München, D
Propidiumiodid (PI)
Sigma-Aldrich Laborchemikalien GmbH,
München, D
Puffer und Lösungen
Tabelle 5: Puffer und Lösungen
Puffer / Lösung
ACK Lyse-Puffer:
Substanz
0,15 M NH4 Cl,
1 mM KHCO3 ,
0,1 mM Na2 EDTA,
MilliQ (Reinstwasser)
Annexin V-Bindungspuffer:
500 ml Sterofundin
5 ml 1M HEPES
Blockier-Puffer (Zellisolation):
PBS
0,5 % Tween 20
1 % BSA
Material und Methoden
16
Puffer / Lösung
Substanz
Fixations-Puffer:
20 g Paraformaldehyd
250 ml MilliQ
5 ml 1 M NaOH
50 ml 10x PBS
GrB-Aktivitäts-Assay-Puffer:
0,05 M TRIS
0,15 M NaCl
0,01 % Triton X-100
pH 8
MACS-Puffer:
1 l PBS
0.5 % BSA
2 mM EDTA
pH 7,2
Zellen
Die in dieser Doktorarbeit verwendeten Zelllinien sind in nachfolgender Tabelle (Tabelle
6) aufgeführt:
Tabelle 6: Zelllinien
Zelllinie
Hersteller
Zervixkarzinom: HeLa (CCL-2)
ATCC-LGC Standards GmbH, Wesel, D
Prostatakarzinom: PC3 (CRL-1435)
ATCC-LGC Standards GmbH, Wesel, D
Mammakarzinom: MM439
Universitätsfrauenklinik, Ulm, D
EBV-transformierte B-Zellen:
ATCC-LGC Standards GmbH, Wesel, D
ARH-77 (CRL-1621)
Material und Methoden
17
Neben Zelllinien wurden in dieser Doktorarbeit auch primäre menschliche Blut- und Gewebeproben verwendet. Die Spende der Blut- und Gewebeproben erfolgte freiwillig nach
ausführlicher Aufklärung. Ein entsprechendes Ethikvotum der Universität Ulm wurde
vor Beginn der Untersuchungen erteilt. Die Blutproben stammten aus der Frauenklinik
des Universitätsklinikums Ulm und wurden im Rahmen von Sectiones caesareae nach
Abnabelung des Kindes aus der Nabelschnur mit 20 ml-Spritzen abgenommen und sofort steril in heparinisierte Vakutainer überführt. Die Tumorgewebeproben stammten
aus der Klinik für Urologie, Universitätsklinikum Ulm. Tumorproben wurden direkt
nach der Operation in mit Eis gekühltem Medium (25 ml AIM-V und 400 µl Heparin)
für den Transport gelagert.
2.2
2.2.1
Methoden
Zelllinien
Um die zytotoxischen Eigenschaften von Granzym B-produzierenden B-Zellen auf Tumorzellen zu untersuchen, wurden zunächst Versuche mit Zelllinien durchgeführt. Als
Zielzellen für den zytotoxischen Effekt wurden die Tumorzelllinien HeLa, PC3 und
MM439 verwendet. Die Zellen der ARH-77 Zelllinie dienten hierbei als Effektorzellen,
da sie in Pilotexperimenten als hochpotente GrB-Produzenten identifiziert wurden.
HeLa
Bei HeLa-Zellen (siehe Abbildung 2) handelt es sich um eine Zelllinie, welche aus
einem Zervixkarzinom etabliert wurde. Die Zellen wachsen adhärent und wurden bei
37◦ C und einem CO2 Gehalt von 5 % in einer Zellkulturflasche mit 175 cm2 Grundfläche
angezogen. Als Kulturmedium wurde RPMI-1640 (RPMI) verwendet, welches mit 10 %
fetalem Kälberserum (FCS) und 1 % Penicillin und Streptomycin versetzt wurde. Ein
Medienwechsel erfolgte alle 2-3 Tage. Ein Passagieren der Zellen erfolgte alle 5 bis 7
Tage bei einem Flächenbewuchs >90 %.
Material und Methoden
18
Abbildung 2: Lichtmikroskopische Abbildungen von HeLa-Zellen [8]
Links sind die Zellen in geringer, rechts in hoher Dichte dargestellt.
Die Zellen wurden mit phosphatgepufferter Salzlösung (PBS) gewaschen und mit Trypsin versetzt. Das Trypsin zerstört die Oberflächenmoleküle, welche für die Adhärenz
der Zellen benötigt werden. Nach 2 bis 3 Minuten (min) bei 37◦ C lösten sich die Zellen durch leichtes Klopfen gegen die Flasche. Durch Zugabe von FCS-haltigem Medium
wurde das Trypsin inaktiviert. Im Anschluss wurden die Zellen durch mehrmaliges Aufund Abpipettieren suspendiert und 0,5-1·106 Zellen in die Kulturflasche zurückgegeben.
Um HeLa-Zellen zu konservieren, wurden die Zellen wie beim Passagieren trypsiniert
und anschließend in einer Konzentration von 2·106 Zellen pro ml in RPMI mit 20 % FCS
gegeben. 1 ml der Zellsuspension wurde zusammen mit 50 µl Dimethylsulfoxid (DMSO)
in einem 1,5 ml Kryoröhrchen eingefroren. Zum Einfrieren wurden die Zellen zunächst
für 24 h bei -80◦ C und anschließend bei -196 ◦ C in flüssigem Stickstoff gelagert.
Um die Zellen in den Kryoröhrchen schnell aufzutauen, wurden diese unter warmes
Wasser gehalten und in vorgewärmtes Medium überführt. Anschließend wurden die
Zellen in kleinen (25 cm2 ) und mittleren (75 cm2 ) Zellkulturflaschen angezogen und
nach 2 Wochen in große (175 cm2 ) Zellkulturflaschen überführt.
Material und Methoden
19
PC3
Bei PC3-Zellen (siehe Abbildung 3) handelt es sich um Prostatatumorzellen, welche
aus einem Prostataadenokarzinom gewonnen wurden. Die Zellen wachsen adhärent und
wurden bei 37◦ C und einem CO2 Gehalt von 10 % in einer Zellkulturflasche mit 175 cm2
angezogen. Zum Kultivieren der Zellen wurde Kaighn’s Modification of Ham’s F-12(F12K) Medium, welches mit 10 % FCS und 1 % Penicillin und Streptomycin versetzt
war, verwendet. Ein Medienwechsel erfolgte alle 2-3 Tage.
Abbildung 3: Lichtmikroskopische Darstellung von PC3-Zellen [9]
Links sind die Zellen in geringer, rechts in hoher Dichte dargestellt.
Das Passagieren der Zellen erfolgte analog zu den HeLa-Zellen. Das Trypsin wirkte
5 min auf die Zellen ein, bevor dessen Wirkung mit FCS-haltigem Medium abgestoppt
wurde. In eine neue Kulturflasche wurden zwischen 1-2·106 Zellen zurückgegeben. Die
Kryokonservierung und das Auftauen der Zellen erfolgte analog zu den HeLa-Zellen.
MM439
Bei der MM439-Zelllinie handelt es sich um Mammakarzinomzellen. Diese Zellen wachsen ebenfalls adhärent und wurden wie die HeLa-Zellen bei 37◦ C und einem CO2 Gehalt
von 5 % in einer Zellkultur Flasche mit 175 cm2 angezogen. Als Medium wurde Dulbecco’s Modified Eagles Medium (DMEM) verwendet, welches mit 10 % FCS und 1 %
Material und Methoden
20
Penicillin und Streptomycin versetzt war. Das Passagieren der Zellen erfolgte alle 8-12
Tage. Die Einwirkzeit von Trypsin lag bei 5-7 min. Von den resuspendierten Zellen wurden 3-4·106 Zellen zurück in eine neue Kulturflasche gegeben. Die Kryokonservierung
und das Auftauen der Zellen erfolgte analog zu den HeLa-Zellen.
ARH-77
Bei ARH-77-Zellen (siehe Abbildung 4) handelt es sich um nicht adhärente, EBVtransformierte B-Zellen aus einer B-Zell-Leukämie, welche aus peripherem Blut gewonnen wurden. In den Experimenten wurden die Zellen dieser Zelllinie als Effektorzellen
eingesetzt. Kultiviert wurden die ARH-77-Zellen in RPMI, welches mit 10 % FCS und
5 % Penicillin und Streptomycin versetzt war. Die Zellkulturflasche mit 75 cm2 wurde
senkrecht im Brutschrank bei 37◦ C und einem CO2 Gehalt von 5 % gelagert.
Abbildung 4: Lichtmikroskopische Abbildung von ARH-77-Zellen [7]
Links sind die Zellen in geringer, rechts in hoher Dichte dargestellt.
Da es sich bei ARH-77 um Suspensionszellen handelt, mussten die Zellen beim Passagieren nicht mit Trypsin behandelt werden. Das Medium wurde von den Zellen abzentrifugiert und 1 · 106 Zellen wurden in eine neue Kulturflasche zurückgegeben. Bis
auf den Trypsinisierungsschritt wurden die ARH-77-Zellen auf die gleiche Weise wie
HeLa-Zellen kryokonserviert und aufgetaut.
Material und Methoden
2.2.2
21
Isolation von mononukleären Zellen aus Nabelschnurblut
Für die Gewinnung der B-Zellen aus Nabelschnurblut wurden zuerst die mononukleären
Zellen unter sterilen Bedingungen durch eine Ficoll-Dichtegradientenzentrifugation isoliert. Die Blutproben wurden hierfür mit PBS im Verhältnis 1:5 verdünnt. In 50 mlFalcon-Röhrchen wurden nun 15 ml 37◦ C warmes Ficoll gegeben, welches vorsichtig
mit 35 ml des verdünnten Blutes überschichtet wurde. Die Falcon-Röhrchen wurden
nun vorsichtig zentrifugiert (Zentrifuge Sigma 4K15C, 1000 g, 20◦ C, 15 min, niedrige
Beschleunigung und Bremsung). Durch das Zentrifugieren trennen sich die einzelnen
Blutbestandteile aufgrund ihrer unterschiedlichen Dichte voneinander, wodurch verschiedene Schichten entstehen (siehe Abbildung 5).
Abbildung 5: Prinzip der Dichtegradientenzentrifugation [115]
Das verdünnte Blut wird über das Ficoll geschichtet und zentrifugiert (links).
Erythrozyten und Granulozyten haben eine höhere Dichte als Ficoll und sammeln sich am Boden. Zwischen der Plasma- und der Ficollschicht sammelt
sich ein weißer Ring aus mononukleären Zellen, welcher mit der Pipette abgenommen werden kann (rechts).
Die mononukleären Zellen sammeln sich dabei zwischen Ficoll und Plasma und bilden dort einen weißlichen Ring, wohingegen sich die roten Blutzellen am Boden des
Gefäßes ansammeln. Die mononukleären Zellen wurden nun in ein neues 50 ml-Falcon-
Material und Methoden
22
Röhrchen überführt, mit PBS resuspendiert und erneut zentrifugiert (Zentrifuge Sigma
4K15C, 520 g, 20◦ C, 10 min). Um die verbleibenden roten Blutzellen zu entfernen, wurden die Zellen nun zweimal für jeweils 7 Minuten mit 5 ml Ammoniumchlorid KaliumHydrogencarbonat (ACK)-Lyse-Puffer versetzt, um die Erythrozyten zu lysieren. Zwischen den einzelnen Lysierungsschritten erfolgte ein Abstoppen der Lyse durch Zugabe
von 40 ml PBS und eine erneute Zentrifugation (Zentrifuge Hettich Rotina 48RS, 400 g,
4◦ C für 7 min). Nach Beendigung der Lyse wurden die Zellen in 50 ml PBS resuspendiert und mit Hilfe einer Neubauer-Zählkammer gezählt.
Neubauer-Zählkammer
Zur Bestimmung der Zellzahl wurden 25 µl der Zelllösung mit 25 µl Trypanblau gemischt. Diese Mischung wurde mit Hilfe einer Pipette unter das Deckglas der NeubauerZählkammer gegeben. Vor dem Pipetieren wurde sichergestellt, dass Newtonsche Ringe
zu sehen waren und das Deckglas somit korrekt auflag. Die äußeren 4 Quadranten wurden nun ausgezählt. Das Volumen eines Quadrates beträgt hierbei genau 0,1 µl. Somit
ergibt sich für die Berechnung der Zellzahl folgende Formel:
x
x
10000
Zellen
·2= ·2·
=
4 · 0, 1 µl
4
ml
ml
(1)
Dabei bezeichnet x die Anzahl der gezählten Zellen in der Neubauer-Zählkammer,
der Faktor 2 berücksichtigt die zur Zählung der Zellen notwendige Verdünnung mit
Trypanblau.
2.2.3
B-Zell-Isolation mittels Magneten
Um Experimente mit hochreinen B-Zellen durchführen zu können, wurden aus mononukleären Nabelschnurzellen (siehe Kapitel 2.2.2) die B-Zellen mit Hilfe des B-Zell- Isolationskits II von Miltenyi Biotec gewonnen. Nach Protokoll des Herstellers wurden die
Zellen in PBS gewaschen und in Magnetic Activated Cell Sorting (MACS)-Puffer (20 µl
auf 107 Zellen) resuspendiert. Nicht-B-Zellen wie T-Zellen, NK-Zellen, dendritische
Material und Methoden
23
Zellen, Granulozyten und Erythrozyten wurden durch einen Cocktail aus Antikörpern
gegen Cluster of Differentiation CD2, CD14, CD16, CD36, CD43 und CD235a (Glycophorin A) markiert (5 µl Biotin Antikörper auf 107 Zellen). Die Zellen wurden in
ein neues Gefäß überführt und für 10 Minuten bei 4◦ C inkubiert. Anschließend wurden MACS-Puffer (15 µl auf 107 Zellen) und Anti-Biotin markierte paramagnetische
Mikrobeads (10 µl auf 107 Zellen) hinzugefügt. Die Zellen wurden in ein neues Gefäß
überführt und für weitere 15 Minuten bei 4◦ C inkubiert. Zum Schluss wurden die Zellen
mit MACS-Puffer (1-2 ml auf 107 Zellen) gewaschen (Zentrifuge Hettich Rotina 48RS,
400 g, 4◦ C für 7 min). Der Überstand wurde abgenommen und das Zellpellet in MACSPuffer (500 µl auf 108 Zellen) resuspendiert. Die B-Zellen wurden nun durch negative
Selektion gewonnen, indem die Zellsuspension auf eine magnetische Auftrennungssäule
der Größe LS gegeben wurde. Die magnetischen Biotin-markierten Nicht-B-Zellen bleiben an der Stahlwollematrix der Säulen hängen, wohingegen die unmarkierten B-Zellen
einfach durch die Säule hindurchfließen und darunter aufgefangen werden können. Die
gesammelten B-Zellen wurden in AIM-V Medium überführt. Die Reinheit der isolierten
B-Zellen wurde durchflusszytometrisch bestimmt, indem die Zellen mit anti-CD19 PE
markiert wurden (siehe Kapitel 2.2.7.2). Im Allgemeinen lag die Reinheit der B-Zellen
bei >99 %.
2.2.4
Primäres Tumorgewebe
Als Gewebeprobe wurde ein Nierentumor aus der urologischen Universitätsklinik Ulm
verwendet. Die Tumorprobe wurde in einer Petrischale mit 4-5 ml X-VIVO-Medium,
welches mit 0,08 mg/ml DNAse versetzt war, steril in 2-3 mm2 große Stücke geschnitten.
4-5 dieser Stücke wurden zusammen mit 1,5 ml X-VIVO Medium (DNAse versetzt) in
ein Medicon gegeben und für 30-45 s in der Medimachine zerkleinert. Um die verbliebenen Erythrozyten zu entfernen, wurde die Zellsuspension mit Lysepuffer für 7 min behandelt. Die Lyse wurde mit 20 ml X-VIVO Medium abgestoppt. Anschließend erfolgte
eine Zentrifugation der Zellen bei 400 g für 7 min. Mit Hilfe der Neubauer-Zählkammer
Material und Methoden
24
wurden die Zellen gezählt und anschließend in Medium mit der gewünschten Versuchskonzentration gelöst. Zum Nachweis einer B-Zell-Infiltration im Tumorgewebe wurde
der Oberflächenmarker CD19 mittels Durchflusszytometrie auf den Zellen untersucht.
Die Markierung der Zellen erfolgte wie in Kapitel 2.2.7.2 beschrieben.
2.2.5
Co-Kulturen und Zellstimulation
Bei den Experimenten mit den Zelllinien wurden die Tumorzellen in Co-Kultur mit
ARH-77-Zellen in einer 96-well -Kulturplatte (200 µl/well ) bei 37◦ C und einem CO2 Gehalt von 5 % für 3 Tage inkubiert. Das Verhältnis der Zellen in der Co-Kultur betrug
5 ARH-77-Zellen auf 1 Tumorzelle. In einem well befanden sich somit 2, 5·105 Effektorzellen (ARH-77) zusammen mit 5 · 104 Tumorzellen. In den Kontrollproben ohne ARH77-Zellen befanden sich 5 · 104 Tumorzellen. Die Zellen wurden jeweils in ihrem eigenen
Medium zur Co-Kultur hinzugefügt und entsprechend des Versuchsansatzes zu Beginn
entweder mit IL-21, IL-2 oder gar nicht stimuliert.
Die zur Hemmung des zytotoxischen Effekts eingesetzten Inhibitoren wurden in unterschiedlichen Konzentrationen zu Beginn des Experiments zu den Zellen gegeben
und gegebenfalls während der Inkubation an Tag 1 und Tag 2 erneut hinzugefügt
(Caspase-8 Inhibitor II, 3,4-Dichloroisocumarin). An Tag 3 wurden die Zellen dann in
FACS (Fluorescence Activated Cell Sorting)-Röhrchen überführt und das Überleben
der Zellen mittels Annexin V/PI Färbung (siehe Kapitel 2.2.7.4) gemessen. Zur Unterscheidung der Zellen in der Durchflusszytometrie (siehe Kapitel 2.2.7.1) wurden die
Tumorzellen vor der Co-Kultur mit PKH-26 (siehe Kapitel 2.2.7.3) angefärbt.
Tabelle 7: Endkonzentrationen der Zellstimulantien (BCR = B-Zell-Rezeptor)
Reagenz
Endkonzentration
Recombinant human Interleukin-2 (IL-2)
100 U/ml (10 ng/ml)
Recombinant human Interleukin-21 (IL-21)
50 ng/ml
Material und Methoden
Reagenz
Affini Pure F(ab’)2 Fragment Goat
25
Endkonzentration
6,5 µg/ml
Anti-Human IgA+IgG+IgM
(H+L)(anti-BCR)
3,4-Dichloroisocumarin
10 µM, 20 µM
Ac-IEPD-CHO-Inhibitor
5 µM, 10 µM
(Ac-Ile-Glu-Pro-Asp-CHO)
Caspase-8 Inhibitor II
5 µM, 10 µM
Small Molecule Inhibitor 8 (SMI8)
5 µM, 10 µM, 20 µM
Für die Experimente mit Nabelschnur-B-Zellen wurden die B-Zellen zunächst in Zellkulturflaschen (25 cm2 ) für 3 Tage entsprechend der Versuchsansätze mit IL-21 und
anti-BCR, mit anti-BCR alleine oder gar nicht stimuliert. Zu Beginn der Co-Kultur
wurden die Zellen erneut auf die selbe Weise stimuliert. Die verwendeten Endkonzentrationen der Stimulantien und Hemmstoffe sind Tabelle 7 zu entnehmen.
2.2.6
Messung der IC50 einzelner Granzym B-Inhibitoren
Für die Bestimmung der mittleren inhibitorischen Konzentration (IC50 ), also der Konzentration, bei der eine halbmaximale Inhibition erfolgt, wurde ein Granzym B-Aktivitäts-Assay durchgeführt, welcher anschließend mittels einer Probit-Analyse in SPSS
ausgewertet wurde.
Granzym B-Aktivitäts-Assay
Um die Effekte unterschiedlicher funktioneller Inhibitoren auf die Aktivität von Granzym B (GrB) zu bestimmen, wurde ein Aktivitäts-Assay mit aktivem rekombinanten
humanem GrB durchgeführt. Für dieses aktive rekombinante GrB ist festgelegt, dass
eine Einheit 1 nmol des chromogenen Substrats Ac-IEPD-pNA pro Minute bei 25◦ C in
Assay-Puffer bei pH 8 hydrolisiert. Für die Messung wurden auf einer ELISA (Enzyme-
Material und Methoden
26
Linked Immunosorbent Assay)-Platte 100 µl rekombinantes GrB (100 ng/ml) in jedes
well gegeben und die einzelnen Inhibitoren in unterschiedlichen Konzentrationen (100,
30, 10, 3, 1, 0,3, 0,1 µM) hinzugefügt. Nach Zugabe des Substrats (200 µM) wurde die
Platte sofort sowie nach 30, 60, 90 und 120 min Inkubationszeit bei Raumtemperatur
(RT) mit einem ELISA-Reader bei 405 nm analysiert. Die untere Nachweisgrenze für
das chromogene GrB Substrat lag bei 15,625 pg/ml. Mit den so erhaltenen Werten
konnte die IC50 bestimmt werden. Die Berechnung erfolgte mit der Probit Analyse von
SPSS.
2.2.7
Durchflusszytometrie: Prinzip und Färbungen
Die Durchflusszytometrie ist eine Methode der Zellanalyse, mit welcher Zelleigenschaften auf Einzelzellebene analysiert und untersucht werden können. Dies ermöglicht
das Zuordnen der Zellen zu einzelnen Populationen.
2.2.7.1
Funktionsweise
Das Durchflusszytometer saugt für die Analyse das Zellgemisch an, wodurch es zu
einem laminaren Strom aus Zellen kommt. Durch Passieren eines Laserstrahls verursacht jede einzelne Zelle Streulicht. Die Intensität bzw. Unterbrechungsdauer des
Vorwärtsstreulichts ist hierbei abhängig von der Größe der Zelle, die Intensität des
Seitwärtsstreulichts von der Granularität der Zelle. Die Ablenkung des Lichtes wird
mittels verschiedener Detektoren gemessen. Zur Unterscheidung der Zellen können
diese auch mit Fluoreszenzfarbstoffen angefärbt werden. Es können dabei bestimmte Antigene auf der Zelloberfläche durch fluoreszierende Antikörper markiert werden
(siehe Kapitel 2.2.7.2) oder auch die ganze Zellmembran (siehe Kapitel 2.2.7.3). Bei
den mit Fluoreszenzfarbstoffen markierten Zellen wird der Farbstoff durch den Laserstrahl angeregt und ebenfalls mit einem Detektor gemessen (siehe Abbildung 6). Die so
erhaltenen Daten wurden mit der FlowJo Software ausgewertet (siehe Kapitel 2.2.7.5).
Material und Methoden
27
Abbildung 6: Funktionsweise des Durchflusszytometers [116]
Um bestimmte Zellen zu identifizieren, können diese mit verschiedenen Fluoreszenzfarbstoffen markiert werden (Bild oben). Die Zellen werden in einem
laminaren Strom in das Durchflusszytometer gesogen. Beim Passieren des
Lasers wird durch Ablenkung des Laserstrahls die Größe, Granularität und
Fluoreszenz über Detektoren bestimmt (Bild unten). Diese Daten werden
dann mit Hilfe eines Computers ausgewertet.
2.2.7.2
Markierung mit einem Oberflächenmarker
Zur Untersuchung der Reinheit der B-Zellen (siehe Kapitel 2.2.3) oder des Nachweises von B-Zellen (siehe Kapitel 2.2.4) wurde eine Zellsuspension von 200 µl in FACSRöhrchen gegeben. Die Zellen wurden mit 2 µl Phycoerythrin(PE)-konjugierten antiCD19-Antikörpern für 15 min im Dunkeln bei RT inkubiert, anschließend mit 3 ml PBS
gewaschen und zentrifugiert (Zentrifuge Hettich Rotina 48RS, 400 g, 4◦ C für 7 min).
Der Überstand in den FACS-Röhrchen wurde abgenommen und die Probe im Durchflusszytometer gemessen (siehe Kapitel 2.2.7.1).
Material und Methoden
2.2.7.3
28
Färbung der Zellen mit PKH-26
Um die Zellen bei der Durchflusszytometrie (s. Kapitel 2.2.7.1) voneinander zu unterscheiden, wurden bei den Experimenten mit den Zelllinien die Tumorzellen mit PKH26 angefärbt, wodurch sie von den ungefärbten ARH-77- bzw. Nabelschnur-B-Zellen
leicht zu unterscheiden waren. Die adhärenten Zellen wurden für die Färbung mit einem
Schaber aus der Flasche gelöst und mit dem Medium zusammen zentrifugiert (Zentrifuge Hettich Rotina 48RS, 400 g, 4◦ C für 7 min). Alle weiteren Waschschritte mit der
Zentrifuge erfolgten unter den selben Bedingungen. Die ARH-77-Zellen wurden mit
der Pipette aus der Kulturflasche entnommen und wie die adhärenten Zellen ebenfalls
abzentrifugiert. Für die Färbung wurden meist 1 · 107 Zellen verwendet. Bei anderen Zellzahlen wurden die Reagenzien der Zellzahl entsprechend angepasst. Nach dem
Zentrifugieren wurde der Überstand komplett abgenommen und die Zellen in 250 µl Diluent C gelöst. Nun wurden die Zellen in ein 15 ml-Gefäß überführt, in dem sich schon
weitere 250 µl Diluent C und 6 µl PKH-26 befanden. Die Zellen wurden nun 8 min bei
RT inkubiert. Mit 10 ml RPMI-Medium wurde die Färbereaktion abgebrochen. Nach
1 min wurde das Gefäß mit PBS auf 15 ml aufgefüllt und die Zellen anschließend zentrifugiert. Der Überstand wurde abgekippt und die Zellen im verbleibenden Rest gelöst
und in ein 50 ml Gefäß überführt. Das Gefäß wurde auf 50 ml mit PBS aufgefüllt und
die Zellen danach erneut zentrifugiert. Dieser Waschschritt wurde noch zwei Mal wiederholt. Anschließend wurden die Zellen in der Neubauer-Zählkammer gezählt. Das
PBS wurde nun von den Zellen abzentrifugiert und die Zellen mit ihrem Medium in
der gewünschten Zellkonzentration gelöst. Zur Überprüfung der Färbung wurde eine
ungefärbte Probe mit einer gefärbten Probe im Durchflusszytometer überprüft. Die
Anzahl der gefärbten Zellen lag bei den Experimenten >99,7 %.
2.2.7.4
Annexin V/PI Färbung
Wenn eine Zelle in Apoptose geht kommt es zu einer Translokation des Phospholipids
Phosphatidylserin (PS) von der Innenseite der Plasmamembran auf die Außenseite
Material und Methoden
29
[104]. Annexin V ist ein Ca2+ -abhängiges PS-bindendes Protein. Kommt es nun bei
einer Zelle zum Zelltod, so kann Annexin V an PS binden und der gekoppelte Fluoreszenzfarbstoff ist im Durchflusszytometer nachweisbar. Propidiumiodid (PI) ist in der
Lage, die defekte Zellmembran bei einer toten Zelle zu durchdringen und im Innern der
Zelle an die DNA zu binden. Die so angefärbten Zellen sind ebenfalls im Durchflusszytometer nachweisbar. Durch diese Kombinationsfärbung können nun lebendige (Annexin
V und PI negativ (neg)) Zellen von toten Zellen unterschieden werden [164]. Für die
Apoptosemessung wurden die Zellen aus ihrer 96-well -Platte mit einer Pipette gelöst
und in FACS-Röhrchen überführt. Die einzelnen Röhrchen wurden mit je 2 ml Annexin V-Bindungspuffer gewaschen und zentrifugiert (Zentrifuge Hettich Rotina 48RS,
400 g, 4◦ C für 7 min). Der Überstand wurde bis auf einen kleinen Überrest abgesaugt.
Zur Lösung des Zellpellets wurden die Zellen in der restlichen Flüssigkeit suspendiert.
In jedes Röhrchen wurden nun 2 µl Annexin V gegeben und mit der Zellsuspension
vermischt. Die Proben wurden nun für 15 min bei RT im Dunkeln inkubiert und anschließend erneut mit Annexin V-Puffer gewaschen und zentrifugiert. Der Überstand
wurde erneut abgesaugt und die Zellen mit dem verbleibenden Überstand gemischt.
Direkt vor der durchflusszytometrischen Messung wurde zu den Proben jeweils 3 µl PI
gegeben.
2.2.7.5
Auswertung der Ergebnisse
Die Ergebnisse der Durchflusszytometrie wurden mit Hilfe des Computerprogramms
FlowJo ausgewertet. Für die Auswertung wurden zunächst die Zellen ausgewählt,
bei denen der Anteil der lebenden Zellen von Interesse war. Diese Zellen waren vor
der Co-Kultur mit PKH-26 angefärbt worden (siehe Kapitel 2.2.7.3). In der FlowJoAuswertung war bei diesen Zellen die Intensität der Fluoreszenz höher als bei den ungefärbten Zellen, wodurch diese Zellen eindeutig als PKH-26-positive Zellen markiert
werden konnten (siehe Abbildung 7).
Nachdem die PKH-26-positiven Zellen ausgewählt wurden, wurden diese nun mittels
Material und Methoden
30
Abbildung 7: Exemplarische Auswertung einer Co-Kultur mittels der FlowJo
Software
Auf der Y-Achse ist das Seitwärtsstreulicht (SSC) aufgetragen, auf der XAchse die Intensität der Fluoreszenz. Bei der Auswertung der Ergebnisse
werden zuerst die Zellen ausgewählt, welche PKH-26-positiv sind (roter Kasten).
Annexin V/PI-Färbung beurteilt. Wie in Kapitel 2.2.7.4 beschrieben, werden durch
Annexin V die früh-apoptotischen Zellen markiert und durch PI die spät-apoptotischen
bzw. die nekrotischen Zellen. Bei den Annexin V und PI negativen Zellen handelt es
sich somit um lebende Zellen (siehe Abbildung 8).
Die Markierung der CD19-positiven Subpopulation erfolgte analog zum Gating der
PKH-26-Zellen.
2.2.8
Konfokale Spinning-Disk-Mikroskopie
Mit Hilfe der konfokalen Mikroskopie wurde die Interaktion zwischen ARH-77- und
HeLa-Zellen in Echtzeit beobachtet. Der Versuchsaufbau bestand hierbei aus einem invertierten Mikroskop (Axio Observer, Zeiss) mit einem Ölimmersionsobjektiv (UPlanSApo x60/1.35, Olympus, Hamburg, D) und einem konfokalen Scankopf (CSU10, Yokogawa, Tokyo, JPN), einem Mikroskop-Inkubator (PeCon GmbH, Erbach, D) einem
Material und Methoden
31
Abbildung 8: Analyse des Zellüberlebens der PKH-26-positiven Zellen mit der
Annexin V/Propidiumiodid (PI) Färbung
Durch die Färbung mit Annexin V und PI können lebendige Zellen (grün)
von früh-apoptotischen- (rot) und nekrotischen-/spät-apoptotischen Zellen
(schwarz) unterschieden werden.
Bildteiler (OptoSplit II, Cairn Research, Faversham, UK) sowie einer EMCCD Kamera
(DV-887, Andor, Belfast, UK). Die Bildverarbeitung erfolgte mittels der ImageJ Software (Version 1.4, NIH, Bethesda, MD, USA).
Die ARH-77-Zellen wurden für 24 bzw. 36 h in der Gegenwart von IL-21 (50 ng/ml) vorstimuliert (1·106 Zellen/ml, 200 µl/well). Anschließend erfolgte die Oberflächenfärbung
mit 5µl anti-CD19 Peridinin-chlorophyll protein complex (PerCP) für 15 min. Die so
angefärbten Zellen wurden gewaschen, zentrifugiert und in RPMI resuspendiert. 1 · 105
anti-CD19 PerCP gefärbte ARH-77-Zellen wurden in ibiTreat ® -chamber-slides gegeben, in welchen sich schon 2, 5 · 104 immobilisierte HeLa Zellen befanden, deren Membranen zuvor mit CellMask — Deep Red -Membranfärbung (5 µ/ml Medium) angefärbt
worden waren. Die HeLa-Zellen wurden hierbei für 5 min mit dem Farbstoff inkubiert
und anschließend fünfmal mit jeweils 100 µl PBS vorsichtig gewaschen.
Die ARH-77/HeLa Co-Kultur mit den für 24 h vorstimulierten ARH-77-Zellen wurde
für weitere 16 h zusammen mit IL-21 (50 ng/ml) inkubiert, bevor sie nach Zugabe von
50 µl GranToxiLux — für 3 h mittels konfokaler Spinning-Disk-Mikroskopie beobachtet
Material und Methoden
32
wurde. Die Co-Kultur aus ARH-77/HeLa-Zellen, welche die für 36 h vorinkubierten
ARH-77-Zellen enthielt, wurde hingegen sofort mit 50 µl GranToxiLux — angefärbt und
für eine Zeitdauer von 14 h beobachtet.
2.2.9
Statistik
Die Daten der wiederholten Experimente sind als Mittelwert +/- Standardfehler des
Mittelwertes (SEM) dargestellt. Die statistische Signifikanz von Unterschieden wurde
durch den paarigen oder unpaarigen, zweiseitigen Student’s t-Test für gleiche oder ungleiche Varianzen berechnet. p-Werte <0,05 wurden als signifikant angesehen und mit
einem * gekennzeichnet, p-Werte <0,01 wurden als hochsignifikant angesehen und mit
** gekennzeichnet. Die statistischen Berechnungen und die graphischen Abbildungen
wurden mit Hilfe von Microsoft Office Excel 2010 und Microsoft Office Powerpoint
2010 erstellt.
Kapitel 3
Ergebnisse
In vorausgehenden Arbeiten konnte gezeigt werden, dass das Zytokin Interleukin-21
(IL-21) eine wesentliche Rolle bei der Expression von Granzym B (GrB) in B-Zellen
spielt. In dieser Arbeit wurde die Bedeutung dieser GrB-positiven (GrB+ ) B-Zellen im
Rahmen von malignen Erkrankungen näher untersucht. Kapitel 3.1 befasst sich hierbei
mit dem zytotoxischen Effekt von ARH-77 B-Zellen auf verschiedene Tumorzelllinien.
Die Hemmung des zytotoxischen Effekts durch unterschiedliche GrB-Inhibitoren wird
in Kapitel 3.2 behandelt. In Kapitel 3.3 wird der zytotoxische Effekt von NabelschnurB-Zellen auf verschiedene Tumorzelllinien gezeigt, die B-Zell-Infiltration in primärem
Tumorgewebe ist Gegenstand von Kapitel 3.4.
3.1
Zytotoxischer Effekt von ARH-77 B-Zellen auf
verschiedene Tumorzelllinien
Zu Beginn wurde der zytotoxische Effekt von Granzym B-produzierenden B-Zellen
auf Tumorzellen untersucht. Hierfür wurden Zellen der Zelllinie ARH-77 (EBV-transformierte B-Zellen) mit verschiedenen Tumorzelllinien inkubiert. Zur Unterscheidung
der Zellpopulationen wurden die Tumorzellen vor Beginn des Experiments mit PKH-
33
Ergebnisse
34
26 angefärbt. Die Effektorzellen (ARH-77) wurden in einer Konzentration von 5:1 zu
den Zielzellen (Tumorzellen) gegeben. Die Zellen wurden gemeinsam in einer 96-well Kulturplatte inkubiert und mit bzw. ohne IL-21 (50 ng/ml) stimuliert. Nach 3 Tagen
wurde die Apoptose der Zielzellen bestimmt. Hierfür wurden die Co-Kulturen mit Annexin V/PI angefärbt und mit Hilfe der Durchflusszytometrie analysiert.
Abbildung 9: Zytotoxischer Effekt von GrB+ B-Zellen bei Tumorzelllinien
2, 5 · 105 Effektorzellen (ARH-77) wurden zu 5 · 104 PKH-26-gefärbten Zielzellen (Tumorzellen) gegeben. Das Endvolumen in der 96-well -Kulturplatte
lag jeweils bei 200 µl. Nach 3 Tagen Inkubation in An- oder Abwesenheit von
IL-21 (50ng/ml) wurden die Zellen geerntet und die Zielzellapoptose mittels
Annexin V/PI-Färbung und FACS-Analyse gemessen. Die Balkendiagramme
zeigen den durchschnittlichen prozentualen Anteil der nicht-apoptotischen
Zielzellen nach 3 Tagen wie abgebildet an. Die Fehlerbalken entsprechen dem
jeweiligen Standardfehler des Mittelwertes, * bedeutet hierbei p < 0,05, **
bedeutet p < 0,01.
In den IL-21-stimulierten Co-Kulturen kam es bei den Mammakarzinomzellen (MM439)
zu einem signifikanten, bei den Zervixkarzinom-Tumorzellen (HeLa) und ProstataTumorzellen (PC3) sogar zu einem hochsignifikanten Anstieg der apoptotischen Zellen (siehe Abbildung 9). Keinen proapoptotischen Effekt konnte man hingegen in den
Kontrollen sehen, in welchen die Effektorzellen (ARH-77) anstelle von IL-21 mit dem
verwandten, aber nicht GrB-induzierenden IL-2 behandelt oder in denen die Zielzellen
Ergebnisse
35
alleine kultiviert wurden. Es zeigte sich jedoch im Vergleich zu den allein aus HeLaZellen bestehenden Monokulturen eine insgesamt reduzierte Viabilität der HeLa-Zellen,
welche sich mit ARH-77-Zellen in einer Co-Kultur befanden. Dies ist auf eine deutlich bessere Nährstoffversorgung und eine geringere Zelldichte in den Monokulturen
zurückzuführen und sollte daher keinen Einfluss auf die Tendenz der Versuchsergebnisse haben. Exemplarisch sind die Kontrollen der Experimente zwischen HeLa-Zellen
und ARH-77-Zellen in Abbildung 10 dargestellt. Für die einzelnen Co-Kulturen wurden
jeweils mindestens 3 unabhängige Experimente durchgeführt.
Abbildung 10: Negativkontrollen des zytotoxischen Effekts am Beispiel von
HeLa-Zellen
5 · 104 PKH-26-gefärbte Zielzellen (HeLa-Zellen) wurden zusammen mit
2, 5 · 105 Effektorzellen (ARH-77), beziehungsweise ohne diese, inkubiert.
Das Endvolumen in der 96-well -Kulturplatte lag jeweils bei 200 µl. Nach 3
Tagen Inkubation in An- oder Abwesenheit von IL-21 (50 ng/ml) oder IL-2
(100 U/ml) wurden die Zellen geerntet und die Zielzellapoptose mittels Annexin V/PI-Färbung und FACS-Analyse gemessen. Die Balkendiagramme
zeigen den durchschnittlichen prozentualen Anteil der nicht-apoptotischen
Zielzellen nach 3 Tagen wie abgebildet an. Die Fehlerbalken entsprechen
dem jeweiligen Standardfehler des Mittelwertes, ** bedeutet p < 0,01.
Ergebnisse
36
Abbildung 11: Konfokalmikroskopische Aufnahmen der Interaktion von GrBsezernierenden ARH-77-Zellen mit Tumorzellen [63]
(a) Anti-CD19 PerCP gefärbte ARH-77-Zellen wurden für 24 h in der Gegenwart von Interleukin-21 (IL-21) vorinkubiert (1 · 106 Zellen/ml). 1 · 105
dieser anti-CD19 PerCP gefärbten ARH-77-Zellen (violett) wurden dann
auf ein ibiTreat ® -chamber-slide zu 2, 5 · 104 immobilisierten HeLa-Zellen
gegeben, welche zuvor mit CellMask — Deep Red -Membranfärbung (rot) angefärbt wurden. Anschließend wurden die Zellen für weitere 16 h inkubiert,
bevor GranToxiLux — fluorogenes GrB-Substrat (grün) hinzugefügt wurde
und die Zellen für 3 h mittels konfokaler Spinning-Disk-Mikroskopie beobachtet wurden. (b) ARH-77-Zellen wurden für 36 h in Gegenwart von IL-21
vorinkubiert (1 · 106 Zellen/ml). 1 · 105 dieser ARH-77-Zellen wurden gewaschen, mit anti-CD19 PerCP (blau) angefärbt und zu 2, 5 · 104 , mit CellMask — Deep Red -Membranfärbung angefärbten HeLa-Zellen (rot) auf ein
ibiTreat ® -chamber-slide gegeben. Zum Schluss wurde GranToxiLux — fluorogenes Granzym B-Substrat (gelb) hinzugefügt. Die konfokale Mikroskopie
wurde für 14 h durchgeführt. Die weißen Pfeile zeigen eine HeLa-Zelle, welche durch GrB+ ARH-77-Zellen angegriffen wird.
Ergebnisse
37
Um nun die Interaktion zwischen den GrB+ ARH-77-Zellen und HeLa-Zellen sichtbar zu machen, wurde eine Co-Kultur aus ARH-77- und HeLa-Zellen mittels konfokaler Spinning-Disk-Mikroskopie und der Zugabe eines fluoreszierenden GrB-Substrates
beobachtet. Zur Unterscheidung der Zellen wurden die ARH-77-Zellen einerseits mit
anti-CD19 PerCP angefärbt und die HeLa-Zellen ihrerseits mit CellMask — Deep Red Membranfärbung. Das enzymatisch aktive GrB wurde mit Hilfe von GranToxiLux — , einem fluorogenen GrB-Substrat sichbar gemacht. Abbildung 11(a) zeigt, wie eine ARH77-Zelle (violett) enzymatisch aktives GrB (grün) in eine HeLa-Zelle (rot) transferieren.
In Abbildung 11(b) sieht man nun wie der Angriff durch GrB+ ARH-77-Zellen (blau,
gelb) zur apoptotischen Schrumpfung einer HeLa-Zelle (rot, weißer Pfeil) führt.
3.2
Hemmung des zytotoxischen Effekts durch verschiedene GrB-Inhibitoren
Um die Wirkung dieses zytotoxischen Effekts eindeutig auf B-Zell-sezerniertes GrB
zurückzuführen, wurden im folgenden verschiedene Experimente zur spezifischen Hemmung der GrB-Wirkung durchgeführt.
3.2.1
Hemmung des zytotoxischen Effekts durch Granzym BInhibitor Ac-IEPD-CHO
Zu Beginn wurde der bekannte GrB-Inhibitor Ac-IEPD-CHO zur Hemmung des zytotoxischen Effekts bei den Experimenten eingesetzt. Bei diesem Wirkstoff handelt es
sich um einen reversiblen, zellpermeablen GrB Inhibitor. Die Zellkulturen wurden wieder in einer 96-well -Platte angesetzt und mit IL-21 stimuliert. Die Zellzahlen und
Stimulantienkonzentrationen entsprachen hierbei den Versuchen zum Nachweis des
zytotoxischen Effekts in Kapitel 3.1. Zu den mit IL-21 stimulierten Co-Kulturen wurde
nun der Ac-IEPD-CHO-Inhibitor in den Konzentrationen 5 µM und 10 µM hinzugefügt.
Ergebnisse
38
Nach 3 Tagen wurde das Überleben der Zielzellen durch Annexin V/PI-Färbung gemessen. Der prozentuale Anteil der nicht-apoptotischen Zellen war in den Proben mit
Inhibitor signifikant höher als in den Proben ohne Inhibitor.
Abbildung 12: Hemmung des zytotoxischen Effekts bei Tumorzellen durch den
GrB-Inhibitor Ac-IEPD-CHO
2, 5 · 105 Effektorzellen (ARH-77) wurden zu 5 · 104 PKH-26-gefärbten Zielzellen (Tumorzellen) gegeben. Das Endvolumen in der 96-well -Kulturplatte
lag jeweils bei 200 µl. Zu den Zellen wurden unterschiedliche Konzentrationen des Substrat-Inhibitors Ac-IEPD-CHO hinzugefügt. Nach 3 Tagen
Inkubation in An- oder Abwesenheit von IL-21 (50 ng/ml) wurden die Zellen geerntet und die Zielzellapoptose mittels Annexin V/PI-Färbung und
FACS-Analyse gemessen. Die Balkendiagramme zeigen den durchschnittlichen prozentualen Anteil der nicht-apoptotischen Zielzellen nach 3 Tagen
wie abgebildet an. Die Fehlerbalken entsprechen dem jeweiligen Standardfehler des Mittelwertes, * bedeutet hierbei p < 0,05, ** bedeutet p < 0,01.
Tendentiell zeigte sich hierbei eine Konzentrationsabhängigkeit (siehe Abbildung 12).
Die als Kontrolle durchgeführten Experimente mit IL-2 sowie ohne Effektorzellen zeigten keine Erhöhung der lebendigen Zellen in Gegenwart des Inhibitors.
Ergebnisse
3.2.2
39
Hemmung des zytotoxischen Effekts durch SMI8
Um eine noch spezifischere Hemmung der GrB-Wirkung zu erzielen, wurde ein Small
Molecule Inhibitor (SMI8) [120] verwendet, welcher gezielt auf die Bindungsstelle des
GrB angepasst wurde.
Abbildung 13: Bestimmung der IC50 von SMI8 bzw. Ac-IEPD-CHO
Die Bestimmung der halbmaximalen inhibitorischen Konzentration (IC50 )
erfolgte mittels eines GrB-Aktivitäts-Assay. Mittels Probit Analyse (SPSS)
wurde aus den gewonnenen Daten die IC50 des Small Molecule Inhibitors
ermittelt (links). Zum Vergleich erfolgte auch eine Bestimmung der IC50 von
Ac-IEPD-CHO (rechts).
Um die Wirkungsweise näher zu spezifizieren, wurde die halbmaximale inhibitorische
Konzentration (IC50 ) von SMI8 mit Hilfe eines GrB-Aktivitäts-Assay bestimmt. Wie
in Kapitel 2.2.6 beschrieben wurde sowohl für SMI8 als auch zum Vergleich für AcIEPD-CHO ein Aktivitäts-Assay durchgeführt. Die Analyse der Daten erfolgte mittels
Probit-Analyse anhand von SPSS. Wie in Abbildung 13 dargestellt, ergab sich für
Ac-IEPD-CHO eine IC50 von 1,43 µM bei einem SEM von 0,248, für die IC50 von
SMI8 ergab sich ein Wert von 9,445 µM mit einem SEM von 0,963. Auf Basis dieser
Messungen wurden für die nachfolgenden Experimente Konzentrationen zwischen 5
und 20 µM SMI8 verwendet.
Die Zellen wurden analog zu den Experimenten zum Nachweis des zytotoxischen Effekts
Ergebnisse
40
behandelt (siehe Kapitel 3.1). Zu den einzelnen Versuchsansätzen wurde in aufsteigender Konzentration der SMI hinzugefügt. Wie im Balkendiagramm 14 abgebildet sieht
man eine signifikante Verringerung der Apoptose sowohl bei den HeLa-Zellen als auch
bei den PC3-Zellen.
Abbildung 14: Hemmung des zytotoxischen Effekts bei Tumorzellen durch SMI8
2, 5 · 105 Effektorzellen (ARH-77) wurden zu 5 · 104 PKH-26-gefärbten Zielzellen (Tumorzellen) gegeben. Das Endvolumen in der 96-well -Kulturplatte
lag jeweils bei 200 µl. Zu den Zellen wurden nun noch unterschiedliche Konzentrationen von SMI8 hinzugefügt. Nach 3 Tagen Inkubation in An- oder
Abwesenheit von IL-21 (50ng/ml) wurden die Zellen geerntet und die Zielzellapoptose durch Annexin V/PI-Färbung und FACS-Analyse gemessen.
Die Balkendiagramme zeigen den durchschnittlichen prozentualen Anteil
der nicht-apoptotischen Zielzellen nach 3 Tagen wie abgebildet an. Die Fehlerbalken entsprechen dem jeweiligen Standardfehler des Mittelwertes, * bedeutet hierbei p < 0,05, ** bedeutet p < 0,01.
Bei einer Konzentration von 5 µM kam es sowohl bei HeLa-Zellen als auch bei PC3Zellen zu einer verminderten Apoptose. Die Erhöhung der Konzentration von SMI8
auf 10 µM führte lediglich bei PC3-Zellen zu einer weiteren Verringerung der Apoptose, bei HeLa-Zellen war keine Veränderung beobachtbar. Neben den dargestellten
Konzentrationen von SMI8 wurden auch Experimente mit einer noch höheren Konzentration (20 µM) durchgeführt, welche aber zu keiner signifikanten Verbesserung des
Ergebnisse
41
Überlebens der Zielzellen führten, sondern eher zu einer Verringerung (Daten nicht
dargestellt), vermutlich durch direkte Toxizität des Reagenz.
3.2.3
Hemmung des zytotoxischen Effekts durch Granzym BInhibitor II
Im Verlauf der Hemmversuche wurden auch Experimente mit GrB-Inhibitor II durchgeführt. Die Versuchsansätze und der Ablauf der Experimente entsprachen hierbei den
Versuchen mit SMI8 (Kapitel 3.2.2) sowie Ac-IEPD-CHO (Kapitel 3.2.1).
Abbildung 15: Hemmung des zytotoxischen Effekts von ARH77-Zellen auf HeLaZellen durch GrB-Inhibitor II
2, 5·105 Effektorzellen (ARH-77) wurden zu 5·104 PKH-26-gefärbten Zielzellen (HeLa-Zellen) gegeben. Das Endvolumen in der 96-well -Kulturplatte lag
jeweils bei 200 µl. Zu den Zellen wurden unterschiedliche Konzentrationen
des irreversiblen GrB-Inhibitors II hinzugefügt. Nach 3 Tagen Inkubation in
An- oder Abwesenheit von IL-21 (50 ng/ml) wurden die Zellen geerntet und
die Zielzellapoptose mittels Annexin V/PI-Färbung und FACS-Analyse gemessen. Die Balkendiagramme zeigen den durchschnittlichen prozentualen
Anteil der nicht-apoptotischen Zielzellen nach 3 Tagen wie abgebildet an.
Die Fehlerbalken entsprechen dem jeweiligen Standardfehler des Mittelwertes, * bedeutet hierbei p < 0,05, ** bedeutet p < 0,01.
Bei GrB-Inhibitor II handelt es sich um einen irreversiblen Substratinhibitor von GrB.
Ergebnisse
42
Zu Beginn des Experiments wurde GrB-Inhibitor II in einer Konzentration von 5 µM
bzw. 10 µM zu den Versuchsansätzen hinzugefügt. Um eine ausreichende Wirkung des
Hemmstoffs zu gewährleisten, wurde an Tag 1 und 2 des Experiments jeweils die selbe
Menge an GrB-Inhibitor II wie zu Beginn des Experiments hinzugefügt. An Tag 3
erfolgte die Messung der Zielzellapoptose.
In Abbildung 15 sind die Ergebnisse mit HeLa-Zellen dargestellt. Das Balkendiagramm
gibt in Prozent die viablen Zellen nach 3 Tagen Inkubation an. In den Co-Kulturen,
die mit IL-21 stimuliert wurden, zeigt sich eine konzentrationsabhängige signifikante
Erhöhung der viablen Zellen bei Zugabe von GrB-Inhibitor II im Vergleich zu den
Zellen, zu denen kein Hemmstoff hinzugefügt wurde. Ein konzentrationsabhängiger
Effekt zeigte sich auch in den Proben, welche nicht mit IL-21 stimuliert wurden. Hier
kam es ebenfalls zu einer signifikanten Verbesserung des Überlebens der HeLa-Zellen.
Die prozentuale Steigerung der lebenden Zellen fiel in diesen Proben jedoch niedriger
aus als bei den IL-21-stimulierten Proben. Die prozentuale Steigerung der überlebenden
Zellen betrug hierbei bei einer Konzentration von 5 µM 28,9 % und bei 10 µM 50,2 %.
Im Vergleich dazu betrug die prozentuale Steigerung der überlebenden Zellen bei den
nicht mit IL-21 stimulierten Proben bei einer Inhibitorkonzentration von 5 µM lediglich
17,4 %, bei einer Inhibitorkonzentration von 10 µM nur 27,8 %.
Die selbe Versuchsreihe wurde auch mit PC3-Zellen durchgeführt. In Abbildung 16
sind die Ergebnisse dargestellt. Bei den IL-21-stimulierten Proben zeigte sich erneut
eine signifikante Erhöhung der lebenden Zellen nach Zugabe des Hemmstoffes. Die
prozentuale Steigerung lag mit 5 µM bei 24,2 % und mit 10 µM bei 38,8 %. Im Vergleich
hierzu kam es bei den Medien-Kontrollproben nur bei Zugabe von 5 µM des Inhibitors
zu einer signifikanten Steigerung des Überlebens. Die prozentuale Steigerung lag dabei
nur bei 8,1 %, während sie mit 10 µM Konzentration lediglich 7,8 % erreichte.
Ergebnisse
43
Abbildung 16: Hemmung des zytotoxischen Effekts von ARH-77-Zellen auf PC3Zellen durch GrB-Inhibitor II
2, 5·105 Effektorzellen (ARH-77) wurden zu 5·104 PKH-26-gefärbten Zielzellen (PC3-Zellen) gegeben. Das Endvolumen in der 96-well -Kulturplatte lag
jeweils bei 200 µl. Zu den Zellen wurden unterschiedliche Konzentrationen
des irreversiblen GrB-Inhibitors II hinzugefügt. Nach 3 Tagen Inkubation in
An- oder Abwesenheit von IL-21 (50 ng/ml) wurden die Zellen geerntet und
die Zielzellapoptose mittels Annexin V/PI-Färbung und FACS-Analyse gemessen. Die Balkendiagramme zeigen den durchschnittlichen prozentualen
Anteil der nicht-apoptotischen Zielzellen nach 3 Tagen wie abgebildet an.
Die Fehlerbalken entsprechen dem jeweiligen Standardfehler des Mittelwertes, * bedeutet hierbei p < 0,05, ** bedeutet p < 0,01.
3.2.4
Hemmung des zytotoxischen Effekts durch einen Cumarininhibitor
Um weitere Möglichkeiten der GrB-Hemmung zu erproben, wurden auch Versuche mit
3,4-Dichlorisocumarin durchgeführt. Dieser Wirkstoff hemmt Serinproteasen und blockiert dadurch auch die Wirkung von GrB. Die Experimente wurden ebenfalls mit
HeLa- und PC3-Zellen durchgeführt. Die verwendeten Inhibitorkonzentrationen betru-
Ergebnisse
44
gen hierbei 10 bzw. 20 µM. Zu den Co-Kulturen wurde wieder jeweils zu Beginn sowie
an den Folgetagen die entsprechenden Konzentrationen des Hemmstoffes hinzugefügt
(siehe auch Kapitel 3.2.3).
Abbildung 17: Hemmung des zytotoxischen Effekts von ARH-77-Zellen auf
HeLa-Zellen durch einen Cumarininhibitor
2, 5 · 105 Effektorzellen (ARH-77) wurden zu 5 · 104 PKH-26-gefärbten Zielzellen (HeLa-Zellen) gegeben. Das Endvolumen in der 96-well -Kulturplatte
lag jeweils bei 200 µl. Zu den Zellen wurden unterschiedliche Konzentrationen des Cumarininhibitors hinzugefügt. Nach 3 Tagen Inkubation in Anoder Abwesenheit von IL-21 (50 ng/ml) wurden die Zellen geerntet und die
Zielzellapoptose mittels Annexin V/PI-Färbung und FACS-Analyse gemessen. Die Balkendiagramme zeigen den durchschnittlichen prozentualen Anteil der nicht-apoptotischen Zielzellen nach 3 Tagen wie abgebildet an. Die
Fehlerbalken entsprechen dem jeweiligen Standardfehler des Mittelwertes, *
bedeutet hierbei p < 0,05, ** bedeutet p < 0,01.
In Abbildung 17 sind die Ergebnisse für die HeLa-Zellen dargestellt. In den mit IL21 stimulierten Proben kam es zu einer signifikanten Verbesserung des Überlebens
der Zellen durch Zugabe des Hemmstoffes. Der prozentuale Zuwachs der überlebenden
Zellen belief sich dabei im Fall einer Hemmstoffkonzentration von 10 µM auf 21,8 %, bei
20 µM auf 28,8 %. Bei den Medien-Proben, welche nicht mit IL-21 behandelt wurden,
zeigte sich bei der geringeren Konzentration ebenfalls ein signifikanter Zuwachs der
Ergebnisse
45
überlebenden Zellen, welcher mit einer prozentualen Zunahme von 17,9 % geringer als
bei den mit IL-21 stimulierten Zellen ausfiel.
Abbildung 18: Hemmung des zytotoxischen Effekts von ARH-77-Zellen auf PC3Zellen durch einen Cumarininhibitor
2, 5 · 105 Effektorzellen (ARH-77) wurden zu 5 · 104 PKH-26-gefärbten Zielzellen (PC3-Zellen) gegeben. Das Endvolumen in der 96-well -Kulturplatte
lag jeweils bei 200 µl. Zu den Zellen wurden unterschiedliche Konzentrationen des Cumarininhibitors hinzugefügt. Nach 3 Tagen Inkubation in Anoder Abwesenheit von IL-21 (50 ng/ml) wurden die Zellen geerntet und die
Zielzellapoptose mittels Annexin V/PI-Färbung und FACS-Analyse gemessen. Die Balkendiagramme zeigen den durchschnittlichen prozentualen Anteil der nicht-apoptotischen Zielzellen nach 3 Tagen wie abgebildet an. Die
Fehlerbalken entsprechen dem jeweiligen Standardfehler des Mittelwertes, *
bedeutet hierbei p < 0,05, ** bedeutet p < 0,01.
Das analog mit PC3-Zellen durchgeführte Experiment zeigte nur für die mit IL-21
behandelten Kulturen ein signifikantes Ergebnis. Durch steigende Konzentration des
Hemmstoffes kam es zu einer Zunahme der überlebenden Zellen (siehe Abbildung 18).
Bei den reinen Mediumproben ergab sich durch Zugabe des Inhibitors keine signifkante
Änderung der Zielzellapoptose.
Ergebnisse
3.3
46
Zytotoxischer Effekt von Nabelschnur-B-Zellen
auf Tumorzelllinien
Zu Beginn dieser Doktorarbeit wurde der zytotoxische Effekt von GrB-sezernierenden
B-Zellen auf Tumorzellen gezeigt. Für diese Experimente wurden EBV-transformierte
B-Zellen der ARH-77-Zelllinie als Effektorzellen verwendet. Es konnte bereits gezeigt
werden, dass menschliche CD5+ Nabelschnur-B-Zellen ebenfalls in der Lage sind, GrB
zu bilden. In den nachfolgend beschriebenen Versuchen wurde der zytotoxische Effekt
dieser CD5+ B-Zellen auf maligne Tumorzelllinien untersucht.
Zur Gewinnung der CD5+ B-Zellen wurden direkt nach Abnabelung des Kindes circa
30-50 ml Blut aus der Nabelschnur abgenommen und in Heparin beschichtete Vacutainer überführt. Das so gewonnene Blut wurde im Labor unter sterilen Bedingungen
mit Dulbecco’s Phosphate Buffered Saline (PBS) im Verhältnis 1:5 verdünnt. Mit Hilfe
einer Ficoll-Dichtegradientenzentrifugation (siehe Kapitel 2.2.2) wurden die mononukleären Zellen aus dem Nabelschnurblut gewonnen. Aus diesen mononukleären Zellen
wurden nun die für das Experiment benötigten, hochreinen B-Zellen mit Hilfe des BZell-Isolationskit II von Milteny durch negative Selektion gewonnen. Die Reinheit der
isolierten B-Zellen wurde durchflusszytometrisch nach anti-CD19 PE Markierung bestimmt. Die Reinheit der B-Zellen betrug dabei durchweg > 99 % (siehe auch Kapitel
2.2.3).
Bevor die Nabelschnur-B-Zellen zu den Tumorzellen gegeben werden konnten, wurden
diese für 3 Tage entsprechend des Versuchsansatzes vorstimuliert. Die so vorstimulierten
B-Zellen wurden nun zu den PKH-26-gefärbten Tumorzellen gegeben. Die Stimulation
erfolgte mit einer IL-21-Konzentration von 50 ng/ml sowie 6,5 µg/ml anti-BCR. Aufgrund unterschiedlicher Anzahlen an gewonnenen B-Zellen nach der Isolation wurden in
den Co-Kulturen unterschiedliche Verhältnisse von B-Zellen:Tumorzellen verwendet. Es
wurden hierbei Co-Kulturen mit Verhältnissen zwischen 15:1 bis 25:1 angesetzt. Man
konnte zwischen den Experimenten keine vom Verhältnis abhängigen Effekte sehen,
wodurch diese Experimente zusammengefasst und gemeinsam ausgewertet wurden. Als
Ergebnisse
47
Kontrolle wurden die Co-Kulturen nur mit anti-BCR stimuliert. Hierbei zeigte sich kein
Effekt bezogen auf das Überleben der Tumorzellen im Vergleich zu der unstimulierten
Co-Kultur (Daten nicht gezeigt).
Abbildung 19: Zytotoxischer Effekt von Nabelschnur-B-Zellen auf verschiedene
Tumorzelllinien
Entsprechend vorstimulierte CD5+ Nabelschnur-B-Zellen wurden zu PKH26-gefärbten Tumorzellen in einem Verhältnis von 15-25 B-Zellen auf 1
Tumorzelle gegeben. Das Endvolumen in der 96-well -Kulturplatte lag jeweils bei 200 µl. Nach 3 Tagen Inkubation mit Stimulation von anti-BCR
(6,5 ng/ml) und in An- oder Abwesenheit von IL-21 (50 ng/ml) wurden die
Zellen geerntet und die Zielzellapoptose mittels Annexin V/PI-Färbung und
FACS-Analyse gemessen. Die Balkendiagramme zeigen den durchschnittlichen prozentualen Anteil der nicht-apoptotischen Zielzellen nach 3 Tagen
wie abgebildet an. Die Fehlerbalken entsprechen dem jeweiligen Standardfehler des Mittelwertes, * bedeutet hierbei p < 0,05, ** bedeutet p < 0,01.
Bei den so durchgeführten Experimenten wurde mit Hilfe der Annexin V/PI-Färbung
das Überleben der Tumorzellen nach 3 Tagen Co-Kultur gemessen. Wie in Abbildung
19 dargestellt, zeigte sich sowohl bei den HeLa- als auch bei den PC3-Zellen eine leichte Reduktion der lebenden Zellen in den IL-21 + anti-BCR stimulierten Co-Kulturen.
Diese erreichte jedoch nur bei den Experimenten mit PC3-Zellen eine schwache Signifikanz.
Ergebnisse
3.4
48
B-Zell-Infiltration in primärem Tumorgewebe
Als Pilotexperiment erfolgte das Screening von Tumorgewebe auf Infiltration von BZellen. Aus einem Nierentumor, welcher aus der urologischen Universitätsklinik Ulm
stammte, wurden sowohl Zellen aus makroskopisch sichtbarem Tumorgewebe als auch
aus gesundem Gewebe gewonnen. Die Gewebeproben wurden manuell unter sterilen
Bedingungen zerkleinert. Im Anschluss wurde mittels der BD-Medimachine— aus den
Gewebestücken eine Zellsuspension gewonnen.
Abbildung 20: B-Zell Infiltration in nativem Nierentumorgewebe
Zellen aus Nierentumorgewebe und normalem Nierengewebe wurden mittels
einer BD-Medimachine— in Zellsuspension gebracht. Die Zellen der einzelnen Zellsuspensionen wurden für die durchflusszytometrische Analyse mit
anti-CD19 PE markiert. In einem Punktdiagramm sind die untersuchten
Zellen dargestellt. Die Zellen innerhalb der Markierung wurden als CD19positiv gewertet. Im linken Bild ist die gewonnene Zellsuspension aus dem
Nierentumor dargestellt, im rechten sind die Zellen des angrenzenden Normalgewebes gezeigt.
Nachdem die Zellsuspension von verbleibenden Erythrozyten gereinigt worden war,
wurden die Zellen in X-VIVO-Medium resuspendiert. Um B-Zellen im Tumorgewebe
nachzuweisen, wurden die Zellen mit anti-CD19-Antikörpern angefärbt und mittels
Durchflusszytometrie untersucht. Wie in Abbildung 20 dargestellt, zeigte sich im Tumorgewebe eine B-Zell-Infiltration. Der Anteil der B-Zellen lag hierbei bei 25,1 %, im
Bereich des gesunden Nierengewebes bei lediglich 2,57 %.
Kapitel 4
Diskussion
4.1
GrB+ B-Zellen und ihr zytotoxisches Potential
bei malignen Erkrankungen
Killer-Lymphozyten wie zytotoxische T-Zellen (CTL) und natürliche Killerzellen (NKZellen) sezernieren Perforin und Granzyme aus ihren zytotoxischen Granula in die
immunologischen Synapsen und leiten dadurch die Zerstörung ihrer Zielzellen ein. Dies
gilt als entscheidender Mechanismus im Kampf des Immunsystems gegen virus-infizierte
Zellen und Tumorzellen [95, 138, 56, 151]. Die Granzyme, insbesondere Granzym B,
führen hierbei durch direkte und indirekte Aktivierung intrazellulärer Caspasen schnell
und effizient zur Apoptose der Zielzellen [39, 1, 103, 3, 11, 154]. Perforin, ein Ca2+ abhängiges porenbildendes Protein spielt hierbei eine entscheidende Rolle bei der Freisetzung der Granzyme in das Zytoplasma der Zielzelle [127, 49, 143, 166]. In aller Regel
ist für die Granula-vermittelte Zytotoxizität von Killer-Lymphozyten Perforin unentbehrlich. Genetisch veränderte Mäuse ohne Perforin haben gravierende Immundefekte,
ebenso wie Menschen mit einem kompletten oder inkompletten Verlust der Perforinfunktion, der sogenannten familiären hämophagozytischen Lymphohistiozytose (FHL)
[83, 150, 167, 162, 81].
49
Diskussion
50
GrB wird jedoch nicht ausschließlich in zytotoxischen Zellen exprimiert. B-Zellen können
unter bestimmten Voraussetzungen ebenfalls GrB sezernieren, ohne dabei Granzym A
oder Perforin zu bilden [62]. Die Unfähigkeit Perforin zu bilden, schließt eine Fähigkeit
zur Zytotoxizität nicht aus. Bereits 2006 konnte von Jahrsdörfer et al. gezeigt werden, dass maligne B-Zellen der chronisch lymphatischen Leukämie (B-CLL) in der
Lage sind, nach IL-21-Stimulation GrB zu sezernieren und GrB-vermittelt Apoptose
in benachbarten B-CLL-Zellen auszulösen [77]. Zur näheren Untersuchung des zytotoxischen Potentials von B-Zellen wurde daraufhin eine Vielzahl von B-Zelllinien auf
ihre Fähigkeit hin untersucht, GrB zu bilden. Die B-Zelllinie ARH-77 (siehe Kapitel
2.2.1) zeigte eine äußerst starke GrB-Antwort auf Stimulation mit IL-21 im Vergleich
zu anderen B-Zelllinien. Ebenso wie in B-Zellen konnte in den B-Zelllinien das dem
IL-21 verwandte Zytokin IL-2 keine GrB-Bildung induzieren. Des weiteren wurde gezeigt, dass IL-21 weder zur Bildung noch zur Sekretion von Perforin durch B-Zellen
führt [63].
Zur genaueren Beurteilung des zytotoxischen Potentials wurden GrB+ ARH-77-Zellen
mit einer Reihe von GrB− Tumorzelllinien einschließlich HeLa-Zellen, PC3-Zellen und
MM439-Zellen (siehe Kapitel 2.2.1) co-kultiviert. Da weder B-Zellen noch B-Zelllinien
Perforin nach IL-21-Stimulation bilden [62], wurde der Zielzelltod nicht mittels
51
Cr-
Release-Assay gemessen, sondern durch Färbung mit Annexin V/Propidiumiodid und
nachfolgender durchflusszytometrischer Analyse. Diese Methode erlaubt es, die sich
langsam entwickelnde Apoptose zu erfassen, im Gegensatz zur
51
Cr-Release-Assay-
Methode, welche in erster Linie die schnelle, meist Perforin-vermittelte Lyse von Zellen detektiert. Wie in Abbildung 9 dargestellt führten die GrB+ ARH-77-Zellen zu
einer deutlichen Reduktion viabler Zieltumorzellen. Neben den in den Abbildungen
dargestellten Zelllinien (HeLa-Zellen, PC3-Zellen und MM439-Zellen) konnte auch in
melanozytären G-361-Zellen Apoptose ausgelöst werden [63]. Hingegen waren Zellen
der chronisch myeloischen Leukämie (CML)-Zelllinie K-562 resistent gegenüber der
ARH-77-induzierten Zielzellapoptose [63]. K-562-Zellen werden typischerweise zum invitro-Nachweis Perforin-induzierter Lyse durch NK-Zellen eingesetzt. Möglicherweise
Diskussion
51
ist daher die Abwesenheit von Perforin in ARH-77-Zellen der Hauptgrund, weshalb die
ARH-77-Zellen keine Apoptose in K-562-Zellen auslösen können.
Um die Interaktion zwischen ARH-77-Zellen und Tumorzellen zu veranschaulichen, verwendeten wir die konfokale Spinning-Disk-Mikroskopie in Kombination mit einem fluoreszierenden GrB-Substrat. Hierbei konnten wir zeigen, dass IL-21-stimulierte ARH77-Zellen in der Lage sind, aktives GrB auf HeLa-Tumorzellen zu übertragen, und
dass dieser Angriff zu einem apoptotischen Schrumpfen der HeLa-Zellen führte (siehe
Abbildung 11 und [63]).
Nachdem für die GrB+ ARH-77-Zelllinie ein zytotoxisches, GrB-bedingtes Potential
gezeigt werden konnte, wurden nachfolgend auch frisch isolierte humane B-Zellen auf
ihr zytotoxisches Potential hin untersucht. Es konnte zuvor bereits gezeigt werden, dass
insbesondere CD5+ B-Zellen in der Lage sind, nach Stimulation mit IL-21 und AntiBCR große Mengen an GrB zu bilden [60]. CD5+ B-Zellen spielen eine wichtige Rolle
bei der frühen Abwehr von viralen und bakteriellen Infektionen durch Bildung großer
Mengen von natürlichen Antikörpern des Typs IgM. Im Rahmen von Autoimmunerkrankungen wie dem systemischen Lupus erythematodes (SLE) oder der rheumatoiden
Arthritis (RA) sind erhöhte Zahlen an CD5+ B-Zellen vorzufinden [45]. Im Gegensatz
hierzu können bei gesunden Individuen kaum CD5+ B-Zellen im peripheren Blut nachgewiesen werden [87, 101]. Stattdessen werden sie vor allem in fetalem Nabelschnurblut
und in serösen Körperhöhlen gefunden [87, 101].
Wir verwendeten daher CD5+ B-Zellen aus Nabelschnurblut, um auch ihr zytotoxisches Potential näher zu untersuchen. Da Nabelschnurblut eine unabhängige Quelle an
CD5+ B-Zellen in gesunden Individuen bildet, wurden die CD5+ B-Zellen aus mononukleären Nabelschnurblutzellen isoliert. Bei der Co-Kultur von CD5+ B-Zellen mit
HeLa-Zellen und PC3-Zellen konnte eine Abnahme viabler Tumorzellen mittels FACSAnalyse nachgewiesen werden (siehe Abbildung 19). Bei den PC3-Zellen konnte eine
signifikante Reduktion der lebendigen Zellen durch die CD5+ B-Zellen gezeigt werden.
Bei den HeLa-Zellen konnte ebenfalls eine Reduktion der lebendigen Zellen gemessen
Diskussion
52
werden, wenngleich diese keine statistische Signifikanz erreichte.
Der zytotoxische Effekt der CD5+ B-Zellen war viel geringer als bei den ARH-77-Zellen.
Daher scheint eine zytotoxische Funktion von CD5+ B-Zellen eher unwahrscheinlich.
Stattdessen könnten CD5+ B-Zellen beim Ungeborenen eine regulatorische Rolle spielen, um ein Abstoßen der fetalen Zellen durch das mütterliche Immunsystem zu verhindern. So konnte bereits gezeigt werden, dass das Vorhandensein von regulatorischen TZellen entscheidend für die Immuntoleranz des mütterlichen Immunsystems gegenüber
dem Fötus ist [141]. Da inzwischen bekannt ist, dass auch GrB-exprimierende B-Zellen
(GraB -Zellen) immunregulatorich aktiv sind [97, 80], könnten auch CD5+ NabelschnurB-Zellen auf ähnliche regulatorische Weise wirken.
Eine bisher noch nicht geklärte Frage ist, wie GrB ohne Hilfe des porenformenden Moleküls Perforin in das Zytoplasma der Zielzelle gelangt. Dass GrB Perforin-unabhängig
in Zielzellen vordringen kann, ist weitgehend anerkannt [143, 159]. So konnte nicht
nur gezeigt werden, dass enzymatisch aktives GrB gekoppelt an einen Anti-MelanomAntikörper (scFvMEL) oder einen Lewis(Y)-bindenden Antikörper Perforin-unabhängig
von Zielzellen aufgenommen wird und in diesen zu Apoptose führt [98, 90]. Ebenso
konnte nachgewiesen werden, dass GrB über bakterielle Toxine, Hitzeschockproteine
(Hsp) oder virale Transportproteine in Zielzellen gelangen kann [49, 24, 58, 126].
Des weiteren scheint auch die endosomale Freisetzung von GrB über Perforin-unabhängige Mechanismen möglich zu sein. Für Poren-bildende bakterielle Toxine [24], virale Transportproteine [142, 49] und Hsp [58] konnte bereits gezeigt werden, dass diese
neben der Aufnahme von GrB auch dessen endosomale Freisetzung in das Zytoplasma der Zelle ermöglichen. Auf Tumorzellen werden vermehrt Hsp, insbesondere Hsp70
exprimiert [34], welche für NK-Zellen als Tumor-selektive Markierung dienen können
[114]. Daher erscheint es plausibel, dass auch das von B-Zellen freigesetzte GrB über eine Hsp-vermittelte Aufnahme und Freisetzung in das Zytoplasma der Zielzelle gelangt
und in dieser zur Apoptose führt.
Nicht zuletzt ist auch der Kationen-unabhängige Mannose-6-Phosphat Rezeptor (M6PR)
Diskussion
53
in der Lage, die Aufnahme von GrB in Zellen zu vermitteln [112, 52, 165, 64, 2]. Im
Rahmen der T-Zell-Differenzierung hin zu langlebigen CD8+ T-Gedächtniszellen zum
Beispiel führt eine hohe Rezeptordichte des M6PR auf CD8+ T-Zellen zu einer deutlich
erhöhten GrB-vermittelten Apoptoserate [2].
Im Mikromilieu verschiedener solider Tumore konnte eine Infiltration von B-Zellen gezeigt werden [119]. Wir konnten eine solche B-Zellinfiltration am Beispiel eines soliden
Nierentumors nachweisen (siehe Abbildung 20). Im Vergleich zum normalen Nierengewebe war der Anteil der B-Zellen im Tumorgewebe deutlich erhöht. Im Rahmen von
späteren Experimenten konnte in unserer Arbeitsgruppe von Lindner et al. gezeigt
werden, dass ein Teil der B-Zellen aus der Mikroumgebung solider Tumore GrB exprimiert [97]. Da die Infiltration mit B-Zellen bei gewissen Tumoren mit einer besseren
Prognose verbunden ist [140, 96, 133, 111], kann dies auf einen möglichen positiven,
zytotoxischen Effekt der B-Zellen auf Tumorzellen zurückgeführt werden. In Kapitel
4.3 erfolgt eine weiterführende Diskussion möglicher Funktionen dieser GrB+ B-Zellen.
4.2
GrB-Inhibitoren und die Hemmung des zytotoxischen Effekts
Spezifische Inhibitoren sind wichtige Werkzeuge, einerseits zur Identifizierung spezifischer Substrate und andererseits zur Erkundung von Funktionen in vitro und in vivo. Der einzige bekannte, natürlich vorkommende intrazelluläre Inhibitor von GrB ist
Proteinase-Inhibitor 9 (PI-9). PI-9 gehört zu den Serin-Protease-Inhibitoren (Serpinen) und wird von Lymphozyten [153, 14], dendritischen Zellen [71], Mastzellen [17],
Endothel- und Mesothelzellen [27] und von weiteren immunprivilegierten Geweben
[16, 72] exprimiert. Dieses weit gefächerte Vorkommen von PI-9 legt nahe, dass er nicht
nur die Effektorzellen während einer Immunantwort vor der zytotoxischen Wirkung von
GrB schützt, sondern auch Helferzellen oder benachbarte Zellen. Die Fähigkeit von Tumoren, resistent gegenüber Immunzellen zu sein, hängt möglicherweise auch von ihrer
Diskussion
54
Fähigkeit ab, PI-9 zu bilden, um GrB-induzierte Apoptose zu verhindern [32].
Im Rahmen dieser Doktorarbeit wurden verschiedene synthetische GrB-Inhibitoren
auf ihr Potential hin untersucht, den zytotoxischen Effekt von GrB-sezernierenden BZellen auf Tumorzellen zu verhindern. Neben dem Substratinhibitor Ac-IEPD-CHO
wurde auch GrB-Inhibitor-II, 3,4-Dichloroisocumarin sowie ein neuer, gezielt hergestellter Small Molecule Inhibitor (SMI8) untersucht.
Bei Ac-IEPD-CHO handelt es sich um einen Tetrapeptid-Aldehyd-Inhibitor, welcher eine reversible Hemmung von GrB bewirkt. Dieser wurde bereits erfolgreich von Rotonda
et al. zur Bestimmung und Untersuchung des GrB-Komplexes eingesetzt [137]. Wie in
Abbildung 12 zu sehen, konnte mittels des Inhibitors eine Hemmung der zytotoxischen
Wirkung von GrB induziert werden. Das Überleben der Tumorzellen verbesserte sich
hierbei signifikant. Dieses Ergebnis untermauert die Behauptung, dass es sich bei dem
von B-Zellen ausgeübten zytotoxischen Effekt um GrB-vermittelte Apoptose handelt.
Des weiteren wurde die hemmende Wirkung von GrB-Inhibitor-II (Z-Ile-Glu(OMe)Thr-Asp(OMe)-CH2F) sowie die hemmende Wirkung von 3,4-Dichloroisocumarin untersucht. Bei GrB-Inhibitor-II handelt es sich um einen irreversiblen, zellpermeablen
Caspase-8- und GrB-Inhibitor. Bei 3,4-Dichloroisocumarin handelt es sich ebenfalls um
einen irreversiblen Inhibitor, welcher Mechanismus-basierend Serinproteasen hemmt
[130, 65]. Die Ergebnisse der Wirkung des GrB-Inhibitor-II bei den Co-Kulturen zwischen ARH-77-Zellen und HeLa- bzw. PC3-Zellen sind in den Abbildungen 15 und
16 dargestellt. Hierbei zeigte sich eine signifikante Erhöhung der überlebenden Zellen durch Zugabe des Inhibitors, ebenso wie beim Einsatz von 3,4-Dichloroisocumarin
(siehe Abbildungen 17 und 18). In den Co-Kulturen zwischen ARH-77 und HeLa bzw.
PC3, welche nicht mit IL-21 stimuliert wurden, konnte jedoch ebenfalls ein vermehrtes Überleben der Tumorzellen gemessen werden, welches teilweise ebenfalls signifikant
war. Die prozentuale Steigerung der lebenden Zellen war in den IL-21 stimulierten CoKulturen jedoch deutlich ausgeprägter als in den unstimulierten Co-Kulturen.
Die Inhibitoren scheinen hierbei durch unspezifische Hemmung proapoptotischer En-
Diskussion
55
zyme das Überleben der Zellen zu verbessern. Hierbei spielt sicherlich auch die Hemmung von Caspase-8 eine Rolle, welche ebenfalls von GrB-Inhibitor-II gehemmt wird.
Da die ARH-77-Zellen jedoch nur GrB und keine Caspase-8 sezernieren, lässt sich der
zusätzliche Hemmeffekt sowohl durch GrB-Inhibitor-II als auch 3,4-Dichloroisocumarin,
welcher sich in einer deutlicheren prozentualen Steigerung wiederspiegelt, somit vermutlich ausschließlich auf eine gezielte Hemmung des GrB zurückführen. Diese Ergebnisse
zeigen, dass ein Hauptproblem der verwendeten Inhibitoren deren eingeschränkte Spezifität ist. Sie sind zwar prinzipiell in der Lage, die Wirkung von GrB zu hemmen,
wirken jedoch auch auf andere Granzyme sowie direkt auf Caspasen ein.
Estébanez-Perpiña et al. gelang es im Jahr 2000, humanes GrB zu kristallisieren, um
dessen molekulare Struktur näher zu erforschen [46]. Durch die freie Zugänglichkeit
der aktiven Zentren von GrB wurde somit der Grundstein für die gezielte Suche nach
selektiven Inhibitoren für GrB gelegt. Im Rahmen dieser Doktorarbeit wurde die Wirkung eines solchen Small Molecule Inhibitors (SMI) untersucht, welcher auf Grundlage
der Struktur von GrB entwickelt wurde (SMI8). Die durch ARH-77-Zellen ausgelöste
Apoptose in HeLa- bzw. PC3-Zellen konnte, zumindest teilweise, durch nichttoxische
Konzentrationen von SMI8 (IC50 =10 µM, siehe auch Abbildung 13) aufgehoben werden (siehe Abbildung 14). Damit konnten wir zeigen, dass SMI8 prizipiell in der Lage
ist, die zytotoxische Funktion von GrB zu hemmen. Dass es zu keiner vollständigen
Aufhebung des zytotoxischen Effekts kam, könnte damit zusammenhängen, dass SMI8
selbst einen zytotoxischen Effekt hat oder der SMI und GrB nach der Aufnahme in die
Tumorzellen nicht vollständig im gleichen Kompartiment zu liegen kommen. Andererseits könnte es aber auch sein, dass die Bindung zwischen SMI und GrB nicht lange
genug andauert, um eine vollständige Hemmung zu bewirken. Grundsätzlich sind solche spezifischen Inhibitoren zur gezielten Erforschung weiterer Substrate von GrB sowie
dessen intra- und extrazellulärer Wirkung jedoch äußerst hilfreich, weshalb die Suche
nach ihnen weiter vorangetrieben werden sollte.
Diskussion
4.3
56
Mögliche weitere Funktionen GrB+ B-Zellen
Im Rahmen dieser Doktorarbeit wurde das zytotoxische Potential von GrB+ B-Zellen
untersucht (siehe Kapitel 4.1). Diese Fähigkeit zur Zytotoxizität spielt möglicherweise
in der frühen Phase der Tumorentstehung oder zu Beginn einer viralen Infektion eine
wichtige Rolle. Zu diesem frühen Zeitpunkt sind CD4+ T-Zellen noch nicht vollständig
aktiviert und können so über IL-21 ohne Co-Stimulation von CD40 in B-Zellen eine
GrB-Produktion induzieren [63]. In diesem Zusammenhang erscheint auch die Rolle
von GrB bei der Antigen-Kreuzpräsentation sehr wichtig zu sein. In Mäusen wurde
gezeigt, dass GrB eine entscheidende Rolle bei der Phagozytose und Antigen-Kreuzpräsentation durch spezifische Antigen-präsentierende Zellen (APC) spielt [74]. Interessanterweise gibt es drei Typen von APCs, welche sowohl GrB in Abwesenheit von
Perforin bilden können als auch in der Lage sind, eine Antigen-Kreuzpräsentation auszuüben [102, 146, 42]. Neben B-Zellen [62] zählen hierzu plasmazytoide dendritische
Zellen (pDC) [134, 78] sowie IFNα-induzierte Monozyten-abgeleitete dendritische Zellen (moDC) [86]. GrB könnte neben der Befähigung der APCs zur Zytotoxizität somit
auch eine wichtige Rolle bei der Antigen-Kreuzpräsentation in diesen Zellen spielen
[74].
Wie in Kapitel 4.1 erwähnt, sind GrB+ B-Zellen auch in der Mikroumgebung von
soliden Tumoren zu finden, zu welchen Brust-, Eierstock-, Cervix-, Kolorektal- und
Prostatakrebs zählen. Die nähere Untersuchung dieser GrB+ B-Zellen offenbarte einen
CD19+ CD38+ CD1d+ IgM+ CD147+ Phänotyp [97], der Oberflächenantigene beinhaltet, welche als charakteristisch für regulatorische B-Zellen (Breg ) angesehen werden
[43, 171, 18]. Zusätzlich exprimieren diese Zellen immunregulatorische Moleküle, zu denen neben GrB unter anderem auch Interleukin-10 (IL-10), Indolamin-2,3-Dioxygenase
(IDO) und CD25 zählen [97]. Darüber hinaus konnte gezeigt werden, dass diese Bregs
in der Lage sind, GrB-abhängig die T-Zell-Proliferation zu unterdrücken [97]. Dies geschieht über den Abbau der T-Zell-Rezeptor (TCR) ζ-Kette, einem bekannten Substrat von GrB [170]. Wie in Voruntersuchungen beschrieben, kann die Infiltration
Diskussion
57
von Tumoren mit B-Zellen in manchen Fällen mit einer guten Prognose einhergehen
[119, 111, 105, 89], in anderen Fällen scheinen die B-Zellen jedoch eher zu einer Tumorprotektiven Umgebung zu führen [169, 44, 125]. Diese Feststellung wirft die Frage auf,
ob diese GrB+ B-Zellen, welche in der Literatur sowohl als zytotoxische Zellen (siehe
Kapitel 4.1) [63] als auch als Bregs [97] beschrieben werden, eher zu einer verbesserten
Immunantwort gegen den Tumor beitragen oder diese eher verhindern. Vermutlich ist
hierbei sowohl die Art des Tumors als auch der Aktivierungszustand weiterer Immunzellen dafür entscheidend, in welchem Maß GrB+ B-Zellen die Antitumor-Immunität
beeinflussen können [61].
Die regulatorische Funktion von Bregs scheint aber nicht nur eine Rolle bei der AntiTumor-Immunität zu spielen, sondern steht möglicherweise auch in Zusammenhang
mit viralen Infektionen oder systemischen Entzündungsreaktionen wie Autoimmunerkrankungen oder der Graft-versus-Host-Reaktion (GvHD). So wurde erst kürzlich von
Chesneau et al. gezeigt, dass GrB+ B-Zellen mit ihren regulatorischen Fähigkeiten eine
entscheidende Rolle bei der Langzeittoleranz gegenüber Nierentransplantaten spielen,
wobei die Anzahl von GrB+ B-Zellen IL-21-abhängig war. Die B-Zellen hemmen hierbei GrB-abhängig die Proliferation von CD4+ CD25− T-Zellen und führen so zu einer
erhöhten Nierentransplantattoleranz [31]. Bei akuten viralen Infektionen wurden ebenfalls bereits erhöhte Mengen an IL-21 im Serum gemessen [173, 73], welche potentiell
in B-Zellen die Bildung von GrB induzieren könnten [63, 61, 97, 60, 62, 77]. In diesem
Zusammenhang konnte unsere Arbeitsguppe jüngst bei Patienten mit akuter HIVInfektion eine deutlich erhöhte Anzahl an GrB+ B-Zellen nachweisen. Diese sog. GraB
cells wirken ebenfalls GrB-abhängig regulatorisch auf die T-Zellfunktion ein [80]. Die
durch den Mangel an CD40L verstärkte Entwicklung hin zu GraB cells anstatt zu Plasmazellen trägt dabei möglicherweise auch zur globalen zellulären Immundysfunktion
im Rahmen von HIV-Infektionen bei.
In Anbetracht dieser Ergebnisse könnte sowohl die Hemmung der GrB-Funktion als
auch die Induktion von regulatorischen bzw. zytotoxischen GrB+ B-Zellen im Zusammenhang mit verschiedenen Erkrankungen von Nutzen sein. Durch entsprechen-
Diskussion
58
de pharmakologische Beeinflussung von B-Zellen ex vivo könnten diese als innovatives
Zelltherapeutikum weiterentwickelt werden. Auf der anderen Seite könnte aber auch
die Hemmung von extrazellulärem GrB aus B-Zellen oder anderen Immunzellen einen
therapeutischen Effekt haben, z.B. im Fall von Autoimmunerkrankungen. Somit sollte auch weiterhin besonderes Augenmerk auf der Erforschung neuer Inhibitoren von
GrB liegen. GrB-Inhibitoren (siehe auch Kapitel 4.2) könnten, wenn sie selektiv und
effizient genug sind, sowohl Anwendung im klinischen Alltag finden, als auch in der
Forschung, wo sie möglicherweise ein tieferes Verständnis der Funktionen von GrB
erlauben würden.
Kapitel 5
Zusammenfassung
Die bekannteste Funktion von humanen B-Zellen im Immunsystem besteht in ihrer
Differenzierung zu Antikörper-sezernierenden Plasmazellen im Rahmen der humoralen
Immunantwort. In den vergangenen Jahren sind jedoch weitere mögliche Eigenschaften
von B-Zellen als regulatorische und zytotoxische Zellen in den Fokus des Interesses und
der Forschung gerückt. So konnte gezeigt werden, dass B-Zellen nach Stimulation durch
Interleukin-21 (IL-21) und des B-Zell-Rezeptors zur Bildung von Granzym B (GrB) in
der Lage sind.
In der vorliegenden Arbeit wurde speziell der zytotoxische Effekt von IL-21-stimulierten
GrB-sezernierenden B-Zellen auf unterschiedliche Tumorzelllinien untersucht. Zudem
erfolgte in diesem Zusammenhang die Untersuchung verschiedener GrB-Inhibitoren.
Neben einigen Wirkstoffinhibitoren wurde dabei auch die Wirkweise eines neuen GrBspezifischen Small Molecule Inhibitors (SMI8) genauer charakterisiert.
Zur Untersuchung des zytotoxischen Potentials wurden Zellen der B-Zelllinie ARH77 als Effektorzellen verwendet, da diese auf Stimulation mit IL-21 eine starke GrBAntwort zeigten. In Co-Kultur mit den Tumorzelllinien HeLa, PC3 und MM439 konnte
eine deutliche zytotoxische Wirkung mittels Annexin V/Propidiumiodid-Färbung und
anschließender durchflusszytometrischer Analyse gezeigt werden. Mit Hilfe der konfokalen Spinning-Disk-Mikroskopie konnte die Übertragung von aktivem GrB von ARH-77-
59
Zusammenfassung
60
Zellen auf HeLa-Zellen und ein daraufhin einsetzendes apoptotisches Schrumpfen von
HeLa-Zellen direkt beobachtet werden. Einen ähnlichen Effekt vermuteten wir auch bei
CD5+ B-Zellen aus Nabelschnurblut, da diese in Voruntersuchungen ein besonders hohes Potential zur Bildung von GrB zeigten. Entgegen unserer Erwartungen ergab sich
jedoch nur eine sehr geringe zytotoxische Wirkung, was möglicherweise eher für eine
regulatorische Funktion dieser Zellen im Rahmen der Immuntoleranz des mütterlichen
Immunsystems gegenüber dem Fötus spricht.
Für die Forschung und die Medizin spielen spezifische Inhibitoren eine entscheidende Rolle. Der Substrat-Inhibitor Ac-IEPD-CHO konnte eine konzentrationsabhängige
Hemmung der zytotoxischen Wirkung von GrB bewirken und dadurch den durch BZellen ausgeübten zytotoxischen Effekt bestätigen. Ebenfalls eine positive hemmende Wirkung zeigten GrB-Inhibitor-II und 3,4-Dichloroisocumarin, welche jedoch auch
durch Hemmung unspezifischer proapoptotischer Enzyme das Überleben der Zellen
verbesserten. Mit dem gezielt für GrB entwickelten SMI8 waren wir in der Lage, eine
starke Hemmung des zytotoxischen Effekts zu bewirken, welche jedoch noch nicht zu
dessen vollständiger Aufhebung führte.
Da GrB+ B-Zellen sowohl im Rahmen von Autoimmunerkrankungen, viralen Erkrankungen, als auch in der Mikroumgebung von Tumoren eine Rolle zu spielen scheinen,
könnte sowohl die Hemmung der GrB-Funktion als auch die Induktion von GrB+ BZellen im Zusammenhang mit verschiedenen Erkrankungen von Nutzen sein. Die Entwicklung neuer hochselektiver und wirkungsvoller GrB-Inhibitoren könnte hierbei ein
wichtiger Schritt sein, da diese sowohl bei der Hemmung von extrazellulärem GrB im
klinischen Alltag als auch bei der weiteren Erforschung von GrB und dessen Funktionen
zum Einsatz kommen könnten.
Kapitel 6
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Danksagung
An dieser Stelle möchte ich mich ganz herzlich bei all denen bedanken, die zum Gelingen
dieser Arbeit beigetragen haben.
Mein besonderer Dank gilt hierbei meinem Doktorvater und Betreuer Herrn Prof. Dr.
Bernd Jahrsdörfer für die Überlassung des Themas und das stete Interesse an meiner
Arbeit. Er hat sich immer Zeit für mich genommen und stets ein offenes Ohr für
meine Fragen und Probleme gehabt. Auch möchte ich ihm dafür danken, dass er mir
einen Forschungsaufenthalt im Ausland sowie die Teilnahme an mehreren Konferenzen
ermöglicht hat. Danken möchte ich auch Frau Thamara Beyer für die gute Einarbeitung
und Hilfestellung bei meiner Labortätigkeit.
Mein größter Dank gilt jedoch meinem Mann und meinen Eltern, durch deren Geduld
und Unterstützung diese Arbeit erst möglich geworden ist. Habt vielen Dank für alles!
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