Auswertung der verfügbaren Literatur

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Dermaroller®
Auswertung der verfügbaren Literatur
zur Anwendung des „Dermaroller MC“ incl. Dermastamp
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Stand 01.12.2010
1. Einbringung von Wirkstoffen in die Haut
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Zweckbestimmung 'Dermaroller® MC':
2. Behandlung von Hautveränderungen (Narben, Falten) durch Neocollagenese
Einschleusung von Wirkstoffen in die Haut
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Zu diesem Anwendungsgebiet wurden dreizehn Studien der Jahre 2001-2010 ausgewertet. Alle
Studien befassen sich mit der Frage, ob die Anwendung des Dermarollers (oder vergleichbarer
Instrumente) eine geeignete Methode darstellt, das Stratum corneum zu durchbrechen und Wirkstoffe
in die Epidermis und ggf. tiefere Hautschichten einzuschleusen. Zunächst wurden die Publikationen
selbst im Hinblick auf ihre wissenschaftliche Qualität, die Eignung der Autoren etc. untersuc ht. Eine
Zusammenfassung dieser Auswertung gibt Tabelle 1.
Die erste der Studien (Verma & Fahr 2001a) wurde im Auftrag und auf Kosten der Fa. Dermaroller
durchgeführt. Für sechs Studien wurden die Dermaroller ® den Ausführenden auf Anfrage kostenlos
zur Verfügung gestellt.
Neun der Studien wurden in wissenschaftlich anerkannten Fachzeitschriften publiziert, zwei auf einem
Kongress als Vortrag bzw. Poster vorgestellt, und die beiden ältesten Studien online zugänglich
gemacht. In neun der dreizehn Studien wurden original Dermaroller ® bzw. Dermastamp ® benutzt. Die
von Clementoni et al. 2010 und Zhou et al. 2010 verwendeten Roller entsprechen hinsichtlich ihrer
Bauart (zylindrische Nadelanordnung), Material (Edelstahl), Nadelschliff (konisch) und Nadellänge
(200 - 1000 µm) fast vollständig dem Dermaroller.
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Die Wirksamkeit des Dermarollers wurde in sechs der dreizehn Studien in vitro untersucht, wobei
Haut von Mensch, Schwein und haarlosen Ratten verwendet wurden. In zwei Studien erfolgte die
Untersuchung sowohl in vitro als auch in vivo (Maus, Ratte). In den übrigen fünf Studien erfolgte die
Untersuchung in vivo bei Ratten bzw. beim Menschen (Tabelle 1). Im Anschluss an Tabelle 1 werden
die einzelnen Studien und ihre wichtigsten Ergebnisse kurz vorgestellt.
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Um den Nachweis zu führen, dass der Dermaroller eine verbesserte Einschleusung von Wirkstoffen in
die Haut ermöglicht, initiierte die Fa. Dermaroller im Jahr 2000 eine Studie mit Prof. Dr. Alfred Fahr
von der Phillips-Universität Marburg. Die Ergebnisse lagen im Jahr 2001 vor (Verma & Fahr, 2001a
und 2001b). In der ersten Teilstudie wurde die Wirkung verschiedener Dermaroller -Modelle (C-8,
Nadellänge 0,13±0,02mm bzw. M8, Nadellänge 1,5±0,02mm) mit Hilfe eines lipophilen (Retinol) und
eines hydrophilen (Flufenaminsäure) Modellwirkstoffes untersucht. Die Wirkstoffe wurden dazu nach
einer Dermaroller-Vorbehandlung in liposomaler Formulierung in vitro auf menschliche Hautstücke
aufgetragen. Nach 6 h wurden das Stratum corneum und die tiefer liegenden Hautschichten mittels
HPLC auf die enthaltene Wirkstoffmenge untersucht. Die Ergebnisse belegen, dass die untersuchten
Dermaroller in der Lage sind, sowohl hydrophile wie auch lipophile Wirkstoffe in das Stratum
corneum und in tiefere Hautschichten einzuschleusen. Die Einschleusungstiefe hä ngt hierbei von der
Nadellänge ab. Die zweite Teilstudie (2001b) verwendet bei ansonsten gleichem Vorgehen einen
fluoreszierenden Farbstoff, um die Anreicherung des Modellwirkstoffes durch Aufnahmen mit einem
konfokalen Laser-Scanning-Mikroskop sichtbar zu machen. Die Autoren betonen die Einfachheit der
Methode und die sehr gute Reproduzierbarkeit der Anwendung.
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Auch Kolli et al. (2007a) zeigten, dass die Behandlung mit dem Dermaroller effektiv Mikrokanäle in
der Haut verursacht, und damit eine alternative Methode zum Durchbrechen der Stratum corneumBarriere darstellt. Die Autoren untersuchten auch erstmals die Frage des Porenverschlusses unter
verschiedenen Bedingungen (Kolli et al. 2007b). Am Tiermodell Ratte konnten die Autoren zeigen,
dass die Mikroporen bis zu 72 h offen gehalten werden konnten, wenn die behandelte Haut okkludiert
wurde oder mit einer Pufferlösung bedeckt war. Dieser Effekt kann erwünscht sein, wenn z.B.
Wirkstoffe über einen längeren Zeitraum wiederholt appliziert werden sollen (s. Li et al. 2009).
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Mit verschiedenen Methoden charakterisierten und verglichen Li et al. (2009) durch Mikronadeln aus
Zucker bzw. Metall verursachte Mikrokanäle in vivo an haarlosen Ratten. Als Metallnadel-Instrument
diente der Dermaroller, Modell CIT8. Modellwirkstoff war ein Makromolekül, nämlich menschliches
Immunoglobin G (IgG). Die Mikrokanäle wurden durch Methylenblaufärbung, Calcein -Imaging,
konfokale Mikroskopie sowie histologische Untersuchungen hauptsächlich in vitro charakterisiert. Die
in vivo-Aufnahme des Makromoleküls in den Stoffwechsel wurde mittels ELISA analysiert.
Die Ergebnisse zeigten, dass der Dermaroller das Stratum corneum durchbricht und uniforme
Mikrokanäle von etwa 150 µm Tiefe produziert. Durch diese wurde die transdermale Einschle usung
von humanem IgG in vitro und in vivo verstärkt. Unter Okklusion konnten die Mikrokanäle 24 h offen
gehalten werden.
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Mit der Geometrie von Mikrokanälen in vivo im Verlauf der Zeit befassten sich Bal et al. (2010a und
2010b). Sechs gesunde Testpersonen wurden hierfür mit dem DermaStamp (Nadellänge 300 µm) am
Unterarm behandelt. Als Modellwirkstoff diente ein Fluoreszenzfarbstoff, der entweder vor oder nach
der Behandlung aufgetragen wurde. Durch konfokale Laserscanning-Mikroskopie wurden die Menge
des Farbstoffes an der Hautoberfläche, das Volumen des Mikrokanals und die maximale
Diffusionstiefe zu den Zeitpunkten 5, 10 und 15 Minuten nach Aufbringung ermittelt.
Die Behandlung wurde von den Probanden nicht schmerzhaft empfunden. Es traten keine Blutungen
auf. Der verwendete Farbstoff wurde in die Haut eingesch leust, wobei die Einschleusungs tiefe
ausreicht, um Makromoleküle in die lebende Epidermis einzubringen. Das wichtigste Ergebnis dieser
Studien ist, dass sich die Mikroporen ohne Okklusion innerhalb von spätestens 10-15 Minuten wieder
schließen. Somit ist die Infektionsgefahr von nach dem Mikronadeln sehr gering (siehe hierzu auch
Abschnitt 3). Die Autoren schlußfolgern, dass der Dermastamp ein aussichtsreiches Hilfsmittel für das
transkutane Impfen ist (Bal et al. 2010b).
Die Abhängigkeit der Einschleusung von Nadellänge und einzuschleusendem Wirkstoff untersuchten
Badran et al. (2009). Hierfür wurden Dermaroller-Modelle mit 150, 500 und 1500 µm langen Nadeln
benutzt. Die Behandlung erfolgte in vitro an menschlicher Haut. Der Einfluss der Behandlung auf die
Hautoberfläche, den transepidermalen Wasserverlust (TEWL) und die Penetration und Permeation
verschiedener hydrophiler Modellwirkstoffe wurde untersucht. Alternativ wurden auch Invasomen mit
dem Dermaroller eingeschleust, um das Potential einer Kombination dieser beiden Methoden zu
evaluieren.
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Die verschiedenen Dermaroller-Modelle erzeugten Mikroporen von 50 -200 µm Durchmesser. Der
Porendurchmesser ist hierbei eine Funktion der Nadellänge. Eben so steigt der TEWL mit steigender
Nadellänge. Der TEWL legt einen Porenschluß nach ca. 2 h nahe. Die Autoren betonen jedoch, dass
dieser in vivo vermutlich schneller erfolgt (s. oben, Bal et al. 2010a und b).
In Abhängigkeit von der Nadellänge zeigen die Dermaroller charakteristische Verteilungsprofile des
eingeschleusten Wirkstoffes in der Haut. Je kürzer die Nadeln sind, desto mehr Wirkstoff verbleibt im
Stratum corneum bzw. den unmittelbar darunterliegenden Hautschichten. Bei langen Nadeln (1500
µm) findet sich der Großteil des Wirkstoffs im Rezeptorkompartiment. Mithilfe von Invasomen ließ
sich die eingebrachte Wirkstoffmenge noch deutlich steigern. Nach Meinung der Autoren ist der
Dermaroller mit 500 µm langen Nadeln am besten für das transdermale Eins chleusen geeignet. Das
Modell mit 150 µm langen Nadeln führt hauptsächlich zu einer Wirkstoffanreicherung im Stratum
corneum, von wo aus jedoch eine Verteilung in der (Epi-)Dermis durch Diffusion erfolgen kann.
Die Autoren heben besonders die Vorteile der zylindrischen Nadelanordnung beim Dermaroller
hervor, da durch diese die erforderlichen Penetrationskräfte deutlich geringer sind als bei flacher
Nadelanordnung.
Yoon et al. (2008) verwendeten Dermaroller zur Einschleusung optischer Hautaufheller, in diese m
Fall Glycerol. An Hautstücken von Schweinen konnten sie zeigen, dass eine Vorbehandlung mit dem
Dermaroller vor Auftragen des Glycerols dessen Einschleusung in die Haut und somit auch die
Effizienz der Aufhellungswirkung deutlich steigert. Eine Kombination von Mikronadelvorbehandlung
und Sonophorese ermöglichte sogar eine weitere Erhöhung der transdermalen Diffusionsrate von
70%igem Glycerol (Yoon et al., 2010).
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Wermeling et al. (2008) verglichen in einer klinischen Studie mit 18 gesunden Probanden den Effekt
einer Mikronadel-Vorbehandlung auf die Einschleusung von Naltrexon mittels eines NTX -Pflasters.
Hierfür verwendeten sie flache Mikronadel-Arrays mit jeweils 50 Edelstahl-Mikronadeln von 620 µm
Länge in einer 5x10 Reihen -Anordnung, welche den Probanden vor Aufkleben des NTX -Pflasters
kurz in die Haut des Oberarms gedrückt wurden. Die Ergebnisse zeigten, dass ohne eine Mikronadel Vorbehandlung kein NTX durch die Haut dringen konnte, wohingegen bei einer Vorbehandlung
bereits nach 2 Stunden NTX im B lut nachgewiesen werden konnte und dort für mindestens 48 h
konstant nachweisbar blieb. Die Vorbehandlung wurde von den Probanden als schmerzlos empfunden.
Die Einschleusung von Insulin mit Hilfe von Mikronadelrollern untersuchten Zhou et al (2010).
Hierfür verwendeten sie Edelstahl-Nadelroller mit einer Nadellänge von 250, 500 bzw. 1000 µm. Im
Tiermodell (haarlose Ratten) konnten die Autoren zeigen, dass nach einer Mikronadelvorbehandlung
und Aufbringen eines Insulin-Pflasters die Blutzuckerwerte der Versuchstiere signifikant abnahmen,
Insulin also erfolgreich eingeschleust wurde. Die Autoren bewerten die Methode der Vorbehandlung
mit einem Nadelroller zur transdermalen Verabreichung von Insulin und anderer biologisch aktiver
Proteine zusammenfassend als "leicht handhabbar und sehr aussichtsreich für die Zukunft".
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Ein neues Anwendungsgebiet des Dermarollers ist der Einsatz in der photodynamischen Therapie
(PDT). Die PDT ist ein Verfahren zur Behandlung von Tumoren und anderen Gewebeveränderungen
mit Licht in Kombination mit einer lichtaktivierbaren Substanz (Photosensibilisator) und im Gewebe
vorhandenem Sauerstoff. Dazu wird dem Patienten ein solcher, primär nicht toxischer Sensibilisator
oder einer seiner Stoffwechselvorläufer verabreicht, der sich selektiv im Tumor anreichert. Nach einer
gewissen Wartezeit wird der Tumor mit Licht geeigneter Wellenlänge bestrahlt. Dabei werden durch
photophysikalische Prozesse toxische Substanzen erzeugt, die den Tumor schädigen.
In der Dermatologie hat die PDT weite Verbreitung zur Behandlung verschiedener Hautkrebsformen
und ihrer Vorstufen gefunden. Als Medikament zugelassen wurde ein Photosensibilisator zur Therapie
von aktinischen Keratosen und bestimmten Formen der Basaliome. Hierbei handelt es sich um 5Aminolevulinsäure ('ALA'), einen Stoffwechselvorläufer des Photosensibilisators Protoporphyrin IX
(PpIX). Erfolgversprechende Studien und Einzelfallberichte deuten auch eine Wirksamkeit bei
zirkumskripter Sklerodermie, Akne, Psoriasis vulgaris, verschiedenen Hyperkeratosen, Viruswarzen
und anderen chronischen Hautkrankheiten an.
Eine Übersicht über die Wirkung der PDT geben z.B. Park et al. (2009). Donnelly et al. (2008)
beschrieben erstmals die Anwendung von Mikronadel -Arrays - in diesem Fall aus Silikon - zur
Verbesserung der ALA-Penetration durch die Haut in vitro und in vivo. Die Autoren konnten zeigen,
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dass durch eine Mikronadel-Vorbehandlung in vivo sowohl die notwendige Einwirkzeit als auch die
benötigte ALA-Dosis deutlich reduziert wurden. Dass diese positiven Effekte nebenwirkungsfrei sind,
belegte die gleiche Arbeitsgruppe (Mikolajewska et al. 2010) an einer Gruppe gesunder menschlicher
Probanden: weder war durch die Mikronadeln das Schmerzempfinden während der Lichtbestrahlung
erhöht noch traten verstärkt Erytheme auf.
Dass auch der Dermaroller die Effizienz der PDT erhöhen kann, belegt die Arbeit von Clementoni et
al. (2010). Die Autoren benutzten einen dem Dermaroller sehr ähnlichen zylindrischen Nadelroller mit
300 µm langen Nadeln aus Edelstahl. Ziel war hier die Photoverjüngung der Haut durch eine
ganzflächige Behandlung des Gesichts. Nach einer Vorbehandlung mit dem Nadelroller wurde bei 21
Patienten ALA aufgebracht und anschließend durch eine Kombination von Rotlicht und gepulstem
Breitbandlicht aktiviert. Drei und sechs Monate nach der Behandlung wurde durch drei unabhängige
Ärzte eine statistisch signifikante Verbesserung im globalen 'Photoaging -score' und seinen einzelnen
Komponenten (Fältchen, fleckige Pigmentierung, Oberflächenrauhheit, Teleangiektasien) festgestellt.
Auch 90% der Patienten beurteilten den Behandlungserfolg als größer als 50% verglichen mit der
Ausgangssituation. Der Einsatz des Nadelrollers war gut verträglich und erlaubte eine gleichmäßige
Aufnahme und womöglich ein tieferes Eindringen von ALA in die Haut.
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Als nicht erfolgreich hingegen erwies sich der Einsatz der PDT zur Behandlung der Alopecia totalis,
auch nicht nach einer Vorbehandlung mit Mikronadeln (Yoo et al. 2010).
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Zusammenfassung Komplex 1:
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Alle untersuchten Studien belegen eindeutig, dass der Dermaroller das Stratum corneum durchbricht
und die Einschleusung verschiedenster Wirkstoffe (hydrophil, lipophil, Makromoleküle) in die Haut
ermöglicht. Hierfür genügt bereits eine Nadellänge von 150 µm. Hierdurch erschließen sich de m
Instrument breite Einsatzmöglichkeiten (z.B. transdermales Einschleusen von Insulin oder anderen
Stoffen, transkutane Impfung, PDT). Besonders die zylindrische Anordnung der Nadeln ist positiv
hervorzuheben, da hierdurch die Penetrationskräfte geringer sind als bei flachen Anordnungen.
Es sind keine Arbeiten bekannt, die über ein Versagen der Methode im Hinblick auf das transdermale
Einschleusen oder über unerwünschte Nebenwirkungen oder Risiken berichten.
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Institut für pharmazeutische Technologie und Biopharmazie, Philipps-Universität Marburg.
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Verma, DD and A Fahr (2001b) Confocal laser scanning microscopy study using lipophilic fluorescent probe DiI
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Institut für pharmazeutische Technologie und Biopharmazie, Philipps-Universität Marburg.
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Wermeling, DP, SL Banks, DA Hudson, HS Gill, J Gupty, MR Prausnitz, AL Stinchcom b (2008) Microneedles
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Komplex 2: Behandlung von Hautveränderungen durch Neocollagenese
Zu diesem Anwendungsgebiet wurden vierzehn Studien der Jahre 2002-2010 ausgewertet. Alle
Studien untersuchen die Einsatzmöglichkeiten des Dermarollers (oder vergleichbaren Instruments) zur
Behandlung von Hautveränderungen, insbesondere Narben und Falten, durch die Anregung der
körpereigenen Collagen-Neubildung. Darüberhinaus wird der zugrunde liegende Wirkmechanismus
diskutiert. Hiermit zusammenhängende Arbeiten zum Einflus s des Mikronadelns auf die
Veränderungen in der Haut und die Expression relevanter Gene im menschlichen Hautmodell bzw. im
Tiermodell werden in einem gesonderten Abschnitt behandelt.
Zunächst wurden die Publikationen selbst im Hinblick auf wissenschaftliche Qualität, Eignung der
Autoren etc. untersucht. Eine Zusammenfassung dieser Auswertung gibt Tabelle 2. Im Anschluss
werden die Arbeiten und ihre wichtigsten Ergebnisse im Einzelnen kurz vorgestellt.
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Alle diese Studien erfolgten am Menschen (Tabelle 2).
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Elf der Studien wurden in wissenschaftlichen Fachzeitschriften publiziert, eine ist angenommen zur
Veröffentlichung, eine wurde als Poster auf einer Tagung präsentiert, eine ist nicht veröffentlicht. In
der Hälfte der Studien wurden original Dermaroller® benutzt, in den anderen Studien das Medical
Roll-CIT der Firma Environ, Südafrika. Diese Instrumente ähneln dem Dermaroller® hinsichtlich der
grundlegenden Funktionsweise / Nadelanordnung und der verwendeten Mater ialien soweit, dass die
Ergebnisse sich prinzipiell für diese Literaturauswertung heranziehen lassen.
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Orentreich & Orentreich berichteten im Jahr 1995 als Erste über eine neue Methode zur Behandlung
eingesunkener Narben und Falten, die sogenannte Subzision. Hierbei wird durch das wiederholte
Einstechen der Haut mit einer Injektionsnadel der Wundheilungsprozess angeregt. Einen ähnlichen
Ansatz wählten Camirand & Doucet (1997), indem sie eine Tätowiermaschine (ohne Pigment) zur
Narbenbehandlung einsetzten. Dies sind die ersten Arbeiten, die auf die Wirksamkeit d es Einsatzes
von Nadeln zur Behandlung von Narben und Falten hinweisen. Auf diesen Pionierstudien beruhten
auch die Untersuchungen mit dem Dermaroller zur Induktion von körpereigenem Collagen.
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Anfang der 2000er Jahre wurden erste Versuche zur therapeutischen Wirkung des Dermarollers durch
eine Zusammenarbeit mit verschiedenen plastischen Chirurgen unternommen. Dies waren Dr. Philippa
McCaffrey, Australien (Schwerpunkt Narben und Aknenarben), Dr. Norman Leaf, USA (Schwerpunkt
Behandlung von Falten der Oberlippe), und Dr. Martin Schwarz, Deutschland. Dr. McCaffrey und Dr.
Rusher berichteten von guten Erfolgen, haben ihre Ergebnisse jedoch niemals publiziert.
Erste Ergebnisse von Dr. Schwarz (Schwarz & Laaff, accepted) wurden von der Zeitschrift 'Plastic
and reconstructive surgery' zur Veröffentlichung angenommen. Der Artikel ist noch nicht erschienen.
Inhalt des Artikels ist eine Studie an zehn Patienten mit posttraumatischen Narben oder Aknenarben,
die mit dem Dermaroller MF8 (Nadellänge 1,5mm) behandelt wurd en. Vor und 6-8 Wochen nach der
Behandlung wurden Hautstückchen per Stanzexzision entnommen, die Proben angefärbt und in
Paraffin gegossen. Die Auswertung erfolgte in einer Blindstudie durch einen unabhängigen
Dermatologen / Pathologen. Die histologischen Ergebnisse zeigten eine deutliche Zunahme der
elastischen Fasern in den behandelten Biopsien. Auch die Hautdicke hatte zugenommen. Alle
Patienten waren mit dem Behandlungsergebnis zufrieden. Die Behandlung wurde gut vertragen.
Schädliche Nebenwirkungen waren nicht vorhanden. Lediglich eine leichte Rötung der Haut und
gelegentlich leichte Hämatome waren zu beobachten. Alle Patienten konnten normal zur Arbeit gehen.
Gute Erfolgsaussichten bescheinigen die Autoren dem Dermaroller auch zur Behandlung von
Dehnungsstreifen. Zu diesem Thema sind weitere Untersuchungen in Arbeit.
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Die ersten in einer wissenschaftlichen Fachzeitschrift publizierten Ergebnisse der Anwendung von
Mikronadeln zur Behandlung von Narben und Falten stammen von Fernandes (2002). In dieser und
zwei weiteren, ausführlicheren Veröffentlichungen (Fernandes, 2005; Fernandes & Signorini, 2008)
wird jedoch eher allgemein über die Wirksamkeit der Collageninduktion durch Mikronadeln sowie
ihre Indikationen, Vor- und Nachteile berichtet, und nicht Erge bnisse einer gezielten Studie gezeigt.
Fernandes verwendete keine Dermaroller ®, sondern Produkte der Firma Environ aus Südafrika. Diese
Mikronadelroller ähneln dem Dermaroller ® jedoch hinsichtlich der grundlegenden Funktionsweise, der
Nadelanordnung und der verwendeten Materialien soweit, dass die Ergebnisse sich prinzipiell für
diese klinische Bewertung heranziehen lassen. Environ verwendet jedoch teilweise wesentlich längere
Nadeln (bis 3mm Länge). Hierauf beruhen zum Teil die Unterschiede in den beobacht eten
Nebenwirkungen (siehe unten).
Fernandes (2005) beschreibt ausführlich die physiologischen Grundlagen der Collageninduktion
durch Mikronadelbehandlungen. Die Mikroverletzung setzt die Wundheilungskaskade in Gang und
führt so zur Ausschüttung einer Reih e von Wachstumsfaktoren, die dann zur Zellproliferation führen.
Collagen und Elastin werden neu gebildet, ebenso neue Blutgefäße (Angiogenese). Der letzte Schritt
ist eine Re-Modellierungsphase, in der Collagen III zu Collagen I umgewandelt wird, was eine erhöhte
Festigkeit des Gewebes bedingt. Der Autor berichtet allgemein über Erfolge der Collageninduktion bei
der Behandlung von Falten, Narben (v.a. Akne - und Brandnarben) und Dehnungsstreifen. Er gibt
jedoch weder Fallzahlen noch Erfolgsraten an. Als Vort eile der Methode werden die aufbauende statt
zerstörende Wirkung, die universelle Einsetzbarkeit an allen Stellen des Körpers und die kurze
Heilungsphase genannt. Nachteilig sind Blutungen während und kurz nach der Behandlung. An
Nebenwirkungen führt Fernandes ebenfalls Blutungen sowie Schwellungen und Rötungen der Haut
an, die über mehrere Tage anhalten können.
Nebenwirkungen dieser Schwere wurden bei der Behandlung mit dem Dermaroller ® nicht beobachtet
(s.u.). Dies liegt darin begründet, dass die Firma E nviron wesentlich längere Nadeln einsetzt (3 mm,
d.h. Eindringtiefe 1,5 – 2 mm in die Haut). Zudem sieht Dr. Fernandes die Ursache für die Auslösung
der Wundheilungskaskade im Austritt von Blutzellen und Serum in das umgebende Gewebe (siehe
Fernandes 2005, S. 57). Die Auslösung von Blutungen ist daher ein gewünschter Effekt und ein
‚energisches’ Rollen über die Haut wird empfohlen. Im Gegensatz dazu ist die Firma Dermaroller
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davon überzeugt, dass schon das Eindringen der Nadeln in die Haut den Wundheilungsp rozeß in Gang
setzt (Liebl 2008). Der Austritt von Blut ist hierzu nicht erforderlich. Konsequenterweise wird die
Behandlung mit dem Dermaroller daher nur mit ganz leichtem Druck ausgeführt. Eine gleichmäßige
Bildung kleiner Blutpünktchen auf der Haut (Gesamtblutmenge 3-4 Tropfen) wird als ausreichendes
Anzeichen für eine sachgemäße Ausführung betrachtet.
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Eine retrospektive Analyse von 480 Patienten aus Deutschland und Südafrika, die sich einer Collageninduktion mit dem Environ Medical Roll -CIT (Nadellänge 1-3mm) unterzogen hatten, veröffentlichten
Aust et al. (2008). Die Behandlungen der Patienten wurden in den Jahren 1997 bis 2006 durchgeführt
(s. hierzu auch die Veröffentlichungen von Fernandes). Indikationen waren Falten (350/480), schlaffe
Haut (58), Narben und Dehnungsstreifen (72). Vor und 6 Monate nach der Behandlung wurden bei 20
Patienten Biopsien entnommen, um das pre- und postoperative Collagen und Elastin zu vergleichen.
Hierzu wurden verschiedene Anfärbemethoden verwendet. Die Auswertung der Biopsien zeigten eine
deutlich Zunahme von Collagen und Elastin sechs Monate nach der Behandlung. Das Collagen war
dabei normal netzförmig angeordnet und nicht parallel wie in Narbengewebe. Das stratum corneum
war normal ausgebildet, die Epidermis 40% verdic kt. Diese Ergebnisse stimmen sehr gut mit den
Befunden von Schwarz & Laaf (accepted) überein.
Bei 50 Patienten (15 mit Narben / Dehnungsstreifen, 35 mit Falten) wurde die Patientenzufriedenheit
vor sowie 12 Monate nach der Behandlung erfragt. Hierzu bewert eten die Patienten ihr Aussehen auf
einer visuellen Skala von 0 (=absolut unzufrieden) bis 10 (=absolut zufrieden). In der Gruppe mit
Falten stieg die Zufriedenheit signifikant (p ≤ 0,05) von 4,5 auf 8,5 an. In der Gruppe mit Narben stieg
die subjektive Zufriedenheit ebenfalls signifikant von 3,0 auf 7,5. In dieser Gruppe wurden noch zwei
objektive Masse des Behandlungserfolges erfasst: die ‚Vancouver Scar Scale, VSS’ und die ‚Patient
and Observer Scar Assessment Scale, POSAS’. Auch diese beiden objektiven Masse belegten einen
signifikanten Erfolg der Behandlung. Keiner der Patienten berichtete über Narbenbildung, Hyper - oder
Hypopigmentierung oder Photosensitivität nach der Behandlung. Zwei Patienten entwickelten eine
Herpes simplex-Infektion, die aber erfolgreich behandelt wurde.
Zusammenfassend beurteilen die Autoren die Collageninduktion als sichere und schnelle Methode zur
Behandlung von Falten und Narben, bei der die Epidermis intakt bleibt und nicht beschädigt wird.
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Eine Studie über die Effizienz des Dermaroller®s zur Behandlung von Aknenarben veröffentlichten
Fabbrocini et al (2009). Hierbei wurden 32 Patienten mit Aknenarben einer zweimaligen Behandlung
mit dem Dermaroller-Modell MS4 (Nadellänge 1,5mm) unterzogen. Der Behandlungsabstand betrug 8
Wochen. Vor der 1. Behandlung wurde die Schwere der Narben von einem Dermatologen auf einer
Skala (1-10) visuell bewertet und die Patienten daraufhin in drei Gruppen eingeteilt (schwere, mittlere,
milde Narben). Zudem wurden ≥ 3 Fotos von jedem Patienten gemacht und digital ausgewertet. Diese
Schritte (Bewertung, Fotos) wurden vor und 8 Wochen nach der 2. Behandlung wiederholt. Bei fünf
der 32 Probanden wurde außerdem vor Beginn und nach Abschluss der Studie ein Mikroreliefabdruck
der Hautoberfläche erstellt, der per Bildverarbeitung ausgewertet wurde und ebenfalls als objektives
Maß des Behandlungserfolges diente.
Acht Wochen nach der zweiten Behandlung zeigte sich ein deutlicher Behandlungserfolg. Die Tiefe
der Narben war signifikant verringert, und zwar una bhängig vom ursprünglichen Schweregrad. Der
Schweregrad der Narben war ebenfalls signifikant verringert. Auch die Mikroreliefabdrücke zeigten
eine Verringerung der Hautunregelmäßigkeiten und Abnahme des Schweregrades der Narben. Es gab
weder (negative) Spuren der Behandlung noch Hyperpigmentierung. Die Probanden berichteten über
Rötungen und Schwellungen nach der Behandlung, die jedoch nach 2-3 Tagen abgeklungen waren.
Eine ähnlich gelagerte Untersuchung führte Majid (2009) durch. Er behandelte 36 Patiente n mit
atrophen Gesichtsnarben – hauptsächlich durch Akne, aber auch durch Windpocken verursacht. Das
verwendete Instrument ist mit hoher Wahrscheinlichkeit der Original Dermaroller ®, auch wenn der
Hersteller nicht explizit genannt wird. Benutzt wurde ein M odell mit 1,5mm langen Nadeln. Die
Patienten wurden drei oder vier Sitzungen im Abstand von 4 Wochen unterzogen. Die endgültige
Auswertung erfolgte 8 Wochen nach der letzten Behandlung. Auch hier wurde zum einen die Schwere
der Narben visuell bewertet (Skala nach Goodman & Baron; Grad 1 - Grad 4 = schwer), zum anderen
Fotos digital ausgewertet. In die Studie wurden nur Patienten mit Narben der Schwere 2-4 einbezogen.
In der Endauswertung wurde eine Verbesserung um null Grade als ‚schlecht’, um einen Grad al s ‚gut’,
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um zwei Grade als ‚exzellent’ bewertet. Die Probanden selbst bewerteten die erzielte Verbesserung
anhand eines Fragebogens auf einer 1 -10 Skala. Hier wurde <4 als ‚schlecht’, 4 -6 als ‚gut’, > 6 als
‚exzellent’ gewertet. Nebenwirkungen wurden ebenfalls abgefragt.
Der Dermaroller bewirkte objektiv bei 26 von 36 (=72%) der Patienten einen exzellenten Erfolg. Die
Behandlung war vor allem bei Narben des Schweregrades 2 und 3 effektiv, schwerere Narben zeigten
geringere Erfolge. Von den verschiedenen Nar bentypen sprachen vor allem ‚Rolling’ und ‚Boxcar’ Narben gut auf die Behandlung an. Auch subjektiv beurteilten die Patienten den Erfolg vorwiegend als
exzellent (80%). Alle Patienten vertrugen die Behandlung gut. Nebenwirkungen beschränkten sich auf
eine temporäre Rötung. In einem Fall trat Hyperpigmentierung auf. Die Patienten konnten unmittelbar
oder spätestens am Tag nach der Behandlung zu ihrer täglichen Routine zurückkehren.
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Die Ergebnisse der Behandlung von 31 thailän dischen Patienten mit atrophen Aknenarben berichtet
Polnikorn (2009). Alle Patienten waren mittlere -dunkle Hauttypen (Fitzpatrick-Skala III - V) und
hatten mittelschwere bis schwere Aknenarben. Bei dunklen Hauttypen gestaltet sich das Management
von Aknenarben aufgrund der stärkeren Pigmentierung generell schwieriger als bei hellen Typen. Zur
Collageninduktion wurde der Dermaroller Modell MF8 (Nadellänge 1,5 mm) eingesetzt. Es wurden 14 Behandlungen im Abstand von einem Monat durchgeführt. Die klinische Auswertung erfolgte durch
den Vergleich von Standardfotografien durch zwei unabhängige Gutachter, bei der die Verbesserung
auf einer Skala von 0-6 (6=schwere Narben) bewertet wurde. 6 Monate nach der Behandlung war der
durchschnittliche Schweregrad der Narben von 4.24 auf 2.33 zurückgegan gen. In über 2/3 der Fälle
konnte eine Verbesserung des Schweregrades von >50% festgestellt werden. Der Autor schlussfolgert,
dass die Dermaroller-Behandlung eine effiziente und sichere Methode zur Behandlung atropher
Aknenarben in dunkleren Hauttypen darstellt.
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Auf dem 68. Treffen der 'American Academy of Dermatology' präsentierten Fabbrocini et al. (2010)
Ergebnisse einer Studie an 60 Patienten der Hauttypen I (weiss) bis VI (afro -karibisch). Die Patienten
wurden drei Behandlungen im Abstand von 4-12 Wochen unterzogen. Die Ergebnisse wurden anhand
von digitalen Fotografien bewertet. Bei ausgewählten Patienten wurd e die Tiefe der Narben vor und
einen Monat nach der 3. Behandlung mittels Visioscan gemessen. Die ästhetische Verbesserung aller
Patienten wurde anhand der GAIS (Global Aesthetic Improvement Scale) Skala beurteilt. Bei den
meisten Patienten bewirkte die Behandlung eine Verringerung des Schweregrades der Narben und
eine Verbesserung des Hautbildes. Die ästhetischen Verbesserungen waren signifikant. Unerwünschte
Nebenwirkungen wie Hyper - oder Hypopigmentierung wurden nicht beobachtet. Die Autoren
schlußfolgern, dass 'Skin needling' eine einfache und sichere Methode zur Aknekarbenbehandlung bei
allen Hauttypen von I-VI ist. In einem Übersichtsartikel z um Thema Aknenarben (Fabbrocini et al.
2010 b) ziehen die Autoren das Fazit: " 'Skin needling' kann bei allen Hautfarben und -typen sicher
eingesetzt werden; das Risiko der postinflammatorischen Hyperpigmentierung ist geringer als bei
anderen Methoden wie Dermabrasion, chemischen Peelings und Laseranwendung."
Über Erfolge mit dem Dermaroller® bei der Behandlung von Aknenarben berichtet auch Dr. Tony
Chu (2009) – allerdings ohne konkrete Fallzahlen etc. zu benennen. Er gibt lediglich an, 75% seiner
Patienten erzielten gute bis exzellente Resultate.
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Den Einsatz des Dermarollers zur Behandlung von Melasma, einer erworbenen Pimentierungsstörung,
untersuchten Co & Abad-Casintahan an zehn philippinischen Frauen in einer randomisierten
Blindstudie. Hierzu behandelten die Autoren die Gesichtshälften der Probandinnen getrennt mit dem
Dermaroller MF8 (1,5 mm lange Nadeln). Nach einer Dermaroller-Vorbehandlung wurde auf die eine
Hälfte Tranexamsäure, auf die andere Hälfte Kochsalzlösung als Placebo aufgetragen (welche Hälfte
welche Behandlung erfuhr, war den Patienten dabei nicht bekannt). Anschliessend wurde erneut
'gerollt'. Die Behandlung wurde im Abstand von 4 Wochen dreimal wiederholt. Zur Beurteilung der
Behandlungsergebnisse diente zum einen die Pigmentierung der Haut (Melanin- und Erythemindex,
bestimmt mit einem Mexameter), zum anderen der sogennante MASI -Index und als abschliessendes
Kriterium eine Beurteilung durch Ärzte ('physician's global assessment, PGA'). Zudem wurden die
Probanden selbst befragt.
Die statistische Auswertung der Ergebnisse ergab für beide Varianten (Tranexamsäure / Placebo) eine
signifikante Verringerung des Melanin - und Erythemindex im Verlauf des Behandlungszeitraums.
Beide Behandlungen unterschieden sich dagegen nicht signifikant vonei nander, d.h. die Behandlung
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mit dem Dermaroller allein, ohne Wirkstoff, hatte bereits einen therapeutischen Effekt. Die
Auswertung für MASI-Index und PGA zeigte keinen einheitlichen Trend. Die Probanden selber
beurteilten ihre Ergebnisse nach 12 Wochen folgendermassen: auf der mit Tranexamsäure behandelten
Seite bewerteten 3 Patienten den Erfolg als mäßig, 2 als deutlich, 1 als fast perfekt und 1 als perfekt,
d.h. die Melasma waren verschwunden. Auf der Placebo -Seite (nur Dermaroller -Behandlung)
beurteilte 1 Patient den Erfolg als mäßig, 6 als deutlich und 1 als fast perfekt.
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Auch andere Studien zeigen, dass Pigmentierungsstörungen (Hyper- und Hypopigmentierung) durch
die Behandlung mit dem Dermaroller gemildert werden. Bereits Fernandes (2002) wies darauf hin,
dass 'weisse' Narben durch das Mikronadeln sich der umgebenden Hautfarbe wieder annähern.
Ursache hierfür ist eine Revaskularisierung und Repigmentierung, deren genaue Ursachen allerdings
noch nicht gründlich untersucht sind. Eine Verbesserung der Far be wurde auch bei der Behandlung
von Brandnarben berichtet (Cho et al., 2009, s.u., Safonov, pers. Mitteilung). Darüberhinaus berichtet
Fernandes (2005) von einer Verbesserung bei Teleangiektasien durch eine Mikronadelbehandlung,
"wahrscheinlich weil die f einen Blutgefäße an so vielen Stellen punktiert werden, dass sie nicht
repariert werden können".
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Einen neuen Schwerpunkt für den Einsatz des Dermarollers stellt die Behandlung von Brandnarben
dar. Aust et al. (2009, 2010a) berichten von einer Studie an 1 6 Patienten mit Verbrennungsnarben
nach Verbrennungen 2. Grades. Behandelt wurden die Patienten mit dem Environ Medical Roll -CIT
mit 3mm langen Nadeln. Auch in dieser Studie wurde die Patientenzufriedenheit bewertet sowie
histologische Untersuchungen durch geführt (vgl. Aust et al. 2008). Zwölf Monate nach der
Behandlung bewerteten die Patienten die Verbesserung im Durchschnitt mit 80%. Die histologischen
Befunde belegen eine signifikante Normalisierung der extrazellulären Collagen -Elastin-Matrix, eine
deutliche Collagenanreicherung und eine Zunahme der Epidermisdicke ( Stratum granulosum +45%).
Eine vollständige Wiederherstellung der Haut wie vor der Verbrennung konnte jedoch nicht erreicht
werden. Pigmentierungsprobleme, wie sie bei ablativen Methoden häufig sind, wurden in keinem Fall
beobachtet. Auch die Anzahl der Melanozyten war nach der Behandlung nicht verringert.
Zusammenfassend wird die Methode als sehr vielversprechend für die Behandlung von Brandnarben
bewertet.
Im aktuellen Color Atlas of Burn Reconstructive Surgery ist dem 'Medical Needling' ebenfalls ein
eigenes Kapitel als neue Therapieoption zur Behandlung von Brandnarben gewidmet (Rennekampff et
al. 2010).
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Über das Management von Brandnarben mit dem Dermastamp ® berichten Kim et al. (2009). Bei 51
Patienten wurden Behandlungen mit dem Dermastamp durchgeführt und die Ergebnisse anhand der
Vancouver Scar Scale, VSS, und in einer Gruppe anhand histologischer Untersuchungen bewertet. Die
klinische Verbesserung der Narbenschwere betrug 1-6 Punkte auf der VSS. Die Narbentiefe nahm um
0,8 bis 3,6 mm ab. Die histologischen Untersuchungen zeigten eine Zunahme des Collagens und eine
Neuausrichtung der Collagenfasern. Ein Nachteil dieser Studie ist das sehr kurze Intervall zwischen
den Behandlungen (1-2 Wochen). Empfohlen werden 4-6 Wochen, damit das neue Collagen ‚reifen’
kann.
Ebenfalls aus Korea stammt eine Veröffentlichung von Cho et al. (2009), in dem die Autoren über die
Behandlung der Brandnarben einer 50-jährigen Koreanerin mit dem Dermaroller in Kom bination mit
einem Laser berichten. Die Autoren bewerten die Behandlung als erfolgreich. Da es sich jedoch um
einen ‚Case report’ handelt, ist diese Veröffentlichung hier nur der Vollständigkeit halber aufgeführt.
Ein weiteres Einsatzgebiet für den Dermar oller ist die Behandlung von Dehnungsstreifen (Striae
distensae). Die Angaben in der Literatur hierzu sind jedoch nicht so zahlreich wie für die andern
Einsatzgebiete.
Die Studie von Aust et al. (2008) beinhaltete insgesamt 72 Patienten mit Narben / Dehnu ngsstreifen
(vgl. Abschnitt 2a). Den Behandlungserfolg bewertete eine Teilgruppe von 15 dieser Patienten vor und
12 Monate nach der Behandlung auf einer visuellen Skala von 0 (=absolut unzufrieden) bis 10
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(=absolut zufrieden). Die subjektive Zufriedenheit dieser Patienten stieg nach der Behandlung
signifikant von 3,0 auf 7,5. Auch zwei erfasste objektive Maße belegten einen signifikanten Erfolg der
Behandlung.
Fernandes & Signorini (2008) empfehlen die perkutane Kollageninduktion ebenfalls zur Behandlung
von Dehnungsstreifen - je nach Schwere der Striae mit 1mm bzw. 3 mm langen Nadeln.
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In einer Kurzveröffentlichung berichten Aust et al. 2010 b von einer Studie an 22 weiblichen Teil nehmern mit Dehnungsstreifen, die einmalig einer Mikronadelbehandlung unter zogen wurden. Sechs
Monate nach der Behandlung konnte eine Verbesserung der Hautstruktur, eine Straffung der Haut
sowie eine Gefäßneubildung bei unveränderter Pigmentierung beobachtet werden. Biopsien ergaben
eine Zunahme von Kollagen I und Elastin.
Signifikante Verbesserungen bei 5 von 6 Patienten mit Striae distensae erzielte auch Rezai (2009)
durch mehrfache Behandlung mit dem Dermaroller Modell MF4 mit 1,5 mm langen Nadeln. Da es
sich hierbei um wenige Fallbeispiele handelt, wurde diese Veröffentlichung nur der Vollständigkeit
halber berücksichtigt.
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Die erfolgreiche Behandlung von Falten ist vor allem durch die Arbeiten von Fernandes (2005), Aust
et al. (2008) und Fernandes und Signorini (2008) belegt.
Zusammenfassung Komplex 2:
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Alle ausgewerteten Veröffentlichungen bestätigen die Wirksamkeit des Dermarollers zur Behandlung
von Hautveränderungen durch Neocollagenese. Narben, v.a. Akne- und Brandnarben, sprechen gut auf
eine Behandlung mit dem Dermaroller an. Die klinische Verbesserung von Narben (Verri ngerung der
Narbentiefe, Normalisierung des Hautbildes) durch die Behandlung wurde durch objektive Kriterien
bestätigt. Histologische Untersuchungen bestätigen zudem die Zunahme der Collagenmenge und die
Neuanordnung der Collagenfasern, die der in gesunder Haut entspricht. Eine Zunahme der Dicke der
Epidermis wurde ebenfalls belegt. Das stratum corneum ist nach der Behandlung wieder intakt, die
Epidermis bleibt unverletzt.
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Untersuchungen zur Wirkungsweise der Collagen-Induktions-Therapie
Um detailliertere Einblicke in die Wirkungsweise zu erlangen, wurden in jüngerer Zeit Arbeiten zu
den molekularen Grundlagen des Mikronadelns incl. der Expression relevanter Gene durchgeführt.
Hierbei handelt es sich einerseits um am Tiermodell durchgeführte Arbeiten der Arbeitsgruppe Aust,
andererseits um eine Arbeit aus den USA, die an einem Haut-Äquivalentmodell durchgeführt wurde.
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Klinische Daten zeigen, dass die Kollageninduktion mit Mikronadeln im Gegensatz zu den ablativen
Methoden der Hautverjüngung (Laser, Dermabrasion) keine Pigmentierungsstörungen verursacht. Zur
Untermauerung dieser Befunde untersuchten die Autoren ( Aust et al. 2008) bei Ratten den Einfluß
des Mikronadelns auf die Epidermis, die Melanozyten u nd die Pigmentierungsmarker Interleukin-10
und das Melanozyten-stimulierende Hormon MC1R. Als Instrument diente das Environ Medical Roll CIT (3mm). Die Ergebnisse zeigten, daß die Behandlung mit Mikronadeln die Epidermis vollkommen
intakt ließ und auch keine Schäden an der Basalmembran verursachte. Die Zahl der Melanozyten blieb
unverändert. Eine DNA Microarray Analyse ergab eine erhöhte Konzentration des Interleukin -10
Markers zwei Wochen nach der Behandlung, MC1R war hingegen etwas verringert. Die Autoren
schlußfolgern, dass die Mikronadelbehandlung eine Verjüngung der Haut 'von innen' ohne Risiko der
Dispigmentierung ermöglicht.
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In einer umfangreicheren Studie (Aust et al. 2010 c) untersuchten die Autoren die Expression einiger
Gene und Produktion der en tsprechenden Proteine, die für den (Neu -)Aufbau der extrazellulären
Matrix verantwortlich sind. Auch dieses Experiment wurde an Ratten mit dem Environ Medical Roll CIT durchgeführt. Die Ergebnisse zeigten, dass 4 und 8 Wochen post-operativ die Genexpression von
TGF-ß3 im Gegensatz zu TGF-ß1 und TGF-ß2 über die initiale Phase hinaus hochreguliert blieb. Dies
ist ein wichtiges Ergebnis, da TGF -ß3 für eine narbenlose Heilung, z.B. in embryonalem Gewebe,
verantwortlich ist, wohingegen TGF-ß1 und TGF-ß2 in adulten Wunden dominieren. TGF-ß3 spielt
demnach eine entscheidende Rolle bei der narbenlosen Heilung und dem Aufbau des normalen
Kollagengitters, das vor allem aus Kollagen I besteht.
Weitere Ergebnisse dieser Tierexperimente berichten Aust et al (2010 d). Es zeigte sich, dass die
Mikronadelbehandlung die Expression vieler Gene moduliert: die Genexpression von Kollagen I,
Glykosaminoglykanen und einer Vielzahl von Wachstumsfaktoren wie VEGF, EGF, FGF und TGF-ß3
wurde stimuliert. Dies wurde in immunohistologisch en Analysen bestätigt. Die Epidermis der
behandelten Ratten war um 140% verdickt. Sechs Monate postoperativ bestätigte sich klinisch ein
signifikanter Anstieg des Kollagen - und Elastingehalts der extrazellulären dermalen Matrix. Die
Kollagenfasern präsentierten sich auch qualitativ in deutlich verbesserter Formation (normale parallele
Faserausrichtung).
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Die Wirkungsweise des Mikronadelns auf die menschliche Haut untersuchten Fan und Owen (2010)
am MatTek FT Haut-Äquivalentmodell. Nach Angaben der Autoren erlaubt dieses Hautmodell das
Design von in vitro-Testmethoden, die den in vivo-Bedingungen sehr stark ähneln. Die Autoren
konnten nachweisen, dass bereits die Behandlung mit sehr kurzen (0,2 mm) Mikronadeln eine
signifikante Aufregulierung von metabolisch positiven Genen (für Collagen und Keratin codierend)
bewirkt. Betroffen sind vor allem solche Gene, die mit der epidermal -dermalen Adhäsion im
Zusammenhang stehen (COL7A1, COL6A1, KRT5). Die Autoren schlussfolgern daraus, dass das
Mikronadeln einen positiven Effekt auf altersbedingte Hautveränderungen haben kann. Darüberhinaus
bewirkt die Mikronadelbehandlung keine Aufregulierung von pro-inflammatorischen Genen.
Zusammenfassung 'Untersuchungen zur Wirkungsweise'
Neben den klinischen Daten geben die Untersu chungen zur Genexpression deutliche Hinweise, dass
die Mikronadelbehandlung eine Aufregulierung solcher Gene und damit verstärkte Produktion der
Proteine bewirkt, die für die Ausbildung einer intakten extrazellulären dermalen Matrix verantwortlich
sind. Bereits die Anwendung sehr kurzer Mikronadeln bewirkt eine signifikante Aufregulierung
solcher Gene, deren Produkte (Collagen IV, Collagen VII) entscheidend an der epidermal -dermalen
Adhäsion beteiligt sind. Die Anwendung von Mikronadeln hat keine negativen Auswirkungen auf die
Epidermis und birgt kein Risiko von Pigmentierungsstörungen.
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Sicherheit und Nebenwirkungen der Behandlung mit dem Dermaroller
Potentielle Nebenwirkungen der Behandlung mit dem Dermaroller sind Schmerzen, kurzfristige oder
länger anhaltende Ödeme oder Rötungen der Haut (Erytheme) sowie Hautinfektionen. Ein besonderes
Augenmerk liegt zudem auf Pigmentierungsstörungen (Dis-, Hypo-, oder Hyperpigmentierung),
welche nach ablativen Methoden der Narbenbehandlung oder Hautverjüngung durch Laser, Peelings,
Dermabrasion etc. häufig auftreten, vor allem in dunkleren Hauttypen. Auf das Auftreten solcher
Nebenwirkungen in den ausgewerteten Studien wird im Folgenden eingegangen.
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In Abschnitt 2 wurde bereits auf unterschiedliche beobachtete Nebenwirkungen bei der Behandlung
mit anderen Mikronadelrollern als dem original Dermaroller eingegangen. Zusammenfassend sei hier
nochmals gesagt, dass echte Blutungen während und kurz nach der Behandlung sowie mehrere Tage
anhaltende Schwellungen und Rötungen der Haut bei einer sachgemäßen Anwendung des Dermaroller
nicht zu erwarten sind. Die Behandlung mit dem Dermaroller wird nur mit ganz lei chtem Druck
ausgeführt und eine gleichmäßige Bildung kleiner Blutpünktchen auf der Haut (Gesamtblutmenge 3 -4
Tropfen) als ausreichendes Anzeichen für eine sachgemäße Ausführung betrachtet.
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Explizit mit der Sicherheit von Mikronadel -Behandlungen befassten sich Bal et al. (2008). Die
Autoren untersuchten insbesondere die Schmerzhaftigkeit der Methode und das Auftreten von
Hautirritationen (Rötungen, Blutungen) bei 18 freiwilligen Testpersonen. In der Studie wurden zwei
Arten von Mikronadeln aus Edelstahl verwendet: feste Nadeln und hohle Injektionsnadeln. Die festen
Nadeln ähneln denen des Dermaroller im Hinblick auf Material (rostfreier Edelstahl), Durchmesser
(200 µm) und Nadellänge (200 -400 µm). Die Nadeln des Dermarollers sind jedoch viel spitzer und
gleichmäßiger geschliffen (konisch), der Durchmesser ist etwas geringer (150 -200 µm an der Basis).
Ein Unterschied besteht auch im Hinblick auf die Anordnung (zylindrische Anordnung beim
Dermaroller gegenüber flacher Anordnung in der Studie), wodurch die Penetr ationskräfte gegenüber
dem Dermaroller erhöht sind. Die Ergebnisse sind dennoch insgesamt gut auf den Dermaroller
übertragbar. Die Mikronadel-Behandlung erfolgte auf der Innenseite der Unterarme. Sie wurde von
der Mehrzahl der Testpersonen als schmerzlos e mpfunden. 'Pain scores' für die festen Mikronadeln
waren 0-4, Ø 1, auf einer Skala von 1 -10, unabhängig von der Länge der Mikronadeln. Die
beobachteten Hautirritationen waren minimal und hielten nicht länger als zwei Stunden an.
Diese Ergebnisse wurden in anderen Studien der Autoren bestätigt (Bal et al. 2010 a, b): auch hier
wurde die Behandlung als nicht schmerzhaft empfunden und es traten keine Blutungen auf.
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Co & Abad-Casintahan berichten in ihrer Arbeit zur Behandlung von Melasma von folgenden
Nebenwirkungen: fünf der behandelten neun Patienten empfanden die Behandlung mit den 1,5 mm
langen Nadeln trotz lokaler Anästhesie als leicht schmerzhaft (Pain scores von 2 -6, Ø 2,8 auf einer
Skala von 1-10). Dies kann auf eine nicht ausreichende Betäubung hindeuten, könnte aber auch darauf
zurückzuführen sein, dass die Behandlung im Gesicht ausgeführt wurde, wo die Haut besonders dünn
ist. Ebenfalls fünf von neun Patienten zeigten eine vorübergehende Rötung der Haut von 1 -3 Tagen
Dauer (Ø 2,2 Tage), und zwei be richteten von Juckreiz am Tag nach der Behandlung. Insgesamt
bewerten die Autoren die Nebenwirkungen jedoch als geringfügig.
Polnikorn (2009) beobachtete ebenfalls nach einer Behandlung mit 1,5 mm langen Nadeln eine milde
bis mäßige Hautrötung für wenige Tage. Der postoperative Schmerz wird als 'in der Regel minimal'
beschrieben. Die Behandlungsergebnisse seien denen einer CO 2 Laserbehandlung vergleichbar, jedoch
mit 'besserer Heilung und wesentlich geringeren post-op Komplikationen'.
Alle 37 Probanden der ebenfalls mit 1,5 mm langen Nadeln durchgeführten Studie von Majid (2009)
vertrugen die Dermaroller -Behandlung gut, es trat lediglich eine vorrübergehende Rötung des
Gesichts auf. In einem Fall gab es eine vorrübergehende post-inflammatorische Hyperpigmentierung.
Alle Patienten konnten ihren täglichen Verpflichtungen schon am Tag der Behandlung oder spätestens
einen Tag danach ohne Einschränkung nachgehen.
Fabbrocini et al. (2009, 2010) weisen darauf hin, dass bei keinem der insgesamt 92 mit dem Dermaroller MS4 (1,5 mm) behandelten Patienten eine Hyper - oder Hypopigmentierung beobachtet wurde.
Die behandelte Haut war nach der Behandlung für 2-3 Tage gerötet und geschwollen.
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Dermaroller®
Zusammenfassung 'Sicherheit und Nebenwirkungen':
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Zur Frage des Risikos von Hautinfektionen können einige der ausgewerteten Studien Hinweise geben.
Kolli et al. (2007b) konnten am Tiermodell Ratte zeigen, dass die Mikroporen unter Okklusion bis zu
72 h offen gehalten werden können. Li et al. (2009) konnten Mikrokanäle okkludiert bis zu 24 h offen
halten. Bal et al. (2010a) zeigten hingegen, daß sich die Mikroporen ohne Okklusion innerhalb 10-15
Minuten wieder schließen. Somit ist die Infektionsgefahr nach dem Mikronadeln als sehr gering
einzustufen. Der von Badran et al. (2009) ermittelte transepidermale Wasserverlust legt einen Porenschluß nach ca. 2 h nahe. Die Autoren betonen jedoch, dass dieser in vivo vermutlich schneller erfolgt.
Mit der Frage der Penetration von Mikroorganismen durch Mikronadelläsionen im Gegensatz zu
Einstichkanälen von Kanülen in vitro befassten sich Donnelly et al. (2009). Die Autoren verwendeten
flach angeordnete Arrays aus dicht stehenden Silikon -Mikronadeln (280 µm Höhe, 250 µm
Durchmesser an der Basis). Als Modell für die menschliche Haut dienten zum einen Silescol® Membranen, zum anderen die Haut neugeborener Schweine. Die Arbeiten ergaben, dass durch die von
den Mikronadeln verursachten Läsionen wesentlich weniger Mikroorganismen ( Candida albicans,
Pseudomonas aeruginosa, Staphylococcus epidermidis) eindrangen als durch die Einstichkanäle einer
herkömmlichen 21 G-Kanüle. Darüberhinaus konnte bei Mikronadelwunden kein Mikroorganismus
die lebende Epidermis durchdringen, im Gegensatz zu Einstichkanälen. Das Risiko der Infektion
durch eine Mikronadelbehandlung ist damit als sehr gering einzustufen. Weitere Arbe iten in vivo sind
nach Meinung der Autoren aber erforderlich, um diese Ergebnisse zu bestätigen.
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Bei Verwendung des original Dermaroller ® ist die Methode frei von Nebenwirkungen, abgesehen von
einer leichten Rötung und Schwellung der behandelten Haut, welche jedoch in der Regel nach 1 -2
Tagen abklingt. Insbesondere werden durch die Methode keine postoperativen Pigmentierungs probleme verursacht. Das Risiko von Hautinfektionen ist gering.
Bal, S, J Caussin, S Pavel, JA Bouwstra (2008) In vivo assessment of safety of microneedle arrays in human
skin. Europ J Pharm Sci 35(3):193-202. Doi 10.1016/j.ejps.2008.06.016
Donnelly RF, TRR Singh, MM Tunney, DIJ Morrow, PA McCarron, C O'Mahony, AD Woolfson (2010)
Microneedle Arrays allow lower microbial penetration than hypodermic needles in vitro.
Pharm Res. 26(11):2513-2522
D
(andere Literaturstellen siehe Abschnitt 1 und 2)
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