Fachinformation Lemocin ® Forte mit Benzocain 1. Bezeichnung des Arzneimittels Lemocin ® Forte mit Benzocain Benzocain 7 mg/Lutschpastillen Für Kinder ab 2 Jahren und Erwachsene 2. Qualitative und quantitative Zusammensetzung 1 Lutschpastille enthält als Wirkstoff 7 mg Benzocain. Die vollständige Auflistung der sonstigen Bestandteile siehe Abschnitt 6.1. 3. Darreichungsform Lutschpastille 4. Klinische Angaben 4.1 Anwendungsgebiete Zur unterstützenden, symptomatischen Behandlung von schmerzhaften Beschwerden im Mund- und Rachenraum. 4.2 Dosierung, Art und Dauer der Anwendung 1 – 2 Lutschpastillen langsam im Mund zergehen lassen, wenn nötig alle 2 – 3 Stunden. Die maximale Tagesdosis beträgt 10 Lutschpastillen. Art und Dauer der Anwendung Zur Anwendung in der Mundhöhle. Bei schweren Halsentzündungen oder Halsschmerzen, die mit hohem Fieber, Kopfschmerzen, Übelkeit oder Erbrechen einhergehen, sollten Sie Lemocin Forte mit Benzocain nicht länger als 2 Tage ohne ärztlichen Rat anwenden. 4.3 Gegenanzeigen – Überempfindlichkeit (Allergie) gegenüber Benzocain bzw. gegen andere Lokalanästhetika aus der Gruppe vom Estertyp, dem Farbstoff Ponceau 4R, gegenüber Pfefferminzöl oder einem der sonstigen Bestandteile. – Lemocin Forte mit Benzocain darf wegen des Gehaltes an Pfefferminzöl nicht bei Säuglingen und Kindern bis zu 2 Jahren angewendet werden. 4.4 Besondere Warnhinweise und Vorsichtsmaßnahmen für die Anwendung Lokalanaesthetika können das Schlucken beeinträchtigen und die Gefahr des Verschluckens erhöhen. Unmittelbar nach Anwendung der Pastillen ist Essen oder Trinken zu vermeiden. Das Taubheitsgefühl von Zunge und Mundschleimhaut kann die Gefahr von Bissverletzungen erhöhen. Benzocain kann eine Methämoglobinämie verursachen (siehe 4.8 Nebenwirkungen und 4.9 Überdosierung). Patienten mit der seltenen hereditären Fructose-Intoleranz sollten Lemocin Forte mit Benzocain nicht anwenden. August 2010 Kinder Die Lutschpastillen sollten beim Lutschen im Mund bewegt werden, um eine optimale Wirkung zu entfalten. Daher sollte bei der Anwendung bei Kindern darauf geachtet werden, dass diese die Fähigkeit des kontrollierten Lutschens bereits erworben haben. 010969-D711 – Lemocin Forte mit Benzocain – n 4.5 Wechselwirkungen mit anderen Arzneimitteln und sonstige Wechselwirkungen Wechselwirkungen zwischen Lemocin Forte mit Benzocain und anderen Arzneimittel sind bisher nicht bekannt geworden. 4.9 Überdosierung Eine Überdosierung von Benzocain tritt auf, wenn eine sehr große Anzahl von Lutschpastillen angewendet wird. Im Vordergrund stehen die Symptome einer Methämoglobinämie mit Atemnot und Cyanose (siehe 4.8 Nebenwirkungen). 4.6 Schwangerschaft und Stillzeit Es liegen nur sehr wenige Erfahrungen mit einer Anwendung von Lemocin Forte mit Benzocain bei Schwangeren vor. In einer Untersuchung an 47 Frauen, die in den ersten 16 Wochen der Schwangerschaft mit Benzocain behandelt wurden, war die Wahrscheinlichkeit bei Kindern Fehlbildungen zu induzieren nicht höher, als bei Frauen, die nicht mit Benzocain behandelt wurden. Bisher sind keine anderen relevanten epidemiologischen Studien verfügbar. Tierexperimentelle Studien zur Reproduktionstoxizität von Benzocain wurden nicht durchgeführt. Daher sollten Lemocin Forte mit Benzocain nicht während der Schwangerschaft angewendet werden, es sei denn, der behandelnde Arzt hält dies für unbedingt erforderlich. Es ist nicht bekannt ob Benzocain in die Muttermilch übergeht. Lemocin Forte mit Benzocain sollten nicht während der Stillzeit eingenommen werden, es sei denn, der behandelnde Arzt hält dies für unbedingt erforderlich. 4.7 Auswirkungen auf die Verkehrstüchtigkeit und die Fähigkeit zum Bedienen von Maschinen Bei vorschriftsmäßiger Anwendung sind keine Auswirkungen zu erwarten. 4.8 Nebenwirkungen Bei den Häufigkeitsangaben zu Nebenwirkungen werden folgende Kategorien zugrunde gelegt: Sehr häufig (≥ 1/10) Häufig (≥ 1/100 bis <1/10) Gelegentlich (≥ 1/1.000 bis <1/100) Selten (≥ 1/10.000 bis <1/1.000) Sehr selten (<1/10.000) Nicht bekannt (Häufigkeit auf Grundlage der verfügbaren Daten nicht abschätzbar) In seltenen Fällen können Kontaktdermatitis und/oder Überempfindlichkeitsreaktionen auftreten. Benzocain oder ein Metabolit PABA (Para-Aminobenzoesäure) können Brennen, Juckreiz, Erythem, Urticaria und Ödem der Haut bzw. Schleimhaut verursachen. In sehr seltenen Fällen kann Benzocain eine Methämoglobinämie mit Atemnot und Cyanose verursachen (siehe 4.9 Überdosierung). In solchen Fällen ist eine Krankenhausbehandlung und die intravenöse Gabe von Methylenblau das Mittel der 1. Wahl. Ponceau 4R kann allergische Reaktionen auslösen. 5. Pharmakologische Eigenschaften 5.1 Pharmakodynamische Eigenschaften Pharmakotherapeutische Gruppe: Halsund Rachentherapeutika/Lokalanästhetika ATC-Code: R02A D01 Benzocain ist ein Lokalanästhetikum mit Esterstruktur, das reversibel und örtlich begrenzt die Erregbarkeit der schmerzvermittelnden sensiblen Rezeptoren und das Leitungsvermögen der sensiblen Nervenfasern aufhebt. Das Schmerzempfinden sowie in weiterer Reihenfolge das Kälte-, Wärmeund Druckempfinden sind herabgesetzt. 5.2 Pharmakokinetische Eigenschaften Benzocain wird im Gegensatz zu anderen Lokalanästhetika nur in geringem Umfang resorbiert. Hauptmetabolit ist nach dermaler Resorption das N-Acetylbenzocain, das zu p-Aminobenzoesäure und N-Acetyl-p-Aminobenzoesäure weitermetabolisiert wird. 5.3 Präklinische Daten zur Sicherheit Akute systemisch-toxische Wirkungen von Lokalanästhetika wie Benzocain sind ZNSDepression, Krampfneigung, Hemmung der Reizleitung und der Kontraktilität des Herzens, sowie Blutdrucksenkung. Benzocain kann bei systemischer Verfügbarkeit Methämoglobinämien auslösen. Die LD50 betrug bei Ratten bei intragastraler Gabe 2,04 g/kg Körpergewicht. Aus den vorliegenden In-vitro- und In-vivoUntersuchungen mit Benzocain ergeben sich für die Bedingungen der bestimmungsgemäßen therapeutischen Anwendung keine Hinweise auf ein klinisch relevantes genotoxisches Potenzial. Langzeituntersuchungen zur Untersuchung des kanzerogenen Potentials wurden nicht durchgeführt. Es wurden keine tierexperimentellen Untersuchungen zur Reproduktionstoxizität von Benzocain durchgeführt. 6. Pharmazeutische Angaben 6.1 Liste der sonstigen Bestandteile Maltitol-Lösung; Gelatine; Mittelkettige Triglyceride; Natriumchlorid; Kirscharoma; Saccharin-Natrium; Dünnflüssiges Paraffin; Pfefferminzöl; Ponceau 4R (E 124); Gebleichtes Wachs. 6.2 Inkompatibilitäten Keine bekannt. 6.3 Dauer der Haltbarkeit 2 Jahre. Bei entsprechend sensibilisierten Patienten können durch Pfefferminzöl Überempfindlichkeitsreaktionen (einschließlich Atemnot) ausgelöst werden. Lemocin Forte mit Benzocain kann bei Säuglingen und Kindern bis zu 2 Jahren einen Laryngospasmus hervorrufen als Reaktion auf das enthaltene Pfefferminzöl. 6.4 Besondere Vorsichtsmaßnahmen für die Aufbewahrung Vor Licht schützen. Nicht über 25 ° C lagern. 6.5 Art und Inhalt des Behältnisses Blister aus PVC/PVDC-Aluminium. 20 Lutschpastillen 1 Fachinformation Lemocin ® Forte mit Benzocain 6.6 Hinweise für die Handhabung Keine. 7. Inhaber der Zulassung Novartis Consumer Health GmbH 쾷 81366 München ❒ Zielstattstraße 40, 1379 München Telefon (089) 78 77-0 Telefax (089) 78 77-444 8. Zulassungsnummer 6001809.00.00 9. Datum der Erteilung der Zulassung/ Verlängerung der Zulassung 05.04.2005 10. Stand der Information August 2010 11. Verkaufsabgrenzung Apothekenpflichtig A51-0 Zentrale Anforderung an: Rote Liste Service GmbH | FachInfo-Service | Postfach 11 01 71 10831 Berlin 2 010969-D711 – Lemocin Forte mit Benzocain – n