PharmaNews Breast Care 9 | 3 | 14 Pertuzumab in der First-line-Therapie des metastasierten HER2-positiven Mammakarzinoms Duale HER2-Blockade in der täglichen Praxis gut handhabbar Interview mit Dr. med. Anja Welt, Universitätsklinikum Essen Mit dem HER2-Dimerisierungs-Inhibitor Perjeta® (Pertuzumab) steht in Kombination mit Herceptin® (Trastuzumab, Roche) und Docetaxel eine neue Standardtherapie für die First-line-Behandlung des HER2-positiven metastasierten Mammakarzinoms zur Verfügung. Welchen Patientinnen bieten Sie die duale HER2-Blockade mit Pertuzumab an und warum? Wir bieten die duale HER2-Blockade mit Pertuzumab und Trastuzumab in Kombination mit Docetaxel allen Patientinnen mit HER2-positivem metastasiertem Mammakarzinom an, bei denen eine Chemotherapie-Indikation besteht und die für die metastasierte Situation noch keine Chemotherapie erhalten haben. Natürlich dürfen keine Kontraindikationen bestehen, was jedoch nur selten der Fall ist. Für die First-line-Behandlung dieser Patientinnen gibt es keine vergleichbar wirksame Alternative. Das gilt sowohl unabhängig vom Hormonrezeptor(HR)-Status des Tumors als auch von einer möglichen adjuvanten Vorbehandlung. Die AGO Mamma z.B. bewertet die duale HER2-Blockade mit Pertuzumab entsprechend in der aktuellen Leitlinie [1] zu Recht als einzige First-line-Behandlung mit dem höchsten Empfehlungsgrad (++) für alle Patientinnen mit HER2-positiven Tumoren. In der Placebo-kontrollierten Zulassungsstudie CLEOPATRA [2, 3] blieben die Patientinnen 1 Jahr 94% 100 90 80 70 Deckt sich das auch mit Ihren eigenen klinischen Erfahrungen? Viele unserer Patientinnen erreichen unter Pertuzumab plus Trastuzumab und Docetaxel sehr schnell eine deutliche Tumorrückbildung, was die Patientinnen natürlich sehr motiviert, die Therapie auch dann fortzusetzen, wenn Nebenwirkungen auftreten. Stichwort «Nebenwirkungen» – wie gut vertragen Ihre Patientinnen die duale HER2-Blockade mit Pertuzumab? Schon in der CLEOPATRA-Studie [2, 3] hatte sich gezeigt, dass die zusätzliche Gabe von Pertuzumab das Nebenwirkungsspektrum kaum klinisch relevant erhöht. Das können wir bestätigen. Die Hauptnebenwirkungen werden durch die Chemotherapie induziert, die aber ja nur über einen begrenzten Zeitraum gegeben wird. Die beiden Antikörper werden von den Patientinnen in der Regel sehr gut vertragen. Unter Pertuzumab kann es zu Durchfall kommen, der sich aber mit Loperamid gut handhaben lässt. Unsere Patientinnen kommen damit gut zurecht, Arm 1: Pertuzumab + Trastuzumab + Docetaxel → 113 Ereignisse; Median nicht erreicht Arm 2: Placebo + Trastuzumab + Docetaxel → 154 Ereignisse; Median 37,6 Monate 3 Jahre 66% 69% 60 HR 0,66 95%-KI: 0,52–0,84 p = 0,0008 50 50% 40 Wie vertragen und akzeptieren die Patientinnen die Chemotherapie? Wir machen gute Erfahrungen mit dem gesamten Regime, inklusive des Zytostatikums. Wir haben bislang kaum Probleme mit schweren Neutropenien oder Polyneuropathien. Ggf. reduzieren wir die Dosis von Docetaxel und behandeln mit 3/4 oder 2/3 der initialen Docetaxel-Dosis weiter. Dies ist auch bei anderen Docetaxel-haltigen Regimen ein übliches und erprobtes Vorgehen. Wenn die Erkrankung der Patientinnen auf Docetaxel anspricht, dann spielt die etwas reduzierte Dosis keine Rolle. Das sehen wir unter anderem daran, dass sich der Tumor nach der Dosisanpassung weiter zurückbildet. Gleichzeitig haben wir den Vorteil, dass die Patientinnen die Behandlung besser vertragen. Bei schweren Nebenwirkungen besteht darüber hinaus auch die Möglichkeit, Docetaxel vorzeitig abzusetzen. In jedem Fall sollten die beiden Antikörper aber unverändert bis zum Progress weitergegeben werden. In der Regel akzeptieren unsere Patientinnen die gesamte Behandlung aber gut, so dass angesichts des deutlichen Wirksamkeitsvorteils, den die duale HER2-Blockade den Patientinnen bietet, die potentiellen Nebenwirkungen der Chemotherapie bei der Therapieentscheidung kaum ins Gewicht fallen. Ihr Fazit für den klinischen Alltag? Die duale HER2-Blockade mit Pertuzumab plus Trastuzumab in Kombination mit Docetaxel ist ein wichtiger Fortschritt für unsere Patientinnen, den wir nicht leichtfertig verspielen dürfen. Es ist etwas Besonderes, in der First-line-Situation einen Überlebensvorteil zu erreichen, so wie es mit der dualen HER2-Blockade gelungen ist. Umso wichtiger ist es, unseren Patientinnen diese Option anzubieten und nicht darauf zu verzichten, nur weil wir in der First-line ansonsten vielleicht kein Taxan einsetzen müssten. Den Patientinnen würde sonst die Chance auf einen günstigeren Erkrankungsverlauf und ein verlängertes Überleben vorenthalten. Birgit-Kristin Pohlmann, Nordkirch 30 20 Referenzen 10 0 0 5 10 Patienten unter Risiko: Ptz + T + D 402 387 371 Pla + T + D 406 383 350 15 20 342 324 317 285 25 30 35 Zeit, Monate 230 143 198 128 84 67 40 45 50 55 33 22 9 4 0 0 0 0 Abb. 1. Patientinnen mit metastasiertem HER2-positiven Mammakarzinom leben signifikant länger, wenn sie First-line Pertuzumab zusätzlich zur Kombination Trastuzumab plus Docetaxel erhalten; mod. nach [1]. 1 2 3 www.ago-online.de. Swain S et al.: Lancet Oncol 2013;14:461–471. Baselga J et al.: N Engl J Med 2012;366:109–119. Weitere Informationen bei Roche Pharma AG Ulla Satzger [email protected] www.roche.com © 2014 S. Karger GmbH, Freiburg Verlag, Herausgeber, Redaktion und Verlagsgeschäftsführung übernehmen keine Verantwortung für den Inhalt dieser Rubrik. Fax + 49 761 4 52 07 14 [email protected] www.karger.com Downloaded by: 88.99.70.242 - 10/21/2017 9:18:34 PM Gesamtüberleben, % 2 Jahre 81% 89% nicht nur ein halbes Jahr länger ohne Tumorprogress als die Patientinnen im Vergleichsarm, sondern es konnte auch gezeigt werden, dass die Patientinnen signifikant länger überlebten, wenn sie First-line Pertuzumab zusätzlich zu Trastuzumab und Docetaxel erhielten. Das Mortalitätsrisiko reduzierte sich durch den Zusatz von Pertuzumab signifikant um 34% (HR 0,66; p = 0,0008) (Abb. 1). Dies ist umso bemerkenswerter, da ja auch Trastuzumab/Docetaxel schon eine sehr wirksame Therapie ist. wobei eine konsequente Aufklärung über diese Nebenwirkungen und ihre Behandlung von Anfang an wichtig ist. Darüber hinaus sehen wir keine relevanten, auch keine kumulierenden Nebenwirkungen unter der dualen HER2-Blockade. Auch die kardiale Verträglichkeit ist gut. PharmaNews Breast Care 9 | 3 | 14 BOLERO-2-Update vom EBCC und neue AGO-Empfehlungen unterstreichen den Stellenwert von Everolimus plus Exemestan beim fortgeschrittenen Mammakarzinom Everolimus (Afinitor®) plus Exemestan verlängert das Gesamtüberleben bei Patientinnen mit fortgeschrittenem, hormonrezeptorpositivem (HR+), HER2/neu-negativem Mammakarzinom im Vergleich zur alleinigen ExemestanTherapie klinisch relevant um 4,4 Monate (31,0 vs. 26,6 Monate; Hazard Ratio = 0,89; 95%-KI: 0,73–1,10; p = 0,1426) [1, 2]. Zu diesem Ergebnis kam die prospektiv geplante Auswertung des sekundären Studienendpunkts «Overall Survival» (OS) der BOLERO-2-Studie, die Professor Dr. Martine Piccart, Onkologische Abteilung der Université Libre Brüssel, auf der 9. European Breast Cancer Conference (EBCC) präsentierte [1]. Die neuen Daten untermauern weiter die hochwertige Evidenzlage aus BOLERO-2, insbesondere das signifikante mediane progressionsfreie Überleben (PFS) als primären Studienendpunkt [3]. 31 Monate ist das bisher längste mediane Gesamtüberleben, das in einer Phase-III-Studie bei Patientinnen mit HR+, HER2/neu-negativem fortgeschrittenen Mammakarzinom nach initialem Versagen von nicht-steroidalen Aromataseinhibitoren (nsAI) gezeigt werden konnte [1, 4–6]. Den hohen Stellenwert der Therapieoption «Everolimus plus Exemestan» unterstreichen auch die neuesten Empfehlungen der AGO [7]: Die Experten haben hierfür wieder den höchsten Empfehlungsgrad (++) in der Erst- und Zweitlinientherapie beim HR+, HER2/neu-negativen, metastasierten Mammakarzinom ausgesprochen. Zusätzlich rät die AGO erstmalig – da es keine Überlegenheit eines einzelnen AI gibt – bei noch nicht mit AI-vorbehandelten Patientinnen bevorzugt die nsAI Letrozol oder Anastrozol zu verord- nen, um eine spätere Therapie mit Everolimus nach Zulassungsstatus zu ermöglichen [7]. Referenzen 1 3 4 5 6 7 Piccart M et al.: Oral Presentation, Abstr. #LBA1, EBCC 2014, Glasgow, Schottland. Yardley DA et al.: Adv Ther 2013;30:870–884. Chia S et al.: Poster, SABCS 2007, San Antonio, USA. Johnston SRD et al.: Lancet Oncol 2013;14(10):989–998. Di Leo A et al.: J Natl Cancer Inst 2014;106(1):djt337. www.ago-online.de/fileadmin/downloads/leitlinien/ mamma/maerz2014/de/2014D_19_Endokrine_und_ zielgerichtete_Therapie_metastasiertes_Mammakarzinom. pdf. Weitere Informationen bei Novartis Pharma GmbH Yasmin Messer Roonstraße 25, 90429 Nürnberg [email protected] Antiemese in der onkologischen Supportivtherapie Lang wirksame Basisprophylaxe mit Palonosetron bei emetogenen Chemotherapien Moderne onkologische Therapien sind ohne adäquate Supportivtherapie nicht durchführbar. Ein fundamentaler Baustein liegt in der Prophylaxe von Chemotherapie-induzierter Übelkeit und Erbrechen (CINV). So beschäftigten sich sowohl ein Satellitensymposium als auch ein Fachpressegespräch der Riemser Pharma GmbH im Rahmen des diesjährigen Deutschen Krebskongresses mit der Bedeutung der Supportivtherapie und insbesondere der modernen Antiemese im onkologischen Gesamtkonzept. Der 5-HT3-Rezeptorantagonist der 2. Generation Palonosetron etabliert sich als lang wirksame Basisprophylaxe bei moderat und hoch emetogenen Chemotherapien aufgrund seiner einzigartigen Pharmakologie und der überzeugenden klinischen Daten. Als einziger 5-HT3-Rezeptorantagonist ist er auch in der verzögerten Phase wirksam. «Die Kontrolle von Übelkeit und Erbrechen in der verzögerten Phase war bisher in die antiemetischen Strategien unzureichend eingebunden und muss mehr Beachtung finden», so Dr. Hans-Peter Lipp, Tübingen, der in seinem Vortrag zur Pharmakologie von Palonosetron verdeutlichte, dass dem Serotoninantagonisten der 2. Generation aufgrund seiner Wirksamkeit in der verzögerten Phase eine Sonderstellung in der Substanzklasse der 5-HT3RA zukommt. Versucht man zu erklären, weshalb sich Palonosetron mit seiner besonderen Wirksamkeit in der verzögerten Phase der CINV von anderen strukturverwandten Vertretern abhebt, stößt man auf die besondere molekulare Struktur der Substanz. Wie andere 5-HT3-RA konkurriert Palonosetron mit Serotonin um die gleichen Bindungsstellen am 5-HT3-Rezeptor, verdrängt das Serotonin vom Rezeptor und verhindert so die Entste- hung von CINV. Allerdings führt Palonosetron zum einen zu einer besonders lang anhaltenden Hemmung der Signalweiterleitung, zum anderen zeigt es auch Affinitäten zu anderen Bindungsstellen auf dem 5-HT3-Rezeptor. «Neben der kompetitiven haben wir bei Palonosetron auch noch die allosterische Bindung, die die Konformation des Rezeptors verändert, was die Bindung von Serotonin weiter verschlechtert, sowie die sogenannte positive Kooperativität, die die Bindung weiterer Palonosetron-Moleküle an den Rezeptor erleichtert», erklärte Lipp die zusätzlichen Bindungsmechanismen an den Serotonin-Rezeptor. Weitere Informationen bei POMME-med GmbH Mascha Pömmerl [email protected] MolecularHealth bietet in Europa seit April 2014 die Software TreatmentMAP™ als Medizinprodukt zur Tumoranalyse und -interpretation an. Die Software wird von speziell geschulten Ärzten genutzt, um komplexe Erbgutinformationen so auszuwerten, dass sie für personalisierte Therapiempfehlungen verwendet werden können. TreatmentMAP™ gleicht patientenspezifische Informationen aus dem Tumor-Erbgut mit dem weltweit verfügbaren biomedizinischen Wissen ab und liefert eine umfassende molekulare Profilierung des Krebsgenoms als Basis für die anschließende Analyse und Herleitung individueller Therapieoptionen. Pfizer. Auf der diesjährigen Jahrestagung der American Association of Cancer Research wurden detaillierte Ergebnisse der randomisierten PhaseII-Studie PALOMA-1 vorgestellt, in der die Entwicklungssubstanz Palbociclib (PD-0332991) in Kombination mit Letrozol untersucht wurde. Die Studie hat ihren primären Endpunkt «Progressionsfreies Überleben» (PFS) erreicht: Unter Palbociclib plus Letrozol zeigte sich bei postmenopausalen Frauen mit lokal fortgeschrittenem oder metastasiertem ER+/HER2-Mammakarzinom eine signifikante Verlängerung des medianen PFS auf 20,2 vs. 10,2 Monate unter Letrozol-Monotherapie. Sividon. Um die Prognose von Brustkrebspatientinnen präzise einschätzen zu können, ist es notwendig, den Tumor möglichst genau zu beschreiben und alle erforderlichen Informationen zu erfassen. Für den Genexpressionstest EndoPredict konnte bereits in mehreren Studien mit mehr als 2200 Patientinnen gezeigt werden, dass er wichtige Zusatzinformationen zu den üblichen Prognosefaktoren liefert. Während sich ein Großteil der Studien auf postmenopausale Patientinnen konzentrierte, konnte mit der GEICAM/9906-Studie bestätigt werden, dass die prognostische Aussagekraft des EndoPredict unabhängig vom Menopausenstatus gilt. Molecular Health GmbH Heidrun Kirsch / [email protected] Pfizer Deutschland GmbH Dr. Achim Janik / [email protected] Sividon Diagnostics GmbH Esther Linnenberg / [email protected] © 2014 S. Karger GmbH, Freiburg Verlag, Herausgeber, Redaktion und Verlagsgeschäftsführung übernehmen keine Verantwortung für den Inhalt dieser Rubrik. Fax + 49 761 4 52 07 14 [email protected] www.karger.com Downloaded by: 88.99.70.242 - 10/21/2017 9:18:34 PM PharmaTicker+++ PharmaTicker+++ PharmaTicker+++ PharmaTicker+++ PharmaNews Breast Care 9 | 3 | 14 Start des strukturierten, interdisziplinären Fortbildungsprogramms der Deutschen Akademie für Senologie (DAS) Die Behandlung von Brustkrebs verlangt von Medizinern vielfältige Kompetenzen – neben der eigenen fachärztlichen Expertise sind für die Zusammenarbeit in interdisziplinären Behandlungsteams auch Kenntnisse der anderen beteiligten Fachdisziplinen nötig. Um diese Fähigkeiten zu stärken, startet die Deutsche Akademie für Senologie (DAS) ein interdisziplinäres, strukturiertes Fortbildungsprogramm. Das modular aufgebaute Programm bietet Fortbildungsmodule für 7 Fachdisziplinen: Senologie für Pathologen, Radiologen, Gynäkologen, Radioonkologen, Chirurgen, Plastische Chirurgen und Internisten. Mit dem Besuch von 7 Theoriemodulen und einer Praxiswoche (5 Arbeitstage) kann so das «Zertifikat der Deutschen Akademie für Senologie» erworben werden. Die Praxiswoche wird in einem namhaften zer- tifizierten Brustzentrum absolviert, um die theoretischen Module in der Praxis zu vertiefen und wesentliche Fragen mit allen beteiligten Kooperationspartnern zu diskutieren. «Der Austausch im interdisziplinären Behandlungsteam ist für den Therapieerfolg der Patientin enorm wichtig. Je besser der Überblick über die Schnittstellen zu den angrenzenden Gebieten und deren Tätigkeit ist, umso besser kann ich in der interdisziplinären Tumorkonferenz argumentieren und die Perspektiven der Behandlungspartner verstehen.», betont Professor Michael Lux, Medizinischer Leiter der Deutschen Akademie für Senologie. «Die ersten Theoriemodule fanden auf der diesjährigen Jahrestagung der Deutschen Gesellschaft für Senologie vom 19.–21. Juni 2014 in Berlin statt, die Vorbereitungen laufen aber schon seit geraumer Zeit», berichtet der HER2-positives Mammakarzinom: AGO unterstreicht hohen Stellenwert der personalisierten Medizin Die im März 2014 veröffentlichten Leitlinien der Kommission «Mamma» der Arbeitsgemeinschaft für Gynäkologische Onkologie (AGO) empfehlen T-DM1 (Trastuzumab Emtansin; Kadcyla®) als neuen Standard (++) ab der zweiten Therapielinie des HER2-positiven metastasierten Mammakarzinoms [1]. In dieser Therapiesituation ist T-DM1 nach vorangegangener Therapie mit Herceptin® (Trastuzumab, Roche) und einem Taxan als erstes AntikörperWirkstoff-Konjugat gegen Brustkrebs seit November 2013 zugelassen. In der Zulassungsstudie EMILIA verlängerte T-DM1 das Gesamtüberleben um median fast ein halbes Jahr im Vergleich zur Kombination Capecitabin plus Lapatinib (30,9 vs. 25,1 Monate; HR: 0,68; p < 0,0006). Die Rate an unerwünschten Ereignissen (≥Grad 3) war dabei deutlich niedriger als unter der Kombinationstherapie (40,8 vs. 57,0%) [2]. Zudem erneuert die AGO die Empfehlungen für Herceptin: Der bewährte Antikörper ist auch in 2014 empfohlener Standard in der (neo)adjuvanten Therapiesituation [1]. Seit August 2013 ist eine subkutane Formulierung von Herceptin zugelassen, die – bei bewährter Wirksamkeit und Sicherheit – eine einfache, schnelle und damit Patientinnnen-freundliche Applikation per Spritze in weniger als 5 Minuten ermöglicht [3]. Aktuelle Resultate der PrefHerStudie belegen: 86% der Patientinnen bevorzugen Herceptin SC gegenüber der intravenösen Verabreichung [4]. Die AGO bestätigt auch die duale HER2-Blockade mit Herceptin und Pertuzumab (Perjeta®) als erste Wahl für die First-line-Therapie im me- Sprecher des Universitäts-Brustzentrums Franken (UBF) des Universitätsklinikums Erlangen. Als zusätzliche Qualifikation darf die Fortbildung nach oder im Rahmen der Facharztausbildung nach mindestens 3 Jahren Weiterbildungszeit begonnen werden. Die Kombination aus Theorie- und Praxismodulen macht die Fortbildung zu einem interdisziplinären Komplettangebot. Das anschließend verliehene Zertifikat ist für 5 Jahre gültig. Voraussetzung ist die Mitgliedschaft in der Deutschen Gesellschaft für Senologie (DGS). Fachliche Leiter für die einzelnen Module sichern im Kontakt mit den Referenten die Qualität. Weitere Informationen bei Deutsche Akademie für Senologie Hausvogteiplatz 12, 10117 Berlin [email protected] www.senologie.org tastasierten Stadium [1]. Die Resultate der CLEOPATRA-Studie zeigen: Die zusätzliche Gabe des HER2-Dimerisierungs-Inhibitors zur Kombination Herceptin plus Docetaxel kann das Mortalitätsrisiko signifikant um 34% reduzieren (HR: 0,66; p = 0,0008), ohne dabei zu einer klinisch relevant erhöhten Toxizität zu führen [5, 6]. Referenzen 1 2 3 4 5 6 www.ago-online.de. Verma S et al.: N Engl J Med 2012;367(19): 1783–1791. Ismael G et al.: Lancet Oncol 2012;13(9):869–878. Pivot X et al.: SABCS 2013:Poster P4-12-11. Swain S et al.: Lancet Oncol 2013;14:461–711. Baselga J et al.: N Engl J Med 2012;366(2):109–119. Weitere Informationen bei Roche Pharma AG Ulla Satzger [email protected] Brustkrebsrisiko einfach erkennen: Bluttest gibt Auskunft über Erkrankungswahrscheinlichkeit Aktuelle Ergebnisse zweier Studien* mit insgesamt rund 3600 gesunden Frauen zeigen, dass erhöhte Proneurotensin(pro-NT)-Konzentrationen im Blut mit einem deutlich erhöhten Risiko zur Brustkrebsentwicklung einhergehen: Frauen mit hoher pro-NT-Konzentration haben ein bis zu ca. 9-fach höheres Risiko, im Laufe der folgenden Jahre an Brustkrebs zu erkranken, als Frauen mit geringer pro-NT-Konzentration im Blut. Mit dem Labortest sphingotest® pro-NT kann der behandelnde Arzt jetzt die pro-NT-Konzentration im Blut bestimmen lassen und so das individuelle Brustkrebsrisiko seiner Patientinnen ermitteln. Gleichzeitig kann er risikosenkende Maßnahmen vorschlagen, wie etwa Ernährungsempfehlungen, oder er kann intensivere Maßnahmen zur Brustkrebsfrüherkennung einleiten. *MDC-Studie (Malmö Diet And Cancer Studie), MPP-Studie (Malmö Prevention Project Studie) Weitere Informationen bei sphingotec GmbH Tel. +49 3302 20565-0, [email protected] www.sphingotec.de © 2014 S. Karger GmbH, Freiburg Verlag, Herausgeber, Redaktion und Verlagsgeschäftsführung übernehmen keine Verantwortung für den Inhalt dieser Rubrik. Fax + 49 761 4 52 07 14 [email protected] www.karger.com Downloaded by: 88.99.70.242 - 10/21/2017 9:18:34 PM Neben der für eine erfolgreiche Behandlung möglichst frühen Erkennung von Brustkrebs ist es wichtig, die beeinflussbaren Risikofaktoren zu kennen, die eine Brustkrebserkrankung begünstigen. Mit einem einfachen Bluttest lässt sich jetzt die Konzentration eines Hormons im Blut bestimmen, das an der Brustkrebsentwicklung beteiligt ist: Damit können Frauen jeden Alters ihr Brustkrebs-Erkrankungsrisiko durch ihren behandelnden Arzt ermitteln lassen und ggf. risikosenkende Maßnahmen oder Früherkennungsoptionen einleiten.