Zusammenfassung In einer immer technisch moderner werdenden Arbeitswelt müssen sowohl junge als auch ältere Arbeitsnehmer visuomotorische die Herausforderung Transformationen anzupassen meistern, und sich moderne an neue Werkzeuge handhaben zu können. Moderne elektronische Werkzeuge, wie zum Beispiel die Computermaus, zeichnen sich dadurch aus, dass die Handlungseffekte räumlich getrennt von dem Ort der Ausführung wahrgenommen werden. Die Adaptation an solche Werkzeugtransformationen basiert auf einer impliziten (unbewussten) und einer expliziten (bewussten) Komponente. Frühere Forschung hat gezeigt, dass ältere Erwachsene Defizite in der adaptiven Leistung und im Erwerb expliziten Wissens im Vergleich zu Jüngeren haben. Das Ziel dieser Arbeit war die Identifizierung von Parametern, die es den älteren Erwachsenen ermöglichen, in einer schwierigen Lernumgebung genau so gut wie Jüngere an eine visuomotorische Transformation zu adaptieren und dasselbe explizite Wissen zu erwerben. Das in dieser Arbeit genutzte Untersuchungsparadigma ist das der visuomotorischen Rotation. Hier müssen Bewegungen von einem zentralen Startpunkt zu einem peripheren Zielpunkt mit der Hand ausgeführt werden. Das Ergebnis dieser Bewegungen wird durch einen Cursor auf dem Bildschirm repräsentiert und visuell rückgemeldet. Bei der visuomotorischen Rotation ist die Bewegung des Cursors auf dem Bildschirm in Abhängigkeit von der Handposition rotiert. Eine schwierige Lernumgebung wurde dadurch definiert, dass zu verschiedenen Richtungen Bewegungen ausgeführt werden mussten. Das erste Experiment diente der Evaluierung eines Paradigmas, mit dem die älteren Erwachsenen in einer einfachen Lernumgebung mit nur einer Zielrichtung die gleiche gute Adaptationsleistung an eine visuomotorische Rotation zeigen wie Jüngere und dasselbe explizite Wissen erwerben. Dazu wurde die 60° Rotation auf drei verschiedene Arten eingeführt: graduell (Erhöhung der Rotation um jeweils 10°) ohne visuelles Handziel (zu welchem sich die Hand bewegen sollte) und abrupte Rotation mit und ohne Handziel. Das Paradigma der abrupten Rotation, unabhängig von der Präsentation des Handziels, führte zu einer gleich guten Leistung der älteren Erwachsenen während der Lernphase in einer einfachen Lernumgebung und zu einem Transfer Lernumgebung. des erworbenen expliziten Wissens in eine schwierige In einem zweiten Experiment wurde der Einfluss extrinsischer Motivation in Form eines finanziellen Anreizes auf die Adaptation an eine visuomotorische Rotation von jungen und älteren Erwachsenen untersucht. Dazu wurde die abrupte Rotation ohne das visuelle Handziel genutzt. Die Ergebnisse zeigten eine bessere Adaptation und besseres explizites Wissen, wenn die Teilnehmer extrinsisch motiviert werden im Vergleich zu Teilnehmern, die nicht extrinsisch motiviert wurden. Außerdem zeigten ältere Erwachsene, welche die Rotation bemerkt haben und extrinsisch motiviert wurden, die gleiche Adaptationsleistung wie Jüngere und dasselbe gute explizite Wissen. Die Ergebnisse aus dem ersten und dem zweiten Experiment zeigen, dass die altersbedingten Defizite in der Adaptation an visuomotorische Transformationen in einer schwierigen Lernumgebung nicht mehr vorhanden sind, wenn die älteren Erwachsenen die schwierige Werkzeugtransformation bemerken und extrinsisch motiviert werden. Das dritte Experiment dieser Arbeit untersuchte weiterhin die Beziehung zwischen extrinsischer Motivation und den zwei Komponente (implizit und explizit) der Adaptation. Es sollte insbesondere die Frage beantwortet werden, ob die extrinsische Motivation die implizite oder die explizite Komponente der Adaptation bei jungen Erwachsenen beeinflusst und ob die Adaptation davon abhängt, wie gut eine Person ihre Hand im Raum lokalisieren kann. Es zeigte sich, dass die Güte der Handlokalisation bimodal über die Versuchspersonen in den jeweiligen Versuchsgruppen verteilt war. In Bezug auf die Teilnehmer, die eine eher schlechte Handlokalisation zeigten, wirkte die extrinsische Motivation wirkt sich positiv auf die Adaptation aus. Dann bewirkt die extrinsische Motivation eine Verbesserung der Handlokalisation im Lernverlauf und ein besseres explizites Wissen im Lernverlauf. Die implizite Komponente hingegen wurde durch die extrinsische Motivation reduziert. In Bezug auf die Teilnehmer, die zu Beginn der Lernphase schon gut zwischen Hand- und Cursorbewegung unterscheiden konnten, hat die extrinsische Motivation keinen Einfluss auf die Adaptation und den Erwerb des expliziten Wissens.