Prof. A. Cattaneo Institut für Mathematik Universität Zürich Lineare Algebra II 3. Übung Abgabetermin: 11.03.2013 Aufgabe 1 Seien V ,W Vektorräume. Ein Untervektorraum von V ⊕ W heisst Linearrelation von V nach W . Seien Γ ⊂ W ⊕ Z und Φ ⊂ V ⊕ W zwei Linearrelationen. Ihre Komposition definieren wir wie folgt: n o Γ Φ := (v, z) ∈ V ⊕ Z|∃w ∈ W : (v, w) ∈ Φ, (w, z) ∈ Γ Weisen Sie folgende Aussagen nach: (a) die Komposition zweier Linearrelationen ist eine Linearrelation; (b) die Komposition ist assoziativ; (c) der Graph G(F ) einer linearen Abbildung F : V → W ist eine Linearrelation, insbesondere G(F2 ◦ F1 ) = G(F2 ) G(F1 ) ∀F1 ∈ Hom(V, W ), F2 ∈ Hom(W, Z) (d) Finden Sie eine Linearrelation die kein Graph ist. Lösung: (a) Wir zeigen dass Γ Φ eine Untervektorraum von V ⊕ Z ist. • Γ Φ ist nicht leere: (0, 0) ∈ Γ Φ. • Additivität: Seien (v1 , z1 ) und (v2 , z2 ) in Γ Φ, d.h. , es gibt w1 und w2 in W so dass (v1 , w1 ) ∈ Φ, (w1 , z1 ) ∈ Γ und (v2 , w2 ) ∈ Φ, (w2 , z2 ) ∈ Γ. Dann, für (v1 , z1 ) + (v2 , z2 ) = (v1 + v2 , z1 + z2 ), wir haben dass (v1 + v2 , w1 + w2 ) ∈ Φ und (w1 + w2 , z1 + z2 ) ∈ Γ, deshalb, (v1 + v2 , z1 + z2 ) ∈ Γ Φ. • Skalar Multiplikation: Sei (v, z) ∈ Γ Φ und λ ∈ K. Es gibt w ∈ W s.d. (v, w) ∈ Φ und (w, z) ∈ Γ, darum (λv, λw) ∈ Φ und (λw, λz) ∈ φ, da Γ und Φ Untervektorräume sind. Dann (λv, λz) ∈ Γ Φ. (b) Seien Σ ⊂ Z ⊕ Y, Γ ⊂ W ⊕ Z und Φ ⊂ V ⊕ W drei Linearrelationen. Wir bestimmen Σ (Γ Φ) := {(v, y) ∈ V ⊕ Y | ∃z ∈ Z : (v, z) ∈ Γ Z, (z, y) ∈ Σ} = {(v, y) ∈ V ⊕ Y | ∃z ∈ Z, w ∈ W : (v, w) ∈ Φ, (w, z) ∈ Γ, (z, y) ∈ Σ} = {(v, y) ∈ V ⊕ Y | ∃w ∈ W : (v, w) ∈ Φ, (w, z) ∈ Γ, ∃z ∈ Z : (z, y) ∈ Σ} = {(v, y) ∈ V ⊕ Y | ∃w ∈ W : (v, w) ∈ Φ, (w, y) ∈ (Σ Γ)} = (Σ Γ) Φ. (c) Sei F : V → W eine lineare Abbildung. Dann G(F ) := (v, F (v)) ⊂ V ⊕ W, ∀v ∈ V . Zu zeigen: G(F ) ist einer Unterraum von V ⊕ W . • G(F ) ist nicht leere: (0, 0) ∈ G(F ). • Additivität: Seien (v1 , F (v1 )) und (v2 , F (v2 )) in G(F ). Dann (v1 , F (v1 )) + (v2 , F (v2 )) = ((v1 + v2 ), F (v1 + v2 )) ∈ G(F ) . • Skalar Multiplikation: Sei (v, F (v)) ∈ G(F ), λ ∈ K. Es folgt dass λ(v, F (v)) = (λv, λF (v)) = (λv, F (λv)) ∈ G(F ). Wir haben dass G(F2 ◦ F1 ) = {(v, F2 ◦ F1 (v)) ∈ V ⊕ Z} = {(v, z ∈ V ⊕ Z | ∃w ∈ W : w = F1 (v), F2 (w) = z} = {(v, z ∈ V ⊕ Z | ∃w ∈ W : (v, w) ∈ G(F1 ), (w, z) ∈ G(F2 )} = G(F2 ) G(F1 ). (d) Sei Φ ⊂ V ⊕ W definiert als Φ := {(0, w) | w ∈ W }, wobei W 6= {0}. Diese Linearrelation ist kein Graph (Für 0, F(0) ist nicht wohldefiniert). Aufgabe 2 Gegeben seien zwei Vektorräume V und W , sowie ein Untervektorraum U ⊂ V . Verifizieren Sie, dass die Menge U0 := {F ∈ Hom(V, W ) : F |U = 0} ein Unterraum von Hom(V,W) ist. Zeigen Sie mit Hilfe der universellen Eigenschaft des Quotientevenktorraumes, dass die Abbildung U0 F → Hom(V /U, W ) 7 → F̄ ein Isomorphimus von Vektorräumen ist. (Für die Definition von F̄ vgl. Satz 2.2.7 im Buch) Lösung: Zuerst, zeigen wir dass U0 ein Unterraum von Hom(V, W ) ist. • U0 ist nicht leere. Die lineare Abbildung F0 ∈ Hom(V, W ) definiert als F0 : V v → W 7→ 0 gehört zur U0 . 0 • Additivität: Seien F und F in U0 . Dann 0 0 (F + F ) |U = F |U +F |U = 0, 0 deshalb F + F ∈ U0 . • Skalar Multiplikation: Sei F ∈ U0 und . Dann (λF ) |U = λ(F |U ) = 0, deshalb λF ∈ U0 . Jetzt, zeigen wir dass die Abbildung ψ : U0 F → 7 → Hom(V /U, W ) F̄ eine Isomorphismus ist. Von Satz 2.2.7 im Buch, wir haben dass die folgende Diagram V ↓ρ &F V /U → F W kommutiert, wobei ρ ist die Projektionsabbildung. Das heisst dass F =F ◦ρ (1) • ψ ist injektiv: Sei F ∈ U0 so dass ψ(F ) = F ≡ 0. Von Gleichung (1) es folgt dass F (v) = F ◦ ρ(v) = F (ρ(v)) = 0, ∀v ∈ V, dass heisst dass F ≡ 0. • ψ ist surjektiv: Sei F ∈ Hom(V /U, W ). Wir definieren F := F ◦ ρ. Das ist eine lineare Abbildung von V nach W . Da ρ(u) = 0, ∀u ∈ U , es folgt dass F |U = F ◦ ρ |U = 0, deshalb F ∈ U0 . Aufgabe 3 Berechnen Sie die Determinante der folgenden Matrizen 1 M1 = 0 1 1 1 0 0 1 −1 , M2 = 1 1 0 −1 1 −1 1 2 1 −1 , M3 = 0 2 1 2 0 1 −1 0 1 −1 −2 −1 −3 . 2 0 Lösung: 1 1 0 1 1 0 Z3 →Z3 +Z2 = det 0 1 −1 = 0. det M1 = det 0 1 −1 0 0 0 0 −1 1 1 −1 2 1 −1 2 Z3 →Z3 +1/2Z2 Z →Z −Z det M2 2 =2 1 det 0 2 −3 = det 0 2 −3 = 1. 0 −1 2 0 0 1/2 Z3 →Z3 −Z1 det M3 Z2 →Z2 −Z1 = Z3 →Z3 +1/2Z2 = Z4 →Z4 −7Z3 = 1 0 det 0 1 1 0 det 0 0 1 0 det 0 0 2 −2 1 −1 2 −2 0 −3 2 −2 0 0 1 2 0 −1 −1 0 −2 1 −2 −2 −Z Z4 →Z =4 1 det 0 1 −1 2 2 0 −3 −2 1 0 0 −1 1 2 0 1 −2 1 Z4 →Z4=−3/2Z2 det 0 −2 0 0 −1/2 −1/2 1 −2 1 0 0 −7/2 0 −1 1 −2 = −3. −1/2 1 0 −3 0 1 −1 −2 Aufgabe 4 Sei M eine n × n-Matrix der Form: M= A C B D mit A invertierbar und D quadratisch. (a) Zeigen Sie, dass es eine Matrix X mit det X = 1 gibt, so dass A 0 1 A−1 B M= ·X · . 0 1 0 D − CA−1 B −1 −2 1 4 (b) Zeigen Sie, dass det M = det A · det(D − CA−1 B). (c) Wie sieht obige Formel aus, falls man jetzt annimmt, dass D invertierbar und A quadratisch sind? Lösung: (a) Man kann schreiben M als dem folgenden Produkt A 0 1 A−1 B M= · . C 1 0 D − CA−1 B 1 · C 0 1 , es folgt dass X = 1 C 0 Da = . X ist eine obere Drei1 1 Ct ecksmatrix mit die Diagonaleintrage gleich 1. Wir bemerken dass X t = . Dann 0 1 det X = det X t = 1. A C 0 1 A 0 0 1 (b) Es folgt von den Eigenschaften des Determinante, dass A 0 1 A−1 B det M = det( ·X · ) 0 1 0 D − CA−1 B A 0 1 A−1 B = det · det X · det = det A · det(D − CA−1 B). 0 1 0 D − CA−1 B (c) Als bevor, haben wir dass 1 M= 0 0 1 · D 0 B 1 A − BD−1 C · D−1 C Dann, det M = det D · det(A − BD−1 C). 0 ., 1