Reihe, ALTENPFLEGE PROFESS. THIEMEs Altenpflege Bearbeitet von Gabriele Bartoszek, Gudrun Blinten, Christine Bäumler, Sieglinde Denzel, Beatrix Döttlinger, Michaela Flechsenberger, Tilo Freudenberger, Michaela Friedhoff, Else Gnamm, Michael Haas, Gundula Höppner, Christian Jassoy, Beate Kammerer, Hans Georg Kimmerle, Ursula Kocs, Vera Kuhlmann, Annette Lauber, Peter Nydahl, Claus Offermann, Ursula Pfäfflin, Andreas Portsteffen, Brigitte Sachsenmaier, Christina Said, Christof Schnürer, Andreas Schwarzkopf, Hannelore Seibold, Erika Sirsch, Franz Sitzmann, Wolfgang Sonn, Christine von Eltz, Hartmut Rolf Altenpflegeschule der Wilhelmshilfe e.V., Ilka Köther Neuausgabe 2007. Buch. 912 S. Hardcover ISBN 978 3 13 139132 2 Format (B x L): 19,5 x 27 cm Zu Inhaltsverzeichnis schnell und portofrei erhältlich bei Die Online-Fachbuchhandlung beck-shop.de ist spezialisiert auf Fachbücher, insbesondere Recht, Steuern und Wirtschaft. Im Sortiment finden Sie alle Medien (Bücher, Zeitschriften, CDs, eBooks, etc.) aller Verlage. Ergänzt wird das Programm durch Services wie Neuerscheinungsdienst oder Zusammenstellungen von Büchern zu Sonderpreisen. Der Shop führt mehr als 8 Millionen Produkte. 33 Geriatrische Prävention und Rehabilitation 33.3.3 Ambulanter Bereich Mobiles Rehabilitationsteam Eine geriatrische Rehabilitation kann gewährleistet werden durch niedergelassene Therapeuten in Zusammenarbeit mit Hausärzten und ambulanten Pflegediensten. Die ambulante geriatrische Rehabilitation verknüpft unmittelbar die medizinischen und sozialen Rehabilitationsbemühungen. Dabei verfolgt sie zwei Zielrichtungen: 1. Ein stationärer oder teilstationärer klinischer Aufenthalt wird abgekürzt. Dem Betroffenen soll nach der Zeit der totalen Abhängigkeit im Krankenhaus zu einem mehr oder weniger selbstständigen Leben zu Hause verholfen werden. 2. Ein stationärer Aufenthalt wird im Voraus verhindert. Der alte Mensch kann in seiner vertrauten Umgebung bleiben. Bei dem mobilen Rehabilitationsteam handelt es sich um einen Dienst im Rahmen eines abgestuften Versorgungssystems. Es ist sinnvoll, wenn die Mitarbeiter eines ambulanten therapeutischen Teams die alten Menschen zu Hause aufsuchen und in der eigenen Häuslichkeit unter den dort gegebenen Bedingungen rehabilitieren. Eine solche Maßnahme hätte große Vorteile, wird aber leider nur selten realisiert, weil ein hoher Organisationsaufwand und der Zeitverlust auf den Wegen die Kostenseite belastet. Zudem gibt es noch immer viel zu wenig freiberufliche Therapeuten. 33.4 Prozess. Der alte Mensch soll zunehmend unabhängiger von fremder Hilfe werden. Er soll eine größtmögliche Selbstständigkeit erreichen. Konzeption. Der alte Mensch soll ein weitgehend normales Leben in der für ihn wichtigen Lebenswelt führen können. Haltung. Sie setzt der Resignation das „Dennoch“ entgegen und konzentriert sich auf Teilerfolge. 33.4.1 Geriatrisches Assessment Das Ziel in der geriatrischen Rehabilitation wird durch alle Beteiligten gemeinsam bestimmt. In einer Teambesprechung, welche die Betroffenen und die Angehörigen einbezieht, werden nach einer ausführlichen Diagnostik diese Ziele identifiziert und die Maßnahmenplanung definiert und schriftlich fixiert. In definierten Zeitabständen werden diese Ziele evaluiert und gegebenenfalls angepasst. Exemplarisches Assessment Hr. Keller ist seit einer Woche in der geriatrischen Rehabilitationsklinik. Nach einem Schlaganfall mit Hemiplegie links ist er zurzeit nicht gehfähig und mit einem suprapubischen Dauerkatheter versorgt. Zudem hat er Schluckstörungen. Um ihn mit Nahrung und Flüssigkeit zu versorgen hat er eine PEG bekommen. Er kann inzwischen teelöffelweise breiige Kost, aber keine Flüssigkeiten zu sich nehmen. 622 Niedergelassene Therapeuten In den Praxen freiberuflicher Therapeuten wird sowohl die vom Haus- oder Klinikarzt verordnete Therapie als auch Rehabilitation geleistet. Die Therapie bei geriatrischen Patienten ist dabei nicht immer von der Rehabilitation zu trennen. Oft sind allerdings die Verordnungen abgeschlossen, bevor der Rehabilitationsprozess zu seinem Ende gekommen ist. Oder sie sind nicht intensiv genug, um zu einem zufrieden stellenden Ergebnis zu kommen. Geriatrische Rehabilitation als Handlungsfeld für die Altenpflege Rehabilitation im Alter ist: > Prozess, > Konzeption (Normalisierung/soziale Integration), > Haltung. B Ambulante Pflegedienste Im Aufgabenspektrum ambulanter Pflegedienste ist die geriatrische Rehabilitation nicht explizit enthalten. Im Sinne einer prak- tizierten aktivierenden Pflege wird jedoch wichtige rehabilitative Arbeit geleistet. Auch die Beratungs- und Vermittlungsdienste der ambulanten Pflegedienste sind schwerpunktmäßig auf die soziale Rehabilitation des alten Menschen ausgerichtet. Hr. Keller ist 72 Jahre alt, in einem sehr geschwächten Allgemeinzustand und liegt den größten Teil des Tages im Bett. Der Transfer Bett – Rollstuhl gestaltet sich bei dem großen Mann schwierig. Hr. Keller klammert sich dabei immer an Gegenständen oder auch an Pflegenden fest. Er ist sehr schnell verstört, ängstlich und weint sehr leicht und viel. Gemeinsam mit seiner gleichaltrigen Frau lebt er in einer kleinen Wohnung ohne Aufzug in der Innenstadt einer größeren Stadt im Ruhrgebiet. Die Ehefrau macht sich große Sorgen und weiß nicht, wie ihr Ehemann in die Wohnung im dritten Stock gelangen soll. Für seine Ehefrau war es zu Hause stets sehr wichtig für ihn zu kochen. Auch heute bringt sie immer sehr stark gewürzte und intensiv riechende Nahrungsmittel in die Klinik mit und versucht sie ihrem Ehemann zu reichen. Die Mitarbeiter der geriatrischen Rehabilitation haben Bedenken gegenüber diesen Nahrungsmitteln und wollen nicht, dass die Ehefrau diese Nahrung mitbringt. Erheben des Pflegebedarfs Mit Herrn Keller, seiner Ehefrau und den Mitarbeitern muss in der geriatrischen Rehabilitation ein Ziel gefunden werden, das die beiden teilen und nachvollziehen können. Um die Ausgangslage zuverlässig einschätzen zu können, wird bei Herrn Keller, wie bei allen Menschen die in der geriatrischen Rehabilitation behandelt werden, ein ausführliches geriatrisches Assessment durchgeführt (Kap. 4, S. 44). Dazu werden folgende Daten erhoben (Runge u. Rehfeld, 2000): > quantifizierende Funktionsdiagnostik (Organfunktionen und Alltagsfunktionen), > pflegerische Diagnostik über Kompetenz und Hilfebedürftigkeit bei Selbst- und Fremdpflege, überprüfbare Prognose der Rehabilitationsmöglichkeiten, > ethische Wertvorstellungen und persönliche Lebensplanung, > individuelle Ziele. > Bei Herrn Keller bedeutet das exemplarisch auf einige der Aktivitäten und existenziellen Erfahrungen des Lebens bezogen: > Kommunizieren können: Durch seine Hemiplegie nimmt Herr Keller seinen Körper nur teilweise wahr. > Sich bewegen können: Er ist nicht gehfähig, die Erwartung seiner Ehefrau ist, dass er selbstständig in die Wohnung zurück laufen und die Treppen steigen kann. Das erscheint Herrn Keller selber nicht realisierbar. > Vitale Funktionen des Lebens aufrechthalten können: Die Auswirkungen der Schluckstörungen sind dem Ehepaar nicht präsent. Frau Keller kann aufgrund ihres Kenntnisstandes das Risiko einer Aspirationspneumonie nicht einschätzen. > Sich pflegen können: Herr Keller benötigt Hilfe beim Waschen. > Essen und trinken können: Herr Keller erhält Sondenkost, er kann auf normalem Weg keine Nahrung zu sich nehmen. Er leidet unter diesem Verlust an Lebensqualität. > Ausscheiden können: Herr Keller hat einen suprapubischen Dauerkatheter, den er selber nicht versorgen kann. > Sich als Mann oder Frau fühlen und verhalten können: Herr Keller war stets der „Chef“ im Haus, das Rollenverhältnis der Eheleute hat sich verkehrt, seine Frau muss jetzt die Entscheidungen treffen. > Soziale Bereiche des Lebens sichern und gestalten können: Herr Keller hat große 1 Aufgaben und Konzepte der Altenpflege Köther, THIEMEs Altenpflege (ISBN 9783131391322), 䊚 2007 Georg Thieme Verlag KG 33 Geriatrische Rehabilitation als Handlungsfeld für die Altenpflege Angst davor, nicht mehr in seine Wohnung zurück oder diese nicht mehr verlassen zu können. > Mit existenziellen Erfahrungen des Lebens umgehen können: Herr Keller hat Zeit seines Lebens unter der Maxime gelebt „Augen zu und durch“. Er ist stolz darauf bisher alle Herausforderungen des Lebens gemeistert zu haben und fühlt sich jetzt sehr hilflos. Prozesslenkung Das therapeutische Team oder auch Rehabilitationsteam genannt, definiert nach Absprache mit den Eheleuten in der Teambesprechung als wesentliche Ziele das Laufen und Treppensteigen. Die Therapie und Rehabilitation von Herrn Keller wird auf diese Ziele ausgerichtet (Abb. 33.5). Jedes Mitglied im therapeutischen Team führt sowohl therapeutische als auch rehabilitative Maßnahmen durch. Ob die einen oder die anderen im Vordergrund stehen, ist abhängig von der jeweiligen Fachrichtung und der Situation des alten Menschen. Zum Beispiel wird der Arzt vorwiegend therapeutisch, der Sozialdienst rehabilitativ tätig sein. Evaluieren der Maßnahmen Im Rahmen einer Besprechung des geriatrischen Teams müssen die definierten Ziele unter Angabe eines Termins immer wieder evaluiert werden. Im Fall von Herrn Keller muss überprüft werden, ob die Ziele Laufen und selbstständig Treppen steigen, erreicht wurden. Ist das nicht der Fall, müssen die Ziele neu definiert und die Maßnahmen dementsprechend angepasst werden. M Die Rehabilitationsmaßnahmen müssen für den Betroffenen geeignet sein, zu defi- nierten Terminen evaluiert und rechtzeitig modifiziert werden. 33.4.2 Das therapeutische Team Eine gelungene Rehabilitation älterer Menschen ist das Ergebnis einer erfolgreichen Zusammenarbeit aller Beteiligten. Doch nur durch die aktive Mitarbeit des alten Menschen kann die medizinische wie auch soziale Rehabilitation gelingen. Aufgabenteilung im therapeutischen Team In der geriatrischen Rehabilitation finden alle therapeutischen und vor allem rehabilitativen Maßnahmen im Rahmen der Aktivitäten des täglichen Lebens (AEDL) statt, wenn möglich unter Alltagsbedingungen. Das Ziel ist eine integrierte Rehabilitation. Der Transfer vom Bett in den Rollstuhl und das Fahren zum Waschbecken wird von den Betroffenen am ehesten gelernt, wenn sie zu den üblichen Zeiten in den Tagesablauf integriert werden. Auch Anziehen und selbstständiges Essen werden im Rahmen der normalen Aufsteh-, Anzieh- und Essenszeiten am selbstverständlichsten gelernt. Eine praxisnahe und lebensweltlich orientierte Vermittlung wird intensiver verinnerlicht als eine Trockenübung in der Ergotherapie nachmittags um 15.00 Uhr. Die integrierte Rehabilitation erfordert jedoch ein hohes Maß an Flexibilität und Kommunikations- und Kooperationsfähigkeit aller Mitarbeiter im therapeutischen Team. Zusammensetzung Die Zusammensetzung des therapeutischen Teams variiert, je nachdem, ob es ambulant oder stationär arbeitet. Es kann zum Beispiel nur aus dem Arzt und dem Betroffenen bestehen. Oder aus den Mitarbeitern eines ambulanten Pflegedienstes, dem Hausarzt, einem niedergelassenen Krankengymnasten und dem Betroffenen bis hin zum hoch differenzierten Team einer Rehabilitationsklinik. In den großen Rehabilitationseinrichtungen sind, abhängig von der Fachrichtung, nahezu alle Berufsgruppen, die im therapeutischen Bereich arbeiten, vertreten (Abb. 33.6). Die Zusammenarbeit ist eine wesentliche Voraussetzung für den Erfolg. Eine bewusste Teamarbeit braucht klare Ziele und eine geduldige Koordination. Ein Koordinator stimmt die verschiedenen Bereiche des Rehabilitationsplanes ab, um Prioritäten festzulegen und für eine störungsfreie Kommunikation im Team zu sorgen. Der Rehabilitationsplan muss mit dem alten Menschen, seinen Angehörigen und allen übrigen Beteiligten abgestimmt werden. M Angehörige Angehörige, auch wenn sie nicht anwesend sind, müssen in jedem Fall in die Rehabilitationsmaßnahmen einbezogen werden, ihre Mitarbeit ist nötig zur Motivation des alten Menschen. Angehörige fangen oft verbleibende Behinderungen auf und tragen sie mit. Der Betroffene und seine Angehörigen sind in die Zielplanungen möglichst früh einzubeziehen. Auch wenn Angehörige nicht anwesend sind, spielen sie für alte Menschen eine wichtige Rolle. Zum Beispiel merken alte Menschen gelegentlich an: Wenn das mein Lebenspartner sehen würde, was würde er dazu sagen und was würde er dann tun. Therapeutisches Team Medizin Pflege Angehörige Neuropsychologie weitere erforderliche Dienste Ergotherapie Seelsorge Logopädie Sozialdienst Physiotherapie Abb. 33.5 > Laufen und Treppensteigen – eine Übungseinheit auf dem Laufband. Abb. 33.6 > Eine gelungene Rehabilitation älterer Menschen ist das Ergebnis einer erfolgreichen Zusammenarbeit aller am therapeutischen Team Beteiligten. 1.5 Bei der medizinischen Diagnostik und Therapie mitwirken Köther, THIEMEs Altenpflege (ISBN 9783131391322), 䊚 2007 Georg Thieme Verlag KG 623 33 Geriatrische Prävention und Rehabilitation Je früher und intensiver Angehörige in Entscheidungen eingebunden werden, desto realistischer sind die Erwartungen und desto weniger driften sie auseinander. Pflegende Bereits in der Frührehabilitation hat die Pflege eine Schlüsselstellung. Von den ersten Tagen der Erkrankung an, noch bevor die eigentliche Rehabilitation einsetzt, kann die Pflege für ihre Voraussetzungen sorgen. Pflegende verhindern durch prophylaktische Maßnahmen weitere Komplikationen, wie z. B. Dekubital-Geschwüre (Kap. 31, S. 596), Kontrakturen (Kap. 9, S. 159) oder Pneumonien (Kap. 17, S. 328). Solche Zweiterkrankungen würden eine Rehabilitation erschweren oder ihren Erfolg einschränken. Positive Verstärkung Durch positive Verstärkung trägt die Pflege dazu bei Motivation zu wecken und zu unterstützen. Pflegende sind 24 Stunden am Tag für alte Menschen in stationären Einrichtungen ansprechbar. Sie stehen dem alten Menschen und seinem Tagesablauf am nächsten, können in den alltäglichen Verrichtungen durch aktivierende Pflege intervenieren und agieren. Der Schwerpunkt der therapeutischen und rehabilitativen Tätigkeit der Pflegeperson liegt auf dem Gebiet der integrierten Rehabilitation. Die durch z. B. Physiotherapie, Ergotherapie und Logopädie gesetzten Impulse können durch Pflege gefestigt werden. Pflegehandlungen haben großen therapeutischen und rehabilitativen Wert, wenn sie Ressourcen einbeziehen und selbstständiges Handeln der Betroffenen anregen. P Hilfe zur Selbsthilfe Die rehabilitationsorientierte Hilfe zur Selbsthilfe verlangt von der Pflegeperson Kreativität und Flexibilität, aber auch viel Engagement und Selbstdisziplin. Durch ihren ständigen Umgang mit dem alten Menschen schärft sich ihr Blick für oft kleine Ansatzstellen rehabilitativer Arbeit. Sie versucht, gesunde Anteile, seien es körperliche, seelische oder soziale Ressourcen, zum Ausgleich von Behinderungen einzubeziehen, um bleibende Funktionsausfälle wenigstens teilweise auszugleichen (Abb. 33.7). „Pflege ist Diagnose, Planung, Förderung oder Übernahme der Tätigkeiten, die jemand zur Erhaltung seiner Gesundheit ausüben würde, wenn er dazu genügend Kraft, Wissen und Willen hätte“ (Runge u. Rehfeld, 2000 nach V. Henderson). Hr. Keller fühlt sich sehr hilflos, er hält es nur schwer für möglich wieder selbstständig laufen und sogar Treppen steigen zu können. Er fährt lieber im Rollstuhl, den er allein fortbewegen kann. Dabei fühlt er sich kompetent. Die Kollegin aus dem Nachtdienst erfährt, das Hr. Keller B 624 Abb. 33.7 > Pflegehandlungen als Hilfe zur Selbsthilfe. Bäcker von Beruf war. Dadurch ist er es gewohnt früh schlafen zu gehen und in der Nacht aufzustehen. Hr. Keller hat seine leistungsfähigste Phase am Morgen um 4.00 Uhr, während er am Nachmittag dazu kaum in der Lage ist. Dann ist er ausgeruht und wach. Das therapeutische Team legt fest, dass Hr. Keller nachts seinen Toilettengang mit dem 4-PunktGehstock durchführt. Am Tage fährt er mit dem Rollstuhl. Beide Situationen erlebt Hr. Keller als selbstbestimmt. Diese kleinen Erfolge ermutigen ihn, es später auch während des Tages zu versuchen. In der Rehabilitation ist entscheidend, dass alle Pflegenden die Ziele kennen und die pflegerischen Maßnahmen kontinuierlich verfolgen. Eine falsch verstandene, vielleicht überfürsorgliche Pflege kann zunichte machen, was mühsam aufgebaut wurde. Pflegeleistungen werden „mit der Hand in der Tasche“ erbracht. Was nicht heißt, nicht zu unterstützen, sondern an den vorhandenen Fähigkeiten anzuknüpfen. Für eine funktionierende Zusammenarbeit sind alle Teammitglieder verantwortlich. Keiner kann allein eine Atmosphäre des Vertrauens schaffen und ohne tragfähige Beziehungen wird sich der alte Mensch kaum auf die Anstrengungen rehabilitativer Versuche einlassen. In der Pflege wird somit auch für andere Therapien die Grundlage geschaffen, indem sie: > Ziele aushandelt und definiert, > alle Beteiligten einbezieht, > Absprachen im Team trifft, > Konzepte über 24 Std. anwendet, > Kontinuität schafft, > Prozesse evaluiert. In vorangegangenen Fallbeispiel haben die Pflegenden folgende Aufgaben: > Herrn Keller und seine Ehefrau über die Risiken von Schluckstörungen zu informieren und Geschmack erlebbar zu machen (Kap. 10, S. 174), > Waschrituale ermitteln und unterstützen, > Dauerkatheterversorgung für Herrn Keller befriedigend (mit Beinbeutel) gestalten, > Herrn Keller größtmögliche Entscheidungsmöglichkeit zu geben und nicht über seinen Kopf hinweg zu entscheiden, > Herrn Kellers Gehversuche unterstützen, auch zu unkonventionellen Zeiten, > Gehtraining in Alltagshandlungen einbinden, z. B. Toilettengang in der Nacht, > Teilerfolge transparent gestalten, seinen Stolz auf vollbrachte Leistungen unterstützen. Mediziner Die besondere Fähigkeit der Medizin in der geriatrischen Rehabilitation zeigt sich in der Koordination der vom therapeutischen Team erbrachten Leistungen und der Fähigkeit zur Teamarbeit. Dabei gilt es insbesondere die lebensweltlichen Bezüge der Betroffenen zu berücksichtigen und auch mit Fähigkeitseinschränkungen und Beeinträchtigen leben zu lernen. Geriatrische Patienten können nicht immer geheilt werden. Vielmehr ist die größtmögliche Wiederherstellung der Selbstständigkeit das Ziel. Physiotherapeuten Hauptaufgabe der Physiotherapie (Krankengymnastik) in der geriatrischen Rehabilitati- 1 Aufgaben und Konzepte der Altenpflege Köther, THIEMEs Altenpflege (ISBN 9783131391322), 䊚 2007 Georg Thieme Verlag KG Geriatrische Rehabilitation als Handlungsfeld für die Altenpflege on ist es, durch Bewegungsübungen die Mobilität zu verbessern. Hier lassen sich therapeutische und rehabilitative Anteile nicht immer trennen. In der Krankengymnastik wird häufig eine Einzelbehandlung gewählt. Daher kann sie auch bei überwiegend bettlägerigen Menschen bereits einsetzen, der Therapeut kommt zum Betroffenen. Mithilfe von Bewegungs- und Spannungsübungen, Lagerungen und Atemübungen kann die Physiotherapie einer Inaktivitätsatrophie und Gelenkkontrakturen entgegenwirken. Auch die motorischen Fähigkeiten, Kraft und Ausdauer der betroffenen Extremitäten und des Gesamtorganismus werden durch krankengymnastische Übungen unterstützt. Aber auch Gruppenangebote können unterstützend und motivationsfördernd wirken (Abb. 33.8). Gerade alte Menschen können sich aber häufig nur langsam umstellen und sind in allen Bereichen – körperlich, geistig, seelisch – auf wiederholtes Üben angewiesen. In der ambulanten, besonders aber in der stationären Altenhilfe ist der Therapeut dabei auf die Mithilfe aller Mitglieder des therapeutischen Teams bei der Durchführung des Therapieplanes angewiesen. Was bei der Behandlung angebahnt wird, muss trainiert und zur neuen Gewohnheit werden. Mit Hilfsmitteln wie Prothesen, Rollatoren oder Rollstühlen umzugehen, erfordert Geduld und integrierte Übung. Ergotherapeuten In der fortgeschrittenen Phase der Wiederherstellung bildet die Ergotherapie den Schwerpunkt. Wiedergewonnene Funktionen, besonders im motorischen und koordinativen Bereich, sollen selbstständig umgesetzt werden: > körperliche Bewegung wird auf die Alltagsbewältigung hin konkretisiert (z. B. Anziehtraining), > geistig-seelische Beweglichkeit wird herausgefordert und gefördert durch das eigene Tun, > das „Ergon“, das wiederum auch den Körper auf seine Weise beansprucht (z. B. Arbeit mit Ton, Weben). Abb. 33.8 > Gruppenangebote wirken motivationsfördernd und unterstützend. Die Fachlichkeit der Ergotherapie zeigt sich gerade in der sorgfältigen Auswahl dieser Beschäftigung, die, gleichsam als Heilmittel eingesetzt, den alten Menschen ganzheitlich ansprechen und Interesse wecken soll. Darum befasst sich die Ergotherapie auch mit Wahrnehmungs- und Sensibilitätsstörungen und mit Störungen der Konzentrationsfähigkeit. Fähigkeiten des Ergotherapeuten. Die seelische, geistige, körperliche und soziale Beweglichkeit soll in Gang kommen und dem alten Menschen die Teilhabe am Leben umfassender erschließen. Der Ergotherapeut braucht neben seiner handwerklichen Qualifikation gute psychologische und gerontologische Kenntnisse, um den alten Menschen so zu fördern und zu begleiten, dass er zu seiner Krankheitsbewältigung findet. Die Vielfalt der ergotherapeutischen Möglichkeiten lässt sowohl eine Einzel- wie auch eine Gruppenbehandlung zu, wobei der alte Mensch in der ersten Behandlungsphase wohl immer eine ganz individuelle Anregungssituation benötigt. Logopäden Obgleich es immer mehr kommunikationsgestörte Menschen gibt, ist die Anzahl praktizierender Logopäden noch sehr klein. Logopäden haben ihren Schwerpunkt im medizinisch-therapeutischen Bereich und sind fachlich zuständig bei allen Störungen: > der Stimme, > der Sprache, > des Sprechablaufes, > bei Störungen des Gehörs, soweit sich diese auf die Sprache auswirken. Häufig gehört auch das Schlucktraining zu ihrem Aufgabenbereich. Auch hier gilt es wieder, gesetzte Impulse z. B. durch Pflegende in Alltaghandlungen umzusetzen. In Zusammenarbeit mit dem behandelnden Arzt sind Logopäden in ihrem Bereich selbstständig und eigenverantwortlich tätig. Fördern verbliebener Fähigkeiten. Nach einer sorgfältigen, meist zeitaufwändigen Diagnostik baut die Behandlung gezielt auf den verbliebenen intakten Fähigkeiten im Sprachbereich auf. Alles Wiedererlernte muss, wenn es nicht wieder verloren gehen soll, ständig wiederholt werden, bis es automatisiert ist. Kommunikationsstrategien. Wo eine Störung nicht mehr weiter rückbildungsfähig ist, wird der Logopäde mit dem Betroffenen rehabilitativ bestimmte Kommunikationsstrategien einüben, damit er sich auf diese Weise wenigstens etwas verständigen kann. Gerade im Alter wird das frühere Sprachvermögen in der Regel nicht wieder erreicht. Aber schon das Ziel die Kommunikationsfähigkeit zu verbessern und die soziale Integration zu erleichtern, kann dem Betroffenen einen erheblichen Zuwachs an Lebensqualität bringen. 33 Sozialarbeiter und -pädagogen Nachdem sich in Krankenhäusern seit einiger Zeit die soziale Arbeit fest etabliert hat, richten auch mehr und mehr Einrichtungen der stationären Altenhilfe einen Sozialdienst ein. Wahrgenommen wird er vorwiegend von Fachkräften aus dem Bereich der Sozialarbeit bzw. Sozialpädagogik. Die Aufgabenstellung des Sozialdienstes variiert von Einrichtung zu Einrichtung entsprechend der jeweiligen Konzeption und individuellen Situation. Im Vordergrund stehen Aufgaben der Prävention und der sozialen Rehabilitation des alten Menschen im weitesten Sinn. Überleitung. Bei den inzwischen sehr kurzen Verweildauern in Akutkliniken kommt dem Sozialdienst gemeinsam mit den Pflegenden die wichtige Aufgabe der Überleitung in weiter betreuende Institutionen oder in die häusliche Situation zu. Oder es gilt gemeinsam mit den anderen Mitgliedern des therapeutischen Teams die Rückkehr in die häusliche Umgebung zu organisieren und die Versorgung mit Hilfsmitteln abzuklären. Heimaufnahme. In manchen Einrichtungen hat der Sozialdienst seinen Arbeitsschwerpunkt in der Heimaufnahme und allen damit zusammenhängenden Fragen (Kap. 39, S. 714). Ebenso gehört häufig die Beratung von Mitarbeitern, Bewohnern und Angehörigen bei Antragstellungen und Behördengängen zu den Aufgaben. Mitarbeiter des Sozialdienstes sind z. B. an der Tagesgestaltung und bei der Organisation von Festen beteiligt. Neuropsychologen Diese speziell ausgebildeten Psychologen diagnostizieren und behandeln hirnorganisch verursachte kognitive Fehlfunktionen und Störungen des emotionalen Erlebens. Wie sie zum Beispiel nach einem Schlaganfall oder anderen neurologischen Erkrankungen auftreten. Denn damit verbundene Störungen psychosozialer Beziehungen verhindern unter Umständen eine erfolgreiche Rehabilitation. Die Neuropsychologie nimmt durch gezielte und methodisch angeleitete Interventionen Einfluss auf die Handlungssteuerung der Patienten (Abb. 33.9). Auch die neuropsychologische Therapie bezieht sich nicht ausschließlich auf die Schädigung, sondern hat immer auch die Aktivität und Teilhabe, und damit den ganzen Menschen im Fokus (Gauggel, 1999). Musiktherapeuten Kommunikation ohne Worte kann bei Menschen, die Wahrnehmungsbeeinträchtigungen haben oder sich nicht mehr in bisher gewohnter Weise mitteilen können, über Musik stattfinden. Speziell ausgebildete Musiktherapeuten können mit Betroffenen arbeiten und so die Kommunikation verbessern oder sogar wieder ermöglichen (Abb. 33.10). 1.5 Bei der medizinischen Diagnostik und Therapie mitwirken Köther, THIEMEs Altenpflege (ISBN 9783131391322), 䊚 2007 Georg Thieme Verlag KG 625 33 Geriatrische Prävention und Rehabilitation häusliche Umgebung. Dazu ist es erforderlich mit den Betroffenen im Vorfeld gezielt Informationen über die jeweilige Situation einzuholen. Die für die weitere pflegerische Versorgung relevanten Informationen werden an die Weiter-Betreuenden (Angehörige oder professionell Pflegende) gegeben. Informationsweitergabe Abb. 33.9 > Neuropsychologische Übungen können z. B. mithilfe eines speziellen Computers durchgeführt werden. Auch Menschen, die bisher nicht aktiv Musik gemacht haben, können diese Form des Ausdrucks nutzen und so ihre Lebensqualität verbessern. Seelsorger Für alte Menschen, die existenziell bedrohende Erkrankungen oder Beeinträchtigungen durchleben, stellen sich oft Sinnfragen. Aus der Biografie heraus lassen sich häufig auch spirituelle Bedürfnisse ableiten. Seelsorge kann unterstützen und die großen Herausforderungen, denen sich alte Menschen stellen müssen, begleiten. Begleitung und Beistand durch Seelsorge ermöglichen oft erst weitere Schritte, die die Betroffenen machen. Diskutieren Sie allein oder in der Gruppe über folgende Fragen: > Welche der in diesem Kapitel genannten Berufsgruppen sind Ihnen in Ihren Praxiseinsätzen schon begegnet? > Welche Aufgaben hatten diese Berufsgruppen in den jeweiligen Einrichtungen? > Welche Aufgaben haben die einzelnen Mitarbeiter im therapeutischen Team auf das Fallbeispiel bezogen? L Abb. 33.10 > Eine Musiktherapie, z. B. wie hier am Klavier fördert die Beweglichkeit des Betroffenen und damit seine Selbstständigkeit. Bei welchen Pflegehandlungen können Pflegende bei Herrn Keller Gehtraining integrieren? > Was würden Sie Frau Keller in Bezug auf die mitgebrachten Lebensmittel raten? > Nennen Sie Möglichkeiten Herrn Keller bei der Ernährung mit Sondenkost Geschmack erleben zu lassen. > Welche Hilfsmittel sind für Herrn Keller aus Ihrer Sicht erforderlich, damit er nach Hause zurückkehren kann? > 33.4.3 Qualitätssicherung Damit soll ein möglichst nahtloser Übergang aus der Akutsituation über die Rehabilitation bis hin zur endgültigen Wohnsituation geschaffen werden. Denn noch bedeutet eine Akuterkrankung für geriatrische Patienten häufig Immobilität und daraus resultierende Pflegebedürftigkeit. Um diese fatale Situation für alte Menschen zu verhindern, müssen alle Beteiligten, ob Einzelperson, wie der weiter betreuende Ehepartner, der Sohn bzw. die Tochter, oder alle betreuenden Mitarbeiter von Institutionen, über den gleichen Informationsstand verfügen. Informationen über pflegerische Erfordernisse, Ressourcen und Bewältigungsstrategien der Betroffenen müssen über die Rehabilitation hinaus transparent und nutzbar sein. Beispiel. Denn nur wenn wir wissen, dass Herr Keller sich wegen seiner Katheterversorgung schämt und deswegen sein Zimmer nicht verlässt, erfassen wir die eigentliche Ursache für seine anscheinend mangelnde Motivation. Vernetztes Wissen trägt so zu einer qualitativ guten Versorgung bei. Durch strukturierte Überleitung reflektieren die Mitarbeiter des therapeutischen Teams auch stets ihre eigene Leistung und leisten somit einen aktiven Teil zur Qualitätssicherung. M Eine der größten Herausforderungen der geriatrischen Rehabilitation ist die erfolgreiche Überleitung der Betroffenen in eine weiter betreuende Institution oder im Idealfall in die Lern- und Leseservice Das Wichtigste im Überblick Was bedeutet geriatrische Rehabilitation für alte Menschen? Geriatrische Rehabilitation bedeutet die Befähigung zur Wiedererlangung der größtmöglichen Selbstständigkeit. Wie kann die Motivation in der geriatrischen Rehabilitation bestärkt werden? Die Motivation kann folgendermaßen gefördert werden: > die Betroffenen dort abholen, wo sie stehen, 626 an gelebtes Leben anknüpfen, Bedürfnisse und Prioritäten berücksichtigen, > Ziele mit allen Betroffenen gemeinsam festlegen, > erreichbare Ziele definieren, > auch kleine Erfolge deutlich machen (positive Rückkoppelung). Schädigung (Impairment), Aktivität (Activity), > Teilhabe (Participation), > Kontextfaktoren. > > > > Welche Komponenten umfasst die ICF nach der WHO? Der Begriff Rehabilitation umfasst folgende Komponenten: Wie kann die Verfestigung von nicht physiologischen oder schädigenden Bewegungsabläufen minimiert werden? Die Verfestigung von nicht physiologischen oder schädigenden Bewegungsabläufen kann durch frühzeitiges und konsequentes Einleiten von rehabilitativen Maßnahmen minimiert werden. 1 Aufgaben und Konzepte der Altenpflege Köther, THIEMEs Altenpflege (ISBN 9783131391322), 䊚 2007 Georg Thieme Verlag KG Lern- und Leseservice Welche Formen der Rehabilitation gibt es? Es gibt die medizinische, berufliche, soziale und geriatrische Rehabilitation. Was sind die wichtigsten Voraussetzungen für eine geriatrische Rehabilitation? Die wichtigsten Voraussetzungen für eine geriatrische Rehabilitation sind: > biologisch ältere Menschen, > durch altersbedingte Funktionseinschränkungen bei Erkrankungen liegen akute Gefährdungen vor, > Multimorbidität, > reduzierte oder bedrohte Alltagskompetenz und damit verbundene mögliche Pflegebedürftigkeit. Was wird unter dem Leitsatz – Rehabilitation vor Pflege – verstanden? Im Pflegeversicherungsgesetz ist die Rehabilitation älterer Menschen verankert um dem drohenden Eintritt von Pflegebedürftigkeit entgegenzuwirken oder die Auswirkungen zu reduzieren. Wie wird geriatrische Rehabilitation finanziert? Die Finanzierung geriatrischer Rehabilitation erfolgt durch die Krankenkassen. Welche Formen geriatrischer Rehabilitation sind möglich? Eine geriatrische Rehabilitation kann vollstationär, teilstationär oder ambulant erfolgen. Was wird unter Schnittstellenmanagement verstanden? Die Vernetzung der versorgenden und weiter betreuenden Institutionen und Einrichtungen. Informationsweitergabe und Zielabsprache mit allen Betroffenen. Mit dem Ziel Versorgungsbrüche zu vermeiden und eine reibungslose Überleitung von erforderlichen Informationen und Interventionen zu gewährleisten. Wo kann geriatrische Rehabilitation geleistet werden? Einen Schwerpunkt bildet die geriatrische Rehabilitationsklinik. Darüber hinaus können Leistungen auch in Einrichtungen der Kurzzeitpflege, in stationären Altenpflegeeinrichtungen, in Tageskliniken, ambulant oder als mobile Rehabilitation in der häuslichen Umgebung erbracht werden. Was ist das geriatrische Assessment? Zielsetzung des geriatrischen Assessments ist die gemeinsame Diagnostik und Maßnahmenplanung aller Beteiligten. Die pflegerische, medizinische, ergotherapeutische oder krankengymnastische Diagnosestellung erfolgt auf der Grundlage standardisierter Assessmentinstrumente. Die einzelnen Ergebnisse fließen in einer Teambesprechung in eine gemeinsame Zielsetzung und daraus resultierende Maßnahmenplanung ein. Zu definierten Terminen wird dann die Maßnahmenplanung evaluiert und ggf. angepasst oder verändert. Wer ist an der Zielsetzung und Maßnahmenplanung beteiligt? An der Zielsetzung und Maßnahmenplanung sind beteiligt: > Betroffene, > Lebenspartner / Angehörige, > alle berufsmäßig beteiligten Personen, z. B.: Pflegende, Mediziner, Krankengymnasten. Was ist das therapeutische Team? Ein multiprofessionelles Team, das ein gemeinsames Ziel und eine gemeinsames Konzept verfolgt. Innerhalb des therapeutischen Teams müssen die Aufgaben klar definiert sein. Welche Rolle hat Pflege in der geriatrischen Rehabilitation? Pflegende haben innerhalb der geriatrischen Rehabilitation eine Schlüsselstellung. Es gilt die Übungseinheiten in den Tagesablauf zu integrieren und damit zu festigen. 33 Wie gestaltet sich Qualitätssicherung in der geriatrischen Rehabilitation? Kontinuierliche und strukturierte Leistungsüberprüfung in Fallbesprechungen ermöglichen eine Reflexion der eigenen Leistung durch Transparenz. Die Vernetzung der Bereiche bedingt eine ständige Abstimmung und damit eine kontinuierliche Verbesserung der rehabilitativen Angebote. Verwendete Literatur Arbeitsgruppe Geriatrisches Assessment (Hg.): Geriatrisches Basisassessment. MMV Medizin, München 1997 Bundesarbeitsgemeinschaft der Klinisch-Geriatrischen Einrichtungen e.V., Deutsche Gesellschaft für Geriatrie e.V., Deutsche Gesellschaft für Gerontologie und Geriatrie e.V.: Abgrenzungskriterien der Geriatrie V1.3. URL: http://www.dgggonline.de/pdf/abgrenzungskriterien_geriatrie_v13.pdf (Stand 16.03.2004) Bundesministerium für Familien und Senioren: Erster Altenbericht. Die Lebenssituation älterer Menschen in Deutschland. Drucksache 12 / 5897, Bonn 1993 Deutsches Netzwerk für Qualitätsentwicklung in der Pflege (Hg.): Expertenstandard Entlassungsmanagement in der Pflege. 2002 Enders, C.: Rehabilitation kompakt. Ullstein Mosby, Berlin 1997 Gauggel S. u. a.: Klinische Neuropsychologie. URL: http://www.gnp.de/informationsmaterial/klinische _neuropsychologie,html (Stand 30.4.2004) Hotze, E.: Pflege in der medizinischen Rehabilitation. Mabuse, Frankfurt a.M. 1997 Juchli, L.: Pflege. Praxis und Theorie der Gesundheits- und Krankheitslehre. Thieme, Stuttgart 1997 Kuratorium Deutsche Alterhilfe (KDA): Mobilität und Mobilitätsstörungen von HeimbewohnerInnen. Bericht 1 + 2. URL: http:// + dl_dl = 4 (Stand 29.04.2004) Mayer, U. u. P. B. Baltes: Die Berliner Altersstudie. Akademie Verlag, Berlin 1996 Runge, M. u. G. Rehfeld: Geriatrische Rehabilitation im therapeutischen Team. Thieme, Stuttgart 2000 Seibold, H.: Geriatrische Rehabilitation. In: Köther, I. u. E. Gnamm (Hg.): Altenpflege in Ausbildung und Praxis. 4 Aufl., Thieme Stuttgart 2000 World Health Organisation (WHO): International Classification of Functioning, Disability and Health. ICF, 2001 http://www.dmdi.de/static/de/klassi/ict/index.htm (Zugriff 15.01.2001) 1.5 Bei der medizinischen Diagnostik und Therapie mitwirken Köther, THIEMEs Altenpflege (ISBN 9783131391322), 䊚 2007 Georg Thieme Verlag KG 627