Risiken der Kapitalanlage (Stand: Juli 2017) 1 vaamo-Leitfaden zu den Risiken der Kapitalanlage Aufgrund des weltweit niedrigen Zinsumfeldes gewinnen höherverzinsliche Kapitalanlagen in Form von Wertpapieren zur Altersabsicherung als auch zum Kapitalerhalt und dem allgemeinen Vermögensaufbau zunehmend an Bedeutung. Auch das entsprechende Angebot an investierbaren Wertpapieren nimmt stetig zu, gleichzeitig zudem aber deren Komplexität. Ein Verständnis über die verschiedenen Anlageformen und insbesondere den mit Ihnen einhergehenden Risiken ist allerdings die Basis für eine den persönlichen und wirtschaftlichen Verhältnissen zugeschnittene Anlageentscheidung. Mit diesem Leitfaden will Ihnen vaamo daher in komprimierter Form die Grundlagen und Risiken vermitteln, die mit verschiedenen Anlagen, Produkten als auch Finanzdienstleistungen, einhergehen. Um eine Geldanlage bei vaamo tätigen zu können, müssen Sie die im folgenden beschriebenen Risiken verstanden haben. Damit dieser Leitfaden nicht an Übersichtlichkeit verliert, werden weitestgehend nur die Anlageformen behandelt, die auch in den vaamoPortfolien Einzug finden können. Sowohl Sparvarianten wie Festgeld und Tagesgeld, als auch Hochrisikoprodukte wie CFDs, Optionsscheine, Zertifikate, geschlossene Fonds und Hedgefonds werden daher ausgelassen. Wenn Sie zu einzelnen Risiken noch Fragen haben und Gesprächsbedarf besteht, dann steht selbstverständlich unser Team jederzeit gerne im Chat, per E-Mail unter [email protected] oder telefonisch (069 3807 6632) zur Verfügung. 2 Kapitalanlage: Anlagekriterien und Strategie Unter einer Kapitalanlage versteht man grundsätzlich die langfristige Anlage von Kapital zum Zwecke des Werterhalts und Erzielung von Rendite. Bei der Entscheidung welche Anlageform der eigenen Risikotragfähigkeit, dem Anlagehorizont und -ziel entspricht, spielen folgende Fragen eine Rolle: In welchem Ausmaß bin ich bereit Wertschwankungen und finanzielle Verluste zu tragen? Wie lange kann ich auf den Rückfluss des investierten Kapitals warten? Was ist meine Rendite-Erwartung? Gleichzeitig heben diese 3 Fragen die 3 grundlegenden Anlagekriterien Sicherheit, Liquidität und Rentabilität hervor, die in Wechselbeziehung zu einander stehen und auch miteinander konkurrieren. Sicherheit: „Erhalt des Vermögens“ Die Sicherheit einer Anlage ist abhängig von den Risiken die mit ihr einhergehen, wie beispielsweise der Bonität des Schuldners, dem Kursrisiko oder dem Wechselkursrisiko bei Auslandsanlagen. Eine Erhöhung der Sicherheit kann unter anderem durch eine Streuung (Diversifikation) des Kapitals über verschiedene Wertpapierformen oder über die Vermögensanlage in verschiedene Branchen, Länder und Währungen erreicht werden. Liquidität: „Grad der Verfügbarkeit“ Hierunter versteht man, wie schnell das investierte Kapital wieder in Bargeld oder Bankguthaben umgetauscht werden kann. Während die Veräußerung einer Immobilie beispielsweise mehr Zeit in Anspruch nimmt, vaamo ist eine Marke der Sciuridae Vermögensverwaltung GmbH. Sciuridae Vermögensverwaltungs GmbH I Mainzer Landstr. 250-254 I 60326 Frankfurt am Main Geschäftsführung: Dr. Thomas Bloch, Dr. Oliver Vins Sitz und Registergericht: Frankfurt am Main / HRB 105192 I USt-IdNr.: DE815657241 Risiken der Kapitalanlage (Stand: Juli 2017) - können Aktien in der Regel schnell an der Börse verkauft werden. Rentabilität: „Ertrag auf das Kapital“ Die Rentabilität einer Anlage bemisst sich an deren Erträgen, die bei Wertpapieren in Form von Zins-, Dividendenzahlungen, sonstigen Ausschüttungen und Wertsteigerungen, wie Kursgewinnen, auftreten. Je nach Anlageform können diese Erträge regelmäßig erhalten oder nicht ausgeschüttet und stattdessen angesammelt (thesauriert) werden. Auch können die Erträge je nach Anlageform festgelegt sein (Anleihen) oder schwanken (Dividenden). Um die Rentabilität der verschieden Anlageformen unabhängig von der Ertragsart vergleichbar zu machen, wird die Rendite als Kennzahl verwendet. Unter Rendite versteht man ganz einfach das Verhältnis zwischen dem jährlichen Ertrag bezogen auf den Kapitaleinsatz und unter Berücksichtigung der Restlaufzeit des Wertpapiers. Das magische Dreieck der Vermögensanlage: Sicherheit Rentabilität Liquidität Das „magische Dreieck“ der Vermögensanlage verdeutlicht die Schwierigkeit alle 3 grundlegenden Aspekte optimal abzudecken, denn sie sind nicht ohne Kompromisse miteinander vereinbar. Eine hohe Sicherheit der Anlage geht meist auf Kosten der Rendite. Tagesgeldkonten beispielsweise sind durch den Einlagensicherungsfonds einer Bank abgesichert und weisen eine hohe Liquidität auf, da sie jederzeit aufgelöst werden können. Sie erzielen als Rendite allerdings teilweise nicht einmal die Inflationsverluste. Auf der anderen Seite stehen beispielsweise Aktien, die eine höhere Rendite versprechen und auch durch tägliche Handelbarkeit eine hohe Liquidität aufweisen. Mit dem Risiko der Kurschwankungen allerdings geht dies auf Kosten der Sicherheit. Für den Anleger gilt es sich die anfangs formulierten Fragen zu stellen, um darauf basierend eigene Präferenzen zum Erreichen seiner Anlageziele zu setzen. 3 Basisrisiken am Kapitalmarkt Bevor auf die Grundlagen und die speziellen Risiken der einzelnen Anlageformen eingegangen wird, ist es notwendig, die Basisrisiken, die bei der Kapitalanlage alle Anlageformen betreffen, zu verstehen. Denn auch diese Risiken spielen bei der Anlagestrategie eine wichtige Rolle. 3.1 Konjunkturrisiko Unter dem Konjunkturrisiko wird das Risiko von Wertverlusten verstanden, die aufgrund einer Fehleinschätzung der Konjunkturlage und dessen Auswirkung auf die Kapitalanlage entstehen. Die Konjunktur wird als zyklische Wellenbewegung entlang eines langfristigen Wachstumspfades betrachtet und besteht aus den vier Phasen Depression, Aufschwung, Konjunkturboom und Rezession. Nicht nur Dauer und Ausmaß der Phasen variieren, verschiedene Volkswirtschaften können sich zum selben Zeitpunkt auch in unterschiedlichen Phasen befinden. Für die eigene Kapitalanlage ist wichtig zu verstehen, dass verschiedene Anlageformen auch unterschiedlich auf die jeweilige Konjunktursituation reagieren können. Während beispielsweise in Rezessionsphasen die Nachfrage nach sichereren Wertpapieren zunehmen kann, vaamo ist eine Marke der Sciuridae Vermögensverwaltung GmbH. Sciuridae Vermögensverwaltungs GmbH I Mainzer Landstr. 250-254 I 60326 Frankfurt am Main Geschäftsführung: Dr. Thomas Bloch, Dr. Oliver Vins Sitz und Registergericht: Frankfurt am Main / HRB 105192 I USt-IdNr.: DE815657241 Risiken der Kapitalanlage (Stand: Juli 2017) profitieren risikoreichere Anlageformen in BoomPhasen. Ein wichtiger Aspekt der insbesondere in den letzten Jahren an Bedeutung gewonnen hat, ist der Einfluss auf die Kapitalmärkte durch die Interventionen von Staaten und Zentralbanken als Reaktion auf die jeweilige Konjunkturentwicklung. Als Beispiel ist hier das Wertpapieraufkaufprogramm der EZB (Europäische Zentralbank) zu nennen, die unter anderem zu einer hohen Nachfrage nach, und einem starken Absinken der Rendite in, Staatsanleihen geführt hat. 3.2 Zinsänderungsrisiko Der Marktzins kann sich ändern und hat einen erheblichen Einfluss auf die Wertentwicklung verschiedener Anlageformen. Die Ungewissheit über die zukünftige Entwicklung des Marktzinsniveaus stellt damit das Zinsänderungsrisiko dar. Im obigen Beispiel (unter 2.1) hat die EZB durch ihr Wertpapieraufkaufprogramm das allgemeine Zinsniveau gesenkt. Zentralbanken können insbesondere aber auch durch Leitzinsänderungen Einfluss auf das Zinsniveau nehmen. Aber auch die staatliche Haushaltspolitik, die Entwicklung der Konjunktur, die Inflation, sowie das ausländische Zinsniveau und Wechselkurserwartungen, stellen Faktoren für eine Änderung des Marktzinses dar. Insbesondere festverzinsliche Wertpapiere reagieren sehr sensibel auf Schwankungen im Marktzins. So führt in der Regel ein starker Anstieg der Kapitalmarktzinsen zu Kursverlusten bei Anleihen. Auf das Zinsänderungsrisiko bei Anleihen wird in den „speziellen Risiken zu festverzinslichen Wertpapieren“ ausführlicher eingegangen. Zinsänderungen haben aber auch auf Aktien teilweise einen erheblichen Einfluss, da Aktienrenditen z.B. bei niedrigen Zinsen attraktiver erscheinen. So ist häufig zu beobachten, dass (erwartete) Zinssteigerungen zu Kursrückgängen bei Aktien führen und umgekehrt. 3.3 Inflationsrisiko Das Risiko aufgrund einer Geldentwertung (Kaufkraftverlust) einen Vermögensschaden zu erleiden, wird als Inflationsrisiko bezeichnet und bezieht sich sowohl auf den Realwert des Vermögens als auch den realen Ertrag, der mit dem Vermögen erwirtschaftet werden soll. Um dieses Risiko zu minimieren, sollten Sie daher auf die Realverzinsung einer Anlage achten, die sich aus der Differenz zwischen Rendite und Inflation ergibt. Als Beispiel: Erwirtschaftet eine Anlage über einen bestimmten Zeitraum eine Rendite von 3% während die Inflation im selben Zeitraum 2% beträgt, dann ergibt sich ein Realzins von +1%. Bleibt die Rendite der Anlage gleich, die Inflation beträgt im selben Zeitraum allerdings +4%, dann ergibt sich ein negativer Realzins von -1%. Somit hätten Sie einen Kaufkraftverlust von 1% in dieser Anlageform erlitten. 3.4 Länderrisiko und Transferrisiko Mit dem Länder- und Transferrisiko wird die Gefahr bezeichnet, dass ein Schuldner trotz Zahlungsfähigkeit seinen Zahlungsverpflichtungen nicht nachkommen kann, weil in dem Land seines Unternehmenssitzes Devisen- oder Transferbeschränkungen eintreten. Bei Wertpapieren in Fremdwährung bezeichnet das Länder- und Transferrisiko die Gefahr, dass Ausschüttungen in einer Währung erfolgen, die aufgrund von Devisenbeschränkungen nicht mehr frei konvertierbar ist. Destabilisierende Ereignisse in politischen und sozialen Systemen, Devisenknappheit und auch außenpolitische Spannungen können dazu führen, dass Regierungen die Transferfähigkeit ihrer Währung vaamo ist eine Marke der Sciuridae Vermögensverwaltung GmbH. Sciuridae Vermögensverwaltungs GmbH I Mainzer Landstr. 250-254 I 60326 Frankfurt am Main Geschäftsführung: Dr. Thomas Bloch, Dr. Oliver Vins Sitz und Registergericht: Frankfurt am Main / HRB 105192 I USt-IdNr.: DE815657241 Risiken der Kapitalanlage (Stand: Juli 2017) einschränken oder Einfluss auf die Bedienung von Auslandsschulden nehmen. Das Transferrisiko lässt sich leider nicht absichern. 3.5 Währungsrisiko Bei einer Investition von Kapital in einer anderen Währung, besteht die Gefahr von Wertverlusten durch einen Devisenkursverlust in der betreffenden Anlage. Gewinnt der Euro gegenüber der anderen Währung an Wert, dann erhält man bei der Rückkonvertierung weniger Euro je fremder Währungseinheit. Als Beispiel: Man investiert in eine US-amerikanische auf USD lautende Aktie und verkauft diese mit einem Kursgewinn von 5%. Gleichzeitig gewinnt der Euro im selben Zeitraum 5% an Wert gegenüber dem USD. Dann hätte man sein Kapital in USD um 5% gesteigert, bei dem Rückumtausch in Euro allerdings 5% Devisenkursverluste erlitten, wodurch am Ende in Euro keine Rendite erzielt wurde. Dieses Währungsrisiko tritt selbst bei ausländischen Aktien auf, die an einer deutschen Börse in Euro handelbar sind. 3.6 Volatilität Kurse von Wertpapieren schwanken im Zeitablauf mehr oder weniger stark. Das Maß dieser Schwankungen innerhalb eines bestimmten Zeitraumes wird als Volatilität bezeichnet. Um die Volatilität verschiedener Wertpapiere vergleichbar zu machen, berechnet man diese anhand historischer Daten und bestimmter statistischer Verfahren. Ein Wertpapier mit hoher Volatilität signalisiert hohe Kursschwankungen in der Vergangenheit, sowohl nach oben als auch nach unten. Wertpapiere mit einer hohen Volatilität bergen ein erhöhtes Kursverlustrisiko - aber auch Kurssteigerungspotenzial - und werden damit als riskanter eingestuft. 3.7 Liquiditätsrisiko Die Liquidität einer Anlage beschreibt, inwieweit der Anleger seine Kapitalanlage jederzeit zu marktgerechten Preisen veräußern kann. Grundsätzlich bestimmt die Breite und Tiefe eines Marktes die Liquidität einer Anlage. Von Tiefe spricht man, wenn eine hohe Anzahl an Verkaufsund Kaufaufträgen um den aktuellen Kurs vorhanden ist, so dass es bei einer Order zu keinen zu starken Kurssprüngen kommt. Ein breiter Markt bezeichnet ein Umfeld, indem zahlreiche Aufträge auch von einem hohen Volumen begleitet sind, so dass auch größere Order problemlos platziert werden können, ohne dass allzu großen Kurschwankungen auftreten. In einem illiquiden Markt besteht die Gefahr, dass die Durchführung eines Kauf- oder Verkaufsauftrages nicht sofort, sondern nur in Teilen oder zu ungünstigen Bedingungen möglich ist. Auch höhere Transaktionskosten können damit einhergehen. Die Liquidität ist auch von der Anlageform abhängig. Während in der Regel börsennotierte Produkte kurzfristig ver- und gekauft werden können, benötigt eine Immobilie üblicherweise mehr Vorlaufzeit. 3.8 Psychologisches Marktrisiko Ein nicht zu unterschätzendes Basisrisiko an den Märkten stellt das psychologische Marktrisiko dar. Durch Stimmungen, Meinungen und Gerüchte kann die Kursentwicklung einer Anlage erheblich beeinflusst werden, auch wenn die fundamentalen Faktoren sich nicht geändert haben. Insbesondere Aktien, aber auch festverzinsliche Wertpapiere und sogar Rohstoffe weisen dieses Risiko auf, das später noch einmal bei den speziellen Risiken der Aktien erläutert wird. vaamo ist eine Marke der Sciuridae Vermögensverwaltung GmbH. Sciuridae Vermögensverwaltungs GmbH I Mainzer Landstr. 250-254 I 60326 Frankfurt am Main Geschäftsführung: Dr. Thomas Bloch, Dr. Oliver Vins Sitz und Registergericht: Frankfurt am Main / HRB 105192 I USt-IdNr.: DE815657241 Risiken der Kapitalanlage (Stand: Juli 2017) 3.9 Risiko bei kreditfinanzierten Wertpapierkäufen Durch kreditfinanzierte Wertpapierkäufe, beziehungsweise der Beleihung eines Wertpapierdepots, kann eine Hebelwirkung des Kapitals erreicht und Liquidität geschaffen werden. Allerdings erhöhen sich damit die Risiken erheblich. So besteht beispielsweise die Gefahr, dass bei einem Kursrückgang der Wertpapiere, diese zum Tief teilweise oder ganz veräußert werden müssen, wenn kein Kapital mehr als Nachschuss zur Verfügung steht, um die Deckungsrelation der Wertpapiere zum Kredit aufrecht zu erhalten. Hier müssten die Kursverluste getragen werden, gleichzeitig aber auch die Kreditzinsen gezahlt und der Kredit getilgt werden. Dies kann selbst bei kreditfinanzierten langlaufenden Anleihen geschehen, wenn der Kapitalmarktzins stark steigt und die Anleihen im Depot dadurch Kursverluste erleiden. 3.10 Steuerliche Risiken Auch steuerliche Aspekte spielen eine Rolle bei der Anlagestrategie, da es letztendlich auf die Nettorendite nach Abzug der Steuern ankommt. Grundsätzlich sind Kapitalerträge einkommenssteuerpflichtig, allerdings gibt es teilweise unterschiedliche steuerliche Behandlungen für verschiedene Anlagen. Rahmenbedingungen können sich ändern und zu einer größeren Steuer- oder Abgabenlast führen. Bei Auslandsinvestitionen kommt das Risiko einer Doppelbesteuerung hinzu. Aber auch auf die Kursentwicklung der Vermögensanlage selbst können Änderungen im Steuerrecht eine Auswirkung haben, wenn diese beispielsweise die Ertragslage eines Unternehmens beeinflussen. 3.11 Informationsrisiko Fehlende, unvollständige oder sogar falsche Informationen können zu einer Fehlentscheidung bei der Kapitalanlage führen. Die Auswahl der Informationsquellen stellt bei der Kapitalanlage einen wichtigen Aspekt zur Vermeidung des Informationsrisikos dar. 3.12 Risiko bei der Verwahrung im Ausland Depotführende Banken lassen Wertpapiere die im Ausland erworben werden meist von einer dritten Partei vor Ort verwahren. Die Haftung der depotführenden Bank ist dabei nur auf die sorgfältige Auswahl und Unterweisung des Verwahrers begrenzt. Kommt es zu einer Pfändung, Vollstreckungsmaßnahme oder einem anderen Eingriff, besteht das Risiko, dass der Zugriff auf die Wertpapiere nur eingeschränkt oder überhaupt nicht möglich ist. Auch Prozessrisiken bei der Durchsetzung der eignen Ansprüche können auftreten. Für Verluste durch Beeinträchtigungen wie höhere Gewalt, Krieg oder Naturereignisse, übernimmt die depotführende Bank keine Haftung. 3.13 Risiko der Nebenkosten Nebenkosten bei der Kapitalanlage können ein Risiko beim Erreichen der Anlageziele darstellen und sollten vor der Investition stets geprüft werden. Denn je höher die Kosten sind, desto länger muss auf das Erreichen der Gewinnschwelle gewartet werden oder umso höher muss die Rendite ausfallen, was unter Umständen mit einem erhöhten Risiko erkauft werden muss. Nebenkosten entstehen beispielsweise in Form von Provisionen und Transaktionskosten beim Kauf und Verkauf von Wertpapieren. Bei börsengehandelten Wertpapieren muss vaamo ist eine Marke der Sciuridae Vermögensverwaltung GmbH. Sciuridae Vermögensverwaltungs GmbH I Mainzer Landstr. 250-254 I 60326 Frankfurt am Main Geschäftsführung: Dr. Thomas Bloch, Dr. Oliver Vins Sitz und Registergericht: Frankfurt am Main / HRB 105192 I USt-IdNr.: DE815657241 Risiken der Kapitalanlage (Stand: Juli 2017) insbesondere auch auf den Spread - der Differenz zwischen dem Ankauf- und Verkaufspreis geachtet werden. Je größer der Spread, desto stärker muss der Kurs des Wertpapiers sich zu Ihren Gunsten entwickeln, um diese anfänglichen Kosten wettzumachen. Neben direkten Orderkosten gilt es auch Folgekosten zu beachten, die beispielsweise als Depotkosten auftreten können. Einige Anlageformen wie Fonds und ETFs, können auch laufende Kosten wie Verwaltungsgebühren und fondsinterne Transaktionskosten aufweisen. Bei Investments in anderen Währungen können zusätzlich Kosten für den Tausch der Währung entstehen. 4 Finanzdienstleistungen Für den Zugang zum Kapitalmarkt ist man als Privatanleger auf Finanzdienstleistungsunternehmen angewiesen. Hier finden sich verschiedene Abstufungen mit unterschiedlichen Dienstleistungsangeboten, die jeweils auch ihre eigenen Risiken mit sich bringen. vaamo agiert als Vermögensverwalter (Finanzportfolioverwaltung). Daher wird diese Form der Finanzdienstleitung als Erstes und ausführlicher behandelt. 4.1 Vermögensverwaltung Bei der Vermögensverwaltung (auch Finanzportfolioverwaltung oder AssetManagement) erteilt der Kunde einem Vermögensverwalter ein Mandat, mit seinem Kapital im eigenen Ermessen Anlageentscheidungen zu fällen und zu tätigen. Der Verwalter ist damit berechtigt, innerhalb des Rahmens der vereinbarten Anlagerichtlinien, alle Maßnahmen zu treffen die der Verwaltung des Kunden-Portfolios zweckmäßig erscheinen, ohne zuvor jeweils eine Kundenweisung einholen zu müssen. Dies kann beispielsweise den An- und Verkauf von Vermögensgegenständen über die Börse oder auch außerhalb der Börse bedeuten. Das Ziel der Vermögensverwaltung ist die Optimierung des Vermögensportfolios des Kunden auf Basis des Risikoprofils und Anlageziels des Kunden. Der Vermögensverwalter ist für ein Mandat verpflichtet umfassende Informationen über die persönlichen Umstände, Kenntnisse und Erfahrungen zu Wertpapieren, finanzielle Verhältnisse, als auch Anlageziele des Kunden, einzuholen, um die Eignung für die spezielle Dienstleistung der Vermögensverwaltung festzustellen. Dem Kunden wird daraufhin ein eigenes Depot eingerichtet, während der Verwalter eine Dispositionsvollmacht erhält. Während nur der Kunden Überweisungen und Entnahmen tätigen darf, kann der Vermögensverwalter im Namen und auf Rechnung des Kunden, entsprechend der vereinbarten Anlagerichtlinien, Wertpapiertransaktionen tätigen und ist gleichzeitig verpflichtet das Portfolio zu überwachen. Die Dienstleistung der Vermögensverwaltung ist durch die Bundesanstalt für Finanzdienstleistungsaufsicht (BaFin) zulassungspflichtig. Bei einem Antrag werden unter anderem die fachlichen Kenntnisse, die Zuverlässigkeit und die Mindest-Kapitalausstattung geprüft, es werden allerdings ausdrücklich nicht die angebotenen Dienstleistungen und Produkte des Vermögensverwalters bewertet. Zugelassene Vermögensverwalter gehören in Deutschland der Entschädigungseinrichtung der Wertpapierhandelsunternehmen (EdW) an. Sollte ein Vermögensverwalter den Verbindlichkeiten aus den Wertpapiergeschäften seiner Kunden nicht nachkommen können und es wird durch die BaFin der Entschädigungsfall festgestellt, sind durch den Entschädigungsfonds 90% der Forderungen vaamo ist eine Marke der Sciuridae Vermögensverwaltung GmbH. Sciuridae Vermögensverwaltungs GmbH I Mainzer Landstr. 250-254 I 60326 Frankfurt am Main Geschäftsführung: Dr. Thomas Bloch, Dr. Oliver Vins Sitz und Registergericht: Frankfurt am Main / HRB 105192 I USt-IdNr.: DE815657241 Risiken der Kapitalanlage (Stand: Juli 2017) gedeckt, allerdings nur bis maximal 20.000 Euro pro Anleger. Risiken bei der Vermögensverwaltung Grundsätzlich besteht bei jeder Finanzportfolioverwaltung das Risiko einer Fehlentscheidung durch den Vermögensverwalter zuungunsten der Portfolio-Entwicklung. Im Ausnahmefall könnte es auch ohne Vorsatz bei ungünstigen Marktentwicklungen zu einer vorübergehenden Verletzung der Anlagerichtlinien kommen. 4.2 Anlageberatung 4.3 Beratungsfreies Geschäft Bei einem beratungsfreien Geschäft, prüft die depotführende Bank lediglich Ihre Kenntnisse und Erfahrungen in Bezug zu der Art der Wertpapiere, mit denen Sie auf Basis einer eigenen Entscheidung handeln möchten. Sollte der Finanzdienstleister auf Basis einer Angemessenheitsprüfung feststellen, dass die Art der Wertpapiere mit denen Sie handeln möchten, nicht Ihren Erfahrungen und Kenntnissen entspricht, wird er Sie darauf hinweisen. Dennoch darf die Bank Ihre Order auf Ihren Wunsch hin ausführen. Risiken bei beratungsfreien Geschäften Im Unterschied zur Finanzportfolioverwaltung empfiehlt ein Anlageberater seinem Kunden ein Wertpapier, die Entscheidung, als auch die Transaktion selbst, obliegt aber alleine dem Kunden. Zwar hat auch ein Anlageberater die Pflicht, die Eignung des empfohlenen Wertpapiers mit den persönlichen Umständen, der Risikoneigung, den Kenntnissen und Erfahrungen im Produkt, sowie den Anlagezielen des Kunden, abzustimmen und in einem Beratungsprotokoll zu vermerken, nicht allerdings das Portfolio und die einzelnen Positionen zu überwachen. Risiken bei der Anlageberatung Wie auch bei der Vermögensverwaltung, besteht bei der Anlageberatung das Risiko einer Fehlentscheidung des Anlageberaters zuungunsten Ihrer Portfolio-Entwicklung. Darüber hinaus besteht bei einem Provisionsmodell das Risiko, dass der Anlageberater nicht das für Sie beste Produkt empfiehlt, sondern das für den Anlageberater mit den höchsten Provisionsgewinnen einhergehende Produkt. In diesem Falle finden sich die Risiken insbesondere auf der Kundenseite in Form von möglichen Fehlentscheidungen sowie einer Unterschätzung der Risiken, die mit den gehandelten Wertpapieren einhergehen. 4.4 Reines Ausführungsgeschäft Beim Handel in sogenannten „nicht-komplexen“ Finanzinstrumenten - Optionsscheine sind beispielsweise komplexe Finanzinstrumente - kann eine depotführende Bank ein reines Ausführungsgeschäft (Execution Only) anbieten. Dabei ist im Gegensatz zum beratungsfreien Geschäft keine Angemessenheitsprüfung notwendig. Produkte die in einem reinen Ausführungsgeschäft gehandelt werden können sind beispielsweise börsengehandelte Aktien, Geldmarktinstrumente, Anleihen ohne derivatives Element und Investmentfondsanteile. Risiken bei reinen Ausführungsgeschäften Wie auch beim beratungsfreien Geschäft, liegen die Risiken hier insbesondere in einer Fehleinschätzung des Kunden bei der Produktauswahl. vaamo ist eine Marke der Sciuridae Vermögensverwaltung GmbH. Sciuridae Vermögensverwaltungs GmbH I Mainzer Landstr. 250-254 I 60326 Frankfurt am Main Geschäftsführung: Dr. Thomas Bloch, Dr. Oliver Vins Sitz und Registergericht: Frankfurt am Main / HRB 105192 I USt-IdNr.: DE815657241 Risiken der Kapitalanlage (Stand: Juli 2017) 5 Wertpapierhandel Nachdem wir die verschiedenen Abstufungen an Finanzdienstleistungs-Angeboten betrachtet haben, soll nun ein Blick auf die wesentlichen Mechanismen im Börsenhandel geworfen werden, sowie den damit einhergehenden Risiken. 5.1 Sonderbedingungen für Wertpapierorders Die Ausführung von Wertpapierorders werden durch die depotführende Bank in den Sonderbedingungen und Ausführungsgrundsätzen für Wertpapiergeschäfte beschrieben. Bei der Ausführung durch Vermögensverwalter kommen zusätzlich dessen Ausführungsgrundsätze zum Tragen. 5.2 Festpreis- und Kommissionsgeschäfte Wertpapiere, die direkt von der depotführenden Bank erworben werden können, werden manchmal in Form eines Festpreisgeschäfts angeboten. Dabei kommt es zu einem Kaufvertrag, bei dem der Verkäufer sich zum Übertrag der verkauften Wertpapiere verpflichtet und der Käufer zur Zahlung des Kaufpreises. In der Abrechnung werden Kosten und Spesen nicht gesondert ausgewiesen, sondern sind im Festpreis enthalten. Beim Kommissionsgeschäft tritt die Bank nicht als direkter Käufer oder Verkäufer der Wertpapiere auf, sondern führt das Geschäft unter eigenem Namen, beispielsweise an einer Börse, mit einer dritten Partei aus. Der Handel erfolgt allerdings unter Ihrer Rechnung, weshalb alle Vor- und Nachteile sowie Konditionen des Geschäfts Ihnen zugerechnet werden. 5.3 Börslicher und außerbörslicher Handel Wertpapiere können über Börsen und auch außerbörslich gehandelt werden. Wertpapierbörsen sind staatlich regulierte und überwachte Märkte, an den in der Regel eine Vielzahl an Marktteilnehmern zusammenfindet. Wesentliche Merkmale von Börsen sind ein regelmäßiger Handel, die Begrenzung auf zugelassene Wertpapiere, Regeln für die Preisfeststellung und den Handel, ein großes Angebot sowohl an Kauf- als auch Verkaufsaufträgen, als auch die Zulassungspflicht für teilnehmende Händler. An den Börsen zugelassene Wertpapiere sind jeweils durch gesetzliche Regelungen definierten Marktsegmenten, wie beispielsweise dem regulierten Markt und dem Freimarkt, zugeordnet. Im Wesentlichen unterscheiden sich die Marktsegmente durch die Anforderungen, die erfüllt werden müssen, um in ihnen aufgenommen zu werden, aber auch durch die Rechnungslegungsstandards und Publizitätsvorschriften für die Emittenten. Die Preise der Wertpapiere an den Börsen werden als Börsenpreise bezeichnet und werden durch eine staatliche Börsenaufsicht überwacht. Außerbörslicher Handel findet in Form von Interbankenhandel (auch Telefonverkehr), über multilaterale Handelssysteme, aber auch durch einen direkten Handel mit Market Makern statt. Insbesondere Zertifikate und Optionsscheine, aber auch ETFs und Fonds, können häufig über die depotführende Bank direkt bei einem Market Maker gekauft und verkauft werden, die stetig Kauf- und Verkaufsangebote (Quotes), und dadurch Liquidität, zur Verfügung stellen. Da ein Market Maker nicht unbedingt auf eine Börse angewiesen ist, kann dieser einen Handel über eine vaamo ist eine Marke der Sciuridae Vermögensverwaltung GmbH. Sciuridae Vermögensverwaltungs GmbH I Mainzer Landstr. 250-254 I 60326 Frankfurt am Main Geschäftsführung: Dr. Thomas Bloch, Dr. Oliver Vins Sitz und Registergericht: Frankfurt am Main / HRB 105192 I USt-IdNr.: DE815657241 Risiken der Kapitalanlage (Stand: Juli 2017) Handelsplattform auch außerhalb der Börsenzeiten, teilweise sogar am Wochenende, anbieten. Viele Fonds werden gar nicht an der Börse gehandelt und können nur über die depotführende Bank und die Kapitalanlagegesellschaft selbst erworben werden. 5.4 Präsenzbörsen und elektronische Handelssysteme Bei Präsenzbörsen treffen sich die Handelsteilnehmer am Handelsplatz zu vom jeweiligen Börsenbetreiber festgelegten Zeiten. Der Handel erfolgt hier nach festen Regeln die ebenfalls vom Börsenbetreiber festgelegt werden, aber gesetzlichen Vorgaben entsprechen müssen und auch von der Börsenaufsicht überwacht werden. Handelsabschlüsse und Börsenpreise kommen hier durch die Vermittlung von sogenannten Skontroführern zustande. Im Gegensatz dazu werden bei elektronischen Börsen und elektronischen Handelssystemen die Geschäfte durch Computer ausgeführt. Auch hier wird der Handel allerdings durch staatliche Institutionen kontrolliert und Börsenkurse generiert. 5.5 Preisfeststellung An den Präsenzbörsen wird der Preis eines Wertpapiers durch einen Skontroführer festgestellt. Skontroführer sind zur Festsetzung von Börsenpreisen zugelassene Finanzdienstleister und stellen das Bindeglied zwischen Käufern und Verkäufern eines Wertpapieres. Der Skontroführer führt ein elektronisches Orderbuch mit allen Kaufund Verkaufsaufträgen und ermittelt den Börsenpreis entweder zu einem Einheitspreis oder in fortlaufender Notierung (variabler Handel). Er ist verpflichtet bei einem Einheitspreis alle ihm vorliegenden Aufträge auszuführen (Meistausführungsprinzip), damit sichergestellt wird, dass der festgestellte Kurs die Angebots- und Nachfragesituation bestmöglich darstellt (größtmöglicher Umsatz bei geringstem Überhang auf der Unter- und Oberseite). Demgegenüber ist im elektronischen Handel kein Skontroführer, sondern ein elektronisches Handelssystem für die Preisfeststellung verantwortlich. Dieses ermittelt die Preise nach festen Regeln und ebenfalls grundsätzlich nach dem Meistausführungsprinzip. 5.5.1 Preisfeststellung bei Investmentfonds Der Börsenkurs börsengehandelter Publikumfonds, sogenannte ETFs (Exchange Traded Funds), entsteht durch Angebot und Nachfrage und kann von dem durch die Kapitalanlagegesellschaft ausgegeben Rückkaufwert (NAV) abweichen. Dabei gibt es grundsätzlich eine Differenz zwischen An- und Verkaufspreis (sogenannter Spread). Die Größe des Spread schwankt und hängt von dem Instrument und den Marktumständen ab, insbesondere der aktuellen Liquidität für das konkrete Wertpapier. Bei nicht-börsengehandelten Fonds wird in der Regel täglich der Anteilsscheinkurs über den NAV (Net Asset Value oder auch Nettoinventarwert) ermittelt. Dabei wird der Wert aller im Fonds enthaltenen Wertpapiere mit der Barreserve summiert und durch die Anzahl der ausgegebenen Fondsanteile dividiert. Dies ergibt den Rückkaufwert, der gleichzeitig den Wert des Anteilscheins darstellt. Teilweise werden hier noch Rücknahmegebühren aufgeschlagen. Der Kaufkurs ergibt sich aus dem ermittelten Wert der Fondsanteile plus dem Ausgabeaufschlag. Auch ETFs können beim Handel über einen Market Maker zum NAV erworben und veräußert werden. Statt eines Spread werden dann vom Market Maker vaamo ist eine Marke der Sciuridae Vermögensverwaltung GmbH. Sciuridae Vermögensverwaltungs GmbH I Mainzer Landstr. 250-254 I 60326 Frankfurt am Main Geschäftsführung: Dr. Thomas Bloch, Dr. Oliver Vins Sitz und Registergericht: Frankfurt am Main / HRB 105192 I USt-IdNr.: DE815657241 Risiken der Kapitalanlage (Stand: Juli 2017) sogenannte ATC (Additional Trading Cost) in Rechnung gestellt. 5.6 Auftragserteilung Generell gelten die Sonderbedingungen für Wertpapiergeschäfte in Verbindung mit den Ausführungsgrundsätzen der depotführenden Bank. Eigene Orderzusätze, wie Preisgrenzen oder eine Gültigkeitsdauer für den Auftrag, haben allerdings Vorrang. Sie sollten beachten, dass unter anderem der Ausführungsplatz der Wertpapierorder, die Mechanismen der Preisbildung, als auch die Gültigkeitsdauer der Wertpapierorder, einen erheblichen Einfluss auf den Erfolg Ihrer Wertpapierdisposition haben können. Typische Oderzusätze sind die Limitierung, das bedeutet die Erteilung einer preislichen Ober- oder Untergrenze für den Auftrag, und die Gültigkeitsdauer des Auftrags. Zudem auch der Ausführungsort, denn häufig gibt es die Wahlmöglichkeit zwischen Börse und Direkthandel/Market Maker. Außerdem muss der Vermögensverwalter die mit dem Kunden vereinbarten Auswahlgrundsätze einhalten. Risiken bei der Auftrags-Abwicklung Übermittlungsrisiko: Nicht eindeutig erteilte Aufträge können zu Irrtümern führen. Daher sind einige Angaben wie die Anweisung zum Kauf oder Verkauf, die Stückzahl, der Nominalbetrag, sowie die genaue Bezeichnung des Wertpapiers, unbedingt erforderlich. Fehlende Marktliquidität: Wenn die Marktliquidität niedrig ist und für den Kauf- oder Verkaufsauftrag ein entsprechendes Gegenangebot fehlt oder zu gering ist, besteht das Risiko, dass der Auftrag nicht ausgeführt werden kann, verzögert, oder zu einem schlechten Kurs. Auch kann es in diesem Fall zu einer Spread-Ausweitung kommen, was die Handelskosten erhöht. Preisrisiko: Bis der Auftrag ausgeführt wird, kann einige Zeit vergehen in der der Börsenkurs sich zwischenzeitlich nachteilig entwickelt. Kurs- und Handelsaussetzungen: Börsen haben Schutzmechanismen, die zu Aussetzungen des Handels führen können. Beispielsweise, wenn potenziell marktbeeinflussende Mitteilungen anstehen oder wenn die Volatilität extrem ansteigt. 6 Anlageformen In diesem Teil betrachten wir verschiedene Anlageformen und sehen uns die damit verbundenen, speziellen Risiken an. 6.1 Festverzinsliche Wertpapiere / Anleihen Festverzinsliche Wertpapiere werden auch Anleihen, Renten, Rentenpapiere, Bonds und Obligationen bezeichnet und sind handelbare Wertpapiere. Sie stellen übergeordnet Schuldverschreibungen mit einer festen oder variablen Verzinsung dar. Wenn Sie eine Anleihe erwerben, dann besitzen Sie als Käufer (Gläubiger) eine Geldforderung gegenüber dem Emittenten (Schuldner) der Anleihe. Anleihen können von Unternehmen, Körperschaften und Staaten ausgegeben werden. Anleihen gibt es in den verschiedensten Ausgestaltungen, wobei die Gemeinsamkeit in der Verzinsung einer Geldforderung liegt. Es werden im Gegensatz zu Aktien keine Anteile an, beispielsweise, einem Unternehmen erworben. Die bekanntesten festverzinslichen Wertpapiere sind Unternehmensanleihen, Genussscheine, BankenInhaberschuldverschreibungen, Pfandbriefe, Staatsanleihen, inflationsgedeckte Anleihen, Hybrid-Anleihen, Wandelanleihen und Zerobonds. vaamo ist eine Marke der Sciuridae Vermögensverwaltung GmbH. Sciuridae Vermögensverwaltungs GmbH I Mainzer Landstr. 250-254 I 60326 Frankfurt am Main Geschäftsführung: Dr. Thomas Bloch, Dr. Oliver Vins Sitz und Registergericht: Frankfurt am Main / HRB 105192 I USt-IdNr.: DE815657241 Risiken der Kapitalanlage (Stand: Juli 2017) Die Ausstattungsmerkmale einer Anleihe sind die Laufzeit, die Währung, der Nominalbetrag (Höhe der Schulden), der Rang im Insolvenzfall, sowie die Verzinsung (Kupon). Anleihen generieren Erträge über zwei verschiedene Kanäle: Einerseits über die Zinserträge während oder zum Ende der Laufzeit, anderseits über mögliche Wertsteigerungen innerhalb der Laufzeit. Die Zinshöhe einer Anleihe hängt von zahlreichen Faktoren ab. Insbesondere aber die Bonität des Emittenten und die Laufzeit der Anleihe spielen eine große Rolle. Je geringer die Kreditwürdigkeit des Emittenten desto höher die Zinsen, die dieser anbieten muss - wie bei einem Kredit. Viele Emittenten werden regelmäßig von Ratingagenturen auf ihre Bonität hin überprüft und in Risikoklassen eingeteilt, was wiederum den Zinssatz beeinflusst. Ebenfalls gilt: Je länger die Laufzeit der Anleihe, desto höhere Zinsen muss der Emittent üblicherweise bezahlen (normale Zinsstrukturkurve), um dem Investor einen Renditeausgleich für die längere Zeitspanne zu bieten, in der das Kapital gebunden ist - schließlich könnte in dieser Zeit das allgemeine Zinsniveau steigen, aber auch die Bonität des Emittenten abnehmen. In seltenen Fällen kann es auch zu einer inversen Zinsstrukturkurve kommen – dann sind die Zinsen für Forderungen mit kurzer Laufzeit höher als bei Forderungen mit langer Laufzeit. Auch der aktuelle Marktzins, der Sitz des Landes und die Währung, auf die die Anleihe läuft, beeinflussen die Verzinsung. Zinszahlungen können je nach Ausgestaltung der Anleihe während der Laufzeit ausbezahlt werden oder auch kumuliert werden, um am Ende der Laufzeit (Nullkupon-Anleihe oder Zero Bonds) gezahlt zu werden. Der Inhaber der Anleihe erhält zum Laufzeitende den Nominalbetrag zurück. Dieser kann beispielsweise im Falle von Aktienanleihen auch in Form von Aktien erfolgen. Wird von vorneherein ein fester Zinssatz über die komplette Laufzeit festgelegt, so handelt es sich um einen „Straight Bonds“. Anleihen mit variablen Zinssätzen, die sich nach bestimmten Perioden an einem aktuellen Referenzzinssatz orientieren, wie beispielsweise dem EURIBOR (European Interbank Offered Rate) und LIBOR (London Interbank Offered Rate), werden „Floater“ genannt. Da Anleihen handelbar sind und im Wert schwanken können, ist es bei einem Erwerb von Anleihen wichtig, nicht alleine auf den Nominalzins zu achten, sondern die Effektiv-Rendite im Blick zu halten. Diese ergibt sich aus dem Verhältnis zwischen der Nominalverzinsung, dem Ankaufpreis und der Restlaufzeit: Rendite = Zinssatz + ((100Kaufkurs) / Restlaufzeit in Jahren) / Kaufkurs. Spezielle Risiken bei festverzinslichen Wertpapieren Bonitätsrisiko: Das Risiko der Zahlungsunfähigkeit oder Illiquidität des Schuldners, so dass Zahlungen, teilweise oder ganz, ausfallen. Anleihen-Besitzer sind bei einem eventuell anfallenden Insolvenzverfahren als Fremdkapitalgeber allerdings bessergestellt als Aktien-Besitzer, deren Investition als Eigenkapital des Unternehmens gilt. Dadurch haben Anleihen-Besitzer Vorrang bei der Verteilung einer etwaigen Insolvenzmasse. Zinsrisiko: Veränderungen im Zinsniveau können zu Kursschwankungen führen. Steigen die Marktzinsen, fallen in der Regel die Kurse von festverzinslichen Wertpapieren. Sinken die Marktzinsen, steigen in der Regel die Kurse der festverzinslichen Wertpapiere entsprechend. Je länger die Laufzeit von festverzinslichen Wertpapieren ist, desto stärker fallen diese Kursschwankungen aus. Verkauft man die Anleihe vor Laufzeitende kann es bei einem schlechteren Kurs zu Verlusten kommen. Hat man während der Laufzeit zu einem erhöhten Niveau gekauft um auf vaamo ist eine Marke der Sciuridae Vermögensverwaltung GmbH. Sciuridae Vermögensverwaltungs GmbH I Mainzer Landstr. 250-254 I 60326 Frankfurt am Main Geschäftsführung: Dr. Thomas Bloch, Dr. Oliver Vins Sitz und Registergericht: Frankfurt am Main / HRB 105192 I USt-IdNr.: DE815657241 Risiken der Kapitalanlage (Stand: Juli 2017) weiter steigende Kurse zu spekulieren, können ebenfalls Verluste anstehen. 6.2 Aktien Die Aktie ist ein Wertpapier, das Anteile an einer Aktiengesellschaft verbrieft. Der Aktionär ist Teilhaber am Gesellschaftsvermögen, im Gegensatz zum Anleihebesitzer, der Gläubiger ist. Dadurch ergeben sich auch andere Rechte und Pflichten. Auch bei Aktien finden sich verschiedene Ausgestaltungsmöglichkeiten, insbesondere bei der Übertragbarkeit (Inhaberaktien/Namensaktien), der Darstellung des Unternehmensanteils (Nennwert-/Stückaktien) und der Verbriefung von Rechten (Stammaktien/Vorzugsaktien). Die Übertragbarkeit regelt die Möglichkeiten der Eigentumsübertragung. Bei der Inhaberaktie bleibt der Aktionär anonym, Rechte können ohne Eintragung in das Aktionärsregister ausgeübt werden und ein Verkauf ist jederzeit möglich. Dagegen muss der Besitzer der Namensaktien grundsätzlich in das Aktienregister der Gesellschaft eingetragen werden um seine Rechte wahrnehmen zu können. Für einen Übertrag muss der Aktienregistereintrag geändert werden. Bei der Sonderform der vinkulierten Namensaktie ist für die Übertragung zusätzlich das Einverständnis der Gesellschaft notwendig. In der Darstellung des Unternehmensanteils einer Aktie können Gesellschaften den Stückwert wählen, bei dem der Nennwert nicht als Betrag, sondern auf eine Anzahl von Aktien lautet (Stückaktien). Beispielsweise 100 oder 1000 Aktien. Der Beteiligungsanteil dieses Aktionärs am Unternehmen ist damit das Verhältnis zwischen seiner gehaltenen Aktienstückzahl zu der Anzahl der insgesamt ausgegebenen Aktienstückzahl. Demgegenüber entspricht der Nennwert der Nennwertaktie dem auf der Aktie aufgedrucktem Betrag. Für den Börsenpreis einer Aktie spielt es keine Rolle, ob es sich um eine Stück- oder Nennwertaktie handelt. Der Kurswert einer Aktie wird durch Angebot und Nachfrage bestimmt und reflektiert den Unternehmenswert. Stammaktien und Vorzugsaktien verbriefen unterschiedliche Rechte. Die häufigste Form stellt die Stammaktie dar, die die gesetzlichen und satzungsmäßigen Aktionärsrechte beinhaltet. Vorzugsaktien gewähren dem Besitzer gewisse Vorzüge, wie beispielsweise bei der Dividendenauszahlung oder auch dem Rang im Falle einer Insolvenz. Meist gehen sie gleichzeitig aber mit dem Wegfall von Stimmrechten einher. Grundsätzlich bietet eine Aktie zwei Ertragsquellen: Dividenden und Wertsteigerungen durch Aktienkursgewinne. Dividenden stellen eine jährliche Gewinnausschüttung des Unternehmens dar, dessen Höhe auf der Hauptversammlung festgelegt wird. Muss ein Aktienunternehmen sparen, kann es durchaus sein, dass ein Aktionär auf eine Gewinnausschüttung verzichten muss. Positive Erwartungen an den künftigen Unternehmenswert spiegeln sich in Kurswertsteigerungen der Aktien wieder. Spezielle Risiken bei Aktien Insolvenzrisiko: Als Aktionär ist man Mitinhaber der Gesellschaft und Eigenkapitalgeber. Im Insolvenzfall haben Gläubiger bzw. Fremdkapitalgeber (beispielsweise Anleihebesitzer) Vorrang bei der Aufteilung der Insolvenzmasse. Als Aktionär setzt man sich bei einer negativen Entwicklung sogar dem Totalverlust seines Investments aus. Kursänderungsrisiko: Das Kursrisiko bezeichnet die Gefahr des finanziellen Verlustes aufgrund von Kursverlusten. Aktienkurse unterliegen relativ vaamo ist eine Marke der Sciuridae Vermögensverwaltung GmbH. Sciuridae Vermögensverwaltungs GmbH I Mainzer Landstr. 250-254 I 60326 Frankfurt am Main Geschäftsführung: Dr. Thomas Bloch, Dr. Oliver Vins Sitz und Registergericht: Frankfurt am Main / HRB 105192 I USt-IdNr.: DE815657241 Risiken der Kapitalanlage (Stand: Juli 2017) großen Schwankungen. Übergeordnet bestimmt die Ertragslage des Unternehmens die Kursentwicklung. Allerdings spielen auch gesamtwirtschaftliche, geldpolitische, wirtschaftspolitische und sogar steuerrechtliche Faktoren eine Rolle. Zudem darf auch der marktpsychologische Faktor nicht außer Acht gelassen werden, da kurz- und mittelfristig häufig Spekulationen und Erwartungen die Kurse bewegen können. Das bedeutet, dass selbst bei unveränderter fundamentaler Situation eines Unternehmens, dessen Aktienkurs stark fallen und steigen kann. Dividendenrisiko: Die Höhe der Dividende einer Aktiengesellschaft richtet sich vornehmlich nach der Ertragslage des Unternehmens. Wird die Ertragslage der Gesellschaft schwächer, können Dividenden gekürzt werden oder auch vollständig ausfallen. 6.3 Rohstoffe Auch Rohstoffe bilden inzwischen eine eigene Anlageform. Im Unterschied zu den vorangegangenen Anlageprodukten generieren sie aus sich heraus keine Erträge, wie Zinsen oder Dividenden. Bei Rohstoffen wird vornehmlich auf deren Kursentwicklung spekuliert. Die Tatsache, dass Rohstoffe fast überhaupt keine Korrelation zu Wertpapieren wie Aktien oder Anleihen aufweisen, macht sie für die Diversifikation von Portfolien interessant. Allerdings ist es bei Rohstoffen unüblich diese Anlageform physisch zu erwerben wobei hier Silber und Gold eine Ausnahme spielen. Da übergeordnet Rohstoffe also nicht physisch erworben werden, wie kann man dann in Rohstoffe investieren? Die Antwort lautet über Derivate. Einfach erklärt, sind Derivate Finanzprodukte, deren Wertentwicklung von Referenzwerten abhängen, auf die sie sich beziehen. Das können Aktien, Anleihen, ETFs, Zinsen, aber eben auch Rohstoffe sein. Derivate gibt es in den verschiedensten Formen, grundsätzlich lassen sie sich aber in Festgeschäfte und Optionsgeschäfte unterscheiden. Bei Festgeschäften verpflichten sich die Vertragspartner einen Basiswert zu einem festgelegten Preis in der Zukunft zu kaufen beziehungsweise zu verkaufen, bei Optionsgeschäften wird das Recht, aber nicht die Pflicht, eingeräumt. Dabei geht es in den allermeisten Fällen nicht um die tatsächliche Auslieferung oder den „Kauf“ des Rohstoffes, sondern um Gewinne oder Verluste durch die während der Laufzeit auftretende Differenz zwischen dem tatsächlichen Marktpreis und dem festgelegten Preis. Es gibt eine Vielzahl an Derivaten auf Rohstoffe, wobei große Unterschiede in der Hebelwirkung, und damit dem Risiko, existieren. Wir möchten daher lediglich die Variante ETC (Exchange Traded Commodities) vorstellen, die dem ETF ähnelt, statt einem Index aber die Wertentwicklung von Rohstoffen tracked. Das können einzelne Rohstoffe sein, oder auch Indizes auf Rohstoffe (beispielsweise Edelmetalle, Energie-, Agrar- oder Industriegüter). Wie ETFs, werden auch ETCs an der Börse gehandelt. Die Absicherung der ETCs findet, ebenfalls wie bei ETFs, in Form der physischen Replikation oder der synthetischen Replikation statt. Bei der physischen Replikation erwirbt der Anleger eine Schuldverschreibung, die über die physische Hinterlegung des Rohstoffes, den der Emittent des ETCs in einem Kreditinstitut oder Lagerhaus einer Börse einlagert, besichert ist. Bei einer Insolvenz des ETC-Emittenten stehen die Rohstoffe außerhalb der Insolvenzmasse und werden durch einen Sicherheitentreuhänder verwertet und der anteilige Verwertungserlös dem Anleger gutgeschrieben. vaamo ist eine Marke der Sciuridae Vermögensverwaltung GmbH. Sciuridae Vermögensverwaltungs GmbH I Mainzer Landstr. 250-254 I 60326 Frankfurt am Main Geschäftsführung: Dr. Thomas Bloch, Dr. Oliver Vins Sitz und Registergericht: Frankfurt am Main / HRB 105192 I USt-IdNr.: DE815657241 Risiken der Kapitalanlage (Stand: Juli 2017) Bei Swap-abgesicherten ETCs, geht der ETCEmittent eine Swap-Vereinbarung (Tauschgeschäft) mit einer Bank ein. Der ETC-Emittent reicht bei diesem Geschäft die Anlegergelder an den SwapKontrahenten (Bank) weiter und erhält dafür die Zahlungsströme des Basiswertes. Um das Ausfallrisiko durch den Swap-Kontrahenten zu reduzieren, muss der ETC-Emittent zudem Sicherheiten in Form von Barmitteln, Wertpapieren oder Edelmetallen hinterlegen. Spotmarkt. Die Preise an den Terminmärkten (Futures) und am Spotmarkt können je nach Marktgegebenheiten teilweise große Unterschiede aufweisen. Spezielle Risiken bei Rohstoffen / Exchange Traded Commodities 6.4 Immobilien Volatilität: Rohstoffpreise weisen tendenziell eine höhere Volatilität auf. Das schlägt sich auch in einer höheren Volatilität von ETCs nieder. Fehlender Rückzahlungsschutz: Für ETCs besteht kein Kapitalschutz und keine Rückzahlungsgarantie. Der ETC-Emittent ist eine Zweckgesellschaft ohne eigene Vermögenswerte, außer den zur Sicherheit des ETC hinterlegten Vermögenswerten. In einem Insolvenzfall können die hinterlegten Vermögenswerte nicht ausreichen, um alle Zahlungsansprüche zu befriedigen, weshalb im schlimmsten Fall sogar der Totalverlust droht. Renditeunterschied: Durch laufende Entgelte und dem sogenannten Rollvorgang, treten Unterschiede in der Wertentwicklung des ETC zu dem zugrundeliegenden Spotpreis des Rohstoffs oder Index auf. So erfolgt die Nachbildung einiger ETC über Termin-Kontrakte, die eine feste Laufzeit haben. Bei einer langfristigen Teilnahme an den Basiswerten müssen daher immer wieder alte Future-Kontrakte geschlossen und neue FutureKontrakte, die auch deutlich vom Spotpreis abweichen können, eröffnet werden. Diesen Prozess nennt man Rollvorgang, der auch verdeutlicht, dass man über Futures in den Rohstoffmarkt investiert und nicht über den Vorzeitige Kündigung: Falls der ETC-Emittent oder der Swap-Kontrahent vorzeitig von seinem Kündigungsrecht aus der Swap-Vereinbarung Gebrauch macht, kann es zu einer vorzeitigen Rückzahlung des ETC kommen. Auch Immobilien stellen eine Anlageform dar. Im Gegensatz zu Rohstoffen können hier Erträge in Form von Miet- und Pachteinnahmen generiert werden, als auch durch Wertsteigerungen. Die Investition kann direkt in Form eines Immobilienerwerbs erfolgen oder indirekt über Wertpapiere. Mögliche Anlageformen über Wertpapiere stellen beispielsweise Aktien in Immobilienunternehmen, offene Immobilienfonds und Real Estate Investment Trusts (REITs) dar. In offenen Immobilienfonds verwendet die Kapitalanlagegesellschaft nach dem Grundsatz der Risikomischung die Anlegergelder überwiegend in gewerblich genutzte Grundstücke, Gebäude und eigene Bauprojekte. Um anstehende Zahlungsverpflichtungen, wie dem Erwerb von Liegenschaften und der Rücknahme von Anteilsscheinen, zu gewährleisten, werden zudem liquide Finanzanlagen gehalten. Es gelten bei offenen Immobilienfonds besondere, gesetzliche Bestimmungen. So müssen Anteilsscheine mindestens 24 Monate gehalten werden, eine Rückgabe ist nur unter Einhaltung einer 12monatigen Ankündigungsfrist möglich. Der Wert eines Anteilsscheins an einem offenen Immobilienfonds berechnet sich durch das gesamte Fondsvermögen geteilt durch die Anzahl der ausgegebenen Anteilsscheine. vaamo ist eine Marke der Sciuridae Vermögensverwaltung GmbH. Sciuridae Vermögensverwaltungs GmbH I Mainzer Landstr. 250-254 I 60326 Frankfurt am Main Geschäftsführung: Dr. Thomas Bloch, Dr. Oliver Vins Sitz und Registergericht: Frankfurt am Main / HRB 105192 I USt-IdNr.: DE815657241 Risiken der Kapitalanlage (Stand: Juli 2017) Im Unterschied zu offenen Immobilienfonds handelt es sich bei REITs um börsennotierte Immobiliengesellschaften, die ihre Erträge weitestgehend durch Vermietung und Verpachtung erzielen. Da auch deren Anteilsscheine an der Börse gehandelt werden, ist es möglich, diese jederzeit zu kaufen und zu verkaufen. wenn auch noch ein Immobilienkredit offen ist, kann das zu erheblichen finanziellen Verlusten führen. Spezielle Risiken bei Immobilien 6.5 Offene Investmentfonds Grundsätzlich gelten für offene Immobilienfonds und REITs auch die Risiken der jeweiligen Anlageform (Offene Investmentfonds beziehungsweise Aktien), wie beispielsweise das Kursrisiko der Anteilsscheine. Daher betrachten wir folgend die speziellen Risiken für Immobilien selbst. Ein Investmentfonds ist ein durch eine Kapitalgesellschaft verwaltetes Sondervermögen, das beispielsweise in Aktien, Anleihen, Immobilien, Rohstoffe oder Derivate investiert. Dabei unterscheidet man zwischen offenen Investmentfonds, bei denen Anteilsscheine jederzeit erworben und an den Emittenten zurückgegeben werden können, und geschlossenen Investmentfonds, bei denen nach Start keine Anteile mehr erworben und bis zum Laufzeitende auch nicht zurückgegeben werden können. Ertragsrisiko: Immobilien erfordern eine beträchtliche Anfangsinvestition. Erträge in Form von Verpachtung und Vermietung können allerdings durch einen Verlust der Nutzbarkeit der Liegenschaft ausfallen. Bewertungsrisiko: Der Wert einer Immobilie hängt von zahlreichen Faktoren ab, wie der Lage, der Nutzbarkeit, der Größe, aber auch steuerlichen Aspekten. Damit unterliegt die Immobilienbewertung zahlreichen Unwägbarkeiten. Illiquidität: Immobilien sind relativ illiquide. Der Prozess der Bewertung, des Verkaufs und der Übereignung bedarf unter Umständen eines langen Zeitraums. Wertverlustrisiko: Auch Immobilien können stark an Wert verlieren. So kann eine Immobilie aus individuellen Gründen an Wert verlieren, aber auch der Immobilienmarkt als Ganzes kann unter Druck geraten. Ein Beispiel stellt der Einbruch des Immobilienmarktes zu Beginn der Finanzkrise dar. Sehr viele Investoren wollten gleichzeitig ihre Gelder aus dem Immobilienmarkt abziehen, was dazu führte, dass Immobilien teilweise deutlich unter Wert verkauft werden mussten. Insbesondere Transaktionskosten: Bewertung, Kauf oder Verkauf, und Übertragung verursachen relativ hohe Kosten. Bei einem offenen Investmentfonds werden die Gelder zahlreicher Kapitalgeber gesammelt und gemäß einer festgelegten Anlagestrategie investiert und professionell verwaltet. Zudem müssen Kaitalanlagegesellschaften die Gelder nach dem Grundsatz der Risikomischung investieren. Die Anlegergelder bleiben als Fondsvermögen vom Vermögen der Kapitalanlagegesellschaft getrennt und sind somit im Insolvenzfall der Gesellschaft kein Bestandteil der Insolvenzmasse. Anleger erhalten anteilig an ihrem investierten Betrag Anteilsscheine am Fondsvermögen. Erträge der Vermögensanlage, die beispielsweise aus Zinsen, Dividenden und Kursgewinnen bestehen können, werden anteilig ausgeschüttet oder, wie bei thesaurierenden Fonds, reinvestiert. Im Falle thesaurierender Fonds ergeben sich Gewinne durch die Wertsteigerung des Fondsvermögens vaamo ist eine Marke der Sciuridae Vermögensverwaltung GmbH. Sciuridae Vermögensverwaltungs GmbH I Mainzer Landstr. 250-254 I 60326 Frankfurt am Main Geschäftsführung: Dr. Thomas Bloch, Dr. Oliver Vins Sitz und Registergericht: Frankfurt am Main / HRB 105192 I USt-IdNr.: DE815657241 Risiken der Kapitalanlage (Stand: Juli 2017) und damit Steigerungen des Werts der Anteilsscheine am Fondsvermögen. Der Wert eines Anteilscheins richtet sich nach dem Gesamtwert des Investmentfonds (Nettoinventarwert; NAV), im Falle börsengehandelter Investmentfonds liefert zudem der Börsenkurs eine Bewertung der Fondsanteile. Kapitalanlagegesellschaften bestimmen für jeden Fonds einen festen Zeitpunkt als Orderannahmeschluss für die Ausgabe oder Rücknahme von Anteilen. Bei deutschen Fonds ist dieser meistens mittags. Die Preisermittlung findet danach statt. Die Anlagestrategien von Investmentfonds variieren insbesondere in Form der Schwerpunktsetzung in der Zusammensetzung, dem geographischen Anlagehorizont, der Absicherung als auch der Ertragsverwendung. Spezielle Risiken offener Investmentfonds Fondsmanagement: Bei der Auswahl eines Investmentfonds können Sie eine Anlageentscheidung in Form der Anlagestrategie des Fonds und der Wahl der Kapitalanlagegesellschaft treffen. Danach verbleibt die Umsetzung beim Fondsmanagement, womit ein Risiko bezüglich richtiger Entscheidungen durch das Fondsmanagement besteht. Ausgabekosten: Ausgabeaufschläge und Verwaltungsgebühren können einen hohen Kostenblock verursachen, der, insbesondere wenn Sie den Fonds nur für eine kurze Zeit halten, die Performance stark belasten kann. Anteilsschein-Kursrisiko: Auch die Anteilsscheine von Investmentfonds unterliegen dem Risiko eines Kursrückganges, da sich mögliche Kursverluste der im Fonds enthaltenen Wertpapiere auf das Fondsvermögen auswirken. Einerseits kann auch bei größter Streuung eine schwache Gesamtmarktentwicklung zu fallenden Kursen der Anteilsscheine führen. Andererseits entstehen bei einer zunehmenden Spezialisierung eines Fonds (beispielsweise Länder-, Branchen- oder Fremdwährungsfonds) stärkere Risiken durch die geringere Streuung und damit stärkere Abhängigkeit zur Performance des begrenzten Anlagespektrums. Risiko der Aussetzung und Liquidität: Grundsätzlich hat jeder Anteilseigner eines offenen Investmentfonds das Recht, sich bei Rückgabe der Anteilsscheine auszahlen zu lassen. Allerdings kann in den Anlagebedingungen des Fonds der Kapitalanlagegesellschaft das Recht beschrieben sein, bei außergewöhnlichen Umständen die Rücknahme von Anteilsscheinen bis zu 3 Jahren auszusetzen. Kann die Kapitalanlagegesellschaft in dieser Zeit nicht genügend Liquidität aufbauen um die Anteilseigner auszuzahlen, kann der Fonds abgewickelt werden und dadurch Vermögensverluste entstehen lassen. Risiken bei börsengehandelten Investmentfonds: Der Preis eines Anteils eines Investmentfonds kann an der Börse von dem Wert den die Kapitalanlagegesellschaft angibt abweichen, da die Börsenkurse sich nach Angebot und Nachfrage richten und durchgängig Kurse ermittelt werden, während die Investmentgesellschaft nur einmal am Tag den Wert ermittelt. Währungsrisiken: Wenn der Investmentfonds Anteile an Wertpapieren in einer fremden Währung hält, kann sich dies bei entsprechenden Währungskursverlusten nachteilig auf die Performance auswirken. Risiko der Kündigung/Übertragung des Sondervermögens: Unter bestimmten Bedingungen ist es gesetzlich zulässig, ein Sondervermögen auf ein anderes Sondervermögen zu übertragen. Auch kann die vaamo ist eine Marke der Sciuridae Vermögensverwaltung GmbH. Sciuridae Vermögensverwaltungs GmbH I Mainzer Landstr. 250-254 I 60326 Frankfurt am Main Geschäftsführung: Dr. Thomas Bloch, Dr. Oliver Vins Sitz und Registergericht: Frankfurt am Main / HRB 105192 I USt-IdNr.: DE815657241 Risiken der Kapitalanlage (Stand: Juli 2017) Kapitalanlagegesellschaft die Verwaltung eines Fonds unter Beachtung einer Frist kündigen. Die fortgesetzte Verwaltung könnte unter ungünstigeren Konditionen stattfinden. 6.5.1 Exchange Traded Funds (ETFs) Exchange Traded Funds (ETFs) bilden eine besondere Form der offenen Investmentfonds, sollen hier zum Zwecke der Übersichtlichkeit aber separat vorgestellt werden. ETFs sind börsengehandelte offene Investmentfonds, die an mindestens einer Börse oder einem Handelsplatz gehandelt werden. Gleichzeitig müssen sie mindestens einen Market Maker aufweisen, der sicherstellt, dass der börsengehandelte Wert nicht wesentlich vom Nettoinventarwert und indikativem Nettoinventarwert abweicht. Der indikative Nettoinventarwert wird dabei mehrmals täglich auf Basis der Entwicklung der Kurse der enthaltenen Anlageprodukte berechnet. Grundsätzlich verfolgen ETFs eine passive Anlagestrategie, indem sie versuchen, einen Vergleichsindex bei möglichst geringen Kosten nachzubilden und damit auch dessen Wertentwicklung (Tracking). Daher werden sie auch häufig als passive Indexfonds bezeichnet. Dies steht im Kontrast zu einer aktiven Anlagestrategie, in der durch die Selektion von Wertpapieren und Timing versucht wird, einen Vergleichsindex zu schlagen. ETFs können, wie die offenen Investmentfonds, eine breite Anlagestrategie verfolgen und verschiedenste Anlageprodukte, wie beispielsweise Aktien, Anleihen, Branchen oder Rohstoffe, abdecken. Im Gegensatz zu offenen Investmentfonds werden ETFs in der Regel nur über Börsen oder andere Handelsplätze, z.B. direkt über einen Market Maker, ge- und verkauft und nicht von einer Kapitalanlagesellschaft bezogen. Das Besondere der ETFs liegt in ihrem Nachbau eines Vergleichsindex. Dafür gibt es zwei Herangehensweisen: Die physische Nachbildung und die synthetische Nachbildung (auch Replikation genannt). Bei der physischen Replikation werden alle Wertpapiere des abzubildenden Index (beispielsweise die 500 Einzelwerte beim S&P 500) in identischer Form nach Art und Gewichtung gekauft (Vollreplizierung). Teilweise wird der Index auch nur durch einen relevanten Teil der Wertpapiere nachgebildet (Teilreplizierung). Bei der synthetischen Nachbildung werden wiederum Swaps (Tauschgeschäfte) eingesetzt. Der ETF-Emittent erhält gegen Zahlung einer Swapgebühr die entsprechende Indexrendite (inkl. Zinsen und Dividenden) vom Swap-Kontrahenten (Bank). Die Anlegergelder selbst werden in ein Sicherheitenportfolio investiert, welches selbst wiederum aus ganz anderen Wertpapieren als denen des Index bestehen kann. Spezielle Risiken bei ETFs Grundsätzlich existieren dieselben Risiken, wie bei den oben genannten, offenen Investmentfonds. Hinzu kommen spezielle Risiken für ETFs. Kursrisiko: Wie auch bei offenen Investmentfonds besteht auch bei ETFs die Gefahr von Kursverlusten. Im Gegensatz zu traditionellen Investmentfonds werden diese allerdings nicht „aktiv“ verwaltet, weshalb beispielsweise der Kursrückgang im nachgebildeten Vergleichsindex sich annähernd eins zu eins auf die Performance des ETF auswirkt. Sie tragen somit dieselben Basisrisiken, die auch der Referenz-Index trägt. Risiken von ETFs mit physischer Replikation: Da hier die einzelnen Wertpapiere entsprechend ihrer Gewichtung gekauft werden, können, beispielsweise bei einer häufigen Indexneuzusammensetzung, hohe vaamo ist eine Marke der Sciuridae Vermögensverwaltung GmbH. Sciuridae Vermögensverwaltungs GmbH I Mainzer Landstr. 250-254 I 60326 Frankfurt am Main Geschäftsführung: Dr. Thomas Bloch, Dr. Oliver Vins Sitz und Registergericht: Frankfurt am Main / HRB 105192 I USt-IdNr.: DE815657241 Risiken der Kapitalanlage (Stand: Juli 2017) Transaktionskosten anfallen, wodurch die Erträge stärker schwanken können als bei dem zugrundeliegenden Index. Auch Dividendenzahlungen und ihre steuerliche Behandlung können Auswirkungen auf die Erträge haben. Risiken von ETFs mit synthetischer Replikation: Da die Erträge durch ein Swapgeschäft mit einer dritten Partei abgesichert wurden, besteht hier das Risiko, dass die dritte Partei ihren Zahlungsverpflichtungen nicht mehr nachkommen kann (Kontrahenten-Risiko). Wertpapierleiherisiko: Ein Investmentfonds kann zur Renditeoptimierung Wertpapiere beispielsweise an Hedge-Fonds und andere Finanzakteure verleihen. Kann ein Entleiher allerdings die Wertpapiere nicht mehr zurückgeben, dann drohen dem Investmentfonds Verluste. vaamo ist eine Marke der Sciuridae Vermögensverwaltung GmbH. Sciuridae Vermögensverwaltungs GmbH I Mainzer Landstr. 250-254 I 60326 Frankfurt am Main Geschäftsführung: Dr. Thomas Bloch, Dr. Oliver Vins Sitz und Registergericht: Frankfurt am Main / HRB 105192 I USt-IdNr.: DE815657241