Risiken der Kapitalanlage (Stand: Juli 2017) 1 vaamo

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Risiken der Kapitalanlage
(Stand: Juli 2017)
1
vaamo-Leitfaden zu den Risiken
der Kapitalanlage
Aufgrund des weltweit niedrigen Zinsumfeldes
gewinnen höherverzinsliche Kapitalanlagen in Form
von Wertpapieren zur Altersabsicherung als auch
zum Kapitalerhalt und dem allgemeinen
Vermögensaufbau zunehmend an Bedeutung.
Auch das entsprechende Angebot an
investierbaren Wertpapieren nimmt stetig zu,
gleichzeitig zudem aber deren Komplexität. Ein
Verständnis über die verschiedenen Anlageformen
und insbesondere den mit Ihnen einhergehenden
Risiken ist allerdings die Basis für eine den
persönlichen und wirtschaftlichen Verhältnissen
zugeschnittene Anlageentscheidung. Mit diesem
Leitfaden will Ihnen vaamo daher in komprimierter
Form die Grundlagen und Risiken vermitteln, die
mit verschiedenen Anlagen, Produkten als auch
Finanzdienstleistungen, einhergehen.
Um eine Geldanlage bei vaamo tätigen zu
können, müssen Sie die im folgenden
beschriebenen Risiken verstanden haben.
Damit dieser Leitfaden nicht an Übersichtlichkeit
verliert, werden weitestgehend nur die
Anlageformen behandelt, die auch in den vaamoPortfolien Einzug finden können. Sowohl
Sparvarianten wie Festgeld und Tagesgeld, als
auch Hochrisikoprodukte wie CFDs,
Optionsscheine, Zertifikate, geschlossene Fonds
und Hedgefonds werden daher ausgelassen. Wenn
Sie zu einzelnen Risiken noch Fragen haben und
Gesprächsbedarf besteht, dann steht
selbstverständlich unser Team jederzeit gerne im
Chat, per E-Mail unter [email protected] oder
telefonisch (069 3807 6632) zur Verfügung.
2
Kapitalanlage: Anlagekriterien und
Strategie
Unter einer Kapitalanlage versteht man
grundsätzlich die langfristige Anlage von Kapital
zum Zwecke des Werterhalts und Erzielung von
Rendite. Bei der Entscheidung welche Anlageform
der eigenen Risikotragfähigkeit, dem
Anlagehorizont und -ziel entspricht, spielen
folgende Fragen eine Rolle:
In welchem Ausmaß bin ich bereit
Wertschwankungen und finanzielle Verluste zu
tragen?
Wie lange kann ich auf den Rückfluss des
investierten Kapitals warten?
Was ist meine Rendite-Erwartung?
Gleichzeitig heben diese 3 Fragen die 3
grundlegenden Anlagekriterien Sicherheit,
Liquidität und Rentabilität hervor, die in
Wechselbeziehung zu einander stehen und auch
miteinander konkurrieren.
Sicherheit: „Erhalt des Vermögens“
Die Sicherheit einer Anlage ist abhängig von
den Risiken die mit ihr einhergehen, wie
beispielsweise der Bonität des Schuldners,
dem Kursrisiko oder dem Wechselkursrisiko
bei Auslandsanlagen. Eine Erhöhung der
Sicherheit kann unter anderem durch eine
Streuung (Diversifikation) des Kapitals über
verschiedene Wertpapierformen oder über die
Vermögensanlage in verschiedene Branchen,
Länder und Währungen erreicht werden.
Liquidität: „Grad der Verfügbarkeit“
Hierunter versteht man, wie schnell das
investierte Kapital wieder in Bargeld oder
Bankguthaben umgetauscht werden kann.
Während die Veräußerung einer Immobilie
beispielsweise mehr Zeit in Anspruch nimmt,
vaamo ist eine Marke der Sciuridae Vermögensverwaltung GmbH.
Sciuridae Vermögensverwaltungs GmbH I Mainzer Landstr. 250-254 I 60326 Frankfurt am Main
Geschäftsführung: Dr. Thomas Bloch, Dr. Oliver Vins
Sitz und Registergericht: Frankfurt am Main / HRB 105192 I USt-IdNr.: DE815657241
Risiken der Kapitalanlage
(Stand: Juli 2017)
-
können Aktien in der Regel schnell an der
Börse verkauft werden.
Rentabilität: „Ertrag auf das Kapital“
Die Rentabilität einer Anlage bemisst sich an
deren Erträgen, die bei Wertpapieren in Form
von Zins-, Dividendenzahlungen, sonstigen
Ausschüttungen und Wertsteigerungen, wie
Kursgewinnen, auftreten. Je nach Anlageform
können diese Erträge regelmäßig erhalten
oder nicht ausgeschüttet und stattdessen
angesammelt (thesauriert) werden. Auch
können die Erträge je nach Anlageform
festgelegt sein (Anleihen) oder schwanken
(Dividenden). Um die Rentabilität der
verschieden Anlageformen unabhängig von
der Ertragsart vergleichbar zu machen, wird
die Rendite als Kennzahl verwendet. Unter
Rendite versteht man ganz einfach das
Verhältnis zwischen dem jährlichen Ertrag
bezogen auf den Kapitaleinsatz und unter
Berücksichtigung der Restlaufzeit des
Wertpapiers.
Das magische Dreieck der Vermögensanlage:
Sicherheit
Rentabilität
Liquidität
Das „magische Dreieck“ der Vermögensanlage
verdeutlicht die Schwierigkeit alle 3 grundlegenden
Aspekte optimal abzudecken, denn sie sind nicht
ohne Kompromisse miteinander vereinbar.
Eine hohe Sicherheit der Anlage geht meist auf
Kosten der Rendite. Tagesgeldkonten
beispielsweise sind durch den
Einlagensicherungsfonds einer Bank abgesichert
und weisen eine hohe Liquidität auf, da sie
jederzeit aufgelöst werden können. Sie erzielen als
Rendite allerdings teilweise nicht einmal die
Inflationsverluste.
Auf der anderen Seite stehen beispielsweise
Aktien, die eine höhere Rendite versprechen und
auch durch tägliche Handelbarkeit eine hohe
Liquidität aufweisen. Mit dem Risiko der
Kurschwankungen allerdings geht dies auf Kosten
der Sicherheit.
Für den Anleger gilt es sich die anfangs
formulierten Fragen zu stellen, um darauf basierend
eigene Präferenzen zum Erreichen seiner
Anlageziele zu setzen.
3
Basisrisiken am Kapitalmarkt
Bevor auf die Grundlagen und die speziellen
Risiken der einzelnen Anlageformen eingegangen
wird, ist es notwendig, die Basisrisiken, die bei der
Kapitalanlage alle Anlageformen betreffen, zu
verstehen. Denn auch diese Risiken spielen bei der
Anlagestrategie eine wichtige Rolle.
3.1
Konjunkturrisiko
Unter dem Konjunkturrisiko wird das Risiko von
Wertverlusten verstanden, die aufgrund einer
Fehleinschätzung der Konjunkturlage und dessen
Auswirkung auf die Kapitalanlage entstehen. Die
Konjunktur wird als zyklische Wellenbewegung
entlang eines langfristigen Wachstumspfades
betrachtet und besteht aus den vier Phasen
Depression, Aufschwung, Konjunkturboom und
Rezession. Nicht nur Dauer und Ausmaß der
Phasen variieren, verschiedene Volkswirtschaften
können sich zum selben Zeitpunkt auch in
unterschiedlichen Phasen befinden.
Für die eigene Kapitalanlage ist wichtig zu
verstehen, dass verschiedene Anlageformen auch
unterschiedlich auf die jeweilige
Konjunktursituation reagieren können. Während
beispielsweise in Rezessionsphasen die Nachfrage
nach sichereren Wertpapieren zunehmen kann,
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profitieren risikoreichere Anlageformen in BoomPhasen.
Ein wichtiger Aspekt der insbesondere in den
letzten Jahren an Bedeutung gewonnen hat, ist der
Einfluss auf die Kapitalmärkte durch die
Interventionen von Staaten und Zentralbanken als
Reaktion auf die jeweilige Konjunkturentwicklung.
Als Beispiel ist hier das
Wertpapieraufkaufprogramm der EZB (Europäische
Zentralbank) zu nennen, die unter anderem zu
einer hohen Nachfrage nach, und einem starken
Absinken der Rendite in, Staatsanleihen geführt
hat.
3.2 Zinsänderungsrisiko
Der Marktzins kann sich ändern und hat einen
erheblichen Einfluss auf die Wertentwicklung
verschiedener Anlageformen. Die Ungewissheit
über die zukünftige Entwicklung des
Marktzinsniveaus stellt damit das
Zinsänderungsrisiko dar. Im obigen Beispiel (unter
2.1) hat die EZB durch ihr
Wertpapieraufkaufprogramm das allgemeine
Zinsniveau gesenkt. Zentralbanken können
insbesondere aber auch durch Leitzinsänderungen
Einfluss auf das Zinsniveau nehmen. Aber auch die
staatliche Haushaltspolitik, die Entwicklung der
Konjunktur, die Inflation, sowie das ausländische
Zinsniveau und Wechselkurserwartungen, stellen
Faktoren für eine Änderung des Marktzinses dar.
Insbesondere festverzinsliche Wertpapiere
reagieren sehr sensibel auf Schwankungen im
Marktzins. So führt in der Regel ein starker Anstieg
der Kapitalmarktzinsen zu Kursverlusten bei
Anleihen. Auf das Zinsänderungsrisiko bei Anleihen
wird in den „speziellen Risiken zu festverzinslichen
Wertpapieren“ ausführlicher eingegangen.
Zinsänderungen haben aber auch auf Aktien
teilweise einen erheblichen Einfluss, da
Aktienrenditen z.B. bei niedrigen Zinsen attraktiver
erscheinen. So ist häufig zu beobachten, dass
(erwartete) Zinssteigerungen zu Kursrückgängen
bei Aktien führen und umgekehrt.
3.3 Inflationsrisiko
Das Risiko aufgrund einer Geldentwertung
(Kaufkraftverlust) einen Vermögensschaden zu
erleiden, wird als Inflationsrisiko bezeichnet und
bezieht sich sowohl auf den Realwert des
Vermögens als auch den realen Ertrag, der mit dem
Vermögen erwirtschaftet werden soll. Um dieses
Risiko zu minimieren, sollten Sie daher auf die
Realverzinsung einer Anlage achten, die sich aus
der Differenz zwischen Rendite und Inflation ergibt.
Als Beispiel: Erwirtschaftet eine Anlage über einen
bestimmten Zeitraum eine Rendite von 3% während
die Inflation im selben Zeitraum 2% beträgt, dann
ergibt sich ein Realzins von +1%. Bleibt die Rendite
der Anlage gleich, die Inflation beträgt im selben
Zeitraum allerdings +4%, dann ergibt sich ein
negativer Realzins von -1%. Somit hätten Sie einen
Kaufkraftverlust von 1% in dieser Anlageform
erlitten.
3.4 Länderrisiko und Transferrisiko
Mit dem Länder- und Transferrisiko wird die Gefahr
bezeichnet, dass ein Schuldner trotz
Zahlungsfähigkeit seinen Zahlungsverpflichtungen
nicht nachkommen kann, weil in dem Land seines
Unternehmenssitzes Devisen- oder
Transferbeschränkungen eintreten. Bei
Wertpapieren in Fremdwährung bezeichnet das
Länder- und Transferrisiko die Gefahr, dass
Ausschüttungen in einer Währung erfolgen, die
aufgrund von Devisenbeschränkungen nicht mehr
frei konvertierbar ist. Destabilisierende Ereignisse
in politischen und sozialen Systemen,
Devisenknappheit und auch außenpolitische
Spannungen können dazu führen, dass
Regierungen die Transferfähigkeit ihrer Währung
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einschränken oder Einfluss auf die Bedienung von
Auslandsschulden nehmen. Das Transferrisiko lässt
sich leider nicht absichern.
3.5 Währungsrisiko
Bei einer Investition von Kapital in einer anderen
Währung, besteht die Gefahr von Wertverlusten
durch einen Devisenkursverlust in der betreffenden
Anlage. Gewinnt der Euro gegenüber der anderen
Währung an Wert, dann erhält man bei der
Rückkonvertierung weniger Euro je fremder
Währungseinheit. Als Beispiel: Man investiert in
eine US-amerikanische auf USD lautende Aktie und
verkauft diese mit einem Kursgewinn von 5%.
Gleichzeitig gewinnt der Euro im selben Zeitraum
5% an Wert gegenüber dem USD. Dann hätte man
sein Kapital in USD um 5% gesteigert, bei dem
Rückumtausch in Euro allerdings 5%
Devisenkursverluste erlitten, wodurch am Ende in
Euro keine Rendite erzielt wurde. Dieses
Währungsrisiko tritt selbst bei ausländischen Aktien
auf, die an einer deutschen Börse in Euro
handelbar sind.
3.6 Volatilität
Kurse von Wertpapieren schwanken im Zeitablauf
mehr oder weniger stark. Das Maß dieser
Schwankungen innerhalb eines bestimmten
Zeitraumes wird als Volatilität bezeichnet. Um die
Volatilität verschiedener Wertpapiere vergleichbar
zu machen, berechnet man diese anhand
historischer Daten und bestimmter statistischer
Verfahren. Ein Wertpapier mit hoher Volatilität
signalisiert hohe Kursschwankungen in der
Vergangenheit, sowohl nach oben als auch nach
unten. Wertpapiere mit einer hohen Volatilität
bergen ein erhöhtes Kursverlustrisiko - aber auch
Kurssteigerungspotenzial - und werden damit als
riskanter eingestuft.
3.7 Liquiditätsrisiko
Die Liquidität einer Anlage beschreibt, inwieweit
der Anleger seine Kapitalanlage jederzeit zu
marktgerechten Preisen veräußern kann.
Grundsätzlich bestimmt die Breite und Tiefe eines
Marktes die Liquidität einer Anlage. Von Tiefe
spricht man, wenn eine hohe Anzahl an Verkaufsund Kaufaufträgen um den aktuellen Kurs
vorhanden ist, so dass es bei einer Order zu keinen
zu starken Kurssprüngen kommt. Ein breiter Markt
bezeichnet ein Umfeld, indem zahlreiche Aufträge
auch von einem hohen Volumen begleitet sind, so
dass auch größere Order problemlos platziert
werden können, ohne dass allzu großen
Kurschwankungen auftreten. In einem illiquiden
Markt besteht die Gefahr, dass die Durchführung
eines Kauf- oder Verkaufsauftrages nicht sofort,
sondern nur in Teilen oder zu ungünstigen
Bedingungen möglich ist. Auch höhere
Transaktionskosten können damit einhergehen.
Die Liquidität ist auch von der Anlageform
abhängig. Während in der Regel börsennotierte
Produkte kurzfristig ver- und gekauft werden
können, benötigt eine Immobilie üblicherweise
mehr Vorlaufzeit.
3.8 Psychologisches Marktrisiko
Ein nicht zu unterschätzendes Basisrisiko an den
Märkten stellt das psychologische Marktrisiko dar.
Durch Stimmungen, Meinungen und Gerüchte kann
die Kursentwicklung einer Anlage erheblich
beeinflusst werden, auch wenn die fundamentalen
Faktoren sich nicht geändert haben. Insbesondere
Aktien, aber auch festverzinsliche Wertpapiere und
sogar Rohstoffe weisen dieses Risiko auf, das
später noch einmal bei den speziellen Risiken der
Aktien erläutert wird.
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3.9 Risiko bei kreditfinanzierten
Wertpapierkäufen
Durch kreditfinanzierte Wertpapierkäufe,
beziehungsweise der Beleihung eines
Wertpapierdepots, kann eine Hebelwirkung des
Kapitals erreicht und Liquidität geschaffen werden.
Allerdings erhöhen sich damit die Risiken erheblich.
So besteht beispielsweise die Gefahr, dass bei
einem Kursrückgang der Wertpapiere, diese zum
Tief teilweise oder ganz veräußert werden müssen,
wenn kein Kapital mehr als Nachschuss zur
Verfügung steht, um die Deckungsrelation der
Wertpapiere zum Kredit aufrecht zu erhalten. Hier
müssten die Kursverluste getragen werden,
gleichzeitig aber auch die Kreditzinsen gezahlt und
der Kredit getilgt werden. Dies kann selbst bei
kreditfinanzierten langlaufenden Anleihen
geschehen, wenn der Kapitalmarktzins stark steigt
und die Anleihen im Depot dadurch Kursverluste
erleiden.
3.10 Steuerliche Risiken
Auch steuerliche Aspekte spielen eine Rolle bei
der Anlagestrategie, da es letztendlich auf die
Nettorendite nach Abzug der Steuern ankommt.
Grundsätzlich sind Kapitalerträge
einkommenssteuerpflichtig, allerdings gibt es
teilweise unterschiedliche steuerliche
Behandlungen für verschiedene Anlagen.
Rahmenbedingungen können sich ändern und zu
einer größeren Steuer- oder Abgabenlast führen.
Bei Auslandsinvestitionen kommt das Risiko einer
Doppelbesteuerung hinzu. Aber auch auf die
Kursentwicklung der Vermögensanlage selbst
können Änderungen im Steuerrecht eine
Auswirkung haben, wenn diese beispielsweise die
Ertragslage eines Unternehmens beeinflussen.
3.11 Informationsrisiko
Fehlende, unvollständige oder sogar falsche
Informationen können zu einer Fehlentscheidung
bei der Kapitalanlage führen. Die Auswahl der
Informationsquellen stellt bei der Kapitalanlage
einen wichtigen Aspekt zur Vermeidung des
Informationsrisikos dar.
3.12 Risiko bei der Verwahrung im
Ausland
Depotführende Banken lassen Wertpapiere die im
Ausland erworben werden meist von einer dritten
Partei vor Ort verwahren. Die Haftung der
depotführenden Bank ist dabei nur auf die
sorgfältige Auswahl und Unterweisung des
Verwahrers begrenzt. Kommt es zu einer Pfändung,
Vollstreckungsmaßnahme oder einem anderen
Eingriff, besteht das Risiko, dass der Zugriff auf die
Wertpapiere nur eingeschränkt oder überhaupt
nicht möglich ist. Auch Prozessrisiken bei der
Durchsetzung der eignen Ansprüche können
auftreten. Für Verluste durch Beeinträchtigungen
wie höhere Gewalt, Krieg oder Naturereignisse,
übernimmt die depotführende Bank keine Haftung.
3.13 Risiko der Nebenkosten
Nebenkosten bei der Kapitalanlage können ein
Risiko beim Erreichen der Anlageziele darstellen
und sollten vor der Investition stets geprüft werden.
Denn je höher die Kosten sind, desto länger muss
auf das Erreichen der Gewinnschwelle gewartet
werden oder umso höher muss die Rendite
ausfallen, was unter Umständen mit einem
erhöhten Risiko erkauft werden muss.
Nebenkosten entstehen beispielsweise in Form
von Provisionen und Transaktionskosten beim Kauf
und Verkauf von Wertpapieren. Bei
börsengehandelten Wertpapieren muss
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insbesondere auch auf den Spread - der Differenz
zwischen dem Ankauf- und Verkaufspreis geachtet werden. Je größer der Spread, desto
stärker muss der Kurs des Wertpapiers sich zu
Ihren Gunsten entwickeln, um diese anfänglichen
Kosten wettzumachen. Neben direkten
Orderkosten gilt es auch Folgekosten zu beachten,
die beispielsweise als Depotkosten auftreten
können. Einige Anlageformen wie Fonds und ETFs,
können auch laufende Kosten wie
Verwaltungsgebühren und fondsinterne
Transaktionskosten aufweisen. Bei Investments in
anderen Währungen können zusätzlich Kosten für
den Tausch der Währung entstehen.
4
Finanzdienstleistungen
Für den Zugang zum Kapitalmarkt ist man als
Privatanleger auf
Finanzdienstleistungsunternehmen angewiesen.
Hier finden sich verschiedene Abstufungen mit
unterschiedlichen Dienstleistungsangeboten, die
jeweils auch ihre eigenen Risiken mit sich bringen.
vaamo agiert als Vermögensverwalter
(Finanzportfolioverwaltung). Daher wird diese Form
der Finanzdienstleitung als Erstes und ausführlicher
behandelt.
4.1
Vermögensverwaltung
Bei der Vermögensverwaltung (auch
Finanzportfolioverwaltung oder AssetManagement) erteilt der Kunde einem
Vermögensverwalter ein Mandat, mit seinem
Kapital im eigenen Ermessen
Anlageentscheidungen zu fällen und zu tätigen.
Der Verwalter ist damit berechtigt, innerhalb des
Rahmens der vereinbarten Anlagerichtlinien, alle
Maßnahmen zu treffen die der Verwaltung des
Kunden-Portfolios zweckmäßig erscheinen, ohne
zuvor jeweils eine Kundenweisung einholen zu
müssen. Dies kann beispielsweise den An- und
Verkauf von Vermögensgegenständen über die
Börse oder auch außerhalb der Börse bedeuten.
Das Ziel der Vermögensverwaltung ist die
Optimierung des Vermögensportfolios des Kunden
auf Basis des Risikoprofils und Anlageziels des
Kunden.
Der Vermögensverwalter ist für ein Mandat
verpflichtet umfassende Informationen über die
persönlichen Umstände, Kenntnisse und
Erfahrungen zu Wertpapieren, finanzielle
Verhältnisse, als auch Anlageziele des Kunden,
einzuholen, um die Eignung für die spezielle
Dienstleistung der Vermögensverwaltung
festzustellen. Dem Kunden wird daraufhin ein
eigenes Depot eingerichtet, während der Verwalter
eine Dispositionsvollmacht erhält. Während nur der
Kunden Überweisungen und Entnahmen tätigen
darf, kann der Vermögensverwalter im Namen und
auf Rechnung des Kunden, entsprechend der
vereinbarten Anlagerichtlinien,
Wertpapiertransaktionen tätigen und ist gleichzeitig
verpflichtet das Portfolio zu überwachen.
Die Dienstleistung der Vermögensverwaltung ist
durch die Bundesanstalt für
Finanzdienstleistungsaufsicht (BaFin)
zulassungspflichtig. Bei einem Antrag werden unter
anderem die fachlichen Kenntnisse, die
Zuverlässigkeit und die Mindest-Kapitalausstattung
geprüft, es werden allerdings ausdrücklich nicht die
angebotenen Dienstleistungen und Produkte des
Vermögensverwalters bewertet.
Zugelassene Vermögensverwalter gehören in
Deutschland der Entschädigungseinrichtung der
Wertpapierhandelsunternehmen (EdW) an. Sollte
ein Vermögensverwalter den Verbindlichkeiten aus
den Wertpapiergeschäften seiner Kunden nicht
nachkommen können und es wird durch die BaFin
der Entschädigungsfall festgestellt, sind durch den
Entschädigungsfonds 90% der Forderungen
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gedeckt, allerdings nur bis maximal 20.000 Euro
pro Anleger.
Risiken bei der Vermögensverwaltung
Grundsätzlich besteht bei jeder
Finanzportfolioverwaltung das Risiko einer
Fehlentscheidung durch den Vermögensverwalter
zuungunsten der Portfolio-Entwicklung. Im
Ausnahmefall könnte es auch ohne Vorsatz bei
ungünstigen Marktentwicklungen zu einer
vorübergehenden Verletzung der Anlagerichtlinien
kommen.
4.2 Anlageberatung
4.3 Beratungsfreies Geschäft
Bei einem beratungsfreien Geschäft, prüft die
depotführende Bank lediglich Ihre Kenntnisse und
Erfahrungen in Bezug zu der Art der Wertpapiere,
mit denen Sie auf Basis einer eigenen
Entscheidung handeln möchten. Sollte der
Finanzdienstleister auf Basis einer
Angemessenheitsprüfung feststellen, dass die Art
der Wertpapiere mit denen Sie handeln möchten,
nicht Ihren Erfahrungen und Kenntnissen entspricht,
wird er Sie darauf hinweisen. Dennoch darf die
Bank Ihre Order auf Ihren Wunsch hin ausführen.
Risiken bei beratungsfreien Geschäften
Im Unterschied zur Finanzportfolioverwaltung
empfiehlt ein Anlageberater seinem Kunden ein
Wertpapier, die Entscheidung, als auch die
Transaktion selbst, obliegt aber alleine dem
Kunden. Zwar hat auch ein Anlageberater die
Pflicht, die Eignung des empfohlenen Wertpapiers
mit den persönlichen Umständen, der
Risikoneigung, den Kenntnissen und Erfahrungen
im Produkt, sowie den Anlagezielen des Kunden,
abzustimmen und in einem Beratungsprotokoll zu
vermerken, nicht allerdings das Portfolio und die
einzelnen Positionen zu überwachen.
Risiken bei der Anlageberatung
Wie auch bei der Vermögensverwaltung, besteht
bei der Anlageberatung das Risiko einer
Fehlentscheidung des Anlageberaters
zuungunsten Ihrer Portfolio-Entwicklung. Darüber
hinaus besteht bei einem Provisionsmodell das
Risiko, dass der Anlageberater nicht das für Sie
beste Produkt empfiehlt, sondern das für den
Anlageberater mit den höchsten
Provisionsgewinnen einhergehende Produkt.
In diesem Falle finden sich die Risiken
insbesondere auf der Kundenseite in Form von
möglichen Fehlentscheidungen sowie einer
Unterschätzung der Risiken, die mit den
gehandelten Wertpapieren einhergehen.
4.4 Reines Ausführungsgeschäft
Beim Handel in sogenannten „nicht-komplexen“
Finanzinstrumenten - Optionsscheine sind
beispielsweise komplexe Finanzinstrumente - kann
eine depotführende Bank ein reines
Ausführungsgeschäft (Execution Only) anbieten.
Dabei ist im Gegensatz zum beratungsfreien
Geschäft keine Angemessenheitsprüfung
notwendig. Produkte die in einem reinen
Ausführungsgeschäft gehandelt werden können
sind beispielsweise börsengehandelte Aktien,
Geldmarktinstrumente, Anleihen ohne derivatives
Element und Investmentfondsanteile.
Risiken bei reinen Ausführungsgeschäften
Wie auch beim beratungsfreien Geschäft, liegen
die Risiken hier insbesondere in einer
Fehleinschätzung des Kunden bei der
Produktauswahl.
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Wertpapierhandel
Nachdem wir die verschiedenen Abstufungen an
Finanzdienstleistungs-Angeboten betrachtet
haben, soll nun ein Blick auf die wesentlichen
Mechanismen im Börsenhandel geworfen werden,
sowie den damit einhergehenden Risiken.
5.1
Sonderbedingungen für
Wertpapierorders
Die Ausführung von Wertpapierorders werden
durch die depotführende Bank in den
Sonderbedingungen und Ausführungsgrundsätzen
für Wertpapiergeschäfte beschrieben. Bei der
Ausführung durch Vermögensverwalter kommen
zusätzlich dessen Ausführungsgrundsätze zum
Tragen.
5.2 Festpreis- und
Kommissionsgeschäfte
Wertpapiere, die direkt von der depotführenden
Bank erworben werden können, werden manchmal
in Form eines Festpreisgeschäfts angeboten. Dabei
kommt es zu einem Kaufvertrag, bei dem der
Verkäufer sich zum Übertrag der verkauften
Wertpapiere verpflichtet und der Käufer zur
Zahlung des Kaufpreises. In der Abrechnung
werden Kosten und Spesen nicht gesondert
ausgewiesen, sondern sind im Festpreis enthalten.
Beim Kommissionsgeschäft tritt die Bank nicht als
direkter Käufer oder Verkäufer der Wertpapiere
auf, sondern führt das Geschäft unter eigenem
Namen, beispielsweise an einer Börse, mit einer
dritten Partei aus. Der Handel erfolgt allerdings
unter Ihrer Rechnung, weshalb alle Vor- und
Nachteile sowie Konditionen des Geschäfts Ihnen
zugerechnet werden.
5.3 Börslicher und außerbörslicher
Handel
Wertpapiere können über Börsen und auch
außerbörslich gehandelt werden.
Wertpapierbörsen sind staatlich regulierte und
überwachte Märkte, an den in der Regel eine
Vielzahl an Marktteilnehmern zusammenfindet.
Wesentliche Merkmale von Börsen sind ein
regelmäßiger Handel, die Begrenzung auf
zugelassene Wertpapiere, Regeln für die
Preisfeststellung und den Handel, ein großes
Angebot sowohl an Kauf- als auch
Verkaufsaufträgen, als auch die Zulassungspflicht
für teilnehmende Händler. An den Börsen
zugelassene Wertpapiere sind jeweils durch
gesetzliche Regelungen definierten
Marktsegmenten, wie beispielsweise dem
regulierten Markt und dem Freimarkt, zugeordnet.
Im Wesentlichen unterscheiden sich die
Marktsegmente durch die Anforderungen, die
erfüllt werden müssen, um in ihnen aufgenommen
zu werden, aber auch durch die
Rechnungslegungsstandards und
Publizitätsvorschriften für die Emittenten. Die Preise
der Wertpapiere an den Börsen werden als
Börsenpreise bezeichnet und werden durch eine
staatliche Börsenaufsicht überwacht.
Außerbörslicher Handel findet in Form von
Interbankenhandel (auch Telefonverkehr), über
multilaterale Handelssysteme, aber auch durch
einen direkten Handel mit Market Makern statt.
Insbesondere Zertifikate und Optionsscheine, aber
auch ETFs und Fonds, können häufig über die
depotführende Bank direkt bei einem Market
Maker gekauft und verkauft werden, die stetig
Kauf- und Verkaufsangebote (Quotes), und dadurch
Liquidität, zur Verfügung stellen. Da ein Market
Maker nicht unbedingt auf eine Börse angewiesen
ist, kann dieser einen Handel über eine
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Handelsplattform auch außerhalb der Börsenzeiten,
teilweise sogar am Wochenende, anbieten. Viele
Fonds werden gar nicht an der Börse gehandelt
und können nur über die depotführende Bank und
die Kapitalanlagegesellschaft selbst erworben
werden.
5.4 Präsenzbörsen und elektronische
Handelssysteme
Bei Präsenzbörsen treffen sich die
Handelsteilnehmer am Handelsplatz zu vom
jeweiligen Börsenbetreiber festgelegten Zeiten.
Der Handel erfolgt hier nach festen Regeln die
ebenfalls vom Börsenbetreiber festgelegt werden,
aber gesetzlichen Vorgaben entsprechen müssen
und auch von der Börsenaufsicht überwacht
werden. Handelsabschlüsse und Börsenpreise
kommen hier durch die Vermittlung von
sogenannten Skontroführern zustande.
Im Gegensatz dazu werden bei elektronischen
Börsen und elektronischen Handelssystemen die
Geschäfte durch Computer ausgeführt. Auch hier
wird der Handel allerdings durch staatliche
Institutionen kontrolliert und Börsenkurse generiert.
5.5 Preisfeststellung
An den Präsenzbörsen wird der Preis eines
Wertpapiers durch einen Skontroführer festgestellt.
Skontroführer sind zur Festsetzung von
Börsenpreisen zugelassene Finanzdienstleister und
stellen das Bindeglied zwischen Käufern und
Verkäufern eines Wertpapieres. Der Skontroführer
führt ein elektronisches Orderbuch mit allen Kaufund Verkaufsaufträgen und ermittelt den
Börsenpreis entweder zu einem Einheitspreis oder
in fortlaufender Notierung (variabler Handel). Er ist
verpflichtet bei einem Einheitspreis alle ihm
vorliegenden Aufträge auszuführen
(Meistausführungsprinzip), damit sichergestellt wird,
dass der festgestellte Kurs die Angebots- und
Nachfragesituation bestmöglich darstellt
(größtmöglicher Umsatz bei geringstem Überhang
auf der Unter- und Oberseite).
Demgegenüber ist im elektronischen Handel kein
Skontroführer, sondern ein elektronisches
Handelssystem für die Preisfeststellung
verantwortlich. Dieses ermittelt die Preise nach
festen Regeln und ebenfalls grundsätzlich nach
dem Meistausführungsprinzip.
5.5.1
Preisfeststellung bei Investmentfonds
Der Börsenkurs börsengehandelter Publikumfonds,
sogenannte ETFs (Exchange Traded Funds),
entsteht durch Angebot und Nachfrage und kann
von dem durch die Kapitalanlagegesellschaft
ausgegeben Rückkaufwert (NAV) abweichen.
Dabei gibt es grundsätzlich eine Differenz
zwischen An- und Verkaufspreis (sogenannter
Spread). Die Größe des Spread schwankt und
hängt von dem Instrument und den
Marktumständen ab, insbesondere der aktuellen
Liquidität für das konkrete Wertpapier.
Bei nicht-börsengehandelten Fonds wird in der
Regel täglich der Anteilsscheinkurs über den NAV
(Net Asset Value oder auch Nettoinventarwert)
ermittelt. Dabei wird der Wert aller im Fonds
enthaltenen Wertpapiere mit der Barreserve
summiert und durch die Anzahl der ausgegebenen
Fondsanteile dividiert. Dies ergibt den
Rückkaufwert, der gleichzeitig den Wert des
Anteilscheins darstellt. Teilweise werden hier noch
Rücknahmegebühren aufgeschlagen. Der Kaufkurs
ergibt sich aus dem ermittelten Wert der
Fondsanteile plus dem Ausgabeaufschlag.
Auch ETFs können beim Handel über einen Market
Maker zum NAV erworben und veräußert werden.
Statt eines Spread werden dann vom Market Maker
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(Stand: Juli 2017)
sogenannte ATC (Additional Trading Cost) in
Rechnung gestellt.
5.6 Auftragserteilung
Generell gelten die Sonderbedingungen für
Wertpapiergeschäfte in Verbindung mit den
Ausführungsgrundsätzen der depotführenden
Bank. Eigene Orderzusätze, wie Preisgrenzen oder
eine Gültigkeitsdauer für den Auftrag, haben
allerdings Vorrang. Sie sollten beachten, dass unter
anderem der Ausführungsplatz der
Wertpapierorder, die Mechanismen der
Preisbildung, als auch die Gültigkeitsdauer der
Wertpapierorder, einen erheblichen Einfluss auf
den Erfolg Ihrer Wertpapierdisposition haben
können. Typische Oderzusätze sind die
Limitierung, das bedeutet die Erteilung einer
preislichen Ober- oder Untergrenze für den
Auftrag, und die Gültigkeitsdauer des Auftrags.
Zudem auch der Ausführungsort, denn häufig gibt
es die Wahlmöglichkeit zwischen Börse und
Direkthandel/Market Maker. Außerdem muss der
Vermögensverwalter die mit dem Kunden
vereinbarten Auswahlgrundsätze einhalten.
Risiken bei der Auftrags-Abwicklung
Übermittlungsrisiko: Nicht eindeutig erteilte
Aufträge können zu Irrtümern führen. Daher sind
einige Angaben wie die Anweisung zum Kauf oder
Verkauf, die Stückzahl, der Nominalbetrag, sowie
die genaue Bezeichnung des Wertpapiers,
unbedingt erforderlich.
Fehlende Marktliquidität: Wenn die Marktliquidität
niedrig ist und für den Kauf- oder Verkaufsauftrag
ein entsprechendes Gegenangebot fehlt oder zu
gering ist, besteht das Risiko, dass der Auftrag nicht
ausgeführt werden kann, verzögert, oder zu einem
schlechten Kurs. Auch kann es in diesem Fall zu
einer Spread-Ausweitung kommen, was die
Handelskosten erhöht.
Preisrisiko: Bis der Auftrag ausgeführt wird, kann
einige Zeit vergehen in der der Börsenkurs sich
zwischenzeitlich nachteilig entwickelt.
Kurs- und Handelsaussetzungen: Börsen haben
Schutzmechanismen, die zu Aussetzungen des
Handels führen können. Beispielsweise, wenn
potenziell marktbeeinflussende Mitteilungen
anstehen oder wenn die Volatilität extrem ansteigt.
6
Anlageformen
In diesem Teil betrachten wir verschiedene
Anlageformen und sehen uns die damit
verbundenen, speziellen Risiken an.
6.1
Festverzinsliche Wertpapiere /
Anleihen
Festverzinsliche Wertpapiere werden auch
Anleihen, Renten, Rentenpapiere, Bonds und
Obligationen bezeichnet und sind handelbare
Wertpapiere. Sie stellen übergeordnet
Schuldverschreibungen mit einer festen oder
variablen Verzinsung dar. Wenn Sie eine Anleihe
erwerben, dann besitzen Sie als Käufer (Gläubiger)
eine Geldforderung gegenüber dem Emittenten
(Schuldner) der Anleihe. Anleihen können von
Unternehmen, Körperschaften und Staaten
ausgegeben werden.
Anleihen gibt es in den verschiedensten
Ausgestaltungen, wobei die Gemeinsamkeit in der
Verzinsung einer Geldforderung liegt. Es werden
im Gegensatz zu Aktien keine Anteile an,
beispielsweise, einem Unternehmen erworben. Die
bekanntesten festverzinslichen Wertpapiere sind
Unternehmensanleihen, Genussscheine, BankenInhaberschuldverschreibungen, Pfandbriefe,
Staatsanleihen, inflationsgedeckte Anleihen,
Hybrid-Anleihen, Wandelanleihen und Zerobonds.
vaamo ist eine Marke der Sciuridae Vermögensverwaltung GmbH.
Sciuridae Vermögensverwaltungs GmbH I Mainzer Landstr. 250-254 I 60326 Frankfurt am Main
Geschäftsführung: Dr. Thomas Bloch, Dr. Oliver Vins
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Risiken der Kapitalanlage
(Stand: Juli 2017)
Die Ausstattungsmerkmale einer Anleihe sind die
Laufzeit, die Währung, der Nominalbetrag (Höhe
der Schulden), der Rang im Insolvenzfall, sowie die
Verzinsung (Kupon).
Anleihen generieren Erträge über zwei
verschiedene Kanäle: Einerseits über die
Zinserträge während oder zum Ende der Laufzeit,
anderseits über mögliche Wertsteigerungen
innerhalb der Laufzeit. Die Zinshöhe einer Anleihe
hängt von zahlreichen Faktoren ab. Insbesondere
aber die Bonität des Emittenten und die Laufzeit
der Anleihe spielen eine große Rolle. Je geringer
die Kreditwürdigkeit des Emittenten desto höher
die Zinsen, die dieser anbieten muss - wie bei
einem Kredit. Viele Emittenten werden regelmäßig
von Ratingagenturen auf ihre Bonität hin überprüft
und in Risikoklassen eingeteilt, was wiederum den
Zinssatz beeinflusst. Ebenfalls gilt: Je länger die
Laufzeit der Anleihe, desto höhere Zinsen muss der
Emittent üblicherweise bezahlen (normale
Zinsstrukturkurve), um dem Investor einen
Renditeausgleich für die längere Zeitspanne zu
bieten, in der das Kapital gebunden ist - schließlich
könnte in dieser Zeit das allgemeine Zinsniveau
steigen, aber auch die Bonität des Emittenten
abnehmen. In seltenen Fällen kann es auch zu
einer inversen Zinsstrukturkurve kommen – dann
sind die Zinsen für Forderungen mit kurzer Laufzeit
höher als bei Forderungen mit langer Laufzeit.
Auch der aktuelle Marktzins, der Sitz des Landes
und die Währung, auf die die Anleihe läuft,
beeinflussen die Verzinsung.
Zinszahlungen können je nach Ausgestaltung der
Anleihe während der Laufzeit ausbezahlt werden
oder auch kumuliert werden, um am Ende der
Laufzeit (Nullkupon-Anleihe oder Zero Bonds)
gezahlt zu werden. Der Inhaber der Anleihe erhält
zum Laufzeitende den Nominalbetrag zurück.
Dieser kann beispielsweise im Falle von
Aktienanleihen auch in Form von Aktien erfolgen.
Wird von vorneherein ein fester Zinssatz über die
komplette Laufzeit festgelegt, so handelt es sich
um einen „Straight Bonds“. Anleihen mit variablen
Zinssätzen, die sich nach bestimmten Perioden an
einem aktuellen Referenzzinssatz orientieren, wie
beispielsweise dem EURIBOR (European Interbank
Offered Rate) und LIBOR (London Interbank
Offered Rate), werden „Floater“ genannt.
Da Anleihen handelbar sind und im Wert
schwanken können, ist es bei einem Erwerb von
Anleihen wichtig, nicht alleine auf den Nominalzins
zu achten, sondern die Effektiv-Rendite im Blick zu
halten. Diese ergibt sich aus dem Verhältnis
zwischen der Nominalverzinsung, dem Ankaufpreis
und der Restlaufzeit: Rendite = Zinssatz + ((100Kaufkurs) / Restlaufzeit in Jahren) / Kaufkurs.
Spezielle Risiken bei festverzinslichen
Wertpapieren
Bonitätsrisiko: Das Risiko der Zahlungsunfähigkeit
oder Illiquidität des Schuldners, so dass Zahlungen,
teilweise oder ganz, ausfallen. Anleihen-Besitzer
sind bei einem eventuell anfallenden
Insolvenzverfahren als Fremdkapitalgeber
allerdings bessergestellt als Aktien-Besitzer, deren
Investition als Eigenkapital des Unternehmens gilt.
Dadurch haben Anleihen-Besitzer Vorrang bei der
Verteilung einer etwaigen Insolvenzmasse.
Zinsrisiko: Veränderungen im Zinsniveau können
zu Kursschwankungen führen. Steigen die
Marktzinsen, fallen in der Regel die Kurse von
festverzinslichen Wertpapieren. Sinken die
Marktzinsen, steigen in der Regel die Kurse der
festverzinslichen Wertpapiere entsprechend. Je
länger die Laufzeit von festverzinslichen
Wertpapieren ist, desto stärker fallen diese
Kursschwankungen aus. Verkauft man die Anleihe
vor Laufzeitende kann es bei einem schlechteren
Kurs zu Verlusten kommen. Hat man während der
Laufzeit zu einem erhöhten Niveau gekauft um auf
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Risiken der Kapitalanlage
(Stand: Juli 2017)
weiter steigende Kurse zu spekulieren, können
ebenfalls Verluste anstehen.
6.2 Aktien
Die Aktie ist ein Wertpapier, das Anteile an einer
Aktiengesellschaft verbrieft. Der Aktionär ist
Teilhaber am Gesellschaftsvermögen, im
Gegensatz zum Anleihebesitzer, der Gläubiger ist.
Dadurch ergeben sich auch andere Rechte und
Pflichten.
Auch bei Aktien finden sich verschiedene
Ausgestaltungsmöglichkeiten, insbesondere bei
der Übertragbarkeit (Inhaberaktien/Namensaktien),
der Darstellung des Unternehmensanteils
(Nennwert-/Stückaktien) und der Verbriefung von
Rechten (Stammaktien/Vorzugsaktien).
Die Übertragbarkeit regelt die Möglichkeiten der
Eigentumsübertragung. Bei der Inhaberaktie bleibt
der Aktionär anonym, Rechte können ohne
Eintragung in das Aktionärsregister ausgeübt
werden und ein Verkauf ist jederzeit möglich.
Dagegen muss der Besitzer der Namensaktien
grundsätzlich in das Aktienregister der Gesellschaft
eingetragen werden um seine Rechte wahrnehmen
zu können. Für einen Übertrag muss der
Aktienregistereintrag geändert werden. Bei der
Sonderform der vinkulierten Namensaktie ist für die
Übertragung zusätzlich das Einverständnis der
Gesellschaft notwendig.
In der Darstellung des Unternehmensanteils einer
Aktie können Gesellschaften den Stückwert
wählen, bei dem der Nennwert nicht als Betrag,
sondern auf eine Anzahl von Aktien lautet
(Stückaktien). Beispielsweise 100 oder 1000 Aktien.
Der Beteiligungsanteil dieses Aktionärs am
Unternehmen ist damit das Verhältnis zwischen
seiner gehaltenen Aktienstückzahl zu der Anzahl
der insgesamt ausgegebenen Aktienstückzahl.
Demgegenüber entspricht der Nennwert der
Nennwertaktie dem auf der Aktie aufgedrucktem
Betrag. Für den Börsenpreis einer Aktie spielt es
keine Rolle, ob es sich um eine Stück- oder
Nennwertaktie handelt. Der Kurswert einer Aktie
wird durch Angebot und Nachfrage bestimmt und
reflektiert den Unternehmenswert.
Stammaktien und Vorzugsaktien verbriefen
unterschiedliche Rechte. Die häufigste Form stellt
die Stammaktie dar, die die gesetzlichen und
satzungsmäßigen Aktionärsrechte beinhaltet.
Vorzugsaktien gewähren dem Besitzer gewisse
Vorzüge, wie beispielsweise bei der
Dividendenauszahlung oder auch dem Rang im
Falle einer Insolvenz. Meist gehen sie gleichzeitig
aber mit dem Wegfall von Stimmrechten einher.
Grundsätzlich bietet eine Aktie zwei Ertragsquellen:
Dividenden und Wertsteigerungen durch
Aktienkursgewinne. Dividenden stellen eine
jährliche Gewinnausschüttung des Unternehmens
dar, dessen Höhe auf der Hauptversammlung
festgelegt wird. Muss ein Aktienunternehmen
sparen, kann es durchaus sein, dass ein Aktionär
auf eine Gewinnausschüttung verzichten muss.
Positive Erwartungen an den künftigen
Unternehmenswert spiegeln sich in
Kurswertsteigerungen der Aktien wieder.
Spezielle Risiken bei Aktien
Insolvenzrisiko: Als Aktionär ist man Mitinhaber der
Gesellschaft und Eigenkapitalgeber. Im
Insolvenzfall haben Gläubiger bzw.
Fremdkapitalgeber (beispielsweise Anleihebesitzer)
Vorrang bei der Aufteilung der Insolvenzmasse. Als
Aktionär setzt man sich bei einer negativen
Entwicklung sogar dem Totalverlust seines
Investments aus.
Kursänderungsrisiko: Das Kursrisiko bezeichnet
die Gefahr des finanziellen Verlustes aufgrund von
Kursverlusten. Aktienkurse unterliegen relativ
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Risiken der Kapitalanlage
(Stand: Juli 2017)
großen Schwankungen. Übergeordnet bestimmt
die Ertragslage des Unternehmens die
Kursentwicklung. Allerdings spielen auch
gesamtwirtschaftliche, geldpolitische,
wirtschaftspolitische und sogar steuerrechtliche
Faktoren eine Rolle. Zudem darf auch der
marktpsychologische Faktor nicht außer Acht
gelassen werden, da kurz- und mittelfristig häufig
Spekulationen und Erwartungen die Kurse
bewegen können. Das bedeutet, dass selbst bei
unveränderter fundamentaler Situation eines
Unternehmens, dessen Aktienkurs stark fallen und
steigen kann.
Dividendenrisiko: Die Höhe der Dividende einer
Aktiengesellschaft richtet sich vornehmlich nach
der Ertragslage des Unternehmens. Wird die
Ertragslage der Gesellschaft schwächer, können
Dividenden gekürzt werden oder auch vollständig
ausfallen.
6.3 Rohstoffe
Auch Rohstoffe bilden inzwischen eine eigene
Anlageform. Im Unterschied zu den
vorangegangenen Anlageprodukten generieren sie
aus sich heraus keine Erträge, wie Zinsen oder
Dividenden. Bei Rohstoffen wird vornehmlich auf
deren Kursentwicklung spekuliert. Die Tatsache,
dass Rohstoffe fast überhaupt keine Korrelation zu
Wertpapieren wie Aktien oder Anleihen aufweisen,
macht sie für die Diversifikation von Portfolien
interessant. Allerdings ist es bei Rohstoffen
unüblich diese Anlageform physisch zu erwerben wobei hier Silber und Gold eine Ausnahme spielen.
Da übergeordnet Rohstoffe also nicht physisch
erworben werden, wie kann man dann in Rohstoffe
investieren? Die Antwort lautet über Derivate.
Einfach erklärt, sind Derivate Finanzprodukte,
deren Wertentwicklung von Referenzwerten
abhängen, auf die sie sich beziehen. Das können
Aktien, Anleihen, ETFs, Zinsen, aber eben auch
Rohstoffe sein. Derivate gibt es in den
verschiedensten Formen, grundsätzlich lassen sie
sich aber in Festgeschäfte und Optionsgeschäfte
unterscheiden. Bei Festgeschäften verpflichten sich
die Vertragspartner einen Basiswert zu einem
festgelegten Preis in der Zukunft zu kaufen
beziehungsweise zu verkaufen, bei
Optionsgeschäften wird das Recht, aber nicht die
Pflicht, eingeräumt. Dabei geht es in den
allermeisten Fällen nicht um die tatsächliche
Auslieferung oder den „Kauf“ des Rohstoffes,
sondern um Gewinne oder Verluste durch die
während der Laufzeit auftretende Differenz
zwischen dem tatsächlichen Marktpreis und dem
festgelegten Preis.
Es gibt eine Vielzahl an Derivaten auf Rohstoffe,
wobei große Unterschiede in der Hebelwirkung,
und damit dem Risiko, existieren. Wir möchten
daher lediglich die Variante ETC (Exchange Traded
Commodities) vorstellen, die dem ETF ähnelt, statt
einem Index aber die Wertentwicklung von
Rohstoffen tracked. Das können einzelne Rohstoffe
sein, oder auch Indizes auf Rohstoffe
(beispielsweise Edelmetalle, Energie-, Agrar- oder
Industriegüter).
Wie ETFs, werden auch ETCs an der Börse
gehandelt. Die Absicherung der ETCs findet,
ebenfalls wie bei ETFs, in Form der physischen
Replikation oder der synthetischen Replikation
statt. Bei der physischen Replikation erwirbt der
Anleger eine Schuldverschreibung, die über die
physische Hinterlegung des Rohstoffes, den der
Emittent des ETCs in einem Kreditinstitut oder
Lagerhaus einer Börse einlagert, besichert ist. Bei
einer Insolvenz des ETC-Emittenten stehen die
Rohstoffe außerhalb der Insolvenzmasse und
werden durch einen Sicherheitentreuhänder
verwertet und der anteilige Verwertungserlös dem
Anleger gutgeschrieben.
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Risiken der Kapitalanlage
(Stand: Juli 2017)
Bei Swap-abgesicherten ETCs, geht der ETCEmittent eine Swap-Vereinbarung (Tauschgeschäft)
mit einer Bank ein. Der ETC-Emittent reicht bei
diesem Geschäft die Anlegergelder an den SwapKontrahenten (Bank) weiter und erhält dafür die
Zahlungsströme des Basiswertes. Um das
Ausfallrisiko durch den Swap-Kontrahenten zu
reduzieren, muss der ETC-Emittent zudem
Sicherheiten in Form von Barmitteln, Wertpapieren
oder Edelmetallen hinterlegen.
Spotmarkt. Die Preise an den Terminmärkten
(Futures) und am Spotmarkt können je nach
Marktgegebenheiten teilweise große Unterschiede
aufweisen.
Spezielle Risiken bei Rohstoffen / Exchange Traded
Commodities
6.4 Immobilien
Volatilität: Rohstoffpreise weisen tendenziell eine
höhere Volatilität auf. Das schlägt sich auch in einer
höheren Volatilität von ETCs nieder.
Fehlender Rückzahlungsschutz: Für ETCs besteht
kein Kapitalschutz und keine
Rückzahlungsgarantie. Der ETC-Emittent ist eine
Zweckgesellschaft ohne eigene Vermögenswerte,
außer den zur Sicherheit des ETC hinterlegten
Vermögenswerten. In einem Insolvenzfall können
die hinterlegten Vermögenswerte nicht ausreichen,
um alle Zahlungsansprüche zu befriedigen,
weshalb im schlimmsten Fall sogar der Totalverlust
droht.
Renditeunterschied: Durch laufende Entgelte und
dem sogenannten Rollvorgang, treten
Unterschiede in der Wertentwicklung des ETC zu
dem zugrundeliegenden Spotpreis des Rohstoffs
oder Index auf. So erfolgt die Nachbildung einiger
ETC über Termin-Kontrakte, die eine feste Laufzeit
haben. Bei einer langfristigen Teilnahme an den
Basiswerten müssen daher immer wieder alte
Future-Kontrakte geschlossen und neue FutureKontrakte, die auch deutlich vom Spotpreis
abweichen können, eröffnet werden. Diesen
Prozess nennt man Rollvorgang, der auch
verdeutlicht, dass man über Futures in den
Rohstoffmarkt investiert und nicht über den
Vorzeitige Kündigung: Falls der ETC-Emittent oder
der Swap-Kontrahent vorzeitig von seinem
Kündigungsrecht aus der Swap-Vereinbarung
Gebrauch macht, kann es zu einer vorzeitigen
Rückzahlung des ETC kommen.
Auch Immobilien stellen eine Anlageform dar. Im
Gegensatz zu Rohstoffen können hier Erträge in
Form von Miet- und Pachteinnahmen generiert
werden, als auch durch Wertsteigerungen. Die
Investition kann direkt in Form eines
Immobilienerwerbs erfolgen oder indirekt über
Wertpapiere. Mögliche Anlageformen über
Wertpapiere stellen beispielsweise Aktien in
Immobilienunternehmen, offene Immobilienfonds
und Real Estate Investment Trusts (REITs) dar.
In offenen Immobilienfonds verwendet die
Kapitalanlagegesellschaft nach dem Grundsatz der
Risikomischung die Anlegergelder überwiegend in
gewerblich genutzte Grundstücke, Gebäude und
eigene Bauprojekte. Um anstehende
Zahlungsverpflichtungen, wie dem Erwerb von
Liegenschaften und der Rücknahme von
Anteilsscheinen, zu gewährleisten, werden zudem
liquide Finanzanlagen gehalten. Es gelten bei
offenen Immobilienfonds besondere, gesetzliche
Bestimmungen. So müssen Anteilsscheine
mindestens 24 Monate gehalten werden, eine
Rückgabe ist nur unter Einhaltung einer 12monatigen Ankündigungsfrist möglich. Der Wert
eines Anteilsscheins an einem offenen
Immobilienfonds berechnet sich durch das
gesamte Fondsvermögen geteilt durch die Anzahl
der ausgegebenen Anteilsscheine.
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Risiken der Kapitalanlage
(Stand: Juli 2017)
Im Unterschied zu offenen Immobilienfonds handelt
es sich bei REITs um börsennotierte
Immobiliengesellschaften, die ihre Erträge
weitestgehend durch Vermietung und Verpachtung
erzielen. Da auch deren Anteilsscheine an der
Börse gehandelt werden, ist es möglich, diese
jederzeit zu kaufen und zu verkaufen.
wenn auch noch ein Immobilienkredit offen ist,
kann das zu erheblichen finanziellen Verlusten
führen.
Spezielle Risiken bei Immobilien
6.5 Offene Investmentfonds
Grundsätzlich gelten für offene Immobilienfonds
und REITs auch die Risiken der jeweiligen
Anlageform (Offene Investmentfonds
beziehungsweise Aktien), wie beispielsweise das
Kursrisiko der Anteilsscheine. Daher betrachten wir
folgend die speziellen Risiken für Immobilien selbst.
Ein Investmentfonds ist ein durch eine
Kapitalgesellschaft verwaltetes Sondervermögen,
das beispielsweise in Aktien, Anleihen, Immobilien,
Rohstoffe oder Derivate investiert. Dabei
unterscheidet man zwischen offenen
Investmentfonds, bei denen Anteilsscheine
jederzeit erworben und an den Emittenten
zurückgegeben werden können, und
geschlossenen Investmentfonds, bei denen nach
Start keine Anteile mehr erworben und bis zum
Laufzeitende auch nicht zurückgegeben werden
können.
Ertragsrisiko: Immobilien erfordern eine
beträchtliche Anfangsinvestition. Erträge in Form
von Verpachtung und Vermietung können
allerdings durch einen Verlust der Nutzbarkeit der
Liegenschaft ausfallen.
Bewertungsrisiko: Der Wert einer Immobilie hängt
von zahlreichen Faktoren ab, wie der Lage, der
Nutzbarkeit, der Größe, aber auch steuerlichen
Aspekten. Damit unterliegt die
Immobilienbewertung zahlreichen Unwägbarkeiten.
Illiquidität: Immobilien sind relativ illiquide. Der
Prozess der Bewertung, des Verkaufs und der
Übereignung bedarf unter Umständen eines langen
Zeitraums.
Wertverlustrisiko: Auch Immobilien können stark
an Wert verlieren. So kann eine Immobilie aus
individuellen Gründen an Wert verlieren, aber auch
der Immobilienmarkt als Ganzes kann unter Druck
geraten. Ein Beispiel stellt der Einbruch des
Immobilienmarktes zu Beginn der Finanzkrise dar.
Sehr viele Investoren wollten gleichzeitig ihre
Gelder aus dem Immobilienmarkt abziehen, was
dazu führte, dass Immobilien teilweise deutlich
unter Wert verkauft werden mussten. Insbesondere
Transaktionskosten: Bewertung, Kauf oder
Verkauf, und Übertragung verursachen relativ hohe
Kosten.
Bei einem offenen Investmentfonds werden die
Gelder zahlreicher Kapitalgeber gesammelt und
gemäß einer festgelegten Anlagestrategie
investiert und professionell verwaltet. Zudem
müssen Kaitalanlagegesellschaften die Gelder
nach dem Grundsatz der Risikomischung
investieren. Die Anlegergelder bleiben als
Fondsvermögen vom Vermögen der
Kapitalanlagegesellschaft getrennt und sind somit
im Insolvenzfall der Gesellschaft kein Bestandteil
der Insolvenzmasse.
Anleger erhalten anteilig an ihrem investierten
Betrag Anteilsscheine am Fondsvermögen. Erträge
der Vermögensanlage, die beispielsweise aus
Zinsen, Dividenden und Kursgewinnen bestehen
können, werden anteilig ausgeschüttet oder, wie
bei thesaurierenden Fonds, reinvestiert. Im Falle
thesaurierender Fonds ergeben sich Gewinne
durch die Wertsteigerung des Fondsvermögens
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Risiken der Kapitalanlage
(Stand: Juli 2017)
und damit Steigerungen des Werts der
Anteilsscheine am Fondsvermögen. Der Wert eines
Anteilscheins richtet sich nach dem Gesamtwert
des Investmentfonds (Nettoinventarwert; NAV), im
Falle börsengehandelter Investmentfonds liefert
zudem der Börsenkurs eine Bewertung der
Fondsanteile.
Kapitalanlagegesellschaften bestimmen für jeden
Fonds einen festen Zeitpunkt als
Orderannahmeschluss für die Ausgabe oder
Rücknahme von Anteilen. Bei deutschen Fonds ist
dieser meistens mittags. Die Preisermittlung findet
danach statt.
Die Anlagestrategien von Investmentfonds
variieren insbesondere in Form der
Schwerpunktsetzung in der Zusammensetzung,
dem geographischen Anlagehorizont, der
Absicherung als auch der Ertragsverwendung.
Spezielle Risiken offener Investmentfonds
Fondsmanagement: Bei der Auswahl eines
Investmentfonds können Sie eine
Anlageentscheidung in Form der Anlagestrategie
des Fonds und der Wahl der
Kapitalanlagegesellschaft treffen. Danach verbleibt
die Umsetzung beim Fondsmanagement, womit ein
Risiko bezüglich richtiger Entscheidungen durch
das Fondsmanagement besteht.
Ausgabekosten: Ausgabeaufschläge und
Verwaltungsgebühren können einen hohen
Kostenblock verursachen, der, insbesondere wenn
Sie den Fonds nur für eine kurze Zeit halten, die
Performance stark belasten kann.
Anteilsschein-Kursrisiko: Auch die Anteilsscheine
von Investmentfonds unterliegen dem Risiko eines
Kursrückganges, da sich mögliche Kursverluste der
im Fonds enthaltenen Wertpapiere auf das
Fondsvermögen auswirken. Einerseits kann auch
bei größter Streuung eine schwache
Gesamtmarktentwicklung zu fallenden Kursen der
Anteilsscheine führen. Andererseits entstehen bei
einer zunehmenden Spezialisierung eines Fonds
(beispielsweise Länder-, Branchen- oder
Fremdwährungsfonds) stärkere Risiken durch die
geringere Streuung und damit stärkere
Abhängigkeit zur Performance des begrenzten
Anlagespektrums.
Risiko der Aussetzung und Liquidität:
Grundsätzlich hat jeder Anteilseigner eines offenen
Investmentfonds das Recht, sich bei Rückgabe der
Anteilsscheine auszahlen zu lassen. Allerdings
kann in den Anlagebedingungen des Fonds der
Kapitalanlagegesellschaft das Recht beschrieben
sein, bei außergewöhnlichen Umständen die
Rücknahme von Anteilsscheinen bis zu 3 Jahren
auszusetzen. Kann die Kapitalanlagegesellschaft in
dieser Zeit nicht genügend Liquidität aufbauen um
die Anteilseigner auszuzahlen, kann der Fonds
abgewickelt werden und dadurch
Vermögensverluste entstehen lassen.
Risiken bei börsengehandelten Investmentfonds:
Der Preis eines Anteils eines Investmentfonds kann
an der Börse von dem Wert den die
Kapitalanlagegesellschaft angibt abweichen, da die
Börsenkurse sich nach Angebot und Nachfrage
richten und durchgängig Kurse ermittelt werden,
während die Investmentgesellschaft nur einmal am
Tag den Wert ermittelt.
Währungsrisiken: Wenn der Investmentfonds
Anteile an Wertpapieren in einer fremden Währung
hält, kann sich dies bei entsprechenden
Währungskursverlusten nachteilig auf die
Performance auswirken.
Risiko der Kündigung/Übertragung des
Sondervermögens: Unter bestimmten
Bedingungen ist es gesetzlich zulässig, ein
Sondervermögen auf ein anderes
Sondervermögen zu übertragen. Auch kann die
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Risiken der Kapitalanlage
(Stand: Juli 2017)
Kapitalanlagegesellschaft die Verwaltung eines
Fonds unter Beachtung einer Frist kündigen. Die
fortgesetzte Verwaltung könnte unter
ungünstigeren Konditionen stattfinden.
6.5.1
Exchange Traded Funds (ETFs)
Exchange Traded Funds (ETFs) bilden eine
besondere Form der offenen Investmentfonds,
sollen hier zum Zwecke der Übersichtlichkeit aber
separat vorgestellt werden. ETFs sind
börsengehandelte offene Investmentfonds, die an
mindestens einer Börse oder einem Handelsplatz
gehandelt werden. Gleichzeitig müssen sie
mindestens einen Market Maker aufweisen, der
sicherstellt, dass der börsengehandelte Wert nicht
wesentlich vom Nettoinventarwert und indikativem
Nettoinventarwert abweicht. Der indikative
Nettoinventarwert wird dabei mehrmals täglich auf
Basis der Entwicklung der Kurse der enthaltenen
Anlageprodukte berechnet.
Grundsätzlich verfolgen ETFs eine passive
Anlagestrategie, indem sie versuchen, einen
Vergleichsindex bei möglichst geringen Kosten
nachzubilden und damit auch dessen
Wertentwicklung (Tracking). Daher werden sie auch
häufig als passive Indexfonds bezeichnet. Dies
steht im Kontrast zu einer aktiven Anlagestrategie,
in der durch die Selektion von Wertpapieren und
Timing versucht wird, einen Vergleichsindex zu
schlagen.
ETFs können, wie die offenen Investmentfonds,
eine breite Anlagestrategie verfolgen und
verschiedenste Anlageprodukte, wie
beispielsweise Aktien, Anleihen, Branchen oder
Rohstoffe, abdecken. Im Gegensatz zu offenen
Investmentfonds werden ETFs in der Regel nur
über Börsen oder andere Handelsplätze, z.B. direkt
über einen Market Maker, ge- und verkauft und
nicht von einer Kapitalanlagesellschaft bezogen.
Das Besondere der ETFs liegt in ihrem Nachbau
eines Vergleichsindex. Dafür gibt es zwei
Herangehensweisen: Die physische Nachbildung
und die synthetische Nachbildung (auch
Replikation genannt). Bei der physischen
Replikation werden alle Wertpapiere des
abzubildenden Index (beispielsweise die 500
Einzelwerte beim S&P 500) in identischer Form
nach Art und Gewichtung gekauft (Vollreplizierung).
Teilweise wird der Index auch nur durch einen
relevanten Teil der Wertpapiere nachgebildet
(Teilreplizierung). Bei der synthetischen
Nachbildung werden wiederum Swaps
(Tauschgeschäfte) eingesetzt. Der ETF-Emittent
erhält gegen Zahlung einer Swapgebühr die
entsprechende Indexrendite (inkl. Zinsen und
Dividenden) vom Swap-Kontrahenten (Bank). Die
Anlegergelder selbst werden in ein
Sicherheitenportfolio investiert, welches selbst
wiederum aus ganz anderen Wertpapieren als
denen des Index bestehen kann.
Spezielle Risiken bei ETFs
Grundsätzlich existieren dieselben Risiken, wie bei
den oben genannten, offenen Investmentfonds.
Hinzu kommen spezielle Risiken für ETFs.
Kursrisiko: Wie auch bei offenen Investmentfonds
besteht auch bei ETFs die Gefahr von
Kursverlusten. Im Gegensatz zu traditionellen
Investmentfonds werden diese allerdings nicht
„aktiv“ verwaltet, weshalb beispielsweise der
Kursrückgang im nachgebildeten Vergleichsindex
sich annähernd eins zu eins auf die Performance
des ETF auswirkt. Sie tragen somit dieselben
Basisrisiken, die auch der Referenz-Index trägt.
Risiken von ETFs mit physischer Replikation: Da
hier die einzelnen Wertpapiere entsprechend ihrer
Gewichtung gekauft werden, können,
beispielsweise bei einer häufigen
Indexneuzusammensetzung, hohe
vaamo ist eine Marke der Sciuridae Vermögensverwaltung GmbH.
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Risiken der Kapitalanlage
(Stand: Juli 2017)
Transaktionskosten anfallen, wodurch die Erträge
stärker schwanken können als bei dem
zugrundeliegenden Index. Auch
Dividendenzahlungen und ihre steuerliche
Behandlung können Auswirkungen auf die Erträge
haben.
Risiken von ETFs mit synthetischer Replikation:
Da die Erträge durch ein Swapgeschäft mit einer
dritten Partei abgesichert wurden, besteht hier das
Risiko, dass die dritte Partei ihren
Zahlungsverpflichtungen nicht mehr nachkommen
kann (Kontrahenten-Risiko).
Wertpapierleiherisiko: Ein Investmentfonds kann
zur Renditeoptimierung Wertpapiere
beispielsweise an Hedge-Fonds und andere
Finanzakteure verleihen. Kann ein Entleiher
allerdings die Wertpapiere nicht mehr
zurückgeben, dann drohen dem Investmentfonds
Verluste.
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