Vorwort Vorwort Die richtige Diagnose ist die Voraussetzung für eine erfolgreiche Therapie. In der Praxis ist der Weg verbreitet, dass der Arzt eine gedankliche Liste aller ihm bekannten Krankheiten aufstellt, welche mit entsprechenden Symptomen einhergehen. Er wählt die wahrscheinlichste aus und versucht sie später anhand der Untersuchungen zu beweisen. Dieses Vorgehen ist aus mehreren Gründen problematisch. Die Liste der Krankheiten ist nur im Idealfall vollständig und zum anderen birgt das allzu schnelle Festlegen auf die Diagnose die Gefahr der Fehlbeurteilung weiterer Krankheitszeichen und damit der Fehldiagnose in sich. 90% der richtigen Diagnosen werden allein über eine sorgfältige Anamnese, die Erfassung aller Symptome sowie einer subtilen körperlichen Untersuchung gestellt. Das erlaubt eine optimale Erfassung des Kreises der noch möglichen Krankheiten, da auch typische Beschwerden und Befundkombinationen besser deutlich werden. In vielen Fällen kann so auf unnötige, oft kostenintensive und für den Patienten belastende Untersuchungen verzichtet werden. Der Krankheitsverlauf wird durch die schnellere Diagnose verkürzt. Der Leitgedanke dieses Buchs ist es, praxisbezogen die gastroenterologischen Krankheitsbilder ausgehend von den Symptomen und wegweisenden Befunden in Wort und Bild einprägsam darzustellen. Es befähigt so den Arzt, die Krankheitssymptome richtig einzuordnen und kurzfristig die richtige Diagnose zu stellen. Es erfolgen zu jedem Krankheitsbild praktische Hinweise zur aktuellen weiterführenden Diagnostik und Therapie. Krankheitsbezogen werden klare praktische Empfehlungen nach aktuellstem Wissensstand gegeben. Das Buch wird allen interessierten Ärzten helfen, typische endoskopische Befunddokumentationen besser zu verstehen und durch die bildliche Darstellung ein besseres Verständnis für verschiedene Krankheitsbilder zu erlangen. Es wird den Arzt zu einer kritischen Bewertung seines Verordnungsverhaltens anregen und ihn dabei unterstützen, eine für den Patienten bestmögliche und kostengünstige Therapie durchzuführen. Wichtig ist es in diesem Zusammenhang zu betonen, dass unser vor dem Patienten gesprochenes Wort eine große Kraft hat. Es kann den Heilungsprozess verbessern, aber auch bei unüberlegter Anwendung verschlechtern. Die Banalität von Befunden, z.B. Angelhakenmagen, Langmagen, Nierenzysten o.ä., muss dem Patienten glaubhaft erklärt werden, um nicht ungewollt einen weiteren Krankheitsprozess in Gang zu setzen. Aussagen wie: „damit müssen sie leben“, „das werden sie nicht mehr los“ oder „wenn dass ihre Eltern hatten, bekommen Sie das auch“ müssen vermieden werden. Wenn ein Arzt einem Patienten z.B. beim Feststellen einer bösartigen Erkrankung sagt, dass er maximal noch zwei Monate zu leben hat und der Arzt selbst davon überzeugt ist, so wird der Patient mit großer Sicherheit nach diesen zwei Monaten versterben. Es wurde unter diesem Gesichtspunkt im Text bewusst auf konkrete Zahlen bzgl. der Mortalität verzichtet. Wir können dem Patienten nur bestmöglich helfen, wenn wir unsere Worte klug und positiv wählen. Ich danke Herrn MR Dr. med. Eckhard Moos, der meine Ausbildung in allen Bereichen förderte und Herrn Dr. med. Christoph Dehmel, der mich gelehrt hat, das Wesentliche zu sehen. Ich denke voller Dankbarkeit an Frau Dr. med. Gertrud Biebl, von der ich lernte, die Umwelt bewusst wahrzunehmen. Ich danke für die besondere Unterstützung und Beratung Herrn Prof. Dr. med. Hans Joachim Schulz, Herrn Prof. Dr. med. Gerhard Volkheimer, Herrn Prof. Dr. med. Paul-Jürgen Porr, Herrn Dr. Norbert Städtler, Herrn Dr. Christoph Löschner, dem gesamten Team vom Thieme Verlag für die hervorragende Zusammenarbeit, besonders Herrn Dr. med. Alexander Brands, Frau Andrea Häberlein, Frau Marion Holzer, Frau Susanne Meinrenken und Frau Adelheid Wandel. Besonderer Dank gilt jedoch meiner Frau und meinen Kindern, ohne deren Geduld, Verständnis und unerschütterlichen Glauben dieses Werk nicht möglich geworden wäre. Hartmut Köppen VI aus: Köppen, Gastroenterologie für die Praxis (ISBN 9783131467614), © 2010 Georg Thieme Verlag KG Grundlagen 1 Sodbrennen (Pyrosis) 1.1 Grundlagen Definition und Symptomatik Beschwerdebild bedingt durch pathologischen gastroösophagealen Reflux infolge einer primären oder sekundären Insuffizienz des unteren Ösophagussphinkters. Als Sodbrennen werden brennende, mit einem Wärmegefühl verbundene Schmerzen bezeichnet, die wellenförmig vom oberen Epigastrium und hinter dem Xiphoid ausgehen und entlang dem Ösophagus bis zur Halsregion ausstrahlen. Verstärkung der Beschwerden im Liegen, besonders in Rechtsseitenlage, bei Bauchpresse und beim Heben von Lasten und Bücken. Typisch ist das Aufstoßen mit Rückfluss bis in die Mundhöhle von Luft und Mageninhalt, der einen salzigen (water brash), sauren (saurer Mageninhalt) oder bitteren (galliger Rückfluss) Geschmack hinterlässt. Primäre Refluxkrankheit/Refluxösophagitis. Die primäre Refluxkrankheit ist die häufigste Ursache der Refluxösophagitis (Abb. 1.1). Druckabfall des unteren Ösophagssphinkters durch erhöhten Mageninnendruck, induziert durch üppige, fetthaltige Mahlzeiten, heiße Getränke, Zitrusfruchtsäfte, Alkohol, Kaffee, Rauchen und Medikamente. Häufig bei Adipösen und Schwangeren. Sekundäre Refluxkrankheit. Zu differenzieren sind: • Ösophaguserkrankungen: Hiatushernie, Öso- • phagusdivertikel, Ösophagitis, Ösophagustumoren, hypomotile Motilitätsstörungen (Neuropathien, Sklerodermie, Hypothyreosis, etc.), hypermotile Motilitätsstörungen (Achalasie), iatrogene Refluxkrankheit (Zustand nach Gastrektomie, Myotonie etc. ). Magenerkrankungen: Ulkuskrankheit, Magentumoren, Nicht-Ulkus-Dyspepsie (Refluxtyp). Differenzialdiagnose Ätiologie und zugrunde liegende Erkrankungen Der pathologische Reflux führt zur Refluxerkrankung. Der Reflux kann primäre sowie sekundäre Ursachen haben. Auf Dauer kommt es zu Erkrankungen an Ösophagus, Magen und Duodenum. Von den typischen Refluxsymptomen mit Sodbrennen und Aufstoßen müssen andere retrosternale Schmerzempfindungen wie Odynophagie (anhaltende, auch krampfartige Schmerzen beim Schlucken) und spontane Retrosternalschmerzen ohne Zusammenhang mit der Nahrungsaufnahme abgegrenzt werden. Eine symptomatisch im Vordergrund stehende Odynophagie lässt eher an eine Ösophagitis sowie Spasmen, Ulzerationen und Tumoren denken. ! Abb. 1.1 Refluxösophagitis Stadium 1 nach Savary und Miller, inselartige und streifenförmige Läsionen. Entwickeln sich dysphagische Beschwerden, muss dringend nach stenosierenden Prozessen, auch peptischen Strikturen gefahndet werden. Spontane retrosternale Schmerzen, welche nicht durch ösophageale Ursachen geklärt werden können, erfordern eine weitere internistische Abklärung: • Retrosternale Spontanschmerzen – „nicht peptische“ Ursachen: – kardiale Ursachen (koronare Herzkrankheit, Perikarditis, Aneurysma dissecans) 1 aus: Köppen, Gastroenterologie für die Praxis (ISBN 9783131467614), © 2010 Georg Thieme Verlag KG Sodbrennen (Pyrosis) – Pleuropulmonale Ursachen (Pleuritis, Pleurodynie, Lungenembolie, Bronchialkarzinom) – Mediastinalerkrankungen (Mediastinitis, Mediastinaltumoren) – Sonstige Ursachen (vertebragene Beschwerden, Tietze-Syndrom, Osteomyelitis, Herpes Zoster, Neuralgien) Diagnostik Endoskopie. Wenn Sodbrennen als führendes Symptom angegeben wird; wichtig zur Bestimmung des Schweregrades und Nachweis von Komplikationen der Refluxkrankheit (Stenosen, Ulzerationen, Barrett-Ösophagus, Adenokarzinom) (Abb. 1.2). Ruhe- und Belastungs-EKG. Bei Verdacht auf eine kardiologische Ursache der Beschwerden, bei weiter bestehendem Verdacht Echokardiografie in Ruhe und Stressecho, kardiologische Mitbehandlung. Röntgen-Ösophagus mit Kontrastmittel. Bei Verdacht auf Motilitätsstörungen und zur besseren Beurteilung von Hernien und Divertikeln. Manometrie. Nur noch selten indiziert, evtl. präoperativ (Abb. 1.3). Ösophageale pH-Metrie. Bei unauffälligem endoskopischen Befund Probetherapie mit Protonenpumpenhemmer gleichwertig. Abb. 1.2 Refluxösophagitis Stadium IV – Ulzerationen. Abb. 1.3 Manometrie. Röntgen-Thorax. Zum Ausschluss von Mediastinalveränderungen. Histologische Sicherung. Durch Probeentnahme zum Nachweis oder Ausschluss tumoröser oder entzündlicher Veränderungen im Ösophagus oder Magen. Endosonografie. Zur Kontrolle der Eindringtiefe eines Tumors zur Festlegung der Therapie (endoskopische Abtragung evtl. möglich, wenn nur auf die Mukosa beschränkt), Nachweis oder Ausschluss von Lymphknotenmetastasen als Entscheidungshilfe für evtl. Polychemotherapie. Oberbauchsonografie. Zum Ausschluss von abdominellen Erkrankungen (z. B. Cholezystolithiasis) (Abb. 1.4). Abb. 1.4 Chronische Cholezystitis bei Cholezystolithiasis. 2 aus: Köppen, Gastroenterologie für die Praxis (ISBN 9783131467614), © 2010 Georg Thieme Verlag KG Ösophaguserkrankungen Orthopädische Vorstellung. Bei Verdacht auf vertebragene Beschwerden, Blockierungen (anhaltendes Druckgefühl, atemabhängige Beschwerden). 1.2 1.2.1 Ösophaguserkrankungen Gastroösophageale Refluxkrankheit Definition und Symptomatik Sodbrennen ist das Leitsymptom der gastroösophagealen Refluxkrankheit. Im Einzelfall unterscheidet man ösophageale Symptome (saures Aufstoßen, Sodbrennen, Dysphagie, Odynophagie, Übelkeit, Brechreiz) und extraösophageale Symptome (chronische Heiserkeit, Husten, Räusperzwang, Atemnot, belegte Stimme, Stenokardien). Zunahme der Refluxbeschwerden häufig in Rücken oder Rechtsseitenlage, beim Bücken oder Pressen und nach bestimmten Nahrungsmitteln (säurehaltige Getränke wie Wein oder Zitrussäfte, süße Speisen, Kaffee etc.) Die klinische Symptomatik korreliert nicht mit den endoskopischen Veränderungen. Es gibt im klinischen Alltag viele v. a. junge Patienten mit oft stärksten Refluxsymptomen und hohem Leidensdruck, aber ohne endoskopisch sichtbaren Veränderungen am Ösophagus (endoskopie-negative Refluxösophagitis oder nicht erosive Refluxösophagitis – NERD; ca. 65 % aller untersuchten Patienten) und häufig v. a. ältere Patienten mit nur geringen oder keinen Refluxsymptomen, aber endoskopisch ausgeprägten erosiven Veränderungen (erosive Refluxkrankheit – ERD; ca. 35 %) Ältere Patienten haben seltener Sodbrennen, häufiger andere Symptome (z. B. Thoraxschmerzen). Pathophysiologie Schädigung und Symptominduktion im Wesentlichen durch Säure und Pepsin aufgrund einer Relaxation des unteren Ösophagussphinkters. Wissenschaftlich anerkannte Risikofaktoren sind Übergewicht und Hiatushernie. Insgesamt werden folgende Ursachen angenommen: • Direkte Ursachen: – Kohlenhydrate – Fette – Alkohol – Hormone – Medikamente (z. B. Nitrate, Kalziumantagonisten, Theophyllin) – Koffein, Teein, Pfefferminz – Unzureichende Clearance durch verminderte propulsive Peristaltik – Übergewicht – Hiatushernie – Sonderform: Alkalische Refluxösophagitis bedingt durch den Reflux von Gallensäuren und (Lyso-)Lecithin nach Gastrektomie (Abb. 1.5). • Indirekte Ursachen: – Erhöhter intrabdomineller Druck (Schwangerschaft) – Zustand nach operativen Eingriffen wie Myotomie bei Achalasie, Kardiaresektion etc. – Hypomotilität des unteren Ösophagus bei Kollagenosen (Skerodermie) – Magenentleerungsstörungen Ca. 65 % aller Patienten sind endoskopie-negativ (NERD). Bei ca. 35 % aller Patienten finden sich Erosionen verschiedener Schweregrade (ERD) (Klassifikationen nach Savary und Miller, Muse und Los Angeles). Epidemiologie Bei der Refluxkrankheit handelt sich um eine reine Zivilisationskrankheit, welche sich im Wesentlichen auf die Industrieländer beschränkt. In der westlichen Hemisphäre haben über 40 % der Erwachsenen mindestens einmal im Monat Sodbrennen, etwa 10 % haben wöchentlich Refluxsymptome. Die Häufigkeit der Erkrankung nimmt mit dem Alter zu. Bei den 70-Jährigen beträgt die Quote etwa 20 %, wobei Männer häufiger betroffen sind als Frauen (ca. 3:1). Abb. 1.5 Alkalische Refluxösophagitis nach Gastrektomie. 3 aus: Köppen, Gastroenterologie für die Praxis (ISBN 9783131467614), © 2010 Georg Thieme Verlag KG Sodbrennen (Pyrosis) HNO-Vorstellung. Bei Verdacht auf refluxassoziierten Husten, Globusgefühl. pH-Metrie. Zum Nachweis des Refluxes, bei endoskopie-negativem Befund leichter und gleichwertig Probetherapie mit Protonenpumpenhemmer. Manometrie. Nur noch selten indiziert, evtl. präoperativ. Klassifikationen der Schweregrade Abb. 1.6 Adenokarzinom des Ösophagus. Bei ca. 5 % aller Patienten finden sich ösophageale Komplikationen. Dazu gehören: • Ulzerationen, • Barrett-Ösophagus (Zylinderzellmetaplasie-Präkanzerose) (Kap. 3.2), • Peptische Ösophagusstenose durch narbige Veränderungen, • Adenokarzinom des Ösophagus (Kap. 3.2; Abb. 1.6), • Refluxpolypen (histologisch Granulationspolypen oder polypöse Variante eines Barrett; Kap. 3.6). Diagnostik Endoskopie. Zur Bestimmung des Schweregrades und Ausschluss bzw. Nachweis von Komplikationen. Oberbauchsonografie. Zum Ausschluss anderer Oberbaucherkrankungen, z. B. Cholezystolithiasis. Röntgen-Ösophagus mit Kontrastmittel. Bei Verdacht auf Motilitätsstörungen und zur besseren Beurteilung von Hernien und Divertikeln. EKG. Bei Verdacht auf kardiogene Genese der Beschwerden: bei Verdacht auf Angina-pectoris-Beschwerden hat das EKG Vorrang gegenüber der Endoskopie, evtl. kardiologische Mitbehandlung (Ergometrie, Echokardiografie, Stressecho, Koronarangiografie etc. ). Röntgen-Thorax. Bei Verdacht auf Pleuritis, refluxassoziiertes Asthma, zum Ausschluss von Mediastinalveränderungen, evtl. pneumonologische Mitbehandlung. Es gibt mehrere Klassifikationen, wobei die Klassifikation nach Savary, Miller und Monier sowie die MUSE-Klassifikation am gebräuchlichsten sind. In diesem Werk wird die Klassifikation nach Savary und Miller benutzt. Klassifikation modifiziert nach Savary und Miller Refluxösophagitis Stadium 0 nach Savary und Miller. Refluxkrankheit ohne endoskopisch nachweisbare Ösophagitis (endoskopie-negative Refluxkrankheit – NERD; 65 % der Patienten Refluxösophagitis Stadium I nach Savary und Miller. Inselartige oder streifenförmige umschriebene Erosionen. Refluxösophagitis Stadium II nach Savary und Miller. Konfluierende, aber nicht zirkuläre Erosionen. Refluxösophagitis Stadium III nach Savary und Miller. Zirkuläre Erosionen. Refluxösophagitis Stadium IV nach Savary und Miller. Komplikationen: • Ulzerationen (Abb. 1.7) • Peptische Stenose (Abb. 1.8) • Barrett-Ösophagus (Kap. 3.2; Abb. 1.9): Auskleidung des distalen Ösophagus mit metaplastischem Zylinderepithel • Refluxpolypen (Granulationspolypen) (Kap. 3.6; Abb. 1.10) • Adenokarzinom des Ösophagus (Kap. 3.2, Abb. 1.6) MUSE–Klassifikation Die MUSE-Klassifikation zeigt Tab. 1.1. 4 aus: Köppen, Gastroenterologie für die Praxis (ISBN 9783131467614), © 2010 Georg Thieme Verlag KG Ösophaguserkrankungen Abb. 1.7 Ulzerationen bei Refluxösophagitis. Abb. 1.9 Barrett-Ösophagus bei Refluxösophagitis. Abb. 1.8 Peptische Stenose bei Refluxösophagitis. Abb. 1.10 „Refluxpolyp” – Granulationspolyp bei Refluxösophagitis. Tabelle 1.1 MUSE-Klassifikation der Refluxösophagitis. M = Metaplasie 0 = fehlend 1 = finger-/zungenförmig 2 = ausgedehnt U = Ulkus 0 = fehlend 1 = Größe <1 cm 2 = Größe >1 cm S = Stenose 0 = fehlend 1 = endoskopisch passierbar 2 = unpassierbar E = Erosion 0 = fehlend 1 = umschrieben 2 = konfluierend Differenzialdiagnostik Differenzialdiagnostisch zu berücksichtigen sind: • Retrosternale Schmerzen: koronare Herzkrankheit, vertebragene Beschwerden, Pillenösophagitis, • Dysphagie: Achalasie, Ösophaguskarzinom, Stenosen anderer Genese, • Odynophagie: Spasmen des Ösophagus, Infektionen (Herpesösophagitis), Ulzerationen, Pillenösophagitis, • Erbrechen: Magenausgangsstenose, zentrales Erbrechen, Graviditas etc. sowie • Oberbauchbeschwerden: Gastritis, Reizmagen, • Magentumoren, ULKUS-Krankheit, Cholezystolithiasis, chron. Pankreatitis. Husten: chron. Bronchitis, Asthma bronchiale, Infektionen des Rachens. Therapie Ziele der Therapie sind: • Symptomatische Therapie und • Überwachung und Therapie der Komplikationen. 5 aus: Köppen, Gastroenterologie für die Praxis (ISBN 9783131467614), © 2010 Georg Thieme Verlag KG Sodbrennen (Pyrosis) Protonenpumpenhemmer sind das Mittel der Wahl bei der nicht erosiven und erosiven Refluxkrankheit, in der akut sowie in der Erhaltungstherapie. Der klinische Alltag zeigt, dass Antazida die subjektiven Beschwerden der Patienten verbessern, eine Heilung der peptischen Läsionen jedoch damit nicht erreicht wird. Prokinetika können unterstützend eingesetzt werden, da sie den Tonus des unteren Ösophagussphinkters steigern und die Magenentleerung fördern. Nicht erosive Refluxösophagitis (NERD). 10 Tage lang Protonenpumpenhemmer in einfacher Standarddosis (z. B. Omeprazol 20 mg, Lanzoprazol 30 mg, Esomeprazol 40 mg, Pantoprazol 40 mg), danach Bedarfstherapie (z. B. Esomeprazol 20 1-mal 1 bei Bedarf jeden 2. oder 3. Tag oder Pantoprazol 20 mg, Pariet 10 mg bei Bedarf). Erosive Refluxösophagitis (ERD). Refluxösophagitis Stadium I–II nach Savary und Miller: 10 Tage hochdosiert Protonenpumpenhemmer, z. B. Esomeprazol 40 oder Pantoprazol 40, danach Versuch der symptomatischen Therapie mit Esomeprazol 20 mg, Pantoprazol 20 mg etc. Die Bedarfstherapie ergibt sich aus folgenden Überlegungen: • Bis zu 60 % der Refluxerkrankten sind endoskopie-negativ. • Die Symptome variieren von Tag zu Tag. • Viele Patienten behandeln sich bereits von sich aus nach Bedarf. • Eine Refluxkrankheit ohne oder mit nur geringen Erosionen ist in der Regel nicht progredient. • Schwere Komplikationen sind selten. • Die Tabletteneinnahme wird vom Patienten symptomorientiert gesteuert. • Die Senkung der Therapiekosten ist aus gesundheitsökonomischem Blickwinkel äußerst wünschenswert. Refluxösophagitis Stadium III–IV. 4 Wochen lang hoch dosierte Protonenpumpenhemmertherapie, z. B. Esomeprazol 40, alternativ Pantoprazol 40, Omeprazol 40, danach Gastroskopiekontrolle zur Objektivierung des Heilungserfolgs und Ausschluss von Veränderungen eines Barrett, welche bei konfluierenden Erosionen nicht sicher ausgeschlossen werden können. Mit Feststellung eines Stadium 0–I Übergang in die symptomatische Bedarfstherapie. Wenn immer noch Stadium II oder Ulzerationen, Therapie hochdosiert weiter, Gastroskopiekontrolle nach a b Abb. 1.11a, b Refluxösophagitis Stadium IV nach Savary und Miller. a Konfluierende und zirkuläre Ulzerationen. b Nach hoch dosierter Protonenpumpenhemmertherapie sind die Läsionen abgeheilt, zurückgeblieben ist eine peptische Stenose, welche bougiert werden muss. weiteren 4 Wochen, evtl. weitere Ursachen ausschließen und behandeln. Sekundäre Ulzerationen. Bei chronischem Alkoholabusus, Strahlenösophagitis, korrosiver Ösophagitis nach Säure und Laugeningestitionen, medikamentenbedingter Ösophagitis, bakteriellen und viralen Infektionen, ösophagealen Begleitreaktionen (Epidermolysis bullosa, Pemphigoid, Steven-Johnson-Syndrom). Therapie: hoch dosiert Protonenpumpemhemmer (z. B. Nexium 40 2-mal 1, kurzfristige Kontrolle, bei Stenosierungen Bougierungstherapie, Ausschluss Malignom durch Histologie, in der Intensivmedizin evtl. über Magensonde (z. B. Esomeprazol auflösbar und sondengängig). 6 aus: Köppen, Gastroenterologie für die Praxis (ISBN 9783131467614), © 2010 Georg Thieme Verlag KG Ösophaguserkrankungen Ösophagusstenose. Ausschluss einer malignen Stenose (Endosonografie, CT, evtl. Histologie), danach Bougierungstherapie (Abb. 1.11). Achalasie. Mittel der Wahl: pneumatische Dialatation, bei Therapieversagen laparoskopische Myotomie (Kap. 3.8.1). Refluxassoziierter Husten. 4 Wochen doppelte Standarddosis eines Protonenpumpenhemmers, dann weitere Entscheidung, ob Befundbesserung eingetreten ist. Refluxinduzierte chronische Laryngitis. 4–6 Wochen lang doppelte Standarddosis eines Protonenpumpenhemmers, danach weitere Entscheidung. Refluxinduziertes Asthma bronchiale. Bis zu 3 Monaten Therapie mit doppelter Standarddosis, danach weitere Entscheidung. Refluxösophagitis bei Kindern. Antra Mups: bisher einziger bei Kindern zugelassener Protonenpumpenhemmer ab dem 2. Lebensjahr, Esomeprazol ab dem 12. Lebensjahr. Alkalische Refluxösophagitis. Kap. 1. 2.2 Magenschleimhautheterotopie im oberen Ösophagus. Wenn Protonenpumpenhemmertherapie nicht ausreichend, evtl. Therapie mit Argonbeamer mit Zerstörung der säureproduzierenden Magenschleimhaut (Abb. 1.12). Adenokarzinom. Operative Therapie (Kap. 3. 2. ). Chirurgisches Vorgehen. Chirurgische Interventionen im Sinne einer Fundoplicatio sind nur noch indiziert bei großen Hernien oder sehr seltener Unverträglichkeit von Protonenpumpenhemmern. • Änderung der Essgewohnheiten (keine voluminösen Mahlzeiten vor dem Zu Bettgehen • Gewichtsreduktion • Nikotin- und Alkoholkarenz • Schlafen mit erhöhtem Oberkörper 1.2.2 Alkalische Refluxösophagitis Ätiologie Reflux von Gallensäuren und (Lyso-)Lecithin, z. B. nach Gastrektomie (Abb. 1.13). Symptomatik und Diagnostik Weitgehend identisch mit der peptischen Refluxkrankheit. Der Rückfluss gallehaltiger Flüssigkeit kann endoskopisch gesehen werden, beweisend sind der pH-metrische Nachweis alkalischer Refluxperioden und der positive Therapieversuch. Therapie Falls noch Säure vorhanden ist, Therapieversuch mit Protonenpumpenhemmer, ansonsten basische Ionentauscher wie Cholestyramin, Ursedocholsäure zur Bindung der Gallensäure (Lithofalk, Sucralfat), evtl. zusätzlich Metoclopramid. 1.2.3 Hiatushernie Definition Eine Hiatushernie liegt dann vor, wenn Magenanteile durch den Hiatus oesophageus in den Thoraxraum prolabieren (Kap. 3.7). Je nach der prolabierten Region unterscheidet man die axiale Gleither- Verlaufskontrolle Bei leichter Refluxösophagitis keine endoskopische Kontrolle notwendig, Kontrolle bei Änderung der Symptomatik und zur Kontrolle von Komplikationen, beim Barrett-Ösophagus jährlich empfohlen, aber letztendlich individuelle Entscheidung nach Lokalbefund. Empfohlene Allgemeinmaßnahmen/Selbsthilfe als Hinweise für die Patienten: • Meidung refluxfördernder Nahrungsmittel (süße Speisen, Wein, Obst, Zitrussäfte) Abb. 1.12 Magenschleimhautheterotopie Ösophagus. im oberen 7 aus: Köppen, Gastroenterologie für die Praxis (ISBN 9783131467614), © 2010 Georg Thieme Verlag KG Sodbrennen (Pyrosis) Abb. 1.13 Alkalische Refluxösophagitis. Abb. 1.15 Paraösophageale Hernie. nie, die paraösophageale Hernien und gemischte Hernien. Gemischte Hernie. Bei dieser Hernienform (15 %) handelt es sich um eine Kombination von axialer Gleithernie und Paraösophagealhernie (Abb. 1.16). Axiale Gleithernie (75 %). Verlagerung der Kardia und angrenzender Magenanteile in den Thorax bei insuffizienter Fixierung der Kardia und des terminalen Ösophagus durch das Lig. phrenicooesophageale und Erweiterung des Hiatus oesophagei. Die Verlagerung ist anfangs passager, später fixiert. Diese Hernienart ist oft von einer Insuffizienz des unteren Ösophagussphinkters begleitet (Abb. 1.14). Paraösophageale Hernie (10 %). Ventraler Prolaps von Magenfornix- und Magenfundusanteilen neben Kardia und terminalem Ösophagus, die unterhalb des Ösophagus verbleiben, durch einen erweiterten Hiatus in den Thoraxraum (Abb. 1.15). Eine Sphinkterinsuffizienz liegt meist nicht vor. Gefahren drohen durch Inkarzeration und Torsion des Magens (Volvulus). Eine Extremvariante ist ein vollständiger thorakaler Magenprolaps (Upside-down-stomach). Abb. 1.14 Axiale Hernie. Symptomatik Typische Symptome von Hiatushernien sind Sodbrennen, Aufstoßen, gelegentlich Dysphagien, tiefe epigastrische Schmerzen und bei größeren Hernien auch gastrokardiale Beschwerden, wie Opression, Tachykardie und Stenokardie. Verstärkung der Symptome beim Liegen und gefülltem Magen. Bei großen Hernien sind okkulte Blutverluste durch Strangulation möglich. Seltene, aber schwerwiegende Komplikationen der paraösophagealen Hernie sind Inkarzeration und Magenvolvulus mit Blutungen, gangränösen Gewebsveränderungen sowie Perforation. Kardinalsymptome sind heftige epigastrische Schmerzen, Erbrechen und Schock. Abb. 1.16 Gemischte Hernie. 8 aus: Köppen, Gastroenterologie für die Praxis (ISBN 9783131467614), © 2010 Georg Thieme Verlag KG Ösophaguserkrankungen Diagnostik Therapie Endoskopie. Bei kleinen axialen Hernien (<3 cm) radiologischen Verfahren unterlegen. Sie erlaubt jedoch die Beurteilung der Schleimhaut, die Beurteilung einer assoziierten Refluxkrankheit und deren Komplikationen. Axiale Gleithernie. Wenn asymptomatisch, keine Therapie notwendig. Bei gleichzeitig bestehender Refluxkrankheit Therapie der Refluxösophagitis mit Protonenpumpenhemmern. Operationsindikation nur bei anhaltenden, starken Refluxsymptomen bei der seltenen Unverträglichkeit von Protonenpumpenhemmern. Röntgen-Thorax Übersichtsaufnahme. Im seitlichen Bild Aufhellung und Spiegelbildung. Röntgen Kontrastmitteluntersuchung. Sensitivste Methode zur Darstellung einer Hernie (linksseitige Kopftieflage). Paraösophageale Hernie. Wenn symptomatisch, dann Indikation zur chirurgischen Therapie. Verschiedene Operationsverfahren möglich (z. T. kombiniert): Rückverlagerung hernierter Organe, Gastropexie, Resektion des Herniensacks, Verschluss des Hiatus, Antireflux-Operation. Rezidive nach chirurgischen Eingriffen kommen vor. 9 aus: Köppen, Gastroenterologie für die Praxis (ISBN 9783131467614), © 2010 Georg Thieme Verlag KG Bauchschmerzen Verlauf Prognose abhängig von der Frühzeitigkeit der Operation. Bei unkomplizierter Appendizitis Letalität <0,3 %. Bei Komplikationen dramatischer Anstieg der Letalität auf bis zu 50 %. Akute Komplikationen Diese bilden sich in der Regel jenseits der 12 hGrenze nach Beginn der Symptomatik bei ca. 20 % der Patienten, wobei ältere Patienten mit >50 % und Kinder mit etwa 30 % den größten Anteil haben. Zunehmende Bauchschmerzen, die nicht mehr lokalisiert, sondern diffus sind, eine Körpertemperatur >38,5°C und eine stärkere neutrophile Leukozytose sind Signale dieser Komplikationen. Erfolgt der Perforation in die freie Bauchhöhle und wird nicht durch Nachbarorgane gedeckt, führt diese zur diffusen Peritonitis. Periappendizitische Infiltrate und periappendizitische Abszesse sowie Abszesse im Becken mit Douglasabszess sind lokalisierte Komplikationen (Abb. 9.14). Rechtsseitiger subphrenischer Abszess als Folge der allgemeinen Peritonitis. Bei übergreifender Entzündung auf das Mesenterium und Fortleitung bis zur Pfortader kann sich das Pfortadersystem in eine septische Pyelophlebitis entwickeln, welche mit hohem Fieber und Ikterus einhergeht. Folge davon können septische multiple Leberabszesse sein. 9.2.7 Darmischämie Allgemeines Definition Akute oder chronische Durchblutungsstörung des Dünn- und oder Dickdarms infolge einer arteriellen Embolie oder einer arteriellen bzw. venösen Thrombose. Ätiologie 50 % Embolie in der A. mesenterica superior, Emboliequelle in der Regel linker Vorhof, z. B. bei absoluter Arrhythmie, oder der linke Ventrikel bei Wandthromben, z. B. nach einem Herzinfarkt. 30 % Arteriosklerose der Mesenterialarterie; 20 % venöse Thromben. Die Lokalisation der Darmischämie richtet sich nach dem verschlossenen Gefäß: • Ischämie im Dünndarm und im Colon ascendens: Verschluss der A. mesenterica superior und A. ileocolica, • Ischämie der Flexura coli sinistra und des Colon descendens: Verschluss der A. mesenterica inferior mit der A. colica sinistra. Die Versorgungsgrenze zwischen der A. mesenterica superior und inferior liegt im Colon transversum zur linken Kolonflexur (Riolan-Anastomose). Symptomatik Das klinische Bild einer Darmischämie ist abhängig von der Lokalisation des Gefäßverschlusses (peripher oder zentral) sowie davon, ob sich der Gefäßverschluss akut oder chronisch entwickelt hat oder ob er komplett oder inkomplett ist. Ischämische Kolitis Definition Häufigste Form der Ischämie des Kolons im Stromgebiet der A. mesenterica inferior. Abb. 9.14 Perityphlitischer Abszess (s. Bildnachweis). Ätiologie Überwiegend nicht gangränöse Verlaufsform (ca. 90 %), Ischämie durch kurzfristige Minderperfusion, 10 % Entwicklung zur akuten Gangrän. Zu den Ursachen: Tab. 9.13. 68 aus: Köppen, Gastroenterologie für die Praxis (ISBN 9783131467614), © 2010 Georg Thieme Verlag KG Akuter Bauchschmerz Tabelle 9.13 Ursachen für die Entwicklung einer ischämischen Kolitis. Gefäßbedingte Ursachen Arteriell: • Aortenaneurysma • Bypasschirurgie • Hämodialyse • Arterielle Embolie (A. mesenterica inferior) Venös: • Portale Hypertension • Thrombose Mikroangiopathisch: • Vaskulitis (Lupus erythematodes viszeralis, Periarteriitis nodosa) • Radiatio Iatrogene Ursachen Gefäßoperationen im Bauch (z. B. Bauchaortenaneurysma), größere abdominale oder gynäkologische Operationen Mechanisch Strangulation, Kolonkarzinom, Koprostase Zirkulatorisch Schock, „low-cardiac”, “low-output”, Sepsis, Anaphylaxie, Dehydration, Allergie Medikamentös Digitalis, Diuretika, Hypertensiva, Östrogene, vasoaktive Pharmaka, Kokain Seltene Ursachen Jogging (Langstreckenlauf), Infektion (CMV) Idiopathische Ursachen Ursache unklar Pathologie Die Veränderungen reichen von leichten Schleimhaut- bzw. Wandödemen bis hin zur Colitis ulcerosa und einem kompletten Infarkt. Dem Versorgungsgebiet der A. mesenterica inferior entsprechend ist das linksseitige Kolon betroffen unter Aussparung des distalen Rektums (hier weitere arterielle Versorgung aus der A. iliaca). Symptomatik Plötzlich einsetzende, überwiegend leichte bis mäßige, manchmal dumpfe, kolikartige Bauchbeschwerden v. a. im linken Abdomen, besonders nach dem Essen (Angina abdominalis). Häufig bei älteren, multimorbiden Patienten, evtl. Kombination mit passageren blutigem Stuhl. Bei gangränösem Verlauf: Fieber, progredienter Schock aufgrund massiver Diarrhö und Blutungen. Diagnostik Anamnese. Chirurgische Eingriffe. Klinischer Befund. Meist Druckschmerz im Bereich des gespannten Abdomens über dem betroffenen Darmsegment bei ischämischer Colitis. Rektaldigital Blutnachweis in 25 % der Fälle, evtl. Zeichen einer Peritonitis. Labor. Unspezifische Veränderungen, Leukozytose, Erhöhung der α-Amylase, metabolische Azidose, evtl. Hb-Abfall. Bei komplettem Infarkt: Leukozytose, Laktaterhöhung, Kreatinkinase (CK) erhöht. Oberbauchsonografie. Zur Beurteilung von Aorta- und Darmwand ggf. mit Duplexsonografie. Darstellung von flüssigkeitsgefüllten, erweiterten Darmschlingen mit fehlender Peristaltik oder Pendelperistaltik. Evtl. Nachweis von freier Flüssigkeit zwischen den Darmschlingen als Hinweis auf Ileus oder Peritonitis (Abb. 9.15). Duplexsonografie. Zusätzliche Aussagen zur Genese eines Mesenterialinfarkts. Bei notfallmäßiger Sonografie Untersuchung meist durch vorhandene starke Luftüberlagerung erschwert (Abb. 9.16). Endoskopie. Veränderungen variabel: submuköse Einblutungen, Ulzerationen, Pseudomembranen; histologische Sicherung. Röntgen-Übersicht. Darstellung einer verdickten Kolonwand, Ileuszeichen, evtl. „Daumen-Abdruckszeichen“ an den Dünndarmschlingen oder am rechten Kolon als Zeichen einer Einblutung in die Mukosa. Angiografie. Selten erforderlich. 69 aus: Köppen, Gastroenterologie für die Praxis (ISBN 9783131467614), © 2010 Georg Thieme Verlag KG Bauchschmerzen Differenzialdiagnose Ausschluss aller Erkrankungen, welche zu einem akuten Abdomen führen können, insbesondere: • infektiöse Gastroenteritis • pseudomembranöse Kolitis • chronisch entzündliche Darmerkrankung • Kolonkarzinom • Divertikulitis • Strahlenkolitis • Ileus mit Inkarzeration Abb. 9.15 Ischämische Kolitis. Mittelstreckige, echoarme Kolonwandverdickung mit aufgehobener Schichtung (s. Bildnachweis). Therapie Allgemeine Maßnahmen. Nahrungskarenz, Volumensubstitution (i. v. Flüssigkeit, ggf. Transfusion), bei paralytischem Ileus Magensonde, Stabilisierung der Hämodynamik, z. B. Katecholamine. Heparin in niedriger Dosis (cave: Verstärkung der Blutung). Operative Therapie. Bei progredientem Verlauf bzw. Verdacht auf Gangrän diagnostische Laparoskopie und evtl. Resektion des Darmsegments. Verlauf und Komplikationen Krankheitsbild meist selbstlimitierend mit Ausheilung nach unterschiedlich langem Verlauf. 6 % Mortalität bei nicht okklusiven Formen, jedoch 50 % bei komplettem Infarkt. Langzeitkomplikationen sind Darmstenosen (häufig asymptomatisch), in kleinem Teil der Fälle Entwicklung einer chronisch ischämischen Kolitis. a Chronische intestinale Ischämie Definition Chronisches oder chronisch intermittierendes Bild mit abdominalen Symptomen aufgrund einer geringen Perfusion im Splanchnikusgebiet („Angina abdominalis“). b Abb. 9.16a, b Ischämische Kolitis im Sigma. a Echoarme Darmwandverdickung mit Lumeneinengung. Die Durchblutung der befallenen Darmwand ist selten ein brauchbarer Parameter. b Kontrolle nach 1 Woche: deutliche Rückbildung (s. Bildnachweis). Pathophysiologie Durch Arteriosklerose bedingter reduzierter Blutfluss in den Mesenterialarterien, insbesondere bei erhöhtem Energiebedarf (postprandial), postprandial auch Shunt des Blutflusses zugunsten des Magens, insgesamt geringe Korrelation zwischen Ausmaß der Gefäßveränderung und klinischer Symptomatik. 70 aus: Köppen, Gastroenterologie für die Praxis (ISBN 9783131467614), © 2010 Georg Thieme Verlag KG Akuter Bauchschmerz Bei Ischämie der A. mesenterica inferior: Ischämische Kolitis (Kap. 9.2, s. o. ). Pathologie Atheromatöse Wandveränderungen in Form einer hochgradigen Stenose bzw. eines Verschlusses der Mesenterialarterie und/oder Gefäßen aus Truncus coeliacus, meist am Abgang oder im proximalen Abschnitt. Epidemiologie Patienten meist im höheren Lebensalter, meist Raucher, bei >80 % der Fälle periphere arterielle Verschlusskrankheit und/oder koronale Herzkrankheit bekannt (assoziierte Erkrankung ist die Arteriosklerose). Abb. 9.17 Chronisch nicht okklusive Darmischämie mit Verbreiterung der Submukosa – ähnlich wie bei Morbus Crohn (s. Bildnachweis). Symptomatik Je nach Ausmaß und Lokalisation des Gefäßverschlusses sehr variables Bild. Eine Angina abdominalis zeigt sich in Form abdominaler Beschwerden ca.1 h postprandial, Dauer ca. 2 h, Schmerzen eher diffus, dumpf, gelegentlich kolikartig. Bei fettreichen Speisen ausgeprägtere Symptomatik, daneben Blähungen und Durchfall als dominierende Symptome möglich, Auftreten vorzugsweise postprandial, evtl. Reduktion der Nahrungsaufnahme und häufiger Gewichtsverlust (ca. 80 %). Diagnostik Alter und Anamnese (KHK, pAVK), ansonsten meist Ausschlussdiagnostik. Oberbauchsonografie zum Ausschluss weiterer Schmerzursachen, Endoskopie, evtl. zusätzlich Röntgen-Dünndarm, Duplexsonografie der Mesenterialarterie mit hoher Spezifität, aber begrenzter Sensibilität: untersucherabhängig, häufig erschwerte Bedingungen bei Meteorismus und Adipositas. Gold-Standard: elektive Angiografie der A. mesenterica superior und Zöliakografie (Abb. 9.17). Zusatzdiagnostik. fie. CT-Angiografie, MR-Angiogra- Differenzialdiagnose Malignome (Pankreas, Magen, Kolon), Cholelithiasis, chronische Prankreatitis, Ulcus ventriculi et duodeni, funktionelle Beschwerden, Ausschluss gynäkologischer Ursachen. Therapie Die Therapie ist abhängig von der Intensität der Symptome, den technischen Möglichkeiten, dem Risiko des therapeutischen Verfahrens und dem allgemeinen Zustand des Patienten. Mögliche Optionen sind: • Chirurgische Revaskularisation: Thrombarterektomie, Reimplantation, ggf. Bypass-Operation. • Interventionell/ radiologisch: perkutane Angioplastie (Dilatation, PTA), ggf. mit Stentimplantation. • Medikamentöse Verfahren: keine Wirksamkeit belegt. • Medikamentöse Prophylaxe: Arteriosklerosephrophylaxe, kein Rauchen, RR-Einstellung, Diabetes-Einstellung, ASS-Gabe. Der Verlauf ohne Therapie ist in der Mehrzahl chronisch progredient, Rezidive auch nach therapeutischen Maßnahmen möglich. Langzeitkomplikationen sind akute Ischämie, Perforation. 71 aus: Köppen, Gastroenterologie für die Praxis (ISBN 9783131467614), © 2010 Georg Thieme Verlag KG Bauchschmerzen Akuter Mesenterialinfarkt • A. mesenerica superior: Dünndarm ab Treitz- Definition Akute Unterbrechung der arteriellen oder venösen Perfusion mit konsekutiver Gangrän von Darmsegmenten. Arterielle Okklusion. Hier kommen infrage: • Embolischer Verschluss (ca. 50 %): überwiegend A. mesenterica superior betroffen, in >90 % kardiale Ursachen: Linksatriale Thromben bei Vorhofflimmern, Thromben im Herzen (z. B. nach Myokardinfarkt), höhergradige Klappenfehler, zusätzliche Vasokonstriktion verstärkt die Ischämie. • Arterielle Thrombose (ca.15–25 %): vorwiegend durch Arteriosklerose, aber auch durch Trauma und infektionsbedingte Thrombose im Bereich der A. mesenterica superior oder des Truncus coeliacus. Venöse Okklusion. Zugrunde liegen können: • Thrombose der V. mesenterica superior (ca. 10 %). Ursachen sind: – angeborene Defekte: Faktor-V-Leiden, Mutation des Prothrombingens, Protein-C- und -SMangel, Antithrombin-III-Mangel, – erworbene Störungen bei paroxysmaler nächtlicher Hämoglobinurie und myeloproliferativen Erkrankungen, – zusätzliche Faktoren (orale Kontrazeptiva, Rauchen), – portale Hypertension (Flussverlangsamung), – Trauma – Pankreatitis (Endothelschäden). Nicht okklusive mesenteriale Ischämie (ca. 20– 30 %). Bei vorbestehender Arteriosklerose sich aufpfropfende Vasospasmen infolge schwerer Störung der Hämodynamik (z. B. Rhythmusstörung, Sepsis, Myokardinfarkt) und/oder von Medikamenten, die die Splanchnikus-Perfusion reduzieren (Ergotamin, Diuretika, α1-Sympatikomimetika, ähnliche Effekte durch Kokain). Vaskulitis. Morbus Wegener, selten. Pathologie • Band bis Flexura coli sinistra, aber terminales Ileum und proximales Colon nicht immer betroffen, Embolus meist kurz nach (3–10 cm) oder am Abgang der A. mesenterica superior aus der Aorta. A. mesenterica inferior: Kolon von linker Flexur bis zum rektosigmoidalen Übergang (Rektum frei). Epidemiologie Überwiegend höhere Altersklassen (>60 Jahre) betroffen; bei jüngeren Patienten häufiger Mesenterialvenenthrombose (z. B. durch Gerinnungsdefekte). Symptomatik Akut einsetzende heftige Schmerzen (bei Embolie), meist paraumbilikal lokalisiert, Übelkeit und Erbrechen. Im weiteren Verlauf Zeichen eines akuten Abdomens, eines paralytischen Ileus, Hämatemesis; ohne Therapie hämodynamische Instabilität, Schock. Bei Ischämie der A. mesenterica inferior treten linksseitige Unterbauchbeschwerden und blutige Diarrhö auf (akutes Abdomen eher seltener). Diagnostik Anamnese (daran denken!). Risikofaktoren, Diskrepanz zwischen heftigsten Schmerzen und relativ unauffälligen Untersuchungsergebnissen. Erst bei Zeichen einer meist fortgeschrittenen Gangrän Peritonitis-Zeichen. In der frühen Phase auch Laborparameter wenig auffällig, Leukozytose mit Verschlechterung der klinischen Symptomatik. Labor. Azidose, CK erhöht, LDH erhöht, Amylase erhöht, Laktat erhöht. Sonografie. Echoarme homogene Darmwandverdickung (Abb. 9.18). Selektive Angiografie. In der Frühphase bei Unklarheit der Diagnose (Mesenterikografie). Laparatomie. Vermeidet Zeitverzögerung. Betroffenes Darmsegment abhängig von Lokalisation des Gefäßverschlusses: 72 aus: Köppen, Gastroenterologie für die Praxis (ISBN 9783131467614), © 2010 Georg Thieme Verlag KG Akuter Bauchschmerz Therapie a Konservativ nur in der Frühphase ohne Peritonitis. Bei Verdacht auf Gangrän und Perforation ist eine Lysebehandlung in Einzelfällen (jüngere Patienten, eher bei Mesenterialvenenthrombose) gerechtfertigt. Am ehesten analog der lokalen Lyse bei Myokardinfarkt. Operative Maßnahmen. Je nach Ursache und Ausmaß der Ischämie Embolektomie Interventionen zur chirurgischen Embolektomie nur in den ersten 6–12 h Erfolg versprechend: • Rekonstruktiver gefäßchirurgischer Eingriff ggf. mit Thrombektomie. • Großzügige Resektion von gangränösen Darmsegmenten. b Verlauf und Komplikationen Es besteht eine hohe Letalität, nach erfolgreicher Therapie ggf. Antikoagulation. Mögliche Langzeitkomplikationen nach Darmresektion sind Kurzdarmsyndrom ggf. mit chologenen Diarrhöen (bei Ileumresektionen), Strikturen. 9.2.8 Divertikulosis coli/akute Divertikulitis Definition Divertikel im Kolon stellen Ausstülpungen der Mukosa und Submukosa durch eine Muskellücke im Darm dar (Abb. 9.19, Abb. 9.20, Abb. 9.21). Die Divertikel entstehen an den „Schwachstellen“, also an den Austrittsstellen der Vasa recta. Ätiologie c Abb. 9.18a–c Mesenterialvenenthrombose. a Echoarme, homogene, mittelstreckige Darmwandverdickung bei Mesenterialvenenthrombose, b Querschnitt, c Resektat. (s. Bildnachweis) Durch ballaststoffarme Nahrung bedingter erhöhter Innendruck im Kolon. Lokalisation: 95 % Sigma, davon 35 % zusätzlich proximal, 4 % ausschließlich rechtsseitige Divertikel. Epidemiologie Differenzialdiagnose Alle Formen des akuten Abdomens (Kap. 9.1), Bridenileus (initial Erbrechen, dann Schmerzen), Pankreatitis (gürtelförmige Schmerzen, s. o. ). Prävalenz stark altersabhängig: 5 % mit 40 Jahren, 30 % mit 60 Jahren, 65 % mit 85 Jahren. Frauen : Männer, ca. 1:1. In westlichen Ländern Prävalenz ca. 40 %, meistens linksseitiges Kolon, in Afrika und Asien <1 %, meistens rechtsseitiges Kolon. 73 aus: Köppen, Gastroenterologie für die Praxis (ISBN 9783131467614), © 2010 Georg Thieme Verlag KG Bauchschmerzen a Abb. 9.20 Divertikel im Zäkalpol. b Abb. 9.21 Divertikel mit „Kotstein“. lene Divertikelöffnungen (Abb. 9.22), häufig Verwachsungen des Kolons mit der Umgebung. Zusätzliche Diagnostik. Zur weiteren Abklärung der Bauchbeschwerden Oberbauchsonografie, Urinstatus, evtl. gynäkologische Untersuchung. c Abb. 9.19a–c Divertikulosis coli. Symptomatik Linksseitige (Unter-)Bauchbeschwerden, Obstipation, Blähungen. Diagnostik Koloskopie oder Kolon-Kontrasteinlauf mit Darstellung der Divertikel. Endoskopisch bei Divertikulitis häufig partielle Rötungen, entzündlich verschwol- Abb. 9.22 Entzündlich verschwollenes Divertikel bei Divertikulitis. 74 aus: Köppen, Gastroenterologie für die Praxis (ISBN 9783131467614), © 2010 Georg Thieme Verlag KG Akuter Bauchschmerz Differenzialdiagnose Infrage kommen: • tumoröse oder entzündliche Veränderungen des Kolons, • Nephrolithiasis, • Appendizitis, • Colon irritabile • gynäkologische Erkrankungen • vertebragene Ursachen/Hüfte? Therapie Therapieindikation besteht nur bei klinischer Symptomatik. Als Selbsthilfe ist eine Ernährungsoptimierung angezeigt: Ballaststoffreiche Kost mit Leinsamen (3-mal 1 El/Tag), Weizenkleie in steigender Dosierung (10–25 g/Tag mit ca. 2–3 l Flüssigkeit), Quellmittel: Plantago ovata (Flohsamen: abends 2 Tl mit einem Glas Wasser). Laktulose (1- bis 3-mal 10–20 ml oder mehr) trägt zur Stuhlregulierung bei Obstipation bei. Scopalamin wirkt symptomatisch. Operation nur bei Komplikationen indiziert, im Allgemeinen sollte nach dem 2. Rezidiv einer akuten Divertikulitis eine Kolonteilresektion in Erwägung gezogen werden. ! Keine prophylaktische Operationsindikation. Verlauf Nur 20 % der Divertikelträger werden symptomatisch. Davon entwickeln wiederum 20 % Komplikationen (Divertikulitis, Divertikelblutung, Perforation). 9.2.9 Reizdarm-Syndrom (Colon irritabile) Hier wird auf Kap. 14.2 verwiesen. 9.2.10 Porphyrien Porphyrien liegen Störungen der Hämbiosynthese durch Enzymdefekte zugrunde, die über eine Überproduktion von Hämpräkursoren zu einer klinischen Symptomatik führen (Abb. 9.23). Akut intermittierende Porphyrie (AIP) Definition Durch einen Mangel an Uroporphyrinogen-I-Synthase bedingte schubweise Störung der Hämbiosynthese. Pathophysiologie Schädigung des Nervensytems durch δ-Aminolävulinsäure und Porphobilinogen. Auslöser akuter Attacken: • Infektionen Fasten, Alkoholgenuss, • Medikamente: Barbiturate, Diclofenac, Ibuprofen, Metoclopramid, Pentazocin, Steroide, Sulfonamide, orale Antikonzeptiva. Genetik Gendefekt auf Chromosom 11, autosomal dominanter Erbgang. Epidemiologie Manifestation zwischen 20. und 40. Lebensjahr, Frauen häufiger als Männer (4:1). Symptomatik Im akuten Schub Tachykardie, Hypertonie, kolikartige Bauchbeschwerden, Erbrechen, Obstipation, periphere Neuropathie (Paresen), Neurosen, Psychosen. Diagnostik Im Urin erhöhte Ausscheidung der Gesamtporphyrine, der Uroporphyrine, der Koproporphyrine, von Porphobilinogen und δ-Aminolävulinsäure. Zusatzdiagnostik. Messung der Uroporphyrinogen-I-Synthase im Blut. Differenzialdiagnose Alle Ursachen eines akuten Abdomens, Polyneuropathien. Therapie Therapieindikation: akute Attacke. 75 aus: Köppen, Gastroenterologie für die Praxis (ISBN 9783131467614), © 2010 Georg Thieme Verlag KG Intestinale Helminthosen 11.7 Intestinale Helminthosen 11.7.1 Makroskopische Untersuchung Grundlagen Epidemiologie ! Intestinale Parasitosen sind weltweit die häufigste Ursache abdominaler Beschwerden (Tab. 11.5). Diagnostik Stuhlmikroskopie ist eine einfache Methode, welche aber Interesse, Kenntnis, Zeit und Muße erfordert. Es ist aussichtslos während der Präpatenzzeiten, dem Zeitpunkt zwischen Infestation und Nachweisbarkeit, nach Parasiten zu suchen. Deshalb sind Kenntnisse hierüber sowie auch über die Lebensdauer der Helminthen hilfreich (Tab. 11.6, Tab. 11.7). Tabelle 11.5 Auffällige Stuhlbeimengungen sind grundsätzlich in flacher Schale – in klarem Wasser flottierend – zu betrachten und nicht mit kühnem Blick durch die trübe Wand des Transportglases. Was die Patienten für Parasiten halten, in Wasser (z. B. in einem Marmeladenglas) mitbringen lassen, nicht vertrocknet in Papier. Identifizierung niemals dem Patienten überlassen oder ungeschultem Personal. Makroskopisch erkennbar sind Spulwurm, Madenwurm sowie Bandwurmglieder. Der etwa regenwurmgroße Spulwurm kann sich nach Spontanabgang noch stundenlang bewegen. Nach dem Absterben verliert er die Rosafärbung und den Turgor. Faserige Pflanzenreste (Spargel) werden zuweilen mit einer angedauten Spulwurm-Cuticula verwechselt. Unverwechselbar ist der Madenwurm. Proglottiden vom Rinderbandwurm und vom Schweinebandwurm können nach dem Abgang noch stundenlang Kontraktionen aufweisen, welche den Eindruck von Kriechbewegungen erwecken. Im durchscheinenden Licht unter- Intestinaler Wurmbefall: Häufigkeit in der Weltbevölkerung, Vorkommen, Nachweis im Stuhl. Befall durch Befallen sind in Mio W: weltweit T: Tropen Nachweis Makroskopisch Mikroskopisch Madenwurm 1200 W + Ei* Spulwurm 1200 W + Ei Peitschenwurm 600 W – Ei Hakenwurm 1000 T – Ei Zwergfadenwurm 100 T –** Larve Rinderbandwurm*** 70 W + Ei Schweinebandwurm*** 8 W + Ei Fischbandwurm 14 W + Ei Zwergbandwurm 75 W – Ei Leberegel 45 W/T – Ei Darmegel 30 T – Ei Pärchenegel 130 T – Ei Fadenwürmer Bandwürmer Saugwürmer * im Analabstrich ** Zwergfadenwurm, adulte Form bei Massenbefall mit Lupe erkennbar *** selten in Ländern mit Rindfleisch- oder Schweinefleisch-Tabu 133 aus: Köppen, Gastroenterologie für die Praxis (ISBN 9783131467614), © 2010 Georg Thieme Verlag KG Durchfall (Diarrhö) Tabelle 11.6 Präpatenzzeit einiger Parasiten (Zeitraum zwischen Infestation und Nachweisbarkeit). Parasit Zeit in Wochen Amoeben, Balantidien 1 Zwergfadenwurm, Kleiner und Zwerg-Darmegel, Chinesischer und Katzen-Leberegel 2–3 Lamblien, Fischbandwurm, Gurkenkernbandwurm 3–4 Madenwurm, Zwergbandwurm 4–5 Hakenwurm, Pärchenegel (Sch. mansoni) 5–6 Spulwurm, Peitschenwurm, Taenien, kleiner und großer Leberegel 6–12 Tabelle 11.7 Lebensdauer von Helminthen im Verdauungstrakt. Lebenszeit Fadenwürmer Bandwürmer Wochen Madenwurm* Zwergbandwurm** Monate Spulwurm Saugwürmer Zwergfadenwurm** Jahre Hakenwurm Rinderbandwurm Peitschenwurm Schweinebandwurm Fischbandwurm Gurkenkernbandwurm Jahrzehnte Leberegel Darmegel Pärchenegel * jahrelanger Befall durch Reinfektion ** jahrelanger Befall, da Vermehrung im Wirtsdarm (Mensch) scheiden sie sich durch ihre Uterusform: die Uterusseitenäste sind beim Rinderbandwurm zahlreicher (>16 pro Seite) und verzweigter. An Proglottiden haftende Schweinebandwurmeier sind bei oraler Aufnahme infektiös (Zystizerkosegefahr!), die Differenzierung darf deshalb nur unter strengen hygienischen Maßnahmen erfolgen. Proglottiden nie mit bloßen Fingern berühren! Die Proglottiden vom Fischbandwurm sind breiter als lang, die Gliederkette bisweilen fast durchsichtig, glasig und ähnelt Schleimfäden. Im Wasser flottierend werden die Strukturen deutlich sichtbar. Die Gliederkette wächst täglich um ca. 10 cm. Reife Glieder entleeren ihre Eier bereits im Darm. Entleerte Endglieder sehen „geschrumpft“ aus. Mikroskopische Untersuchung Der Erfolg der Stuhlmikroskopie hängt weitgehend vom Interesse und der Motivation des geduldigen Untersuchers ab. Die Eidichte in den Stuhlproben korreliert mit der Anzahl geschlechtsreifer Helminthen und deren artspezifischer täglicher Eiproduktion (Tab. 11.8). Ein Madenwurm (Enterobius vermicularis oder „Oxyure“) beinhaltet bis zu 11 000 Eier! Stühle von mindesten 3 verschiedenen Tagen untersuchen. Bei der Präparation ist sorgsame Arbeitshygiene angezeigt: Zwergfadenwurmlarven sind invasionsfähig, können die intakte Haut penetrieren. Hakenwurmeier reifen schnell bei Zimmertem- 134 aus: Köppen, Gastroenterologie für die Praxis (ISBN 9783131467614), © 2010 Georg Thieme Verlag KG Intestinale Helminthosen Tabelle 11.8 Eiproduktion einiger Helminthen. Helminth Eier/adulte Form Tagesproduktion Fadenwürmer Spulwurm – Ascaris lumbricoides 200 000 Peitschenwurm – Trichuris trichiura 40 000 Hakenwurm – Ankylostoma duodenale 20 000 Hakenwurm – Necator americanus 10 000 Zwergfadenwurm – Strongyloides stercoralis 2000 Saugwürmer Gr. Leberegel – Fasciola hepatica 20 000 Gr. Darmegel – Fasciolposis buski 20 000 Pärchenegel – Schistosoma japonicum 3 000 Pärchenegel – Schistosoma mansoni 300 peratur, die aus ihnen schlüpfenden Larven sind sofort invasionstüchtig. Für die Suche nach Helmintheneiern können die Stühle ohne Informationsverlust kühl gelagert werden. Liegt weicher Kot vor, werden von verschiedenen Stellen mehrere linsengroße Stückchen entnommen und, in einigen Tropfen Wasser suspendiert, auf Objektträger gebracht und unter Deckglas mikroskopiert. Liegt sehr harter Stuhl vor, stellt man im Porzellanmörser eine wässrige Suspension her. Mehrere kleine Kotstückchen aus verschiedenen Bereichen der Kotsäule werden in den Mörser gegeben und mit wenig Wasser mit dem Stößel verrieben. Von jeder Stuhlprobe sind mindestens 10 Tropfen zu untersuchen. Die auf mehrere Objektträger gebrachten Suspensionstropfen müssen so durchsichtig sein, dass nach Auflegen des Deckglases eine unter den Objektträger gelegte Druckschrift mühelos lesbar ist. Das Deckglas darf nicht auf der Suspension schwimmen. Randüberstand mit Zellstofftupfer absaugen. Manche Untersucher schätzen ein Anfärben mit Jod (Lugol’sche Lösung), wobei es aber zum Motilitätsverlust von Larven und Protozoen kommt. Wird eine Flotationsmethode zum „Anreichern“ von Nematodeneiern (z. B. gesättigte Kochsalzlösung) gewählt, werden einige Tropfen von der Oberfläche mit Platinöse abgehoben, auf Objektträger gebracht und unter Deckglas mikroskopiert. Die Nematodeneier flotieren nach oben und sind in der Oberflächenschicht auffindbar. Die spezifisch schwereren Fischbandwurm- und TrematodenEier sowie Nematodenlarven (Zwergfadenwurm) sinken ab und sind mit Flotationsmethoden nicht nachweisbar. Sie sind im Bodensatz einer zentrifugierten Stuhlsuspension (Sedimentationsverfahren) zu suchen. Praxistipps für die Stuhlmikroskopie. Wichtig für die Stuhlmikroskopie sind folgende Maßnahmen: • Stühle möglichst frisch unters Mikroskop. • Stühle im Kühlschrank verwahren, wenn sofortige Bearbeitung nicht möglich ist. • Von jeder Stuhlsuspension mindestens 10 Tropfen sorgfältig und systematisch untersuchen. • Stühle von mindestens 3 verschiedenen Tagen untersuchen. • Vergrößerung, erst 100-fach (Suchen), dann 400fach (Differenzieren). • Einige Eier sind farblos und durchsichtig: bei offener Blende werden sie überstrahlt. Abblenden! • Nicht sicher bestimmbare Elemente dürfen nie als „parasitär“ deklariert werden. • Wurmbefall ist vermeidbar. 11.7.2 Nematoden – Fadenwürmer (Rundwürmer) Sie haben einen durchgehenden Darm und sind getrenntgeschlechtlich. Askariasis (Spulwurm) Erreger Ascaris lumbricoides, >20 cm lang, weltweite Verbreitung, Übertragung von Eiern durch kontaminierte Nahrung (Salate, Erdbeeren, Radieschen etc.) oder Wasser, Larven schlüpfen im Duodenum, wandern transmural ins Portalsystem, durch die Leber in die Lunge und verursachen eine Pneumonitis („flüchtiges Lungeninfiltrat“), wandern über Bronchien und Trachea in den Gastrointestinaltrakt, hier Entwicklung zu reifen Würmern (Abb. 11.16). Ein weiblicher Wurm setzt täglich ca. 200 000 Eier frei, die durch ihre Hülle unverwechselbar sind. 135 aus: Köppen, Gastroenterologie für die Praxis (ISBN 9783131467614), © 2010 Georg Thieme Verlag KG Durchfall (Diarrhö) des Wurmes durch aufgenommenes Kontrastmittel. ERCP: Kontrastmittelaussparung im Gallengang Therapie Pyrantelembonat (Helmex) 10 mg/kg Körpergewicht, maximal 1 g einmalig, Albendazol 400 mg einmalig, Mebendazol 2-mal 100 mg für 3 Tage. Prophylaktisch wirken geeignete Hygienemaßnahmen. Abb. 11.16 Spulwürmer (s. Bildnachweis). Trichuriasis (Peitschenwurm) Erreger und Übertragung Symptomatik Asymptomatische und manifeste Erkrankungen, Husten, leichtes Fieber, Löffler-Syndrom (flüchtiges eosinophiles Lungeninfiltrat und Eosinophilie). Im Lungenstadium sind Husten, Fieber, Auswurf inklusive Larven typisch. Das intestinale Stadium mit Wurmreifung führt zu kolikartigen Bauchbeschwerden, selten Durchfall. Obstruktion durch Wurmmassen möglich, meist in der Ileozäkalregion, Dünndarmileus durch Askaridenknäuel, Darmperforation möglich, Appendizitis, Cholestase bzw. Pankreatitis durch Einwandern von Würmern in den Gallen- bzw. Pankreasgang, Mangelernährung insbesondere bei Kindern. Allergische Reaktionen können sich in Form von Bronchoobstruktion, Urtikaria, Konjunktivitis äußern. Trichuris trichiura, Gruppe Nematoden, 3–5 cm lang, weltweite Verbreitung, besonders südliche Länder, Tropen und Subtropen. Orale Aufnahme von Eiern bei Verzehr kotkontaminierter Salate, Erdbeeren, Radieschen etc, aus denen im Dünndarm Larven schlüpfen, die in der Kolonmukosa heranreifen und Jahre überleben können (keine Lungenpassage). Symptomatik Asymptomatische und manifeste Erkrankungen, Durchfälle, abdominale und rektale Krämpfe, Rektumprolaps möglich. Diagnostik Einachweis im Stuhl, die zitronenförmigen Eier sind an den polseitigen Schleimpfröpfen erkennbar (Abb. 11.18). Bluteosinophilie. Diagnostik Erregernachweis. Nachweis von Eiern (Abb. 11.17), Larven und erwachsenen Würmern im Stuhl, Larven im Sputum (Eisuche in der Imigrationsphase aussichtslos). Röntgen-Thorax. wandernd. Lungeninfiltrate wechselnd/ Labor. Eosinophilie, Cholestasezeichen (AP, GGT, Bilirubin), Zeichen der Pankreatitis, Anämie. Röntgen-Darm. Wurmartige Füllungsdefekte, Kontrastmitteldarstellung des Verdauungstrakts Therapie Mebendazol 2-mal 100 mg für 3 Tage, Therapieerfolg oft ungenügend, Behandlung muss evtl. mehrmals wiederholt werden. Prophylaktisch wirken geeignete Hygienemaßnahmen. Enterobius (Madenwurm) Definition Infektion mit Enterobius vermicularis. 136 aus: Köppen, Gastroenterologie für die Praxis (ISBN 9783131467614), © 2010 Georg Thieme Verlag KG Intestinale Helminthosen a d b e Abb. 11.17a–e Spulwurm-(Ascaris)-Eier sehen nach Reifungsgrad verschieden aus. Die charakteristische Eiweißhülle („Schale“) kann fehlen oder bei der Stuhlpräparation abfallen. Form: oval bis rundlich (s. Bildnachweis). c Epidemiologie Mensch einziger Wirt. Frauen > Männer, Kinder > Erwachsene. Ätiologie und Infektionsmodus Der Infektionszyklus läuft wie folgt: Die adulten Würmer leben auf der Dickdarmschleimhaut. Die Weibchen wandern nachts nach distal und legen in der perianalen Haut >10 000 Eier ab, aus welcher nach ca. 4–6 h Stunden die Larven schlüpfen. Dieser Prozess wird begleitet von einem heftigen Pruritus, wobei durch nächtliches, unbewusstes Kratzen die Eier mit den Händen weiter verteilt werden. Geschlechtsreife der Würmer nach 5–6 Wochen. Symptomatik Meist nächtlicher analer Juckreiz, bei Frauen Entzündungen im Genitalbereich, Vaginitis, Salpingitis, Appendizitis möglich. Infektion über kontaminierte Gegenstände (Spielzeug etc.), fäkal-orale Übertragung (Eier unter den Fingernägeln, aerogene Aufwirbelungen, Eier überleben in feuchter Umgebung ca. 2–3 Wochen). 137 aus: Köppen, Gastroenterologie für die Praxis (ISBN 9783131467614), © 2010 Georg Thieme Verlag KG Durchfall (Diarrhö) a d b e c f Abb. 11.18a–f Peitschenwurmeier: gelb-bräunlich, durch die beiden pfropfartigen Eipole unverwechselbar, 50 µm lang (s. Bildnachweis). Diagnostik Stuhlinspektion mit Nachweis der Würmer, Abklatschpräparat vom Perianalbereich zum mikroskopischen Nachweis der Eier, frühmorgens Tesafilm mehrmals auf Analregion drücken auf Objektträger kleben und einsenden. Morphologie: Wurmdicke: 2,5 mm, Länge 9–12 mm, Lebenserwartung ca. 100 Tage (Abb. 11.19, Abb. 11.20). Im Stuhl sind Oxyureneier nur selten zu finden (Abb. 11.21). Therapie Mebendazol 100 mg einmalig, Vorbeugung der Autoinfektion, zur Zeit der Therapie enge Hosen zur Nacht, um Kratzen in der Analregion einzuschränken. Hygiene (Fingernägel), oft weitere Familien- 138 aus: Köppen, Gastroenterologie für die Praxis (ISBN 9783131467614), © 2010 Georg Thieme Verlag KG Gastritis Tabelle 14.2 Ursachen einer akuten Gastritis. Exogene Ursachen Endogene Ursachen Toxisch-metabolische Ursachen: • Alkohol • Portale Hypertension • Duodenaler Reflux • Urämie Stress: • Psychische Belastungen • Physische Belastungen (Polytrauma, schwere Allgemeinerkrankung, Hirntrauma, Verbrennungen) • Hypertensive Gastropathie bei Leberzirrhose mit Pfortaderhochdruck Medikamentöse Ursachen: • Glukokortikoide • Nichtsteroidale Antirheumatika (z. B. ASS, Indometacin) (Abb. 14.2) • Zystostatika Iatrogene Ursachen: • Nasensonde • Sklerotherapie am Magen • Radiatio Infektiöse Ursachen: • Bakterien (Helicobacter pylori) • Viren (Zytomegalieviren, Herpesviren etc.) • Mykosen (Candida albicans) • Parasiten Vaskuläre Ursachen: • Ischämie Neben der symptomorientierten medikamentösen Therapie können alle Formen psychosomatischer Interventionen empfohlen werden, z. B. autogenes Training, Psychotherapie, Beeinflussung der individuellen Lebensumstände (sportliche Betätigung). Ernährungsempfehlungen bei Obstipation und Reizdarm-Syndrom: • Ausreichend trinken (mindestens 2 l/Tag, keine kohlensäurehaltigen Getränke), • vollwertige abwechslungsreiche Mischkost, • viel Gemüse, Salate, Rohkost, und Obst (mindestens 5 Portionen), • täglich Vollkornprodukte aus feingemahlenem Mehl, • obstipierende Lebensmittel meiden (Weißmehlprodukte, weißer Reis), • täglich probiotische Milchprodukte, • individuelle Unverträglichkeiten berücksichtigen Als Zusatzpräparate eignen sich ggf. Ballaststoffpräparate (wie Flohsamenschalen), osmotische Laxanzien (wie Laktulose). Wichtig ist zudem der Lebensstil: regelmäßige und kleine Mahlzeiten, Bewegung, Entspannung, Bauchmassage. 14.3 Gastritis Akute Gastritis Definition Die akute Gastritis ist eine schmerzhafte, plötzlich auftretende Entzündung der Magenschleimhaut, die mit Erosionen und Blutungen einhergehen kann. Die Entzündung an der Mukosa kann erythematös, erosiv oder hämorrhagisch sein, wobei alle Formen sowohl gleichzeitig als auch in zeitlicher Abfolge bei der Gastroskopie gesehen werden können. Epidemiologie Häufig vorkommende Erkrankung, exakte Zahlen sind wegen des selbst limitierenden Verlaufs nicht verfügbar. Ätiologie und Pathogenese Ursachen einer akuten Gastritis zeigt Tab. 14.2 (Abb. 14.2). Pathologisch zeigen sich Hypoxie-induzierte Läsionen meist im proximalen Magen, Schädigung durch Medikamente und Alkohol im gesamten 179 aus: Köppen, Gastroenterologie für die Praxis (ISBN 9783131467614), © 2010 Georg Thieme Verlag KG Dyspepsie und assoziierte Kolonsyndrome verbunden mit Übelkeit und quälendem Erbrechen, bei hämorrhagischer Gastritis evtl. blutiges Hämatinerbrechen, bei infektiöser Genese Fieber. Nach klinisch-symptomatologischen Gesichtspunkten grenzt sich eine akute Gastritis von einer chronischen Entzündung ab, wobei letztere kein charakteristisches Beschwerdebild bietet. Die Diagnose stützt sich auf den histologischen Befund. c Abb. 14.2 Akute, lokale, hämorrhagische Gastritis nach Mesalazingranulat (Pentasa). Die Patientin hatte nachts das Granulat nur mit wenig Flüssigkeit eingenommen und stellte sich am nächsten Tag mit akuten Oberbauchbeschwerden vor. Endoskopisch im Bereich der Granula akut hämorrhagisch veränderte Schleimhaut. Magen mit Betonung im Antrum. Lokale Schädigung mit umschriebenen Läsionen an der großen Kurvatur (Magensonde) oder im Fundus (Prolaps) Symptomatik d Große Variabilität von Beschwerdefreiheit bis zu heftigen krampfartigen Schmerzen im Epigastrium a e b Abb. 14.3a–e a Akute erythematöse Gastritis; b Helicobacter-pylori-bedingte Gastritis: Magenschleimhaut mit feinnodulärer Oberfläche; c erythematöse Gastritis mit streifenförmigen Rötungen – „Streifengastritis“; d hämorrhagische Gastritis; e erosive Gastritis. 180 aus: Köppen, Gastroenterologie für die Praxis (ISBN 9783131467614), © 2010 Georg Thieme Verlag KG Magentumoren Diagnostik Chronische Gastritis Anamnese. Evaluierung einer evtl. vorliegenden exogenen Ursache, Medikamenteneinnahme? Alkoholabusus? Ulkusanamnese? Klinische Untersuchung. haftes Epigastrium. Häufig druckschmerz- Kap. 9. 3. 3. 14.4 Magentumoren 14.4.1 Gastroskopie. Schleimhauterythem (Abb. 14.3), evtl. mit Erosionen, Hämatinauflagerungen, endoskopisch Abgrenzung zum gastroduodenalen Ulkusleiden. Weitere Diagnostik meist nicht erforderlich, evtl. Oberbauchsonografie zum Ausschluss einer Cholezystolithiasis. Differenzialdiagnose Peptisches Ulkus (bei Hämatemesis), einschließlich Ulkusperforation (bei heftigen Schmerzen), Mallory-Weiss-Syndrom bei blutigem Erbrechen. Therapie Symptomatische Therapie in Abhängigkeit von der Beschwerdesymptomatik, z. T. keine Therapie erforderlich, da spontan rasche Heilung. Ausschaltung der Noxe. Neutralisation der Magensäure (Antazida) und Hemmung der Säurebildung (H2-Blocker), bei endoskopisch nachgewiesenen Erosionen oder Ulzerationen sind Protonenpumpenhemmer Mittel der Wahl. Verlauf und Komplikationen Meist spontane Abheilung, als Komplikation gastrointestinale Blutung, besonders bei akut erosiver Gastritis. Blutungen im Rahmen einer akuten Gastritis sistieren meist spontan innerhalb von 24 h, bei lokalen Blutungen evtl. endoskopische Therapie, Neubewertung der Notwendigkeit der ASS-Gabe, evtl. später Begleittherapie mit Protonenpumpenhemmer. Bei bakterieller Infektion des Magens (außer Helicobacter-pylori-Infektion): erregerspezifische Therapie (Kap. 11.2). Präventiv wirksam sind Protonpumpenhemmer als Begleittherapie bei Antirheumatika-Einnahme, Chemotherapie, Glukokortikoidtherapie etc. Maligne Tumoren Die größte klinische Relevanz unter den malignen Magentumoren haben das Magenkarzinom und zunehmend auch Magenlymphome. Seltener sind Sarkome mit der häufigsten Form, dem Leiomyosarkom, Karzinoide, maligne Melanome und Magenmetastasen anderer Karzinome, wie des Pankreas-, Bronchial- und Mammakarzinoms. Häufigkeit von malignen Magentumoren: • Primäres Magenkarzinom >80 % (Abb. 14.4, Abb. 14.5) • Non-Hodgkin-Lymphome <5 % • Metastasen <5 % • Leiomyosarkome <2 % • Karzinoide <25 % Magenkarzinom Definition Maligne epitheliale Neubildung des Magens. Ätiologie Helicobacter pylori, hoher Salzkonsum, genetische Faktoren, geringer Vitamin-C-Konsum, Genuss von nitrithaltigen geräucherten Speisen (durch bakterielle Degradation von Nitrit entsteht karzinogenes Nitrosamin). Erkrankungen mit erhöhtem Risiko für Karzinome: atrophische Gastritis (autoimmun, Helicobacter pylori) mit intestinaler Metaplasie, Adenome der Magenschleimhaut, erhöhtes Risiko für Kardiakarzinom bei Barrett-Ösophagus, hypertrophe Gastropathie (z. B. Morbus Ménétrier) und Zustand nach Magenteilresektion. Genetik: bei Blutgruppe A Risiko 3-fach erhöht, bei familiärer Polypose erhöhte Rate in einzelnen Familien, erhöhte Rate bei Lynch-Syndrom Typ II. Pathologie Makroskopische Veränderungen. Beim Magenfrühkarzinom diskrete Veränderungen, leichte Un- 181 aus: Köppen, Gastroenterologie für die Praxis (ISBN 9783131467614), © 2010 Georg Thieme Verlag KG Dyspepsie und assoziierte Kolonsyndrome regelmäßigkeiten im Relief (Einsenkungen oder leichte Erhabenheiten), Diskolorierung. Frühkarzinome sind auf die Mukosa und Submukosa beschränkt (Abb. 14.8). a Abb. 14.5 Magenkarzinom vom diffusen Typ. Infiltratives Wachstum des Karzinoms in der Magenwand, erst mit Durchbruch ins Magenlumen mit Bildung einer Ulzeration bekam der Patient Beschwerden. b a Polypoide Form. b Polypoide Form mit Exulzeration. c c Infiltrierende Form mit Exulzeration. Abb. 14.4a–c a Unregelmäßiges, makroskopisch suspektes Ulcus ventriculi, Histologie: kein Malignom. b Nach 1 Woche Esomeprazol 2-mal 40 mg makroskopisch geringe Verkleinerung, Histologie wiederholt negativ. c Nach einer weiteren Wochen Esomeprazol 2-mal 40 mg deutlich kleinerer Befund, Histologie: Adenokarzinom des Magens. d Diffus infiltrierende Form. Abb. 14.6 Formen des fortgeschrittenen Magenkarzinoms nach Borrmann (s. Bildnachweis). 182 aus: Köppen, Gastroenterologie für die Praxis (ISBN 9783131467614), © 2010 Georg Thieme Verlag KG Magentumoren Klassifikation der Japanese Gastrointestinal Endoscopy Society von 1963: • Typ I: polypös – vorgewölbt, • Typ II: oberflächlich auf Mukosaniveau, • Typ III: exkaviert. Beim fortgeschrittenen Karzinom findet man polypöse Veränderungen mit Ulzerationen (Abb. 14.7), seltener szirrhöse Karzinome, welche in der Magenwand wachsen und in frühen Stadien endoskopisch schwer bis nicht sichtbar sind; wandstarre Bezirke können auf ein szirrhöses Karzinom hinweisen (Linitis plastica) (Abb. 14.5). Abb. 14.7 Fortgeschrittenes Magenkarzinom. Histologie. Überwiegend Adenokarzinome vom intestinalen oder diffusen Typ (Lauren-Klassifikation) bzw. vom expansiven oder infiltrativen Typ (Ming-Klassifikation). Metastasierung. In lokoregionale Lymphknoten, Leber, entlang des Ductus thoracicus (VirchowDrüse), Peritoneum (Einbeziehung der Ovarien: Krukenberg-Tumor), Lunge, Knochen. Symptomatik Das Frühkarzinom ist oft asymptomatisch, z. T. uncharakteristische dyspeptische Beschwerden, häufig Zufallsbefund, da charakteristische Beschwerden fehlen. Die symptomatische Krankheitsphase beginnt schleichend mit unspezifischen, vieldeutigen dyspeptischen Beschwerden: epigastrischen Schmerzen (ca. 25 % ulkusähnlich), Aufstoßen, Übelkeit, Brechreiz, zunehmende Appetitlosigkeit. Spätsymptome des fortgeschrittenen Karzinoms sind: • progredienter Gewichtsverlust, • entlastendes schwallartiges Erbrechen bei Magenausgangsstenose bei pylorusnahen Tumoren, • Dysphagie (Kardiakarzinom), • Adynamie, • Hämatemesis, • Melaena, • Anämiesymptome, • Anschwellen des Leibes (Tumormassen), • Tumorfieber. Bei Zeichen einer systemischen Aussaat (höckerige Leber, Aszites, Virchow-Lymphknoten: links supraklavikulär) bisher kurative Therapie nicht mehr möglich. Komplikationen sind: • obere gastrointestinale Blutung, • Stenosierungen vorwiegend am Pylorus und an der Kardia, • Ikterus durch Kompression von Gallengängen im Leberhilus oder infolge Lebermetastasierung, • Fistelbildungen sowie • Perforationen und Effekte von Fernmetastasen, z. B. Spontanfrakturen, pulmonale Insuffizienz, neurologische Ausfallerscheinungen. Diagnostik Klinische und apparative Untersuchung Klinische Untersuchung. Frühkarzinom, aber auch z. T. fortgeschrittene Tumoren, weisen keine wesentlichen klinischen Befunde auf. Allerdings findet sich ein druckempfindliches Epigastrium bei etwa 25 % der Patienten. Tastbare Tumormassen, Kachexie, Anämie, gastrische Sukkusionen (Plätschergeräusche bei der Perkussion des Abdomens als Hinweis auf Magenausgangsstenose), Ikterus und Fieber sprechen für ein fortgeschrittenes Tumorwachstum. Wichtig ist die Suche nach Metastasenzeichen: • Virchow-Drüse, • Skalenus-Lymphknoten, • Hautmetastasen, • Hepatomegalie, • Aszites, • Nabelmetastasen, • prärektale, brettharte Massen oberhalb der Prostata/ Zervix bei rektaler Untersuchung (BlumerBrett-Tumor), • Knochenschmerzpunkte, • Krukenberg-Tumoren, • pulmonale und neurologische Befunde. 183 aus: Köppen, Gastroenterologie für die Praxis (ISBN 9783131467614), © 2010 Georg Thieme Verlag KG Dyspepsie und assoziierte Kolonsyndrome Einteilung und Klassifikation Unterschieden werden: • Intestinaler Typ: Expansives, polypöses Wachstum des Tumors ins Magenlumen, günstigere Prognose. • Diffuser Typ: Infiltratives Wachstum in der Magenwand (szirrhöses Magenkarzinom) mit Penetration in Nachbarorgane, schlechtere Prognose wegen frühzeitigen Lymphknotenbefalls und anfangs oft schwieriger Diagnose. Abb. 14.8 Magenfrühkarzinom. Beachtenswert sind auch Hautsymptome, die auf Krankheitsverbindungen hindeuten: periorbitale Lilafärbung (Dermatomyositis), Akanthose nigricans und multiple seborrhoische Knoten. Gastroskopie mit Biopsie. Tumornachweis und histologische Sicherung. Histologischer Nachweis szirrhöser Karzinome oft schwierig, da intramural wachsend (Abb. 14.5). Sonografie des Abdomens. Ausschluss von Leberund Lymphknotenmetastasen, Magenwandverdickung. Röntgen-Magen. Hat an Bedeutung verloren, evtl. zur Beurteilung der Wandmotilität (bei Verdacht auf wandstarre Bezirke z. T. immer noch besser verfügbar als die Endosonografie). Endosonografie. Zum Staging (Definition des Tund N-Stadiums). Röntgen-Thorax. tastasen. Zum Ausschluss von Lungenme- Skelettszintigrafie. tastasen. Bei Verdacht auf Knochenme- CT. Vor allem bei hoch sitzenden Karzinomen. Labor. Großes Blutbild, ASAT. ALAT, GGT, Albumin; Tumormarker: CEA, CA 19-4, CA 72-4 zur Erstdiagnostik nicht geeignet, zur Verlaufskontrolle, Nachsorge. Laparoskopie. Bei unklarem Aszites zum Nachweis einer Peritonealkarzinose. Die TNM-Stadien nach der UICC-Klassifikation (2002) zeigt Tab. 14.3. Differenzialdiagnose Benignes Ulcus ventriculi. Abgrenzung zum Magenlymphom und Sarkom sowie anderen Magentumoren: benigne Tumoren, Kaposi-Sarkom, aus der Nachbarschaft einbrechende Tumoren, Riesenfaltengastritis, metastatischer Magenbefall (Mammaund Bronchialkarzinom, maligne Melanome), Dyspepsiesyndrom. ! Eine undifferenzierte Gabe von Protonenpumpenhemmern ohne endoskopische Abklärung sollte unterbleiben, da sich auch maligne Prozesse vordergründig zurückbilden können und man sich dann in falscher Sicherheit wiegt. Therapie Stadienabhängiges Vorgehen. Primär immer kurative Resektion anstreben, empfohlen werden bei Vorliegen der verschiedenen Tumortypen: • Antrumkarzinom, intestinaler Typ: partielle Magenresektion, • Korpuskarzinom, intestinaler Typ: subtotale Magenresektion, • Kardiakarzinom, intestinaler Typ: proximale Gastrektomie mit distaler Ösophagektomie, auch totale Gastrektomie, • Karzinom vom diffusen Typ: totale Gastrektomie, • Frühkarzinom Typ I (IIA/IIb?): endoskopische Mukosaresektion. Neoadjuvante Chemotherapie ist Standard im Stad. UT3/4 oder N+. Adjuvante Chemotherapie kein Standard, Stellenwert unklar. Adjuvante Radio-Chemotherapie: zwar positiv in USA aber kein Stellenwert in Europa. 184 aus: Köppen, Gastroenterologie für die Praxis (ISBN 9783131467614), © 2010 Georg Thieme Verlag KG Magentumoren Tabelle 14.3 TNM-Stadien des Magenkarzinoms nach UICC (2002). Stadium Merkmale Tumorausbreitung T1 Infiltration von Mukosa (T1a) bzw. Submukosa (T1b) T2 Infiltration Muskularis propria (T2a) bzw. Subserosa (T2b) T3 Penetration der Serosa T4 Infiltration in Nachbarorgane Befall regionärer Lymphknoten (große und kleine Kurvatur, Milzhilus, Pankreas) N1 1–6 regionäre Lymphknoten (LN) N2 7–15 regionäre Lymphknoten N3 >15 regionäre Lymphknoten Befall anderer Lymphknoten und Fernmetastasen M1 Andere Lymphknoten und Fernmetastasen Mx Keine Beurteilung der Fernmetastasen möglich R-Klassifikation R0 Kein Residualtumor R1 Mikroskopisch Residualtumor R2 Makroskopisch Residualtumor Stadien Stadium IA T1 N0 M0 Stadium IB T1 N1 M0 oder T2 N0 M0 Stadium II T1 N2 M0 oder T2 N1 M0 oder T3 N0 M0 Stadium IIIA T2 N2 M0 oder T3 N1 M0 oder T4 N0 M0 Stadium IIIB T3 N2 M0 Stadium IV T1–3 N3 M0 oder T4 N1–3 M0 oder jedes T, jedes N, M1 Palliative Therapie: • Palliative Lasertherapie (bei Stenosen, ggf. zur Blutstillung), • palliative Chemotherapie: sehr effektiv, dtl. Stei• • gerung der Lebensqualität (zusätzlicher Einsatz von Herceptin), adäquate Schmerztherapie nach Stufenplan, bei Durchbruchschmerzen Fentanyl sublingual (Abstral), Endoprothesenapplikation bei Kardiastenosen. Verlauf Die Prognose ist abhängig vom histologischen Typ und Tumorstadium, beim Frühkarzinom sehr güns- tig. Die 5-Jahres-Überlebensrate beträgt bei R0-Resektion von T3-Tumoren ohne Lymphknotenbefall 31 %, mit Lymphknotenbefall 6 %. Nach Gastrektomie ist eine lebenslange VitaminB12-Substitution notwendig. Zur Prophylaxe sind engmaschige Kontrolle von Risikopatienten mit präkanzerösen Läsionen wichtig (Barrett-Ösophagus, Riesenfaltengastritis, chronisch atrophische Gastritis mit intestinaler Metaplasie). Nachsorge nach Magenkarzinom: • vierteljährlich Oberbauchsonografie und Tumormarker, • vierteljährlich Gastroskopie und • jährlich Röntgen-Thorax 5 Jahre lang. 185 aus: Köppen, Gastroenterologie für die Praxis (ISBN 9783131467614), © 2010 Georg Thieme Verlag KG Maligne Tumoren des Dünn- und Dickdarms Diagnostik Palpation des Abdomens. tenz tastbar. Diagnostik Ca. 50 % unklare Resis- Oberbauchsonografie. Kokarde, Tumor, Lymphknotenmetastasen. Röntgenologische Dünndarm-Doppelkontrastdarstellung nach Sellink. Kontrastmittelaussparung der Wand, Stenose. Zusatzdiagnostik. Infrage kommen: • CT-Abdomen: Darstellung des Tumors, Lymphknotenmetastasen, • Gastroduodenoskopie, evtl. ERCP: bei duodenalem bzw. Teil peripapillärem Tumor, • Kapselendoskopie, Ballonendoskopie, • Labor: keine spezifischen Laborwerte. Therapie Je nach Histologie endoskopische Abtragung (Schlinge, Mukosaresektion) oder chirurgische Resektion, bei unklarer Histologie: chirurgische Resektion. Dünndarmkarzinom Gastroduodenoskopie mit Biopsie, Ileoskopie (Morbus Crohn) mit Biopsie, Oberbauchsonografie, Röntgen-Dünndarm-Doppelkontrast. Als Zusatzdiagnostik CT-Abdomen, Kapselendoskopie, Doppelballonenteroskopie. Therapie und Verlauf Bei Sitz im Duodenum Pankreatikoduodenektomie, Dünndarmsegmentresektion, adjuvante und palliative Chemotherapie nicht evaluiert. Im Verlauf kommt es frühzeitig zur Metastasierung in regionale Lymphknoten, 5-Jahres-Überlebensrate ca. 20 % (in Abhängigkeit vom Lymphknotenbefall). Häufig bei Diagnosestellung nicht mehr kurativ operabel. 16.4.2 Kolorektales Karzinom Definition Bösartige Neubildung von der Mukosa des Kolons oder Rektums ausgehend, welche sporadisch (>90 %) oder hereditär auftritt, wobei es sich in ca. 95 % um Adenokarzinome handelt. Selten sind Sarkome, Karzinoide und Lymphome. Definition Epidemiologie und Pathogenese Bösartige karzinomatöse Neubildung im Bereich des Dünndarms, ca. 50 % aller malignen Dünndarmtumoren. Das sporadische kolorektale Karzinom (90 %) wird meist >50. Lebensjahr diagnostiziert, Karzinom des älteren Menschen. In ca. 10 % meist vererbte Keimmutation (FAP= familiäre adenomatöse Polyposis: Entwicklung eines kolorektalen Karzinoms im Mittel 20. Lebensjahr und HNPC= hereditäres non-polyposis colorectal carcinoma: Erkrankungsalter im Mittel 42. Lebensjahr). Bei Frauen zweithäufigstes (nach Mammakarzinom), bei Männern dritthäufigstes Karzinom (nach Bronchial- und Prostatakarzinom). Bis zu 50 % aller Krebstodesfälle sind auf das kolorektale Karzinom zurückzuführen. Von den kolorektalen Karzinomen entfallen ca. 40 % auf das Rektum und ca. 60 % auf das Kolon. Ätiologie und Pathologie Ursachen sind Karzinogene, Bakterien. Die Karzinome treten zu ca. 50 % im Duodenum auf, nach distal abnehmend. Histopathologisch handelt es sich um Adenokarzinome, Adenom-Karzinom-Sequenz wahrscheinlich. Assoziierte Erkrankungen sind Sprue, Morbus Crohn (terminales Ileum, selten), FAP (Duodenum), AIDS. Epidemiologie 1:100 000 zwischen 50. und 70. Lebensjahr, Männer > Frauen. Ätiologie und Pathogenese Ca. 90 % entstehen aus adenomatösen Polypen des Darms, unabhängig davon, ob es sich um sporadische oder vererbte Karzinomformen handelt (Ade- 225 aus: Köppen, Gastroenterologie für die Praxis (ISBN 9783131467614), © 2010 Georg Thieme Verlag KG Untere Darmblutung – Allgemein nom-Karzinom-Sequenz). Ca. 5 % der adenomatösen Polypen entarten innerhalb von 5–10 Jahren. Ein erhöhtes Risiko besteht für Personen bei gemüsearmer, fleischreicher und fettreicher Kost, bei Übergewicht, mangelnder körperlicher Bewegung (WHO Empfehlungen zur primären Prävention; s. u. Prophylaxe). Risikofaktoren Bestimmte Personengruppen tragen ein erhöhtes Risiko für kolorektale Karzinome. Individuell gesteigertes Risiko für sporadische kolorektale Karzinome: • Verwandte 1. Grades: zweifach erhöhtes Risiko, wenn Indexpatient <60 Jahre und/oder >1 Verwandter 1. Grades betroffen: zusätzlich 4- bis 5-faches Risiko. • Verwandte 1. Grades von Kolonadenomträgern: 1,8-faches Risiko. • Jedes kolorektale Adenom stellt ein Risiko für KRK dar (> 1 cm Größe: 4fach, wenn multiple: 4–6fach). Anlageträger für hereditäre kolorektale Karzinome: • FAP (familiäre adenomatöse Polyposis: Risiko • • 100 %. Attenuierte familiäre adenomatöse Polyposis: Risiko von 100 %, jedoch späteres Lebensalter als FAP. HNPCC (hereditäres nicht polypöses Kolonkarzinom: Risiko von 80–90 %. Definition gemäß Amsterdam-Kriterien: • 1 Betroffener <50 Jahre, • es gibt 3 Verwandte mit dokumentiertem kolorektalem Karzinom, oder HNPCC-assoziierten Karzinomen: Kolon/Rektum, Duodenum, Endometrium, Urothel (Ureter/Nierenbecken) • von 2 betroffenen Verwandten ist einer Verwandter 1. Grades, • mindestens 2 aufeinander folgende Generationen betroffen, • FAP ausgeschlossen. Bei hamartomatöser Polyposis (Peutz-Jeghers-Syndrom, juvenile Polyposis coli, Cowden-Syndrom) besteht erhöhtes Risiko. Das Risiko auf dem Boden einer chronisch entzündlichen Darmerkrankung (insbesondere Colitis ulcerosa) ist abhängig von Dauer, Ausdehnung und Schwere der Erkrankung (Kap. 11. 5. chronisch entzündliche Darmerkrankungen). Zusätzliche Risikofaktoren sind Zustand nach Ureterosigmoidostomie und Zustand nach Bestrahlung des Abdomens und des Beckens. Pathologie Makroskopisches Wachstum: • polypös (blumenkohlartig) (Abb. 16.29, Abb. 16.32), • ringförmig stenosierend (Abb. 16.30), • schüsselförmig ulzerierend (Abb. 16.31), • diffus infiltrierend. Histologische Beurteilung ergibt in ca. 90 % Adenokarzinome, 10 % muzinöse Adenokarzinome; andere: Siegelringzell-, Plattenepithel-, adenosquamöse, kleinzellige und undifferenzierte Karzinome (2 %). Malignitätsgrade (Grading): • G1: gut differenziert • G2: mäßiggradig differenziert • G3: schlecht differenziert (Siegelringkarzinome immer G3) • G 4: undifferenzierte und kleinzellige Karzinome Nach WHO 1989: G1+G2: low grade, G3 und G4: high grade. Metastasierung erfolgt beim Kolonkarzinom in Leber, Lunge, Knochen, Gehirn; beim Rektumkarzinom in Lunge, Leistenlymphknoten, Leber, Gehirn, Knochen. Symptomatik Meist schleichender Beginn der Beschwerden mit Obstipation oder Wechsel zwischen Obstipation Abb. 16.29 Polypös wachsendes, stenosierendes Kolonkarzinom. 226 aus: Köppen, Gastroenterologie für die Praxis (ISBN 9783131467614), © 2010 Georg Thieme Verlag KG Maligne Tumoren des Dünn- und Dickdarms und Diarrhö. Ca. 75 % der Patienten haben Blut im Stuhl (makroskopisch oder mikroskopisch), welches häufig als Hämorrhoidalblutung missgedeutet wird. Rektumkarzinome können schmerzhaften Stuhlgang (Tenesmen) mit Abgang von Blut und Schleim, Stenosebeschwerden mit „Bleistiftstuhl“ und unwillkürlichem Stuhl- und Windabgang verursachen. Bei Tumoren im Zäkumbereich bestehen häufig Schmerzen im rechten Unterbauch. Größere Tumoren können durch die Bauchwand als walzenförmige derbe Resistenz getastet und auch sonografisch erfasst werden. Weitere Symptome sind Gewichtsverlust (6 %), Schwächegefühl (20 %), Anämiesymptome (11 %). Ca. 10 % aller kolorektalen Karzinome werden als Notfall (Ileus, Perforation, selten Blutung) diagnostiziert. Beschwerden durch Metastasierung, v. a. in lokale Lymphknoten und Leber, seltener Skelett, Lunge und Gehirn sowie durch Ausbreitung des Karzinoms durch infiltratives Wachstum in die Nachbarorgane (Blase, weibliche Geschlechtsorgane), in Lymph- und Blutwege sowie durch Im- a b c a d b Abb. 16.30a–d nome. Ringförmig stenosierende Kolonkarzi- Abb. 16.31a, b zinom. Schüsselförmig ulzerierendes Kolonkar- 227 aus: Köppen, Gastroenterologie für die Praxis (ISBN 9783131467614), © 2010 Georg Thieme Verlag KG Untere Darmblutung – Allgemein Abb. 16.32 Ca. 8 mm großer, flacher unregelmäßiger Polyp im Rektum, histologisch Kolonkarzinom. plantation von Tumorzellen in die Bauchhöhle bei Durchbruch der Serosa. Diagnostik Leitlinien zur Vorgehensweise (Leitlinien der DGVS): • Untersuchung des Abdomens: häufig ohne Befund, Tumor tastbar? Ileus? Lymphome in der Leistengegend? (Rektumtumor) • Rektal-digitale Untersuchung: 15 % aller Tumoren tastbar • Koloskopie: Nachweis des Tumors und histologische Diagnosestellung, komplette Koloskopie zum Ausschluss eines Zweittumors wichtig. ! Ein positiver Test auf okkultes Blut oder ein anamnestischer Hinweis auf Blut im Stuhl erfordert in jedem Fall eine diagnostische Abklärung einschließlich kompletter Koloskopie. Zusatzdiagnostik: • Retrograder Kolonkontrasteinlauf/virtuelle Koloskopie: falls Kolonstenose endoskopisch nicht mehr passierbar zum Ausschluss eines Zweittumors, nicht mehr laut Leitlinien empfohlen, bei endoskopisch unpassierbarer Stenose postoperativ komplette Koloskopie. Metastasensuche bzw. Staging: • Röntgen-Thorax, • Oberbauchsonografie (Leber, Paraaortalregion), • Knochenszintigrafie: wenn Serumkalzium und/ Beim Rektumkarzinom ist Endosonografie bei lokaler Exzision obligat, Zystoskopie bei Verdacht auf Blaseninfiltration, gynäkologische Untersuchung bei Verdacht auf vaginale Infiltration, CT oder MRT des kleinen Beckens bei unklarem sonografischem Befund bzw. Verdacht auf organüberschreitendes Wachstum. An Labordiagnostik gibt es keine spezifischen Parameter; Blutbild (hypochrome mikrozytäre Anämie), LDH, Transaminasen bei Lebermetastasen, Kalzium, alkalische Phosphatase (Knochenmetastasen). Tumormarker: Karzinoembryonales Antigen (CEA) spielt nur bei der Verlaufskontrolle nach Operation (Rezidivsuche) eine diagnostische Rolle, nicht als Suchmethode. Die Stadieneinteilung zeigt Tab. 16.4. Differenzialdiagnose Anale Erkrankungen (Hämorrhoiden, Analfissur, Analkarzinom, Anitis, etc.), chronisch entzündliche Stenosen bei Divertikulitis, Morbus Crohn, Colitis ulcerosa, eosinophile Enteritis, Lymphom, Adenom, hyperplastische Polypen, submukosale Tumoren, Amöbom (selten) etc. Therapie Abhängig von Tumorstadium, Alter des Patienten, Allgemeinzustand. Chirurgische Therapie Operative Resektion. Ziel ist die operative R0-Resektion (bei 70–80 % der Patienten möglich), Entfernung des Primärtumors einschließlich regionaler Lymphknoten und evtl. isolierter Metastasen (Leber, Lunge, seltener Hirn), Sicherheitsabstand vom Tumor mindestens 5 cm. Typische Resektionen: • Hemikolektomie rechts: bei Tumor des Coecum und das Colon ascendens, • Transversumresektion: bei Tumor des Colon transversum, • Hemikolektomie links: bei Tumor der linken Flexur und das Colon descendens, • Sigmaresektion: bei Tumor im proximalen und mittleren Drittel des Colon sigmoideum, • Endoskopische Mukosaresektion: wenn Tumor auf Mukosa beschränkt ist (Abb. 16.33). oder Knochen-AP erhöht, • Zerebrales CT: bei klinisch Verdacht auf Hirnmetastasen. Palliative Operation. Bei drohendem Ileus, Perforation, Abszess, Fistelung. 228 aus: Köppen, Gastroenterologie für die Praxis (ISBN 9783131467614), © 2010 Georg Thieme Verlag KG Maligne Tumoren des Dünn- und Dickdarms Tabelle 16.4 TNM-klinische Klassifikation (UICC 2002). Stadium Charakteristika a Primärtumor Tx Primärtumor kann nicht beurteilt werden T0 Kein Primärtumor Tis Carcinoma in situ T1 Tumor infiltriert Submukosa T2 Tumor infiltriert Muscularis propria T3 Tumor infiltriert Muscularis propria, in die Subserosa oder in nicht peritonealisiertes perikolisches oder perirektales Gewebe T4 b Tumor infiltriert direkt in andere Organe oder Strukturen oder das viszerale Peritoneum Regionale Lymphknoten Nx Regionale Lymphknoten (LK) nicht beurteilbar N0 Keine regionalen LK befallen N1 Metastasen in 1–3 regionalen LK N2 Metastasen in 4 oder mehr regionale LK Fernmetastasen Mx Fernmetastasen können nicht beurteilt werden M0 Keine Fernmetastasen M1 Fernmetastasen Stadieneinteilung Stadium 0 Tis, N0, M0 Stadium I T1 oder T2, N0, M0 (Dukes A) Stadium II T3 oder T4, N0, M0 (Dukes B) Stadium III Jedes T, N1 oder N2, M0 (Dukes C) Stadium IV Jedes T, jedes N, M1 R-Klassifikation Rx Vorhandensein von Residualtumor kann nicht beurteilt werden R0 Kein Residualtumor R1 Mikroskopischer Residualtumor R2 Makroskopischer Residualtumor Abb. 16.33a, b a Flaches Rektumkarzinom an der Rektumhinterwand. b Reizlose Narbe nach endoskopischer Mukosaresektion. Peri- und postoperative Therapie Allgemeines. Die adjuvante und palliative Therapie des kolorektalen Karzinoms umfasst überwiegend die Chemotherapie sowie Strahlentherapie beim Rektumkarzinom. Chemotherapeutika: 5Fluoruracil, Irinotecan, Oxaliplatin, Capecitabine etc.. Vorgehensweise beim Kolonkarzinom. Adjuvante Chemotherapie im Stadium II und III eindeutig indiziert. Die palliative Chemotherapie in allen M1oder R2-Situationen. Therapieziel der adjuvanten Therapie postoperativ: Reduktion der Fernmetastasierung, Eliminierung von Mikrometastasen, Verlängerung des rezidivfreien Überlebens. 229 aus: Köppen, Gastroenterologie für die Praxis (ISBN 9783131467614), © 2010 Georg Thieme Verlag KG Untere Darmblutung – Allgemein Kontraindikationen der adjuvanten Chemotherapie sind Allgemeinzustand <2 (WHO), unkontrollierte Infektion, Leberzirrhose Child B und C, schwere koronare Herzkrankheit, Herzinsuffizienz NYHA III und IV, präterminale und terminale Niereninsuffizienz, eingeschränkte Knochenmarkfunktion, Unvermögen an Kontrolluntersuchungen teilzunehmen. Für Kolonepithelantikörper (monoklonale Antikörper) gibt es derzeit keinen Konsens für klinischen Einsatz. Die Indikation für eine palliative Chemotherapie besteht in nicht kurativ resezierten, nicht operierten bzw. rezidivierten (und nicht resezierbaren) oder sekundär metastasierten Karzinomen (interdisziplinär Operabilität klären!). Vorgehensweise beim Rektumkarzinom. Neoadjuvante Radio-/Chemotherapie und bei Stadium T3/T4 oder N+ gefolgt von Operation und adjuvanter Chemotherapie. Wenn keine neoadjuvante Therapie, dann adjuvante Radio-/Chemotherapie wegen hoher Rate an Lokalrezidiven nach Operation. Palliative und experimentelle Therapien umfassen endoskopische Lasertherapie, endoskopische Stentimplantation bei Stenosen, Hyperthermiebehandlung, Hochfrequenz-Elektrotherapie von Metastasen, Kryochirurgie von Lebermetastasen. Allgemeine supportive Therapie besteht in Rehabilitationsbehandlung zur Verbesserung der Lebensqualität, Ernährungsberatung, ausreichender Schmerztherapie, psychologischer Betreuung. Risikosenkung durch konsequente Polypektomie: 90 %, Prognose in Abhängigkeit vom Stadium bei Diagnosestellung und von der Operationstechnik. Langzeitkomplikationen Postoperativ (insbesondere Rektumkarzinom) besteht ein erhöhtes Risiko für Kontinenzprobleme, sexuelle Funktionsstörungen, lokale und/oder psychologische Probleme mit endständigem Stoma. Bei inkurablem Tumorleiden können Peritonealkarzinose mit Aszites (Aszitespunktion schafft evtl. Erleichterung), massive Beinödeme durch Einflussstauung, Bein- bzw. Beckenvenenthrombosen, chronischer Ileus, Tumoreinbruch in benachbarte Organe, Ureterinfiltration mit Nierenstauung, Leberversagen bei Metastasenleber, sekundär infizierte Metastasen, Krampfanfälle bei Hirnmetastasen etc. auftreten. Nachsorge Kolonkarzinom Stadium I. Anamnese, klinische Untersuchung, Koloskopie nach endoskopischer Abtragung nach 6, 24 und 60 Monaten und nach chirurgischer Resektion: nach 24 und 64 Monaten. Kolonkarzinom Stadium II und III. Angezeigt sind: • Anamnese, klinische Untersuchung, SonografieAbdomen, CEA: nach 6, 12, 18, 24, 36, 48, 60 Monaten, • Röntgen-Thorax: nach 12, 24, 36, 60 Monaten, • Koloskopie: nach 24 und 60 Monaten. Kolonkarzinom Stadium IV. Symptomorientierte Nachsorge. Rektumkarzinom Stadium I. Nach radikaler R0Resektion keine regelmäßige Nachsorge empfohlen, Koloskopie nach 2 und 5 Jahren zur Erkennung von Zweittumoren angeraten. Rektumkarzinom nach lokaler Exzision. Angezeigt sind: • Anamnese, klinische Untersuchung: nach 6, 12, 18, 24, 36, 48, 60 Monaten, • Rekto- bzw. Sigmoidoskopie, wenn möglich Endosonografie: nach 6, 12, 18 Monaten, • Koloskopie: nach 24, 60 Monaten, dann alle 3 Jahre. Rektumkarzinom Stadium II und III. Angezeigt sind: • Anamnese, klinische Untersuchung, CEA, Sonografie-Abdomen: nach 6, 12, 18, 24, 36, 48, 60 Monaten, • Röntgen-Thorax: nach 12, 24, 36, 60 Monaten, • nach Rektumresektion: Rekto- bzw. Sigmoidoskopie, evtl. Endosonografie nach 6, 12, 18 Monaten sowie nach adjuvanter Strahlen-/Chemotherapie nach 36 und 48 Monaten, • Koloskopie: 3 Monate postoperativ, falls nicht präoperativ durchgeführt, nach 24 und 60 Monaten, dann alle 3 Jahre, • CT-Becken: 3 Monate nach Operation bzw. Abschluss der tumorspezifischen adjuvanten Therapie. HNPCC. Ohne subtotale Kolektomie: alle 2 Jahre Koloskopie, wenn kein Adenomnachweis in der Voruntersuchung, nach subtotaler Kolektomie: alle 2 Jahre Rektoskopie. 230 aus: Köppen, Gastroenterologie für die Praxis (ISBN 9783131467614), © 2010 Georg Thieme Verlag KG Maligne Tumoren des Dünn- und Dickdarms FAP. Nach Anlage eines Ileum-Pouches jährliche Pouchoskopie, ab 30. Lebensjahr Gastroduodenoskopie alle 3 Jahre. Vorsorgeuntersuchungen Vorsorgeuntersuchung der asymptomatischen Bevölkerung. Vorsorgekoloskopie: höchste Sensitivität für das Auffinden von kolorektalen Karzinomen und Adenomen. Vorsorgeuntersuchung bei Risikogruppen. Zu den Risikogruppen gehören Personen mit individuell gesteigertem Risiko für ein sporadisches kolorektales Karzinom, Anlageträger für ein hereditäres Karzinom, Personen mit chronisch entzündlicher Darmerkrankung. Personen mit individuell gesteigertem Risiko für sporadische kolorektale Karzinome sind: • Verwandte 1. Grades von Personen mit so genannten sporadischen kolorektalen Karzinomen: Beginn der Vorsorgekoloskopie:10 Jahre vor dem Alterszeitpunkt, an dem bei dem Verwandten ein kolorektales Karzinom entdeckt wurde, war der Indexpatient <60 Jahre alt: ab dem 40. Lebensjahr, wiederholte Koloskopie mindestens alle 10 Jahre. Verwandte 1. Grades von Patienten, bei denen kolorektales Adenom vor dem 60. Lebensjahr entdeckt wurde: Empfehlung: Koloskopie ab dem 40. Lebensjahr alle 10 Jahre. • Patienten mit kolorektalem Adenom: Koloskopiekontrolle nach inkompletter Abtragung kurzfristig, bei kompletter nach 3 Jahren. • Anlageträger für hereditäres Karzinom: Risikogruppen: FAP, attenuierte FAP, HNPCC, hamartomatöse Polyposis. – FAP: Verwandte eines FAP-Patienten, die aufgrund des autosomal-dominanten Erbgangs als Genträger infrage kommen, sollten im Alter von 10 Jahren genetisch untersucht werden. Bei Gen-Nachweis jährliche Rektosigmoidoskopie, bei Adenomnachweis Koloskopie. In jedem Falle Proktokolektomie (mit Pouch) bis zum 20. Lebensjahr anzustreben, da obligate Karzinomentwicklung. Danach jährliche Pouchoskopie, bei Rektumstumpf Rektoskopie. Ösophagogastroduodenoskopie ab 30. Lebensjahr alle 3 Jahre, da Duodenaladenom bzw. Karzinomentwicklung (Letalität 10 % aller FAP-Patienten). – Attenuierte FAP: wie FAP, jedoch immer Koloskopie, da Rektum ausgespart sein kann, Untersuchungsintervalle nicht klar, im Zweifel wie bei FAP. – HNPCC: Risikopersonen sind Personen, welche die Amsterdam-Kriterien (s. o.) erfüllen. Risikopersonen sollten ab dem 25. Lebensjahr jährlich koloskopiert werden. Im Alter von 18 Jahren sollte die Empfehlung für genetische Beratung und Genuntersuchung zur Identifizierung von Genträgern erfolgen. Wenn Genträgerschaft nicht nachweisbar ist, gelten Vorsorgeempfehlungen wie für asymptomatische Bevölkerung. Nach Empfehlung des Cancer Genetics Studies Consortium wird unabhängig von der Genträgerschaft die jährliche koloskopische Kontrolle empfohlen. Bei weiblichen Risikopersonen zusätzlich zur jährlichen gynäkologischen Vorsorge transvaginaler Ultraschall ab dem 30. Lebensjahr. Wenn Magenkarzinome familiär gehäuft auftreten, jährliche Ösophagogastroduodenoskopie. Zusätzlich Oberbauchsonografie und Urinzytologie. Prophylaktische Kolektomie wird derzeit nicht empfohlen. – Hamartomatöse Polyposis: erhöhtes Risiko für kolorektales Karzinom, aufgrund spärlicher Datenlage keine Empfehlungen, Kontaktaufnahme mit ausgewiesenen Zentrum empfohlen. – Personen mit chronisch entzündlichen Darmerkrankungen: Kap. 11. 5. 231 aus: Köppen, Gastroenterologie für die Praxis (ISBN 9783131467614), © 2010 Georg Thieme Verlag KG Untere Darmblutung – Allgemein Prophylaxe WHO-Empfehlungen zur Primärprävention (1999): • Ernährung: Vermeidung von Übergewicht, Gemüse als Hauptbestandteil der Ernährung, Fisch und Geflügel besser als „rotes“ Fleisch, Alkohol <20 g/d, Nikotinverzicht, körperliche Aktivität. • Medikamente: derzeit keine Empfehlung zur Einnahme von Spurenelementen oder Chemoprävention (z. B. nichtsteroidale Antiphlogistika), die Einnahme von Acetylsalicylsäure soll das Risiko senken. am Kolonkarzinom zu erkranken, allerdings erst nach ca. 10 Jahren; bisher keine Empfehlungen. • Probiotika: Experimentell krebspräventive Wirkung gezeigt, klinisch noch nicht bewiesen. Die Cyclooxygenase-2 (COX-2) unterstützt einerseits die intestinale Wundheilung, hat gleichzeitig proinflammatorische Wirkung und ist mit der Entstehung des Kolonkarzinoms assoziiert. Die COX-2-Aktivität ist z. B. bei Patienten mit chronisch entzündlichen Darmerkrankungen erhöht. Studien zeigen, dass Probiotika E. coli Nissle 1917 (EcN, Mutaflor) und die Bakterienmischung VSL#3 zu einer Herunterregulierung von COX-2 führen und damit möglicherweise das Risiko für die Entstehung des Kolonkarzinoms reduzieren. a b c Selbsthilfe Deutsche Krebsgesellschaft eV., Hanauer Landstr. 194, 60314 Frankfurt/M Tel. 069/6300960, Homepage: www.deutsche.krebsgesellschaft.de 16.4.3 Gastrointestinales Lymphom Kap. 9. 3. 8. 16.4.4 Neuroendokrine Tumoren des Gastrointestinaltrakts (NET) Abb. 16.34a–c a Karzinoid im Rektum (NET), b Polypektomie, c Zustand nach Polypektomie. Hierzu gehören Karzinoide, Insulinome, ZollingerEllison-Syndrom, Glukagonome, Somatostatinome, Verner-Morrison-Syndrom, funktionell inaktive neuroendokrine Tumoren: Kap. 9. 3.9 (Abb. 16.34). 232 aus: Köppen, Gastroenterologie für die Praxis (ISBN 9783131467614), © 2010 Georg Thieme Verlag KG Pruritus ani 18 18.1 Pruritus ani Analekzem 18.1.1 Grundlagen 18.1.2 Ekzemformen Man unterscheidet verschiedene Ekzemformen. Definition Akute oder chronisch-entzündliche Reaktion der perianalen Haut bzw. der anodermalen Auskleidung des Analkanals distal der Linea dentata. Ätiologie und Pathologie Folgeerscheinung verschiedener dermatologischer, allergologischer, mikrobiologischer oder proktologischer Vorgänge. Die Analregion zeichnet sich durch anatomische Besonderheiten aus, welche das Entstehen eines Analekzems begünstigen. Die z. T. geschlossene Analspalte und die damit verbundene Retention des Sekrets der ekkrinen und apokrinen Schweißdrüsen bildet die so genannte feuchte Kammer. Je länger ein Analekzem besteht, desto wahrscheinlicher ist eine polyätiologische Ursache. Existiert z. B. primär ein irritativ-toxisches oder atopisches Ekzem, pfropft sich leicht ein allergisches Kontaktekzem infolge Sensibilisierung bei verminderter Barrierefunktion auf oder es manifestiert ist sekundär ein Soorekzem. Morphologischer Befund des Analekzems. Das Analekzem manifestiert sich meist zirkum- und intraanal. Je nach Akuität (akut, subakut, chronisch) zeigen sich ein Erythem, Papeln, Seropapeln, Bläschen, Erosionen oder eine Lichenifikation, niemals Schuppen (Abb. 18.1). Eine Differenzialdiagnostik des Analekzems anhand des morphologischen Bildes ist kaum möglich, häufig sind weitere anamnestische Daten und Untersuchungen notwendig. Symptomatik Hauptsymptom ist der anhaltende, quälende Pruritus. Weitere Beschwerden sind Brennen und Nässen. In der Regel sind die Beschwerden nachts intensiver. Irritativ-toxisches Ekzem und kumulativ-toxisches Ekzem Definition und Pathogenese Reaktion der Haut auf externe Irritationen ohne Entwicklung einer spezifischen Immunreaktion. Bei länger andauernder Einwirkung der Noxe geht es in das kumulativ toxische Ekzem über. Irritativtoxische Faktoren sind z. B. fäkulente bzw. ammoniakalische Absonderungen in Form mangelnder Hygiene, proktologische Erkrankungen, die den Feinschluss des Afters beeinträchtigen (Hämorrhoidalleiden, Prolaps), die muskuläre Stuhlhaltefähigkeit mindern (Sphinkterinsuffizienz, postoperative Zustände) oder direkt in die Perianalregion sezernieren (Fisteln, Kondylome). Das irritativ-toxische Ekzem kann auch möglicherweise infolge von Hautschädigungen durch mechanische Traumen, z. B. raues Toilettenpapier, auftreten. Das Ausmaß des Ekzems ist abhängig von der Konzentration und der Einwirkdauer der Noxe sowie der individuellen Disposition. Diagnostik Inspektorisch und proktoskopisch/rektoskopisch sollten proktologische Erkrankungen ausgeschlossen werden. Evtl. Reibetest des Toilettenpapiers am Unterarm. Therapie Eliminierung des irritativen Stoffs, Verzicht auf feuchtes, bedrucktes Toilettenpapier oder Ökopapier, Reduzierung des Wassers, intensive und häufige Waschungen mit Wasser vermeiden, Sanierung begleitender proktologischer Erkrankungen. Evtl. unterstützen lokale Anwendung von Zinkzubereitungen (Lotio, Paste) die Heilung, evtl. kurzfristig 262 aus: Köppen, Gastroenterologie für die Praxis (ISBN 9783131467614), © 2010 Georg Thieme Verlag KG Analekzem Atopisches Analekzem Ätiologie und Pathogenese Allmähliches Entstehen auf der Grundlage einer genetisch bedingten Anlage (Atypie) auf der Basis einer Überempfindlichkeit von Haut und Schleimhaut gegenüber Umweltstoffen (Typ-I-Allergie), assoziiert mit erhöhter IgE-Bildung. Die Diagnose ist einfach, wenn man beachtet, dass meist andere Prädilektionsstellen wie Knie und Ellenbeugen ebenfalls befallen sind. Häufig gibt es positive Familiendaten bezüglich atopischer Erkrankungen und das Vorliegen eines weißen Dermografismus (80 % aller Atopiker). a Therapie Kurzfristige Applikation eines mittelstarken Kortikosteroids, evtl. teerhaltige Zubereitungen, Bestrahlung mit hochenergetischem UVA-Licht. Häufig Intervalltherapie erforderlich bei chronisch rezidivierendem Verlauf. b Allergisches Kontaktekzem der Analregion Ätiologie und Pathogenese Bei dieser Form des Ekzems reagiert die Haut mit einer spezifischen, immunologisch vermittelten Entzündung (Typ-IV-Allergie) auf externe Fremdstoffe. Es handelt sich zumeist um Inhaltsstoffe von Hautpflegemitteln, feuchtem Toilettenpapier, Intimsprays, Proktologika etc., die mitunter jahrelang problemlos genutzt wurden. Nachgewiesene Allergene sind Duftstoffe, Lidocain, Cinchocain, Mafenid, Hexylresorcin, Policresulen, Kamillenextrakt, Chininsulfat und Menthol. Auch eine allergische Reaktion bei Verwendung von trockenem Toilettenpapier ist selten möglich (mögliche Ekzematogene Kathon C6 und Euxyl K 400). c Diagnostik Nachweis des Allergens durch Epikutantest oder als serologische Untersuchung. d Abb. 18.1a–d Verschiedene Aspekte des Analekzems. Differenzialdiagnosen Zusatz von mittelstarken Kortikosteroiden. Behandlung proktologischer Erkrankungen, die die Feinabdichtung beeinflussen. Zu berücksichtigen sind: • Psoriasis inversa oder intertriginöse Schuppenflechte: Imponiert in der Analregion als ju- 263 aus: Köppen, Gastroenterologie für die Praxis (ISBN 9783131467614), © 2010 Georg Thieme Verlag KG Pruritus ani Therapie Absolute Schonung der Analhaut, Vermeidung aller Externa, Vermeidung von feuchtem oder bedrucktem Toilettenpapier oder Ökopapier (cave: Druckerschwärze). Nutzung indifferenter Topika wie Pasta zinci mollis (DAB 10), Unguentium emulsificans aquosum oder – aus eigener Erfahrung – weißer Vaseline. Wasserkontakt reduzieren, Reinigung mit einem weißen, weichen Toilettenpapier mit etwas weißer Vaseline. Abb. 18.2 Psoriasis inversa mit pathognomonischer Rhagade in der Rima ani. • ckende, hochrote, niemals schuppende Dermatitis. Häufig begleitet von einer pathognomonischen Rhagade in der Rima ani. Kennzeichnend sind die scharfe Begrenzung gegenüber der gesunden Haut und die Symmetrie der Läsion (Abb. 18.2). Zumeist weitere Psoriasherde an den Ellenbogen oder Knien (Streckseiten), Tüpfelnägel und Kopfschuppen über den Haaransatz hinaus. Wenn keine weiteren Stigmata, Diagnose evtl. schwierig, histologische Sicherung möglich. Therapie: Kortikoidzubereitungen nur kurzfristig, lokale Therapie nach dermatologischer Empfehlung. Anale Kandidose: Ursache häufig intestinale Kandidose, in der Regel verursacht durch Candida albicans (Abb. 18.3). Der Nachweis erfolgt durch perianalen Abstrich, mikroskopisch und kulturell, bei Rezidiven evtl. Stuhluntersuchung. Therapie: lokal nystatinhaltige Pasten oder Lotionen, bei Rezidiven systemische Therapie. Erythrasma Pathogenese und Diagnostik Infektion der perianalen Haut mit einem Pigment produzierenden Corynebakterium. Es zeigt sich ein großflächiger, trockner, schuppender, scharf umschriebener Herd von hell- bis dunkelbrauner, manchmal sogar rötlicher Farbe. Das Erythrasma verursacht häufig Pruritus oder Brennen. Durch Kratzen kommt es zu Mazerationen, Exkoriationen und Lichenifikationen. Unbehandelt kommt es zu einer kontinuierlichen Ausbreitung der Hautveränderungen, manchmal über Monate und Jahre. Unter der Wood-Lampe (UVA-Licht 366 nm) kommt zu einer charakteristischen korallen- oder lachsroten Fluoreszenz des Porphyrins in der Haut (bei Patienten mit einer gründlichen Analhygiene kann die Fluoreszenz fehlen, da die wasserlöslichen Porphyrine abgewaschen wurden). Therapie Erythromycinhaltige Gels 2-mal tgl. über 7 Tage oder imidazolhaltige Creme. Beim Rezidiv systemische Gabe von 250 mg Erythromycin 4-mal tgl. über 14 Tage. Perianale Streptokokkendermatitis Pathogenese und Diagnostik Perianales, scharf begrenztes Erythem, manchmal exsudativ mit Pustelbildung in die Peripherie einhergehend. Erreger sind betahämolysierende Streptokokken der Gruppe A. Erregernachweis in der Kultur. Klinisch Brennen und Juckreiz, manchmal Schmerzen beim Stuhlgang. Im Gegensatz zum Erysipel ist das Allgemeinbefinden des Patienten nicht gestört. Abb. 18.3 Anale Kandidose. 264 aus: Köppen, Gastroenterologie für die Praxis (ISBN 9783131467614), © 2010 Georg Thieme Verlag KG Kortisonanus Therapie Therapie der Wahl ist Penicillin V (100 000 I. E./kg Körpergewicht oral über 10–14 Tage), bei Penicillinallergie Erythromycin. Morbus Bowen Pathologie, Epidemiologie, Symptomatik und Diagnostik Lokale perianale oder intraanale, präkanzeröse Infektion mit humanen Papillomaviren (HPV-16/18/ 58). Unscharf begrenzte, braunrote nicht oder nur geringfügig erhabene, erosive, nässende Herde. Intraanal scharf begrenzte, rote, samtartige Läsion, vielfach durchzogen von leukoplakieartigen Veränderungen. Meist als solitäre Läsionen auftretend. Im Herd lassen sich humane Papillomaviren nachweisen. Der Morbus Bowen tritt in jedem Lebensalter auf, bei Frauen häufiger als bei Männern. Die Patienten klagen über Schmerzen, Jucken und Blutungen. Der Verlauf ist chronisch. Auf Dauer entsteht aus dem Stadium eines Carcinoma in situ ein invasiv wachsendes Stachelzellkarzinom (Bowenkarzinom). Die Diagnosestellung erfordert eine histologische Sicherung. Therapie Exzision weit im Gesunden mit Schnittränderkontrolle und evtl. Defektdeckung. endoskopische Abklärung zum Ausschluss eines Rektumkarzinoms. Therapie Exzision weit im Gesunden mit histologischer Kontrolle der Exzisionsränder, da erfahrungsgemäß der Herd meist wesentlich ausgedehnter ist als klinisch sichtbar. 18.2 Kortisonanus Definition Synonyme: Steroidatrophie, Kortikosteroidschäden. Unter einem Kortisonanus versteht man eine bleibende, evtl. auch vorübergehende Schädigung der Analhaut durch Lokalbehandlung mit Kortikosteroiden. Grundsätzlich muss mit Hautschäden bei externer Anwendung eines fluorierten Kortikosteroids bereits nach 2 Wochen gerechnet werden. Ätiologie Topische Kortikoide wirken antientzündlich, antipruritisch und vasokonstriktorisch, weshalb sie u. a. auch zur kurzfristigen Behandlung im Analbereich Verwendung finden. Wenn die Patienten gegen den ärztlichen Rat sich nicht an eine kurzzeitige Applikation halten, kommt es zu topischen Schäden der Analhaut. Symptomatik und Diagnostik Extramammärer analer Morbus Paget Pathologie, Epidemiologie, Symptomatik und Diagnostik Der Morbus Paget ist ein seltenes Carcinoma in situ mit apokriner Differenzierung, das sich perianal, intraanal und intrarektal manifestieren kann. Perianal zeigt sich ein scharf begrenzter, rosa bis rötlicher, leicht infiltrierter Bezirk, der teils mit Schuppen belegt ist und teils Erosionen aufweist. Man unterscheidet einen Typ 1, der mit einem Rektumkarzinom assoziiert auftritt, und einen Morbus Paget Typ 2, der sich nur kutan perianal ausbreitet. Klinisch klagen die Patienten über einen persistierenden Juckreiz. Bei Vorliegen therapieresistenter, ekzemähnlicher Läsionen ist u. a. an Morbus Paget zu denken. Die Diagnose wird durch histologische Sicherung gestellt, bei positivem Befund Häufigstes Symptom ist der anale Juckreiz. Das Erscheinungsbild ist vielfältig, es reicht von flächenhaft weißlich hellen, gegenüber der Umgebung scharf abgegrenzten perianalen Haut ohne Epitheldefekte bis zu akut entzündlichen Veränderungen mit weißlich-heller Haut. Nach jahrelangem Gebrauch können oberflächlich Läsionen und Depigmentierungen wie bei einer analen Vitiligo auftreten. Die Perianalhaut ist gerötet, verdünnt und leicht verletzlich, begleitende Kandidainfektionen kommen vor. Differenzialdiagnose Analekzem, perianale Dermatitis bei HIV-positiven Patienten. 265 aus: Köppen, Gastroenterologie für die Praxis (ISBN 9783131467614), © 2010 Georg Thieme Verlag KG Pruritus ani Therapie Absetzen jeder lokalen Medikation, absolute Schonung der Analhaut, Vermeidung von klarem Wasser (durch den starken Juckreiz fühlt sich der Patient unsauber und wäscht sich häufig, was zu kurzfristiger Linderung, aber zu weiterem Austrocknen der Analhaut und letztendlich zu einem immer stärkerem Juckreiz führt). Reinigung der Analregion nur mit weißem, weichem Toilettenpapier und etwas weißer Vaseline. Duschen, Baden, Bidet, Sauna, Schwimmen, Feuchttücher, Nassreinigung des Afters nach dem Stuhlgang bis zur Normalisierung der Analhaut verboten. 18.3 Oxyuriasis (Madenwürmer) Kap. 11. 7. 2. 266 aus: Köppen, Gastroenterologie für die Praxis (ISBN 9783131467614), © 2010 Georg Thieme Verlag KG Sachverzeichnis A Abdomen – akutes 48 f – bei Immunsuppression 50 – Therapie 50 f – Ursache 49 – Ursachen 45 – perakutes 49 – Sonografie 46 – subakutes 49 Abdomenleeraufnahme 48 Abdomenübersicht, Röntgen 46, 48 Abetalipoproteinämie 163 – Ikterus 312 Abszess – Morbus Crohn 125 – perityphlitischer 68 – rechtsseitiger subphrenischer 68 Acetylsalicylsäure 78 Achalasie 6, 33 Adenokarzinom – Dünndarm 95 – ösophageales 19 – Ösophagus 4, 16 Adenom 215 f – Dünndarm 94 – Duodenum 94 – Magen 186 f Adenom-Karzinom-Sequenz 213 Adenomyomatose 87 f Adenovirus-Enteritis 114 Aderlass 313 Aerophagie 174 Aerophagie-Typ 176 Agammaglobulinämie, X-chromosomale 157 AIDS-Enteropathie 119 Akanthose, glykogene 21, 29 Alkalose 327 Alkoholabusus, chronischer 290 Alkoholhepatitis 325 f – chronische 50 Allergene, inhalative 192 Amöbiasis 114 f, 308 f Ampicillin 106 Amyloidenteropathie 163 Amyloidose 163 f Analabszess 242, 250 ff – akuter 251 – Therapie 251 f Analekzem 262 ff – atopisches 263 – irritativ-toxisches 262 f – kumulativ-toxisches 262 f Analfibrom 276 f Analfissur 242, 247 ff – Sklerosierung 249 Analfistel 250 ff – Fadendrainage 252 – Klassifikation 250 – Therapie 252 Analfistelöffnung, chronische 251 Analkanal, Wiederherstellung, plastische 269 Analkanalkarzinom 280 f Analkanaltumor, nicht epithelialer 281 Analkarzinom 279 f Analpapille, hypertrophe 276 f Analprolaps 271 f Analrandkarzinom 279 f Analrandthrombose 253 f Analschleimhautprolaps 240 – kleiner 271 Analschmerz 242 ff – Computertomografie 247 – Defäkografie 247 – Endosonografie 246 – Manometrie 246 – Proktoskopie 245 – Rektoskopie 245 – Stuhlgewohnheit 243 – Untersuchung, instrumentelle 245 f – klinische 244 f Analtumor, bösartiger 279 ff – gutartiger 276 ff Anämie – Hepatomegalie 284 – sideroblastische 155 Angina abdominalis 70 f Angiodysplasie 209 – Gastrointestinalblutung, obere 197 – kolorektale 234 Angiosarkom 321 Ankylostoma duodenale 139 f Anorektum-Infektion 255 ff Anorexie 40 – Dyspepsie 174 Antibiotika – Appendizitis, akute 67 – Diarrhö 105 – Enteritis, akute infektiöse 108 – Enzephalopathie, akute 330 – Morbus Whipple 118 – Mukoviszidose 154 – Pankreatitis, akute 64 – Reisediarrhö 116 – Typhus 109 Antimykotikum 132 Anti-Pilz-Diät 132 Antirheumatika, nichtsteroidale 78 – Kolitis, Ausbreitungsmuster 107 – Ulzera 205 ff – Primärprophylaxe 207 – Ulkusblutung 204 Antrumpapille, akzessorische 191 Appendektomie 67 Appendizitis, akute 45, 65 ff – Differenzialdiagnose 67 – Komplikation 68 – Therapie 67 – Zusatzdiagnostik 66 – Schmerzausstrahlung 47 Appetitlosigkeit 40 13 C-Atemtest 80 Arthritis 131 Artificial-Bowel sphincter-(ABS-) Implantation 269 Ascaridiasis 135 f Ascaris 90 Aspergillose 310 Aspirin – Kolonulzera 206 – Magenschleimhaut 205 – Ulcus ventriculi 205 Asthma bronchiale, refluxinduziertes 7 Aszites 331 ff – Komplikation 332 f – Prophylaxe 333 Aszitespunktion 332 Ataxia teleangiectatica 157 Aufstoßen 1, 36 f Augenveränderung, Morbus-Crohnbedingte 127 Autoimmunhepatitis 305, 321 ff – Diagnostik 322 – Therapie 322 f – Verlauf 323 Azathioprin – Morbus Crohn 129 – Sprue, einheimische 159 B Balantidium coli 116 Ballondilatation 82 Bandwürmer 133 – Lebensdauer im Verdauungstrakt 134 Bannayan-Zonana-Syndrom 222 Barrett-Ösophagus 11, 16 f – Refluxösophagitis 4 f 337 aus: Köppen, Gastroenterologie für die Praxis (ISBN 9783131467614), © 2010 Georg Thieme Verlag KG Sachverzeichnis Bauchschmerz 43 ff – akuter 48 ff – Begleitsymptom 44 f – chronischer 78 ff – Diagnostik, apparative 46 ff – Pankreatitis, akute 61 – Untersuchung, klinische 45 f – Ursache, extraabdominale 46 Bilirubin (konjugiertes) 292 Blähung 103 – Dyspepsie 174 Blastomykose 310 Bleistiftstuhl 227 Block – intrahepatischer 286 – posthepatischer 286 f – prähepatischer 286 Blumberg-Zeichen 46 Blutkoagel 209 Blutstillung – NSAR-Ulzera 206 – Ulkusblutung 204 Blutung (s. auch Darmblutung) – Abdomen, akutes 50 f – akute 80 – gastrointestinale s. Gastrointestinalblutung – Hämorrhoiden 240 – intraabdominale 50 f – lebensbedrohliche 125 – Ulkuskrankheit, gastroduodenale 80 Blutungsschock 199 Blutungszeichen 209 Boas-Zeichen 46 Borreliose 308 Botulinumtoxin 249 Brucellose 308 Brunnerom, kolorektales 221 Bulbus duodeni 78 Burkitt-Lymphom, gastrointestinales 98 Buschke-Löwenstein-Tumor 282 B-Zell-Lymphom, gastrointestinales 96 C Campylobacteriose 110 f Candida albicans 132 Carnett-Test 46 Cestoden 142 ff Chelatbildner 313 Chemotherapie – Echinokokkose – alveoläre 147 – zystische 146 – Kolonkarzinom 229 f – Mukositis 26 – Pankreaskarzinom 93 Child-Pugh-Klassifikation 328 Chlamydieninfektion, anorektale 258 Cholangiolithiasis 57 Cholangio-Pankreatikographie, endoskopisch-retrograde (ERCP) 58, 85 Cholangitis 60 f – primär sklerosierende 305, 324 f – Therapie bei Morbus Crohn/ Colitis ulcerosa 131 Choledocholithiasis 57 Choledochus 90 Cholera 112 Cholestase – extrahepatische 90 – Laborwerte, wegweisende 290 – Maldigestion 155 Cholestaseparameter 290 f Cholesterinpolyp 88 Cholezystektomie 56 – laparoskopische 64 Cholezystitis 59 – akute 45 – chronische 2 – Schmerzausstrahlung 47 Cholezystolithiasis 2, 55 f – Therapie 56 Chvostek-Habitus 284 Ciprofloxacin – Diarrhö 106 – Paratyphus 109 – Typhus 109 – Yersiniose 110 Clonorchis sinensis 148 Clostridium difficile 111 f CMV-Hepatitis 302 CMV-Ösophagitis 22 f Colitis ulcerosa 122 ff – akute 126 – Ausbreitungsmuster 107 – Befund, endoskopischer 128 – Diagnostik 127 f – Ernährung, parenterale 130 – Karzinomrisiko 131 f – Komplikation 125, 131 f – KontrolluntersuchungsAlgorithmus 132 – Linksseitenkolitis 130 – Löfberg-Klassifikation 125 – Manifestation, extraintestinale 125 f – Megakolon 125 – Operation 130 f – Pathologie 123 – Pyoderma gangraenosumTherapie 131 – Rezidivprophylaxe 130 – Risikofaktoren 122 – Symptome, klinische 123 – Therapie 128 ff Colon irritabile 75, 177 ff Condylomata acuminata 272 f Coronavirus-Enteritis 113 Cowden-Syndrom 222 Cronkhite-Canada-Syndrom 186, 224 Cullen-Zeichen 61 Cyclosporin 159 D Darmblutung s. Blutung, gastrointestinale – untere 208 ff – Blutungszeichen 209 Darmegel 149 – Häufigkeit 133 – Lebenszeit im Verdauungstrakt 134 Darmerkrankung, chronisch entzündliche 122 ff – Karzinom, kolorektales 226 Darmflorasanierung 132 Darminnervationsstörung, angeborene 168 ff Darmischämie 68 ff – chronisch nicht okklusive 71 Darmmotilitätsstörung, angeborene 168 ff Darmmykose 132 Darmperforation 125 Darmstenose 125 Darmtonus-Erhöhung 105 Darmtumor – Metastasen 233 – nicht epithelialer neoplastischer 219 ff Defäkation – normale 267 – Schmerz, viszeraler 44 Defäkografie 247 Dehnungsriss, analer 272 DeRitis-Quotient 290 Dermatitis herpetiformis Duhring 160 – Sprue, einheimische 159 Diabetes mellitus 159 Diarrhö 104 ff – akute nicht infektiöse 121 f – chronische 150 ff – Diagnostik 104 f – Elektrolytsubstitution 105 – entzündliche 151 – Erkrankung – bakterielle 108 ff – virale 112 ff – Flüssigkeitssubstitution 105 – Insuffizienz, fäkale 267 – osmotische 151 – paradoxe 267 – Protozoen 114 ff – Reizdarm-Syndrom 178 – sekretorische 151 – selbst induzierte chronische 152 – Therapie 105 f – toxisch bedingte 121 – Ursache 105 Dickdarmileus 52 Dickdarmkarzinoid 102 Dickdarmkarzinom 45 Dickdarmtumor, maligner 224 ff Di-George-Syndrom 157 Diphyllobothrium latum 145 Dipylidium canium 145 f 338 aus: Köppen, Gastroenterologie für die Praxis (ISBN 9783131467614), © 2010 Georg Thieme Verlag KG Sachverzeichnis Disaccharidasemangel 194 f Diuretika, Aszites 332 Divertikel – entzündlich verschwollenes 74 – epiphrenisches 31 – erworbene 157 – Kotstein 74 – thorakales 31 – Zäkalpol 74 Divertikulitis 45 – akute 73 ff – Blutung 209 – Therapie 75 Divertikulosis coli 73 ff – Therapie 75 Doppelpylorus 191 Dormiakörbchen 58 Doss-Porphyrie 78 Downhill-Varizen 204 D-Penicillamin, Morbus Wilson 314 Drainageoperation 87 Drüsenkörperzyste 188 Ductus choledochus 60 Dünndarm – Adenom 94 – Blutung 208 – Fehlbesiedlung, bakterielle 156 Dünndarmadenom 212 Dünndarmbiopsie 158 Dünndarmdivertikel 156 f Dünndarmerkrankung, immunproliferative 164 f Dünndarmileus – Bauchschmerz 45 – hoher 52 – tiefer 52 – Ursache 52 Dünndarmkarzinoid 102 Dünndarmkarzinom 225 Dünndarmlymphom 98 Dünndarmpolyp 212 Dünndarmtumor 94 ff – maligner 95, 224 ff – neuroendokriner 99 – Symptomatik 95 – Therapie 96 Duodenopankreatektomie, partielle 91 Duodenum-Adenom 94 Duodenumpolyp, hyperplastischer 94 Dupuytren-Kontraktur 284 Durchfall 104 ff Dysmotilitäts-Typ 176 Dyspepsie 173 ff – Alarmsymptome 175 – essenzielle 175 ff – funktionelle 175 ff – nicht ulzeröse 175 ff – Schmerzlokalisation 174 Dysphagie 10 ff – oropharyngeale 10 f – Untersuchung 14 – ösophageale 12 ff – ösopharyngeale 14 – Plattenepithelkarzinom, ösophageales 18 – psychogene 10 – Refluxösophagitis 5 Dysplasie, neuronale intestinale 170 E EATL 98 Ebola-Virus-Erkrankung 304 Echinococcus granulosus 146 Echinococcus multilocularis 147 Echinokokkose – alveoläre 147 – Hepatomegalie 287 – zystische 146 ECL-Zelltumor 99 Eisensubstitution 129 Elastase-Bestimmung 85 Elektrolytsubstitution 105 Elster-Korpusdrüsenzyste 188 Emesis 41 ff Endometriosis 238 Entamoeba histolytica 114 f Enteritis – akute infektiöse 106 ff – Infektionsschutzgesetz 108 – Meldepflicht 108 – Stuhluntersuchung 106 – Therapie 106 f – infektiöse 160 – regionalis 122 ff Enteritiserreger, spezifische 108 Enterobius 136 ff Enteropathie – glutensensitive 157 ff – nahrungseiweißinduzierte 193 Enterotoxin 121 Enteroviren-Enteritis 113 Enzephalopathie – hepatische 329 f – Leberinsuffizienz 327 Enzymdefekt, isolierter 155 Enzymsubstitution 86 Epstein-Barr-Virus-Hepatitis 301 f Erbrechen 41 ff – Bauchschmerz 45 – Dyspepsie 175 – Ileus, mechanischer 52 – Refluxösophagitis 5 – Ulkuskrankheit, gastroduodenale 80 ERCP 58, 85 Ernährung, parenterale 130 Ernährungsempfehlung 178 Eruktation 174 Erythema ab igne 85 Erythema-nodosa-Therapie 131 Erythrasma 264 Escherichia-coli-Enteritis 111 Exsudat 332 F Fadendrainage 252 Fadenwürmer 133 – Eiproduktion 135 – Lebensdauer im Verdauungstrakt 134 Fasciola hepatica 148 Feigwarze, anale 272 f Fettintoleranz 174 Fettleber-Hepatitis – Laborwerte, wegweisende 290 – nicht alkoholische (NASH) 326 f Fettstuhl 153 ff Fibrom – kolorektales 221 – ösophageales 21 Fibrosarkom, gastrointestinales 186 Fieber bei Bauchschmerz 45 Fischbandwurm 145 f – Häufigkeit 133 – Lebenszeit im Verdauungstrakt 134 Fistel – Morbus Crohn 125 – Therapie 129 Fistelektomie 252 Fistelexzision 252 Fistelöffnung, chronische 251 – Morbus Crohn 126 Fistelverschluss, plastischer 252 Fistulotomie 252 Flatulenz 103 – Dyspepsie 174 Flüssigkeitssubstitution 105 Foetor ex oro 38 Folsäure 117 Forrest-Klassifikation 80 Fremdkörper im Ösophagus 27 Fruktoseintoleranz, hereditäre 311 FSME-Hepatitis 303 f Fuchsbandwurm 147 G Galaktosämie 311 Gallenblase – Gallensteine 55 – Neubildung 87 ff Gallenblasenadenom 88 Gallenblasenkarzinom 89 Gallengang – Adenomyomatose 87 f – Neubildung 87 Gallengangspapillomatose 88 f Gallenkolik – Schmerzausstrahlung 47 – Therapie 56 Gallensteine – Cholezystolithiasis 55 – Morbus Crohn 127 Gallensteineinklemmung 45 Gallenwege bei Ikterus 292 Gallenwegsdyskinesie 60 Ganglioneurom, kolorektales 221 339 aus: Köppen, Gastroenterologie für die Praxis (ISBN 9783131467614), © 2010 Georg Thieme Verlag KG Sachverzeichnis Gardner-Syndrom 186, 218 f Gas, eruktiertes 174 Gastrin 100 Gastrinom 100 f Gastritis 179 ff – akute 61, 179 ff – Diagnostik 180 – erythematöse 180 – hämorrhagische 179 – Therapie 181 – Ursache 179 – chronische 82 ff, 181 – Einteilung 83 Gastroenteritis – allergische eosinophile 193 – eosinophile 161 f Gastrointestinalblutung – Ätiologie 208 – Differenzierung obere/untere 209 – obere 196 ff – Diagnostik 198 f – Differenzialdiagnose 199 f – Folgen 198 – Magenfundusvarizen 197 – Magenkarzinom 197 – Mallory-Weiss-Syndrom 203 – Milzvenenthrombose 197 – Ösophaguskarzinom 197 – Ösophagusvarizen 197 – Pankreaskarzinom 197 – Prognose 200 – Therapie 199 f – untere – Diagnostik 210 – Schocksymptomatik 209 – Symptomatik 209 – Therapie 211 Gastrointestinaltrakt – Fehlbesiedlung, bakterielle 121 f – Tumor, neuroendokriner 232 Gastrointestinaltumor – maligner 95 – neuroendokriner 99 ff Gastropathie, hypertensive 204 f Gefäßgeräusch 285 Gelbfieber 304 Gesichtstelangiektasie 284 Gewichtsverlust – Pankreatitis, chronische 84 – Ulkuskrankheit, gastroduodenale 80 Giardiasis 114 Gleithernie, axiale 8, 31 – Therapie 9 Globus hystericus 10 Glukagonom 101 f Glukokortikoide 128 f Glukose-H2-Atemtest 121 Glycerolnitrat 249 Glykogenakanthose 29 Glykogenose 311 Glykogenspeicherkrankheit 311 Gonorrhö, anorektale 255 f Gracilisplastik, dynamische 269 Granularzell-Myoblastom, kolorektales 221 Granulationspolyp – Ösophagus 28 f – Refluxösophagitis 4 f Gravidität, extrauterine 45 Grey-Turner-Zeichen 62 Guillain-Barré-Syndrom 111 Gummibandligatur 241 Gurkenkernbandwurm 145 f – Lebenszeit im Verdauungstrakt 134 Gyrasehemmer 110 H Hakenwurm 139 f – Eier 141 – Häufigkeit 133 – Larven 142 – Lebenszeit im Verdauungstrakt 134 Hämangioendotheliom – benignes 316 f – malignes 321 Hämangiom – Hepatomegalie 288 – kolorektales 219 Hämatemesis 200 – Bauchschmerz 45 – Pankreatitis, akute 61 Hämochromatose 76, 305 – Ikterus 313 Hämoglobinurie 115 Hämorrhoidalprolaps, inkarzerierter 254 f Hämorrhoidalsklerosierung 241 Hämorrhoiden 239 ff – Stadieneinteilung 240 – Therapie 241 Harmatom, gastrointestinales 188 Hautblutung 284 Hautkolorit, graubraunes 284 Hautpigmentierung, bräunliche 284 Hautveränderung 127 Hautzeichen bei Pankreatitis, akuter schwerer 61 f Helicobacter pylori 78 – Nachweis 204 Helminthen – Eiproduktion 135 – Lebenszeit 134 Helminthose, intestinale 133 ff Hepatitis – alkoholtoxische 305 – akute 290 – anikterische 294 – asymptomatische 294 – autoimmune 290 – cholestatisch verlaufende 294 f – chronische 304 ff – Hepatomegalie 286 – Verlauf 295 – nekrotisierende 295 – prolongierte 295 – subakute 295 Hepatitis A, akute 295 f Hepatitis B – akute 296 ff – Prophylaxe 298 – Verlauf 297 – chronische 304 f Hepatitis C – akute 298 f – chronische 305 f Hepatitis D – akute 299 f – chronische 306 Hepatitis E, akute 300 f Hepatitis G, akute 301 Hepatoblastom 320 f Hepatomegalie 283 ff – akute schmerzhafte 285 – anikterische/subikterische 285 – Gefäßgeräusch 285 – Hautblutung 284 – Leitbefund 284 – massive 285 – Sonografie 286 ff – Ursache 283 f Hepatorenales Syndrom 332 Hernie – gemischte 8 – paraösophageale 8 – Therapie 9 Herpes-simplex-Hepatitis 302 f Herpes-simplex-Ösophagitis 22 f Herpes-simplex-Virus-Infektion, anorektale 257 f Herxheimer-Reaktion, Syphilis, anorektale 257 Herzveränderung 127 Hiatushernie 7 ff, 31 f Hidradenitis suppurativa 260 f Histoplasmose 311 HIV-Hepatitis 303 HIV-Infektion, anorektale 259 f HIV-Ösophagitis 23 Hogan-Geenen-Klassifikation 60 HSV-Ösophagitis 23 Hundebandwurm 145 f – Echinokokkose, zystische 146 Hungerversuch bei Insulinom 100 Hüpfversuch 66 Husten, refluxassoziierter 7 Hymenolepis nana 142 f Hypercholesterinämie, familiäre 312 Hyperplasie – fokale noduläre (FNH) 315 f – noduläre 288 – polypöse foveoläre 188 Hypertension, portale 328 f – Gastrointestinalblutung, obere 197 Hypertrichose, periorbitale 284 Hypogammaglobulinämie, erworbene 157 340 aus: Köppen, Gastroenterologie für die Praxis (ISBN 9783131467614), © 2010 Georg Thieme Verlag KG Sachverzeichnis I Ikterus 292 ff – Bauchschmerz 45 – Erkrankung, parasitäre 308 ff – Infektion, bakterielle 306 ff – Pankreatitis, chronische 85 – posthepatischer 292 – prähepatischer 292 Ileozäkalbefall 129 Ileozäkalklappen-Normalbefund, endoskopischer 66 Ileozäkaltuberkulose 120 Ileus 51 ff – chronischer 52 – Formen 51 – funktioneller/paralytischer 54 – mechanischer 51 ff – Diagnostik 52 f – Oberbauchsonografie 53 – Symptomatik 52 – Therapie 53 f – Zusatzdiagnostik 53 Immundefekt 157 Immunglobulin-A-Mangel, selektiver 157 Immunsuppression 50 Impfempfehlung – Hepatitis A, akute 296 – Hepatitis B, akute 298 Infektion – anorektale 255 ff – bakterielle 306 ff – gastrointestinale, AIDS-assoziierte 119 – virale, mit Leberbeteiligung 301 ff Infektionsschutzgesetz 108 Infiltrat, periappendizitisches 68 Insuffizienz, fäkale 267 ff – Diagnostik 268 – Therapie 269 f Insulinom 99 f – metastasierendes 100 Interferon 304 Intestinaltrakt-Infektion, AIDS-assoziierte 119 Invagination, rektale 276 IPSID 97 f Ischämie – chronische intestinale 70 f – nicht okklusive mesenteriale 72 J Jejunoileitis, chronische nicht granulomatöse ulzerative 162 f Johanson-Blizzard-Syndrom 155 K Kala-Azar 309 Kandidiasis 310 Kandidose, anale 264 Kaposi-Sarkom 233 Karzinoid 96 – Magen 186 – rektales 212 Karzinom – cholangiozelluläres 89 f – hepatozelluläres (HCC) 288, 318 ff – TNM-Klassifikation 319 – kolorektales 225 ff – Differenzialdiagnose 228 – hereditäres 226 – Langzeitkomplikation 230 – Leitlinien, diagnostische 228 – Malignitätsgrad 226 – Metastasierung 226 – Nachsorge 230 – Prophylaxe 232 – Risikofaktoren 226 – R-Klassifikation 229 – Selbsthilfe 232 – Stadieneinteilung 229 – Therapie 228 ff – TNM-Klassifikation 229 – Vorsorgeuntersuchung 231 Kayser-Fleischer-Ring 284 Kehr-Zeichen 46 Klippel-Trenaunay-Syndrom 219 Knochenstoffwechseländerung 127 Kokzidioidomykose 311 Kokzygodynie 252 f Kolik – akute 55 f – biliäre 56 Kolikschmerz 44 Kolitis – antibiotikaassoziierte 121 f – Ausbreitungsmuster 107 – infektiöse 108 – ischämische 68 ff – Ausbreitungsmuster 107 – Therapie 70 – Ursache 69 – kollagene 235 – mikroskopische 236 – pseudomembranöse 236 f – Ausbreitungsmuster 107 Kolitisformen 235 ff Kollateralkreislauf 285 Kolon – Angiodysplasie 234 – Blutung 208 Kolonadenom – Erscheinungsformen 217 – flaches 211, 216 – gestieltes 211, 216 – Zangenabtragung 214 f Kolonepithelantikörper 230 Kolonileus 45 Kolonkarzinom – blutendes 208 – Nachsorge 230 – polypös wachsendes stenosierendes 226 – polypöses 212 – ringförmig stenosierendes 227 – schüsselförmig ulzerierendes 227 – Therapie 229 f Kolonlipom 212 Kolonmotilität, gestörte 267 Kolonpolyp 211 ff – Diagnostik 213 f – hyperplastischer 223 – neoplastischer 211 – nicht neoplastischer 211 – Therapie 214 f Kolonsyndrom, Dyspepsieassoziiertes 173 ff Kolontumor, neuroendokriner 99 Koloproktologie 242 ff Koloskopie – Analschmerz 246 – Indikation 210 Komedonen, anale 278 Kontaktekzem, allergisches 263 f Kontinenzorgan 267 Kontrasteinlauf, retrograder 53 Koproporphyrie, hereditäre 78 Kortisonanus 265 f Kotstein 74 Kryptokokkose 310 Kümmel-Schmerzpunkt 66 Kupferzellsarkom 321 Kurzdarmsyndrom 165 – Morbus Crohn/Colitis ulcerosa 131 L Lacklippen 284 Laktasemangel 194 f Laktulose – Divertikulitis 75 – Divertikulosis coli 75 – Enzephalopathie, akute 330 Lambliasis 114, 308 Lamblien 114 Lanz-Schmerzpunkt 65 Laryngitis, refluxinduzierte chronische 7 Larynxkarzinom 10 Lassa-Fieber 304 Laxanzienabusus 152 Lebensmittelvergiftung, chemisch-toxische 121 Leberabszess 307 – Hepatomegalie 287 – septischer multipler 68 Leberadenom 314 f Leberbeteiligung, Infektion, virale 301 ff Leberbiopsie 289 Leberdiagnostik 290 f Leberegel – chinesischer 148 – Ei 148 – großer 148 – Häufigkeit 133 – Lebenszeit im Verdauungstrakt 134 – sibirischer 148 341 aus: Köppen, Gastroenterologie für die Praxis (ISBN 9783131467614), © 2010 Georg Thieme Verlag KG Sachverzeichnis Lebererkrankung – Maldigestion 155 – parasitäre 308 ff – seltene hereditäre metabolische 311 ff – Ursache 284 Leberhämangioendotheliom, benignes 316 f Leberhämangiom 316 – Hepatomegalie 288 Leberhämatom 288 Leberhautzeichen 284 Leberinsuffizienz – Child-Pugh-Klassifikation 328 – Folgen 327 Leberkarzinom, fibrolamelläres 321 Lebermetastasen 320 – Hepatomegalie 288 f – Magenwandimpression 190 Leberneoplasie, primäre, 288 Leberpulsation, systolische 285 Leberstabilisierung 132 Leber-Tastbefund bei Hepatomegalie 285 Lebertransplantation 332 Lebertumor – benigner 314 ff – maligner 318 ff Leberveränderung, Morbus-Crohnbedingte 127 Leberwerte, pathologische 290 f Leberzelladenom 288 Leberzirrhose 326 ff – Hepatomegalie 286 Leberzysten 317 – Hepatomegalie 287 Leiomyom – kolorektales 220 – Magen 189 – ösophageales 20 f Leiomyosarkom – Dünndarm 95 – Magen 185 f Leishmaniasis 309 Leistenbruch, eingeklemmter 45 Leptospirose 306 f Levator-ani-Syndrom 252 f Levatorenplastik, anteriore 270 Lhermitte-Duclos-Syndrom 222 Lichtdermatose 284 Linksseitenkolitis 130 Lipodystrophie, intestinale 117 ff Lipom – kolorektales 220 – ösophageales 21 Liposarkom, gastrointestinales 186 Listeriose 308 Litholyse, medikamentöse 56 Lithotripsie, mechanische 58 Littre-Divertikel, Maldigestion 156 Löfberg-Klassifikation 125 Loslassschmerz nach Blumberg 66 Lues 256 f – Hepatitis 308 Lungenveränderung 127 Magentumor 181 ff – benigner 186 ff – Klassifikation 187 – Therapie 189 – epithelialer 186 – maligner 181 ff – mesenchymaler 186 – neuroendokriner 99 – sekundärer 186 Magenwandimpression bei Lebermetastasen 190 Magnetresonanzcholangiopankreatiografie (MRCP) 85 Malabsorption 153 M – Erkrankung 157 ff Malabsorptionssyndrom 158 Madenwurm 136 ff Malakoplakie 238 f – Diagnostik 138 Malaria 310 – Häufigkeit 133 – tropica 115 – Infektionszyklus 137 Malassimilation 153 ff – Lebenszeit im Verdauungstrakt Maldigestion 153 134 – Erkrankungen 153 ff – Therapie 139 – Sprue, einheimische 158 Magen Malignom 125 – Fibrosarkom 186 Mallory-Weiss-Syndrom 203 – Kaposi-Sarkom 186 – Gastrointestinalblutung, obere – Leiomyom 189 197 – Leiomyosarkom 185 f MALT-Lymphom, – Liposarkom 186 gastrointestinales 98 Manometrie 246 – Pseudolymphom 185 – Refluxkrankheit 1 Mantel-Zell-Lymphom, – Sarkom, neurogenes 186 gastrointestinales 98 – Stromatumor, Marburg-Virus-Hepatitis 304 gastrointestinaler 189 Mariske 277 f Magenadenom 186 f Masern-Hepatitis 303 Magenanomalie 191 Mastozytose, systemische 162 Magen-Darm-Blutung 327 McBurney-Schmerzpunkt 65 Magen-Darm-Syndrom, Mebendazol funktionelles 175 ff – Ankylostoma duodenale 140 Magendivertikel 191 – Madenwurm 139 Magenentleerungsstörung 191 – Necator americanus 140 Magenfrühkarzinom 182 – Peitschenwurm 136 Magenfundusvarizen 197 – Zwergfadenwurm 141 Magengeschwür, perforiertes 45 Meckel-Divertikel 156 Magenharmatom 188 Mediastinalerkrankung bei Magenhyperplasie, polypöse Sodbrennen 2 foveoläre 188 Megakolon Magenkarzinoid 186 – erworbenes 169 Magenkarzinom 182 ff – kongenitales 168 f – Diagnostik 183 f – toxisches – fortgeschrittenes 182 – Colitis ulcerosa 125 – Gastrointestinalblutung, obere 197 – Morbus Crohn 125 – Klassifikation 184 Melaena 61 – Metastasenzeichen 183 Melanom, anorektales 281 f – Nachsorge 185 Melanosis coli 172 – Prognose 184 f – Laxanzienabusus 152 – Prophylaxe 185 Meldepflicht – Symptomatik 183 – Adenovirus-Enteritis 114 – Therapie 184 – Cholera 112 – TNM-Stadien 185 – Clostridium difficile 112 Magenlymphom 185 – Enteritis, akute infektiöse 108 Magenprolaps, vollständiger – Yersiniose 110 thorakaler 8 Mesenterialinfarkt, akuter 72 f Magenschleimhaut, normale 205 Mesenterialvenenthrombose 73 Magenschleimhautheterotopie 7 Metaplasie, intestinale 84 Lymphangiektasie, intestinale 162 Lymphangiom, kolorektales 221 Lymphogranuloma venereum 258 f Lymphom – Burkitt-artiges gastrointestinales 98 – Dünndarm 95 – gastrointestinales 96 ff, 232 – Langzeitkomplikation 99 – Therapie 98 f – Sprue, einheimische 158 Lysetherapie 73 342 aus: Köppen, Gastroenterologie für die Praxis (ISBN 9783131467614), © 2010 Georg Thieme Verlag KG Sachverzeichnis Metastasen – Darmtumor, maligner 233 – Magentumor 186 – Metastasenzeichen 183 Meteorismus 43 ff – Dyspepsie 174 – Ileus, mechanischer 52 Metoclopramid 171 Metronidazol – Amöbiasis 115 – Balantidium coli 116 – Clostridium difficile 112 – Diarrhö 106 – Morbus Crohn 129 Milchintoleranz 174 Milz bei Hepatomegalie 286 Milzvenenthrombose 197 Mirizzi-Syndrom 58 f Morbus Behçet 28 Morbus Brown 265, 282 Morbus Crohn 122 ff – Ausbreitungsmuster 107 – Befallsmuster 123 – Befund, endoskopischer 128 – Begleitreaktion, ösophageale 27 f – Behandlungswegweiser 130 – Blutung 209 – Darmperforation 125 – Darmstenose 125 – Diagnostik 127 f – Duodenalbefall 129 – Eisensubstitution 129 – Fistelöffnung, chronische 126, 251 – Fisteltherapie 129 – Gallensteinbildung 127 – Glukokortikoide 128 f – Hautveränderung 127 – Herzveränderung 127 – Ileozäkalbefall 129 – Karzinomrisiko 131 f – Knochenstoffwechseländerung 127 – Komplikation 125, 131 – Kurzdarmsyndrom 131 – Leberveränderung 127 – Lungenveränderung 127 – Magenbefall 129 – Malignom 125 – Manifestation, extraintestinale 125 f – Megakolon 125 – Metronidazol 129 – Operation 129 f – Ösophagusbefall 129 – Pathologie 122 f – Pflastersteinrelief 124 – Pseudopolyp 212 – Pyoderma gangraenosumTherapie 131 – Risikofaktoren 122 – Sakroileitis 127 – Stuhl, blutiger 125 – Symptome, klinische 123 – Therapie 128 ff – Urogenitaltrakt-Veränderung 127 – Veränderung – anale 272 – thrombotische 127 – Vitaminsubstitution 129 Morbus Gaucher 312 Morbus Günther 78 Morbus Hirschsprung 168 f Morbus Paget 282 – extramammärer analer 265 Morbus Recklinghausen 102 Morbus Weil 306 f Morbus Whipple 117 ff – Diagnostik 118 – Hepatitis 308 – Komplikation 119 – Krankheitsverlauf 117 f – Stuhlfettausscheidung 118 – Therapie 118 Morbus Wilson 305, 313 f Motilitätsstörung 151 f – hyperkontraktile 33 f – primäre 33 ff – sekundäre 34 Mukolytika 154 Mukopolysaccharidose 312 Mukosaprolaps, partieller analer 271 Mukosatumor, benigner 20 f Mukositis 26 Mukoviszidose 154 – Ikterus 312 Mundgeruch 38 Murphy-Zeichen 46 MUSE-Klassifikation 4 f N Nabelbruch, eingeklemmter 45 Nahrungsaufnahme, Schmerz, viszeraler 44 Nahrungsintoleranz 174 Nahrungsmittelallergene 192 Nahrungsmittelallergie 191 ff – IgE-vermittelte 194 – Symptomatik 193 – Therapie 194 Nahrungsmittelhypersensitivität vom Sofort-Typ 192 f Nahrungsmittelunverträglichkeit 174, 192 – nicht IgE-vermittelte 194 – nicht immunologisch vermittelte 193 Necator americanus 139 f Nekrosektomie 64 Nematoden 135 f Neoplasie 170 Neurinom, ösophageales 21 Neurofibrom, kolorektales 221 Niclosamid – Fischbandwurm 145 – Gurkenkernbandwurm 146 – Rinderbandwurm 143 – Zwergbandwurm 143 Niemann-Pick-Erkrankung 313 Nierenkolik 47 Non-Hodgkin-Lymphom – gastrointestinales 96 f – hochmalignes 98 Norwalk-like Virus-Enteritis 113 Notfallendoskopie 200 NSAR-Kolitis 107 NSAR-Ulzera 205 ff – Primärprophylaxe 207 – Ulkusblutung 204 Nussknacker-Ösophagus 33 O Oberbauchbeschwerden 5 Oberbauchschmerz 79 f Oberlappentuberkulose, beidseitige kavernöse 120 Obstipation 167 ff – Reizdarm-Syndrom 178 – Therapie 168 – Ursache 167 Obturationstest 46 Octreotid 171 Odynophagie 15 ff – Refluxösophagitis 5 Opistorchis felineus 148 Ornithinaspartat 330 Ornithose 308 Ösophagitis 21 ff – bakterielle 21 f – eosinophile 29 f – korrosive 24 f – nach Laugenverletzung 25 – luetische 22 – medikamentenbedingte 25 f – parasitäre 21 f – sekundäre 24 – tuberkulöse 22 – virales 22 f Ösophagus – Adenokarzinom 4, 19 f – Fremdkörper 27 – Granulationspolyp 28 f – Läsion, anatomische 30 ff – Magenschleimhautheterotopie 7 – Morbus Crohn 129 – Motilitätsstörung – primäre 33 ff – sekundäre 34 – Mukosatumor, benigner 20 f – Plattenepithelkarzinom 17 ff – Refluxkrankheit 1 – Ringe 32 f – Spontanruptur 35 – Webs 32 f Ösophagusdivertikel 30 f Ösophaguserkrankung 3 ff Ösophaguskarzinom 197 Ösophagusperforation 34 Ösophaguspolyp 20 343 aus: Köppen, Gastroenterologie für die Praxis (ISBN 9783131467614), © 2010 Georg Thieme Verlag KG Sachverzeichnis Ösophaguspräkanzerose 16 f Ösophagusruptur 34 f Ösophagusspasmus, diffuser 34 Ösophagussphinkter, hypertensiver unterer 34 Ösophagusstenose 6 – maligne 12 Ösophagustumor 16 ff Ösophagusulkus 15 Ösophagusvarizen 20 – Gastrointestinalblutung, obere 197 – Gradeinteilung 201 – Ligatur 202 – Stadieneinteilung 329 Ösophagusvarizenblutung 200 ff, 328 f Oxyuriasis 266 P Palmarerythem 284 Pankolitis 125 – Colitis ulcerosa 130 Pankreas anulare 155 Pankreas divisum 155 Pankreasenzyme 62 Pankreaserkrankung, hereditäre 153 ff Pankreasgangstriktur 86 f Pankreasgewebe, heterotopes 155 Pankreasinsuffizienz, exokrine 86 Pankreasinsuffizienz-Zeichen 85 Pankreaskarzinom 92 ff – Gastrointestinalblutung, obere 197 – Strahlentherapie 94 – Therapie 93 ff – UICC-Klassifikation 92 Pankreaspseudozyste 87 Pankreasresektion 87 Pankreasstein 86 f Pankreastumor 93 – neuroendokriner 99 Pankreatitis – akute 45, 61 ff – Abdomen, akutes 50 – Ätiologie 62 – Differenzialdiagnose 64 – Hautzeichen 61 f – Komplikation 63 – Langzeittherapie 65 – nekrotisierende 64 – Therapie 64 – Zusatzdiagnostik 63 f – chronische 84 – Diät 86 – Differenzialdiagnose 85 f – Drainageoperation 87 – Enzymsubstitution 86 – Komplikation 87 – Therapie 86 – operative 87 – hereditäre 155 – interstitielle 61 – nekrotisierende 61 – Schmerzausstrahlung 47 Papillenkarzinom 90 ff Papillom, ösophageales 21 Papillotomie 58 Paralyse, pharyngeale 34 Parasiten – intestinale 195 – Präpatenzzeit 134 Parathypus 109 Pärchenegel 149 f – Eier 150 – Häufigkeit 133 – Lebenszeit im Verdauungstrakt 134 Paromomycin 115 Peitschenwurm 136 – Eier 138 – Häufigkeit 133 – Lebenszeit im Verdauungstrakt 134 Peliosis hepatis 318 Perforation – Ösophagus 34 f – Therapie 82 – Ulkuskrankheit, gastroduodenale 80 Perianalthrombose 242 Peritonitis – Appendizitis, akute 68 – Aszites 333 – diffuse 68 – Ileus, mechanischer 53 – spontan bakterielle 333 Perkussionsschmerz 66 Peutz-Jeghers-Syndrom 186, 221 Pflastersteinrelief, Morbus Crohn 124 Pfortaderhochdruck 284 f Pfortaderhochdruckzeichen 286 f Pillen-Ösophagitis 15 – Ulkus, kraterförmiges 26 Pilonidalsinus 274 Pilzerkrankung 310 f Plattenepithelkarzinom – ösophageales 17 ff – fortgeschrittenes 18 – kleines 18 Pneumatosis cystoides intestinalis 235 Pneumatosis cystoides intestini 165 f Polyp – entzündlicher 223 f – hyperplastischer 212, 223 – Magen 188 – Melanosis coli 172 – juveniler 222 – kolorektaler 211 f – nicht neoplastischer 221 ff – solitärer 222 – submukosaler 224 Polypektomie – Blutkoagel 209 – endoskopische 214 Polypensprossen, multiple 219 Polypeptid, vasoaktives intestinales (VIP) 101 Polyposis – attenuierte familiäre adenomatöse 218 – Erkrankung, assoziierte 222 – familiäre 186 – adenomatöse (FAP) 216 ff – juvenile 222 – hamartomatöse 226 Polyposis-Syndrom 211 ff PorphobilinogensynthaseDefekt 78 Porphyria cutanea tarda 77 f Porphyria variegata 76 f Porphyrie 75 ff – Abdomen, akutes 50 – akut intermittierende (AIP) 75 f – kongenitale erythropoetische (CEP) 78 – seltene 78 Postcholezystektomie-Syndrom 61 Postgastrektomiesyndrom 156 Posthepatitis-Syndrom 295 Praziquantel – Darmegel 149 – Fischbandwurm 145 – Gurkenkernbandwurm 146 – Leberegel 148 – Pärchenegel 150 – Rinderbandwurm 143 – Zwergbandwurm 143 Prednisolon 159 Probiotika 132 – Karzinom, kolorektales 232 Proktalgia fugax 252 f Proktoskopie 245 Protoporphyrie – erythrohepatische 78 – erythropoetische 78 Protozoen 114 ff Pruritus ani 243, 262 ff – Kratzeffekt 284 Pseudolymphom, gastrointestinales 185 Pseudoobstruktion – akute 170 f – chronische intestinale 171 f Pseudopolyp 223 f – Morbus Crohn 212 Psoas-Test 46 Psoas-Zeichen 66 Psoriais inversa 263 f Pupura 284 Pyelonephritis, akute 50 Pyelophlebitis, septische 68 Pylorusstenose, hypertrophische 191 Pyoderma gangraenosum 131 Pyrantel – Ankylostoma duodenale 140 – Necator americanus 140 344 aus: Köppen, Gastroenterologie für die Praxis (ISBN 9783131467614), © 2010 Georg Thieme Verlag KG Sachverzeichnis Pyrantelembonat 136 Pyrosis 1 ff R Reflux, gastroösophagealer pathologischer 1 Refluxkrankheit 1 – gastroösophageale 3 ff – Differenzialdiagnostik 5 – Klassifikation 4 f – Komplikation, ösophageale 4 – Therapie 5 ff – Ursachen 3 – Verlaufskontrolle 7 Refluxösophagitis 1 – alkalische 3, 7 – erosive (ERD) 6 – bei Kindern 7 – MUSE-Klassifikation 4 f – nicht erosive (NERD) 6 – Oberbauchbeschwerden 5 – Stadium 0–IV 4 – Stadium 1 1 – Stadium IV 2, 13 – nach Savary und Miller 6 Refluxpolyp 20 – Refluxösophagitis 4 f Reflux-Typ 176 Reiben, perihepatisches 286 Reisediarrhö 111, 116 Reizdarm-Syndrom 75, 177 ff – Therapie 178 f – Vorgehen, diagnostisches 178 Reizmagen-Syndrom 175 ff – Krankheitstypen 176 – Therapie 177 Rektoskopie 245 Rektozele 274 f Rektumadenom, villöses 211 Rektumkarzinoid 212, 232 Rektumkarzinom – Diagnostik 228 – flaches 229 – Nachsorge 230 f – tief sitzendes 240 Rektumprolaps 275 Rektumtumor, nicht epithelialer 281 Rektumulkus, solitäres 235 Rektumulzeration, unklare 235 Revaskularisation, chirurgische 71 Rickettsiose 308 Riesendarmegel 148 Riesenfaltengastritis 82 Rinderbandwurm 143 ff – Häufigkeit 133 – Lebenszeit im Verdauungstrakt 134 Rinderfinnenbandwurm 143 Rom-II-Kriterien 177 Röntgen-Abdomenübersicht 46 Röntgen-Ösophagus 2 Rotavirus-Enteritis 112 f Rovsing-Zeichen – Appendizitis, akute 66 – Bauchschmerz 46 Rubella-Hepatitis 303 Rundwürmer 135 f Ruptur des Ösophagus 34 f Short-Barrett-Ösophagus 17 Shunt, peritoneovenöser (PVS) 332 Shwachmann-Syndrom 154 Singultus 36 f Sklerodermie – Begleitreaktion, ösophageale 28 – Malabsorption 163 S Sklerosierung 249 Sodbrennen 1 ff Sakroileitis 127 Somatostatinanaloga, 101 Salmonella paratyphi 109 Somatostatinom 102 Salmonella typhi 109 Somatostatinom-Syndrom 102 Salmonellenkolitis 107 Soorösophagitis 13, 23 Salmonellose 108 f – Odynophagie 15 Sarkom Spasmolyse 105 – hämangioendotheliales 321 Sphinkter Oddii 60 – neurogenes, gastrointestinales 186 Sphinkter-Augmentation 270 Sauerstoff 64 Sphinkterrekonstruktion 269 Saugwürmer 147 f Spidernaevi 284 – Eiproduktion 135 Splenomegalie 286 – Lebensdauer im Verdauungstrakt Spontanruptur, ösophageale 35 134 Spontanschmerz, gastrosternaler 1 Säurehemmung 101 Sprue Schanker, harter 256 f – einheimische Schatzky-Ring 32 – Diagnostik 158 f Schenkelbruch, eingeklemmter 45 – Differenzialdiagnose 159 Schistosomen 149 f – Komplikation 159 f Schließmuskelersatz 269 – Malabsorption 157 ff Schluckbeschwerden 10 ff – Selbsthilfe 160 – Symptomatik 158 Schmerz – Therapie 159 – analer 242 – kollagene 160 – Dyspepsie 173 f – tropische 116 f, 160 – epigastrischer Spulwurm 135 f – Pankreatitis, chronische 84 – Eier 137 – Differenzialdiagnose 81 – Häufigkeit 133 – fortgeleiteter 43 – Lebenszeit im Verdauungstrakt 134 – Ileus, mechanischer 52 – Lungenstadium 136 – kolikartiger 44 Staphylokokken 121 – Dyspepsie 174 Stauungsleber, kardiale 287 – Mesenterialinfarkt, akuter 72 Steatorrhö 153 ff – peritonealer 43 Steatosis hepatis 286 – retrosternaler 5 Stenose, peptische 4 f – somatischer 174 Stent-Shunt, transjugulärer intrahe– Therapie bei Reizdarm-Syndrom patischer (TIPS) 332 178 Stoffwechseldefekt, angeborener 155 – viszeraler 43 Stomaanlage 270 – Dyspepsie 173 Stoßwellenlithotripsie, – Zeitverlauf 44 extrakorporale 56 Schmerzausstrahlung bei Strahlenenteritis 160 abdominaler Erkrankung 47 Strahlenfrühreaktion 160 Schmerzpunkt 65 f Schmerzsyndrom, anorektales 252 ff Strahlenkolitis 237 f Schuppenflechte, intertriginöse 263 f – Malabsorption 160 Strahlenösophagitis 24 Schwangerschaft 50 f Strahlenschaden 160 Schwarzwasserfieber 115 Strahlenschädigung Schweinebandwurm 143 – akute 160 – Häufigkeit 133 – chronische 160 f – Lebenszeit im Verdauungstrakt Strahlenspätreaktion 160 f 134 Strech lesions 272 Scopolamin Streptokokkendermatitis, – Divertikulitis 75 perianale 264 f – Divertikulosis coli 75 Stromatumor Sepsis bei Hepatitis 308 – gastrointestinaler 189 ff Septikämie 110 – maligner 234 Shigellose 109 345 aus: Köppen, Gastroenterologie für die Praxis (ISBN 9783131467614), © 2010 Georg Thieme Verlag KG Sachverzeichnis Strongyloidiasis 140 f Stuhl, blutiger 125 Stuhlfettausscheidung 118 Stuhlverhalten 52 Stuhlvisite – Dyspepsie 175 – Pankreatitis, chronische 85 Sulfonamid-Allergie 118 β2-Sympathikomimetika 154 Syphilis, anorektale 256 f T Taenia saginata 143 Taenia solium 143 Teerstuhl 45 Temperaturdifferenz rektal/axillär 66 Tetracyclin – Diarrhö 106 – Sprue, tropische 117 Tetrazyklin 116 Thiabendazol 141 Thoraxaufnahme bei Bauchschmerz 48 Thrombose, arterielle 72 Thypus 109 Toxine, bakterielle 193 Toxoplasmose 309 f Transaminasen 292 Transaminasenerhöhung 290 Transferdysphagie 10 f Transportdysphagie 12 ff Transudat 332 Trematoden 147 ff Trichuriasis 136 Triple-Therapie – französische 81 – italienische 81 Tripper 255 f Tuberkulose 120, 307 f Tularämie 308 Tumor – Gastrin produzierender 100 f – gastrointestinaler neuroendokriner 99 ff, 232 – mesenchymaler 189 ff, 233 f – retrorektaler 281 Tumormarker – Lebermetastasen 320 – Magenkarzinom 184 Turcot-Syndrom 218 Tyrosinämie, hereditäre 312 T-Zellen Lymphom, gastrointestinales 98 T-Zell-Lymphom, gastrointestinales 97 U Übelkeit 39 – Ulkuskrankheit, gastroduodenale 80 Überlaufinkontinenz 267 Ulcus duodeni 78 – Gastrointestinalblutung, obere 197 – perforiertes 45 Ulcus pepticum jejuni 197 Ulcus ventriculi 78 – Gastrointestinalblutung, obere 197 – unregelmäßiges 181 Ulkus – Helicobacter-pylori-negatives 81 – Helicobacter-pylori-positives 81 – Ulkus-Typ 176 Ulkusblutung 203 f – Therapie 82 Ulkuskrankheit, gastroduodenale 78 ff – Ballondilatation 82 – Diagnostik 80 – Differenzialdiagnose 81 – Langzeitkomplikation 82 – Prophylaxe 82 – Reizmagen-Syndrom 176 – Symptomatik 79 f – Therapie 81 f – Verlauf 82 – Zehner-Regel 79 Ulzera – Gastrointestinalblutung, obere 197 – NSAR-assoziierte 205 ff Ulzeration – Refluxösophagitis 4 f – sekundäre 6 Upside-down-stomach 8 Urogenitaltrakt-Veränderung 127 Ursodeoxycholsäure 325 V Vancomycin – Clostridium difficile 112 – Diarrhö 106 Varizella-Zoster-Hepatitis 303 Vaskulitis – Malabsorption 164 – Mesenterialinfarkt, akuter 72 Vena mesenterica superiorThrombose 72 Verner-Morrison-Syndrom 101 Verschluss, embolischer 72 Verschlussikterus 50 Viren-Diarrhö 112 ff Virus-Enteritis, Norwalk-like 113 Virushepatitis – akute 293 ff – Verlauf 294 f – Laborwerte, wegweisende 290 Vitaminsubstitution 129 Volvulus 8 Vomitis 39 Von Meyenburg-Komplex 317 f W Weißnagel, gewölbter 284 Whipple-Trias bei Insulinom 100 Windverhalt 52 Wiskott-Aldrich-Syndrom 157 Wurmbefall, intestinaler 133 X Xanthelasmen, 284 Xanthom 284 Y Yersiniose 110 Z Zäkalpol – Divertikel 74 – Normalbefund. endoskopischer 67 Zenker-Divertikel 11 – symptomatisches 31 f Zirrhose, primär biliäre (PBC) 323 f Zollinger-Ellison-Syndrom 100 f – Maldigestion 156 Zunge, atrophische 284 Zwergbandwurm 142 f – Eier 142 – Häufigkeit 133 – Lebenszeit im Verdauungstrakt 134 Zwergdarmegel-Ei 149 Zwergfadenwurm 140 f – Häufigkeit 133 – Lebenszeit im Verdauungstrakt 134 Zylinderepithelmetaplasie 16 f Zystenleber 317 – Hepatomegalie 287 Zytomegalie-Virus 302 346 aus: Köppen, Gastroenterologie für die Praxis (ISBN 9783131467614), © 2010 Georg Thieme Verlag KG