Offene Gütermärkte • • • • • Empirische Illustrationen Wechselkurs Importe/Exporte Gleichgewicht Veränderung des Gleichgewichts: – Staatsausgaben – Ausländisches Volkseinkommen – Abwertung • Zahlungsbilanz • Bestimmung des Wechselkurs (flexible WK) JKU Linz Riese, Kurs Einkommen, Inflation und Arbeitslosigkeit WS 2008/09 158 Wechselkursbestimmung (flexible Wechselkurse) • Annahme: es gibt nur 2 Währungen auf der Welt, nämlich USD und Euro • Europäer, die amerikanische Güter, Dienstleistungen oder Kapitalanlagen (assets) kaufen möchten brauchen dafür USD, d.h. sie möchten EUR gegen USD tauschen Æ Europäer sind Nachfrager nach USD und Anbieter von EUR • Amerikaner, die europäische Güter, Dienstleistungen oder Kapitalanlagen (assets) kaufen möchten brauchen dafür EUR, d.h. sie möchten USD gegen EUR tauschen Æ Amerikaner sind Anbieter von USD und Nachfrager nach EUR • Grafische Darstellung siehe folgende Folie ÆÆÆ JKU Linz Riese, Kurs Einkommen, Inflation und Arbeitslosigkeit WS 2008/09 159 Wechselkursbestimmung (flexible Wechselkurse) EUR/USD A Nachfrage Nach USD Angebot an USD Menge von USD JKU Linz Riese, Kurs Einkommen, Inflation und Arbeitslosigkeit WS 2008/09 160 Wechselkursbestimmung (flexible Wechselkurse) Warum hat die Nachfragekurve nach USD einen fallenden Verlauf? ● Überlegung dahinter Æ der Wechselkurs (Annahme: Preisniveaus bleiben gleich) bestimmt den Preis der amerikanischen Güter ● Aufwertung des Dollars (EUR/USD Ç) = Abwertung des Euro Æ amerikanische Güter werden relativ zu europäischen Gütern teurer Æ daher werden Europäer weniger amerikanische Güter kaufen Æ und da sie weniger amerikanische Güter kaufen wollen brauchen sie auch weniger USD Æ Nachgefragte Menge nach USD sinkt ÎÎ (EUR/USD) Ç Æ Nachfrage nach USD È analoge Überlegung gilt für Abwertung des Dollar = Aufwertung des Euro JKU Linz Riese, Kurs Einkommen, Inflation und Arbeitslosigkeit WS 2008/09 161 Wechselkursbestimmung (flexible Wechselkurse) Warum hat die Angebotskurve an USD einen steigenden Verlauf? ● Aufwertung des Dollar (EUR/USD Ç) = Abwertung des EUR ● amerikanische Güter werden relativ zu europäischen Gütern teurer = europäische Güter werden relativ zu amerikanischen Gütern billiger Æ Amerikaner wollen mehr europäische Güter nachfragen Æ Amerikaner müssen dafür mehr USD in Euros umtauschen Æ das bedeutet dass sie mehr USD anbieten, d. h. das Angebot an USD steigt ÎÎ (EUR/USD) Ç Æ Angebot an USD Ç analoge Überlegung gilt für Abwertung des Dollar = Aufwertung des Euro! JKU Linz Riese, Kurs Einkommen, Inflation und Arbeitslosigkeit WS 2008/09 162 Wechselkursbestimmung (flexible Wechselkurse) • Der gleichgewichtige Wechselkurs ergibt sich im Punkt A = Schnittpunkt von Angebot und Nachfrage nach USD • Das heißt im Gleichgewicht ist die Menge der nachgefragten USD (=USD welche die Europäer kaufen wollen) gleich der Menge der angebotenen USD (=USD welche die Amerikaner verkaufen wollen) JKU Linz Riese, Kurs Einkommen, Inflation und Arbeitslosigkeit WS 2008/09 163 Wechselkursbestimmung (flexible Wechselkurse) Wunsch von Europäern, mehr USD-assets zu halten =>EUR/USD steigt = Abwertung des EUR = Aufwertung des USD =>NX(US) geht zurück Æ dieser Rückgang in der Leistungsbilanz muss durch eine positive Veränderung in der Kapitalbilanz wieder ausgeglichen werden EUR/USD Menge von USD ∆ L B (U S ) < 0 ∆ K B (U S ) > 0 JKU Linz Riese, Kurs Einkommen, Inflation und Arbeitslosigkeit WS 2008/09 164 Wechselkursbestimmung (flexible Wechselkurse) Analyse aus Sicht der Europäer: ● Abwertung des Euro führt (ceteris paribus) zu einer Erhöhung der Exporte und einem Rückgang der Importe => NX Ç ● Diese positive Veränderung in der Leistungsbilanz muss durch eine negative Veränderung in der Kapitalbilanz wieder ausgeglichen werden. ∆ LB (EUR) > 0 ∆ KB (EUR) < 0 = mehr Kapitalexporte ~ Ziel, von dem der ganze Prozess seinen Ausgang genommen hat JKU Linz Riese, Kurs Einkommen, Inflation und Arbeitslosigkeit WS 2008/09 165 Wechselkursbestimmung (flexible Wechselkurse) • • sehr langfristig: Kaufkraftparitätentheorie (purchasing power parity): – law of one price: P = P*. 1/E ε = 1 oder ε = constant – BigMacIndex – ABER: viele andere Einflussgrößen JKU Linz Riese, Kurs Einkommen, Inflation und Arbeitslosigkeit WS 2008/09 166 Wechselkursbestimmung (flexible Wechselkurse) • mittlere Frist: – typischerweise wachsen in dem Land, das schneller wächst, cet.par. die Importe schneller als die Exporte. Z.B. USA wuchs schneller als Euroland => amerikanische Importe wuchsen schneller als europäische Importe. Amerikanische Importe führen zu USD-Angebot, europäische Importe zu EUR-Angebot = USD-Nachfrage S ⇒⇒ S ' D → D' E ( EUR / USD ) ↓ Abwertung des USD JKU Linz Riese, Kurs Einkommen, Inflation und Arbeitslosigkeit WS 2008/09 167 Wechselkursbestimmung (flexible Wechselkurse) • Land, das Zinssatz erhöht, attrahiert cet.par. mehr ausländisches Kapital D ⇒ D' S' ⇐ S E (EUR/USD) ↑ Aufwertung des Landes, dessen i ↑ JKU Linz Riese, Kurs Einkommen, Inflation und Arbeitslosigkeit WS 2008/09 168 Zinsparitätsbedingung • Entscheidung zwischen europäischen und amerikanischen Bonds: • • • Jahr t 1 EUR • Et USD Jahr t+1 (1+it) EUR Et(1+it*).1/Eet+1 EUR Et (1+i*) USD JKU Linz Riese, Kurs Einkommen, Inflation und Arbeitslosigkeit WS 2008/09 169 Zinsparitätsbedingung • Arbitragebedingung: Et (1 + i ) = (1 + i*) e Et +1 1: 1+ i e .Et +1 1+ i * i ↑⇒ Et ↑ cet.par Et = 2 : Zinsparitätsbedingung : (1 + i)(1 + ê t ) = (1 + i*) i ≈ i * −eˆt heimischer Zinssatz ≈ ausländischerZinssatz abzüglich erwartete Aufwertung der Inlandswährung JKU Linz Riese, Kurs Einkommen, Inflation und Arbeitslosigkeit WS 2008/09 170