ZEITSCHRIFT DER CHRISTLICHEN PHILATELIE DER GILDE SCHWEIZ 34. JAHRGANG NR. 125 JULI 2015 Zum Titelbild Hoch über dem Bodensee, in prächtiger Aussichtslage liegt die heute noch vielbesuchte Wallfahrtskirche Klingenzell. Die Gründungslegenge berichtet von einem Jagdunfall des Freiherrn Walter von Hohenklingen. Ein Fehlschuss hatte das gejagte Wildschwein so sehr gereizt, dass es das Leben des Adeligen bedrohte. In seiner Not gelobte er im Falle der Rettung den Bau der Wallfahrtskirche. Walter hielt sein Versprechen und liess die Kapelle zu Ehren der Gottesmutter und der Heiligen Georg, Christopherus und Jodokus errichten. 1336 übergab Walter von Hohenklingen die Kapelle dem Kloster St.Georgen in Stein am Rhein. Nach starken Regenfällen drohte die Kirche 1698 abzurutschen und einzustürzen. Sie wurde an dem Ort, wo sie heute noch steht, neu errichtet und im barocken Stil prächtig ausgestattet. An den alten Standort erinnert heute eine Lourdesgrotte, zu der ein Kreuzweg führt. Die Kirche ist auch mit dem Auto erreichbar. In diesem Nummer Seite Protokoll der Jahresversammlung 3 Jahresbericht über das Jahr 2014 5 Appenzell hält den Atem an 7 Wir trauern um Magdalena Bachofen 11 IG Vatikan 12 Fürstentum Liechtenstein 18 Oesterreich – Deutschland Heilige im Juli – August – September 21 Wir gratulieren 23 Auszug aus der Glockensammlung von Yvo Buschauer 24 Vor 75 Jahren Erinnerungen an schwere Zeiten 25 2 Jahresversammlung vom 11./12. April 2015 in Mariastein Protokoll der Generalversammlung im Hotel Kurhaus Kreuz 11. April um 14.00 Uhr 1. Begrüssung Die Präsidentin Annemarie Strasser begrüsst die Anwesenden Mitglieder. Die zweitägige Versammlung soll den Kontakt unter den Mitgliedern fördern. Das Zusammentreffen steht im Mittelpunkt und wird als Möglichkeit geboten für das nicht mehr stattfindenden Bodenseetreffen. Angereist sind: Emmi Brändle, Nico Conrad, Peter Dubler, Marlene Helbling, Walter Hobi, Beat Huber, Bruder Martin Planzer, Bruder Josef Stadler, Georg Strasser, Andreas Bucheli und ein Gast. Entschuldigt haben sich: Madeleine Bachofen, Othmar Boos, Pater Raymund Gut, Paul Kern, Bernadette Landolt, Pfarrer Alfons Miller, Thomas Moya, Miriam und Luis Polla-Lorz, Pfarrer Albert Riederer, Hans Tanner, Hansruedi Tschanz. Die Präsidentin wünscht den kranken Gildemitglieder baldige Genesung. 2. Protokoll Das Protokoll der letzten GV wurde im Gabriel Heft 121 abgedruckt. Besten Dank an Hansruedi Tschanz. Die Versammlung stimmt dem Protokoll einstimmig zu. 3. Jahresbericht der Präsidentin Der Bericht wird im nächsten Gabriel Heft wiedergegeben. 4. Finanzen. Vereinsrechnung 2014 und Budget 2015 Vereinsrechnung: Der Verein nahm Fr. 3635.40 ein und gab Fr. 3163.00 aus. Daraus resultiert ein Gewinn von Fr. 472.40. Budget: Für das nächste Jahr strebt Kassier Nico Conrad ein ausgeglichenes Budget an. Den Teilnehmenden an der Jahresversammlung 2016 wird das Mittagessen offeriert. Revisorenbericht: Die Revisoren Emmi Brändli und Yvo Buschauer haben die Rechnung geprüft. Emmi Brändli führt aus, die Rechnung sei mustergültig geführt und stellt der Generalversammlung den Antrag die Rechnung zu genehmigen und dem Rechnungsführer und dem Vorstand Decharge zu erteilen. Dem Antrag wird einstimmig zugestimmt. Besten Dank an die Revisoren und an Nico Conrad. 5. Wahlen Für eine weitere Präsidentin: Aktuar: Kassier: Beisitzer: Internet: Vizepräsident: Revisoren: Amtsperiode wurden einstimmig und mit grossem Applaus gewählt: Annemarie Strasser Hansruedi Tschanz Nico Conrad Hans Tanner Andreas Bucheli neu Andreas Bucheli Emmi Brändli, 1. Revisorin, auf Wunsch neu 2. Revisorin neu Walter Hobi, 1. Revisor 3 Die Versammlung dankt dem zurückgetretenen Revisor Yvo Buschauer. 6. Mutationen Im Gedenken und zu Ehren der drei Verstorbenen Gildemitglieder erhebt sich die Versammlung. Peter Dubler spricht das Gebet. Sechs Mitglieder sind meist altershalber und wegen Aufgabe der Sammlertätigkeit aus dem Verein ausgetreten. Der Verein zählt 47 Mitglieder. Aufgeteilt in: 15 Vollmitglieder, 1 Auslandmitglied, 20 Doppelmitglieder und 11 Sympathiemitglieder. Ehrungen. Paul Schlienger können wir für 25 Jahre Vereinszugehörigkeit ehren. Pater Raimund Gut ist schon 50 Jahre Vereinsmitglied. Beiden sendet die Präsidentin das Geschenk zu. 7. Verschiedenes und allgemeine Umfrage Das nächste Treffen der Gabriel Gilde findet anlässlich des Tags der Briefmarke in Bulle statt. Wer Interesse hat trifft sich am Samstag 28. November 2015 zum Mittagessen. Bruder Josef Stadler Präsident des Philatelistenvereins Limmattal ermuntert die Anwesenden sich der Reise ihres Vereins zur Fahrt an die Briefmarkenausstellung in Sindelfingen anzuschliessen. Nico Conrad dankt mit einem Präsent unserer Präsidentin für ihr enormes Engagement zum Wohle unseres Vereins. Applaus. Marlene Helbling sucht das Buch mit Madonna Marken: Maria Königin der Welt. Wer dies abgeben kann, darf sich gerne bei ihr melden. 14.45 Uhr Schluss der Generalversammlung Der Tagesaktuar: Andreas Bucheli Liechtenstein Ausgabe vom 1.Juni 2015 – Naturschutzgebiete in Liechtenstein: Schwabbrünnen 4 Jahresbericht der Gilde St.Gabriel über das Jahr 2014 An einem Weltgebetstaggottesdienst wurde das Lied: „Nada de turbe, nada te espante; quien a Dios tiene nada te falta. Nada de turbe, nada te espante; solo Dios basta.“ gesungen. Übersetzt auf deutsch: „Nichts soll dich ängst’gen, nichts dich erschrecken. Alles vergeht, nur Gott bleibt derselbe. Lebt Gott in dir, was brauchst du weiter? Gott allein genügt.“ Wie viele Menschen haben sich wohl schon an diesem Text und dieser Melodie festgehalten? Es ist ein Wort aus der Dunkelheit, das in die Dunkelheit und durch die Dunkelheit führt. Teresia von Avila hat es geschenkt bekommen von Johannes vom Kreuz. Die grosse Frau und Kirchenlehrerin wird in diesem Jahr 2015 ganz besonders gefeiert und verehrt. Unsere Nachbarstadt Konstanz feiert während 4 Jahren das Konzilsjubiläum als Erinnerung an das spätmittelalterliche Grossereignis vom 1414 bis 1418. Im Juni 2014 fand eine Ausstellung in den Räumen der Volkshochschule in Konstanz statt. Ich durfte dort mein Exponat „Christliche Kultur in der Region Bodensee und das Konzil zu Konstanz“ während zwei Monaten ausstellen. Ganz besonders sind für mich die vielen sehr positiven Rückmeldungen ob der Art und dem Thema erfreulich, vielleicht ist es damit gelungen, da und dort einen Anstoss zum Wecken des Interesses an der Philatelie zu vermitteln. Im weitern bescherte uns bis anhin die Deutsche Post nebst der Sondermarke mit zwei Sonderstempeln, die dem Jubiläum gewidmet sind. Noch eine ganze Reihe von Fest- und Gedenkanlässen warten in dieser Stadt auch künftig auf interessierte Besucherscharen, denn noch liegt der Jahrestag der damaligen Papstwahl mehrere Jahre vor uns. Im vergangenen Vereinsjahr fand vom 12. – 14. September in Lugano die Alpen – Adria statt. Unser Aktuar Hans Ruedi Tschanz stellte erfolgreich sein Exponat „Buchkunst des Mittelalters“ aus. Das Exponat wurde mit Vermeil und dem Ehrenpreis ausgezeichnet. Wie immer Ende Oktober das grosse Ereignis in Süddeutschland „Sindelfingen“. Kämpfte man einst um Stehplätze vor den Händlertischen, stellt sich heute dieses Problem nicht mehr, offensichtlich ist der Besucherandrang spürbar geringer geworden. Ist denn das Briefmarkensammeln noch aktuell? Wie mag sich wohl die Zukunft unserer Liebhaberei entwickeln? Diese und andere Fragen in diesem Zusammenhang mögen da einem durch den Kopf gehen. Doch solange die persönliche Freude an unserer Lieblingsbeschäftigung noch aufrecht steht, und das ist doch das 5 Ausschlaggebende, schieben wir die Beantwortungen dieser Fragen gerne vor uns her. Mit Sicherheit wird das Sammeln von Briefmarken auch in der Zukunft, vielleicht vermehrt in andern Weltteilen, überleben. Schon heute scheint dieser Weg, betrachtet man die Käuferschaft an den grossen internationalen Auktionen, in diese Richtung zu weisen. Tag der Briefmarke vom 28. – 30. November in Saignelégier. Für uns Ostschweizer fast eine kleine Weltreise. IG Vatikan Peter Dubler war wiederum recht fleissig unterwegs in den Süden. Herzlichen Dank für Deine schönen und portorichtig frankierten Belege. Unsere Gilde zählt 47 Mitglieder und 11 Symphatiemitglieder (dabei 3 Ehepaare). Während des Jahres mussten wir von 3 Mitgliedern Abschied nehmen. Es sind dies Theres Wunderlin, Hans Morger und Heinrich Bärlocher. Zudem haben 6 Personen infolge fortgeschrittenen Alters oder Aufgabe der Sammeltätigkeit ihren Austritt bekannt gegeben. Für die im vergangenen Jahr erschienenen 4 Bulletins durften wir vom Verband die zugesprochenen Fr. 400.- zur Unterstützung entgegennehmen. Herzlichen Dank. Danke an dieser Stelle auch Hans Ruedi Tschanz für seine Beiträge im Bulletin. Der Vorstand traf sich zwei Mal zur ordentlichen Sitzung in Kreuzlingen. Trotz diesen wenigen Zusammenkünften besteht aber dank dem Internet während des ganzen Jahres unter den Vorstandsmitgliedern eine lebhafte Kommunikation. Ausblick auf das Jahr 2015 22.September Saint Maurice anlässlich des Jubiläums 1500 Jahre Abtei Saint Maurice (Sonderpoststelle) 29. – 31. Oktober Sindelfingen 26. November Tag der Briefmarke in Bulle Im Übrigen die neuen Briefmarken unserer Schweizer Post - Ausgabetag am 5. März - die Auslagen belaufen sich dafür auf volle Fr. 19.15. Gemäss der Vorankündigung unserer lieben Post werden im Jahre 2015 total 51 Briefmarken im Werte von Fr. 57.75 erscheinen. Wirklich, eine bemerkenswerte Neuheitenflut ! Frage am Rande : Wer spricht da noch vom Aussterben der Philatelie ? Diese ist für die Post doch nach wie vor ein gutes Geschäft ! Meinen Vorstandsmitgliedern danke ich ganz herzlich für ihre Mitarbeit. Ihnen allen danke ich, dass Sie sich Zeit für Ihr Kommen nach Mariastein an unsere 6 Jahresversammlung genommen haben. Danken möchte ich auch für die schriftlichen Entschuldigungen, ein Zeichen, dass ihnen an unserer Gilde etwas gelegen ist. Den Kranken wünsche ich viel Kraft, gute Genesung und Gottes Segen in ihrem Alltag. Kreuzlingen, 23. März 2015 Die Präsidentin: Annemarie Strasser Und ein Nachtrag. An unserer Jahresversammlung vermissten wir Yvo Buschauer. Dank dem Nachfragen unseres Nico Conrad erfuhren wir noch am Nachmittag des 11. April, dass Yvo im Spital liegt. Fünf Tage später ist er im Herrn verschieden. Lesen Sie dazu die beiden Nachrufe. Appenzell hält den Atem an Am 21. April 2015 versammelte sich auf dem Friedhof Appenzell eine grosse Trauergemeinde vor der Abdankungskapelle, um von Yvo Buschauer (9. Juli 1944 – 14. April 2015 ) Abschied zu nehmen. Und jedermann, der in einer nicht endenden Reihe zum Sarg hintrat, um den Verblichenen mit geweihten Wasser zu besprengen und den Himmel im Gebet anzurufen, war von einer tiefen Traurigkeit betroffen. Es war Gottes unerforschlicher Wille, Yvo Buschauer mitten aus einem gesunden und aktiven Leben abzurufen, das noch mit zahlreichen Plänen, begonnenen Werken und Vorhaben sowie diversen Aemtern (auch 1. Revisor in der Gilde) angefüllt war. Seine Hilfsbereitschaft in jeder Situation war sprichwörtlich, und seine tiefe Religiosität, das auch mit dem Amt der Besorgungen um die Lourdeskapelle verbunden war, verlangte echte Hochachtung ab. Wir können es nicht fassen, dass dieser arbeitsame und vielseitig interessierte Mann nicht mehr unter uns weilt; er, der unermüdlich immer wieder durch seine geliebten Appenzeller Berge wanderte und sie ohne Mühe bestieg. Seine echte Leidenschaft galt dem Kanton Appenzell Innerrhoden, den er mit zahlreichen Schriften und Büchern ehrte und über die Grenzen hinweg bekannt machte. Ich erinnere in diesem Zusammenhang an die Schrift über die schmucken Kapellen in Innerrhoden oder auch an die Broschüre über die Postgeschichte von Appenzell. Und anlässlich der 100 Jahrfeier der Wasserauenbahn erschien von ihm das Buch: Die Bahn zum Säntis, wobei er auch 7 Mitbegründer des Museumsvereins Appenzeller Bahnen war, die ein Museum für alte Appenzellerbahnen und Gegenstände zum Ziele hat. Schon vor der Abdankungskapelle hat Pfarrer Hidber von den menschlichen Vorzügen des Verstorbenen gesprochen und in der nachfolgenden Eucharistiefeier mit wunderschöner musikalischer Umrahmung wurde das interessante Leben des Verblichenen auch von Pfarrer Josef Manser gewürdigt. Trost ist einzig, dass der Herrgott Yvo Buschauer eine lange Leidenszeit erspart hat, nachdem er am 10. April auf der Strasse in Appenzell zusammenbrach und mit der Rega ins Kantonsspital St. Gallen überführt wurde, kam er nicht mehr zum Bewusstsein bis er in der Nacht vom 14. April seine Seele dem Schöpfer zurückgab. Der Herr nehme ihn auf in seine Herrlichkeit. Gott erhöre unser Gebet für ihn und lasse ihn ruhen im Frieden und in der Vollendung. Seinem Bruder und seiner Schwägerin, vor allem auch seinem geliebten Göttibub, der mit seiner Familie von Amerika her zur Trauerfeier eintraf und den er im Gespräch immer wieder erwähnte, sprechen wir nochmals Mitgefühl und herzliches Beileid aus. Ach wie flüchtig ist die Zeit! Was wir gestern kaum begonnen, heute liegt es schon so weit, grau und nebelhaft zerronnen. Doch kein Schritt ging je verloren, denn ein Gott, er steht bereit wartend vor den ewigen Toren – bei ihm enden Flucht und Zeit! (Clemens Brentano) In der Danksagung der Trauerfamilie stehen neben der Abbildung von Yvo die Worte: Das schönste Denkmal, das ein Mensch bekommen kann, steht in dem Herzen der Mitmenschen. (Albert Schweitzer) Mit Bestimmtheit hinterlässt er in vielen Menschen, bei Nachbarn, Freunden, Arbeitskollegen Schulkameraden, ehemaligen Lehrlingen und Philatelisten und bei jedem, der ihn kennen lernen durfte, unvergessliche Erinnerungen und seine Persönlichkeit fehlt in Appenzell und im grossen Umkreis. (In traurigem Gedenken: Marlene Helbling) Noch einige Gedanken Ich darf persönlich noch kurz beifügen, dass die Gilde 1984 auf Yvo Buschauer aufmerksam wurde, als er sich damals bereit erklärte, bei der grossen Markenausstellung christlicher Motive anlässlich des Bodenseetreffens im Schulhaus Gringel (1984) uneigennützig mitzuhelfen. Er schuf für 8 mich im Vorfeld Kontakte mit Behörden, Post und Schulgemeinde, und für jede Ausstellung der Gilde und Festivitäten kreierte er mit dem nötigen Enthusiasmus auch sämtliche Sonder- oder Zusatzstempel und Gedenkkarten. Seit diesem Zeitpunkt war Yvo mit unserer Familie herzlich verbunden, besuchte meinen verstorbenen Mann während seiner langen Krankheit periodisch , und monatlich sicher ein Mal meldete sich Yvo seither als Gast bei mir, um zu diskutieren, irgend etwas zu besprechen, auf seine Schriften aufmerksam zu machen oder irgend eine philatelistische Trouvaille zu zeigen. Selbst im Rorschacher Markenclub unterhielt er uns an Clubabenden einige Male mit seinen sehr verschiedenen Exponaten und Erklärungen. Die Gespräche mit ihm über Gott und die Welt waren vielseitig und immer interessant. Und von Zeit zu Zeit zeigte er auch seinen trockenen Witz und sein verschmitztes Lächeln. Er fehlt uns!! (Marlene Helbling) Mauritiuskirche in Appenzell – auf dem Friedhof neben der Kirche fand Yvo Buschauer im Gemeinschaftsgrab die letzte Ruhe. Lebenslauf von Yvo Buschauer Yvo kam am 9.Juli 1944 als jüngeres von zwei Kindern von Karl und Berta Buschauer bei der Ziegelei in Appenzell zur Welt. Zusammen mit seinem älteren Bruder Karl verbrachte er in seiner Kindheit viel Zeit im elterlichen Betrieb der Ziegelhütte, welcher ihn sein Leben lang faszinieren sollte und zu deren Geschichte er später im Erwachsenenleben noch unzählige Berichte und Artikel schreiben würde. Während seiner Kindheit durfte er oft die Sommerferien bei seiner Grossmutter in Fanas verbringen. Sein Zuhause war für ihn aber bis an sein Lebensende das Elternhaus an der Ziegelei 11. Als er das Haus nach dem Ableben seiner Eltern übernahm, war es ihm zeitlebens ein besonderes Anliegen, dieses Haus, welches seit über 100 Jahren im Besitze der Familie ist, wunderschön zu erhalten und fortwährend zu renovieren. Nach der Schulzeit, anno 1960, begann Yvo bei der Firma Elektrosanitär AG in St.Gallen seine Lehre als Elektrozeichner. Dieser Firma blieb er danach über 45 Jahre treu, davon war er 34 Jahre zuständig für die Lehrlinge. Es war sein ganz spezielles Talent und auch seine Berufung, sich für eine gute Ausbildung „seiner Schützlinge“ einzusetzen und ihnen dadurch einen bestmöglichen Einstieg ins Berufsleben zu ermöglichen. 9 Parallel zu seiner beruflichen Laufbahn war Yvo aber auch von Mitte der Siebziger Jahre an sehr stark engagiert im öffentlichen Leben seines geliebten Dorfes Appenzell. Unter anderem war er 10 Jahre im Grossen Rat des Kantons Appenzell Innerhoden aktiv. Und wer dachte, Yvo – mit seinem Charakter und seiner ansteckenden Energie – setze sich nach seiner Pensionierung im Jahre 2005 einfach zur Ruhe, der lag ganz falsch. Vielmehr nahm sein Schaffen während den letzten Jahren einfach andere Züge an. Die vermeintliche Ruhe wie sie nach der Pensionierung verstanden wird, liess Yvo völlig kalt. Umso mehr galt es in öffentlichen Belangen eine emsige Tätigkeit zu entwickeln. Mit ausgedehnten Reisen und Wanderungen in den Bergen verbunden, mit Stunden der Gemütlichkeit bei einem guten Tropfen im Kreise von lieben Bekannten fand Yvo die verdiente Entspannung. Diese Lust und Lebenskraft war ihm bis zuletzt vergönnt. Umso überraschender kam vor einer Woche die schockierende Nachricht von seinem plötzlichen Herzinfarkt. Sein Abschied von uns war kurz, und 5 Tage später verschied er im Beisein von Karl und Anny, ohne das Bewusstsein je wieder erlangt zu haben. Auch wenn es nicht jedem in Appenzell vergönnt war, Yvo persönlich zu kennen, so hat doch sehr wahrscheinlich jeder mal von Yvo „gehört“. Denn es war lange eine von Yvo’s Traditionen, jeweils am Silvester um Mitternacht persönlich auf dem Turm der St.Mauritiuskirche für alle Appenzeller das Neue Jahr einzuläuten. Eine Aktion, die ihm viel bedeutete. Auch wenn unsere Glocken in Zukunft das Neue Jahr ohne Yvo’s Hilfe einläuten müssen, verstummen werden sie nicht und alle, die ihn kannten, werden sich bei ihrem Geläute wohl heute und auch in Zukunft an Yvo zurückerinnern; an seine Art, seinen unermüdlichen Einsatz und immenses Wirken! Yvo, wir werden dir immer dankbar sein! Der Lebenslauf wurde mir von Anny Buschauer überlassen und in gekürzter Weise wiedergegeben. Testamentarisch hat Yvo der Gilde drei seiner Motivsammlungen vermacht: „Glocken“ – „Christbäume“ und „St.Nikolaus“. Die Blätter sind Ausstellungswürdig aufgemacht, können erneuert oder erweitert werden. Die Sammlungen suchen zum passenden Kaufpreis Interessenten. 10 Gefreute philatelistische Erinnerungen lassen das Andenken an Yvo immer wieder wach werden. Als Präsident des damaligen Briefmarkenclubs Appenzell stand er als OK-Präsident in den Jahren 1974 und 1994 den Festlichkeiten zum Tag der Briefmarke in Appenzell voran. In dieser Tätigkeit entstanden aus seiner geübten Hand die Entwürfe der zur Ausführung gelangten Sonderstempel. Und noch einen Todesfall eines verdienten Mitglieds haben wir zu vermelden. Am 13. Mai verstarb Magdalena Bachofen – Ehefrau unseres sehr verehrten Eugen Bachofen. In all den Jahren hat sie bis zu seinem Tode ihren Ehemann bei seiner Tätigkeit für die Gilde unterstützt. Seit ich Madeleine gekannt habe, bleibt mir ihr positives Denken und ihr Lächeln, trotz oftmals vieler Schmerzen, im Gedächtnis. Nun darf sie erlöst vom irdischen Leben in Frieden ruhen. Möge Gott ihr vergelten, was sie im Leben Gutes getan hat. Der Herr schenke ihr die ewige Ruhe. 11 IG VATIKAN Sonderstempel: 10. ANNIVERSARIO MORTE S.GIOVANNI PAOLO II 2. APRILE 2015 Osterstempel SURREXIT CHRISTUS ALLELUJA 5. APRILE 2015 Milanofil 2015 XXVIII EDIZIONE SALONE INTERNAZIONALE DEL FRANCOBOLLO 10 – 12 APRILE 25. INTERNATIONALE BRIEFMARKEN – MESSE – ESSEN 7. – 8. MAI 2015 CAPPELLANI MILITARI NELLA GRANDE GUERRA LT (Feldgeistliche während den grossen Weltkriegen) - 9. – 10.05.2015 124. VERONAFIL MANIFESTAZIONE FILATELICA 22. – 24. MAI 2015 EUROPHILEX STAMP EXHIBITION LONDON 13. – 16. MAY 2015 PAPA FRANCESCO IN BOSNIA ED ERZEGOVINA 6. GIUGNIO 2015 12 Neue Briefmarken – Ausgabetag 19. Mai 2015 70 JAHRE ENDE DES ZWEITEN WELTKRIEGS UND GRÜNDUNG DER VEREINTEN NATIONEN Der grösste Konflikt der Geschichte der Menschheit betraf den Grossteil der Nationen der Erde, mit Zerstörungen und Gemetzeln, die mehr als 60 Millionen Opfer verursachten. Das Gedenken daran muss nicht nur lebendig bleiben, sondern beständig erneuert werden, als Erinnerung und Mahnung für die zukünftigen Generationen. Auf den Trümmern des 2. Weltkriegs schlug noch im Jahr 1945 die Geburtsstunde der Vereinten Nationen, die Organisation, deren Aufgabe es ist „die künftigen Generationen vor der Geissel des Krieges zu bewahren. Die Abbildungen auf den 2 Briefmarken sind Werke des Künstlers Marco Ventura, der auf dem ersten Postwert eine verwundete Hand vor einem trostlosen Hintergrund zeigt, als Symbol der Kapitulation der Menschheit vor dem Gräuel des Krieges. Der zweite Postwert zeigt drei Hände, die ideell die Welt tragen, den Glaspalast der Vereinten Nationen und einen Olivenzweig vor einem nunmehr heiteren Himmel. Der Kontrast der beiden gegensätzlichen Realitäten wird noch hervorgehoben durch den Stacheldraht, der links auf dem Gedenkblock beginnt und rechts, verwandelt in die Farben des Regenbogens, des universalen Friedenssymbol, endet. Beide Briefmarken haben den Postwert von Euro 2.00. 13 EUROPA MARKEN 2015 ALTE SPIELSACHEN Spielzeugsoldaten und Puppen haben den Zeitgeschmack überdauert und bleiben für die Kleinen attraktiv. Der Postwert von Euro 0,95 zeigt Spielzeugsoldaten, diesmal zwei Schweizergardisten, welche die wohl weltweit berühmteste Uniform tragen. Einer der Gardisten spielt die Trommel, der andere trägt die klassische Ausrüstung mit Hellebarde, die heute noch anlässlich offizieller Zeremonien und bei einigen Schildwachdiensten in Gebrauch ist. Der Postwert von Euro 0,80 zeigt drei Spielzeugsoldaten, die massstabgetreu drei Päpstliche Gendarmen in Paradeuniform reproduzieren, die an der Uniform der napoleonischen Epoche inspiriert ist und beim Gendarmeriekorps bis 1965 in Gebrauch war. Im Hintergrund erkennt man die Wände eines Zimmers mit Spielzeug traditioneller Manufaktur. 150 JAHRE INTERNATIONALE FERNMELDEUNION (ITU) In diesem Jahr wird das 150. Gründungsjahr der ITU gefeiert. Es ist eine int. Organisation, die die Zusammenarbeit der Mitgliedstaaten zur Verbesserung der Nutzung der Telekommunikation fördert. Der Postwert von Euro 2,15 zeigt einen Ausschnitt aus der „Erschaffung Adams“, die berühmte Berührung des Zeigefingers Gottes, der den Menschen zum Leben erweckt. Von Michelangelo gemalt, gehört es zu den Fresken im Gewölbe der Sixtinischen Kapelle. Die Digitalisierung und die modernen Telekommunikationssysteme machen das Kunstwerk und jeden Inhalt, den sie übermitteln, sofort weltweit nutzbar und rücken die Grenzen in der Tat einander näher. Papst Franziskus hat dazu bemerkt: „Die Kommunikation ist letztlich mehr eine menschliche als eine technische Errungenschaft. Wer kommuniziert macht sich zum Nächsten. Der Christ, der sich wie im Gleichnis vom barmherzigen Samariter dem Nächsten nähert, bezeigt den Anderen die eigene Barmherzigkeit und sein Mitleid. Somit bieten die Kommunikationen und die damit verbundenen Technologien der Menschheit mehr Möglichkeiten der Begegnung und der Solidarität; und weil dies gut ist, können sie nichts anderes als Gaben Gottes sein.“ 14 200. GEBURTSJAHR DES HEILGEN JOHANNES BOSCO Der heilige Johannes Bosco ist der Gründer der Salesianischen Kongregation und der Salesianischen Familie. Die Bedeutung seiner Gestalt wurzelt in seiner kraftvollen Persönlichkeit, die die Jugendlichen mit Liebe und brüderlichem Verständnis zu ihm heranzuführen verstand, auch die Schwierigsten. „Es sei wichtig“, sagte er, „dass die Jugendlichen, nicht nur geliebt seien, sondern dass sie selbst es auch erkennen, dass sie geliebt sind“. Seine Seligsprechung erfolgte 1929, die Heiligsprechung 1934, und 1988 erklärte ihn Johannes Paul II. zum „Vater und Lehrer der Jugend“. Das Amt für Philatelie feiert das Ereignis mit einer Gemeinschaftsausgabe mit Italien im Wert von Euro 0,80. Links auf dem Zierrand, die Darstellung der Don Bosco Kathedrale auf dem Hügel bei Castelnuovo wo Don Bosco vor 200 Jahren geboren wurde. CAPITANERIE DI PORTO GUARDIA COSTIERA 1865 – 2015 150 JAHRE HAFENKAPITANERIEN UND KÜSTENWACHE Papst Franziskus empfing am 17. Februar in Santa Marta eine Delegation des Corpo della Capitanerie di porto - Guardia Costiera. (Küstenwache) Der Papst sagte: „Ich fühle mich klein, wenn ich euren Einsatz und Arbeit sehe, wo ihr auch oft eurer Leben für die Mitmenschen einsetzt. Ich kann euch nur mit meinem Gebet unterstützen.“ Diese Briefmarken sind nur in einem Folder für Euro 5.00 erhältlich. Der Gesamterlös aus dem Verkauf des Folders wird Papst Franziskus für die Werke der Barmherzigkeit für Migranten gespendet. 15 STAMP & COIN CARD 2015 Dieses Jahr gibt das Amt für Philatelie und Numismatik die stamp & coincards als Serie aus, die aus vier Exemplaren besteht. Jede der vier Karten enthält die Kursmünze 2015 zu 50 Cent und zum ersten Mal je einen der vier Postwerte der offiziellen Briefmarkenserie 2015 zur Thematik Papst Franziskus. Jede der vier Karten enthält je einen Postwert mit unterschiedlichem Nominalwert und trägt den Aufdruck Des offiziellen Logos des Amtes in Einer anderen Farbe. Nennwerte: Euro 0,80 – Euro 0,95 – Euro 2.30 - Euro 3.00 Münzen – Prägefrisch 50 Cent Preis je stamp & coin card - Euro 4.50 Und noch weitere Stempel: Sonderstempel – VISITA DI PAPA FRANCESCO A TORINO 21. – 22. GIUGNIO 2015 Besuch vom Heiligen Vater in Turin – er betet vor dem Grabtuch welches im Dom zu Turin vom 19. April bis 24. Juni ausgestellt ist. Und auch Papst Franziskus reist gerne – vom 5. – 8. Juli in Ecuador, vom 8. – 10. Juli in Bolivien und vom 10. – 13. Juli in Paraguay. Wir wünschen ihm eine gute Reise. 16 Bosnien Herzogovina Briefmarken Sonderstempel Poste Vaticane 6. Juni 2015 Und noch angekommen am 19. Juni 2015 – Einschreibebrief mit dem Sonderstempel PENTECOSTE - POSTE VATICANE 24. MAGGIO 2015 Wie immer beschert uns unser IG Vatikan Spezialist mit schönen echt gelaufenen Briefen. Wer mehr über die Stempel und Briefmarken der Vatikanpost informiert sein möchte, kann bei Peter Dubler, Türkheimerstrasse 4, 4055 Basel, eine CD bestellen. Preis Fr. 20.- und Porto. 17 FÜRSTENTUM LIECHTENSTEIN AUSGABETAG 1.JUNI 2015 Kreuzrippengewölbe sind typische Elemente der gotischen Architektur. In jedem Hauptknotenpunkt des Gewölbes verleiht ein Schlussstein der Konstruktion seine Stabilität. Vier mit christlichen Symbolen verzierte Schlusssteine aus der Kathedrale St.Florin in Vaduz finden Platz auf neuen Sondermarken. Das Lamm Gottes (Wertstufe 1.40) ist über dem Zelebrationsaltar der Kathedrale zu finden. Der Pelikan (Wertstufe 1.-), der Adler (Wertstufe 1.90) und der Löwe (Wertstufe 2.-) befinden sich im Kirchenschiff. Der Bau der Pfarrkirche wurde 1868 beschlossen. Die Kirche ist im neugotischen Stil erbaut. Zur Kathedrale erhoben wurde die Pfarrkirche St.Florin mit der Erklärung Liechtensteins zur Erzdiözese im Dezember 1997. Mitteilungen aus den verschiedenen Gilden ÖSTERREICH Anlässlich der Vollversammlung der Österreichischen Gilde 19. – 21. JUNI IN ST.PÖLTEN wurde die Briefmarke aus der Serie „Sakrale Kunst“ verausgabt. Sie zeigt eine textile Kostbarkeit „DAS KELCHVELUM AUS DEM PFINGSTORNAT“ (DIÖZESANMUSEUM ST. PÖLTEN) Von Donnerstag 20. – Sonntag 23. August findet in Rankweil das Bodenseetreffen und das Treffen des Weltbund St.Gabriel statt. Von Maria Schulz entworfener Sonderstempel anlässlich des 15. Weltbundkongresses in Rankweil. Das Motiv zeigt die Verkündigung der Geburt durch den Erzengel Gabriel, nach Vorlage des von Martin Häusle geschaffenen Glasfensters in der Domkirche St.Nikolaus in Feldkirch. 18 Die Briefmarke und der Sonderstempel für das Bodenseetreffen in Rankweil wurden von Kirsten Lubach gestaltet. Am Samstag, 12. September Ersttag der Sonderbriefmarke „200 Jahre Geburt Hl. Don Bosco“. Der Festanlass findet in der Pfarrkirche „Unter St.Veit“ in Wien statt. Tag der Briefmarke – Nibelungenstadt Tulln mit den zwei Türmen der Pfarrkirche St.Stephan, deren Ursprung stammt aus dem 11. Jahrhundert. Weitere Ausgaben: Weihnachtsmarken am 13. November und am 27. November DEUTSCHLAND Die Deutsche Gilde lädt zu ihrem Jahrestreffen von Freitag, 3. Juli – Sonntag, 5. Juli in Straubing ein. Der Sonderstempel zeigt die Agnes – Bernauer – Kapelle in Straubing. Zum Konzilsjubiläum wird wiederum ein Sonderstempel zum 600. Todestag des Reformators Jan Hus um 1369 – 1415 abgeschlagen. 19 Jan Hus – Das Jahr der Gerechtigkeit 2015 Briefmarke der Tschechischen Post Kt. 13 Ausgabetag 17.6.2015 Vorderseite des Faltblatt JOAN HUSSUS BOEMUS Acad. Pragen Theo In der Erwägung der Erreichung seines Zieles, das Schisma dreier Päpste aufzulösen, entschied sich König Sigismund aus machtpolitischer Sicht gegen den Reformator und seine im Traktat „de ecclesia“ geäusserten Reformthesen. Entgegen der Zusage von König Sigismund für freies Geleit für ihn, wurde er 1414 verhaftet, nach einem Aufsehen erregenden Prozess 1415 als Ketzer verurteilt und am 6.Juli 1415 vor der Stadt Konstanz an jenem Ort verbrannt, an dem der „Hussenstein“ noch heute an dieses Ereignis erinnert, das ja bis heute auf die Zentraleuropäische Politik einwirkt. Der Philatelistenverein Konstanz lässt ein Faltblatt mit dem deutschen und tschechischen Text und geschmückt mit je einer deutschen und tschechischen Briefmarke zum Preise von Euro 5.- erscheinen. Zudem ist wiederum eine Gedenkkarte mit dem Sonderstempel zum Preis von Euro 2.50 erhältlich. Die Deutsche Post ist mit einem Sonderpostamt in Konstanz vertreten. Falls Sie Interesse haben, können Sie diese so schnell als möglich bei mir bestellen: Telefon 071 672 54 91 oder per Mail: [email protected] 20 HEILIGE IM JULI - AUGUST - SEPTEMBER MARGARETA (Marina) von Antiochien Die legendarische Überlieferung erzählt, dass sie vielleicht im 3. Jh. in Antiochia, Syrien, als Tochter eines heidnischen Ehepaares geboren wurde. Von ihrer Amme wurde sie christlich erzogen. Als der Vater dies bemerkte, zeigte er sie beim Statthalter an. Dieser wollte angeblich Margareta zur Frau nehmen. Als sie ablehnte und sich zu Christus bekannte liess er sie enthaupten. Das Todesjahr soll 305 gewesen sein. Margareta gehört zu den 14 Nothelfern. Im Mittelalter war ihr Gedenktag einer der wichtigsten Lostage für die Bauern; war das Wetter zuvor gut, begann an diesem Tag die Ernte, ausserdem wurde dann der Pachtzins bezahlt. Ort der Verehrung ist heute Montefiascone am Lago di Bolsena in Italien, wo im Dom S. Margherita Reliquien aufbewahrt werden. – Bei den Griechen heisst Margareta – Marina. Sie ist dargestellt als Jungfrau mit Drachen, Palme, Kreuzstab, Krone, Kreuz, Buch, Kamm; beim Martyrium (Enthauptung). Ihr Festtag wird am 21. Juli gefeiert. CYRIACUS Cyriakus) Sein Leben ist grösstenteils legendarisch. Sicher ist, dass er in Rom um 304 von Christenverfolgern ermordet wurde. Vor seiner Verhaftung soll er Archidiakon von von Papst Marzellinus gewesen sein. Als Gefangener habe er jahrelang in den römischen Lehmgruben arbeiten müssen, bis er wegen seiner Weigerung, Götzenopfer 21 darzubringen, enthauptet wurde. Eine andere Legende erzählt, er habe im Kerker die Tochter von Christenverfolger Diokletian von Besessenheit geheilt. Schon 354 wird seiner gedacht. Die Grabstätte befand sich ursprünglich an der Via Ostiensis in Rom. Reliquien gelangten an verschiedene Orte in Europa, so eine Armreliquie nach Bamberg (Bayern). Auch er gehört zu den 14 Nothelfern. Er ist dargestellt als Diakon, mit Palme, Schwert, Buch, Drachen, Teufel, manchmal als Gärtner. Er ist Patron der Zwangsarbeiter, bei schwerer Arbeit, gegen Besessenheit. Sein Festtag wird am 8. August gefeiert. ÄGIDIUS (Egid – Till – Gilles) Geboren im 7. Jh. vermutlich in Athen. Sicher ist, dass er als Einsiedler am Rande der Camargue bei Arles in Frankreich, lebte und dort ein Kloster gründete, das nach ihm St.Gilles hiess. Bald schon schlossen sich ihm viele Mönche an, er war erster Abt des Klosters. Er starb am 1. September 720 in St.Gilles und wurde dort in der Klosterkirche beigesetzt. Die Legende erzählt, dass er in seiner Einsiedlerhöhle jeden Tag von einer Hirschkuh besucht wurde, die ihn mit ihrer Milch nährte. Eines Tages wollte der König während der Jagd diese Kuh schiessen und folgte ihr bis zur Einsiedlerhöhle; als das Tier dort verschwand, schoss er einen Pfeil auf die zugewachsene Höhlenöffnung. Als der König nachsah, fand er den vom Pfeil getroffenen blutenden Einsiedler; um seine Schuld gutzumachen, bot er ihm Geld an, doch der bat den König um den Bau eines Klosters. So soll dann St.Gilles entstanden sein. – Die Grabstätte in St.Gilles existiert noch heute; sie war im Mittelalter ein berühmter Wallfahrtsort, da sie an der Pilgerstrasse nach Santiago de Compostela liegt und Sammelstelle von Hunderttausenden von Wallfahrer war. Die Reliquien befinden sich heute grösstenteils in St.Sernin in Toulouse. Der Einsiedler, der zu den 14 Nothelfern zählt, war auch im deutschen Sprachraum hochverehrt; davon zeugen viele Ortsnamen wie Gillenberg, St.Gilgen, St.Ägid. Ägidus ist dargestellt als Einsiedler mit Hirschkuh, Benediktinermönch, mit Stab, Buch, Pfeil und Hunden. Sein Festtag wird am 1. September gefeiert. 22 WIR GRATULIEREN Nachträglich zum 70. Geburtstag Niklaus Stadler, In den Luberzen 40 8902 Urdorf am 23. Juni BERTA ZIEGLER, HÖHENWEG 8, 6300 ZUG AM 11. JULI PAUL KERN, STOLLENWEG 11, D-79299 WITTNAU AM 20. JULI MIRJA POLLA-LORZ, 5, CH.DE MEILLERIE 1006 LAUSANNE AM 26. JULI PFR. ALFONS MILLER, MARIAZELLERSTR. 5 D-78713 SCHRAMBERG – SULGEN AM 4. AUGUST LOUIS POLLA-LORZ, 5, CH. DE MEILLERIE LAUSANNE AM 13. AUGUST THEODOR SCHMID, BACHMATTE, 6170 SCHÜPFHEIM AM 1. SEPTEMBER GEORG STRASSER, GÜTLISTR. 2, 8280 KREUZLINGEN AM 23. SEPTEMBER PFARRER. ERICH SCHMID, SUSTENWEG 30, 3014 BERN AM 28. SEPTEMBER Der englische Staatsmann Thomas Morus betete einmal, vor rund 450 Jahren, und wünschte sich: Herr, schenke mir Gesundheit des Leibes mit dem nötigen Sinn dafür, dass ich ihn möglichst gut erhalte. Schenke mir den Sinn für freundlichen Humor. Gib mir die Gnade, einen Scherz zu verstehen, damit ich ein wenig Glück finde im Leben und anderen davon weitergebe. Der Vorstand schliesst sich diesen Wünschen an und wünscht Ihnen einen schönen Tag. 23 Auszug aus der Glockensammlung von Yvo Buschauer Glocken auf Briefmarken, Stempeln und Ganzsachen Glocken bringen Botschaften ins menschliche Ohr und stehen an Weihnachten für Freude und Frieden. Sie verkünden frohe Botschaften und warnen vor Gefahren. Das Lied von der Glocke (Schiller) Fest gemauert in der Erde, steht die Form, aus Lehm gebrannt. Heute muss die Glocke werden, frisch, Gesellen, seid zur Hand. Von der Stirne heiss, rinnen muss der Schweiss, soll das Werk den Meister loben; doch der Segen kommt von oben. Kirchenglocken Glocke der Basilika des Guten Jesus aus dem Jahre 1759 in Brasilien Sonderumschlag mit Glockenstempel: Brasilien 1958 Friedensglocken Maikundgebung Berlin 1951 Stempelinschrift: 1.Mai 1951 FRIEDEN IN FREIHEIT Verschiedene Glocken Die „Gefallene – Glocke“ von Rovereto (Provinz Trento/Italien) erinnert an den 1. Weltkrieg, der für Italien 1915 – 1918 dauerte. Sie befindet sich im Turm des hochgelegenen Castello Catrobarcense. 1924 geweiht, wird sie jeden Abend zu Ehren der Gefallenen aller Nationen geläutet. Die bescheidene Kapelle von Veracruz wurde zum „National – Pantheon“ als Ruhestätte vieler Freiheitskämpfer umgebaut. Mit dem Tragkreuz und einer Handglocke links unten begleitete die „Bruderschaft zum wahren Kreuz“ die um Tod verurteilten zur Hinrichtungsstätte. Auf dem Boden ist eine Gedenkplatte mit den Namen aller Freitheitskämpfer abgebildet. Kolumbien 1964 Armen – Sünder - Glocke 24 Werbedatumstempel Klausjägerdorf Küssnacht mit Treicheln Schweiz 1984 Karwochen – Ratsche als „Glocken-Ersatz“ aus Lumbrein. Nach altem Volksglauben „fliegen“ vom Gloria der Gründonnerstag – Abendmahlmesse bis zum Oster – Alleluja in der Auferstehungsfeier „die Glocken nach Rom“. Schweiz 1985 Pro Patria Vor 75 Jahren, Erinnerungen an schwere Zeiten Im Mai 1940 erfolgte die Anordnung zur zweiten Mobilmachung der Schweizer Armee. Eine allgemeine Ungewissheit über die Zukunft beherrschte unser Land. Am 10. Mai nahm der Westfeldzug der Deutschen Armee gegen Frankreich seinen Beginn, womit die Nachbarschaft der Schweizer Juragrenze alsbald zum Kampfgebiet wurde. Viele Truppeneinheiten, meist Kompanien liessen Soldatenmarken erscheinen. Diese waren ohne Taxwert, die Feldpost war ohnehin portofrei ! Der Erlös kam den von den Truppen gegründeten Fürsorgekassen für in Not geratene Wehrmänner zugute. Jede Einheit konnte ihre eigenen Marken gestalten. Viele Kunstwerke, oft mit historischem Hintergrund, sind in den Jahren der Grenzbesetzungen 1914 – 18 und 1939 – 45 entstanden. Sonderblock : Gebirgsinfanterie Regiment 29 Stabstruppen „Himmlischer Vater, bewahr’ uns den Frieden. Doch gib mir Kraft, wenn Kampf uns beschieden…“ 25 Wer kennt ihn nicht, den Heiligen Bruder Klaus. Er wurde 1417 auf dem Flüeli bei Sachseln geboren. Mit seiner Frau Dorothea Wyss hatte er zehn Kinder. Er war Ratsherr und Richter und gehörte zu den angesehensten Bürgern der Gegend. 1467 verliess er überraschend Frau und Familie um fortan als Einsiedler zu leben. Er wurde, erleuchtet von Visionen, zum Ratgeber für die Grossen und Mächtigen, aber auch für kleine Bauern und Hilfesuchende. Durch seinen politischen Einfluss konnte am 22.Dez. 1481 in Stans die Einheit der Eidgenossen gerettet werden. Er starb am 21. März 1487. Seine Grabstätte ist in Sachseln. 1669 wurde er selig gesprochen und am 15. Mai 1947 erfolgte die Heiligsprechung. Die Gebirgsfüsilier Kompanie II/47 hat in ihrem Soldatenblock den damals noch seligen Bruder Klaus um Schutz für unsere Heimat gebeten. Dauermarke – Symbolische Bilder „Tagsatzung zu Stans“ Ausgabetag 17.9.1938 Maschinenstempel anlässlich der Heiigsprechungsfeiern Bruder Klaus Sachseln Auf der unter Marke Werbedatumstempel Sachseln – Kurort am Sarnersee 23.VI.47. 26 Präsidentin Annemarie Strasser, Gütlistrasse 2 8280 Kreuzlingen 071 672 54 91 E-mail: [email protected] Vizepräsident Andreas Bucheli, Obermattweg 33, 3186 Düdingen Kassier Nico Conrad, Seestrasse 44, 8810 Horgen Aktuar Hans Ruedi Tschanz Hinter Listrig 13, 6020 Emmenbrücke Beisitzer Hans Tanner, Wittenbach für die Webseite verantwortlich Andreas Bucheli, Obermattweg 33, 3186 Düdingen ISSN – Nummer 1664 – 2503 Herausgeber St.Gabrielgilde Schweiz Zusammenstellung und Redaktion: Annemarie Strasser www.gabriel-gilde.ch Druck Copy Quick Druck GmbH, Dettighoferstrasse 19 8574 Lengwil - 071 672 82 82 27 28