Webtechnologien Teil 4: Cascading Style Sheets (CSS) - Teil I Webtechnologien – WS 2017/18 - Teil 4/CSS I 14.09.17 1 Literatur [4-1] Meyer, Eric: CSS kurz&gut. O'Reilly, 4. Auflage, 2011 [4-2] Laborenz, Kai: CSS-Praxis. Galileo Computing, 2003 [4-3] Münz, Stefan: <Professionelle Websites>. Addison-Wesley, 2005 [4-4] Lubkowitz, Mark: Webseiten programmieren und gestalten. Galileo Computing, 2003 [4-5] Seibert, Björn; Hoffmann, Manuela: Professionelles Webdesign mit (X)HTML und CSS. 2. Auflage, Galileo Computing, 2008 [4-6] http://de.wikipedia.org/wiki/Cascading_Style_Sheets [4-7] http://www.edition-w3.de/TR/1998/REC-CSS2-19980512/ [4-8] http://caniuse.com/ [4-9] http://de.wikipedia.org/wiki/Sass_(Stylesheet-Sprache) [4-10] http://de.wikipedia.org/wiki/LESS_(Stylesheet-Sprache) [4-11] http://de.wikipedia.org/wiki/Stylus_(Stylesheet-Sprache) Webtechnologien – WS 2017/18 - Teil 4/CSS I 2 Überblick • • • • Grundlagen Selektoren Klassen und Unterklassen Vererbung und Prioritäten Webtechnologien – WS 2017/18 - Teil 4/CSS I 3 Cascading Style Sheets • Cascading Style Sheets (CSS) = Sprache zum Definieren des Layouts von Auszeichnungen • Mit CSS wird die Präsentation von Auszeichnungen festgelegt. • Das Ziel von CSS besteht in der Möglichkeit Layout-Attribute von Tags an einer zentralen Stelle, aber auch direkt bei den betreffenden Tags zu setzen. Webtechnologien – WS 2017/18 - Teil 4/CSS I 4 Geschichte I Version Erscheinung Erläuterungen CSS Level 1 1996 Umfang: ca. 76 Seiten Themen: Textgestaltung und Farben http://www.w3.org/TR/CSS1/ CSS Level 2 1998 Umfang: ca. 340 Seiten Themen: Erweiterung von CSS1, Ausrichtung auf Medien http://www.w3.org/TR/CSS2/ CSS Level 2.1 2011 Aktuelle Version CSS Level 3 Webtechnologien – WS 2017/18 - Teil 4/CSS I nicht vollständig implementiert http://www.w3.org/TR/selectors/ 5 Geschichte II - Bemerkungen • Da CSS nachträglich in HTML eingebaut wurde, gibt es für CSS eine andere Syntax. • Hier wird nur die Basis von CSS erklärt; es gibt mindestens folgende Präprozessoren, die eine besondere angereicherte Variante nach traditionellen CSS umsetzen: – LESS (Siehe [4-10]) – SASS (Siehe [4-9]) – Stylus (Siehe [4-11]) Bei CSS kommt es auf Groß-/Kleinschreibung an. Die aktuellen Browser implementieren CSS1 gut, CSS2 mehr oder weniger korrekt und CSS3 nur teilweise. Webtechnologien – WS 2017/18 - Teil 4/CSS I 6 Prüfprogramme und weitere Informationen • Kompatibilitätslisten: http://www.css4you.de/browsercomp.html http://www.webstandards.org http://www.quirksmode.org • Prüfprogramme: http://htmlhelp.com/tools/csscheck/ http://htmlhelp.com/tools/csscheck/upload.html http://jigsaw.w3.org/css-validator/ • Vertiefung: http://csszengarden.com http://www.mezzoblue.com/css/cribsheet Webtechnologien – WS 2017/18 - Teil 4/CSS I 7 Gruppen von Tags bzw. Elementen • Block-Elemente (block level elements): Der Text beginnt immer in einer neuen Zeile. Diese Elemente werden in Rechtecken (Boxen) präsentiert. Beispiele: h1..h6, p, div, ul, ol • Eingebundene Elemente (inline elements): Elemente sind Teile von Text bzw. Blöcken; sie werden in der angegebenen Reihenfolge hintereinander gesetzt. Beispiele: a, span, br, img • Listenelemente Dies sind Blockelemente mit damit verbundenen weiteren Bereichen (der Spiegelpunkt oder die Nummer) Hier gibt es nur ein Tag: li • Element = – Aus HTML-Sicht: Tag mit seinen Eigenschaften – Aus Präsentationssicht: Ein Bereich des dargestellten Dokuments Webtechnologien – WS 2017/18 - Teil 4/CSS I 8 Syntax I Selector { Attribut: Wert; ... } Deklaration Als Selektoren können Tagnamen, Identifier oder Ausdrücke verwendet werden. Den selektierten Elementen werden die angegebenen Attribute zugeordnet. Es sind mit Semikola aufgebaute Listen von Attributen zulässig. Bei Angaben direkt am Tag: <Tag style=" Attribut : Wert ; ..." ...> Deklaration Webtechnologien – WS 2017/18 - Teil 4/CSS I Nicht gut! Besser in extra Datei oder wie oben 9 Syntax II • Die Festlegungen beziehen sich – auf ein neues später definierbares Element, – auf ein oder mehrere bestehende Elemente, die auf dieselbe Weise verändert werden sollen. Daher wird von Selektoren (to select: auswählen) gesprochen. In gewisser Weise erfolgt dies analog zum SQL-SELECTStatement. • Eine Ausnahme bilden einige Kommandos, die mit einem Klammeraffen ("@") eingeleitet werden; diese gehorchen nicht der oben angegebenen Syntax. • CSS-Kommentare haben nur die Form: /* .... */ • Es wird empfohlen immer auch die letzte Definition eines Attributes mit einem Semikolon – innerhalb der {} abzuschließen. Webtechnologien – WS 2017/18 - Teil 4/CSS I 10 Syntax III - Benutzung <head> <title>...</title> ... <style type="text/css"> ... Definitionen ... </style> </head> <body> <Tag style=“...“ > ... </Tag> </body> </html> Webtechnologien – WS 2017/18 - Teil 4/CSS I Zu empfehlende Stelle der Definitionen Für Tag muss etwas eingesetzt werden. 11 Element-Selektoren Tag { Att1: Val1; Att2: Val2; ... } Tag1, Tag2, Tag3, ... { Att1: Val1; Att2: Val2; ... } Die Liste der Attribute Attx:Valx wird dem einzelnen Tag oder der Liste der Tags Tag1, Tag2, Tag3, ... zugeordnet. Beispiele: h1 {color: black;} h2 {color: black;} h3 {color: black;} h1, h2, h3 {color: black;} Webtechnologien – WS 2017/18 - Teil 4/CSS I 12 Kontextabhängige Selektoren I Tag1 Tag2 { Att1: Val1; Att2: Val2; ... } Im Bereich des Wirkens (Kontext) von Tag1 erhält Tag2 die angegebenen Attribute. Tag1 Tag2 Tag3 { Att1: Val1; Att2: Val2; ... } Im Bereich des Kontext von Tag1 geschachtelt mit Tag2 erhält Tag3 die angegebenen Attribute. Tag1 Tag2 Tag3 ... { Att1: Val1; Att2: Val2; ... } Verallgemeinerung auf beliebig tief geschachtelte Kontexte Der Kontext ist die direkte oder indirekte Schachtelung im Sinne eines Umfassens von verschiedenen Bereichen. Webtechnologien – WS 2017/18 - Teil 4/CSS I 13 Kontextabhängige Selektoren II - Beispiele h1 {color: black;} i {color: red;} bedeutet, dass die Schriftfarbe jeder h1-Überschrift schwarz ist und dass alle kursiven Auszeichnungen rot sind, h1 i {color: blue;} bedeutet, dass die kursiven Teile innerhalb einer h1-Überschrift blau sind. li a {color: grey;} bedeutet, dass die Links innerhalb einer Liste grau sind. ol li a {color: green;} bedeutet, dass die Links innerhalb einer nummerierten Liste grün sind. Webtechnologien – WS 2017/18 - Teil 4/CSS I 14 Beispiel <head> <meta charset="UTF-8"> <title></title> <style type="text/css"> h1 i {color: blue;} li a {color: grey;} ol li a {color: green;} </style> </head> <body> <h1>Das ist eine <i>gute</i>Überschrift</h1> <ul> <li><a href="www.google.de">google</a></li> </ul> <ol> <li><a href="www.google.de">google</a></li> </ol> </body> Webtechnologien – WS 2017/18 - Teil 4/CSS I Keine gute Konstruktion, besser mit <span> 15 Klassen I • Jedes Tag wird als Menge von veränderbaren Attributen aufgefasst. • Klasse = Menge der veränderbaren Attribute • Neue Klassen werden dadurch gebildet, dass von einer bestehenden Klasse (Tag) die Attribute übernommen (vererbt) werden, bis auf die, die neue Werte erhalten. • Vererbung = Übernahme und Ersetzen von Attributen • Aber: Nicht alle Attribute werden vererbt(!) p {color: red;} Die Attribute von <p> werden übernommen und gleichzeitig das Attribut der Schriftfarbe auf rot gesetzt. Das sind dann die Attribute des neuen <p>. Webtechnologien – WS 2017/18 - Teil 4/CSS I 16 Klassen II • Pseudo-Klasse = Klasse, die nur unter bestimmten Bedingungen zur Laufzeit (Zustand) angewendet wird oder die sich auf einen Block von Informationen bezieht Beispiel: Anker-Pseudo-Klasse a:link {color: red;} Einem A-Tag können damit abhängig vom Zustand (link, visited etc.) unterschiedliche Attribute zugeordnet werden. Dieses Beispiel bezieht sich auf den Zustand. • Die Pseudo-Klasse, die in der Praxis am häufigsten benutzt wird, sind die Pseudoklassen für Interaktionen, :link, :active etc. sind Beispiele dafür. Webtechnologien – WS 2017/18 - Teil 4/CSS I 17 Klassen III • Pseudo-Element = Auswahl (Selector) eines Textteiles oder Veranlassung einer Änderung des Textes Beispiele: :first-line :first-letter für die erste Zeile eines Absatzes für den ersten Buchstaben einer Zeile • In HTML fehlen dafür die Ausdrucksmöglichkeiten, so dass mit dieser syntaktischen Konstruktion Abhilfe geschafft wurde. Webtechnologien – WS 2017/18 - Teil 4/CSS I 18 Beispiele für Pseudoklassen/Elemente Interaktion Absätze Sprache Neuer Inhalt :link :first-line :lang :before :visited :first-letter :after :focus :hover :active • Die grau hinterlegten Pseudoklassen werden später beschrieben. • Pseudo-Elemente sind fett dargestellt, während PseudoKlasse in normaler Schrift. Webtechnologien – WS 2017/18 - Teil 4/CSS I 19 Klassen-Selektoren I Es können auch eigene Klassen definiert werden, die aber nur als Attribute und nicht als eigenständige Tags innerhalb von <...> verwendet werden: .Klasse { Att1: Val1; Att2: Val2; ... } Klassendefinitionen beginnen immer mit einem Punkt und definieren den Bezeichner Klasse mit seinen Attributen. Beispiel: .Strong {color: red; font-weight: bold; } ... <p class="Strong"> ... Text ... </p> Nur mit dem Attribut class lassen sich diese Klassen benutzen. Webtechnologien – WS 2017/18 - Teil 4/CSS I 20 Klassen-Selektoren II - Unterklassen Basierend auf einer Klasse lassen sich Unterklassen definieren, wobei die Attribute der Oberklasse vererbt sowie die angegebenen Attribute gesetzt werden. Dies geht nur einstufig. Tag.Klasse { Att1: Val1; Att2: Val2; ... } Unterklassendefinitionen beginnen mit einem Tag gefolgt von einem Punkt und definieren den Namen Klasse mit den Attributen. Beispiel: p.definition {color: blue; font-weight: bold; } ... <p class="definition"> ... Text ... </p> Mit dem Attribut class lassen sich die Unterklassen benutzen. Webtechnologien – WS 2017/18 - Teil 4/CSS I 21 Klassen-Selektoren III – Mehrere Klassen Layer-Definition: CSS-Definitionen: <div class="navigation important"> ... </div> .navigation { border : 1px; color : brown; } .important { font-weight : bold; } Es können auch mehrere Klassen gleichzeitig benutzt werden. Diese werden mit Blank getrennt hintereinander aufgeführt. Webtechnologien – WS 2017/18 - Teil 4/CSS I 22 ID-Selektoren I ID-Selektoren beginnen immer mit einem #: #id { Att1: Val1; Att2: Val2; ... } ID-Selektoren haben eine globale Gültigkeit und verweisen auf eindeutig benannte Elemente. IDs werden typischerweise in Klammerkonstrukten (<div>, <span>) benutzt. Beispiel: #wichtig {color: red; font-weight: bold; } ... <div id="wichtig"> ... Text ... </div> Mit dem Attribut id lassen sich diese Identifier benutzen. Webtechnologien – WS 2017/18 - Teil 4/CSS I 23 ID-Selektoren II - Beispiel Layer-Definition: CSS-Definition: <div id="navigation"> ... </div> #navigation { color : brown; } <body> <div id="navigation">Das ist die Navigation<br> über 2 Zeilen </div> </body> Webtechnologien – WS 2017/18 - Teil 4/CSS I 24 Merkregel • Klassen dienen der globalen Festlegung des Layouts an mehreren Stellen. • Identifier (id) dienen dazu, das Layout an einer einzigen Stelle gezielt zu definieren (bei <div> üblich). • Merkregel: Wenn Layout-Attribute mehrfach verwendet werden oder wenn sie systematisch für die Seite bzw. Site sind, dann verwende Klassen bzw. Unterklassen. Wenn Layout-Attribute sich auf einen einzigen, bestimmten Bereich beziehen, dann verwende Identifier (IDs). Webtechnologien – WS 2017/18 - Teil 4/CSS I 25 <div> und <span> • <div> ... </div> definiert ein Rechteck innerhalb der Seite und ist daher ein Blockelement. • <span> ... </span> definiert einen Teilbereich innerhalb eines Texts und ist daher ein Inline-Element. • Alle Attribute an <div> und <span> werden in den eingeklammerten Bereich hinein vererbt. • Ohne Attribute haben <div> und <span> keine Bedeutung, außer dass sie einen eigenen geschachtelten Teilbaum bilden. • Daher sollten <div>/<span>-Bereiche mit folgenden Konstrukten verwendet werden: <div id="Name" > … </div> <div class="Name"> … </div> Text… <span style="CSS-Sachen"> Text… </span> Text… Webtechnologien – WS 2017/18 - Teil 4/CSS I 26 Selektoren in der Schachtelung • Analog zu dem Kontext-Selektor lassen sich Attribute definieren, die in bei einer bestimmten Schachtelung gelten sollen. • Für den Operator > gilt: Es werden alle Tags Tag2 ausgewählt, die direkt von Tag1 erben bzw. ein direktes Kind von Tag1 sind. Tag1 > Tag2 { Att1: Val1; Att2: Val2; ... } Die Attributliste gilt für Tag2 nur dann, wenn es ein direktes Kind in der Benutzung von Tag1 ist, aber kein Enkel etc. Webtechnologien – WS 2017/18 - Teil 4/CSS I 27 Beispiel I body p { color: black; } body>p { color: blue; } ... <body> <p>Dies ist der erste Absatz. Er ist ein Kind von body.</p> <div> <p>Dieser Absatz ein Kind von div</p> </div> <p>Dieser Absatz ist wieder ein direktes Kind von body.</p> Ergibt Die direkten Kinder haben eine blaue Schriftfarbe, das Kind von div (ein indirektes Kind von body) hat eine schwarze Schriftfarbe. Webtechnologien – WS 2017/18 - Teil 4/CSS I 28 Beispiel II - Visualisierung des Baums Erstellt mit http://bioub.github.io/d3.DOMVisualizer/ <!DOCTYPE html> <html> <head> <meta http-equiv="Content-Type" content="text/html; charset=UTF-8"> <title></title> <style> body p { color: black; } body > p { color: blue; } </style> </head> <body> <p>Dies ist der erste Absatz. Er ist ein Kind von body.</p> <div> <p>Dieser Absatz ein Kind von div</p> </div> <p>Dieser Absatz ist wieder ein direktes Kind von body.</p> </body> </html> Webtechnologien – WS 2017/18 - Teil 4/CSS I Die vielen Text-Knoten entstehen durch das Einrücken und durch die Zeilenenden. 29 Zwei Vererbungshierarchien I Es gibt zwei Vererbungshierarchien zur Bestimmung der Attribute: 1. Vererbung bei der Definition Diese erfolgt durch Angabe der Vererbung in der Definition Beispiel: p.definition {....} 2. Vererbung durch Schachtelung Durch Schachtelung der Wirkungsbereiche werden Attribute vererbt. Das Layout an einer Stelle wird durch die an dieser Stelle gültigen Attribute Bestimmt. Dabei werden beide Hierarchien beachtet. Webtechnologien – WS 2017/18 - Teil 4/CSS I 30 Zwei Vererbungshierarchien II html Jedes HTML-Dokument wird intern als Baum realisiert. Dieser Baum spiegelt die geschachtelte Benutzung der Tags wieder. head Dies hier ist der verkürzte Baum des letzten Beispiels. body p div p p Webtechnologien – WS 2017/18 - Teil 4/CSS I Vererbt wird immer von der Wurzel in die Blätter. 31 Folge-Element-Selektoren (Nachbar-Selektion) Wenn direkt benachbarte Geschwister-Elemente behandelt werden sollen, ist der Folge-Element-Selektor + nötig: Tag1 + Tag2 { Att1: Val1; Att2: Val2; ... } Die Attributliste gilt für Tag2 nur dann, wenn es ein SchwesterElement in der Benutzung von Tag1 ist und lexikalisch direkt als nächstes hinter Tag1 vorkommt. Beispiel: h1 + p {margin-left: -10px;} Der Absatz unmittelbar hinter der Überschrift h1 wird um 10 Pixel nach links eingerückt. li + li {color: red;} Das 2., 3. etc. Element einer Liste ist rot. Webtechnologien – WS 2017/18 - Teil 4/CSS I 32 Beispiel <h1> Das ist eine weitere Überschrift </h1> <p>Hier beginnt der Text des 1.Absatzes <p>und hier des zweiten Absatzes <ul> <li><a href="www.google.de">google</a></li> <li><a href="www.gooogle.de">gooogle</a></li> <li><a href="www.goooogle.de">goooogle</a></li> </ul> <style type="text/css"> h1 + p {margin-left: -10px;} li + li {color: red;} </style> Die erste Zeile ist um 10 Pixel nach links eingerückt. Webtechnologien – WS 2017/18 - Teil 4/CSS I 33 Selektion anhand von Attributen I Wenn etwas für alle Tags, die bestimmte Attribute haben, geändert werden soll, dann stehen für die Auswahl u.a. folgende Selektoren zur Verfügung, z.B.: [Attribut]: Selektiert alle Tags mit dem Attribut Attribut z. B. a[href] wählt alle Links, aber keine Anker [Attribut=Val]: Selektiert alle Tags mit dem Attributwert Att=Val [Attribut~=Val]: Selektiert alle Tags mit dem Attributwert Att=Val, wobei Val als einziges Wort im Attributwert vorkommt [Attribut|=Val]: Selektiert alle Tags mit dem Attributwert Att=Val, wobei Val einen Bindestrich hat z. B. in lang="en-US" [Attribut^=Val]: Selektiert alle Tags mit dem Attributwert, der mit Val beginnt Webtechnologien – WS 2017/18 - Teil 4/CSS I 34 Selektion anhand von Attributen II - Beispiel a[href^="mailto:"]:before {content: "\2709";} • • • Bei jedem Anker (<a>-Element) wird vorher das Zeichen \2709 eingefügt, falls die href-Adresse mit "mailto:" beginnt. Das Zeichen \2709 ist ein kleines Briefsymbol. Die Funktionsweise wird später an einem Beispiel gezeigt. Siehe: http://www.w3.org/TR/css3-selectors/#attribute-substrings Webtechnologien – WS 2017/18 - Teil 4/CSS I 35 Selektion anhand von Attributen III Für Tabellen gibt es Sonderformen: Konstrukt Erläuterung table:row[Reihe] Es werden die Attribute der Reihe mit der Nummer Reihe zugewiesen table:column[Spalte] Es werden die Attribute der Spalte mit der Nummer Spalte zugewiesen table:row[%NR] Die Attribute werden jeder NR-ten Reihe zugewiesen; geht auch für Spalten table:row[%NR+Begin] Die Attribute werden jeder NR-ten ab der Begin-ten Reihe zugewiesen; gilt auch für Spalten Webtechnologien – WS 2017/18 - Teil 4/CSS I 36 Universal-Selektor Um einen beliebigen Kontext anzugeben, wird der Stern benutzt: "*": Tag1 * Tag2 { Att1: Val1; Att2: Val2; ... } Wenn zwischen Tag1 und Tag2 ein einziges beliebiges Element steht, dann wird die Attribut-Liste auf Tag2 angewendet. Der Stern kann auch als Platzhalter allein verwendet werden, z.B. in "* {color: black;}". Dies bedeutet, dass die Schriftfarbe immer schwarz sein soll. Webtechnologien – WS 2017/18 - Teil 4/CSS I 37 Beispiel für Universal-Selektor body p { color: blue; } body * p {color: red; } ... <body> <p>Farbe: blue</p> <div> <p> Farbe: red </p> </div> <p>Farbe: blue </p> Ergibt Webtechnologien – WS 2017/18 - Teil 4/CSS I 38 Orte für CSS – Kopf I • Die Style-Angaben können innerhalb des Kopfs stehen; sie gelten dann für die gesamte Datei: <head> ... <style type="text/css"> ... Definitionen ... </style> </head> Webtechnologien – WS 2017/18 - Teil 4/CSS I 39 Orte für CSS – Kopf II <!DOCTYPE html PUBLIC TYP> <html ... > <head> <title>...</title> <meta ....=.…/> ... <style type="text/css"> ... Definitionen ... </style> </head> <body> ... </body> </html> Webtechnologien – WS 2017/18 - Teil 4/CSS I 40 Orte für CSS - Externe Datei I • Um für alle Seiten einer Web-Site dieselben Definitionen zu benutzen, sollten diese zusammengefasst zentral in einer Datei liegen, die im Kopf von allen Seiten referenziert wird. <head> ... <link rel="stylesheet" type="text/css" href=“URL“> ... </head> • • Webtechnologien – WS 2017/18 - Teil 4/CSS I 41 Orte für CSS - Externe Datei II • Medienspezifische CSS-Definitionen werden durch das Attribut media festgelegt. • Beispiele: Vorlesegeräte <link rel="stylesheet" type="text/css" media="aural" href=“URL“> Drucker <link rel="stylesheet" type="text/css" media="printer" href=“URL“> Beamer <link rel="stylesheet" type="text/css" media="projection" href=“URL“> Webtechnologien – WS 2017/18 - Teil 4/CSS I 42 Orte für CSS - Direkt am Tag Änderungen des Stils lassen sich auch im Tag durch das Attribut style angeben: <Tag style="Definitionen ..." > Beispiel: <p style="color: black; background-color: yellow;" ...> Die Änderungen gelten nur für dieses Element. Zum Ausprobieren der Wirkung ist diese Möglichkeit gut, aber ansonsten nicht zu empfehlen. Webtechnologien – WS 2017/18 - Teil 4/CSS I 43 @-Anweisungen I • Innerhalb von <style> und </style> können noch besondere Anweisungen, eingeleitet mit @, stehen. • Beispiel zum Einbinden externer Dateien: <html><head> ... <style type="text/css"> @import url(URL); ... </style> </head> <body> ... </body></html> Wenn die Import-Anweisungen benutzt werden, müssen sie immer zum Beginn eines Stylesheets stehen. Webtechnologien – WS 2017/18 - Teil 4/CSS I 44 @-Anweisungen II • Das @media-Statement klammert Definitionen für einen Medientyp. • Damit können CSS-Definitonen für mehrere Medien in einer Datei zusammengefasst angegeben werden. Beispiel: @media print { body { ... } h1 { ... } h2 { ... } } @media screen, handheld { body { ... } h1 { ... } h2 { ... } } Webtechnologien – WS 2017/18 - Teil 4/CSS I 45 @-Anweisungen III • Die Mediatypen können auch nach @import angegeben werden. • Sie stellen dann weitere Bedingungen dar. Beispiele: @import url(URL1) @import url(URL2) Webtechnologien – WS 2017/18 - Teil 4/CSS I print; handheld, screen; 46 Kaskaden und Vererbung I Priorisierung bei Stylesheets bei Widersprüchen • Spezielle sind höherwertiger als allgemeine Definitionen. • Weiter hinten definierte Festlegungen derselben Priorität sind höherwertiger als früher definierte. • Mit important gekennzeichnete haben immer höhere Priorität. Reihenfolge der Interpretation: 1. Vom Browser definierte Stylesheets 2. Vom Surfer definierte Stylesheets 3. In der Seite definierte Stylesheets Siehe auch: http://de.selfhtml.org/css/formate/kaskade.htm Webtechnologien – WS 2017/18 - Teil 4/CSS I 47 Kaskaden und Vererbung II - Wiederholung Es gibt zwei Vererbungshierarchien zur Bestimmung der Menge der Attribute: 1. Vererbung bei der Definition Diese erfolgt durch Angabe der Vererbung in der Definition Beispiel: p.definition {.…} sowie durch das oben angegebene Verfahren 2. Vererbung durch Schachtelung der Tags/Elemente Durch Schachtelung der Wirkungsbereiche werden Attribute vererbt. Webtechnologien – WS 2017/18 - Teil 4/CSS I 48 Beispiel für !important h1 { font-face: Times; font-size: 20px; color: black !important; } Webtechnologien – WS 2017/18 - Teil 4/CSS I 49 Beispiel I <!DOCTYPE html PUBLIC ... ... <html> <head ... ... > <title>...</title> <style type="text/css"> #Ebene1 { position: absolute; top: 80px; left: 160px; width: 200px; height: 100px; border: 2px dashed olive; display: block } a[href^="mailto:"]:before {content: "\2709";} </style> </head> <body> <div id="Ebene1">Das ist der Inhalt</div> <p> <a href="http://www.google.de"> google </a> <p> <a href="mailto:[email protected]"> Messer </a> </body> </html> Webtechnologien – WS 2017/18 - Teil 4/CSS I 50 Beispiel II - Ergebnis Webtechnologien – WS 2017/18 - Teil 4/CSS I 51 Beispiel III – Attribute für <div> Attribut Erläuterung position: absolute; Das Rechteck soll an einer bestimmten Stelle innerhalb des umfassenden Rahmens sein top: 80px; left: 160px; Koordinaten der linken oberen Ecke width: 200px; height: 100px; Breite und Höhe border: 2px dashed olive; Art des Rahmens Webtechnologien – WS 2017/18 - Teil 4/CSS I 52 Nach dieser Anstrengung etwas Entspannung... Webtechnologien – WS 2017/18 - Teil 4/CSS I 53