Menschen und Wölfe Wenn Sie mit Ihrem Hund spazieren gehen Wölfe können Hunde als Eindringlinge oder Beutetiere betrachten In Gebieten in welchen Wölfe leben, empfiehlt es sich, den Hund anzuleinen Hunde können jagen und töten gelegentlich Rehe, Hirsche und Gemsen. Allein deshalb sollten Sie Ihren Hund anleinen! Wölfe bemerken Menschen frühzeitig und suchen das Weite Im Winter sind Wölfe häufiger auch in der Nähe der Dörfer, weil sich dort Hirsche, Rehe und Gemsen aufhalten Auch in unseren Nachbarländern halten sich Wölfe im Winter in der Nähe der Dörfer auf Noch nie wurde dabei ein Mensch durch Wölfe verletzt Wölfe wandern im Frühling zusammen mit dem Schalenwild WÖLFE VOR UNSERER HAUSTÜR Wölfen wieder in höhere Lagen begegnen WICHTIG! Wölfe dürfen nicht angefüttert werden, weil sie dadurch die Scheu vor dem Mensch verlieren Wird ein verletzter Wolf in freier Wildbahn beobachtet, sollte das Tier in Ruhe gelassen werden. Informieren Sie sofort den zuständigen Wildhüter, die Polizei oder das zuständige Amt für Jagd im betreffenden Kanton. Wolf am Riss mit Katze (Gebiet Entlebuch, LU), Foto: Dani Schmid Wildhüter Kanton Luzern Wenn Sie einem Wolf begegnen... … freuen Sie sich! Wölfe in der Natur beobachten zu können, ist sehr selten Wölfe ziehen sich in der Regel zurück, sobald sie Menschen bemerken Junge Wölfe können neugieriger und weniger vorsichtig reagieren als erwachsene Tiere Melden Sie Begegnungen mit Wölfen sofort den zuständigen Stellen! (siehe Kontaktadressen) Kontaktadressen: Zuständiger Wildhüter der Region Amt für Jagd und Fischerei im jeweiligen Kanton KORA, Tel. 031/ 951‘70’40, E-mail [email protected] Mehr Informationen unter: www.kora.ch www.bafu.ch Wölfe in Deutschland: http://www.wolfsregion-lausitz.de Wölfe in Frankreich: http://www.oncfs.gouv.fr/Le-Reseau-LoupLynx-ru100 Impressum Konzept und Herausgeber: KORA, Raubtierökologie und Wildtiermanagement, Thunstr. 31 CH- Wolf quert Hauptstrasse bei Untervaz (Graubünden), Foto: Arist Häfelin 3074 Muri Tel: +41 (0)31 951 70 40 Mail: [email protected] www.kora.ch (Stand März 2013) Erwachsener Wolf, Foto: Claudio Spadin, Wildhüter Kanton Graubünden & KORA. Hintergrundbild: Spur von 2 Wölfen, Foto: Rolf Wildhaber, Wildhüter St. Gallen Rückkehrer Unterschutzstellung 1975 in Italien 1985 erste Wölfe in der Nähe von Genua 1992 erste Wölfe in den französischen Alpen 1995 erste Wölfe im Wallis Seither wurden 45 Wölfe in der Schweiz beobachtet, davon 37 Männchen und 8 Weibchen (Stand Februar 2013) 2012 erste Rudelbildung in der Schweiz (Calanda, Graubünden, gelber Punkt) Zusätzlich halten sich eine weitere Anzahl Einzelwölfe in der Schweiz auf www.kora.ch Wölfe wandern seit 1995 von Frankreich und Italien in die Schweiz ein. Die Rückkehr der Wölfe in die Schweiz ist eine der spektakulärsten Entwicklungen des Naturschutzes in Europa. Sie zeigt wie mobil der Wolf ist und die Fähigkeit besitzt in nächster Nähe des Menschen zu leben und Junge aufzuziehen. Auch in anderen Regionen Mitteleuropas kehren Wölfe zurück. So zum Beispiel in Deutschland, Frankreich, Dänemark, ja sogar in Holland wurden schon Wölfe beobachtet. In den westlichen Alpen (Frankreich und Piemont) lebt eine kleine Population von ungefähr 300 bis 350 Wölfen (Stand 2012). Merkmale des Wolfes Graues Fell mit gelblichem, rötlichem oder braunem Einschlag; auf dem Rücken oft abgesetzter Sattelfleck Breiter Kopf, hell abgesetzter Bereich um die Schnauze Gerader und buschiger Schwanz mit schwarzer Spitze, der bis zum Sprunggelenk reicht Langbeinig, im Sommer schlaksig wirkend Wie leben Wölfe? Wölfe leben in einem Familienverband, dem sogenannten Rudel Das Wolfsrudel besteht aus den Elterntieren und ihrem Nachwuchs aus einem oder zwei Jahren Ein Wolfsrudel benötigt ein grosses Gebiet (⅓ bis ⅔ der Fläche des Bodensees) mit ausreichendem Nahrungsangebot, welches sie verteidigen (andere Wölfe / Hunde) Wölfe heulen = Kommunikation untereinander „Wo bist du? Ich bin hier!“, Revieranspruch, Jagdbeginn 3 – 6 Welpen Ende April/Anfang Mai Wegzug der Jungtiere vom Rudel mit 1 - 2 Jahren Abwanderung v.a der Männchen (bis 1500 Kilometer) Ernähren sich v.a von Rothirschen, Gemsen, Rehen, Wildschweinen und selten von Steinböcken Erwachsener Wolf, Foto: Claudio Spadin, Wildhüter Kanton Graubünden & KORA Die typische Fortbewegung ist der gleichmäßige Trab. Dabei tritt die Hinterpfote in den Abdruck der Vorderpfote (Doppeltrittsiegel). Der Wolf „schnürt“, so wie auch der Fuchs. Welpen des Calandarudels im Alter von 6 Monaten (Oktober 2012), Foto: Claudio Spadin, Wildhüter Graubünden & KORA Westliche Alpen Vorderpfote 8 - 12 cm lang Hinterpfote 7 - 9 cm lang Nicht von einer grossen Hundespur unterscheidbar Sind Wölfe gefährlich? In Europa und Nordamerika kam es extrem selten zu Übergriffen von Wölfen auf Menschen und meist unter sehr speziellen Umständen: 1995 Doppeltrittsiegel, Foto: Rolf Wildhaber, Wildhüter Kanton St. Gallen wenn Wölfe an der Tollwut erkrankt waren – (die Schweiz und unsere Nachbarländer sind tollwutfrei) wenn Wölfe in die Enge getrieben wurden wenn Wölfe angefüttert wurden 1985 1992 Verbreitung des Wolfes in den Alpen (Stand 2012) Dunkelgrün: flächige Verbreitung (Rudel + residente Tiere) Hellgrün: Einzeltiere Kot enthält Knochen und Haare der Beutetiere. ca. 2,5 - 3,5 cm dick Liegt an Wegen und Wegkreuzungen Versuchen Sie NIE, Wölfe zu füttern oder anzulocken! Auch tollwütige Füchse können für Menschen gefährlich sein. Wolfskot, Foto: Lupus Wölfe sind, wie auch Rothirsche oder Steinböcke, große wehrhafte Wildtiere. Begegnen Sie ihnen mit Respekt! NINA Studie (Untersuchte Wolfsangriffe auf Menschen zwischen 1557 - 2001) unter: http://www.nina.no/archive/nina/PppBasePdf/oppdragsmelding/731.pdf