PCI Thermodynamik G. Jeschke SS 2015 Lösungsvorschlag zu Übung 8 (30. März 2015) 1 Die mittlere molare freie Mischungsenthalpie berechnet sich nach ∆mix G = ∆mix H − T ∆mix S. (1) Da bei der idealen Mischung gilt, dass ∆mix H Null ist, leistet nur die Entropie einen Beitrag. Die mittlere molare Entropie lässt sich durch ∆mix S = −R (x1 ln x1 + x2 ln x2 ) , (2) mit x1 = 0.25 und x2 = 0.75, zu ∆mix S ≈ 4.68 J K/mol berechnen. Daraus folgt (T = 25 ◦ C = 298.15 K): ∆mix G = −T ∆mix S ≈ −1.39 kJ/mol. (3) g 2 Die Stomengen von Eis (ns ) und Wasserdampf (ng ) sind ns = 18600 g/mol ≈ 33.33 mol und ng = 40 g ≈ 2.222 mol. Da es sich um einen thermisch isolierten Behälter handelt, wird keine 18 g/mol Wärme mit der Umgebung ausgetauscht (qtot = 0). Die Wärme, die nach der Abkühlung des Wasserdampfes und dessen Kondensation frei wird, muss deswegen vom Eis aufgenommen werden. Beachten Sie, dass bei der Dampfkondensation Arbeit verrichtet wird, die aber schon in der Verdampfungsenthalpie inbegrien ist. Nach der Wärmebilanz kann man entscheiden ob das ganze Eis geschmolzen ist. Die Abkühlung von Wasserdampf, Kondensation und Abkühlung von Wasser bis 0 ◦ C ergibt die folgende Wärmemenge: ∫ ∫ 373.15K 273.15K ng Cp (H2 O(g))dT + ng Cp (H2 O(l))dT − ng ∆v H ⊖ 373.15K ( ) = −2.222 mol · 15 K · 33.58 J K−1 mol−1 + 100 K · 75.291 J K−1 mol−1 + 4.0656 · 104 J mol−1 ≈ −108.2 kJ qg = 388.15K (4) Der Wert ist negativ weil der Wasserdampf die Wärme abgibt. Die Wärme, die nötig ist um das Eis zu erwärmen und zu schmelzen ist ∫ 273.15 K ns Cp (H2 O(s))dT + ns ∆sm H ⊖ 261.15 K ( ) = 33.33 mol · 12 K · 2.07 J K−1 g−1 · 18 g mol−1 + 6.008 · 103 J mol−1 ≈ 215.2 kJ. qs = (5) Man sieht, dass das Schmelzen des gesamten Eises mehr Wärme braucht, als die Kondensation und Abkühlung des Wasserdampfes liefern. Im Gleichgewicht wird also noch etwas Eis übrig 1 bleiben. Um die Eismenge zu berechnen, dividieren wir die restliche Wärmemenge qr = qs + qg durch die mittlere molare Schmelzenthalpie des Eises und erhalten: qs + qg ≈ 17.8 mol ∆sm H ⊖ ns ms (Gl.) = ≈ 320.5 g. Ms ns (Gl.) = (6) Die Gleichgewichtstemperatur muss also 273.15 K sein und im Gleichgewicht wird ∆ms ≈ 600 g − 320.5 g = 279.5 g (∆ns ≈ 15.53 mol) Eis geschmolzen. Die Entropie für diesen Prozess ergibt sich aus den entsprechenden reversiblen Realisierungen für die Phasenübergänge und Wärmetransfers: ∫ 273.15 K ns Cp (H2 O(s)) dT + T 261.15 K ∫ 373.15 K ∫ 273.15 K ng Cp (H2 O(g)) ng Cp (H2 O(l)) + dT + dT T T 388.15 K 373.15 K ∆ns ∆sm H ⊖ ng ∆v H ⊖ − + Tsm Tv 273.15 K = 33.33 mol · 2.07 J K−1 g−1 · 18 g mol−1 · ln 261.15 K 373.15 K + 2.222 mol · 33.58 J K−1 mol−1 · ln 388.15 K 273.15 K + 2.222 mol · 75.291 J K−1 mol−1 · ln 373.15 K −1 3 6.008 · 10 Jmol 4.0656 · 104 Jmol−1 + 15.53 mol · − 2.222 mol · 273.15 K 373.15 K −1 ≈ 100 J K . ∆s = (7) 3 (a) Nach dem idealen Gasgesetz und der Formel (121) im Skript erhält man Cp − CV = R und mit der Denition γ = Cp CV (8) ergibt sich R . γ−1 (9) R = 20.785 J mol−1 K−1 1.4 − 1 R = = 12.483 J mol−1 K−1 . 1.666 − 1 (10) CV = Mit γA = 1.4 und γB = 1.666 ndet man CV,A = CV,B Somit sind die extensiven Grössen cV, = ni CV, i i cV,A = 0.5 mol · 20.785 J mol−1 K−1 = 10.393 J K−1 cV,B = 0.1 mol · 12.483 J mol−1 K−1 = 1.248 J K−1 . 2 (11) (b) Es handelt sich um ein abgeschlossenes System bei konstantem Volumen. Dafür gilt (12) qtot = 0 = qA + qB , wobei qA und qB die vom Gas A bzw. B ausgestauschten Wärmen sind. Da die zwei Gase nach der Einstellung des thermischen Gleichgewichts am Ende der Mischung bei der gleichen Temperatur T = Teq liegen, kann man schreiben qA = (Teq − TB )cv,A qB = (Teq − TB )cv,B qtot = qA + qB . (13) qtot = (Teq − TA )cv,A + (Teq − TB )cv,B = 0 TA cv,A + TB cv,B Teq = = 301.73 K. cv,A + cv,B (14) Eingesetzt folgt (c) Nach Integration der Formel (113) im Skript Temperatur und n = const. erhält man ( ∂u ) ∂T V = cV mit cV unabhängig von der ∆u = cV ∆T (15) mit ∆utot = ∆uA + ∆uB . Die Berechnung ergibt ∆uA = 10.393 J K−1 (301.73 K − 293.15 K) = 89.172 J ∆uB = 1.248 J K−1 (301.73 K − 373.15 K) = −89.132 J ∆utot = ∆uA + ∆uB ≈ 0 J. (16) Es gibt keine Änderung der inneren Energie, was für ein thermisch isoliertes System mit konstantem Volumen zu erwarten ist. (d) Es gibt zwei Beiträge der Entropie: i. Die Entropieänderungen aus der Wärmeübertragung sind dsA = nA CV,A d ln T dsB = nB CV,B d ln T. (17) Nach Integration mit nA , nB , CV,A , CV,B = const. ergibt sich ( ∆si,A ∆si,B ) Teq = −nA CV,A ln = 0.300 J K−1 TA ( ) Teq = −nB CV,B ln = −0.265 J K−1 . TB 3 (18) . Die Mischungsentropien lassen sich aus den Formeln (208) und (209) im Skript berechnen: ii ( ∆sii,A ∆sii,B ) ( ∗) pA VA = −nA R ln ∗ = −nA R ln = 1.483 J K−1 p V ( A∗ ) ( A) VB pB = −nB R ln ∗ = −nB R ln = 1.001 J K−1 . pB VB (19) Die Summe der einzelnen Beiträge ergibt die totale Entropieänderung. Somit ist ∆stot,A = ∆si,A + ∆sii,A = 1.783 J K−1 ∆stot,B = ∆si,B + ∆sii,B = 0.736 J K−1 (20) ∆stot = ∆stot,A + ∆stot,B = 2.519 J K . −1 Dieses Ergebnis stimmt mit dem zweiten Hauptsatz der Thermodynamik überein, da die totale Entropie zunimmt. 4