Moderne Experimentalphysik II

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Moderne Experimentalphysik II
Festkörperphysik
Patrick Schönfeld;Marcel Walter
KIT Karlsruhe – Prof. Wegener
WS 2013/2014
Keine Garantie auf Vollständigkeit und korrekte Formeln!
INHALTSVERZEICHNIS
Inhaltsverzeichnis ............................................................................................................. 1
1. Kristalline, quasi-kristalline und amorphe Festkörper .................................................... 3
1.1 Das periodische Gitter im Ortsraum ............................................................................................................. 3
1.1.1 Einführung .............................................................................................................................................. 3
1.1.2 Einfache Kristallstrukturen und ihre Bindung ........................................................................................ 7
1.2 Das reziproke Gitter und Methoden der Strukturbestimmung .................................................................. 11
1.2.1 Die Analyse der Basis-Strukturfaktoren ............................................................................................... 17
1.2.2 Der Debye-Waller-Faktor ..................................................................................................................... 18
1.3 Amorphe und quasi-kristalline Festkörper .................................................................................................. 20
2. Die Dynamik des Kristallgitters .................................................................................... 23
2.1. Phononen und ihre Dispersionsrelation ..................................................................................................... 23
2.2 Spezifische Wärme des Kristallgitters ......................................................................................................... 28
2.3 Thermische Ausdehnung ............................................................................................................................. 34
3. Elektronische Energiebänder im Festkörper ................................................................. 36
3.1 Das Bloch-Theorem ..................................................................................................................................... 37
3.2 „Tight-Binding“-Modell ............................................................................................................................... 38
3.3 Die Näherung fast freier Elektronen ........................................................................................................... 41
4. Metalle ....................................................................................................................... 44
4.1 Das Modell effektiver Massen ..................................................................................................................... 44
4.3 Spezifische Wärme des Quantengases aus ๐‘’ − .......................................................................................... 47
4.4 Optik (dielektrische Funktion, Plasmonen) ................................................................................................. 49
4.5 Bloch-Oszillationen und Wannier-Stark-Leiter ............................................................................................ 51
4.6. Klassischer Transport ................................................................................................................................. 54
4.7. Experimentelle Bestimmung von Fermi-Flächen ....................................................................................... 59
5. Halbleiter und Isolatoren ............................................................................................ 62
5.1 Einführung ................................................................................................................................................... 62
5.2 Transport durch Elektronen und Löcher ..................................................................................................... 69
5.3 Der pn-Übergang ......................................................................................................................................... 69
5.4 Der Halbleiter-Metall-Übergang ................................................................................................................. 74
5.5 Halbleiter-Solarzellen .................................................................................................................................. 78
1
Inhaltsverzeichnis | Moderne Experimentalphysik II - Optik
5.6 Kohärenter Transport .................................................................................................................................. 81
5.7 Quanten-Hall-Effekt .................................................................................................................................... 85
6. Magnetische Eigenschaften ......................................................................................... 88
6.1 Einführung ................................................................................................................................................... 88
6.2 Para- und Diamagnetismus ......................................................................................................................... 88
6.3 Ferro- und Antiferromagnetismus .............................................................................................................. 94
7. Supraleitung ..............................................................................................................100
7.1 Experimentelle Evidenzen ......................................................................................................................... 100
7.2 Theoretische Ansätze ................................................................................................................................ 103
7.3 Der Josephson-Kontakt ............................................................................................................................. 106
Der Mitschrieb wird noch ergänzt und korrigiert
2
Inhaltsverzeichnis | Moderne Experimentalphysik II - Optik
1. KRISTALLINE, QUASI-KRISTALLINE UND AMORPHE FESTKÖRPER
1.1 DAS PERIODISCHE GITTER IM ORTSRAUM
1.1.1 EINFÜHRUNG
Primitiv
Primitiv
Nicht primitiv
d.h. von den Punkten ๐‘Ÿโƒ—, โƒ—โƒ—โƒ—โƒ—
๐‘Ÿ ′ sieht das Gitter gleich aus wenn gilt
โƒ—โƒ—โƒ—โƒ—
๐‘Ÿ ′ = ๐‘Ÿโƒ— + ๐‘ข
๐‘Ž1 + ๐‘ฃ ⋅ โƒ—โƒ—โƒ—โƒ—โƒ—
๐‘Ž2 + ๐‘ค ⋅ โƒ—โƒ—โƒ—โƒ—โƒ—
๐‘Ž3
โŸ⋅ โƒ—โƒ—โƒ—โƒ—โƒ—
๐‘ข, ๐‘ฃ, ๐‘ค ∈ โ„ค
โƒ—โƒ—
๐บ๐‘–๐‘ก๐‘ก๐‘’๐‘Ÿ๐‘ก๐‘Ÿ๐‘Ž๐‘›๐‘ ๐‘™๐‘Ž๐‘ก๐‘–๐‘œ๐‘› ๐‘‡
โƒ—โƒ— alle
Die Wahl von โƒ—โƒ—โƒ—โƒ—โƒ—,
๐‘Ž1 โƒ—โƒ—โƒ—โƒ—โƒ—,
๐‘Ž2 โƒ—โƒ—โƒ—โƒ—โƒ—
๐‘Ž3 ist nicht eindeutig. Man bezeichnet die Wahl als primitiv, wenn durch ๐‘‡
gleichartigen Punkte dargestellt werden können.
Eine primitive Elementarzelle hat das kleinste Volumen des aufgespannten Parallelepipeds
๐‘‰ = |(๐‘Ž
โƒ—โƒ—โƒ—โƒ—โƒ—1 × โƒ—โƒ—โƒ—โƒ—โƒ—)
๐‘Ž2 ⋅ โƒ—โƒ—โƒ—โƒ—โƒ—|
๐‘Ž3
Die Wigner-Seitz-Zelle ist eine spezielle primitive Elementarzelle. Sie hat folgende Konstruktionsvorschrift:
Verbindungslinie
Mittelsenkrechte
3
1. Kristalline, quasi-kristalline und amorphe Festkörper | Moderne Experimentalphysik II - Optik
Jeder Gitterpunkt kann mit einer Basis von Atomen besetzt werden
Kristallstruktur = Gitter + Basis
Raumgitter
Basis
Kristallstruktur
Ein Kristall zeichnet sich durch seine Symmetrien aus:
๏‚ท
๏‚ท
๏‚ท
Translationen (siehe oben)
Spiegelungen
Drehungen
DEFINITION: Eine Drehachse, bei der der Kristall nach Drehung um den Winkel
2๐œ‹
๐‘›
(๐‘› ∈ โ„•) in sich selbst
übergeht heißt n-zählige Drehachse.
BEHAUPTUNG: ๐‘› = 1,2,3,4,6; sonst keine Werte möglich
BEWEIS:
4
1. Kristalline, quasi-kristalline und amorphe Festkörper | Moderne Experimentalphysik II - Optik
1
๐‘Žโƒ— = ๐‘Ž ( ) ist Translationsvektor
0
2๐œ‹
cos ( )
๐‘› )
๐‘Ž+ = ๐‘Ž (
โƒ—โƒ—โƒ—โƒ—โƒ—
2๐œ‹
sin ( )
๐‘›
2๐œ‹
cos ( )
๐‘› )
๐‘Ž− = ๐‘Ž (
โƒ—โƒ—โƒ—โƒ—โƒ—
2๐œ‹
− sin ( )
๐‘›
Gedachte Translationsvektoren aber auch Gittervektoren
⇒ auch โƒ—โƒ—โƒ—โƒ—โƒ—
๐‘Ž+ + โƒ—โƒ—โƒ—โƒ—โƒ—
๐‘Ž− ist Gittervektor
2๐œ‹
= ๐‘Ž (2 ⋅ cos ( ๐‘› )) โˆฅ ๐‘Žโƒ—
0
Wenn ๐‘Žโƒ— kleinster Translationsvektor ist, muss gelten
๐‘Ž+ + โƒ—โƒ—โƒ—โƒ—โƒ—
โƒ—โƒ—โƒ—โƒ—โƒ—
๐‘Ž− = ๐‘š ⋅ ๐‘Žโƒ—
⇒
๐‘š∈โ„ค
2๐œ‹
2 ๐‘๐‘œ๐‘  ( )
โŸ
๐‘›
=๐‘š
๐‘ค๐‘Ž๐‘›๐‘› ๐‘”๐‘Ž๐‘›๐‘ง๐‘’ ๐‘๐‘Žโ„Ž๐‘™?
Graphisch:
๐’
๐Ÿ
๐Ÿ
๐Ÿ‘
๐Ÿ’
๐Ÿ“
๐Ÿ”
๐Ÿ•
โ‹ฎ
๐Ÿ๐…
๐Ÿ ๐œ๐จ๐ฌ ( )
๐’
2
−2
−1
0
0,618 …
1
1.246
โ‹ฎ
⇒ ๐‘› ∈ {1,2,3,4,6} q. e. d
In 3D ∃ 14 verschiedene Raumgitter, die als Bravais-Gitter bezeichnet werden. Diese können in sieben
verschiedene Kristallsysteme eingeordnet werden.
Häufig möchte man Netzebenen bzw. Netzebenenscharen benennen.
⇒ Millersche Indizes
5
1. Kristalline, quasi-kristalline und amorphe Festkörper | Moderne Experimentalphysik II - Optik
DEFINITION:
Gegeben seien die Kristallachsen โƒ—โƒ—โƒ—โƒ—โƒ—,
๐‘Ž1 โƒ—โƒ—โƒ—โƒ—โƒ—,
๐‘Ž2 โƒ—โƒ—โƒ—โƒ—โƒ—
๐‘Ž3 (nicht unbedingt kartesisch, nicht unbedingt primitiv)
Die Ebene sei aufgespannt durch die drei Vektoren ๐‘›1 ⋅ โƒ—โƒ—โƒ—โƒ—โƒ—,
๐‘Ž1 ๐‘›2 ⋅ โƒ—โƒ—โƒ—โƒ—โƒ—,
๐‘Ž2 ๐‘›3 ⋅ โƒ—โƒ—โƒ—โƒ—โƒ—;
๐‘Ž3 ๐‘›1 , ๐‘›2 , ๐‘›3 ∈ โ„ค
Die (kleinsten) ganzen Zahlen, die sich verhalten wie die Kehrwerte von ๐‘›1 , ๐‘›2 , ๐‘›3 , bilden die Millerschen
Indizes.
BEISPIEL:
1 1 1
( , , ) ⇒ (3,2,6)
2 3 1
Meist lässt man die Kommata weg, also "(326)". Negative Werte werden durch Balken notiert, also z.B. (326ฬ…).
Wird eine Achse nicht geschnitten (ist also der Achsenabschnitt = ∞), so ist der zugehörige Millersche Index =
0.
BEISPIEL:
(100)
6
(110)
1. Kristalline, quasi-kristalline und amorphe Festkörper | Moderne Experimentalphysik II - Optik
1.1.2 EINFACHE KRISTALLSTRUKTUREN UND IHRE BINDUNG
NATRIUMCHLORIDSTRUKTUR:
Beispiele:
๐‘๐‘Ž๐ถ๐‘™, ๐พ๐ถ๐‘™, ๐‘€๐‘Ž๐‘‚, ๐พ๐ต๐‘Ÿ, …
Bravais-Gitter:
Kubisch flächenzentriert (fcc)
Basis:
ein ๐‘๐‘Ž mit einem ๐ถ๐‘™
Bindung:
ionisch
๐‘๐‘Ž hat die ๐‘’ − -Konfiguration 1๐‘  2 2๐‘  2 2๐‘6 3๐‘ 1 , für ๐ถ๐‘™ ist sie 1๐‘  2 2๐‘  2 2๐‘6 3๐‘  2 3๐‘5 ⇒ gibt das ๐‘๐‘Ž ein ๐‘’ − an das ๐ถ๐‘™
ab, so weisen beide abgeschlossene Schalen auf. Es entsteht ein ๐‘๐‘Ž + und ๐ถ๐‘™ − Ion, die sich auf Grund der
Coulombwechselwirkung anziehen.
Wir betrachten N ≈ NA Ionenpaare. Es resultiert die Coulombenergie
๐‘ˆ๐ถ = ๐‘ ⋅
±๐‘’ 2
4๐œ‹๐œ–0 ๐‘Ÿ๐‘–๐‘—
∑
๐‘—,๐‘—≠
โŸ๐‘–
๐‘“๐‘’๐‘ ๐‘ก,๐‘Ž๐‘๐‘’๐‘Ÿ ๐‘๐‘’๐‘™๐‘–๐‘’๐‘๐‘–๐‘”
+=
ฬ‚ Abstoßung ๐‘๐‘Ž+ ๐‘๐‘Ž + (๐‘– in ๐‘๐‘Ž + gewählt)
−=
ฬ‚ Anziehung ๐‘๐‘Ž+ ๐ถ๐‘™ −
Mit der Definition ๐‘Ÿ๐‘–๐‘— = ๐‘๐‘–๐‘— ⋅ ๐‘Ÿ0 , ๐‘Ÿ0 ist der Abstand nächster Nachbarn, wird hieraus
๐‘ˆ๐ถ =
๐‘๐‘’ 2
1
∑±
4๐œ‹๐œ–0 ๐‘Ÿ0
๐‘๐‘–๐‘—
๐‘—,๐‘—≠๐‘–
โŸ
=:−๐›ผ
[๐›ผ] = 1, ๐›ผ > 0 sonst ๐‘ˆ ๐ถ > 0, d.h. Kristall würde explodieren.
๐›ผ =
ฬ‚ Madelung-Konstante
⇒ ๐‘ˆ๐ถ =
๐‘๐‘’ 2
⋅๐›ผ
4๐œ‹๐œ–0 ๐‘Ÿ0
BEISPIEL: (1D-Kette)
"๐‘–", Ursprung
1 1 1 1 1
๐›ผ = 2( − + − + …)
1 2 3 4 5
Mit ln(1 + ๐‘ฅ) = ๐‘ฅ −
๐‘ฅ2
2
+
๐‘ฅ2
3
−
๐‘ฅ4
4
+
๐‘ฅ5
5
…
๐›ผ = 2 ⋅ ln(2) ≈ 1,386
In 3D ist die Summation i.A. viel schwieriger. Reihen konvergieren oft schlecht ⇒ „geschickte Umgruppierung.
7
1. Kristalline, quasi-kristalline und amorphe Festkörper | Moderne Experimentalphysik II - Optik
BEISPIEL: ๐‘๐‘Ž๐ถ๐‘™
Ionen
๐‘ต๐’‚+
๐Ÿ”๐‘ช๐’−
๐Ÿ๐Ÿ๐‘ต๐’‚+
๐Ÿ–๐‘ช๐’−
๐Ÿ”๐‘ต๐’‚+
…
⇒๐›ผ=
Abstand
0 Ursprung
๐‘Ÿ0
√2๐‘Ÿ0
√3๐‘Ÿ0
√4๐‘Ÿ0
…
6 12
8
6
−
+
−
… = 1,7475
1 √2 √3 √4
∑ = 6, −2.48,2.133, −0.86
!∃ auch eine abstoßende Wechselwirkung aufgrund der sich überlappenden ๐‘’ − Hüllen und des Pauliverbotes.
Dies ist ein quantenmechanischer Effekt. Man setzt phänomenologisch an
๐‘ˆ๐‘–๐ต = +๐ต๐‘’
−
๐‘Ÿ๐‘–๐‘—
๐œŒ
Born-Mayer-Potential
๐ต und ๐œŽ sind materialspezifische Konstanten.
Summation also nur über nächste Nachbarn (NN)
๐ต
๐‘ˆ =๐‘⋅๐‘ง⋅๐ต⋅
๐‘: Zahl der Ionenpaare
๐‘Ÿ
− 0
๐œŒ
๐‘’0
๐‘ง: Zahl der NN (Koordinationszahl), für ๐‘๐‘Ž+ ๐‘ง = 6
Die gesamte Energie ist
๐‘ˆ = ๐‘ˆ ๐ถ + ๐‘ˆ ๐ต = −๐‘ (
๐‘Ÿ
๐‘’2
− 0
๐›ผ − ๐‘ง ⋅ ๐ต๐‘’ ๐œŒ )
4๐œ‹๐œ–0 ๐‘Ÿ0
GRAPHISCH:
Gleichgewichtslage bei
8
๐‘‘๐‘ˆ
๐‘‘๐‘Ÿ0
=0
1. Kristalline, quasi-kristalline und amorphe Festkörper | Moderne Experimentalphysik II - Optik
⇒ 0 = −๐‘(−
๐‘ง๐ต๐‘’
๐‘’2
1 −๐‘Ÿ0
๐œŒ
2 ๐›ผ − ๐‘ง ⋅ ๐ต (− ) ๐‘’
๐œŒ
4๐œ‹๐œ–0 ๐‘Ÿ0
๐‘Ÿ
− 0
๐œŒ
=
๐œŒ
๐‘’2
⋅
๐›ผ
๐‘Ÿ0 4๐œ‹๐œ–0 ๐‘Ÿ0
Einsetzen:
⇒๐‘ˆ=−
๐‘๐‘’ 2
๐œŒ
๐›ผ (1 − )
4๐œ‹๐œ–0 ๐‘Ÿ0
๐‘ŸโŸ0
โ‰ช1
Die Bindungsenergie pro Ionenpaar ๐‘ ist
๐ธ๐ต โ‰”
๐‘ˆ
๐‘
Beispiel: ๐‘๐‘Ž๐ถ๐‘™
๐‘Ÿ0 = 0,28๐‘›๐‘š
} ๐ธ = 8,23๐‘’๐‘‰ (starke Bindung)
๐œŒ = 0,03๐‘›๐‘š ๐ต
CAESIUMCHLORID
Beispiele:
๐ถ๐‘ ๐ถ๐‘™, ๐ถ๐‘Ž๐‘ƒ๐‘‘, ๐ด๐‘™๐‘๐‘–, ๐ด๐‘”๐‘€๐‘”
Bravais-Gitter:
Einfach kubisch
Basis:
Ein ๐ถ๐‘  und ein ๐ถ๐‘™ Ion
Bindung:
Ionisch
๐ถ๐‘  hat ๐‘’ − -Konfiguration … 6๐‘ 1 , ๐ถ๐‘™ … 3๐‘5 ⇒ Analog zum ๐‘๐‘Ž๐ถ๐‘™
HEXAGONAL DICHTESTE KUGELPACKUNG
Beispiele:
๐ป๐‘’, ๐‘๐‘›, ๐ถ๐‘œ, Opale, …
Bravais-Gitter:
∃ zwei Möglichkeiten dichtester Kugelpackung (= 74%)
1. Hexagonal dichteste Packung (hcp)
2.
Schichtfolge ๐ด๐ต๐ด๐ต … ⇒ hexagonal primitive Elementarzelle mit Basis aus
zwei Atomen
Kubisch flächenzentriert dichteste Packung (fcc)
Schichtfolge ๐ด๐ต๐ถ๐ด๐ต๐ถ … ⇒ fcc Elementarzelle mit einer einatomigen Basis
9
1. Kristalline, quasi-kristalline und amorphe Festkörper | Moderne Experimentalphysik II - Optik
Bindung:
Van der Waals Wechselwirkung:
Edelgasatome (z.B. ๐ป๐‘’, ๐‘๐‘’) besitzen bereits abgeschlossene Schalen. Die
๐‘’๐‘‰
Bindungsenergie durch vdW WW ist sehr klein, z.B. ๐‘๐‘’: ๐ธ๐ต = 0,02
Atom
EINFACHES MODELL:
Näherungen: ๐‘€ โ‰ซ ๐‘š, ๐‘Ÿ โ‰ซ |๐‘ฅ1 |, |๐‘ฅ2 |
⇒ quantenmechanische Grundzustandsenergie
2
=
โ„
๐ท 2 2๐‘’ 2 ๐‘š
1
(2√ − (
) )~ 6
3
2
๐‘š 8 4๐œ‹๐œ–0 ๐‘Ÿ
๐‘Ÿ
⇒ โ„ = 0 ⇒ keine Wechselwirkung
DIAMANTSTRUKTUR
Beispiele:
๐ถ, ๐‘†๐‘–, ๐บ๐‘’, …
Bravais-Gitter:
fcc
Basis:
Zwei identische Atome bei (0,0,0) und ( , , )
1 1 1
4 4 4
Die Raumausfüllung ist sehr schlechte mit 34% (vgl. 74% bei hcp)
Bindung:
Kovalent:
Die ๐‘’ − -Konfiguration des ๐ถ-Atoms ist 1๐‘  2 2๐‘  2 2๐‘2 , d.h. es fehlen 4๐‘’ − um die Schale
zu schließen.
⇒ tetraedrische Bindung mit 4 NN.
Typische Bindungsenergien:
๐ถ: ๐ธ๐ต = 3,6๐‘’๐‘‰
๐‘†๐‘–: ๐ธ๐ต = 1,8๐‘’๐‘‰
Zwischen der kovalenten und der ionischen Bindung gibt es einen kontinuierlichen Übergang. Elemente der
Hauptgruppen ๐ผ๐ผ๐ผ, ๐ผ๐‘‰, ๐‘‰ tendieren zur kovalenten Bindung (z.B. ๐บ๐‘Ž๐ด๐‘ ), Elemente mit fast abgeschlossenen
Schalen zur ionischen Bindung. Bei der metallischen Bindung werden die ๐‘’ − völlig delokalisiert, d.h. feste
Ionenrümpfe und ein Se freier ๐‘’ − (⇒ gute Leitfähigkeit).
KUBISCHE ZINKSULFIDSTRUKTUR
๐ถ๐‘‘๐‘†, ๐‘๐‘›๐‘†, ๐‘†๐‘–๐ถ
Beispiele:
Bravais-Gitter:
fcc
Basis:
Ein ๐‘๐‘› und ein ๐‘†
⇒keine Inversionssymmetrie (๐‘Ÿโƒ— โ†› −๐‘Ÿโƒ—)
10
1. Kristalline, quasi-kristalline und amorphe Festkörper | Moderne Experimentalphysik II - Optik
1.2 DAS REZIPROKE GITTER UND METHODEN DER STRUKTURBESTIMMUNG
Beugung der Röntgenstrahlung am Kristall:
BEHAUPTUNG: Die Beugungsamplitude ist proportional zur Fouriertransformierten der Elektronendichte ๐œŒ(๐‘Ÿโƒ—).
BEWEIS: Voraussetzungen:
โƒ—โƒ— | = |๐‘˜
โƒ—โƒ—โƒ—โƒ—′ |
1) Elastische Beugung ⇔ Energieerhaltung ⇔ |๐‘˜
2) Einmalige Streuung im Kristall
3) Lokale Amplitude ∼ ๐œŒ(๐‘Ÿโƒ—)
Δ = cos ๐œ‘ ⋅ |๐‘Ÿโƒ—|, Δ๐œ‘ =
11
2๐œ‹Δ
๐œ†
=
ฬ‚ Phasenverschiebung
1. Kristalline, quasi-kristalline und amorphe Festkörper | Moderne Experimentalphysik II - Optik
⇒ Δ๐œ‘ =
2๐œ‹
โƒ—โƒ—| ⋅ |๐‘Ÿโƒ—| ⋅ cos ๐œ‘ = ๐‘˜
โƒ—โƒ— ⋅ ๐‘Ÿโƒ—
cos ๐œ‘ ⋅ |๐‘Ÿโƒ—| = |๐‘˜
๐œ†
Δ′ = sin ๐›ผ ⋅ |๐‘Ÿโƒ—| = sin(๐œ‘ ′ − 90°) ⋅ |๐‘Ÿโƒ—| = − cos(๐œ‘ ′ ) ⋅ |๐‘Ÿโƒ—|
⇒ Δ๐œ‘ ′ = −
2๐œ‹
⋅ |๐‘Ÿโƒ—|
๐œ† cos ๐œ‘ ′
โƒ—โƒ— − โƒ—โƒ—โƒ—โƒ—
โƒ—โƒ— ⋅ ๐‘Ÿโƒ—
Δ๐œ‘๐‘”๐‘’๐‘  = (๐‘˜
๐‘˜ ′ ) ⋅ ๐‘Ÿโƒ— =: Δ๐‘˜
Summiere über alle Orte ๐‘Ÿโƒ—
⇒ Beugungsamplitude
+∞
โƒ—โƒ— ) ∼ ∫ ๐œŒ(๐‘Ÿโƒ—)๐‘’ −๐‘–๐›ฅ๐‘˜โƒ—โƒ—⋅๐‘Ÿโƒ— ๐‘‘ 3 ๐‘ฅ
๐ด(๐›ฅ๐‘˜
−∞
Oder umgekehrt
+∞
โƒ—โƒ— ) ⋅ ๐‘’ (+๐‘–๐›ฅ๐‘˜โƒ—โƒ—⋅๐‘Ÿโƒ—) ๐‘‘ 3 (๐›ฅ๐‘˜)
๐œŒ(๐‘Ÿโƒ—) ∼ ∫ ๐ด(๐›ฅ๐‘˜
−∞
-
i.A. werden jedoch Intensitäten gemessen (Betrag des Poynting-Vektors)
Messung ⇒ |๐ด|2 =
ฬ‚ Intensität โ‡ ๐ด ∈ โ„‚ ⇒ ๐œŒ(๐‘Ÿโƒ—) kann nicht ohne weiteres bestimmt werden
๐ด ist Funktion von
o Richtungsänderung
o Wellenlänge
Die Ladungsdichte ๐œŒ(๐‘Ÿโƒ—) ist eine Gitterfunktion und bzgl. Translation um Gittervektoren invariant, d.h. ๐œŒ(๐‘Ÿโƒ—) =
โƒ—โƒ—) mit ๐‘‡
โƒ—โƒ— = ๐‘ข๐‘Ž
๐œŒ(๐‘Ÿโƒ— + ๐‘‡
โƒ—โƒ—โƒ—โƒ—โƒ—1 + ๐‘ฃ๐‘Ž
โƒ—โƒ—โƒ—โƒ—โƒ—2 + ๐‘ค๐‘Ž
โƒ—โƒ—โƒ—โƒ—โƒ—;
3 ๐‘ข, ๐‘ฃ, ๐‘ค ∈ โ„ค.
+∞
+∞
+∞
โƒ—โƒ— ) ∼ ∫ ๐œŒ(๐‘Ÿโƒ—)๐‘’ −๐‘–Δ๐‘˜โƒ—โƒ—⋅๐‘Ÿโƒ— ๐‘‘ 3 ๐‘ฅ = ∫ ๐œŒ (๐‘ŸโŸ
โƒ—โƒ—) ๐‘’ −๐‘–Δ๐‘˜โƒ—โƒ—⋅๐‘Ÿโƒ— ๐‘‘ 3 ๐‘ฅ = ∫ ๐œŒ(๐‘Ÿฬƒโƒ—)๐‘’ −๐‘–Δ๐‘˜โƒ—โƒ—⋅(๐‘Ÿฬƒโƒ—−๐‘‡โƒ—โƒ—) ๐‘‘ 3 ๐‘ฅฬƒ
๐ด(Δ๐‘˜
โƒ—+๐‘‡
−∞
−∞
โ‰”๐‘Ÿฬƒโƒ—
−∞
+∞
โƒ—โƒ—
โƒ—โƒ— โƒ—
=โŸ
๐‘’ +๐‘–Δ๐‘˜⋅๐‘‡โƒ—โƒ— ∫ ๐œŒ(๐‘Ÿฬƒโƒ—)๐‘’ −๐‘–Δ๐‘˜⋅๐‘Ÿฬƒ ๐‘‘ 3 ๐‘ฅฬƒ
=1
−∞
โƒ—โƒ— ) ≠ 0 muss gelten (notwendige Bedingung)
⇒ Damit ๐ด(Δ๐‘˜
โƒ—โƒ— ⋅ ๐‘‡
โƒ—โƒ— = ๐‘š ⋅ 2๐œ‹
๐›ฅ๐‘˜
Also nur in bestimmten Richtungen kann die Beugungsamplitude von Null verschieden sein.
โƒ—โƒ— = โ„Ž๐ด
โƒ—โƒ—โƒ—โƒ—โƒ—1 + ๐‘˜๐ด
โƒ—โƒ—โƒ—โƒ—โƒ—2 + ๐‘™๐ด
โƒ—โƒ—โƒ—โƒ—โƒ—3
ANSATZ: ๐›ฅ๐‘˜
โ„Ž, ๐‘˜, ๐‘™ ∈ โ„ค
โƒ—โƒ—โƒ—โƒ—โƒ—1 + ๐‘˜๐ด
โƒ—โƒ—โƒ—โƒ—โƒ—2 + ๐‘™๐ด
โƒ—โƒ—โƒ—โƒ—โƒ—3 ) ⋅ (๐‘ข๐‘Ž
⇒ (โ„Ž๐ด
โƒ—โƒ—โƒ—โƒ—โƒ—1 + ๐‘ฃ๐‘Ž
โƒ—โƒ—โƒ—โƒ—โƒ—2 + ๐‘ค๐‘Ž
โƒ—โƒ—โƒ—โƒ—โƒ—)
3 = ๐‘š ⋅ 2๐œ‹
⇒ โƒ—โƒ—โƒ—โƒ—
๐ด๐‘– ⋅ โƒ—โƒ—โƒ—โƒ—
๐‘Ž๐‘— = 2๐œ‹๐›ฟ๐‘–๐‘—
12
1. Kristalline, quasi-kristalline und amorphe Festkörper | Moderne Experimentalphysik II - Optik
ERLÄUTERUNG:
BEISPIEL:
1. ALTERNATIVE:
ฬƒ ⋅ โƒ—โƒ—โƒ—โƒ—
โƒ—โƒ—โƒ—โƒ—
๐ด
๐‘– ๐‘Ž๐‘— = 2๐œ‹ ∀๐‘–, ๐‘—
⇒ โƒ—โƒ—โƒ—โƒ—
๐ดฬƒ๐‘– spannen nicht den Raum auf.
2. ALTERNATIVE:
ฬƒ ⋅ โƒ—โƒ—โƒ—โƒ—โƒ—
โƒ—โƒ—โƒ—โƒ—โƒ—
๐ด
1 ๐‘Ž1 = 2๐œ‹
ฬƒ ⋅ โƒ—โƒ—โƒ—โƒ—โƒ—
โƒ—โƒ—โƒ—โƒ—โƒ—
๐ด
1 ๐‘Ž2 = 2๐œ‹
ฬƒ ⋅ โƒ—โƒ—โƒ—โƒ—โƒ—
โƒ—โƒ—โƒ—โƒ—โƒ—
๐ด
1 ๐‘Ž3 = 0
BEHAUPTUNG:
โƒ—โƒ—โƒ—โƒ—
๐ด๐‘– = ๐œ–๐‘–๐‘—๐‘˜ ⋅ 2๐œ‹ ⋅
13
(๐‘Ž
โƒ—โƒ—โƒ—โƒ—๐‘— × โƒ—โƒ—โƒ—โƒ—โƒ—)
๐‘Ž๐‘˜
โƒ—โƒ—โƒ—โƒ—โƒ—
๐‘Ž1 ⋅ (๐‘Ž
โƒ—โƒ—โƒ—โƒ—โƒ—2 × โƒ—โƒ—โƒ—โƒ—โƒ—)
๐‘Ž3
1. Kristalline, quasi-kristalline und amorphe Festkörper | Moderne Experimentalphysik II - Optik
bzw.
๐‘Ž๐‘– = ๐œ–๐‘–๐‘—๐‘˜ ⋅ 2๐œ‹ ⋅
โƒ—โƒ—โƒ—โƒ—
โƒ—โƒ—โƒ—โƒ—๐‘— × โƒ—โƒ—โƒ—โƒ—โƒ—
(๐ด
๐ด๐‘˜ )
โƒ—โƒ—โƒ—โƒ—โƒ—1 ⋅ (๐ด
โƒ—โƒ—โƒ—โƒ—โƒ—2 × โƒ—โƒ—โƒ—โƒ—โƒ—
๐ด
๐ด3 )
BEWEIS:
โƒ—โƒ—โƒ—โƒ—โƒ—
๐ด1 = 2๐œ‹ ⋅
โƒ—โƒ—โƒ—โƒ—โƒ—
๐ด1 ⋅ โƒ—โƒ—โƒ—โƒ—โƒ—
๐‘Ž1 = 2๐œ‹ ฬŒ
โƒ—โƒ—โƒ—โƒ—โƒ—2 × โƒ—โƒ—โƒ—โƒ—โƒ—
๐‘Ž
๐‘Ž3
โƒ—โƒ—โƒ—โƒ—โƒ—
๐‘Ž1 ⋅ (๐‘Ž
โƒ—โƒ—โƒ—โƒ—โƒ—2 × โƒ—โƒ—โƒ—โƒ—โƒ—)
๐‘Ž3
โƒ—โƒ—โƒ—โƒ—โƒ—
๐ด1 ⋅ โƒ—โƒ—โƒ—โƒ—โƒ—
๐‘Ž2 = 0 ฬŒ
โƒ—โƒ—โƒ—โƒ—โƒ—
๐ด1 ⋅ โƒ—โƒ—โƒ—โƒ—โƒ—
๐‘Ž3 = 0 ฬŒ
Die โƒ—โƒ—โƒ—โƒ—
๐ด๐‘– spannen das reziproke Gitter auf.
โƒ—โƒ—โƒ—โƒ—โƒ—2 + ๐‘™๐ด
โƒ—โƒ—โƒ—โƒ—โƒ—3
๐บโƒ— = โ„Ž ⋅ โƒ—โƒ—โƒ—โƒ—โƒ—
๐ด1 + ๐‘˜๐ด
[๐บโƒ— ] = ๐‘š−1
๐บโƒ— ist der reziproke Gittervektor.
Damit können wir die Beugungsbedingung schreiben:
โƒ—โƒ— = ๐บโƒ—
๐›ฅ๐‘˜
oder durch Multiplikation von links
โƒ—โƒ— = 2๐œ‹โ„Ž
๐‘Ž1 ⋅ ๐›ฅ๐‘˜
โƒ—โƒ—โƒ—โƒ—โƒ—
โƒ—โƒ— = 2๐œ‹๐‘˜ ๐ฟ๐‘Ž๐‘ข๐‘’ − ๐บ๐‘™๐‘’๐‘–๐‘โ„Ž๐‘ข๐‘›๐‘”๐‘’๐‘›
⇒ โƒ—โƒ—โƒ—โƒ—โƒ—
๐‘Ž2 ⋅ ๐›ฅ๐‘˜
โƒ—โƒ— = 2๐œ‹๐‘™
โƒ—โƒ—โƒ—โƒ—โƒ—
๐‘Ž3 ⋅ ๐›ฅ๐‘˜
โƒ—โƒ— = ๐บโƒ— und |๐‘˜
โƒ—โƒ— | = |๐‘˜
โƒ—โƒ— ′ |
oder auch mit Δ๐‘˜
โƒ—โƒ— = ๐‘˜
โƒ—โƒ— − ๐‘˜
โƒ—โƒ— ′ ⇔ ๐‘˜
โƒ—โƒ— ′ = ๐‘˜
โƒ—โƒ— − ๐บโƒ—
๐บโƒ— = Δ๐‘˜
2
โƒ—โƒ— ′2 = (๐‘˜
โƒ—โƒ— − ๐บโƒ— ) = ๐‘˜
โƒ—โƒ— ′2 − 2๐‘˜
โƒ—โƒ—๐บโƒ— + ๐บโƒ— 2
⇒๐‘˜
โƒ—โƒ— ๐ต๐‘Ÿ๐‘–๐‘™๐‘™๐‘œ๐‘ข๐‘–๐‘› − ๐ต๐‘’๐‘‘๐‘–๐‘›๐‘”๐‘ข๐‘›๐‘”
⇒ ๐บโƒ— 2 = 2๐บโƒ— ⋅ ๐‘˜
โƒ—โƒ—| ⋅ cos โˆข(๐บโƒ— , ๐‘˜
โƒ—โƒ—)
⇒ |๐บโƒ— | ⋅ |๐บโƒ— | = 2 ⋅ |๐บโƒ— | ⋅ |๐‘˜
๐บโƒ— ⊥ Ebene (โ„Ž๐‘˜๐‘™) ⇒ Übungen
14
|๐บโƒ— | = ๐‘š ⋅
2๐œ‹
๐‘‘(โ„Ž๐‘˜๐‘™)
⇒ Übungen
1. Kristalline, quasi-kristalline und amorphe Festkörper | Moderne Experimentalphysik II - Optik
โƒ—โƒ—| ⋅ sin ๐œ— = ๐‘š ⋅
⇒ |๐บโƒ— | = 2 ⋅ |๐‘˜
2๐œ‹
2๐œ‹
=2⋅
⋅ sin ๐œ—
๐‘‘(โ„Ž๐‘˜๐‘™)
๐œ†
⇒ 2 ⋅ ๐‘‘ ⋅ ๐‘ ๐‘–๐‘› ๐œ— = ๐‘š ⋅ ๐œ† ๐ต๐‘Ÿ๐‘Ž๐‘”๐‘”๐‘ ๐‘โ„Ž๐‘’ ๐ต๐‘’๐‘ข๐‘”๐‘ข๐‘›๐‘”
Mögliche Darstellungen der Beugungsbedingung:
๐‘š๐œ† = 2๐‘‘ ⋅ ๐‘ ๐‘–๐‘› ๐œ—
โƒ—โƒ— = ๐บโƒ—
๐›ฅ๐‘˜
โƒ—โƒ— = 2๐œ‹โ„Ž๐‘–
๐‘Ž๐‘– ⋅ ๐›ฅ๐‘˜
โƒ—โƒ—โƒ—โƒ—
โƒ—โƒ—
๐บโƒ— 2 = 2๐บโƒ— ⋅ ๐‘˜
Geometrische Interpretation der Brillouin-Bedingung
⇒
โƒ—โƒ— ⋅ ๐บฬ‚โƒ—
1 ๐‘˜
=
2
|๐บโƒ— |
๐บฬ‚โƒ— =
๐บโƒ—
|๐บโƒ— |
BEISPIEL: sc (Ortsraum und im reziproken Raum)
โƒ—โƒ— erfüllen die obige Beugungsbedingung. Bilden wir alle Mittelsenkrechten zu
Die eingezeichneten ๐‘˜
allen ๐บโƒ— entsteht eine Zone, die wir als 1. Brillouin-Zone bezeichnen wollen.
Die 1. Brillouin-Zone ist die Wigner-Seitz-Zelle des reziproken Gitters.
โƒ—โƒ—, die die Beugungsbedingungen
Vom Ursprung aus gesehen ist ihre Brandung die Menge aller kleinsten ๐‘˜
erfüllen.
BEISPIEL: einfach kubisches Raumgitter (sc)
๐‘Ž1 = ๐‘Ž ⋅ โƒ—โƒ—โƒ—โƒ—
โƒ—โƒ—โƒ—โƒ—โƒ—
๐‘’ฬ‚๐‘ฅ
โƒ—โƒ—โƒ—โƒ—โƒ—
๐‘Ž2 = ๐‘Ž ⋅ โƒ—โƒ—โƒ—โƒ—โƒ—
๐‘’ฬ‚๐‘ฆ
๐‘Ž3 = ๐‘Ž ⋅ โƒ—โƒ—โƒ—โƒ—
โƒ—โƒ—โƒ—โƒ—โƒ—
๐‘’ฬ‚๐‘ง
Einsetzen in allgemeine Vorschrift:
โƒ—โƒ—โƒ—โƒ—
๐ด๐‘– = ๐œ–๐‘–๐‘—๐‘˜ ⋅ 2๐œ‹ ⋅
15
โƒ—โƒ—โƒ—โƒ—๐‘— × โƒ—โƒ—โƒ—โƒ—โƒ—
๐‘Ž
๐‘Ž๐‘˜
๐‘Ž1 ⋅ (๐‘Ž
โƒ—โƒ—โƒ—โƒ—โƒ—2 × โƒ—โƒ—โƒ—โƒ—โƒ—)
๐‘Ž3
1. Kristalline, quasi-kristalline und amorphe Festkörper | Moderne Experimentalphysik II - Optik
⇒ โƒ—โƒ—โƒ—โƒ—โƒ—
๐ด1 = 1 ⋅ 2๐œ‹ ⋅
โƒ—โƒ—โƒ—โƒ—โƒ—2 × โƒ—โƒ—โƒ—โƒ—โƒ—
๐‘Ž
๐‘Ž3
๐‘Ž2 โƒ—โƒ—โƒ—โƒ—
๐‘’ฬ‚๐‘ฅ 2๐œ‹ ฬ‚
= 2๐œ‹ ⋅
=
⋅ โƒ—โƒ—โƒ—โƒ—
๐‘’๐‘ฅ
๐‘Ž1 ⋅ (๐‘Ž
โƒ—โƒ—โƒ—โƒ—โƒ—2 × โƒ—โƒ—โƒ—โƒ—โƒ—)
๐‘Ž3
๐‘Ž3
๐‘Ž
analog dazu erhält man
⇒ โƒ—โƒ—โƒ—โƒ—โƒ—
๐ด2 =
2๐œ‹ ฬ‚
⋅ โƒ—โƒ—โƒ—โƒ—โƒ—
๐‘’๐‘ฆ
๐‘Ž
โƒ—โƒ—โƒ—โƒ—โƒ—
๐ด3 =
2๐œ‹ ฬ‚
⋅ โƒ—โƒ—โƒ—โƒ—
๐‘’๐‘ง
๐‘Ž
⇒ Das reziproke Gitter ist wieder einfach kubisch.
BEISPIEL: Reziprokes Gitter des kubisch raumzentrierten Gitters (bcc)
1
๐‘Ž1 = ๐‘Ž(๐‘’ฬ‚๐‘ฅ + ๐‘’ฬ‚๐‘ฆ − ๐‘’ฬ‚๐‘ง )
โƒ—โƒ—โƒ—โƒ—โƒ—
2
1
๐‘Ž2 = ๐‘Ž(−๐‘’ฬ‚๐‘ฅ + ๐‘’ฬ‚๐‘ฆ + ๐‘’ฬ‚๐‘ง )
โƒ—โƒ—โƒ—โƒ—โƒ—
2
1
๐‘Ž3 = ๐‘Ž(๐‘’ฬ‚๐‘ฅ − ๐‘’ฬ‚๐‘ฆ + ๐‘’ฬ‚๐‘ง )
โƒ—โƒ—โƒ—โƒ—โƒ—
2
โƒ—โƒ—โƒ—โƒ—
๐ด๐‘– = ๐œ–๐‘–๐‘—๐‘˜ ⋅ 2๐œ‹ ⋅
โƒ—โƒ—โƒ—โƒ—โƒ—
๐ด1 = 1 ⋅ 2๐œ‹ ⋅
๐‘Ž๐‘— × โƒ—โƒ—โƒ—โƒ—โƒ—
โƒ—โƒ—โƒ—โƒ—
๐‘Ž๐‘˜
โƒ—โƒ—โƒ—โƒ—โƒ—(๐‘Ž
๐‘Ž
โƒ—โƒ—โƒ—โƒ—โƒ—
×
๐‘Ž3
โƒ—โƒ—โƒ—โƒ—โƒ—)
1 2
โƒ—โƒ—โƒ—โƒ—โƒ—2 × โƒ—โƒ—โƒ—โƒ—โƒ—
๐‘Ž
๐‘Ž3
๐‘Ž1 โƒ—โƒ—โƒ—โƒ—โƒ—2 × โƒ—โƒ—โƒ—โƒ—โƒ—)
โƒ—โƒ—โƒ—โƒ—โƒ—(๐‘Ž
๐‘Ž3
1
1
⇒ โƒ—โƒ—โƒ—โƒ—โƒ—
๐‘Ž2 × โƒ—โƒ—โƒ—โƒ—โƒ—
๐‘Ž3 = ๐‘Ž2 ⋅ (๐‘’ฬ‚๐‘ง + ๐‘’ฬ‚๐‘ฆ − ๐‘’ฬ‚๐‘ง + ๐‘’ฬ‚๐‘ฅ + ๐‘’ฬ‚๐‘ฆ + ๐‘’ฬ‚๐‘ง ) = ๐‘Ž2 (๐‘’ฬ‚๐‘ฅ + ๐‘’ฬ‚)
๐‘ฆ
4
2
⇒ โƒ—โƒ—โƒ—โƒ—โƒ—(๐‘Ž
๐‘Ž1 โƒ—โƒ—โƒ—โƒ—โƒ—2 × โƒ—โƒ—โƒ—โƒ—โƒ—โƒ—)
๐‘Ž3 =
๐‘Ž
๐‘Ž2 ๐‘Ž3
(๐‘’ฬ‚๐‘ฅ + ๐‘’ฬ‚๐‘ฆ − ๐‘’ฬ‚๐‘ง )(๐‘’ฬ‚๐‘ฅ + ๐‘’ฬ‚)
=
⋅2
๐‘ฆ ⋅
2
2
4
⇒ โƒ—โƒ—โƒ—โƒ—โƒ—
๐ด1 =
2๐œ‹
(๐‘’ฬ‚ + ๐‘’ฬ‚)
๐‘ฆ
๐‘Ž ๐‘ฅ
Analog dazu für โƒ—โƒ—โƒ—โƒ—โƒ—
๐ด2 und โƒ—โƒ—โƒ—โƒ—โƒ—
๐ด3 :
โƒ—โƒ—โƒ—โƒ—โƒ—
๐ด2 =
Raumgitter
sc
bcc
fcc
16
2๐œ‹
(…
๐‘Ž
โƒ—โƒ—โƒ—โƒ—โƒ—
๐ด3 =
2๐œ‹
(…
๐‘Ž
Reziprokes Gitter
sc
fcc
bcc
1. Kristalline, quasi-kristalline und amorphe Festkörper | Moderne Experimentalphysik II - Optik
1.2.1 DIE ANALYSE DER BASIS-STRUKTURFAKTOREN
Wir hatten
∞
โƒ—โƒ—) ∼ ∫ ๐œŒ(๐‘Ÿโƒ—) ⋅ ๐‘’ −๐‘–๐ด๐‘˜โƒ—โƒ—⋅๐‘Ÿโƒ— ๐‘‘ 3 ๐‘ฅ I
๐ด(Δ๐‘˜
−∞
โƒ—โƒ—
โƒ—โƒ—) ∼ ๐‘ ∫ ๐œŒ(๐‘Ÿโƒ—)๐‘’ −๐‘–๐ด๐‘˜⋅๐‘Ÿโƒ— ๐‘‘ 3 ๐‘ฅ
⇒ ๐ด(Δ๐‘˜
โŸ
๐ธ๐‘
Strukturfaktor ๐‘†๐บ
โƒ—โƒ—โƒ—
Enthält die Elementarzelle weiterhin ๐‘  Atome, können wir ๐œŒ(๐‘Ÿโƒ—) schreiben als
๐‘ 
๐œŒ(๐‘Ÿโƒ—) = ∑ ๐œŒ๐‘— (๐‘Ÿโƒ— − โƒ—๐‘Ÿโƒ—)
๐‘—
๐‘—=1
wobei โƒ—๐‘Ÿโƒ—๐‘— das Zentrum des ๐‘—-ten Atoms ist.
๐‘ 
๐‘ 
๐‘†๐บโƒ— = ∑ ๐œŒ๐‘— (๐‘Ÿโƒ— − โƒ—๐‘Ÿโƒ—)๐‘’
๐‘—
๐‘—=1
๐‘— ๐‘‘3 ๐‘ฅ
๐‘‘ ๐‘ฅ = ∑ ๐‘’ −๐‘–๐บโƒ— ⋅๐‘Ÿโƒ—โƒ—โƒ—โƒ—๐‘— ⋅ ∫ ๐œŒ๐‘— (๐‘Ÿโƒ— − โƒ—๐‘Ÿ๐‘—โƒ—)๐‘’ −๐‘–๐บโƒ— ⋅(๐‘Ÿโƒ—−๐‘Ÿโƒ—โƒ—โƒ—โƒ—)
๐‘—=1
โŸ
๐ธ๐‘
−๐‘–๐บโƒ— ⋅๐‘Ÿโƒ— 3
Atomformfaktor ๐‘“๐‘—
๐‘ 
⇒ ๐‘†๐บโƒ— = ∑ ๐‘’ −๐‘–๐บโƒ— ⋅๐‘Ÿโƒ—โƒ—โƒ—โƒ—๐‘— ⋅ ๐‘“๐‘—
(∗)
๐‘—=1
โƒ—โƒ—โƒ—โƒ—โƒ—1 + ๐‘˜๐ด
โƒ—โƒ—โƒ—โƒ—โƒ—2 + ๐‘™๐ด
โƒ—โƒ—โƒ—โƒ—โƒ—3 )(๐‘ฅ1๐‘— ⋅ โƒ—โƒ—โƒ—โƒ—โƒ—
oder mit ๐บโƒ— ⋅ โƒ—๐‘Ÿ๐‘—โƒ— = (โ„Ž๐ด
๐‘Ž1 + ๐‘ฅ2๐‘— ⋅ โƒ—โƒ—โƒ—โƒ—โƒ—
๐‘Ž2 + ๐‘ฅ3๐‘— ⋅ โƒ—โƒ—โƒ—โƒ—โƒ—)
๐‘Ž3 = 2๐œ‹(…
๐‘ 
๐‘†๐บโƒ— (โ„Ž๐‘˜๐‘™) = ∑ ๐‘“๐‘— ⋅ ๐‘’ −2๐œ‹๐‘–(โ„Ž๐‘ฅ๐‘–๐‘— +๐‘˜๐‘ฅ2๐‘— +๐‘™๐‘ฅ3๐‘— )
๐‘—=1
! Selbst wenn die Beugungsbedingung erfüllt ist, kann der Strukturfaktor und damit die Beugungsintensität Null
sein.
BEISPIEL: Strukturfaktoren des kubisch raumzentrierten Gitters (bcc), bei z.B. metallischem ๐‘๐‘Ž
Betrachte kubische Einheitszelle, je ein identisches Atom bei
1
2
1
โƒ—โƒ—โƒ—โƒ—
๐‘Ÿ2 =
2
1
( 2)
0
๐‘Ÿ1 = (0)
0
1
⇒ ๐‘†๐บโƒ— (โ„Ž, ๐‘˜, ๐‘™) = ๐‘“ (1 + ๐‘’ −2๐œ‹๐‘–⋅2
(โ„Ž+๐‘˜+๐‘™)
)={
0
2๐‘“
โ„Ž + ๐‘˜ + ๐‘™ ungerade
โ„Ž + ๐‘˜ + ๐‘™ gerade
also z.B. keine „Reflexe“ (1 0 0), (3 0 0), (1 1 1)
I
Eigentlich Integral über endlichen Kristall mit ๐‘ Zellen
17
1. Kristalline, quasi-kristalline und amorphe Festkörper | Moderne Experimentalphysik II - Optik
1.2.2 DER DEBYE-WALLER-FAKTOR
Bei endlichen Temperaturen sind die Orte ๐‘Ÿ๐‘— nicht fest, sondern fluktuieren zeitlich, also
โƒ—๐‘Ÿ๐‘—โƒ— → โƒ—โƒ—โƒ—โƒ—โƒ—
๐‘Ÿ๐‘—0 + ๐‘ข
โƒ—โƒ—(๐‘ก)
Einsetzen in (∗)
๐‘ 
0
โƒ— โƒ—โƒ—โƒ—โƒ—โƒ—
⇒ ๐‘†๐บโƒ— = ∑ ๐‘’ −๐‘–๐บ ⋅๐‘Ÿ๐‘— ๐‘’ −๐‘–๐บโƒ— ⋅๐‘ขโƒ—โƒ— ๐‘“๐‘—
๐‘—=1
In die Messung geht der Mittelwert ein, also
๐‘ 
โƒ—โƒ—โƒ—โƒ—โƒ—
0
⟨๐‘†๐บโƒ— ⟩ = ∑ ๐‘’ −๐‘–๐บโƒ— ⋅๐‘Ÿ๐‘— ๐‘“๐‘—
๐‘—=1
⟨๐‘’ −๐‘–๐บโƒ— ⋅๐‘ขโƒ—โƒ— ⟩
โŸ
kleine Fluktuation
→Taylor
1
2
๐‘’ −๐‘–๐บโƒ— ⋅๐‘ขโƒ—โƒ— ≈ 1 − ๐‘–๐บโƒ— ⋅ ๐‘ข
โƒ—โƒ— − (๐บโƒ— ⋅ ๐‘ข
โƒ—โƒ—) + โ‹ฏ
2
1
2
⇒ ⟨๐‘’ −๐‘–๐บโƒ— ⋅๐‘ขโƒ—โƒ— ⟩ = ⟨1⟩ − ๐‘– ⟨๐บ
โƒ—โƒ—⟩ I − ⟨(๐บโƒ— ⋅ ๐‘ข
โƒ—โƒ—) ⟩
โŸโƒ— ⋅ ๐‘ข
2
=0
2
⟨(๐บโƒ— ⋅ ๐‘ข
โƒ—โƒ—) ⟩ = ⟨๐บโƒ— 2 ⟩ ⋅ ⟨๐‘ข
โƒ—โƒ—2 ⟩ ⋅ cos
โŸ 2 (๐œƒ)
=
1
3
1 โƒ—2 2
1
⟨๐‘ข ⟩
⟨๐‘’ −๐‘–๐บโƒ— ⋅๐‘ขโƒ—โƒ— ⟩ = 1 − ⟨๐บโƒ— 2 ⟩⟨๐‘ข
โƒ—โƒ—2 ⟩ + โ‹ฏ ≈ ๐‘’ −6๐บ โƒ—โƒ—
6
⇒ mit steigendem Schwankungsquadrat ⟨๐‘ข
โƒ—โƒ—2 ⟩ sinkt die Beugungsintensität.
ANNAHME: Schwingungen wie harmonischer Oszillator.
⇒ Mittlere kinetische Energie = mittlere potentielle Energie und 3 Freiheitsgrade
3
1
1
๐‘˜๐ต ๐‘‡ = ๐ท⟨๐‘ข
โƒ—โƒ—2 ⟩ = ๐‘š๐œ”2 ⟨๐‘ข
โƒ—โƒ—2 ⟩
2
2
2
⇒ ⟨๐‘ข
โƒ—โƒ—2 ⟩ =
⇒ ๐ผ = ๐ผ0 ๐‘’
3๐‘˜๐ต
๐‘‡
๐‘š๐œ” 2
๐‘˜ ๐‘‡
− ๐ต 2๐บ2
๐‘š๐œ”
2
=
ฬ‚ Beugungsintensität = ๐‘“(๐‘‡) ∼ |๐‘†๐บโƒ— |
I
entspricht nur korrelierten Fluktuationen
18
1. Kristalline, quasi-kristalline und amorphe Festkörper | Moderne Experimentalphysik II - Optik
EXPERIMENTELLE METHODEN
LAUE-VERFAHREN:
Einfallswinkel ๐œƒ fest und ๐œ† polychromatisch
⇒ Orientierung bekannter Kristallstrukturen
DREHKRISTALLVERFAHREN:
⇒ Bestimmung von Gitterkonstanten
PULVERMETHODE:
keine Einkristalle, sondern Pulver (⇒ beliebig orientiert) – ๐œ† fest.
19
1. Kristalline, quasi-kristalline und amorphe Festkörper | Moderne Experimentalphysik II - Optik
1.3 AMORPHE UND QUASI-KRISTALLINE FESTKÖRPER
Kristalle haben sowohl eine Nahordnung als auch eine Fernordnung.
QUASI-KRISTALLE:
? ∃ Laue-Beugungsbilder mit 5- bzw. 10-zähligen Drehachsen ∉ {1,2,3,4,6}?
1984 fand Daniel Shechtman Festkörper mit 5- bzw. 10-zähligen Drehachsen.
3๐ท Quasi-Kristalle kann man erzeugen durch einen 6๐ท sc Kristall, der im Raum gedreht und dann auf 3๐ท
„projiziert“ wird.
VERANSCHAULICHUNG MIT 1๐ท QUASI-KRISTALL:
tan ๐›ผ =
๐‘›
๐‘š
๐‘›, ๐‘š ∈ โ„•
mit 1๐ท-Periode ๐‘Ž′ = ๐‘Ž√๐‘›2 + ๐‘š2 , falls ๐‘›, ๐‘š teilerfremd sind.
Idee: ๐‘Ž′ → ∞ für irrationale Werte von tan(๐›ผ)
? Was ist eine besonders irrationale Zahl ? - ! goldene Zahl ฯ• !
๐œ™=
20
๐ด ๐ด + ๐ต 1 + √5
=
=
≈ 1,618 …
๐ต
๐ด
2
1. Kristalline, quasi-kristalline und amorphe Festkörper | Moderne Experimentalphysik II - Optik
=1+
๐ต
1
1
=1+ =1+
๐ด
๐ด
๐œ™
๐ต
๐œ™ =1+
1
=
๐œ™ 1+
1
1
1+
1
1+โ‹ฏ
oder über Fibonacci-Folge
๐‘“๐‘›+1 = ๐‘“๐‘› + ๐‘“๐‘›−1
⇒ ๐œ™ = lim
๐‘›→∞
⇒
๐‘“๐‘›+1
1
= 1+
๐‘“
๐‘“๐‘›
๐‘›
๐‘“๐‘›−1
๐‘“๐‘›+1
2 3 5 8 13
= 1; ; ; ; ; ; …
๐‘“๐‘›
1 2 3 5 6
๐‘“๐‘› = 0,1,1,2,3,5,8,13,21,34,55, …
⇒ tan(๐›ผ) =
1
= 0.618 …
๐œ™
⇒ ๐›ผ ≈ 31,7175 … °
Quasi-Kristalle haben eine Fernordnung, die aber nicht periodisch ist.
AMORPHE FESTKÖRPER:
๏ƒ˜
๏ƒ˜
Die Atompositionen sind nicht ganz zufällig, bzw. es gibt Korrelation.
Es gibt eine Nahordnung, aber keine Fernordnung
Die Nahordnung kann man quantifizieren durch die Paarverteilungsfunktion ๐‘”(๐‘Ÿ)
Volumen−Teilchendichte;[ρ]=m−3
โž
๐œŒ
⋅ ๐‘”(๐‘Ÿ) ⋅ 4๐œ‹๐‘Ÿ 2 ๐‘‘๐‘Ÿ ;
[๐‘”] = 1
sei die (mittlere) Teilchenzahl in einer Kugelschale mit Radius ๐‘Ÿ und Dicke ๐‘‘๐‘Ÿ wenn bei ๐‘Ÿ = 0 bereits ein
Teilchen sitzt.
BEISPIEL: streng zufällige homogene Verteilung
21
1. Kristalline, quasi-kristalline und amorphe Festkörper | Moderne Experimentalphysik II - Optik
BEISPIEL: 1๐ท-Kette mit Periode ๐‘Ž
BEISPIEL: amorpher Festkörper aus harten Kugeln mit Radius ๐‘…, ๐‘Ž = 2๐‘…
hier kann keine harte Kugel sein
⇒ Beugungsbild zeigt schwach ausgeprägte Ringe um die 0-te Ordnung.
22
1. Kristalline, quasi-kristalline und amorphe Festkörper | Moderne Experimentalphysik II - Optik
2. DIE DYNAMIK DES KRISTALLGITTERS
2.1. PHONONEN UND IHRE DISPERSIONSRELATION
1๐ท-MODELL, EINATOMIGE BASIS:
2 transversale Schwingungen
๐‘€๐‘ข๐‘›ฬˆ = ๐ท((๐‘ข๐‘›+1 − ๐‘ข๐‘› ) − (๐‘ข๐‘› − ๐‘ข๐‘›−1 )) = ๐ท(๐‘ข๐‘›+1 − 2๐‘ข๐‘› + ๐‘ข๐‘›−1 )
๐ท kann für longitudinal/transversal verschieden sein.
ANSATZ:
๐‘ข๐‘› = ๐‘ข ⋅ ๐‘’ ๐‘–๐‘˜๐‘Ž⋅๐‘› ⋅ ๐‘’ −๐‘–๐œ”๐‘ก
⇒ −๐œ”2 ๐‘š๐‘ข ⋅ ๐‘’ ๐‘–๐‘˜๐‘Ž๐‘› ⋅ ๐‘’ −๐‘–๐œ”๐‘ก = ๐ท(๐‘ข๐‘’ ๐‘–๐‘˜๐‘Ž๐‘› ๐‘’ −๐‘–๐œ”๐‘ก ๐‘’ ๐‘–๐‘˜๐‘Ž − 2๐‘ข๐‘’ ๐‘–๐‘˜๐‘Ž๐‘› ๐‘’ −๐‘–๐œ”๐‘ก + ๐‘ข๐‘’ ๐‘–๐‘˜๐‘Ž๐‘› ๐‘’ −๐‘–๐œ”๐‘ก ๐‘’ −๐‘–๐‘˜๐‘Ž )
๐ท
๐ท
๐ท
1
๐œ”2 = (2 − (๐‘’ ๐‘–๐‘˜๐‘Ž + ๐‘’ −๐‘–๐‘˜๐‘Ž )) = 2 (1 − cos(๐‘˜๐‘Ž)) = 4 sin2 ( ๐‘˜๐‘Ž)
๐‘€
๐‘€
๐‘€
2
๐ท
1
⇒ ๐œ” = (+ −)2√ |๐‘ ๐‘–๐‘› ( ๐‘˜๐‘Ž)|
๐‘€
2
+ wegen ๐‘˜ → −๐‘˜ Symmetrie
PHONON-DISPERSIONSRELATION
GRAPHISCH:
1.Brillouin-Zone (=Wigner-Seitz-Zelle des reziproken Gitters)
23
2. Die Dynamik des Kristallgitters | Moderne Experimentalphysik II - Optik
Für |๐‘˜| โ‰ช
๐œ‹
๐‘Ž
⇒
๐œ”
๐‘˜
๐ท
= ๐‘๐‘œ๐‘›๐‘ ๐‘ก. = √ ๐‘Ž = Schallgeschwindigkeit
๐‘€
Die 1. Brillouin-Zone enthält alle Information
|๐‘˜| <
๐œ‹
๐‘Ž
|๐‘˜| >
๐œ‹
๐‘Ž
Physikalisch ist die Auslenkung nur an den Gitterpunkten relevant! Phononen sind die Quanten der klassischen
(harmonischen) Gitterschwingungen.
1๐ท-MODELL, ZWEIATOMIGE BASIS:
… (längere Rechnung)
1
1
1
1 2
4
1
⇒ ๐œ”2 = ๐ท ( + ) ± √( + ) −
⋅ ๐‘ ๐‘–๐‘›2 ( ๐‘˜๐‘Ž)
๐‘€1 ๐‘€2
๐‘€1 ๐‘€2
๐‘€1 ๐‘€2
2
VERANSCHAULICHUNGEN:
๏‚ท
Betrachte M2 โ‰ซ M1 ⇒ ๐‘€2 fest: alle ๐‘€1 schwingen im Gleichtakt gegen ๐‘€2 ⇒ endliche Frequenz ๐œ” bei
๐‘˜ = 0.
24
2. Die Dynamik des Kristallgitters | Moderne Experimentalphysik II - Optik
๏‚ท
Betrachte M1 = M2 ⇒ wie einatomige Kette nur ๐‘Ž → 2๐‘Ž (nicht-primitive Einheitszelle) ⇒ Rand der 1.
๐œ‹
๐œ‹
๐‘Ž
2๐‘Ž
Brillouin-Zone →
๏‚ท
Betrachte M1 ≠ M2 , ๐‘€2 > ๐‘€1
TRANSVERSAL OPTISCHE (TO) PHONONEN
25
2. Die Dynamik des Kristallgitters | Moderne Experimentalphysik II - Optik
TRANSVERSAL AKUSTISCHE (TA) PHONONEN
Man hat „TO,TA,LO,LA“ Phononen.
ZWEIATOMIGE BASIS:
๏‚ท
๏‚ท
3 akustische Zweige
3 optische Zweige
(1 LA, 2TA)
(1 LO, 2TO)
๐‘-ATOMIGE BASIS:
๏‚ท
๏‚ท
3 akustische Zweige
3๐‘-3 optische Zweige
EXPERIMENTELLE BESTIMMUNG DER PHONONDISPERSIONSRELATION
INELASTISCHE NEUTRONENSTREUUNG:
โƒ—โƒ—โƒ—โƒ—โƒ—
โƒ— โƒ—โƒ—
Δ๐‘˜
๐‘› = ๐บ ± ๐‘˜ (inelastisch)
+=
ฬ‚ Emmision eines Phonons
−=
ฬ‚ Absorption eines Phonons
Energiebilanz des Neutrons:
โƒ—โƒ—)
๐ธ ′ = ๐ธ ± โ„๐œ”(๐‘˜
INELASTISCHE LICHTSTREUUNG (RAMAN-STREUUNG)
โƒ—โƒ—โƒ—โƒ—๐‘™ = ๐บ ± ๐‘˜
โƒ—โƒ—
Δ๐‘˜
= 0 , denn keine Beugung
โƒ—โƒ—)
โ„๐œ”๐‘™′ = โ„๐œ”๐‘™ ± โ„๐œ”(๐‘˜
26
2. Die Dynamik des Kristallgitters | Moderne Experimentalphysik II - Optik
๐œ”๐‘™
๐‘˜๐‘™
= ๐‘0 = Vakuumlichtgeschwindigkeit
โƒ—โƒ— = 0)
๐‘0 โ‰ซ Schallgeschwindigkeit ⇒ Photon ๐‘˜๐‘™ sehr klein ⇒ messe näherungsweise ω(k
(Analog Brillouin-Streuung für akustische Phononen.)
ELASTISCHE WECHSELWIRKUNG MIT LICHT (TRANSMISSION, REFLEXION)
โƒ—โƒ—โƒ—โƒ—๐‘™ | โ‰ช ๐œ‹ ⇒ Wechselwirkung näherungsweise mit optischen Phononen bei ๐‘˜
โƒ—โƒ— = 0 =
Wegen |๐‘˜
ฬ‚ homogene
๐‘Ž
Anregung im Ortsraum ⇒ Lorentz-Oszillator-Modell (Siehe Klassische Experimentalphysik II + III)
โƒ—โƒ— = 0 ⇒ optische dielektrische Funktion ๐œ–(๐œ”)
๐œ”0 =
ฬ‚ optische Phononenergie bei ๐‘˜
๐‘“
๐œ–๐‘
๐œ–( ๐œ”
โŸ ) = ๐œ–๐‘ (1 + 2
)
๐œ”0 − ๐œ” 2 − ๐‘“๐‘–๐›พ๐œ”
Licht ๐œ”
keine optische Wellenausbreitung ⇒ Reflexion = 100%
โƒ—โƒ— = 0 = ๐‘‘๐‘–๐‘ฃ (๐œ–๐ธโƒ—โƒ— ) auch für longitudinale Polarisation erfüllt.
๐œ”๐‘™ : longitudinal Frequenz mit ๐œ–(๐œ”) = 0 ⇒ ๐‘‘๐‘–๐‘ฃ ๐ท
27
2. Die Dynamik des Kristallgitters | Moderne Experimentalphysik II - Optik
2.2 SPEZIFISCHE WÄRME DES KRISTALLGITTERS
In der Festkörperphysik interessiert man sich oft für die Temperaturabhängigkeit von Größen, d.h. für den
thermischen Erwartungswert.
Hier innere Energie ๐‘ˆ(๐‘‡) ⇒ spezifische Wärme
๐œ•๐‘ˆ
๐ถ๐‘‰ = ( )
๐œ•๐‘‡ ๐‘‰
⇒ siehe klassische Experimentalphysik III
ERINNERUNG:
Würfel: < ๐ด > Erwartungswert Augenzahl
< ๐ด >=
∑6๐‘›=1 ๐ด๐‘› ⋅ ๐‘๐‘›
=3
∑6๐‘›=1 ๐‘๐‘›
๐ด๐‘› = 1,2,3,4,5,6
๐‘๐‘› = ๐‘๐‘œ๐‘›๐‘ ๐‘ก.
Physik:
< ๐ด >=
∑๐‘› ๐ด ๐‘› ⋅ ๐‘’
∑๐‘› ๐‘’
๐‘’
๐ธ
− ๐‘›
๐‘˜๐ต ๐‘‡
: Boltzmann-Faktor ∑๐‘› ๐‘’
๐ธ
− ๐‘›
๐‘˜๐ต ๐‘‡
๐ธ
− ๐‘›
๐‘˜๐ต ๐‘‡
๐ธ
− ๐‘›
๐‘˜๐ต ๐‘‡
: „Zustandssumme“ =
ฬ‚ Normierung
โƒ—โƒ—
BEISPIEL: Erwartungswert Zahl der Phononen ๐‘›๐‘˜โƒ—โƒ— bei Wellenvektor ๐‘˜
< ๐‘›๐‘˜โƒ—โƒ— >=
∑∞
๐‘›=0 ๐‘› ⋅ ๐‘’
∑∞
๐‘›=0 ๐‘’
mit ๐‘‹ โ‰” ๐‘’
−
−
๐‘›⋅โ„๐œ”๐‘˜
โƒ—โƒ—
−
๐‘˜๐ต ๐‘‡
๐‘›⋅โ„๐œ”๐‘˜
โƒ—โƒ—
๐‘˜๐ต ๐‘‡
โ„๐œ”โƒ—โƒ—
๐‘˜
๐‘˜๐ต ๐‘‡
๐‘ฅ
๐‘›
∑∞
๐‘ฅ
1
(1 − ๐‘ฅ)2
๐‘›=0 ๐‘› ⋅ ๐‘‹
=
=
=
= −1
∞
๐‘›
1
∑๐‘›=0 ๐‘‹
1−๐‘ฅ ๐‘ฅ −1
1−๐‘ฅ
⇒< ๐‘›๐‘˜โƒ—โƒ— >=
1
โ„๐œ”โƒ—โƒ—
− ๐‘˜
๐‘’ ๐‘˜๐ต๐‘‡
−1
Bose-Faktor
28
2. Die Dynamik des Kristallgitters | Moderne Experimentalphysik II - Optik
EINSTEIN-MODELL
Näherungen:
๏‚ท Berücksichtige nur optische Phononen
โƒ—โƒ—) = ๐œ”โƒ—โƒ— = ๐œ”0 = ๐‘๐‘œ๐‘›๐‘ ๐‘ก.
๏‚ท Dispersionslos, d.h. ๐œ”(๐‘˜
๐‘˜
๏‚ท
Polarisationsunabhängig
⇒< ๐‘ˆ >=< ∑ ๐‘›๐‘˜โƒ—โƒ— ⋅ โ„๐œ”๐‘˜โƒ—โƒ— >= 3 ⋅ โ„๐œ”0 ⋅< ๐‘›โƒ—๐‘˜โƒ— >⋅ (∑ )
โƒ—โƒ— , ๐œŽ
๐‘˜
โŸ
โŸ ๐‘˜โƒ—โƒ—
3 ๐‘ƒ๐‘œ๐‘™.
โ‰”๐‘
โƒ—โƒ—
๐‘ =
ฬ‚ Zahl der möglichen Werte von ๐‘˜
= 3 ⋅ ๐‘ ⋅ โ„๐œ”0 ⋅
mit Θ๐ธ โ‰”
โ„๐œ”0
๐‘˜๐ต
1
โ„๐œ”
− 0
๐‘’ ๐‘˜๐ต๐‘‡
=< ๐‘ˆ >
−1
=
ฬ‚ Einstein-Temperatur
๐œ•๐‘ˆ
๐›ฉ๐ธ 2
⇒ ๐ถ๐‘‰ = ( ) = 3 ⋅ ๐‘ ⋅ ( ) ๐‘˜๐ต ⋅
๐œ•๐‘‡ ๐‘‰
๐‘‡
๐›ฉ๐ธ
๐‘’๐‘‡
๐›ฉ๐ธ
2
(๐‘’ ๐‘‡ − 1)
⇒ ๐ถ๐‘‰ (๐‘‡ → 0) = 0
⇒ ๐ถ๐‘‰ (๐‘‡ → ∞) = 3๐‘๐‘˜๐ต =
ฬ‚ klassischer Grenzfall bzw. Gesetz von Dulong-Petit
GRAPHISCH:
Für einen unendlich großen Kristall ist ๐‘ = ∞. Was ist ๐‘ = ∑๐‘˜โƒ—โƒ— für einen endlichen Kristall?
Wir hatten in 1๐ท
๐‘ข(๐‘› ⋅ ๐‘Ž) = ๐‘ข๐‘› = ๐‘ข๐‘’ ๐‘–๐‘˜๐‘Ž๐‘› ๐‘’ −๐‘–๐œ”๐‘ก
Fordere periodische Randbedingung, d.h.
๐‘ข(๐‘› ⋅ ๐‘Ž + ๐ฟ) = ๐‘ข(๐‘› ⋅ ๐‘Ž)
mit ๐ฟ: Länge des Kristalls <Kristallbild>
29
2. Die Dynamik des Kristallgitters | Moderne Experimentalphysik II - Optik
⇒ ๐‘’ ๐‘–๐‘˜๐ฟ = 1
2๐œ‹ 2๐œ‹
๐‘€๐œ‹
⇒ ๐‘˜ = 0, ±
,±
,…,+
๐ฟ
๐ฟ
๐ฟ
mit ๐‘€: gerade, ๐‘€ =
๐ฟ
๐‘Ž
oder übertragen auf 2๐ท
๐ฟ
= 4 ⇒ 4 ⋅ 4 = 16
๐‘Ž
3D:
2๐œ‹ 3
๏‚ท
โƒ—โƒ—-Raum-Volumen ( ) liegt ein Zustand.
Im ๐‘˜
๏‚ท
Gesamtes Volumen der 1. Brillouin-Zone = ( )
๏‚ท
๐ฟ
2๐œ‹ 3
๐ฟ 3
๐‘Ž
⇒ Zahl der Zustände ๐‘ = ( )
๐‘Ž
DEBEYE-MODELL
NÄHERUNGEN:
๏‚ท
๏‚ท
Berücksichtige nur akustische Phononen
โƒ—โƒ— ) = ๐œ”(๐‘˜) = ๐‘ฃI ⋅ ๐‘˜
Nähere Dispersion ๐œ”โƒ—โƒ— = ๐œ”(๐‘˜
๏‚ท
Polarisationsunabhängigkeit
๐‘˜
∞
๐‘ˆ = ⟨∑ ๐‘›๐‘˜โƒ—โƒ— ⋅ โ„ ๐œ”๐‘˜โƒ—โƒ— ⟩ = 3 ⋅ ∑⟨๐‘›๐‘˜โƒ—โƒ— ⟩ ⋅ โ„๐œ”๐‘˜โƒ—โƒ— = 3 ⋅ ∑⟨๐‘›๐‘˜โƒ—โƒ— ⟩ ⋅ โ„๐œ”๐‘˜โƒ—โƒ— ⋅ ∫ ๐›ฟ(๐ธ − โ„๐œ”๐‘˜โƒ—โƒ— ) ⋅ ๐‘‘๐ธ
โƒ—โƒ— ,๐œŽ
โƒ—โƒ—
โƒ—โƒ—
โŸ
−∞
๐‘˜
๐‘˜
๐‘˜
=1
∞
∞
= 3 ∫ ∑(⟨๐‘›๐‘˜โƒ—โƒ— ⟩โ„๐œ”๐‘˜โƒ—โƒ— ⋅ ๐›ฟ(๐ธ − โ„๐œ”๐‘˜โƒ—โƒ— )II) ๐‘‘๐ธ = 3 ∫ (∑ ๐›ฟ(๐ธ − โ„๐œ”๐‘˜โƒ—โƒ— )) ๐‘›(๐ธ) ⋅ ๐ธ ⋅ ๐‘‘๐ธ
โƒ—โƒ—
โƒ—โƒ—
−∞ ๐‘˜
−∞ โŸ ๐‘˜
=:๐ท(๐ธ) =
ฬ‚ Zustandsdichte
I
II
๐‘ฃ: Schallgeschwindigkeit
! Nur Summanden mit โ„๐œ”๐‘˜โƒ—โƒ— = ๐ธ sind von Null verschieden!
30
2. Die Dynamik des Kristallgitters | Moderne Experimentalphysik II - Optik
∞
⇒ ๐‘ˆ = 3 ∫ ๐ท(๐ธ) ⋅ ๐‘›(๐ธ) ⋅ ๐ธ ⋅ ๐‘‘๐ธ
−∞
๐‘(๐ธ) =
1
๐‘’
๐‘’ ๐‘˜๐ต ๐‘‡ −1
=
ฬ‚ Bose-Faktor
ZUSTANDSDICHTE
MATHEMATISCH:
๐ท(๐ธ) = ∑ ๐›ฟ(๐ธ − โ„๐œ”๐‘˜โƒ—โƒ— )
โƒ—โƒ—
๐‘˜
≈
1
2๐œ‹ 3
( )
๐ฟ
⋅ ∫ ๐›ฟ(๐ธ − โ„๐œ”๐‘˜โƒ—โƒ— ) ⋅ ๐‘‘ 3 ๐‘˜
(makroskopischer Festkörper, d.h. ๐ฟ โ‰ซ ๐‘Ž)
ANSCHAULICH:
๐ธ
ฬ‚ Zahl der Zustände mit Energien [0, ๐ธ] =: ๐‘(๐ธ)
∫0 ๐ท(๐ธฬƒ )๐‘‘๐ธฬƒ =
4 3
๐œ‹๐‘˜ (๐ธ)
๐‘(๐ธ) = 3
2๐œ‹ 3
( )
๐ฟ
Dreisatz – mit ๐ธ = โ„๐œ”๐‘˜โƒ—โƒ— = โ„๐‘ฃ๐‘˜ folgt:
=
4
๐ธ 3 2๐œ‹ −3
๐‘‰
๐œ‹( ) ( ) =
๐ธ3
3 โ„๐‘ฃ
๐ฟ
3 ⋅ 2 ⋅ ๐œ‹ 2 โ„2 ๐‘ฃ 3
⇒ ๐ท(๐ธ) =
⇒ ๐ท(๐ธ) =
๐‘‘๐œ”
๐‘‘๐ธ
๐‘‰
๐ธ2I ∼ ๐ธ2
2๐œ‹ 2 โ„3 ๐‘ฃ 3
ZUSTANDSDICHTE DER AKUSTISCHEN PHONONEN IN 3D
! ∃ maximales ๐‘˜ ⇒ maximales ๐ธ!
๐ฟ 3
Zahl der Zustände: ๐‘ = ( )
๐‘Ž
⇒ ๐‘(๐ธ) ≤ ๐‘ !
⇒ ๐ธ๐‘š๐‘Ž๐‘ฅ = โ„ ⋅
⇒
๐‘‰
๐ฟ 3
3
๐ธ
≤
(
)
6๐œ‹ 2 โ„๐‘ฃ 3
๐‘Ž
๐ฟ3 = ๐‘‰
1
1
⋅ (6๐œ‹ 2 ⋅ ๐‘ฃ 3 )3 = โ„๐œ”๐‘š๐‘Ž๐‘ฅ = โ„๐‘ฃ๐‘˜๐‘š๐‘Ž๐‘ฅ
๐‘Ž
1
⇒ ๐‘˜๐‘š๐‘Ž๐‘ฅ
I
(6๐œ‹ 2 )3
๐œ‹ ๐œ‹
=
≈ 0,68 ⋅ <
๐‘Ž
๐‘Ž ๐‘Ž
formal ⋅ ๐œƒ(๐ธ)
31
2. Die Dynamik des Kristallgitters | Moderne Experimentalphysik II - Optik
๐‘˜๐‘š๐‘Ž๐‘ฅ = ๐‘˜๐ท =
ฬ‚ Debeye-Wellenvektor genannt
๐ธ๐‘š๐‘Ž๐‘ฅ
๐‘‰
๐‘ˆ = 3⋅ 2 3 3⋅ ∫
2๐œ‹ โ„ ๐‘ฃ
0
Substitution mit ๐‘ฅ โ‰”
๐ธ
๐‘˜๐ต ๐‘‡
๐ธ3
๐‘‘๐ธ
๐ธ
(∗)
๐‘’ ๐‘˜๐ต๐‘‡ − 1
⇒ ๐‘‘๐ธ = ๐‘˜๐ต ๐‘‡:
๐‘ฅ๐‘š๐‘Ž๐‘ฅ
๐‘‰
๐‘ฅ3
⇒ ๐‘ˆ = 3 ⋅ 2 3 3 (๐‘˜๐ต ๐‘‡)4 ⋅ ∫
๐‘‘๐‘ฅ
2๐œ‹ โ„ ๐‘ฃ
๐‘’๐‘ฅ − 1
0
GRENZFALL:
๐‘‡ → 0 ⇒ ๐‘ฅ๐‘š๐‘Ž๐‘ฅ → ∞
∞
mit ∫0
๐‘ฅ3
๐‘’ ๐‘ฅ −1
๐‘‘๐‘ฅ =
๐œ‹4
15
⇒๐‘ˆ=
9๐œ‹ 4
๐‘‡ 3
๐‘๐‘˜๐ต ๐‘‡ ( )
15
๐œƒ๐ท
mit der Debeye-Temperatur ๐œƒ๐ท
โ„๐œ”๐‘š๐‘Ž๐‘ฅ =: ๐‘˜๐ต ๐œƒ๐ท
1
โ„๐‘ฃ 6๐œ‹ 2 ๐‘ 3
⇒ ๐œƒ๐ท =
(
)
๐‘˜๐ต
๐‘‰
typische Werte liegen bei 100 − 400๐พ
๐œ•๐‘ˆ
12๐œ‹ 4
๐‘‡ 3
⇒ ๐ถ๐‘ฃ = ( ) =
๐‘๐พ๐ต ( )
๐œ•๐‘‡ ๐‘‰
5
๐œƒ๐ท
Debeyesches T 3 -Gesetz (๐‘‡ → 0), analog zum Stefan-Boltzmann-Gesetz
Für beliebige Temperaturen kann (∗) nur numerisch gelöst werden.
GRAFISCH:
32
2. Die Dynamik des Kristallgitters | Moderne Experimentalphysik II - Optik
„ANSCHAULICH“:
๐‘˜๐ต ๐‘‡ ⇒ โ„๐œ” ๐‘‡ = ๐‘˜๐ต ๐‘‡ ⇒ โ„๐œ” ๐‘‡ = โ„๐‘ฃ๐‘˜ ๐‘‡
๐‘˜๐‘‡ 3
๐‘‡ 3
⇒ ๐‘ˆ ∼ ๐‘˜๐ต ๐‘‡ (
) ∼ ๐‘˜๐ต ๐‘‡ ( )
๐‘˜๐‘š๐‘Ž๐‘ฅ
๐œƒ๐ท
⇒ ๐ถ๐‘ฃ ∼ ๐‘‡ 3
33
2. Die Dynamik des Kristallgitters | Moderne Experimentalphysik II - Optik
2.3 THERMISCHE AUSDEHNUNG
ERINNERUNG:
Energie eines Atoms/Ions ๐‘ผ
1
๐‘ˆ = ๐ท๐‘ข2 mit der Auslenkung aus der Ruhelage ๐‘ข (Energienullpunkt auf ๐‘ˆ(0) gesetzt.
2
THERMISCHER ERWARTUNGSWERT VON U?
∞
< ๐‘ข >=
∫−∞ ๐‘ข ⋅ ๐‘’
๐‘ˆ(๐‘ข)
−
๐‘˜๐ต ๐‘‡ ๐‘‘๐‘ข
(∗)
๐‘ˆ(๐‘ข)
∞ −
∫−∞ ๐‘’ ๐‘˜๐ต๐‘‡ ๐‘‘๐‘ข
U(U) IN PARABOLISCHER NÄHERUNG
๏ƒ˜
๏ƒ˜
๏ƒ˜
Integrand im Zähler antisymmetrisch
< ๐‘ข >= 0
keine Längenänderung des Festkörpers ๐ต๐ฟ๐ผ๐‘‡๐‘ Experiment
BESSERE NÄHERUNG
1
๐‘ˆ(๐‘ข) = ๐ท๐‘ข2 −
2
๐‘”
โŸ
⋅ ๐‘ข3 + โ‹ฏ
>0 im Bild
Zähler von (∗)
∞
∫๐‘ข⋅
−∞
∞
๐‘ˆ(๐‘ข)
−
๐‘’ ๐‘˜๐ต ๐‘‡ ๐‘‘๐‘ข
≈
โŸ
∫๐‘ข⋅
1 2
๐ท๐‘ข
−2
๐‘’ ๐‘˜๐ต๐‘‡
⋅ (1 +
๐‘’−Fkt. entwickelt −∞
OK für ๐‘‡→∞
∞
1
2
1
๐‘”๐‘ข3 + โ‹ฏ ) ๐‘‘๐‘ข
๐‘˜๐ต ๐‘‡
5
๐ท๐‘ข
3
๐‘”
3
2 2
−2
=
∫ ๐‘ข4 ๐‘’ ๐‘˜๐ต๐‘‡ ๐‘‘๐‘ข = √๐œ‹ ⋅ ๐‘” ⋅ ( ) ⋅ (๐‘˜๐ต ๐‘‡)2
๐‘˜๐ต ๐‘‡
4
๐ท
−∞
Nenner von (∗)
34
2. Die Dynamik des Kristallgitters | Moderne Experimentalphysik II - Optik
∞
∫
๐‘ˆ(๐‘ข)
−
๐‘’ ๐‘˜๐ต ๐‘‡ ๐‘‘๐‘ข
−∞
∞
≈ ∫
−∞
1 2
๐ท๐‘ข
−2
๐‘’ ๐‘˜๐ต ๐‘‡ ๐‘‘๐‘ข
2
= √๐œ‹ ⋅ √๐‘˜๐ต ๐‘‡ ⋅ √
๐ท
5
3
3
2 2
๐œ‹ ⋅ ๐‘” ⋅ ( ) ⋅ (๐‘˜๐ต ๐‘‡)2
√
๐ท
⇒< ๐‘ข > = 4
2
√๐œ‹ ⋅ √๐‘˜๐ต ๐‘‡ ⋅ √๐ท
⇒< ๐‘ข > =
Anharmonizität ๐‘”:
35
3
2 2
⋅ ๐‘” ⋅ ( ) ๐‘˜๐ต ๐‘‡ ~ ๐‘‡
4
๐ท
๐‘” > 0: Expansion
๐‘” < 0: Kontraktion
2. Die Dynamik des Kristallgitters | Moderne Experimentalphysik II - Optik
3. ELEKTRONISCHE ENERGIEBÄNDER IM FESTKÖRPER
NÄHERUNG: Vernachlässige die Wechselwirkung der ๐‘’ − untereinander
⇒ ๐‘’ − bewegen sich im Potential der Kerne
ฬ‚ ๐œ“ = ๐ธ๐œ“
⇒๐ป
ฬ‚=−
๐ป
โ„2
โ–ณ +๐‘‰(๐‘Ÿโƒ—)
2๐‘š
EINDIMENSIONAL:
Schwieriges Problem! Können wir die Gitterperiodizität ausnutzen?
36
3. Elektronische Energiebänder im Festkörper | Moderne Experimentalphysik II - Optik
3.1 DAS BLOCH-THEOREM
Wir definieren den Translationsoperator ๐‘‡ฬ‚
โƒ—โƒ—)
๐‘‡ฬ‚ ๐œ“(๐‘Ÿโƒ—) โ‰” ๐œ“(๐‘Ÿโƒ— + ๐‘‡
โƒ—โƒ— = ๐‘ข๐‘Ž
Gittertranslation ๐‘‡
โƒ—โƒ—โƒ—โƒ—โƒ—1 + ๐‘ฃ๐‘Ž
โƒ—โƒ—โƒ—โƒ—โƒ—2 + ๐‘ค๐‘Ž
โƒ—โƒ—โƒ—โƒ—โƒ—,
3 ๐‘ข, ๐‘ฃ, ๐‘ค ∈ โ„ค
ฬ‚ , ๐‘‡ฬ‚] = 0 ∀ ๐‘‡
โƒ—โƒ— (wegen ๐‘‡ฬ‚ ๐‘‰(๐‘Ÿโƒ—) = ๐‘‰(๐‘Ÿโƒ—)๐‘‡ฬ‚)
! [๐ป
ฬ‚ und ๐‘‡ฬ‚ haben ein gemeinsames Eigenfunktionssystem
⇒๐ป
ฬ‚:
EIGENWERTGLEICHUNG FÜR T
โƒ—โƒ—) ๐œ“(๐‘Ÿโƒ—) = ๐œ“(๐‘Ÿโƒ— + ๐‘‡
โƒ—โƒ—)
๐‘‡ฬ‚ ๐œ“(๐‘Ÿโƒ—) = ๐‘“(๐‘‡
โŸ
Eigenwert
โƒ—โƒ—โƒ—โƒ—1 + โƒ—โƒ—โƒ—โƒ—
โƒ—โƒ—โƒ—โƒ—1 )๐œ“(๐‘Ÿโƒ— + โƒ—โƒ—โƒ—โƒ—
โƒ—โƒ—โƒ—โƒ—1 )๐‘“(๐‘‡
โƒ—โƒ—โƒ—โƒ—2 )๐œ“(๐‘Ÿโƒ—)
⇒ ๐œ“(๐‘Ÿโƒ— + โƒ—โƒ—โƒ—โƒ—
๐‘‡1 + โƒ—โƒ—โƒ—โƒ—
๐‘‡2 ) = ๐‘“(๐‘‡
๐‘‡2 )๐œ“(๐‘Ÿโƒ—) = ๐‘“(๐‘‡
๐‘‡2 ) = ๐‘“(๐‘‡
โƒ—โƒ—โƒ—โƒ—1 + โƒ—โƒ—โƒ—โƒ—
โƒ—โƒ—โƒ—โƒ—1 )๐‘“(๐‘‡
โƒ—โƒ—โƒ—โƒ—2 )
⇒ ๐‘“(๐‘‡
๐‘‡2 ) = ๐‘“(๐‘‡
โƒ—โƒ—โƒ—โƒ—1 , โƒ—โƒ—โƒ—โƒ—
∀๐‘‡
๐‘‡2
โƒ—โƒ—
⇒ ๐‘“ ist Exponentialfunktion in ๐‘‡
โƒ—โƒ—
โƒ—โƒ—) = ๐‘’ ๐‘–๐‘˜⋅๐‘‡โƒ—โƒ—
⇒ ๐‘“(๐‘‡
โƒ—โƒ— dabei zunächst mathematischer Parameter
๐‘–๐‘˜
โƒ—โƒ—
โƒ—โƒ—) = ๐‘’ ๐‘–๐‘˜⋅๐‘‡โƒ—โƒ— ๐œ“๐‘˜โƒ—โƒ— (๐‘Ÿโƒ—)
⇒ ๐œ“๐‘˜โƒ—โƒ— (๐‘Ÿโƒ— + ๐‘‡
Blochsches Theorem
Diese Bedingung wird von den Bloch-Funktionen erfüllt
โƒ—โƒ—
๐œ“๐‘˜โƒ—โƒ— (๐‘Ÿโƒ—) = ๐‘ข๐‘˜โƒ—โƒ— (๐‘Ÿโƒ—)๐‘’ ๐‘–๐‘˜⋅๐‘Ÿโƒ—
Hierbei sind die ๐‘ข๐‘˜โƒ—โƒ— (๐‘Ÿโƒ—) gitterperiodisch, d.h.
โƒ—โƒ—) = ๐‘ข๐‘˜โƒ—โƒ— (๐‘Ÿโƒ—)
๐‘ข๐‘˜โƒ—โƒ— (๐‘Ÿโƒ— + ๐‘‡
BEISPIEL: ๐‘‰(๐‘Ÿโƒ—) = 0
โƒ—โƒ—
⇒ ๐œ“๐‘˜โƒ—โƒ— (๐‘Ÿโƒ—) = ๐‘’ ๐‘–๐‘˜⋅๐‘Ÿโƒ— (nicht normiert) =
ฬ‚ ebene Welle
โƒ—โƒ— bedeutet physikalisch Wellenvektor
⇒๐‘˜
OHNE BEWEIS
Dies ist auch schon die allgemeinste Lösung.
37
3. Elektronische Energiebänder im Festkörper | Moderne Experimentalphysik II - Optik
3.2 „TIGHT-BINDING“-MODELL
ZUR ERINNERUNG: gekoppelte Potentialtöpfe
Schrödinger-Gleichung in Matrixschreibweise und Diagonalform:
ฬ‚ ๐œ‘ = ๐ธ๐œ‘
๐ป
mit
ฬ‚ = (๐ธ1
๐ป
0
0
)
๐ธ2
Betrachte nun die Wechselwirkung zwischen Töpfen
ฬ‚→๐ป
ฬ‚=(
⇒๐ป
ฬ‚ − ๐ธ) = 0
๐‘‘๐‘’๐‘ก(๐ป
๐ธ1
๐‘Š
๐‘Š
)
๐ธ2
๐ธ1 = ๐ธ2 = ๐ธ0
Diagonalisierung:
⇒ (๐ธ0 − ๐ธ)2 − ๐‘Š 2 = 0
⇒ ๐ธ0 − ๐ธ = ±๐‘Š
๐œ“1 =
1
√2
(๐œ™1 + ๐œ™2 )
๐œ“2 =
1
√2
(๐œ™1 − ๐œ™2 )
ANALOGIEN:
๏‚ท
๏‚ท
gekoppelte klassische harmonische Oszillatoren
Hybridisierung (Chemie)
38
3. Elektronische Energiebänder im Festkörper | Moderne Experimentalphysik II - Optik
BETRACHTE EINFACHES 1D MODELL:
Die Funktionen ๐œ™(๐‘ฅ − ๐‘›๐‘Ž) seien die Wellenfunktion der ungekoppelten Töpfe
NÄHERUNG:
Betrachte nur die Wechselwirkung zwischen nächsten Nachbarn (plausibel wegen exponentiellem Abklingen
der Wellenfunktion in Barrieren)
โ‹ฑ
โ‹ฑ
ฬ‚= โ‹ฑ
⇒๐ป
โ‹ฑ
(โ‹ฑ
โ‹ฑ
๐‘Š
0
0
โ‹ฑ
โ‹ฑ
๐ธ0
๐‘Š
0
โ‹ฑ
โ‹ฑ
๐‘Š
๐ธ0
๐‘Š
โ‹ฑ
โ‹ฑ
0
๐‘Š
๐ธ0
โ‹ฑ
โ‹ฑ
0
0
๐‘Š
โ‹ฑ
โ‹ฑ
0
0
0
โ‹ฑ
โ‹ฑ
โ‹ฑ
โ‹ฑ
โ‹ฑ
โ‹ฑ)
ANSATZ:
periodische Randbedingungen, ๐‘ Gitterzellen
๐œ“๐‘˜ (๐‘ฅ) =
1
√๐‘
⋅ ∑ ๐‘’ ๐‘–๐‘˜๐‘›๐‘Ž ⋅ ๐œ™(๐‘ฅ − ๐‘›๐‘Ž)
๐‘›
Bloch-Theorem erfüllt?
๐œ“๐‘˜ (๐‘ฅ + ๐‘Ž) =
1
√๐‘
(๐‘ฅ + ๐‘Ž − ๐‘›๐‘Ž) =
⋅ ∑ ๐‘’ ๐‘–๐‘˜๐‘›๐‘Ž ⋅ ๐œ™ โŸ
๐‘ฅ−(๐‘›−1)
๐‘Ž
โŸ
1
√๐‘
⋅ ∑ ๐‘’ ๐‘–๐‘˜(๐‘š+1)๐‘Ž ⋅ ๐œ™(๐‘ฅ − ๐‘š๐‘Ž)
๐‘š
๐‘š
= ๐‘’ ๐‘–๐‘˜๐‘Ž ⋅
1
√๐‘
⋅ ∑ ๐‘’ ๐‘–๐‘˜๐‘š๐‘Ž ⋅ ๐œ™(๐‘ฅ − ๐‘š๐‘Ž) = ๐‘’ ๐‘–๐‘˜๐‘Ž ๐œ“๐‘˜ (๐‘ฅ) ฬŒ
๐‘š
Einsetzen in Schrödingergleichung (๐‘›-te Zeile)
๐ธ0 ๐œ“๐‘˜ + ๐‘Š(๐‘’ ๐‘–๐‘˜๐‘Ž + ๐‘’ −๐‘–๐‘˜๐‘Ž ) ⋅ ๐œ“๐‘˜ = ๐ธ(๐‘˜ )๐œ“๐‘˜
⇒ ๐ธ(๐‘˜) = ๐ธ0 + 2๐‘Š ⋅ ๐‘๐‘œ๐‘ (๐‘˜๐‘Ž)
analog in 2D-Quadratgitter:
โƒ—โƒ—) = ๐ธ0 + 2๐‘Š ⋅ (cos(๐‘˜๐‘ฅ ๐‘Ž) + cos(๐‘˜๐‘ฆ ๐‘Ž))
๐ธ(๐‘˜
bzw. in 3D
๐ธ(๐‘˜) = ๐ธ0 + 2๐‘Š ⋅ (cos(๐‘˜๐‘ฅ ๐‘Ž) + cos(๐‘˜๐‘ฆ ๐‘Ž) + cos(๐‘˜๐‘ง ๐‘Ž))
39
3. Elektronische Energiebänder im Festkörper | Moderne Experimentalphysik II - Optik
GRAPHISCH: (W < 0)
Im endlichen Kristall mit Kantenlänge ๐ฟ sind wieder (siehe Phononen) nur ganzzahlige Vielfache von
2๐œ‹
๐ฟ
möglich.
−
Bei ๐‘ Elementarzellen im Kristall und unter Berücksichtigung der Einstellung des ๐‘’ -Spins hat man 2๐‘
Zustände (Band)
Beispiel:
1 Atom/Elementarzelle, das 1๐‘’ − zum Band beiträgt ⇒ Band halb besetzt
๐‘‡=0 =
ฬ‚ Metall
Beispiel:
๐‘‡=0 =
ฬ‚ Halbleiter bzw. Isolator
๐œ‹
Taylorentwicklung von ๐ธ(๐‘˜) für |๐‘˜| โ‰ช :
๐‘Ž
1
โ„2
๐ธ(๐‘˜) = ๐ธ0 + 2๐‘Š ⋅ cos(๐‘˜๐‘Ž) ≈ ๐ธ0 + 2๐‘Š (1 − (๐‘˜๐‘Ž)2 + โ‹ฏ ) = ๐ธ0′ − ๐‘Š๐‘Ž2 ๐‘˜ 2 =: ๐ธ0′ +
๐‘˜2
2
2๐‘š๐‘’๐‘“๐‘“
๏ƒจ effektive Masse ๐‘š๐‘’๐‘“๐‘“ = −
โ„2
2๐‘Š๐‘Ž2
∼
1
๐‘Š
๏ƒจ Masse kann positiv oder negativ sein
๏ƒจ |๐‘Š| klein ⇒ Masse groß, |๐‘Š| groß ⇒ Masse klein
40
3. Elektronische Energiebänder im Festkörper | Moderne Experimentalphysik II - Optik
3.3 DIE NÄHERUNG FAST FREIER ELEKTRONEN
„Ganz“ freie Elektronen:
๐œ“๐‘˜ (๐‘ฅ) = ๐‘’ ๐‘–๐‘˜๐‘ฅ
๐ป๐œ“๐‘˜ (๐‘ฅ) =
โ„2 ๐‘˜ 2
๐œ“
2๐‘š ๐‘˜
๐‘‰(๐‘Ÿโƒ—) ist gitterperiodisch → Fourierentwicklung möglich
ZUR ERINNERUNG: 1D
๐‘‰(๐‘ฅ) = ∑ ๐‘‰ฬƒ๐‘› ⋅ ๐‘’
2๐œ‹
๐‘–๐‘›⋅ ⋅๐‘ฅ
โŸ
๐‘Ž
๐บ
ฬƒ๐บ ⋅ ๐‘’ ๐‘–๐บ๐‘ฅ
= ∑๐‘‰
๐‘›
๐บ
ฬƒ
โƒ— ) ⋅ ๐‘’ ๐‘–๐บโƒ— ⋅๐‘Ÿโƒ—
๐‘‰(๐‘Ÿโƒ—) = ∑ ๐‘‰(๐บ
๐บ
๐œ“๐‘˜ (๐‘Ÿโƒ—) genügen dem Blochschen Theorem, ๐‘ข๐‘˜ (๐‘Ÿโƒ—) ist gitterperiodisch ⇒ Fourierreihenentwicklung
๐‘ข๐‘˜ (๐‘Ÿโƒ—) = ∑ ๐‘ขฬƒ๐‘˜ (๐บโƒ— ) ⋅ ๐‘’ ๐‘–๐บโƒ— ⋅๐‘Ÿโƒ—
๐บโƒ—
⇒ ๐œ“๐‘˜ (๐‘Ÿโƒ—) =
1
√๐‘‰
โƒ—โƒ—
โƒ—โƒ—)๐‘’ ๐‘–๐บโƒ— ⋅๐‘Ÿโƒ—
๐‘’ ๐‘–๐‘˜⋅๐‘Ÿโƒ— ⋅ ∑ ๐‘ขฬƒ๐บฬƒ (๐‘˜
๐บโƒ—
Eigenfunktion des „leeren“ Kristalls:
(−
mit ๐ธ0 (๐‘˜) = ๐‘‰0 +
41
โ„2
โ–ณ +๐‘‰0 ) ๐œ“๐‘˜0 (๐‘Ÿโƒ—) = ๐ธ0 ๐œ“๐‘˜0 (๐‘Ÿโƒ—)
2๐‘š
โ„2 ๐‘˜ 2
2๐‘š
3. Elektronische Energiebänder im Festkörper | Moderne Experimentalphysik II - Optik
๐œ“๐‘˜ (๐‘Ÿโƒ—) IN SCHRÖDINGERGLEICHUNG EINSETZEN:
(−
๐‘˜2
1 ๐‘–๐‘˜โƒ—โƒ—⋅๐‘Ÿโƒ—
1 ๐‘–๐‘˜โƒ—โƒ—⋅๐‘Ÿโƒ—
′′
โƒ— ′ )๐‘’ ๐‘–๐บโƒ— ′⋅๐‘Ÿโƒ— = ๐ธ(๐‘˜) ⋅
โƒ— ′ )๐‘’ ๐‘–๐บโƒ— ′⋅๐‘Ÿโƒ—
โ–ณ + ∑ ๐‘‰ฬƒ (๐บโƒ— ′′ )๐‘’ ๐‘–๐บโƒ— ⋅๐‘Ÿโƒ— ) ⋅
๐‘’
⋅∑๐‘ข
ฬƒ(๐บ
๐‘’
⋅ ∑๐‘ข
ฬƒ(๐บ
๐‘˜
๐‘˜
2๐‘š
√๐‘‰
√๐‘‰
๐บโƒ— ′′
⇔
1
√๐‘‰
๐บโƒ— ′
⋅ ∑(
๐บโƒ— ′
โ„2
2
1
′′
โƒ—โƒ— + ๐บโƒ— ′ ) − ๐ธ(๐‘˜)) ๐‘ข
โƒ—โƒ— + ๐บโƒ— ′ ) ⋅ ๐‘Ÿโƒ— +
โƒ— ′ ) − ๐‘’^(๐‘–(๐‘˜
(๐‘˜
ฬƒ(๐บ
⋅ ∑ ๐‘‰ฬƒ (๐บโƒ— ′′ )๐‘’ ๐‘–๐บโƒ— ⋅๐‘Ÿโƒ—
๐‘˜
2๐‘š
√๐‘‰
๐บโƒ— ′′
๐บโƒ— ′
โƒ—′
⋅ ∑๐‘ข
ฬƒ(๐บ
)⋅๐‘’
๐‘˜
โƒ—โƒ— +๐บโƒ— ′ )๐‘Ÿโƒ—
๐‘–(๐‘˜
=0
๐บโƒ— ′
1 −๐‘–(๐‘˜
โƒ—โƒ— +๐บโƒ— )๐‘Ÿโƒ—
๐‘’
√๐‘‰
∞
∞
โƒ—
∫−∞ ๐‘‘ 3 ๐‘ฅ , mit ∫−∞ ๐‘’ ๐‘–๐บ ⋅๐‘Ÿโƒ— ๐‘‘ 3 ๐‘ฅ
๏‚ท
multipliziere
๏‚ท
integriere
⇒(
= ๐›ฟ(๐บโƒ— )(2๐œ‹)3
โ„2
2
โƒ—โƒ— + ๐บโƒ— ) − ๐ธ(๐‘˜)) ⋅ ๐‘ข
โƒ— ′ ) + ∑ ๐‘‰ฬƒ (๐บโƒ— − ๐บโƒ— ′ )๐‘ข
โƒ—′) = 0
(๐‘˜
ฬƒ(๐บ
ฬƒ(๐บ
๐‘˜
๐‘˜
2๐‘š
๐บโƒ— ′
โƒ—)
Hauptgleichung zur Bestimmung der ๐‘ข
ฬƒ(๐บ
๐‘˜
โƒ— ) fallen ab für große |๐บโƒ— |, hoffentlich schnell
JEDE NÄHERUNG: ๐‘‰ฬƒ (๐บโƒ— ) und ๐‘ข
ฬƒ(๐บ
๐‘˜
โ„2
2
โƒ—โƒ— + ๐บโƒ— ) −
⋅ (๐‘˜
2๐‘š
⇒
(
โƒ— ) + ๐‘‰ฬƒ (0)๐œ‡ฬƒ(๐บ
โƒ— ) + ๐‘‰ฬƒ (๐บโƒ— )๐œ‡ฬƒ(0)
⋅ ๐œ‡ฬƒ(๐บ
=0
๐‘˜
๐‘˜
๐‘˜
๐ธ(๐‘˜)
โŸ
โ„2 ๐‘˜ 2
๐ธ0 (๐‘˜)= ๐‘‰
โŸ
0 + 2๐‘š
ฬƒ (0)
=๐‘‰
โƒ—) =
⇒ ๐œ‡ฬƒ(๐บ
๐‘˜
)
๐‘‰ฬƒ (๐บโƒ— )๐œ‡ฬƒ(0)
๐‘˜
โ„2
2๐‘š
2
โƒ—โƒ— 2 − (๐‘˜
โƒ—โƒ— + ๐บโƒ— ) )
(๐‘˜
2
โƒ—โƒ— 2 = (๐‘˜
โƒ—โƒ— + ๐บโƒ— ) und ๐บโƒ— 2 = 2๐‘˜
โƒ—โƒ— ๐บโƒ— =
โƒ—โƒ— = โƒ—โƒ—โƒ—โƒ—โƒ—
⇒ groß für ๐‘˜
ฬ‚ Brillouin-Beugungsbedingung ⇒ wir beschränken uns auf ๐‘˜
๐‘˜๐ต
โƒ—
Gleichungen für die dominanten Beiträge ๐œ‡ฬƒ
๐‘˜๐ต (0), ๐œ‡ฬƒ
๐‘˜๐ต (๐บ )
2
โ„2 โƒ—โƒ—โƒ—โƒ—โƒ—
๐‘˜๐ต
โƒ—โƒ—โƒ—โƒ—โƒ—
โƒ— ๐‘˜ (๐บโƒ— ) = 0
ฬƒ
ฬƒ
(
− ๐ธ(๐‘˜
๐ต )) ๐œ‡ฬƒ
๐‘˜๐ต (0) + ๐‘‰ (0)๐œ‡ฬƒ
๐‘˜๐ต (0) + ๐‘‰ (−๐บ )๐œ‡ฬƒ
๐ต
2๐‘š
(
โ„2 ๐‘˜๐ต2
โƒ—โƒ—โƒ—โƒ—โƒ—
โƒ—
โƒ—
ฬƒ โƒ— ๐‘˜ (0) + ๐‘‰ฬƒ (0)๐œ‡ฬƒ
− ๐ธ(๐‘˜
๐ต )) ⋅ ๐œ‡ฬƒ
๐‘˜๐ต (๐บ ) + ๐‘‰ (๐บ )๐œ‡ฬƒ
๐‘˜๐ต (๐บ ) = 0
๐ต
2๐‘š
2
โ„2 โƒ—โƒ—โƒ—โƒ—โƒ—
๐‘˜๐ต
โƒ—โƒ—โƒ—โƒ—โƒ—
ฬƒ
− ๐ธ(๐‘˜
๐ต ) + ๐‘‰ (0)
2๐‘š
⇒
๐‘‰ฬƒ (−๐บโƒ— )
2
(
๐‘‰ฬƒ (๐บโƒ— )
โ„2 โƒ—โƒ—โƒ—โƒ—โƒ—
๐‘˜๐ต
โƒ—โƒ—โƒ—โƒ—โƒ—
ฬƒ
− ๐ธ(๐‘˜
๐ต ) + ๐‘‰ (0)
)
2๐‘š
(
๐œ‡ฬƒ
๐‘˜๐ต (0)
)=0
โƒ—
๐œ‡ฬƒ
๐‘˜ (๐บ )
๐ต
2
2 โƒ—โƒ—โƒ—โƒ—โƒ—
โƒ—โƒ—โƒ—โƒ—โƒ—
ฬƒ
⇒ nichttriviale Lösung für det( ) = 0 mit ๐ธ0 (๐‘˜
๐ต ) = โ„ ๐‘˜๐ต + ๐‘‰ (0)
2
2
โƒ—โƒ—โƒ—โƒ—โƒ—
โƒ—โƒ—โƒ—โƒ—โƒ—
ฬƒ โƒ—
⇒ (๐ธ(๐‘˜
๐ต ) − ๐ธ0 (๐‘˜๐ต )) = |๐‘‰ (๐บ )|
42
3. Elektronische Energiebänder im Festkörper | Moderne Experimentalphysik II - Optik
โƒ—โƒ—โƒ—โƒ—โƒ—
โƒ—โƒ—โƒ—โƒ—โƒ—
ฬƒ โƒ—
⇒ ๐ธ(๐‘˜
๐ต ) = ๐ธ0 (๐‘˜๐ต ) ± |๐‘‰ (๐บ )|
ANSCHAULICHE INTERPRETATION:
๐œ‹
๐œ‹
๐‘Ž
๐‘Ž
Elektron mit ๐‘˜ = wird Bragg-reflektiert zu ๐‘˜ = − ⇒ stehende Welle
๐œ‹
๐œ‹
๐‘Ž
๐‘Ž
⇒ ๐œ“๐‘˜ (๐‘ฅ) ∼ sin ( ๐‘ฅ) oder cos ( ๐‘ฅ)
Konstruktion von Isoenergieflächen ⇒ Folien
43
3. Elektronische Energiebänder im Festkörper | Moderne Experimentalphysik II - Optik
4. METALLE
4.1 DAS MODELL EFFEKTIVER MASSEN
⇒ siehe 3.2 „Tight-Binding“-Modell: per Definition ist das oberste Band halb gefüllt
๐ธ๐น = Fermi-Energie bei ๐‘‡ = 0
⟨๐‘“๐‘˜ ⟩ sei der thermische Erwartungswert der Zahl der ๐‘’ − bei ๐‘˜. Pendant zu ⟨๐œ‡๐‘˜ ⟩ bei Phononen
๏€ก
๏€ก
๐‘’ − sind Fermionen ⇒ bei ๐‘‡ = 0 ist ⟨๐‘“๐‘˜ ⟩ entweder 0 oder 1
Die Elektronenzahl ist erhalten ⇒ ๐‘๐‘’ = ๐‘๐‘œ๐‘›๐‘ ๐‘ก. = โŸ
2 ⋅ ∑๐‘˜โƒ—โƒ—⟨๐‘“๐‘˜โƒ—โƒ— ⟩ (∗)
๐‘†๐‘๐‘–๐‘›
⟨๐œ‡๐‘˜ ⟩ =
∑∞
๐‘›=0 ๐‘› ⋅ ๐‘’
∑∞
๐‘›=0 ๐‘’
๐‘›๐ธ(๐‘˜)
−
๐‘˜๐ต ๐‘‡
๐‘›๐ธ(๐‘˜)
−
๐‘˜๐ต ๐‘‡
⟨๐‘“๐‘˜ ⟩ =
∑1๐‘“=0 ๐‘“ ⋅ ๐‘’
∑1๐‘“=0 ๐‘’
−
๐‘“๐ธ(๐‘˜)
−
๐‘˜๐ต ๐‘‡
๐‘“๐ธ(๐‘˜)
๐‘˜๐ต ๐‘‡
… OHNE BEWEIS:
⟨๐‘“๐‘˜ ⟩ =
1
๐ธ(๐‘˜)−๐œ‡
๐‘’ ๐‘˜๐ต๐‘‡
=: ๐‘“๐‘˜โƒ—โƒ—
⟨๐‘›๐‘˜ ⟩ =
+1
1
๐ธ(๐‘˜)−๐œ‡
๐‘’ ๐‘˜๐ต๐‘‡
=: ๐‘›๐‘˜โƒ—โƒ—
−1
mit dem chemischen Potential ๐œ‡, [๐œ‡] = ๐ฝ. ! ๐œ‡ = ๐œ‡(๐‘‡) aus Nebenbedingung (∗)!
⇒ i.A. ๐œ‡(๐‘‡) ≠ ๐ธ๐น = ๐œ‡(๐‘‡ = 0)
44
4. Metalle | Moderne Experimentalphysik II - Optik
๐ธ๐น bei Metallen typischerweise einige ๐‘’๐‘‰:
๐‘‡ = 300๐พ
⇒ ๐‘˜๐ต ๐‘‡ = 26๐‘š๐‘’๐‘‰
๐ธ๐น kann bei Halbleitern einige ๐‘š๐‘’๐‘‰ sein, somit kann gelten:
๐‘˜๐ต ๐‘‡
๐ธ๐น
⇒
๐‘˜๐ต ๐‘‡
โ‰ช1
๐ธ๐น
>1
AUSARBEITUNG DER NEBENBEDINGUNG (∗):
๐‘๐‘’ = ๐‘๐‘œ๐‘›๐‘ ๐‘ก. = 2 ⋅ ∑⟨๐‘“๐‘˜โƒ—โƒ— ⟩ = ∫ ๐ท(๐ธ) ⋅ ๐‘“(๐ธ) ⋅ ๐‘‘๐ธ
โƒ—โƒ—
๐‘˜
Zustandsdichte ๐ท(๐ธ) der ๐‘’ − in effektiver Massennäherung und 3๐ท:
๐‘(๐ธ) =
ฬ‚ Anzahl der Zustände mit Energie ∈ [0, ๐ธ]
4 3
๐œ‹๐‘˜
I
= ๐‘๐‘˜ (๐ธ) = โŸ
2 ⋅3
3
Spin (2๐œ‹ )
๐ฟ
(mit ๐ธ(๐‘˜) =
โ„2 ๐‘˜ 2
2๐‘š
⇒๐‘˜=
√2๐‘š๐ธ
)
โ„
3
(2๐‘š๐ธ)2
๐ฟ 3 4
=2⋅( ) ⋅ ๐œ‹⋅
2๐œ‹
3
โ„3
3
(2๐‘š)2 3
๐‘‘๐‘(๐ธ)
๐ฟ 3 4
⇒ ๐ท(๐ธ) =
=2⋅( ) ⋅ ๐œ‹⋅
⋅ √๐ธ
๐‘‘๐ธ
2๐œ‹
3
โ„3
2
3
๐‘‰
2๐‘š 2
⇒ ๐ท(๐ธ) = 2 ⋅ ( 2 ) ⋅ √๐ธ ⋅ ๐œƒ(๐ธ)
2๐œ‹
โ„
Effektivmassennäherung in 3๐ท
∞
3
๐‘‰
2๐‘š 2
๐‘๐‘’ = ๐‘๐‘œ๐‘›๐‘ ๐‘ก. = ∫ 2 ⋅ ( 2 ) ⋅ √๐ธ ⋅
2๐œ‹
โ„
0
Auflösen nach ๐œ‡(๐‘‡) nicht analytisch möglich.
I
4
3. Potenz und ๐œ‹๐‘˜ 3 wegen 3๐ท
3
45
4. Metalle | Moderne Experimentalphysik II - Optik
1
๐ธ−๐œ‡(๐‘‡)
๐‘’ ๐‘˜๐ต ๐‘‡
๐‘‘๐ธ
+1
46
4. Metalle | Moderne Experimentalphysik II - Optik
4.3 SPEZIFISCHE WÄRME DES QUANTENGASES AUS ๐‘’ −
INNERE ENERGIE:
∞
๐‘ˆ = ∫ ๐ท(๐ธ) ⋅ ๐‘“(๐ธ) ⋅ ๐ธ ⋅ ๐‘‘๐ธ
0
ANNAHME: ๐œ‡(๐‘‡) = ๐œ‡(0) = ๐ธ๐น
∞
∞
๐‘ˆ = ∫ ๐ท(๐ธ) ⋅ ๐‘“(๐ธ) ⋅ (๐ธ − ๐ธ๐น ) ⋅ ๐‘‘๐ธ + ๐ธ๐น ⋅ ∫ ๐ท(๐ธ) ⋅ ๐‘“(๐ธ) ⋅ ๐‘‘๐ธ
โŸ
0
0
=๐‘๐‘’
โŸ
≠๐‘”(๐‘‡)
∞
๐œ•๐œ‡
๐œ•๐‘“
⇒ ๐ถ๐‘‰ = ( ) = ∫ ๐ท(๐ธ) ⋅ ( ) ⋅ (๐ธ − ๐ธ๐น ) ⋅ ๐‘‘๐ธ
๐œ•๐‘‡ ๐‘‰
๐œ•๐‘‡
0
๐œ•๐‘“
๐œ•
=
(
๐œ•๐‘‡ ๐œ•๐‘‡
1
๐ธ−๐ธ๐น
๐‘’ ๐‘˜๐ต ๐‘‡
) = −(
+1
2
1
๐ธ−๐ธ๐น
๐‘’ ๐‘˜๐ต ๐‘‡
) ⋅๐‘’
๐ธ−๐ธ๐น
๐‘˜๐ต ๐‘‡
⋅ (−
+1
∞
⇒ ๐ถ๐‘‰ = ๐ท(๐ธ๐น ) ⋅
∫
โŸ
0
๐ธ − ๐ธ๐น 1
⋅ 2)
๐‘˜๐ต
๐‘‡
๐ธ − ๐ธ๐น
(๐ธ − ๐ธ๐น ) ⋅
⋅
๐‘˜๐ต ๐‘‡ 2
๐‘˜๐ต ๐‘‡โ‰ช๐ธ๐น : −∞
Substitution:
๐ธ−๐ธ๐น
๐‘˜๐ต ๐‘‡
๐‘’
๐ธ−๐ธ๐น
๐‘˜๐ต ๐‘‡
๐ธ−๐ธ๐น
(๐‘’ ๐‘˜๐ต๐‘‡
2
⋅ ๐‘‘๐ธ
+ 1)
= ๐‘ฅ ⇒ ๐‘‘๐ธ = ๐‘˜๐ต ๐‘‡ ⋅ ๐‘‘๐‘ฅ
∞
= ๐ท(๐ธ๐น ) ⋅
๐‘˜๐ต2 ๐‘‡
๐‘’๐‘ฅ
⋅ ∫ ๐‘ฅ2 ⋅ ๐‘ฅ
⋅ ๐‘‘๐‘ฅ
(๐‘’ + 1)2
โŸ
−∞
=
⇒ ๐ถ๐‘‰ = ๐ท(๐ธ๐น ) ⋅
๐œ‹2
3
๐‘˜๐ต2 ๐œ‹ 2
⋅๐‘‡ ∼๐‘‡
3
spezifische Wärme des Elektronengases bei tiefen Temperaturen
In 3D und in Effektivmassennäherung gilt weiterhin
๐‘˜๐ต ๐‘‡โ‰ช๐ธ๐น
โž๐น
๐ธ
๐‘๐‘’ =
∫
0
3
๐ธ๐น
3
๐‘‰
2๐‘š 2
๐‘‰
2๐‘š 2 2 3
๐ท(๐ธ)๐‘‘๐ธ = 2 ⋅ ( 2 ) ⋅ ∫ √๐ธ ⋅ ๐‘‘๐ธ = 2 ⋅ ( 2 ) ⋅ ⋅ ๐ธ๐‘“2
2๐œ‹
โ„
2๐œ‹
โ„
3
0
3
๐‘๐‘’ 2 ๐‘‰
2๐‘š 2
⇒
= ⋅ 2 ⋅ ( 2 ) ⋅ √๐ธ๐น
๐ธ๐น 3 โŸ
2๐œ‹
โ„
=:๐ท(๐ธ๐น )
⇒ ๐ท(๐ธ๐น ) =
47
3 ๐‘๐‘’
⋅
2 ๐ธ๐น
4. Metalle | Moderne Experimentalphysik II - Optik
⇒ ๐ถ๐‘‰ =
3 ๐‘๐‘’ ๐‘˜๐ต2 ๐œ‹ 2
⋅
⋅
⋅๐‘‡
2 ๐ธ๐น
3
Für die Elektronen gilt:
๐ถ๐‘‰ = ๐‘Ž๐‘‡
Für die akustischen Phononen gilt:
๐ถ๐‘‰ = ๐‘๐‘‡ 3
Daraus folgt zusammen:
๐ถ๐‘‰ = ๐‘Ž๐‘‡ + ๐‘๐‘‡ 3
⇒
48
๐ถ๐‘‰
= ๐‘Ž + ๐‘ ⋅ ๐‘‡2
๐‘‡
4. Metalle | Moderne Experimentalphysik II - Optik
4.4 OPTIK (DIELEKTRISCHE FUNKTION, PLASMONEN)
Im Bild freier klassischer ๐‘’ − erhält man das Lorentz-Oszillatormodell ohne Rückstellkraft, also ๐ท = 0 oder Ω =
0 (siehe Klassische Experminentalphysik II + III) =
ฬ‚ Drude-Modell
⇒ optische dielektrische Funktion (für ๐œ–๐‘ = 1, ๐›พ = 0)
๐œ–(๐œ”) = 1 +
๐‘๐‘’ ๐‘’ 2
1
⋅ 2
๐‘‰๐‘š๐œ–0 Ω − ๐œ” 2
๐œ–(๐œ”) = 1 −
2
๐œ”๐‘๐‘™
๐œ”2
mit der Plasmafrequenz ๐œ”๐‘๐‘™
2
๐œ”๐‘๐‘™
=
๐‘๐‘’ ๐‘’ 2
๐‘‰๐‘š๐œ–0
keine propagierenden Wellen ⇒ ๐‘… = 100%
Ohne äußeres Feld schwingt das Elektronen-Gas gegen den positiven Ladungshintergrund mit der
Plasmafrequenz.
๐‘ข sei die Auslenkung aus der Ruhelage
๏ƒ˜
Dipolmoment eines ๐‘’ − = −๐‘’ ⋅ ๐‘ข
๏ƒ˜
Polarisation ๐‘ƒ = −
49
๐‘๐‘’
๐‘‰
⋅ ๐‘’๐‘ข
4. Metalle | Moderne Experimentalphysik II - Optik
Mit ๐ท = ๐œ–0 ๐ธ + ๐‘ƒ = 0 =
ฬ‚ kein äußeres Feld
⇒๐ธ=−
Mit ๐‘š ⋅ ๐‘ขฬˆ = −๐‘’ ⋅
๐‘๐‘’ ๐‘’
๐‘‰๐œ–0
๐‘ƒ
๐‘๐‘’ ๐‘’
=+
⋅๐‘ข
๐œ–0
๐‘‰๐œ–0
⋅๐‘ข
⇒ ๐‘ข = ๐‘ข0 ⋅ cos(๐œ”๐‘๐‘™ ⋅ ๐‘ก)
2
⇒ ๐œ”๐‘๐‘™
=
๐‘๐‘’ ๐‘’ 2
๐‘‰๐‘š๐œ–0
Die Quanten der Plasmaschwingungen heißen Plasmonen.
ZUR FRAGE, ๐œ” → 0:
Betrachte freie ๐‘’ im endlich großen Festkörper mit Kantenlänge ๐ฟ in 1๐ท
Jeder Übergang entspricht einer Lorentz-Resonanz mit Frequenz Ω๐‘›๐‘š , โ„Ω๐‘›๐‘š = Δ๐ธ๐‘›๐‘š
Δ๐ธ๐‘›๐‘š
๐œ‹ 2
โ„2 ( )
๐ฟ (๐‘›2 − ๐‘š2 ) ∼ ๐ฟ−2
=
2๐‘š
๐‘›>๐‘š
! Für endliches ๐ฟ ∃ kleinste Übergangsfrequenz unterhalb derer gilt ๐œ–(๐œ”) > 0
⇒ ๐œ–(0) > 0
! Diese Betrachtung
50
4. Metalle | Moderne Experimentalphysik II - Optik
4.5 BLOCH-OSZILLATIONEN UND WANNIER-STARK-LEITER
Was passiert wenn wir ein konstantes und homogenes elektrisches Feld an einem Festkörper anlegen?
Betrachte wieder 1๐ท-Modell
+๐‘’ ⋅ ๐ธ๐‘ฅ ⋅ ๐‘ฅ = ๐‘‰(๐‘ฅ)
SEMIKLASSISCHE BETRACHTUNG:
โ„๐‘˜๐‘ฅ ist Impuls des ๐‘’ −
Ansatz: Impuls gemäß Newtonschem 2. Axiom
⇒ โ„๐‘˜๐‘ฅฬ‡ = −๐‘’๐ธ๐‘ฅ
๐ธ๐‘ฅ = ๐‘๐‘œ๐‘›๐‘ ๐‘ก. , ๐‘˜๐‘ฅ (0) = 0
⇒ ๐‘˜๐‘ฅ (๐‘ก) = −
๐‘’๐ธ0
⋅๐‘ก
โ„
๐‘‡
๐œ‹
2
๐‘Ž
Zum Zeitpunkt ๐‘ก = erreicht das ๐‘’ − den Rand der 1. Brillouin-Zone bei ๐‘˜๐‘ฅ = (für ๐ธ๐‘ฅ < 0)
51
4. Metalle | Moderne Experimentalphysik II - Optik
๐œ‹ ๐‘’|๐ธ๐‘ฅ | ๐‘‡
=
⋅
๐‘Ž
โ„
2
⇒ Bragg-Reflektion zu ๐‘˜๐‘ฅ = −
๐œ‹
๐‘Ž
๐‘‡
Nach einer weiteren Zeitspanne kehrt das ๐‘’ − zu ๐‘˜๐‘ฅ = 0 zurück. Periode ๐‘‡:
2
⇒ ๐‘‡ = 2๐œ‹ ⋅
โ„
2๐œ‹
=
๐‘Ž๐‘’|๐ธ๐‘ฅ | ๐œ”๐ต
mit der Bloch-Oszillationsfrequenz
๐œ”๐ต =
๐‘Ž ⋅ ๐‘’ ⋅ |๐ธ๐‘ฅ |
โ„
WIE BEWEGT SICH DAS WELLENPAKET? - Betrachte Gruppengeschwindigkeit:
๐‘ฃ๐‘”๐‘Ÿ =
๐‘‘๐œ”
1 ๐‘‘๐ธ
= ⋅
๐‘‘๐‘˜๐‘ฅ โ„ ๐‘‘๐‘˜๐‘ฅ
mit ๐ธ(๐‘˜๐‘ฅ ) = ๐ธ0 + 2๐‘Š ⋅ cos(๐‘˜๐‘ฅ ⋅ ๐‘Ž)
1
2๐‘Š๐‘Ž
๐‘ฃ๐‘”๐‘Ÿ = − ⋅ 2๐‘Š๐‘Ž ⋅ sin(๐‘˜๐‘ฅ ⋅ ๐‘Ž) = −
⋅ sin(๐œ”๐ต ⋅ ๐‘ก)
โ„
โ„
Daher oszilliert auch der Schwerpunkt des Wellenpaketes („das Elektron“) harmonisch mit der Bloch-Frequenz.
QUANTENMECHANISCHE SICHTWEISE?
Betrachte großen Abfall der potentiellen Energie über einer Einheitszelle: ๐‘’๐ธ๐‘ฅ ⋅ ๐‘Ž > 4๐‘Š
WANNIER-STARK-LEITER
⇒ Wieder lokalisierte Zustände
Bei einem Wellenpaket aus zwei benachbarten Topfwellenfunktionen tritt Schwebungsfrequenz
๐œ”๐ต =
52
Δ๐ธ ๐‘’๐ธ๐‘ฅ ⋅ ๐‘Ž
=
โ„
โ„
4. Metalle | Moderne Experimentalphysik II - Optik
auf. ! Gleiches Resultat wie semiklassisch!
WO IST OHMSCHES GESETZ?
Dämpfung bzw. Streuung spielen meist eine entscheidende Rolle.
SEMIKLASSISCH, PHÄNOMENOLOGISCH:
โ„๐‘˜๐‘ฅฬ‡ = −๐‘’๐ธ๐‘ฅ − โ„๐›พ๐‘˜๐‘ฅ
1
โŸ
๐œ
๐›พ=
๐‘ก๐‘ฆ๐‘.๐‘†๐‘ก๐‘œß๐‘ง๐‘’๐‘–๐‘ก
= 0 im statischen Fall
⇒ ๐‘˜๐‘ฅ = −
๐‘’๐ธ๐‘ฅ
⋅๐œ
โ„
Damit haben wir auch die Geschwindigkeit und die Stromdichte ∼ ๐ธ๐‘ฅ ๐œ ⇒ Ohmsches Gesetz
3๐ท & ELEKTRONENGAS MIT FERMI-ENERGIE ๐ธ๐น :
Fermi-Kugel wird leicht verschoben entlang der Achse des elektrischen Feldes:
BEISPIEL:
๐‘’ = 1,6 ⋅ 10−14 ๐ถ
โ„ = 1,05 ⋅ 10−34 ๐ฝ๐‘ 
100๐‘“๐‘  (typischerweise eher noch weniger)
⇒ |๐‘˜๐‘ฅ | =
๐ธ๐‘ฅ ≈ 106
๐‘‰
๐‘š
๐‘Ž = 0,5๐‘›๐‘š
๐‘’๐ธ๐‘ฅ
๐œ‹
๐œ ≈ 0,02
โŸ
โ„
๐‘Ž
winzig!
53
4. Metalle | Moderne Experimentalphysik II - Optik
=1
๐‘‰
๐œ‡๐‘š
=
ฬ‚ sehr groß
๐œ=
4.6. KLASSISCHER TRANSPORT
Elektrische Felder, also Gradienten des elektrostatischen Potentials, wie auch Temperaturgradienten führen zu
einem Teilchentransport. Über die Ladung der Elektronen bzw. über ihre kinetische Energie ist dies verknüpft
mit einem elektrischen Strom und einem Wärmestrom.
Für eine konstante Geschwindigkeit ๐‘ฃโƒ— hätten wir:
๐‘—โƒ— = ๐œŒ ⋅ ๐‘ฃโƒ— = −
๐‘„
⋅ ๐‘ฃโƒ— ⋅ ๐‘๐‘’
๐‘‰
Mit dem Spin ๐œŽ verallgemeinern wir zu:
๐‘—โƒ— = −
๐‘’
⋅ ∑ ๐‘ฃโƒ— ⋅ ๐‘“โƒ—๐‘˜โƒ—
๐‘‰
โƒ—โƒ— ,๐œŽ
๐‘˜
๐ด
Stromdichte โƒ—j mit [๐‘—] = ๐‘š2
Für eine konstante Geschwindigkeit hätten wir:
๐‘ค
โƒ—โƒ—โƒ— =
1
⋅ ๐ธ ⋅ ๐‘ฃโƒ— ⋅ ๐‘๐‘’
๐‘‰ ๐‘˜๐‘–๐‘›
Wir verallgemeinern wieder zu:
๐‘ค
โƒ—โƒ—โƒ— =
1
โƒ—โƒ— ) ⋅ ๐‘ฃโƒ— ⋅ ๐‘“โƒ—โƒ—
⋅ ∑ ๐ธ๐‘˜๐‘–๐‘› (๐‘˜
๐‘˜
๐‘‰
โƒ—โƒ— ,๐œŽ
๐‘˜
๐‘Š
Wärmestromdichte w
โƒ—โƒ—โƒ—โƒ— mit [๐‘ค] = 2
๐‘š
Es gelten die Kontinuitäts- bzw. Bilanzgleichungen
๐œ•๐œŒ
+ ๐›ปโƒ—โƒ— ⋅ ๐‘—โƒ— = 0
๐œ•๐‘ก
๐œ•๐œ‡
+ ๐›ปโƒ—โƒ— ⋅ ๐‘ค
โƒ—โƒ—โƒ— = +๐‘—โƒ— ⋅ ๐ธโƒ—โƒ—
๐œ•๐‘ก
๐œ‡ ist dabei die Energiedichte, [๐œ‡] =
๐ฝ
๐‘š3
BEISPIEL: ๐‘“๐‘˜โƒ—โƒ— sei Gleichgewichts-Fermiverteilungsfunktion = ๐‘“0
๏ƒž ๐‘—โƒ— = ๐‘ค
โƒ—โƒ—โƒ— = 0 (Symmetrie)
๏ƒž Nichtgleichgewichtsverteilungsfunktion wichtig
โƒ—โƒ—, ๐‘ก)
? Bestimmung der ๐‘“(๐‘Ÿโƒ—, ๐‘˜
54
4. Metalle | Moderne Experimentalphysik II - Optik
Anzahl der ๐‘’ − bleibt gleich,
nur die Form ändert sich
๐‘‘๐‘“
๐‘‘๐‘ก
= 0 ohne Streuung
๐‘‘๐‘“ ๐œ•๐‘“
= |
=?
๐‘‘๐‘ก ๐œ•๐‘ก ๐‘†๐‘ก๐‘Ÿ๐‘’๐‘ข
mit Streuung
๐‘‘๐‘“
๐œ•
โƒ—โƒ—ฬ‡ ⋅ โƒ—โƒ—โƒ—โƒ—โƒ—
= ( +๐‘˜
∇๐‘˜ + ๐‘Ÿโƒ—ฬ‡ ⋅ โƒ—โƒ—โƒ—โƒ—โƒ—
∇๐‘Ÿ ) ⋅ ๐‘“
๐‘‘๐‘ก
๐œ•๐‘ก
= totale Zeitableitung
Dabei gilt:
โƒ—โƒ—ฬ‡ = −∇
โƒ—โƒ—โƒ—โƒ—โƒ—๐‘Ÿโƒ— ⋅ ๐‘‰(๐‘Ÿโƒ—) − ๐‘’ ⋅ ๐‘Ÿโƒ—ฬ‡ × ๐ต
โƒ—โƒ—
๏ƒž klassisch: ๐‘โƒ—ฬ‡ = โ„ ๐‘˜
2๐‘˜
โƒ—โƒ—
โƒ—โƒ— 2
โƒ—
๐‘
โ„๐‘˜
1
โ„
โƒ—โƒ— ) mit ๐ธ(๐‘˜
โƒ—โƒ— ) =
๏ƒž ๐‘Ÿโƒ—ฬ‡ = = = ⋅ โƒ—โƒ—โƒ—โƒ—โƒ—
∇โƒ—โƒ— ⋅ ๐ธ(๐‘˜
๐‘š
๐‘š
๐‘˜
โ„
(
2๐‘š
โƒ—โƒ—
๐œ• โ„๐‘˜
๐œ•๐‘“
โƒ—โƒ—โƒ—โƒ—๐‘Ÿโƒ— ⋅ ๐‘‰(๐‘Ÿโƒ—)) ⋅ โƒ—โƒ—โƒ—โƒ—โƒ—โƒ—โƒ—
+
⋅ โƒ—โƒ—โƒ—โƒ—
๐›ป๐‘Ÿโƒ— − (๐›ป
๐›ปโ„๐‘˜โƒ—โƒ— ) ⋅ ๐‘“ = |
๐œ•๐‘ก ๐‘š
๐œ•๐‘ก ๐‘†๐‘ก๐‘Ÿ๐‘’๐‘ข
Boltzmann-Gleichung
Annahme: Abweichung vom Gleichgewicht klein, d.h.:
๐‘“ = ๐‘“0 + ๐›ฟ๐‘“
๐›ฟ๐‘“ โ‰ช ๐‘“0
mit der Fermi-Verteilungsfunktion ๐‘“0
RELAXATIONSZEITNÄHERUNG:
๐œ•๐‘“
๐›ฟ๐‘“
|
=−
๐œ•๐‘ก ๐‘†๐‘ก๐‘Ÿ๐‘’๐‘ข
๐œ
โƒ—โƒ—, ๐‘‡, … ), oft ๐œ = ๐‘๐‘œ๐‘›๐‘ ๐‘ก. beschreibt Elektron-Elektron- und Elektron-Phonon-Stöße
๐œ = ๐œ(๐‘˜
BEISPIEL: statisches ๐ธโƒ—โƒ— -Feld, Stationarität, d.h.
๐œ•
๐œ•๐‘ก
= 0:
โƒ—โƒ—โƒ—โƒ—โƒ—
∇๐‘Ÿโƒ— ⋅ ๐‘‰(๐‘Ÿโƒ—) = −๐นโƒ— = +๐‘’๐ธโƒ—โƒ—
55
4. Metalle | Moderne Experimentalphysik II - Optik
Boltzmann-Gleichung:
๐›ฟ๐‘“
๏ƒž −๐‘’๐ธโƒ—โƒ— ⋅ โƒ—โƒ—โƒ—โƒ—โƒ—โƒ—โƒ—
∇โ„๐‘˜โƒ—โƒ— (๐‘“๐‘› + ๐›ฟ๐‘“) = −
๐œ
๏ƒž ๐›ฟ๐‘“ = ๐œ ⋅ ๐‘’ ⋅ ๐ธโƒ—โƒ— ⋅ โƒ—โƒ—โƒ—โƒ—โƒ—โƒ—โƒ—
∇โ„๐‘˜โƒ—โƒ— ⋅ ๐‘“0
GRAFISCH:
⇒ Verschiebung der Fermikugel
Für den elektrischen Strom ๐‘—๐‘ฅ folgt:
๐‘—๐‘ฅ = −
๐‘’
๐‘’2
๐œ
๐œ•๐‘“0
โƒ—โƒ— ⋅
⋅ ∑ ๐‘ฃโƒ— ⋅ ๐›ฟ๐‘“ = − ⋅ ๐ธ๐‘ฅ ⋅ ⋅ ∑ โ„๐‘˜
๐‘‰
๐‘‰
๐‘š
๐œ•(โ„๐‘˜๐‘ฅ )
โƒ—โƒ— ,๐œŽ
๐‘˜
โƒ—โƒ— ,๐œŽ
๐‘˜
partielle Integration ∫ ๐‘ข๐‘ฃ ′ = ๐‘ข๐‘ฃ − ∫ ๐‘ข′ ๐‘ฃ
=−
๐‘’2
๐œ
๐‘’2
๐œ
โƒ—โƒ— ) = ๐œŽ๐ธ๐‘ฅ
⋅ ๐ธ๐‘ฅ ⋅ ⋅ โŸ
(โ„๐‘˜๐‘ฅ ๐‘“0 (๐‘˜๐‘ฅ ))|∞
⋅ ๐ธ ⋅ ⋅ ∑ ๐‘“0 (๐‘˜
−∞ +
๐‘‰
๐‘š
๐‘‰ ๐‘ฅ ๐‘š
=0
โƒ—โƒ— ,๐œŽ
โŸ
๐‘˜
๐‘๐‘’ =:๐‘‰๐‘›๐‘’
⇒๐œŽ=
๐‘’ 2 ๐œ๐‘›๐‘’
๐‘š
elektrische Leitfähigkeit
Häufig führt man noch die Beweglichkeit μe ein
๐œŽ =: ๐‘›๐‘’ ๐‘’๐œ‡๐‘’
⇒ ๐œ‡๐‘’ =
56
๐‘’๐œ
๐‘š
4. Metalle | Moderne Experimentalphysik II - Optik
BEISPIEL:
๐œ•
๐œ•๐‘ก
โƒ—โƒ— = 0
= 0, ๐ต
Boltzmann-Gleichung: ⇒ ๐›ฟ๐‘“ ⇒ ๐‘—โƒ—, ๐‘ค
โƒ—โƒ—โƒ— …
๐œ‚
๐‘—โƒ—
๐›ปโƒ—โƒ— ⋅ ( ) = + ๐œ– ⋅ ๐›ปโƒ—โƒ— ⋅ ๐‘‡
๐‘’
๐œŽI
๐‘ค
โƒ—โƒ—โƒ— = ๐›ฑ ⋅ ๐‘—โƒ— − ๐œ… ⋅ ๐›ปโƒ—โƒ— ⋅ ๐‘‡
๐œ‚ โ‰” ๐œ‡ − ๐‘’๐œ™ =
ฬ‚ elektrochemisches Potential
mit dem chemischen Potential ๐œ‡ und der elektrostatischen potentiellen Energie ๐‘’๐œ™
๏‚ท
๏‚ท
๏‚ท
๐œ–: Seebeck-Koeffizient (oder Thermokraft)
Π: Peltier-Koeffizient
๐œ…: Wärmeleitfähigkeit
Es gilt:
๐œ… ๐œ‹ 2 ๐‘˜๐ต 2
=
⋅( ) ⋅๐‘‡ =๐ฟ⋅๐‘‡
๐œŽ
3
๐‘’
Wiedemann-Franzsches-Gesetz
d.h. Wärmeleitfähigkeit und elektrische Leitfähigkeit sind direkt verknüpft.
BEISPIEL: Thermoelement
messe stromlos, d.h. ๐‘—โƒ— = 0
๐œ‚
⇒ ๐‘”๐‘Ÿ๐‘Ž๐‘‘ ( ) = ๐œ– ⋅ ๐‘”๐‘Ÿ๐‘Ž๐‘‘(๐‘‡)
๐‘’
โƒ Wegintegral, ๐œ‚ = ๐œ‡ − ๐‘’๐œ™
I
Hier die elektrische Leitfähigkeit
57
4. Metalle | Moderne Experimentalphysik II - Optik
2
๐œ‚
1
∫ ๐‘”๐‘Ÿ๐‘Ž๐‘‘ ( ) ๐‘‘๐‘Ÿโƒ— = (๐œ‡
โŸ − ๐œ‡1 ) − (๐œ™2 − ๐œ™1 )
๐‘’
๐‘’ 2
=0
1
2
3
๐‘‘๐‘‡
∫ ๐œ–⋅โž
๐‘”๐‘Ÿ๐‘Ž๐‘‘(๐‘‡)๐‘‘๐‘Ÿโƒ—
4
2
∫1 + ∫3 + ∫4
๐œ–๐ด (๐‘‡? − ๐‘‡) + ๐œ–๐ต (๐‘‡0 − ๐‘‡? ) + ๐œ–๐ด (๐‘‡ − ๐‘‡0 ) = (๐œ–๐ด − ๐œ–๐ต )(๐‘‡? − ๐‘‡0 ) = −๐‘ˆ
=
โž
1
⇒ ๐‘ˆ = (๐œ–โŸ๐ต − ๐œ–๐ด ) (๐‘‡? − ๐‘‡0 )
bekannt
z.B.
๐‘๐‘– − ๐ถ๐‘Ÿ๐‘๐‘–
๐น๐‘’ − ๐ถ๐‘›๐‘๐‘–
๐‘๐‘–๐ถ๐‘Ÿ − ๐ถ๐‘›๐‘๐‘–
…
Typische Messbereiche: −200°๐ถ … 1000°๐ถ
Typische Spannungen liegen ≈ 10
๐œ‡๐‘‰
๐พ
BEISPIEL: (Peltier-Element)
๐‘ค
โƒ—โƒ—โƒ— = Π ⋅ ๐‘—โƒ— − ๐œ… ⋅ ๐‘”๐‘Ÿ๐‘Ž๐‘‘(๐‘‡)
Zunächst gelte ๐‘‡ = ๐‘๐‘œ๐‘›๐‘ ๐‘ก., d.h. ๐‘”๐‘Ÿ๐‘Ž๐‘‘(๐‘‡) = 0
Betrachte Volumen, das den Kontakt A/B einschließt.
๐œ•๐œ‡
+ ๐‘‘๐‘–๐‘ฃ(๐‘ค
โƒ—โƒ—โƒ—) = ๐‘—โƒ— ⋅ ๐ธโƒ—โƒ— = 0
๐œ•๐‘ก
⇒
๐œ•๐‘ˆ
๐œ•
= ⋅ ∫ ๐œ‡๐‘‘๐‘‰ = − ∫ ๐‘‘๐‘–๐‘ฃ(๐‘ค
โƒ—โƒ—โƒ—)๐‘‘๐‘‰ = − ∫ ๐‘ค
โƒ—โƒ—โƒ— ⋅ ๐‘‘๐ดโƒ— = −(Π๐ต − Π๐ด ) ⋅ ๐ผ
๐œ•๐‘ก ๐œ•๐‘ก
๐‘‰
๐‘‰
๐ด(๐‘‰)
⇒ je nach Vorzeichen von (Π๐ต − Π๐ด ) und ๐ผ wird Aufheizung bzw. Abkühlung erreicht. Beim anderen
Kontakt jeweils umgekehrt, sodass ๐‘ˆ im gesamten Volumen = ๐‘๐‘œ๐‘›๐‘ ๐‘ก.
58
4. Metalle | Moderne Experimentalphysik II - Optik
4.7. EXPERIMENTELLE BESTIMMUNG VON FERMI-FLÄCHEN
โƒ—โƒ—
ZUR ERINNERUNG: Klassisches ๐’†− im Magnetfeld โƒ—๐‘ฉ
โƒ—โƒ—โƒ— mit Zyklotronfrequenz ๐Ž๐’„
⇒ Kreisbahnen ⊥ ๐‘ฉ
๐Ž๐’„ =
๐’†๐‘ฉ
๐’Ž
„von oben“
„von der Seite“
„sieht aus wie harmonischer Oszillator“
Was ist das quantenmechanische Pendant?
Hamilton-Operator (minimale Kopplung)
ฬ‚=
๐ป
1 ฬ‚
(๐‘โƒ— − ๐‘„
โŸ ๐ดโƒ—)
2๐‘š
2
=−๐‘’
โƒ—โƒ— = (0,0, ๐ต๐‘ง ) = ๐‘Ÿ๐‘œ๐‘ก(๐ดโƒ—)
mit ๐ต
⇒ ๐ดโƒ— = (0, ๐ต๐‘ง ⋅ ๐‘ฅ, 0)
๐‘‘๐‘–๐‘ฃ(๐ด
โŸ โƒ—) = 0
Landau−Eichung
ฬ‚=
⇒๐ป
1
ฬ‚๐‘ฅ 2 + (โ„๐‘˜ฬ‚๐‘ฆ + ๐‘’ ⋅ ๐ต๐‘ง ⋅ ๐‘ฅ)2 + โ„2 ๐‘˜
ฬ‚๐‘ง 2 )
(โ„2 ๐‘˜
2๐‘š
mit der Koordinatentransformation
๐‘ฅ=๐‘ž−
1
โ„๐‘˜ฬ‚
๐‘š๐œ”๐‘ ๐‘ฆ
๐œ•๐‘ฅ
ฬ‚๐‘ฅ = ๐‘˜
ฬ‚๐‘ž )
( =1⇒๐‘˜
๐œ•๐‘ž
โ„2 ๐œ• 2
1
ฬ‚=−
⇒๐ป
⋅ 2 + ๐‘š๐œ”๐‘2 ๐‘ž 2 −
2๐‘š
๐œ•๐‘ž
2
โŸ
1๐ท โ„Ž๐‘Ž๐‘Ÿ๐‘š๐‘œ๐‘›๐‘–๐‘ ๐‘โ„Ž๐‘’๐‘Ÿ ๐‘‚๐‘ ๐‘ง๐‘–๐‘™๐‘™๐‘Ž๐‘ก๐‘œ๐‘Ÿ
โ„2 ๐œ• 2
⋅
โŸ
2๐‘š ๐œ•๐‘ง 2
โƒ—โƒ—)
๐‘“๐‘Ÿ๐‘’๐‘–๐‘’ ๐ต๐‘’๐‘ค๐‘’๐‘”๐‘ข๐‘›๐‘” ๐‘–๐‘› ๐‘ง−๐‘…๐‘–๐‘โ„Ž๐‘ก๐‘ข๐‘›๐‘” (โˆฅ๐ต
1
โ„2 ๐‘˜๐‘ง2
⇒ ๐ธ๐‘› (๐‘˜๐‘ง ) = โ„๐œ”๐‘ (๐‘› + ) +
2
2๐‘š
59
4. Metalle | Moderne Experimentalphysik II - Optik
Landau-Niveaus oder Landau-Leiter
BEISPIEL: ๐ต = 10๐‘‡, ๐‘š = 9,1 ⋅ 10−31 ๐‘˜๐‘”
⇒ โ„๐œ”๐‘ = 1,2๐‘š๐‘’๐‘‰ โ‰ช ๐ธ๐น bei Metallen
ZUSTANDSDICHTE ๐ท(๐ธ) IN 3D
ZUSTANDSDICHTE ๐ท(๐ธ) IN 2D:
60
4. Metalle | Moderne Experimentalphysik II - Optik
BEISPIEL: ๐ต = 10๐‘‡, ๐‘š = 9,1 ⋅ 10−31 ๐‘˜๐‘”
⇒ โ„๐œ”๐‘ = 1,2๐‘š๐‘’๐‘‰ โ‰ช ๐ธ๐น
Hierbei haben wir die Zeeman-Aufspaltung vernachlässigt.
B = 0:
๐ท(๐ธ) = ๐‘๐‘œ๐‘›๐‘ ๐‘ก. =
2๐‘š๐ฟ2
โ„2 2๐œ‹
B ≠ 0: Alle Zustände im Energieintervall der breite โ„๐œ”๐‘ „kondensieren“ auf einem Landau-Niveau, d.h.
โ„๐œ”๐‘ ⋅ ๐ท(๐ธ) = โ„๐œ”๐‘ ⋅
2๐‘š๐ฟ2
๐‘’๐ต 2๐‘š๐ฟ2
=
โ„
⋅
⋅
= ๐ฟ2 ⋅ โŸ
2 ⋅
โ„2 2๐œ‹
๐‘š โ„2 2๐œ‹
Spin
๐‘’๐ต
โŸ
โ„Ž
=๐‘∈โ„•
materialunabhängig
=
ฬ‚ Entartungsgrad des Landau-Niveaus
Der Kristall habe eine konstante Zahl von Elektronen ๐‘๐‘’
๐‘๐‘’ = โŸ
2 ⋅
Spin
๐œ‹๐‘˜๐น2
๐‘†๐น
=: 2 ⋅
2
(2๐œ‹)
2๐œ‹ 2
( )
๐ฟ
โƒ—โƒ—
Fläche ๐‘†๐น des Schnittes durch die Fermi-Oberfläche ⊥ ๐ต
Bei ๐‘ vollständig besetzten Landau-Niveaus haben wir
๐‘ ⋅ ๐ฟ2 ⋅ 2 ⋅
⇒
๐‘’๐ต
๐‘†๐น
= 2⋅
โ„Ž
2๐œ‹ 2
( )
๐ฟ
1
1 2๐œ‹๐‘’
= ⋅
⋅๐‘
๐ต๐‘ ๐‘†๐น โ„
๐‘ = 1,2,3,4
Diese Beziehung bleibt auch jenseits der Effektiv-Massennäherung gültig (ohne Beweis). Vollständig besetzte
1
Landau-Niveaus ergeben sich also periodisch in ⇒ alle Observablen, z.B. spezifische Wärme, magnetisches
๐ต
1
Moment oder elektrische Leitfähigkeit, oszillieren periodisch mit .
๐ต
=
ฬ‚ de Haas van Alphen Oszillationen
Messe Periode ⇒ ๐‘†๐น
61
4. Metalle | Moderne Experimentalphysik II - Optik
5. HALBLEITER UND ISOLATOREN
5.1 EINFÜHRUNG
DEFINITION: Das höchste besetzte Band ist vollständig besetzt bei ๐‘‡ = 0
Bandlücke Eg
⇒ bei ๐‘‡ = 0 ist ein Halbleiter elektrisch isolierend.
Wir unterscheiden direkte und indirekte Halbleiter.
direkt
indirekt
BEISPIELE:
๐‘บ๐’Š
๐‘ฎ๐’†๐‘จ๐’”
๐‘ช๐’…๐‘บ
๐‘ป๐’†
๐‘ฌ๐’ˆ (๐‘ป = ๐ŸŽ)
1,17๐‘’๐‘‰
1,52๐‘’๐‘‰
2,58๐‘’๐‘‰
0,53๐‘’๐‘‰
Typ
indirekt
direkt
direkt
direkt
Wir wollen im Folgenden wieder die Effektivmassennäherung für die Leitungsbandelektronen verwenden und
Valenzbandelektronen mit den Massen mc > 0 und mv < 0; |๐‘š๐‘ฃ | โ‰ซ |๐‘š๐‘ |.
Entsprechend seien fc und fv die Besetzungsfunktionen. Hierbei ist häufig das Lochbild nützlich und wir
definieren
62
5. Halbleiter und Isolatoren | Moderne Experimentalphysik II - Optik
โƒ—โƒ— ) โ‰” 1 − ๐‘“๐‘ฃ (−๐‘˜
โƒ—โƒ— )
๐‘“โ„Ž (๐‘˜
๐‘šโ„Ž โ‰” −๐‘š๐‘ฃ
๐‘šโ„Ž in der Regel > 0
Bestimme das chemische Potential
โƒ—โƒ—)
๐‘๐‘ = ∑ ๐‘“๐‘ (๐‘˜
โƒ—โƒ— ,๐œŽ
๐‘˜
! ๐‘๐‘ jetzt Zahl der ๐‘’ − im Leitungsband
โƒ—โƒ—)
๐‘โ„Ž = ∑ ๐‘“โ„Ž (๐‘˜
โƒ—โƒ— ,๐œŽ
๐‘˜
Zahl der Löcher, d.h. fehlende ๐‘’ − im Valenzband
⇒ ๐‘๐‘ = ๐‘โ„Ž
∞
โƒ—โƒ— ) = ∫ ๐ท๐‘ (๐ธ)๐‘“๐‘ (๐ธ) ⋅ ๐‘‘๐ธ
๐‘๐‘ = ∑ ๐‘“๐‘ (๐‘˜
โƒ—โƒ— ,๐œŽ
๐‘˜
๐ธ๐‘
ZUR ERINNERUNG: (Metalle)
3
๐‘‰
2๐‘š 2
๐ท(๐ธ) = 2 ⋅ ( 2 ) √๐ธ
2๐œ‹
โ„
⇒ ๐ท๐‘ (๐ธ) =
๐ธ≥0
๐‘‰ 2๐‘š๐‘
(
) √๐ธ − ๐ธ๐‘
2๐œ‹ 2 โ„2
๐ธ ≥ ๐ธ๐‘
Analog für die Löcher
3
๐‘‰ 2๐‘šโ„Ž 2
๐ทโ„Ž (๐ธ) = 2 ( 2 ) √๐ธโ„Ž − ๐ธ
2๐œ‹
โ„
63
5. Halbleiter und Isolatoren | Moderne Experimentalphysik II - Optik
3 ∞
๐‘‰ 2๐‘š๐‘ 2
⇒ ๐‘๐‘ = 2 ( 2 ) ∫ √๐ธ − ๐ธ๐‘ ⋅
2๐œ‹
โ„
๐ธ๐‘
1
๐ธ⋅๐œ‡
๐‘’ ๐‘˜๐ต๐‘‡
๐‘‘๐ธ
+1
! Für normale Temperatur wird nur ein sehr kleiner Bruchteil der ๐‘’ − vom Valenz- in das Leitungsband aktiviert
⇒ ๐‘“ wird Boltzmann-Verteilung
3
∞
๐ธฬƒ
๐‘‰
2๐‘š๐‘ 2 ๐œ‡−๐ธ๐‘
−
⇒ ๐‘๐‘ = 2 ⋅ ( 2 ) ๐‘’ ๐‘˜๐ต ๐‘‡ ⋅ ∫ √๐ธฬƒ ⋅ ๐‘’ ๐‘˜๐ต ๐‘‡ ⋅ ๐‘‘๐ธฬƒ
2๐œ‹
โ„
substituiere ๐‘ฅ =
0
๐ธฬƒ
๐‘˜๐ต ๐‘‡
3
∞
3
๐‘‰ 2๐‘š๐‘ 2 ๐œ‡−๐ธ๐‘
⇒ ๐‘๐‘ = 2 ( 2 ) ๐‘’ ๐‘˜๐ต๐‘‡ (๐‘˜๐ต ๐‘‡)2 ⋅ ∫ √๐‘ฅ ⋅ ๐‘’ −๐‘ฅ ⋅ ๐‘‘๐‘ฅ
2๐œ‹
โ„
โŸ
0
√๐œ‹
2
analog für Löcher
3
Gleichsetzen für ๐‘๐‘ = ๐‘โ„Ž
3 √๐œ‹
๐‘‰ 2๐‘šโ„Ž 2 −๐œ‡−๐ธ๐‘ฃ
⇒ ๐‘โ„Ž = 2 ( 2 ) ๐‘’ ๐‘˜๐ต๐‘‡ (๐‘˜๐ต ๐‘‡)2 ⋅
2๐œ‹
โ„
2
3
๐œ‡−๐ธ๐‘
3
⇒ ๐‘š๐‘2 ⋅ ๐‘’ ๐‘˜๐ต๐‘‡ = ๐‘šโ„Ž2 ⋅ ๐‘’
⇒๐œ‡=
๐œ‡−๐ธ๐‘ฃ
−
๐‘˜๐ต ๐‘‡
๐ธ๐‘ + ๐ธ๐‘ฃ 3
๐‘šโ„Ž
+ ๐‘˜๐ต ๐‘‡ ⋅ ๐‘™๐‘› ( )
2
4
๐‘š๐‘
=: ๐ธ๐‘– =
ฬ‚ intrinsische Fermi-Energie
๐‘‡=0
๐‘‡≠0
oder für die Dichte
๐‘›๐‘ โ‰”
๐‘๐‘
๐‘‰
๐‘›๐ป โ‰”
๐‘โ„Ž
๐‘‰
๐ธ๐‘”
3
๐‘˜๐ต ๐‘‡ 3
−
⇒ ๐‘›๐‘ ⋅ ๐‘›โ„Ž = 4 (
) (๐‘š๐‘ ๐‘šโ„Ž )2 ⋅ ๐‘’ ๐‘˜๐ต ๐‘‡
2๐œ‹โ„
=: ๐‘›๐‘–2 =
ฬ‚ intrinsische Ladungskonzentration
gehört zur intrinsischen Fermi-Energie
! Hängt nicht vom chemischen Potential ab!
64
5. Halbleiter und Isolatoren | Moderne Experimentalphysik II - Optik
DOTIERTE HALBLEITER:
da Arsen ein Element der Hauptgruppe ๐‘‰ ist, wurde ein zusätzliches ๐‘’ − eingebaut ⇒ Donator
Die Bindungsenergie des Elektrons
๐ธ๐‘‘ =
๐‘’ 4 ๐‘š๐‘
2(4๐œ‹๐œ–0 ๐œ–โ„)2
โ‰ชRydberg-Energie des H-Atoms
a) Elektronen des ๐‘†๐‘– schirmen Kernladung fast ab ⇒ ๐‘๐‘’๐‘“๐‘“ = 1
b) ๐‘š๐‘ โ‰ช ๐‘š0 für „freies“ Elektron
c) ๐œ– โ‰ซ 1, typischerweise ๐œ– ≈ 10
ZAHLENBEISPIELE: ๐ธ๐‘‘ Donatoren
๐‘บ๐’Š
๐‘ฎ๐’†
๐‘ท
45๐‘š๐‘’๐‘‰
12๐‘š๐‘’๐‘‰
๐‘จ๐’”
49๐‘š๐‘’๐‘‰
13๐‘š๐‘’๐‘‰
๐‘บ๐’ƒ
39๐‘š๐‘’๐‘‰
10๐‘š๐‘’๐‘‰
๐‘ฉ
45๐‘š๐‘’๐‘‰
10๐‘š๐‘’๐‘‰
๐‘จ๐’
57๐‘š๐‘’๐‘‰
10๐‘š๐‘’๐‘‰
๐‘ฐ๐’
16๐‘š๐‘’๐‘‰
11๐‘š๐‘’๐‘‰
ZAHLENBEISPIELE: Akzeptoren
๐‘บ๐’Š
๐‘ฎ๐’†
! Bild nur für niedrige Dotierkonzentrationen richtig (1015 − 1016 ๐‘๐‘š−3 ). Bei höheren Konzentrationen bilden
sich Bänder, die mit dem Leitungsband überlappen können =
ฬ‚ Mott-Übergang ⇒ metallisches Verhalten, d.h.
17
18
−3
๐œŽ(๐‘‡ = 0) ≠ 0, typischerweise 10 − 10 ๐‘๐‘š .
Bei diesen Dichten kann die Boltzmann-Näherung
๐‘›๐‘’ ∼ ๐‘’
๐œ‡๐‘’ −๐ธ๐‘
๐‘˜๐ต ๐‘‡
nicht mehr angewendet werden. Näherung des „entarteten“ ๐‘’ − -Gases“ wie bei Metallen
3
๐‘›๐‘’ ∼ (๐œ‡๐‘’ − ๐ธ๐‘ )2
65
5. Halbleiter und Isolatoren | Moderne Experimentalphysik II - Optik
HALBLEITERSTRUKTUREN
Halbleiter A
Halbleiter B
TYP I:
Beispiele: ๐บ๐‘Ž๐ด๐‘ /๐ด๐‘™1−๐‘ฅ ๐บ๐‘Ž๐‘ฅ ๐ด๐‘ 
66
5. Halbleiter und Isolatoren | Moderne Experimentalphysik II - Optik
TYP II:
Beispiele: ๐ผ๐‘›๐‘ƒ/๐ด๐‘™1−๐‘ฅ ๐บ๐‘Ž๐‘ฅ ๐ด๐‘ 
HETEROSTRUKTUREN
=
ฬ‚ „Teilchen-im-Topf“-Problem
MODULATIONSDOTIERTE HETEROSTRUKTUREN
⇒ ๐‘’ − bewegen sich in Potentialtöpfe ⇒ negative Ladung ⇒ positive Ladung bleibt zurück in Barrieren
POISSON-GLEICHUNG:
โ–ณ๐œ™ =−
67
1
๐œŒ
๐œ–0 ๐œ–
5. Halbleiter und Isolatoren | Moderne Experimentalphysik II - Optik
POTENTIALTÖPFE:
๐œŒ < 0 ⇒ Krümmung von ๐œ™ ist positiv ⇒ potentielle Energie ๐‘‰ = −๐‘’๐œ™ weist negative Krümmung auf
! Räumliche Trennung von freien ๐‘’ − und Donatorrümpfen. ⇒ hohe Beweglichkeit
ANDERE MÖGLICHKEIT
Halbleiter A,dotiert
Halbleiter B, undotiert
⇒ hochbewegliche 2๐ท Elektronengase (Siehe Quanten-Hall-Effekt)
68
5. Halbleiter und Isolatoren | Moderne Experimentalphysik II - Optik
5.2 TRANSPORT DURCH ELEKTRONEN UND LÖCHER
Transportgleichungen siehe Kapitel 4.6.
1) ๐‘—โƒ— = ๐‘—โƒ—๐‘’ + ๐‘—โƒ—โ„Ž
๐‘ค
โƒ—โƒ—โƒ— = ๐‘ค
โƒ—โƒ—โƒ—๐‘’ + ๐‘ค
โƒ—โƒ—โƒ—โ„Ž
Die Relaxationszeiten ๐œ sind im Allgemeinen unterschiedlich. Wegen der Beweglichkeit ๐œ‡ฬƒ =
๐‘’๐œ
๐‘š
tragen
−
die ๐‘’ oft mehr bei zum Transport.
2) Durch die Dichteabhängigkeit aller Transportgrößensind sie im Halbleiter stärker Temperaturabhängig
als bei Metallen.
5.3 DER PN-ÜBERGANG
VOR KONTAKT
A) ๐‘ˆ = 0
Es gilt ๐‘—โƒ— = ๐‘—โƒ—๐‘’ + ๐‘—โƒ—โ„Ž = 0. Im stationären Zustand gilt weiterhin ๐‘—โƒ—๐‘’ = ๐‘—โƒ—โ„Ž = 0 (sonst würden sich mehr und mehr ๐‘’โ„Ž-Paare an einer Seite ansammeln).
Mit (siehe Kapitel 4.6)
๐œ‚๐‘’
๐œ‚
๐œ‡ − ๐‘’๐œ™
โƒ—โƒ— ( ๐‘’ ) = ๐‘›๐‘’ ⋅ ๐œ‡ฬƒ ⋅ ∇
โƒ—โƒ— ( ๐‘’
๐‘—โƒ—๐‘’ = ๐œŽ ⋅ โƒ—∇โƒ— ( ) = ๐‘›๐‘’ ⋅ ๐‘’ ⋅ ๐œ‡
ฬƒ๐‘’ ⋅ ∇
)=0
๐‘’ฬƒ
๐‘’ฬƒ
๐‘’
โƒ—(๐œ™)) + โŸ
= +๐‘›๐‘’ ⋅ ๐‘’ ⋅ ๐œ‡ฬƒ ⋅ (− โƒ—∇โŸ
๐‘›๐‘’ ๐œ‡
ฬƒ๐‘’ ⋅ โƒ—∇โƒ—(๐œ‡๐‘’ ) = 0
=
ฬ‚ Diffusionsstrom
โŸ
๐ธโƒ—โƒ—
=
ฬ‚ Driftstrom
69
5. Halbleiter und Isolatoren | Moderne Experimentalphysik II - Optik
Bestimmung der sogenannten EINGEBAUTEN SPANNUNG ๐‘ˆ๐‘๐‘– :
๐‘’๐‘ˆ๐‘๐‘– = (๐ธ๐‘– − ๐œ‡โ„Ž ) + (๐œ‡๐‘’ − ๐ธ๐‘– )
๐‘ฅ = +∞:
๐‘›๐ท = ๐‘›๐‘’ = ๐‘›๐‘– ๐‘’
๐œ‡๐‘’ −๐ธ๐‘–
๐‘˜๐ต ๐‘‡
๐‘›๐ด = ๐‘›โ„Ž = ๐‘›๐‘– ๐‘’
๐ธ๐‘– −๐œ‡โ„Ž
๐‘˜๐ต ๐‘‡
๐‘ฅ = −∞:
๐‘›๐ท
)
๐‘›๐‘–
⇒{
๐‘›๐ด
(๐ธ๐‘– − ๐œ‡โ„Ž ) = ๐‘˜๐ต ๐‘‡ ⋅ ln ( )
๐‘›๐‘–
(๐œ‡๐‘’ − ๐ธ๐‘– ) = ๐‘˜๐ต ๐‘‡ ⋅ ln (
⇒=
๐‘˜๐ต ๐‘‡
๐‘›๐ท ⋅ ๐‘›๐ด
⋅ ๐‘™๐‘› (
)
๐‘’
๐‘›๐‘–2
=
ฬ‚ eingebauter Spannung
Grob gilt
๐‘ˆ๐‘๐‘– =
70
๐ธ๐‘”
๐‘’
5. Halbleiter und Isolatoren | Moderne Experimentalphysik II - Optik
Δ๐‘ฅ = ๐‘ฅ๐‘› − ๐‘ฅ๐‘
=
ฬ‚ Breite der Verarmungszone
Idealisiert: „abrupt depletion layer approximation“
Lösung der Poissongleichung + Randbedingungen + Ladungsneutralität:
⇒ ๐›ฅ๐‘ฅ = √
BEISPIEL: ๐‘›๐ด = ๐‘›๐ท = ๐‘› ⇒ Δ๐‘ฅ ∼
2๐œ–0 ๐œ– ๐‘›๐ด + ๐‘›๐ท
⋅
⋅ ๐‘ˆ๐‘๐‘–
๐‘’
๐‘›๐ด ⋅ ๐‘›๐ท
1
√๐‘›
d.h. Δ๐‘ฅ wird mit steigender Dotierung kleiner
๐‘›๐ด = ๐‘›๐ท = 1018 ๐‘๐‘š−3
๐œ– = 12,6
๐‘ˆ๐‘๐‘– = 1๐‘‰
⇒ Δ๐‘ฅ = 52๐‘›๐‘š
B) ๐‘ˆ ≠ 0
๐‘ˆ>0 =
ฬ‚ „+ an p-Seite“ und „− an n-Seite“, d.h. bei fast gehaltener p-Seite (links) wird die n-Seite (rechts)
hochgezogen. =
ฬ‚ „Vorwärtsrichtung“
GRUNDPROBLEM DER BAUELEMENTSIMULATION:
KONTINUITÄTSGLEICHUNG:
๐‘‘๐‘–๐‘ฃ โƒ—โƒ—โƒ—
๐‘—๐‘’ +
71
๐œ•๐œŒ๐‘’
=0
๐œ•๐‘ก
5. Halbleiter und Isolatoren | Moderne Experimentalphysik II - Optik
๐‘‘๐‘–๐‘ฃ โƒ—โƒ—โƒ—โƒ—
๐‘—โ„Ž +
๐œ•๐œŒโ„Ž
=0
๐œ•๐‘ก
? → Rekombination/Generation
โƒ—∇โƒ— ⋅ ๐‘—โƒ— +
๐œ•๐œŒ
= 0 ⇒ ๐‘—โƒ— = ๐‘๐‘œ๐‘›๐‘ ๐‘ก.
โŸ
๐œ•๐‘ก
=0
mit
=๐œ‡๐‘’ −๐‘’๐œ™
๐‘—๐‘’ = ๐‘’ ⋅
โƒ—โƒ—โƒ—
๐œ‚โž๐‘’
)
๐‘’
⋅๐œ‡
ฬƒ๐‘’ ⋅ โƒ—∇โƒ— (
๐‘›
โŸ๐‘’
=๐‘›๐‘’ (๐œ‡๐‘’ )
POISSON-GLEICHUNG:
โ–ณ๐œ™ =−
๐œŒ
๐œ–0 ๐œ–
RANDBEDINGUNGEN:
−๐‘’๐‘ˆ = โŸ
๐œ‚๐‘’ (−∞) − โŸ
๐œ‚๐‘’ (+∞)
p
n
! Selbstkonsistente Lösung ! im Allgemeinen nicht analytisch exakt möglich.
QUALITATIV: ๐‘ˆ > 0
72
5. Halbleiter und Isolatoren | Moderne Experimentalphysik II - Optik
โƒ—โƒ—-RAUM:
IM ๐‘˜
BREITE DER VERARMUNGSZONE ๐›ฅ๐‘ฅ:
ersetze ๐‘ˆ๐‘๐‘– → ๐‘ˆ๐‘๐‘– − ๐‘ˆ, ansonsten analog zu ๐‘ˆ = 0
⇒ Δ๐‘ฅ = √
2๐œ–0 ๐œ– ๐‘›๐ด + ๐‘›๐ท
⋅
⋅ (๐‘ˆ๐‘๐‘– − ๐‘ˆ)
๐‘’
๐‘›๐ด ⋅ ๐‘›๐ท
für ๐‘ˆ < ๐‘ˆ๐‘๐‘– , sonst Diode „kaputt“
In Vorwärtsrichtung schrumpft die Verarmungszone.
Die Strom-Spannungskennlinie ๐‘—(๐‘ˆ) folgt der Shockley-Diodenformel
๐‘’๐‘ˆ
๐‘—(๐‘ˆ) = ๐‘—๐‘  (๐‘’ ๐œ‚๐‘˜๐ต๐‘‡ − 1)
mit dem „Idealitätsfaktor“ ๐œ‚ und der temperaturabhängigen Sättigungsstromdichte ๐‘—๐‘  = ๐‘—๐‘  (๐‘‡)
๏‚ท
๏‚ท
๐œ‚ = 1: keine Rekombination in Verarmungszone
๐œ‚ = 2: Rekombination in Verarmungszone dominiert
GRAFISCH:
Δ๐‘ˆ = 26๐‘š๐‘‰ @ ๐‘‡ = 300๐พ ⇒ ๐‘˜๐ต ๐‘‡ = 26๐‘š๐‘’๐‘‰
๐œ‚=1
⇒
73
๐‘— → ๐‘— ⋅ ๐‘’ = ๐‘— ⋅ 2,7
5. Halbleiter und Isolatoren | Moderne Experimentalphysik II - Optik
5.4 DER HALBLEITER-METALL-ÜBERGANG
VOR KONTAKT
๏‚ท
๏‚ท
๏‚ท
๐‘’๐œ™๐‘š =
ฬ‚ Austrittsarbeit des Metalls
๐‘’๐œ™๐‘  =
ฬ‚ Austrittsarbeit des Halbleiters
๐‘’๐œ’๐‘  =
ฬ‚ Elektronenaffinität
A) EXTERNE SPANNUNG ๐‘ˆ = 0
⇒ ๐œ‚๐‘’ = ๐‘๐‘œ๐‘›๐‘ ๐‘ก
! Vakuumniveau stetig!
QUALITATIV:
74
5. Halbleiter und Isolatoren | Moderne Experimentalphysik II - Optik
mit der Barrierenhöhe ๐‘’๐œ™๐ต = ๐‘’(๐œ™๐‘š − ๐œ’๐‘  )
mit der eingebauten Spannung Ubi
๐‘’๐‘ˆ๐ต๐‘– = ๐‘’๐œ™๐ต + (๐œ‚๐‘’ − ๐ธ๐‘ )
mit der Schottky-Barriere eฯ•B
BREITE DER VERARMUNGSZONE ๐›ฅ๐‘ฅ (analog ๐‘ + ๐‘› Diode, d.h. ๐‘›๐ด โ‰ซ ๐‘›๐ท )
Δ๐‘ฅ = √
2๐œ–0 ๐œ–
⋅ ๐‘ˆ๐‘๐‘–
๐‘’๐‘›๐ท
B) ๐‘ˆ ≠ 0
๐‘ˆ>0
75
๐‘ˆ<0
5. Halbleiter und Isolatoren | Moderne Experimentalphysik II - Optik
analog zum ๐‘๐‘›-Übergang: ๐‘ˆ๐‘๐‘– → ๐‘ˆ๐‘๐‘– − ๐‘ˆ
⇒ Δ๐‘ฅ = √
2๐œ–0 ๐œ–
⋅ (๐‘ˆ๐‘๐‘– − ๐‘ˆ)
๐‘’๐‘›๐ท
STROM-SPANNUNGSKENNLINIE ๐‘—(๐‘ˆ)
Beitrag der Löcher ist vernachlässigbar.
๐‘—โƒ— = โƒ—โƒ—โƒ—
๐‘—๐‘’ + โƒ—โƒ—โƒ—โƒ—
๐‘—โ„Ž
Elektronen die aus dem Metall kommen sehen für ๐‘ˆ = 0 und ๐‘ˆ ≠ 0 die Potentialbarriere eฯ•B . Elektronen die
aus dem Halbleiter kommen sehen die Potentialbarriere (๐‘’๐œ™๐ต − ๐‘’๐‘ˆ).
๐‘— = 0 = ๐‘—๐‘’๐‘š→๐‘  + ๐‘—๐‘’๐‘ →๐‘š
๐‘ˆ = 0:
mit ๐‘—๐‘’๐‘ →๐‘š = ๐‘ ⋅ ๐‘›๐‘’ , ๐‘: Proportionalitätskonstante und ๐‘›๐‘’ an Grenzfläche
und ๐‘›๐‘’ = ๐‘›๐‘– ๐‘’
๐œ‡๐‘’ −๐ธ๐‘–
๐‘˜๐ต ๐‘‡
=: ๐‘›๐‘ ๐‘’
๐œ‡๐‘’ −๐ธ๐‘
๐‘˜๐ต ๐‘‡
⇒ ๐‘—๐‘’๐‘ →๐‘š
๐‘’๐œ™
− ๐ต
๐‘ˆ=0
− ๐‘—๐‘’๐‘š→๐‘  = ๐‘๐‘›๐‘’ ๐‘’ ๐‘˜๐ต ๐‘‡
=
๐‘ˆ = 0 und ๐‘ˆ ≠ 0
Der Strom ๐‘—๐‘’๐‘ →๐‘š ist hingegen spannungsabhängig weil die Barriere = ๐‘’๐œ™๐ต − ๐‘’๐‘ˆ ist.
⇒ ๐‘—๐‘’๐‘ →๐‘š = ๐‘ ⋅ ๐‘›๐‘’ ⋅ ๐‘’
mit der Sättigungsstromdichte ๐‘—๐‘  โ‰” ๐‘ ⋅ ๐‘›๐‘’ ⋅ ๐‘’
−
๐‘’๐œ™๐ต
๐‘˜๐ต ๐‘‡
๐‘’๐œ™ −๐‘’๐‘ˆ
− ๐ต
๐‘˜๐ต ๐‘‡
folgt:
⇒ ๐‘— = ๐‘—๐‘’๐‘š→๐‘  + ๐‘—๐‘’๐‘ →๐‘š = ๐‘—๐‘  (๐‘’
+
๐‘’๐‘ˆ
๐‘˜๐ต ๐‘‡
− 1)
Das reale Verhalten kommt diesem idealen Verhalten sehr nahe.
Für viele Anwendungen ist das Schottky-Verhalten ๐‘—(๐‘ˆ) unerwünscht. Man möchte ohmsches Verhalten mit
kleinem spezifischem Widerstand ๐‘…๐‘
๐‘—=
mit Diodenformel für
๐‘’๐‘ˆ
๐‘˜๐ต ๐‘‡
๐‘ˆ
; [๐‘…๐ถ ] = Ω๐‘š2
๐‘…๐ถ
โ‰ช1
⇒ ๐‘…๐ถ ∼ ๐‘’
๐‘’๐œ™
+ ๐ต
๐‘˜๐ต ๐‘‡
d.h. man möchte kleinen Barrierenhöhen ๐œ™๐ต . Wählt man weiterhin hohe ๐‘›-Dotierung wird Δ๐‘ฅ klein (Δ๐‘ฅ ∼
und quantenmechanisches Tunneln wird möglich.
Oft Metall-๐‘›+ -๐‘› Kontakt
76
5. Halbleiter und Isolatoren | Moderne Experimentalphysik II - Optik
1
√๐‘๐ท
)
77
5. Halbleiter und Isolatoren | Moderne Experimentalphysik II - Optik
5.5 HALBLEITER-SOLARZELLEN
mit Einstrahlen von Licht
=
ฬ‚ Vorwärtsrichtung, ๐‘ˆ > 0
Bei konstanter Beleuchtung ergibt sich bei offenen Klemmen („open circuit“, oc) die Spannung ๐‘ˆ๐‘œ๐‘ . Schließt
man den ๐‘๐‘›-Übergang kurz („short circuit“, sc), d.h. ๐‘ˆ = 0, ergibt sich der Kurzschlussstrom ๐ผ๐‘ ๐‘ . In beiden
Fällen ist die dissipierte Leistung ๐‘ƒ = ๐ผ ⋅ ๐‘ˆ = 0
=
ฬ‚
KNOTENREGEL:
๐ผ๐ฟ = ๐ผ๐‘๐‘› (๐‘ˆ) + ๐ผ = ๐ผ๐‘๐‘› (๐‘ˆ) +
⇒ ๐ผ๐‘๐‘› (๐‘ˆ) − ๐ผ๐ฟ = −
78
๐‘ˆ
๐‘…
๐‘ˆ
๐‘…
5. Halbleiter und Isolatoren | Moderne Experimentalphysik II - Optik
Wäre die Kennlinie rechteckig, so könnte die Leistung
๐‘ƒ = ๐‘ˆ๐‘œ๐‘ ⋅ ๐ผ๐‘ ๐‘
entnommen werden. Für einen bestimmten Verbraucher ๐‘… resultiert die maximale Leistung
๐‘ƒ๐‘š๐‘Ž๐‘ฅ = ๐‘ˆ๐‘š๐‘Ž๐‘ฅ ⋅ ๐ผ๐‘š๐‘Ž๐‘ฅ
Die Konversionseffizienz reduziert sich also um den „Füllfaktor“ ๐น๐น
๐น๐น โ‰”
๐‘ˆ๐‘š๐‘Ž๐‘ฅ ⋅ ๐ผ๐‘š๐‘Ž๐‘ฅ
๐‘ˆ๐‘œ๐‘ ⋅ ๐ผ๐‘ ๐‘
Für eine ideale Solarzelle (keine parasitären Kontaktwiderstände) gilt typischerweise
๐น๐น = 0,8 − 0,9
Der Gesamtwirkungsgrad ๐œ‚ der Solarzelle lässt sich darstellen wie
๐œ‚ = ๐œ‚๐‘Ž๐‘๐‘  ⋅ ๐œ‚๐‘กโ„Ž๐‘’๐‘Ÿ๐‘š๐‘Ž๐‘™๐‘–๐‘ ๐‘–๐‘’๐‘Ÿ๐‘ข๐‘›๐‘” ⋅ ๐œ‚๐‘กโ„Ž๐‘’๐‘Ÿ๐‘š๐‘œ๐‘‘๐‘ฆ๐‘›๐‘Ž๐‘š๐‘–๐‘ ๐‘โ„Ž ⋅ ๐น๐น
Für eine gute ๐‘†๐‘–-Solarzelle gilt
๐œ‚ = 0,74 ⋅ 0,67 ⋅ 0,64 ⋅ 0,89 = 0,28 = 28%
79
5. Halbleiter und Isolatoren | Moderne Experimentalphysik II - Optik
-
-
Der Absorptionswirkungsgrad ๐œ‚๐‘Ž๐‘๐‘  beschreibt, dass nicht jedes Photon absorbiert wird (nur โ„๐œ” ≥ ๐ธ๐‘” ).
Bemerkung: Für ๐œ‚๐‘Ž๐‘๐‘  = 1 möchte man ๐ธ๐‘” = 0.
Der Thermalisierungswirkungsgrad ๐œ‚๐‘กโ„Ž๐‘’๐‘Ÿ๐‘š๐‘Ž๐‘™ beschreibt, dass die ๐‘’ − und โ„Ž bei ihrer Thermalisierung
Energie abgeben an das Kristallgitter (Phononen).
Bemerkung: Für ๐œ‚๐‘กโ„Ž๐‘’๐‘Ÿ๐‘š๐‘Ž๐‘™ möchte man โ„๐œ” = ๐ธ๐‘” also großes ๐ธ๐‘” → Widerspruch ๐œ‚๐‘Ž๐‘๐‘  = 1 ⇒ ∃
optimales ๐ธ๐‘” (nahe ๐‘†๐‘–).
Der thermodynamische Wirkungsgrad ๐œ‚๐‘กโ„Ž๐‘’๐‘Ÿ๐‘š๐‘œ beschreibt, dass nicht die gesamte (verbliebene)
Elektronenenergie in Form von chemischer Energie = −๐‘’๐‘ˆ๐‘œ๐‘ zur Verfügung steht.
Der Füllfaktor ๐น๐น beschreibt, dass auf Grund der Form der Diodenkennlinien nicht die gesamte
chemische Energie in elektrisch nutzbare Leistung umgewandelt werden kann.
80
5. Halbleiter und Isolatoren | Moderne Experimentalphysik II - Optik
5.6 KOHÄRENTER TRANSPORT
Zur Erinnerung: Boltzmann-Transport
freie Weglänge โ‰ช Bauelementabmessung ๐ฟ
„MESOSKOPISCHER TRANSPORT“:
Gitterkonstante ๐‘Ž โ‰ช ๐ฟ โ‰ช freie Weglänge
NÄHERUNG: Streuung vernachlässigen
⇒ Teilchen bewegen sich gemäß der Schrödingergleichung. Aber! Messung des Stroms zerstört Kohärenz!
Widerspruch?
Quantenmechanischer Transmissionskoeffizient
Kontakte mit Fermiverteilungsfunktion ๐‘“๐‘’๐ฟ und ๐‘“๐‘’๐‘…
Strom von links nach rechts (๐‘˜๐‘ง ≥ 0)
๏‚ท
โƒ—โƒ—)I ⋅ ๐‘‡(๐‘˜
โƒ—โƒ— )
∼ ๐‘“๐‘’๐ฟ (๐‘˜
๏‚ท
Strom von rechts nach links
โƒ—โƒ—) ⋅ ๐‘‡(๐‘˜
โƒ—โƒ—)
∼ ๐‘“๐‘’๐‘… (๐‘˜
Folglich:
๐‘’
โƒ—โƒ—) ⋅ ๐‘‡(๐‘˜
โƒ—โƒ— ) + ∑ โƒ—โƒ—โƒ—โƒ—
โƒ—โƒ—) ⋅ ๐‘‡(๐‘˜
โƒ—โƒ—))
๐‘—๐‘’ = − ( ∑ โƒ—โƒ—โƒ—โƒ—
โƒ—โƒ—โƒ—
๐‘ฃ๐‘’ ⋅ ๐‘“๐‘’๐ฟ (๐‘˜
๐‘ฃ๐‘’ ⋅ ๐‘“๐‘’๐‘… (๐‘˜
๐‘‰
โƒ—โƒ— ,๐‘˜๐‘ง ≥0,๐œŽ
๐‘˜
โƒ—โƒ— ,๐‘˜๐‘ง ≤0,๐œŽ
๐‘˜
โƒ—โƒ—) = ๐‘‡(๐‘˜๐‘ง )
Für effektive 1๐ท-Probleme gilt ๐‘‡(๐‘˜
โƒ—โƒ— = 0 gilt ๐‘‡(๐‘˜๐‘ง ) = ๐‘‡(−๐‘˜๐‘ง )
Für Bauelemente mit 2 Kontakten und für ๐ต
⇒ โƒ—โƒ—โƒ—
๐‘—๐‘’ = −
๐‘’
โƒ—โƒ— ) − ๐‘“๐‘’๐‘… (๐‘˜
โƒ—โƒ—)) ⋅ ๐‘‡(๐‘˜
โƒ—โƒ—)
∑ โƒ—โƒ—โƒ—โƒ—
๐‘ฃ๐‘’ ⋅ (๐‘“๐‘’๐ฟ (๐‘˜
๐‘‰
โƒ—โƒ— ,๐‘˜๐‘ง ≥0,๐œŽ
๐‘˜
๐‘’
โƒ—โƒ— )
๐‘—๐‘’ = − ∑ โƒ—โƒ—โƒ—โƒ—
โƒ—โƒ—โƒ—
๐‘ฃ๐‘’ ⋅ ๐‘“๐‘’ (๐‘˜
๐‘‰
โƒ—โƒ— ,๐œŽ
๐‘˜
I
besetzter Anfangszustand
81
5. Halbleiter und Isolatoren | Moderne Experimentalphysik II - Optik
Beispiel: dünner Draht zwischen zwei Kontakten
ฬ‚=
Hamilton-Operator ๐ป
๐‘ฬ‚โƒ—2
2๐‘š
+ ๐‘‰๐‘ฅ (๐‘ฅ) + ๐‘‰๐‘ฆ (๐‘ฆ)
Es bleibt eine freie 1๐ท-Bewegung in ๐‘ง-Richtung mit der Energie ๐ธ๐‘ง . ๐ธ sie die Gesamtenergie. โƒ—โƒ—โƒ—
๐‘—๐‘’ hat nur
Komponenten ≠ 0 in ๐‘ง-Richtung:
๐‘—๐‘’2 = −
๐‘’
โƒ—โƒ— ) − ๐‘“๐‘’๐‘… (๐‘˜
โƒ—โƒ— )) ⋅
⋅ ∑ ∑ ๐‘ฃ๐‘’2 (๐‘“๐‘’๐ฟ (๐‘˜
๐‘‰
๐‘˜๐‘ฅ ๐‘˜๐‘ฆ ๐‘˜๐‘ง ≥0,๐œŽ
Annahmeโˆถ=1
mit Spin
∞
=−
๐‘’
1 โž
⋅ ∑ ∫
⋅โŸ
๐ท๐‘’ (๐ธ๐‘ง ) ⋅ ๐‘‰๐‘’๐‘ง (๐ธ๐‘ง ) ⋅ (๐‘“๐‘’๐ฟ (๐ธ) − ๐‘“๐‘’๐‘… (๐ธ)) ⋅ ๐‘‘๐ธ๐‘ง
โŸ
๐‘‰
2
1
๐‘˜๐‘ฅ ,๐‘˜๐‘ฆ 0
๐‘˜๐‘ง ≥0
mit ๐ท๐‘’ (๐ธ๐‘ง ) =
๐ฟ๐‘ง ⋅2√2๐‘š
โ„Ž⋅√๐ธ๐‘ง
โƒ—โƒ— )
๐‘‡(๐‘˜
โŸ
sowie ๐ธ๐‘™ = 0 und ๐‘‰๐‘’๐‘ง (๐ธ๐‘ง ) = √
1:
2๐ธ๐‘ง
๐‘š
๐ท๐‘’ (๐ธ๐‘ง ) ⋅ ๐‘‰๐‘’๐‘ง (๐ธ๐‘ง ) =
4๐ฟ๐‘ง
โ„Ž
! Keine Funktion von Materialparametern
Im Limes tiefer Temperaturen werden die Fermi-Verteilungsfunktionen Sprungfunktionen mit
๐‘“๐‘’๐ฟ (๐ธ) = ๐œƒ(๐œ‚๐‘’๐ฟ − ๐ธ)
82
๐‘“๐‘’๐‘… (๐ธ) = ๐œƒ(๐œ‚๐‘’๐‘… − ๐ธ)
5. Halbleiter und Isolatoren | Moderne Experimentalphysik II - Optik
(๐œ‚๐‘’๐ฟ − ๐œ‚๐‘’๐‘… ) โ‰ช Subbandabstand, d.h. kleine ๐‘ˆ
∑๐‘˜๐‘ฅ๐‘˜๐‘ฆ (๐‘“๐‘’๐ฟ − ๐‘“๐‘’๐‘… ) =: ๐‘ =
ฬ‚ Anzahl der beitragenden Subbänder
๐‘’ 1 4๐ฟ๐‘ง
๐‘—๐‘’๐‘ง = − ⋅ ⋅
⋅๐‘⋅
๐‘‰ 2 โ„Ž
๐œ‚๐‘’๐ฟ
∫ ๐‘‘๐ธ๐‘ง
๐œ‚
โŸ๐‘’๐‘…
๐œ‚๐‘’๐ฟ −๐œ‚๐‘’๐‘… =−๐‘’๐‘ˆ
mit dem Strom ๐ผ = ๐ฟ๐‘ฅ ๐ฟ๐‘ฆ ⋅ ๐‘—๐‘’๐‘ง und ๐‘‰ = ๐ฟ๐‘ฅ ๐ฟ๐‘ฆ ๐ฟ๐‘ง
๐‘†๐‘๐‘–๐‘›๐‘’๐‘›๐‘ก๐‘Ž๐‘Ÿ๐‘ก๐‘ข๐‘›๐‘”
⇒๐ผ=
โŸ
โž
2
⋅
๐‘’2
⋅๐‘⋅๐‘ˆ
โ„Ž
๐‘∈โ„•
1
= =๐บ =
ฬ‚ ๐ฟ๐‘’๐‘–๐‘ก๐‘ค๐‘’๐‘Ÿ๐‘ก
๐‘…
⇒ Leitwert ist quantisiert
๐‘’2
≈ (25,8128 … ๐‘˜Ω)−1
โ„Ž
⇒ Jedes Subband trägt
83
๐‘’2
โ„Ž
zum Leitwert bei
5. Halbleiter und Isolatoren | Moderne Experimentalphysik II - Optik
84
5. Halbleiter und Isolatoren | Moderne Experimentalphysik II - Optik
5.7 QUANTEN-HALL-EFFEKT
2๐ท Elektronengas wie in Kapitel 5.6
Seitenansicht:
Aufsicht (schematisch):
Zur Erinnerung: klassischer Hall-Effekt
๐‘ˆ๐ป =
mit der Flächenladungsdichte ๐‘›๐‘’2๐ท mit [๐‘›๐‘’2๐ท ] =
๐ต
⋅ ๐ผ =: ๐‘…๐ป ⋅ ๐ผ
๐‘’๐‘›๐‘’2๐ท
12
๐‘š
⇒ ๐‘…๐ป =
๐ต
2๐‘›๐‘’2๐ท
In Hochreinen Proben, bei tiefen Temperaturen und hohen Magnetfelden beobachtet man
๐‘…๐ป =
โ„Ž 1
⋅
โŸ
๐‘’2 ๐‘‰
→5.6
wobei gilt:
๏‚ท
๐‘‰ = ๐‘ ∈ โ„• bei normalem Quanten-Hall-Effekt
๏‚ท
๐‘‰=
๐‘
๐‘€
mit ๐‘, ๐‘€ ∈ โ„• bei fraktionalem Quanten-Hall-Effekt
Die Modulationsdotierung reduziert Stöße mit Donatorrümpfen. Es bleibt aber ein Unordnungspotential durch
die langreichweiten Coulomb-Wechselwirkung
85
5. Halbleiter und Isolatoren | Moderne Experimentalphysik II - Optik
⇒ kein Transport „im Vakuum“.
ZYKLOTRONRADIUS DES 1. LANDAU-NIVEAUS:
๐‘ฃโƒ— = โƒ—โƒ—โƒ—โƒ—โƒ—
๐œ”๐‘ × ๐‘Ÿโƒ— ⇒ ๐‘ฃ = ๐œ”๐‘ ⋅ ๐‘Ÿ
kinetische Energie:
1
1
๐‘š๐ท2 = โ„๐œ”๐‘
2
2
⇒๐‘ฃ=√
⇒√
โ„๐œ”๐‘
๐‘š
= ๐œ”๐‘ ⋅ ๐‘Ÿ๐‘ mit ๐œ”๐‘ =
โ„๐œ”๐‘
๐‘š
๐‘’๐ต
๐‘š
⇒ ๐‘Ÿ๐‘ = √
โ„
๐‘’๐ต
BEISPIEL: ๐ต = 10๐‘‡
⇒ ๐‘Ÿ๐‘ = 8๐‘›๐‘š
โ‰ช 100๐œ‡๐‘š − 1๐‘š๐‘š typische Bauelementabmessungen
In y-Richtung Quantisierung durch Heterostruktur, lateral durch Landau-Niveaus.
Quantenmechanisch entspricht dies einer bestimmten Zahl von Randkanälen ๐‘ ∈ โ„•.
86
5. Halbleiter und Isolatoren | Moderne Experimentalphysik II - Optik
! Rückstreuung wird durch große Separation der Randkanäle stark unterdrückt!
! Spin-Entartung wird durch den Zeeman-Effekt aufgehoben!
ZUR ERINNERUNG: (KAPITEL 4.7)
In 2๐ท hat jedes Landau-Niveau
๐ฟ2 ⋅ 2I ⋅
๐‘’๐ต
โ„Ž
Zustände
ELEKTRONENDICHTE IN 2๐ท:
๐‘›๐‘’2๐ท = ๐œˆ ⋅
๐‘’๐ต
โ„Ž
mit dem Füllfaktor ๐œˆ und dem klassischen Hall-Widerstand:
๐‘…๐ป =
๐ต
โ„Ž 1
โ„Ž 1
=
⋅ =
⋅
๐‘’๐‘›๐‘’2๐ท ๐‘’ 2 ๐œˆ ๐‘’ 2 ๐‘
Die quantisierten Werte entsprechen also vollständig gefüllten Landau-Niveaus ⇔ ๐œˆ ∈ โ„•
I
durch Spin-Entartung
87
5. Halbleiter und Isolatoren | Moderne Experimentalphysik II - Optik
6. MAGNETISCHE EIGENSCHAFTEN
6.1 EINFÜHRUNG
MAKROSKOPISCHE MAXWELL-GLEICHUNGEN
โƒ—โƒ— = ๐œ‡0 (๐ป
โƒ—โƒ— + ๐‘€
โƒ—โƒ—โƒ—)
๐ต
โƒ—โƒ—โƒ—
mit der Magnetisierung ๐‘€
[๐‘€] =
magnetisches Dipolmoment ๐ด๐‘š2 ๐ด
= 3 =
Volumen
๐‘š
๐‘š
โƒ—โƒ—โƒ— hängt von ๐ต
โƒ—โƒ— bzw. ๐ป
โƒ—โƒ— ab. Im einfachsten Fall ist ๐‘€
โƒ—โƒ—โƒ— proportional
๐‘€
โƒ—โƒ—โƒ— = ๐œ’๐ป
โƒ—โƒ—
๐‘€
mit der magnetischen Susziptibilität ๐œ’, [๐œ’] = 1
โƒ—โƒ— = ๐œ‡0 ⋅ (๐ป
โƒ—โƒ— + ๐œ’๐ป
โƒ—โƒ—) = ๐œ‡0 (1 + ๐œ’)๐ป
โƒ—โƒ— =: ๐œ‡0 ๐œ‡๐ป
โƒ—โƒ—
⇒๐ต
6.2 PARA- UND DIAMAGNETISMUS
Ein klassischer Drehimpuls ๐ฟโƒ—โƒ— ist mit einem magnetischen Moment ๐œ‡โƒ— verknüpft (siehe Moderne Physik I)
๐œ‡โƒ— = −
๐‘’
๐ฟโƒ—โƒ—
⋅ ๐ฟโƒ—โƒ— =: −๐‘” ⋅ ๐œ‡๐ต ⋅
2๐‘š
โ„
mit dem ๐‘”-Faktor ๐‘” = 1 und dem Bohrschen Magneton ๐œ‡๐ต
๐œ‡๐ต =
๐‘’⋅โ„
2๐‘š
โƒ—โƒ—-Feld โˆฅ โƒ—โƒ—โƒ—โƒ—
Die Energie des magnetischen Moments ๐œ‡โƒ— im ๐ต
๐‘’ฬ‚๐‘ง
โƒ—โƒ—
๐ธ = −๐œ‡โƒ— ⋅ ๐ต
quantenmechanisch ist die ๐‘ง-Komponente des Drehimpulses quantisiert
๐ฟ๐‘ง = ๐‘š ⋅ โ„
๐‘š = −๐‘™, … ,0, … , +๐‘™
damit wird
๐œ‡๐‘ง = −๐‘” ⋅ ๐œ‡๐ต ⋅ ๐‘š
Für den quantenmechanischen Spin ๐‘†โƒ— ist es ähnlich
๐œ‡โƒ— = − ๐‘”
โŸ ⋅ ๐œ‡๐ต ⋅
=2
๐‘†โƒ—
โ„
1
⇒ ๐œ‡๐‘ง = −๐‘” ⋅ ๐œ‡๐ต ⋅ (± )
2
88
6. Magnetische Eigenschaften | Moderne Experimentalphysik II - Optik
Hier gibt es nur zwei Einstellmöglichkeiten, nämlich ↑ und ↓ mit Energie
๐ธ = ±๐œ‡๐ต ⋅ ๐ต
๐‘ sei die Gesamtzahl der Spins im Volumen ๐‘‰, ๐‘↑ sei die Zahl der Spins ↑ (magnetisches Moment ↓), ๐‘↓ sei die
Zahl der Spins ↓ (magnetisches Moment ↑).
Wir betrachten zunächst Elektronenspins in tief liegenden Orbitalen, d.h. große effektive Masse ⇒ klassisches
Verhalten ⇒ Boltzmann-Statistik
๐‘’
๐‘↓
=
๐‘
๐‘’
๐‘’
๐ธ
๐‘˜๐ต ๐‘‡
−
=
ฬ‚ Boltzmann-Faktor
๐œ‡ ⋅๐ต
+ ๐ต
๐‘˜๐ต ๐‘‡
๐œ‡ ⋅๐ต
+ ๐ต
๐‘˜๐ต ๐‘‡
+๐‘’
๐‘↑
=
๐‘
๐œ‡ ⋅๐ต
− ๐ต
๐‘˜๐ต ๐‘‡
⇒ ๐‘€๐‘ง = ๐‘€ =
⇒๐‘€=
Betrachte Limes
๐œ‡๐ต ⋅๐ต
๐‘˜๐ต ๐‘‡
๐‘’
๐‘’
๐œ‡ ⋅๐ต
− ๐ต
๐‘˜๐ต ๐‘‡
๐œ‡ ⋅๐ต
+ ๐ต
๐‘˜๐ต ๐‘‡
+๐‘’
๐œ‡ ⋅๐ต
− ๐ต
๐‘˜๐ต ๐‘‡
๐‘↓ − ๐‘↑
⋅ ๐œ‡๐ต
๐‘‰
๐‘
๐œ‡๐ต ⋅ ๐ต
⋅ ๐œ‡ ⋅ tanh (
)
๐‘‰ ๐ต
๐‘˜๐ต ๐‘‡
โ‰ช 1 ⇒ tanh(๐‘ฅ) ≈ ๐‘ฅ
⇒๐‘€=
๐‘
๐œ‡๐ต ⋅ ๐ต
1
๐œ‡ ⋅
=: ๐œ’ ⋅ ๐ต
๐‘‰ ๐ต ๐‘˜๐ต ๐‘‡
๐œ‡0
๐œ’ = ๐œ‡0 ⋅
๐‘ ๐œ‡๐ต2
๐ถI
⋅
=:
๐‘‰ ๐‘˜๐ต ๐‘‡
๐‘‡
Curie-Gesetz
I
๐ถ: Curie-Konstante
89
6. Magnetische Eigenschaften | Moderne Experimentalphysik II - Optik
Betrachte jetzt Elektronenspins der Leitungsbandelektronen (z.B. in einem Metall). Hier kommt die FermiStatistik zum Tragen.
๐ต = 0: (siehe Kapitel 4.1)
∞
๐‘๐‘’ = ∫ ๐‘“(๐ธ) ⋅ ๐ท(๐ธ)๐‘‘๐ธ = ๐‘↓ + ๐‘↑
0
๐ต ≠ 0:
1
๐‘↓ = I
2
∞
∫ ๐‘“(๐ธ) ⋅ ๐ท(๐ธ + ๐œ‡๐ต ⋅ ๐ต)๐‘‘๐ธ
−๐œ‡๐ต ⋅๐ต
KURZE ZUSAMMENFASSUNG:
๐œ‡โƒ— = −
๐‘’
๐ฟโƒ—โƒ—
⋅ ๐ฟโƒ—โƒ— = −๐‘” ⋅ ๐œ‡๐ต ⋅
2๐‘š
โ„
๐œ‡๐ต =
๐‘’⋅โ„
2๐‘š
โƒ—โƒ—
๐œ– = −๐œ‡โƒ— ⋅ ๐ต
Spin
๐œ– = ±๐œ‡๐ต ⋅ ๐ต
โƒ—โƒ—โƒ— = ๐œ’ ⋅ ๐ต
โƒ—โƒ—
๐‘€
๐œ’=
๐ถ
๐‘‡
๐ถ = ๐œ‡๐ต ⋅
๐‘ ๐œ‡๐ต2
⋅
๐‘‰ ๐‘˜๐ต ๐‘‡
PARAMAGNETISMUS ๐œ’ > 0
๐œ‡ = (1 + ๐œ’) ⇒ ๐ต = ๐œ‡0 ⋅ ๐œ‡ ⋅ ๐ป
I
๐œ‡>1
da wir den Spin mit in ๐ท(๐ธ) definiert hatten
90
6. Magnetische Eigenschaften | Moderne Experimentalphysik II - Optik
NÄHERUNG: ๐œ–๐น โ‰ซ ๐‘˜๐ต ๐‘‡ ⇒ „tiefe“ Temperaturen =
ฬ‚ Raumtemperatur
๐œ–๐น
๐œ–๐น +๐œ‡๐ต ๐ต
1
1
๐‘↓ ≈
∫ ๐ท (๐œ–โŸ+ ๐œ‡๐ต ๐ต ) ๐‘‘๐œ– =
∫
2
2
−๐œ‡๐ต
=:๐œ–ฬƒ
0
๐œ–๐น
๐œ–๐น +๐œ‡๐ต ๐ต
0
∫
โŸ๐œ–๐น
1
๐ท(๐œ–ฬƒ)๐‘‘๐œ–ฬƒ =
∫ ๐ท(๐œ–ฬƒ)๐‘‘๐œ–ฬƒ +
2
(
๐ท(๐œ–ฬƒ)๐‘‘๐œ–ฬƒ
๐ท(๐œ–๐น )⋅๐œ‡๐ต ⋅๐ต
)
analog ๐‘↑ :
๐œ–๐น
1
๐‘↑ ≈
∫ ๐ท(๐œ–ฬƒ)๐‘‘๐œ–ฬƒ −
2
0
๐œ–๐น
∫ ๐ท(๐œ–ฬƒ)๐‘‘๐œ–ฬƒ
๐œ–๐น −๐œ‡๐ต ๐ต
โŸ
(
๐ท(๐œ–๐น )⋅๐œ‡๐ต ⋅๐ต
๐‘€๐‘ = ๐‘€ =
3
๐‘๐‘’
2
๐œ–๐น
und mit ๐ท(๐œ–๐น ) = ⋅
)
๐‘↓ − ๐‘↑
๐œ‡๐ต2 ๐ท(๐œ–๐น )
⋅ ๐œ‡๐ต =
⋅๐ต
๐‘‰
๐‘‰
(Kapitel 4.3) sowie ๐‘˜๐ต ๐‘‡๐น โ‰” ๐œ–๐น
๐‘ 2
⋅๐œ‡
๐‘‰ ๐ต⋅๐ต = 1 ⋅๐œ’⋅๐ต
⇒๐‘€=
2๐‘˜๐ต ๐‘‡๐น
๐œ‡0
3⋅
folgt die Suszeptibilität χ:
๐‘ 2
⋅๐œ‡
๐‘‰ ๐ต
๐œ’ = ๐œ‡0 ⋅
2๐‘˜๐ต ๐‘‡๐น
3⋅
Betrachte jetzt Diamagnetismus auf Grund des Bahndrehimpulses (nach klassischer Physik)
โƒ—โƒ—
๐ฟโƒ—โƒ—ฬ‡ = ๐œ‡โƒ— × ๐ต
Analog zum Kreisel resultiert eine Präzessionsbewegung mit der Präzessionsfrequenz bzw. Lamorfrequenz ωL
๐œ”๐ฟ =
91
|๐ฟโƒ—โƒ—ฬ‡|
|๐ฟโƒ—โƒ—| ⋅ sin ๐›ผ
6. Magnetische Eigenschaften | Moderne Experimentalphysik II - Optik
๐ฟโƒ—โƒ— โˆฅ −๐œ‡โƒ—
๐‘’โ„
โƒ—โƒ—|
|๐œ‡โƒ—| ⋅ ๐ต ⋅ sin ๐›ผ ๐œ‡๐ต
|๐œ‡โƒ— × ๐ต
2๐‘š
⇒ ๐œ”๐ฟ =
=
=
⋅๐ต =
⋅๐ต
โ„
โ„
|๐ฟโƒ—โƒ—| ⋅ sin ๐›ผ
|๐ฟโƒ—โƒ—| ⋅ sin ๐›ผ
⇒ ๐œ”๐ฟ =
๐‘’⋅๐ต
2๐‘š
Lamorfrequenz
! Präzessionsbewegung ist für ๐ฟโƒ—โƒ— und −๐ฟโƒ—โƒ— gleich!
ANNAHMEN:
๏‚ท
๏‚ท
๏‚ท
Atom habe abgeschlossene Schalen (⇒ kein Paramagnetismus)
๐œ”๐ฟ sei klein im Vergleich zur „Orbitalbewegung“
๐‘ sei die Kernladungszahl
๐ผ=
Ladung
๐‘⋅๐‘’
๐‘ ⋅ ๐‘’2 ⋅ ๐ต
=−
=−
2๐œ‹
Zeiteinheit
4⋅๐œ‹⋅๐‘š
๐œ”๐ฟ
๐œ‡ = Strom × Fläche
โƒ—โƒ— โˆฅ โƒ—โƒ—โƒ—โƒ—
(๐ต
๐‘’ฬ‚๐‘ง )
= ๐ผ ⋅ ๐œ‹ ⋅ ⟨๐‘ฅ 2 + ๐‘ฆ 2 ⟩
mit ⟨๐‘ฅ 2 + ๐‘ฆ 2 ⟩ = ⟨๐‘ฅ 2 ⟩ + ⟨๐‘ฆ 2 ⟩ = 2⟨๐‘ฅ 2 ⟩ und ⟨๐‘Ÿ 2 ⟩ = ⟨๐‘ฅ 2 + ๐‘ฆ 2 + ๐‘ง 2 ⟩ = 3⟨๐‘ฅ 2 ⟩ folgt
⇒๐œ‡=−
๐‘ ⋅ ๐‘’2 ⋅ ๐ต 2
⋅ ⋅ ⟨๐‘Ÿ 2 ⟩
4๐‘š
3
Damit wird die Magnetisierung
๐‘€=
๐‘
๐‘ ๐‘๐‘’ 2
⋅๐œ‡ =− ⋅
⋅ ๐ต ⋅ ⟨๐‘Ÿ 2 ⟩
๐‘‰
๐‘‰ 6๐‘š
=
⇒๐œ’=−
1
⋅๐œ’⋅๐ต
๐œ‡0
๐œ‡0 ⋅
๐‘
⋅ ๐‘๐‘’ 2
๐‘‰
⋅ ⟨๐‘Ÿ 2 ⟩
6๐‘š
Langevin-Diamagnetismus
92
6. Magnetische Eigenschaften | Moderne Experimentalphysik II - Optik
Diamagnetismus tritt in allen Festkörpern auf, er ist jedoch sehr schwach. Falls paramagnetische Beiträge
existieren, dominieren dies in der Regel.
ZUSAMMENFASSUNG 6.2
93
6. Magnetische Eigenschaften | Moderne Experimentalphysik II - Optik
6.3 FERRO- UND ANTIFERROMAGNETISMUS
โƒ—โƒ— = 0 ⇔ ๐‘€
โƒ—โƒ—โƒ— = 0
Beim Paramagnetismus und Diamagnetismus galt ๐ต
โƒ—โƒ—โƒ— ≠ 0 für ๐ต
โƒ—โƒ— = 0, d.h. spontane Magnetisierung
? ∃๐‘€
ANSCHAULICH:
Ein Spin erzeugt Magnetfeld โ†ท anderer Spin wird ausgerichtet โ†ท dieser erzeugt seinerseits Magnetfeld,…
HEURISTISCHER ANSATZ:
โƒ—โƒ— = โƒ—โƒ—โƒ—โƒ—โƒ—
๐ต
๐ต0 I + โƒ—โƒ—โƒ—โƒ—โƒ—
๐ต๐ฟ II
โƒ—โƒ—โƒ—
mit ๐ต๐ฟโƒ—โƒ— = ๐œ†๐‘€
โƒ—โƒ—โƒ— = 1 ⋅ ๐œ’ฬƒIII ⋅ ๐ต
โƒ—โƒ—
1) hohe Temperaturen, D.H. ๐œ‡๐ต ๐ต โ‰ช ๐‘˜๐ต ๐‘‡ ⇒ ๐‘€
๐œ‡
0
โƒ—โƒ—โƒ— =
⇔๐‘€
1
1
โƒ—โƒ—โƒ—โƒ—โƒ—0 + โƒ—โƒ—โƒ—โƒ—โƒ—
โƒ—โƒ—โƒ—โƒ—โƒ—0 + ๐œ† ⋅ ๐‘€
โƒ—โƒ—โƒ—)
⋅ ๐œ’ฬƒ ⋅ (๐ต
๐ต๐ฟ ) =
⋅ ๐œ’ฬƒ ⋅ (๐ต
๐œ‡0
๐œ‡0
1
⋅ ๐œ’ฬƒ ⋅ โƒ—โƒ—โƒ—โƒ—โƒ—
๐ต0
๐œ‡
0
โƒ—โƒ—โƒ—
⇔๐‘€=
๐œ’ฬƒ
1−๐œ†⋅
๐œ‡0
๐ถ2
๐‘€
๐œ’ฬƒ
๐ถ2
๐ถ
๐‘‡
⇒ ๐œ’ = ๐œ‡0 ⋅
=
=
=
=:
2
๐œ†
๐œ† ๐ถ
๐ต0 1 − ๐œ† ⋅ ๐œ’ฬƒ
๐‘‡
−
๐‘‡๐ถ
๐‘‡−
๐œ‡๐ต 1 − ๐œ‡๐ต ⋅ ๐‘‡
๐œ‡0
๐œ’=
๐ถ
๐‘‡ − ๐‘‡๐ถ
๐‘‡๐ถ =
๐œ†
⋅๐ถ
๐œ‡๐ต
Curie-Weiß-Gesetz
Genauere Rechnungen für Temperaturen nahe ๐‘‡๐ถ ergeben:
๐œ’∼
1
(๐‘‡ − ๐‘‡๐ถ )1,33
I
externes Feld
internes Feld, „Lokalfeld“, „Molekularfeld“
III
paramagnetische Suszeptibilität (ohne Lokalfeld)
II
94
6. Magnetische Eigenschaften | Moderne Experimentalphysik II - Optik
In der Molekularfeldtheorie erhält man
๐œ†=
๐‘‡๐ถ
3๐‘˜๐ต ๐‘‡
=
2
๐ถ
๐‘๐‘” ⋅ ๐‘†(๐‘† + 1) ⋅ ๐œ‡๐ต2
BEISPIEL: Eisen
๐‘‡๐ถ =
ฬƒ 1000๐พ
๐‘”=2
๐‘†=1
⇒๐œ† =
ฬƒ 5000
Sättigungsmagnetisierung: ๐‘€๐‘† ≈ 0,17๐‘‡
⇒ ๐ต๐ฟ ≈ 103 ๐‘‡
Das Lokalfeld ๐ต๐ฟ ist sehr viel stärker als das tatsächliche Feld von den magnetischen Atomen im Kristall. Das
โƒ—โƒ—โƒ—โƒ—๐‘– und ๐‘†
โƒ—โƒ—โƒ—โƒ—๐‘— aufgefasst
Lokalfeld kann näherungsweise als Folge der Austauschwechselwirkung benachbarter Spins ๐‘†
werden.
ENERGIETERM: (Heisenberg-Modell)
๐‘ˆ = −2๐ฝ ⋅ โƒ—โƒ—โƒ—โƒ—
๐‘†๐‘– ⋅ โƒ—โƒ—๐‘†โƒ—โƒ—๐‘—
mit dem Austauschintegral ๐ฝ (Überlapp der Ladungsverteilungen)
Die Ladungsverteilung(Ortswellenfunktion²) hängt von der Orientierung der Spins zueinander ab.
TEMPERATURABHÄNGIGKEIT DER SÄTTIGUNGSMAGNETISIERUNG
๐œ‡ 0 ๐ต ⇒ ๐‘˜๐ต ๐‘‡
1
โƒ—โƒ—โƒ— ≈ ๐œ’๐ต
โƒ—โƒ— nicht mehr möglich, daher vollständig (๐‘  = )
Näherung ๐‘€
2
๐‘€=
โƒ—โƒ— = ๐œ†๐‘€
โƒ—โƒ—โƒ—. Setze ๐‘š =
A) ๐ต0 = 0 ⇒ ๐ต
๐œ‡๐ต
๐‘
๐‘
๐œ‡๐ต ๐ต
⋅ ๐œ‡๐ต ⋅ tanh (
)
๐‘‰
๐‘˜๐ต ๐‘‡
⋅ ๐‘€ und ๐‘ก =
๐‘˜๐ต
2๐œ†
๐‘๐œ‡๐ต
⋅ ๐‘‡:
๐‘š
⇒ ๐‘š = tanh ( )
๐‘ก
GRAFISCHE LÖSUNG:
95
6. Magnetische Eigenschaften | Moderne Experimentalphysik II - Optik
Bei Steigung > 1 ist ๐‘š = 0 eine instabile Lösung (Banachscher Fixpunktsatz).
Temperaturabhängigkeit (๐ต0 = 0)
Phasenübergang 2. Ordnung beim Übergang ferromagnetisch/paramagnetisch.
b) ๐ต0 ≠ 0. Setze ๐‘ =
๐œ‡๐ต
๐‘
⋅ ๐ต0
⇒ ๐‘š = tanh (
๐‘š+๐‘
)
๐‘ก
GRAFISCHE LÖSUNG:
96
6. Magnetische Eigenschaften | Moderne Experimentalphysik II - Optik
IM EXPERIMENT:
Aufzuwendende Energie pro Zyklus ist proportional zur eingeschlossenen Fläche der Hysterese.
FERROMAGNETISCHE DOMÄNEN
Die gesamte Magnetisierung โƒ—โƒ—โƒ—โƒ—โƒ—โƒ—โƒ—โƒ—โƒ—โƒ—
๐‘€๐‘”๐‘’๐‘  setzt sich zusammen aus einer Anzahl kleiner Bereiche (Domänen, Weißsche
โƒ—โƒ—โƒ—โƒ—โƒ—โƒ—โƒ—โƒ—โƒ—โƒ—
โƒ—โƒ—โƒ—โƒ—โƒ—โƒ—โƒ—โƒ—โƒ—โƒ—
Bezirke), innerhalb derer die lokale Magnetisierung ๐‘€
๐‘™๐‘œ๐‘˜ gesättigt ist. Die Richtungen von ๐‘€๐‘™๐‘œ๐‘˜ verschiedener
Domänen müssen nicht parallel sein.
Zwei Mechanismen der Zunahme von โƒ—โƒ—โƒ—โƒ—โƒ—โƒ—โƒ—โƒ—โƒ—โƒ—
๐‘€๐‘”๐‘’๐‘  :
๏‚ท
๏‚ท
๐ต0 klein: Volumen „günstig“ orientierter Domänen wächst auf Kosten „ungünstig“ orientierter
Domänen (Wandverschiebungen).
๐ต0 groß: Magnetisierung dreht sich innerhalb einer Domäne.
97
6. Magnetische Eigenschaften | Moderne Experimentalphysik II - Optik
ANTIFERROMAGNETISMUS
Austauschwechselwirkung bevorzugt antiparallele Orientierung benachbarter Spins
๐œ†<0
Austauschintegral
๐ฝ>0
↑↑↑↑
Ferromagnetismus
๐ฝ<0
↑↓↑↓
Antiferromagnetismus
1) HOHE TEMPERATUREN, ๐œ‡๐ต ๐ต โ‰ช ๐‘˜๐ต ๐‘‡
wie gehabt:
๐œ’=
๐ถ
๐œ†
๐‘‡− ๐ถ
โŸ๐œ‡0
>0
๐œ’=
๐ถ
๐‘‡ + ๐‘‡๐‘
๐‘‡๐‘ = −
๐œ†
⋅๐ถ
๐œ‡0
Néel-Temperatur
98
6. Magnetische Eigenschaften | Moderne Experimentalphysik II - Optik
2) „TIEFE“ TEMPERATUREN, ๐œ‡๐ต ๐ต ≥ ๐‘˜๐ต ๐‘‡
wie gehabt (๐ต0 = 0)
๐‘€=
๐‘
๐œ‡๐ต
๐œ‡ ⋅ tanh (
⋅ ๐œ† ⋅ ๐‘€)
๐‘‰ ๐ต
๐‘˜๐ต ๐‘‡
๐‘š
⇒ ๐‘š = − tanh ( )
|๐‘ก|
Bei welcher Temperatur findet der Phasenübergang statt?
|๐‘ก| = 1
⇒๐‘€=−
๐‘ ๐œ‡๐ต2 ๐œ†
⋅
⋅ ⋅๐‘€
๐‘‰
โŸ ๐‘˜๐ต ๐‘‡
๐ถ
๐‘‡
⇒๐‘‡=−
๐ถ⋅๐œ†
= ๐‘‡๐‘
๐œ‡๐ต
ZUSAMMENFASSUNG
Paramagnetismus
99
Ferromagnetismus
Antiferromagnetismus
6. Magnetische Eigenschaften | Moderne Experimentalphysik II - Optik
7. SUPRALEITUNG
W. Buckel: Supraleitung; Wiley-VCK 2004, 6. Auflage
7.1 EXPERIMENTELLE EVIDENZEN
- ELEKTRISCHE LEITFÄHIGKEIT
ERWARTUNG: Bei tiefen Temperaturen „frieren“ die Schwingungsfreiheitsgrade des Gitters ein, wodurch die
Streuung der Elektronen an Phononen stark abnimmt, ๐œŒ(๐‘‡) ∼ ๐‘‡ 5 . Es verbleibt ein Restwiderstand durch
Verunreinigungen und Fehlstellen.
BEOBACHTUNG (KAMERLINGH-ONNES, 1911):
Der elektrische Widerstand ๐œŒ = ๐œŽ −1 von vielen Metallen und Legierungen verschwindet sprunghaft unterhalb
einer kritischen Temperatur ๐‘‡๐ถ .
๐‘‡ > ๐‘‡๐ถ : Ring normalleitend
๐‘‡ < ๐‘‡๐ถ : Magnet wird herausgezogen und induziert
Strom
๐‘…
๐ผ(๐‘ก) = ๐ผ0 ⋅ ๐‘’ − ๐ฟ ⋅๐‘ก
100
7. Supraleitung | Moderne Experimentalphysik II - Optik
ERGEBNIS: Widerstand sinkt bei ๐‘‡๐‘† um mindestens 14 Größenordnungen!
- SUPRALEITER SIND IDEALE DIAMAGNETEN, D.H. Χ = −1
VORSTELLUNG: Vorhandene Magnetfelder werden beim Übergang in den supraleitenden Zustand
„eingefroren“. FALSCH!
- MEIßNER-OCHSENFELD-EFFEKT (1933)
Bei Abkühlung unter ๐‘‡๐‘† werden vorhandene ๐ต-Felder aus dem Inneren des Supraleiters verdrängt.
๐‘‡ > ๐‘‡๐ถ
๐‘‡ < ๐‘‡๐ถ
⇒ Das Ohmsche Gesetz ist nicht mehr gültig!
Beweis: Supraleiter sei ein idealer Leiter mit ๐‘—โƒ— = ๐œŽ ⋅ ๐ธโƒ—โƒ— mit ๐œŽ → ∞
๐‘— ๐‘’๐‘›๐‘‘๐‘™๐‘–๐‘โ„Ž
⇒
โƒ—โƒ—×๐ธโƒ—โƒ—=−๐ต
โƒ—โƒ—ฬ‡
∇
⇒
๐ธโƒ—โƒ— = 0
โƒ—โƒ—ฬ‡ = 0 ⇒ ๐ต
โƒ—โƒ— = ๐‘๐‘œ๐‘›๐‘ ๐‘ก. (im Supraleiter)
๐ต
Experiment
- ES EXISTIEREN SUPRALEITER 1. ART UND 2. ART
Oberhalb einer kritischen Magnetfeldstärke ๐ป๐ถ (๐‘‡) bricht die Supraleitung zusammen.
Supraleiter 1. Art
101
7. Supraleitung | Moderne Experimentalphysik II - Optik
Supraleiter 2.Art
Einzelne Flusslinien des angelegten ๐ต-Feldes durchdringen den Supraleiter für ๐ป๐ถ2 > ๐ป > ๐ป๐ถ1 . Längs dieser
Linien ist die Supraleitung aufgehoben (Flussschläuche). Zwischen ๐ป๐ถ1 und ๐ป๐ถ2 wächst die Zahl der
Flussschläuche bis für ๐ป > ๐ป๐ถ2 keine Supraleitung mehr existiert (Shubikov-Phase). Jeder Flussschlauch ist mit
einem elementaren Flussquant von
๐œ™0 = 2,07 ⋅ 10−15 ๐‘‡๐‘š2 =
โ„Ž
2๐‘’
verknüpft!
โƒ—โƒ— ⋅ ๐‘‘๐‘“โƒ— DURCH EINEN „DICKEN“ SUPRALEITENDEN RING IST
- DER MAGNETISCHE FLUSS ๐œ™ = ∫๐‘‡ ๐ต
QUANTISIERT
๐œ™ =๐ฟ⋅๐ผ
๐œ™ = ๐‘› ⋅ ฯ•0
mit ๐œ™0 =
โ„Ž
2๐‘’
n∈โ„ค
(Fluxoid)
Hinweis auf makroskopische Wellenfunktion in der Paare von ๐‘’ − eine Rolle spielen!
- ISOTOPENEFFEKT
Die Sprungtemperatur ๐‘‡๐ถ hängt von der Kernmasse der Gitteratome ab.
๐‘‡๐ถ ∼
1
√๐‘€
Folgerung: Kopplung an Phononen spielt eine wichtige Rolle.
102
7. Supraleitung | Moderne Experimentalphysik II - Optik
7.2 THEORETISCHE ANSÄTZE
Schlussfolgerung aus der Quantisierung des Magnetischen Flusses:
โƒ—โƒ— erfüllt Quantisierungsbedingung.
IDEE: makroskopische Wellenfunktion (kohärent) mit Wellenvektor ๐‘˜
โƒ—โƒ— ⋅ ๐‘‘๐‘Ÿโƒ—
๐‘˜
๐‘› ⋅ 2๐œ‹ = โˆฎ
๐‘…๐‘–๐‘›๐‘”
KANONISCHER IMPULS:
โƒ—โƒ—
๐‘๐‘˜๐‘Ž๐‘› = ๐‘š๐‘ฃโƒ— + ๐‘ž๐ดโƒ— = โ„๐‘˜
โƒ—โƒ—โƒ—โƒ—โƒ—โƒ—โƒ—โƒ—โƒ—
โƒ—โƒ— = ∇
โƒ—โƒ— × ๐ดโƒ—
mit Vektorpotential ๐ดโƒ— ⇐ ๐ต
⇒ ๐‘› ⋅ 2๐œ‹ =
๐‘š
๐‘ž
⋅ โˆฎ ๐‘ฃโƒ— ⋅ ๐‘‘๐‘Ÿโƒ— + ⋅ โˆฎ ๐ดโƒ— ⋅ ๐‘‘๐‘Ÿโƒ—
โ„
โ„
โƒ—โƒ— = โƒ—∇โƒ— × ๐ดโƒ— folgt
Mit โƒ—โƒ—โƒ—
๐‘—๐‘  = 1 ⋅ ๐‘›๐‘  ⋅ ๐‘ฃโƒ— und ๐ต
๐‘›⋅
โ„
๐‘š
โƒ—โƒ— ⋅ ๐‘‘๐‘“โƒ— = ๐œ‡0 ๐œ†2๐ฟ ⋅ โˆฎ โƒ—โƒ—โƒ—
= 2
⋅ โˆฎ โƒ—โƒ—โƒ—
๐‘—๐‘  ⋅ ๐‘‘๐‘Ÿโƒ— + ∫ ๐ต
๐‘— ⋅ ๐‘‘๐‘Ÿโƒ— + ๐œ™
๐‘ž ๐‘ž ⋅ ๐‘›๐‘ 
โŸ ๐‘ 
๐‘‡
≈0
Mit ๐‘ž = 2๐‘’ − und der Londonschen Eindringtiefe ๐œ†๐ฟ = √
๐‘š
๐œ‡0 ⋅๐‘ž 2 ⋅๐‘›๐‘ 
Supraleiter ohne „Loch“ (kein Ring) ⇒ ๐‘› = 0
⇒ ๐œ‡0 ⋅ ๐œ†2๐ฟ ⋅ โˆฎ โƒ—โƒ—โƒ—
๐‘—๐‘  ⋅ ๐‘‘๐‘Ÿโƒ—
<Hier fehlt noch etwas, wird noch ergänzt>
Stokesscher Satz
โƒ—โƒ— = −๐œ‡0 ๐œ†2๐ฟ ⋅ โƒ—∇โƒ— × โƒ—โƒ—โƒ—
⇒๐ต
๐‘—๐‘ 
oder
๐‘—๐‘  = −
โƒ—โƒ—โƒ—
1
⋅ ๐ดโƒ—
๐œ‡0 ⋅ ๐œ†2๐ฟ
2. Londonsche Gleichung (1935)
((London-Eichung, d.h. ๐‘‘๐‘–๐‘ฃ ๐ดโƒ— = 0; ๐ด๐‘› = 0) mit Normalkomponente ๐ด๐‘› auf Oberfläche des Supraleiters)
⇒ ersetzt ohmesches Gesetz
BEMERKUNG:
โƒ—โƒ—โƒ— = 0 (๐ต
โƒ—โƒ— = ๐œ‡0 ⋅ ๐ป
โƒ—โƒ—). Mit
Bewegung der ๐‘’ − beschreiben wir jetzt durch ๐‘—โƒ—, d.h. ๐‘€
โƒ—โƒ— × ๐ป
โƒ—โƒ— = ๐‘—โƒ— + ๐ท
โƒ—โƒ—ฬ‡
∇
โŸ
=0
103
7. Supraleitung | Moderne Experimentalphysik II - Optik
โƒ—โƒ— × ๐ต
โƒ—โƒ— = −
⇒∇
โƒ—โƒ— × ๐ต
โƒ—โƒ—) =
⇒ โƒ—∇โƒ— × (∇
1
๐ดโƒ—
๐œ†2๐ฟ
โƒ—โƒ— ×
|∇
1
โƒ—โƒ— × ๐ดโƒ— = ๐‘”๐‘Ÿ๐‘Ž๐‘‘ (๐‘‘๐‘–๐‘ฃ(๐ต
โƒ—โƒ—
∇
โŸ
โŸ โƒ—โƒ—)) − ๐‘‘๐‘–๐‘ฃ
โŸ (๐‘”๐‘Ÿ๐‘Ž๐‘‘(๐ต ))
๐œ†2๐ฟ
โƒ—โƒ—
=๐ต
=0
โƒ—โƒ— = +
⇒โ–ณ ๐ต
=0
1
โƒ—โƒ—
๐ต
๐œ†2๐ฟ
BEISPIEL: 1D
⇒
๐‘‘2
1
๐ต = 2๐ต
2
๐‘‘๐‘ฅ
๐œ†๐ฟ
⇒ ๐ต(๐‘ฅ) = ๐ต(0) ⋅ ๐‘’
๐‘ฅ
±
๐œ†๐ฟ
๏ƒž Erklärung des Meißner-Effekts
๏ƒž Meißner-Effekt tritt bei sehr dünnen Proben nicht auf
๏ƒž typische ๐œ†๐ฟ = einige 10๐‘›๐‘š
2) WARUM VERHALTEN SICH DIE E − SO ANDERS?
⇒ BCS-Theorie: Bardeen, Cooper und Shriefer formulierten eine Theorie der Elektron-Phonon-Wechselwirkung,
die zu einer effektiv anziehenden Wechselwirkung führt (Analogie zu Kugeln auf einer Gummihaut).
⇒ Es bilden sich Cooper-Paare, ein ๐‘’ − ↑ paart sich mit einem ๐‘’ − ↓ zum Gesamtspin 0.Diese Paare verhalten
sich wie Bosonen.
3) KÖNNEN WIR HIERMIT DIE FLUSSQUANTISIERUNG VERSTEHEN?
Ansatz für bes. Wellenfunktion:
๐œ“(๐‘Ÿโƒ—) = √๐‘›๐‘ ⋅ ๐‘’ ๐‘–๐œƒ(๐‘Ÿโƒ—)
104
7. Supraleitung | Moderne Experimentalphysik II - Optik
๐‘›๐‘ ≠ ๐‘›๐‘ (๐‘Ÿโƒ—) ist Dichte der Cooper-Paare = |๐œ“|2
mit der Stromdichte ๐‘—โƒ— (aus QM), dabei ist ๐‘ž die Ladung eines Cooper-Paares
๐‘—โƒ— = ๐‘ž ⋅ ๐œ“ ∗ ⋅ ๐‘ฃโƒ—๐œ“
๐‘ฃโƒ— erhalten wir aus dem quantenmechanischen Impulsoperator
โƒ—โƒ— − ๐‘ž๐ดโƒ—
๐‘โƒ—ฬ‚ → ๐‘โƒ—ฬ‚ − ๐‘ž๐ดโƒ— = −๐‘–โ„∇
๐‘–โ„
๐‘ž
⇒ ๐‘ฃฬ‚โƒ— = − โƒ—∇โƒ— − ๐ดโƒ—
๐‘š
๐‘š
๐‘–โ„
๐‘ž
โƒ—โƒ— − ๐ดโƒ—) ⋅ √๐‘›๐‘ ⋅ ๐‘’ ๐‘–๐œƒ(๐‘Ÿโƒ—)
⇒ ๐‘—โƒ— = ๐‘ž ⋅ √๐‘›๐‘ ⋅ ๐‘’ −๐‘–๐œƒ(๐‘Ÿโƒ—) (− ∇
๐‘š
๐‘š
⇒ ๐‘—โƒ— =
๐‘ž๐‘›๐‘
โƒ—โƒ—๐œƒ − ๐‘ž๐ดโƒ—)
⋅ (โ„∇
๐‘š
๐‘Ÿ๐‘œ๐‘ก(๐‘—โƒ—) = −
โƒ—โƒ— ×
|∇
๐‘ž 2 ๐‘›๐‘
⋅ ๐‘Ÿ๐‘œ๐‘ก(๐ดโƒ—)
๐‘š
mit London-Gleichung (Rotation)
⇒ ๐‘Ÿ๐‘œ๐‘ก(๐‘—โƒ—) = −
⇒ ๐œ†2๐ฟ =
1
⋅ ๐‘Ÿ๐‘œ๐‘ก(๐ดโƒ—)
๐œ‡0 ๐œ†2๐ฟ
๐‘š
๐‘ž2๐‘›
๐‘ ๐œ‡0
BEISPIEL: „dicker“ supraleitender Ring
Integrationsweg
Im Inneren: ๐‘—โƒ— = 0
⇒0=โˆฎ
⇒
๐‘ž๐‘›๐‘
โƒ—โƒ—๐œƒ − ๐‘ž๐ดโƒ—)๐‘‘๐‘Ÿโƒ—
(โ„∇
๐‘š
๐‘ž๐‘›๐‘
๐‘ž 2 ๐‘›๐‘
โƒ—โƒ—๐œƒ๐‘‘๐‘Ÿโƒ— I =
⋅ โˆฎ∇
⋅
๐‘š โŸ
๐‘š
=๐‘›⋅2๐œ‹ ; ๐‘›∈โ„ค
⇒Φ=๐‘›⋅
I
โˆฎ โƒ—∇โƒ— × ๐ดโƒ— ⋅ ๐‘‘๐นโƒ—
โŸ
magnetischer Fluss Φ
โ„Ž
โ„Ž
=๐‘›⋅
๐‘ž
2๐‘’
Wegen Eindeutigkeit von ๐œ“(๐‘Ÿโƒ—โƒ—โƒ—โƒ—)
0
105
7. Supraleitung | Moderne Experimentalphysik II - Optik
7.3 DER JOSEPHSON-KONTAKT
Falls die beiden Supraleiter isoliert wären, dann würde gelten:
๐‘‡=
ฬ‚ Tunnelrate, [๐‘‡] =
1
๐‘ 
๐‘–โ„ ⋅
๐œ•๐œ“1
ฬ‚ ๐œ“1 = ๐ธ1 ๐œ“1 + โ„๐‘‡๐œ“2
=๐ป
๐œ•๐‘ก
๐‘–โ„ ⋅
๐œ•๐œ“2
ฬ‚ ๐œ“2 = ๐ธ2 ๐œ“2 + โ„๐‘‡๐œ“1
=๐ป
๐œ•๐‘ก
Phänomenologisch: ๐‘‡ = ๐‘“(Isolatordichte)
ANSATZ: (analog Flussquantisierung)
๐œ“1 = √๐‘›1 ๐‘’ ๐‘–๐œƒ1
โŸ
๐œ“2 = √๐‘›2 ๐‘’ ๐‘–๐œƒ2
alle Größen: ๐‘“(๐‘ก)
EINSETZEN: …
Zerlegen in Amplitude und Phase
⇒
1
๐‘› ฬ‡ = 2๐‘‡ √๐‘›1 ๐‘›2 ⋅ sin(๐œƒ2 − ๐œƒ1 )
2 1
๐œƒ1ฬ‡ = −๐‘‡ ⋅ √
๐‘›2
๐ธ1
⋅ cos(๐œƒ2 − ๐œƒ1 ) −
๐‘›1
โ„
1
๐‘› ฬ‡ = 2๐‘‡ √๐‘›1 ๐‘›2 ⋅ sin(๐œƒ1 − ๐œƒ2 )
2 2
๐œƒ2ฬ‡ = −๐‘‡ ⋅ √
๐‘›1
๐ธ2
⋅ cos(๐œƒ1 − ๐œƒ2 ) −
๐‘›2
โ„
Es gelte ๐‘›1 = ๐‘›2
Teilchenstrom ∼ elektrischem Strom ∼ ๐‘›1ฬ‡ = −๐‘›2ฬ‡
๐œ•
๐ธ2 − ๐ธ1
(๐œƒ2 − ๐œƒ1 ) = −
๐œ•๐‘ก
โ„
1) GLEICHSTROM JOSEPHSON-EFFEKT
d.h. keine externe Spannung ๐ธ2 − ๐ธ1 = 0
๏ƒž ๐œƒ2 − ๐œƒ1 = ๐‘๐‘œ๐‘›๐‘ ๐‘ก.
106
7. Supraleitung | Moderne Experimentalphysik II - Optik
๏ƒž ๐‘›1ฬ‡ = −๐‘›2ฬ‡ = ๐‘๐‘œ๐‘›๐‘ ๐‘ก ≠ 0 i. A.
๏ƒž Strom ohne externe Spannung (๐‘ˆ = 0)
๏ƒž Aufladung
2) WECHSELSTROM-JOSEPHSON-EFFEKT
externe Spannung: ๐ธ2 − ๐ธ1 = −2๐‘’ ⋅ ๐‘ˆ
๏ƒž
๐œ•
๐œ•๐‘ก
(๐œƒ2 − ๐œƒ1 ) =
๏ƒž (๐œƒ2 − ๐œƒ1 ) =
๏ƒž
1
2
2๐‘’๐‘ˆ
2๐‘’๐‘ˆ
โ„
โ„
⋅ ๐‘ก + ๐œ™0
๐‘›1ฬ‡ = 2๐‘‡๐‘›1 ⋅ sin (
2๐‘’๐‘ˆ
โ„
⋅ ๐‘ก + ๐œ™0 )
2๐‘’๐‘ˆ
⇒ ๐ผ = ๐ผ0 ⋅ sin (
⋅ ๐‘ก + ๐œ™0 )
โ„
๏ƒž Oszillation des Stroms bei konstanter angelegter Spannung
๐‘’
๏ƒž Präzisionsbestimmung von
โ„
๏ƒž z.B. ๐‘ˆ = 1๐‘š๐‘‰ ⇒ 0,5๐‘‡๐ป๐‘ง Frequenz
107
7. Supraleitung | Moderne Experimentalphysik II - Optik
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