Steven Johnson – Neue Intelligenz. Warum wir durch Computerspiele und TV klüger werden Reality Shows Gängige Meinung über Reality-TV: „Nach allgemeiner Überzeugung ergötzt sich der Zuschauer daran, dass Menschen im Fernsehen öffentlich gedemütigt werden. […] Doch die in den USA erfolgreichsten Reality-Shows – The Apprentice oder Survivor – sprechen keineswegs nur die niederen Instinkte der Zuschauer an.“ (S. 101 f.) Der Aufbau von Reality-TV: Das wichtigste Merkmal von Reality-Shows ist jedoch, dass sie eigentlich genau wie Videogames strukturiert sind: - Die Regeln lernt man erst während des Spiels Dadurch ist Reality-TV unberechenbar Der Zuschauer wird zur Denkarbeit angeregt, weil er die Regeln des Systems auf die Schwächen hin abklopft, die die Kandidaten ausnutzen sollten. Der Nutzen für die Kandidaten: „Die Kandidaten sind gezwungen, sich von Angesicht zu Angesicht mit ihren Mitspielern auseinander zu setzen, und das fordert ihre soziale Intelligenz in einem Ausmaß, von dem Computerspiele nur träumen können.“ (S. 105) Der Nutzen für den Zuschauer: Reality-TV vermittelt eine „emotionale Authentizität“, denn der absolute Höhepunkt des Reality-TV ist der Gedanke: „Das passiert gerade wirklich!“ “In einer Welt voller Täuschungen sieht man für den Bruchteil einer Sekunde die echten Gefühle eines echten Menschen, bevor er sich wieder unter Kontrolle hat.“ (S. 108) Fazit: Reality-TV fördert unsere emotionale Intelligenz. Außerdem spielt man aktiv mit, indem man sich über das Internet informiert und z. T. über den weiteren Verlauf der Sendung abstimmt. Die Analyse sozialer Beziehungen ist darüber hinaus eine wichtige Fähigkeit, die den späteren beruflichen Erfolg verbessert.