Studie: Pflanzen überstehen Dürre bei erhöhten CO2-Werten

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Studie: Pflanzen überstehen Dürre bei
erhöhten CO2-Werten besser
Eine neue Studie der Universitäten von Kalifornien, Irvine und der University
von Washington zeigt, dass Pflanzen unter hohen CO2-Anteilen Wasser
konservieren, damit viel von der Wirkung der wärmeren Temperaturen
kompensieren und mehr Wasser auf dem Land halten, als bei Dürre häufig
vorhergesagt.
Nach dieser Studie, die in dieser Woche in den Proceedings of the National
Academy of Sciences [~ Fortschrittsbericht der…] veröffentlicht wurde, ändert
das Verhalten der Pflanzen die Annahmen über Auswirkungen von höheren CO2
Anteilen auf die Umwelt und damit die Annahmen über die Auswirkungen des
Klimawandels auf die Landwirtschaft, die Wasserressourcen, das Risiko von
Buschbränden und das Pflanzenwachstum.
Diese Studie vergleicht aktuelle Indizes von Dürre mit denen, die
Veränderungen im Wasserverbrauch der Pflanzen berücksichtigen. Geringere
Niederschläge erhöhen die Dürre im südlichen Nordamerika, Südeuropa und
Nordosten von Südamerika. Aber die Ergebnisse zeigen, dass in Zentralafrika
und gemäßigten Asien – einschließlich China, dem Nahen Osten, Ostasien und
die meisten Gebiete von Russland – die Konservierung von Wasser durch
Pflanzen, dem Austrocknen aufgrund des Klimawandels weitgehend entgegen
wirkt.
"Diese Studie bestätigt, dass sich die Dürre in vielen Regionen in Zukunft noch
verstärken wird", sagte Co-Autor James Randerson, UCI Professor für
Erdsystemforschung. "Es zeigt auch, dass der Wasserbedarf der Pflanzen einen
wichtigen Einfluss auf die Verfügbarkeit von Wasser haben wird und dieser Teil der
Gleichung ist in vielen Studien über Dürre und Hydrologie vernachlässigt worden."
Jüngste Studien haben geschätzt, dass mehr als 70 Prozent unseres Planeten mehr Trockenheit
erleben, wenn sich die Kohlendioxid-Werte vom vorindustriellen Niveau über über die nächsten
100 Jahre vervierfachen.
[Im Original: … have estimated that more than 70 percent of our planet will
experience more drought as carbon dioxide levels quadruple from preindustrial levels over about the next 100 years. ..
Ähm, spontan wundere ich mich: in 100 Jahren auf 1000 ppm CO2 oder mehr und
mehr als 70% der Erde erlebt mehr Trockenheit, bei einem Anteil von 71% der
mit Wasser bedecken Erdoberfläche!? Wie ich dann an den Kommentaren gesehen
habe, geht es anderen ebenso; der Übersetzer]
Aber wenn Forscher den Veränderungen des Wasserbedarfs der Pflanzen Rechnung tragen, dann
fällt die Schätzung auf 37 Prozent, mit größeren Unterschieden auf bestimmte Regionen
konzentriert.
Der Grund dafür ist, dass, wenn die Atmosphäre der Erde mehr Kohlendioxid enthält, können
Pflanzen tatsächlich mehr Moleküle nutzen, um ihre kohlenstoffreichen Körper zu bauen.
Pflanzen nehmen Kohlendioxid durch winzige Öffnungen auf, genannt Stomata, die ihre Blätter
bedecken. Aber, bei der Aufnahme von Kohlendioxid, entweicht Feuchtigkeit. Ist Kohlendioxid
reichlicher vorhanden, müssen die Stomata nicht so lange offen sein, so dass die Pflanzen
weniger Wasser verlieren. Die Pflanzen ziehen somit weniger Wasser über die Wurzeln aus dem
Boden.
Globale Klimamodelle berücksichtigen bereits diese Veränderungen im Pflanzenwachstum. Aber
viele Schätzungen von zukünftiger Trockenheit, nutzen die heutigen Standardindizes, wie den
Palmer Drought Severity Index […Vorhersage Index der Dürren], der nur atmosphärische Variable
berücksichtigt wie zukünftige Temperatur, Luftfeuchtigkeit und Niederschlag.
"Neue Satellitenbeobachtungen und Verbesserungen in unserem
Verständnis des hydrologischen Kreislauf führten zu bedeutenden
Fortschritten in unsere Fähigkeit, die Veränderungen in der
Bodenfeuchte zu modellieren", sagte Randerson. "Leider kann die
Verwendung von Proxy-Schätzungen von Trockenstress geben uns
irreführende Ergebnisse geben, weil sie die gut etablierten
Prinzipien der Pflanzenphysiologie ignorieren."
Planer benötigen genaue Vorhersagen langfristiger Dürre, um die zukünftige Wasserversorgung zu
entwerfen, die erwarteten Belastungen der Ökosysteme, Risiken von Buschbränden zu bewerten und
zu entscheiden, wo Landwirtschaft sinnvoll ist.
"In gewissem Sinne gibt es eine einfache Lösung für dieses Problem,
wir müssen nur neue Metriken erstellen, die berücksichtigen, was
die Pflanzen tun", sagte der leitende Autor Abigail Swann, der
University of Washington, Assistant Professor für
Atmosphärenwissenschaften. "Wir haben bereits die Information, was
zu tun ist; wir müssen nur mehr vorsichtig sein, um
sicherzustellen, dass wir die Rolle der Pflanzen berücksichtigen."
Ist das eine gute Nachricht für den Klimawandel? Obwohl die Trocknung extrem geringer sein
mag, als in einigen aktuellen Schätzungen, werden die Dürren mit Sicherheit zunehmen, sagen
Forscher, und andere Aspekte des Klimawandels könnten schwerwiegende Auswirkungen auf die
Vegetation haben.
"Es gibt viel, was wir nicht wissen, vor allem über heiße Dürren", sagte Swann. Die
gleiche Dürre bei einer höheren Temperatur könnte schwerere Auswirkungen haben,
oder Pflanzen vielleicht mehr stressen und anfällig für Schädlinge machen.
Selbst wenn Dürren nicht extrem weiter verbreitet oder häufiger
sind, können sie tödlicher sein, wenn sie passieren".
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Andere Co-Autoren sind Forrest Hoffman am Oak Ridge National Laboratory und
Charles Koven am Lawrence am Berkeley National Laboratory. Die Forschung
wurde von der National Science Foundation und dem US-Department of Energy,
Office of Science finanziert.
Erschienen auf WUWT am 30. 08.2016
Übersetzt durch Andreas Demmig
https://wattsupwiththat.com/2016/08/30/study-plants-do-better-during-drought
-thanks-to-increased-co2-levels/
Was bei TTIP und CETA verhindert
werden muss, ist beim Klimawandel
richtig
Umweltinstitut München e.V: TTIP und CETA stoppen! Für einen gerechten
Welthandel!
Beide Abkommen enthalten zudem Investitionsschutzkapitel, die es Konzernen
erlauben, Staaten auf Schadensersatz zu verklagen, wenn politische
Entscheidungen den Wert von Investitionen oder Gewinnerwartungen schmälern.
Beim Klimawandel ist es auf einmal anders herum richtig. Da „gieren“ unsere
NGO-Weltretter und die Berliner Politik geradezu danach, dass weltweit sich
betroffen erklärende Deutschland und seine Wirtschaft vor internationalen
Gerichtshöfen verklagen dürfen.
Klimaretter.Info 23. August 2016: Klimaseniorinnen verklagen Schweiz
Mehr als 100 Seniorinnen aus der Schweiz wollen ihren Staat verklagen. Grund
ist die verfehlte Klimapolitik, die zu einer Zunahme gesundheitsbelastender
Wetterextreme führt, berichtet der Zürcher Tages-Anzeiger.
"Klimaschutz per Gericht" entwickelt sich derzeit zum wichtigen Standbein im
Kampf gegen Treibhausgase. Mit dem Paris-Vertrag gibt es aller Voraussicht
nach bald eine starke völkerrechtliche Grundlage dafür. Erfolgreich waren
bereits Privatklagen wegen unterlassenem Klimaschutz gegen Regierungen in den
Niederlanden und in Pakistan sowie in mehreren US-Bundesstaaten. Noch nicht
entschieden sind die Klagen von elf prominenten Belgiern gegen Bundes- und
Landesregierungen sowie die Klage eines Peruaners gegen den Kohlekonzern RWE.
Auf den Philippinen geht auch eine Regierungskommission juristisch gegen 47
Weltkonzerne vor.
Auf dem jüngsten Petersberger Klimagipfel hat Frau Merkel dazu erklärt, wie
sehnlichst sie es wünscht, auch für das Klima des Deutschen Bürgers Geld in
die Welt zu verschleudern. Neben dem, dass sie nicht die geringste Spur von
Zweifel an der Klimahysterie zulässt (ob sie wirklich daran glaubt, lässt
sich nicht ergründen), übergibt sie bedenkenlos die Souveränität an Banken
und ausländische Gremien:
Die Bundesregierung: Rede von Bundeskanzlerin Merkel zum VII. Petersberger
Klimadialog am 5. Juli 2016
(Da die Rede sehr lang ist, anbei nur ganz kurze Auszüge, Hervorhebungen
durch den Autor)
In Paris hat sich zum ersten Mal die gesamte Weltgemeinschaft dazu
verpflichtet, den Klimawandel einzudämmen. Alle Staaten haben sich zu dem
Ziel bekannt, die Erderwärmung unter zwei Grad zu halten und sie möglichst
auf 1,5 Grad zu begrenzen. Alle Staaten haben sich bereiterklärt, dazu ihren
Beitrag zu leisten.
Wir haben eine neue Etappe vor uns. Wenn man das genau durchdenkt, wird die
Sache jetzt noch ernster. Es wurden Verpflichtungen eingegangen. Und nun
müssen diese auch eingelöst werden.
Nicht nur bei uns, sondern in allen Regionen der Welt gibt es sehr viel
Bewegung. Die globale Transformation hat bereits begonnen.
Was die globale Transformation ist und bedeutet kann man an verschiedenen
Stellen nachlesen:
PIK Vizechef Edenhofer: Die Besitzer von Kohle, Öl und Gasvorkommen müssen
enteignet werden.
Eine Zusammenfassung findet sich in einem erklärenden Dokument von EIKE:
„kurze und verständliche Fassung des Dokuments des Wissenschaftlichen Beirats
der Bundesregierung Globale Umweltveränderung vom 7. April 2011.
[http://www.wbgu.de/]“:
Auszug (Hervorhebungen durch den Autor): Welt im Wandel –
Gesellschaftsvertrag für eine Große Transformation
1.Ein neuer Gesellschaftsvertrag (S. 1 der Kurzfassung)
Das kohlenstoffbasierte Weltwirtschaftsmodell ist normativ unhaltbar,
gefährdet das Klimasystem und die Existenzgrundlagen zukünftiger
Generationen. Transformation zur Klimaverträglichkeit ist moralisch geboten.
Der WBGU versteht den Umbruch des fossilen ökonomischen Systems als Beginn
einer "Großen Transformation".
Die politischen Instrumente für die Transformation sind bekannt. Sie werden
tiefgreifende Änderungen von Infrastrukturen, Produktionsprozessen,
Regulierungssystemen und Lebensstilen sowie ein neues Zusammenspiel von
Politik, Gesellschaft, Wissenschaft und Wirtschaft umfassen.
Die "Große Transformation" will das "Unplanbare" gestalten. Die
Gesellschaften müssen auf einen Weltgesellschaftsvertrag für eine
klimaverträgliche und nachhaltige Weltwirtschaftsordnung umgestellt werden.
Individuen, Zivilgesellschaften, Staaten, Staatengemeinschaften müssen eine
kollektive Verantwortung zur Vermeidung des Klimawandels und anderer
Gefährdungen des Erdsytems übernehmen. … Zentrales Element ist der
"gestaltende Staat".
Merkmale großer Transformationen
Die vor uns liegende Transformation ist sehr groß und nur vergleichbar mit
dem Übergang des Menschen zum Ackerbau in der Jungsteinzeit (neolithische
Revolution), sowie der Industriellen Revolution (Übergang von der Agrar- in
die Industriegesellschaft).
Internationale Kooperation der Staatengemeinschaft mit dem Aufbau von
Strukturen für die globale Politikgestaltung (global governance).
Staatszielbestimmung Klimaschutz verfassungsrechtlich verankern. Legislative,
Exekutive, Judikative sind zum Handeln verpflichtet. Die öffentlichen
Verwaltungen sollen ein klimapolitisches Mainstreaming durchlaufen. Im
Gesetzgebungsverfahren könnte eine "Zukunftskammer" institutionalisiert
werden. 3. Erweiterte Informations-, Beteiligungs-, Rechtsschutzmöglichkeiten
für Bürger, NGO’en … Zulassung von überindividuellen Verbandsklagen.
Forschung und Wissenschaft sollten Dialoge anstoßen, u. a. mit Visionen für
eine "dekarbonisierte Gesellschaft", zu den Anforderungen an die
Transformation, usw. bis hin zu kulturellen und künstlerischen
Veranstaltungen.
"Der ’fossilnukleare Metabolismus’ der Industriegesellschaft hat keine
Zukunft. … ein neuer Contrat Social muss geschlossen werden.
(Weiter beim) Petersberger Klimadialog: Zum ersten Punkt: Dass wir
Langfriststrategien brauchen, liegt auf der Hand, weil wir festgelegt haben,
dieses Jahrhundert zu einem Jahrhundert der Dekarbonisierung zu machen.
Eine Vielzahl von privaten Investoren handelt aus eigenem Antrieb. Ich möchte
in diesem Zusammenhang das Beispiel des „Carbon Disclosure Project“ nennen,
das von mehr als 820 institutionellen Investoren mit einem Vermögen von mehr
als 95 Billionen US-Dollar unterstützt wird. Diese sogenannte CDP-Initiative
fordert weltweit von Unternehmen die Offenlegung ihrer CO2-Emissionen und
Klimarisiken.
Eine Arbeitsgruppe des Financial Stability Board, also des internationalen
Gremiums zur Überwachung des Finanzsystems, arbeitet derzeit an Empfehlungen
für eine Offenlegung von Klimarisiken. Ich finde, das ist auch ein sehr
spannender Beitrag. Wenn man bisher vom FSB gesprochen hat, dann hat man sich
im Allgemeinen mit systemrelevanten Banken beschäftigt oder mit
Schattenbanken. Aber dass sich dieses Gremium jetzt auch mit Klimarisiken
beschäftigt, zeigt: Klimaschutz findet auch Eingang in die breite Frage des
globalen Finanzsystems. Da uns das globale Finanzsystem ja schon viele Bürden
hinterlassen hat, wäre es schön, das globale Finanzsystem würde bei der Frage
des Klimaschutzes eine positivere Rolle spielen als während der Finanzkrise
der Jahre 2008 und 2009.
Ich will hier noch einmal sagen: Ich halte das für einen richtigen Ansatz.
Ein Kohlenstoffpreis lenkt Investitionen in kohlenstoffarme Infrastrukturen,
Technologien und Produkte. Ein solcher Preis sorgt dafür, dass Emissionen
dort reduziert werden, wo dies besonders kosteneffizient möglich ist. Zudem
werden öffentliche Einnahmen gewonnen, die für die Klimafinanzierung sowohl
im In- als auch im Ausland verwendet werden können.
Ich möchte an dieser Stelle die Aktivitäten der Weltbankgruppe und des
Internationalen Währungsfonds zur Förderung einer globalen
Kohlenstoffbepreisung hervorheben, die ich gerne unterstütze. Sie merken es
schon: OECD, Weltbank, das Financial Stability Board – alle sind inzwischen
in diese Aktivitäten eingebunden. Das war vor Jahren nicht so. Und das zeigt
durchaus, dass diese Entwicklung sehr viel stärker vorangehen wird.
Klimaschutz ist eine globale Aufgabe, die sich eben nur global bewältigen
lässt. Dabei ist uns natürlich bewusst, dass wir in unterschiedlichem Maße
für den Klimawandel verantwortlich sind, dass seine Folgen uns
unterschiedlich treffen und dass wir unterschiedliche Möglichkeiten haben,
dieser Herausforderung zu begegnen. Das ist nach wie vor die Philosophie –
vom Kyoto-Protokoll bis heute. Trotzdem hat sich seitdem, auch wenn wir die
globale Rolle von Volkswirtschaften sehen, dramatisch viel verändert. Deshalb
ist es so wichtig, dass die großen Wirtschaftsnationen eine Führungsrolle
übernehmen.
Weltweit einzigartiger Stromspeicher
im Pilotversuch: Der
Naturstromspeicher – die von Berlin
geförderte EEG-Naturvernichtung
STUTTGARTER ZEITUNG 10. Juni 2016: [3] Weltweit einzigartig:
Naturstromspeicher Strom kommt aus Wind und Wasser
In Gaildorf entsteht der weltweit erste Naturstromspeicher, der eine flexible
Energieversorgung sicherstellen soll.
Riesige Speicher
Die Idee klingt für technische Laien bestechend einfach: Als Oberwasserbecken
dient nicht wie etwa in den Alpen ein riesiger Stausee. Das Wasser befindet
sich größtenteils in 40 Meter hohen, mit 16,8 Meter Durchmesser recht
gewaltigen Windrad-Sockeln. Diese wiederum stehen in einem Außenbecken mit 63
Metern Durchmesser, das bis zu 13 Meter hoch mit Wasser gefüllt ist.
Insgesamt sind hier 160 000 Kubikmeter gespeichert.
Ein Druckrohr verbindet die Windräder untereinander und mit dem 200 Meter
tiefer im Tal gelegenen Pumpspeicherwerk. Zusätzlich erhöhen so genannten
Aktivspeicher das Fundament der Anlagen und damit die Nabenhöhe der Rotoren.
Samt Rotor ist eine Gesamthöhe von bis zu 240 Metern möglich – dadurch ist
die Windausbeute um 20 Prozent höher als gewöhnlich. Das unterhalb des
Pumpspeicherwerks gelegene Unterbecken misst 400 mal 150 Meter und soll als
„attraktiv gestaltetes Gewässer“ der Naherholung dienen. Es kann mit einem so
genannten Naturwärmespeicher nachgerüstet werden, der zur Energiequelle für
Nah- und Fernwärmeversorgung wird: „Naturversorgung“ heißt das im PR-Auftritt
des Unternehmens. Natur pur.
Der Naturstromspeicher ist ein „typisch deutsches Produkt – innovativ und
intelligent“, ereifert sich der Initiator Alexander Schechner. Die Politik
sieht das offenbar ebenso: Mit 7,5 Millionen Euro aus dem Innovationsprogramm
fördert das Bundesumweltministerium die Entwicklung. In Gaildorf entsteht der
kleinste von drei Anlagentypen. Die Wasserkraftanlage – auch sie ist modular
gebaut – kommt mit Voith-Turbinen auf 16 Megawatt (MW) installierte Leistung;
überdies werden Anlagen mit 24 und 32 MW entwickelt. Mit 50 und 100 Millionen
Euro pro Gesamtkraftwerk liege die Anlage im Investitionsrahmen von
Stadtwerken und Regionalversorgern. Und im Trend: „Wir wollen möglichst viel
Strom vor Ort erzeugen, statt lange Leitungen durchs Land zu bauen, die
politisch schwer durchsetzbar und teuer sind“
Was ist neu an diesem weltweit einzigartigen Stromspeicher?
Ein Zyniker würde sagen: Die Menge an Unsinn und Kosten, sowie eine neue und
bisher ungeahnte Dimension großflächiger Landschaftszerstörung. Leider
handelt es sich um keine Ironie, sondern die kompromisslose Weiterführung der
bereits im Artikel: Wälder brauchen Windräder angesprochenen, bedingungslosen
EEG-Landschaftszerstörung.
Die Erfinder stellen „einfach“ unter und in den Sockel eines Windrades
zusätzlich einen Beton-ummantelten Wasserbottich mit 63 m Durchmesser und 16
m Tiefe. Im Prinzip also nichts anderes, als ein ordinärer Pumpspeicher, aber
hypermodern kleinteilig und dezentral errichtet. In der Werbung sieht dies
wie folgt aus (Bild 1),
Bild 1 [6] Prinzipbild des Naturstromspeichers. Quelle: Homepage der Entwicklungsfirma
NATURSPEICHER, Broschüre: Der Naturstromspeicher
… und in der Natur dann so (Bild 2):
Bild 2 [1] Baubild eines Naturstromspeichers als „Sockel“ eines Windrades.
Quelle: Homepage der Entwicklungsfirma NATURSPEICHER
Während schon eine normale Windradgründung einen Wald massiv „durchlöchert“
(Bild 3), vergrößert sich diese durch die „Naturstromspeicher“ um Dimensionen
(Bild 4).
Bild 3 mit der Darstellung, wie Windrad-Gründungen, Freiflächen und
Zufahrtsstraßen einen Wald zerstören. Quelle: ARD, Film „Der Kampf um die
Windräder“. Aus dem Artikel: Wälder brauchen Windräder
Bild 4 [6] Coverbild des Werbeprospektes. Quelle: Homepage der
Entwicklungsfirma NATURSPEICHER, Broschüre: Der Naturstromspeicher
Als konkrete Anlage umgesetzt sieht das Prinzip von Bild 1 im Pilotprojekt
wie folgt aus (Bild 5):
Bild 5 [6] Realisierungsbild Projekt Gaildorf. Quelle: Homepage der
Entwicklungsfirma NATURSPEICHER, Broschüre: Der Naturstromspeicher. Bild vom
Autor ergänzt.
Projekt-Daten
Wie bei solchen „Leuchtturmprojekten“ üblich, ist es unmöglich, an Daten über
die Kosten zu kommen. Es war dem Autor nicht möglich, anhand der pauschalen
Kostenspanne die der Pumpspeicher-Installation zu extrahieren, über
Betriebskosten findet sich überhaupt keine Angabe.
Projekt Gaildorf [3] [6]:
-4 St. Windräder
-Windrad-Typen:
-Windenergie-Leistung: 20 MW (5 MW je Windrad)
-Windenergie-Erzeugung: 44 GWh Jahreserzeugung (11 GWh / Windrad lt.
Prospekt)
-Stauhöhe Aktivbecken (Umbau des Windradfußes): 31 m
-Stauhöhe Passivbecken (Speicherbecken um den Windradfuß-Grund): 8 … 13 m
-Höhendifferenz Speicher-Druckleitung: 200 m (erforderlich: 150 … 350 m)
-Speicherkapazität Pumpspeicher-Kraftwerke: 70 MWh
-Leistung Pumpspeicher-Kraftwerke: 16 MW
-Speichervermögen an Nennleistung der eigenen Windräder: 3,5 Stunden
-Kosten Gesamt-Projekt: 50 … 100 Mio EUR
-Die Kosten für 1 MWh Speichervermögen könnten sich vielleicht um 1 Mio EUR
bewegen[7].
Wie viele Naturstromspeicher würden benötigt
Gerechnet wird mit den Prospektangaben, die bestimmt stark geschönt sind.
Aber auch damit erkennt man die Dimensionen.
-Durchschnittlicher Strombedarf Deutschland: 70 GW
-Mittlere Speicherkapazität eines Naturstromspeicher-Windrades im Projekt:
17,5 MWh
-Anzahl bisher in Deutschland installierter Windräder (Stand 31.12.2015):
26.500 St.
Benötigte Anzahl Naturstromspeicher zur Überbrückung bei fehlender EEGStromlieferung von Deutschland:
-Für 1 Stunde: 4.000 St. (8 … 12.000* St.)
-Für 24 Stunden: 96.000 St. (192 … 288.000* St.)
-Für 1 Woche: 16.128.000 St. (32 … 48.000.000* St.)
Wobei die Speicherung nur für eine Woche bei Weitem nicht ausreicht.
*Natürlich reicht das nur, wenn jedes Windrad zum Füll- und Entleersee ca.
200 m Höhendifferenz hat. Windräder unter 150 m möglicher Wasser-Fallhöhe
fallen als unrentabel ganz aus. Und die Speicher müssen bei Bedarf immer ganz
voll sein. Zur wirklichen Nutzung die „kleine“ Bedarfsstückzahl also ruhig
nochmals mit den Faktoren Zwei*, eher Drei multiplizieren.
Viele schöne Landschaften werden allerdings nicht Ökofabrik-nachhaltig
ausgerüstet werden können, weil die erforderliche Fallhöhe nicht erreicht
wird, oder das erforderliche Wasser mit dem kleinen See fehlt.
Förderung durch das BMUB und die Landespolitik
Das Vorhaben wird vom Bundesministerium für Umwelt, Naturschutz, Bau und Reaktorsicherheit
als Musterprojekt propagiert und mit Mitteln in Höhe von 7.150.000 € aus dem
Umweltinnovationsprogramm gefördert.
Vorteile der Erfindung sind in der Projektbeschreibung des BMUB gelistet:
[8] Dadurch entfallen Baumaßnahmen sowie An- und Abtransport der Aushubmasse.
Es können ca. 19.000 Lkw – Fahrten mit einem CO2-Ausstoß von ca. 400 Tonnen
vermieden werden. Weiterhin entfallen Rodungsarbeiten einer Waldfläche von 2
bis 4 Hektar
Die Politik ist von der Erfindung begeistert [6]:
Annette Sawade, SPD, Vorsitzende des Unterausschusses Kommunales, Mitglied
im Ausschuss für Verkehr und digitale Infrastruktur, Mitglied im
Petitionsausschuss
„Mit der Förderung durch das Bundesministerium für Umwelt, Naturschutz, Bau
und Reaktorsicherheit ist ein ganz wichtiger Meilenstein für die Umsetzung
dieses innovativen Projektes erreicht. Ich bin überzeugt und hoffe sehr, dass
der Gaildorfer Naturstromspeicher seinen wichtigen Beitrag zum Gelingen der
Energiewende leisten kann.“
Frank Zimmermann, Bürgermeister von Gaildorf
„Ich bin überzeugt: das Projekt „Naturstromspeicher“ ist gut für Gaildorf.
Wir sind mit innovativer Technik jetzt ganz vorne bei der Energiewende mit
dabei.“
Man muss dafür wohl Verständnis haben. Schließlich bekommt eine Gemeinde so
praktisch „umsonst“ noch einen Freizeitsee geschenkt und sofern man ganz
innovativ weiter baut, kann dieser auch noch mit einem Wärmespeicher
hochgerüstet werden. Gerade einen Niedertemperatur-Fernheizungsausbau werden
viele ländlichen Kleinstädte und Gemeinden schon lange vermisst haben – und
nun bezahlt diesen Wunsch alleine das EEG – Schlaraffenland, ich komme.
[6] Das Unterbecken kann zusätzlich mit einem Naturwärmespeicher ausgerüstet
werden. So steigt Ihr Kraftwerk zusätzlich in die hocheffiziente
Wärmeversorgung von ganzen Stadtquartieren ein. Wir nennen die Kombination
unserer Lösungen für Stromspeicherung und Wärme Naturversorgung.
Die ferne Zukunft ist schon nah
Falls sich der „Naturstromspeicher“ und die „Naturversorgung“ entgegen den Erwartungen der
Herstellfirma und der Politik doch nicht durchsetzen sollte, steht als ultimative Lösung schon
die nächste, wieder ganz innovative Erfindung kurz vor den Startlöchern.
Klimaretter.Info: [9] Biogasanlagen: Vom Koch zum Kellner
… Krautkremer arbeitet mit seinen Institutskollegen an einer Rehabilitierung
der Bioenergie. Die sollte in Zukunft zum einen auf Rest- und Abfallstoffe
setzen statt großflächig auf Anbaupflanzen. Sie könnte zum anderen ein
wichtiger Partner einer anderen Technologie werden, die derzeit besonders
angesagt ist.
Die Rede ist von Power-to-Gas. Bei dem Verfahren wird Strom, im Idealfall
überschüssiger Ökostrom, genutzt, um Wasser durch Elektrolyse in Wasserstoff
und Sauerstoff zu spalten. In einem nächsten Schritt wird der Wasserstoff
mithilfe von CO2 in Methan umgewandelt, den Hauptbestandteil von Erdgas.
Methan lässt sich zum Beispiel im Erdgasnetz speichern – und bei Bedarf in
einem Gaskraftwerk verfeuern.
Diese Innovation, diesmal vom berühmten Forschungsinstitut für neue Energien
IWES, ist noch nicht so weit wie das Projekt Gaildorf, mit dessen Bau bereits
begonnen wurde. Aber im Herbst soll bereits eine Pilotanlage mit 50-Kilowatt
beginnen zu entstehen. Die Lösung der aktuell immer wichtigeren
Speicherproblematik steht als schon vor dem zweiten Startloch – auch diesmal
gefördert, allerdings mit weniger Volumen:
[9] Das hessische Umwelt- und Energieministerium fördert das Vorhaben mit
einer Million Euro.
Nach der Erprobungsphase soll die Idee in einer zehnmal größeren Anlage
umgesetzt werden, hat Hessens Energie-Staatsministerin Priska Hinz (Bündnis
90/Die Grünen) angekündigt.
Wenn das mit den Innovationgeschwindigkeiten so weiter geht, werden
vielleicht bald mehr Innovationen als EEG-Strom gefördert und Deutschland
wird Grünes Innovationsland.
Zufügung
Der Autor dankt Ruhrkultour, welches mit seinem Artikel: [4]
“Naturstromspeicher” – Der Erfolg eines Lügensystems
auf das Projekt Naturstromspeicher Gaildorf hingewiesen hat.
Quellen
[1]
Homepage NATURSPEICHER
http://www.naturspeicher.de/de/pilotprojekt/pilotprojekt.php
[2]
RUNDSCHAU Südwest-Presse 24.08.2016: Keine Sommerpause beim
Naturstromspeicher
http://www.swp.de/gaildorf/lokales/gaildorf/Keine-Sommerpause-beim-Naturstrom
speicher;art1223023,3977660
[3]
STUTTGARTER ZEITUNG 10. Juni 2016: Weltweit einzigartig: Naturstromspeicher
Strom kommt aus Wind und Wasser
http://www.stuttgarter-zeitung.de/inhalt.weltweit-einzigartig-naturstromspeic
her-strom-kommt-aus-wind-und-wasser.f24f65e2-a907-4a6b-84b7-f201335b8ca7.html
[4]
Ruhrkultour: “Naturstromspeicher” – Der Erfolg eines Lügensystems
“Naturstromspeicher” – Der Erfolg eines Lügensystems
[5]
Deutsche WINDGUARD: KOSTENSITUATION DER WINDENERGIE AN LAND IN DEUTSCHLAND
UPDATE
[6]
Homepage NATURSPEICHER: Broschüre: Der Naturstromspeicher
Strom mit Wasser
Wir speichern
[7]
phbBB, Projekt Gaildorf: BMUB: Neues Projekt "Naturstromspeicher Gaildorf"
http://pbb.53rv3r.de/viewtopic.php?p=1426Nachdenken
[8]
BMUB Projektbeschreibung
http://www.umweltinnovationsprogramm.de/sites/default/files/benutzer/36/dokum
ente/internetbeitrag_naturstromspeicher_gaildorf.pdf
[9]
Klimaretter.Info: Biogasanlagen: Vom Koch zum Kellner
http://www.klimaretter.info/forschung/hintergrund/21804-biogasanlagen-vom-koc
h-zum-kellner
Die Erwärmung ist nicht global – Die
meiste Erwärmung findet an den Polen
statt
Er fasst zusammen:
[Hinweis: der Link führt zu einem professionellen Wetterdienst mit
Bezahlservice, das auf NOTricksZone angeführte Video kann ich nicht finden,
der Übersetzer]
„Die Sommer werden in der Arktis nicht wärmer und sie werden auch
in der Antarktis nicht wärmer – Die Winter werden wärmer und das
ist, wo die meiste globale Erwärmung zu finden ist. […] Die meisten
Erwärmung geschieht in der Arktis und in der Antarktis während
ihrer Winter, [aber] nicht in Ländern der Dritten Welt …“
Dann sagt er seinen Zuhörern, dass die Erwärmung kaum oberhalb 20 ° nördlich
und südlich des Äquators auftritt. Zusammenfassend beschränkt sich die
Erwärmung vor allem auf die Pole, und das nicht einmal das ganze Jahr über.
"Gefälschte Ideen", wie warm es wird
Der Veteran der Meteorologie spottet dann über die Behauptung, dass 0,02 ° C
Erwärmung pro Jahrzehnt, Massenwanderungen der Bevölkerung verursachen wird:
Glauben Sie wirklich, dass die Menschen 0,02 ° C Temperaturanstieg
erkennen können und daher Auswanderungsgelüste bekommen? Machen Sie
mal einen Punkt! "
Ein Grund, warum dies so ist, Joe fügt hinzu, weil die Sommer nicht dort
wurde der Aufwärmphase.
„Wahrscheinlich eine der geringsten Eis-schmelz-Saison aller Zeiten"
An der Zeitmarke 06:10 zeigt er die arktische Meereis [-bedeckung] und
erklärt, dass diese kein neues Rekordtief erreichen wird, so wie es viele
etwas früher in diesem Jahr tönten. Die Schmelzrate war im Laufe des Sommers
zu langsam. Joe sagt:
„Die Chancen stehen gut, dass wir in dieser Saison wahrscheinlich
eine der geringsten Eisschmelzen aller Zeiten haben werden.“
Einer der Gründe ist, das der Sommer dort nicht wärmer geworden ist.
Erschienen auf No Tricks Zone am 30.08.2016
Übersetzt durch Andreas Demmig
Warming Not Global… Joe Bastardi: “Most Of The Global Warming Is
Happening At The Arctic And Antarctic.”
Ergänzung:
Bei meiner Suche nach dem o.g. Video, habe ich auch Webseiten zur
Eisbedeckung der Pole besucht:
1. Hier der Link zur oben angeführten Grafik
https://sites.google.com/site/arcticseaicegraphs/
Sehr ausführlich, viele Grafen und Satellitenbilder!
Bitte schauen Sie selbst.
2. Hier eine englischsprachige Webseite, die sich auch auf die
Auswertungen der Uni Hamburg bezieht
http://greatwhitecon.info/resources/arctic-sea-ice-graphs/
3. Hier die NASA, Abteilung der Alarmisten. So kann man auch etwas
erzählen: die niedrigste Eisbedeckung aller Satellitenaufzeichnungen – im
März
Stimmt mit obigen Grafiken überein.
http://www.nasa.gov/feature/goddard/2016/2016-arctic-sea-ice-wintertime-exten
t-hits-another-record-low
Nur, das sich das Eis nun wieder sehr erholt hat, wird heruntergespielt.
4. Auch nochmal NASA, aber diese Abteilung entspricht den beiden ersten
Quellen
Die Grafik entspricht den oberen. Dafür mal ein Bild.
Minimum Eisausdehnung 2012; Maximum 1996
http://neptune.gsfc.nasa.gov/csb/index.php?section=234
Obige Auswahl ohne weitere Bewertung, bitte schauen sie selbst,
Andreas Demmig
Umwelt : Es geht nicht ohne Zwang?
Der Machbarkeitswahn hat ein neues Motto – dank den Grünen, die seit einem
halben Jahrhundert gegen den Machbarkeitswahn kämpfen: «Es geht.» Kein
Problem, den Ressourcenverbrauch der Schweizer bis ins Jahr 2050 auf ein
Drittel einzuschränken, wie es die Initiative für eine «grüne Wirtschaft»
fordert, über die das Volk am 25. September abstimmt. Kein Zwang also, kein
Verbot von Fliegen oder Fleischessen, denn: «Es geht.»
Wie es geht, erklärte der grüne Nationalrat Bastien Girod im Gespräch mit der
Weltwoche: «Allein mit den Massnahmen, die das Klimaabkommen von Paris
vorsieht, liesse sich der ökologische Fussabdruck auf eine Erde verringern.»
Im letzten Dezember versammelten sich die Oberhäupter aller Staaten in Paris und erklärten nach zwei
Wochen Wortklauberei die Welt für gerettet:
Sie verpflichten sich, den CO2-Ausstoss ihrer Länder so einzuschränken, dass
die Erderwärmung – so sie sich denn an die Modellrechnungen hält – «deutlich
unter zwei Grad» bleibt.
Das Abkommen tritt in Kraft, wenn es 55 Staaten mit insgesamt 55 Prozent des
weltweiten CO2-Ausstosses ratifizieren. Das haben bisher 23 Staaten getan;
sie stossen allerdings zusammen nur ein Prozent des CO2 aus.
Dagegen kämpft die EU um eine gerechte Verteilung der Lasten: Sie will
insgesamt ihren Ausstoss bis 2030 um 40 Prozent senken, keines der Länder
geht aber darüber hinaus – und Grossbritannien mit seiner strengen Klimapolitik fällt weg. Immerhin wollen US-Präsident Obama und Chinas
Staatspräsident Xi die Ratifikation bekanntgeben, bevor sie sich am 4. und
5. September zum G-20-Gipfel im chinesischen Hangzhou treffen.
Nur: Obama braucht
(republikanischen)
gar nicht ein: Die
Ausstosses, können
für Verträge eigentlich eine Zweidrittelmehrheit im
Senat, und Xi schränkt sein Land als grössten Emittenten
Schwellenländer, mit insgesamt zwei Dritteln des CO2weitermachen wie bisher.
Was das heisst, sagte US-Aussenminister John Kerry vor Paris noch offen:
«Auch wenn die Industrienationen ihre Emissionen auf null zurückfahren,
genügt dies nicht.»
Für die Schweiz versprach Bundesrätin Doris Leuthard, den Ausstoss bis 2030
zu halbieren – dieses Ziel liesse sich nur mit schmerzlichen Einschränkungen
erreichen. Und selbst wenn alle reichen Staaten dem Vorbild der Schweiz
folgen würden, gälte die Einsicht von John Kerry:
Die Welt retten? Es geht (so) nicht!
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)* Anmerkung der EIKE-Redaktion : Dieser Artikel ist zuerst erschienen in
WELTWOCHE Zürich:
Die Weltwoche, Ausgabe 35/2016 | Donnerstag, 1. September 2016
http://www.weltwoche.ch/
EIKE dankt der Redaktion der WELTWOCHE und dem Autor Markus Schär für die
Gestattung des ungekürzten Nachdrucks.
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IGBCE-Vorsitzender Michael
Vassiliadis: Begreift er die Gefahr
durch die Energiewende– oder begreift
er sie nicht?
Die Industriegewerkschaft Bergbau, Chemie und Energie (IGBCE) wird seit 2009 von Michael
Vassiliadis geführt. Er gilt als der Besonnene, Ausgleichende unter den Gewerkschaftsführern.
Nicht zufällig sind die Wirtschaftszweige, deren Arbeitnehmern seine IGBCE vertritt, alle in
hohem Maße und negativ von der Politik des Klimaschutzes
u. a. über die Energiewende
betroffen. Hoch wertschöpfende Arbeitsplätze wurden und werden in Massen abgebaut, wie
z. B.
im Energiebereich, oder nicht ersetzt, wie in der Chemie. Zu alldem hörte man von der IGBCE
wenig bis nichts. Es kam kaum Widerspruch, als man für den Klimaschutz seitens der Regierung
den Tod der Braunkohleverstromung beschloss. Als der dann auf Druck der Beschäftigten im
Braunkohletagebau doch noch kam, und die Mitarbeiter in Massen demonstrierten, ließ man sich
wenige Monate später den Protest mit ein paar Millionen, die den Versorgern als
Gewinnausgleich zugesagt erhielten, billig abkaufen.
Wegen dieser Ausgangslage mutet der folgende Briefwechsel
zwischen Dr. Dietmar Ufer und Michael Vassiliadis IGBCE seltsam
an. Erst ermutigend, dann aber zunehmend frustrierend.
Den Anfang machten mehrere Interviews, in denen Michael Vassiliadis sich mit
der deutschen Energiepolitik auseinandersetzte (z. B. in der Leipziger
Volkszeitung vom 14./15. Mai und in den VDI nachrichten vom 13. Mai 2016).
Darin verurteilt Michael Vassiliadis auch die gewaltsamen, extremistischkriminellen Randalen von Kohlegegnern im Tagebau Welzow und im Kraftwerk
Schwarze Pumpe. Und zur „Energiewende“ stellte er richtig fest, dass durch
das Abschalten sowohl der Kernkraftwerke (einmalig in der Welt!) als auch der
Braunkohlenkraftwerke mit einer Versorgungslücke zu rechnen ist. Er
konstatierte auch völlig korrekt, dass ein Industrieland wie Deutschland
seine Elektroenergieversorgung nicht (nahezu) ausschließlich mit Hilfe der
volatilen Wind- oder Solarenergie bewerkstelligen kann.
Wegen dieser heutzutage schon mutig erscheinenden Äußerungen schrieb im
Dietmar Ufer am 3.6.16 einen ausführlichen Brief (siehe Anlage), der die
Problematik von Grund auf sehr ausführlich beschrieb und mit den Worten
endete:
…Ich weiß, dass es für einen deutschen Politiker schwierig (oder
sogar unmöglich?) ist, derartig radikal klingende, zugleich aber
sehr vernünftige Forderungen zu erheben. Aber wer unter unseren
Politikern hat den Mut, den Bürgern die Wahrheit über die
„Energiewende“ sagen? Wenn Sie es tun, dann würden Sie sich große
Verdienste um die wirtschaftliche, soziale und ökologische
Entwicklung unseres Landes erwerben. Nicht nur die Mitglieder der
IG BCE würden es Ihnen danken!
Ich wünsche Ihnen für Ihre gewerkschaftliche Arbeit weiterhin
Erfolg
und grüße Sie freundlich
Ihr
Dietmar Ufer
Und einige Tage später kam von Herrn Vassiliadis eine ausführliche Antwort,
teils zustimmend z. B. bezüglich der Feststellung zu den (nicht vorhandenen)
Speichern, teils ablehnend in Bezug auf die von Ufer bestrittene
Notwendigkeit des „Klimaschutzes“, bei dem Vassiliadis seinen
unverbrüchlichen Glauben an das IPCC und seine Klimamodelle kundtat und damit
auch expressiv verbis die Energiewende als zwingende Notwendigkeit
anerkannte. Allerdings hätte er sie gern etwas langsamer. So schrieb er:
…Ihre technischen Ausführungen kann ich an vielen Stellen
nachvollziehen, auch wenn ich zu anderen Konsequenzen komme als
Sie. So teile ich Ihre Berechnung des Speicherbedarfs. Die
IG BCE fordert, um zwei Wochen Dunkelflaute auch bei industriellem
Wachstum sicher überbrücken zu können, sogar 30 TWh
Speicherkapazität. Dass deren Aufbau lange dauern und sehr viel
Geld kosten wird, weiß ich.
Selbstverständlich ist das alles nur notwendig, wenn wir unsere
Energieerzeugung langfristig auf erneuerbare Energien umstellen.
An diesem Punkt stehen wir auf unterschiedlichen Grundlagen: Sie
behaupten, einen wissenschaftlich nachweisbaren Zusammenhang
zwischen Kohlendioxid-Emissionen und Änderungen des Klimas gibt es
nicht. Ich leugne den anthropogen verursachten Klimawandel nicht,
sondern betrachte die Berichte des Weltklimarats der Vereinten
Nationen als wissenschaftlich seriöse Basis für klimapolitische
Entscheidungen.
Ich halte die Energiewende von der Kernenergie zu Erneuerbaren über
eine lange Brücke aus Kohle und Gas für notwendig und möglich. Sie
muss in vieler Hinsicht besser mit innovationsförderliche Politik,
mit gesellschaftlichen und wirtschaftlichen Erfordernisse verzahnt
und gerechter finanziert werden, aber wir können nicht die Augen
vor dem Klimawandel verschließen, es gibt keinen Weg zurück zur
Energiewirtschaft von gestern. Daher frage ich nicht nach dem Ob,
sondern nach dem Wie der Energiewende.
Die IG BCE fördert und unterstützt eine wirtschaftlich vernünftige
und sozial gerechte Energiewende als einen wesentlichen Beitrag zur
nachhaltigen Entwicklung unserer Gesellschaft.
Wir wollen, dass Unternehmen und ihre Beschäftigten die
Energiewende mit Innovationen zum Erfolg führen, und fordern dazu
von der Politik förderliche Rahmenbedingungen.
Auf dieser Grundlage üben wir Kritik an jeder Klima- und
Energiepolitik, die den Erfolg der Energiewende gefährdet, und sind
andererseits gerne zum Dialog über den besten Weg, auf dem die
Energiewende gelingen kann, bereit.
Offensichtlich ist auch Herr Vassiliadis völlig in den Dogmen der Kirche der
globalen Erwärmung gefangen, denn er erkennt die daraus abgeleitete
Notwendigkeit das „Klima zu schützen“ uneingeschränkt an. Und ist deshalb
sogar bereit seine bisherige Gefolgschaft für den Klimaschutz zu opfern, ist
sich aber dessen offenbar nicht bewusst. Denn anders kann man diesen Satz nicht verstehen:
Die IG BCE fördert und unterstützt eine wirtschaftlich vernünftige
und sozial gerechte Energiewende als einen wesentlichen Beitrag zur
nachhaltigen Entwicklung unserer Gesellschaft.
Die Opferung der Jobs muss aber, das ist seine wirkliche Bedingung, „sozial
gerecht“ erfolgen. Eventuell hofft Vassiliadis aber auch darauf, dass eine
neue Gefolgschaft aus den Arbeitnehmern der „Erneuerbaren“ entsteht,
sozusagen das Ersatzpersonal für die verschwindenden Jobs der klassischen
Wirtschaftszweige, die in Deutschland dem Untergang geweiht sind. Das dürfte
dann aber, wenn es denn klappt, eher zu einer Mikrogewerkschaft führen, denn
mit der Beschäftigtenzahl in den IGBCE relevanten Bereichen bei den
„Erneuerbaren“ ist es nicht weit her. Die Regierung errechnet zwar rd.
280.000 Jobs in 2014. Legt man andere, realistischere Rechenmodelle zugrunde,
dann sind es bestenfalls rd. 80.000. Das sind nur 12 % der IGBCEMitgliederzahl von 2013.
Denn, dass die Energiewende niemals „wirtschaftlich vernünftig“ sein kann,
müsste eigentlich auch einem Michael Vassiliadis einleuchten, der ja mal zum
Chemielaboranten ausgebildet wurde. Da stehen nun mal diverse, von der Natur
errichtete, nur unter Inkaufnahme extrem hoher Kosten überwindbare Schranken
davor. Und davon sind die rd. 1,2 Billionen €, die eine genügend große Anzahl
von Pumpspeicherwerken kosten würden, noch der geringste Posten. Von der
fehlenden Topologie mal ganz abgesehen.
Und deswegen schrieb ihm Dietmar Ufer einen weiteren sehr ausführlichen Brief
und ging dabei auf alle oben genannten Punkte ein. (Siehe pdf-Anlage)
Darin steht u.a.
…Sie beziehen sich auf das IPCC, den „Weltklimarat“, dessen
Berichte Sie „als wissenschaftlich seriöse Basis für
klimapolitische Entscheidungen“ betrachten. Aber auf keiner der
vielen tausend Seiten der IPCC-Berichte findet sich auch nur ein
einziger naturwissenschaftlich exakter, messtechnisch belegter
Nachweis für einen solchen Zusammenhang. In den Naturwissenschaften
ist es spätestens seit Isaac Newton üblich, dass wissenschaftliche
Theorien experimentell und messtechnisch verifiziert werden müssen.
Wenn das nicht möglich ist, dann bleiben diese Aussagen Hypothesen
oder bloße Spekulationen. Es genügt ein einziger exakter
Gegenbeweis, um scheinbar festgefügte Theorien zu stürzen!
Offenbar gilt dieses naturwissenschaftliche Prinzip beim TreibhausEffekt der Klimaforscher nicht mehr, was bedeutet, dass es sich
hier nicht um eine Naturwissenschaft handeln kann!…
…und weiter
Noch schlimmer: Es wird suggeriert, dass man die Klimaentwicklung
auf Zehntelgrade genau („nicht mehr als 1,5 bis höchstens 2,0 Grad
Erwärmung“ – siehe Klimakonferenz von Paris) manipulieren könne,
ähnlich wie das mit einer Handbewegung bei der Gasheizung in der
heimischen Wohnung möglich ist. Schon viele bekannte
Wissenschaftler haben festgestellt, dass derartige Zielstellungen
unsinnig sind. Zwei Beispiele:
–
Prof. Horst Malberg, ehem. Direktor des Instituts für
Meteorologie der FU Berlin: "Wie ideologisch vermessen muss man
sein, um der Natur ein ‚2-Grad-Ziel‘ vorzugeben.“ (Beiträge zur
Berliner Wetterkarte, 28.9.2010, 58/10, SO 26/10,
http://www.Berliner-Wetterkarte.de)
–
Prof. Dr. Hans von Storch (GKSS Hamburg): “Zwei Grad ist
eine politische, eine sinnlose Zahl. Ich halte das für Verarschung“
(DIE ZEIT, 20.8.2009, S. 29)
Sie schreiben, dass wir die Augen nicht vor dem Klimawandel
verschließen können. Wer tut das? Das Klima wandelt sich solange es
die Erde gibt. Unzählige Forschungsergebnisse belegen das. Für
einen kausalen Zusammenhang zwischen dem CO2-Gehalt der Atmosphäre
und der Temperatur gibt es allerdings noch nicht einmal
statistische Belege…
Und auch…
Bitte beachten Sie noch folgende Fakten: Mit rund 760 Mt machten
die CO2-Emissionen Deutschlands im Jahr 2013 knapp 2,4 Prozent der
Gesamtemissionen der Erde (32.190 Mt) aus. Die Emissionen der
Volksrepublik China waren im gleichen Jahr 11,8 Mal so groß (8.977
Mt) wie die deutschen. Würde Deutschland komplett auf das CO2
„verzichten“, so könnte man damit gerade einmal den chinesischen
Emissionszuwachs von ein bis zwei Jahren kompensieren. Die
Auswirkungen auf die Gesamt-CO2-Bilanz der Erde, wären unerheblich,
liegen innerhalb der Fehlergrenzen. Und dafür sollen wir in
Deutschland Billionen Euro ausgeben und unsere Energiewirtschaft
und damit die Volkswirtschaft in den Ruin führen? Dafür sollen
nicht nur tausende Braunkohlenkumpel, sondern hunderttausende
Menschen in der Industrie ihren Job verlieren?
So weit meine (sehr kompakten) Ausführungen zur „Klimapolitik“, aus
denen hervorgehen dürfte, dass deren Kern primär ideologischer und
nicht naturwissenschaftlicher Art ist….
…. Sie schreiben über eine „langen Brücke“ von der Kernenergie zu
den „Erneuerbaren“, die Sie für „notwendig und möglich“ halten. Sie
kennen doch die Pläne der Bundesregierung, speziell die Ihrer
Parteifreundin Bundesumweltministerin Hendricks über den
weitgehenden Ausstieg aus fossilen Energieträgern bis spätestens
Mitte des Jahrhunderts. Wie lang soll denn eine solche „Brücke“
sein? Und wie soll das Terrain am Ende der Brücke aussehen?
Kostengünstig (= international wettbewerbsfähig) und sozial
verträglich, zuverlässig und umweltfreundlich? Welche Vorstellungen
haben Sie und die IG BCE dazu? Es reicht durchaus nicht, dazu
lediglich „von der Politik förderliche Rahmenbedingungen“ zu
fordern. Seit Jahren wissen Kenner der Materie, dass die Politik
keine konkreten Vorstellungen dazu hat und auch nicht in der Lage
ist, solche zu entwickeln!
Ich gebe Ihnen völlig Recht mit der Aussage „Es gibt keinen Weg
zurück zur Energiewirtschaft von gestern.“ Nur sagen Sie bitte, wer
das will? Sind moderne Braunkohlenkraftwerke, wie beispielsweise
Lippendorf oder Schwarze Pumpe, Technik „von gestern“? Dasselbe
gilt für hocheffektive Gaskraftwerke und nicht zuletzt für
Kernkraftwerke, deren technische Weiterentwicklung in Deutschland
sogar gesetzlich untersagt wurde! Ingenieure der ganzen Welt haben
jahrzehntelang daran gearbeitet, eine zuverlässige Stromversorgung
mit modernen Kraftwerken aufzubauen. Und das alles soll mit dem
Prädikat „VON GESTERN“ zugunsten von volatilen Energiequellen
wieder weggeworfen werden? …
Und endet mit dem Appell
…. Bitte seien Sie sich der großen Verantwortung voll bewusst, die
Sie persönlich und mit Ihnen die Mehrheit der Politiker (aller
Bundestagsparteien) tragen! Sie wissen, dass auch Ihre Stimme als
Vorsitzender der IG BCE sehr einflussreich ist! Man muss sich
darüber im Klaren sein: Von energiepolitischen Entscheidungen der
nächsten Zeit hängt die Zukunft unseres Landes und damit das
Schicksal von Millionen Bürgern ab! Es ist nicht erst „Fünf vor
Zwölf“!
Sehr geehrter Herr Vassiliadis, natürlich würde ich mich sehr
freuen, von Ihnen eine Antwort auch auf diesen Brief zu erhalten.
Allerdings bin ich mir völlig darüber im Klaren, dass Sie meiner
Bewertung der deutschen Energie- und Klimapolitik nicht zustimmen
werden, besser: nicht zustimmen können – ganz egal, mit welchen
Argumenten ich Sie zu überzeugen versuche. Sie würden sonst aus der
Riege der überwiegenden Mehrheit führender deutscher Politiker
herausfallen. Ich wäre sehr froh, wenn ich mich irren würde…
Mit freundlichen Grüßen
Ihr
(gez.) Dietmar Ufer
Eine Antwort steht bis heute aus.
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