Massnahmen bei Statinunverträglichkeit chkeit

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MEDIZIN FORUM
Was tun, wenn die Muskeln schmerzen?
Massnahmen bei Statinunverträglichkeit
chkeit
Der häufigste Grund für eine Statinunverträglichkeit sind
Muskelschmerzen. Um sie in den Griff zu bekommen können
der Wechsel des Statins und eine Dosisreduktion hilfreich
sein.
B
La raison la plus fréquente d‘une intolérance aux statines sont
les douleurs musculaires. Afin de les maîtriser le changement
de la statine et la réduction de la dose peuvent être utiles
rosse klinische Studien haben in den letzten Jahren den Nutzen
der Statinbehandlung sowohl in der Primär- als auch der Sekundärprävention kardiovaskulärer Erkrankungen gezeigt (1). Die
LDL-Cholesterinsenkung mit Hilfe von Statinen hat die klinische
en gene
Kardiologie revolutioniert. Diese Medikamente werden
generell gut
ne gute A
vertragen, sind einfach einzunehmen und haben eine
Akzeptanz bei den Patienten.
Statine gelten als sehr sichere Medikamente. Unerwünschte Nem
benwirkungen sind relativ selten (bis zu 10%) und führen kaum
izum Abbruch der Therapie Der häufigste Grund für einr Statinunverträglichkeit und für den Therapieabbruch sind Muskelbeschwerden.
G
Statinbedingte Muskelprobleme
Statin-bedingte Muskelbeschwerden reichen von benignen
enignen Myalgimerzen ohne Erhöen, wie unspezifische Muskel- oder Gelenkschmerzen
is mit mehr
m
hung der Creatinkinase bis zu richtiger Myositis
als 10-fav Muskelcher Erhöhung der Creatinkinasewerte. Die Inzidenz von
schmerzen unter Statinmonotherapie ist in der Grössenor
Grössenordnung
ngen der CK
K (CK>5 xULN
von 1 bis 7%. Asymptomatische Erhöungen
xULN)
.5-1% d
ten in klinisind Dosis-abhängig und betreffen 0.5-1%
der Patienten
10 x ULN und Symptome)
Sy
me) sind
schen Studien. Myopathien (CK >10
Dosis-abhängig und kommen in klinischen Studien bei ca 0.5% der
en sind sehr selten ( 0.15
0.1 pro 1Mio
Patienten vor. Rhabdomyolysen
Verordnungen) (2).
ysen beträgt 20%. MuskelbeDie Mortalität bei Rhabdomyolysen
kokinetik des Statins, vo
schwerden sind abhängigg von der Pharmakokinetik
von
ika und von der Interaktion
on mit anderen MePatientencharakteristika
dikamenten.
Mechanismen der Muskelschädigung
duzierte Coenzym Q10 Defizienz (abno
(abnormale mitol Statin induzierte
riale Funktion)
chondriale
Reduzierte
zierte
Isoprenoid Spiegel:
Spiege
l
vo Farnesylpyrophosphat und
Statine blockieren die Produktion von
mmen dadurch die Prenylierung der GTP-bindenden
G
hemmen
Proteine
as, Rac und Rho, die das Zellwachstum induzieren
i
Ras,
und die Apoprenylie
ptose inhibieren. Reduktion der prenylierten
Proteine führt zu erer zytosolischer C
höhter
Calciumkonzentration mit nachfolgender Aktivierung von Caspase 3 u
und 9, die eine zentrale Rolle beim Zelltod spielen.
18
of. Dr. Dr. h.c.
Prof.
Walterr F. Riesen
d
Inl Beeinträchtigung der intrazellulären Ca-Homöostase durch
it der mitochondrialen
mitoch
gskette und Beeinflusterferenz mit
Atmungskette
sung des Ryanodinrezeptors 1 (RYR1), welcherr Ca
Calcium in das
ma pumpt.
Zytoplasma
→ Erhöhtee zytoplasmatische Calciumspiegel führen zu Krämpn, Myalgien und Apoptose
fen,
tin-induzierte immunvermittelte nekro
nekrotisierende Myopathie
l Statin-induzierte
). In diesen Fällen findet man Anti-2
(3).
Anti-200/100 Antikörper, ein
euer Autoantikörper, der mit nekrotisierender
nekroti
neuer
Myositis assoziser Antikörper persis
iert ist (4). Dieser
persistiert auch nach Absetzen des
Medikaments. Diesee Form einer Statin-induzierten Myopathie
reagie auf Immunsuppressiva
ressiva (5)
reagiert
zent
Die Tatsache, dass die Konzentration
von Q10 durch Statine gekt wird, hat zu Studien mit Q10-Supplementierung geführt.
senkt
ultate sind dabei nicht
n
Die Resultate
konsistent. Young JM et al verglivastatin (40
chen eine Simvastatin
(40mg/Tag) Monotherapie mit der Kombinatio Simvastatin/Q10
Q10 ((6). Es wurde kein signifikanter Unterschied
tion
zwischen der Anzahl
zwisc
zahl Patienten, die Simvastatin 40mg/d + Co Q10
toleriert
tolerierten (16/22, 73%) gegenüber Simvastatin/Placebo (13 von 2,
TAB.
AB. 1
Potentielle Risikofaktoren für Myopathie
Endogene Risiken
Endog
Exogene Risiken
Fortgeschrittenes Alter(> 80 J)
For
Hypertonie
H
Diabetes mellitus
Alkoholismus
Starke körperliche Aktivität
Chirurgische Eingriffe mit schweren metabolischen Anforderungen
Geringer BMI
Medikamente, die den Statinmetabolismus beeinflussen:
Nierenerkrankungen
Lebererkrankungen
Hypothyreose
Fibrate (Gemfibrozil)
Warfarin
Cyclosporin
Genetischer Polymorphismus der
CYP 450 Isoenzyme
Grapefruit Saft (> ¼ l/d)
Amiodarone
Metabolische Muskelkrankheit
Azol antifungizide (Itraconazol,
Ketoconazol, Fluconazol)
McArdle Disease
(Glykogenspeicherkrankheiten)
Macrolidantibiotika(Erythromycin,
Clarithromycin
Carnitin Palmityl
Transferase II Def.
ProteaseInhibitoren(Ritonavir,
Nelfinavir,Indinavir)
Myadenylat Desaminase Defizienz
Nefazodon, Verapamil
02 _ 2011 _ info@herz+gefäss
MEDIZIN FORUM
Diagnostische und therapeutische Strategien bei Statinunverträglichkeit
Patiententyp
eutisc Optionen
Therapeutische
Diagnostische Strategien
CK nur bei Hochrisikopatienten
asymptomatisch
Mild symptomatisch
Mässig bis schwer
symptomatisch
CK <5x Norm
Symptom verschlechtert
CK Messung wiederholen
Statinstopp oder Dosisreduktion
Stop Statin
CK messen
Symptome
verschwunden
CK p Creatinin p
59%, p=0.34) festgestellt. 16 von 22 (73%) unter CoQ10 verblieben
auf der Therapie vs 18 von 22 (82%) unter Placebo (p=0.47). Die
Coenzym Q10 Supplementation verbesserte weder die Statintoleranz noch die Myalgie -Rate. In einer weiteren Studiee wurde eine
erschied
nicht-konsistente zwischen einzelnen Patienten unterschiedliche
Senkung des Pain Severity Scores festgestellt (7)
Die SLCO1B1 Mutante und Statin-induzierte
Myopathie
Das SLCO1B1 Gen kodiert für den hepatischen Aufnahmetransporter OATP1B1, welcher an der Resorption von Statinen beteiligt
ist. Genetische Varianten von SLCO1B1, die die Transportfunktion
hemmen, führen zu geringerer hepatischer Aufnahme,, Steigerung
der Bioverfügbarkeit von Statinen und Erhöhung des Risikos für
Myopathien bis hin zur Rhabdomyolyse.
enetisch PolymorDie SEARCH-Studie (8), eine Studie über genetische
nten unter 880mg Simphismen des SLCO1B1 Gens an 12000 Patienten
induzierten MyopaMy
vastatin zeigte, dass 60% der Fälle einer Statin-induzierten
B1 G
ugeordnet werthie dem rs4149056 C- Allel des SLCO1B1
Gens zugeordnet
den konnten:
o Kopie des C-Allels,
C-Al
und
d 16.9
l Die OR für Myopathie war 4.5 pro
n mit TT Homozygoten
bei CC Homozygoten verglichen
Homozygoten.
C-Allels in der Gesamtbe
Gesamtbevölkerung
l Die Prävalenz des rs4149056C-Allels
war 15%
l Das Vermeiden von hochdosiertem Simvastatin bei homozygon Trägern dieses Allels
llels könnte die Myopaten oder heterozygoten
0% reduzieren.
thie-Inzidenz um 60%
eten gew
Muskelsymptomee als Folge einer Statinth
Statintherapie treten
gewöhnh Beginn der Therapie auf. Des
lich relativ früh nach
Deshalb lohntt es sich
apie oder bei einer Intensivierung die Creatinzu Beginn der Therapie
sch zu bestimmen und den Patienten auf Symptome
kinase periodisch
m zu machen. Das Auftreten einer Muske
aufmerksam
Muskelsymptomatik
mehr als ein halbes Jahr nach Theerapiebeginn oder Dosiserhöhung
ist relativ selten. Unerwünschte Neben
Nebenwirkungen der Statintheransbesondere Muskelprobleme müssen nicht zwangsweise zu
pie, insbesondere
em Therapieabbruch
erapie
einem
führen.
Strategien
tegien bei Patienten
Pat
mit Statinunverträglichkeit
Die unterschiedlichen
chiedlichen pharmakokinetischen
pha
Eigenschaften und
liche Metabolis
Metabolismus der Statine erlauben bei Patider unterschiedliche
info@herz+gefäss _ 02 _ 2011
Titration Statindosiss bis
Titratio
Erreichung Zielwert
BAS
Ezetimibe und/oder
und/
AS
Fluvastatin o Pravastatin 20 mg
oder jede 2. Nacht
pro Nacht od
Fluvastatin
vastatin XL80 mg pro Nacht
Rosuvastatin
osuvastatin 5 mg/d od.
jeden 2. Tag oder
wöchentlich
(nach: (11)
ABB.1
enten, die für ein bestimmtes Statin intolerant sind,
sind die Umstellung
und den Versuch mit einem andern Statin. Ein ggeringes Risiko für
thie wird gewöhnlich bei Fluvastatin und bei RosuvastaMyopathie
tin in niedriger Dosierung beobachtet (10).F
(10).Fluvastatin, Pravastatin
osuvastatin sind hydrophil und weisen
weis deshalb eine geringe
und Rosuvastatin
kel auf. Diese Statine werden zudem nicht über
Verteilung im Muskel
Cytoc
Cytochrom P450 3A4 metabolisiert. Ü
Über diesen Abbauweg wird
die Mehrza
nten abgebaut,
ab
Mehrzahl von Medikamenten
was ein grosses Potential für Interaktionen
Interak
et.
beinhaltet.
Eine
ne Alternative ist die Kombination eines Statins in niedriung mit Ezetimibe.
Ezetimib Die Wirkung auf LDL-Cholesterin
ger Dosierung
entspricht einerr dreifachen Verdoppelung der Statindosis. Mit der
SHA
dy of Heart And Renal Protection), einer Studie
SHARP-Studie
(Study
Pat
iere
an Patienten
mit Niereninsuffi
zienz hat Ezetimibe nun auch seine
klinische Wirksamkeit bewiesen (12). Die Kombination von Ezemibe und Statin ergab einen gleichen Nutzen bezüglich Senkung
timibe
des Risikos für schwerwiegende vaskuläre Ereignisse wie die entchende LDL-Cholesterin-Senkung mit hochdosiertem Statin
sprechende
wirkt (a
bewirkt
(auch bei Patienten ohne Nierenversagen).
w Prof. Dr. Dr. h.c. Walter F. Riesen
B Literatur
am Online-Beitrag unter: www.medinfo-verlag.ch
Take-Home Message
◆ Statine sind hoch wirksame und zumeist gut verträgliche Medikamente.
Der häufigste Grund für Unverträglichkeit sind Myopathien
◆ höhere Statindosierungen, Statin Zytochrom Metabolismus und Polypharmazie erhöhen das Risiko für Myopathie
◆ Unter den genetischen Risikofaktoren ist insbesondere der Nucleotidpolymorphismus SLO1B1 zu erwähnen
◆ Unterschiedliche Pharmakokinetik und Metabolismus der einzelnen
Statine schaffen die pharmakologische Grundlage für Versuche mit andern Statinen bei Patienten, die für ein bestimmtes Statin intolerant
sind
◆ Zur Vermeidung einer Myopathie sollte vor allem bei alten Menschen
und bei Frauen mit niedrigem Körpergewicht vorsichtig dosiert werden
19
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