Controller - Wörterbuch 100 wichtige Begriffe der Controllerarbeit Controller - Wörterbuch 100 wichtige Begriffe der Controllerarbeit International Group of Controlling IGC; Stand: 07.01.98, Dr. L. Rieder 1/51 Controller - Wörterbuch 100 wichtige Begriffe der Controllerarbeit Dieses Wörterbuch für Controller und ihre Gesprächspartner soll die eindeutige Verständigung in der täglichen Zusammenarbeit unterstützen. Es wurde von der IGC International Group of Controlling unter maßgeblicher Mitarbeit folgender Fachleute geschaffen: Dr. Albrecht Deyhle, Controller Akademie, Gauting/München Univ.-Prof. Dr. Rolf Eschenbach, österreichisches Controller-Institut, Wien Univ.-Prof. Dr. PÈter Horv·th, Horváth und Partner, Stuttgart Dr. Rita Niedermayr, österreichisches Controller-Institut, Wien Dr. Lukas Rieder, CZSG Controller Zentrum St. Gallen, (Redaktion und Gestaltung) Alle Mitgliedsinstitutionen der IGC haben die von ihnen verwendeten Fachbegriffe und Definitionen eingebracht und bemühen sich, den einheitlichen Gebrauch des Controller Fachvokabulars auf Basis dieses Wörterbuchs zu fördern. Mitgliedsinstitutionen sind bei der Veröffentlichung: _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ Akademia Controllingu oditk, Gdansk, Polen Baan Company Solution Center EMEA, Hannover, Deutschland Contrast GmbH, Wien, österreich Controller Akademie, Gauting, Deutschland Controller Akademie Srl, Merano, Italien Controller Verein, Gauting, Deutschland Controlling Akademie IFUA Horv·th und Partner Consulting Kft, Budapest, Ungarn Ctcon Consulting und Training, Vallendar, Deutschland CZSG Controller Zentrum St. Gallen, St. Gallen, Schweiz Hernstein International Management Institute, österreich Horv·th und Partner GmbH, Stuttgart, Deutschland IfC Institut für Controlling, Prof. Dr. Ebert, Nürtingen, Deutschland Management Akademie GmbH, Essen, Deutschland MIS AG, Darmstadt, Deutschland österreichisches Controller-Institut, Wien, österreich Oracle Deutschland GmbH, Düsseldorf, Deutschland PeWeCo Institut für angewandte Betriebswirtschaft, Gauting, Deutschland SAP AG, Walldorf, Deutschland SIB Schweizerisches Institut für Betriebsökonomie, Dübendorf, Schweiz WIFI Wien, österreich Die Beiträge geben den praxisorientierten Wissensstand in den IGC-Ländern zur Jahrtausendwende wieder. Alle Benutzer sind dazu eingeladen, an seiner Weiterentwicklung durch Anregungen und Kritik mitzuarbeiten. Zusendungen erbitten wir an folgende Adresse: IGC International Group of Controlling c/o Dr. L. Rieder CZSG Controller Zentrum St. Gallen Engelaustr. 25 CH - 9010 St. Gallen Das feingegliederte Stichwortverzeichnis erleichtert die Suche nach Fachwörtern. Anmerkung: Geschlechtsspezifische Ausdrücke gelten sinngemäß für Frauen und Männer. International Group of Controlling IGC; Stand: 07.01.98, Dr. L. Rieder 2/51 Controller - Wörterbuch 100 wichtige Begriffe der Controllerarbeit Abgrenzungen Die Abgrenzungen unterscheiden Aufwand und Ertrag aus der Finanzbuchhaltung auf der einen Seite von Kosten und Leistungen in der Kostenrechnung auf der anderen Seite. Nicht in die Kostenrechnung gehören Beträge, die nichts mit dem Betriebszweck zu tun haben. Dazu gehören neutrale und außerordentliche Aufwendungen und Aufwendungen für nicht betriebsnotwendige Liegenschaften, aber auch Spenden, Schenkungen, Aufwendungen für Spekulationsgeschäfte. Sinngemäß das Gleiche gilt für die Abgrenzung von betrieblichen und betriebsfremden Erträgen. Zeitliche Abgrenzung wird auch zur Gewinnivellierung vorgenommen, indem vor allem Kosten von einer Periode in die andere verschoben werden, um nicht allzu gute oder allzu schlechte Ergebnisse vorzulegen. Diese Methode ist aber unter Controllern verpönt. Da Controller Abweichungen nicht als Schuldbeweise betrachten, sondern als Anlaß zum Nachdenken, sollten auch die Ergebnisse nach dem effektiven, ereignisorientierten Kostenund Erlösanfall einer Periode dargestellt werden. Zurzeit besteht die Tendenz, ausgelöst durch die Bewertungsvorschriften IAS (International Accounting Standards) und US-GAAP (Generally Accepted Accounting Principles), im (inner)betrieblichen Rechnungswesen möglichst nur noch aufwandsgleiche Kosten auszuweisen. Dadurch sollen kalkulatorische Kostenarten verschwinden, dafür können Abwertungen, z..B. auf Debitoren und Lager als Kosten berücksichtigt werden. Damit läßt sich das nach außen präsentierte Ergebnis leichter mit dem internen abstimmen, aber man vernachlässigt, daß mit der Berichterstattung nach außen und dem betrieblichen Rechnungswesen unterschiedliche Rechenzwecke verfolgt werden. Abschreibungen Abschreibungen sind die Kosten für die (Ab-)Nutzung der Produktions- und Anlagegüter im Leistungserstellungsprozeß. Zweck der Abschreibungen ist die Substanzerhaltung der eingesetzten Produktionsgüter: Das Leistungspotential einer bestehenden Anlage, ausgedrückt in Geldeinheiten, muß über die Nutzungszeit erhalten werden, daher sind die Produktionsmittel vom Wiederbeschaffungs- oder Tageswert abzuschreiben, damit nach Ablauf der Nutzungsdauer (trotz Inflation) ein gleichwertiges Anlagegut - ein Gut, das die gleiche Leistung erbringen kann - als Ersatz des alten beschafft werden kann. Dies führt oft zu einem höheren Abschreibungsbedarf als steuerlich anerkannt. Im Rechnungswesen wird daher häufig zwischen steuerlichen und betriebswirtschaftlichen (kalkulatorischen) Abschreibungen unterschieden. Für die Kostenrechnung sind nur die kalkulatorischen Abschreibungen relevant. Nach US-GAAP werden im Umsatzkostenverfahren jedoch nur die bilanziellen Abschreibungen berücksichtigt. Abweichungen Abweichungen sind Differenzen zwischen einer Plangröße (eventuell Sollgröße) und einer Istgröße und daher Anlaß für Führungskräfte, über mögliche Steuerungsmaßnahmen nachzudenken und solche auch einzuleiten. Mit Hilfe der Abweichungsanalyse werden die Ursachen einer Plan - Ist -, bzw. Soll - Ist - Abweichung ermittelt. Der Begriff Abweichung hat sich etabliert, obwohl damit unbeabsichtigt der Eindruck erweckt wird, man wolle eine Schuld zuweisen. Ersatzweise könnten auch die Begriffe Differenz, Unterschied, Zielerreichungsgrad oder Delta verwendet werden. Für die Controllerarbeit, die ja das Controlling der Manager unterstützen soll, sind sämtliche Abweichungen relevant, sowohl diejenigen, die sich im finanzwirtschaftlichen Bereich ergeben als auch solche, die aus reinen Leistungsvergleichen oder durch die Marktbeobachtung entstehen - also auch Abweichungen bei strategisch relevanten Größen wie Kundenzufriedenheit oder Marktanteil. International Group of Controlling IGC; Stand: 07.01.98, Dr. L. Rieder 3/51 Controller - Wörterbuch 100 wichtige Begriffe der Controllerarbeit Arbeitsplan Der Arbeitsplan ist die Vorgabe für den Herstellprozeß eines Produktes oder einer Dienstleistung (z.B. in der öffentlichen Verwaltung). Im Arbeitsplan werden die verschiedenen Arbeitsgänge in der richtigen Reihenfolge ihrer Durchführung aufgelistet, wobei für jeden Arbeitsgang angegeben wird, in welcher Kostenstelle er auszuführen ist und welche Vorgabeleistung (Vorgabezeit) dafür vorgesehen ist. Der Arbeitsplan ist somit die Basis für die Kalkulation der Produkt Nr. 103010, Arbeitsplan (für 1 Stück) Fertigungskosten. Kostenstelle Arbeitsgang Vorgabe Die mit dem proportionalen Folien schweißen Rückenschild-Tasche schweißen 0,1 Min. Kostensatz Montage Baugruppe Ordner und 0,4 Min. bewerteten Baugruppe Mechanik Arbeitsplanposition 0,3 Min. zusammenfügen Packerei en führen zu den Etikette einstecken und verpacken proportionalen Fertigungskosten. Synonym für Arbeitsplan ist Operationsplan. Beeinflußbare Kosten Beeinflußbare Kosten sind Kosten, für die der Leiter einer Organisationseinheit (Kostenstelle, Service Center, Profit Center) direkte Verantwortung trägt, weil er sie auch selbständig, durch seinen eigenen Willensprozeß, beeinflussen kann. Dazu gehören diejenigen Kostenarten einer Kostenstelle, die dieser eindeutig und ohne Umlagen zugeordnet werden können. Die wichtigsten beeinflußbaren Kostenarten sind: Personalkosten aller Art, Unterhalts- und Reparaturkosten, Hilfs- und Betriebsstoffe, soweit deren Verbrauch durch Aufschreibung gemessen wird, übrige Gemeinkosten. Nicht beeinflußbare Kosten sind somit Beträge, die ein Stellenleiter im Lauf der Planungsperiode nicht selbständig direkt verändern kann, weil dies entweder nicht in seiner Macht liegt (zugeschlüsselte Umlagen) oder weil der Zeitraum für Kostenanpassungen zu kurz ist, meist bei kalkulatorischen Abschreibungen. Für die in ihrem Organisationsbereich direkt beeinflußbaren Kosten soll jede Führungskraft auch die Verantwortung übernehmen. Deshalb müssen die Controller dafür sorgen, daß sämtliche Kosten des Unternehmens als Einzelkosten einer Kostenstelle, eines Produkts oder eines Auftrags erfaßt werden können. Das ermöglicht auch eindeutiges Responsibility Accounting (Verantwortlichkeitsrechnung). Benchmarking ist ein Analyse- und Planungsinstrument, das einen Vergleich des eigenen Unternehmens mit dem "Klassenbesten" der Konkurrenzanbieter und darüber hinaus auch Vergleiche mit branchenfremden Unternehmen erlaubt. Es ist somit ein Prozeß, der Methoden, Abläufe und Ergebnisse betrieblicher Funktionen einem oder mehreren anderen Unternehmen gegenüberstellt, um Parameter Ausprägung des Parameters Rationalisierungspotentiale oder Objekt Produkte Methoden Prozesse Qualitätsund Zielgröße Kosten Qualität Kundenzu- Zeit Leistungssteigerungspotentiale friedenheit aufzudecken. Die Tabelle gibt Vergleichs- andere GeKonkurgleiche andere einen Hinweis auf die partner schäftsbereiche renten Branche Branche verschiedenen Ansatzpunkte zur Gewinnung von Benchmarks. Benchmarking ist nicht zu verwechseln mit der herkömmlichen Form des Betriebsvergleichs, in dem Zahlen aus der Gewinn- und Verlustrechnung und aus der Bilanz verschiedener Unternehmen verglichen werden. International Group of Controlling IGC; Stand: 07.01.98, Dr. L. Rieder 4/51 Controller - Wörterbuch 100 wichtige Begriffe der Controllerarbeit Berichtswesen Durch die Berichterstattung soll schriftlich, nach Möglichkeit und Bedarf auch mündlich, dargelegt werden, wieweit einzelne berichtende Einheiten ihre Ziele erreicht haben, wo sie davon abgewichen sind, was die wichtigsten Gründe dafür sind und mit welchen Korrekturmaßnahmen die Führungskräfte vorsehen, die Abweichungen zu beseitigen. Ein controllingtaugliches Berichtswesen basiert damit immer auf einer Planungsrechnung, in der die Unternehmensziele in Zahlen umgesetzt sind. Der wichtigste Vergleich ist der Plan - Ist (oder Soll - Ist) -Vergleich. Berichtswesen ist somit nicht dazu da, Schuldige zu finden und ihnen Fehler vorzuhalten. Vielmehr soll es zum Nachdenken darüber anregen, wie etwas noch besser gemacht werden kann. Zum Vergleich mit dem Ziel gehört die Erwartungsrechnung, die aus der Sicht der jeweils verantwortlichen Führungskräfte aufzeigt, welche Kosten, Erlöse oder Leistungen als Folge der Korrekturmaßnahmen bis zum Periodenende (meist Jahresende) zum bisherigen Ist zusätzlich zu erwarten sind. Die Gestalt des Berichtswesens hängt von den Organisationsstrukturen und den Abläufen im jeweiligen Unternehmen ab. Es gibt zwar viele Vorschläge für den Aufbau von Kennzahlensystemen, doch richtet sich die definitive Aufbereitung nach den Bedürfnissen der verantwortlichen Personen im Betrieb. Berichtswesen umfaßt ausgehend von den Daten alle formellen internen und externen Informationen, die den (Linien-) Verantwortlichen für die Erfüllung ihrer Aufgaben zur Verfügung gestellt werden. So verstanden ist Berichtswesen Teil eines Management-Informationssystems. In der Praxis spielen auch informelle Informationen und Ad hoc - Auswertungen eine große Rolle. Beschäftigung Im Rahmen der Kostenrechnung versteht man unter Beschäftigung die Leistung einer Kostenstelle, ausgedrückt in Bezugsgrößeneinheiten (Leistungsarten) der jeweiligen Kostenstelle. Im Ist wird diese Beschäftigung mit einem Instrument zur Leistungserfassung, allgemein Betriebsdatenerfassung BDE genannt, manuell oder elektronisch gemessen. Solche Instrumente können sein: manuelle Zeitaufschreibung oder Stückzählung, elektronische Registrierung von Outputmengen, Rückmeldung von Fertigungsschritten via Fertigungsoder Lohnschein etc. In der Planung gibt es zwei alternative Möglichkeiten zur Festlegung der Planbeschäftigung einer Kostenstelle: _ Abgeleitete Planbeschäftigung: Ausgehend vom Produktionsprogramm wird anhand von Stücklisten und Arbeitsplänen die Kapazitätsnachfrage für jedes herzustellende Produkt und je Kostenstelle abgeleitet und quer über alle Produkte verdichtet. Daraus resultiert die Planbeschäftigung dieser Kostenstelle (im Sinne der vom Markt nachgefragten produktiven Leistung). _ Erwartete Planbeschäftigung: In Unternehmen, die eher auftragsorientiert arbeiten, ist eine direkte Ableitung der Planbeschäftigung aus dem Produktionsprogramm nicht möglich, da Auftragszusammensetzung und -größe in der Planungsphase nur ungenügend genau spezifiziert werden können und damit Angaben wie Einrichte-, Warte-, Umrüst- oder Bearbeitungszeiten nicht bekannt sind. In diesem Fall wird die Planbeschäftigung der Kostenstellen auf der Basis von Erfahrungswerten hergeleitet, eben erwartet. Solche Erfahrungswerte können sein: Zusammensetzung der zu verkaufenden Leistungen, Beschäftigung der vergangenen Jahre, durchschnittliche Mitarbeiterzahl je Kostenstelle, Produktemix der vergangenen Jahre, Verhältnis der fakturierten Leistung zu geleisteten Maschinen-/Mitarbeiterstunden in der Vergangenheit usw. International Group of Controlling IGC; Stand: 07.01.98, Dr. L. Rieder 5/51 Controller - Wörterbuch 100 wichtige Begriffe der Controllerarbeit Die Planbeschäftigung ist somit die Basis für die Berechnung der Plankostensätze der Kostenstelle, da ja nicht die installierte Kapazität, sondern die produktive Leistung verkauft wird. Der Beschäftigungsgrad einer Kostenstelle ist das Verhältnis zwischen Istleistung einer Periode und ihrer Planbeschäftigung. Bestandsbewertung / Bestandsveränderung Je nach dem Zweck, dem eine Lager-Bestandsbewertung dient (steuerliche/bilanzielle Bewertung oder betriebswirtschaftliche Analyse), können unterschiedliche Methoden zum Zug kommen. Die Faustregel für die bilanzielle Bestandsbewertung lautet: „Cost or market, whichever is lower“. In der Regel werden Lager zum Einstandspreis/volle Herstellungskosten bewertet. Dies kann im Einzelnen geschehen zu _ _ _ _ _ _ Standardpreisen gleitenden Durchschnittspreisen HIFO (Highest in - First out) LOFO (Lowest in - First out) FIFO (First in - First out) LIFO (Last in - First out) Welches Verfahren dabei eingesetzt wird, ist ein rein interner, unternehmenspolitischer Entscheid. Wenn aber z.B. auf Grund eines starken rezessiven Einbruchs, durch Demodierung oder sonstige Unverkäuflichkeit des Lagerbestandes plötzlich die Verkaufspreise der Ware am Markt unter die ursprünglichen Einstandpreise/Herstellungskosten sinken sollten, muß die Ware zum tieferen Marktpreis bewertet werden. Für die betriebswirtschaftliche Analyse empfiehlt es sich, führungsorientierte Bewertungsmethoden zu verwenden, beispielsweise: Standardpreissystem, Bewertung zu geplanten proportionalen oder vollen Herstellkosten, Bewertung zu innerbetrieblichen Verrechnungspreisen. Betriebsergebnis Das Betriebsergebnis oder operative Ergebnis, resultierend aus der Gewinn- und Verlustrechnung, zeigt, was das Unternehmen mit dem Betriebszweck verdient hat, also vor Abzug von Ertragsteuern und Zinsen. Es wird auch als EBIT (Earnings Before Interest and Taxes) bezeichnet. Betriebsnotwendiges Vermögen Als betriebsnotwendiges Vermögen bezeichnet man die Aktivseite der Bilanz (Vermögen), bereinigt um alle nicht betriebsnotwendigen (im Prozeß der Leistungserstellung und verwertung nicht involvierten) oder betriebsfremden Positionen. Für die Zwecke der Unternehmensführung ist das vorhandene produktive Potential, sprich das Vermögen von Belang, nicht das investierte Kapital (Finanzierungsseite). Ist eine Bilanz bereinigt, stimmt das betriebsnotwendige Vermögen mit der Bilanzsumme überein. International Group of Controlling IGC; Stand: 07.01.98, Dr. L. Rieder 6/51 Controller - Wörterbuch 100 wichtige Begriffe der Controllerarbeit Bewegungsbilanz / Kapitalflußrechnung Die Bewegungsbilanz zeigt die Veränderung der Bestandskonten zwischen zwei Bilanzstichtagen. (reine Differenzbetrachtung). Wird detailliert dargestellt, aus welchen Quellen des Unternehmens in der Berichtsperiode Mittel zugeflossen sind (Mittelherkunft) und wie bzw. wofür sie verwendet wurden (Mittelverwendung), entsteht die Kapitalflußrechnung, die zur Gewinnung von Transparenz in der Finanzplanung eingesetzt wird. Die Mittelherkunft resultiert aus dem Cash Flow, aus Erhöhung der Schulden (Aufnahme von Fremd- oder Eigenkapital) und Abnahme von Vermögensbeständen (Lagerabbau, Verkauf von Anlagen), die Mittelverwendung ergibt sich aus Vermögenszunahmen (Investitionen ins Anlagevermögen, Debitorenwachstum) und Schuldenabnahme (Rückzahlung eines Kredites, Abnahme der Lieferantenverbindlichkeiten). Die Kapitalflußrechnung gewährt somit Einblick in die finanzwirtschaftlichen Vorgänge eines Unternehmens und stellt die Liquiditätsveränderungen dar. Die für die Unternehmensführung wichtigste Form der Kapitalflußrechnung ist diejenige, die die Veränderung des Nettoumlaufvermögens durch das operative Geschäft nachvollzieht. Bezugsgrößenkalkulation Bezugsgröße ist der Maßstab der Leistung einer Kostenstelle. Sie soll die Abhängigkeit der Kostenstellenkosten von der erbrachten Kostenstellenleistung verursachungsgerecht darstellen können. In sehr vielen Kostenstellen ist die Bezugsgrößeneinheit die Mitarbeiteroder die Maschinenstunde. Es kann aber auch sein, daß sich die Leistung besser in Stück, Laufmeter, Quadratmeter oder Kilogramm messen läßt. Unter Bezugsgrößenkalkulation versteht man die Kalkulationsmethode, mit der Material- und Fertigungskosten in Abhängigkeit von den gemessenen und effektiv bezogenen Leistungen den Kostenträgern belastet werden. Break - Even - Analyse Break - Even oder Nutzschwelle bezeichnet jenes Absatzvolumen, ab dem ein Unternehmen in die Gewinnzone gelangt. Bis zur Erreichung des Break - Even - Punkts werden alle Deckungsbeiträge von den anfallenden Strukturkosten des Betriebs aufgefressen. Erst ab der Nutz- oder Gewinnschwelle resultiert kumuliert ein ‹berschuß der Verkaufserlöse über die gesamten Kosten. Break - Even kann in drei Stufen erreicht werden: _ Bar - Break - Even: (out of pocket) Die eingebrachten Verkaufserlöse decken sämtliche proportionalen und alle liquiditätswirksamen Strukturkosten _ Break - Even der SubstanzDie Verkaufserlöse decken auch die kalkulatorischen erhaltung: Abschreibungen/Kosten _ Ziel - Break - Even: Die Verkaufserlöse decken sämtliche Kosten inklusive dem geplanten Gewinn. Budgetierung Im weiteren Sinne wird das Wort Budget verwendet, um den rechnerischen Teil der Planung zu kennzeichnen (die Planungsrechnung) - z.B. Absatzmengen, Umsatz, Kosten, Kopfzahlen, Leistungen. Budgetierung im engeren Sinne meint den Prozeß der jährlichen Planung des wertmäßigen Erfolgs. Instrumente der Budgetierung sind: Planbilanz, Plan - Erfolgsrechnung, Finanzplan, Zahlungsbereitschaftsbudget. Budget heißt nicht, daß das Geld auch ausgegeben werden muß, sondern es ist, da es sich ja aus den Unternehmenszielen ableitet, die Leitplanke auf dem Weg der Zielerreichung. International Group of Controlling IGC; Stand: 07.01.98, Dr. L. Rieder 7/51 Controller - Wörterbuch 100 wichtige Begriffe der Controllerarbeit Cash Flow Cash Flow ist ein Umsatzüberschuß über die liquiditätswirksamen Aufwendungen aus der betrieblichen Tätigkeit eines Unternehmens und damit sowohl ein Indikator für die Ertragslage eines Betriebs als auch für seine Innenfinanzierungskraft. Je nach Analyse- und Auswertungszweck werden verschiedene Cash Flow - Begriffe unterschieden. Zuerst ist festzulegen, ob die Betrachtungen mit oder ohne Berücksichtigung außerordentlicher und neutraler Geschäftsfälle vorgenommen werden sollen; hier wird nur die ordentliche Rechnung beachtet. Sodann ist zu entscheiden, von welchem Fonds man ausgehen will, da diese Entscheidung darüber bestimmt, welche Bewegungen als liquiditätswirksam zu betrachten sind. Unter einem Fonds ist der Saldo von einem oder mehreren Bilanzkonten zu verstehen, mit welchem die Liquiditätsveränderung gemessen werden soll: _ Der Fonds Nettoumlaufvermögen ist zu wählen, wenn man den Brutto - Cash Flow (=Cash Flow I) berechnen will. In diesem Fall betrachtet man diejenigen Aufwands- und Ertragspositionen als liquiditätswirksam, die eine Veränderung des Nettoumlaufvermögens (NUV) zur Folge haben. Cash Flow - Im allgemeinen Sprachgebrauch wird Brutto wirksam sind somit Buchungen, deren eines Konto das Cash Flow mit Cash Umlaufvermögen oder die kurzfristigen Schulden (inkl. kurzfristiger Flow gleichgesetzt. Rückstellungen) verändert, während sich das andere in der Gewinnund Verlustrechnung findet. Der Brutto - Cash Flow ist in Europa die meist genutzte Cash Flow - Größe, weil sie es erlaubt, mittel- bis langfristige Finanzpläne zu erstellen, ohne im Einzelnen zu wissen, wie sich die Forderungs- und die Lagerbestände sowie die kurzfristigen Schulden verändern werden. _ Der engste gebräuchliche Fonds - liquide Mittel netto - umfaßt alle Konten des Geldvermögens (Cash and Cash Equivalents net). Als Liquidität werden somit nur noch Geld und geldnahe Bestände (Wertschriften) betrachtet und die Liquiditätszunahme stimmt in dieser Betrachtung mit der Veränderung der Geldkonten überein. Diese Cash Flow - Größe wird vornehmlich in USA verwendet. Auch hier gilt, daß die eine Seite der Buchungen den Fonds und die andere Seite die Gewinn- und Verlustrechnung tangieren muß. Für die Unternehmenssteuerung haben sich - ausgehend von den verschiedenen FondsDefinitionen - noch weitere bedeutende Cash Flow - Stufen ergeben: CFBIT, der Cash Flow vor Abzug von Ertragsteuern und Zinsen, wird zunehmend als Resultatgröße für das Management eingesetzt. Da vor Abschreibungen, vor Zinsergebnis und vor Steuern gemessen wird, eignet sich dieser Wert gut für die Beurteilung der operativen, vom Management erbrachten Leistung und kann auch für die Bestimmung von Prämien verwendet werden. Zieht man vom CFBIT die Ertragsteuern und die Zinsen ab, erhält man wiederum den Brutto - Cash Flow, der zeigt, wieviel Liquidität vor der Gewinnverteilung in das NUV geflossen ist. Nach Abzug der Ausschüttungen vom Brutto - Cash Flow, verbleibt der Netto - Cash Flow, der dem Finanzchef anzeigt, wieviel Liquidität zur Finanzierung des Wachstums im Unternehmen verbleibt. Der Cash Flow from Operations oder Cash Flow II ergibt sich, wenn vom Brutto - Cash Flow die Veränderung des Working Capital subtrahiert wird. Es wird wie folgt berechnet: _ Summe aus Lieferforderungen, sonstigen Forderungen, Vorräten und aktiver Rechnungsabgrenzungen abzüglich der Lieferverbindlichkeiten, der sonstigen Verbindlichkeiten, der erhaltenen, nicht verzinslichen Anzahlungen, der kurzfristigen Rückstellungen und der passiven Rechnungsabgrenzungen oder _ Nettoumlaufvermögen (NUV) abzüglich aller Konten des Geldvermögens (Cash and Cash Equivalents) zuzüglich der kurzfristigen, verzinsbaren Verpflichtungen. International Group of Controlling IGC; Stand: 07.01.98, Dr. L. Rieder 8/51 Controller - Wörterbuch 100 wichtige Begriffe der Controllerarbeit Dieser Wert zeigt die Veränderung der flüssigen Mittel durch den Umsatzprozeß, aber vor Bezahlung der Ertragsteuern. Die Definition wird gewählt, weil in unterschiedlichen Ländern verschiedene Steuerlasten üblich sind, so daß die Ergebnisse nur vor Steuern vergleichbar sind. Von einem Free Cash Flow spricht man schließlich, wenn vom Cash Flow from Operations auch dann noch ein Restbetrag verbleibt, wenn die Investitionen, die zur langfristigen Erhaltung eines Geschäfts nötig sind sowie die Ertragsteuern abgezogen, die Fremdzinsen und die zu verzinsenden kurzfristigen Schulden aber wieder dazuaddiert werden. Free Cash Flow ist somit eine Größe zur Beurteilung von Strategien sowie zur Ermittlung des Shareholder Value und zeigt, wieviel flüssige Mittel zur Bedienung des zu verzinsenden Kapitals - des eigenen und des fremden - übrig bleiben. Zur rechnerischen Ermittlung des Cash Flow werden zwei Methoden unterschieden: _ Die indirekte Methode, auch Praktikerdefinition genannt, geht von den nicht liquiditätswirksamen Positionen aus. Dazu werden zum Jahresüberschuß die Abschreibungen sowie Indirekte Methode zur Cash Flow-Ermittlung die Zunahme der + Gewinn (Jahresüberschuß) 850 langfristigen + Abschreibungen 1’150 Rückstellungen +/- Veränderung langfristige Rückstellungen 30 (insbesondere Erhöhung = Brutto - Cash Flow 2’030 der Pensionsrückstellungen) addiert. Sie wird vor allem eingesetzt, wenn Außenstehende, die nicht vollen Einblick in die Buchhaltungsdaten haben, Cash Flow - Größen berechnen wollen. Direkte Methode zur Ermittlung der verschiedenen Cash Flow- _ Die direkte Methode, Größen geht von den liquiditätswirksamen + Nettoumsatz 15'900 Positionen der Gewinn+ Bestandszunahme Halb- & Fertigprodukte und Verlustrechnung - Bestandsabnahme Halb- & Fertigprodukte 520 aus. Dadurch ist sie - Materialaufwand der Periode 6'630 besser geeignet, den - Personalaufwand der Periode 3'500 Führungskräften die abzüglich Pensionsrückstellungen - 30 3'470 Entstehung der - Fremdleistungsaufwand der Periode 1'000 Umsatz- übriger Sachaufwand der Periode 1'200 überschußpositionen - Freiwillige Zuwendungen (aus dem Ergebnis) 80 und damit die Liquiditätsgenerierung = Cash Flow vor Zinsen und vor Steuern (CFBIT) 3'000 offen- zulegen. - Fremdzinsen (Finanzergebnis) 630 - Ertragsteuern 340 Beide = Brutto - Cash Flow = CF I 2'030 Berechnungsmethoden - Zunahme Debitorenbestand 100 - Bestandszunahme Roh-, Hilfsund 100 müssen zum gleichen Brutto - Cash Flow führen. Betriebsstoffe + Bestandsabnahme Halbund 520 Fertigprodukte + Zunahme zinsfreie Schulden 90 + Ertragsteuern 340 = Cash Flow From Operations = CF II 2'780 + Fremdzinsen 630 - Ertragsteuern 340 - Investitionen ins Anlagevermögen 650 + Desinvestitionen des Anlagevermögens 200 = Free Cash Flow 2'620 International Group of Controlling IGC; Stand: 07.01.98, Dr. L. Rieder 9/51 Controller - Wörterbuch 100 wichtige Begriffe der Controllerarbeit Controller Controller sind Dienstleister für Führungskräfte. Sie betreiben Management - Service. Sie stellen das betriebswirtschaftliche Instrumentarium für Planung, Soll-Ist-Vergleich und Erwartungsrechnungen bereit und warten es. Sie sorgen für Kosten- und Ergebnistransparenz in allen Führungsstufen: Von der Unternehmenspolitik über die Strategie, die Planung und die Disposition bis in die eigentliche Ausführung. Sie achten darauf, daß die von ihnen entwickelten und betreuten Systeme führungs- und damit controllinggerecht sind. Das bedeutet insbesondere, daß sie ihre Systeme ziel-, entscheidungs- und verantwortungsgerecht aufbauen. Controllership ist ein Sammelbegriff für die komplette Tätigkeit der Controller. Das durch die IGC International Group of Controlling definierte Controller - Leitbild lautet: Controller leisten begleitenden betriebswirtschaftlichen Service für das Management zur zielorientierten Planung und Steuerung Das heißt: ! Controller sorgen für Ergebnis-, Finanz-, Prozeß- und Strategietransparenz und tragen somit zu höherer Wirtschaftlichkeit bei. ! Controller koordinieren Teilziele und Teilpläne ganzheitlich und organisieren unternehmensübergreifend zukunftsorientiertes Berichtswesen. ! Controller moderieren den Controlling-Prozeß so. daß jeder Entscheidungsträger zielorientiert handeln kann. ! Controller sichern die dazu erforderliche Daten- und Informationsversorgung. ! Controller gestalten und pflegen die Controllingsysteme. Controller sind die internen betriebswirtschaftlichen Entscheidungsträger und wirken als Navigator zur Zielerreichung. Berater aller Die Verantwortung der Controller ergibt sich aus diesen Aufgaben. Controllerorganisation Controller sorgen dafür, daß Führungskräfte Controlling betreiben. Es sollte daher keine Abteilung geben, die „Controlling“ heißt, da so bei Führungskräften den Eindruck entsteht, die Controller würden den Managern die Controllingaufgabe abnehmen.. Als treffende Bezeichnungen für Abteilungen, in denen Controller arbeiten, haben sich folgende erwiesen: Controllerdienst, Control, Management - Service, betriebswirtschaftliche Abteilung. International Group of Controlling IGC; Stand: 07.01.98, Dr. L. Rieder 10/51 Controller - Wörterbuch 100 wichtige Begriffe der Controllerarbeit In kleinen Unternehmen kann der Controllerdienst von externen Personen (Berater) übernommen werden. Da sich (Linien-)Führungskräfte hauptsächlich um operative und strategische Führungsfragen kümmern müssen, wird der Bedarf nach einem eigenständigen Controllerdienst sehr schnell virulent. Die von Controllern abzudeckenden Arbeitsgebiete sind so umfangreich, daß sich schon in mittleren Unternehmen eine Dezentralisierung der Controlleraufgaben und eine entsprechende Spezialisierung der Controller aufdrängt. Dies folgt der anwenderorientierten situativen internen Beratung. Beispiele für dezentral eingesetzte Controller sind: _ _ _ _ _ Beteiligungs-Controller Marketing- und Vertriebs-Controller Werks-Controller Logistik-Controller Forschungs- und Entwicklungs-Controller Dezentrale Controller sind in der Regel disziplinarisch einem Vorgesetzten zugeordnet und über eine dotted Line (unterbrochene Linie im Organisationsplan) mit dem zentralen Controllerdienst verbunden. Diese zeigt die fachliche Weisungsbefugnis des obersten zentralen Controllers eines Unternehmens an. Dezentrale Controller werden wegen ihrer Spezialisierung auch als Bindestrich-Controller bezeichnet. Weil Controller grundlegende Verantwortungen über das gesamte Unternehmen hinweg tragen, hat es sich zum Zwecke der Durchsetzungsfähigkeit bewährt, die oberste Controllerperson eines Unternehmens in die Geschäftsleitung einzugliedern. Controlling Controlling passiert, wenn Manager und Controller zusammenarbeiten. Der Manager Controlling ist der gesamte Prozeß der betreibt Zielfestlegung, der Planung und der Der Controller hat das Geschäft die wirtschaftliche Steuerung im finanzund im Aussagekraft leistungswirtschaftlichen Bereich. Controller Controlling umfaßt Tätigkeiten wie Manager verantwortlich Entscheiden, Definieren, Festlegen, für ErgebnisSteuern, Regeln. Demzufolge müssen Controlling transparenz verantwortlich Führungskräfte Controlling betreiben, da für das sie über die zu erreichenden Ziele sowie Ergebnis die Zielhöhe entscheiden und den Plan im Inhalt festlegen. Sie sind für das erreichte Resultat verantwortlich. Controlling als Führungsarbeit ist somit in jedem Unternehmen, auch im kleinsten, zu betreiben,. Controlling ist auch nicht an eine Controllerperson gebunden. Controllinggerechte Führung ist ziel- und planungsorientiert, antizipativ, adaptiv und dezentral. Controllerdienste sind nur in jenen Unternehmen sinnvoll installierbar, die über controllinggerechte Führung verfügen. Operatives Controlling ist die Tätigkeit der Führungskräfte, die Zielbildung, Planung und Steuerung im mittelfristigen und im einjährigen Zeithorizont umfaßt. Zielgrößen sind Liquidität, Gewinn und Stabilität. Strategisches Controlling ist die Tätigkeit der Führungskräfte, die das Entwerfen, Prüfen, Durchsetzen und ‹berwachen von Strategien beinhaltet. Der Zeithorizont ist unbeschränkt, und ergibt sich durch die mit den Strategien abzudeckenden Zeiträume. Zielgrößen sind bestehende und zukünftige Erfolgspotentiale, Marktanteile sowie (Free -) Cash Flow. International Group of Controlling IGC; Stand: 07.01.98, Dr. L. Rieder 11/51 Controller - Wörterbuch 100 wichtige Begriffe der Controllerarbeit Controlling-Kalender Controlling und Controllerarbeit muß auch termingerecht erledigt werden, was durch einen Jahreskalender nach folgendem Prinzipbeispiel erleichtert werden kann Jahreskalender für Controller-Arbeiten (Anwendungsbeispiel) Monat/Woche Januar Februar März Führungsstufe Unternehmenspolitik Strategische Planung Mittelfristige Planung Operative JahresPlanung Tätigkeitsgebiet/ Einzeltätigkeiten Unternehmenskonzepte überarbeiten & verabschieden sowie neu schriftlich fixieren Mutationen erklären/Schulung Ziele für bestehende Produkt-/ Markt-Kombinationen überprüfen Ziele für neue Erfolgspotenziale formulieren Grobprojektplanung für neue Erfolgspotenziale erstellen Kostenbudget für bestehende P/M-Kombinationen erstellen Mittelflussaldorechnung neu Marktziele in Jahresziele umsetzen, Absatz, Preise und Umsatz planen Proportionale Kostenziele festlegen Entwicklung der Fixkosten nach Funktionsbereichen bestimmen Mehrjährige Projekte budgetieren und Investitionsbudget fixieren Mehrstufige & mehrdimensionale DB-Rechnungen erstellen Gewinnbedarfsbudget & Abschreibungsbedarf ermitteln Finanzplanung neu berechnen Jahresziele und neue Organisationsstruktur festhalten Absatz- & Umsatz nach Produkten, Kunden und SGF planen. Jahrestranchen Projekte planen Investitionsbudget des Jahres Lagerbestands- und Produktionsprogrammplanung Kapazitätsbedarfs-, und -angebotsplanung pro Kostenstelle, Planbeschäftigungen bestimmen Gewinn- / Abschreibungsbedarf Basisdaten für Entwicklung der bedeutendsten Kostenarten (Personal, Material, Energie) Planung der Primärkosten pro Kostenstelle Kostenpläne besprechen Management-Erfolgsrechnung (MER) mehrdimensional aufbauen Unternehmensziele nochmals überarbeiten, persönliche Ziele Plankorrekturen vornehmen Pläne, Budgets und MER verbindlich erklären Kurzfristige Liquiditätsplanung nachführen April Mai Juni Juli August Sept. Oktober Nov. Dez. 0 1 2 3 4 5 0 1 2 3 4 5 6 7 8 9 0 1 2 3 4 5 6 7 8 9 0 1 2 3 4 5 6 7 8 9 0 1 2 3 4 5 6 7 8 9 0 1 2 3 4 5 6 7 8 9 0 1 2 International Group of Controlling IGC; Stand: 07.01.98, Dr. L. Rieder 12/51 Controller - Wörterbuch 100 wichtige Begriffe der Controllerarbeit Monat/Woche Januar Februar März Disposition und Ausführung April Mai Juni Juli August Sept. Oktober Nov. laufend durch Verantwortliche für das Abwicklungssystem des betrieblichen Rechnungswesens monatlich durch betriebliches Rechnungswesen Anfang Folgemonat durch zentrale / dezentrale Controller mit Kostenstellenleitern, Massnahmen mit Verantwortlichen Bereichsleitern und Geschäftsleitung; monatliche Controller-Konferenz Spezifische Controlling-Handbuch aktualisieren: Aufgaben des Control Begriffe / Strukturen / Zuständigkeiten / Abläufe / Formulare Erlös-, Kostenträger- und Kostenstellengliederung ergänzen Planungsleitfaden aktualisieren Terminkontrolle Projekte und Planungseingaben Strategische Prämissen prüfen Investitionsanträge bewerten Schulung der Führungskräfte Frühwarnsignale weitergeben Dez. 0 1 2 3 4 5 0 1 2 3 4 5 6 7 8 9 0 1 2 3 4 5 6 7 8 9 0 1 2 3 4 5 6 7 8 9 0 1 2 3 4 5 6 7 8 9 0 1 2 3 4 5 6 7 8 9 0 1 2 Tätigkeitsgebiet/ Einzeltätigkeiten Isterfassung: - Absatz, Umsatz, Leistungen, - Kosten, Abweichungen Erstellung Soll-Ist-Vergleich & MER Besprechung Monatsergebnisse halbjährlich vor neuer Planungsrunde und nach Bedarf für das zu planende Jahr monatlich auf Budgetstichtag nach Bedarf nach besonderem Programm und Bedarf nach Bedarf Cost Center, Profit und Service Center Unter einem Profit Center versteht man eine Organisationseinheit - meistens im Rahmen einer Spartenorganisation -, die selbständig und selbstverantwortlich nach Gewinn (z.B. Return on Investment) strebt. Ein vollständig ausgestattetes Profit Center verfügt über eine eigene Verkaufs- und Vertriebsorganisation, eine eigene Produktion und eine eigene Beschaffung, kann aber nicht selbständig über das Investitionsprogramm entscheiden. Die reine Profit Center-Form ist selten; vielmehr werden Organisationsteile als Profit Center eingerichtet, die unter einheitlicher Führung selbstverantwortlich am Markt auftreten können, aber nicht über alle oben erwähnten Funktionen verfügen. Als Zielgröße bieten sich in solchen Fällen Deckungsbeitragsvolumen nach Abzug aller einem Profit Center eindeutig zuordenbaren Kosten an. Konstitutiv für die Gestaltung eines Profit Centers ist auf jeden Fall der direkte Marktzugang. Ein Service Center ist eine unternehmensinterne Organisationseinheit, die gegen Verrechnung Leistungen an andere Kostenstellen abgibt. Damit will man den Unternehmergedanken innerhalb des Betriebs verankern. Ein Service Center soll sein Angebot nach der innerbetrieblichen Nachfrage ausrichten und seine Preise mit denjenigen äquivalenter Marktleistungen vergleichen. Dabei ist sein Ziel, seine gesamten Kosten an die internen Abnehmer belasten zu können. Sind aber die vom Service Center angebotenen Leistungen nicht direkt mit von außen beschaffbaren Leistungen vergleichbar, ergibt sich das Problem der Kostenverrechnung. Ein Cost Center ist ein in sich abgeschlossener, organisatorisch und eigenverantwortlich autonomer Teilbereich eines Unternehmens, der im Gegensatz zu einem Profit Center aber keinen Zugang zum Markt hat. Dementsprechend kann in einem Cost Center auch kein Gewinnziel gesteckt werden, da ja keine Erlöse aus Markttätigkeit anfallen. Mit einem Cost Center - Manager wird daher nicht ein Gewinn- oder Deckungsbeitragsziel vereinbart, sondern ein Kosteneinhaltungsziel gemäß dem Wirtschaftlichkeitsprinzip formuliert (Kostenstellenplan oder -budget). Deckungsbeitrag Der Deckungsbeitrag bezeichnet einen ‹berschuß einer Erlösgröße über diejenigen Kosten, die dieser eindeutig und ohne Schlüsselung von Strukturkosten gegenübergestellt werden können. Deckungsbeitrag I, auch DB I errechnet sich, indem vom Nettoerlös die proportionalen Herstellkosten (Produktkosten) abgezogen werden. Der DB I zeigt an, was der einzelne International Group of Controlling IGC; Stand: 07.01.98, Dr. L. Rieder 13/51 Controller - Wörterbuch 100 wichtige Begriffe der Controllerarbeit Artikel, das Produkt etc., zur Deckung der Strukturkosten eines Unternehmens sowie zur Erzielung von Gewinn beitragen. Er ist die maßgebliche Größe für die Produktbeurteilung. Im Handel entspricht der Deckungsbeitrag I der Differenz zwischen dem Verkaufspreis netto und dem Einstandspreis eines Gutes und wird als Handelsspanne bezeichnet. Produktbeurteilung mittels Deckungsbeitrag I: Der DB pro Einheit ist wichtig, wenn bei einem Kunden oder in einem Marktsegment ein mengenmäßiger Engpaß besteht. Die Produkte mit größerem DB I pro Einheit sind dann förderungswürdig. Der DB I in Prozent des Umsatzes (DBU) ist die wesentliche Kennzahl, wenn der Engpaß der Umsatz des Kunden, das Marktvolumen oder der Marktsättigungsgrad sind. Sie wird auch mit DBU bezeichnet und zeigt an, welche Produkte den relativ größeren Beitrag zum Erfolg erbringen. Der DB I pro Bezugsgrößeneinheit einer Kostenstelle ist dann relevant, wenn die verfügbare Kapazität dieser Kostenstelle den Engpaß bildet. Der DB I pro Materialeinsatzeinheit (Kilogramm, Stück, Laufmeter) kommt in solchen Fällen dann zum Einsatz, wenn das Ergebnis mit beschränkt verfügbaren Materialarten maximieren werden soll. Bestehen gleichzeitig mehrere Engpässe, die sich gegenseitig beschränken, entstehen Optimierungsfragen, die mit den Methoden der linearen Programmierung zu lösen sind. Deckungsbeitragsrechnung Die Deckungsbeitragsrechnung ist das Instrument zur Planung und Steuerung des Unternehmens zum Gewinnziel hin mit der Doppelaufgabe: " Entscheidungen in ihrer Auswirkung auf den Gewinn besser beurteilen zu helfen (Decision Accounting), " Ziele in Zahlen zur Leistungsbeurteilung von Führungskräften zu formulieren (Respon- sibility Accounting). Deckungsbeitragsrechnung ist die Verknüpfung von marktorientierter Denkweise mit betrieblichen Mengen und Werten; sie führt zum Denken vom Kunden her. Die Aussageform der gut ausgebauten Deckungsbeitragsrechnung macht Marktplanung sowie technische und organisatorische Strukturen daraufhin transparent, ob sie insgesamt zum Ergebnisziel führen. Stufenweise Deckungsbeitragsrechnung Da sich die Strukturkosten nicht in direkter Abhängigkeit von der Anzahl verkaufter oder produzierter Einheiten verändern, und man deshalb die echten vollen Kosten einer Produkteinheit nie ermitteln kann, wurde die stufenweise Deckungsbeitragsrechnung zur Verbesserung der Steuerungsmöglichkeiten entwickelt. Deckungsbeitragsstufen ergeben sich, wenn vom DB I Strukturkostenblöcke abgezogen werden, die dem jeweiligen Betrachtungsobjekt eindeutig und ohne Schlüsselung zuordenbar sind. So kann man zwar noch immer noch erkennen, wieviel ein bestimmtes Stück an Gewinn gebracht hat, doch läßt sich der Beitrag, den ein Artikel, ein Produkt, eine Produktgruppe oder ein Sortiment zur Deckung der Strukturkosten leistet, als plan-, kontrollier- und verantwortbare Volumengröße bestimmen. Sehr aussagekräftige Deckungsbeitragsstufen entstehen, wenn die gesamte Rechnung in Form der Verkaufserfolgsrechnung VER gestaltet wird. Diese verfolgt das Ziel, den Erfolg und das Maß der Zielerreichung einer oder mehrerer Verkaufsorganisationen nach einzelnen Erfolgsquellen aufzuzeigen. Dazu müssen alle Veränderungen isoliert werden, die nicht auf vom Verkauf beeinflußbaren oder beobachtbaren Faktoren beruhen. Dafür werden in der VER die Produktkosten immer standardisiert, d.h. wie geplant - auch bei Auftragsfertigung wie zum Beginn der Produktion vorkalkuliert - von den Nettoerlösen abgezogen und die Strukturkosten der anderen Funktionsbereiche im Plan und im Ist immer als Planwerte aufgeführt. Abweichungen zwischen Soll und Ist, die nicht dem Verkauf zugeordnet werden International Group of Controlling IGC; Stand: 07.01.98, Dr. L. Rieder 14/51 Controller - Wörterbuch 100 wichtige Begriffe der Controllerarbeit können, schlagen somit auch nicht in die VER durch, sondern werden im Abweichungsresümee ausgewiesen. Die VER ist als mehrstufige Deckungsbeitragsrechnung in der Form des Umsatzkostenverfahrens aufgebaut und weist als Bruttorechnung alle Ergebnisfaktoren auf, die der Verkauf zur Beeinflussung seines Resultats steuern kann. Die Anzahl der zu bildenden Deckungsbeitragsstufen ergibt sich durch die Organisationsstruktur des Unternehmens, deren Verantwortlichkeitsbereiche sich ja in der Struktur der DB-Stufen wiederfinden sollen. Da immer öfter auch mehrdimensionale Deckungsbeitragsrechnungen erstellt werden müssen, empfiehlt es sich, die Deckungsbeitragsstufen nicht zu numerieren, sondern sie mit sprechenden Namen zu versehen. Die Verkaufserfolgsrechnung soll möglichst alle durch den Verkauf beeinflußbaren Größen darstellen und zeigen, inwiefern es dem Verkauf gelingt, seine Ziele zu erreichen. Summe Produktgruppe A Produktgruppe B Struktur der Verkaufserfolgsrechnung Firma Total P 1 P2 Total P3 P4 Bruttoumsatz Rabatte Nettoumsatz Erlösschmälerungen Nettoerlös Standardproduktkosten (proportionale Herstellkosten) Deckungsbeitrag I Produktstrukturkosten (z.B. Promotion) Produktdeckungsbeitrag Produktgruppenstrukturkosten (z.B. Marktförderung) Produktgruppendeckungsbeitrag Verkaufsstrukturkosten Verkaufsdeckungsbeitrag (Ziel des Gesamt-Verkaufsverantwortlichen) ‹brige geplante Strukturkosten in Stufen für: _ Produktion _ Forschung & Entwicklung _ Verwaltung _ übrige Funktionsbereiche liquiditätswirksamer Deckungsbeitrag Ziel - Cash Flow Managementerfolg Zu den Inhalten der verschiedenen Deckungsbeitragsstufen: _ Vom DB I werden zuerst die Produktstrukturkosten abgezogen also Kostenteile, die eindeutig einem bestimmten Produkt gewidmet sind, namentlich Kosten für Promotionsmaßnahmen, um bestimmte DB I-Prioritäten durchzusetzen. _ Zu den Produktgruppen- oder eventuell Produktspartenstrukturkosten gehören Einzelkosten der jeweiligen Produktgruppe wie z.B. Werkzeugkosten, Sondereinzelkosten, Kostenstellenkosten, Werbe- und Verkaufsförderungskosten. Sie können nicht mehr dem einzelnen Produkt, wohl aber der Produktgruppe als Ganzes zugeordnet werden. International Group of Controlling IGC; Stand: 07.01.98, Dr. L. Rieder 15/51 Controller - Wörterbuch Erlöse / Kosten 100 wichtige Begriffe der Controllerarbeit ManagementErfolg Gewinnbedarfsbudget (ROI-Ziel) Abschreibungsbudget NettoErlöse _ Als Verkaufsstrukturkoste n werden alle für den Verkauf der Produkte und Leistungen entstehenden und von der Verkaufsleitung direkt beeinflußbaren Strukturkosten zusammengenommen , da sie nur noch der Summe aller Verkäufe eindeutig zuordenbar sind. _ Unter der Rubrik übrige geplante Verkaufs-Strukturkosten Proportionale Strukturkosten werden Kosten Leistungseinheiten Kostenträger-Strukturkosten alle verbleibenden liquiditätswirksamen Kosten des Planleistung Istleistung Unternehmens zusammengefaßt, die weder einer einzelnen Sparte oder hierarchisch darunter liegenden Einheiten noch der Verkaufsorganisation als Einzelkosten zugeordnet werden können. Diese Kosten scheinen in der Verkaufserfolgsrechnung sowohl im Plan als auch im Ist als Plangröße auf, da sie vom Verkauf nicht direkt zu beeinflussen sind. _ Reicht der verbleibende Deckungsbeitrag dazu aus, den Ziel - Cash Flow zu decken, ist die Planung als Ganzes zielführend. Produktions - & Verwaltungsstrukturkosten Mehrdimensionale Deckungsbeitragsrechnung: Da einerseits die Marktbearbeitung in unterschiedlichen Formen geschieht und andererseits für die strategische Planung nicht nur die Produktedimension maßgeblich ist, ergibt sich ein zunehmender Bedarf nach mehrdimensionaler Darstellung der Deckungsbeiträge. So muß es - je nach der Arbeits-, Denk- und Vorgehensweise in einem Unternehmen - möglich sein, mehrstufige Deckungsbeitragsrechnungen nach Verkaufsgebieten, Regionen, Absatzkanälen, Anwendungsgebieten, Kundenbedürfnissen oder strategischen Geschäftsfeldern erstellen zu können. Solche mehrdimensionalen Deckungsbeitragsrechnungen werden nach dem schon erwähnten Prinzip erstellt, daß von den DB I in Stufen nur diejenigen Strukturkosten abgezogen werden, die dem jeweiligen Betrachtungsobjekt eindeutig und ohne Schlüsselung zuordenbar sind. So entstehen eindeutige, von Führungspersonen verantwortbare Deckungsbeitragsziele pro Verkaufsgebiet, Profit Center, Absatzkanal, strategisches Geschäftsfeld usw. International Group of Controlling IGC; Stand: 07.01.98, Dr. L. Rieder 16/51 Controller - Wörterbuch 100 wichtige Begriffe der Controllerarbeit Absatzkanal Detaillisten Produktgruppe 4-Ringbücher 2-Ringbücher Handelsware Absatz Planpreise Rabatte Nettoerlös prop. HK 2'000 5.--20% 8'000 3'914 10'000 4.--20% 32'000 13'980 50% 7'500 5'666 47'500 23'540 DB I 4'086 18'040 1'834 23'960 Fixkosten des Absatzkanals Detaillisten 1'500 DB des Absatzkanals 22'460 Absatzkanal Wiederverkäufer Nettoerlös 17'000 prop. HK 7'828 36'267 14'891 ----- 53'267 22'719 DB I 21'376 --- 30'548 9'172 Fixkosten des Absatzkanals Wiederverkäufer 1'200 DB des Absatzkanals 29'348 Absatzkanal Direktverkauf Nettoerlös 20'000 prop. HK 7'828 61'333 21'405 7'500 2'834 88'833 32'067 DB I 39'928 4'666 56'766 12'172 Fixkosten des Absatzkanals Direktverkauf 1'900 DB des Absatzkanals Absatzkanal Export Nettoerlös 9'000 prop. HK 3'914 DB I 5'086 Total 54'866 14'400 5'584 ----- 23'400 9'498 8'816 --- 13'902 Fixkosten des Absatzkanals Export 800 DB des Absatzkanals 13'102 Totalbetrachtung Absatz Planpreise Rabatte etc. 12'000 5.-10% 40'000 4.-10% 40% Nettoerlös prop. HK 54'000 23'484 144'000 55'840 15'000 8'500 213'000 87'824 DB I 30'516 88'160 6'500 125'176 Fixkosten aller Absatzkanäle DB aller Absatzkanäle 5'400 119'776 Einzelkosten Einzelkosten können mittels Beleg und ohne Umlage einem bestimmten Bezugsobjekt zugeordnet (dahin kontiert) werden. Die Bezugsobjekte richten sich je nach dem Auswertungszweck: Produkte, Dienstleistungen, Aufträge, Kostenträger, Projekte, Profit Center, Sparten, Kostenstellen (Abteilungen, Regionen, Niederlassungen). Die Kostenerfassung sollte so organisiert werden, daß für sämtliche zu belastenden Kostenelemente klare Belege und eine eindeutige Kontierung bestehen. Insbesondere ist darauf zu achten, daß alle Beträge anläßlich ihrer Ersterfassung als Einzelkosten einer Kostenstelle oder eines Kostenträgers (Auftrags) belastet und nicht aufgeschlüsselt werden. Die Einhaltung dieser Regel ist die Voraussetzung für eine verantwortungsgerechte Kostenrechnung. International Group of Controlling IGC; Stand: 07.01.98, Dr. L. Rieder 17/51 Controller - Wörterbuch 100 wichtige Begriffe der Controllerarbeit Entscheidungsrechnung Rechnungen, die zur Vorbereitung von Managemententscheidungen erstellt werden, bezeichnet man als Entscheidungsrechnungen Von zentraler Bedeutung für die Qualität derartiger Entscheidungsrechnungen ist, daß dafür nur Kosten-, Erlös- und Mengengrößen herangezogen werden, die durch die zu treffende Entscheidung wirklich und direkt verändert werden. Es gilt also herauszufinden, welche Kosten durch die jeweilige Entscheidung dazukommen werden, bzw. welche wegfallen werden oder/und welche Erlöse durch dieselbe Entscheidung dazukommen oder wegfallen werden. Entscheidungsrelevant sind somit immer Differenzen zur Ausgangssituation, d.h. Erlös- oder Kostenelemente die gerade durch diese Entscheidung verändert werden. Eine Veränderung kann auch bedeuten, eine sonst eintretende Verschlechterung zu verhindern. Durch ƒnderungen in den Verkäufen kommen zusätzliche Erlöse, eventuell aber auch zusätzliche Erlösschmälerungen (Rabatte, Boni, Provisionen) dazu. Bei den Kosten kommen einerseits bei Mengenänderungen Kosten dazu oder fallen weg, andererseits ändern die sich Kosten bei Anpassungen der Strukturen des Unternehmens. Bei Mengenänderungen fallen daher zusätzliche proportionale Kosten an (oder weg), während bei Strukturanpassungen Strukturkostenblöcke auf- oder abgebaut werden. Aus dieser Grunderkenntnis kann man schließen, daß geschlüsselte Strukturkosten in keinem Fall entscheidungsrelevant sind. Denn es sind immer proportionale Kosten oder Strukturkostenblöcke, die verändert werden, beziehungsweise drohende Abweichungen, die verhindert werden. Für die richtige Entscheidungsvorbereitung und für die Verantwortungsrechnung ist somit auch keine Vollkostenrechnung notwendig, sondern es ist nur der jeweils sich verändernde Teil der Kosten herauszuarbeiten. Erfahrungskurve Wertschöpfungskosten Die Erfahrungskurve beruht auf der empirischen Erkenntnis, daß sich bei Verdopplung der ausgebrachten Mengen die Gesamtkosten je Stück um 20 bis 30 Erfahrungskurve Prozent reduzieren lassen müßten. Ursachen für den Erfahrungseffekt 10.00 sind: 9.00 20% Linie _ Lernen im engeren Sinn, 30% Linie 8.00 _ Rationalisierung, 7.00 _ Standardisierung, _ technischer Fortschritt, 6.00 _ günstigere Beschaffung, 5.00 _ ƒnderung der eingesetzten 4.00 Materialien, 3.00 _ Verteilung der Strukturkosten auf 2.00 größeres Produktionsvolumen. 1.00 kumulierte Absatzmenge 6400 3200 1600 800 400 200 100 50 0.00 Der Erfahrungskurveneffekt beschreibt ein Kostensenkungspotential, das durch bewußtes Kostenmanagement erreichbar ist, keineswegs aber automatisch eintritt. Erfolgspotentiale Kritische Erfolgsfaktoren sind jene Variablen, deren Ausprägung den Markterfolg wesentlich bestimmt, auf die es ankommt, wenn man im Branchenwettbewerb erfolgreich sein möchte. Sie werden aus der Branchen- und Wettbewerbsanalyse sowie aus Marktstudien, Kundenbefragungen und Datenbanken, etc. abgeleitet. International Group of Controlling IGC; Stand: 07.01.98, Dr. L. Rieder 18/51 Controller - Wörterbuch 100 wichtige Begriffe der Controllerarbeit Erfolgspotentiale sind die Stärken eines Unternehmens, die zugleich kritische Erfolgsfaktoren sind. Es handelt sich um die Summe aller produkt- und marktspezifisch erfolgsrelevanten Voraussetzungen (insbesondere Fähigkeiten und Kernkompetenzen), die vor dem Zeitpunkt der Erfolgsrealisierung vorhanden sein müssen. Dabei stehen der Aufbau und die Erhaltung von Marktpositionen - und damit die Schaffung neuer Produkte beziehungsweise Märkte - im Vordergrund. Erfolgspotentiale üben eine Vorsteuerfunktion gegenüber dem operativen Erfolg aus, sie sind notwendige, aber nicht hinreichende Bedingungen für Gewinn und Liquidität. Das Finden und Auswählen der richtigen Erfolgspotentiale ist die Hauptaufgabe der strategischen Führung. Erwartungsrechnung Die Erwartungsrechnung ist die logische Fortsetzung des Soll - Ist - Vergleichs. Darin werden die Erwartungen der Führungskräfte für die verbleibende Planperiode abgefragt, quantifiziert und qualifiziert, um zu erkennen, ob es bis zum Jahresende (oder bis zum Planende) gelingen wird, die festgelegten Ziele zu erreichen. Gesucht wird das voraussichtliche Ist, weshalb man auch von einer Ist - Wird - Rechnung spricht. Auf der Basis der bisher erreichten Resultate, der gewonnenen Erfahrungen und des noch verbleibenden Plans überlegen sich die Führungskräfte Korrekturmaßnahmen und deren Auswirkungen. In Zusammenarbeit mit Controllern werden die quantifizierten Erwartungen von Kostenstellen, Kostenträgern und Erlösträgern zusammengefaßt und verdichtet, um beurteilen zu können, ob die finanz- und erfolgswirtschaftlichen Ziele realisierbar sind, bzw. wie groß die Abweichung vom Plan nach „latest estimate“ sein wird. Die Erwartungsrechnung beruht auf dem Prinzip der Vorkopplung und ist damit eine zukunftsorientierte Betrachtung. Feedback / Feedforward / Regelkreis Entscheiden Sollwerte bestimmen Massnahmen bestimmen Soll- und Istwerte vergleichen Kontrollieren Istwerte erfassen Massnahmen anordnen in Gang setzen Feedback bedeutet Rückkopplung und umfaßt die Rückmeldung realisierter Istwerte zum Vergleich mit Planwerten (klassischer Soll - Ist - Vergleich). Die Rückkopplung schafft die Möglichkeit einer Abweichungsanalyse aufgrund derselben Regelungsmechanismen in Gang gesetzt werden (Maßnahmeneinleitung). Feedforward bedeutet Vorkopplung. Durch die Verbindung von Planwerten mit erwarteten Istwerten (Erwartungsrechnung) entsteht die Vorkopplung. So können bereits vor dem Eintritt einer Störung Maßnahmen ergriffen werden. Ausführen Der Rückkopplungskreislauf in der Führung International Group of Controlling IGC; Stand: 07.01.98, Dr. L. Rieder 19/51 Controller - Wörterbuch 100 wichtige Begriffe der Controllerarbeit Strategisches Ziel Korrekturen Planrevision Massnahmenplanung In - Gang - Setzen In der strategischen Führung wird die Vorkopplung zum Hauptsteuerungskreislauf, da dort Entscheidungen zur Anpassung der Pläne zu treffen sind, bevor man auf Istdaten zurückgreifen kann. Vielmehr wollen die Entscheidungen zur Strategieanpassung auf der Grundlage verbesserter oder detaillierterer Zukunftserwartungen getroffen sein. Neuere Zukunftserwartungen Beispiel für einen Vorkopplungskreislauf Finanzplan Finanzplanung soll die Liquidität und die Stabilität des Unternehmens aufrechterhalten. Im überjährigen Zeitraum geht es darum, das Verhältnis von Eigen- und Fremdkapital (Stabilität) unter Berücksichtigung der vorzunehmenden Investitionen und entsprechend den Vorgaben im Leitbild auszugestalten. Es ist also zu überlegen, ob die Zukunft des Unternehmens unter Beibehaltung der Zahlungsfähigkeit finanzierbar ist. Dazu muß man planen, welche Finanzmittel wann in den Planjahren benötigt werden und woher diese wann kommen sollen. Als Instrument eignet sich die Plan - Kapitalflußrechnung (Gestaltung der strukturellen und strategischen Liquidität). Im unterjährigen Bereich ist durch geeignete Vorausschau sicherzustellen, daß die Zahlungsfähigkeit jederzeit gewährleistet ist. Dazu sind ausgehend von den Bilanzbeständen und den Bewegungen in der Gewinn- und Verlustrechnung die Einzahlungen und die Auszahlungen termingerecht zu planen. Das dabei eingesetzte Instrument ist das Zahlungsbereitschaftsbudget oder der Liquiditätsplan mit Erwartungsrechnung (Finanz Controlling). Fixkosten Fixkosten sind die Ergänzung zu den proportionalen Kosten (Produktkosten). Fixkosten entstehen, damit ein Unternehmen produzieren und verkaufen kann. Fixkosten werden durch die Strukturen des Unternehmens, das heißt durch seine Organisation und seine Kapazitäten definiert, weshalb man sie auch Strukturkosten nennt. Diese Kosten sind nicht unveränderbar fix. Werden die Strukturen eines Betriebs durch Entscheidungen geändert, ändern sich auch die Strukturkosten. Es empfiehlt sich, konsequent von Strukturkosten zu sprechen, da der Begriff „Fixkosten“ zu Mißverständnissen führen kann. Früherkennung Früherkennungssignale (schwache Signale, „weak signals“, Frühwarnsignale) sind Informationen, die hinsichtlich ihrer Herkunft und Auswirkung nicht genau klassifizierbar sind. In der Regel handelt es sich um höchst unbestimmte und unsichere Vermutungen über zukünftige Umfeldveränderungen. Je früher schwache Signale lokalisiert und qualifiziert werden können, desto früher lassen sich strategische Maßnahmen ergreifen sowie Chancen und Risiken erkennen. Strategisch tätige Controller haben den Auftrag, z.B. mit Hilfe von International Group of Controlling IGC; Stand: 07.01.98, Dr. L. Rieder 20/51 Controller - Wörterbuch 100 wichtige Begriffe der Controllerarbeit Netzwerken, Indikatoren zu bestimmen und sie in einem Früherkennungssystem zu systematisieren. Gemeinkosten Gemeinkosten sind das Komplement zu den Einzelkosten. Können Kosten einem Bezugsobjekt (z.B. Kostenstelle) eindeutig via Beleg zugeordnet werden, dann sind es Einzelkosten, oder sie fallen für dieses und andere Bezugsobjekte gemeinsam an, dann sind es Gemeinkosten. Das Gehalt eines Abteilungsleiters einer Produktionswerkstatt ist Bestandteil der Einzelkosten dieser Abteilung; dagegen Bestandteil der Gemeinkosten, bezogen auf die Aufträge, die diese Abteilung durchlaufen. Gewinnziel / Gewinnplanung Das Gewinnziel oder Gewinnbedarfsbudget beinhaltet als Plan alle Anforderungen, die vor Abzug von Ertragsteuern und von Zinsen an den Gewinn gestellt werden. Dazu gehören vor allem: Zinsen für betriebsnotwendiges Fremdkapital, Ausschüttungen für das Eigenkapital, Ertragsteuern, geplante Zuwendungen an Dritte oder an das Personal, die aus dem Gewinn zu bezahlen sind, geplante Bildung neuer Rücklagen/Reserven (Investition in die Zukunft des Unternehmens), langfristige Rückstellungen, die nicht als Kostenbestandteile berücksichtigt wurden. Anforderungen an das investierte betriebsnotwendige Vermögen von: seitens des Personals: Dotierung der Personalfürsorgestiftung seitens der Banken: 8 % auf die Hypothek von 0,8 Mio. 10 % auf durchschn.1,6 Mio. kurz- und langfristige Darlehen seitens der Aktionäre: 10 % Dividende auf 1,0 Mio. gezeichnetes Aktienkapital seitens des Unternehmens zur Existenzsicherung: Zuführung zu den Rücklagen (Reserven) seitens des Staates: 60 % vom steuerbaren Gewinn (Beispielsatz) Total Gewinnbedarf steuerbarer Gewinn: 600’000 abz. 60 % Steuern 360’000 150 % 100 % Reingewinn 240’000 4,52 Mio. 80'000 64’000 160'000 100'000 140’000 360’000 904’000 Dies ergibt einen Ziel - ROI (Return on Investment) von 20% 904’000 / 4'520’000 = 20% Der Ziel - Cash Flow (ZCF) setzt sich aus dem Abschreibungsbudget und dem Gewinnbedarfsbudget zusammen. Reicht der Deckungsbeitrag nach Abzug aller übrigen Kosten auch zur Deckung des geplanten ZCF, hat das Unternehmen als Ganzes sein Gewinnziel im Plan erreicht. Im Gegensatz zur oben beschriebenen Resultatgröße Cash Flow aus der Finanzbuchhaltung ist der Ziel - Cash Flow eine Planungsgröße. Grenzkosten Grenzkosten sind die Herstellkosten der jeweils zuletzt ausgebrachten (produzierten) Einheit. Solange die Gesamtkostenkurve eines Produkts oder einer Kostenstelle linear verläuft, sind die Grenzkosten für jedes hergestellte Stück gleich und entsprechen den proportionalen Kosten bzw. den Produktkosten. Die Begriffe Produktkosten, proportionale Kosten und Grenzkosten sind gleichbedeutend. International Group of Controlling IGC; Stand: 07.01.98, Dr. L. Rieder 21/51 Controller - Wörterbuch 100 wichtige Begriffe der Controllerarbeit Herstellkosten / Herstellungskosten Die Herstellkosten sagen aus, was ein Produkt oder eine Dienstleistung kostet, wenn die Kosten aller Funktionen berücksichtigt werden, die an der Erstellung des Fertigprodukts beteiligt sind. Das sind: _ die Einzelmaterialkosten und die proportionalen Fertigungskosten, die zusammen die Produktkosten ergeben, _ die Materialgemeinkosten, die Strukturkosten der Funktionen Einkauf und Lagerung, _ die Fertigungsstrukturkosten, die Strukturkosten der Fertigungssteuerung, der Arbeitsvorbereitung, der Konstruktion und Entwicklung (soweit nicht durch den Auftrag verursacht) und die Kosten der Betriebsleitung. Mit dem Begriff Herstellkosten, umschreibt man meist die vollen Herstellkosten, d.h. die Kosten für alle Funktionen der Leistungserstellung. Diese werden für die Erstellung der vollkostenbasierten Ergebnisrechnung und eventuell für die Bilanzierung (Bestandsbewertung) benötigt (Cost of goods sold = volle Herstellkosten der verkauften Produkte). Die proportionalen Herstellkosten, gleichbedeutend mit Produktkosten, sind zur Ermittlung des Deckungsbeitrags I erforderlich. Herstellungskosten ist ein Begriff aus dem deutschen Handelsgesetzbuch (ß 255, Abs 2 HGB). In die Herstellungskosten dürfen (bei Vollkostenbetrachtung) im Gegensatz zur in anderen Ländern und im betrieblichen Rechnungswesen üblichen Methodik der Herstellkostenbewertung keine kalkulatorischen Zinsen und Wagnisse, dafür aber angemessene Anteile für Verwaltungskosten eingerechnet werden. Nach IAS und US-GAAP sind Bestände zu vollen Herstellkosten, aber ohne Einrechnung kalkulatorischer Zinsen zu bewerten. Innerbetriebliche Leistungen Innerbetriebliche Leistungen erbringt eine Kostenstelle für eine andere. Kann der Leistungsaustausch gemessen werden und ist die Menge der bezogenen Leistung von der Istleistung der beziehenden Stelle abhängig, werden die innerbetrieblichen Leistungen gemäß Arbeitsrapporten verrechnet. Kann der Leistungsaustausch nicht eindeutig gemessen werden, legt man die Kosten nach einem vorgängig festgelegten Schlüssel um (Kostenumlage) oder vereinbart einen Versorgungsvertrag (Deckungsziel). Innerbetriebliche Leistungsverrechnung wird immer mit den Plankostensätzen durchgeführt, die sich aus der Jahresplanung ergeben. Dadurch weiß die empfangende Stelle, mit welchen Belastungen sie im Laufe des Jahres zu rechnen hat. Abweichungen in der leistenden Stelle werden nicht weiterverrechnet, da sie nur in den Verantwortungsbereich der leistenden Stelle gehören. Interne Revision Interne Revision oder Internal Audit dient der Prüfung des Geschäftsgebarens, vornehmlich in dezentralen Einheiten. Interne Revisorate oder interne Kontrollstellen werden von „ganz oben“ (Vorstand, Konzernleitung) beauftragt, _ die Richtigkeit, Vollständigkeit und Ordnungsmäßigkeit der Buchführung zu überprüfen (Ergebnisprüfung) und _ die korrekte Anwendung der Systeme und Prozesse (Fakturierung, Lager, Bestellwesen, EDV, usw.) zu kontrollieren (Systemprüfung). Mitarbeiter der internen Revision müssen möglichst unabhängig von der bestehenden Organisation mit ihren Hierarchien agieren können. Sie werden im Allgemeinen auch nicht in die Entscheidungsprozesse vor Ort einbezogen, sondern erstatten nur ihrem Auftraggeber direkt Bericht. Interne Revisoren leisten somit eine ähnliche Arbeit wie Controller, haben International Group of Controlling IGC; Stand: 07.01.98, Dr. L. Rieder 22/51 Controller - Wörterbuch 100 wichtige Begriffe der Controllerarbeit aber einen ganz anderen Auftrag. Sie müssen kontrollieren, nachmessen, nachprüfen und unabhängig berichten, haben aber kein Antragsrecht gegenüber den Geprüften. Sie sind so der verlängerte Arm der externen Wirtschaftsprüfung. Controller werden im Gegensatz dazu in die Planungs- und Entscheidungsprozesse einbezogen und sollen bei deren Erarbeitung helfen. Sie sollen zwar versuchen, ihre Unabhängigkeit gegenüber ihren auftraggebenden Führungskräften zu erhalten, riskieren durch die fundierte Kenntnis der Interna aber schnell, selber in gewissem Masse Partei zu werden, was ihrem begleitend-beratenden, zukunftsorientierten Auftrag entspricht. Zwischen den Controllern und den Mitarbeitern der internen Revision bestehen keine Unter- oder ‹berordnungsverhältnisse. Investitionen Das Investitionsbudget ist der Plan, der die wesentlichen Investitionen mit den dazugehörenden Beträgen für das nächste Planjahr bestimmt. Die Investitionsrechnung ist eine Form der Wirtschaftlichkeitsbetrachtung, um zu ermitteln, ob sich eine zweckgebundene Geldausgabe lohnen wird. Bevor eine größere Ausgabe beschlossen und ins Investitionsbudget aufgenommen wird, sollte deshalb eine Investitionsrechnung durchgeführt werden. Es handelt sich dabei um eine reine Geldflußbetrachtung, die zeigen soll, ob die Summe aller Nutzen über die gesamte geplante Nutzungsdauer der Investition die Summe aller dafür zu tätigenden Ausgaben übersteigen wird. Dazu dienen verschiedene Investitionsrechnungsverfahren: _ Die einfachen oder statischen Verfahren stellen Nutzen und Ausgaben gegenüber, ohne auf den Zeitpunkt des Geldflusses zu achten; sie sind deshalb nur für ‹berschlagsrechnungen geeignet. _ In den dynamischen Verfahren werden die Geldflüsse auf den Startzeitpunkt der Investition abgezinst. Auf diese Art kann der Zeitwert von Geld berücksichtigt werden. Als Abzinsungszinssatz wird sinnvollerweise der Return on Investment (ROI) verwendet, der im Unternehmenskonzept fixiert ist, da jede Investition mindestens so gut rentieren sollte, wie das Rentabilitätsziel, das man sich vorgenommen hat. Istdaten, Istleistungen, Istkosten Unter dem Begriff Istdaten werden alle Daten der vergangenen Periode(n) zusammengefaßt . Istkosten sind die effektiv aufgetretenen Kosten einer Periode. Sie werden auf der Grundlage der Belege in den vorgelagerten Systemen Kreditoren -, Lohn -, Materialbuchhaltung sowie in der Sachbuchhaltung erfaßt und der Kostenrechnung übergeben. Dabei ist zu beachten, daß man die genauen Istkosten einer Periode nie wird exakt ermitteln können, da die echten Kosten eines Anlagegutes erst nach dessen Liquidierung bestimmt werden können. Istleistung ist jene Leistung, die eine Kostenstelle im Berichtsmonat effektiv erbracht hat (gemäß Fertigungs- oder Lohnscheinen). Wird die Leistung in vorgegebenen Einheiten gemessen (Vorgabezeiten), spricht man von der Ist - Soll - Leistung; wird die effektiv gearbeitete Zeit gemessen, spricht man von der Ist - Ist - Leistung. Werden sowohl die Ist Soll - als auch die Ist - Ist - Leistung erfaßt, läßt sich die Intensitätsgradabweichung berechnen. Die Istleistungen werden mittels Betriebsdatenerfassung (BDE) erhoben. Darunter versteht man ein Instrument zur Feststellung von Verbrauch und Leistung im betrieblichen Produktionsprozeß, das manuell oder elektronisch betrieben werden kann. Für die Erstellung der Kosten- und Leistungsrechnung werden die Leistungen der Kostenstellen (gemessen in Bezugsgrößeneinheiten erhoben, wobei die BDE belegen muß, welche Stelle für welche andere Stelle oder für welchen Auftrag wann wieviel geleistet hat. Diese Angaben werden schon zur richtigen Steuerung des Produktionsprozesses benötigt; für die Kostenrechnung entstehen somit keine zusätzlichen Anforderungen. Es ist wichtig zu erkennen, daß ein gut ausgebauten Produktionsplanungs- und -steuerungssystems (PPS) International Group of Controlling IGC; Stand: 07.01.98, Dr. L. Rieder 23/51 Controller - Wörterbuch 100 wichtige Begriffe der Controllerarbeit die Voraussetzung für eine geordnete BDE und damit für die Ist - Leistungserfassung bildet; denn im PPS werden die notwendigen Basisdaten (Aufträge, Stücklisten, Arbeitspläne, Kapazitäten usw.) gepflegt. Soll der Leistungsbezug auch in den administrativen Bereichen hergestellt werden, z.B. durch Einführung von Standards of Performance, ist auch eine adäquate Verwaltungsdatenerfassung aufzubauen. Kaizen / KVP Das japanische Wort Kaizen, das sich aus den beiden Kanji-Zeichen Kai (ƒndern) und Zen (Güte) zusammensetzt, bedeutet das Streben nach ständiger, systematischer und schrittweiser Verbesserung. Kaizen ist ein humanorientierter Ansatz, da er die Motivation der Mitarbeiter und ihre Identifikation mit den Arbeitsinhalten fördert, indem sie die Möglichkeit erhalten, Prozesse mitzugestalten. Die Umsetzung des Kaizen-Gedankens wird in Europa auch als Kontinuierlicher Verbesserungsprozeß (KVP) bezeichnet. Wichtigstes Element des KVP ist der Workshop. Darin analysieren die Teilnehmer - in der Regel Mitarbeiter des zu untersuchenden Bereichs - unter Anleitung eines eigens dafür ausgebildeten Moderators die eingeführten Arbeitsprozesse und erarbeiten Verbesserungsmöglichkeiten zu festgestellten Schwachstellen. Die Realisierung der erarbeiteten Lösungsvorschläge erfolgt in der Regel durch die Teilnehmer selbst unmittelbar im Anschluß an den Workshop. Kalkulationsschema Um die Kosten eines Produkts oder einer Dienstleistung zu ermitteln, bedient man sich eines Kalkulationsschemas, das aufzeigt, wie die einzelnen Kostenelemente zusammenzufügen sind. Das bekannteste dieser Schemata, das auf der Methode der Bezugsgrößenkalkulation basiert, hat folgende Struktur: Kalkulationsschema (herkömmlich) Einzelmaterialkosten Materialgemeinkosten proportionale Fertigungskosten Strukturkosten der Fertigung Fremdleistungskosten Sondereinzelkosten der Fertigung Sondereinzelkosten des Vertriebs Vertriebsstrukturkosten (Vertriebsgemeinkostenzuschlag) Verwaltungsstrukturkosten (Verwaltungsgemeinkostenzuschlag) Proportionalkostenrechnung Vollkostenrechnung # # # # Produktkosten # # # # # # volle Herstellkosten # # # volle Selbstkosten Die Werte, die sich aus der Proportionalkostenrechnung (oder Produktkostenrechnung) ergeben, werden für die Erstellung der Deckungsbeitragsrechnung benötigt, diejenigen der Vollkostenrechnung für die Bestandsbewertung, bzw. für die Bestimmung kostengestützter Verkaufspreisziele. Aus diesem Grund ist diese Kalkulation für jede Einheit im Artikelstamm für alle Halbfabrikate und für jeden hergestellten Artikel - durchzuführen. Kalkulatorische Kosten Kalkulatorische Kosten sind Kostenarten, die nicht direkt einer Aufwandsart der Finanzbuchhaltung entsprechen, weil sie entweder von dieser abgegrenzt werden oder ihnen International Group of Controlling IGC; Stand: 07.01.98, Dr. L. Rieder 24/51 Controller - Wörterbuch 100 wichtige Begriffe der Controllerarbeit kein direkter Aufwand gegenübersteht. Oft handelt es sich um Opportunitätskosten, das sind Kosten entgehender Gelegenheit, Zinsen oder Lohn zu verdienen. Die bekanntesten davon sind: _ kalk. Sozialleistungskosten (zur Belastung der Kostenstellen mit einer einzigen Kostenart für die Vielzahl von Sozialaufwandsarten, die der Stellenleiter nicht selbst direkt beeinflussen kann. _ kalk. Abschreibungen _ kalk. Zinsen _ kalk. Unternehmerlohn _ kalk. Wagniskosten In der Finanzbuchhaltung werden als Zinsen nur Beträge berücksichtigt, die an Fremdkapitalgeber bezahlt werden. Im betrieblichen Rechnungswesen will man den Zinskosten des gesamten Kapitals, also auch des Eigenkapitals, Rechnung tragen, weshalb für das betriebsnotwendige Vermögen ein kalkulatorischer Zinssatz angesetzt wird. Im besten Falle werden die kalkulatorischen Zinsen analytisch geplant, was zu einem Gewinnbedarfsplan und zu einem ROI-Ziel führt. Kennzahlensysteme Kennzahlensysteme sind (mathematisch oder logisch verknüpfte) Kombinationen mehrerer Kennzahlen (absolute oder relative Zahlen mit besonderem Aussagewert). Kennzahlen sind aus geplanten Werten oder Istdaten ableitbar und dienen als Maßstab, um Ursache und Wirkung von Vorgängen in kausalem Zusammenhang darzustellen. Unter dem Stichwort Ziel ist eine Kennzahlenstruktur abgebildet, die im Soll - Ist - Vergleich verwendet werden kann. Es ist eine Weiterentwicklung des bekannten ROI-Schemas von DuPont de Nemours zeigt. Der ROI - Stammbaum (siehe Abbildung) stellt die Gesamtkapitalrentabilität (eigentlich Gesamtvermögensrentabilität) und ihre Einflußgrößen in einem rechnerisch verknüpften Die Entstehung des Return on Investment (ROI-Stammbaum) Fremdleistungskosten Verkauf + + Mengen Verwaltung Einzelmaterialkosten + bare Strukturkosten x Preise Produktion, F&E + Proportionale x Fertigungskosten prop. Herstellkosten / Produktkosten Abschreibungen Zeit Kostensatz - - Mengen x Deckungsbeitrag I ROI Bruttoerlös CFBIT EBIT Nettoerlös : Preise Erlösminderung / Zahlungskonditionen Flüssige Mittel + Umlaufvermögen Debitoren + Investiertes Vermögen Lager + Mobilien Anlagevermögen + Immobilien Zusammenhang dar. Der obere Teil, der zum EBIT (Gewinn vor Abzug von Ertragsteuern und Zinsen) führt, ist als Deckungsbeitragsrechnung aufgebaut, während der untere Teil die Struktur des investierten Vermögens abbildet. International Group of Controlling IGC; Stand: 07.01.98, Dr. L. Rieder 25/51 Controller - Wörterbuch 100 wichtige Begriffe der Controllerarbeit Kontrolle Kontrolle ist eine nichtdelegierbare Aufgabe von Führungskräften. Sie umfaßt sowohl das Feststellen der Differenz von Soll- (Plan-) und Istwerten (Soll - Ist - Vergleich) als auch das Bestimmen von Korrekturmassnahmen wie die ‹berprüfung, ob die beschlossenen Maßnahmen greifen und, wenn notwendig, das Durchführen von Sanktionen. Controller interpretieren die erreichten Resultate zu Händen der Führungskräfte, nehmen ihnen aber dadurch nicht den Kontrollauftrag ab, sondern tragen dazu bei, daß die Führungskräfte zukunftsorientiert handeln und ihre Mitarbeiter auf diese Weise ansprechen. Koordination Koordination bedeutet Verknüpfung von Teilsystemen, insbesondere von Teilplänen. Sie kann durch Weisung, Selbstabstimmung oder Planung erfolgen. Um von einem koordinierten Planungssystem sprechen zu können, muß zeitliche, vertikale, horizontale und sachliche Koordination erfolgen. Controller haben die Aufgabe, diese Koordination zwischen den verschiedenen Bereichen und Führungskräften über ihre Planungssysteme, die Rechnungswesensysteme, die Berichterstattung sowie über Gespräche zu gewährleisten. Kosten / Kostenrechnung Kosten sind bewerteter Verzehr von Gütern und Diensten zur Erstellung betrieblicher Leistungen. Die Bewertung richtet sich dabei nach den Bedürfnissen der Unternehmensführung (Entscheidungs- und Verantwortlichkeitsrechnung). Will man mit Kosten- und Erlösdaten Verantwortlichkeitsbetrachtungen anstellen und Entscheidungen vorbereiten, kann man nicht auf eine klare Darstellung der Kostensachverhalte in ihrer Vernetztheit und eine regelmäßig gleiche Anwendung klar definierter Begriffe verzichten. Der Kostenwürfel ist keine neue Theorie, sondern ein Erklärungsmodell für Kostensachverhalte, das sich in der Praxis sehr gut bewährt hat. Er stellt die Kostenbegriffe in drei Dimensionen dar: _ Produktkosten / Strukturkosten (senkrechte Denkachse); In dieser Dimension ist für die Zwecke der Entscheidungsrechnung (Decision Accounting) zu differenzieren, welche Struktur des Produktes Kosten durch die Entscheidungsrechnung Struktur der Produkte gegeben sind und absatz- + welche durch die umsatzStruktur des abhängige Unternehmens. Kosten Produktkosten (proportionale Kosten) sind ursächlich nötig, um das Produkt oder die Dienstleistung Produktkosten / entstehen zu lassen. proportionale Kosten Im Gegensatz dazu stehen die Kosten, die durch die kapazitative Strukturkosten / Gemeinkosten und organisatorische fixe Kosten Struktur des Einzelkosten Unternehmens kurzfristig mittelfristig < 1 Jahr > 1 Jahr definiert werden, ErfassbarBeeinflussbarkeit der Kosten Kosten, die nicht direkt keit der Kosten leistungsabhängig Verantwortlichkeitsrechnung International Group of Controlling IGC; Stand: 07.01.98, Dr. L. Rieder 26/51 Controller - Wörterbuch 100 wichtige Begriffe der Controllerarbeit sind, sondern durch Entscheidungen über die Leistungsbereitschaft des Unternehmens bestimmt werden. Diese Strukturkosten „bemühen sich darum“, daß die produktiven Leistungen überhaupt erstellt werden können. _ Beeinflußbarkeit kurz- oder mittelfristig (waagrechte Denkachse); „Wer hat die Kompetenz und die Zeit, Kosten in ihrer Entstehung zu beeinflussen?“ Dies ist die Fragestellung der Verantwortlichkeitsrechnung (Responsibility Accounting). Diese Dimension soll zeigen, welche Kostenelemente in welchem Zeitraum verändert werden können. Es gibt Produktkosten, die innerhalb eines Monats ändern können, indem z.B. ein anderer Materiallieferant oder ein anderer Mitarbeiter gesucht wird. Es gibt aber auch Produktkosten, die nur mittel- bis langfristig veränderbar sind, weil sie beispielsweise durch den Ablauf des Produktionsprozesses gegeben sind, oder weil beim Fertigungspersonal Kündigungsfristen zu beachten sind. Andererseits sind aber auch sofort beeinflußbare Strukturkosten anzutreffen, wie zum Beispiel Inseratekosten für Produktewerbung, die von heute auf morgen abbaubar sind. _ Einzel- und Gemeinkosten (Denkachse in die Tiefe): Ob es sich um Einzel- oder Gemeinkosten handelt, ist vom gerade betrachteten Bezugsobjekt abhängig. Das Gehalt des Debitorenbuchhalters (Strukturkosten, mittelfristig beeinflußbar) gehört zu den Einzelkosten der Kostenstelle Buchhaltung, jedoch zu den Gemeinkosten der Produkte. Materialkosten für hochveredelte Teile (Produktkosten, langfristig beeinflußbar, weil nur ein Lieferant verfügbar ist) sind Einzelkosten des hergestellten Produktes. Werkzeugkosten für einen bestimmten Kundenauftrag sind Einzelkosten dieses Auftrags. Die gleiche dreidimensionale Betrachtung ergibt sich auch für die erlösabhängigen Kosten. Provisionen, Erlösschmälerungen, Frachten, Teile der auftragsabhängigen Vertriebskosten sind nicht mehr von der hergestellten Menge, sondern von Absatzzusammensetzung, Absatzmenge und Umsatz abhängig, was ihre Darstellung in einem gesonderten Würfel erfordert. Kostenrechnung ist ein stark verallgemeinernder Begriff, der verschiedene Rechnungssysteme zusammenfaßt. Das Kürzel KLEER bezeichnet diese Systeme: _ _ _ _ _ K L E E R KostenLeistungs-, Erlös- und ErgebnisRechnung. Kostenart Eine Kostenart bezeichnet die Art der in einer Kostenstelle oder in einem Kostenträger auftretenden Kosten auf. Die wichtigsten Kostenartengruppen sind: _ Personalkosten (Löhne & Gehälter, Zulagen, ‹berzeiten, Temporärpersonal, Sozialleistungen), _ Materialkosten (Roh- und Hilfsmaterial, Betriebsstoffe, ab Lager bezogene Baugruppen und Einzelteile), _ Fremdleistungen (Leistungen von Dritten, die nicht zu Material oder Reparaturen gehören) _ Unterhalts- und Reparaturkosten _ übrige Kosten (Spesen, Reisespesen, Bewirtung, Mieten, Porti, Telefon, usw.) _ Umlagekosten (Kostenbelastungen von anderen Kostenstellen für innerbetriebliche Leistungen wie z.B. Gebäudekosten, Lagerkosten, Leitungs- und Administrationskosten) International Group of Controlling IGC; Stand: 07.01.98, Dr. L. Rieder 27/51 Controller - Wörterbuch 100 wichtige Begriffe der Controllerarbeit _ kalkulatorische Abschreibungen (betrieblich notwendige Abschreibungen für die in der Kostenstelle installierten Anlagen und eventuellen Lagerbestände) _ kalkulatorische Zinsen (betrieblich notwendige Verzinsung des in einer Kostenstelle investierten Vermögens). Die Kostenartenrechnung erfaßt und gliedert alle im Laufe einer Periode angefallenen Kostenarten. Die Fragestellung lautet: Welche Kosten sind entstanden? Die Kostenartenrechnung ist also keine besondere Art von Rechnung, sondern lediglich eine geordnete Darstellung der Kosten. Die Kostenerfassung geschieht durch die Kontierung der Belege in den vorgelagerten Rechnungswesensystemen (Kreditoren -, Lohn -, Materialbuchhaltung usw.). Kostenstellenrechnung Die Kostenstellenrechnung ist einer der drei Hauptteile der Kostenrechnung und dient der Steuerung und Kontrolle der Kostenstellenkosten (Kostenstellenbudgets) sowie als Basis zur Berechnung von Kostensätzen, Zuschlags- und Verrechnungssätzen für die Kalkulation. Sie beantwortet die Frage, wo Kosten entstanden sind oder entstehen sollen. Kostenstellen sind Orte, wo die Kosten entstehen und werden nach den zu verrichtenden Arbeiten gebildet. Erstes Gliederungskriterium ist der Organisationsplan eines Unternehmens. Für jeden Verantwortlichkeitsbereich wird mindestens eine Kostenstelle gebildet. Dann ist zu fragen, ob die Leistung der Stelle mit einer Bezugsgrößeneinheit eindeutig gemessen werden kann und ob diese Bezugsgröße zudem die Kostenverursachung in der Stelle richtig darstellen kann. Wenn nicht, ist eine Aufteilung in mehrere Kostenstellen nötig, oder es besteht kein verursachungsgerechter Zusammenhang zwischen Kosten der Stelle und Leistung der Stelle. Kostenträgerrechnung Unter einem Kostenträger versteht man, abhängig vom Auswertungszweck, ein einzelnes Stück, einen Auftrag (Kunden- oder Fertigungsauftrag), eine Charge, ein Produkt oder eine Produktgruppe. In Dienstleistungsunternehmen sind Kostenträger z.B. ein Projekt, eine Theateraufführung, eine Operation im Krankenhaus, ein bearbeiteter Bauantrag in der Stadtverwaltung. Mit der Kostenträgerrechnung soll gezeigt werden, wofür - für welche Produkte und Leistungen - die Kosten entstehen. Man will erkennen können, wie hoch die Kosten sind, die ein Produkt als Produktkosten verursacht bzw. als zugeschlüsselte Strukturkosten zu tragen hat. Kostenträgerrechnung ist ein Sammelbegriff für: _ Kalkulation (Einzelstück- oder Auftragsbetrachtung) _ Stückkalkulation, Vor-, Zwischen- und Nachkalkulation eines Auftrags _ Kostenträgerzeitrechnung (Nachweis der Kosten aller in einer Periode hergestellten Produkte) _ Plankostenträgerrechnung, Istrechnung, Soll - Ist - Vergleich, Bewertung der Bestandsänderungen. Wenn Kosten und Leistungen exakt pro Fertigungsauftrag erfaßt werden, kann dieser mitlaufend nachkalkuliert werden und es ist ebenso möglich, verdichtete Nachkalkulationen für Kundenaufträge, für Halb- und Fertigprodukte oder für ganze Produktgruppen aufzubauen. Die Wahl der untersten hierarchischen Ebene in der Kostenträgerrechnung (meistens der Fertigungsauftrag) bestimmt den möglichen Detaillierungsgrad der Auswertungen. International Group of Controlling IGC; Stand: 07.01.98, Dr. L. Rieder 28/51 Controller - Wörterbuch 100 wichtige Begriffe der Controllerarbeit Der Begriff Kostenträger ist typisch für absenderorientiertes Denken im Rechnungswesen. Man will sämtliche Kosten des Unternehmens auf die Kostenträger verrechnen, um erkennen zu können, inwiefern diese Kosten auch durch die Marktpreise gedeckt werden. Dies kann aber nie richtig gelingen, weil kein direkter Verursachungszusammenhang zwischen hergestellter und verkaufter Menge und Strukturkosten besteht. Berechnet man in der Kostenträgerrechnung die vollen Herstell- oder die Selbstkosten, muß man sich immer darüber klar sein, daß die entstehenden Werte nie exakt sein können. Die Nachkalkulation stellt die Istkosten eines Produktes oder Auftrags fest. Mit der Auftragsnachkalkulation wird ermittelt, inwiefern die Istkosten eines Auftrags von den vorkalkulierten Kosten dieses Auftrags abgewichen sind. Kostenstellen: Kostenträger: Wo? Verdichtung: nach eindeutiger Zuordnung (ohne Schlüsselung) zu: - Abteilungen - Produktgruppen - Funktionsbereichen - Profit Centers - Verkaufsgebieten, Regionen - Absatzkanälen - StrategischenGeschäftsfeldern Wofür? Basis: - Fertigungsauftragsnummer - nur ein Artikel pro Kostenträger - innerbetriebliche Aufträge - Projekte Basis: Organigramm und nur eine Bezugsgrösseneinheit pro Kostenstelle Verdichtung: nach Artikel, Produkten, Produktgruppen, Sortimenten Gliederung der Betrachtungsobjekte Kostenarten: Welche? Gliederung: - nach Versorgungs partnern - nach primären Kostenarten und - nach Umlagekostenarten Verdichtung zu: Kostenartengruppen Erlösträger: Womit? Basis: - einzelne Fakturazeile pro Kundenauftrag - nur ein Artikel pro Zeile Verdichtung mehrdimensional nach: - Produkten, Produktgruppen, Sortimenten - Kunden, Kundengruppen - Verkaufsgebieten, Regionen, Ländern - Absatzkanälen - Profit Centers, Gesellschaften - strategischen Geschäftsfeldern Kostentreiber (cost driver) Cost driver oder Kostentreiber sind in der Prozeßkostenrechnung verwendete Einflußfaktoren (Bezugsgrößen), die die Veränderung bzw. den Anstieg der Strukturkosten darstellen sollen. Dahinter steckt die Denkweise, daß die Strukturkosten von den Vorgängen getrieben werden. Wenn z.B. die durchschnittliche Auftragsgröße sinkt, müssen für den gleichen Umsatz immer mehr Rechnungen geschrieben werden, was bei Erschöpfung der vorhandenen Kapazität zu zusätzlichem Personalbedarf und damit zu höheren Strukturkosten führt. Controller sollen deshalb aufzeigen, wie sich das Anspruchsdenken der Führungskräfte (und der Kunden) in Zusatzleistungen und damit sprungweise in höheren Strukturkosten auswirkt. Kundendeckungsbeitragsrechnung Mit der Kundendeckungsbeitragsrechnung soll dargestellt werden, welchen Deckungsbeitrag ein bestimmter Kunde erbringt, nachdem alle Kosten, die eindeutig, das heißt per Beleg nachweisbar, für diesen Kunden entstanden sind, von den Erlösen abgezogen sind. Kundengruppenbetrachtungen sind wichtige Auswertungen für die Gestaltung der Marktbearbeitung und für die strategische Führung. Dazu teilt man die Kunden in diejenigen Gruppierungen ein, die als interessant erscheinen. Eine mögliche Gliederung könnte sein: A-Kunden = über 250'000 Fakturaerlös, B-Kunden = 50'000 bis 250'000 Fakturaerlös, International Group of Controlling IGC; Stand: 07.01.98, Dr. L. Rieder 29/51 Controller - Wörterbuch 100 wichtige Begriffe der Controllerarbeit C-Kunden = 10'000 bis 50'000 Fakturaerlös, D-Kunden = unter 10'000 Fakturaerlös, E-Kunden = Neukunden (Kundennummer wird erst im Berichtsjahr zugewiesen). Struktur einer Kundendeckungsbeitragsrechnung Artikel gekaufte Menge Umsatz brutto Erlösschmälerung kundendirekte Strukturkosten Kunden-DB Sachverhalte: Produkt- DB I kosten DBU DB/ME %-anteil am am Erlös DB I Maßnahmen / zu besprechen: Lebenszykluskosten Life - Cycle - Accounting (Lebenszyklus-Kostenrechnung) ist eine Kombination von Investitions- und Kostenrechnung, die auf das Konzept des Lebenszyklus zurückgreift, um üblicherweise in der Kostenrechnung nicht erfaßte Kosteneinflußgrößen zu berücksichtigen. Dazu versuchen Controller, die Kosten eines Produkts über all seine Lebensphasen (von der Entwicklung bis zur Entsorgung) zu analysieren. Daraus sollen Empfehlungen für die Produktgestaltung sowie die Beschaffungsentscheidungen abgeleitet werden. Ziel ist die Optimierung der gesamten Lebenszykluskosten. Leistungsbeurteilung Leistungsbeurteilung heißt, die Zielerfüllung einer Führungskraft festzustellen und zu beurteilen. Zur Zielerfüllung gehört auch, daß Abweichungen vom Ziel rechtzeitig angekündigt werden. Dafür sollen Controller sorgen. Leitbild Das Leitbild bildet die Grundlage der Unternehmensführung, indem es den Mitarbeitern die Hauptziele und die Rahmenbedingungen für das gesamte Unternehmensgeschehen aufzeigt. Ein klares Leitbild beantwortet die Frage: "Wer wollen wir sein? Es ist schriftlicher Ausdruck der Unternehmensidentität (Corporate Identity). Damit wird beschrieben, wie ein Unternehmen sein Verhalten und sich selbst in der öffentlichkeit darstellt. Konsequent gepflegte Unternehmensidentität führt zu hoher Marktgeltung, die ein Schlüssel zu besserem Markterfolg sein kann. Klärung und Formulierung des Leitbilds gehören zu den Arbeiten der normativen Führung, d.h. zur Erarbeitung der Unternehmenspolitik. Leitbilder dienen der Motivation aller Mitarbeiter. Entscheidend ist, daß die Leitbildinhalte nicht nur dokumentiert, sondern von den obersten Führungskräften vorgelebt werden. International Group of Controlling IGC; Stand: 07.01.98, Dr. L. Rieder 30/51 Controller - Wörterbuch 100 wichtige Begriffe der Controllerarbeit Liquidität Unter Liquidität versteht man die Fähigkeit eines Unternehmens, mit vorhandenen Vermögensbestandteilen allen Zahlungsverpflichtungen fristgerecht nachkommen zu können. Man unterscheidet die strukturelle oder strategische Liquidität, die sich aus dem Nettoumlaufvermögen (Net Working Capital) sowie aus den freien Kreditlimiten ableitet, sowie die dynamische Liquidität, die mit dem Zahlungsbereitschaftsplan zur kurzfristigen Steuerung der Geldbestände (Cash Management) herangezogen wird. Das Nettoumlaufvermögen ist die Differenz zwischen dem Umlaufvermögen und dem kurzfristigen Fremdkapital und stellt die finanzielle Manövriermaße des Unternehmens dar. Manager, Management Als Manager bezeichnet man ein Mitglied des Unternehmens, das (normalerweise) andere Personen führt. Der Begriff Manager ist nicht an eine bestimmte Hierarchiestufe gebunden. Manager, die auch Geschäftsleitungsmitglieder sind, sind „Executives“. Management ist die Führung komplexer sozialer Systeme und bedeutet, daß die gegenseitigen Beziehungen zwischen Menschen und Sachen in Entscheidungen und in der realen Umsetzung ganzheitlich berücksichtigt werden, also das gesamte System und seine Verbindungen zu seinen Umwelten umfassen. Management - Erfolgsrechnung Der Managementerfolg ist die Zielgröße für die operative Gesamttätigkeit eines Unternehmens. Er entsteht durch die Addition von Standardergebnis und Saldo des Abweichungsresümees. Im Abweichungsresümee werden - als Bestandteil der Kostenrechnung - alle Abweichungen nach Ursachen und Verantwortungsbereichen zusammengefaßt, die nicht in der Verkaufserfolgsrechnung enthalten sind. Der Managementerfolg wird daher aus der Verkaufserfolgsrechnung als mehrstufige Deckungsbeitragsrechnung (Standardergebnis) und aus der Kostenrechnung zusammengefaßt. In der Planungsphase stimmen Managementerfolg und Standardergebnis überein, da noch keine Abweichungen aus der Kostenrechnung zu berücksichtigen sind. Um vom Managementerfolg zum handels- oder steuerrechtlichen Bilanzergebnis überleiten zu können, benötigt man schließlich noch die Abstimmbrücke, in der alle in der führungsorientierten Rechnung anders als in der Bilanz bewerteten Positionen aufgeführt werden. In einer Periode resultiert ein positiver Managementerfolg dann, wenn unter Berücksichtigung der Isterlöse und der Istkosten ein besseres Ergebnis als das geplante Zielergebnis entsteht. Der Managementerfolg ist somit das Betriebsergebnis nach Berücksichtigung des Zielgewinns. Marktanteil absolut, relativ Der Marktanteil ist das Verhältnis des Absatzmengenvolumens eines Unternehmens oder eines Produkts zum Volumen des relevanten Markts in einem Jahr. In Ermangelung von Mengenangaben wird der Marktanteil oft auf der Basis von Umsätzen berechnet. Der relative Marktanteil vergleicht den eigenen Umsatz oder Absatz einer Periode mit den größten Konkurrenten in diesem Markt. Beispiel: International Group of Controlling IGC; Stand: 07.01.98, Dr. L. Rieder 31/51 Controller - Wörterbuch Konkurrent A: Konkurrent B: Konkurrent C: Wir: übrige Konkurrenten Total relativer Umsatz Marktanteil 120 0.48 100 0.40 30 0.12 250 1.00 100 600 100 wichtige Begriffe der Controllerarbeit absoluter Marktanteil 20% 16.67% 5% 41.67% 16.67% 100% Ist es schwierig, Marktdaten zu erhalten, kann das Unternehmen seine Marktposition mit Hilfe des relativen Marktanteils trotzdem einschätzen, wenn es die Umsätze seiner größten Konkurrenten kennt. Mengengerüst / Wertgerüst Das Mengengerüst eines Produktes oder einer Leistung wird durch seine technischen Grunddaten bestimmt. Es findet sich einerseits in der Stückliste (benötigtes Material) und andererseits im Operations- oder Arbeitsplan (Vorgabezeiten in den Kostenstellen und Rüstzeiten). Rezepte sind eine Mischung aus Stückliste und Operationsplan und können ebenfalls als Mengengerüst dienen. Durch Verknüpfung mit dem Wertgerüst lassen sich die Material- und die Fertigungskosten einer Einheit oder eines Auftrages berechnen. Eine Stückliste enthält Information über die Zusammensetzung eines Produkts und listet die bei der Herstellung zu verwendenden Einkaufs- und Einzelteile sowie die Halbfabrikate auf. Für jedes dieser Teile wird auch die Vorgabemenge (im Sinne eines zu erreichenden Ziels) festgehalten. Unter Rüstzeit versteht man die Zeit, die in einer Kostenstelle für das Umrüsten einer bestimmten Maschine benötigt wird, damit nachher ein anderes Gut auf dieser Maschine gefertigt werden kann. Rüstzeiten sind eindeutig dem Auftrag zurechenbar und werden diesem als proportionale / Produktkosten belastet. Ergänzung zum Mengengerüst ist das Wertgerüst. Es ist die wertmäßige Basis zur Kalkulation eines Produkts oder einer Dienstleistung. Dazu gehören: _ Plan- oder Standardpreise des im zu kalkulierenden Produkt zu verwendenden Materials, _ Kostensätze der Kostenstellen der Fertigung, _ eventuell geplante Lohnsätze pro Stunde, sofern Einzellöhne Aufträgen und Produkten direkt belastet werden können. Moderation Für Controller ist Moderation ein immer wichtiger werdendes Instrument der Gesprächsführung, da sie Manager bei der Entscheidungsfindung unterstützen sollen. Durch Beherrschen und geschicktes Einsetzen verschiedener Moderationstechniken (Brainwriting, Metaplantechnik, Mind Mapping, Kreativitätstechniken, begleitend geführtes Protokoll, Sitzungsleitung) können Controller das kreative Potential von Gruppen fördern und den Ablauf von Entscheidungsprozessen wirksam lenken. Nutzwertanalyse Die Nutzwertanalyse ist ein Verfahren zur mehrdimensionalen Bewertung von Varianten. Sie erlaubt, auch qualitative und institutionelle Vor- und Nachteile eines Projektes zu bewerten. Die Analyse wird üblicherweise in 7 Schritten abgewickelt: International Group of Controlling IGC; Stand: 07.01.98, Dr. L. Rieder 32/51 Controller - Wörterbuch 1. 2. 3. 4. 5. 6. 7. 100 wichtige Begriffe der Controllerarbeit Ziel der Entscheidung klar definieren Mußforderungen festlegen Auswahlkriterien bestimmen Auswahlkriterien gewichten Varianten erarbeiten Varianten bewerten Wahl der besten Variante Opportunitätskosten Als Opportunitätskosten bezeichnet man die Kosten der alternativen Verwendung eines knappen Faktors. Sie sind in Entscheidungsrechnungen zu berücksichtigen, wenn eine Engpaßsituation besteht. Kann beispielsweise wegen mangelnder Produktionskapazität ein Produkt nicht in genügender Anzahl hergestellt werden, sind die dadurch vorauszusehenden Deckungsbeitrag I -Verluste die Opportunitätskosten für die Bevorzugung des anderen Produktes. Um die Opportunitätskosten möglichst niedrig zu halten, versucht man bei Programmentscheidungen immer zuerst diejenigen Produkte auszuwählen, die den höchsten DB I bezogen auf die jeweilige Engpaßeinheit bieten. Plankosten / Planleistungen Planleistung ist die Leistung, die eine Kostenstelle durchschnittlich pro Monat erbringen soll, ausgedrückt in Bezugsgrößeneinheiten. Sie wird durch Berechnungen und Schätzungen aus dem Absatzmengenplan, aus dem Produktionsprogramm und aus den Arbeitsgängen, die in der zu planenden Kostenstelle auszuführen sind, abgeleitet. Ist diese analytische Festlegung nicht möglich, definiert man eine erwartete Beschäftigung als Planleistung. Plankosten sind das Resultat der Kostenplanung. Sie werden soweit möglich analytisch bestimmt, indem jede Kostenstelle angibt, welche Mitarbeiter, Hilfsmittel, Anlagen und sonstigen Leistungen zur Erbringung der Planleistung notwendig sind. Die sich ergebenden Mengen werden dann mit den Planpreisen multipliziert. Im Rahmen der Planung sollen die nachgefragte produktive Kapazität einer Stelle - die Planleistung - und die vorgehaltene Kapazität möglichst gut aufeinander abgestimmt werden, um so die niedrigsten Gesamtkosten zu erreichen. Deshalb empfiehlt es sich, einerseits viel in die Qualität und die Verläßlichkeit der Absatzmengen- und Fertigungsmengenplanung zu investieren und andererseits die vorgehaltene Kapazität der Kostenstellen in kleinen Schritten anpaßbar zu gestalten. Synonyme für Planleistung sind Planbeschäftigung und Grundplanbeschäftigung. Planung und Planungssystematik Planung ist die gedankliche Vorwegnahme möglicher zukünftiger Zustände, die Auswahl der anzustrebenden Zustände (Ziele) und die Festlegung der dazu umzusetzenden Maßnahmen. Damit soll das Unternehmen laufend an interne und externe Veränderungen angepaßt werden, wobei Entscheidungen unter Berücksichtigung zukünftiger Wirkungen zu treffen sind. Als Controller ist man auf eine vernetzte und in sich konsistente Planungssystematik angewiesen. Dabei haben sich in der Praxis folgende Planungsstufen bewährt: International Group of Controlling IGC; Stand: 07.01.98, Dr. L. Rieder 33/51 Controller - Wörterbuch Planungsstufe Unternehmenspolitik 100 wichtige Begriffe der Controllerarbeit Hauptfrage Wer wollen wir sein? Entscheidungsinhalte Hauptziele und Rahmenbedingungen festlegen Strategische Planung Wohin wollen wir? Operative Planung Disposition Wie erreichen wir die Ziele? Wie reagieren wir bei Störungen? Erfolgspotentiale finden und auswählen Erfolgspotentiale ausschöpfen oder neu aufbauen Korrigieren, um Ziele einzuhalten Planelemente Vision, Leitbild Unternehmenskonzepte Strategische Pläne Mittelfristplanung Jahresplanung Erwartungsrechnung Ausführung Die operative Planung besteht aus der Mittelfristplanung, als Scharnier zur meist langfristigen Strategie, und aus der Jahresplanung. Operative Planung ist die Konsequenz aus der strategischen Planung und soll in Planwerten festhalten, wie die Ziele portioniert werden und zu erreichen sind. Die Jahresplanung dient auch als Basis für den Soll - Ist Vergleich. Die operative Planung sorgt für die Verwirklichung auf dem Boden der Tatsachen. Sie dient der nachhaltigen und gezielten Nutzung bestehender Erfolgspotentiale und dem Aufbau der neuen in der Strategie ausgewählten Erfolgspotentiale. Die strategische Planung gibt der operativen den Sinn und den Menschen, die daran mitwirken, die Motivation. Portfoliokonzept Im Portfoliokonzept wird das Unternehmen als ein Portfolio von strategischen Geschäftsfeldern (SGF) gesehen. Unterschiedliche strategische Geschäftsfelder in unterschiedlichen Wettbewerbspositionen mit unterschiedlichen Merkmalen der Marktattraktivität bedürfen unterschiedlicher Strategien. SGF werden in einer Matrix, die eine risikodeterminierende (externe) Dimension und eine erfolgsdeterminierende (interne) Dimension aufweist, mit Kreisen eingeordnet, um daraus die zukünftigen Entwicklungsrichtungen der SGF abzuleiten. Beispielhaft wird hier die geläufige 4-Felder-Matrix verwendet, die durch die beiden Achsen Marktwachstum und relativer Marktanteil bestimmt wird. Relativer Marktanteil drückt die relative Wettbewerbsposition des jeweiligen Geschäftsfeldes aus. Das Marktwachstum zeigt die Attraktivität des betrachteten Portfolio Marktes vor dem Hintergrund des Lebenszykluskonzepts. hoch Die Größe der Kreise kann dazu verwendet werden, den Umsatz, den Produkt A Deckungsbeitrag oder den Cash Produkt B Flow eines SGF zu visualisieren. Produkt C Produkt D Marktwachstum Die Matrix wird in ihrer Grundform in vier Felder unterteilt, weil man zu jedem sogenannte Normstrategien formulieren kann. Normstrategien Fragezeichen (Question Marks) sind niedrig hoch SGF, die in Märkten aufgebaut Relativer Marktanteil werden, die ein hohes Marktwachstum aufweisen (vor allem bei neuen Produkten), in denen das Unternehmen aber International Group of Controlling IGC; Stand: 07.01.98, Dr. L. Rieder 34/51 Controller - Wörterbuch 100 wichtige Begriffe der Controllerarbeit noch keine maßgebliche Wettbewerbsposition erreicht hat. Empfohlene Strategie: ausbauen oder aussteigen. Als Star bezeichnet man ein SGF, das durch hohes mengenmäßiges Marktwachstum und dominanten relativen Marktanteil gekennzeichnet ist. Ein Star benötigt zur Erhaltung seiner Marktposition in der Regel einen hohen Finanzmitteleinsatz, um mindestens mit dem Marktwachstum mitwachsen zu können. Empfohlene Strategie: Marktanteil halten. Cash Cows sind SGF, mit niedrigem mengenmäßigem Marktwachstum und dominantem relativem Marktanteil. Sie sind in der Regel die Hauptquelle des Cash Flows und sollten neue Produktentwicklungen finanzieren. Empfohlene Strategie: Marktanteil halten, ohne wesentliche Investitionen zu tätigen. Als Dogs (Poor Dogs) werden SGF bezeichnet, die niedriges mengenmäßiges Marktwachstum und niedrigen relativen Marktanteil aufweisen. Mit ihnen kann in der Regel kein positiver Cash Flow und Gewinn erzielt werden. Strategie: Relaunch, Verkauf oder Aufgabe. Unter einem Relaunch versteht man die Neupositionierung eines bestehenden Produkts, was in der Regel eine Reihe von Produktkonzeptänderungen wie die Ansprache neuer Zielgruppen, Produktverbesserungen (Produkt, Verpackung, Design) und den Einsatz einer unterstützenden Werbekampagne umfaßt. Damit soll das Produkt wieder attraktiv gemacht und in eine neuerliche Wachstumsphase geführt werden. Das Portfoliokonzept hat sich im Rahmen der strategischen Führung als vielseitig einsetzbares Werkzeug erwiesen (z.B. auch in der Materialwirtschaft). Primäre und sekundäre Kosten Primäre (nicht umgelegte) Kosten sind Kosten, die im Rahmen der Kostenartenkontierung der Kostenstelle direkt, d.h. ab Erfassungsbeleg, belastet werden. Sekundäre Kosten sind das Komplement dazu. Sie entstehen durch Belastung der Leistungen einer anderen Kostenstelle. Produktionsplanung und -steuerung (PPS) Das Produktionsplanungs- und -steuerungssystem PPS ist das zentrale Daten-, Planungsund Abwicklungssystem für die gesamte Fertigung. In diesem System werden unter anderem auch sehr viele Daten aufbereitet und geführt, die für die Kostenrechnung von Bedeutung sind: _ Vorgabemengen für Material in den Stücklisten _ Vorgabezeiten für Arbeitsgänge in den einzelnen Kostenstellen _ Vorgaben für Rüstzeiten und Kapazitäten der Kostenstellen und Arbeitsplätze. Das Fertigungsprogramm gibt an, von welchen Fertigprodukten wie viele Einheiten hergestellt werden sollen. Es entsteht aus dem Absatzplan (mengenmäßig), der um die geplanten Lagerbestandsänderungen korrigiert wird. Das Fertigungsprogramm ist die Grundlage für die Materialbedarfsplanung und für die Kapazitätsbedarfsplanung in der Fertigung. Produktkosten (Proko) Produktkosten sind die Kosten, die das zu verkaufende Produkt oder die Dienstleistung selber verzehrt; die ihre physische Existenz ausmachen. Den technischen Hintergrund International Group of Controlling IGC; Stand: 07.01.98, Dr. L. Rieder 35/51 Controller - Wörterbuch 100 wichtige Begriffe der Controllerarbeit bilden: Stückliste, Rezept und Arbeitsplan. Produktkosten sind immer je Kalkulationseinheit formuliert - je Stunde, je Stück, je Kilogramm, je Auftrag. Daraus folgt, daß es dazukommende Kosten sind für "eine Einheit mehr". Die Produktkosten werden auch als "Grenzkosten" oder proportionale Kosten bezeichnet. Prognosen Prognosen sind Vorhersagen, die sich aus Untersuchungen über die Marktsituation, das Konkurrenzverhalten und Umweltdaten ergeben. Zu den Prognosen gehört auch die Extrapolation von Trends über den Konjunkturverlauf von der Vergangenheit in die Zukunft. Sie sind Teil der Datenbasis der Unternehmensplanung. Man könnte sie als Baugrund des Planungsgebäudes bezeichnen. Der Unterschied zwischen Planung und Prognose liegt darin, daß Planungen Entscheidungen enthalten über das, was man tun oder lassen und wie man es durchführen will. Projektcontrolling Projekte sind betriebliche Vorhaben mit definiertem Start- und Endtermin und bedürfen daher sowohl strategisch als auch operativ eines besonderen Controllingsystems. Projektcontrolling umfaßt die Planung, Steuerung und Kontrolle von Leistungen, Kosten und Terminen eines Projektes. Controller sollten im Rahmen von Projekten zuerst die Termineinhaltung überwachen; Hilfsmittel ist der Projektplan, der mit Gantt - Charts oder Netzwerktechnik erstellt wird. Nächster Schritt ist die Verfolgung der Investitionsausgaben in einem Projekt, wozu die ausgebaute Investitionsrechnung und das Investitionsbudget herangezogen werden. Für die Steuerung der Projektkosten setzt man die Kostenträgerrechnung ein, da ein Projekt kostenrechnerisch wie ein Auftrag - eventuell mit Unteraufträgen - behandelt werden kann. Der Projektfortschritt soll durch Feststellung des Bearbeitungsstandes (Grad der Zielerreichung, Percent of Completion) beurteilt werden. Die reine Betrachtung bisher aufgelaufener Kosten ist nicht ausreichend. Proportionale Kosten Proportionale Kosten sind die Kosten, die entstehen, weil ein Produkt oder eine Dienstleistung erstellt wird. Sie werden durch die Struktur der Kostenstellenleistung oder des Produkts (Stücklisten, Arbeitspläne, Rezepturen) festgelegt. Welcher Anteil von Kosten sich proportional zur Leistung verhält, wird in der Kostenplanung bestimmt. Werden im Ist weniger Leistungen erbracht als geplant, werden proportionale Kosten in Strukturkosten umgewandelt, weil sie nicht in die Produkte „hineinschlüpfen“ können. Bei höherer als geplanter Leistung werden umgekehrt die Strukturkosten in proportionale Kosten umgewandelt, die vorgehaltene Kapazität wird vermehrt für die Erstellung produktiver Leistungen eingesetzt. Proportionale Herstellkosten sind ein Synonym für Produktkosten. Diesen beiden Begriffen werden auch die „variablen Kosten“ gleichgestellt. Controller sollten jedoch den Begriff „variable Kosten“ nicht verwenden, da damit sehr oft die Begriffspaare beeinflußbare / kalkulatorische und Produktkosten / Strukturkosten vermengt werden, was zu Fehlentscheidungen und zu Kommunikationsbarrieren führt. Prozeßkostenrechnung Die Prozeßkostenrechnung ist ein auf die indirekten Prozesse entlang der Wertschöpfungskette fokussiertes Verfahren der Kostenrechnung. Sie ordnet Teil- und Hauptprozessen Kosten zu, plant und ermittelt in Abhängigkeit von Kostentreibern Kostensätze für den Prozeßoutput. Ihre Ergebnisse können zum Kostenmanagement und zur differenzierten Kostenkalkulation herangezogen werden. Das Prozeßkostenmanagement International Group of Controlling IGC; Stand: 07.01.98, Dr. L. Rieder 36/51 Controller - Wörterbuch 100 wichtige Begriffe der Controllerarbeit ist Teil eines umfassenden Prozeßmanagements, das die Optimierung aller Prozesse anstrebt. Qualität Nach Europanorm ISO 8402 ist Qualität die Gesamtheit von Merkmalen (und Merkmalswerten) einer Einheit bezüglich ihrer Eignung, festgelegte und vorausgesagte Erfordernisse zu erfüllen. Während Qualität traditionell als eine Eigenschaft von Produkten oder Dienstleistungen verstanden wurde, also die Erfordernisse der Kunden im Vordergrund standen, erstreckt sich der Qualitätsbegriff im Rahmen von Total - Quality - Konzepten über ganze Unternehmen. Neben die Kundenanforderungen treten die Anforderungen von Mitarbeitern, Kapitalgebern und öffentlichkeit an das Management, an deren Erfüllung sich die umfassende Qualität eines Unternehmens (Total Quality) mißt. Rentabilität Die Rentabilität drückt ein Verhältnis einer Gewinngröße zu anderen betrieblichen Größen aus, die diesen Gewinn miterwirtschaftet haben. So mißt z.B. die Umsatzrentabilität den Anteil des Gewinns am Umsatz vor Abzug von Ertragsteuern und Zinsen (EBIT) und gibt an, wieviel an jeder umgesetzten Geldeinheit "verdient" wurde: Umsatzrentabilität = Gewinn vor Ertragsteuern und vor Zinsen ------------------------------------------------------ x 100% Umsatz Return on Investment (ROI) Der Return on Investment ist das, was aus dem Investment "zurückkehren" soll. Er drückt somit das Gewinnziel aus. Der Gewinn wird auf das investierte, betriebsnotwendige Vermögen bezogen, weil die Führungskräfte den Gewinn mit der Investition - mit den vorhandenen Gütern - erarbeiten müssen. Die Kennzahl ROI läßt sich zerlegen in zwei Grundkomponenten: ROI = Umsatzrentabilität x Kapitalumschlag Gewinn vor Ertragsteuern und Zinsen x 100% Umsatz ROI = ------------------------------------------------------------ x -----------------------------------------Umsatz betriebsnotwendiges Vermögen Gesamtkapitalrentabilität ist der deutsche Begriff für ROI. Dabei ist jedoch als Basis das betriebsnotwendige Vermögen zu verwenden und nicht die unbereinigte Bilanzsumme. Sensitivitätsanalyse Mit einer Sensitivitätsanalyse will man herauszufinden, wie sensibel ein Entscheidungsmodell, z.B. eine Investitionsrechnung, auf die Veränderung von Basisgrößen, z.B. Investitionssumme oder Nutzenhöhe, reagiert. Damit sollen noch zulässige Werte oder Resultate bestimmt und ein Risikoprofil erstellt werden. Shareholder / Shareholder Value Mit dem Shareholder Value - Ansatz wird untersucht, ob es dem Management eines Unternehmens gelingt, unter Berücksichtigung des bestehenden Geschäfts und unter Beachtung der zur Erhaltung der Marktposition notwendigen Investitionen neben einer angemessenen Verzinsung seines Kapitaleinsatzes auch den Unternehmenswert von einer International Group of Controlling IGC; Stand: 07.01.98, Dr. L. Rieder 37/51 Controller - Wörterbuch 100 wichtige Begriffe der Controllerarbeit zur nächsten Periode zu erhöhen. Dabei kommt die Wertsteigerungsanalyse (Shareholder Value - Analyse) zum Einsatz. Dazu benötigt man die Free Cash Flows der zukünftigen Perioden, den Kapitalkostensatz, der sowohl das Markt- als auch das spezifische Unternehmensrisiko abdeckt, sowie den Es gelten folgende Definitionen: Shareholder Value = Unternehmenswert - Fremdkapital Unternehmenswert = Gegenwartswert aller zukünftigen Free Cash Flows Kapitalkostensatz Kapitalkostensatz = FKZ x FKA x (1-t) + (Beta x (MKZ - RFZ)+RFZ) x EKA FKZ FKA t Beta MKZ RFZ EKA = vom Unternehmen durchschnittlich für das Fremdkapital bezahlte Zinsen: 6.5% = Fremdkapitalanteil an der Bilanzsumme: 60% = Ertragsteuersatz vom Gewinn vor Steuern: 30% = Beta-Faktor, zeigt an, wie stark der Aktienkurs in dieser Branche, diesem Unternehmen schwankt, wenn der Börsenindex um eine Einheit steigt: 1.5 = Erwartete durchschnittliche Marktrendite für eine Branche oder einen Markt: 8% = Zinssatz für risikolose Geldanlage: 5% = Eigenkapitalanteil an der Bilanzsumme: 40% Kapitalkostensatz: 6.5% x 60% x (1-30%) + (1.5 x (8% - 5%) + 5%) x 40% = 6.53% Free Cash Flow des Betrachtungshorizonts: durchschnittlich 1.7 Mio. pro Jahr Ewige Rente = Free Cash Flow p.a. / Kapitalkostensatz = 1.7 Mio. / 6.53% = 26.03 Mio. Unternehmenswert = ewige Rente = Barwert aller zukünftigen Free Cash Flows Shareholder Value = 26.03 Mio. - 10 Mio. Fremdkapital (Annahme) = 16.03 Mio. Residualwert, dargestellt als ewige Rente. Weil die Fremdkapitalzinsen im Gegensatz zu den Eigenkapitalkosten steuerlich voll abzugsfähig sind und eine Gesamtbetrachtung der Kapitalkosten angestrebt wird, ist der Fremdzinsaufwand um die anteiligen Steuern (1-t) nach unten zu korrigieren. Aus den Free Cash Flows der betrachteten Perioden wird der Durchschnitt gebildet. Zur Berechnung des Unternehmenswerts wird angenommen, diese Free Cash Flows würden in Zukunft jedes Jahr eintreffen, wodurch man durch Anwendung des Kapitalkostensatzes den Barwert dieser „ewigen Rente“ berechnen kann. Die Shareholder Value - Analyse eignet sich vor allem zur finanziellen Bewertung von Strategien, da die Free Cash Flows für die einzelnen Jahre des Strategiehorizonts berechnet und mit dem Kapitalkostensatz abgezinst werden können. Ist die Summe aller abgezinsten Barwerte größer als null, ist die Strategie geeignet, den Unternehmenswert zu erhöhen. Soll diese Analyse zur Unternehmensbewertung eingesetzt werden, ist zu beachten, daß die Investitionen zur Erhaltung der bestehenden Marktposition nur sehr grob geschätzt werden können. International Group of Controlling IGC; Stand: 07.01.98, Dr. L. Rieder 38/51 Controller - Wörterbuch 100 wichtige Begriffe der Controllerarbeit Soll - Ist - Vergleich (SIV) Soll-Ist-Vergleich im weiteren Sinne ist der Vergleich der Istwerte und -leistungen mit dem „was hätte sein sollen“. In dieser Form bezieht sich der Begriff auf das Gesamtunternehmen. Mit dem enger gefaßten SIV ist innerhalb der Kostenstellen der Vergleich der Sollkosten, die bei wirtschaftlicher, d.h. plangemäßer Leistungserstellung hätten entstehen sollen, mit den belasteten Istkosten gemeint. Daraus resultiert die Verbrauchsabweichung. Die Hintergründe dieser Abweichungen werden im SIV analysiert, damit man festlegen kann, wie man diese Abweichungen in Zukunft vermeiden kann, bzw. welche Korrekturmassnahmen durchgeführt werden sollen. Unter Kostendurchsprache wird das Soll - Ist - Vergleichsgespräch zwischen Kostenstellenleiter und Controller verstanden. Es geht darum, wesentliche Abweichungen zwischen Soll und Ist kurz zu begründen, die angepaßten Korrekturmassnahmen zu bestimmen und zu überlegen, ob sich die Abweichungen in Zukunft vergrößern oder wieder ausgleichen werden, d.h. die Erwartungsrechnung daraus zu entwickeln. Sollkosten Sollkosten sind die Plankosten der effektiv erbrachten Leistung. Berechnungsweise: Sollkosten = (Istleistung x proportionaler Plankostensatz) + geplante Strukturkosten. Die Sollkosten zeigen, was die Sollkosten Istleistung gemäß Planung hätte kosten sollen. Da die Plankosten totale Plankosten Zielwerte sind, die es zu erreichen gilt, kann man somit auch sagen, daß die Sollkosten der Maßstab für die Wirtschaftlichkeit der effektiven um den BeschäftigungsLeistungserstellung sind. proportionale grad korrigierte proportionale Plankosten Plankosten (Produktkosten) geplante Strukturkosten PlanBeschäftigung IstBeschäftigung Beschäftigung Sondereinzelkosten (SEK) Sondereinzelkosten des Vertriebs und der Fertigung sind Kostenelemente, die eindeutig einem bestimmten Fertigungs- oder Kundenauftrag zugeordnet werden können und damit auch in der Kalkulation berücksichtigt werden. Beispiele: Sonderwerkzeuge und Vorrichtungen für Produkte, spezielle Fracht- oder Werbekosten für einen bestimmten Auftrag oder Kunden. Stakeholder In Anlehnung an den Begriff „shareholder“ (Anteilseigner, Aktionär) faßt der Begriff „stakeholder“ alle Gruppen zusammen, die Ansprüche an das Unternehmen stellen, z.B. Mitarbeiter, Kunden, Lieferanten, Kreditgeber, Mitglieder, Verbände, Medien, öffentlichkeit, Fiskus. International Group of Controlling IGC; Stand: 07.01.98, Dr. L. Rieder 39/51 Controller - Wörterbuch 100 wichtige Begriffe der Controllerarbeit Standardkostenrechnung Die Standardkostenrechnung ist eine Entwicklungsform der Plankostenrechnung, in der sämtliche Leistungsbezüge immer zu standardisierten Sätzen verrechnet werden. Bezüge ab Lager bewertet man immer zum Standard-Einkaufspreis und Leistungen von Kostenstellen immer zum Plankostensatz. Dies hat den großen Vorteil, daß im Soll - Ist - Vergleich Abweichungen, die in vorgelagerten Systemen entstanden sind, nicht auf nachgelagerte Systeme durchschlagen. Damit entspricht man der Forderung der Verantwortlichkeitsrechnung, nämlich nur solche Kosten auszuweisen, die auch beeinflußbar sind. Die Standard - Produktkosten stammen aus der Plan- bzw. Vorkalkulation. In der Kostenplanung werden sie pro Produkt durch Multiplikation des Materialbedarfs (Vorgabemenge) mit den entsprechenden Standard - Materialpreisen sowie der Arbeitszeiten (Vorgabezeiten) mit den dazugehörigen proportionalen Plankostensätzen gewonnen. Sie sagen damit aus, was das einzelne Produkt an leistungsabhängigen Kosten verursachen soll. In der Vorkalkulation werden die Standard - Produktkosten auftragsspezifisch, d.h. nach den genauen Kundenspezifikationen, aber mit Standardpreisen und Plankostensätzen berechnet. Die entstehende Differenz ist daher nur auf die auftragsbezogenen ƒnderungen zurückzuführen. Standards of Performance Die Standards of Performance (SOP) gehören begrifflich zu den Strukturkosten und drücken die Produktivität von Verwaltungsleistungen aus. Auch sie haben einen Output, der wie bei den direkt produktiven Kostenstellen mit Hilfe von Bezugsgrößen / Leistungsarten planbar ist und erfaßbar gemacht werden kann. Die SOP helfen mit, Strukturkosten auf ihre Angemessenheit zu prüfen, um diesen Teil des Leistungsgefüges im Unternehmen transparent zu machen. SOP können sowohl quantitativer (Anzahl Buchungen, Bestellungen etc.) als auch qualitativer Natur (Fluktuationsrate, Kundenzufriedenheit etc.) sein. Ein Standard of Performance ist das Maß für die mögliche Leistung einer Stelle. SOP werden geplant wie der Beschäftigungsgrad einer Kostenstelle. Es soll versucht werden, die in der Stelle installierte Kapazität möglichst gut an den erwarteten Marktbedarf (extern und intern) anzupassen. Durch die Gegenüberstellung der Leistungsmengen und der Plankosten könnten auch Kostensätze für Prozesse oder innerbetriebliche Leistungstarife berechnet werden. Man sollte jedoch davon absehen, solche Prozeßkosten auf die Produkteinheiten zu verrechnen, da die Führungskräfte dann das Gefühl haben, die Kosten der Stelle würden sich direkt in Abhängigkeit von der Menge der erbrachten Leistungen verändern, was ja bei Strukturkosten gerade nicht der Fall ist. Strategie Nach seiner altgriechischen Herkunft heißt Strategie: "Art und Weise, das Heer ins Feld zu führen"; Kunst oder Geschicklichkeit. Es bedeutet, jemanden durch eine Kriegslist zu besiegen. In der Marktwirtschaft ist damit das Denken in Wettbewerbsvorteilen gemeint. Mit welcher Art von Vorteil setzt man sich einem Mitbewerber gegenüber „an die Spitze“, um die Festung Kundschaft zu erobern? Sind es Tiefflugpreise, sind es Differenzierungsstrategien im Sinne besserer Qualität oder besseren Kundendiensts? Sind es Strategien im Sinne des lebenslänglichen Versorgens einer Zielgruppe? Ist es die Strategie des Global Players oder ist es die Strategie des Starkseins "rund um den Kirchturm"? Strategische Planung will herausfinden, welche Erfolgspotentiale das Unternehmen bzw. ein strategisches Geschäftsfeld hat und welche neuen Erfolgspotentiale es aufbauen soll. Es soll die Frage beantwortet werden, ob im Unternehmen die richtigen Dinge für die richtigen Kunden getan werden. International Group of Controlling IGC; Stand: 07.01.98, Dr. L. Rieder 40/51 Controller - Wörterbuch 100 wichtige Begriffe der Controllerarbeit In der operativen Führung sollen dann die vorhandenen Erfolgspotentiale ausgeschöpft, das heißt in Deckungsbeiträge und Gewinne umgewandelt und die neuen Erfolgspotentiale aufgebaut werden. Ein strategisches Geschäftsfeld SGF ist eine organisatorische Abgrenzung möglichst homogener Aktivitätenfelder, die durch gemeinsame strategische Merkmale charakterisiert sind und für die je eine eigenständige Produkt-Markt-Strategie erarbeitet und umgesetzt werden kann. Funktionsbereichsstrategien oder funktionale Strategien konkretisieren die Unternehmensstrategie auf der Ebene einzelner betrieblicher Funktionsbereiche wie Marketing, Forschung und Entwicklung, Personal, Finanzen etc. Sie stellen sicher, daß alle strategierelevanten Funktionsbereiche ihren Beitrag zur Umsetzung der Gesamtstrategie leisten, Rationalisierungspotentiale realisiert und zusätzliche Fähigkeitspotentiale aufgebaut werden. Strategische Werkzeuge Für das Finden, Auswählen und Entwerfen von Strategien wurde eine Vielzahl von Instrumenten entwickelt. Controller und andere Personen, die den Strategiebildungsprozeß unterstützen wollen, sollten sich überlegen, welches Methodenset sie für ihr eigenes Unternehmen anwenden wollen. Es empfiehlt sich, nur wenige Methoden, diese aber richtig anzuwenden, um ob der umfangreichen Analysen nicht das Wichtigste zu vernachlässigen, nämlich des Gewinnen neuer und in sich konsistenter Strategien,. Strategische Unternehmensanalyse ist die Beurteilung des Leistungspotentials und der Kernfähigkeiten eines Unternehmens. Sie umfaßt die Analyse der strategischen Grundposition (Potential, Abhängigkeiten, Marktstellung), der Geschäftsfelder, der Funktionsbereiche und der Wertschöpfungskette vom Lieferanten bis zum Kunden. Wertkettenanalyse ist ein Instrument der strategischen Unternehmensanalyse. Jedes Unternehmen kann als Summe von wertschöpfenden und unterstützenden Aktivitäten gesehen werden, die zusammen die Wertkette des Unternehmens bilden. Die Wertkettenanalyse beschreibt die Wertschöpfung jedes Verarbeitungsschritts und stellt diesem die Kosten und das mögliche Differenzierungspotential gegenüber. Portfolioanalyse siehe Portfoliokonzept Produkt-/Markt-Matrix Märkte/ Produkte Bestehende Neue Bestehende Neue Marktdurchdringung Produkt-/Sortimentsausweitung Marktausweitung Diversifikation Die Produkt-/Markt-Matrix dient der Suche nach neuen Produkten und Märkten, und der Eingliederung bestehender Produkt-/Marktkombinationen. Daraus sollen sich Risikoprofile und Synergiepotentiale ergeben. Die Wettbewerbs- oder Branchenanalyse ist ein Element der Umfeldanalyse. Branchenstruktur und Branchenentwicklung beeinflussen direkt den Wettbewerb und damit indirekt die Strategien, die das Unternehmen sinnvollerweise einsetzen kann. Das Gewinnpotential einer Branche wird durch fünf Wettbewerbskräfte bestimmt: _ Bedrohung durch neue Konkurrenten International Group of Controlling IGC; Stand: 07.01.98, Dr. L. Rieder 41/51 Controller - Wörterbuch _ _ _ _ 100 wichtige Begriffe der Controllerarbeit Bedrohung durch Ersatzprodukte Verhandlungsmacht der Abnehmer Verhandlungsmacht der Lieferanten Rivalität unter den bestehenden Unternehmen. Ein Szenario ist ein Bild einer denkbaren zukünftigen Situation. In der Regel werden mehrere Szenarien (optimistische, pessimistische, realistische) erstellt, um den zukünftigen Möglichkeitsraum abzugrenzen. Im Gegensatz zu einer Prognose geht die Szenariotechnik davon aus, daß es mehr als einen Entwicklungstrend geben kann. Man spricht bei Szenarien auch von „Zukunfts-Verhaltensbildern“. Potentialanalyse ist ein Instrument des strategischen Controlling zur Feststellung von vorhandenen Erfolgspotentialen. Grundsätzlich werden dabei die Stärken des Unternehmens den wichtigsten Konkurrenten und den Schlüsselfaktoren des Marktes gegenübergestellt. Potentiale sind Fähigkeiten, ein Kundenproblem zu lösen und zwar besser als es die Wettbewerber können. Das Bedeutsame an der Analyse des Erfolgspotentials besteht darin, daß die Einflußfaktoren, von denen der Erfolg abhängig ist, möglichst schon erkannt und beherrschbar gemacht werden sollen, bevor eine Auswirkung im Ergebnis sichtbar ist. Dazu ist eine Liste von Kriterien aufzustellen, die ausdrückt, was der Kunde als Problem gelöst haben will. Vor den Erfolg - auch zeitlich - sind die Erfolgspotentiale gesetzt. SWOT-Analyse ist die englische Abkürzung für _ Strengths Stärken _ Weaknesses Schwächen _ Opportunities Chancen _ Threats Gefahren - Analyse. Sie wird vor allem für die Selbstfindung des Unternehmens in der normativen und strategischen Planung verwendet. GAP-Analyse ist die Identifikation der Art und des Umfangs der Lücke zwischen der gewünschten und der auf Grund der gegenwärtigen unternehmerischen Aktivitäten in Zukunft zu erwartenden Unternehmensentwicklung. Diese Lücke kann in eine operative (Differenz zwischen der Weiterführung der bisherigen Aktivitäten ohne Veränderung und der mit operativen Maßnahmen optimierten potentiellen Entwicklung des Basisgeschäfts) und eine strategische Lücke (Differenz zwischen der strategischen Sollvorgabe und der bestmöglichen Entwicklung des Basisgeschäfts unter Ausschöpfung aller operativen Optimierungsmöglichkeiten) unterschieden werden. In einer strategischen Bilanz werden alle aktiven und passiven Abhängigkeiten gegenüber den relevanten Anspruchsgruppen (Stakeholder) eines Unternehmens zusammengefaßt. Ergebnis ist der strategische Engpaß. Dieser wird mit der strategischen Bilanz ermittelt und bezeichnet jene Stakeholdergruppe, gegenüber der das bedenklichste Abhängigkeitsverhältnis besteht. Jede Planung muß vom Minimumfaktor ausgehen, demnach hat sich die strategische Planung am strategischen Engpaß zu orientieren. Eine Basisstrategie beschreibt die strategische Ausrichtung des Gesamtunternehmens. Man unterscheidet drei Typen: _ Umfassende Kostenführerschaft _ Differenzierung _ Konzentration auf Schwerpunkte (Nischenstrategie) International Group of Controlling IGC; Stand: 07.01.98, Dr. L. Rieder 42/51 Controller - Wörterbuch 100 wichtige Begriffe der Controllerarbeit Kostenführerschaft hat das Ziel, einen umfassenden Kostenvorsprung gegenüber den Wettbewerbern zu erreichen, und erfordert große Produktionsmengen und eine schlanke Kostenstruktur. Die Differenzierungsstrategie soll Produkte oder Dienstleistungen von Konkurrenzangeboten abheben, um einen zusätzlichen Wert zu schaffen, für den der Kunde auch eine entsprechende Prämie zu zahlen bereit ist. Ansätze zur Differenzierung können in der Marke, im Design, in der Technologie, im Kundendienst, im Distributionssystem usw. liegen. Die vier zentralen Quellen der Differenzierung sind: _ _ _ _ Qualität Design Image Service Die Nischenstrategie besteht in der Konzentration eines Unternehmens auf die ganz speziellen Bedürfnisse eines Segments innerhalb der Branche (= Marktnische). Sie kann entweder an der Kostenführerschaft oder an der Differenzierung ansetzen, bezieht sich jedoch nur auf einen Teilmarkt. Die Nischenstrategie bietet auch für kleinere Unternehmen die Möglichkeit, Wettbewerbsvorteile aufzubauen. Strategische ‹berwachung ist eine Form der ungerichteten strategischen Vor- und Rückkopplung. Andere Formen der strategischen Vor- und Rückkopplung sind gerichtet, da der Kontrollbereich klar vorgegeben ist (Planungsprämissen, Meilensteine), während bei der strategischen ‹berwachung das Betrachtungsfeld nicht eingeschränkt wird. Es sollen schwache Signale aus allen denkmöglichen Einflußbereichen aufgefangen werden, die einen Einfluß auf die Unternehmensstrategie haben. Strukturkosten (Struko) Strukturkosten sind Kosten, die den organisatorischen Rahmen in der Akquisition, in der Werbung, in der Forschung für neue Produkte, in der Administration, in der Logistik, in der Unternehmenskultur, in der Navigationsfähigkeit des Unternehmens abbilden. Auch die Strukturkosten sind vorgangsrelevant zu planen, im Verbund mit Standards of Performance (SOP) für Qualitäten und für Mengen. Die Strukturkosten werden auch Fixkosten, Periodenkosten oder Bereitschaftskosten genannt. Substanzerhaltung Bevor ein Gewinn entstehen kann, müssen zuerst die Kosten der im Unternehmen installierten Anlagen abgedeckt sein. Diese Substanzerhaltung nimmt man durch die Ansetzung von Abschreibungen vor. Da Anlagegüter technisch überholt werden oder durch Inflation in ihrer Wiederbeschaffung teurer werden, stellt sich die Frage, was als Substanz zu betrachten sei. In den deutschsprachigen Ländern gehen Handels- und Steuerrecht davon aus, daß der Anschaffungswert die Substanz darstellt. Für den Unternehmer kann diese ‹berlegung aber nicht aufgehen. Denn wenn ein Gut zu einem höheren Preis als dem historischen Anschaffungswert ersetzt werden muß, hat der Unternehmer, wenn er nur den Anschaffungswert abgeschrieben hat, keine Möglichkeit, das Leistungspotential, das die Anlage einmal hatte, zum gleichen Preis wieder zu beschaffen. Deshalb muß in der innerbetrieblichen Betrachtung vom Wiederbeschaffungswert eines gleichwertigen und gleich leistungsfähigen Gutes abgeschrieben werden, was zur Bestimmung der kalkulatorischen Abschreibungen führt. Da man bei lange genutzten Anlagegütern den Wiederbeschaffungspreis nicht voraussehen kann, behilft man sich in der Praxis durch die Abschreibung vom jeweiligen Tageswert eines Gutes (Inflation Accounting). Tageswert ist der Betrag, der heute für ein bestimmtes Gut auf dem Beschaffungsmarkt zu bezahlen ist (tageswertige kalkulatorische Abschreibung). International Group of Controlling IGC; Stand: 07.01.98, Dr. L. Rieder 43/51 Controller - Wörterbuch 100 wichtige Begriffe der Controllerarbeit Target Costing Target Costing oder Zielkostenrechnung ist das Konzept des marktorientierten Zielkostenmanagements, das in den frühen Phasen der Produktentwicklung einsetzt. Mit Target Costing sollen Produkte zu vom Kunden „erlaubten“ Kosten entwickelt werden, die vom Kunden definierte Funktionsmerkmale erfüllen. Im Vordergrund steht die Frage: Was darf ein Produkt kosten? Die Kostenplanung läuft ex ante Hand in Hand mit der Produktplanung und setzt auf dem von der Marktforschung ermittelten Preis auf. Time-based Management Time-based Competition ist eine aus Japan stammende Führungsphilosophie, die Zeit als kritischen Erfolgsfaktor erkennt und sie an Stelle von Kosten als Erfolgsmaßstab verwendet. Durch den effizienteren Umgang mit der Ressource Zeit sollen gleichzeitig die Produktkosten gesenkt und die Servicequalität erhöht werden. Total Quality Management (TQM) Qualität heißt, den Anforderungen zu entsprechen. Die Führungsphilosophie des Total Quality Management erkennt Qualität im umfassenden Sinn als kritischen Erfolgsfaktor und unterzieht sie einer systematischen Planung und Steuerung. Zentrale Aufgabe des TopManagements ist es, durch Vorleben und Missionierung für hohes Qualitätsbewußtsein im Unternehmen zu sorgen. Jede Führungskraft und ihr Team ist für Qualität der Arbeitsausführung in ihrem Bereich verantwortlich. Treasurer Treasurer bedeutet eigentlich "Schatzmeister". Im englischen Verständnis übernimmt er das Finanzmanagement eines Unternehmens und ist zuständig für: _ _ _ _ _ Kapital- und Geldbeschaffung, Kontakte zu Banken und Kapitalmärkten, Liquiditätsdispositionen (Cash Management), rollierende mittelfristige Finanzplanung für das Unternehmen, Absicherung finanzieller Risiken. Umlagen Mit Kostenumlage bezeichnet man die Belastung von Kostenstellen oder Kostenträgern mit Strukturkosten aus vorgelagerten Kostenstellen , ohne daß ein verursachungsgerechter Zusammenhang besteht. Es werden somit Strukturkosten proportionalisiert. Zur Ermittlung der vollen Kosten einer Kostenstelle oder eines Produkts ist es notwendig, die Kosten, die in anderen Kostenstellen entstehen, wenn eine innerbetriebliche Leistung für die zu berechnende Kostenstelle erbracht wird, von Kostenstelle zu Kostenstelle und anschließend von dort auf die Produkte zu verrechnen. Gibt es keinen direkten, verursachungsgemäßen Zusammenhang zwischen der Kostenentstehung in der leistenden Kostenstelle und der empfangenden Kostenstelle oder dem Produkt, müssen die entsprechenden Kostenbestandteile mit einem Kostenschlüssel - auch Verteilungs- oder Umlageschlüssel genannt - umgelegt werden.. Durch die Umlage von Strukturkosten wie z.B. Gebäude-, Materialverwaltungs-, Betriebsleitungs-, Vertriebs- und Verwaltungskosten kann man zwar die Herstell- und die Selbstkosten berechnen, man gewinnt aber keine zusätzliche Transparenz. International Group of Controlling IGC; Stand: 07.01.98, Dr. L. Rieder 44/51 Controller - Wörterbuch 100 wichtige Begriffe der Controllerarbeit Umsatzkostenverfahren (UKV) Das Umsatzkostenverfahren ist eine Gestaltungsform der Kurzfristigen Erfolgsrechnung KER. Das UKV ist das Gegenstück zum Gesamtkostenverfahren GKV. Im UKV werden dem Umsatz, der mit einem bestimmten Produkt erzielt wird, die Kosten gegenübergestellt, die für die Herstellung dieses Produkts entstanden sind. Berechnungsweise: Umsatz ./. Erlösschmälerungen aller Art ./. Herstellkosten der abgesetzten Mengen ./. Verwaltungs- und Vertriebsgemeinkosten = Betriebsergebnis. Der Aufbau des UKV setzt eine Kostenstellen- und eine Kostenträgerrechnung voraus, da die Erfolge produkteweise ausgewiesen werden. Das UKV gibt es in der Form der Teil- und der Vollkostenrechnung : _ Abzug der vollen Herstellkosten von den Nettoerlösen = UKV zu vollen Kosten _ Abzug der Produktkosten (proportionalen Herstellkosten) von den Nettoerlösen = UKV als Deckungsbeitragsrechnung (auch bekannt als Methode des Direct Costing) Unternehmenspolitik Unternehmenspolitik hat die Aufgabe, externe, zweckbestimmende Interessen am Unternehmen und intern verfolgter Ziele zu harmonisieren, um einen "fit" zwischen Um- und Inwelt zu erreichen. Dieser soll langfristig die Autonomie des Unternehmens gewährleisten. Die Führung muß dazu zunächst die grundsätzlichen Werthaltungen und das Selbstverständnis im Unternehmen sowie die Verhaltensgrundsätze gegenüber Kunden, Lieferanten und Mitarbeitern bestimmen. Unternehmenspolitik besteht aus folgenden Elementen: _ Vision _ Leitbild _ Unternehmenskonzept Eine Vision ist ein konkretes Zukunftsbild, nahe genug, daß man die Realisierbarkeit noch sieht, aber schon entfernt genug, um die Begeisterung der Mitarbeiter der Organisation für eine neue Wirklichkeit zu erwecken. Damit eine Vision kommunizierbar ist, sollte sie aus einem kurzen, leicht merkbaren Wortspiel bestehen. Die Vision ist Grundlage für die Erstellung des Leitbilds. Für die eigentliche strategische und operative Führung sind Vision und Leitbild aber noch zu wenig konkret. Sie müssen im Unternehmenskonzept näher ausgeführt werden. Das Unternehmenskonzept besteht drei Teilen: _ leistungswirtschaftliches Konzept _ finanzwirtschaftliches Konzept _ soziales Konzept Diese Elemente ergeben sich aus der Ganzheitlichkeit der Unternehmensführung gegenüber allen Umwelten, also auch der natürlichen. Eine wirklich gelebte Unternehmenspolitik ist an zwei Voraussetzungen gebunden. Ihre Inhalte müssen von den obersten Führungskräften vorgelebt werden, und sie muß schriftlich formuliert sein, damit sich die Führungskräfte immer daran orientieren können. Unternehmenspolitik wird für das Gesamtunternehmen allgemeingültig formuliert. Strategien für Geschäftsbereiche können teilweise andere Ziele verfolgen oder in den Vordergrund stellen. Sie müssen sich aber immer nach den politischen Grundsätzen ausrichten, d.h. dazu kompatibel sein. Aus diesem Grund wird Unternehmenspolitik oft als Einheit mit strategischer Planung und Führung gesehen. International Group of Controlling IGC; Stand: 07.01.98, Dr. L. Rieder 45/51 Controller - Wörterbuch 100 wichtige Begriffe der Controllerarbeit Verantwortlichkeitsrechnung Das gesamte betriebliche Rechnungswesen sollte nach dem Grundsatz der Verantwortlichkeit aufgebaut werden. Da Führungskräfte auch für finanzwirtschaftliche Resultate verantwortlich sind, ist durch die Gestaltung von Kostenstellen-, Kostenträger- und Deckungsbeitragsrechnung dafür zu sorgen, daß in den Berichten klar zwischen den von der jeweiligen Person direkt und selbständig innerhalb eines Jahres beeinflußbaren Kosten, Leistungen und Erlösen sowie Umlagen oder kalkulatorischen Werten unterschieden wird. Verrechnungspreise Der Begriff des Verrechnungspreises sollte im Sinne einer klaren Abgrenzung sehr restriktiv gehandhabt werden. Verrechnungspreise ermöglichen die Abrechnung des Leistungsaustausches zwischen verflochtenen Gesellschaften oder Geschäftssparten. Werden Leistungen zwischen Kostenstellen ausgetauscht, spricht man von innerbetrieblicher Leistungsverrechnung. Vollkostenrechnung Vollkostenrechnung ist die Ausgestaltungsform der Kostenrechnung, in der alle Kosten des Unternehmens auf die einzelnen Produkte und Dienstleistungen verrechnet werden. Vollkosten umfassen entweder alle Kosten, die bei der Herstellung eines Produktes oder einer Dienstleistung angefallen sind (volle Herstellkosten), oder alle Kosten, die für die in einer Periode verkauften Produkte entstanden sind (volle Selbstkosten). Die Berechnung von Vollkosten ist nur durch die Umlage der Strukturkosten möglich, also durch ihre Proportionalisierung, da nicht alle in einem Unternehmen entstehenden Kosten in einem direkten Verursachungszusammenhang mit den hergestellten oder verkauften Produkten stehen. Durch diesen Verstoß gegen das Verursachungsprinzip ergibt sich auch, daß umgelegte Strukturkosten nie entscheidungsrelevant sein können, da sie sich nicht proportional zur Leistung verändern. Wertanalyse Wertanalyse (Funktionskostenanalyse) verfolgt das Ziel, alle für den Wert bzw. die Funktion eines Produkts oder einer Dienstleistung nicht notwendigen Kosten zu erkennen und zu eliminieren. Es handelt sich also um eine Systematik, die sich mit dem Produkt in seiner Gesamtheit und in seinen einzelnen Bestandteilen auseinandersetzt. Deshalb sollten in ein gutes Wertanalyseteam nicht nur die Fachleute von Einkauf, Produktion und Verkauf einbezogen werden, sondern wenn möglich auch Lieferanten und Kunden. Die Teamleitung wird oft einem Controller übertragen. Wirtschaftlichkeitsrechnung Vorstufe der Investitionsrechnung ist häufig die Wirtschaftlichkeitsrechnung, die einen Kostenvergleich zur Verfahrenswahl darstellt. Was kostet die Stunde oder das Produkt beim neuen Verfahren? Dabei unterstellt man, es sei bereits investiert worden. Man vergleicht z.B. die Kapitalkosten eines automatisierten Verfahrens mit den Arbeitskosten eines stärker manuell geführten Prozesses. In die Wirtschaftlichkeitsrechnung - meist eine Jahresrechnung - gehören auch die kalkulatorischen Abschreibungen und die kalkulatorischen Zinsen. Zero Base Budgeting (ZBB) Zero Base Budgeting ist erstens eine Denkweise der Planung, nämlich der Beginn bei null (auf der grünen Wiese). International Group of Controlling IGC; Stand: 07.01.98, Dr. L. Rieder 46/51 Controller - Wörterbuch 100 wichtige Begriffe der Controllerarbeit Zweitens ist es eine Budgetierungstechnik, die nicht vom bestehenden Kostengefüge ausgeht, sondern nach neuen und wirtschaftlicheren Wegen der Leistungserbringung sucht. Mit der ZBB-Methode will man die Beeinflußbarkeit der Strukturkosten erhöhen. Ziel Ein Ziel ist ein angestrebter zukünftiger Zustand, der nach Inhalt, Zeit und Ausmaß genau bestimmt ist. Man kann ein Ziel auch als ein zu erreichendes Resultat sehen. Das Denken und Arbeiten mit Zielen ist eine Voraussetzung für wirksames Controlling. Führung durch Zielvereinbarung (Management by Objectives) und Controlling wachsen zusammen. Ziele sollen markieren, was zu erreichen ist und sind demnach jedes Jahr neu zu erarbeiten. In einer zielorientierten Unternehmenskultur qualifiziert sich diejenige Person als Führungskraft, die ihre Ziele genau plant (ohne „sich warm anzuziehen“) und sie dann auch erreicht. nach Produktgruppen Verkaufserfolgsrechnung DECKUNGSBEITRAGSZIELE nach Kundengruppen Erbringung eines DB-Volumens nach Abzug aller eindeutig zuordenbaren Kosten nach Absatzkanälen nach Zielgruppen alle Mitarbeiter mit direktem Marktzugang sowie deren Chefs nach SGF Istkosten Ziel - Cash Flow Verbrauchsabweichung Kostenstellenleiter RENTABILITÄT Sollkosten ROI-% (EBIT) Istleistung Alle anderen Führungskräfte Sollkosten Fertigungsleiter Abweichungsresumee KOSTENZIELE Vorkalkulierte Herstellkosten der Aufträge Standardpreise Vorgabemengen - Materialmengenabweichung Vorgabezeiten - Arbeitszeitabweichung Einkaufsleiter Standardlohnsätze Personalleiter Standard- Istpreise preise Saldo = 0 Ziele sind dadurch charakterisiert, daß sie eindeutig quantifiziert und qualifiziert sind. Im Zielvereinbarungsprozeß werden Einzelziele für verantwortliche Mitarbeiter von Unternehmenszielen wie z.B. dem Return on Investment stufengerecht abgeleitet. Je nach Verantwortlichkeitsbereich des Mitarbeiters können dies Deckungsbeitragsziele, Kostenoder Leistungsziele sein. Durch Kombination von Deckungsbeitrags- und Kostenzielen lassen sich konsistente Zielsysteme für den Bereich der Rentabilität generieren, die sowohl für die Verantwortlichkeits- als auch für die Entscheidungsrechnung geeignet sind. Damit kann die mit den Controllinginstrumenten angestrebte Verhaltenssteuerung der Führungskräfte umgesetzt werden. Die Führung durch Zielvereinbarung ist der Zielsetzung überlegen, weil jeder Mitarbeiter in den Zielableitungsprozeß eingebunden wird, was seine Eigenmotivation und die Akzeptanz der Ziele fördert. International Group of Controlling IGC; Stand: 07.01.98, Dr. L. Rieder 47/51 Controller - Wörterbuch A Abgrenzungen 3 Absatzplan 35; 37 Abschreibungen 3; 45 Abschreibungsbudget 22 Abstimmbrücke 33 Abweichung 3; 41 Abweichungsresümee 16; 33 Anschaffungswert 45 Arbeitsplan 4; 5; 34; 37 auftragsorientiert 5 B Bar - Break - Even 7 Bearbeitungsstandes 38 beeinflussbare Kosten 4 Beeinflussbarkeit 27 Benchmarking 4 Bereitschaftskosten 45 Berichtswesen 5 Beschaffungsentscheidung 32 Beschäftigung 5 Beschäftigungsgrad 6 Bestandsbewertung 6; 25 Beteiligungs-Controller 11 Betriebsdatenerfassung 5; 24 Betriebsergebnis 6; 33 betriebsnotwendige Vermögen 6; 22; 39 Betriebsvergleich 4 betriebswirtschaftliche Abteilung 11 Bewegungsbilanz 6 Bewertung 27 Bezugsgrössen 7; 42 Bezugsgrösseneinheit 5; 7; 24; 29; 35 Bezugsgrössenkalkulation 7 Bezugsobjekte 18 Bindestrich-Controller 12 Branchenanalyse 43 Break - Even der Substanzerhaltung 7 Break-Even 7 Brutto-Cash Flow 8 Bruttorechnung 16 Budget 7 Budgetierung 7 Budgetierungstechnik 48 C Cash cows 37 Cash Flow 7; 8 Cash Flow from Operations 8 Cash Flow II 8 Cash Management 33 CFBIT 8 Chancen 44 Control 11 Controllerdienst 11 Controllership 10 Controller-Verantwortung 11 Controlling 12 Controllingsysteme 11 Cost Center 14 International Group of Controlling IGC; 100 wichtige Begriffe der Controllerarbeit Cost driver 30 Cost of goods sold 23 D DBU 15 Decision Accounting 15 Deckungsbeitrag 14; 36 Deckungsbeitrag I 14 Deckungsbeitragsrechnung 25 Deckungsbeitragsziele 49 Dezentrale Controller 12 Dezentralisierung 11 Dienstleister 10 Differenzierung 44 direkte Methode 9 Dogs 37 dynamische Liquidität 33 dynamische Verfahren 24 E EBIT 6; 27; 39 Einstandspreis 6 Einzelkosten 4; 18; 22; 28 Einzelmaterialkosten 23 Engpassituation 35 Entscheidungsrechnung 19; 27; 35; 49 Entscheidungsrelevant 19; 48 Erfahrungskurve 19 Erfolgspotenziale 36; 42; 44 Erfolgsquellen 15 Ergebnisprüfung 23 erlösabhängige Kosten 28 Ersterfassung 18 Erwartungsrechnung 5; 41 ewige Rente 40 Executive 33 F Feedback 20 Feedforward 20 Fertigprodukte 30 Fertigungsauftrag 29 Fertigungsprogramm 35; 37 Fertigungsstrukturkosten 23 Finanzmanagement 46 Finanzplanung 21 finanzwirtschaftliches Konzept 47 Fixkosten 21; 45 Fonds 8 Forschungs- und Entwicklungs-Controller 11 Free Cash Flow 9; 40 freie Kreditlimiten 33 Früherkennungssignale 21 Frühwarnsignale 21 Führung durch Zielvereinbarung 49 Funktionsbereichsstrategie 43 G GAP-Analyse 44 Gefahren 44 Stand: 07.01.98, Dr. L. Rieder 48/51 Controller - Wörterbuch Geldflussbetrachtung 24 Gemeinkosten 22; 28 Gesamtkapitalrentabilität 39 Gesamtkostenverfahren 46 geschlüsselte Kosten 19 Gewinnbedarfsbudget 22 Gewinnivellierung 3 Gewinnziel 22 Grenzkosten 22; 38 Grundplanbeschäftigung 35 H Handelsspanne 15 Hauptziele 32 Herstellkosten 23 Herstellungskosten 23 I IGC International Group of Controlling 2; 11 indirekte Methode 9 Inflation Accounting 45 Innerbetriebliche Leistung 23; 46; 48 Intensitätsgradabweichung 24 Internal Audit 23 Interne Revision 23 investiertes Vermögen 27 Investitionsbudget 24; 38 Investitionsrechnung 24; 38; 39; 48 Istdaten 24 Ist-Ist-Leistung 24 Istkosten 24; 30; 41 Istleistung 24 Ist-Soll-Leistung 24 Ist-Wird-Rechnung 20 J Jahreskalender 13 Jahresplanung 36 K Kaizen 25 kalk. Abschreibungen 26; 45 kalk. Sozialleistungskosten 26 kalk. Unternehmerlohn 26 kalk. Wagniskosten 26 kalk. Zinsen 26 Kalkulation 29; 41 Kalkulationsschema 25 Kalkulatorische Kosten 26 Kapazität 42 Kapazitätsbedarfsplanung 37 Kapazitätsnachfrage 5 Kapitalflussrechnung 7; 21 Kennzahlenstruktur 26 Kennzahlensysteme 5; 26 KLEER 28 kontinuierlicher Verbesserungsprozess 25 Kontrolle 27 Koordination 27 Korrekturmassnahmen 5; 27; 41 Kosten 27 International Group of Controlling IGC; 100 wichtige Begriffe der Controllerarbeit Kostenart 28 Kostenartenrechnung 29 Kostenbegriffe 27 Kostendurchsprache 41 Kostenerfassung 18; 29 Kostenführerschaft 44 Kostenmanagement 38 Kostensachverhalte 27 Kostensätze 29; 34 Kostenschlüssel 46 Kostenstellen 29; 46 Kostenträger 29; 46 Kostenträgerzeitrechnung 29 Kostentreiber 30; 38 Kostenumlage 46 Kostenvergleich 48 Kostenwürfel 27 Kostenziele 49 kritischer Erfolgsfaktor 46 Kundenaufträge 30 Kundendeckungsbeitragsrechnung 30 L latest estimate 20 Lebenszyklus 32; 36 Leistungsart 5 Leistungsaustausch 23 Leistungsbeurteilung 32 Leistungspotenzial 3; 45 leistungswirtschaftliches Konzept 47 Leistungsziele 49 Leitbild 32; 47 Liquidität 21; 32 Liquiditätsplan 21 Logistik-Controller 11 Lohnsätze 34 M Management 33 Management by Objectives 49 Managementerfolg 33 Management-Service 10 Manager 33 Marketing-Controller 11 Marktanteil 33 Marktattraktivität 36 Marktbearbeitung 30 Marktpreise 30 Marktwachstum 36 Materialbedarfsplanung 37 Materialgemeinkosten 23 Mehrdimensionale Deckungsbeitragsrechnung 17 Mengengerüst 34 Mittelfristplanung 36 Mittelherkunft 7 Mittelverwendung 7 Moderation 34 N Nachkalkulation 29 Netto-Cash Flow 8 Nettoumlaufvermögen 8; 33 Netzwerktechnik 38 Stand: 07.01.98, Dr. L. Rieder 49/51 Controller - Wörterbuch Nischenstrategie 44 Normstrategien 36 Nutzschwelle 7 Nutzwertanalyse 34 O Operationsplan 4 operative Planung 36 Operatives Controlling 12 operatives Ergebnis 6 Opportunitätskosten 26; 35 P Planbeschäftigung 5; 35 Plankosten 35 Plankostenrechnung 41 Plankostensatz 6; 42 Planleistung 35 Planpreise 35 Planung 35; 38 Planungsstufen 35 Planungssystematik 35 Portfolioanalyse 43 Portfoliokonzept 36 Potenzialanalyse 44 Primäre Kosten 37 Produkt-/Markt-Matrix 43 Produktegruppen 30 Produktgestaltung 32 Produktionsplanungs- und -steuerungssystem 25; 37 produktive Kapazität 35 Produktkosten 22; 27; 37; 38 Produktkostenrechnung 25 Produkt-Markt-Strategie 43 Produktspartenstrukturkosten 16 Produktstrukturkosten 16 Profit Center 14 Prognosen 38 Programmentscheidung 35 Projektcontrolling 38 Projekte 38 Projektkosten 38 proportionale Fertigungskosten 4; 23 proportionale Kosten 22; 38 Prozesskostenrechnung 30; 38 Q Qualität 39 Qualitätsbewusstsein 46 Quality Management 46 Question Marks 36 100 wichtige Begriffe der Controllerarbeit Responsibility Accounting 4; 15 Return on Investment 24; 39; 49 Rezepte 34 Risikoprofil 39 ROI-Schema 26 ROI-Ziel 26 Rückkopplung 20 Rücklagen 22 Rüstzeiten 34; 37 S Schatzmeister 46 Schuldbeweise 3 schwache Signale 21; 45 Schwächen 44 Sekundäre Kosten 37 Selbstkosten 48 Sensitivitätsanalyse 39 Service Center 14 SGF 42 Shareholder Value 9; 39 Soll-Ist-Vergleich 40; 42 Sollkosten 40 Sondereinzelkosten 41 soziales Konzept 47 Spezialisierung 11 Stabilität 21 stakeholder 41; 44 Standardergebnis 33 Standardkostenrechnung 41 Standardpreise 34 Standards of Performance 25; 42; 45 Star 37 Stärken 44 statische Verfahren 24 Strategie 42 Strategietransparenz 11 strategische Bilanz 44 strategische Liquidität 32 strategische Planung 36 Strategische ‹berwachung 45 Strategische Unternehmensanalyse 43 strategischer Engpass 44 Strategisches Controlling 12 strategisches Geschäftsfeld 36; 42 Struktur der Produkte 27 Struktur des Unternehmens 27 Strukturkosten 21; 27; 30; 42; 45; 46 Stückliste 5; 34; 37 Stufenweise Deckungsbeitragsrechnung 15 Substanzerhaltung 3; 45 Systemprüfung 23 Szenario 43 T R Rahmenbedingungen 32 relative Wettbewerbsposition 36 relativer Marktanteil 33; 36 Relaunch 37 Rentabilität 39 Reserven 22 Residualwert 40 International Group of Controlling IGC; Tageswert 3; 45 Target Costing 45 Termineinhaltung 38 Time-based Management 46 Total Quality Management 46 Treasurer 46 Stand: 07.01.98, Dr. L. Rieder 50/51 Controller - Wörterbuch U Umlage 48 Umsatzkostenverfahren 16; 46 Umsatzrentabilität 39 Unternehmensidentität 32 Unternehmenskonzept 24; 47 Unternehmenskultur 49 Unternehmenspolitik 47 Unternehmensziele 49 V variable Kosten 38 Verantwortlichkeitsrechnung 27; 42; 47 Verantwortung 4 Verbrauchsabweichung 41 Verhaltenssteuerung 49 Verkaufserfolgsrechnung 15; 33 Verkaufsstrukturkosten 17 Verrechnungspreise 48 Versorgungsvertrag 23 verursachungsgerechter Zusammenhang 29; 46 Vision 47 volle Herstellkosten 23 Vollkostenrechnung 48 Vor- und Rückkopplung 45 Vorgabeleistung 4 Vorgabemenge 34; 37 International Group of Controlling IGC; 100 wichtige Begriffe der Controllerarbeit Vorgabezeiten 24; 34; 37 vorgehaltene Kapazität 35 vorkalkulierten Kosten 30 Vorkopplung 20 W weak signals 21 Werks-Controller 11 Wertanalyse 48 Wertgerüst 34 Werthaltungen 47 Wertkettenanalyse 43 Wettbewerbsanalyse 43 Wettbewerbspositionen 36 Wettbewerbsvorteile 42 Wiederbeschaffungswert 45 Wirtschaftlichkeitsrechnung 24; 48 Z Zahlungsbereitschaftsbudget 21 Zahlungsfähigkeit 21 Zero Base Budgeting 48 Ziel 48 Ziel - Break - Even 7 Ziel-Cash Flow 17; 22 Zielkostenrechnung 45 Zielsetzung 49 Stand: 07.01.98, Dr. L. Rieder 51/51