Schmerzfreiheit

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Schmerzfreiheit
(Sendung im MDR am 31. März 2011)
Jeder fünfte Deutsche leidet häufig unter Schmerzen. Die meisten Menschen greifen im Notfall
zur Tablette, doch Umfragen zufolge wünschen sich 80 Prozent aller Schmerzpatienten eine
alternative Behandlungsmethode. "Hauptsache gesund" stellt solche neuen Ansätze in der
Schmerzbehandlung vor und klärt darüber auf, welche Therapien bei Schmerzen helfen
können.
Der Glaube, dass Götter und Totengeister im menschlichen Körper wüten und dort die Schmerzen
verursachen, hielt sich durch viele Jahrhunderte hinweg. Auch die alten Ägypter griffen auf
Heilmethoden zurück, welche aus heutiger Sicht seltsam anmuten. So empfahlen sie als Behandlung
für schmerzende Hautstellen einen in Öl gebratenen Frosch, der auf die betreffende Stelle aufgelegt
werden sollte. In Wasser gekocht, so glaubte man, würde eben dieser Frosch auch gegen
Zahnschmerzen helfen.
Schmerzmittel können krank machen.
Krank durch Schmerzmittel
Heute bekämpfen Menschen ihre Schmerzen nicht mehr mit Fröschen, sondern mit modernen
Schmerzmitteln, wie Acetylsalicylsäure, Diclofenac, Ibuprofen, Naproxen, Paracetamol und deren
Kombinationspräparaten. Viele davon sind rezeptfrei und immerhin 900 Millionen Euro geben
Deutsche dafür pro Jahr aus.
Für manche Menschen gehört der tägliche Griff zur Tablette zum Alltag und gerade die Häufigkeit und
Regelmäßigkeit, mit der manche Patienten Schmerzmittel nehmen, beunruhigt zusehends viele Ärzte.
Denn es mehren sich Studien, in denen vielfältige Komplikationen und Wechselwirkungen nachgewiesen werden konnten: Magenbluten durch Acetylsalicylsäure, Leberschädigungen durch
Paracetamol und Herzinfarkte durch Ibuprofen und Diclofenac.
Ursache und Wirkung
Die moderne Schmerztherapie verfolgt deshalb andere Therapieansätze, die sich weniger an
Tabletten, sondern an aktiver Auseinandersetzung mit dem Schmerz orientieren. Denn die Ursache
für den Schmerz muss nicht immer im betreffenden Körperteil liegen.
Ein chinesisches Sprichwort besagt sogar: "Wenn etwas am Kopf schmerzt, schau bei den Füßen
nach." Dahinter verbirgt sich die Erkenntnis, dass der Körper ein komplexes System ist, in dem
sämtliche Organe, Muskeln, Bänder oder Knochen miteinander in Bezug stehen. Grundlage dafür sind
in der Traditionellen Chinesischen Medizin die Meridiane, welche den Körper durchziehen und auf
deren Lage Akupunkturpunkte angenommen werden.
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Die Zahn-Organ-Beziehung
Die Traditionelle Chinesische Medizin beschäftigt sich unter anderem mit den sogenannten
Meridianen, welche den Körper durchziehen und auf deren Lage Akupunkturpunkte angenommen
werden. Diese Vorstellung hat sich die sogenannte ganzheitliche Zahnmedizin zu eigen gemacht und
erklärt bestimmte Erkrankungen des menschlichen Körpers mit den unterschiedlichen
Wechselbeziehungen zwischen einzelnen Zähnen und Organen. So stehen die Schneidezähne in
einer Wechselbeziehung zu den Nieren und der Blase, die Eckzähne zu Leber, Galle und Auge, die
kleinen und großen Backenzähne zum Magen- und Darmtrakt und schließlich die Weisheitszähne zum
Herz. In gleicher Weise gibt es auch Zähne mit einem Bezug zu unseren Gelenken und den einzelnen
Abschnitten der Wirbelsäule. Erkrankungen bestimmter Zähne können also Erkrankungen von
Organen nach sich ziehen oder umgekehrt von diesen beeinflusst werden. So sind gesunde Zähne
auch der Ausdruck für einen gesunden Organismus.
Zahnprobleme können sich auf den gesamten Organismus auswirken.
Dem Schmerz den Zahn ziehen
Auf der Grundlage dieser Zahn-Organ-Beziehung konnte beispielsweise bei Frank Güthlein eine
bevorstehende Knie-Operation verhindert werden. Seit mehreren Jahren schon litt der 60-Jährige
unter heftigen Schmerzen. Nach einer erfolglosen Behandlung mit Physiotherapie, Schmerzmitteln
und Krankengymnastik sah der behandelnde Orthopäde nur noch eine Operation als Ausweg. Mehr
oder weniger zufällig beschließt Frank Güthlein in dieser Zeit seine schon lange
behandlungsbedürftigen Zähne zu sanieren und das Zahnfleisch professionell reinigen zu lassen. In
den tiefen Wurzeltaschen hatte sich schon Eiter angesammelt, der nicht mehr abfließen konnte,
allerdings auch keine Schmerzen verursachte. Das war der Grund, weswegen der 60-Jährige diese
Zahnbehandlung so lange aufgeschoben hatte. Nach erfolgter Sanierung waren Frank Güthleins
Zähne nicht nur entsprechend versorgt, sondern scheinbar grundlos verschwanden auch seine
Knieschmerzen.
Erst als ihm seine Zahnärztin, Ulrike Dost aus Waldenburg, über den Zusammenhang zwischen der
Behandlung seines Eckzahnes und dem Knie erzählte, erinnerte er sich an eine ähnlich mysteriöse
Heilung in der Familie. Vor ungefähr fünfzig Jahren, als er gerade mal zehn Jahre alt war, litt seine
Mutter an unerklärlichen Gelenkbeschwerden. Die wurden allmählich so stark, dass sie am Ende gar
nicht mehr laufen konnte und bewegungslos im Bett lag. Auch hier konnte ein findiger Zahnarzt
diesem Zustand ein Ende bereiten. Seine Diagnose: durch verschiedene Eiterherde im Mund werden
Giftstoffe über die Blutbahnen im Körper verteilt, die wiederum die schmerzlichen Entzündungen der
Gelenke zur Folge haben. Nach erfolgter zahnärztlicher Behandlung, verschwanden bei Frank
Güthleins Mutter die Schmerzen und sie konnte wieder aufstehen und sich bewegen, wie schon lange
zuvor nicht mehr.
Mit "Biofeedback" gegen Migräne
Im Mitteldeutschen Kopfschmerzzentrum in Jena lernen Patienten, die schon seit Jahren an heftigen
Migräneattacken leiden, ihre periodisch wiederkehrenden Schmerzanfälle mit Hilfe von "Biofeedback"
zu beherrschen. Der Begriff setzt sich aus den beiden Wörtern "bios", was aus dem Altgriechischen
stammt und soviel wie "Leben" heißt und "feedback", das im Englischen für "Rückmeldung" steht.
Dabei werden biologische Körpervorgänge durch elektronische Hilfsmittel in Bilder umgewandelt. Der
Patient kann beispielsweise seinen Atem sehen, der auf einem Monitor in ein Kurvendiagramm
umgewandelt wird. Auch der Grad an Muskelanspannung für Schulter oder Nackenbereich lässt sich
so grafisch darstellen.
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Mit "Biofeedback" den Körper verstehen lernen.
Zusammenhänge zwischen Körper und Geist
Bei Migränepatienten wird zusätzlich ein Pulsamplituden-Messgerät an der Schläfenarterie
angebracht. Sie lernen somit bewusst ihre Schläfenarterie zu verengen oder zu weiten. Denn während
einer Migräneattacke weitet sich die Schläfenarterie schlagartig und somit lernt der Patient diese aus
eigener Bewusstseinskraft wieder zu verengen, um so die Heftigkeit eines Anfalls zu mildern oder
diesen gar ganz zu verhindern.
Durch Biofeedback werden Zusammenhänge zwischen Körper und Geist verdeutlicht: Was passiert
mit dem Atem oder dem Herz-Kreislaufsystem, wenn man sich an schöne oder schwierige
Lebenssituationen erinnert. Wird der Atem heftiger, fängt das Herz an zu rasen, die Haut an zu
schwitzen? Durch Biofeedback lernen Patienten ihr Bewusstsein für körpereigene Zustände zu
schärfen, um später durch gezielte Atemtrainings oder Entspannungstechniken ihre Schmerzen in den
Griff zu bekommen.
Schmerzhafte Wörter
Da Schmerzen meist sehr komplexe Ursachen haben, versucht die moderne Schmerztherapie mit
ihren Patienten verschiedene Bereiche des Bewusstseins zu steuern. Ein relativ neuer Aspekt ist
dabei die Worttherapie. In Studien konnten Zusammenhänge gezeigt werden, wonach die Intensität
der Schmerzen mit der Drastik der dafür gewählten Worte in Beziehung steht. Patienten, die ihren
Schmerz als "quälend", "zermürbend" oder "plagend" beschrieben, waren auch häufiger und stärker
von Schmerzattacken betroffen, als Patienten, die weniger drastische Worte verwandten. Schon allein
das Aussprechen solcher Beschreibungen führt dazu, dass die entsprechenden Zentren im Gehirn
aktiviert wurden.
Beim Arzt sollte man über Schmerzen reden, im Alltag eher weniger.
Weniger über Schmerzen reden
Eine Beobachtung, die das zu bestätigen scheint, ist der altbekannte Ausspruch der Schwester beim
Impfen: "Achtung, jetzt piekst es gleich!" Und wenn dann die Nadel tatsächlich ins Fleisch sticht,
empfinden viele den Schmerz als sehr unangenehm. Und beim nächsten Mal reicht allein schon die
Vorstellung von der Nadel im Fleisch, um unser Schmerzgedächtnis zu reaktivieren.
Diese Erkenntnis legt nahe, dass es für Menschen mit chronischen Schmerzen eventuell ratsam ist,
weniger über ihre Schmerzen zu reden, um nicht ständig die Bereiche im Gehirn zu aktivieren, die
reagieren, wenn Schmerz tatsächlich auftritt.
Stichwort: Osteopathie
Der Begriff Osteopathie setzt sich aus den beiden griechischen Worten "osteon" - Knochen und
"pathos" - Leiden zusammen. Die Osteopathie behandelt ausschließlich mit den Händen und gehört
somit auch zum Bereich der Manualtherapie. Sie betrachtet den Körper als System und versucht
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Störherde zu behandeln, indem um die schmerzende Stelle herum Bänder, Wirbel oder Muskeln
wieder beweglich gemacht werden. Damit kommt der Patient aus seiner, durch Schmerzen geprägten,
Schonhaltung und kann sich wieder normal bewegen.
Osteopathie versucht, Verspannungen zu lösen.
Gesetzliche Krankenkassen zahlen nicht
Neben klassischen Muskel-Skelett-Fehlstellungen behandeln manche Osteopathen auch innere
Organe. Dieses Teilgebiet der Osteopathie heißt "viszerale Osteopathie" und hilft vor allem bei
Nierenleiden, Gallenproblemen, chronische Magenprobleme.
Ziel ist es, die gestörten Reflexmechanismen des Organs wieder herzustellen. Das passiert durch
gezielte Grifftechniken. Die Osteopathie hilft vor allem bei chronischen Leiden. Nicht geeignet ist sie
für akute oder beidseitig auftretende Schmerzen. In diesem Fall empfiehlt es sich, den Hausarzt
aufzusuchen.
Die osteopathische Behandlung wird nicht von der gesetzlichen Krankenkasse bezahlt. Allerdings
übernehmen einige Krankenkassen die Kosten, wenn eine Zusatzversicherung für Heilpraktiker
abgeschlossen wurde. Einen geeigneten Osteopathen findet man über den Berufsverband der
Osteopathen. Auf dessen Internetseite gibt es eine Therapeutenliste für Deutschland (siehe Link
rechts).
Meditation als Alternative zu Schmerzmitteln
Wer das Wort Meditation hört, denkt meist an fernöstliche Religionen. Doch auch hierzulande gibt es
immer mehr Menschen, die regelmäßig meditieren. Nicht nur, um zu entspannen, sondern auch, um
ihre Schmerzen zu lindern. Neuere Untersuchungen zeigen: Bei chronischen Schmerzen hilft
Meditation oder auch eine Technik namens: Mindful-based-Stress-Reduction, kurz MBSR. Ins
Deutsche übersetzt spricht man von Achtsamkeitsübungen. Hier geht es - ähnlich wie beim
Biofeedback - weniger um eine Symptomlinderung, sondern um den Umgang mit den Schmerzen.
Dabei lernen die Patienten ihre Umgebung und ihren Körper sehr intensiv wahrzunehmen .
Achtsamkeit über Meditation
Achtsamkeit zu erlernen ist nicht schwierig. Wichtig ist, dass man die Übungen regelmäßig durchführt,
denn genau wie beim Erlernen von autogenem Training oder der progressiven Muskelentspannung
stellt sich der Erfolg umso schneller ein, je besser man erlernt, seine Gedanken und Gefühle bewusst
zu steuern. Achtsamkeitsübungen helfen nachweislich gegen Schmerzen. Das hat eine Studie der
Universität Freiburg gezeigt. Obwohl wesentliche Elemente aus dem Buddhismus stammen, sind die
Übungen nicht religiös ausgelegt.
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Achtsamkeitsübungen
Achtsam atmen: Schließen Sie die Augen und verfolgen Sie den natürlichen Rhythmus des
Atems. Konzentrieren Sie sich dabei auf die Innenseite der Nasenflügel und spüren Sie, wie der
Luftzug, ein- und ausströmt. Sie können Ihre Aufmerksamkeit auch auf die Bauchdecke richten und
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spüren, wie diese sich hebt und senkt. Versuchen Sie, den Atem nicht zu verändern. Lassen Sie es
einfach geschehen, ohne den Atem zu verlängern, zu verkürzen oder zu vertiefen. Wenn Sie
merken, dass ihr Verstand abwandert oder Sie anderweitig abgelenkt werden, kehren Sie ganz
sanft wieder zur Konzentration auf den Atem zurück. Dies ist der entscheidende Teil der Übung.
Ärgern Sie sich nicht über Ihren Verstand oder bewerten Sie die Gedanken, die aufkommen.
Versuchen Sie, sich nicht von den Gedanken verwickeln zu lassen, sondern kehren einfach immer
wieder ganz ruhig auf Ihren Atem zurück. Hiermit stärken Sie Ihre Fähigkeit, sich von Ihren eigenen
Gedanken zu distanzieren. Nach etwa zehn Minuten öffnen Sie langsam die Augen, atmen tief
durch und versuchen Sie diese Erfahrung mit in den Alltag aufzunehmen.
Achtsam Auto fahren: Man kann selbst eine Autofahrt dazu nutzen, eine
Achtsamkeitsmeditation zu machen. Stellen Sie das Autoradio ab oder legen Sie eine CD mit
Entspannungsmusik ein. Atmen Sie tief ein und aus und fahren Sie los. Achten Sie darauf, dass Sie
gerade sitzen und die Schultern locker am Körper herunterhängen. Schauen Sie sich mit vollem
Bewusstsein an, was Sie auf der Strecke sehen, ob Stadt oder Landschaft. Wenn Sie sich dabei
ertappen, an andere Dinge zu denken, wie den Berufsalltag oder was Sie bei Ankunft noch alles tun
müssen, kehren Sie sanft zum Beobachten zurück. Helfen kann auch die Vorstellung, dass Sie die
Stadt oder das Dorf, durch das Sie fahren, zuvor noch nie gesehen haben. Versuchen Sie, eine
solche Autofahrt einmal in der Woche zu machen. Radio und Telefon sind dabei tabu.
Achtsam essen: Diese Übung gehört auch in der Schmerzklinik in Bad Berka zum
Therapieplan und heißt dort: Genusstraining. Nehmen Sie eine Rosine in die Hand. Betrachten Sie
diese genau. Wie sieht sie aus? Welche Form hat sie? Wie fühlt sie sich an? Wie riecht sie? Gleiten
Sie mit ihren Fingern darüber. Jetzt stecken Sie die Rosine in den Mund. Beißen Sie noch nicht zu,
sondern erfahren Sie die Rosine mit Ihrer Zunge. Wie fühlt sie sich an? Gibt es jetzt schon einen
Geschmack im Mund? Probieren Sie die Rosine an unterschiedlichen Stellen Ihres Mundes zu
schmecken. Beginnen Sie jetzt zu kauen. Kauen Sie langsam, ganz langsam, 20 bis 30 Mal.
Spüren Sie was passiert, welche Geschmacksveränderungen eintreten. Spüren Sie jeden kleinen
Krümel. Wenn ihre Gedanken abschweifen, kehren Sie einfach zur Rosine in ihrem Mund zurück.
Diese Übung können Sie auch mit jedem anderen Lebensmittel machen.
Können Schmerzmittel abhängig machen?
Morphin oder andere Opiate stehen wegen ihrer euphorisierenden Wirkung im Ruf, abhängig zu
machen. Da diese Schmerzmittel aber heutzutage nicht mehr gespritzt, sondern in Form von Tabletten
oder Kapseln verabreicht werden, kann der Wirkstoff ganz langsam und kontinuierlich im Körper frei
gesetzt werden. Die euphorisierende Wirkung tritt somit kaum noch ein.
Der regelmäßige Griff zur Schmerztablette kann zur Abhängigkeit führen.
Bei bleibenden Schmerzen Arzt aufsuchen
Gleichwohl gibt es viele Menschen, welche von Schmerzmitteln psychisch und körperlich abhängig
sind. Das kann besonders beim regelmäßigen Gebrauch von Mitteln mit den Wirkstoffen Ibuprofen,
Paracetamol, Ergotamin und Acetylsalicylsäure passieren. Vor allem Kombinationspräparate, etwa mit
Koffein und Kodein können ein gewisses Suchtpotenzial entfalten, weil sie die Durchblutung
verbessern und damit die Wirkung der Schmerzsubstanz verstärken. Dadurch kann es möglicherweise
zu Kopfschmerzen kommen, die dann wiederum mit Kopfschmerztabletten bekämpft werden.
Bei einer kurzfristigen Einnahme - nicht mehr als 10 Tage im Monat und dabei die geringste Dosierung
- besteht keine Gefahr der Abhängigkeit. Bei bleibenden oder immer wiederkehrenden Schmerzen
sollte man unbedingt einen Arzt aufsuchen.
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Stichwort: Schmerztagebeuch
Kehren die Schmerzen immer wieder, ist es für ihren Hausarzt unter Umständen hilfreich, Ihr
Schmerztagebuch zu lesen. Darin notieren Sie möglichst genau, wann, wo und wie die Schmerzen
aufgetreten sind. Beschreiben Sie auch die Art der Schmerzen(hämmernd, dumpf, stechend), Länge
und Schwere (leicht, mittel, stark) des Schmerzintervalls. In einigen Fällen kann es auch hilfreich sein,
zu notieren, was man gegessen hat, wann man zu Bett gegangen ist oder wann man aufgestanden
ist. Fragen Sie im Zweifel ihren Arzt, was Sie genau im Schmerztagebuch notieren sollen. Anhand
Ihrer Aufzeichnungen kann der Arzt eventuelle Rückschlüsse auf Ihr Krankheitsbild ziehen .
Mit Spiegeln gegen Schmerzen
Spiegeltherapie steuert Zentren im Gehirn an.
Auch die Spiegeltherapie hat ihre Ursprünge in Erkenntnissen der Neurologie und Hirnforschung.
Besonders Menschen mit Phantomschmerzen und Schlaganfallpatienten scheinen von ihr zu
profitieren. Dabei wird ein Spiegel so vor dem Patienten platziert, dass die gesunde Extremität - also
Arm, Hand oder Bein) gespiegelt wird und die kranke dahinter verborgen bleibt. Schaut der Patient in
den Spiegel sieht es so aus, als sähe er zwei gesunde Körperhälften. Diese optische Illusion hilft
Schlaganfallpatienten ihre gelähmten Gliedmaßen wieder zu bewegen.
Gehirnzentren werden durch Beobachtungen aktiviert
Bei Patienten mit Phantomschmerz führt die Einbildung dazu, dass die Schmerzen verschwinden. Je
mehr der Patient bereit ist, sich auf diese Illusion einzulassen, desto erfolgreicher ist die Methode. Das
Verständnis für die genauen Vorgänge hierbei wurde durch die moderne Hirnforschung aufgedeckt:
Viele Zentren im Gehirn, die für Bewegung zuständig sind, werden alleine durch die Beobachtung der
Ausführung einer Bewegung aktiviert. Eine Liste von Therapeuten finden Sie im Internet (siehe Link
rechts).
Schmerzen und Mißempfindungen in den Beinen
(Sendung im MDR am 3. März 2011)
Bohrende Schmerzen, ständiges Kribbeln oder Lähmungserscheinungen sind typische
Symptome für ein und dieselbe Erkrankung: Polyneuropathie. Die Nervenstörung tritt
vorrangig an Füßen und Beinen, aber auch in den Armen und Händen auf. Betroffene haben oft
einen langen Leidensweg hinter sich.
Schon seit Jahren hat Gerd F. kalte Füße. Doch er denkt sich nichts weiter dabei: "Na gut, da hat man
im Sommer halt ein paar Socken angezogen.", meint der 62-Jährige. Bei einem
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Krankenhausaufenthalt wegen einer Nierenerkrankung wird sein Blut untersucht. Dabei entdecken die
Ärzte, dass er einen schweren, bisher unerkannten Diabetes hat.
Der Neurologe Dr. Rolf Malessa
Unerwartete Diagnose
Die Diagnose kommt für Gerd F. völlig überraschend. Auch das Fußleiden wird schlimmer. Plötzliche,
heftige Schmerzen plagen ihn, besonders nachts: "Sobald ich Beine hochnehme, geht das Kribbeln
los. Das ist so schlimm geworden, dass man denkt, es wird einem ein Messer in die Beine
gestochen." Der Facharzt spricht von Polyneuropathie, einer Störung der Nervenleitfähigkeit. Gerd
Fischer muss bereits seit Jahren unbemerkt mit dieser Krankheit gelebt haben. Das erklärt auch die
kalten Füße:
"Das Tückische an einer Polyneuropathie ist, dass sie sich langsam einschleicht. Betroffene nehmen
die ersten Anzeichen meist nicht wahr oder nicht ernst.", weiß Dr. Rolf Malessa, Neurologe am
Klinikum Weimar aus jahrelanger Erfahrung. Besonders Diabetiker entwickeln häufig solche
Nervenstörungen. Etwa jeder zweite ist davon betroffen ist.
Auch Alkohol gehört zu den Ursachen für Polyneuropathie.
Viele Ursachen
Die Stoffwechselstörung ist aber nicht der einzige Auslöser für eine Polyneuropathie. "Es gibt etwa
200 verschiedene Ursachen", so Dr. Malessa. "60 Prozent sind diabetes- oder alkoholbedingt, 20
Prozent haben ihre Ursache in seltenen Erkrankungen wie Virusinfektionen, Borreliose oder auch
Medikamenten. Bei etwa 20 Prozent können wir Ärzte keine Diagnose stellen."
Problematisch ist auch, dass einige Ausprägungen der Polyneuropathie wenig bekannt sind." Nach
Malessas Eindruck würden etwa entzündliche Formen der Polyneuropathie häufiger übersehen,
insbesondere dann, wenn Patienten eine andere offensichtliche Ursache für eine Polyneuropathie
haben, wie zum Beispiel eine Zuckererkrankung. "Das Fatale ist, dass gerade Patienten mit einer
diabetischen Polyneuropathie, eine deutlich höhere Wahrscheinlichkeit haben, eine zusätzliche
entzündliche Form zu entwickeln, erklärt Dr. Rolf Malessa." Wichtig sei daher eine frühzeitige und
genaue Diagnose.
Der Selbsttest mit einem Zahnstocher
Ein kurzer Stich mit einem Zahnstocher in den Unterschenkel: Der gesunde Mensch dürfte das nur als
kurzen Pieks, der schnell vorbei geht, spüren. Bei Patienten mit Nervenstörungen jedoch kann es
minutenlang weh tun. Wenn der Schmerz erst längere Zeit nach Ende des Reizes abklingt, sprechen
Mediziner vom Nachhalleffekt. Sollte sich der Nadelstich sogar noch schmerzhaft ausbreiten, so nennt
man das Ausbreitungsphänomen. Beide Fälle deuten auf eine Nervenstörung hin. Das sollte
unbedingt ein Arzt abklären.
Achtung: Es reicht, den Test mit sehr leichtem Druck durchzuführen. Besonders bei Patienten mit
Sensibilitätsstörungen könnte es sonst zu ernsthaften Verletzungen kommen.
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Am Anfang steht eine präzise Diagnose
Am Anfang der Diagnosestellung wird Grundlegendes wie der Blutzuckerwert geklärt.
Eine präzise Diagnose ist Vorraussetzung für eine erfolgreiche Therapie. Um eine Diagnose zu
stellen, wird der Arzt zunächst bestimmte Reflexe, das Vibrationsempfinden und die Sensibilität des
Patienten prüfen. Laboruntersuchungen geben Aufschluss über die Blutzuckerwerte, einen möglichen
Mangel an Vitamin B12, unerkannte Entzündungen oder das Vorhandensein von Antikörpern gegen
bestimmte Krankheitserreger wie etwa Borrelien. Eine alkoholbedingte Polyneuropathie zeigt sich
unter anderem an veränderten Leberwerten. Je nach Beschwerdebild kommen spezielle
Diagnoseverfahren zur Anwendung.
Die elektrophysiologische Diagnostik
Hierbei wird mit Hilfe der sogenannten Elektroneurografie (ENG) die Nervenleitgeschwindigkeit
gemessen. Dabei werden mit kleinen Stromimpulsen die Nerven gereizt. Die ENG macht sichtbar, wie
die Nerven den Stromimpuls verarbeiten und die Muskeln darauf antworten. Liegt eine
Polyneuropathie vor, ist die Nervenleitgeschwindigkeit herabgesetzt. Diese diagnostische Methode ist
für die Patienten etwas unangenehm, denn sie fühlt sich an, als würden sie einen Weidezaun
anfassen. Zudem zeigt die Nervenleitmessung unter Umständen völlig normale Werte, obwohl eine
Nervenschädigung vorliegt.
Die Thermoanalyse
Mit diesem Verfahren lassen sich Schäden in den kleinsten Nervenfasern nachweisen, auch wenn die
übliche Messung der Nervenleitgeschwindigkeit normal ist. Dabei erzeugt ein Sensor am Fuß Wärmeund Kältereize. Per Knopfdruck zeigen die Patienten dann an, wann sie diese Reize verspüren.
Werden die Kälte- und Wärmereize zeitlich verzögert wahrgenommen, liegt eine Nervenstörung vor.
Die Etagenableitung
Hierbei wird ebenfalls mit Hilfe von Reizstrom die Reizleitung der Nerven von der Hand über das
Rückenmark bis ins Gehirn erfasst. Die Reaktion zeigt, wo genau im Körper eine Nervenschädigung
vorliegt.
Die Nervenbiopsie
In Einzelfällen ist die Entnahme von Gewebe diagnostisch entscheidend. Sie wird nicht so häufig
angewandt, da es in dem Bereich, in dem die Gewebeprobe entnommen wird, im Nachhinein zu
vermehrten Schmerzen kommen kann.
Zwei Fallbeispiele
Der Fall Jochen Picht oder wie man Nerven regeneriert
Jochen Picht hat die Fähigkeit, seine Füße zu spüren, weitgehend verloren: "Mein Hauptproblem ist,
dass ich keine Lageinformation mehr habe, ich nicht weiß, wie ich stehe und habe ständig das Gefühl
umzufallen." Die Methode, mit der er gegen seine Taubheitsgefühle in den Beinen angeht, hat einen
komplizierten Namen: Propriozeptive Neuromuskuläre Fazilitation, kurz: PNF.
Speziell geschulte Physiotherapeuten versuchen, anhand von Dehnungs- und Kraftübungen gestörte
Bewegungsabläufe zu normalisieren. Das Training beschränkt sich nicht auf die Behandlung der
betroffenen Körperregionen, sondern bezieht den ganzen Körper ein. Bei Jochen Picht geht es ums
Laufen, das er üben muss. Die Therapeutin übt sanften Druck gegen die Bewegungen des Patienten
aus. Auf diese Weise werden Muskeln und Nerven aktiviert. Die Methode hilft, die körperlichen
Einschränkungen des Patienten wettzumachen, indem der Bewegungsapparat seine noch
vorhandenen Reserven wieder zu nutzen lernt. So werden Koordination, Gleichgewicht und Kraft
geschult.
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Jochen Picht profitiert davon in seinem Alltag: "Für mich liegt der Vorteil vor allem darin, dass ich
gelernt habe, was ich selber machen kann. Vorher war ich der Meinung, dass nichts mehr trainierbar
ist und auch die Nerven nicht mehr regenerierbar sind." Die Übungen, aber auch spezielle Stützen für
seine Knöchel helfen ihm, den Alltag zu meistern. Jochen Picht leitet die Selbsthilfegruppe
Polyneuropathie in Halle und teilt seine Erfahrungen gern mit anderen Patienten (Kontakt in rechter
Box)
Der Fall Rainer Otto
Vor vier Jahren fing es mit leichten Fußbeschwerden an. Diese wurden immer stärker, bis Rainer O.
irgendwann nicht mehr richtig schlafen konnte. Lange Autofahrten waren nur mit ständigen Pausen zu
ertragen, sein normales Arbeitspensum war kaum zu schaffen. Mehrere Untersuchungen brachten
schließlich die Diagnose: diabetische Polyneuropathie. Die Vermutung lag nahe, denn der Zwickauer
ist Diabetiker. Die ersten Schmerzmittel halfen jedoch nicht "Die nächsten Schmerzmittel haben mich
mehr oder weniger betäubt", erinnert sich der 56-Jährige.
Mit der Aussage der Ärzte: "Damit müssen sie leben, da kann man nichts machen.", wollte er sich
nicht abfinden. Im Klinikum Weimar wurden schließlich mehrere Spezialuntersuchungen gemacht und eine neue Diagnose gestellt. Rainer O. hatte nämlich eine entzündliche Polyneuropathie, keine
diabetische. Daraufhin bekam er alle vier Wochen Infusionen mit Immunglobulinen. Nach knapp zwei
Jahren Therapie hat er nur noch wenige Beschwerden. "Früher lagen meine Schmerzen auf einer
Schmerzskala von eins bis zehn etwa bei acht. Heute habe ich tagsüber so gut wie keine Schmerzen
mehr." Die nächtlichen Beschwerden bekommt er mit Medikamenten und Schmerzpflastern in den
Griff.
Den Schmerz ausschalten
Die Therapie einer Polyneuropathie richtet sich nach der jeweiligen Ursache der Erkrankung. Eine
alkoholisch bedingte Nervenstörung fordert den Verzicht auf Alkohol. Liegt die Ursache bei einer
bakteriellen Infektion wie der Borreliose, wird mit Antibiotika behandelt. Diabetiker müssen ihren
Blutzucker optimal einstellen. Je nach Typ des Nervenschmerzes bringen Medikamente SchmerzLinderung: "Vielfach wird noch mit normalen Schmerzmitteln behandelt.", so der Neurologe Dr. Rolf
Malessa. "Bei bestimmten Beschwerdebildern bringen aber Antiepileptika oder Antidepressiva
bessere Erfolge."
Viele Patienten wünschen sich, den Schmerz einfach ausschalten zu können.
Neues Schmerzpflaster
Hilfe versprechen auch örtliche Betäubungsmittel. Am Schmerzzentrum der Klinik Bergmannstrost
Halle haben Ärzte mit einem neuen Schmerzpflaster gute Erfahrungen gemacht. Es enthält acht
Prozent synthetisches Capsaicin, ein Wirkstoff, der auch in Chilischoten vorkommt. "Damit werden die
Nervenfasern für eine gewisse Zeit defunktionalisiert, das heißt, sie werden außer Betrieb gesetzt.",
erläutert Dr. Holger Baust, der Leiter des Schmerz-Zentrums. Zu Beginn der Behandlung zeichnet der
Patient die Stelle des stärksten Schmerzes auf. Das Pflaster ist so scharf, dass es nur von
medizinischem Personal mit Augen- und Atemschutz angelegt werden kann und vorher ein
Betäubungsgel aufgetragen werden muss. Das Pflaster verbleibt 30 bis 60 Minuten auf der Haut.
Nach etwa einem Tag tritt eine Schmerzlinderung ein, die bis zu drei Monate anhält.
Diese Methode hat unter anderem Gerolf D. geholfen. Der Patient musste wegen schwerer
Nervenschmerzen im linken Bein jahrelang starke Schmerzmittel nehmen. Jetzt hat sich die Situation
für ihn deutlich verbessert: "Ich bin jetzt soweit, dass ich keine Opiate und Morphine mehr zu mir
nehme, nur leichte Schmerzmittel. Die Lebensqualität ist wirklich sehr stark gestiegen. Man kriegt
mehr von der Familie mit, man kann wieder wegfahren. Und kann auch im Haus noch was tun. Also
ich bin richtig zufrieden damit."
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Physikalische Maßnahmen
Neben den medikamentösen Therapien spielen auch physikalische Maßnahmen eine wichtige Rolle.
Sie helfen Mobilität, Kraft, Gelenkbeweglichkeit zu erhalten und Schmerzen zu lindern. Allerdings hilft
nicht jede Behandlung allen Patienten gleichermaßen. Jeder muss für sich heraus finden, welche
Therapie ihm am besten bekommt. Bewährt hat sich zum Beispiel auch die sogenannte TENSMethode. Das Wort steht für Transkutane Elektrische Nerven-Stimulation, eine elektromedizinische
Reizstromtherapie, bei der mittels elektrischer Impulse die Nerven über die Haut stimuliert werden. Die
Impulse regen dabei die körpereigenen Schmerzverarbeitungssysteme an.
Tipps von Dr. Anke Görgner
Dr. Anke Görgner
Zarte Streichmassage
Wie weit spüre ich noch Berührungen? Besonders Patienten mit Missempfindungen in den Beinen
sollten ihre Haut regelmäßig und sorgfältig kontrollieren. Wenn das Temperatur- oder das
Berührungsempfinden eingeschränkt ist, können schon kleine Verletzungen zu Entzündungen und
schwer heilbaren Wunden führen. Eine Streichmassage pflegt daher die Haut, hält sie geschmeidig
und dient der Körperwahrnehmung. Zudem sorgt sie für eine bessere Durchblutung und Versorgung
der Nerven sowie Entspannung.
Für die Massage erwärmt man 100 Milliliter Sesamöl in einem Wasserbad oder auf der Heizung auf
etwa 40 Grad. Dann werden etwa zehn Tropfen ätherisches Öl dazugegeben. Ich empfehle Vanille,
Zimt oder Mandarine. Diese Düfte haben ebenfalls eine entspannende Wirkung. Mit diesem
Massageöl ganz zart über die Haut streichen, angefangen von den Zehen bis zum Oberschenkel.
Keinen Druck bei der Massage ausüben!
Tipps von Physiotherapeutin Gitte Baumeier
Alles, was die Durchblutung fördert, hilft.
Zweizellenbad
Für Patienten mit Polyneuropathie sind Anwendungen gut, die die Durchblutung fördern. Eine
Möglichkeit ist das Zweizellenbad. Es verbindet die Vorteile von Bädertherapie und
Gleichstromanwendung. Beim Zweizellenbad taucht der Patient seine Füße in zwei kleine Wannen.
Jede Wanne ist mit warmem Wasser gefüllt und mit Elektroden bestückt, durch die konstanter
Gleichstrom fließt. Das warme Wasser verteilt dabei den punktuellen Reiz des Stromes auf den
ganzen Fuß. Sobald die Intensität erhöht wird, spürt der Patient ein Kribbeln in den Füßen. Das
Zweizellenbad wirkt schmerzlindernd und durchblutungsfördernd, da sich die Gefäße weit stellen und
die Spannung der Muskulatur um die Blutgefäße verringt wird.
Die Therapie ist verschreibungspflichtig und nicht für jeden geeignet. So darf die Behandlung unter
anderem bei Patienten mit offenen Wunden, Tumoren oder Herzschrittmachern nicht durchgeführt
werden.
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Zehengymnastik
Eine einfache, aber trotzdem wirksame Übung ist das Spreizen und Einkrallen der Zehen. Viele
Patienten können das nicht richtig. Die Anspannung der Muskeln ist dennoch wichtig, damit sich die
Füße bis in die letzten Glieder bewegen und durchblutet werden. Einen ähnlichen Effekt erreicht, wer
eine Zeitung mit den Füßen zerknüllt oder die Zehenübungen mit einem Igelball durchführt.
Stärkung der Beinmuskulatur
Zunächst in den Stand in halber Kniebeuge gehen, dann die Fersen anheben, senken und wieder
zurück in den Stand. Je nach Mobilität des Patienten geht diese Übung mit und ohne Festhalten oder
auch auf einem Bein.
Der Fall Jochen Picht oder wie man Nerven regeneriert
Jochen Picht hat die Fähigkeit, seine Füße zu spüren, weitgehend verloren: "Mein Hauptproblem ist,
dass ich keine Lageinformation mehr habe, ich nicht weiß, wie ich stehe und habe ständig das Gefühl
umzufallen." Die Methode, mit der er gegen seine Taubheitsgefühle in den Beinen angeht, hat einen
komplizierten Namen: Propriozeptive Neuromuskuläre Fazilitation, kurz: PNF.
Speziell geschulte Physiotherapeuten versuchen, anhand von Dehnungs- und Kraftübungen gestörte
Bewegungsabläufe zu normalisieren. Das Training beschränkt sich nicht auf die Behandlung der
betroffenen Körperregionen, sondern bezieht den ganzen Körper ein. Bei Jochen Picht geht es ums
Laufen, das er üben muss. Die Therapeutin übt sanften Druck gegen die Bewegungen des Patienten
aus. Auf diese Weise werden Muskeln und Nerven aktiviert. Die Methode hilft, die körperlichen
Einschränkungen des Patienten wettzumachen, indem der Bewegungsapparat seine noch
vorhandenen Reserven wieder zu nutzen lernt. So werden Koordination, Gleichgewicht und Kraft
geschult.
Jochen Picht profitiert davon in seinem Alltag: "Für mich liegt der Vorteil vor allem darin, dass ich
gelernt habe, was ich selber machen kann. Vorher war ich der Meinung, dass nichts mehr trainierbar
ist und auch die Nerven nicht mehr regenerierbar sind." Die Übungen, aber auch spezielle Stützen für
seine Knöchel helfen ihm, den Alltag zu meistern. Jochen Picht leitet die Selbsthilfegruppe
Polyneuropathie in Halle und teilt seine Erfahrungen gern mit anderen Patienten.
Schmerzende Hände und Füße
(Sendung im MDR am 25.11.2010)
Hose-Zu-Knöpfen, Haare kämmen, Brote schmieren, Laufen, Gehen – das sind alltägliche
Dinge, über die wir nicht nachdenken müssen. Hände und Füße funktionieren einfach so wie es
die Natur vorgesehen hat. Wenn Hände und Füße schmerzen, geht diese Selbstverständlichkeit
verloren. Der Alltag wird schwer.
Die Hand besteht aus 27 Knochen und wird von 33 Muskeln gesteuert. Sie ist flexibel genug, um
Klavier zu spielen und kann die Kraft aufbringen, einen Vorschlaghammer zu schwingen. Doch diese
komplexe Konstruktion ist anfällig. Besonders die Gelenke sind ein Schwachpunkt, der für Abnutzung
und Entzündungen anfällig ist.
Die Füße sind der am meisten beanspruchte Teil des Körpers. Bei jedem Schritt muss der Hinterfuß
eine Krafteinwirkung aushalten, die dem viereinhalbfachen des Körpergewichts entspricht. Auf den
Tag hochgerechnet kann dabei die Last mehrerer voller Güterzüge zusammenkommen. Die
Wölbungen der gesunden Fußform halten dem vor allem mit schlechtem Schuhwerk nur begrenzt
stand, und auch die Fußgelenke sind wie die sprichwörtliche Achillesferse ein Schwachpunkt.
Rheuma, Arthrose oder Gicht
Rheuma ist keine Krankheit, sondern ein Sammelbegriff für ganz unterschiedliche Leiden.
Volkstümlich versteht man darunter besonders Schmerzen von Knochen und Gelenken. Sie sind
anders als oft vermutet kein Altersleiden, sondern können auch junge Menschen treffen.
Rheumatoide Arthritis
Rheumatoide Arthritis ist eine Autoimmunerkrankung. Die Immunabwehr Betroffener richtet sich
irrtümlich gegen ihren eigenen Körper. Meist sind vor allem die körperfernen Gelenke, also Finger und
Zehen betroffen. Sie werden zerstört, wenn nicht rechtzeitig behandelt wird. Dies geschieht durch
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Medikamente, die lebenslang genommen werden müssen. Die Medikamente dämpfen das
Immunsystem und hemmen so Entzündungen. Ergänzend helfen Gymnastik und Physiotherapie
Rheumatoide Arthritis kann Fingergelenke zerstören. Bei deformierten Händen hilft nur noch eine OP.
Bei Verformungen der Gelenke können Operationen notwendig werden. Ein typisches frühes Zeichen
für Arthritis sind Morgensteifigkeit und Durchblutungsstörungen einzelner Finger. Die Abklärung erfolgt
durch bildgebende Verfahren und Laborwerte.
Arthrose
Arthrose ähnelt der Arthritis, entsteht jedoch durch Abnutzung der Gelenke. Ursachen dafür können
Fehlbelastungen, angeborene oder erworbene Fehlstellungen oder ein normaler altersbedingter
Verschleiß sein. Übergewicht belastet die Gelenke und ist darum ein fördernder Faktor für die
Entstehung des Problems.
Bei der Arthrose werden Gelenke durch Verschleiß zerstört.
Typisch für Arthrose sind Anlaufschmerzen und Probleme bei Belastung, während nachts im
Gegensatz zur Arthritis keine Probleme bestehen. Auch Arthrose ist nicht heilbar, doch lassen sich mit
entzündungs- und schmerzhemmenden Medikamenten die Beschwerden kontrollieren. Diese hängen
auch ab von den Kräften, die auf das kranke Gelenk einwirken. Gut trainierte Muskeln können die
Gelenke entlasten, was zwar den Verschleiß nicht rückgängig macht, aber spürbare Erleichterung
schaffen kann. Schwere Arthrose macht Operationen erforderlich.
Gicht
Gicht macht sich meistens am Großzehengelenk bemerkbar, indem dieses anschwillt und auf
Bewegung und Berührung äußerst schmerzhaft reagiert. Diese anfallsartig auftretenden Symptome
können von Fieber begleitet sein. Hintergrund ist eine Stoffwechselstörung, die zu einem erhöhten
Harnsäurespiegel führt. Der kristallisiert in den Gelenken aus, worauf Entzündungen entstehen.
Gicht macht sich meistens am Großzehengelenk bemerkbar.
Diese akuten Gichtanfälle werden mit cortisonfreien Entzündungshemmern behandelt. Die
Stoffwechselstörung selbst ist zwar nicht heilbar, kann aber durch spezielle Diät und Medikamente gut
unter Kontrolle gehalten werden.
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Fehlstellungen und Mißbildungen an Händen und Füßen
Beim Spreizfuß hat sich das Quergewölbe des Fußes gesenkt.
Spreiz- und Senkfuß
Die häufigste Fußfehlstellung ist der Spreizfuß. Anlagebedingt, durch schlechtes Schuhwerk oder
Übergewicht, senkt sich das Quergewölbe des Fußes, der dadurch breiter wird. Das kann zu
Schmerzen führen und außerdem Verformungen der Zehen nach sich ziehen. Behandlung: Nur nötig,
wenn Beschwerden vorliegen. Dann Einlagen, Fußgymnastik. In schweren Fällen Operation. Dasselbe
gilt für Senkfüße, bei denen das Längsgewölbe von der Ferse zum Ballen eingesunken ist.
Überbein
Überbeine werden im Volksmund bis zu kirschgroße Beulen genannt, die sich meist an den Gelenken
von Händen und Fingern, seltener auch Füßen und Knien bilden. Der Arzt spricht von Ganglien,
Einzahl Ganglion. Es handelt sich dabei um Zysten, also eine Art Blasen, die durch die übermäßige
Produktion von Gelenkflüssigkeit entstehen. Die Beschwerden sind meist mäßig, Gefahr besteht
keine, weshalb Ganglien auch als gutartige Tumore bezeichnet werden. Von Krebserkrankungen sind
sie einfach zu unterscheiden, indem man sie durchleuchtet. Solange Ganglien keine Probleme
bereiten, müssen sie nicht behandelt werden und verschwinden oft von selbst. Ist das nicht der Fall,
kann der Inhalt abgesaugt werden. Bringt das keinen dauerhaften Erfolg, bleibt die Möglichkeit einer
kleinen Operation.
Ballenzehe
Die Ballenzehe (Hallux valgus) ist die häufigste Zehenfehlstellung. Sie entsteht durch Druck auf den
Vorderfuß, insbesondere durch hohe Damenschuhe. Die große Zehe weicht nach innen aus, das
Gelenk wird nach außen gedrückt. Folge sind Schmerzen und längerfristig Arthrose. Vorbeugung:
Weite, flache und ausreichend große Schuhe tragen, Schuhe öfter wechseln, barfuß laufen,
Fußgymnastik. Behandlung: In leichten Fällen Polster und Schienen, in schwereren nur Operation.
Karpaltunnelsyndrom
Taubheitsgefühle in der Hand, nächtliche Schmerzen, verminderte Griffkraft – so macht sich ein
Karpaltunnelsyndrom bemerkbar. Hintergrund dieses sehr häufigen Problems ist eine Einengung des
Handnervs am Übergang zwischen Unterarm und Hand. Mögliche Gegenmaßnahmen: Schonung der
Hand, nächtliches Tragen einer Schiene, entzündungshemmende Medikamente. Falls nötig
Operation, die dem Nerv den nötigen Platz schafft.
Schnappfinger
Ein schnellender Finger oder Schnappfinger (Tensovaginitis stenosans) ist die Folge einer Verdickung
einer Sehne in der Hand. Sie läuft nicht mehr richtig in der Sehnenscheide, wodurch der Finger nur
ruckhaft bewegt werden kann. Die Beweglichkeit verschlechtert sich zunehmend. In leichten Fällen
können entzündungshemmende Medikamente und Fingergymnastik Besserung bringen. Eine
dauerhafte Lösung ist eine Operation, die die Verengung der Sehnenscheide beseitigt.
Dauerhaft hilflos nach Knochenbruch
Heidrun F. arbeitet bei einer Stiftung. Eigentlich eine leichte Bürotätigkeit. Doch alles, was festes
Zupacken erfordert, macht ihr Probleme. Frau F. leidet am komplexen regionalen Schmerz-Syndrom
(CRPS), früher Morbus Sudeck genannt. Die Hände schmerzen, das Greifen fällt schwer. Die
Krankheit begann, nachdem sich die Dresdnerin die rechte Hand gebrochen hatte.
Meist bereitet eine Fraktur nur einige Zeit Probleme. Bei manchen Betroffenen jedoch ist ein
gebrochener Knochen oder eine Operation an ihm der Beginn einer Erkrankung, die zu dauernden
Schmerzen und stark eingeschränkter Beweglichkeit führt.
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Ein harmloser Knochenbruch kann in seltenen Fällen ein komplexes regionales Schmerz-Syndrom
(CRPS) auslösen.
Heidrun F. erkrankte an CRPS, nachdem sie sich die rechte Hand gebrochen hatte. Schon bald,
nachdem der Bruch versorgt worden war, begann sie zu spüren, dass etwas nicht stimmt: "Schon in
der Gipsbehandlung, habe ich bemerkt, dass die Finger sich nicht bewegen ließen, sehr dick waren
und glasig aussahen. Nachdem der Gips abgenommen war, wurde die Beweglichkeit nicht besser. Es
folgte die Diagnose: Sudeck."
Es kam noch schlimmer. Nach einiger Zeit brach sich Heidrun F. auch die linke Hand. Ein dummer
Zufall mit schlimmen Folgen. Als der Bruch geheilt war, blieben auch hier die Schmerzen und die
Unbeweglichkeit, berichtet Heidrun F.: "Ich konnte nicht einmal Brot schneiden. Man beißt dann halt
vom ganzen Brot ab, kriegt aber die Wurtsverpackung nicht auf. Ich war völlig hilflos."
CRPS ist eine seltene Krankheit. Man schätzt, dass auf 100.000 Menschen fünf bis 25 Erkrankungen
kommen. Wann und warum das Schmerzsyndrom entsteht, ist unklar. Offenbar verändern sich bei der
Krankheit bestimmte Nervenstrukturen am betroffenen Gliedmaß, im Rückenmark und im Gehirn. Es
kommt zu Entzündungen und Durchblutungsstörungen, vor allem an Händen und Füßen. Behandelt
wird mit Medikamenten, Physiotherapie und Ergotherapie. Das ist extrem langwierig, Erfolge gibt es
nur in kleinen Schritten. Aber es gibt sie, sagt der Dresdner Schmerztherapeut Prof. Dr. Rainer
Sabatowski: "Auch wenn vielleicht der Faustschluss nicht mehr ganz so kräftig ist, wie er vorher war –
in aller Regel lässt sich eine Funktion erreichen, die die Hand wieder gebrauchsfähig macht". Auch bei
Heidrun F. zeichnet sich Besserung ab. Sie hat zwar noch oft Schmerzen, kann nun aber schon
wieder kleine Gegenstände greifen. Nach und nach werden die Finger beweglicher. Im Frühjahr
möchte sie wieder voll in den Beruf einsteigen.
Phantomschmerzen auf der Spur
Der Verlust eines Körperteils bedeutet Behinderung und Schmerzen. Eine neue Hightech-Prothese,
die Schmerzforscher der Universität Jena entwickeln, soll nun Patienten Erleichterung bringen, denen
eine Hand fehlt.
Behinderungen können heute durch Prothesen in erstaunlichem Maß ausgeglichen werden. Ein
ungelöstes Problem jedoch sind dauerhafte Schmerzen. Sie halten oft jahrelang an, selbst wenn die
Wunde längst verheilt ist. Phantomschmerz nennt man das Paradox, das eine Hand oder ein Bein
schmerzen, obwohl und weil sie gar nicht mehr vorhanden sind. Bereiche im Gehirn, die für die
Nervenmeldungen aus dem Bereich zuständig waren, sind nach deren Verlust quasi arbeitslos. Sie
suchen sich eine neue Aufgabe. Reize im verbliebenen Stumpf, aber auch im Gesicht werden darum
intensiver empfunden. So entstehen Schmerzen aus dem Nichts.
Die Jenaer Prothese enthält Drucksensoren, deren Impulse über eine Manschette auf den Oberarm
übertragen werden. So spürt der Patient eine Rückmeldung von seiner Ersatzhand. Die diente
zunächst nur dazu, die Griffstärke zu regulieren. Die Kunsthand sollte sowohl einen Hammer als auch
ein rohes Ei halten können. Deshalb geben die Sensoren eine Rückmeldung, die signalisiert, wie
kräftig gerade zugegriffen wird.
Inzwischen traut man der Prothese jedoch noch mehr zu. Der Rückimpuls aus der Hand wirkt im
Gehirn ähnlich wie die Rückkopplungen einer natürlichen Hand. So könnte die Prothese verhindern,
dass es zur Entstehung von Phantomschmerzen kommt, vielleicht sogar eine Neuirdnung im Gehirn
anregen. Nachdem erste Patienten das System als sehr positiv empfunden haben, wollen die Jenaer
Wissenschaftler nun umfangreiche weitere Erfahrungen sammeln.
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Anke Görgner: Dampf lindert Schmerzen
Nach einer Anwendung warme Strümpfe nicht vergessen.
Gegen schmerzende Hände und Füße haben sich in der Naturmedizin Teildampfbäder bewährt. Der
heiße Wasserdampf öffnet die Hautporen, stimuliert die Durchblutung und führt zur Auflockerung von
Muskulatur und Bindegewebe. Außerdem können Ablagerungen von Entzündungsstoffen besser
aufgelöst und aus den Gelenken abtransportiert werden. Dampfbäder helfen die Schmerzen zu lindern
und verbessern die Beweglichkeit. Wichtig: Immer auf die Verbrühungsgefahr achten. Außerdem sollte
der Dampf nicht im Stadium einer akuten Entzündung angewendet werden.
So wird es gemacht
Eine handvoll Kamillenblüten in eine Armbadewanne geben, zwei bis drei Liter kochendes Wasser
darüber gießen und mit einem großen Handtuch und einer Decke abdecken. Die kranke Hand in die
Dampfhöhle schieben und 20 Minuten kräftig ballen und wieder öffnen. Kalte Wickel nach der
Dampfbehandlung sorgen für eine Nachhaltigkeit der Wärmebildung in der Haut und im darunter
liegenden Gewebe. Deshalb nach der Dampfanwendung einen Stoffhandschuh in Eiswasser tauchen,
auswringen und sofort anziehen. Darüber kommt ein warmer Handschuh, der den nassen
Innenhandschuh vollständig bedeckt. Bis zur Wiedererwärmung des kalten Zwirnshandschuhs 30
Minuten nachruhen oder besser beide Arme kräftig bewegen. Ein Fußdampfbad funktioniert vom
Prinzip her genauso. Man verwendet dann nasse Socken aus Baumwolle, über die trockene aus
Schafwolle gezogen werden. Der Dampf ist übrigens gleichzeitig auch gut gegen etwaige
Pilzerkrankungen.
Gitte Baumeier: Taping hilft bei Fersonsporn
Das sogenannte Taping hilft auch bei der Behandlung eines Fersensporns.
Ein Fersensporn ist ein dornförmiges Gebilde, das sich in Folge von Überbelastungen am Fersenbein
bildet. Dadurch entstehen Reizungen und Entzündungen, die beim Laufen Schmerzen bereiten. Es
handelt sich um ein hartnäckiges Problem, dem oft schwer beizukommen ist. Gewöhnlich versucht
man zunächst, die Ferse durch Einlagen zu entlasten und die Entzündung durch Medikamente zum
Abklingen zu bringen. Bringt das keine Beschwerdefreiheit, können Behandlungen mit Laser oder
Ultraschall weitere Optionen sein. Operationen bringen oft keinen Erfolg, weshalb sie nur als letzter
Ausweg in Betracht gezogen werden.
Eine Möglichkeit aus der Physiotherapie ist das sogenannte Taping. Kinesio-Taping ist eine
ursprünglich aus Japan stammende Behandlungstechnik, bei der elastische Bänder ähnlich wie
überdimensionale Pflaster auf die Haut geklebt werden. Dadurch lassen sich Druck und Belastungen
im Gewebe unter der Haut beeinflussen.
Die Beschwerden beim Fersensporn gehen nicht alleine von dem Sporn selbst aus, sondern es sind
Bänder und Sehnen beteiligt. Die Zugverhältnisse im Fuß wirken entscheidend mit, dass es zu
Reizung und Entzündung kommt. Durch das Taping kann eine Entlastung erzielt werden, die die
Beschwerden lindert und dazu beiträgt, dass Entzündungen abklingen können.
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