natura - Klett

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NATURA 2
Biologie für Gymnasien
bearbeitet von
Irmtraud Beyer
Hessen | G8
für die Jahrgangsstufe 7
Lösungen
Ernst Klett Verlag
Stuttgart • Leipzig
Methoden
Schülerbuch Seite 9
 Prüfe, welche Veränderung sich einstellt,
wenn Iod-Kaliumiodid-Lösung auf Stärkepulver gegeben wird.
— Iod-Kaliumiodid-Lösung ist bräunlich. Tropft
man sie auf Stärkepulver, so entsteht eine
blauschwarze Verfärbung.
 Kontrolliere, ob sich bei der Vermischung
von Iod-Kaliumiodid-Lösung mit Zucker oder
Kochsalz auch Veränderungen einstellen.
— Die Vermischung von Iod-Kaliumiodid-Lösung mit Zucker oder Kochsalz führt zu
keinem Farbumschlag.
 Welche Früchte enthalten Stärke?
a) Kläre diese Frage für Schlehe, Hagebutte,
Roten Holunder und Schwarzen Holunder
und andere Heckenfrüchte. Fertige dazu
ein Protokoll an.
— Protokoll zur Untersuchung verschiedener Früchte.
b) Ist die Anwendung der Iod-KaliumiodidLösung für alle Früchte eine geeignete
Methode? Begründe.
— Früchte, deren Fruchtfleisch dunkel ist,
wie beispielsweise beim Schwarzen Holunder, sind dafür ungeeignet. Sie lassen
nicht erkennen, ob eine Verfärbung auftritt. Hier versagt die Nachweismethode.
Schülerbuch Seite 11
 Gehe in eine Bücherei und untersuche, wie sie
organisiert ist. Welche Sachgruppen gibt es?
Wie sind sie untergliedert? Welche Signatur
tragen die Regale, welche die darin befindlichen Bücher?
— Viele öffentliche Bibliotheken sind gleich
organisiert. Die Allgemeine Systematik ist in
Sachgruppen gegliedert, die mit Großbuchstaben von A bis Z gekennzeichnet sind;
nicht verwendet sind die Buchstaben I und J.
Die Sachgruppe A ist Allgemeines. Hier sind
die Nachschlagewerke zu finden.
Weitere, für biologische Recherchen wichtige
Sachgruppen sind U (Naturwissenschaften),
V (Medizin) und W (Technik). Die Kennbuchstaben sind an den Regalen an auffälliger
Stelle gut sichtbar und groß angeschrieben.
Innerhalb einer Sachgruppe gibt es eine
mehrstufige Untergliederung, die mit Kleinbuchstaben beginnt und schließlich Ziffern
erhält. Diese Untergliederungen stehen an
den einzelnen Regalbrettern.
Es bedeutet in den Naturwissenschaften
Ua Allgemeines, Ub Astronomie, Uc Physik,
Ud Chemie, Ue Geowissenschaften und Uf
Biologie, Ug Botanik, Uh Zoologie und Uk
Humanbiologie. Insekten sind beispielsweise
unter Uhn 11, Säugetiere unter Uhn 24 zu
finden. Die Bücher tragen als Signatur die
Kategorie, unter der sie eingruppiert sind,
ergänzt um eine Abkürzung des Autors oder
der Buchreihe. Für Natura findet man „Nat“.
2
Methoden
 Kläre durch Recherchieren:
a) Welche der abgebildeten Pflanzen sind
essbar und wohlschmeckend?
Suche nach einem Rezept für die Zubereitung.
— Die Früchte der Schlehe sind roh essbar,
allerdings nur bei Vollreife, denn sie sind
sauer und enthalten auch Gerbstoffe.
Die Hagebutte ist zwar nicht giftig, doch
roh kaum genießbar. Die fleischigen
Teile der Sammelfrucht eignen für die
Zubereitung von Marmelade, aus den
hartschaligen Nussfrüchten kann man
Tee herstellen.
Rezept: Schlehensirup. Er eignet sich
beispielweise als Fruchtsauce zu Pudding.
Zutaten: 0,5 kg Schlehen, 120 g Äpfel
geschält und entkernt, 7 Vanillestange,
450 g Zucker, 1,5 dl Wasser, 7 Teelöffel
Anis (falls gewünscht).
Zubereitung: Die Schlehen werden in
eine tiefe Schüssel geben, mit Wasser
bedeckt und bleiben über Nacht kühl
stehen. Dann abgießen und zusammen
mit den weiteren Zutaten aufkochen. Nun
für 30 Minuten ziehen lassen und dabei
zugedeckt halten.
Das Aufgekochte zerdrücken, das Mus
in ein Tuch geben und etwa acht Stunden
durchlaufen lassen. Den aufgefangenen
Sirup kurz aufkochen, in vorgewärmte
Flasche abfüllen und gleich verschließen.
b) Welche der abgebildeten Pflanzen sind
giftig?
— Schwarzer Holunder (schwach giftig):
Das Essen roher Früchte kann zu Erbrechen und Durchfall führen. Die Früchte
enthalten ein Blausäureglykosid (Sambunigrin). Blausäureglykoside können unter
Enzym- oder Säureeinwirkung (Magen)
Cyanwasserstoff abgeben.
Schneeball (giftig): Rinder und Blätter
der Pflanze sind giftig. Nach neueren
Angaben sind die Beeren nur wenig giftig.
Sie führen zu Erbrechen und Durchfall,
wenn sie in größeren Mengen oder unreif
verzehrt werden.
c) Welche Menge an Tollkirschen sind für
Menschen tödlich? Wie muss man sich
bei Vergiftung verhalten? Suche die Telefonnummer einer Giftnotrufzentrale.
— Alle Pflanzenteile sind giftig. Bei Kindern
gilt der Verzehr von 3 — 4 Beeren tödlich,
bei Erwachsenen 6 —12. Die Angaben
sind stark schwankend.
Für Hessen und Rheinland-Pfalz ist die
Giftnotrufzentrale in Mainz,
Telefon: 06131 1924 0; 06131 232466
In Haushalten mit kleinen Kindern sollte
diese Nummer neben dem Telefon kleben.
d) Sind die Tollkirschen auch für Tiere giftig?
— Bei manchen Tieren, insbesondere bei
Vögeln, ist das Gift der Tollkirsche nicht
so wirksam wie beim Menschen.
e) Aus welchen Pflanzen lassen sich Medikamente gewinnen? Bei welchen Beschwerden werden sie angewendet?
— Hagebutte: Aus den hartschaligen Nussfrüchten der Hagebutte kann man Tee
herstellen, der bei der Behandlung von
Nieren- und Blasenleiden eingesetzt wird.
Der Schwarze Holunder wird in der Homöopathie bei Schnupfen, insbesondere
bei Säuglingen und Kleinkindern, sowie
bei Gelenkrheumatismus angewendet.
Weiterhin wird er in Tablettenform als
schweißtreibendes Mittel eingesetzt.
Die Schlehe wird in der Homöopathie bei
leichter Herzinsuffizienz, Ödemneigung
und Ciliarneuralgie angewendet.
f) Nenne weitere Heckensträucher und
Eigenschaften ihrer Früchte.
— Einige weitere Beispiele für Heckenfrüchte:
Pfaffenhütchen: Die Frucht ist eine rote,
hängende, vierlappige Kapsel, die sich
fachspaltig öffnet. Die Form erinnert an
eine Bischofsmütze. Wurzel Rinde, Blätter und Samen enthalten verschiedene
Giftstoffe, die auch herzwirksam sind.
Eingriffliger Weißdorn: Die rundlich bis elliptische, leuchtend dunkelrote Frucht ist
8 —10 Millimeter groß und enthält einen
Steinkern.
Liguster: Die rundlichen, glänzend
schwarzvioletten Steinfrüchte sind
5 —10 mm groß. Der Verzehr dieser im
Volksmund „Ligusterbeeren“ genannten Früchte verursacht Unwohlsein mit
Bauchschmerzen, Erbrechen und Durchfall. Die Pflanze enthält verschiedene
Giftstoffe; in reifen Früchten sind zu ca.
9 % Secoiridoid-Glucoside enthalten.
Mehlbeere: Die rundlich bis kugeligen, orangefarbenen bis korallenroten
Früchte sind 10 —13 Millimeter lang. Sie
enthalten Apfel- und Zitronensäure und
wurden früher zu Mus verarbeitet, gedörrt
oder in Brot eingebacken.
Die Zelle
Schülerbuch Seite 16
 Vergleiche den Aufbau deines Schulmikroskops mit Abb. 1. Beschreibe in einer Tabelle
die Funktion der Bauteile.
— Anm.: In der Regel wird das Schulmikroskop
der Abbildung entsprechen. Die Tabelle kann
die Stichworte erfassen. Abweichende Bauteile können ergänzt oder markiert werden.
Bestandteil
Funktion
Tubus
trägt Okular
Objektivrevolver
drehbar, trägt Objektive
Objektive
unterschiedliche Vergrößerung
Objekttisch
Objektträger wird darauf abgelegt
Kondensor und
Blende
erzeugen kontrastreiches Bild
Okular
Linse, vergrößert wie
eine Lupe
Stativ
trägt alle Teile
Grob- und Feintrieb
aufsuchen der Bildebene, scharf stellen des
Bildes
Lampe
Beleuchtung
Beleuchtungsregler
Verändert Lichtintensität
 Lege ein Stück bedrucktes Zeitungspapier
auf den Objekttisch. Schiebe das Papier nach
links und rechts, oben und unten. Was beobachtest du?
— Die Buchstaben des Zeitungstextes stehen
auf dem Kopf. Schiebt man das Papier nach
links, wandert das Bild nach rechts. Das
Mikroskop erzeugt also ein vergrößertes, auf
dem Kopf stehendes und seitenverkehrtes
Bild.
 Untersuche das Papier auch mit Lupe und
Stereolupe (Binokular) in gleicher Weise.
Vergleiche deine Beobachtungen.
— Lupe und Binokular vergrößern ebenfalls,
erzeugen aber seitenrichtige Bilder.
Schülerbuch Seite 17
Zu allen Aufgaben gibt es individuelle Lösungen.
Schülerbuch Seite 23
 Sortiere die im Text beschriebenen Einzeller
nach ihrer Größe.
— Amöbe
0,5 mm
Pantoffeltierchen
0,1 mm
Chlamydomonas
0,015 mm
Chlorella
0,01 mm
Essigsäurebakterien
ca. 0,003 mm
(bestimmt mit Foto und angegebenem Abbildungsmaßstab)
Zelle
3
 Welche Merkmale kennzeichnen das Pantoffeltierchen als Lebewesen?
— Kennzeichen des Lebendigen: Reizbarkeit,
Stoffwechsel, Vermehrung (Fortpflanzung),
benötigt Wasser. (Weitere Kennzeichen: Aufbau aus Zellen, Fortbewegung aus eigener
Kraft.)
 Untersuche Tümpelwasser, ob es Algen
enthält. Wie kannst du ohne Mikroskop eine
Schnellprobe durchführen? Erkläre.
— Schnellprobe: Hält man eine Probe Tümpelwasser gegen das Licht und zeigt es einen
grünlichen Schimmer, so enthält es Algen.
 Stelle Unterschiede zwischen den tierischen
Einzellern, Algen und Bakterien in einer Tabelle zusammen
— Anm.: Die Angaben zu den tierischen Einzellern beziehen sich nur auf das Pantoffeltierchen und die Amöbe.
Amöbe,
Pantoffeltierchen
Algen
Bakterien
besitzen
Zellkern
besitzen
Zellkern
besitzen keinen Zellkern
bilden keine Innenbilden
Nahrungsva- Nahrungsva- struktur
kuolen
kuolen
nur im EM
(Elektronenmikroskop)
sichtbar
besitzen
keine Chloroplasten
besitzen
Chloroplasten
s. o.
besitzen
pulsierende
Vakuolen
besitzen
keine
pulsierende
Vakuolen
s. o.
besitzen
Wimpern
oder bilden
Scheinfüßchen
besitzen
Zellwand
und z. T.
Geißeln
s. o., unterschiedliche
Formen
Schülerbuch Seite 24
Zu allen Aufgaben gibt es individuelle Lösungen.
— Anm.: Auf S. 26 des Schulbuches ist unter
dem Thema „Langfristige Beobachtungen“
die Sukzession im Heuaufguss dargestellt.
Schülerbuch Seite 27
 Die dargestellte Veränderung im Heuaufguss
zeigt zahlreiche Kurven. Beschreibe die Darstellung.
— Die verschiedenen Arten treten zu unterschiedlichen Zeiten in besonders hoher
Anzahl auf. Einzelne Arten können vollständig verdrängt werden. Die Bakterien treten
anfangs in hoher Anzahl auf und sind die
Nahrungsgrundlage für die kleineren Wimperund Geißeltierchen, später kommen auch
größere Organismen vor.
4
Zelle
 Wie sind die Wissenschaftler vorgegangen,
um diese Darstellung zu den Veränderungen im Heuaufguss zu erhalten? Überlege
dazu: Was muss täglich festgestellt werden?
Welche weiteren Informationen waren dazu
nötig?
— Pro Tag mussten die Organismen bestimmt
werden (d. h. welche Einzeller befinden sich
überhaupt im Aufguss) und jeweils in einer
festgelegten Wassermenge die Anzahl je
Art. Dazu ist eine genaue Kenntnis der Arten
notwendig. Benötigte weitere Informationen
sind einerseits die Kulturbedingungen (z. B.
welche Temperatur muss man einhalten), anderseits aber auch Kenntnisse über RäuberBeute-Wechselwirkungen, die die Schwankungen der Populationsdichten erklären.
 Bei der Beobachtung der Rosskastanie im
Jahresverlauf zeigen sich manchmal ungewöhnliche Veränderungen: Die Blätter werden
braun und fallen ab, obwohl es erst Sommer
ist. Wie könnte man das Phänomen weiter
untersuchen?
— Durch eine genaue Untersuchung der Blätter
könnte sich z. B. zeigen, dass die Larven und
Puppen der Kastanien-Miniermotte (Cameraria ohridella) zum Blattabfall geführt haben.
Gesunde Blätter zeigen im Gegenlicht keine
Fraßgänge der Entwicklungsstadien dieses
Schmetterlings.
 Der Schulversuch simuliert eine Gewässerveränderung, die auch unter natürlichen
Bedingungen vorkommen kann. Überlege,
welche Faktoren du durch das Einbringen des
Fischfutters und der Hefe veränderst und welchen Vorgängen das in einem Teich oder See
entspricht. Bedenke auch, welche Faktoren
mit dem jeweiligen Tier- und Pflanzenbesatz
simuliert werden. Fasse deine Beobachtungsergebnisse und diese Überlegungen zu einem
Gesamtergebnis zusammen.
— In Becken 1 (nur Pflanzen) wird sich durch die
Hefe eine Eintrübung ergeben und das Fischfutter als Bodensatz ablagern. Besteht die
Gelegenheit, den Sauerstoffgehalt festzustellen, wird sich hier eine hohe Konzentration
ergeben.
In Becken 2 (Pflanzen, einige Wasserflöhe)
wird die Hefetrübung sehr gering sein (Nahrung der Wasserflöhe), Fischfutter und tote
Wasserflöhe liegen am Boden und die Sauerstoffkonzentration ist noch ausreichend
(abhängig von der Zahl der Wasserflöhe).
In Becken 3 gibt es keine Hefetrübung und
kaum Sauerstoff, Schneckenkot und Wasserflohreste liegen am Boden.
In Becken 4 ergibt sich nach einiger Zeit eine
leichte Hefetrübung, der Sauerstoffgehalt ist
sehr gering, die Wasserflöhe sind verschwunden und der Kot von Schnecken und Fischen
liegt am Boden.
Mit dem Versuch werden einerseits die Nahrungsbeziehungen in einem See simuliert,
andererseits aber auch die Folgen einer
Eutrophierung (hier künstliche Nährstoffanreicherung) und eines zu dichten Besatzes.
Schülerbuch Seite 29
 Auf jeder Organisationsebene ist eine enge
Beziehung zwischen dem Aufbau und der
Funktion zu erkennen. Erkläre den Zusammenhang an ausgewählten Beispielen. Siehe
dazu auch c S. 172 und c S. 176.
— In allen Fällen ergibt sich durch den engen
Zusammenhang zwischen Struktur und
Funktion ein Hinweis auf die Angepasstheit.
Folgende Beispiele könnten gewählt werden:
— Ebene der Organelle: Chloroplasten sind
in Bau und Funktion auf große Fotosyntheseleistung abgestimmt.
— Ebene der Zellen: alle Pflanzenzellen besitzen eine starre Zellwand (ähnlich dem
Außenskelett der Wirbellosen).
— Ebene der Gewebe: spezielle Epidermisbereiche wie die Brennhaare schützen die Pflanzen vor Tierfraß; andere
Epidermisbereiche zeigen besondere
Strukturen, um die Wasserverdunstung
einzuschränken.
— Ebene der Organe: die Organe sind
an spezielle Aufgaben angepasst; so
betreibt z. B. das Blatt Fotosynthese und
besitzt dafür Chlorophyll oder die Wurzel
verankert die Pflanze und besitzt dafür
eine verzeigte und verfestigende Struktur.
— Ebene der Organismen: Pflanzen, wie
z. B. die Kakteen, sind durch verschiedene Strukturen (Reduzierung der
Blattfläche, mögliche Wasserspeicherung
als Stamm- oder Blattsukkulenz, Dornen)
an trockene Standorte angepasst.
Der Lebenszyklus einer Blütenpflanze
Schülerbuch Seite 37
 Ziehe einen Bohnenkeimling heran (vergleiche dazu auch das Praktikum auf Seite 38).
Zeichne die Keimblätter und eines der Folgeblätter. Beschreibe deren Form und nenne
Unterschiede.
— Die Keimblätter sind gelbgrün, zunächst dick,
später schrumpfend und welk; sie fallen bald
ab. Die Blätter des ersten Blattpaares (Primärblätter) sind herzförmig und besitzen eine
einfache Blattspreite. Alle weiteren Blätter
sind dreizähnig gefiedert.
 Vergleiche die Bohnenpflanze mit einer
anderen dir bekannten Blütenpflanze (z. B.
Klatschmohn, Weizenpflanze). Worin unterscheiden sich Wurzel, Spross und Blätter?
— Stangenbohnen besitzen im Unterschied zu
Klatschmohn oder Ackersenf keinen starren,
hohen Stängel, sondern ranken sich an
Stützen empor. Im Unterschied zur Weizenpflanze haben die Blätter keine parallel verlaufenden Blattadern. Stattdessen verzweigen
sich die Blattadern zu Netzen. Bohne,
Klatschmohn und Ackersenf besitzen einen
durchgehenden Spross, während der Halm
der Weizenpflanze in bestimmten Abständen
Knoten bildet.
 Untersuche einige Samen, zum Beispiel Erbse, Apfelkern oder Haselnuss, und Getreidekörner, beispielsweise von Roggen, Mais oder
Gerste. Gleichen sie eher den Bohnensamen
oder einem Weizenkorn?
— Die Samen von Apfel, Erbse und Haselnuss
zerfallen in zwei Hälften und ähneln damit
den Samen der Bohne. Diese vier Pflanzen
werden daher zu den zweikeimblättrigen
Pflanzen gezählt. Getreidekörner lassen sich
nicht in zwei symmetrische Hälften zerlegen.
Sie gehören zu den einkeimblättrigen Pflanzen.
 Lege einige dieser Samen und Getreidekörner
ein paar Tage in feuchte Watte. Vergleiche
dann die sich entwickelnden Keimlinge täglich
unter der Lupe und versuche sie zu zeichnen.
— Der wesentliche Unterschied liegt in der
Anzahl der Keimblätter (zwei bzw. eines).
Schülerbuch Seite 38
 Wiege 100 Gramm trockene Erbsen oder
Bohnen ab und schütte sie in ein Becherglas
mit reichlich Wasser. Trockne die Samen nach
24 Stunden gut mit Küchenpapier ab. Stelle
erneut das Gewicht fest und vergleiche.
— Das Gewicht der Erbsensamen dürfte sich
etwa verdoppeln.
 Miss die Länge eines trockenen Bohnensamens. Lege ihn über Nacht in Wasser und
miss erneut. Was stellst du fest?
— Beispiel: Bohnensamen mit 1,5 cm Länge
quellen zu einer Länge von 2,1 cm. Entspre-
Lebenszyklus Blütenpflanze
5

—

—

chend werden sich Bohnensamen anderer
Länge auf etwa das 1,4-Fache verlängern.
Lege in einem Glasgefäß auf trockene Erbsen
eine Platte mit einem Gewicht. Markiere die
Lage der Platte. Übergieße alles mit Wasser
und kontrolliere am nächsten Tag.
Durch Quellung der Erbsensamen werden
Platte und Gewicht auf etwa die doppelte
Höhe angehoben.
Rühre in zwei Jogurtbechern jeweils bis zur
Hälfte Gips an. Stecke bei einem Becher
sechs Bohnensamen in den Gips und gieße
den Inhalt des zweiten Bechers darüber. Lege
den Gipsblock, nachdem er ausgehärtet ist,
für zwei Tage in eine wassergefüllte Petrischale. Was bedeutet das Ergebnis für die Samen
im Boden?
Die Bohnensamen nehmen Wasser auf,
quellen dabei und sprengen den Gipsblock
(Vergleiche: Keimende Pflanzen sprengen
sogar Straßenasphalt). Samen, die im Boden
liegen, verdrängen und lockern so das Erdreich in der Umgebung. Das erleichtert das
erste Wachstum des Keimlings.
Bei diesem Experiment sollte schnell abbindender Gips verwendet werden, da sonst die
Bohnensamen schon während des Aushärtens Wasser aufnehmen und den Block zum
Platzen bringen. Aber auch dieses Ergebnis
ließe sich im Sinne der Aufgabenstellung
auswerten.
Benutze für die Versuche Samen der Feuerbohne und der Gartenbohne. Beschreibe das
Aussehen der jeweiligen Keimpflanzen und
vergleiche die Keimblätter.
— Bei der Feuerbohne bleiben die Keimblätter
unterhalb der Erdoberfläche innerhalb der
Samenschale (hypogäische Keimung). Bei
der Gartenbohne werden sie aus der Erde
geschoben und ergrünen (epigäische Keimung).
 Lege 10 ungequollene und 10 gequollene
Samen für eine Woche in den Kühlschrank.
Untersuche danach die Keimfähigkeit. Was
bedeutet das Ergebnis für die natürlichen
Verhältnisse?
— Die gequollenen Samen haben im Kühlschrank ihre Keimfähgikeit verloren; trockene, ungequollene Samen können dagegen
noch normal keimen. In der Natur bedeutet
das, dass in unseren Breiten mit ihren frostreichen Wintern nur solche Samen überdauern, die sich in Trockenstarre befinden. (Eine
Alternative dazu ist, dass die Samen schon
im Herbst keimen und die jungen Pflänzchen
den Winter überstehen, wie es z. B. bei unserem Wintergetreide der Fall ist.)
 Schäle einen gequollenen Bohnensamen.
Brich ihn in zwei Teile auseinander. Betrachte
das Innere mit der Lupe und zeichne.
— Siehe Abbildung im Schülerbuch Seite 196.
 Kratze die Oberfläche eines Bohnensamens
ab. Bringe einen Tropfen Iodkaliumiodid darauf. Deute das Ergebnis.
— Mit Iod-Kaliumiodid-Lösung lässt sich Stärke
nachweisen. Die Violettfärbung des Samens
zeigt, dass Bohnensamen stärkehaltig sind.
 Bringe in einem sandgefüllten Quarkbecher
10 Bohnensamen zum Keimen. Entnimm im
Abstand von jeweils zwei Tagen einen Samen
Tabelle zu Aufgabe 47.1
Gartenbohne
Schmetterlingsblütler
Sonnenblume
Korbblütler
Süßgräser
Tulpe
Kirsche
Blütenaufbau
Unterschiedlich geformte
Blütenblätter (Flügel, Fahne, Schiffchen) bilden die
Schmetterlingsblüte
Blütenscheibe aus bis zu
15 000 Einzelblüten; bei
den Einzelblüten sind Zungenblüten (steril, außen)
und Röhrenblüten (innen)
zu unterscheiden
Zwei bis fünf unauffällige
kleine Blüten in einem Ährchen, die selbst wieder mit
oder ohne Stiel an einer
Ähre festsitzen.
Zweimal drei gleichartig
geformte Blütenblätter
(Kronblätter) umgeben
sechs Staubblätter und
den Stempel
Fünf Kelchblätter und
fünf weiße Blütenblätter
umschließen zahlreiche
(2030) Staubblätter und
den Stempel
Männliche Blütenbestandteile
10 Staubblätter, neun
davon verwachsen, Pollenpumpe wenig ausgeprägt
Nur in den Röhrenblüten
vorhanden, reifen zuerst;
fünf Staubbeutel sind zu
einer Röhre verwachsen;
In jeder einzelnen Blüte
drei Staubblätter, leichter
Pollen (Wind)
Sechs Staubblätter sind
in Kreisen zu je drei angeordnet
Staubblätter sind mit den
Staubfäden am Rand des
Blütenbodens angewachsen, gelber Pollen
Weibliche Blütenbestandteile
Lang gestreckter Fruchtknoten aus einem Fruchtblatt, hakenförmiger aufwärts gebogener Griffel
Nur in den Röhrenblüten
vollständig ausgebildet,
Griffel mit zwei Narbenästen entwickelt sich nach
den Staubblättern
In jeder einzelnen Blüte
Fruchtknoten mit federförmigen Narbenästen
Stempel mit dreizipfliger Narbe, länglicher
Fruchtknoten entsteht aus
drei Fruchtblättern, die
miteinander verwachsen; in
jedem der drei Fächer viele
Samenanlagen
Stempel mit langem Griffel
und knopfförmiger, meist
klebriger Narbe, kugelförmiger Fruchtknoten ist vom
Blütenboden umhüllt
Weitere Blütenbestandteile
Kelchblätter, Blütenblätter
Viele grüne Hüllblätter am
Blütenstand; Einzelblüten
mit Kelchblätter; Blütenblätter, z. T. Spreublätter.
Vorspelze, Deckspelze,
Hüllspelze zum Schutz,
manche mit Grannen;
Kronblätter fehlen
Nur Blütenblätter, keine
Kelchblätter
Grüner, becherförmig
gewölbter Blütenboden
mit Nektarabsonderung,
Kelchblätter, Blütenblätter
Art der Bestäubung
Regelmäßig Selbstbestäubung, seltener Fremdbestäubung durch Insekten
Fremdbestäubung durch
Insekten
Fremdbestäubung durch
den Wind
Fremdbestäubung durch
Insekten (Anm.: die meisten Zuchtsorten sind steril)
Bestäubung meist durch
Bienen, die Nektar am
Blütenboden suchen
Bezeichnung der Frucht
bzw. des Samens
In einer Hülse (= Frucht)
entwickeln sich mehrere
Bohnen (=Samen).
Aus jeder Blüte entwickelt
sich ein Sonnenblumenkern
Frucht ist das Getreidekorn
Dreiklappige Kapsel, aus
der viele Samen freigesetzt
werden
Steinfrucht (Kirsche), deren Fruchtfleisch aus dem
Fruchtknoten gebildet wird
Anm.: Tulpe und Kirsche sind eine mögliche Ergänzung, um bekannte Sachverhalte zu wiederholen. Dazu muss weitergehende
Literatur verwendet werden.
6
Lebenszyklus Blütenpflanze
und zeichne die Keimlinge in natürlicher
Größe. Achte genau auf Veränderungen im
Aussehen von Wurzel und Spross (Lupe).
— Siehe Abbildung im Schülerbuch Seite 196.
 und 
Bohnen werden in feuchtem Sand zum Keimen gebracht, bis Spross bzw. Wurzel 2 cm
lang sind. Mit wasserlöslicher Tusche werden
im Abstand von 1 mm Markierungsstriche
angebracht. Nach vier Tagen wird kontrolliert.
Die Ergebnisse sind in den unten stehenden
Abbildungen dargestellt.
Beschreibe deine Ergebnisse und vergleiche
sie mit denen deiner Mitschüler.
Führe die Versuche selbst mit Erbsen-,
Kresse- oder Sonnenblumensprossen durch.
Ebenso mit den
Keimwurzeln bei Erbse, Eiche oder Rosskastanie.
— Beschreibung: Wurzel und Stängel der
Keimpflanzen sind in die Länge gewachsen.
Die Tuschemarkierungen sind in die Länge
gewachsen. Die Tuschemarkierungen sind
durch das Wachstum zum Teil auf mehr
als das Doppelte auseinander gezogen.
Vergleich: Der Stängel ist in einem langen
Bereich gewachsen, im oberen Abschnitt
stärker als im mittleren. Nur im unteren Teil ist
kein Längenwachstum zu erkennen.
Die Wurzel hat im Gegensatz dazu eine sehr
kurze Streckungszone (ausschließlich im
Bereich der Wurzelspitze).
 Ziehe in vier Blumentöpfen einige Bohnenkeimlinge heran. Führe damit folgende Versuche durch:
a) Über einen Topf wird eine schwarz ausgekleidete Schachtel gestülpt.
b) Der zweite Topf wird mit einem Dunkelkasten wie bei Versuch a) versehen.
Diesmal wird aber durch eine Hülse eine
Öffnung geschaffen. Das einfallende Licht
muss die Spitze der Keimlinge treffen.
c) Lege den dritten Blumentopf im Licht
waagerecht hin.
— a) Keimlinge gelbgrün; länger als die Kontrollpflanzen („Vergeilung“).
Begründung: Ohne Licht vergilben Pflanzen, da ohne Licht kein Blattgrün gebildet
werden kann. Das überstarke Längenwachstum (Etiolieren) ist als „Streben
nach Licht“ zu deuten (siehe auch b).
b) Pflanzen im oberen Teil gekrümmt und in
Richtung der Öffnung im Karton gewachsen (einseitiges Streckenwachstum).
Pflanzen besitzen also die Fähigkeit, auf
Licht zu reagieren. Das ist ein Hinweis
auf die Notwendigkeit des Lichtes zum
Gedeihen.
c) Die Stängel der Keimpflanzen haben sich
nach oben gekrümmt, die Wurzeln in der
Erde verlaufen entgegengesetzt nach
unten. Erklärung: Der Spross wendet sich
dem Licht zu („Streben nach Licht“, siehe a). Bei der Untersuchung der Wurzel
kommt als zweiter Faktor die Schwerkraft
ins Spiel.
Schülerbuch Seite 40
 Eine Getreidepflanze besitzt ungefähr 10 Milliarden Wurzelhaare. Ein Wurzelhaar hat im
Durchschnitt etwa die Länge von 1 Millimeter.
Berechne die Gesamtlänge aller Wurzelhaare
und erkläre die Bedeutung für die Pflanze.
— Die Gesamtlänge beträgt 10 000 km. Aus
der Gesamtlänge der Wurzelhaare kann geschlossen werden, dass die Oberfläche der
Wurzel durch die Gesamtheit der Wurzelhaare stark vergrößert ist und somit eine bessere
Wasseraufnahme erfolgen kann.
Schülerbuch Seite 42
 Stelle einen frisch geschnittenen Stängel
einer hell blühenden Pflanze (Alpenveilchen,
Fleißiges Lieschen) in Wasser, das du zuvor
mit Tinte angefärbt hast. Welche Beobachtung kannst du schon nach wenigen Minuten
machen?
— Tinte „zieht“ mit dem Wasser durch die Pflanze und macht die Lage der Gefäße sichtbar.
Schülerbuch Seite 47
 Lege eine Tabelle an und vergleiche den
Aufbau der dargestellten Blüten. Untersuche
jeweils die männlichen, die weiblichen und die
weiteren Bestandteile, die Art der Bestäubung
und wie die Frucht bzw. der Samen genannt
wird.
— Siehe Tabelle S. 6 unten.
 Welche Aufgabe haben sterile Blüten? Betrachte auch Vor- und Nachteile, die sich für
die Pflanze ergeben.
— Sterile Blüten, wie die Zungenblüten der
Korbblütler, locken die Insekten an. Vorteilhaft ist, dass die gesamte Blüte dadurch
eher auffällt und vermehrt bestäubt wird. Da
die Pflanze aber Energie und Substanzen
„unnötig“ (also nicht für die Samenbildung
direkt) investiert, können sich auch Nachteile
daraus ergeben, wenn die gesamte Pflanze
Nahrungsmangel hat.
 Wer „vermittelt“ die Bestäubung bei den Süßgräsern? Beachte dabei: Kronblätter fehlen,
Pollen wird sehr reichlich gebildet.
— Gräser werden durch Wind bestäubt (vergleiche Klagen der Pollenallergiker). Der reichlich
gebildete Pollen (keine gezieltes, sondern
eher zufälliges Auftreffen auf eine Narbe)
und die fehlenden Kronblätter (es ist nicht
notwendig, Insekten anzulocken) sowie die
nicht vorhandene Nektarproduktion (es ist
nicht notwendig, ein Insekt zu „belohnen“)
sind Hinweise dafür.
Schülerbuch Seite 49
 Wiederhole anhand Abbildung 48.3, wie Blütenform und Insekt einander angepasst sind.
— Blüten bilden häufig am Blütenboden zuckerhaltigen Nektar, der Insekten als Nahrung
dient. Röhrenförmige Blüten (z. B. Kart-
Lebenszyklus Blütenpflanze
7

—
Haselstrauch
Salweide

—

Kratzdistel
—
Glockenblume
Eiche
Löwenzahn
8
häusernelke) werden durch langrüsselige
Insekten (z. B. Tagfalter) bestäubt. Hummelblüten besitzen kürzere Röhren und zeichnen
sich meist durch einen guten „Landeplatz“
für diese relativ schweren Insekten aus. In
Bienenblüten liegt der Nektar meist in einer
nur wenig versenkten, grubenförmigen
Vertiefung des Blütenbodens, erreichbar für
den relativ kurzen Saugrüssel der Bienen.
Fliegenblüten bieten den Nektar leicht
zugänglich auf einem flachen Blütenboden
an. Als weitere Anpassung kann man den
Geruch der Blüten nennen, der als Lockstoff
die Riechorgane der bestäubenden Insekten
anspricht. Und schließlich ist die Behaarung
vieler Insekten eine ideale Voraussetzung für
den Pollentransport und die Bestäubung der
besuchten Blüten.
Den Haselstrauch bezeichnet man als einhäusig, seine Blüten als getrenntgeschlechtlich.
Erkläre beide Begriffe.
Einhäusig: Männliche und weibliche Organe,
also Staubblätter bzw. Stempel, befinden sich
auf einer Pflanze. Getrenntgeschlechtlich ist
eine Pflanze mit zwei verschiedenen Sorten
von Blüten, die entweder nur männliche
(Staubblätter) oder nur weibliche Organe
(Stempel) tragen.
Besorge dir Pollen von verschiedenen Pflanzen. Mikroskopiere und zeichne einige Pollenkörper. Schreibe den Namen der Pflanze
dazu.
individuelle Lösung; siehe auch Randspalte
Die Vielfalt der Blütenformen und die wechselseitige Angepasstheit an ihre Form der Bestäubung ist ein Beispiel für das Grundprinzip
von Variabilität und Angepasstheit (c S. 184).
Erkläre.
Durch die erblich bedingte Variabilität
zwischen den verschiedenen Arten haben
während der Entstehung der unterschiedlichen Pflanzenfamilien immer neue Bestäuber
Nahrung gefunden. Wechselseitige Beziehungen zwischen den Blütenmerkmalen (z. B.
lange dünne Blütenröhre) und den Körpermerkmalen der Bestäuber (z. B. langer Rüssel
der Schmetterlinge) waren hierfür ausschlaggebend.
Stoffwechsel der Pflanzen
Schülerbuch Seite 53
 Erstelle eine Tabelle, in der du den Namen der
Pflanze, die Art der Frucht und die Form der
Ausbreitung übersichtlich darstellst.
—
Pflanze
Frucht
Verbreitung
Vogelknöterich,
Klebkraut
Haftfrüchte
Tiere,
Mensch
(klebende
Früchte)
Schneeball,
Holunder,
Eberesche
Lockfrüchte
Vögel (Samen im Kot)
Buche,
Eiche, Rosskastanie,
Hasel
Trockenfrüchte
Eichhörnchen, Siebenschläfer,
Eichelhäher
Schöllkraut,
Veilchen,
Taubnessel
Ameisenfrüchte
(fetthaltige
Anhängsel)
Ameisen
Labkraut,
Klette
Klettfrüchte
(mit Widerhaken)
Säugetiere
(Fell), Vögel
(Gefieder)
Klatschmohn
Körnchenflieger
Wind
Orchideen
Staubflieger
Wind
Ulme, Birke
Scheibenoder Flügelflieger
Wind
Ahorn, Hainbuche, Linde,
Kiefer
Schraubenflieger
Wind
Waldrebe
Federschweifflieger
Wind
Weide,
Pappel
Schopfflieger
Wind
Löwenzahn
Schirmflieger
Wind
Springkraut,
Ginster,
Hornklee
Schleuderfrüchte
Selbstverbreitung
Seerose,
Erle, Kokospalme
Schwimmsamen
Wasser
Stoffwechsel der Pflanzen
Schülerbuch Seite 67
 Beschreibe anhand von Abb. 66.1 was PRIESTLEY beobachtete. Wie änderte sich die Zusammensetzung der Luft in den Glasglocken?
— Priestley beobachtete, dass eine Kerzenflamme und eine Maus in einem abgeschlossenen
Luftraum die Luft so verändern, dass die
Kerze erlischt und die Maus ohnmächtig wird.
Eine Pflanze verändert die Luft so, dass eine
Kerze wieder brennen und die Maus wieder
leben kann.
Die Kerzenflamme und die Maus senken den
Sauerstoffgehalt und erhöhen den Gehalt an
Kohlenstoffdioxid. Die Pflanze bewirkt (bei
Belichtung) das Gegenteil.
 Begründe, warum beim Versuch mit Kressepflanzen ein Kontrollversuch notwendig ist.
— Um sicherzustellen, dass die Beobachtung
durch die Natronlauge kommt, benötigt man
ein Kontrollexperiment, bei dem alle Faktoren
außer der Natronlauge identisch sind. Ein
Unterschied kann dann nur von der Natronlauge und dem damit verbundenen Mangel an
Kohlenstoffdioxid herrühren. Ohne Kontrollexperiment könnte man beispielsweise nicht
ausschließen, dass die Kresse wegen des
begrenzten Luftraumes unter der Glasglocke
verkümmert ist.
Schülerbuch Seite 68
Bemerkung zu dem Versuch von VAN HELMONT:
Das Originalzitat findet sich im Lehrerband Natura
7—10, Teil A (# 045291), S. 79. Die historischen
Gewichtseinheiten Pfund und Unzen werden
offensichtlich unterschiedlich umgerechnet, sodass man in der Literatur immer wieder verschiedene Angaben in kg und g findet. Die Angaben
im Schulbuch Natura 2 beziehen sich auf einen
Artikel in der Zeitschrift „Der Biologieunterricht“
Heft 14, Stuttgart, 1978.
1648 veröffentlichte der niederländische Arzt und
Chemiker VAN HELMONT in seinem Werk „Ortus
medicinae“ die Ergebnisse seiner Experimente
mit Pflanzen. Darin führte er Folgendes aus:
„. . .ich habe ein irden Geschirr genommen,
und auf die zweyhundert Pfund Erden darein
gethan, die ich im Backofen lassen dürr werden.
Dieselbe hab ich mit Regen-Wasser angefeuxhtet, und einen Weiden-Stamm drein gepflantzet,
welcher fünf Pfund wug. Endlich aber nach fünf
Jahren ist ein Baum draus worden, der hundert
und neun-und-sechtzig Pfund schwer war, und
ohngefehr drey Untzen. Das irdene Geschirr
aber ließ ich allzeit, wenn es vonnöthe war, bloß
allein mit Regenwasser, oder mit distillierten
Wasser begiesse. Es war aber groß und in die
Erde eingesetzet, und damit der umherfliegende
Staub sich nit unter die Erde mengete, hatte ich
ein eisernes verzinntes Blech, so voller Löchlein
war, oben drüber schlagen lassen. Ich habe aber
nicht gerechnet das Gewicht der Blätter, so in
diesen vier Jahren alle Herbste davon abgefallen.
Endlich hab ich die Erd aus dem Gefässe wider
gedörret, und befand eben die zweyhundert
Pfund wie vor etwan zwo Untzen weniger. Und
waren die hundert und vier-und-sechtzig Pfund
Holtz, Rinde und Wurtzeln allein und bloß aus
dem Wasser hervor gewachsen.“
(aus: Oehring, B.: Der Biologieunterricht, Heft 14
(1978), H. 4, S. 15)
Ein Pfund entspricht 453,6 g; eine Unze entspricht 28,3 g. Damit ergibt sich folgende Rechnung:
Weide:
vorher 5 Pfund = 2 268 g … 2,3 kg
nachher 169 Pfund 3 Unzen = 76 743,3 g …76,7 kg
Erde:
vorher 200 Pfund = 90 720 g … 90,72 kg
nachher 2 Unzen weniger 90 663,4 g … 90,66 kg
 Die meisten Zeitgenossen VAN HELMONTS
glaubten, dass Pflanzen ihre Nahrung aus der
Erde entnehmen. Wie konnte er diese Vorstellung widerlegen?
— Die Vorstellung, dass die Nahrung aus
der Erde stammt, konnte er durch genaue
(quantitative) Messungen widerlegen. Das
war damals keine Selbstverständlichkeit. Die
Pflanzenmasse kann nicht aus der Erde stammen, da diese kaum an Masse verloren hat.
 In welchem Pflanzenorgan und unter welcher
Bedingung findet Fotosynthese statt. Deute
die Experimente von INGENHOUSZ.
— Die Versuche von Ingenhousz zeigen, dass
die Fotosynthese bei Licht und in den grünen
Blättern stattfindet, denn wenn die Pflanze
nicht belichtet oder eine Kartoffelknolle verwendet wird, brennt die Kerze nach 7 Tagen
nicht.
 Die Versuche von SENEBIER zeigen, dass
Pflanzen nicht nur Wasser aufnehmen. Welcher weitere Stoff wird für die Fotosynthese
benötigt?
— Die Pflanze benötigt offensichtlich Kohlenstoffdioxid, sonst hätten auch im abgekochten Wasser Gasbläschen aufsteigen müssen.
 Welches Gas konnte SENEBIER nachweisen?
— Mit dem glimmenden Holzspan lässt sich
Sauerstoff nachweisen.
 Stelle in einem Schema dar, welche Stoffe
die Pflanze zur Fotosynthese aufnimmt und
abgibt. Stelle auch dar, welche Bedingungen
nötig sind.
— mögliches Schema:
(INGENHOUSZ)
Licht
Kohlenstoffdioxid + Wasser … Sauerstoff + Pflanzenmasse
(HELMONT) (SENEBIER)
(HELMONT)
(SENEBIER)
Schülerbuch Seite 69
 Um nachzuweisen, dass für die Fotosynthese
Licht notwendig ist, muss die Alufolie das
Blatt lichtdicht, aber nicht luftdicht abschließen. Erkläre.
Stoffwechsel Pflanzen
9
— Wenn das Blatt licht- und luftdicht abgeschlossen wird, gelangt kein Licht und kein
Kohlenstoffdioxid in das Blatt. Wenn dann
keine Stärke gebildet wird, kann nicht geklärt
werden, ob Licht oder Kohlenstoffdioxid oder
beides für die Stärkebildung nötig ist. Deshalb darf nur ein Parameter geändert werden.
 Mit Weißleim oder Vaseline lässt sich die
Blattober- oder die Blattunterseite lichtdurchlässig, aber gasdicht verschließen. Welche
Folgen sind für die Stärkebildung zu erwarten?
— Wenn die Spaltöffnungen verschlossen sind,
gelangt kein Kohlenstoffdioxid in das Blatt. Es
ist zu erwarten, dass an diesen Stellen keine
Fotosynthese stattfindet und damit auch
keine Stärke gebildet wird.
Schülerbuch Seite 70/71
 Bereite die abgebildete Versuchsanordnung
vor. Binde dazu einige Sprosse der Wasserpest vorsichtig zusammen. Achte darauf,
dass der Trichter ganz mit Wasser gefüllt
und der Hahn verschlossen ist. Belichte die
Versuchsanordnung mit einem Diaprojektor.
Warte einige Minuten. Beschreibe und erkläre
deine Beobachtungen.
— Nach einiger Zeit entwickeln sich Gasblasen,
die nach oben steigen.
 Stelle das Glas mit der Wasserpflanze für
einige Tage ans Fenster, bis sich genügend
Gas unter dem Trichter angesammelt hat. Ob
es sich bei dem Gas um Sauerstoff handelt,
kannst du mit der Glimmspanprobe überprüfen. Öffne den Hahn und lasse das Gas in
ein Reagenzglas strömen. Halte sofort einen
glimmenden Span hinein. Was passiert?
— Der glimmende Span entzündet sich.
 Lege eine Wasserpestpflanze in einen mit
Wasser gefüllten Enghals-Erlenmeyerkolben.
Gib einige Tropfen der farblosen Indigoblaulösung hinzu. Welche Beobachtung machst du
nach wenigen Minuten? Erkläre.
— Das Wasser färbt sich zunehmend blau, d. h.
die Pflanze bildet Sauerstoff.
 Bestrahle das Blatt einer Buntnessel bei
Zimmertemperatur mehrere Tage mit einer
Lampe. Schneide dann dieses Blatt ab und
halte die Verteilung der Blattflecken auf einem
Transparentpapier fest. Führe entsprechend
der nachfolgenden Abbildung den Stärkenachweis mit einer Iod-Kaliumiodid-Lösung
durch. Vergleiche Blattfärbung und Zeichnung. Erkläre.
— Der Stärkenachweis gelingt an den Stellen,
die vormals grün waren, d. h. es ergibt sich ein
Negativbild zur Zeichnung.
 Bedecke die Blätter der Schönmalve, die vorher mindestens 24 Stunden im Dunkeln stand,
mit einem Streifen einer lichtundurchlässigen
Aluminiumfolie und beleuchte dieses Blatt
mindestens einen Tag bei Zimmertemperatur.
Entferne dann wieder die Folie und führe den
Stärkenachweis durch. Wie sieht hier das Blatt
aus?
10
Stoffwechsel Pflanzen
— Es ist kein Nachweis von Stärke möglich an
der Stelle des Blattes, die zuvor mit der Folie
abgedunkelt war.
 Gib eine Wasserpest in ein kleines Becherglas
mit Mineralwasser. Zähle bei verschiedenen
Temperaturen, wie viele Bläschen in 2 Minuten
an der Stängelquerschnittsfläche aufsteigen.
Kühle dazu das Mineralwasser in einem Wasserbad mit Eiswasser.
— Bei niedrigen Temperaturen reduziert sich
die Fotosyntheserate, d. h. die Anzahl der
Sauerstoffbläschen ist geringer.
 Stelle eine Schönmalve mindestens 24 Stunden ins Dunkle. Dann wird die Blattoberseite
mit O, die Blattunterseite mit U gekennzeichnet. Man verwendet dazu farblosen Lack oder
Weißleim. Nach dem Trocknen werden die
Lackhäutchen durchsichtig. Sie bilden eine
lichtdurchlässige, aber gasdichte Schicht.
Lass nun die Pflanze mehrere Stunden im
Licht stehen. Führe anschließend den Stärkenachweis durch. Erkläre das Ergebnis.
— Das Blatt zeigt überall die Stärkereaktion
mit Ausnahme der Stelle, an der „U“ auf der
Unterseite angebracht wurde. Hier wurde die
CO2-Aufnahme durch die Spaltöffnungen verhindert, sodass keine Fotosynthese ablaufen
und keine Stärke gebildet werden konnte.
 Stelle das Becherglas mit einer Wasserpestpflanze, deren abgeschnittenes Ende
nach oben zeigt, in den Lichtkegel eines
Diaprojektors. Warte ca. 5 Minuten und zähle
danach die an der Schnittstelle aufsteigenden
Sauerstoffbläschen pro Minute.
— individuelle Lösung
 Bringe nun zwischen Lichtquelle und Becherglas nacheinander Transparentpapier,
Zeitungspapier und Karton. Zähle dann eine
Minute lang die aufsteigenden Sauerstoffbläschen. Was bedeutet das Ergebnis?
— Die Anzahl der Sauerstoffbläschen nimmt mit
mangelndem Lichteinfall ab, d. h. die Fotosyntheserate ist abhängig von der Lichtintensität.
 Führe mit frisch geschnittenen Sprossen die
Versuche der unten stehenden Abbildung
durch. Zähle nach kurzer Wartezeit die in dem
Messzylinder aufsteigenden Bläschen 2 Minuten lang. Trage die Ergebnisse in einer Tabelle
ein. Fasse die Versuchsergebnisse in einem
Ergebnissatz zusammen.
— In dem Versuchsansatz mit Sprudelwasser
entwickeln sich die meisten Sauerstoffbläschen, da die Pflanze zur Fotosynthese neben
Licht auch Kohlenstoffdioxid benötigt. In
dem Versuchsansatz ohne Kohlenstoffdioxid findet keine Fotosynthese statt, d. h. es
entwickeln sich keine Blasen.
In dem Versuchsansatz mit Sprudel ohne
Licht entwickeln sich ebenfalls keine Sauerstoffbläschen, da die Pflanze im Dunkeln
keine Fotosynthese betreibt.
 Blase durch das lange Röhrchen deine Ausatemluft in die Waschflasche mit Kalkwasser (Vorsicht! Ätzend!) und beobachte die
Veränderungen. Wie lassen sich die Vorgänge
erklären?
— Bekannt ist, dass Kalkwasser mit Kohlenstoffdioxid einen weißen Niederschlag bildet.
Daher kann man schließen, dass sich in der
Ausatemluft Kohlenstoffdioxid befindet.
 Fülle die drei Trichter mit Blütenblättern, keimenden Samen oder jungen Pilzen und setze
sie auf Reagenzgläser, die mit Kalkwasser
und Öl gefüllt sind. Beobachte nach einigen
Stunden die Veränderungen der Lösung.
— In dem Versuchsansatz mit den keimenden
Samen entwickelt sich ein weißer Niederschlag, da die Samen ihre Nährstoffe veratmen und Kohlenstoffdioxid abgeben.
Schülerbuch Seite 73 Kasten
— Sehr viel Sauerstoff (1) bildet sich bei A und
E (hohe Temperatur, viel CO2 und Starklicht). Viel Sauerstoff (2) entsteht bei B (hohe
Temperatur, viel CO2, aber Schwachlicht) und
D (hohe Temperatur, wenig CO2 und Starklicht. Wenig Sauerstoff (3) kann bei F und G
beobachtet werden (zu niedrige bzw. zu hohe
Temperatur). Kein Sauerstoff (4) entsteht bei
C, da kein Licht vorhanden ist.
Schülerbuch Seite 74
 Erläutere, warum Wurzelzellen immer mit
Nährstoffen versorgt werden müssen.
— Sie enthalten keine Chloroplasten und
betreiben keine Fotosynthese. Sie müssen
ihre Nährstoffe daher von den oberirdischen
grünen Pflanzenteilen erhalten.
 Frühblüher, wie das Schneeglöckchen,
speichern Nährstoffe im Jahresverlauf in den
unterirdischen Organen. Erkläre, warum solche Pflanzen sehr früh im Jahr blühen können.
— Die gespeicherten Reservestoffe können direkt abgebaut und zum Wachstum verwendet
werden. Pflanzen ohne solche Speicherorgane müssen zuerst Blätter austreiben und über
die Fotosynthese die Nährstoffe aufbauen.
 In den fetthaltigen Erdnusskernen ist sehr viel
mehr Energie gespeichert als in der gleichen
Menge Traubenzucker. Worauf deutet das
hin? Beachte, was du zum Thema Ernährung
gelernt hast.
— Erdnusskerne speichern die Energie in Form
von Fett und Eiweiß (Hülsenfrüchtler!). Fett
liefert im Durchschnitt ca. 3800 kJ/g, während
Kohlenhydrate wie der Traubenzucker beim
Abbau nur ca. 1650 kJ an den Organismus
abgeben. D.h., dass pro Gramm Erdnusskern
etwa doppelt soviel Traubenzucker in die
Fruchtstände geliefert werden muss und die
Kerne sehr wenig Wasser und Ballaststoffe
enthalten. Anm.: Durch den geringen Wasser- und hohen Fettgehalt schimmeln und
verderben diese „Erdnüsse“ nicht so schnell.
 Wird eine Kartoffelscheibe mit Iod-Kaliumiodid-Lösung beträufelt, färbt sich die Stelle
blau. Welcher Speicherstoff ist demzufolge
vorhanden?
— Kartoffeln enthalten als Speicherstoff Stärke
(Kartoffelstärke).
Schülerbuch Seite 76
 Erkläre für jedes Stadium in Abbildung 1, wie
es zu den Veränderungen des Kohlenstoffdioxidgehaltes kommt.
— Bild 1: Bei intensiver Lichteinstrahlung am
Mittag ist die Fotosyntheseleistung hoch,
d. h. die Pflanze nimmt viel Kohlenstoffdioxid
auf. Sie benötigt für die Fotosynthese mehr
Kohlenstoffdioxid, als sie bei der Atmung abgibt. Folglich ist der Kohlenstoffdioxidgehalt
der Luft niedrig.
Bild 2: Nachts ist die Lichteinstrahlung sehr
gering. Die Fotosyntheseleistung ist gleich
Null. Die Pflanze nimmt kein Kohlenstoffdioxid auf. Für ihre Atmung benötigt die Pflanze
Sauerstoff. Das bei der Zellatmung gebildete
Kohlenstoffdioxid wird an die Luft abgegeben. Es wird sichtlich mehr Kohlenstoffdioxid
abgegeben als aufgenommen und der Kohlenstoffdioxidgehalt der Luft steigt.
Bild 3: Am frühen Morgen steigt die Lichtintensität. Die Pflanze nimmt Kohlenstoffdioxid
bei steigender Fotosyntheserate auf. Der
Kohlenstoffdioxidgehalt der Luft nimmt ab.
 Vergleiche den Ablauf der Fotosynthese
(siehe S. 72) mit den Vorgängen bei der
Zellatmung. In welcher Beziehung stehen die
beiden Prozesse.
— Die Zellatmung erscheint wie die „Umkehrung“ der Fotosynthese: Bei der Fotosynthese sind Wasser und Kohlenstoffdioxid die
Ausgangsprodukte, bei der Zellatmung die
Endprodukte. Entsprechend sind Stärke bzw.
Traubenzucker und Sauerstoff Ausgangsprodukte der Zellatmung und Endprodukte in der
Fotosynthese. Aber: Die Fotosynthese nutzt
die Sonnenenergie, während bei der Zellatmung Energie in Form chemischer Energie
freisetzt wird. Außerdem läuft die Zellatmung
in den Mitochondrien, die Fotosynthese
in den Chloroplasten ab, sodass von einer
wirklichen „Umkehrung“ nicht gesprochen
werden kann.
Schülerbuch Seite 77
 Formuliere eine dem Versuch zugrunde
liegende Fragestellung.
— Eine Fragestellung könnte lauten: „Welches
Gas gibt die Kartoffel (geben die Erbsensamen) ab? Anm.: Geht die Kerze aus, handelt
es sich um Kohlenstoffdioxid und die Kartoffel bzw. die Erbsen haben geatmet.
 Protokolliere einige Tage lang die Temperatur.
Stelle auch fest, wie sich die Erbsen verändern. Dazu darfst du nach jeder Temperaturmessung kurz den Deckel anheben. Erläutere
deine Beobachtungen.
— Durch den Abbau der Nährstoffe über die
Zellatmung wird auch Wärme freigesetzt, da
nicht die gesamte Energie in Wachstum und
Keimung umgesetzt werden kann.
 Warum werden zwei ineinander gestellte
Becher verwendet und welche Bedeutung hat
der Deckel?
Stoffwechsel Pflanzen
11
— Die Luftschicht zwischen den Bechern und
der Styropordeckel wirken als Isolierschicht,
sodass die abgegebene Wärme gemessen
werden kann.
 Erläutere diese Beobachtung
— Die Tatsache, dass die Zwiebel sich zusammendrücken lässt bzw. von innen her hohl
wird, deutet darauf hin, dass hier Nährstoffe
abgebaut und zur Keimung und dem Wachstum verwendet werden.
 Bromthymolblau ist ein Säure-Basen-Indikator. Untersuche seine Färbung, indem du in einem Reagenzglas Leitungswasser mit einem
Tropfen Bromthymolblau versetzt und dann
etwas Mineralwasser dazu gibst. Protokolliere
und erkläre die Veränderungen.
— Beobachtung: Die im Leitungswasser zu
sehende Blaufärbung verschwindet nach
Zugabe des Mineralwassers. Die Lösung
wird leicht gelblich. Erklärung: Das (kalkhaltige) Leitungswasser ist in der Regel leicht
alkalisch und dies zeigt der Indikator durch
eine Blaufärbung an. Mineralwasser enthält
Kohlensäure und das Sinken des pH-Wertes
wird durch eine gelbliche Färbung angezeigt.
Anm.: Im sehr saueren Bereich ist Bromthymolblaulösung rot (kann man z. B. mit Essigsäure zeigen), im Neutralbereich grün.
 Protokolliere die beobachteten Veränderungen in den Erlenmeyerkolben und erläutere
sie.
— Der Ansatz mit den Wasserpestpflanzen im
Dunkeln entfärbt sich und wird leicht gelblich,
da die Pflanzen über die Zellatmung Kohlenstoffdioxid abgeben und damit den pH-Wert
senken. Der Ansatz im Licht zeigt dieses Verhalten in der gleichen Zeit nicht. Erklärung:
Die Wasserpestpflanzen verbrauchen bei
Belichtung das Kohlenstoffdioxid in der Fotosynthese. Über längere Zeiträume wird aber
auch der Lichtansatz gelblich, da nicht mehr
ausreichend Fotosynthese betrieben werden
kann. Anm.: Die Versuche sind in ihrer Eindeutigkeit sehr abhängig vom Kalkgehalt des
Leitungswassers und dem „Frischegrad“ der
Wasserpest.
 Warum wird nur ein Ansatz mit dem Indikator
benutzt und nicht vier verschiedene?
— Mit dieser Methode ist die Indikatorkonzentration in allen Ansätzen gleich.
 Warum werden jeweils auch Gefäße ohne
Wasserpestpflanzen angesetzt?
— Diese Kontrollen zeigen, dass die jeweiligen
Veränderungen nur durch die Wasserrpest
hervorgerufen werden.
Schülerbuch Seite 80
 Welche Bedeutung haben die Bewegungen
für das Leben der Pflanzen?
— Durch die Lichtwendigkeit wird erreicht, dass
alle Blätter optimal Fotosynthese betreiben
können und Blüten für anfliegende Insekten
deutlich sichtbar sind. Die Erdwendigkeit
gewährleistet, dass die Pflanzen eine feste
Verankerung und unter Umständen auch eine
12
Stoffwechsel Pflanzen
ausreichende Wasserversorgung finden. Die
Krümmungs- und Suchbewegungen rankender Pflanzen (Nastien) ermöglichen diesen
Sprossteilen einen festen Halt zu finden und
sich dann zum Licht hin auszurichten. Bei der
Fototaxis von Einzellern wird die Bewegungsrichtung durch das einfallende Licht vorgegeben, bei Thermotaxis durch die bevorzugte
Temperatur. Dadurch finden die Einzeller
aktiv optimale Lebensbedingungen.
 Reizaufnahme und Reizbeantwortung sind
Kennzeichen aller Lebewesen (c S. 182). Vergleiche die Vorgänge bei Pflanzen und Tieren.
— Bei Tieren sind die reizaufnehmenden Strukturen, wie z. B. die Sinneszellen in Auge, Ohr
und Nase, besondere Strukturen, während
die Reizaufnahme bei Pflanzen offensichtlich
in „normalen“ Zellen geschieht. Bei Tieren
werden die zur Reizbeantwortung notwendigen Bewegungen überwiegend durch Muskeln ermöglicht, bei Pflanzen geschieht dies
überwiegend durch einseitiges Wachstum
oder Geißeln (Einzeller). Durch ihre festsitzende Lebensweise müssen Pflanzen auch
keine so schnelle Reizbeantwortung zeigen,
wie dies bei frei beweglichen Tieren nötig ist.
Gehirne oder ähnliche Strukturen fehlen.
Schülerbuch Seite 83
 Beschreibe anhand der Abb. 1 und der Seite 82, wie Fotosynthese und Atmung durch
einen Gaskreislauf verbunden sind.
— Durch die Fotosynthese der autotrophen
(grünen) Pflanzen entsteht Sauerstoff, der
von heterotrophen (tierischen) Organismen
zur Atmung und damit auch zum Stoffabbau
benötigt wird. Sie liefern über die Verbrennungsvorgänge den Pflanzen auch wieder
Kohlenstoffdioxid. Die Pflanzen selbst atmen
aber auch, d. h. hier findet ein SauerstoffKohlenstoffdioxid-Kreislauf innerhalb der
Organismen statt.
 Über welche Substanzen verläuft der Stoffkreislauf?
— Neben dem Gaskreislauf gibt es einen an feste Substanzen gebundenen Kreislauf: Die von
den Pflanzen hergestellten, energiereichen
Nährstoffe (primär Zucker und Stärke, sekundär alle fett-, eiweiß- und kohlenhydratreichen
Bestandteile) sowie die in den Pflanzenteilen
enthaltenen Mineralstoffe werden in den
tierischen Organismen verwertet und als Kot
ausgeschieden oder von den Pflanzen selbst
verbraucht. Tote Pflanzenteile oder tote
pflanzliche und tierische Organismen werden
durch Zerkleinerer und Zersetzer wieder in
Mineralstoffe umgewandelt, die die Pflanzen
wieder verwerten können.
 JOSEPH PRIESTLEY (siehe Seite 66) hätte auch
folgenden Versuch machen können: Die Maus
— sie erhält Futter und Wasser — wird mit
der grünen Pflanze zusammen im Dunkeln in
einem luftdicht verschlossenen Gefäß gehalten. Wie wäre dieser Versuch ausgegangen?
Begründe.
— Die Maus hätte nur kurze Zeit überleben
können. Da die Pflanze keine Fotosynthese
betreiben kann, entsteht auch kein Sauerstoff. Beide Organismen gehen schließlich
zugrunde.
 Die Keimlinge aller Pflanzen werden grün,
sobald sie aus dem Boden heraus und in das
Licht kommen. Welche Zellorganellen werden
funktionsfähig und wozu führt ihre Tätigkeit?
— Das „Ergrünen“ wird durch die Bildung der
Chloroplasten hervorgerufen (Anm.: Sie
entstehen aus Vorformen, den farblosen Proplastiden), deren Tätigkeit (die Fotosynthese)
zur Herstellung energiereicher Substanzen
führt.
 Stelle mit selbst gewählten Beispielen die
gegenseitige Abhängigkeit der Pflanzen und
Tiere dar.
a) Welche Rolle spielen dabei die Vorgänge
der Fotosynthese und Zellatmung?
b) Versuche, mit eigenen illustrierenden
Zeichnungen die wichtigsten Erkenntnisse hervorzuheben. Benutze das Plakat zu
einer kurzen Präsentation.
— individuelle Lösung ähnlich den Abbildungen
auf. S. 82/83 mit ergänzenden Texten.
Wachs (Carnaubapalme, ...)
Farbstoffe (Gelbwurz, Indigo, ...)
Holz (Balsaholz, Mahagoni, Teak, Palisander,
Ebenholz, Bambus, ...)
Genussmittel (Kaffee, Kakao, Mate, Tee,
Tabak, Kolabaum, ...)
Gewürze (Ingwer, Muskatnuss, Kardamon,
Vanille, Chili, Pfeffer, Piment, ...)
Gemüse (Tomate, Aubergine, Paprika, ...)
Obst (Banane, Papaya, Avocado, Mango,
Ananas, ...)
Zucker und Stärke (Zuckerrohr, Maniok,
Kartoffel, Reis, Mais, ...)
Öle und Fette (Ölpalme, Sesam, Rhizinus,
Kokos, ...)
Zimmerpflanzen (Bromelia, Dieffenbachia,
Dracaena, Orchideen, Ficus, ...)
 Erläutere, wie eine nachhaltige Landnutzung
die Abholzung von Regenwäldern verhindern
kann.
— Wenn auf begrenzten Flächen ein kontrollierter Anbau von Nutzpflanzen stattfindet, der
den Menschen eine Lebensgrundlage bietet,
besteht kein Druck für die ansässige Bevölkerung, die verbliebenen Urwälder zu roden.
Schülerbuch Seite 84
 Beschreibe, was man unter einem fossilen
Energieträger versteht.
— Fossile Energieträger sind Überreste von
Organismen aus früheren Erdzeitaltern, die
energiereiche Verbindungen enthalten und
beispielsweise als Brennstoff dienen können.
 Liste in einer Tabelle fossile Energieträger
auf und gib an, woraus sie jeweils entstanden
sind.
Energieträger
entstanden aus
Torf, Braunkohle, Steinkohle
Pflanzen aus Sumpfwäldern
(Bärlappbäume, Baumschachtelhalme, Baumfarne, ...)
Erdöl, Erdgas
pflanzlichen und tierischen
Kleinstlebewesen aus Meeren
(Plankton)
Schülerbuch Seite 85
 Wie könnte die Nutzung fossiler Brennstoffe
eingedämmt werden? Recherchiere über
erneuerbare Energien.
— Informationen zu Sonne, Wind, Wasser, Biomasse, Erdwärme, Holz, ... z. B. unter www.
erneuerbare-energien.de (Sept. 2005)
 Informiere dich über wichtige tropische
Nutzpflanzen und die Produkte, die aus ihnen
hergestellt werden.
— Informationen zu tropischen Nutzpflanzen
z. B. unter www.oroverde.de (Sept. 2005).
Fasern (Sisalagave, Kokos, Baumwolle,
Jute, ...)
Kosmetik (Aloe vera, Jojoba, Kokos, ...)
Kautschuk u. ä. (Parakautschukbaum, Kaugummibaum, ...)
Stoffwechsel Pflanzen
13
Ökosystem Wald
Schülerbuch Seite 90
 Überprüfe im Wald, an welchen Stellen man
den im Text beschriebenen Stockwerkbau
besonders gut erkennen kann.
— Lichtungen oder der Waldrand gewähren
einen guten Überblick. Der Stockwerkaufbau ist hier wegen des höheren Lichteinfalls
deutlich ausgeprägt. So lassen sich Moos-,
Kraut-, Strauch- und Baumschicht besonders
gut erkennen.
 Beschreibe Aussehen und Gliederung eines
Waldes, der vom beschriebenen Aufbau
deutlich abweicht. Nenne mögliche Ursachen
dafür.
— Stehen gleichaltrige Bäume eng beieinander
(z. B. in einer dicht gepflanzten Aufforstung),
sind die Stockwerke des Waldes nicht erkennbar. Zu wenig Licht erreicht den Boden.
Hier wachsen höchstens Moose und wenige
Schatten ertragende Kräuter (z. B. Sauerklee), kaum Sträucher oder nachwachsende
Jungbäume.
Schülerbuch Seite 91
 Die Tabelle zeigt die durchschnittlichen Lichtmengen am Waldboden und Temperaturen
im Verlauf eines Jahres. Stelle die Messwerte
in einem Balkendiagramm dar. Erläutere die
Ursachen für den beobachteten Zusammenhang.
— Das Balkendiagramm zeigt zunächst eine Abnahme der Lichtintensität vom Frühjahr zum
Sommer, verursacht durch die zunehmende
Belaubung der Bäume, danach, infolge des
fortschreitenden Blattabwurfs, eine Zunahme der Lichtintensität bis zum Winter. Der
Temperaturverlauf verhält sich gegenläufig,
d.h. die Temperaturen sind im Sommer, wenn
die Sonne den höchsten Stand erreicht hat,
am größten.
Schülerbuch Seite 92
 Beschreibe mithilfe der Abbildung in der
Randspalte den unterschiedlichen Bau von
Sonnenblättern und Schattenblättern.
— Sonnenblätter zeigen im Querschnitt mehr
Zellschichten als Schattenblätter, wodurch
die Blätter dicker sind. Die Interzellularen
der Sonnenblätter sind größer und umfangreicher. Beides führt zu einer besseren
Fotosyntheseleistung der Sonnenblätter.
Schülerbuch Seite 93
 Erkläre, weshalb die Blätter der meisten
Laubbäume im Unterschied zu den Nadeln
den Winter nicht überstehen können.
— Im Gegensatz zu den Nadelblättern verlieren
Laubblätter viel mehr Wasser durch Transpiration. Deshalb wäre der Wasserverlust
14
Ökosystem Wald
im niederschlagsarmen Winter zu hoch und
die Blätter würden vertrocken. Außerdem
besitzen Laubblätter keinen Kälteschutz, wie
verdickte Zellwände oder in die Zelle eingelagerte Frostschutzstoffe.
 Stelle in einer Tabelle die Angepasstheit
der Kiefer an ihren Lebensraum zusammen.
Ergänze die Daten auch mithilfe anderer Informationsquellen.
— Angepasstheiten an Trockenheit: lange
Wurzeln zur Wasseraufnahme aus tiefen
Bodenschichten; Wachsschicht auf Nadeln;
kleine Oberfläche der Nadeln, um Wasserverlust durch Verdunstung zu reduzieren.
Angepasstheiten an Kälte (Frostperioden):
stabiler Bau der Nadelblätter und in ihnen
eingelagerte Frostschutzstoffe.
Schülerbuch Seite 94
 Zähle an einem gefällten Baumstamm die
Jahresringe am oberen und unteren Ende und
miss die Stammlänge. Ermittle daraus den
mittleren Jahreslängenzuwachs.
— Teilt man die gemessene Länge des Stammes
durch die Differenz der Jahresringe am oberen und unteren Ende des Stammes, erhält
man die durchschnittliche jährliche Zuwachsrate.
Schülerbuch Seite 95
 Analysiere mithilfe der Abbildung 1, wo etwa
die Baumgrenze in Europa während der
Eiszeit lag. Vergleiche dein Ergebnis mit dem
Zustand heute. Schlage dazu in deinem Atlas
nach.
— Siehe Abbildung. Heute findet man in ganz
Europa Wälder mit Ausnahme der Hochlagen
der Alpen und Pyrenäen.
 Weshalb verschiebt sich die Baumgrenze mit
der Veränderung der Durchschnittstemperatur?
— Zu lange Frostperioden mindern die Wachstumsmöglichkeiten der Bäume.
 Vergleiche die Klimabedingungen während
der Eiszeit und heute mithilfe der Abbildung
2. Wo gibt es heute Klimabedingungen wie bei
uns in der letzten Eiszeit?
— Lange Frostperioden und geringer Niederschlag charakterisieren die Eiszeit. Entsprechende Bedingungen gibt es heute in den
Hochlagen von Gebirgen und zum Teil in
Sibirien.
 In vielen Darstellungen von Künstlern findet
man Informationen über die zu der damaligen Zeit übliche Nutzung des Waldes. Stelle
anhand der Abbildungen 3 und 4 und des
Informationstextes auf Seite 120 zusammen,
in welcher Weise der Mensch den Wald nutzte
und damit auch veränderte. Gib mögliche
Gründe dafür an.
— Neben der Holzgewinnung und der Erzeugung von Holzkohle wurde der Wald auch
als Nahrungsquelle für Haustiere genutzt.
Verbiss von Jungpflanzen und das Fressen
von Früchten (Eicheln und Bucheckern durch
Schweine) führten zu einer Zunahme der
Nadelhölzer bei Abnahme der Laubhölzer.
 Jeder Baum hat auch eine indiviuelle Geschichte. Versuche die Geschichte der Kiefer
anhand des in Abbildung 5 abgebildeten
Stammquerschnittes nachzuvollziehen.
— Der junge Baum hatte vermutlich durch
Schräglage ein asymmetrisches Dickenwachstum, später nach einem Brand schloss
sich eine Wunde. Unterschiedlich dicke
Jahresringe deuten auf variierende Klimabedingungen hin.
Schülerbuch Seite 100
 Lasse ein Moospolster eintrocknen und wiege
es. Lege es anschließend einen Tag lang ins
Wasser, lasse es abtropfen und wiege erneut.
Vergleiche die Ergebnisse und erkläre.
— Moospolster speichern das Wasser zwischen
den Blättchen wie ein Schwamm in seinen
Hohlräumen. Torfmoos kann zum Beispiel
das 20-Fache seines Gewichtes an Wasser
aufnehmen. Bei Trockenheit stellen die Moose ihre Lebensvorgänge ein und geben sehr
viel Wasser ab, ohne Schaden zu nehmen.
Beim nächsten Regen regeneriert das Moos
und nimmt die Lebensvorgänge wieder auf.
Schülerbuch Seite 101
 Vergleiche mithilfe der Mittelspaltenabbildungen auf dieser Seite und der Seite 100 sowie
der Texte beider Seiten die Fortpflanzung bei
Moosen und Farnen. Stelle Gemeinsamkeiten
und Unterschiede heraus.
— Die Befruchtung verläuft bei Moosen und
Farnen im Prinzip gleich: Die Antheridien
bilden Schwärmer, die bei Anwesenheit von
Wasser zu den Archegonien schwimmen und
die Eizellen befruchten. Dabei spielen Lockstoffe eine wichtige Rolle. Der Ort, an dem die
Antheridien und Archegonien wachsen, ist
jedoch verschieden. Bei Moosen existieren
männliche und weibliche Moospflanzen,
d. h. die Schwärmer müssen eine relativ große
Strecke überwinden und es muss reichlich
Wasser da sein. Farne bilden die Antheridien
und Archegonien auf dem Vorkeim, d. h. sie
sind eng beisammen. Die große Farnpflanze
wächst erst nach der Befruchtung heran.
Die Moospflanzen entstehen dagegen als
Knospen am Vorkeim und wachsen zu einer
beträchtlichen Größe heran, während nach
der Befruchtung der relativ klein bleibende
Sporenträger entsteht.
Schülerbuch Seite 103
 Vergleiche die Ernährung der Pilze mit der
Ernährung der Tiere und Pflanzen. Fertige
dazu eine Tabelle an.
Pilze
Tiere
Pflanzen
heterotroph
heterotroph
autotroph
Vorgefertigte
energiereiche
Stoffe werden
aufgenommen.
Als Parasiten
oder Symbionten können
sie Nährtoffe
direkt aufnehmen, als
Saprophyten
sondern sie
eine vorverdauende
Lösung ab.
Vorgefertigte
energiereiche
Stoffe werden
aufgenommen.
Meist wird die
Nahrung im
Verdauungstrakt abgebaut.
Energiereiche Stoffe
werden durch
Fotosynthese
selbst hergestellt.
Schülerbuch Seite 105
 In der Abbildung 104.1 sind zwei nicht im Text
erwähnte Vogelarten dargestellt. Erläutere an
ihnen das Prinzip der Konkurrenzvermeidung.
— Es sind Sperber und Mönchsgrasmücke.
Sie stehen zueinander nicht im Konkurrenz-,
sondern im Räuber-Beute-Verhältnis. Der
Sperber ist mit seinen abgerundeten Flügeln
zum wendigen Flug zwischen den Bäumen
und Sträuchern befähigt. Dabei erbeutet
er auch Mönchsgrasmücken, die auf den
Zweigen nach Insekten und Spinnentieren
suchen.
 Im Text sind für verschiedene Vogelarten
Schnabelformen und Ernährungsweisen
genauer beschrieben. Auf welchen Zusammenhang zwischen Schnabelform und Ernährungsweise kann man schließen? Begründe.
— Der Sperber besitzt einen Hakenschnabel,
der sich zum Aufreißen der Beute und wie
eine Schere zum Zerschneiden von Fleisch
eignet. Der kräftige Finkenschnabel des
Buchfinks ähnelt dem Kopf einer Zange und
eignet sich zum Aufbrechen und Schälen von
Körnern. Rotkehlchen und Mönchsgrasmücke können mit ihrem spitzen Schnabel wie
mit einer Pinzette kleine Insekten, Spinnen,
Würmer und Schnecken aus ihren Verstecken holen. Beim Baumläufer ist der spitze
Schnabel zusätzlich gebogen und reicht noch
wirksamer in die Verstecke und Gänge hinein.
Der Specht hackt mit seinem Meißelschnabel
die Rinde auf oder sprengt sie ab, um an tiefer
sitzende Insektenlarven, Käfer oder Holzameisen zu gelangen. Der Eichelhäher gräbt
mit seinem starken Schnabel Verstecke, um
darin Vorräte (z. B. Eicheln) zu speichern.
 Bei Schadinsekten kommen manchmal
Massenvermehrungen vor. Welche Bedingungen können solche Massenvermehrungen
begünstigen?
Ökosystem Wald
15
16
Ökosystem Wald
— Die Insekten profitieren vom ausgeglichenen
Kleinklima im Innern des Waldes. Kommen
Wärme und Trockenheit dazu, erleiden die
Bäume Schäden durch verminderten Saftund Harzfluss. Die Schadinsekten profitieren
durch rasche Entwicklung der Larven und
ungestörte Zeiten der Paarung und Eiablage.
— Königinnen sind groß, tragen zu Beginn
Flügel und legen später Eier. Die kleineren Männchen haben ebenfalls Flügel. Sie
sterben nach der Begattung. Die kleineren
Arbeiterinnen haben keine Flügel, sind unfruchtbar und haben teilweise größere Kiefer
(Wächterinnen).
Schülerbuch Seite 107
Schülerbuch Seite 111
 Informiere dich über den Bienenstaat. Vergleiche die Organisation des Ameisenstaates mit
dem der Honigbiene. Nenne Gemeinsamkeiten und Unterschiede.
— Gemeinsamkeiten: Männchen gehen aus
unbefruchteten Eiern hervor, Weibchen aus
befruchteten. Es gibt zahlreiche Weibchen
mit unvollständig entwickelten Geschlechtsorganen (Arbeiterinnen) und wenige voll
ausgebildete Königinnen. Männchen werden
nur zu bestimmten Zeiten nachgezogen. Die
Nester haben einen spezifischen Geruch,
sodass staatsfremde und eigene Individuen
unterschieden werden können.
Unterschiede: Im Bienenstaat gibt es nur
eine Königin, im Staat der Kleinen Roten
Waldameise sind es mehrere. Die Völker sind
bei den Bienen nicht so reich an Individuen.
Sie sind immer geflügelt, während bei den
Ameisen nur die Geschlechtstiere während
der Paarungszeit Flügel tragen.
Im Bienenstaat herrscht eine ausgeprägte
Arbeitsteilung, wobei die Tanzsprache in
Verbindung mit Futterproben eine Sonderentwicklung darstellt. Ameisen haben nur
die Fühlersprache, die auch bei den Bienen
existiert.
 Für die Neugründung von Nestern durch
Koloniebildung sind bei der Kleinen Roten
Waldameise keine Männchen erforderlich.
Erläutere die Gründe dafür.
— Für die Koloniebildung werden begattete
Jungköniginnen benötigt. Sie besitzen in
ihren Spermataschen einen Vorrat an Sperma
zur Befruchtung der Eier.
 Wie könnte man dem Argument begegnen,
dass Ameisen gar nicht so nützlich seien,
weil zu ihren Beutetieren auch Nutzinsekten
gehören?
— Im Beutespektrum der Ameisen ist der Anteil
von Schadinsekten vor allem dann sehr
groß, wenn diese sich in Massenvermehrung
befinden. Dann kommt die Nützlichkeit den
Ameisen voll zur Wirkung.
 Fasse zusammen, welche Aufgaben Ameisen
im Wald übernehmen.
— Sie begrenzen die Vermehrung von Schadinsekten und schützen die Vegetation. Sie verbreiten Samen und sorgen auf diese Weise
für die Ausbreitung von Pflanzen. Durch ihre
Bautätigkeit lockern sie den Boden. Er wird
besser durchlüftet und bietet für die übrigen
Bodenorganismen bessere Lebensbedingungen.
 Vergleiche die verschiedenen Ameisenformen. Fertige dazu eine Tabelle an.
 Schreibe anhand Abb.110.1 weitere, nicht im
Text besprochene Nahrungsketten auf und
ordne den einzelnen Gliedern die entsprechenden Begriffe zu.
— Fichtensamen — Waldmaus — Schlange
— Gräser — Reh — Fuchs
Haselnuss — Eichhörnchen — Sperber
 Weshalb können sich Borkenkäfer besonders
gut in trockenen Jahren und in Monokulturen
vermehren?
— Der Saft und Harzfluss der Bäume ist vermindert. In Monokulturen ist die Zahl der
vorgeschädigten Bäume besonders groß und
ermöglicht den Borkenkäfern eine erfolgreiche Eiablage. Die Larven entwickeln sich bei
Wärme und Trockenheit sehr rasch.
Schülerbuch Seite 112
 Welche Organismen nutzen die Mineralstoffe, die am Ende der Abbaukette freigesetzt
werden?
— Die Pflanzen brauchen die im Boden befindlichen leicht löslichen Mineralstoffe, die
von den Wurzeln aufgenommen werden, zur
Synthese von Baustoffen und Wirkstoffen.
Schülerbuch Seite 114
 Beschreibe die Bestandteile der Streuschicht
(Aussehen, Feuchtigkeitsgrad). Fasse deine
Beobachtungen in einer Tabelle (obere, mittlere, untere Schicht, oberste Bodenschicht)
zusammen.
— Laubstreu obere Schicht: trockene, lose
Blätter und Blattteile
Laubstreu mittlere Schicht: trockene und
feuchte Blätter und Blattteile mit wenig Erde
Laubstreu untere Schicht: feuchte Blattmasse mit Erde
Schülerbuch Seite 117
 Erläutere mithilfe von Abb. 1, weshalb Nahrungsketten nicht beliebig lang sind.
— Die verfügbare Energie nimmt in der Nahrungskette sehr schnell ab. Setzt man den
Energiegehalt der Biomasse von grünen
Pflanzen gleich 100 %, speichern die Pflanzenfresser (Erstverbraucher) davon nur 10 %.
Auf jeder weiteren Trophieebene (Zweit- und
Drittverbraucher) werden wieder jeweils nur
10 % der Energie gespeichert. Deshalb hat
eine Nahrungskette selten mehr als vier Glieder bzw. Trophiestufen, da die Menge der
verfügbaren Energie schließlich zu gering ist.
 Erläutere, weshalb der Weg der Energie einer
Einbahnstraße ähnelt und ständig nachgeliefert werden muss, sodass die Stoffkreisläufe
aufrechterhalten werden können.
— Alle Lebewesen wandeln einen Teil der freigesetzten Energie in Wärme um, die abgegeben
wird. Sie ist so für alle Lebewesen verloren.
 Es gab in der Geschichte der Erde Phasen,
in denen ein Teil des organischen Materials
dem Stoffkreislauf entzogen wurde. Damals
entstanden die Kohle- und Erdölvorkommen,
die man heute zur Energiegewinnung wieder
verbrennt.
a) Wie muss sich damals der Kohlenstoffdioxidgehalt der Atmosphäre verändert
haben?
b) Welche Auswirkungen hat heute die
Verbrennung von Kohle und Erdöl auf die
Atmosphäre? Begründe.
— a) Kohle, Erdöl und Erdgas enthalten
Kohlenstoff, der aus dem Abbau von
pflanzlichen oder tierischen Organismen
stammt, letztlich also auf die Fotosyntheseleistung grüner Pflanzen zurückzuführen ist. Durch die Bildung fossiler
Energielager wurde der CO2-Gehalt der
Atmosphäre verringert.
— b) Durch die Verbrennung fossiler Energieträger nimmt der CO2-Gehalt der Atmosphäre heute wieder zu. Diese Zunahme
ist in den vergangenen 100 Jahren bereits
nachweisbar. Sie wird sich mit großer
Wahrscheinlichkeit auf das Klima auswirken: CO2 ist zu 50 % an den Auswirkungen des Treibhauseffekts beteiligt. Dafür
spricht: In den letzten 100 Jahren hat sich
die Weltdurchschnittstemperatur bereits
um 0,5 °C erhöht. Da sich dies jedoch im
Bereich normaler Schwankungen befindet, ist der Zusammenhang noch nicht
beweiskräftig.
Schülerbuch Seite 120
 Erläutere, welche Auswirkungen Monokulturen aus Fichten auf lange Sicht auf die
Entwicklung von Schädlingen, den Boden und
die Vielfalt der Pflanzen- und Tierwelt haben.
Begründe.
— Die Vermehrung und Verbreitung der Schädlinge wird gefördert. Der Boden verarmt an
den von der jeweiligen Art besonders viel
aufgenommenen Mineralstoffen. Die monotone, gleich bleibende Umgebung bewirkt, dass
wenige, gut angepasste Arten überwiegen.
Schülerbuch Seite 121
 In der Mittelspalte sind verschiedene Weiterverarbeitungsformen von Holz dargestellt. Wo
finden diese ihre Verwendung? Fertige dazu
eine Tabelle an.
— Hinweis: Außer zu Papier und Holzwolle als
Verpackungsmaterial findet man in Baumärkten in der Regel immer Hinweise auf die
Verwendung der Produkte.
 Wieso klemmen deiner Meinung nach Schubladen aus massivem Holz an manchen Tagen,
an anderen aber nicht?
— Holz ist ein natürliches Material, das Wasserdampf aufnehmen kann. Dadurch quillt es
auf, das Volumen wird vergrößert. An Tagen
mit hoher Luftfeuchtigkeit klemmen deshalb
die Schubladen, bei geringer Luftfeuchtigkeit
nicht.
 Berechne anhand der Daten in der Mittelspalte den Anteil von Altpapier am Gesamtpapierverbrauch.
— Der Anteil beträgt ca. 73,4 %.
 Weshalb wird heute zunehmend Umweltschutzpapier verwendet? Wo wird es vor
allem verwendet?
— Umweltschutzpapier wird zum überwiegenden Teil aus Altpapier hergestellt (geringerer
Holz- und Wasserverbrauch, Bleichen ohne
Chlorverbindungen). Verwendung findet Umweltschutzpapier z. B. als Verpackungsmaterial, Zeitungs-, Schreib- und Kopierpapier.
Schülerbuch Seite 123
 Fasse die Rolle des Waldes für den Wasserhaushalt zusammen und nenne mögliche
Folgen der Waldzerstörung.
— Ein großer Laubbaum kann mehrere hundert
Liter Wasser pro Tag verdunsten. Ein großer
Wald beeinflusst damit durch Entstehung von
Verdunstungskälte das Klima einer Landschaft. Das verdunstende Wasser stammt
aus Niederschlägen und kann in den Pflanzen
(besonders stark z. B. in den Moosen) und
im lockeren Waldboden gespeichert werden.
Diese Speicherwirkung entfällt nach der
Abholzung des Waldes; das Wasser fließt
vermehrt oberflächlich ab und schwemmt
fruchtbaren Boden mit sich. Die dadurch
bedingte Erosion kann so stark sein, dass der
felsige Untergrund freigelegt wird, auf dem
für lange Zeit keine höheren Pflanzen mehr
Fuß fassen können. Am Unterlauf der Flüsse
entstehen Überschwemmungen.
 Informiere dich über die Möglichkeiten der
Nutzung alternativer und regenerierbarer
Energiequellen. Berichte.
— Neben der Nutzung von Sonnen-, Wind- und
Wasserkraft kommen Biodiesel aus Raps
o. ä., der Einstieg in die Wasserstofftechnologie und Brennstoffzellen infrage. Auch das
Für und Wider der Kernenergie lässt sich hier
diskutieren.
Schülerbuch Seite 125
 Nenne die Faktoren im Boden, die sich durch
sauren Regen verändern und erläutere
jeweils, welche Folgen sich für einen Baum
ergeben.
— Die Senkung des pH-Wertes im Boden ist
eine Folge der Anwesenheit von Schwefeldioxid sowie Stickstoffoxiden in der Luft
und führt über mehrere Wege (indirekt) zu
Schädigungen. Nährstoffe werden ausgewa-
Ökosystem Wald
17
schen. Damit sind sie für die Wurzeln nicht
mehr in ausreichender Menge verfügbar. Die
Mykorrhizapilze werden geschädigt. Dadurch
ist die Aufnahme der vorhandenen Nährstoffe
eingeschränkt. Giftige Schwermetallionen,
die vorher fest an Bodenteilchen gebunden
waren, können in Lösung gehen und über die
Wurzeln aufgenommen werden. Dadurch wird
der Baum geschädigt. Dies wird im Vertrocknen der Wipfel und Triebspitzen sichtbar, die
nicht mehr ausreichend versorgt werden,
sowie im Austreiben von Knospen an den
unteren Zweigen bzw. am Stamm (Bildung
von „Angsttrieben“).
18
Ökosystem See
Ökosystem See
Schülerbuch Seite 131
 Stelle in einer Tabelle die Umweltbedingungen
des Schwimmblattgürtels und die entsprechenden Angepasstheiten der Teichrose
zusammen.
— Schwimmblattgürtel:
Hier treten durch unterschiedliche Wasserstände verschiedene Abstände zwischen
Boden und Wasserspiegel auf. Der Wind kann
Wellengang verursachen, der zum Überspülen der Blätter führt. Der Untergrund kann
schlammig und sauerstoffarm sein.
Teichrose:
— Heftiger Wind über der Wasseroberfläche
vertreibt bestäubende Insekten: Große,
gelbe und intensiv duftende Blüten
locken Insekten an.
— Überflutungsgefahr durch Wellen bei den
Schwimmblättern: Eine Wachsschicht auf
der Oberfläche lässt Wasser abperlen, die
Spaltöffnungen liegen auf der Oberseite
der Blätter; dadurch bleibt Gasaustausch
möglich.
— Große Lichtintensität und volles Farbspektrum auf der Wasseroberfläche:
Schwimmende Blätter (durch luftgefüllte
Hohlräume in den Blättern) lassen gute
Lichtaufnahme für die Fotosynthese zu.
— Wechselnde Wassertiefe: Luftgefüllte
Hohlräume in den Blättern lassen sie
schwimmen; elastische Stängel halten
Blätter bei unterschiedlichen Wasserständen bis zu 4 Metern Tiefe an der
Oberfläche.
— Sauerstoffarmer Faulschlamm am
Verankerungsort der Wurzelstöcke:
Zur Sauerstoffversorgung führen große
Luftkanäle in den Stielen von den Blättern
zu den Wurzeln.
— Von Wasser umgebener Standort:
Luftgefüllte Schwimmfrüchte lassen eine
Verbreitung zu, verlieren nach einiger Zeit
die Luft, sinken zu Boden und keimen.
 Begründe, warum ein Festigungsgewebe im
Blatt des Rohrkolbens nötig ist, im Stängel
des Tausendblattes dagegen fehlen kann.
— Stängel und Blätter des Rohrkolbens ragen
über die Wasseroberfläche hinaus und sind
dort dem Wind ausgesetzt. Da die Blätter des
Rohrkolbens auch große Hohlräume zur Luftleitung besitzen (Aerenchym), sind Versteifungsleisten erforderlich. Das Tausendblatt
wächst untergetaucht und hat fein gespaltene
Blätter mit geringem Strömungswiderstand.
 Überlege, wie Wassersportler Pflanzen des
Ufers gefährden. Welche Konsequenzen ergeben sich daraus zum Schutz der Pflanzen?
— Vom Ufer aus startende Boote bilden
Schneisen im Röhricht und in der Schwimmblattzone. Beim Segeln und Surfen können
die Sportler in diese Zonen hineingetrieben
werden, wobei Schäden entstehen. Fah-
rende Motorboote erzeugen Wellenschlag
und schädigen dadurch das Röhricht. Durch
Schutz ganzer Seebereiche werden die
Pflanzengesellschaften insgesamt geschont.
In den belasteten Zonen können Pfahlwände,
Reisigdämme u. ä. vorgebaut werden, um das
Röhricht zu schützen.
 Wasservögel sind in den letzten Jahren seltener geworden. Warum? Schlage mögliche
Naturschutzmaßnahmen vor.
— Rückgang der Röhrichtbestände (Lebensraum). Maßnahmen: Unterschutzstellung von
Seeufern, Neuanlage von Röhricht.
Schülerbuch Seite 143
Schülerbuch Seite 137
 Fasse in einer Tabelle die Formen der Atmung
im Wasser zusammen und ordne ihnen entsprechende Tierarten zu.
— Hautatmung: Schlammröhrenwürmer, Frösche
Außenkiemen: Molchlarve
Innenkiemen: Fisch, Teichmuschel, Sumpfdeckelschnecke, Flusskrebs
Tracheenkiemen: Königslibellenlarve, Kleinlibellenlarve, Eintagsfliegenlarve
Tracheenatmung (zum Teil mit Schnorchel):
Gelbrandkäfer und seine Larve, Stabwanze,
Stechmückenlarve, Rattenschwanzlarve,
Wasserspinne
Schülerbuch Seite 140
 Stelle in einer Tabelle die wesentlichen Aspekte der ökologischen Nischen der auf Seite 141
vorgestellten Wasservogelarten zusammen.
Nest
Nahrungserwerb
Graureiher
Koloniebrüter in Gewässernähe
Feuchtwiesen, flaches
Wasser
Stockente
Bodennest,
Anfang Röhrichtgürtel
gründelnd im
flachen Wasser, pflanzl.
Nahrung,
tierisches
Plankton
Reiherente
zwischen
Seggen und
Binsen im
Röhricht
tiefer
tauchend,
Muscheln,
Schnecken,
Würmer
Teichralle
versteckt in
Uferpflanzen
pickt von der
Oberfläche nach
Schnecken,
Insekten und
Laich
Teichrohrsänger
über dem
Boden an
Schilfstängeln
Insekten
zwischen
Schilfhalmen
Große Rohrdommel
dicht am
Wasser, auf
Röhrichtstängeln
im Röhricht,
Schnecken,
Insekten,
Frösche
Haubentaucher
Schwimmnest aus
Pflanzen
tauchend
in größerer
Tiefe, Fische
 Beschreibe und erkläre die Abb. 1 dieser
Seite und die Abb. 142. 2.
— Durch die Dichteanomalie des Wassers und
die Erwärmung von oben entstehen Schichten. Während oben Sauerstoff gelöst und
durch Fotosynthese frei wird, dominiert unten
der Verbrauch.
 Fischsterben wird häufig im Sommer beobachtet, selten im Herbst. Begründe.
— Im Sommer fehlt die Durchmischung (sauerstoffarmes Tiefenwasser).
 Erläutere, warum unter einer Eisdecke im See
Fische überleben können.
— Im kalten Wasser ist relativ viel Sauerstoff
gelöst, wenn das Gewässer nicht überdüngt
ist. Außerdem benötigen die wechselwarmen
Tiere wenig Sauerstoff.
Schülerbuch Seite 145
 Nenne drei Nahrungsketten aus der Abbildung 1 auf Seite 144.
— Algen — Wasserflöhe — Großlibellenlarve
— Rotfeder — Graureiher;
Wasserpflanzen — Teichralle;
Wasserpflanzen — Rotfeder — Hecht.
 Moderne Schädlingsbekämpfungsmittel
sollen biologisch abbaubar sein. Begründe.
— Tiere und Pflanzen nehmen nicht abbaubare Schädlingsbekämpfungsmittel in ihren
Körper auf, wenn diese Stoffe in ihrer Umwelt
vorkommen. Werden diese Organismen
gefressen, werden auch die Schädlingsbekämpfungsmittel aufgenommen. Da ein Tier
wesentlich mehr an Nahrung zu sich nimmt,
als es seinem eigenen Massenzuwachs
entspricht, nimmt es auch entsprechend
viel an Schädlingsbekämpfungsmitteln auf.
Während jedoch der größte Teil der Nahrung
zur Deckung seines Energiebedarfs wieder
abgebaut wird, bleiben die nicht abbaubaren
Schädlingsbekämpfungsmittel im Körper und
reichern sich so dort an.
 Wende dein Wissen über Nahrungsketten und
Energiefluss an und erkläre die Aussage: „Bei
der Ernährung der Menschen in den Industrienationen könnte viel Energie in der Landwirtschaft eingespart werden“.
— Viele Menschen in den Industrienationen ernähren sich von Fleisch, z. B. von Schweinen
und Rindern. Würden diese Menschen mehr
pflanzliche Nahrung zu sich nehmen, könnte
damit die Energie direkt genutzt werden.
Energieverluste durch die Tiermast wären
entsprechend geringer.
Ökosystem See
19
Schülerbuch Seite 146
 Oligotrophe Seen sind klar, eutrophe Seen
sind meist grünlich getrübt. Erläutere die
Ursachen dafür. Welche Konsequenzen hat
das für die Grenze zwischen Nähr- und Zehrschicht? Begründe.
— Das Wasser in oligotrophen Seen ist klar,
weil durch den geringen Mineralstoffgehalt
auch wenig pflanzliches Plankton entsteht.
Durch den höheren Mineralstoffgehalt nimmt
die Zahl der Erzeuger und Verbraucher zu,
sodass in eutrophen Seen auch mehr abgestorbenes organisches Material existiert. Dadurch kann das Sonnenlicht nicht mehr so tief
eindringen, die Grenze zwischen Nährschicht
und Zehrschicht (die so genannte Kompensationsebene) verschiebt sich nach oben.
Schülerbuch Seite 149
 Erkläre die Angepasstheiten der Lebewesen
eines Gebirgsbaches.
— Die Körperformen der Gliederfüßer und ihrer
Larven haben keinen großen Strömungswiderstand. Sekretfäden oder beschwerende
Gehäuse verhindern die Abdrift. Viele Kleintiere leben im Lückensystem des Bachbodens. Größere Bachbewohner können sich
mit ihrem strömungsgünstigen Körper und
der starken Muskulatur der Strömung entgegenstellen und auch stille Randzonen nutzen.
Moose und Algen im Bach leben hier in Formen, die dem Wasser geringen Widerstand
bieten.
 Beschreibe die Umweltbedingungen im Verlauf eines Fließgewässers.
— Während der Oberlauf durch Nährstoffarmut
und hohe Fließgeschwindigkeiten gekennzeichnet ist, entsteht durch das Wachstum
der Wasserpflanzen, durch Eintrag von
Biomasse über Zuflüsse und Ufervegetation
ein nährstoffreicher Mittellauf mit geringer
Strömungsgeschwindigkeit. Zum Unterlauf
hin nimmt die Abwasserfracht des Flusses zu,
oft auch die Temperatur und der Nährstoffgehalt, sodass hier Sauerstoffmangel eintritt. Im
Delta entsteht unter dem Einfluss von Ebbe
und Flut eine Brackwasserzone.
 Erkläre die Bedeutung der Auen (Abb. 2).
— Auen sind ein Rückhalteraum für Hochwasser
und Lebensraum für eine Vielzahl von Vögeln,
Insekten und Amphibien. Sie sind Laichgewässer für Flussfische und ein Biotop mit
Pflanzengesellschaften, die an Überflutungen
angepasst sind. Sie bilden ein Wasserreservoir und beeinflussen damit das regionale
Klima und die Grundwasserbildung.
Schülerbuch Seite 150
 Suche nach vergleichbaren Zahlen für Hessen
und vergleiche die einzelnen Bundesländer.
— Nach Angaben von Naturschutzverbänden
hat die Zahl der Weißstorchpaare in den letzten zehn Jahren weltweit um 37 Prozent von
20
Ökosystem See
166 000 auf 230 000 Brutpaare zugenommen,
in Deutschland direkt jedoch abgenommen.
Im Jahr 2005 haben in Hessen 100 Weißstorchenpaare gebrütet und 219 Jungvögel
großgezogen (NABU). Aktuelle Daten können
z. B. unter http://www.nabu.de eingesehen
werden.
Schülerbuch Seite 151
 Sucht im Internet nach der roten Liste für
Vögel. Überprüft, wie und warumTurteltaube,
Kiebitz und Kormoran darin eingestuft sind.
— Die Vögel sind z. B. aufgelistet unter http://
www.nabu.de/m05/m05_03/01229.html
Der Kormoran ist auf der Roten Liste in der
Kategorie V (Vorwarnliste) eingestuft, ebenso
die Turteltaube. Der Kormoran war durch
intensive Bejagung fast ausgerottet, konnte
sich dann durch Schutzmaßnahmen wieder
erholen und wird jetzt wieder als Konkurrent
in der Teichwirtschaft verfolgt. In Deutschland
leben etwa 15 000 Brutpaare in rund 60 Kolonien. Die Turteltaube gehört zu den Langstreckenziehern (Überwinterung südlich der
Sahara in Afrika) und bevorzugt bei uns auch
Auen- und Laubwälder. Auf dem Vogelzug
werden die Tiere in den südlichen Ländern
Europas und in Nordafrika geschossen, bei
uns wird der Lebensraum zunehmend eingeengt. Der Kiebitz gehört zu den „stark gefährdeten Arten“ (Kategorie 2). Er bevorzugt
offenes, flaches und feuchtes Dauergrünland,
Wiesen, Weiden und Überschwemmungsflächen. Dieser Lebensraum ist in Deutschland
jedoch selten geworden. Außerdem ist er
brutplatztreu, d.h. wenn Grünland umgewandelt wird, kann er kaum ausweichen.
Schülerbuch Seite 154
 Erläutere die Unterschiede in der Fließgeschwindigkeit des Wassers in den einzelnen
Flussabschnitten. Welchen Einfluss hat das
auf die Lebensbedingungen der dort lebenden Kleintiere?
— Im Oberlauf ist die Fließgeschwindigkeit
hoch, da z. B. in den Bergen große Höhenunterschiede schnell überwunden werden. Die
Organismen müssen an die hohe Strömungsgeschwindigkeit angepasst sein (z. B. flacher
Körperbau). Im Mittelauf wird die Geschwindigkeit geringer, Aufwuchs von Bakterien
und Algen an Steinen kann entstehen und
die Gruppe der „Weidegänger“, die diesen
Aufwuchsen fressen, nimmt zu. Im Unterlauf
ist die Fließgeschwindigkeit sehr gering;
dadurch gibt es viel Detritus und pflanzliches
Plankton. Die tierischen Organismen müssen
an geringe Sauerstoffkonzentrationen angepasst sein.
 Vergleiche und erläutere die Form der dargestellten Bachprofile und die Art des Untergrundes.
— Der Bergbach hat einen grobkörnigen Untergrund mit großen Steinlückenräumen und

—

—
ist relativ flach mit wenig Schlamm (da große
Fließgeschwindigkeit). Der Hügellandbach
ist tiefer und durch die angedeuteten hohen
Bäume könnte viel Laub eingetragen werden.
Im Flachlandbach werden schließlich geringe
Tiefen erreicht, der Untergrund dürfte
verschlammt und die Fließgeschwindigkeit
gering sein
Ordne die Kreisdiagramme den einzelnen
Flussabschnitten zu. Erläutere, wie die einzelnen Ernährungstypen jeweils verteilt sind.
Das obere Kreisdiagramm gehört zum Oberlauf: Das Vorherrschen der Zerkleinerer im
Oberlauf erklärt sich dadurch, dass hier viel
Falllaub der Uferbäume ins Wasser fällt, das
umgesetzt wird. Daneben ernähren sich Sedimentfresser und Filtrierer vom Detritus, das
die Zerkleinerer bereitstellen. Die wenigen
Weidegänger fressen den Algenaufwuchs auf
Steinen ab. Räuberische Steinfliegenlarven
ernähren sich von anderen Tieren.
Das mittlere Kreisdiagramm gehört zum
Mittellauf: Im Mittellauf erklärt sich die starke
Zunahme der Sedimentfresser und Filtrierer
durch die Zunahme von Feindetritus aus dem
Oberlauf. Die Zunahme der Weidegänger wird
möglich, weil die Bäume am Gewässerrand
zurücktreten und damit der Algenaufwuchs
auf Steinen zunimmt. Abnahme der Zerkleinerer durch geringeres Aufkommen an
Grobdetritus.
Das untere Kreisdiagramm gehört zum
Unterlauf: Im Unterlauf mit geringer Fließgeschwindigkeit und wenig Beschattung ist
viel Feindetritus und Phytoplankton im freien
Wasser. Dies erklärt das Überwiegen der Sedimentfresser und Filtrierer. Räuber ernähren
sich von beiden.
Erläutere, weshalb sich der Eintrag von Phosphor- und Stickstoffverbindungen negativ auf
das Gewässer auswirkt. Schlage mithilfe der
Angaben in der Tabelle geeignete und wirksame Gegen- bzw. Vorbeugemaßnahmen vor.
Phosphor und Stickstoff sind so genannte
„Mineraldünger“, d. h. Pflanzen benötigen
diese Verbindungen, um wachsen zu können.
Die Tabelle zeigt, dass sowohl die Phosphateinträge als auch die Stickstoffverbindungen
überwiegend aus der Landwirtschaft und aus
kommunalen Kläranlagen stammen. Wenn
man die Eutrophierung in den Gewässern
reduzieren möchte, muss man zunächst in
der Landwirtschaft so gezielt düngen, dass
der Boden und die Pflanzen die Mineralstoffe
halten und nützen können. Außerdem wird
deutlich, dass in den kommunalen Kläranlagen die 3. Stufe mit einer chemischen Fällung
von Phosphaten und Stickstoffverbindungen
flächendeckend eingeführt werden muss
(Kläranlage siehe Seite 157).
Schülerbuch Seite 156
 Erkläre die Vorgänge der biologischen Selbstreinigung mithilfe der Abbildung 2.
— Erklärung im Schülerbuchtext.
Schülerbuch Seite 157
 Vergleiche die Vorgänge bei der biologischen
Selbstreinigung in einem Bach mit den Stationen in einer Kläranlage.
— Ufer- und Wasserpflanzen kämmen große
Verunreinigungen aus dem Wasser (Rechenanlage). In ruhigen Flussabschnitten setzen
sich Sand und grobe Partikel (Sandfang) und
teilweise auch Schwebstoffe (Vorklärbecken)
ab. Bakterien und andere Mikroorganismen
im freien Wasser sowie auf Steinen und Pflanzen bauen organische Stoffe ab (Teilschritte
der biologischen Reinigung). Frei werdende
Nährsalze fördern das Pflanzenwachstum,
sodass der Gehalt des Wassers an Nitraten
und Phosphaten abnimmt (chemische Reinigung).
Schülerbuch Seite 161
 Werte die Abb. 2 aus. Welches der beiden
Produkte hältst du für günstiger?
— Da das Produkt B eine erhebliche Mehrbelastung bei der Gesundheitsgefährdung (und
bei der Bodenbelastung) hat, kann man das
Produkt A für günstiger halten, obwohl es
in fünf anderen Punkten (die im Wesentlichen eine Umweltbelastung darstellen) eine
Mehrbelastung darstellt. Wirklich „günstig“
ist demnach keines der beiden Produkte.
Ordnung in der Vielfalt
Schülerbuch Seite 165
 Erstelle eine Tabelle mit den systematischen
Begriffen der Abbildung auf S. 164 für das
Reich der Tiere und der Pflanzen.
—
Tiere
Reich
Tiere
Stamm
Wirbeltiere
Klasse
Vögel
Ordnung
Sperlingsvögel
Familie
Meisenvögel
Gattung
Meisen
Art
Blaumeise
Pflanzen
Reich
Pflanzen
Stamm
Blütenpflanzen
Klasse
Zweikeimblättrige
Ordnung
Asternartige
Familie
Korbblütler
Gattung
Kratzdisteln
Art
Ackerkratzdistel
Ordnung in der Vielfalt
21
Basiskonzepte
Struktur und Funktion
Schülerbuch Seite 173
 Erläutere das Konzept von Struktur und Funktion. Zeige anhand geeigneter Beispiele, dass
es bei verschiedenen Arten und bei Ein- und
Mehrzellern gilt.
— Hinweis: Hierbei handelt es sich um eine reine
Wiederholungs- bzw. Anwendungsaufgabe.
(siehe z. B.ausführliche Erläuterungen in
„Basiskonzepte Sekundarstufe I und II“)
 Vergleiche verschiedene pflanzliche oder
tierische Zelltypen untereinander. Nenne
Gemeinsamkeiten und Unterschiede.
— Gemeinsam sind die Grundstrukturen
Zellmembran, Cytoplasma, Zellkern und
Mitochondrien. Pflanzliche Zellen besitzen darüber hinaus die Zellwand, Plastiden und die
Zentralvakuole. Verschiedenen Zelltypen wie
die tierische Nervenzelle (mit Dendriten und
Axon) oder die pflanzlichen Steinzellen (mit
extrem verdickter Zellwand) variieren einzelne Strukturen entsprechend ihrer Funktion.
 Beschreibe das Prinzip der Oberflächenvergrößerung anhand weiterer Beispiele. Denke
z. B. an die Lunge oder den Dünndarm des
Menschen.
— In der Lunge des Menschen wird durch innere
Einstülpungen eine extreme Oberflächenvergrößerung erreicht: Durch die ca. 300 Millionen Lungenbläschen wird der Gasaustausch
bewerkstelligt. Jedes dieser Bläschen hat
einen Durchmesser von ca. 0,2 mm. Die
gesamte Austauschfläche ist etwa 100 m2
groß. Im Darm des Menschen wird durch eine
vielfache Auffältelung eine enorme Oberflächenvergrößerung erreicht (KerckringFalten, Zotten, Mikrovilli). Beiden Beispielen
gemeinsam ist, dass auf geringem Raum eine
riesige Austauschfläche vorhanden ist.
 Finde weitere Beispiele, wo zwei Strukturen
ähnlich einem Schlüssel zum Schloss zueinander passen und miteinander funktionieren.
— z. B. Gelenkkopf und Gelenkpfanne, AntigenAntikörper-Reaktionen.
 Hohe Stabilität bei gleichzeitiger Materialeinsparung zu erzielen, ist biologisch sinnvoll.
Erläutere das Röhrenprinzip am Beispiel der
Gefäße einer Pflanze. Vergleiche mit der Luftröhre.
— Die Wand der Tracheen ist relativ dünn. Die
nötige Stabilität wird durch ringförmige,
spiralige oder spangenförmige Verstärkungselemente erreicht. Bei der Luftröhre sind das
Knorpelspangen, bei den Tracheen der Pflanzen spiralige Verdickungen der Zellwand.
Ergänzung: Auch das Tracheensystem der
Insekten besteht aus einem Röhrensystem
mit cuticulären Verstärkungen und durchzieht
den gesamten Körper der Gliederfüßer.
Mögliche Beispiele aus der Technik findet
man z. B. in „Das große Buch der Bionik“ von
W. NACHTIGALL und K. BLÜCHEL.
22
Basiskonzepte
 Die Wasserleitungsgefäße der Blütenpflanzen
sind nicht nur stabilisierend, sondern müssen
auch dem Wurzeldruck und Transpirationssog
standhalten. Welche Vorteile ergeben sich
aus der spiraligen Wandverdickung?
— Durch den Aufbau wird eine hohe Stabilität
bei gleichzeitiger Material- und Gewichtseinsparung erreicht. Damit ausgestattete Stiele
und Zweige bleiben außerdem biegsam.
 Planktonorganismen besitzen verschiedene
Strukturen, die das Absinken im Wasser verlangsamen. Vergleiche diese Strukturen mit
ähnlichen Beispielen aus der Technik.
— Kieselalgen wie das Schwebesternchen besitzen einzelne Stäbchen, die als Schwebefortsätze wirken. Hüpferlinge verlangsamen
mit ihren Antennen das Absinken. Die Einlagerung von Gasblasen oder Ölbläschen ermöglicht ebenfalls das Schweben im Wasser.
Die äußeren Strukturen lassen sich mit einem
Fallschirm oder einem Drachen vergleichen,
die inneren mit der Füllung von Luftballonen
oder den Ballasttanks der Schiffe.
Reproduktion
Schülerbuch Seite 175
 Erläutere die Begriffe Reproduktion, Fortpflanzung und Vermehrung allgemein und
anhand geeigneter Beispiele.
— Hinweis: Hierbei handelt es sich um eine reine
Wiederholungs- bzw. Anwendungsaufgabe.
Ausführliche Erläuterungen in „Basiskonzepte Sekundarstufe I und II“
 Menschen und Menschenaffen beschützen,
versorgen und erziehen ihre Kinder über mehrere Jahre. Die Zahl der Nachkommen ist pro
Paar sehr gering, Blattläuse hingegen haben
fast massenhaft Nachwuchs, um den sich
die Elterntiere nicht kümmern. In den beiden
Beispielen werden Möglichkeiten deutlich, mit
deren Hilfe Lebewesen ihren eigenen Nachwuchs sicherstellen. Erläutere.
— Menschenaffen zeigen die für Säugetiere
typischen Strategie: Die wenigen Jungen
werden sehr sorgfältig betreut. Blattläuse
haben viele Nachkommen, die nicht betreut
werden. Durch die Betreuung erhöhen sich
die „Kosten“ für die Elterntiere, d. h. sie müssen mehr Energie investieren und können
sich in dieser Zeit nicht weiter fortpflanzen,
wie es z. B. die Blattläuse sofort wieder tun.
Durch die Betreuung wird aber die Chance
erhöht, dass die Nachkommen alle selbst
wieder geschlechtsreif werden.
Anmerkung: Amphibien folgen z. B. der
„Blattlausstrategie“, Spechte kümmern sich
um die wenigen Jungtiere sehr intensiv,
haben also die gleiche Strategie wie die Menschenaffen. Die Vertreibung der herangewachsenen Jungen aus dem Revier dient der
Verbreitung der Art und der Vermeidung zu
starker innerartlicher Konkurrenz durch zu
viele Individuen in einem Revier.
 Bei Tieren ist die Unterscheidung männlich
oder weiblich meist kein Problem. Selten gibt
es Zwitter, wie z. B. bei Regenwürmern oder
Schnecken. Demgegenüber sind Blütenpflanzen meist zwittrig und nur so genannte
zweihäusige Pflanzen könnte man als „männlich“ oder „weiblich“ ansprechen. Ist diese
Einteilung leicht zu erkennen und gerechtfertigt? Begründe.
— Männliche Pflanzen bilden zahlreiche kleine
Fortpflanzungszellen, die zu den weiblichen
Fortpflanzungszellen transportiert werden.
Weibliche Pflanzen bilden weniger Fortpflanzungszellen, die (bei Angiospermen) in einen
Fruchtknoten eingeschlossen und somit
unbeweglich sind. Die weibliche Pflanze übernimmt die Versorgung der Nachkommen mit
energiereichen Stoffen.
 Welche Vor- und Nachteile könnte die Sporenbildung bei Moosen und Farnen haben?
Untersuche dazu auch, an welchen Faktor
die geschlechtliche Fortpflanzung der beiden
Pflanzengruppen gebunden ist.
— Sporen werden bei trockenem Wetter aus
den Sporenkapseln in großen Mengen freige-
setzt und vom Wind verbreitet. Damit können
viele neue Pflanzen fern der Ursprungspflanze entstehen. Die Geschlechtszellen können
nur in feuchter Umgebung aufeinander treffen
und gewährleisten durch die Kombination der
Erbsubstanz, dass Nachkommen mit neuen
Eigenschaften entstehen. Durch sie wird aber
keine Ausbreitung möglich.
 Informiere dich über die Entwicklung einzelner Individuen und die „Verwandtschaftsbeziehungen“ im Ameisenstaat. Welche
Besonderheiten fallen dir auf?
— Aus befruchteten Eiern entstehen Weibchen,
aus unbefruchteten Männchen, die nach
der Begattung sterben. Die Weibchen sind
unfruchtbar (Arbeiterinnen) und eng verwandt, da nur die Königinnen die Eier legen.
Außerdem kehren begattete Weibchen (Königinnen) wieder zum Nest zurück, sodass die
enge Verwandtschaft innerhalb des Staates
auch über die Generationen erhalten bleibt.
Basiskonzepte
23
Biosysteme
Schülerbuch Seite 177
 Beschreibe anhand des Schachtelmodells
das Prinzip der Kompartimentierung.
— Das Prinzip der Kompartimente wird hier so
verstanden, dass einzelne Reaktionsräume (d. h. Schachteln) vorhanden sind, die
entweder durch eine Membran oder andere
Mittel (d. h. Schachtelwand) gegeneinander
abgegrenzt sind. Sie können in einer größeren Einheit (z. B. weitere Schachtel) zusammenarbeiten und Stoffe austauschen. (Das
geht bei den Schachteln nicht: Modellkritik!)
Die Organellen werden meist durch eine
Membran umgrenzt, die Zelle entweder durch
eine Membran oder eine Zellwand und Organe bzw. Organismen z. B. von Bindegewebe,
Haut oder Abschlussgewebe. Arten haben
keine sichtbare Umgrenzung, die Lebewesen
können sich aber nur innerhalb der Art fruchtbar fortpflanzen. Auch den Ökosystemen
fehlt die sichtbare Umgrenzung; sie sind eher
eine vom Menschen in natürliche Zusammenhänge interpretierte Einheit. In der Biosphäre
schließlich sind alle Kompartimente vereinigt.
 Blut wird laut Biolexikon als „flüssiges Gewebe“ bezeichnet. Manche Autoren betrachten
das Blut auch als Organ. Nenne Argumente,
die für oder gegen die jeweilige Bezeichnung
sprechen.
— Dem Blut wird eine besondere Bedeutung
zugeordnet, da es über das verzweigte
Gefäßsystem mit allen Organen und über
die durchlässigen Gefäßwände mit sämtlichen Geweben des Körpers in sehr enger
Beziehung steht. Man kann es als Gewebe ansehen, da das Blut eine bestimmte
Aufgabe erfüllt. Man kann es aber auch als
Organ betrachten, wenn man die roten und
weißen Blutzellen und Blutplättchen jeweils
als ein (flüssiges) Gewebe sieht: „Blut ist
ein komplex zusammengesetztes, flüssiges Organ, das im Plasma (Blutflüssigkeit)
aufgeschwemmte Zellelemente enthält und
spezifische Transport- und Abwehraufgaben
erfüllt.“ (GIEBELER, 1983)
 Könnte man die Stockwerke des Waldes als
„Kompartimente“ betrachten?
— Da sich bestimmte Pflanzen und Tiere im oder
am Boden, in der Kraut- und Strauchschicht
oder in der Baumschicht wiederfinden, kann
man die jeweiligen Stockwerke ähnlich den
Ökosystemen als nicht direkt umgrenzte
Kompartimente betrachten.
 Wodurch sind unter natürlichen Bedingungen
die Tiere oder Pflanzen einer Art gegen Tiere
oder Pflanzen einer anderen Art abgegrenzt?
— Tiere oder Pflanzen einer Art können sich nur
untereinander fruchtbar fortpflanzen.
 Diskutiere mögliche Parallelen zwischen den
Ebenen
Zelle — Gewebe — Organ — Organismus
und
Population — Ökosystem — Biosphäre.
24
Basiskonzepte
— Die Abstufung Zelle — Gewebe — Organ
—Organismus geht vom Grundbaustein zum
gesamten System. Ebenso ist die Population
in einem Ökosystem der Ausgangspunkt, weil
die Lebewesen nur in Wechselbeziehungen
miteinander überleben können (ebenso wie
die Zellen in einem mehrzelligen Organismus). Mit dem Organismus wäre in dieser
Abstufung dann die Biosphäre vergleichbar.
Regelung und Steuerung
Schülerbuch Seite 179
 Untersuche die gezeigten Beispiele nach
Gemeinsamkeiten entsprechend folgender
Kriterien: Was soll geregelt werden? Wie
erfolgt die Regelung?
— Durch die veränderte Blattstellung wird der
Wasserhaushalt des Sauerklees geregelt.
Auslöser ist zu hohe Lichtintensität. Im
Beispiel Temperatur und Wasserverdunstung werden der Wasserhaushalt und der
Gasaustausch in den Blättern geregelt. Dies
geschieht u. a. osmotisch durch die Weite
der Spaltöffnungen. Die Kreisläufe zeigen,
dass gegenläufige Prozesse dazu führen,
dass z. B. bestimmte Gaskonzentrationen
annähernd gleich bleiben oder sich Wasserstände langfristig nicht verändern. Die
Wasserqualität wird in Fließgewässern durch
die Tätigkeit von Mikroorganismen und
Kleintieren geregelt. Der Begriff „Biologisches Gleichgewicht“ steht stellvertretend
für komplizierte Wechselwirkungen zwischen
Räuber und Beute. Das Heizungsbeispiel
zeigt die Regulation der Raumtemperatur; es
ist gleichzeitig ein Beispiel für Steuerung, da
der Mensch den Sollwert verändern kann.
 Mit welchen Mechanismen regelt der Sauerklee seine Fotosyntheseleistung?
— Die Pflanzen wachsen an schattigen Standorten und blühen, bevor die Laubbäume Blätter
haben. Sie besitzen dünne Schattenblätter.
Durch das Einklappen der Blätter bei zu
hoher Bestrahlung wird einerseits der Wasserhaushalt geregelt, andererseits aber auch
eine Zerstörung der zarten Schattenblätter
verhindert.
 Diskutiere, ob für die Pflanzen heißer Zonen
immer die Alternative „Verhungern oder Verdursten“ zutrifft.
— Werden bei hohen Temperaturen die Spaltöffnungen geschlossen, um nicht zu „verdursten“, kann kaum Fotosynthese betrieben
werden, da über die Spaltöffnungen auch das
Kohlenstoffdioxid aufgenommen wird. Damit
würde die Pflanze „verhungern“. Die meisten
Pflanzen, die an heiße Standorte angepasst
sind, haben Auswege aus diesem Dilemma
gefunden. Sie betreiben z. B. die Fotosynthese vorwiegend am Morgen und späten
Nachmittag oder entwickeln besondere
chemische Prozesse.
 Suche nach Gründen für den Anstieg des
Kohlestoffdioxidanteils in der Luft. Welche
Folgen ergeben sich daraus?
— In den Gaskreislauf hat der Mensch dadurch
eingegriffen, dass er fossile Brennstoffe
verstärkt abbaut und damit Kohlenstoffdioxid,
das eigentlich in Öl, Gas oder Kohle gebunden war, freisetzt. Die Folgen ergeben sich
aus dem Treibhauseffekt, d. h. einem Anstieg
der Durchschnittstemperaturen, wodurch
Polkappen abschmelzen und verstärkt Unwetter und Umweltkatastrophen auftreten.
 Welche Faktoren tragen zur Selbstreinigung
von Fließgewässern bei?
— Bakterien können unter Energiegewinn
Schwefelwasserstoff, Ammonium und
Methan abbauen. Sie dienen selbst wieder
Einzellern als Nahrung, die wiederum von
Wirbellosen gefressen werden. Wenn dann
wieder genügend Licht einfallen kann, werden
Algen und Wasserpflanzen als Sauerstoffproduzenten aktiv und das Wasser hat wieder
eine Qualität, in der auch Fische vorkommen
können.
 „Die Regelung einer konstanten Körpertemperatur bei gleichwarmen Tieren ist viel
komplizierter als die Regelung einer konstanten Raumtemperatur.“ Finde Gründe für diese
Aussage. Bedenke dabei z. B., ob du bereits
Situationen erlebt hast, in denen dir kalt oder
warm wurde, ohne dass sich die Umgebungstemperatur geändert hat.
— Die Körpertemperatur des Menschen wird
nicht nur durch die Umgebungstemperatur
oder die durch körperliche Aktivität entstehende Wärmeenergie beeinflusst (wie etwa
eine kühle Umgebung eines Zimmers oder
ein heizender Ofen in einem Raum). Wir
frieren oder schwitzen z. B. auch, wenn wir
aufgeregt oder verängstigt sind. Emotionen
spielen also auch eine Rolle.
Basiskonzepte
25
Stoff- und Energieumwandlung
Schülerbuch Seite 181
 Gib bei den in den Knoten genannten Beispielen die genutzte Energiequelle und die
entstehenden Energieformen an.
— Anmerkung: Bei allen Energieumwandlungen
geht ein Teil als Wärme verloren und erhöht
die thermische Energie der Umgebung. Dies
wird hier nicht jedes Mal aufgeführt.
Beispiel
Energiequelle
entstandene
Energieformen
Zimmerpflanze
Licht
chemische
Energie
Radfahrer
chemische
Energie
Bewegungsenergie
Baby
chemische
Energie
Bewegungsenergie,
chemische
Energie
(Baustoffe)
Getreidekeimling
chemische
Energie
chemische
Energie
(Baustoffe)
 Benenne die Zellbestandteile, die in den Grafiken zur Fotosynthese und zur Zellatmung mit
den Kugeln dargestellt sind.
— Fotosynthese: Chloroplast; Zellatmung:
Mitochondrium
 Ändere die Grafik zur Energiebilanz, wenn
statt eines Radfahrers ein ruhender Mensch
dargestellt wird.
— Die Bewegungsenergie fällt weg und der
Gesamtumsatz ist geringer.
 Vergleiche den Stoffwechsel eines Säuglings
mit dem eines Weizenkeimlings. Beschreibe
Unterschiede und Gemeinsamkeiten.
— Unterschiede: Der Säugling wird gesäugt
(Zufuhr von Nährstoffen), der Weizenkeimling
nutzt Nährstoffe des Mehlkörpers (Vorrat
von Nährstoffen); ein Säugling setzt viel mehr
Energie um und produziert mehr Wärme, ...
Gemeinsamkeiten: Zellatmung, Aufnahme
von Sauerstoff und Abgabe von Kohlenstoffdioxid, Wachstum, Wärmeabgabe, ...
 Mitochondrien werden oft als die „Kraftwerke
der Zelle“ bezeichnet. Finde einen entsprechenden Begriff für die Chloroplasten.
— Die Chloroplasten könnten als „Solarzellen
der grünen Pflanzen“ bezeichnet werden.
Wenn man betonen will, dass die Chloroplasten die Energieträger für die Kraftwerke
liefern, wäre auch die Bezeichnung „Bergwerke der Zelle“ denkbar.
 „Wer abnehmen will, muss weniger essen und
viel Sport treiben.“ Erkläre diese Aussage mit
Energieumwandlungen.
— Wer abnehmen will, muss im Körper gespeicherte Energieträger (z. B. Fett) abbauen.
Dazu muss mehr Energie verbraucht werden
als zugeführt wird.
26
Basiskonzepte
 Der Kern einer Kirsche ist von einem nährstoffreichen Fruchtfleisch umgeben. Erläutere
die biologische Bedeutung der Nährstoffe im
Fruchtfleisch.
— Nährstoffe im Fruchtfleisch dienen oft dem
Anlocken von Tieren zur Samenausbreitung.
(Anmerkung: Die Nährstoffe im Samen sind
für den Keimling bestimmt.)
 Pflanzen produzieren Nährstoffe, die von
Tieren mit der Nahrung aufgenommen werden. Durch den Abbau von Nährstoffen ist es
Tieren möglich, sich zu bewegen. Stelle die
beschriebenen Energieumwandlungenvon
Pflanze und Tier in einer Grafik dar.
— In der Grafik sollte der Energiefluss deutlich
werden.
 „Die Sonne spendet Leben.“ Erläutere diesen
Satz. Beachte dabei die energetischen Aspekte.
— Ohne Sonne könnten Pflanzen keine Nährstoffe produzieren und Leben auf der Erde
wäre nicht möglich. Alternative Begründung:
Der Energiefluss käme zum Erliegen.
Information und Kommunikation
Schülerbuch Seite 183
 Suche weitere Beispiele für die Kommunikation von Zellen, Organen und Organismen, auch zwischen verschiedenen Arten.
Untersuche dabei jeweils, wer Sender und
wer Empfänger ist und welche Information
transportiert wird.
— Weitere Beispiele auf der Ebene der Zellen
sind die die Botenstoffe, die zum Wundverschluss ausgetauscht werden müssen oder
zu Abstoßungsreaktionen bei transplantierten Organen führen. Beispiele auf der Ebene
von Organen findet man bei der Entwicklung
des Embryos und Fetus. Kommunikation
zwischen Organismen zeigt die Tanzsprache
der Bienen, die Partnersuche bei Insekten,
das Verhalten der Waldameisen (Duftstraßen)
oder die Sprache der Delfine bzw. Hunde.
 Die UV-empfindlichen Augen der Bienen
sind ein Beispiel für Sinnesorgane, wie wir
sie nicht haben. Ein Beispiel für andersartige
Sinnesorgane ist der Nilhecht. Er ist in der
Lage, mit elektrischen Signalen sein Revier zu
verteidigen oder in der Fortpflanzungsperiode
ein Weibchen anzulocken. Was ist dazu auf
der „Empfängerseite“ notwendig? Beschreibe allgemein den Zusammenhang zwischen
Signalen und Sinnesorganen.
— Wenn elektrische Signale ausgesendet werden und beim Empfänger eine Reaktion bewirken sollen, muss dieser die Signale auch
wahrnehmen können, d. h. entsprechende
Sinnesorgane besitzen. Allgemein gilt: Wenn
sich Organismen mit chemischen, akustischen oder optischen Signalen verständigen
können, gibt es entsprechend reagierende
Sinnesorgane, die diese Signale verarbeiten
können.
 Bei vielen Tieren sind Duftstoffe ein wichtiges Mittel zur Verständigung untereinander.
Chemische Signale werden auch von Pflanzen
ausgesendet. In der menschlichen Kommunikation spielen Duftstoffe dagegen eine
untergeordnete Rolle. Begründe.
— Beim Menschen sind besonders Augen und
Ohren als „Leitsinne“ ausgeprägt, weniger
die Nase. Außerdem verfügt der Mensch über
eine sehr differenzierte Sprache, durch die
mehr Information vermittelt werden kann als
durch chemische Signale.
 Pflanzen setzen bestimmte chemische Substanzen frei, wenn sie durch fressende Raupen verletzt werden. Durch diese Duftstoffe
werden dann Schlupfwespen oder andere
Feinde der Schmetterlingsraupen angelockt.
Dies ist ein Beispiel dafür, dass verschiedene
Arten miteinander kommunizieren können.
Suche ähnliche Beispiele. Kann man von einer
„Sprache der Pflanzen“ reden?
— In diesem Beispiel haben Pflanze, Schmetterling und Schlupfwespe zwar miteinander
kommuniziert, von einer Sprache in dem Sinne, wie Tiere oder der Mensch sie benutzen,
kann man aber nicht reden. Weitere Beispiele
sind: Amseln stoßen z. B. Warnrufe aus, wenn
eine Katze ins Revier eindringt. Diese Laute
zeigen der Katze nicht nur, dass sie gesehen
wurde, sondern sie werden auch von anderen
Vogelarten verstanden.
Basiskonzepte
27
Variabilität und Angepasstheit
Schülerbuch Seite 185
 Beschreibe an selbst gewählten Beispielen
die Unterschiede zwischen Variabilität, Angepasstheit und Anpassung.
— Variabilität zeigt sich zwischen Geschwistern,
Angepasstheit im Körperbau aller Individuen
einer Art und Anpassung bei individuellen
Reaktionen.
 Das Tracheensystem der Insekten verdeutlicht in seinem Aufbau ein biologisches
Prinzip, das im Basiskonzept „Struktur und
Funktion“ dargestellt wird. Erkläre.
— Das Tracheensystem der Insekten verdeutlicht ebenso wie die Kiemen der Fische
oder die Lungen der Vögel und Säugetiere
das Prinzip der Oberflächenvergrößerung.
Durch feinste Verästelungen gelangen die
Chitinröhrchen nicht nur in jeden Bereich des
Körpers, sondern gewährleisten auch eine
ausreichende Sauerstoffversorgung.
 Moose und Farne unterscheiden sich in ihrem
Grundbauplan deutlich von dem der Blütenpflanzen. Vergleiche.
— Moose und Farne (siehe S. 100/101 des
Schülerbuches) zählen zu den Sporenpflanzen, bilden also keine Samen, die durch
Bestäubung und Befruchtung innerhalb einer
Blüte entstehen. Die winzigen Sporen sind in
Sporenkapseln eingeschlossen, die bei Trockenheit aufspringen. Die Kapseln befinden
sich entweder auf der Unterseite der Blattwedel (Farne) oder werden auf den Sporenträgern extra weit herausgehoben (Moose).
Moose und Farne sind sog. Lagerpflanzen,
weil sie keine verholzten Sprosse bilden. Die
Befruchtung ist an Feuchtigkeit gebunden,
da die männlichen Geschlechtszellen (=
Schwärmer) Wasser zur Fortbewegung benötigen. Im Unterschied zu den Blütenpflanzen kann man einen „Generationswechsel“
beobachten, d.h. auf eine ungeschlechtliche
Vermehrung über die Sporen folgt eine geschlechtliche Phase.
 An welche Faktoren in ihrer Umgebung sind
Oleander und Kakteen angepasst? Erläutere
und suche weitere Beispiele dieser Art.
— Das Oleanderblatt zeigt im Querschnitt typische Anpassungen an Hitze, Trockenheit und
starke Sonneneinstrahlung. Das entspricht
den Bedingungen im natürlichen Lebensraum
der Pflanze (Südeuropa, Mittelasien). Die
bekannten Dornen der Kakteen (s. Seite 63
Schülerbuch) sind extrem reduzierte Blätter.
Auf diese Weise wird die Wasserverdunstung
stark eingeschränkt. Fotosynthese betreiben
diese Pflanzen über die ganze grüne Sprossachse, die eine geringe Oberfläche hat.
 Gleichartige Umweltbedingungen können
auch bei nicht näher verwandten Arten eine
gleichartige Angepasstheit bewirken. Die
Ausbildung solcher Ähnlichkeiten nennt man
Konvergenz. Erkläre dies an einem selbst
gewählten Beispiel.
28
Basiskonzepte
— Beispiel für Konvergenz sind z. B. die strömungsgünstige Körperform bei verschiedenen Wirbeltieren (Hai, Ichthyosaurier, Pinguin,
Delfin), die Angepasstheit an ähnlichen
Nahrungserwerb bei Mauersegler und Rauchschwalbe oder Kolibri und Nektarvögel. Bei
Pflanzen zeigen z. B. die Blattquerschnitte
unterschiedlicher Arten aus dem gleichen
Lebensraum Anpassungsähnlichkeiten (z. B.
versenkte Spaltöffnungen in heiß-trockenen
Gebieten).
 Warum können sich besondere Angepasstheiten auf Inseln schneller entwickeln als auf
dem Festland?
— Die Populationen der Lebewesen sind auf
einer Insel von einer Durchmischung ihres
Erbmaterials (ihrer angeborenen Eigenschaften) mit angrenzenden Populationen abgeschnitten. Ereignet sich auf der Insel z. B.
eine besondere Mutation, so kann sie sich
schneller ausbreiten als auf dem Festland.
Entwicklung
Schülerbuch Seite 187
 Häufig gibt es zwei unterschiedliche „Zeitaspekte“, unter denen das Thema betrachtet
wird. Beschreibe kurz die genannten Themen
und Aspekte. Untersuche dann, ob auch die
Metamorphose der Amphibien unter diesen
beiden Zeitaspekten gesehen werden kann.
— Der eine Zeitaspekt ist jeweils die individuelle
Entwicklung (wie z. B. das einzelne Küken aus
dem Ei entsteht und sich weiterentwickelt),
der andere die stammesgeschichtliche Entwicklung (wie sich z. B. die Vögel aus Reptilienvorfahren entwickelt haben). Die Entwicklung aus dem Ei oder aus Samen zeigt beide
Aspekte, ebenso die Entwicklungslinien. Die
Metamorphose der Amphibien spiegelt auch
wieder, wie sich einstmals erste Landformen
entwickelt haben könnten. Die Koevolution
betrifft sehr lange Zeiträume, die Sukzession
in diesen Größenordnungen eher kurze.
 Die Mistel ist ein Beispiel aus dem Pflanzenreich, wo man von Parasit und Wirt sprechen
könnte. Sie sitzt auf den Ästen der Bäume,
saugt Wasser und Mineralsalze aus den
Leitungsbahnen der Wirtspflanze, besitzt aber
Blattgrün und kann Fotosynthese betreiben.
Ist sie ein echter Parasit?
— Die Mistel wird als Halbparasit bezeichnet,
weil sie über die Fotosynthese ihre Nährstoffe selbst produziert.
 Vier Fünftel aller Landpflanzen besitzen eine
Mykorrhiza. Da einzelne Hyphen der Pilze bis
in die Wurzelrinde vordringen, scheint auf
den ersten Blick eine parasitische Beziehung
vorzuliegen. Fehlt aber diese Wurzelverpilzung, gedeihen die Pflanzen besonders auf
mineralstoffarmen Böden sehr schlecht. Informiere dich über die wechselseitige Beziehung
und begründe, warum hier kein Parasitismus
vorliegt.
— Die Mykorrhiza ist eine Symbiose, da beide
Partner Vorteile aus der Beziehung haben.
 Ist die individuelle Entwicklung der Pflanzen
mit den Entwicklungsschritten der Tiere zu
vergleichen? Betrachte z. B. die Zygote, den
Embryo und den „jungen“ Organismus.
— Die Zygote entsteht sowohl bei Pflanzen als
auch bei Tieren durch die Verschmelzung
einer männlichen und weiblichen Keimzelle.
Die entstehenden Samen der Pflanzen besitzen z. B. eigene Nährstoffe, wie sie auch das
Hühnerküken im Ei hat. Der Pflanzenembryo
(siehe Bohnenkeimung) hat meistens eine
andere Gestalt als die ausgewachsene Pflanze, während „junge“ Organismen den älteren
stärker gleichen als bei den Tieren.
Basiskonzepte
29
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