Grundtvig Lernpartnerschaft "LI SOBINDOY - Roma in Action“ Oktober 2013 - Oktober 2015 Sinti und Roma stellen die größte Minderheit in Europa dar. Auf der Grundlage der Richtlinie über die Rassengleichheit wurden viele Versprechen gemacht, dass ihre Situation in den europäischen Ländern verbessert wird. Doch Sinti und Roma sind immer noch Opfer von Vorurteilen und sozialer Ausgrenzung aufgrund fehlender Akzeptanz und Verständnisses innerhalb der Mehrheitsgesellschaft. Bildungsangebote, die über die Kultur, Werte und Bedürfnisse der Roma informieren und aufklären sollten, existieren kaum. Unsere Partnerschaft hat sich zum Ziel gesetzt, solche Bildungsangebote zu erweitern, die darauf gerichtet sind, Mitgliedern der Mehrheitsgesellschaften in Europa mehr Information und Aufklärung zum Thema Antiziganismus zu bieten. Diskriminierung, Fremdenfeindlichkeit und Antiziganismus resultieren aus Unwissenheit und wenig Verständnis für andere Kulturen. Unsere Lernpartnerschaft setzte vor allem auf Austausch von erfolgreichen Aktivitäten und auf Erhöhung der Akzeptanz von Sinti und Roma. Wir tauschten uns über wirksame Maßnahmen aus, lernten viel von einander und sammelten Erfahrungen über Roma-Organisationen. So konnten wir einen authentischen Ansatz finden, um Roma-Einrichtungen die Möglichkeit zu geben, über sich selbst zu berichten. Unser Ziel war es, Diskriminierung und Konflikte in der Koexistenz von Roma und Nicht-Roma zu reduzieren. In dieser Partnerschaft versuchten wir mehr Sensibilisierung in den Mehrheitsgesellschaften im Bezug auf die tagtäglichen Probleme von Roma zu erreichen. Vorurteile, Diskriminierung und Fremdenfeindlichkeit wurden somit durch die Schaffung attraktiver Bildungsangebote und Produkte (z.B. ebook) reduziert, die zur Sensibilisierung der Öffentlichkeit und auf lange Sicht die Verbesserung der Koexistenz von Roma und Nicht-Roma abgezielen. Die Aktivitäten der Lernpartnerschaft waren so konzipiert, dass Roma und Nicht-Roma zusammen arbeiten konnten und dass Roma vor allem selbst in die Gestaltung von Bildungsaktivitäten integriert wurden. LI SOBINDOY - Roma in Action E-Book - das Endprodukt LI SOBINDOY-Roma in Action ist das Endprodukt unserer Lernpartnerschaft. Es ist ein E-Book, in dem jedem Projektpartner jeweils ein Kapitel gewidmet ist. Die Gestaltung des E-Books wurde vom englischen Partner übernommen. Dr. Brian Belton, internationaler Experte im Bereich Ethnizität, hat das E-Book herausgegeben. Die Forschung basiert auf einer Praxis, bei der positive Beziehungen zwischen Roma und der Mehrheitsgesellschaft aufrecht erhalten werden und die Gründe für Armut und Exklusion von Roma untersucht werden. Roma in Action -1- Seminare am IMA St. Hedwigs-Haus in Oerlinghausen In der Zeit der Lernpartnerschaft wurden verschiedene Seminare am IMA St. Hedwigs-Haus in Oerlinghausen durchgeführt. Eins der Ziele dieser Seminare war Antidiskriminirunsarbeit. Während der Seminare wurden auch Ergebnisse und Verlauf der Lernpartnerschaft "LI SOBINDOY-Roma in Action" vorgestellt. 1. "Migration und Integration in Europa", 10.01. - 16.01.2014 2. "Migrationsgesellschaft und Rechtsextremismus - Wie gehen wir in einer demokratischen Gesellschaft mit extremistischen Tendenzen um?", 07.07. - 11.07.2014 3. „Gegen rechts! Migranten engagieren und positionieren sich", 15.08. - 17.08.2014 4. "Die Ideologie der Rechtsextremen früher und heute", 18.08. - 22 .08.2014 5. "Politik im Raum: Das Verhältnis von Minderheiten und Migranten zur Mehrheitsgesellschaft", 10.11. - 14.11.2014 6. "Lernen aus der Geschichte: Rechtsextremes Gedankengut in der Einwanderungsgesellschaft", 06.07 - 10.07.2015 7. "Umgang mit Vielfalt - Rassismus und Diskriminierung in der Gesellschaft", 13.07. - 17.07.2015 Internationale Treffen Im Laufe der Projektes (2013 - 2015) fanden insgesamt fünf internationale Treffen in Oerlinghausen, Potsdam, Ely (England), Madrid und Istanbul statt. Collage UK Hosting Roma in Action -2- Kick-off-Meeting in Oerlinghausen Das Kick-off-Meeting wurde vom IMA vom 10. - 12.12.2014 in Oerlinghausen organisiert und durchgeführt. In diesem Meeting ging es vor allem um das Kennenlernen der Partner und die Organisation der Umsetzung der Projektziele. Während des Kick-off-Treffens mussten sich die Projektpartner einen neuen Weg überlegen, wie sie das Projekt gestalten. Denn laut Antrag sollte das Projekt mit neun Partnern durchgeführt werden. Einige Partner bekamen keine Bewilligung und so mussten die Antragsziele in einer kleineren Lernpartnerschaft erreicht werden. Alle Projektpartner berichteten über ihre Einrichtungen in Präsentationen und Filmen. Außerdem wurden aktuelle politische Themen und die Situation von Sinti und Roma diskutiert. Vor allem sollten Beispiele guter Praxis in jedem Land vorgestellt werden und Kontakte zu Roma (-Organisationen) geknüpft werden, soweit sie noch nicht bestanden. Jeder Partner hat seine Einrichtung und Arbeit im Feld der Antidiskriminierungsarbeit präsentiert. Inhaltlich wurde vom IMA neben der Antidiskriminierungsarbeit Anti-Bias als Bildungsmethode und weiterhin die Arbeit mit EU-Bürgern insbesondere mit Roma der Caritas Dortmund vorgestellt und die Situation dieser Menschen in Deutschland sichtbar gemacht. Abschließend haben wir die Bildungsmethode "Meditationsweg" vorgestellt, die sich sehr gut dafür eignet, um das Thema Ausgrenzung und Antiziganismus mit der Mehrheitsgesellschaft anzugehen. Während des Kick-off-Treffens in Oerlinghausen 2013 hat Margarita Bergen, Bildungsreferentin am IMA, in einer Präsentation „Schwerpunkt Antidiskriminierungsarbeit - Was ist die Aufgabe der Integrationsagenturen in NRW?“ die Integrationsagentur Oerlinghausen und ihre Tätigkeitsfelder vorgestellt. Ein Kollege aus der Integrationsagentur Dortmund, unserem Netzwerkpartner in Fragen von Integration, stellte in einer Präsentation "EU-Armutszuwanderung - from Bulgaria and Romania in Dortmund“ die Situation, Hintergründe und mögliche Aktivitäten in Dortmund vor. Austausch von Erfahrungen - der Oerlinghauser Meditationsweg Der Oerlinghauser Meditationsweg ist ein Beispiel von Arbeitsmethoden, die in der Bildungsarbeit vom St. Hedwigs-Haus eingesetzt werden, um die Lernenden zu fordern und zu fördern. Es ist vor allem ein Beispiel dafür, wie man die "sokratische Methode" des Dialoges in der Arbeit mit Migranten anwenden kann. Unterrichtsstoff wird interaktiv im Dialog zwischen Lehrpersonal und Schülerschaft durch Fragen und Antworten gemeinsam erschlossen. Roma in Action -3-