Von Durban nach Rio: Rückenwind für einen

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Von Durban nach Rio: Rückenwind für einen
Paradigmenwechsel?
Ein Kurzüberblick: Was uns 2012 erwartet - wo Sie Informationen finden - und wie Sie aktiv werden können
Vom 20. bis zum 22. Juni 2012 wird die UN-Konferenz für Nachhaltige Entwicklung in Rio de Janeiro stattfinden, 20 Jahre nach
der wegweisenden Konferenz für Umwelt und Entwicklung (ebenfalls in Rio), bei der unter anderem die Klimarahmen- und die
Biodiversitätskonvention verabschiedet wurden.
Der im offiziellen Sprachgebrauch mit "Rio+20" abgekürzte Gipfel sollte in unseren Augen weniger für die Rückschau auf die
leider unzureichende Umsetzung des Rio-Gipfels 1992 genutzt werden. Vielmehr sollte er als Blick nach vorne und damit als
"Rio20+" verstanden werden, wie er deshalb auch von vielen Akteuren wie dem Rat für Nachhaltige Entwicklung genannt wird.
Bei ihrem Gipfel im November haben die Staats- und Regierungschefs der G20 einen Erfolg von Rio20+ beschworen. In der
Deklaration von Cannes sehen sie in dem Gipfel "eine Gelegenheit, um den notwendigen politischen Willen zu mobilisieren,
zukunftsfähige Entwicklung wieder in das Herz der internationalen Agenda zu rücken, als eine langfristige Lösung für Wachstum,
Schaffung von Arbeitsplätzen, Armutsbekämpfung und Umweltschutz" (http://www.g8.utoronto.ca/g20/2011/2011-cannesdeclaration-111104-en.html [1]).
Mit den Beschlüssen vom Klimagipfel in Durban besteht durch die Stärkung eines rechtlich verbindlichen Ansatzes in der
globalen Klimakooperation die Chance, politischen Rückenwind für den Rio20+-Gipfel zu entwickeln. Dort kann auch eine
zentrale Lücke der Beschlüsse von Durban angegangen werden, nämlich die für das Einhalten des 2°C-Limits noch bei
weitem nicht ausreichende Klimaschutzambition. Zwar stehen Beschlüsse über schärfere Klimaziele nicht auf der Tagesordnung
des Rio20+-Gipfels.
Jedoch ist es dringend notwendig, den mentalen und politischen Paradigmenwechsel zu befördern, dass "grünes Wirtschaften"
kein Entwicklungshindernis, sondern im Gegenteil unumgänglich ist, um nachhaltige Entwicklung überhaupt möglich zu machen.
Aus Klimasicht gilt dies insbesondere aus Perspektive der besonders verletzlichen Länder, die ohne eine globale zukunftsfähige
Entwicklung in ihrer Existenz bedroht sind. Die grüne Agenda von Rio20+ geht dabei weit über den Klimaaspekt hinaus, denn
natürlich sind auch Ernährungs-, Wasser- und Ressourcensicherheit Kernbestandteile einer "Green Economy". Zugleich besteht
die Gefahr, dass viele Akteure nicht mehr als eine grüne Fassadenmalerei meinen, wenn sie "grünes Wirtschaften"
versprechen. Quantifizierbare Rio-Beschlüsse zu "Zielen der Nachhaltigen Entwicklung" ("Sustainable Development Goals"),
könnten hier einen Riegel vorschieben und zudem einen wichtigen Nachfolgeprozess ins Leben rufen. Bei alldem ist es wichtig,
insbesondere die Lebensperspektiven der ärmsten und verwundbarsten Menschen in den Mittelpunkt zu stellen.
Werden Sie zu Rio20+ aktiv!
Mit dieser Ausgabe von KlimaKompakt Spezial möchte Germanwatch Sie genau ein halbes Jahr vor dem Rio20+-Gipfel auf
diese politische Agenda aufmerksam machen. Zugleich zeigen wir einige Möglichkeiten, wie Sie sich an der politischen
Debatte auf verschiedenen Ebenen beteiligen können, unter anderem, um auf hilfreiche Ergebnisse und nicht nur politische
Formelkompromisse zu drängen. Dass man nicht auf Dauer ernsthaftes Handeln durch Rhetorik ersetzen kann, sollte 20 Jahre
nach Rio klar sein.
Auf folgenden Webseiten finden Sie rund um Rio20+ hilfreiche Informationen und Aktionsangebote:
Im deutschsprachigen Raum:
Aktivitäten deutscher NRO im Forum Umwelt und Entwicklung, u. a. mit der Konferenz "Strukturwandel für eine Green
Economy" am 7. Februar 2012: http://www.forumue.de/projekte/rio-20/ [2]
Rio20+-Aktivitäten des Rates für nachhaltige Entwicklung, u. a. mit einem Aktionstag am 4. Juni
2012: http://www.aktionstag-nachhaltigkeit.de/rio-20-und-der-aktionstag/ [3]
Internationale Webseiten:
Offizielle UN-Kampagne "The future we want": http://www.un.org/en/sustainablefuture/ [4]
Internationale Kampagne von Jugendverbänden: http://www.roadtorioplus20.org/about [5]
Mit Unterstützung des Bundesministeriums für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (BMZ) und der Europäischen
Union. Germanwatch ist alleine für den Inhalt verantwortlich.
Themen
Internationale Klimapolitik [6]
Klima [7]
UN-Klimaverhandlungen [8]
23. Dezember 2011
Quellen-URL: https://germanwatch.org/de/4410
Links:
[1] http://www.g8.utoronto.ca/g20/2011/2011-cannes-declaration-111104-en.html
[2] http://www.forumue.de/projekte/rio-20/
[3] http://www.aktionstag-nachhaltigkeit.de/rio-20-und-der-aktionstag/
[4] http://www.un.org/en/sustainablefuture/
[5] http://www.roadtorioplus20.org/about
[6] https://germanwatch.org/de/thema/klima/internationale-klimapolitik
[7] https://germanwatch.org/de/thema/klima
[8] https://germanwatch.org/de/thema/klima/internationale-klimapolitik/un-klimaverhandlungen
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