Aus der Universitäts-Hautklinik der Albert-Ludwigs-Universität Freiburg/Br. UVB vermittelte DNA-Schäden und Immunsuppression in humanen dendritischen Zellen INAUGURAL - DISSERTATION zur Erlangung des Medizinischen Doktorgrades der Medizinischen Fakultät der Albert-Ludwigs-Universität Freiburg i. Br. vorgelegt 2001 von Ute Stefani Haaga geboren in Stuttgart Dekan: Prof. Dr. rer. nat. Martin Schumacher 1. Gutachter: Prof. Dr. med. Jan C. Simon 2. Gutachter: PD Dr. med. Joachim Kühr Jahr der Promotion: 2002 Meinen Eltern gewidmet ABKÜRZUNGEN ABKÜRZUNGEN [3H]-AdR Tritium-Adenosin [3H]-TdR Tritium-Thymidin CD Differenzierungsgruppe („cluster of differentiation“) CHS Kontakthypersensitivität CPD Cyclobutandimer cRPMI Zellkulturmedium DNA Desoxyribonukleinsäure DTH Immunreaktion vom Spättyp (Typ IV) EDTA Äthylendiamintetraessigsäure (Chelatbildner) ELISA Enzym-Immunoassay („enzyme-linked-immunosorbent-assay“) FACS Fluoreszenz-aktivierter-Zell-Sortierer Fc konstante Region eines IgG Antikörpermoleküls FCS fetales Kälberserum FITC Fluorescein-Isothiozyanat; Fluoreszenzfarbstoff GM-CSF Granulozyten/Makrophagen Kolonien stimulierender-Faktor hDZ humane dendritische Zelle HLA menschliches Leukozyten Antigen hTZ humane T-Zelle ICAM Adhäsionsmolekül („intracellular adhesion molecule“) IFN Interferon IL Interleukin LZ Langerhanszelle MACS Magnet-aktivierte-Zell-Sortierung MECLR gemischte Epidermalzellen/Lymphozytenreaktion MHC großer Histokompatibilitätskomplex MLR gemischte Lymphozytenreaktion PBMC mononukleäre Zellen im Blut PBS Puffer mit phosphorsaurem Salz pdApdA Adenosindinukleotid PHA Phytohämagglutinin ABKÜRZUNGEN PI Propidiumjodid, Fluoreszenzfarbstoff PRL photoreaktivierendes Licht PS Photosomenâ (Liposomen mit Photolyase von A. nidulans) pTpT Thymidindinukleotid PUVA Psoralen plus UVA RNA Ribodesoxynukleinsäure RNAse Ribodesoxynuklease T4N5 Endonuklease V aus Phage T4 TAE Puffer aus Tris, Essigsäure und EDTA TE Puffer aus Tris und EDTA Th1 Helferzellen der Gruppe 1 TNF Tumornekrose-Faktor UVA Ultraviolette Strahlung der Wellenlänge 320-400 nm UVB Ultraviolette Strahlung der Wellenlänge 290-320 nm UVC Ultraviolette Strahlung der Wellenlänge 250-290 nm UVR Ultraviolette Strahlung INHALTSVERZEICHNIS Seite 1. EINLEITUNG 1 1.1 Einfluß von UV-Strahlung auf antigenpräsentierende Zellen der Haut 1 1.2 Photobiologie von UV-induzierten DNA-Schäden 2 1.3 1.4 Die Rolle von DNA-Schäden und Reparatur in antigenpräsentierenden Zellen Humane dendritische Zellen (hDZ) aus dem Blut als Modell für antigenpräsentierende Zellen der Haut 7 8 2. PROBLEMSTELLUNG UND ZIELSETZUNG 9 3. MATERIAL UND METHODEN 10 3.1 Medien und Puffer 10 3.2 Reagenzien 11 3.3 Antikörper 12 3.4 Zellisolation 13 3.5 Zellkultur 15 3.6 UVB- und UVA1-Bestrahlung der hDZ 15 3.7 Inkubation der hDZ mit Photosomenâ und Photoreaktivierung 16 3.8 Gewinnung von genomischer DNA aus hDZ 16 3.9 Nachweis von UV-induzierter Schädigung in genomischer DNA durch ELISA 18 3.10 In vitroProliferationsassays 19 3.11 Immunfluoreszenzfärbungen und Durchflußzytometrie 20 3.12 Zell-Zyklus-Analysen mit Durchflußzytometrie 21 3.13 Zellzahlbestimmungen 21 3.14 Zytokinbestimmungen mit ELISA 22 4. ERGEBNISSE 23 4.1 Einfluß von UVB- und UVA1-Bestrahlung auf die antigenpräsentierende Funktion von hDZ 23 4.2 Induktion von CPD in hDZ nach UVB- und UVA1-Bestrahlung 24 4.3 Einfluß von Photosomenâ auf die Vitalität von hDZ in vitro 26 4.4 Reparatur von CPD in der DNA von hDZ 27 4.5 4.6 Effekte von PhotosomenÒ auf die antigenpräsentierende Funktion von mit UVB bestrahlten hDZ 29 3 Einfluß von pTpT auf das Proliferationsverhalten von hTZ im [ H]-Thymidinassay 31 4.7 Einfluß von pTpT auf das Proliferationsverhalten von hTZ im [3H]-Adenosinassay 35 4.8 Einfluß von pTpT auf den Zellzyklus von proliferierenden hTZ 37 4.9 Einfluß von pTpT auf die Zellzahl von proliferierenden hTZ 39 4.10 Einfluß von pTpT auf die IL-2-Sekretion von proliferierenden hTZ 42 4.11 Einfluß von pTpT auf die Expression von Oberflächenmolekülen hDZ 44 5. DISKUSSION 45 5.1 UVB- und UVA1-Bestrahlung führt zu einer Inhibition der antigenpräsentierenden Funktion von hDZ in vitro 45 5.2 UVB- und UVA1-Bestrahlung führt zur Induktion von CPD in der DNA von hDZ 5.3 Reparatur mit Photosomen® in vitro führt zu einer Reduktion von CPD 50 in der DNA von UVB geschädigten hDZ 52 5.4 Reparatur von CPD in vitro führt nicht zur Wiederherstellung antigenpräsentierenden Funktion von mit UVB geschädigten hDZ der 54 5.5 In vitro Effekte von pTpT auf die Immunfunktion von hDZ und hTZ 59 5.6 Ausblick 64 6. ZUSAMMENFASSUNG 66 7. LITERATUR 67 DANKSAGUNGEN LEBENSLAUF EINLEITUNG 1 1. EINLEITUNG 1.1 Einfluß von UV-Strahlung auf antigenpräsentierende Zellen der Haut Ultraviolette Strahlung (UVR), wie sie im natürlichen Sonnenlicht vorkommt, besitzt neben positiven Eigenschaften (körperliches Wohlbefinden, Vitamin-D-Synthese) auch negative Folgen für die menschliche Gesundheit. Diese können sich in Sonnenbrand, vorzeitiger Hautalterung, Kataraktbildung und der Induktion von Hautkrebs äußern. Zusätzlich entdeckte man vor ungefähr 20 Jahren, daß UV-Photonen mit der Haut interagieren und dadurch die Aktivität des Immunsystems beeinflußen. Dies bedeutete, daß UVR nicht nur normale Zellen in Krebszellen verwandeln kann, sondern daß die entarteten Zellen nun auch nicht mehr durch das UV-geschwächte Immunsystem eliminiert werden können. Erste Hinweise auf die immunsuppressive Wirkung von UVB-Strahlen lieferten Untersuchungen im Mausmodell von Kripke et al. (1974) über die Antigenität von UVB-induzierten Hauttumoren. Diese stark antigenen Tumoren wurden abgestoßen, wenn sie auf ein syngenes unbestrahltes Tier transplantiert wurden und wuchsen ungehemmt in bestrahlten Tieren, was auf eine systemische UVB-induzierte Immunsuppression hinwies. Diese Suppression war zusätzlich durch Lymphozyten der Milz von bestrahlten Mäusen auf unbestrahlte Tiere übertragbar (Daynes und Spellmann 1977). In späteren Studien wurden vor allem an Kontakthypersensitivitätsreaktionen (CHS-Reaktion) im Tiermodell die Effekte von UVB-Strahlung untersucht. Man unterscheidet dabei zwei Modelle der Immunsuppression: Beim Modell der systemischen Immunsuppression wird eine hohe UVB-Dosis von 10-50 kJ/m2 appliziert (High-Dose-Modell). Es entwickelt sich eine Suppression der CHS-Reaktion unabhängig vom Auftragungsort des Haptens, die vom Auftreten spezifischer Suppressor-TZellen begleitet wird (Kripke 1990). In diesem Modell sind antigenpräsentierende Zellen nicht betroffen (Lynch et al. 1983, Kripke und McClendon 1986). Das andere Modell ist die sogenannte lokale Immunsuppression, bei der die Haut mit einer niedrigen UVB-Dosis von 100-200 J/m2 bestrahlt wird (Low-Dose-Modell). In diesem Modell entwickelt sich nur eine Suppression der CHS-Reaktion wenn das Hapten direkt auf die bestrahlte Haut appliziert wird. Eine entscheidende Rolle bei der lokalen Form (Low-doseModell) der Immunsuppression spielen antigenpräsentierende Zellen. EINLEITUNG 2 Die wichtigsten antigenpräsentierenden Zellen der Epidermis sind die Langerhanszellen (LZ). Bei der Entstehung einer CHS-Reaktion kommt ihnen eine zentrale Rolle zu. Nach Aufnahme des Antigens wandern diese Zellen in die regionalen Lymphknoten und stimulieren naive TZellen (Kripke et al. 1990). UV-Bestrahlung in vivo führt zu einer reduzierten CHS-Antwort, sowie zu einer morphologischen Alteration und Reduktion von LZ in der Epidermis (Toews et al. 1980). Cruz et al. identifizierte LZ der Haut als funktionelles Ziel der UV-induzierten Immunmodulation. Er beobachtete, daß isolierte haptenbeladene LZ bei intravenöser Readministration eine CHS-Reaktion induzierten, während bestrahlte haptenbeladene LZ Toleranz induzierten (Cruz et al. 1989). Weiterhin konnte gezeigt werden, daß die verabreichten LZ wieder in die Haut zurückwanderten und je nach UVB-Erfahrung Toleranz oder CHS induzierten (Cruz et al. 1990). Stingl et al. (1981) konnte dieselbe reduzierte CHSReduktion nach in vitro Bestrahlung dieser Zellen erreichen. Die in vitro bestrahlten LZ sind in ihrer Fähigkeit, Th-1-Zellen zu aktivieren beeinträchtigt (Simon et al. 1990) und sie induzieren in letzteren eine langanhaltende antigenspezifische Toleranz (Simon et al. 1991). Auch LZ, die nach Bestrahlung und Haptenbeladung aus der Epidermis in die regionalen Lymphknoten ausgewandert sind können nach Readministration keine CHS-Reaktion mehr auslösen. (Okamoto et al. 1984, Saijo et al. 1995, Vink et al. 1996). In in vitro Systemen wurde mit humanen Epidermalzellen und aufgereinigten Langerhanszellsuspensionen, anhand einer Proliferationsreduktion in der MLR und MECLR, eine Beeinträchtigung der allostimulatorischen Fähigkeit nach UVB-Bestrahlung nachgewiesen (Austad und Braathen 1985, Cooper et al. 1985, Weiss et al. 1995, Rattis et al. 1995). Richters et al. (1995) konnte eine ähnliche Reduktion der allostimulatorischen Fähigkeit mit in vivo bestrahlten und aus der Epidermis ausgewanderten antigenpräsentierenden Zellen zeigen. 1.2 Photobiologie von UV-induzierten DNA-Schäden Wichtig für das genaue Verständnis der UV-induzierten Immunsuppression sind die molekularen Veränderungen, die an einer Zelle nach Bestrahlung auftreten. Allgemein anerkannt ist die Annahme, daß biologische Effekte durch UVR nur dann eintreten, wenn sie von einem Photorezeptor in der Haut absorbiert wird. Dieser wandelt danach die Energie in ein biochemisches Signal um. Dieses Signal ist dann verantwortlich für die Veränderungen auf zellulärer Ebene wie z.B. Wachstum, Expression kostimulatorischer Moleküle und EINLEITUNG 3 Zytokinsekretion, die schließlich zur Modulation der Immunantwort führt. Eine einheitliche Meinung über die Identität des verantwortlichen Photorezeptors gibt es jedoch nicht. Mehrere Moleküle in der Haut können UV-Strahlen absorbieren. Dazu zählen die zellulären Strukturen wie DNA (Sage 1993), ungesättigte Membranlipide der Zellmembranen (Black 1987), die durch Radikalbildung oxidative DNA-Schädigungen (Beehler et al. 1992) oder Lipidperoxidationsreaktionen hervorrufen, welche wiederum intrazelluläre Signalkaskaden aktivieren (Devary et al. 1993, Simon et al. 1994, Caceres-Dittmar et al. 1995). Weiterhin kann UV-Licht von der im Stratum corneum vorliegenden Trans-Urokaninsäure absorbiert werden, was zu deren Umwandlung in Cis-Urokaninsäure führt. Cis-Urokaninsäure besitzt immunsuppressive Eigenschaften (Noonan und DeFabo 1992). Photobiologische Veränderungen des Immunsystems werden durch Wellenlängen des elektromagnetischen Spektrums induziert, die im Bereich von UV (200-400 nm) und sichtbarem Licht (400-760 nm) liegen. Die hauptsächliche Quelle von Strahlung dieser Wellenlängen, ist die Sonne. Ultraviolettes Licht wird in drei Hauptgruppen unterteilt: UVC (200-290 nm), UVB (290-320 nm) und UVA, unterteilt in UVA1 (340-400 nm) und UVA2 (320-340 nm). Der erste Schritt einer photobiologischen Antwort ist die Absorption von Photonen durch einen Photorezeptor. Die Energie des Photons wird auf den Photorezeptor übertragen und verändert dadurch dessen Molekülstruktur. Diese neu entstandenen Moleküle werden als Photoprodukte bezeichnet. Jeder Photorezeptor besitzt aufgrund seiner molekularen Struktur ein spezifisches Absorptionsspektrum mit einem Absorptionsmaximum. Bei der Identifizierung von Photorezeptoren wird häufig das Aktionsspektrum einer photobiologischen Antwort verwendet. Ideal ist es, wenn das Aktionsspektrum dem Absorptionsmaximum eines Photorezeptors entspricht. DNA absorbiert elektromagnetische Strahlung im Bereich von 230300 nm, weshalb UVC und UVB-Strahlung hauptsächlich für die DNA-Schädigungen verantwortlich ist. Es können allerdings auch längerwellige Strahlen DNA-Schäden induzieren, da die Photonenenergie von anderen Photorezeptoren auf die DNA übertragen werden kann. In der DNA bilden sich in einer Photoadditionsreaktion zwischen zwei Pyrimidinbasen eines Stranges am häufigsten Cyclobutandimere (CPD) (Abb. 1) aus. Ein weiteres wichtiges Photoprodukt dieser zwei Basen ist das 6-4-Photoprodukt und dessen Isomerform, das DewarPhotoprodukt (Deering und Setlow 1963, Freeman et al. 1989). Mit der Entwicklung von monoklonalen Antikörpern gegen CPD oder 6-4-Photoprodukte konnten beide Typen EINLEITUNG unabhängig voneinander detektiert 4 und Aussagen über Reparaturmechanismen gemacht werden (Mizuno et al. 1991, Mori et al. 1991, Nakagawa 1998). Um die Anzahl an Mutationen durch DNA-Schäden zu verringern hat die Zelle spezifische Reparaturmechanismen entwickelt. Man unterscheidet drei Formen von DNA-Reparatur. Die wichtigste ist die Exzisionsreparatur. Hier werden mit Hilfe verschiedener zelleigener Enzyme die Photoprodukte aus der DNA herausgeschnitten und durch neue Nukleotide ersetzt. Der zweite Typ ist die sogenannte Postreplikationsreparatur, bei der neusynthetisierte Tochterstränge als Vorlage für unreplizierte Abschnitte mit Photoläsionen verwendet werden. Die dritte Form, die photoenzymatische Reparatur, wird durch das Enzym Photolyase katalysiert, welches FADH2 und Pterin enthält. Der Mechanismus der Photoreaktivierung ist in Abb. 2 dargestellt. Das Enzym erkennt in einem lichtunabhängigen Schritt die Dimere und bindet an das geschädigte Dinukleotid. Durch Aktivierung mit UVA-Licht der Wellenlänge 365-400 nm wird ein Elektron an das Dimer abgegeben, was zu einer Monomerisierung der beiden Thymidinbasen führt. (Sancar 1990). Durch die Möglichkeit der Isolierung von Photolyasen aus Hefen, Coli-Bakterien oder Blaualgen konnten anhand exogener Zugabe des Enzyms detailierte Aussagen über die DNAReparatur durch Photoreaktivierung gewonnen werden (Wood et al. 1989, Roza et al. 1990, Mizuno et al. 1991, Mori et al. 1991). Die Photoreaktivierung von Pyrimidindimeren wurde in einer großen Anzahl von Mikroorganismen und Tieren (Ley 1985) gefunden. Obwohl es einige Veröffentlichungen über diese Art von Reparatur in menschlicher Haut gibt (Sutherland et al. 1980,Eggset et al. 1983, Ogut et al. 1989), ist die Rolle der Photoreaktivierung in höheren Säugetieren immer noch umstritten. Alcalay et al. (1990) konnte keinen Anhalt für das Vorhandensein eines photoenzymatischen Reparaturmechanismus in menschlichen LZ finden. EINLEITUNG 5 Abb. 1: Bildung von Photoprodukten in der DNA nach UV-Bestrahlung Nach UV-Bestrahlung kann es zwischen zwei benachbarten Thymidinbasen zur Bildung von Photoprodukten kommen. Am häufigsten entsteht das Cyclobutandimer bei dem sich zwischen zwei benachbarten Thymidinbasen eine Cyclobutanringstruktur ausbildet. Weniger häufig ist das 6-4-Photoprodukt dessen Bildung mehr Energie benötigt. (modifiziert nach einer Abbildung aus Scientific American, Science & Medicine 5/6 /98) EINLEITUNG 6 Abb. 2: Mechanismus der enzymatischen Photoreaktivierung Die Photolyase erkennt die durch UV-Strahlung induzierten Cyclobutandimere in der DNA und bindet sich in einem lichtunabhängigen Schritt an diese. Nach Absorption von sichtbarem Licht mit der Wellenlänge von 365-400 nm durch das Enzym wird ein Elektron an das Dimer abgegeben. Dies führt zu einer Rückführung des Dimeres in die ursprüngliche Nukleotidform. (modifiziert nach BA Gilchrest, Photodamage) EINLEITUNG 1.3 7 Die Rolle von DNA-Schäden und Reparatur in antigenpräsentierenden Zellen Die ersten Studien,daß DNA-Schäden in Form von CPD in die systemische und lokale Immunsuppression involviert sind, wurden an Monodelphis domestica (südamerikanische Opossumart) von Applegate et al. (1989) durchgeführt. Zellen dieses Beuteltieres enthalten eine Photolyase, die CPD reparieren kann. Die enzymatische Photoreaktivierung verhinderte sowohl die systemische als auch die lokale Suppression einer CHS-Reaktion. In unterschiedlichen Ansätzen wurde gezeigt, daß in Liposomen verpackte DNA- Reparaturenzyme DNA-Schäden an UVB-exponierter Maushaut in vivo entfernen können. Liposomen, die das Exzisionreparaturenzym T4 Endonuklease V (T4N5) enthalten, konnten die Rate der Dimerentfernung bei sofortiger Applikation auf UVB-exponierte Maushaut erhöhen (Yarosh et al. 1990). Diese Behandlung verhinderte die UV-induzierte Suppression der CHSReaktionen im systemischen Modell (Kripke et al. 1992). Weitere Studien zeigten, daß DNASchäden für die Freisetzung von immunregulatorischen Zytokinen wie IL-10 (Nishigori et al. 1996) und TNF-a verantwortlich sind (Kibitel et al. 1998). In einem anderen Ansatz wurde der direkte Einfluß von DNA-Schädigungsprodukten in Form von Thymidindinukleotiden (pTpT) auf die Freisetzung von TNF-a untersucht. Leverkus et al. (1997) konnte bei Inkubation einer Zellkultur mit pTpT eine erhöhte Freisetzung von TNF-a beobachten. Cruz et al. (1998) induzierte in vivo in der Maushaut durch intrakutane Applikation von pTpT eine erhöhte TNFa Freisetzung. Außerdem konnte er im lokalen System durch pTpT-Auftragung auf die Maushaut eine Suppression der CHS-Reaktion erreichen. Hinweise auf einen möglichen Zusammenhang zwischen der Beinträchtigung von antigenpräsentierenden Zellen und DNA-Schäden zeigte Applegate et al. (1989) die durch eine enzymatische Photoreparatur die von Toews et al. (1980) gezeigte Depletion von LZ und die lokale Immunsuppresion verhindern konnte. Einen Nachweis, daß UVB-Bestrahlung in LZ DNA-Schäden induziert, erbrachten Studien, in denen DNA-Schäden an epidermalen LZ und an dendritischen Zellen in regionalen Lymphknoten nachgewiesen wurden (Yarosh et al. 1994, Kripke et al. 1995, Vink et al. 1996). Weiterhin konnte gezeigt werden, daß die DNAgeschädigten Zellen in ihrer Fähigkeit eine CHS-Reaktion in vivo zu induzieren beeinträchtigt sind (Wolf et al. 1995, Kripke et al. 1996, Vink et al. 1996). Es gibt bisher wenig in vitro Daten über antigenpräsentierende Zellen mit nachgewiesenen DNA-Schäden und ihre Fähigkeit TZellen zu stimulieren. Vink et al. (1997) konnte in vitro an syngenen murinen T-Zellen, die mit DNA-geschädigten dendritischen Zellen aus regionalen Lymphknoten stimuliert waren, eine EINLEITUNG 8 Reduktion der IFN-g Sekretion nachweisen. Im humanen System zeigte Kremer et al. (1997), daß aus der Epidermis ausgewanderte dendritische Zellen mit DNA-Schäden keine Beeinträchtigung der allostimulatorischen Fähigkeit aufweisen. 1.4 Humane dendritische Zellen (hDZ) aus dem Blut als Modell für antigenpräsentierende Zellen der Haut Die in der Haut vorkommenden LZ stammen aus dem Knochenmark und gehören zur Familie der dendritischen Zellen. Dendritische Zellen fungieren als professionelle antigenpräsentierende Zellen und kommen in allen Geweben außer im Gehirn vor (Romani und Schuler 1992). Sie besitzen eine charakteristische dendritische Morphologie und exprimieren viele MHC-II-Moleküle und wenige Marker aus der Monozyten-Makrophagenlinie auf ihrer Oberfläche. Sie zeigen alle eine große Fähigkeit zur Stimulation von ruhenden T-Zellen in Proliferationsassays wie der MLR (Romani, Schuler 1992). Die am besten untersuchten dendritischen Zellen sind die in den suprabasalen Schichten der Epidermis gelegenen LZ. Sie sind für die Auslösung einer primären T-Zell-Antwort von großer Bedeutung. Nach Aufnahme des Antigens wandern die LZ über die afferenten Lymphbahnen in die regionalen Lymphknoten, wo sie das Antigen über ihre MHC-II-Komplexe an naive T-Zellen präsentieren (Simon et al. 1992). Durch die Fähigkeit naive T-Zellen zu stimulieren, haben LZ eine große Bedeutung bei der Entstehung von Kontaktallergien und der Abstoßung von Hauttransplantaten (Silberberg et al. 1976, Toews et al. 1980, Cruz et al.1990). Die Anreicherung von LZ aus der Epidermis ist sehr aufwendig, und es lassen sich aufgrund des geringen Anteils an der Gesamtpopulation in der Epidermis (2-4 %) nur geringe Zellzahlen erzielen (Dittmar 1994). Seit kurzem ist es möglich dendritische Zellen aus Monozyten des Blutes zu generieren. Durch einen Zytokincocktail aus GM-CSF und IL-4 erfolgt eine Umwandlung bzw. Reifung zu dendritischen Zellen ( Romani et al. 1996). Mit dieser Methode lassen sich humane dendritische Zellen (hDZ) in hoher Reinheit und Zellzahl generieren. Da LZ Teil des dendritischen Zellsystems sind und aus Monozyten generierte hDZ stark MHCII und B-7-2-Moleküle exprimieren (Stingl, Bergstresser 1995) werden aus dem Blut generierte dendritische Zellen als Modell für antigenpräsentierende Zellen der Haut verwendet. EINLEITUNG 2. 9 PROBLEMSTELLUNG UND ZIELSETZUNG UVB-Bestrahlung führt zu einer Immunsuppression und zur Schädigung zellulärer DNA in Form von Cyclobutandimeren und 6-4-Photoprodukten. Die durch UV-Bestrahlung induzierten DNA-Schäden besitzen eine Schlüsselrolle bei der Modulation der Immunantwort. Eine entscheidende Rolle bei der UVB bedingten Immunsuppression in der Haut nehmen die Änderungen an antigenpräsentierenden Zellen wie Langerhanszellen und dendritischen Zellen ein. Es gibt Hinweise, daß DNA-Schäden für die beeinträchtigte Funktion bestrahlter antigenpräsentierender Zellen verantwortlich sind. Diese Hypothese wird vor allem aus Daten gestützt, die aus Experimenten muriner in vivo Systeme stammen. Ziel der vorliegenden Arbeit war es, in einem definierten humanen in vitro System die Hypothese zu überprüfen, ob DNA-Schäden für die beeinträchtigte Immunfunktion von antigenpräsentierenden Zellen verantwortlich sind. Hierbei interessierten folgende Fragen: 1. Werden in hDZ durch UV-Bestrahlung DNA-Schäden induziert ? 2. Welcher Zusammenhang besteht zwischen DNA-Schäden und der Fähigkeit von hDZ eine T-Zell-Antwort zu induzieren? 3. Kann durch eine enzymatische Photoreparatur von DNA-Schäden in hDZ deren Immunfunktion wieder hergestellt werden? 4. Sind Thymidindinukleotide der Mediator für die immunsuppressiven Wirkungen von UVB auf hDZ und hTZ? MATERIAL UND METHODEN 3. Material und Methoden 3.1 Medien und Puffer 10 1. Kulturmedium (cRPMI): „RPMI 1640“ (PAA Laboratories, Linz, Österreich) mit 10 % Hitze-inaktiviertem fötalen Kälberserum (FCS; PAA Laboratories), 1 % L-Glutamin (Gibco, Paisley, Schottland) und 1 % Penicillin-Streptomycin (Gibco) 2. MACS-Puffer: PBS w/o Ca2+/Mg2+ (Gibco) mit 5 mM Ethylendinitrilotetraessigsäure (EDTA; Sigma, Deisenhofen) und bovinen Serumalbumin (BSA; Sigma); pH 7,2 (Merck, Darmstadt) 3. TAE- Elektropherese- Puffer (50x): 3 M Tris(hydroxymethyl)aminomethan (Tris; Merck), 57,1 ml 99,8 %ige Essigsäure (Riedel-de Haën, Seelze) und 50 mM EDTA in Aqua bidest; pH 7,8 4. Verdauungspuffer: 100 mM NaCl (Merck), 1 mM Tris(hydroxymethyl) aminomethan (Tris, Merck), 25 mM Ethylendinitrilotetraessigsäure (EDTA; Sigma) und 0,5 % Natriumlaurylsulfat (SDS; Carl Roth, Karlsruhe) in Aqua bidest, pH 8 und 0,1 mg/ml Proteinase K ( Boehringer, Mannheim) 5. DNA-Extraktionslösung: 25: 24: 1 Roti- Phenol (Carl-Roth)/Chloroform (Trichlormethan, Riedel-de Haën)/ Isoamylalkohol ( Merck) 6. TE-Puffer: 10 mM Tris(hydroxymethyl)aminomethan (Tris, Merck) und 1 mM Ethylendinitrilotetraessigsäure (EDTA; Sigma,) in Aqua bidest; pH 8 (Merck) 7. DNA- ELISA Waschpuffer: PBS w/o Ca2+/Mg2+ (Gibco) mit 0,05 % Tween 20 (Fluka Chemika, Buchs) 8. Phosphat- Citrat- Puffer: Phosphat- Citrat- Puffer Tabletten (PCB; Sigma) in Aqua bidest 9. Glucosepuffer: 1 g Glucose (Merck) in 1 l PBS w/o Ca2+/Mg2+ (Gibco) 10. Propidiumjodid (PI) Färbelösung: 10 ml Glucosepuffer mit 1000 Units RNase A und 0,5 ml 20x PI-Lösung (Sigma) 11. Erythrozytenlysepuffer: 0,15 M Ammoniumchlorid (Sigma), 1 mM Kaliumkarbonat (Merck), 0,1 mM Natrium-EDTA (Sigma) in 800 ml Aqua bidest, pH 7,2-7,4 MATERIAL UND METHODEN 3.2 11 Reagenzien radioaktiv markiertes [Methyl 3H]-Thymidin ([3H]-TdR) und radioaktiv markiertes [Methyl 3 H]-Adenosin ([3H]-AdR) stammen von Amersham, Inc. Braunschweig. Trypanblau für die Vitalfärbung in der Neubauerzählkammer von Boehringer, Mannheim. Ficoll-Paque für Dichtezentrifugation stammen von Pharmacia, Uppsala, Schweden. Phytohämagglutinin (PHA) (Sigma). p(dT)2-Ammonium Salz Dinukleotid (50 Units) und p(dA)2-Ammonium Salz Dinukleotid (50 Units) (The Midland Certified Reagant Company, Texas, USA). MATERIAL UND METHODEN 3.3 12 Antikörper Sämtliche Antikörper und Färbereagenzien sind in den Tabellen 1-2 zusammengefaßt Tabelle 1. primäre Antikörper: Spezifität Klon Isotyp Fluorochrom Herkunft CD115 2-4A5-4 rIgG1 3 CD14 RM052 mIgG2 2 CD1a B17.20.9 mIgG2a 2 CD28 CD28.2 mIgG1 2 CD3 UCHT-1 mIgG1 2 CD40 628.5 mIgG1 3 CD54 84H10 mIgG1 2 CD80 BB1 mIgM 1 CD83 HB15a mIgG2b 2 CD86 p2.2 mIgG2b 1 CD95 DX2 mIgG1 2 HLA-DR L234 mIgG2a FITC 1 IgG1 679.1Mc7 mIgG1 FITC 2 HLA- HB145 mIgG1 4 OKM1 mIgG1 4 DR/DQ CD11b TDM-2 Mori et al. 1991 1 Pharmingen, Hamburg 3 Calbiochem, Bad Soden 2 Coulter Immunotech, Hamburg 4 ATCC, Rockville, MD, (USA) MATERIAL UND METHODEN Tabelle 2. 13 Sekundär- und Tertiärreagenzien Spezifität Fluorochrom Konjugat Herkunft Ziege-anti-Maus IgG H+L Microbeads 1 Schaf-anti-Maus IgG H+L Dynalbeads 2 Ziege-anti-Maus IgG H+L Biotin 3 Streptavidin Peroxidase 3 Ziege-anti-Maus IgG H+L FITC 3 Ziege-anti-Ratte IgG H+ L FITC 3 Schaf-anti-Maus IgG H+L 1 Miltenyi, Bergisch-Gladbach 2 Dynal, Hamburg 3 Dianova, Hamburg 3.4 Zellisolation 3 3.4.1 Gewinnung von mononukleären Zellen (PBMC) Ein Leukozytenkonzentrat („Buffy coat“) von einem gesunden, humanen Spender wurde durch Dichtegradientenzentrifugation mit Ficoll-Paque (Pharmacia, Uppsala, Schweden) aufgetrennt. Dabei wurde das Leukozytenkonzentrat im Verhältnis 1:1 mit PBS w/o Ca2+/Mg2+ vermischt und jeweils 30 ml dieser Suspension auf 15 ml Ficoll-Paque überschichtet. Um die Zellen aufzutrennen wurden sie 25 Minuten lang mit 1400 Upm bei 21 °C zentrifugiert. Die mononukleären Zellen (PBMC) lagerten sich in der Interphase des Gradienten ab und wurden mit der Pipette abgenommen. Zur vollständigen Elimination noch verbleibender Erythrozyten wurde das Pellet 2 Minuten mit Erythrozytenlyselösung inkubiert und anschließend über ein Zellfilter gegeben. Vor der weiteren Verarbeitung wurde das Zellpellet mit den mononukleären Zellen 2x mit PBS gewaschen. MATERIAL UND METHODEN 14 3.4.2 Markierung der CD14-positiven Zellen Die PBMC wurden in einem verschließbaren 14 ml-Röhrchen (Falcon) in 2 ml MACS-Puffer aufgenommen und mit 50 ml CD14-Antikörper auf einem Rüttler für 45 Minuten bei 4 °C inkubiert. Daraufhin wurde 2x mit PBS gewaschen, zentrifugiert und das Zellpellet in 2 ml MACS-Puffer resuspendiert. Nun wurden die Zellen mit 50 ml Ziege-anti-Maus-IgG- Microbeads unter gleichen Bedingungen inkubiert, anschließend mit MACS-Puffer gewaschen, zentrifugiert und in 5 ml MACS- Puffer resuspendiert 3.4.3 Anreicherung der CD 14-positiven Zellen über MACS Die Anreicherung erfolgte bei 4 °C. Die VS+ Säule wurde in den MACS-Magneten (beides Miltenyi) eingesetzt und zunächst mit 5 ml MACS-Puffer gewaschen. Zur Gewinnung einer Einzelzellsuspension wurden die Zellen durch ein Zellsieb (30 mm Maschenweite; Miltenyi) auf die Säule aufgetragen. Die Negativfraktion aus unmarkierten Zellen, die nicht magnetisch in der Säulenmatrix festgehalten wurden, lief durch und wurde in einem sterilen 14 mlRöhrchen gesammelt. Aus ihr wurden später die T-Zellen isoliert. Die Säule wurde noch 2x mit jeweils 5 ml MACS-Puffer gewaschen, um eine möglichst reine Positivfraktion zu erhalten. Anschließend wurde die Säule aus dem Magneten genommen und die spezifisch über Microbeads in der Matrix festgehaltenen Zellen unter Druck mit 5 ml Puffer in ein neues steriles Röhrchen gespült. Diese Zellen bildeten die Positivfraktion. Beide Fraktionen wurden herunterzentrifugiert und in cRPMI aufgenommen. Nun wurden die Zellen in der Neubauerkammer ausgezählt. Die Zellzahl pro ml Ausgangslösung ergab sich aus folgender Formel: gezählte Zellen aus vier Feldern mit jeweils 12 Quadranten geteilt durch 4 x 10.000 = Zellzahl/ml. Die Ausbeute aus einem „buffy coat“ lag bei ca. 15-30 x 106 Zellen. 3.4.4 T-Zell-Isolation Aus der Negativfraktion nach der MACS-Separation wurden 30 x 106 PBMC in 1 ml PBS mit 5 % FCS aufgenommen. Sie wurden mit 1 ml HB 145-Überstand (anti-HLA-DR/-DQ) und 1 ml OKM1-Überstand (anti-CD11b) 45 Minuten lang bei 4 °C auf einem Rüttler inkubiert. MATERIAL UND METHODEN 15 Danach wurde gewaschen, in 1 ml PBS/5 % FCS resuspendiert und mit 375 ml Schaf-antiMaus IgG Dynalbeads für 45 Minuten bei 4 °C auf einem Rüttler inkubiert. Nach dem Waschen wurde das Zellpellet in 5 ml PBS mit 5 % FCS aufgenommen und 3 Minuten lang in den Magnetständer gestellt. Der Überstand mit den darin enthaltenen unmarkierten T-Zellen wurde mit einer Pipette abgesaugt, wieder in den Magnetständer gestellt und nochmals neu abgenommen. Die T-Zellen wurden gewaschen, in cRPMI aufgenommen und in der Neubauerkammer gezählt. 3.5 Zellkultur Die isolierten CD14-positiven Zellen wurden in 12 ml cRPMI aufgenommen. Um sie zu dendritischen Zellen (hDZ) ausreifen zu lassen, wurde ihnen humanes GM-CSF (Leukomax 400â, Sandoz AG, Nürnberg) in einer Konzentration von 8000 Einheiten/ml Medium und humanes rekombinantes IL-4 (Genzyme, Rüsselsheim) in einer Konzentration von 500 Einheiten/ml Medium zugegeben. Nun wurde die Zellsuspension in einer 6-Loch-Platte (Greiner, Frickenhausen) zu jeweils 2 ml auspipettiert und im Brutschrank bei 37 °C und 5 % CO2 kultiviert. Am vierten Tag wurden nochmals cRPMI, GM-CSF und IL-4 dazugegeben. 3.6 UVB- und UVA-Bestrahlung der hDZ Die reifen hDZ wurden an Tag 6 geerntet und mit PBS 2x gewaschen, um Reste von Phenolrot des Mediums vor der Bestrahlung vollständig zu entfernen. Danach wurden 5 x 105 Zellen in 3 ml PBS auf 35 mm2 Plastikpetrischalen (Falcon) ausplattiert. Als UVB-Quelle dienten vier ungefilterte Fluoreszenzröhren TL-12 (Philips, Hamburg), die fest in einem Abstand von 46 cm über der Bestrahlungsfläche montiert waren. Die Emission der Fluoreszenzröhren zeigte ein breites Strahlenspektrum im Wellenlängenbereich zwischen 250 und 400 nm, mit einem Maximum bei 313 nm. Vor der Bestrahlung wurde eine Dosimetrie mit einem UV-Meter (IL1700) durchgeführt. Die Zellen wurden mit Niedrigbestrahlungsdosen von 100 J/m2 und 200 J/m2 UVB bestrahlt. Für die UVA-Bestrahlung wurden die Zellen auf Eis mit einer UVA1Lampe (UVASUN 5000, Mutzhaas, München, 340-400 nm) mit 50 J/cm2 und 100 J/cm2 in einem Abstand von 30 cm bestrahlt. Die Dosimetrie erfolgte hier mit einem UV-Meter der Fa. MATERIAL UND METHODEN 16 Waldmann (Villingen-Schwenningen). Danach wurden die Zellen sofort von den Platten gewaschen und in cRPMI aufgenommen. 3.7 Inkubation der hDZ mit Photosomenâ und Photoreaktivierung Die bestrahlten und unbestrahlten Zellen als Negativkontrolle, wurden in cRPMI aufgenommen und in einer 24-Loch-Platte zu jeweils 1 ml auspipettiert und mit Liposomen, welche eine Photolyase von Anacystis nidulans enthalten (Photosomenâ,Yarosh, AGI Dermatics, Freeport, NY, USA), in einer Konzentration von 100 µl/ml für eine Stunde bei 37 °C im Dunkeln inkubiert. Danach wurden die Zellen 2x in PBS gewaschen und wieder in 3 ml PBS auf 35 mm2 Petrischalen ausplattiert. Die Zellen wurden unter einem PUVA 180 Gerät (Waldmann) mit F8TS/PUVA-Röhren (Sylvania, Waldmann, 340-400 nm) mit 5 kJ/m2 bestrahlt, danach abgenommen und in der Neubauerzählkammer gezählt. Es wurde jeweils ein Teil der Zellen für den DNA-ELISA, ein anderer Teil für die Proliferationsexperimente verwendet. 3.8 Gewinnung von genomischer DNA aus hDZ 3.8.1 Zellyse und Verdau Die bestrahlten und mit Photosomen behandelten Zellen wurden 2x mit eisgekühltem PBS gewaschen und bei 1000 Upm abzentrifugiert. Nach vorsichtigem Abkippen des Überstandes wurde das Zellpellet in 300 µl Verdauungspuffer resuspendiert und in 1,5 ml EppendorffHütchen (Eppendorff GmbH, Hamburg) überführt. Es folgte eine 12-18 stündige Inkubation bei 50 °C unter Schütteln im Thermoblock. 3.8.2 Extraktion der Nukleinsäuren Der Zellverdau wurde mit 300µl DNA-Extraktionslösung versetzt und für 10 min bei 5000 U/min abzentrifugiert. Danach wurde die sich über dem Phenol gebildete wässrige Phase mit den Nukleinsäuren vorsichtig in ein neues 1,5 ml Eppendorff- Hüttchen transferiert. Um die Reinheit der Extraktion zu erhöhen, wurde die Extraktion noch einmal wie oben wiederholt. MATERIAL UND METHODEN 17 3.8.3 Purifikation der DNA Die aus der letzten Extraktion gewonnene wässrige Phase wurde in ein 2 ml EppendorffHütchen pipettiert, und es wurden 150 µl 7,5 M Ammoniumacetat (Merck) und 600 µl Ethanol 100 % (Mallinkrodt Baker, Deventer, Holland) dazugegeben. Damit wurde eine Präzipitation der in der wässrigen Phase angereicherten DNA erreicht. Die Präzipitation in Anwesenheit der hohen Salzkonzentration reduziert die Menge an vorhandener RNA in der Probe. Die präzipitierte DNA wurde bei 17.000 Upm für 20 Minuten abzentrifugiert, das Pellet einmal mit Ethanol 70 % (Mallinkrodt Baker) gewaschen und nochmals abzentrifugiert. Das Ethanol wurde vorsichtig mit einer Pipette abgenommen. Das verbleibende Pellet wurde an der Luft auf einem Ständer für 1 h getrocknet. Danach wurde die DNA in 20 µl TE-Puffer gelöst und bei Raumtemperatur auf einem Rüttler für 1 h geschüttelt, um die Auflösung zu erleichtern. 3.8.4 Messung der DNA- Konzentration Von der in TE-Puffer gelösten DNA wurden 2 µl mit 500 µl Aqua bidest verdünnt in eine Meßküvette übertragen und die Absorption mit einem Extinktionsgerät (UV VIS Spekol, Zeiss) 260 nm bestimmt. Die Konzentration an DNA pro Ansatz ergab sich aus folgender Formel: c in µg/µl = 3.8.5 Absorption bei 260 nm x Verdünnungsfaktor e x d e = 20 d = 1 RNAse Verdau der Proben Die Proben wurden anschließend mit 3 µl RNAse A (Boehringer) in einer Konzentration von 10 µg/ml für 1 h bei 37 °C inkubiert, um noch verbleibende RNA-Reste vollständig zu entfernen. 3.8.6 Darstellung der Reinheit der Proben mittels Gelelektropherese Vor der Verwendung der DNA im ELISA wurden die Proben auf einem Agarosegel auf ihre Reinheit überprüft. Dabei wurde jeweils 500 ng jeder Probe und ein Kilobasen DNA-Marker (Pharmacia Biotech, Freiburg) auf ein 1 %iges Agarosegel (Gibco) aufgetragen und in der Gelelektrophoresekammer bei 90 mV laufen gelassen. Als Laufpuffer wurde TAE-Puffer verwendet. Danach wurde das Gel aus der Elektropheresekammer entfernt und für 30 min in ein Bad mit Ethidiumbromid (Serva, Heidelberg) gelegt. Das in die DNA eingelagerte Ethidiumbromid wurde mit einer UV-Lampe (E.A.S.Y RH3, Herolab, Wiesloch) sichtbar MATERIAL UND METHODEN 18 gemacht und photographisch dokumentiert. Danach wurde die Absorption der einzelnen Banden mittels E.A.S.Ystore®-Software (Herolab, Wiesloch) nochmals prozentual bestimmt und als Korrekturfaktor in die Konzentrationsberechnung miteinbezogen. 3.9 Nachweis von UV induzierter Schädigung in genomischer DNA durch ELISA Die aus den hDZ gewonnene DNA wurde nun auf 96-Loch-Flachbodenmikrotiterplatten aufgetragen. Um eine optimale Haftung der DNA auf den Platten zu ermöglichen, wurden spezielle Mikrotiterplatten aus Polyvinylchlorid (Dynatech, Denkendorf) verwendet. Diese Platten wurden mit Protaminsulfat (Sigma, Deisenhofen) in einer Konzentration von 10 mg/ml für 2 h vorinkubiert und danach 5x mit PBS gewaschen. Die DNA Proben wurden auf eine Endkonzentration von 800 ng/ml mit PBS verdünnt und denaturiert. Die Denaturierung erfolgte durch zweiminütiges Erhitzen auf 95 °C auf einem Thermoblock und anschließendes Abschrecken im Eisbad. Danach wurden die vorbereiteten DNA-Proben auf die Platte aufgetragen (200 ng/50 ml/Vertiefung) und für 16 h über Nacht bei 37 °C getrocknet. Nach dem Trocknen der Platten, wurden sie nochmals 5x mit PBS mit 0,05 % Tween 20 (Fluka Chemika, Buchs, Schweiz) gewaschen. Um unspezifische Bindungen des TDM-2-Antikörpers an die DNA abzublocken, wurden die Platten mit einer 1 %igen FCS in PBS-Lösung (150 µl/ Vertiefung) für 90 Minuten bei 37 °C inkubiert. Danach wurde wieder 5x mit PBS 0,05 % Tween 20 gewaschen. Anschließend wurden die Platten mit jeweils 100 µl/Vertiefung TDM-2Antikörper in einer Konzentration von 1:1000 für 90 Minuten bei 37 °C inkubiert und 5x mit PBS 0,05 % Tween 20 gewaschen. Nach dem Waschschritt wurden jeweils 100 µl/Vertiefung eines Biotin-konjugierten Ziege-anti-Maus-Antikörpers in einer Konzentration von 1:10.000 auf die Platten aufgetragen und wieder bei 37 °C für 90 Minuten inkubiert. Nach 5 Waschschritten mit PBS 0,05 % Tween 20 wurden die Platten mit 50 µl/Vertiefung Peroxidase-konjugierten Streptavidin in einer Konzentration von 1:10.000 für 60 Minuten bei Raumtemperatuer auf einem Rüttler inkubiert und danach 2x mit PBS 0,05 % Tween 20 und 3x mit Phosphat-Citrat-Puffer gewaschen. Die Substratlösung wurde kurz vor der Verwendung aus 10 ml Phosphat-Citrat-Puffer und einer Tablette 3,3’,5,5’-Tetramethylbenzidindihydrochlorid (TMBD; Sigma) und 2 ml Wasserstoffperoxid- Lösung 30 % (Fischer, Saarbruecken) frisch hergestellt und jeweils 100 µl in die Vertiefungen gegeben. Durch die Reaktion der an das Streptavidin gekoppelte Peroxidase mit dem Substrat kommt es zu einem blauen Farbumschlag MATERIAL UND METHODEN 19 der ursprünglich farblosen Lösung. Nach 30 Minuten Inkubation auf einem Rüttler im Dunkeln wurde die Enzym-Substrat-Reaktion mit jeweils 50 µl H2S04 2N abgestoppt, wodurch die blaue Färbung in einen gelben Farbton umschlägt. Danach wurde die Absorption der Verfärbung bei 450 nm im ELISA-Reader (Dynatech MR5000, Dynatech, Denkendorf) abgelesen. Die einzelnen Proben wurden dann anhand der absoluten Absorption miteinander verglichen. 3.10 In vitro Proliferationsassays Die Fähigkeit von hDZ, eine Proliferation in allogenen, d.h. genetisch differenten humanen TZellen (hTZ) zu induzieren, wurde in der „mixed lymphocyte reaction” (MLR) untersucht. Die MLR ahmt eine Transplantatabstoßungsreaktion nach. Die dendritischen Zellen präsentieren ihre MHC-Komplexe an allogene T-Lymphozyten, die daraufhin zur klonalen Proliferation angeregt werden (dabei kommt es nur zur einer Aktivierung von T-Lymphozyten, wenn sich die MHC-Komplexe von dendritischen Zellen und T-Lymphozyten unterscheiden). Die Stärke der Proliferation wird durch den Einbau von radioaktivem [3H]-TdR in die DNA der proliferierenden T-Lymphozyten gemessen. Je stärker der Einbau von [3H]-TdR, umso stärker ist die Proliferation der T-Lymphozyten. Die funktionellen Fähigkeiten der hDZ, nach unterschiedlicher UV-Bestrahlung und Photosomenbehandlung allogene hTZ zur Proliferation anzuregen, wurden hierzu untersucht und miteinander verglichen. Die Zellen wurden in cRPMI resuspendiert, mit der Neubauerkammer gezählt und auf 96-Loch-Rundbodenmikrotiterplatten (Costar, Cambridge, MA, USA) nach folgendem Schema pipettiert: 15.000 hDZ als Stimulatorzellen wurden mit 150.000 allogenen hTZ als Responderzellen in 200 µl cRPMI zusammengegeben. Als Kontrollen wurden hTZ alleine (Negativkontrolle) und hTZ mit PHA (2 µl/200 µl) als Stimulatormitogen untersucht. Es wurden jeweils fünf Ansätze der gleichen Zusammensetzung verwendet. Die Mikrotiterplatten wurden für 5 Tage im Brutschrank bei 37 °C und 5 % CO2 inkubiert. Nach 5 Tagen wurde den Zellen [3H]-TdR (1 µCi/Ansatz) zugegeben und für weitere 16 h im Brutschrank inkubiert. Anschließend wurden die Zellen mittels eines Filtermate Harvesters 196 (Packard, Meriden, CT, USA) geerntet. Das in die Zellen eingebaute [3H]-TdR wurde nach Zugabe von 20 µl/Vertiefung Szintillationsflüssigkeit (Packard, Meriden) im Beta-Counter von Packard (Packard, Meriden) gemessen. Aus drei Messwerten wurde der Mittelwert und die Standardabweichung (SD) MATERIAL UND METHODEN 20 bestimmt. In diesem Versuchsaufbau sind allein die hDZ für die Antigenpräsentation der Transplantationsantigene verantwortlich. Eine direkte Stimulation hTZ ohne die Induktion durch eine Stimulatorzelle kann mit einer direkten Stimulation des T-Zell-Rezeptors (CD3-Molekül) durch anti-CD3-Antikörper und einer Stimulation des CD28-Moleküls mit anti-CD28 Antikörper erreicht werden. Damit ein vollständiges Proliferationssignal an die T-Zelle erfolgen kann, müssen die beiden primären, an den T-Zell-Rezeptor gekoppelten Antikörper mit einem sekundären anti-Fc-Antikörper kreuzvernetzt werden. Nur durch diese Koppelung der beiden primären Antikörper kann ein vollständiges Signal an die T-Zelle weitergegeben werden, die dann mit klonaler Proliferation antwortet. In diesem von Stimulatorzellen unabhängigen System können direkte Einflüße der Dinukleotide auf das Proliferationsvermögen von hTZ untersucht werden. Hierbei wurden jeweils 150.000 hTZ in 200 µl cRPMI in 96-Loch-Rundbodenmikrotiterplatten (Costar, Cambridge) auspipettiert und mit jeweils 1µl anti-CD3-Antikörper, anti-CD28-Antikörper und Schaf-anti-Maus-FcAntikörper versetzt. Als Negativkontrolle wurden hTZ alleine untersucht. Die Platten wurden bei 37 °C im Brutschrank inkubiert und nach unterschiedlichen Zeitpunkten mit [3H]-TdR (1µCi/Ansatz) oder [3H]-AdR (1 µCi/Ansatz) gepulst und für weitere 16 h im Brutschrank inkubiert. Das Ernten der Platten erfolgte nach dem gleichen Protokoll wie bei der MLR. 3.11 Immunfluoreszenzfärbungen und Durchflußzytometrie Die Durchflußzytometrie ist eine Methode zur Analyse von Einzelzellen in Suspension auf der Grundlage von Streulicht und Fluoreszenzeigenschaften. Es können simultan die relative Zellgröße, die Granularität und zwei bis drei verschiedene Fluoreszenzfarben erfaßt werden. Die Fluoreszenzsignale entstehen durch Lichtemission markierter Antikörper, welche die zu analysierenden Zell-Epitope erkennen. Als Totfarbstoffe werden Substanzen wie Propidiumjodid (PI) verwendet. Diese Farbstoffe passieren die Zellmembranen toter Zellen und binden an DNA sowie doppelsträngige RNA. Damit wird die geschädigte Zelle anfärbbar und kann von vitalen Zellen abgegrenzt werden. Um den Einfluß von Thymidindinukleotiden (pTpT) auf die Expression von Oberflächenmarkern hDZ zu untersuchen, wurde eine Doppelfärbung (Vitalfärbung und Anfärbung eines Zelloberflächenantigens) durchgeführt. Hierzu wurde an Tag 4 jeweils 100 MATERIAL UND METHODEN 21 µM pTpT und als Kontrolle 100 µM pdApdA in das Kulturmedium der Zellen zugegeben. Nach unterschiedlichen Inkubationszeiten wurden die Zellen aus den Kulturplatten entnommen und 2x mit PBS gewaschen. Pro Ansatz wurden 1 x 105 Zellen in 100 µl PBS verwendet. Nach Zugabe der entsprechenden Primärantikörper in einer Konzentration von 10 µg/ml wurden die Zellen für 45 Minuten lang bei 4 °C lichtgeschützt inkubiert. Danach wurden die Zellen einmal mit PBS gewaschen und mit dem Fluorescein-markierten Antikörper unter den gleichen Bedingungen inkubiert. Daraufhin wurde nochmals gewaschen und die toten Zellen mit PI in einer Konzentration von 1 µg/ml markiert. Es wurden pro Probe 10.000 Zellen durchflußzytometrisch im FACScan (Becton-Dickinson, Heidelberg) gemessen. In die Auswertung mittels CellQuest®-Software (Becton-Dickinson) gelangten nur vitale Zellen. 3.12 Zell-Zyklus-Analysen mit Durchflußzytometrie Die Analyse des Zell-Zyklus in hTZ wurde anhand einer Färbung der nukleären DNA mit PI und nachfolgender Bestimmung des DNA-Gehaltes im Durchflußzytometer untersucht. Dabei wurden jeweils 150.000 hTZ in 96-Loch-Rundbodenmikrotiterplatten mit anti-CD3Antikörper, anti-CD28-Antikörper und anti-Fc-Antikörper zur Proliferation angeregt und mit 100 µM pTpT inkubiert. Als Negativkontrollen dienten unstimulierte Zellen und Zellen, die mit 100 µM pdApdA inkubiert wurden. Als Positivkontrolle dienten Zellen, die mit 50 µg/ml Mitomycin bei 37 °C für 20 Minuten vorinkubiert wurden. Die Zellen wurden nach 24 h, 48 h, 72 h und 96 h von den Platten geerntet und 2x mit Glucosepuffer gewaschen. Nach Zählung der Ansätze wurden jeweils 3 x 106 Zellen in 1 ml in ein Eppendorff-Hütchen überführt und bei 1400 Upm bei 4 °C für 10 Minuten abzentrifugiert. Der Überstand wurde abgenommen und dem verbleibende Pellet unter kräftigem vortexen tropfenweise 1 ml eisgekühltes 70 %iges Ethanol zupipettiert. Die Proben wurden nun über Nacht bei 4 °C fixiert. Nach der Fixation wurden die Proben bei 3000 Upm 5 Minuten abzentrifugiert und das Ethanol abgenommen. Danach wurde das Pellet nochmals gevortext und mit 200 µl PI-Färbelösung in einer Konzentration von 50 µg/ml für 30 Minuten bei Raumtemperatur im Dunkeln inkubiert. Es wurden pro Probe 15.000 Zellen durchflußzytometrisch im FACScan (Becton Dickinson) analysiert. MATERIAL UND METHODEN 3.13 Für 22 Zellzahlbestimmungen die Bestimmung der absoluten Anzahl an hTZ nach der Inkubation mit Thymidindinnukleotiden, wurden jeweils 100.000 hTZ pro Vertiefung in eine 96-LochRundbodenmikrotiterplatte in 200 µl cRPMI ausplattiert und mit monoklonalen Antikörpern direkt über ihren T-Zell-Rezeptor (CD3-Molekül) und das CD28-Molekül stimuliert. Wie bei den [3H]-TdR wurden die Zellen mit 1 µl anti-CD3-, anti-CD28- und anti-Fc- Antikörper versetzt. Nach 4 und 6 Tagen wurden die Zellen geerntet. Um die Zellen voneinander zu lösen, wurden sie in einer 5 mM EDTA-Lösung gewaschen. Danach wurden die Zellen in einem Eppendorff-Hütchen mit einer Trypanblaulösung verdünnt (1:200) und codiert. Die Auszählung erfolgte in einer Neubauerzählkammer unter dem Lichtmikroskop. 3.14 Zytokinbestimmungen mit ELISA Für die Zytokinbestimmung bei der Untersuchung der Effekte von Dinukleotiden auf proliferierende hTZ, wurden 200.000 hTZ in 200 µl cRPMI mit jeweils 1µl anti-CD3Antikörper, anti-CD28-Antikörper und anti-Fc-Antikörper für 24 h, 48 h, 72 h und 96 h bei 37 °C inkubiert und die Überstände vorsichtig abgenommen und gesammelt. Die Überstände wurden mit einem ELISA-Kit (Quantikine, R&D Systems, Minneapolis, USA) auf IL-2 untersucht. ERGEBNISSE 23 4. ERGEBNISSE 4.1 Einfluß von UVB- und UVA1-Strahlung auf die antigenpräsentierende Funktion von hDZ Um die Effekte von UVB auf die Zellfunktion von hDZ zu untersuchen, wurden bestrahlte hDZ als Stimulatorzellen in einer primären „mixed lymphocyte reaction“ (MLR) eingesetzt. Ihre Immunfunktion wurde getestet, indem ihre Fähigkeit geprüft wurde, ruhenden allogenen T-Zellen Transplantationsantigene zu präsentieren und diese zur Proliferation anzuregen. Dazu wurden hDZ nach Abnahme aus der Zellkultur mit unterschiedlichen Dosen UVB und UVA1 bestrahlt und gezählt. 15.000 bestrahlte hDZ wurden mit 150.000 über Dynalbeads angereicherten allogenen hTZ für 6 Tage inkubiert und die Proliferation über die [3H]-TdR-Aufnahme gemessen. Als Nachweis für die Reinheit der T-Lymphozytenpopulation wurden T-Lymphzyten alleine und mit PHA als Stimulatormitogen mituntersucht. Die unbestrahlten hDZ zeigen als höchstes Ergebnis bei 15.000 Stimulatorzellen eine [3H]-TdRAufnahme von 85.000 Dcpm. Die Zellen, die mit 100 J/m2 UVB bestrahlt worden waren, zeigen eine Reduktion der Radioaktivität um 80 %, bei einer [3H]-TdR-Aufnahme von 16.000 Dcpm (Abb. 1). Bei Zunahme der Bestrahlungsdosis auf 200 J/m2 zeigt sich eine Reduktion der T-Zellproliferation um 94 %, bei einer [3H]-TdR-Aufnahme von 5.000 Dcpm. Bei den mit UVA1 bestrahlten Zellen läßt sich eine Verminderung der T-Zell-Proliferation bei 50 J/cm2 um 18 % feststellen, bei 100 J/cm2 vermindert sie sich um 41 % (Abb. 1). T-Zellen, die alleine inkubiert wurden, zeigen keine signifikante Proliferation. Dieses Experiment zeigt, daß hDZ dosisabhängig durch UV-Bestrahlung in ihrer Fähigkeit allogene hTZ zur Proliferation anzuregen, beeinträchtigt werden. UVB-Bestrahlung führt dabei zu einer vielfach stärkeren Hemmung als UVA1-Bestrahlung. ERGEBNISSE hDZ hTZ 24 UVB UVA (J/m2) (J/cm2) PHA + - - - - - + - - - - + - - + + + - - - + + 100 - - + + 200 - - + + - 50 - + + - 100 - Antigenpräsentierende Funktion (MLR) 0 50 [3H]-TdR-Einbau (cpm x 100 10-3 ± SD) Abb. 1: UVB- und UVA1-Bestrahlung von hDZ führt zu einer dosisabhängigen Einschränkung ihrer Fähigkeit, allogene hTZ zu stimulieren hDZ wurden mit Dosen von 100 J/m2 und 200 J/m2 UVB und 50 J/cm2 und 100 J/cm2 UVA1 in vitro bestrahlt. Jeweils 15.000 dieser Zellen wurden mit 150.000 allogenen hTZ pro Ansatz inkubiert. Als Positivkontrolle wurden unbestrahlte hDZ mit allogenen hTZ inkubiert. Nach 5 Tagen wurden die Zellen mit [3H]-TdR versetzt und nach weiteren 16 h wurde die Proliferation der hTZ über den [3H]-TdR-Einbau durch Szintillationsszintigraphie im Beta-Counter gemessen. Die Ergebnisse sind als delta cpm x 10-3 ± SD von Dreifachbestimmungen angegeben. 4.2 Induktion von CPD in hDZ nach UVB- und UVA1-Bestrahlung UV-Strahlen werden in der Zelle hauptsächliche durch die DNA absorbiert. Die dort vorhandenen Purin- und Pyrimidinbasen nehmen elektromagnetische Strahlung im Bereich von 230-300 nm auf, welche sich mit dem Wellenlängenbereich von UVB-Strahlung (290-320 nm) deckt. Durch die starke Absorption von UV-Strahlung in der zellulären DNA bilden sich durch die elektromagnetische Energie der Photonen in den benachbarten Basen spezifische Photoprodukte. Die biologisch bedeutsamsten Photoprodukte sind die Cyclobutandimere (CPD) und die 6-4-Photoprodukte. Um zu überprüfen, ob sich durch in vitro Bestrahlung mit UVB und UVA1 in der DNA von hDZ spezifische Photoprodukte erzeugen lassen, wurde ERGEBNISSE 25 DNA aus den bestrahlten hDZ mit Hilfe eines monoklonalen Antikörpers gegen CPD (TDM-2Antikörper), der spezifisch an die CPD binden kann, im ELISA untersucht. Im Gegensatz zur unbestrahlten Kontrolle läßt sich eine Induktion bei 100 J/m2 UVB-Bestrahlung nachweisen (Abb. 2). Es zeigt sich eine Absorption bei 450 nm von 0,46 mit signifikanter Steigerung bei 200 J/m2 auf 0,66 (P = <0,001). Bei Bestrahlung mit UVA1 zeigt sich nur eine geringe Induktion von CPD in den Zellen. Bei 50 J/cm2 UVA1-Bestrahlung wird nur eine geringe Erhöhung der Absorption bei 450 nm erreicht und zwar auf 0,08. Bei 100 J/cm2 läßt sich eine Absorption von 0,15 bei 450 nm nachweisen (P = <0,001). Dieses Experiment macht deutlich, daß in hDZ nach in vitro Bestrahlung eine Schädigung in der DNA in Form von CPD auftritt. Die Anzahl der CPD hängt dabei von der Bestrahlungsdosis ab, die auf die Zellen eingewirkt hat. Außerdem zeigt sich, daß durch UVA1-Bestrahlung im Vergleich zur UVB-Bestrahlung eine deutlich geringere Anzahl an CPD in der DNA gebildet werden. hDZ-DNA UVB 2 (J/m ) UVA1 CPD-Bildung (ELISA) (J/cm2) + - - + 100 - + 200 - + - 50 + - 100 0 0 ,2 0 ,4 0 ,6 0 ,8 1 A b s o r p t io n b e i 4 5 0 n m ± S D Abb. 2: Dosisabhängige CPD-Induktion in hDZ nach UVB- und UVA1-Bestrahlung hDZ wurden mit 100 J/m2 und 200 J/m2 UVB und 50 J/cm2 und 100 J/cm2 UVA1 bestrahlt, deren genomische DNA isoliert und im DNA-ELISA mit einem CPD spezifischen Antikörper (TDM-2) untersucht. Die Ergebnisse sind als absolute Absorption bei 450 nm ± SD von Zweifachmessungen angegeben. ERGEBNISSE 4.3 26 Einfluß von Photosomenâ auf die Vitalität von hDZ in vitro Bevor die Wirkung von Photosomenâ auf hDZ untersucht werden konnte, war es erforderlich, etwaige zytotoxische Effekte auf die Zellen auszuschließen. Daher wurden hDZ für unterschiedlich lange Zeiträume mit einer Konzentration von 100 µl/ml einer Photosomensuspension inkubiert. Die Zellen wurden in cRPMI mit den Photosomenâ bei 37 °C für 1 h, 2 h, 3 h inkubiert. Weiterhin wurden zum Nachweis der Wirkungen einer längeren Inkubationsdauer die Zellen über Nacht für insgesamt 16 h mit den Photosomen inkubiert. Weitere Bestimmungen von längerfristigen Inkubationszeiten wurden nicht durchgeführt, da für die nachfolgenden Experimente mit den Photosomen nur Inkubationszeiten von einer Stunde relevant waren. Nach Ende der Inkubationszeit wurden die Zellen mit Propidiumjodid (PI) angefärbt und auf ihre Vitalität in der Durchflußzytometrie untersucht. Die Abb. 3 zeigt ein repräsentatives Experiment einer Vitalitätsprüfung aus drei unabhängigen Experimenten. Bei einer Inkubationszeit von 1 h, die genau der Inkubationszeit im Reparaturversuch entspricht, läßt sich kein bedeutender Vitalitätsverlust nachweisen. Die unbehandelten Zellen zeigen eine Vitalität von 99 %. Die mit Photosomenâ inkubierten Zellen haben eine Vitalität von 94 % (Abb. 3). Auch bei einer Inkubationsdauer von 2 h und 3 h läßt sich kein bedeutender Vitalitätsverlust nachweisen. Bei einer Inkubation von 16 h zeigt sich mit einem Anteil von 82 % an vitalen Zellen eine Reduktion der Vitalität um 17 %. (Abb. 3). Durch diese Vitalitätsüberprüfung im Durchflußzytometer wird deutlich, daß die im nachfolgenden Experiment verwendete Konzentration von 100 µl/ml Photosomenâ bei einer Inkubationsdauer von 1 h keinen Einfluß auf die Vitalität der hDZ besitzt. % an PI-negativen hDZ ERGEBNISSE 27 100 75 50 hDZ allein hDZ PS 25 0 1h 2h 3h 16 h Inkubationsdauer Abb. 3: Einfluß von Photosomenâ (PS) auf die Vitalität hDZ in vitro Es wurden 10.000 Zellen pro Probe im FACScan analysiert. Die Vitalität der Zellen wurde über eine Propidiumjodid (PI)-Färbung in einer Konzentration von 1µg/ml bestimmt. Dargestellt ist auf der y-Achse der prozentuale Anteil an PI negativen hDZ aus Doppelbestimmungen. 4.4 Reparatur von CPD in der DNA von hDZ durch Photosomen® Die in der DNA von hDZ durch UVB-Strahlen entstandenen CPD können durch enzymatische Photoreaktivierung wieder repariert werden. Hierbei bindet sich das in den Photosomenâ enthaltene Enzym Photolyase in einer lichtunabhängigen Reaktion an die Dimere und monomerisiert nach Aktivierung mit langwelligem Licht (Wellenlänge 300 nm) die kovalent verbundenen benachbarten Thymidinbasen. Um zu überprüfen, ob die im ELISA festgestellten CPD in hDZ durch eine solche enzymatische Photoreaktivierung wieder entfernt werden können, wurden die Zellen mit UVB bestrahlt und anschließend mit 100 µl/ml Photosomenâ inkubiert. Danach wurde die in den Photosomenâ vorhandene Photolyase mit Breitspektrum-UVA als sogenanntes photoreaktivierendes Licht aktiviert und die DNA aus den ERGEBNISSE 28 Zellen isoliert. Die CPD in der DNA wurden wieder im ELISA dargestellt. Die unbestrahlten Zellen (Kontrolle) zeigen eine Absorption bei 450 nm von 0,035, was der Hintergrundsabsorption in der Leerkontrolle entspricht. (Abb. 4). Auch die Behandlung mit photoreaktivierendem Licht, Photosomenâ alleine, photoreaktivierenden Licht und Photosomenâ zeigt keinen Unterschied in der Absorption bei 450 nm. Hingegen ist eine deutliche Induktion von CPD-Photoläsionen bei mit 100 J/m2 UVB bestrahlten Zellen nachweisbar. Hier beträgt die absolute Absorption bei 450 nm 0,47. Die Behandlung von bestrahlten Zellen mit Photosomenâ alleine führt zu keinem Rückgang an CPD-Photoläsionen. Nach zusätzlicher Aktivierung der Photolyase mit photoreaktivierendem Licht wird eine Reduktion der CPD-Photoläsionen um 54 % von 0,48 auf 0,259 (Abb. 4) gemessen. Bei den mit 200 J/m2 bestrahlten Zellen läßt sich eine stärkere Induktion an CPD nachweisen. Die Absorption bei 450 nm lag hier bei 0,65. Bei zusätzlicher Aktivierung der Photolyase mit photoreaktivierendem Licht wird eine deutliche Reduktion der Photoprodukte um 92 % gemessen und zwar von 0,65 auf 0,05. Die Anzahl der UVB induzierten CPD-Photoläsionen kann durch Zugabe des Reparaturenzyms Photolyase und anschließende Photoaktivierung wieder reduziert werden. ERGEBNISSE 29 Abb. 4:Reduktion von UVB induzierten CPD in hDZ nach Behandlung mit Photosomenâ hDZ wurden mit 100 J/m2 und 200 J/m2 UVB bestrahlt und anschließend mit Photosomenâ (PS) für 60 Minuten inkubiert und mit photoreaktivierendem Licht (PRL) mit einer Dosis von 50 J/cm2 bestrahlt. Danach wurde die DNA aus den Zellen isoliert und in einem DNA-ELISA auf CPD-Photoläsionen untersucht. Es wurde die Intensität des Farbumschlages im Absorptionsgerät gemessen. Die Ergebnisse sind als absolute Absorption bei 450 nm ± SD von Zweifachmessungen angegeben. 4.5 Effekte von Photosomenâ auf die antigenpräsentierende Funktion von mit UVB bestrahlten hDZ Im folgenden Experiment wurde untersucht, ob sich die nach UVB-Bestrahlung in hDZ reduzierte Funktion, allogene hTZ zu stimulieren, nach Behandlung mit dem Reparaturenzym Photolyase wiederherstellen läßt. Dazu wurden aus den gleichen Zellansätzen, die auch für den CPD-Nachweis im DNA-ELISA verwendet wurden, jeweils Zellen entnommen und in einer „mixed lymphocyte reaction“ (MLR) untersucht. Jeder Zellansatz wurde gezählt und jeweils 15.000 dieser Zellen als Stimulatorzellen mit 150.000 allogenen hTZ für 5 Tage inkubiert. Die Abb. 5 zeigt ein repräsentatives Experiment der Stimulation von ruhenden allogenen hTZ durch bestrahlte und mit Photosomenâ behandelte hDZ. Die unbestrahlten hDZ zeigen bei 15.000 Stimulatorzellen eine [3H]-TdR-Aufnahme von 72.000 Dcpm. Die Zellen, die mit 100 ERGEBNISSE 30 J/m2 UVB bestrahlt worden waren, weisen eine Hemmung von 30 % bei einer [3H]-TdRAufnahme von 51.000 Dcpm auf. Die mit Photosomenâ alleine und mit Photosomenâ und photoreaktivierendes Licht behandelten Kontrollen zeigen die gleiche [3H]-TdR-Aufnahme von 50.000 Dcpm. Bei den mit 200 J/m2 UVB bestrahlten Zellen findet sich eine Hemmung der antigenpräsentierenden Funktion um 60 % bei einer [3H]-TdR-Aufnahme von 29.000 Dcpm. Die aktivierten Photosomenâ führen aber nicht zu einer Wiederherstellung der antigenpräsentierenden Funktion der UVB bestrahlten hDZ. Dieses Experiment macht deutlich, daß die mit UVB bestrahlten hDZ durch eine Reparatur ihrer CPD-Photoläsionen in der DNA ihre funktionelle Aktivität in der MLR nicht wiedererlangen. Die durch UVB-Bestrahlung in den hDZ induzierte Immunsuppression ist durch eine Reparatur der CPD-Photoläsionen nicht wiederherzustellen. ERGEBNISSE 31 Abb. 5: Mit Photosomenâ behandelte hDZ können die durch Bestrahlung induzierte Hemmung der antigenpräsentierenden Funktion nicht wiederherstellen: hDZ aus den Zellansätzen, die für den Nachweis von CPD-Photoläsionen im DNA-ELISA gewonnen wurden, wurden mit jeweils 150.000 hTZ pro Ansatz inkubiert. Als Positivkontrolle wurden unbestrahlte hDZ mit hTZ inkubiert. Es wurden Zellen mit Photosomenâ alleine (PS), mit photoreaktivierenden Licht alleine (PRL) und mit Photosomenâ und photoreaktivierendem Licht (PP) behandelt. Nach 5 Tagen wurden die Zellen mit [3H]-TdR versetzt und nach weiteren 16 h wurde die Proliferation im Beta-Counter gemessen. Die Ergebnisse sind als delta cpm x 10-3 ± SD von Dreifachbestimmungen angegeben. 4.6 Einfluß von pTpT auf das Proliferationsverhalten von hTZ im [3H]Thymidinassay Als Modell für DNA-Schädigungsprodukte wurden Thymidinnukleotide (pTpT) verwendet, um die nach UV-Bestrahlung auftretenden immunmodulatorischen Effekte gezielt zu untersuchen. Thymidindinukleotide sind in ihrem Aufbau den Cyclobutandimeren (CPD) ähnlich, da es sich jeweils um zwei verbundene Thymidinbasen handelt. In diesem Versuchsaufbau sollten die Thymidindinukleotide einen DNA-Schaden in der Zelle imitieren. Dabei interessierten vor allem die Effekte dieser Schädigungsprodukte auf die Zellfunktion und die Expression von Oberflächenmolekülen. Unter der Annahme, daß nach UV-Bestrahlung in ERGEBNISSE der DNA der 32 Zellen keine Adenosindimere entstehen, wurden als Kontrolle Adenosindinukleotide (pdApdA) verwendet. Als erstes wurde untersucht, ob die Zugabe von Thymidindinukleotiden in eine von hDZ stimulierte „mixed lymphocyte reaction“ (MLR), eine UVB induzierte Hemmung der T-ZellProliferation imitieren kann. Dazu wurden jeweils 15.000 hDZ als Stimulatorzellen mit 150.000 allogenen hTZ als Responderzellen für 5 Tage inkubiert. In einen Ansatz wurde pTpT in einer Konzentration von 100 µM pro Vertiefung hinzupipettiert und für die gesamten 5 Tage im Medium der MLR belassen. Als Kontrolle diente ein Ansatz mit 100 µM pdApdA. Gleichzeitig wurden als Kontrolle mit UVB bestrahlte hDZ in einer Dosis von 100 J/m2 und 200 J/m2 als Stimulatorzellen verwendet. Die Abb. 6A zeigt ein repräsentatives Experiment aus vier unabhängigen Experimenten. Es lässt sich bei den mit pTpT inkubierten Zellen ein deutlicher Rückgang der Proliferation von hTZ feststellen. Auch die bestrahlten hDZ führen zu einem ein dosisabhängigen Rückgang der T-Zell-Proliferation. Die Kontrolle mit den unbehandelten Zellen weist eine [3H]-TdR-Aufnahme von 80.000 Dcpm auf (Abb. 6A). Die Zellen, die mit 100 µM pTpT behandelt worden waren, zeigen eine Reduktion der antigenpräsentierenden Funktion von 80 % auf 10.000 Dcpm. Die mit pdApdA inkubierten Zellen weisen eine Proliferation von 70.000 Dcpm auf. T-Zellen, die alleine inkubiert worden waren, zeigen keine Proliferation (Abb. 6A). In diesem Experiment wird deutlich, daß pTpT alleine eine ähnliche Hemmung der T-ZellProliferation induzieren kann wie UVB bestrahlte hDZ. Nach dem Rückgang der Proliferation unter Zugabe von pTpT in der von hDZ induzierten MLR interessierte nun, ob dieser Proliferationsrückgang ein direkter Effekt von pTpT auf die hTZ ist, oder über die hDZ vermittelt wird. Dies erfolgte durch eine Direktstimulation von hTZ über deren T-Zell-Rezeptor (CD3) und einer gleichzeitigen Kostimulation über das CD28Molekül. Um eine vollständiges Signal zu erreichen, wurden die Antikörper mit einem weiteren gegen Fc-Anteile gerichteten Antikörper kreuzvernetzt. In diesem Versuchsansatz wurden 200.000 hTZ in 200 µl Medium direkt mit jeweils 1µl anti-CD3-Antikörper, antiCD28-Antikörper und anti-Fc-Antikörper stimuliert. Es wurden verschiedene Konzentrationen von pTpT und pdApdA als Negativkontrolle verwendet und zwar in den folgenden Konzentrationen: 40 µM, 30 µM, 20 µM, 15 µM, 10 µM. Die Abb. 6B zeigt ein repräsentatives Experiment aus drei unabhängigen Experimenten einer Direktstimulation von hTZ über ihren T-Zell-Rezeptor. Die stimulierten hTZ ohne Zugabe von ERGEBNISSE 33 Dinukleotiden weisen eine [3H]-TdR Aufnahme von 300.000 Dcpm auf. Die Zellen, die mit der höchsten Konzentration von pTpT von 40 µM inkubiert worden waren, zeigen eine deutlich verringerte [3H]-TdR Aufnahme von 20.000 Dcpm. Die [3H]-TdR Aufnahme korreliert dabei indirekt mit der zugebenen Konzentration an pTpT und nimmt stufenweise bis zur geringsten Konzentration von 10 µM pTpT zu. Die Zellen, die mit pdApdA inkubiert worden waren, zeigen hingegen keine signifikante Hemmung der Proliferation. Dieses Experiment macht deutlich, daß die Dinukleotide pTpT einen hemmenden Einfluß auf die Proliferation von direkt stimulierten hTZ haben. Bei Inkubation mit dem Kontrollnukleotid pdApdA zeigt sich hingegen kein Einfluß auf die T-Zell-Proliferation. ERGEBNISSE 34 hDZ hTZ UVB PHA hTZ-Proliferation (MLR) pTpT pdApdA 100 200 - + + + + + - 100 - + + + + + + + 100 - + 1 50 100 [3H]-TdR-Einbau (cpmx 10- ± SD) aCD3+aCD28 hTZ pdApdA pTpT µM + + + + + + + + + + + + + + + + + + + + + + + A. 40 30 20 15 10 - hTZ-Proliferation (aCD3+aCD28) 40 30 20 15 10 1 200 [3H]-TdR-Einbau ( cpmx 10-3 ± SD) 400 B. Abb. 6A/B Reduktion der Proliferation von hTZ nach Zugabe von pTpT bei Stimulation mit hDZ und Direktstimulation hTZ wurden mit allogenen hDZ bzw. mit anti-CD3-, anti-CD28- und anti-Fc-Antikörper direkt stimuliert, mit unterschiedlichen Konzentration von pTpT und pdApdA als Kontrolle für 5 Tage inkubiert und mit [3H]-TdR versetzt. Nach 16 h wurde die Proliferation der hTZ über den [3H]-TdR-Einbau durch Szintillationsszintigraphie im Beta-Counter gemessen. Die Ergebnisse sind als Dcpm 10-3 ± SD von Dreifachbestimmungen ausgegeben. ERGEBNISSE 35 4.7 Einfluß von pTpT auf das Proliferationsverhalten von hTZ im [3H]Adenosinassay Um die Mechanismen des Proliferationsrückganges durch das Dinukleotid pTpT im [3H]-Thymidin-Assay zu prüfen, wurde die Proliferation der hTZ mit anderen Zellproliferationsnachweisen analysiert. Als erstes wurde überprüft, ob durch die Zugabe von [3H]-Adenosin zu mit pTpT inkubierten hTZ eine ähnliche Proliferationshemmung wie im [3H]-Thymidinassay erzielt werden kann. Hierbei wurden wieder direkt mit anti-CD3-, anti-CD28- und anti-Fc- Antikörper stimulierte hTZ bzw. mit hDZ stimulierte hTZ mit den Dinukleotiden pTpT und pdApdA in einer Konzentration von 100 µM versetzt. Nach 5 Tagen wurde den Zellen [3H]-AdR hinzugegeben und nach weiteren 16 h wurde die Proliferation der Zellen anhand des [3H]-AdR-Einbaus im Beta-Counter gemessen. Bei den durch hDZ stimulierten hTZ lag die Proliferation bei den mit pTpT inkubierten T-Zellen nach Zugabe von [3H]-AdR bei 213.000 Dcpm.(Abb. 7A). Sie entspricht somit genau der Proliferation von unbehandelten Zellen. Im Gegensatz zu den vorherigen Experimenten zeigt sich ein Rückgang des [3H]-AdR-Einbaus um 60 % in den mit pdApdA inkubierten Zellen (Abb. 7A). In den mit UVB bestrahlten hDZ zeigt sich wieder wie im [3H]-Thymidinassay ein deutlicher Rückgang der Proliferation von 33 % bei 100 J/m2 UVB und von 70 % bei 200 J/m2 UVB. Bei den mit Antikörpern direkt stimulierten T-Zellen liegt die Proliferation der mit pTpT inkubierten hTZ bei Zugabe von [3H]-AdR bei 174.000 Dcpm, was der Proliferation der unbehandelten stimulierten hTZ entspricht. Es war also keine Proliferationshemmung bei den mit pTpT inkubierten Zellen nachzuweisen. Auch hier zeigt sich im Gegensatz zu den vorherigen Experimenten ein Rückgang des [3H]-AdR-Einbaus um 94 % in den mit pdApdA inkubierten Zellen (Abb. 7B). Als direkte Kontrolle wurden gleich behandelte hTZ mit [3H]-TdR versetzt. Hier ergibt sich wieder Rückgang der T-Zell-Proliferation um 86 % bei den mit pTpT inkubierten Zellen (Abb. 7B). Die mit dem Kontrollnukleotid pdApdA inkubierten Zellen zeigen jedoch keine Verminderung des [3H]-TdR-Einbaus. Sowohl die direkt stimulierten hTZ, als auch die durch hDZ stimulierten T-Zellen weisen keinen Unterschied in der Proliferation zu den unbehandelten Zellen auf. Dafür zeigt sich in diesen Experimenten ein Rückgang der Proliferation bei den mit pdApdA inkubierten Zellen. ERGEBNISSE 36 Damit wird deutlich, daß die pTpT Dinukleotide in diesen Versuchsansätzen keinen Einfluß auf die Proliferation von stimulierten hTZ besitzen. Dafür zeigt sich ein Rückgang im Einbau von [3H]-AdR in den mit den pdApdA Dinukleotiden behandelten Zellen. Abb.7 A/B: hTZ, die mit pTpT und pdApdA inkubiert worden sind, zeigen unterschiedliche Einbauverhalten bei Zugabe von [3H]-AdR bzw. [3H]-TdR hTZ wurden in einem Ansatz mit allogenen hDZ (A) oder direkt mit 1µl anti-CD3-, anti-CD28und anti-Fc-Antikörper (B) stimuliert. Es wurden jeweils 100 µM pTpT und 100 µM pdApdA verwendet. Nach 5 Tagen wurde den Zellen [3H]-AdR gegeben. In dem Versuchsansatz mit den direkt stimulierten T-Zellen wurden die Zellen mit [3H]-TdR gepulst. Die Ergebnisse sind als delta cpm x 10-3 ± SD von Dreifachbestimmungen angegeben. ERGEBNISSE 4.8 37 Einfluß von pTpT auf den Zellzyklus von proliferierenden hTZ Im folgenden wurde die Untersuchung der Zellproliferation mit einer Analyse des Zellzyklus wiederholt. Hierbei wird die DNA in den hTZ mit Propidiumjodid (PI) angefärbt. Anhand des absoluten DNA-Gehaltes in den Zellen können nun Aussagen über die Verteilung der Zellen in den einzelnen Phasen des Zellzyklus gemacht werden. Bei den unstimulierten hTZ befinden sich alle Zellen in der G1-Phase des Zellzyklus. Bei den stimulierten Zellen befinden sich 20 % in der S-Phase und 18 % in der G2-M Phase. Bei den mit pTpT behandelten Zellen findet sich bei unterschiedlichen Zeitpunkten (Abb. 8A) und Konzentrationen (Abb. 8B) kein signifikanter Unterschied. Auch bei pdApdA waren keine Unterschiede sichtbar. Eine Analyse der Sub-G1-Population weist keine signifikanten Unterschiede zwischen den mit pTpT, pdApdA und unbehandelten Zellen auf. Damit ist auch eine vermehrte Apoptose der hTZ nach Inkubation mit Dinukleotiden auszuschließen. Es läßt sich somit kein Einfluß von pTpT auf den Zellzyklus von proliferierenden hTZ feststellen. ERGEBNISSE 38 Abb. 8A: Die Zellzyklusphasen von proliferierenden hTZ werden durch unterschiedliche Inkubationszeiten mit pTpT und pdApdA nicht signifikant verändert hTZ wurden mit anti-CD3-, anti-CD28- und anti-Fc-Antikörper direkt stimuliert. Unstimulierte hTZ- und mit Mitomycin vorbehandelte hTZ dienten als Kontrolle. Es wurden jeweils 100 µM pTpT und pdApdA bei Beginn der Kultur hinzugegeben. Nach unterschiedlichen Zeitpunkten wurden die Zellen fixiert und ihre DNA mit Propidiumjodid (PI) angefärbt. Die Analyse des DNA-Gehaltes erfolgte im FACScan. Die Ergebnisse sind auf der y-Achse als Anzahl an PIpositiven Zellen in % angegeben. ERGEBNISSE 39 Abb. 8B: Die Zellzyklusphasen von proliferierenden T-Zellen werden durch Inkubation mit unterschiedlichen Konzentrationen von pTpT und pdApdA nicht beeinflußt Mit anti-CD3-, anti-CD28- und anti-Fc-Antikörper stimulierte hTZ wurden mit unterschiedlichen Konzentrationen an pTpT und pdApdA für 5 Tage inkubiert. Nach Fixation der Zellen und Anfärbung mit Propidiumjodid (PI) erfolgte die Analyse des DNA-Gehaltes der Zellen im FACScan. Die Anzahl der Zellen in %/Zellzyklusphase ist auf der y-Achse dargestellt. 4.9 Einfluß von pTpT auf die Zellzahl von proliferierenden hTZ Um einen weiteren Nachweis zu erbringen, ob es sich bei der Proliferationshemmung im [3H]-Thymidinassay um eine Inhibition der hTZ handelt, wurden jeweils drei Ansätze mit direkt stimulierten hTZ mit Trypanblau angefärbt und im Lichtmikroskop ausgezählt. Auch hier wurden 100.000 Zellen mit anti-CD3-, anti-CD28-und anti-Fc-Antikörper für 7 Tage inkubiert und mit jeweils 100 µl pTpT versetzt. Als Kontrollen dienten wie bei den Zellzyklusuntersuchungen wieder unstimulierte Zellen und mit pdApdA inkubierte Zellen. Die ERGEBNISSE 40 Zellzahl wurde nach 4 und 6 Tagen bestimmt. Nach 4 Tagen liegt die Zellzahl der unstimulierten hTZ bei 100.000 Zellen pro Ansatz. Die Zellzahl der mit pTpT inkubierten Zellen liegt bei 250.000 Zellen pro Ansatz, was der Zellzahl der stimulierten und der mit pdApdA inkubierten hTZ entspricht (Abb. 9A). Nach 6 Tagen läßt sich bei unstimulierten hTZ eine Zellzahl von 50.000 bestimmen. hTZ, welche mit pTpT inkubiert worden sind, liegen bei 400.000 Zellen pro Ansatz, was leicht über der Zellzahl von stimulierten und mit pdApdA inkubierten Zellen liegt. Somit hat die Inkubation der proliferierenden hTZ mit pTpT keinen signifikanten Einfluß auf die Zellzahl. ERGEBNISSE 41 Abb. 9A/B: Proliferierende hTZ, die mit pTpT und pdApdA inkubiert worden sind, zeigen keine Unterschiede in der Zellzahl hTZ wurden mit anti-CD3-, anti-CD28- und anti-Fc-Antikörper stimuliert. hTZ alleine dienten als Kontrolle. Es wurden jeweils 100 µM pTpT und pdApdA bei Beginn der Kultur hinzugegeben. An Tag 4 und 6 wurden die Zellen entnommen, mit Trypanblau gefärbt und im Lichtmikroskop in einer Neubauer-Zählkammer ausgezählt. Die Ergebnisse sind als Zellzahl pro Ansatz ± SD von Dreifachbestimmungen angegeben. ERGEBNISSE 4.10 42 Einfluß von pTpT auf die IL-2-Sekretion von proliferierenden hTZ Als letzter Proliferationsnachweis wurde in einem Zytokin-ELISA untersucht, ob sich bei den mit pTpT inkubierten proliferierenden hTZ Unterschiede in der IL-2-Konzentration nachweisen lassen. Stimulierte T-Zellen werden einerseits aktiviert, in die G1-Phase des Zellzyklus einzutreten und gleichzeitig wird die Synthese von IL-2 induziert. IL-2 vermittelt nach Bindung an seinen Rezeptor die Progression der T-Zelle durch die Phasen des Zellzyklus. Da nicht proliferierende T-Zellen auch kein IL-2 produzieren, kann mit Bestimmung der IL-2Konzentration in den Überständen von T-Zellen eine Proliferationsreduktion nachgewiesen werden. Hierzu wurden Überstände aus den für die Zellzyklusanalysen verwendeten direkt stimulierten hTZ benutzt. Die Überstände wurden nach 24 h, 48 h, 72 h und 96 h aus den Vertiefungen abgenommen und auf ihren IL-2-Gehalt untersucht. Es zeigte sich bei 48 h, 72 h und 96 h nur ein geringer, nicht bedeutender Rückgang des IL-2-Gehaltes bei den mit pTpT und pdApdA behandelten Zellen. Auch dieses Ergebnis zeigt, daß die IL-2-Sekretion von proliferierenden Zellen durch die Zugabe von pTpT nicht beeinflußt wird. ERGEBNISSE 43 Abb. 10A-D: Einfluß von pTpT auf die IL-2-Produktion von proliferierenden hTZ Überstände von direkt stimulierten hTZ (anti-CD3-, anti-CD28- und anti-Fc-Antikörper) und inkubiert mit pTpT bzw. pdApdA (100 µM), wurden nach unterschiedlichen Zeitpunkten in einem Zytokin-ELISA auf ihren IL-2-Gehalt ananlysiert. Die Ergebnisse sind auf der x-Achse als pg/ml aus Doppelbestimmungen angegeben. ERGEBNISSE 4.11 44 Einfluß von pTpT auf die Expression von Oberflächenmolekülen von hDZ Um die Effekte von Thymidindinukleotiden auf membrangebundene Oberflächenmoleküle von hDZ wie MHC-Peptide, kostimulatorische Moleküle und Adhäsionsmoleküle zu untersuchen, wurden mit pTpT und pdApdA vorinkubierte hDZ im FACScan analysiert. Die Analyse der Oberflächenmoleküle erfolgte nach Vorinkubation von 24 h, 48 h und 72 h. Zur Färbung wurden folgende monoklonale Antikörper gegen Oberflächenmoleküle verwendet: anti-ICAM-1, anti-HLA-DR, anti-CD83, anti-CD115, anti-CD1a, anti-CD40, anti-CD95, antiB7-1, anti-B7-2. Danach wurde ein sekundärer FITC-konjugierter Antikörper gefärbt. Als Vitalmarker wurde Propidiumjodid verwendet Es zeigt sich in diesem Experiment, daß es bei keiner der unterschiedlichen Inkubationszeiten zu einer Veränderung im Oberflächenmuster von hDZ nach Inkubation mit den Dinukleotiden pTpT und pdApdA kommt. DISKUSSION 45 5. DISKUSSION 5.1 UVBund UVA1-Bestrahlung führt zu antigenpräsentierenden Funktion von hDZ in vitro einer Inhibition der UVB-Strahlung besitzt immunsuppressive Eigenschaften auf die menschliche Haut. Für eine Modulation der Immunantwort müssen die UV-Strahlen immunkompetente Zellen der Haut beeinflussen. Die wichtigsten in der Epidermis vorkommenden Immunzellen sind die zu den dendritischen Zellen gehörenden LZ. Sie sind für die Präsentation von Antigen an naive TZellen verantwortlich. Mehrere Studien in murinen und humanen Systemen haben gezeigt, daß durch UVB-Bestrahlung der Haut die Fähigkeit, der in der Epidermis residierenden antigenpräsentierenden Zellen eine CHS-Reaktion zu induzieren, beeinträchtigt wird (Toews et al. 1980; Cruz et al. 1989; Cooper et al. 1992, Tie et al. 1995). Diese Veränderung der antigenpräsentierenden Funktion zeigte sich auch experimentell in in vitro Systemen. Die Fähigkeit von in vivo oder ex vivo bestrahlten Epidermalzellsuspensionen allogene oder antigenspezifische T-Zellen zu stimulieren, ist reduziert (Stingl et al. 1981, Aberer et al. 1982, Cooper et al. 1985, Tang und Udey 1991). Die genauen Mechanismen, die zu dieser Veränderung der antigenpräsentierenden Funktion vor allem im humanen System führen, sind noch nicht vollständig geklärt. In dieser Arbeit wurde der Effekt von in vitro applizierter UVB- und-UVA1-Strahlung auf hochreine Populationen von aus dem Blut gewonnenen hDZ untersucht. Diese aus Blutmonozyten differenzierte Subspezies der dendritischen Zellen, ähneln den LZ der Epidermis. Beide zeigen Eigenschaften unreifer dendritischer Zellen, die insbesondere durch eine hohe Fähigkeit zur Endozytose und eine im Gegensatz zu reifen dendritischen Zellen noch geringe antigenpräsentierende Kapazität (Sallusto und Lanzavecchia 1994, Stossel et al. 1990). Deshalb kann man bei vorliegendem Modell davon ausgehen, daß die Ergebnisse dieser Arbeit mit aus differenzierten Blutmonozyten gewonnenen hdZ, sich mit Einschränkungen auf die Situation in vivo übertragen läßt. Es ist somit wahrscheinlich, daß naive LZ ein grundsätzlich ähnliches Verhalten nach UV-Exposition zeigen, gemessen anhand der Fähigkeit, allogene hTZ in der MLR zu stimulieren. Die Untersuchungen wurden in diesen definierten in vitro Systemen durchgeführt, um die Wirkungen von UV-Strahlung auf antigenpräsentierende Zellen losgelöst, von den komplexen Geschehnissen in der menschlichen Haut, zu betrachten und die größtmöglichste Konstanz beeinflußender Parameter zu gewährleisten. DISKUSSION 46 Es konnte gezeigt werden, daß in vitro UVB-Bestrahlung hDZ in ihrer Fähigkeit, eine allogene T-Zellantwort in der MLR zu induzieren, stark beeinträchtigt. Es kommt dosisabhängig zu einer verminderten T-Zellproliferation nach Stimulation mit UV bestrahlten hDZ. Dabei führt die Bestrahlung mit UVB zu einer stärkeren Minderung der Immunfunktion von hDZ als UVA1-Bestrahlung. Die Verminderung der Proliferationsrate von T-Zellen in der MLR durch mit UVB bestrahlte, humane antigenpräsentierende Zellen mit den in der vorliegenden Arbeit verwendeten Bestrahlungsdosen nachweisen. konnten Beim andere Vergleich Arbeitsgruppen der Ergebnisse in ähnlichen muss man Versuchsaufbauten unterschiedlichen Bestrahlungsverhältnisse und die Art der verwendeten antigenpräsentierenden Zellen achten. Czernielewski et al. bestrahlte Epidermalzellsuspensionen mit 200 J/m2 UVB und setzte sie dann in eine allogene MECLR ein. Es zeigte sich eine 50 %ige Reduktion der TZellproliferation in der allogenen MECLR (Czernielewki et al. 1984). Vergleichbare Ergebnisse mit in vitro bestrahlten Epidermalzellen zeigte Austad und Braathen sowohl im allogenen als auch im autologen System (Austad und Braathen 1985). Auch bei in vivo bestrahlten Epidermalzellen läßt sich eine Reduktion der T-Zellproliferation in der autologen MECLR erzielen (Räsänen et al. 1989). Um die direkten Auswirkungen von UVB auf antigenpräsentierende Zellen in der MECLR zu untersuchen, wurden in anderen Studien aufgereinigte LZ als Stimulatorzellen für T-Zellen verwendet. Cooper et al. zeigte, daß UVB bestrahlte LZ, angereichert durch selektive „Panning“ Technik, nicht mehr in der Lage sind, allogene T-Zellen zu stimulieren (Cooper et al. 1985). Ähnliche Funktionsverluste in der MLR erzielte Richters et al. mit aus Hautbiopsien migrierten Zellen, welche nach Analyse der Oberflächenmarkern als antigenpräsentierende Zellen der Haut identifiziert werden konnten (Richters et al. 1996). Aus diesen beiden Experimenten kann jedoch nicht geschlossen werden, daß UVB einen direkten Effekt auf die Funktion antigenpräsentierender Zellen der Haut besitzt, da die Zellen erst nach in vivo oder ex vivo Bestrahlung von Hautproben isoliert worden sind. In der Epidermis vorhandene, bestrahlte Keratinozyten könnten ebensogut durch Freisetzung von löslichen Faktoren die antigenpräsentierenden Zellen beeinflußt haben. Studien mit in vitro UVB bestrahlten aufgereinigten LZ führten Weiss et al. und Rattis et al. durch. Rattis et al. konnte eine dosisabhängige Reduktion der allostimulatorischen Funktion von LZ zeigen, die über Gradienten aufgereinigt wurden (Rattis et al. 1995). Weiss et al. zeigte eine Reduktion der DISKUSSION 47 allostimulatorischen Funktion von LZ bei Bestrahlung mit 200 J/m2 UVB , die über Gradienten aus Epidermalzellsuspensionen gewonnen wurden (Weiss et al 1995). Ergänzt wurden diese Ergebnisse durch Beobachtungen die ergaben, daß die Aufregulation der beiden kostimulatorischen Moleküle B7-1 und B7-2 durch UVB Bestrahlung auf LZ inhibiert wird (Weiss et al. 1995). Auch Rattis et al. zeigte eine verminderte Expression von B7-1 und B7-2 auf bestrahlten humanen LZ. Diese Beobachtungen an isolierten in vitro bestrahlten LZ lassen darauf schließen, daß die Beinträchtigung der antigenpräsentierenden Funktion unabhängig von der Produktion löslicher Faktoren durch Epidermalzellen ist. Zur Wirkungsweise von UVA auf die Funktion von antigenpräsentierenden Zellen gibt es wenig Untersuchungen. Baadsgaard et al. konnte nachweisen, daß es nach UVB und UVCBestrahlung, aber nicht nach UVA Bestrahlung zu einer Induktion einer makrophagenähnlichen Population von antigenpräsentierenden Zellen kommt, die vor allem autologe T-Lymphozyten der Suppressorgruppe stimulieren und deshalb zu einer Immunsuppression führen (Baadsgaard et al. 1988). Er zeigte an humanen Epidermalzellsuspensionen, daß direkt nach UVABestrahlung in die MECLR eingesetzte Zellen eine vergleichbare Reduktion der TZellproliferation wie nach UVB-Bestrahlung erzielen (Baadsgaard et al. 1989). Weiterhin konnte er zeigen, daß nach 3 Tagen die antigenpräsentierende Funktion nicht nur wiederhergestellt war, sondern auch leicht erhöht war. Daraus postulierte er, daß sich die antigenpräsentierenden Zellen nach UVA-Bestrahlung wieder schneller erholten und dass es im Gegensatz zu UVB-Bestrahlung nicht zu einer Induktion von makrophagenähnlichen antigenpräsentierenden Zellen komme. Die in der vorliegenden Arbeit gezeigte Reduktion der T-Zellproliferation bei mit UVA bestrahlten hDZ, die direkt nach der Bestrahlung in die MLR eingesetzt worden sind, ist deutlich geringer als bei den mit UVB bestrahlten Zellen. Somit konnte die von Baadsgard et al. erreichte ähnliche Reduktion bei UVB und UVA bestrahlten antigenpräsentierenden Zellen nicht bestätigt werden. Diese unterschiedliche Beeinträchtigung der antigenpräsentierenden Funktion nach UVA-Bestrahlung könnte durch die Art der antigenpräsentierenden Zellen bedingt sein. Während in dieser Arbeit eine reine Population von aus dem Blut generierten hDZ in vitro mit UVA bestrahlt wurden, verwendete Baadsgaard et al. aus Punch-Biopsien gewonnene in vivo bestrahlte antigenpräsentierende Zellen aus der Haut. Diese aus den Punch-Biopsien gewonnenen antigenpräsentierenden Zellen unterliegen hierbei noch Einflüssen von den anderen in der Haut vorkommenden Zellen. In großer Anzahl in der Epidermis vorhandene Zellen sind die Keratinozyten. Es ist bekannt, daß diese nach DISKUSSION 48 UVB-Bestrahlung bestimmte Zytokine vermehrt exprimieren, und somit zu einer Beeinträchtigung der Immunfunktion antigenpräsentierender Zellen führen (Rivas and Ullrich 1992). Im Zusammenhang mit den in dieser Arbeit gezeigten Ergebnissen, könnte man sich somit vorstellen, daß die bei Baadsgard et al. verstärkte Hemmung der antigenpräsentierenden Funktion nach UVA-Bestrahlung, durch einen zusätzlichen immunmodulierenden Effekt von aus Keratinozyten sezernierten Zytokinen erreicht wird. Es gibt Hinweise, daß es nach UVABestrahlung von humanen Keratinozyten zu einer Veränderung der Balance von bestimmten Zytokinen kommt (Kondo and Jimbow 1998). Dieses veränderte Zytokinmuster könnte für die veränderte Immunfunktion der antigenpräsentierenden Zellen verantwortlich sein. Es gibt bisher wenige Erkenntnisse über die Wirkungen von UVB auf aus dem Blut generierte hDZ. Young et al. konnte eine Inhibition der allostimulatorischen Funktion von hDZ Zellen nachweisen (Young et al. 1993). Allerdings benötigte er dazu sehr hohe Bestrahlungsdosen im Bereich von 1500-3000 J/m2. Er interpretierte die Notwendigkeit dieser hohen Bestrahlungsdosen zum Erreichen eines Effektes mit einer höheren Resistenz von aus dem Blut stammenden hDZ. Die in dieser Arbeit für eine Hemmung der allostimulatorischen Funktion notwendigen Bestrahlungsdosen bei aus dem Blut stammenden hDZ sind bedeutend geringer und scheinen mit den Ergebnissen von Young et al. nicht übereinzustimmen. Eine mögliche Erklärung für diese Diskrepanz könnte durch unterschiedliche Bestrahlungsbedingungen gegeben sein. Die in dieser Arbeit für die Bestrahlung verwendete Zellzahl pro Petrischale ist deutlich geringer als die von Young et al., was darauf hinweisen könnte, daß dort die UVBStrahlen weniger Zellen schädigen konnten, da nur ein geringer Anteil der Strahlung die untere Zellage erreicht. Die in der vorliegenden Arbeit gezeigte Hemmung der T-Zellproliferation nach Inkubation mit UVB bestrahlten dendritischen Zellen stimmen somit mit den bisher gezeigten Ergebnissen an antigenpräsentierenden Zellen überein. Es ist unwahrscheinlich, daß der inhibitorische Effekt von UVB-Bestrahlung einen zytotoxischen Effekt auf die antigenpräsentierenden Zellen darstellt. Es konnte in anderen Arbeitsgruppen sowohl an bestrahlten humanen Epidermalzellen, isolierten LZ und an aus dem Blut stammenden dendritischen Zellen bis 48 Stunden nach Bestrahlung kein signifikanter Vitalitätsverlust der bestrahlten Zellen im Vergleich zu unbestrahlten Zellen nachgewiesen werden (Austad und Braathen 1985, Rattis et al. 1995, Young et al. 1993). Auch in Vorversuchen zu dieser Arbeit konnte in der FACS-Analyse gezeigt werden, daß UVB- DISKUSSION 49 Strahlung in der Höhe bis 200 J/m2 keinen signifikanten Vitalitätsverlust bei den aus dem Blut stammenden dendritischen Zellen bewirkt. Der Mechanismus der Inhibition kann darin bestehen, daß entweder ein Signal an die T-Zelle übermittelt wird, das deren Proliferation verhindert oder das Fehlen eines Signals zu einer unzureichenden Stimulation der T-Zellen führt. Letzteres Modell konnte durch die Arbeiten von Simon et al. über die Induktion von Toleranz in murinen T-Zellen durch UVB bestrahlte LZ bestätigt werden. Die darin in Th1-Zellen erzeugte Anergie wurde durch das Fehlen eines kostimulatorischen Signals erklärt (Simon et al. 1991). Über verminderte Expression von den beiden kostimulatorischen Molekülen B7-1 und B7-2 berichten mehrere Autoren (Weiss et al.1995 , Rattis et al. 1995, Young et al.1993). Ergänzt wurden diese Ergebnisse durch Beobachtungen durch Weiss et al., der durch die Zugabe von anti-CD28-Antikörper in die MLR das fehlende Signal ersetzen konnte und die durch nach UVB-Bestrahlung entstandene Proliferationshemmung wieder teilweise rekonstituieren konnte (Weiss.et al.1995). Da keine vollständige Rekonstitution erfolgte, müssen für die Inhibition der T-Zellproliferation noch andere Mechanismen verantwortlich sein. Ein möglicher Mechanismus wäre die verminderte Sekretion von immunstimulierenden Zytokine wie das IL-12, oder die erhöhte Sekretion von immunhemmenden Zytokinen wie das IL-10 durch antigenpräsentierende Zellen. Über die Sekretion dieser Zytokine durch UVbestrahlte antigenpräsentierende Zellen gibt es bisher wenig Untersuchungen. Kang et al. konnte nachweisen, daß es nach in vivo UVB-Bestrahlung zu einer vermehrten Sekretion von IL-10 durch makrophagenähnliche antigenpräsentierende Zellen (CD11 b+) kommt (Kang et al.1994). In einer weiterführenden Studie zeigte er, daß es in diesen Zellen nach Bestrahlung zu einer erhöhten IL-10/IL-12 Ratio kommt, während diese in den noch in der Epidermis verbleibenden LZ nicht verändert wird (Kang et al. 1998). Auf dem Hintergrund, daß es nach UB-Bestrahlung zu einer vermehrten Auswanderung von LZ aus der Epidermis kommt erklärte er die durch UVB-induzierte Immunsuppression der Epidermis nach Bestrahlung anhand eines verändertes Gleichgewicht der beiden Zytokine IL-10 und IL-12 zu Gunsten von IL-10. Es gibt bisher keine Untersuchung über die Zytokinsekretion von in vitro bestrahlten antigenpräsentierenden Zellen. Zum Zeitpunkt der experimentellen Arbeiten standen kommerzielle Bestimmungsmethoden zum Nachweis dieser Zytokine, die mit überschaubarem Aufwand durchführbar gewesen wären, nicht zur Verfügung. Deshalb kann die Übertragung DISKUSSION 50 der oben skizzierten immunologischen Hypothesen auf ein in vitro Modell nur im Rahmen der verfügbaren Literatur diskutiert werden. Die Veränderung die nach UV-Bestrahlung an einer antigenpräsentierenden Zelle auftritt und zu deren funktioneller Beeinträchtigung führt, muß durch einen Photorezeptor getriggert werden. Als Strukturen der Zelle die für UVB-Strahlung empfänglich sind kommen DNA sowie Zellmembranmoleküle wie beispielsweise ungesättigte Membranlipide in Betracht. Es gibt Anhaltspunkte, daß DNA-Schäden für die funktionelle Beeinträchtigung antigenpräsentierender Zellen nach UVB-Kontakt eine entscheidende Rolle spielen (Applegate et al. 1989). 5.2 UVB- und UVA1-Bestrahlung führt zur Induktion von CPD in der DNA von hDZ UVB-Strahlung kann von zellulärer DNA absorbiert werden und zur Bildung von Cyclobutandimeren (CPD) zwischen benachbarten Thymidinbasen führen. Applegate et al. konnte durch enzymatische Photoreparatur nachweisen, daß auch in antigenpräsentierenden Zellen der Haut CPD gebildet werden. Sie konnte durch enzymatische Photoreparatur von CPD die durch UVB entstehende Depletion von LZ in der Epidermis verhindern (Applegate et al. 1989). In der vorliegenden Arbeit interessierte die Frage, ob sich in hDZ nach in vitro UVB- und UVA-Bestrahlung CPD nachweisen lassen. Es zeigte sich eine dosisabhängige Induktion von CPD nach Bestrahlung mit UVB. UVA-Bestrahlung führte nur zu einer sehr geringen Induktion von CPD. Dieser Nachweis von CPD im ELISA in der DNA von hDZ nach UVB-Bestrahlung deckt sich mit den Ergebnissen anderer Arbeitsgruppen die mit denselben Nachweismethoden gearbeitet haben. In zwei Studien, in welchen isolierte Kälberthymus-DNA mit UVB in unterschiedlichen Dosen von 25-100 J/m2 bestrahlt wurde, konnten im ELISA mit dem TDM-2-Antikörper ähnliche Resultate erzielt werden (Mori et al. 1991, Mizuno et al. 1990). Der Unterschied zwischen den genannten Versuchen und der vorliegenden Arbeit bestand darin, daß isolierte DNA direkt mit UVB bestrahlt wurde, während in dieser Arbeit die vitalen Zellen mit UVB bestrahlt wurden. DISKUSSION 51 Nakagawa et al. bestrahlte humane Fibroblasten und untersuchte die durch Phenolextraktion gewonnene DNA im ELISA mit dem TDM-2-Antikörper auf CPD (Nakagawa et al. 1998). Mit dieser Methode, die der in der vorliegenden Arbeit angewandten Methode entspricht, konnten auch hier CPD detektiert werden. Allerdings lag die Wellenlänge der Bestrahlung bei 254 nm bereits im UVC-Bereich, während sie in dieser Arbeit im UVB- bzw. UVA1-Bereich lag. Der in dieser Arbeit gezeigte Nachweis von CPD in der DNA von hDZ im DNA-ELISA deckt sich somit mit den Ergebnissen der oben dargestellte Arbeitsgruppen, die mit dem TDM-2Antikörper ähnliche Resultate zeigen konnten. Untersuchungen an humanen Immunzellen auf CPD führte Clingen et al. an T-Lymphozyten durch. Als Nachweismethode wurde der H3 Antikörper verwendet, der wie der TDM-2Antikörper spezifisch für CPD ist. Die Bindung wurde in einer speziellen Immunfärbereaktion sichtbar gemacht. Auch hier ließen sich CPD in T-Lymphozyten nach UVB-Bestrahlung nachweisen (Clingen et al. 1995). Mit der Frage, ob sich in antigenpräsentierenden Zellen der Haut nach UVB-Bestrahlung CPD detektieren lassen beschäftigte sich Sontag et al. im murinen System. Sie bestrahlte Maushaut in vivo und suchte danach in den abfließenden Lymphknoten nach Dimer-positiven Zellen. Sie verwendete den schon von Clingen et al. benutzen H3 Antikörper gegen CPD (Sontag et al. 1995). Dadurch war es möglich, Dimer positive Zellen von den restlichen Lymphknotenzellen zu unterscheiden. Es zeigte sich, daß sich in den Lymphknoten je nach Zeitpunkt unterschiedliche Anzahlen an Dimer-positiven Zellen nachweisen ließen. Die phänotypische Analyse der Zellen ergab, daß es sich um stark MHC-II positive Zellen handelt. Eine Doppelfärbung mit H3 und NLDC 145 Antikörper (Langerhanszellmarker) ergab, daß es sich bei den Zellen um LZ aus der Epidermis handelte. Es hatten sich somit CPD in antigenpräsentierenden Zellen der Haut gebildet (Sontag et al. 1995). Vink et al. erbrachte im gleichen System den Nachweis, daß die Dimer-positiven antigenpräsentierenden Zellen im Lymphknoten aus der Epidermis stammen, indem er sie gleichzeitig mit FITC markierte. Er konnte zeigen, daß die Anzahl an Dimer-positiven Zellen an Tag 1 nach UVB-Bestrahlung höher ist als an Tag 4 (Vink et al. 1996). Die in dieser Arbeit dargestellte Induktion von CPD in antigenpräsentierenden Zellen nach UVB-Bestrahlung deckt sich somit mit den Ergebnissen von Vink et al.. Die Ergebnisse können allerdings nicht direkt miteinander verglichen werden, da es sich bei den Arbeiten im murinen System um eine in vivo Bestrahlung der Zellen handelt. Außerdem muß beachtet DISKUSSION 52 werden, daß sich Ergebnisse aus dem Maussystem nicht exakt auf die Verhältnisse im humanen System übertragen lassen. Eine Studie im humanen System zur Induktion von CPD in LZ führte Kremer et al. durch. Sie bestrahlte humane Epidermispräparate ex vivo mit UVB und analysierte die spontan migrierenden Zellen auf CPD mit der von Vink et al. verwendeten immunhistochemischen Färbung in Zytospinpräparationen. Da es sich um reine Epidermalpräparate handelt, müssen die spontan migrierenden Zellen LZ sein. Es zeigte sich hier eine dosisabhängige Induktion von CPD in den LZ. Sowohl die Anzahl an positiven Zellen als auch die Intensität der CPDFärbung nahm von 200 J/m2 auf 800 J/m2 zu (Kremer et al. 1997). Die in dieser Arbeit gezeigte dosisabhängige Steigerung der CPD-Induktion in hDZ bei 200 J/m2 deckt sich somit mit der von Kremer et al. gezeigten UVB dosisabhängigen Steigerung der Anzahl an CPD-positiven Zellen und der Intensität der CPD-Färbung. Diese Arbeit unterstützt somit die Hypothese, daß UVB in antigenpräsentierenden Zellen DNA-Schäden induzieren kann. Auch hier muß beachtet werden, daß es sich um unterschiedliche Bestrahlungbedingungen handelt. In dieser Arbeit wurde erstmals die Induktion von CPD in humanen antigenpräsentierende Zellen gezeigt, die in vitro bestrahlt wurden und dann auf DNA-Schäden in Form von CPD untersucht wurden. Die in der vorliegenden Arbeit gezeigte geringe Induktion von CPD nach UVA1-Bestrahlung kann damit erklärt werden, daß die Absorptionsfähigkeit von DNA, und im Besonderen von Pyrimidinnukleotiden, für UVA mit ansteigender Wellenlänge stark abnimmt (Deering und Setlow 1963). Deshalb sind UV-Strahlen längerer Wellenlänge weniger effektiv bei der Bildung von Photoprodukten in der DNA (Freeman et al. 1989). Die in dieser Arbeit verwendete UVA1-Strahlung enthält die besonders langwelligen Anteile des UV-Spektrums und führt somit zu einer geringen Induktion von CPD in der zellulären DNA. 5.3 Behandlung mit Photosomen® in vitro führt zu einer Reduktion von CPD in der DNA von UVB geschädigten hDZ DNA-Schädigungen in Form von CPD können mit Hilfe von spezifischen Reparaturenzymen wieder monomerisiert werden. In der vorliegenden Arbeit interessierte die DISKUSSION 53 Frage, ob durch Photoreparatur der geschädigten hDZ in vitro eine Rückgang der CPD im ELISA nachweisbar ist. Zuerst mußte untersucht werden, ob die verwendete Konzentration an PhotosomenÒ und die Dauer der Inkubation zytotoxische Effekte auf die hDZ besitzt. Anhand des PI-Einbaus im FACScan, konnte nachgewiesen werden, daß die im Reparaturversuch verwendete Konzentration und Expositionsdauer keinen zytotoxischen Effekt auf hDZ besitzt (Abb. 3). Es zeigte sich in dieser Arbeit, daß die Behandlung mit PhotosomenÒ und photoreaktivierenden Licht die CPD-Schäden in den dendritischen Zellen reduzieren kann (Abb. 4). Die Reduktion lag hier im Bereich zwischen 54 und 92 %. Vink et al., der eine Photoreparatur nach dem gleichen Protokoll und der gleichen Photolyase von Anacystis nidulans durchführte zeigte Reduktionen von Dimer-positiven Lymphknotenzellen, die im Bereich zwischen 30 und 67 % lagen. Der prozentuale Rückgang der Dimer-positiven Zellen ist bei Vink et al. geringer als in den Ergebnissen dieser Arbeit. Diese Differenz kann durch die unterschiedliche Anzahl von Zellen, die bei der Inkubation verwendetet werden erklärt werden. Außerdem bestimmt Vink et al. die Anzahl der Dimer-positiven Zellen während im hier verwendeten DNA-ELISA die DNA von allen Zellen isoliert, gepoolt und dann auf ihren Gehalt an CPD untersucht wird. Auch die für den CPD-Nachweis verwendeten Antikörper können verschiedene Spezifitäten für die Photoprodukte aufweisen. Vergleichbare Reduktionen von CPD an isolierter DNA im ELISA mit dem TDM-2-Antikörper erhielt Mori et al. In dieser Studie wurde die Photoreparatur allerdings nicht an vitalen Zellen durchgeführt, sondern an bereits isolierter KälberthymusDNA. Außerdem verwendete er eine aus E.coli isolierte Photolyase (Mori et al. 1991). Ein direkter Vergleich der Photoreparatur ist aufgrund der unterschiedlichen Versuchsbedingungen schwierig, jedoch unterstützt die vorliegende Arbeit die Hypothese, daß sich durch in vitro Photoreparatur mit PhotosomenÒ und photoreaktivierendem Licht die nach UVB entstandenen DNA-Schäden wieder reparieren lassen. Die Behandlung mit PhotosomenÒ alleine ergab keine signifikante Reduktion der Photoläsionen. Dies stimmt mit der chemischen Funktionsweise der Photolyasen überein, da erst nach Aktivierung des Enzyms eine Abgabe des Elektrons an das Dimer erfolgen kann (Sancar 1990). Auch Vink et al. konnte keine signifikante Reduktion der Dimer positiven Zellen nach alleiniger Behandlung mit PhotosomenÒ aufzeigen (Vink et al. 1997). Die erfolgreiche Reduktion von CPD-Läsionen in der DNA von UVB geschädigten Zellen erfordert also eine Aktivierung der Photolyase mit langwelligem Licht im UVA-Bereich. DISKUSSION 54 Somit konnte gezeigt werden, daß in aus dem Blut generierten hDZ eine enzymatische Photoreparatur von durch UVB entstandenen CPD-Läsionen im ELISA gelingt. 5.4 Reparatur von CPD in vitro führt nicht zur Wiederherstellung antigenpräsentierenden Funktion von mit UVB geschädigten hDZ der UVB-Strahlung führt zu einer Einschränkung der funktionellen Aktivität von hDZ. Hier wurde dies an der reduzierten Fähigkeit, allogene hTZ in der MLR zur Proliferation anzuregen untersucht. Im Zusammenhang mit den in hDZ nach UVB-Bestrahlung nachweisbaren DNASchäden stellt sich die Frage, inwieweit diese DNA-Schäden für den Verlust der antigenpräsentierenden Funktion verantwortlich sind. In dieser Arbeit wurde untersucht, ob die in der allogenen MLR sichtbare Reduktion der TZellproliferation (Abb. 1) nach Stimulation mit UVB bestrahlten hDZ im Zusammenhang mit den im DNA-ELISA nachgewiesenen DNA-Schäden in Form von CPD stehen (Abb. 4). Hierfür wurde nach der enzymatischen Photoreparatur ein Teil der Zellen für die Darstellung von CPD im DNA-ELISA verwendet. Der andere Teil wurde in einer allogenen MLR als Stimulatorzellen eingesetzt. Damit sollte gleichzeitig in den Zellen das Ausmaß der DNASchäden und deren funktionelle Kapazität analysiert werden. Nur so war es möglich Aussagen über den Zusammenhang zwischen DNA-Schäden und deren funktioneller Fähigkeit zu treffen. Es zeigte sich in dieser Arbeit auch, daß trotz deutlicher Reduktion der CPD durch Behandlung mit Photolyase und photoreaktivierendem Licht in den Stimulatorzellen kein Anstieg der TZellproliferation zu verzeichnen war (Abb. 5). Daraus kann gefolgert werden, daß in diesem System die enzymatische Photoreparatur der DNA-Schäden allein nicht ausreichend ist, um die funktionelle Aktivität der UVB geschädigten hDZ wiederherzustellen. Dieses Ergebnis scheint anderen Studien zu widersprechen, in denen es Hinweise auf einen möglichen Zusammenhang zwischen UVB induzierten DNA-Schäden und beeinträchtigter Stimulationsfähigkeit von antigenpräsentierenden Zellen gibt. Diese Studien wurden vor allem in vivo im murinen System durchgeführt. Hierbei ließ sich nachweisen, daß sich nach Reparatur von DNA-Schäden in der Haut mit dem Exzisionsreparaturenzym T4N5 die Inhibition der CHS-Reaktion verhindern ließ (Kripke et al. 1996). Das Enzym T4N5 schneidet die durch UVB in der DNA von Zellen entstandenen Photoprodukte heraus und führt somit zu einer Reparatur dieser Schäden. Vink et al. erweiterte dieses Modell, indem er eine Reduktion von DNA-Schäden in antigenpräsentierenden Zellen der Haut mit einer Wiederherstellung ihrer antigenpräsentierenden Funktion in Beziehung setzte. Er untersuchte die antigenpräsentierende DISKUSSION 55 Funktion von geschädigten Lymphknotenzellen anhand der Induktion einer CHS-Reaktion. Es zeigte sich, daß die DNA geschädigten Lymphknotenzellen in ihrer Fähigkeit, eine CHSReaktion zu induzieren stark beeinträchtigt sind. Die Reparatur der antigenpräsentierenden Zellen durch Auftragen von T4N5 auf die Maushaut führte zu einer Wiederherstellung der CHSReaktion (Vink et al. 1996). Erstaunlicherweise war eine Inhibition der CHS-Reaktion nur mit an Tag 4 nach Bestrahlung gewonnenen Zellen möglich, obwohl die Anzahl der Dimer-positiven Zellen an Tag 1 bedeutend höher war. Dies könnte bedeuten, daß die DNA-Schädigung keinen direkten Hinweis auf das Ausmaß der Funktionsbeinträchtigung geben kann. Vink et al. erklärte diese Diskrepanz damit, daß die Beeinträchtigung der antigenpräsentierenden Funktion sich erst nach Ablauf einer gewissen Zeit entwickelt. Diese Hypothese kann allerdings mit in vitro Ergebnissen, die aus dem humanen System gewonnen worden sind, nicht unterstützt werden. So konnte Czernialewski et al. zeigen, daß die durch UVB induzierte beeinträchtigte Stimulationsfähigkeit von Epidermalzellen in der allogenen MECLR nach 3 Tagen wieder reversibel war. Die T-Zellproliferation war nach 3 Tagen wieder auf den Wert von unbestrahlten Epidermalzellen angestiegen (Czernialeswki et al. 1984). Auch Räsanen et al. konnte eine Wiederherstellung der Stimulationsfähigkeit von Epidermalzellen nach 3 und 7 Tagen in der autologen MECLR beobachten (Räsanen et al. 1989). Diese Unterschiede weisen auf die Schwierigkeit hin, die Ergebnisse funktioneller Assays aus dem murinen und dem humanen System miteinander zu vergleichen. Außerdem könnte auch die Tatsache, daß es sich einmal um in vivo Experimente und einmal um in vitro Experimente handelt, zu unterschiedlichen Ergebnissen führen. Die Diskrepanz der Ergebnisse dieser Arbeit mit den Ergebnissen der Studien von Kripke et al. und Vink et al. könnte sich demnach damit erklären lassen, daß die Systeme zu unterschiedlich sind. So könnten in den in vivo Modellen noch andere Faktoren, wie die Zytokinsekretion von UV bestrahlten Keratinozyten einen Einfluß auf die antigenpräsentierende Funktion gehabt haben. Im Modell der systemischen Immunsuppression wurde nachgewiesen, daß DNA-Schädigung in Keratinozyten zur Sekretion von IL-10 führt (Rivas und Ullrich 1992, Nishigori 1996). IL-10 führt zu einer Hemmung der IFN-γ Sekretion durch Th1-Zellen und kann sich suppressiv auf die Funktion von antigenpräsentierenden Zellen auswirken (Ullrich 1994). Weiterhin hemmt IL-10 die Sekretion des immunstimulierenden Zytokins IL-12 in LZ, welches zur Induktion einer Th1-Antwort führt (D’Andrea et al. 1993). Im Modell der lokalen Immunsuppression gibt DISKUSSION 56 es Anhaltspunkte, dass TNF-α als Mediator der Immunsuppression eine entscheidende Rolle besitzt. TNF-α lässt sich nach UVB-Bestrahlung in der Epidermis nachweisen und führt zur einer Beeinträchtigung der Aktivität und Funktion von LZ (Moodycliffe et al. 1994). Zum Ausschluß dieser indirekten Effekte von UVB auf antigenpräsentierende Zellen untersuchte Vink et al. in einer weiteren Studie im murinen System, ob durch in vitro Photoreparatur antigenpräsentierender DNA-geschädigter Zellen aus den regionalen Lymphknoten eine Wiederherstellung der CHS-Reaktion möglich ist (Vink et al. 1997). Es zeigte sich, daß es durch in vitro Photoreparatur zu einer 50 %igen Reduktion von Dimerpositiven Zellen und zu einer 100 %igen Wiederherstellung der CHS-Reaktion kommt. Außerdem konnte er nachweisen, daß es durch enzymatische Photoreparatur nicht zu einer systemischen Induktion von T-Suppressorzellen kommt. Er untersuchte weiterhin die Sekretion von FITC-geprimten antigenpräsentierenden Zellen aus autologen dem T-Zellen Lymphknoten. IFN-g- nach Stimulation mit Nach Behandlung der Lymphknotenzellen mit Photolyase und photoreaktivierendem Licht kam es zu einer 83 %igen Wiederherstellung der IFN-g Sekretion der T-Zellen verglichen mit bestrahlten unbehandelten Stimulatorzellen. Anhand dieser Ergebnisse konnte er die Hypothese bekräftigen, daß es einen direkten Zusammenhang zwischen DNA-Schäden und der Beeinträchtigung der Immunfunktion antigenpräsentierender Zellen gibt. Für die beeinträchtige Funktion scheinen nicht nur indirekte Effekte durch bestrahlte geschädigte Keratinozyten verantwortlich zu sein, sondern allein die direkte DNA-Schädigung der antigenpräsentierende Zelle. Diese Hypothese kann von der vorliegenden Arbeit nicht bekräftigt werden, da es zu keiner Wiederherstellung der antigenpräsentierenden Funktion in der allogenen MLR nach enzymatischer Photoreparatur kam. Die von Vink et al. gezeigte Studie ist die einzige Studie, die sich mit der in vitro Photoreparatur von antigenpräsentierenden Zellen beschäftigt (Vink et al. 1997). Die von ihm angewandte Methode der enzymatischen Photoreaktivierung läßt sich mit jener der vorliegenden Arbeit vergleichen. Allerdings gibt es auch hier einige Unterschiede, die bei der Klärung der unterschiedlichen Ergebnisse von Bedeutung sein könnten. Es handelt sich wiederum um zwei verschiedene Systeme, die sich nicht direkt miteinander vergleichen lassen. Die biologische Relevanz der Dimere könnte in Mauszellen im Vergleich zu humanen Zellen unterschiedlich sein. DISKUSSION 57 Mit DNA-Schäden in humanen LZ beschäftigte sich Kremer et al. Sie konnte nachweisen, daß trotz DNA-Schäden in LZ aus bestrahlten Epidermispräparaten, deren Stimulationsfähigkeit nicht beeinträchtigt ist. Sie setzte dabei HLA-DR positive Zellen, die aus bestrahlten Epidermispräparaten spontan migriert waren in eine allogene MLR ein. Interessanterweise konnte sie keine Beeinträchtigung der allostimulatorischen Fähigkeit von bestrahlten LZ feststellen. Dies scheint mit den Ergebnissen dieser Arbeit und den Ergebnissen von in vitro Studien mit bestrahlten LZ nicht übereinzustimmen (Weiss et al., Rattis et al., Richters et al.). Mögliche Erklärungen hierfür wären, daß Kremer et al. nur HLA-DR positive Zellen verwendete, die aus den Epidermispräparaten migriert waren. Es könnte sein, daß die noch zur Migration fähigen LZ auch nicht dermaßen geschädigt waren, daß ihre antigenpräsentierende Funktion beeinträchtigt war. Sowohl die Fähigkeit zur Migration und die Fähigkeit zur Stimulation von T-Zellen ist also vom Grad der Schädigung abhängig. Es besteht die Möglichkeit, daß ein Teil der in der Haut vorkommenden LZ trotz UVB-Bestrahlung nicht in ihrer Fähigkeit zur Migration und Aktivierung von allogenen T-Zellen beeinträchtigt sind, da sie eine höhere UVB-Resistenz aufweisen. Da in diesen Zellen eindeutig Thymidindimere in der DNA nachweisbar waren, könnte dies ein Hinweis sein, daß es bei der Aktivierung von allogenen T-Zellen in vitro keinen Zusammenhang zwischen DNA-Schäden und beeinträchtigter antigenpräsentierender Funktion gibt. Die in der vorliegenden Arbeit mit einem vergleichbaren System gezeigten Ergebnisse würden diese Hypothese unterstützen. Es ist ebenfalls denkbar, daß diese Zellen sich in einem autologen in vivo System anders verhielten. So könnte es in einem autologen in vivo System auch bei diesen Zellen einen von Vink et al. gezeigten Zusammenhang zwischen DNA-Schäden und antigenpräsentierender Funktion geben (Vink et al. 1997). Man kann sich vorstellen, daß bei der Aktivierung von antigenspezifischen autologen T-Zellen in vivo, wie sie bei der CHS-Reaktion abläuft andere Mechanismen von Bedeutung sind als bei der Alloaktivierung in vitro. Bei der von Vink gezeigten Wiederherstellung der IFN-g-Sekretion von stimulierten T-Zellen nach Inkubation mit photoreparierten antigenpräsentierenden Zellen handelt es sich allerdings um ein in vitro System. Dieses System läßt sich mit der in dieser Arbeit verwendeten allogenen MLR-Reaktion vergleichen, da beide System von eventuellen in vivo Einflüßen unabhängig sind. Eine Erklärung für die dennoch unterschiedlichen Ergebnisse ist, daß es sich bei Vink et al. um ein autologes System handelt. Bei dem in dieser Arbeit und bei Kremer et al. verwendeten System handelt es sich beides Mal um ein allogenes System. DISKUSSION 58 So könnte der Beeinträchtigung der allostimulatorischen Fähigkeit von antigenpräsentierenden Zellen ein anderer Mechanismus zugrunde liegen als der Stimulationsfähigkeit im autologen System. Hinweise darauf gibt eine Studie von Kim et al. (Kim et al. 1998). Er untersuchte die Suppression von DTH-Reaktionen auf C. albicans, Alloantigen und die Suppression der CHSReaktion auf DNFB. Hierbei zeigte er, daß die Reparatur von DNA-Schäden mit dem Exzisionsenzym T4N5 zwar in der Reaktion auf C.albicans wiederhergestellt werden konnte, daß aber diese Reparatur keinen Einfluß auf die Reaktion auf Alloantigen hatte. Dies kann damit erklärt werden, daß unterschiedliche Mechanismen für die Unterdrückung der Immunfunktion sowohl im autologen System als auch im allogenen System verantwortlich sind. Somit wäre es möglich, daß DNA-Schäden im allogenen System keine Auswirkung auf die antigenpräsentierende Funktion haben, während diese im autologen System von entscheidender Bedeutung sind. Weiterhin konnte Kim et al. aufzeigen, daß die für die Entwicklung einer Suppression notwendige UV-Wellenlänge und Dosis von der Art der Immunantwort abhängig ist. Beim Vergleich der durch UVB entstandenen Effekte ist es somit wichtig, auf die Art der verwendeten UV-Bestrahlungsgeräte und auf die Art des immunologischen Assays zu achten. Auch Hurks et al. wies darauf hin, daß die Inhibition von MECLR -Reaktionen von der Art der Bestrahlungsquelle abhängig ist und daß unterschiedliche Ergebnisse oftmals durch die Verwendung unterschiedlicher Bestrahlungsgeräte erklärbar sind (Hurks et al. 1995). Dies erklärt wiederum die doch häufig unterschiedlichen Ergebnisse aus den Studien, in denen die Effekte von UVB auf das Immunsystem untersucht worden sind, und weist auf die Schwierigkeiten hin , die beim Vergleich dieser Studien auftreten können. Die in dieser Arbeit gezeigten Ergebnisse sprechen dafür, daß die nach UVB-Bestrahlung sichtbare Beeinträchtigung der antigenpräsentierenden Funktion in einem allogenen in vitro System nicht in Zusammenhang steht mit den in hDZ nachgewiesenen CPD. Für die Alteration von antigenpräsentierenden Zellen scheint in diesem System der Mechanismus der DNASchädigung keine entscheidende Rolle zu spielen. Bleibt zu klären, welches Molekül in der antigenpräsentierenden Zelle von biologischer Relevanz ist. In Frage kämen hierbei eine Zellmembranschädigung und eine von DNA-Schäden unabhängige Genaktivierung. Es wurde bereits gezeigt, daß durch UVB-Strahlung diese Effekte vermittelt werden können (Devary et DISKUSSION 59 al. 1993, Simon et al. 1994, Caceres-Dittmar 1995). Ob diese Effekte in antigenpräsentierenden Zellen von Bedeutung sind muß in weiteren Studien geklärt werden. 5.5 In vitro Effekte von pTpT auf die Immunfunktion von hDZ und hTZ Ultraviolette Strahlung führt zur Bildung von Thymidindimeren in der zellulären DNA. Es konnte gezeigt werden, daß exogene Zugabe von Thymidindinukleotiden (pTpT) die Effekte von UVB auf Zellen simulieren kann. Hierzu gehören die nach Inkubation mit pTpT auftretende gesteigerte Melanogenese in Melanozyten, die gesteigerte Expression von Tyrosinase und die Steigerung von UVR induzierter DNA-Reparatur in humanen Hautzellen (Eller et al. 1996, Eller et al. 1997, Pedeux et al. 1998). Hinweise auf einen möglichen Zusammenhang zwischen einer Simulation von UVB induzierten immunsuppressiven Einflüßen durch pTpT lieferte Leverkus et al., der zeigen konnte, daß die Expression von TNFa in einer humanen Plattenepithelkarzinomlinie nach Inkubation mit pTpT deutlich gesteigert war (Leverkus et al. 1997). In der vorliegenden Arbeit interessierte besonders die Frage, ob sich durch die exogene Zugabe von pTpT ein inhibitorischer Effekt auf hDZ oder hTZ simulieren läßt, ähnlich dem, der nach einer UVB-Bestrahlung feststellbar ist. Als Kontrolle diente das Dinukleotid pdApdA, da Adenosinbasen nicht durch UVB dimerisiert werden. Es zeigte sich hierbei, daß es durch Zugabe von pTpT in einer mit [3H]-TdR gepulsten MLR zu einem 90 %igem Rückgang der TZellproliferation nach Stimulation mit hDZ kommt (Abb. 6A). Dieser Effekt ließ sich auch bei einer Direktstimulation von T-Zellen mit monoklonalen Antikörpern gegen CD3 und CD28 nachweisen. Die Reduktion der T-Zellproliferation korrelierte dabei indirekt mit der Konzentration an zugegebenem Dinukleotid (Abb. 6B). In beiden Experimenten zeigte sich keine Beeinflußung der T-Zellproliferation bei Inkubation mit dem Kontrollnukleotid pdApdA. Dieses Ergebnis läßt auf einen inhibitorischen Effekt von pTpT auf die T-Zellproliferation schließen. Der immunsuppressive Einfluß von UVB läßt sich somit durch exogene Zugabe von pTpT simulieren. Dieses Ergebnis deckt sich mit den Ergebnissen anderer Arbeitsgruppen, in welchen anhand eines in vitro Proliferationsassays der Einfluß von pTpT auf die Zellproliferation dargestellt wurde. Magnoni et al. inkubierte humane Keratinozyten mit pTpT und untersuchte den Einfluß auf die Zellproliferation im [3H]-Thymidinassay. Sie zeigte einen DISKUSSION 60 Rückgang der Zellproliferation um 80 % in den mit pTpT inkubierten Zellen (Magnoni et al. 1997). Anhand dieser Resultate könnte auf einen antiproliferativen Effekt der Thymidindinukleotide geschlossen werden. Interessanterweise konnte sich dieser Proliferationsrückgang im [3H]Adenosinassay nicht bestätigen (Abb. 7A/B). Hier konnte sich bei Inkubation mit dem Dinukleotid pTpT kein Rückgang der T-Zellproliferation nachweisen lassen. Stattdessen kam es hier zu einem Rückgang der T-Zellproliferation bei Inkubation mit dem Kontrollnukleotid pdApdA. Dieses Ergebnis war unabhängig von der Art der T-Zellstimulation. Sowohl bei den mit hdZ stimulierten hTZ, als auch bei den direktstimulierten hTZ wurde ein Rückgang der Proliferation bei pdApdA deutlich. Die Resultate beweisen eindeutig eine Abhängigkeit der Inhibition proliferierender T-Zellen durch die Dinukleotide pTpT und pdApdA von der Art der verwendeten radioaktiv markierten Pyrimidinbase im Proliferationsassay. Für diesen Effekt könnten kompetitive Mechanismen verantwortlich gemacht werden. Möglich ist, daß hier die Dinukleotide mit den zugegebenen radioaktiven Pyrimidinbasen um den Einbau in die DNA in Konkurrenz stehen. Die proliferierenden Zellen würden hier bevorzugt das Dinukleotid in die DNA einbauen. Wahrscheinlich würde zuerst eine Spaltung der Dinukleotide mit Hilfe zelleigener Enzyme in einzelne Nukleotide erfolgen und danach diese fertigen Nukleotide als Bausteine für die DNASynthese verwendet werden. Dadurch würde nun fast keine radioaktiv markierte Pyrimidinbase in die DNA eingebaut werden, nachweisbar an einem reduzierten Einbau von [3H]-Base. Ein Rückgang der Radioaktivität bei pTpT und pdApdA in den beiden Proliferationsmethoden könnte sich hiermit erklären lassen. Nach diesen Ergebnissen kann somit in diesem System die Zugabe von pTpT die Immunsuppression durch UVB nicht simulieren. Zur genaueren Abklärung dieses Effektes war es nun notwendig, die Zellen mit anderen Zellproliferationsmethoden zu untersuchen. Bei der Analyse des Zellzyklus von proliferierenden T-Zellen im Durchflußzytometer konnte in dieser Arbeit kein Unterschied zwischen den Kontrollen und den mit pTpT inkubierten hTZ festgestellt werden (Abb. 8A/B). Sowohl die Analyse der T-Zellen, die pTpT in unterschiedlichen Konzentrationen als auch in unterschiedlichen Expositionslängen erhielten zeigten keine Änderungen im Zellzyklus. DISKUSSION 61 Dieses Ergebnis entspricht nicht den in anderen Arbeiten gezeigten Ergebnissen. Allerdings wurden in diesen Studien keine direkten Analyse des Zellzyklus durchgeführt. Eller et al. untersuchten die Expression von zwei Genen, die in den Zellzyklus involviert sind. Er konnte nachweisen, daß die beiden Gene GADD45 und SD11 (p21) nach 24-stündiger Inkubation mit pTpT aufreguliert werden und für 3 Tage stärker exprimiert werden (Eller et al. 1997). Sowohl GADD45 als auch SD11 sollen den Übergang der Zellen von der G1-Phase in die S-Phase verhindern. Bei Analyse des Zellzyklus müßten sich demnach vermehrt Zellen nachweisen lassen, die in der G1-Phase verbleiben. Dies konnten die Ergebnisse der vorliegenden Arbeit nicht bestätigen. In einer weiteren Studie an humanen Fibroblasten berichtet auch Goukassian et al. die Aufregulation von p21-mRNA und die stärkere Expression von p21-, p53-, und PCNA („proliferating cell nuclear antigen)-Protein nach Inkubation mit 100 µM pTpT (Goukassian et al. 1999). Diese Proteine sind bei der Regulation des Zellzyklus beteiligt und werden von Zellen nach DNA-Schäden freigesetzt (Eller et al. 1996, Eller et al. 1997). Nach diesen Ergebnissen müßten sich demnach auch hier bei einer Zellzyklusanalyse Unterschiede im Zellzyklus feststellen lassen, was in dieser Arbeit bei hTZ nicht nachgewiesen werden konnte. Eine mögliche Erklärung wäre, daß schnell proliferierende Zellen im Gegensatz zu den langsamer proliferierenden Zellinien unterschiedlich auf den Einfluß von pTpT reagieren, denn sowohl Eller et al. als auch Goukassian et al. verwendeten langsam proliferierende Zellinien, während die in dieser Arbeit verwendeten hTZ eine rasche Progression in den Zellzyklusphasen aufweisen. In einer anderen Studie postulierte Magnoni et al., daß es aufgrund einer erhöhten Expression von p53 im Western Blot nach Inkubation von humanen Keratinozyten mit pTpT zu einem Zellzyklusarrest in denselben kommt. Außerdem untersuchte sie die Induktion von Apoptose durch pTpT in einem Tunel-Assay. Sie konnte keinen Anhalt für Apoptose finden und schloß daraus und aus der erhöhten p53-Expression, daß in diesen Zellen ein Zellzyklusarrest stattgefunden haben müßte (Magnoni et al. 1997). Auch in dieser Arbeit ließ sich nach Analyse der Sub-G1-Population in der Zellzyklusanalyse kein Anhalt auf pTpT-induzierte Apoptose finden. Allerdings konnte wie oben bereits beschrieben auch kein Arrest im Zellzyklus nachgewiesen werden. Es ist schwierig diese Ergebnisse miteinander zu vergleichen, da die Nachweismethoden für einen Zellzyklusarrest zu unterschiedlich sind. So schließen Eller et al. und Magnoni et al. auf einen Zellzyklusarrest aufgrund von Resultaten, die nur indirekt einen DISKUSSION 62 Zellzyklusarrest aufzeigen. Da in beiden Studien keine DNA-Gehaltsanalyse der Zellen erfolgte, ist es nicht möglich diese Ergebnisse direkt miteinander zu vergleichen. In einer anderen Studie untersuchte Pedeux et al. an humanen Melanozyten und Melanomzellen die Wirkung von pTpT auf die den Zellzyklus (Pedeux et al.1998). Im Gegensatz zu der oben genannten Arbeit analysierte Pedeux et al. die einzelnen Zellzyklusphasen durch eine Messung des DNA-Gehaltes der Zellen, was der in dieser Arbeit verwendeten Methode entspricht. Er konnte nachweisen, daß es in humanen Melanomzellinien zu einem Verharren der Zellen in der S-Phase kommt. Er verwendete hierbei zwei unterschiedlich schnell proliferierende Zellinien. In beiden Fällen konnte er nach 24-stündigen Inkubation mit pTpT in einer Konzentration von 50 µM einen Zuwachs an Zellen in der S-Phase nachweisen und zwar von 26 % auf 43 %. Dies scheint wiederum den Ergebnissen dieser Arbeit zu widersprechen, in der sich kein Anhalt für ein Verbleiben der hTZ in der S-Phase des Zellzyklus findet. Auch hier könnte man sich diese Diskrepanz durch die unterschiedlichen Zellen erklären. So könnten hTZ einen anderen Zellregulationsmechanismus als humane Melanomzellinien besitzen, der durch pTpT nicht entscheidend beeinflußt werden kann. Weiterhin wurde in dieser Arbeit untersucht, ob die Inkubation von pTpT Auswirkungen auf die Zellzahl und die Sekretion von IL-2 proliferierender hTZ besitzt. Beide Methoden geben Aufschluß über den Aktivitätsgrad der T-Zellproliferation. Beim direkten Nachweis der Zellvermehrung durch Zellzahlbestimmungen gibt die absolute Anzahl der T-Zellen einen Anhaltspunkt über die Stärke der Zellproliferation, während bei der IL-2-Bestimmung indirekt über die Sekretion des Zytokins IL-2 auf die Aktivität der T-Zellen geschlossen werden kann. Mit beiden Nachweismethoden ließ sich nicht belegen, daß es durch die Inkubation mit pTpT zu einer deutlichen Reduktion im Proliferationsvermögen von hTZ kommt. Bei der Bestimmung der Zellzahl ließen sich keine Unterschiede bei den unbehandelten Zellen, bei den mit pdApdA behandelten Kontrollzellen und bei den mit pTpT behandelten Zellen nachweisen (Abb. 9). Bei der IL-2-Bestimmung läßt sich sowohl bei den mit pTpT als auch mit pdApdA behandelten Zellen ein geringer Rückgang der IL-2-Proliferation im Vergleich zu den unbehandelten Zellen erkennen. Dieser leichte Rückgang erklärt aber nicht die starken Proliferationsrückgänge im (3H)-Thymidinassay (Abb. 10). Diese Ergebnisse decken sich mit den bisher in dieser Arbeit nachgewiesenen Ergebnissen, in denen es keine Anhaltspunkte für eine Inhibition der T-Zellproliferation durch pTpT gibt. Allerdings deckt sich dieses Ergebnis DISKUSSION 63 wiederum nicht mit der von Eller et al. durchgeführten Studie an humanen Keratinozyten-, Fibroblasten- und Plattenepithelzellkarzinom-Zellinien. Er zeigte einen Rückgang der Zellzahl um 63 % in humanen Keratinozyten, Fibroblasten und SCCF12-Zellen nach 3 Tagen Inkubation mit pTpT (Eller et al. 1997). Man könnte dies damit erklären, daß schnell proliferierende Zellen unterschiedlich auf den Einfluß von pTpT reagieren. Die in dieser Arbeit gezeigten Resultate weisen also darauf hin, daß die Inkubation mit dem Dinukleotid pTpT auf die Proliferation von hTZ keinen Einfluß hat. Es läßt sich damit feststellen, daß pTpT die immunsuppressiven Effekte von UVB in Form einer Inhibition der TZellproliferation nicht simulieren kann. Um zu untersuchen, ob die Inkubation mit pTpT Auswirkungen auf die Expression von Oberflächenmolekülen dendritischer Zellen besitzt, wurden die hDZ nach unterschiedlichen Expositionslängen im FACScan analysiert. Von Interesse waren dabei besonders die Moleküle, die bei der Stimulation von naiven T-Zellen eine Schlüsselrolle spielen. So kann man sich vorstellen, daß die Expression kostimulatorischer Moleküle wie B7-1, B7-2 oder ICAM-1 nach Inkubation mit pTpT beeinträchtigt sind, wie dies nach UVB-Bestrahlung bereits gezeigt wurde (Weiss et al. 1995, Tang und Udey 1991). In dieser Arbeit konnte sich keine Veränderung der Expression von Oberflächenmolekülen in hDZ nach Inkubation mit pTpT nachweisen lassen. Auch dieses Ergebnis spricht dafür, daß die Inkubation von hDZ mit pTpT zu keinem immunmodulatorischen Effekt führt. Dieses Ergebnis deckt sich wiederum nicht mit einer Studie, die von Cruz et al. im murinen System in vivo durchgeführt hat. Er konnte nachweisen, daß es durch Auftragen von pTpT auf die Maushaut zu einer 70 %igen Inhibition der CHS-Reaktion mit DNFB kommt. Außerdem konnte er zeigen, daß pTpT in transgenen Mäusen einer Aktivierung des Genes für TNF-a führt. Allerdings konnte auch mit dem Kontrollnukleotid pdApdA eine mittlere Inhibition der CHS-Reaktion von 35 % induziert werden (Cruz et al. 1998). Diese Diskrepanz der Ergebnisse läßt sich damit erklären, daß es sich hierbei wieder um unterschiedliche Systeme handelt. In dieser Arbeit hat sich gezeigt, daß auch bei der exogenen Zugabe eines UV-Photoproduktes in Form eines Thymidindinukleotides kein Einfluß auf die Immunfunktion von hDZ und hTZ vorhanden ist. Zumindest in diesem in vitro System lassen sich durch Inkubation mit dem DISKUSSION 64 Dinukleotid pTpT an hDZ keine Veränderungen der antigenpräsentierenden Funktion und Änderungen in der Expression von Oberflächenmolekülen nachweisen. Dies entspricht den bereits gezeigten Ergebnissen, die bewiesen haben, daß in einem allogenen in vitro System DNA-Schäden nicht mit den Funktionsverlust von hDZ in Beziehung stehen. Auch bei alleiniger Betrachtung von hTZ lassen sich mit Thymidindinukleotiden keine Effekte auf die T-Zell-Proliferation erzielen. 5.6 Ausblick Die immunsuppressiven Wirkungen von UV-Strahlung auf die Haut waren in den letzten Jahren Gegenstand intensiver Forschungsarbeit. Für eine spätere klinische Anwendung dieser Erkenntnisse ist notwendig, zuerst die zellulären Zielstrukturen und dann die molekularen Zielstrukturen von UV-Strahlung zu identifizieren. In einigen Arbeiten wurden als zelluläres Ziel von UV-Strahlen antigenpräsentierende Zellen der Haut identifiziert. Gleichzeitig gab es Hinweise, daß es einen Zusammenhang gibt zwischen antigenpräsentierender Funktion und DNA-Schäden. Diese Hinweise führten dazu, daß in dieser Arbeit die Einflüße von DNA-Schäden auf die Immunfunktion von humanen in vitro generierten dendritischen Zellen untersucht werden sollten. Die Untersuchung von DNASchäden im Zusammenhang einer eingeschränkten antigenpräsentierenden Funktion läßt an zwei klinische Einsatzmöglichkeiten denken. Zum einen könnten die immunsuppressiven Effekte bei der Behandlung von Erkrankungen eingesetzt werden, bei denen eine Überaktivität der zellulären Immunantwort vorherrscht, wie z.B. den Allergien. Zum anderen könnte man die immunsuppressiven Effekte durch eine entsprechende Wiederherstellung der antigenpräsentierenden Funktion verhindern. Dadurch wäre eine Prävention von UVB-induzierten Hautschäden möglich. Bisher gibt es wenige Untersuchungen, über die durch UVB induzierten Schädigungen an humanen in vitro generierten dendritischen Zellen. In der klinischen Anwendung werden aber gerade diese Zellen in Zukunft stark an Bedeutung gewinnen, da man sich mit Hilfe dieser Zellen erhofft, in das Immungeschehen eines Organismus entscheiden einzugreifen. So können große Mengen an Vorläufern dendritischer Zellen aus dem Blut gewonnen werden, in vitro DISKUSSION 65 ausgereift und nach entsprechender Manipulation (z.B.: Beladung mit Antigenen) dem Patienten reinfundiert werden. Mögliche klinische Einsatzfelder liegen im Transplantationsbereich, bei Allergien, Autoimmunerkrankungen, zur Vakzination und bei der Tumortherapie. Im Tiermodell ist es bereits möglich eine spezifische Tumorimmunität und Größenminderung von Tumoren durch eine Vakzination mit dendritischen Zellen, die vorher mit Tumorantigenen beladen worden sind, zu erreichen (Specht et al. 1997, Song et al. 1997). Beim Einsatz von dendritischen Zellen in der Behandlung von Allergien müßte man eine antigenspezifische Anergie in vorhandenen bereits geprägten T-Zellen erreichen. Man kann sich vorstellen, daß es möglich ist durch in vitro Bestrahlung von hDZ eine veränderte Kostimulationsfähigkeit zu erzeugen, die dann bei den T-Zellen einen anergischen Zustand induziert. Für eine erfolgreiche Immuntherapie ist es aber notwendig den genauen Mechanismus der immunsuppressiven Eigenschaft von UV-Strahlung auf dendritische Zellen zu klären. Auch bei der Prävention von UV-induzierten Hautschäden ist es wichtig, den Mechanismus der UV-induzierten Immunsuppression zu analysieren. So kann man sich vorstellen, daß eine nach UV-Bestrahlung durchgeführte Reduktion von DNA-Schäden durch Applikation von Reparaturenyzmen zu einer Wiederherstellung der Immunfunktion führt. Damit ließen sich eventuelle Spätfolgen der UVB-induzierten Immunsuppression verhindern. Auch hier ist es notwendig, die Zielstrukturen und immunologischen funktionellen Auswirkungen von UVStrahlung auf das humane Immunsystem der Haut genau zu kennen, um einen Therapieerfolg zu erzielen. ZUSAMMENFASSUNG 6. 66 ZUSAMMENFASSUNG Es ist bekannt, daß UVB-Strahlung die Funktion von antigenpräsentierenden Zellen, d.h. LZ in der Haut beeinflußt. Der Mechanismus, der zu dieser Funktionsbeeinträchtigung führt ist noch nicht vollständig geklärt. Es gibt Hinweise, daß UVB induzierte DNA-Schäden in antigenpräsentierenden Zellen mit der supprimierten Funktion dieser Zellen in Zusammenhang stehen. In dieser Arbeit sollte geklärt werden, ob die durch UVB-Strahlung induzierte Hemmung der antigenpräsentierenden Funktion von in vitro aus dem Blut generierten humanen dendritischen Zellen (hDZ) mit DNA-Schäden in Form von Cyclobutandimeren (CPD) in Beziehung steht. Die Hemmung der antigenpräsentierenden Funktion von hDZ zeigte sich in einer dosisabhängigen Reduktion ihrer Fähigkeit allogene T-Zellen in einer MLR zur Proliferation zu stimulieren. In einem ersten Ansatz konnte mit Hilfe eines CPD-spezifischen DNA-ELISA gezeigt werden, daß UVB-Strahlung in denselben Dosen, die auch zum Funktionsverlust führen CPD in hDZ induziert. Die UVB-induzierte Bildung von CPD konnte durch die Behandlung mit Photosomenâ (Photolyase von Anacystis nidulans verpackt in Liposomen) und photoreaktivierendem Licht wieder repariert werden. Die Reparatur der CPD führte jedoch nicht zu einer Wiederherstellung der allostimulatorischen Funktion der hDZ. In einem zweiten Ansatz wurde der Einfluß von DNA-Schädigungsprodukten auf die Funktion von hDZ in Form von synthetischen Thymidindinukleotiden (pTpT) untersucht, die DNASchäden simulieren können. In hDZ führte die Behandlung mit pTpT jedoch nicht zu einer Veränderung der Oberflächenmoleküle oder der allostimulatorischen Funktion. Auch auf die Proliferation im [3H]-Thymidinassay von direkt mit anti-CD3 und anti-CD28 Antikörpern stimulierte hTZ hatte die Behandlung mit pTpT keinen Einfluß. Auch die Untersuchung des Zellzyklus, der Zellzahl und der IL-2-Sekretion zeigten keine pTpT spezifischen Effekte. Diese Ergebnisse deuten darauf hin, daß der immunsuppressive Effekt von UVB auf aus peripherem Blut gewonnenen hDZ nicht durch UVB induzierte CPD-DNA-Schäden vermittelt wird. LITERATUR 7. 67 LITERATUR Alcalay J, Goldberg LH, Wolf JE, Kripke ML (1990) Ultraviolet radiation-induced damage to human Langerhans cells in vivo is not reversed by ultraviolet A or visible light J Invest Dermatol 95: 144-146 Applegate LA, Ley RD, Alcalay J, Kripke LM (1989) Identification of the molecular target for the suppression of contact hypersensitivity by ultraviolet radiation J Exp Med 170: 1117-1131 Austad J, Braathen LR (1985) Effect of UVB on alloactivating and antigen presenting capacity of human epidermal Langerhans cells. Scand J Immunol 21: 417-423 Baadsgard O, Fox DA, Cooper KD (1988) Human epidermal cells from ultraviolet lightexposed skin preferentially activate autoreactive CD4+2H4+ suppressor-inducer lymphocytes and CD8+ suppressor/cytotoxic lymphocytes. 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Grundschule in Schorndorf · September 1982: Max-Planck-Gymnasium in Schorndorf · Juli 1991: Abitur · Juli 1991- Juli 1992 Sprachaufenthalt in Genf/Schweiz · Oktober 1992: Aufnahme des Medizinstudiums an der Albert-LudwigsUniversität Freiburg · August 1994: Physikum an der Albert-Ludwigs-Universität Freiburg · August 1995: 1.Staatsexamen Freiburg · September 1995-Juni 1996: Studienjahr an Lyon/Frankreich · März 1999: 2. Staatsexamen an der Albert-Ludwigs-Universität Freiburg · April 1999: Hochschulwechsel an die Eberhard-Karls-Universität Tübingen · Mai 2000: 3. Staatsexamen Tübingen · seit November 2000 Ärztin im Praktikum an der Medizinischen Klinik III der Friedrich-Alexander-Universität Erlangen-Nürnberg an der an der Albert-Ludwigs-Universität Université der Claude Bernard Eberhard-Karls-Universität